Articles DC5m Deutschland mix in german 100 articles, created at 2017-04-03 00:01 1 / 100 EU-Freund und Milosevic-Mann: Ministerpräsident Vucic gewinnt Präsidentenwahl in Serbien (6.20/7) Bei der Präsidentenwahl in Serbien zeichnet sich ein Erdrutschsieg von Ministerpräsident Aleksander Vucic ab. Für den 47-jährigen Konservativen stimmten am Sonntag nach ersten Hochrechnungen 58 Prozent der Wähler. Damit ist dem EU-freundlichen Vucic schon nach der ersten Runde das Präsidentenamt sicher. Der Präsident hat in Serbien zwar überwiegend zeremonielle Aufgaben. Doch es wird erwartet, dass Vucic einen Vertrauten zu seinem Nachfolger ernennt und sich so die Macht auch als Staatsoberhaupt sichert. Er will das Balkan-Land in die EU führen, was angesichts der traditionell engen Verbindungen zu Russland einem Balance-Akt gleichkommt. Die Opposition kritisierte bereits im Vorfeld des Votums die sich anbahnende Machtfülle Vucics, dem Gegner einen Hang zum autoritären Führungsstil vorwerfen. Ende der 90er-Jahre war er als serbischer Informationsminister gefürchtet, der Kritik an der Regierung während des KosovoKriegs im Keim zu ersticken suchte. Seinen Anhängern gilt Vucic heute dagegen als ein kühler Kopf, der in einer politisch instabilen Region Kurs hält. Vucic setzte sich gegen zwei Rivalen durch, die schon in den Umfragen weit abgeschlagen waren. Der ehemalige Menschenrechts-Ombudsmann des Landes, Sasa Jankovic, kam auf 14 Prozent der Stimmen. Dritter wurde der 25-jährige Student Luka Maksimovic. Er hatte im Wahlkampf unter einem Künstlernamen für Aufsehen gesorgt, indem er in Parodien auf das Klischee korrupter BalkanPolitiker anspielte. In Serbien ist Armut noch immer ein Problem, obwohl die Wirtschaft wächst und sich die Finanzlage stabilisiert. Zur Wahl aufgerufen waren 6,7 Millionen Serben. (Reuters) Wie geht's dem Balkan? Ein Überblick 25 Jahre nach Beginn des Bosnienkriegs. Vucic siegt bei Präsidentenwahl in Serbien haz.de Präsidentenwahl in Serbien: Vucic klar vorn tagesschau.de Prognose: Serbischer Regierungschef gewinnt Präsidentenwahl sueddeutsche.de Wahl in Serbien: Serbischer Regierungschef Vucic gewinnt Wahl zum Präsidenten triumphal nzz.ch Vucic klarer Sieger der Präsidentenwahl in Serbien tt.com Serbien: Vučić gewinnt laut Hochrechnungen Präsidentschaftswahl zeit.de 2017-04-02 20:43 www.tagesspiegel.de 2 / 100 Irrer Gomez-Hattrick bei SechsTore-Remis zwischen Leverkusen (4.21/7) und Wolfsburg Mit einem Hattrick innerhalb von acht Minuten hat der überragende Nationalstürmer Mario Gomez den VfL Wolfsburg vor einem Rückschlag im Abstiegskampf bewahrt und die Sorgen bei Bayer Leverkusen erheblich verstärkt. Der Nationalstürmer drehte nach einem 0:2-Rückstand bei Bayer Leverkusen im Alleingang das Spiel, ehe die Rheinländer durch einen Treffer von Kai Havertz immerhin noch ein 3:3 (1:0) retteten. Damit blieb Bayer aber unter Trainer Tayfun Korkut an dessen 43. Geburtstag weiter ohne Sieg und ist inzwischen auch im Abstiegskampf der FußballBundesliga angekommen. Nur drei Punkte beträgt für Leverkusen (32 Punkte) der Vorsprung auf einen Relegationsplatz, der VfL (30) liegt auf Rang 13. Dafür verfügen die Niedersachsen aber über einen Stürmer in Ausnahmeform. Nachdem Bayer durch Tore von Karim Bellarabi (40. Minute) und Kevin Volland (65.) dicht vor dem ersten Sieg unter Korkut standen, drehte Gomez groß auf. Innerhalb von acht Minuten traf der Stürmer dreimal und setzte seine famose Serie unter Jonker fort. Auch im neunten Spiel (fünf bei den Bayern, vier bei Wolfsburg) unter dem niederländischen Coach war Gomez erfolgreich und erzielte dabei 15 Tore. Der Punktgewinn für den VfL war aber verdient. Die Leverkusener Leistung war aber alles andere als Europacup-würdig. Über weite Strecken waren es die Gäste um Gomez, die konstruktivere Spielanlage präsentierten und für deutlich mehr Torgefahr sorgten. Allein die mangelhafte Chancenverwertung des VfL hielt Bayer im ersten Durchgang im Spiel. Bayer anfangs mit Stückwerk Vor allem der portugiesische Europameister Vierinha hatte die große Chance zur VfL-Führung, als sein Schuss aus halbrechter Position nur knapp am Tor vorbeistrich (22.). Aber auch Riechedly Bazoer mit einem Distanzschuss (12.) und Gomez aus der Drehung (18.) sorgten für Gefahr. Und Bayer? Vieles war bei der Korkut-Mannschaft nur Stückwerk, im Spielaufbau lief nicht viel zusammen. Das Fehlen von Torjäger Javier "Chicharito" Hernandez (Oberschenkel) und Kevin Kampl (leicht erkrankt, machte es nicht einfacher. Der beim FC Bayern München im Gespräch stehende JungNationalspieler Julian Brandt saß indes zunächst auf der Bank und wurde erst in der 79. Minute eingewechselt. Bis zur 34. Minute mussten die ungeduldigen Leverkusener Fans auf den ersten Torschuss durch Bellarabi warten, wenngleich keine große Gefahr aufkam. Anders dagegen sechs Minuten später, als Bellarabi nach mustergültiger Flanke von Charles Aranguiz per Direktabnahme zur Führung traf. Was Jonker besonders geärgert haben dürfte, war die Tatsache, dass Bellarabi völlig frei stand. Wolfsburg drückte auch nach Wiederanpfiff Am Spielverlauf änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Wolfsburg drückte, vergab aber auch gute Chance. So wie in der 54. Minute, als Gomez allein auf das Leverkusener Tor zulief. Doch Leno und Aranguiz mit einer artistischen Rettungstat verhinderten den Ausgleich. Kurz nach der Gomez-Chance vergab Luiz Gustavo per Kopf die Möglichkeit zum Ausgleich (56.). Die Quittung für ihre fahrlässige Chancenverwertung erhielten die Gäste kurz darauf: Nach einem zweifelhaften Freistoß von Roberto Hilbert tauchte Volland am langen Pfosten auf und bugsierte den Ball über die Linie. Auf der Gegenseite verwehrte Schiedsrichter Deniz Aytekin den Gästen nach einem Rempler von Aleksandar Dragovic an Gomez einen Strafstoß, dann traf Gustavo die Latte. Doch in der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Nach den drei Gomez-Toren sah es bereits nach einem VfL-Sieg aus, ehe Havertz noch für Leverkusen traf. Gomez-Hattrick reicht Wolfsburg nicht zum Sieg ndr.de Fußball - Gomez-Show bei Wolfsburger 3:3 in Leverkusen t-online.de Gomez-Show bei Wolfsburger 3:3 in Fußball-Bundesliga: Gomez-Hattrick Leverkusen reicht VfL Wolfsburg nicht zum Sieg sueddeutsche.de tagesspiegel.de Leverkusen verspielt Sieg gegen Wolfsburg sueddeutsche.de 2017-04-02 19:25 Redaktion Sportbuzzer www.haz.de 3 / 100 Tennis: Nächster Coup von Federer gegen Nadal - Turniersieg (4.14/7) in Miami Miami (dpa) - Roger Federer hat seinen langjährigen Rivalen Rafael Nadal erneut bezwungen und zum dritten Mal das ATP-Turnier in Miami gewonnen. Der Schweizer siegte am Sonntag in der Neuauflage des Australian-OpenEndspiels mit 6:3, 6:4. Federer gewann damit das vierte Aufeinandertreffen gegen Nadal in Serie, der Spanier liegt mit 23:14-Siegen im Gesamtvergleich aber noch vorn. Federer nutzte nach 1:34 Stunden gleich seinen ersten Matchball und setzte damit sein furioses Jahr 2017 fort, nachdem er zuvor noch ein halbes Jahr wegen einer Knieverletzung pausiert hatte. In Miami holte sich der frühere Weltranglistenerste nun den dritten Turniersieg der Saison nach seinen Erfolgen in Australien und in Indian Wells. Auch die Matchbilanz von 19:1 Siegen in 2017 kann sich bei Federer sehen lassen. Nächster Coup von Federer gegen Nadal - Turniersieg in Miami sueddeutsche.de Roger Federer gewinnt in Miami, die Fortsetzung des Tennis-Märchens welt.de ATP-Turnier in Miami: Federers Erfolg hält an nzz.ch Federer holt sich in Miami seinen dritten Titel in diesem Jahr diepresse.com 2017-04-02 20:43 www.t-online.de 4 / 100 Eishockey: EHC München erster (3.08/7) DEL-Finalist München (dpa) - Meister EHC Red Bull München steht erneut im Playoff-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Am Sonntag gewann das Team von Trainer Don Jackson durch ein 2:1 (0:1, 1:0, 0:0, 1:0) nach Verlängerung vorzeitig die Halbfinalserie gegen die Eisbären Berlin mit 4:1 Siegen. Das entscheidende Tor schoss Kapitän Michael Wolf in der zwölften Minute in der Verlängerung in Überzahl. "Wir sind am Ende einfach nur froh, das Spiel gewonnen zu haben. Das ist ein super Gefühl", sagte der Matchwinner. Zuvor hatte ein Feueralarm im dritten Drittel für eine unfreiwillige mehrminütige Pause gesorgt. In der regulären Spielzeit hatte Laurin Braun (14.) die erneut starken Eisbären in Führung geschossen. Dank eines beherzten Alleingang von Nationalstürmer Frank Mauer (33.) kam München aber noch in die Overtime. In der kommenden Woche kann der Titelverteidiger nun auf seinen Finalgegner warten, da Vizemeister Grizzlys Wolfsburg in der anderen Halbfinalserie die vorzeitige Entscheidung verpasste. Bei den Nürnberg Ice Tigers verlor das Team von Trainer Pavel Gross mit 1:4 (0:1, 1:2, 0:1). In der "Best-ofseven"-Serie steht es damit nur noch 3:2 nach Siegen für die Niedersachsen, die am Dienstag (19.00 Uhr) wieder vor eigenem Publikum den noch notwendigen vierten Erfolg sichern können. Gewinnt Nürnberg erneut, wäre ein siebtes und entscheidendes Halbfinalspiel am kommenden Freitag notwendig. "Wir haben nichts zu verlieren. Jetzt liegt der Druck bei Wolfsburg", sagte Nürnbergs Matchwinner Marco Pfleger. Der 25-Jährige schoss vor 7672 Zuschauern in der ausverkauften Halle die ersten beiden Tore (6./24.). Nur 86 Sekunden nach dem 2:0 traf Philippe Dupuis (26.) nach einer tollen Einzelleistung zum 3:0. Zudem überzeugte Nationalkeeper Andreas Jenike, der diesmal den Vorzug vor Jochen Reimer bekam. "Heute hat es von Anfang an gut geklappt. Wir wissen, wie gut wir sind. Wir haben schon in den letzten Spielen gesehen, dass wir keinen Deut schlechter als Wolfsburg sind, sondern besser", sagte Pfleger. Wie so oft in den vergangenen Spielen kam Wolfsburg zwar durch Philip Riefers (32.) noch einmal zurück. Diesmal jedoch war Nürnberg cleverer. Gleich zu Beginn des Schlussdrittels sorgte Jesse Blacker (41.) für die Entscheidung. "Das letzte Spiel ist immer das schwerste zu gewinnen. Aber wir müssen jetzt einfach unseren Kopf abschalten und zuhause unser Spiel spielen", sagte Wolfsburgs Nationalverteidiger Björn Krupp, für dessen Vater Uwe als Trainer der Eisbären die Saison endgültig vorbei ist. "Wir haben einen guten Job gemacht, so weit gekommen zu sein", sagte Krupp senior, der auch aufgrund vieler Verletzungen in der Vorrunde nur Achter mit seinem Team geworden war und dadurch eine bessere Ausgangsposition für die Playoffs verpasst hatte. Eishockey: München erster DELFinalist - Nürnberg erzwingt Spiel sechs t-online.de München erster DEL-Finalist Nürnberg erzwingt Spiel sechs sueddeutsche.de Playoff-Aus für Eisbären Berlin in München t-online.de Eine weitere Saison ohne Titel: Die Eisbären müssen aus Fehlern lernen tagesspiegel.de 2017-04-02 20:24 www.t-online.de 5 / 100 FC Ingolstadt schöpft Hoffnung im (2.16/7) Abstiegskampf Ingolstadt (dpa) - Nach dem nächsten Dämpfer im Abstiegskampf holte sich der FSV Mainz 05 ungewöhnliche Hilfe aus dem Fanblock - der FC Ingolstadt dagegen wähnt sich wieder in der Spur auf dem Weg zum Sensations-Comeback in der Fußball-Bundesliga. Mit einem glücklichen und hart erzitterten 2:1 (1:0)Sieg haben die Oberbayern den Rückstand auf den Relegationsplatz auf sieben Punkte verkürzt. "Wir sind wieder da", meinte Abwehrchef Roger vor dem nächsten Finale um den Klassenverbleib am Mittwoch in Augsburg. Die Mainzer dagegen empfangen Spitzenteam RB Leipzig in dem bangen Wissen, dass sie ein weiterer Patzer endgültig in die Abstiegszone katapultieren kann. Nach der unnötigen Niederlage - der dritten nacheinander - schienen die Rheinhessen ratlos ob der aktuell bedrohlichen Situation. Nach dem Schlusspfiff holten sie gar einen Fan von der Tribüne, der auf dem Platz inmitten des Mannschaftskreises eine Ansprache hielt. "Er hat uns nochmal eingeschworen, dass wir alles geben", sagte Verteidiger Stefan Bell bei Sky zu der außergewöhnlichen Aktion. Trainer Martin Schmidt räumte angesichts der Tabellensituation, die seine Mainzer punktgleich mit dem auf dem Relegationsplatz rangierenden FC Augsburg sieht, ein: "Es ist schon so, dass eine Verunsicherung drin ist. Das geht an keinem spurlos vorbei. " Romain Brégerie hatte die Hausherren vor 14 000 Zuschauern früh in Führung geköpft (10. Minute). Unmittelbar nach dem verdienten Ausgleich durch ein Eigentor von Ingolstadts Marvin Matip (71.) wurde Florent Hadergjonaj mit einer verunglückten Hereingabe, die sich kurios ins Tor senkte, zum Matchwinner (73.). "Ich wollte eigentlich flanken, und auf einmal ist er drin. Das ist unglaublich", sagte er. "Ich konnte es selbst kaum fassen. Dann haben die Fans gejubelt, und ich dachte, dann juble ich halt auch. Ich bin nicht so der Torjäger. " Drei Siege jeweils gegen Konkurrenten im Abstiegskampf hatte Trainer Maik Walpurgis von seinen Ingolstädtern vor Beginn der Englischen Woche gefordert, um die Minimalchance auf einen Bundesliga-Verbleib aufrecht zu erhalten. "Das war natürlich unser Ziel, dass wir direkt mit einem Heimsieg starten. Jeder Sieg gibt Hoffnung", sagte er. Die Partie begann ideal: Nach einem Eckball köpfte Verteidiger Brégerie ein. "Das Spiel hat so begonnen, wie wir es erwartet haben, und wir sind in die Falle getappt", sagte Mainz-Coach Schmidt. Die erste Halbzeit gehörte klar den Gastgebern: Suttner prüfte Jonas Lössl mit einem Fernschuss, den dieser parierte. Den Abpraller konnte Dario Lezcano aus spitzem Winkel nicht im Netz unterbringen (38.). Almog Cohen zielte aus aussichtsreicher Position zu zentral (42.). Die Mainzer hatten vor der Pause gar keine Torchance vorzuweisen - das änderte sich nach dem Seitenwechsel: Bei einer Zufallschance gelangte der Ball von Cordoba über zwei Ingolstädter vor den Fuß von Levin Öztunali, dessen Abschluss aber parierte Martin Hansen mit einem starken Reflex (47.). In der 56. Minute lenkte Suttner im Rutschen einen Abschluss aus kurzer Distanz von Öztunali zur Ecke. Der Ausgleich war "eine Frage der Zeit", wie auch FCI-Coach Walpurgis erkannte. Beim 1:1, einem Eigentor nach Freistoß von Öztunali, sah Hansen schlecht aus. Doch seinem Gegenüber ging es ähnlich: Lössl verschätzte sich bei Hadergjonajs Flanke von der rechten Seite. Am Ende retteten die Ingolstädter das Ergebnis über die Zeit. "Man hat gesehen, dass wir alle daran geglaubt haben", sagte Offensivakteur Pascal Groß. "Das Quäntchen Glück haben wir uns erarbeitet. " Sechs-Tore-Spektakel zwischen Leverkusen und Wolsburg tt.com FC Ingolstadt 04 - 1. FSV Mainz 05 2:1: Ingolstadt setzt gegen Mainz ein Zeichen tagesschau.de 2017-04-02 18:10 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 6 / 100 Die SG Flensburg kämpft sich ins (2.09/7) Viertelfinale Flensburg-Handewitt hat sich ins Champions-League-Viertelfinale gekämpft. Nach dem knappen Hinspielerfolg bei HC Meshkov Brest gewann der Bundesliga-Spitzenreiter am Sonntag in eigener Halle mit 28:26 (13:13) gegen die Weißrussen und trifft nun in der Runde der letzten Acht auf den mazedonischen Meister Vardar Skopje (19. und 26. April). Es war allerdings ein hartes Stück Arbeit für den Titelträger von 2014, der erst in den letzten Sekunden das Weiterkommen gegen ein starkes Brest sicherstellte. Rasmus Lauge war mit sieben Toren bester SG-Werfer und auch sonst der beste Mann auf der Platte. "Ich bin stolz auf mein Team. Brest ist eine sehr gute Mannschaft. Am Ende mussten wir die Nerven behalten", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. Es war von Beginn an Feuer in der Partie. Brest, körperlich unheimlich stark, stellte die Flensburger in der ersten Hälfte vor große Probleme. In der Anfangsphase war es vornehmlich Lauge zu verdanken, dass die SG das Spiel offen halten konnte. Das 9:8 des Rückraumschützen in der 20. Minute war sein vierter Treffer im vierten Versuch. Die Tempogegenstöße der Hausherren funktionierten, aus dem Positionsangriff heraus lief es gegen die hünenhafte Abwehr der Weißrussen aber äußerst zäh. Die Deckungsarbeit der Schleswig-Holsteiner war nicht durchgehend optimal. Da auch Torwart Mattias Andersson in den ersten 30 Minuten noch unter seinen Möglichkeiten blieb, war das 13:13 zur Pause ein vertretbares Zwischenergebnis für die Flensburger. Es war ein packendes Duell auf Augenhöhe, auch nach dem Seitenwechsel. Brest warf weiter seine Kampfkraft in die Waagschale und traf im Angriff verlässlich. Bei den Flensburgern übernahm neben Lauge nun auch Holger Glandorf Verantwortung, besorgte mit seinen beiden ersten Treffern die 18:17-Führung nach 40 Minuten. Absetzen konnten sich die Norddeutschen allerdings nicht, dafür war ihr Angriffsspiel zu fehlerhaft. Fünf Minuten vor Schluss führten die Weißrussen auf einmal mit 25:23 und Lauge musste für zwei Minuten vom Feld. Die SG stand vor dem Aus. Doch dann trat Johan Jakobsson auf den Plan. Ausgerechnet er, der monatelang wegen einer schweren Kopfverletzung ausgefallen war und in der zweiten Hälfte sein Comeback gab. Mit zwei fulminanten Würfen besorgte er kurz vor Schluss das 26:26. Zwei Paraden von Andersson, ein Tempogegenstoß von Hampus Wanne und einen verwandelten Siebenmeter von Anders Eggert später war er geschafft, der Sprung ins Viertelfinale. Flensburg im Viertelfinale der Handball-Champions-League t-online.de Handball: Flensburg zittert sich weiter - Quartett glänzt im EHF-Cup t-online.de Flensburg zittert sich weiter Quartett glänzt im EHF-Cup sueddeutsche.de 2017-04-02 21:40 NDR www.ndr.de 7 / 100 Stadtentwicklung unter Rot-RotGrün: In Berlin regiert jetzt die (2.06/7) linke Baubrigade Der Traum vom linken Leben ging in Kreuzberg zwischen Staub und Rohbauten verloren. Die Geisterhäuser der „Möckernkiez“-Genossenschaft standen wie ein Menetekel im Niemandsland zwischen Yorckstraße und Gleisdreieckpark – und zwischen Vision und Wirklichkeit. Sie standen für all die liebevollen Frickeleien, die auf den Brachen des bunten Berlins eigentlich die Stadt „von unten“ verändern wollen – und die immer die Möglichkeit des Scheiterns in sich tragen; auf dem Berliner Wohnungsmarkt zumal, wo denen, die sich selbst helfen wollen, bis dato noch recht wenig geholfen wird. Doch gerade als das Schicksal der Genossenschaft schon besiegelt schien, wechselte der Vorstand, steuerten die Genossen ihr letztes Erspartes bei, verkauften einen Teil ihres Baulandes weiter und gewannen in langen Gesprächen mit den Banken verlorenes Vertrauen wieder. Jetzt wird wieder gearbeitet am Südrand des Parks am Gleisdreieck. Die Hoffnung ist zurück auf das selbstbestimmte Leben unter Gleichgesinnten, im Grünen mitten in der Stadt, mit dem Schlachtruf der „Scherben“ auf den Lippen: „Das ist unser Haus!“ – und es ist der Spekulation entzogen, eine Leerstelle auf dem Monopoly-Brett Berlins. Der Traum ist eben nicht aus in dieser Stadt, ganz im Gegenteil: Er geht weiter. Und zwar mit der neuen Koalition, in der die Linke die Macht in der Verwaltung für Stadtentwicklung hat, und dem politischen Beben im Zentrum der Stadt: Von Friedrichshain-Kreuzberg über Mitte bis nach Charlottenburg-Wilmersdorf, vom wilden Osten bis ins Herz des alten West-Berlins haben die Berliner und die von ihnen gewählten Parteien linke Politiker an die Spitze der Baubehörden befördert. Erstmals seit Jahrzehnten gestalten die alten Macher der Sozialdemokratie nicht mehr die Stadt. Von der Bankenaffäre über das Millionengrab „Tempodrom“ – die Sozis waren lange Jahre verstrickt in das große Geschacher um Berlins Grundbesitz. Zuletzt hatte Ex-Bausenator Andreas Geisel am Leipziger Platz Investoren beglückt, indem er sie von der Pflicht zum Bau von Wohnungen befreite. Verschob ihn der Regierende Bürgermeister Michael Müller, wissend um die Wichtigkeit einer sozialeren Wohnungsbaupolitik, vielleicht auch deshalb ins Innenressort? Noch verdeckt der Pulverdampf um die Causa Holm das Ausmaß des Linksrucks, der die Gestaltung der Stadt ändern soll. Der über den Streit um seine Stasi-Vergangenheit gestürzte Staatssekretär Andrej Holm hätte seiner Chefin, der neuen Bausenatorin Katrin Lompscher, bei der Gestaltung einer neuen Wohnungspolitik gewiss sehr helfen können – allein durch seine Kontakte und Freundschaften mit den mannigfaltigen Mieterinitiativen und urbanen Aktivisten. Unersetzlich ist er nicht, zumal der einstige Widerstand der Marktgläubigen bis hoch ins Finanzressort gebrochen ist. Bereits seit Dezember 2014 bestimmt dort nicht mehr der parteilose Unternehmer Ulrich Nußbaum, sondern ein „politischer Senator“, einer der links denkt und handelt und nicht allein auf Zahlen und Budgets schielt: Matthias Kollatz-Ahnen. Das sind die Verschiebungen im Senat, die eine Revolution ermöglichen könnten. Ausgehen tut sie aber, natürlich, von Friedrichshain-Kreuzberg. Im Rathaus an der Frankfurter Allee sitzt Florian Schmidt, Aktivist und Stadtsoziologe. „Die Stadt darf nicht länger von oben nach unten bebaut werden“, sagt der Grünen-Politiker. Wie es anders geht? Hat er beim ersten „Konzeptverfahren“ Berlins gezeigt, am Blumenmarkt gegenüber vom Jüdischen Museum. Zwei Jahre hat er mit Anwohnern, Initiativen, Entwicklern gesprochen, gerungen und gestritten, Vor- und Nachteile der Projekte in Arbeitsgruppen abgewogen. Nun wird tatsächlich gebaut: Cafés, Ateliers, Kneipen, Veranstaltungsräume und Wohnungen zu Preisen, die für die digitale Boheme, für Manufakturen und Künstler eben noch erschwinglich sind. Der zweite Streich im ganz großen Maßstab könnte am Alexanderplatz im Bezirk Mitte folgen: das Haus der Statistik, ein Ensemble von Häusern mit 40.000 Quadratmetern und Platz für einen ergänzenden Neubau. Das Grundstück gehört dem Bund, das Land will es ihm abkaufen. Schmidt ist Sprecher der Initiative, und auch hier soll alles mit einem „Dialog“ starten. Wie aber will der neue Baustadtrat private Grundeigentümer davon überzeugen, sich diesem Dialog nicht zu entziehen? Die Antwort: durch Härte, und mit Hilfe des Senats. „Wir wollen den spekulativen Gewinn auf Kosten von Mietern kappen“, sagt Schmidt. Die Voraussetzungen dafür bringe die rot-rot-grüne Koalition. Früher habe das Land Planungen an sich gezogen, sobald der Bezirk Ernst machte mit der Bekämpfung der Spekulation. „Jetzt herrscht ein ganz anderes Klima der Kooperation.“ Eiszeit für Immobilienhändler – in FriedrichshainKreuzberg stapeln sich Kaufverträge, Häuser und ganze Wohnkomplexe, bei denen es um 100 Millionen Euro geht. Der Bezirk muss den Deals zustimmen und hat ein Vorkaufsrecht. So kann er die gemischten Berliner Milieus schützen, jedenfalls wenn der Bezirk dem Quartier eine „Erhaltungssatzung“ verordnet hat. Aber das wird in Friedrichshain-Kreuzberg bald „nahezu flächendeckend“ so sein. Das jedenfalls plant der neue Baustadtrat und braucht dafür vor allem Geld für Personal vom Senat. „Die Menschen sollen merken, dass wir auf ihrer Seite stehen“, sagt er und kündigt „Eingriffe mit Symbolwirkung“ an. Die Eigentümer, das private Kapital sieht er nicht als Gegner an, „solange sie sich an den Milieuschutz halten – aber wenn sie ausbrechen, wollen wir mit unseren Instrumenten eingreifen“. Symbolwirkung soll das auch haben für die „gemeinwohlorientierte Immobilienwirtschaft“, die sich mit der Kappung der Profite und dem Abzug der Spekulanten weiterentwickeln könnte. Die „Triodos“, niederländische Großbank mit gemeinnützigen Zielen, öffnet eine Niederlassung in Berlin. Eine Bank aus der Schweiz, Finanzier dutzender Genossenschaftsprojekte, gab bereits 2012 den Gourmet-Clubbern vom Kater Holzig das Geld zum Erwerb des Holzmarkts-Grundstücks von der BSR. Mit solchen Playern könnte sich die Stadt zukünftig bereits ab der Finanzierung eines Projekts alternativ und „von unten“ entwickeln. Dort, unten, war früher zumeist, wer im „roten Wedding“ lebte. Wurde er deshalb bei einer Bezirksreform mit dem aufpolierten Stadtteil Mitte zusammengelegt? Das, so erzählen Politiker, habe auch dazu gedient, Armut und Elend im Norden des Neubezirks zu kaschieren, die in einem vereinten jedenfalls statistisch weniger auffalle. Dass dieser Trick die graue Realität nicht wirklich bunter macht, zeigt ein Gang durch die Flure des Rathauses von Mitte in der Müllerstraße: Gruppen junger Männer diskutieren, gestikulierend, Mütter beugen sich über Kinderwagen, Pärchen streiten auf den Bänken der langen Flure und plötzlich schrecken alle auf, halten inne, weil die Tür zum Zimmer eines Sachbearbeiters auffliegt: „Der Nächste, bitte!“ Ein Stock tiefer ist das Büro des Baustadtrates. Im Eckzimmer mit Blick auf die Baustelle vor dem Rathaus ist Ephraim Gothe vor wenigen Wochen wieder eingezogen. Zwischen 2006 und 2011 war der Raum, in dem jetzt bunte Quadrate auf großen maßstabsgenauen Karten die Einsätze des Bezirks im Berlin-Monopoly kennzeichnen, schon einmal der Dienstsitz des SPD-Politikers, der danach Staatssekretär in der Bauverwaltung wurde. Und Gothe setzte schon damals mit der Rettung des Kultur- und Konzert-Cafés „Schokoladen“ ein Zeichen, grenzte sich ab vom Mainstream der Partei unter Wowereit, dem Investitionen an sich schon als Wohltat für das Gemeinwesen galten und Armut zur bekalauerten Randnotiz wurde. Die Party ist vorbei. „Stadtentwicklung“, sagt Gothe, „ist die neue soziale Frage.“ Und er sei angetreten, darauf Antworten zu geben. Von einem „echten linken Projekt“ spricht er. Die scharfe Linkskurve habe sich bereits vor der Wahl abgezeichnet, nachdem der rot-schwarze Senat eine neue Liegenschaftspolitik beschlossen hatte. Mit diesem Beschluss gibt es landeseigenes Bauland günstig für Bauherren, die Wohnungen für Bedürftige errichten. Theoretisch, in der Praxis „wurde sie unter Nußbaum aber nicht umgesetzt“. Fast jeder dritte Bewohner von Mitte ist auf Geld vom Staat angewiesen und fast zwei Drittel haben ein Recht auf eine günstige Mietwohnung. Alleinerziehende sind darunter, Mini-Jobber, HIVPositive, junge Erwachsene und Geflüchtete. 150 der Letztgenannten kommen pro Woche aus den leer geräumten Turnhallen in Mitte an – „theoretisch mit Anspruch auf Wohnraum, aber alle wissen, dass es keinen gibt“. Der Markt wird es eben nicht richten. Auch deshalb wird der Linksruck in der Wohnungspolitik in Mitte so begrüßt. Ohne diese sich schon seit einer Weile abzeichnende Wende hätte der Bezirk wohl kaum das Projekt auf den Weg bringen können, das nicht weit vom Rathaus in der Gotenburger Straße liegt und drei Häuser mit 80 Wohnungen vorsieht – auf Bauland, das der Senat fast umsonst beisteuert. „Dafür ziehen Wohngemeinschaften mit erwachsenen Jugendlichen ein“, sagt Gothe. Schwer Erziehbare, die bisher im „betreuten stationären Wohnen“ untergebracht sind – im Heim. 2600 Euro pro Monat und Kopf kostet das. Im Neubau gründen, so ist der Plan, einige von ihnen WGs, betreut von Therapeuten, 1000 Euro spart das Land dabei – und die jungen Leute bringt es schnell dem selbstbestimmten Leben näher. Das Beispiel zeigt aber auch, was in der Debatte über die gemeinnützige, genossenschaftliche Entwicklung der Stadt oft übersehen wird: dass diese die Kosten des entfesselten Immobilienmarktes für die Allgemeinheit dämpfen könnte. Denn als der Hype von Wohnungsinvestments in deutschen Metropolen aufkam, bald nach der Finanzkrise, stiegen die Aufwendungen für „Wohngeld“ ähnlich schnell wie die Mieten. Auch der Milliardenzuschuss des Bundes für den Bau billiger Wohnungen steigt, seitdem die Spekulanten auf den Wertanstieg von Wohnungsbeständen wetten, im vergangenen Jahr verdoppelte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) diesen sogar. Immer mehr Förderungen braucht es, weil sich die Menschen die Wohnungsmieten nicht mehr leisten können, und mit den Mieten steigen die Renditen. Auch der Staat zahlt also den Preis des entfesselten Marktes, manche nennen es gar eine Umverteilung, von unten nach oben. Auch deshalb zögern die Protagonisten der neuen linken Stadtpolitik nicht mit Eingriffen in die Eigentumsverhältnisse. Florian Schmidt aus Kreuzberg-Friedrichshain etwa schreckt nicht mal vor dem absoluten Unwort in dieser Sache zurück und verweist auf die Möglichkeit von „enteignungsgleichen Eingriffen“, wenn das Gemeinwohl gesichert werden muss. Berlins Verfassung sieht diese Möglichkeit grundsätzlich vor und auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise hatte sogar die große Koalition mal hinter verschlossenen Türen den Einsatz dieses Instrumentes abgewogen. Wenn „Gemeinbedarfe“ groß sind, Grünflächen oder soziale Einrichtungen fehlen, kann der Staat auf private Flächen zurückgreifen. Weniger umstritten ist die Light-Variante zur Bändigung des Marktes: „Wir haben in Wedding und Moabit fünf große Gebiete unter Milieuschutz gestellt und schützen damit 40 000 Haushalte vor teuren Modernisierungen“, sagt Ephraim Gothe. Die Lehren aus Pankow, wo der Milieuschutz zur Posse wurde, weil über die Notwendigkeit hängender WCs oder einer zweiten Dusche gestritten wurde, sind gezogen: Der Hauseigentümer kann sanieren, wie er will, aber eben die Kosten nur in dem Umfang auf seine Mieter umlegen, den die „Verordnungsmieten“ erlauben. Altkanzler Gerhard Schröder warnt Martin Schulz vor Rot-Rot-Grün augsburger-allgemeine.de Rot-Rot-Grün nur ohne „Familie Lafontaine“ haz.de 2017-04-02 20:29 Ralf Schönball www.tagesspiegel.de 8 / 100 Spanien: Flugzeug muss auf (2.06/7) Autobahn landen Ein Kleinflugzeug mit Motorproblemen ist am Sonntag auf dem Seitenstreifen einer vielbefahrenen Autobahn in der Nähe von Barcelona notgelandet. Mehr zum Thema In einem im katalanischen Fernsehen verbreiteten Video ist zu sehen, wie die zweisitzige Maschine des Typs "Tecnam P92" aufsetzt, während nur wenige Meter entfernt Fahrzeuge vorbeirauschen. Der Zwischenfall habe sich am frühen Nachmittag auf der Autobahn AP-7 in der Nähe der Ortschaft Cardedeu ereignet, berichtete die Zeitung "El País". Bei der ungeplanten Landung des Ultraleichtflugzeugs habe es keine Verletzten gegeben, hieß es. Les imatges de l'aterratge d'emergència de l'avioneta en plena AP-7. Tota la informació: https://t.co/UWprAZo0eg pic.twitter.com/ToZsYf1X0J Kleinflugzeug landet auf spanischer Autobahn sueddeutsche.de Kleinflugzeug mit Motorproblem landete auf spanischer Autobahn tt.com 2017-04-02 20:19 www.t-online.de 9 / 100 Südkoreanischer Frachter wohl (2.05/7) gesunken Montevideo (dpa) - Zwei Schiffbrüchige eines offenbar gesunkenen südkoreanischen Containerschiffs sind im Südatlantik gerettet worden. Die Seeleute wurden aus einem Rettungsboot 3700 Kilometer vor der uruguayischen Küste geborgen, sagte ein Sprecher der uruguayischen Marine. Der 322 Meter lange Frachter "Stellar Daisy" wird seit Freitag vermisst. Die Besatzung hatte einen Notruf abgesetzt, das Schiff habe einen Wassereinbruch. Vier Frachter beteiligten sich an der Suchaktion. Ölflecken wiesen darauf hin, dass die "Stellar Daisy" gesunken sei, teilte die uruguayische Marine mit. Unfälle: Südkoreanischer Frachter wohl im Atlantik gesunken t-online.de Südkoreanischer Frachter wohl im Atlantik gesunken sueddeutsche.de 2017-04-02 19:50 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 10 / 100 Bayer Leverkusen holt bei TorSpektakel ein 3:3 gegen VfL (2.04/7) Wolfsburg Die erste Überraschung bot sich den Bayer-Fans schon vor dem Anpfiff. Chicharito fehlte wegen einer Oberschenkelverletzung, die er bereits von seiner Länderspielreise mitgebracht hatte ebenso wie Kevin Kampl (krank). Auch Jonathan Tah musste wegen muskulärer Probleme kurzfristig passen. Routinier Stefan Kießling stand hingegen zum erst zweiten Mal in dieser Saison in der Startformation. Charles Aránguiz und Wendell ersetzten Julian Brandt und Benjamin Henrichs in der Anfangsformation. Nach verhaltener Anfangsphase waren es die Gäste aus Niedersachsen, die erste gute Chance des Spiels verbuchten. In der zwölften Minute probierte es Riechedly Bazoer aus der Distanz, doch Bayer-Schlussmann Bernd Leno war auf seinem Posten und lenkte den Ball des Niederländers ins Aus. Leverkusens Trainer Korkut forderte seine Mannschaft immer wieder dazu auf, nach vorne zu rücken, doch Wolfsburg blieb das dominantere, ideenreichere Team. Als sich Vieirinha seinen Weg über die linke Abwehrseite der Werkself gebahnt hatte, verfehlte der emsige Mario Gomez das Zuspiel in der Mitte nur knapp (22.). Wolfsburg übernahm nun die Kontrolle über die Partie und drängte verängstigt wirkende Leverkusener zunehmend in die eigene Hälfte. Umso überraschender fiel dann das 1:0 für Bayer 04. Charles Aránguiz hatte den Ball von der linken Angriffsseite auf den freistehenden Karim Bellarabi geflankt, der den Ball per Direktabnahme durch die Beine von Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels hindurch ins Tor bugsierte. Mit der schmeichelhaften Führung ging es dann in die Pause. Sicherheit verlieh der Vorsprung den Hausherren aber nicht. Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts waren die "Wölfe" das überlegene Team und hatten in der 54. durch Gomez die große Möglichkeit zum Ausgleich. Leno erwischte den Schuss des Nationalstürmers aber noch mit einer Hand. So konnte Aránguiz den Ball mit einer akrobatischen Einlage noch vor der Linie klären. Als Kevin Volland nach einer Freistoß-Flanke von Roberto Hilbert zum 2:0 traf, wähnten sich die Leverkusener endgültig auf der Siegerstraße (65.), hatten die Rechnung jedoch ohne Gomez gemacht. Der beste Mann auf dem Platz traf binnen drei Minuten gleich zweimal per Kopf (80./83.) und beraubte die Leverkusener so der sicher geglaubten drei Punkte. Nach Foul von Henrichs an Jakub Blasczykowski entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin zudem richtigerweise auf Strafstoß für die Gäste. Gomez trat an und verwandelte zum Hattrick (87.). "Das kostet Nerven", gestand VfLTrainer Andries Jonker konsterniert. "Du glaubst, noch was holen zu können, holst auch was - und dann schenkst du es wieder her. Aber es ist unglaublich, dass Mario bei mir immer trifft. " Youngster Kai Havertz rettete den Hausherren zumindest noch das Remis (89.). Am Mittwoch bekommt die Elf von Coach Korkut beim Schlusslicht SV Darmstadt (20 Uhr) die Chance, die den ersten Sieg unter Korkut einzufahren. 26. Spieltag: Kein Sieger nach verrückter Schlussphase zwischen Leverkusen und Wolfsburg sportschau.de Mario Gomez schafft Hattrick in sieben Minuten sueddeutsche.de 2017-04-02 19:08 Sebastian Bergmann www.rp-online.de 11 / 100 Eisbären scheitern an RB München: Eine Ende mit Fassung (1.03/7) So ging es also zu Ende für die Eisbären Berlin. „Eine Aktion hätten wir gebraucht, um in der Serie zu bleiben“, sagte ihr Trainer Uwe Krupp. Doch die ersehnte finale Aktion hatte der EHC München. Nach 71:16 Minuten, mitten in der ersten Verlängerung, nutzte Michael Wolf, der Kapitän, mit seinem 299. DEL-Tor das letzte Powerplay der Partie. Es war der Treffer zum 2:1-Tagessieg und zum 4:1 in der Halbfinalserie. „Es war ein hoher Berg, den wir heute besteigen mussten“, meinte Münchens Coach Don Jackson, der fast schon routinemäßig die Finalserie erreicht hat. Uwe Krupp gratulierte – fand sein Team aber keineswegs schlecht: „Wir sind mitgelaufen, wir haben gute Spiele gemacht. Ausgenommen das dritte.“ Das hatten die Eisbären 1:5 verloren – doch die Reaktion in den folgenden Spielen war gut. Berlin beschloss seine Saison mit Fassung. Und erlebte am Sonntag noch einen denkwürdigen Auftritt: In der 48. Minute ging ein Feueralarm los, das Münchner Olympia-Eissportzentrum musste evakuiert werden. Es war aber nur ein Fehlalarm – laut Münchens Stadionsprecher Stefan Schneider „mutwillig herbeigeführt in der Südkurve“, wo die Berliner Fans standen. Play-offs sind schon krass. Jedes Team investiert unendlich viel darin, Lösungen zu finden – und dann sind es in diesem Kampf um Zentimeter, geführt mit maximaler Konzentration, beiläufige Nachlässigkeiten, die das Spiel bestimmen. Im ersten Drittel war es ein Aussetzer des Münchner Verteidigers Daryl Boyle, der den Eisbären die Führung ermöglichte. Eine Alltagssituation, tausendfach bewältigt. Die Mannschaft schwärmte nach vorne aus, wartete auf den Aufbaupass von Boyle. Doch der Deutschkanadier spielte auf den Eisbären-Angreifer Laurin Braun. Der hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wie er zu dieser Möglichkeit gekommen war. Er haute einfach drauf, und das war in der 14. Minute das 1:0. Allerdings ergab sich ein Malheur auch auf der Gegenseite. Das war im zweiten Durchgang. Die Berliner hatten eine Reihe guter Chancen vor dem Münchner Tor und Danny aus den Birken, doch dann versprang dem jungen Eisbären-Verteidiger Jonas Müller die Scheibe (in der Verlängerung produzierte er auch noch die entscheidende Strafzeit), und Frank Mauer vom EHC konnte die Berliner Constantin Braun und André Rankel mit einem Konter überraschen. Keiner kam Mauer hinterher, er setzte den Puck hoch ins Toreck zum 1:1 – eine Demonstration des Könnens vor den Augen von Bundestrainer Marco Sturm, der ihn in seinen eineinhalb Jahren im Amt noch nicht in die Nationalmannschaft berufen hat. Es war Feuer im Spiel, die Strafzeitenbilanz lag über der Norm. Konrad Abeltshauser, kein Rowdy, musste mit fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis, weil er Rankel mit hohem Stock am Kinn verletzt hatte. Wo Blut fließt, gibt’s die große Strafe. „Es war sicher keine Absicht von ihm“, meinte Bundestrainer Sturm – dem allerdings gefiel, wie sich EHC-Kapitän Michael Wolf (aus dem Nationalteam aus Altersgründen zurückgetreten) in ein Faustgemenge mit Micki DuPont von den Eisbären stürzte. Motto: Zeichen setzen für seine Mannschaft, die von den Berlinern nicht nur in der deren Powerplays stark unter Druck gesetzt wurde. Wolfs letztes Zeichen war dann das Siegtor. Red Bull München steht nach Overtime-Krimi wieder im Finale t-online.de Die Eisbären Berlin in der Eishockey-Saison 2016/2017: Saison vorbei tagesspiegel.de 2017-04-02 20:12 G Nter www.tagesspiegel.de 12 / 100 NDR.de - NDR Info - Sendungen Nachtclub und Nightlounge (1.02/7) Der Multiinstrumentalist Taylor Kirk und seine Mitstreiter Simon Trottier, Mathieu Charbonneau und Olivier Fairfield haben noch nie ausgesprochen fröhliche Musik gemacht. Timber Timbre heißt ihr Musikprojekt, dessen Klang in den vergangenen zwölf Jahren von warmen, atmosphärischen Doo-Wop-, Blues- und Folkzitaten bestimmt war, oft begleitet von Taylor Kirks eigentümlich gehauchter Stimme. Jetzt erscheint Timber Timbres sechstes Album "Sincerely, Future Pollution" und der Sound der kanadischen Band ist kühler und verstörender geworden. Während man im vergangenen Jahr ungläubig die politischen Entwicklungen im Nachbarland USA beobachtet habe, seien die Gedanken immer häufiger um böse Vorahnungen und einen unentrinnbaren Niedergang gekreist, erzählte Kirk kürzlich in einem Interview. Die neun Songs auf "Sincerely, Future Pollution" erzählen von gebrochenen Herzen, vieldeutigen Verfolgungen und dem Auflösen von Zeit und Raum. Kirks Gesang ist atemlos, verzerrt oder überschlägt sich geradezu ängstlich. Dazu schrauben sich nervöse, fast dissonante Synthesizerklänge in strudelnde Höhen und werden immer wieder unterbrochen von schwerfällig-stolpernden Blues-Gitarrenrhythmen. *- Pflichtfelder. Diese Felder müssen ausgefüllt werden. NDR.de - Fernsehen - Sendungen A- NDR.de - Fernsehen - Sendungen AZ - Nordmagazin Z - Hallo Niedersachsen ndr.de ndr.de NDR.de - Fernsehen - Sendungen AZ - Hamburg Journal ndr.de 2017-04-02 21:26 NDR www.ndr.de 13 / 100 Donald Trump riskiert Handelskonflikt (1.02/7) Eine Reihe von Mitgliedern der Trump-Regierung haben ihre finanziellen Verhältnisse offengelegt. Sie offenbaren großen Reichtum und nähren bestehende Zweifel, ob Ethik- und AntiNepotismusregeln im Weißen Haus eingehalten werden. Präsident Donald Trump und Vize Mike Pence gaben keine Zahlen bekannt. Aus den Veröffentlichungen unter anderem der «New York Times» geht hervor, dass allein die älteste Trump-Tochter Ivanka und ihr Mann Jared Kushner über ein Investitions-Portfolio von 740 Millionen US-Dollar verfügen. Beide sind für Trump offiziell als Berater tätig. Der Trump-Berater und Ex-Goldman-Sachs-Banker Gary Cohn verfügt über ein Anlagevermögen von 611 Millionen US-Dollar. Bei Trumps Chefstrategen Stephen Bannon sind es 53,9 Millionen, seine Beraterin Kellyanne Conway und ihr Mann liegen zwischen elf und 44 Millionen US-Dollar. Die Trump-Regierung dürfte die reichste in der Geschichte der USA sein. Trump hatte die Wahl auch deswegen gewonnen, weil er gegen das Establishment zu Felde zog und versprach, alles für die kleinen Leute und «die Vergessenen» zu tun. Im Kampf gegen das hohe Handelsdefizit der Vereinigten Staaten hat US-Präsident Donald Trump die Überprüfung sämtlicher Handelsbeziehungen angeordnet. Von nun an müssten alle, »die gegen die Regeln verstoßen», die Konsequenzen tragen, »und es wird sehr harte Konsequenzen geben», sagte Trump am Freitag nach der Unterzeichnung zweier Handelsdekrete im Oval Office des Weißen Hauses. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) zeigte sich am Samstag besorgt über das Vorgehen der USA. Mit dem ersten, vor allem symbolischen Dekret ordnete Trump an, eine Liste derjenigen Länder und Produkte zu erstellen, die für das hohe Handelsdefizit der USA von rund 502 Milliarden Dollar (467 Milliarden Euro) verantwortlich seien. Nach den Worten von US-Handelsminister Wilbur Ross soll das Augenmerk dabei auf »Schummelei» von Staaten und Firmen sowie auf der laxen Umsetzung von Vorschriften liegen. Auf den Prüfstand kommen zudem Handelsabkommen, die aus US-Sicht nicht die erhofften Ergebnisse gebracht haben. Auch bestimmte Auflagen der Welthandelsorganisation(WTO) sollen überprüft werden. US-Präsidententochter Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner halten auch nach Aufnahme ihrer Tätigkeit in der Regierung an Geschäfts- und Immobilienbeteiligungen im Wert von hunderten Millionen Dollar fest. Das geht aus am Freitagabend vom Weißen Haus veröffentlichten Unterlagen hervor. Ivanka Trump und Kushner, die beide offiziell als enge Berater von Präsident Donald Trump tätig sind, erzielen demnach weiterhin Einnahmen aus Holdings, die auf 240 bis 740 Millionen Dollar (225 bis 693 Millionen Euro) geschätzt werden. Ivanka Trumps Anteile am in unmittelbarer Nähe zum Weißen Haus gelegenen Trump International Hotel etwa gelten Ethikexperten demnach als Einnahmequelle, die einen möglichen Interessenkonflikt darstellen können. Kritiker monieren, dass Interessengruppen oder ausländische Regierungsvertreter in dem Luxushotel absteigen könnten, um sich die Gunst der US-Regierung zu sichern. Ivanka Trump will ihre Anteile an dem Hotel behalten. Die Anteile an dem Hotel liegen demnach zwischen fünf und 25 Millionen Dollar. Zwischen Januar 2016 und März 2017 nahm Ivanka Trump den Dokumenten zufolge durch ihre Anteile an dem Hotel zwischen einer und fünf Millionen Dollar ein. Die Trump-Tochter hatte erst vor wenigen Tagen offiziell den Posten einer Präsidentenberaterin erhalten. Ein roter Ferrari, der einst US-Präsident Donald Trump gehörte, hat für 270.000 Dollar (253.000 Euro) den Besitzer gewechselt. Der zehn Jahre alte Sportwagen wurde am Samstag nahe Miami im US-Bundesstaat Florida versteigert, wie das Auktionshaus Auctions America erfolgreiche Bieter blieb anonym. mitteilte. Der Normalerweise bringe ein vergleichbares FerrariModell zwischen 125.000 und 175.000 Dollar, sagte Auktionshaus-Sprecherin Amy Christie. Aufgrund des prominenten Vorbesitzers waren die Erwartungen aber höher: Das Auktionshaus hatte mit einem Erlös von 250.000 bis 350.000 Dollar für das F430 Coupé gerechnet. Die frühere US-Außenministerin und unterlegene Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat Präsident Donald Trump wegen geplanter Einsparungen im Außenministerium scharf kritisiert. Auch die angekündigten Einschnitte bei der Entwicklungshilfe seien ein "schwerer Fehler", sagte Clinton am Freitag vor hunderten Studenten in der Georgetown-Universität in Washington. Die von der Regierung angestrebten Streichungen bei "internationaler Gesundheit, Entwicklung und Diplomatie wären ein Schlag für Frauen und Kinder und ein schwerer Fehler für unser Land", sagte die Demokratin, die von 2009 bis 2013 an der Spitze des State Department stand. Nach den Planungen Trumps soll das Budget des Außenministeriums um 28 Prozent schrumpfen. Stattdessen will der Präsident die Ausgaben der USA ganz auf militärische und sicherheitspolitische Erfordernisse ausrichten. Der Verteidigungshaushalt soll auf einen Schlag um zehn Prozent auf fast 600 Milliarden Dollar anwachsen. Allerdings hat der Kongress das letzte Wort. Nach ihrer bitteren Niederlage im Rennen um das Weiße Haus im November war Clinton fast völlig von der Bildfläche verschwunden. Inzwischen hat sie wieder mit öffentlichen Auftritten begonnen, etwa bei einer Konferenz von Geschäftsfrauen in San Francisco vor einigen Tagen. Ein roter Ferrari, der einst US-Präsident Donald Trump gehörte, wird am Samstag im USBundesstaat Florida versteigert. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass Donald Trump der einzige US-Präsident ist, der jemals einen Sportwagen besessen hat", teilte das Auktionshaus Auctions America mit. Die Tatsache, dass Trump einst Besitzer des Autos gewesen sei, lasse dem Wagen eine besondere Bedeutung zukommen, sagte Barney Ruprecht vom Auktionshaus. "Was das für den Wert des Autos bedeutet, werden wir dann sehen", sagte er mit Blick auf die Versteigerung. Das Auktionshaus rechnet mit einem Verkaufswert von 250.000 bis 350.000 Dollar (234.000 bis 327.000 Euro). Der Immobilien-Milliardär Trump hatte den Ferrari als Neuwagen für seinen persönlichen Gebrauch gekauft und die Luxuskarosse etwas mehr als vier Jahre lang gefahren. Mit dem Sportwagen legte er knapp 3900 Kilometer zurück. Die beiden nachfolgenden Besitzer fuhren insgesamt gut 9600 Kilometer. US-Präsident Donald Trump riskiert einen massiven Handelsstreit mit wichtigen Wirtschaftspartnern wie China und Deutschland. Angesichts des hohen US-Handelsdefizits lässt Trump sämtliche Handelsbeziehungen zu anderen Ländern überprüfen. Die US-Regierung will außerdem Dumping-Vorwürfe untersuchen lassen, etwa gegen mehrere ausländische Stahlproduzenten. Dazu unterzeichnete Trump am Freitag in Washington zwei entsprechende Dekrete. Trump wirft Deutschland, China und anderen Ländern bereits seit längerem unfaire Handelspraktiken zu Lasten der USA vor. Untersucht werden sollen nun etwaige Verletzungen von Handelsverträgen. Handelsminister Wilbur Ross sprach von einem "neuen Kapitel" in den Handelsbeziehungen der USA. Das Handelsdefizit der USA war im vergangenen Jahr noch einmal gestiegen, und zwar auf 481 Milliarden Dollar. Das bedeutet, die USA importieren deutlich mehr Waren als sie in andere Länder exportieren. Die USA nehmen für sich in Anspruch, dass sie im Vergleich zu anderen Ländern geringe Hürden für Einfuhren hätten. Die Ankündigung kommt nur wenige Tage vor dem ersten Treffen Trumps mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Das Thema Handel wird eines der maßgeblichen Gesprächsthemen sein. Trumps Sprecher Sean Spicer sagte, die angekündigte Untersuchung der Handelsbeziehungen habe nichts mit dem Besuch des chinesischen Staatchefs zu tun. Trump und Xi werden am 6. und 7. April in Florida zusammentreffen. Mit Blick auf das Vorgehen gegen angebliche Dumping-Preise ausländischer Unternehmen in den USA sagte Trump, Tausende Jobs in den USA seien verloren gegangen. Diejenigen, die Regeln gebrochen hätten, würden die Konsequenzen tragen. Ein Thema hat sich die US-Regierung bereits konkret herausgepickt: Sie sieht Dumping-Vorwürfe gegen mehrere ausländische Stahlproduzenten bestätigt - darunter auch Salzgitter und die Dillinger Hütte - und droht mit Strafzöllen. Die US-Regierung geht von Dumping aus, wenn Produkte unter ihrem "fairen Wert" verkauft werden. Handelsminister Ross sagte, eine gründliche Untersuchung habe ergeben, dass dies in der Vergangenheit bei Stahlproduzenten aus Österreich, Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien, Japan, Südkorea und Taiwan der Fall gewesen sei. Die Ergebnisse erlaubten es, Abgaben zwischen 3,62 und 148,02 Prozent des Importwerts zu verhängen. Insgesamt gehe es im Untersuchungszeitraum 2015 um Einfuhren im Wert von 732 Millionen Dollar, davon entfalle der größte Anteil, 196,2 Millionen Dollar, auf Importe aus Deutschland. Salzgitter AG und Dillinger werden "DumpingRaten" von 5,38 und 22,9 Prozent unterstellt. Das ist der Prozentsatz, um den der Preis nach Auffassung der US-Regierung unter die Herstellungskosten oder den Einkaufspreis gedrückt wurde. Das Handelsministerium will den Zoll- und Grenzschutz anweisen, auf Basis dieser Zahlen Barsicherheiten von den Unternehmen einzutreiben. Diese Mittel sollen einbehalten werden, bis die Bundesbehörde International Trade Commission am 15. Mai abschließend über den Fall entscheidet. Sollte das Verfahren dann eingestellt werden, würde das Geld zurückgezahlt. Mit dem Vorgehen riskieren die USA einen internationalen Handelsstreit. Die Bundesregierung kritisierte das Vorgehen und pochte auf Einhaltung internationaler Handelsregeln. Auch eine Klage vor der Welthandelsorganisation WTO wird nicht ausgeschlossen. Salzgitter und die Dillinger Hütte wiesen die Vorwürfe zurück. Auch wenn der USMarkt für Dillinger eine eher begrenzte Rolle gespielt habe, seien die nun angekündigten Konsequenzen der US-Regierung "schmerzhaft, da solche Handelsschutz-Maßnahmen, die viele Länder betreffen, zu Umleitungseffekten der Warenströme in die EU führen werden", hieß es in einer Erklärung vom Freitag. Dillinger habe Lieferungen in die USA bereits eingestellt. Bei Salzgitter hat das US-Geschäft Unternehmensangaben zufolge einen Anteil von sechs Prozent am Umsatz. Mehr als 420.000 Unterzeichner einer OnlinePetition fordern wegen ausufernder Sicherheitskosten den Umzug von First Lady Melania Trump ins Weiße Haus. Bisher wohnt sie weiterhin im Trump Tower in New York, wo sie und ihr Sohn Barron (10) neben dem Schutz des Secret Service auch den von Polizei und Feuerwehr genießen. Die Sicherheit der beiden kostet die Stadt nach Angaben von Polizeichef James O'Neill täglich bis zu 146.000 Dollar (137.000 Euro). "Zwingt Melania, im Weißen Haus zu wohnen, oder lasst sie die Kosten selbst zahlen", fordert die Petition, die an die Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren geschickt werden soll. Da keiner der beiden im Ausschuss für Mittelzuweisungen im Bereich Heimatschutz sitzt, ist aber fraglich, ob die Petition etwas bewirken kann. Die Polizei hatte die Sicherheit an Trumps Wolkenkratzer an der 5th Avenue im Herzen Manhattans schon vor der Präsidentschaftswahl verstärkt. In der Nähe liegen Bürogebäude, Sehenswürdigkeiten, Hotels und bekannte Geschäfte. Die Sicherheit Präsident Donald Trumps und seiner Familie kostete allein für die Wochen zwischen dem Wahlsieg im November und der Vereidigung im Januar 25,7 Millionen Dollar (24 Mio Euro). Trotz höherer Forderungen von Bürgermeister Bill de Blasio ist hier bisher nur eine Erstattung in Höhe von 7 Millionen Dollar (6,5 Mio Euro) aus Bundesmitteln an die Stadt vorgesehen. US-Präsident Donald Trump will sämtliche Handelsbeziehungen zu den USA auf Vergehen und Ungleichgewichte untersuchen lassen. Auch Deutschland ist von dem neuen Dekret betroffen, das am Freitag unterzeichnet werden soll. Ein Thema hat sich die US-Regierung bereits konkret herausgepickt: Sie sieht Dumping-Vorwürfe gegen mehrere ausländische Stahlproduzenten bestätigt darunter auch Salzgitter und die Dillinger Hütte und droht mit Strafzöllen. Die Bundesregierung kritisiert das Vorgehen und pocht auf Einhaltung internationaler Handelsregeln. Auch eine Klage vor der Welthandelsorganisation WTO wird nicht ausgeschlossen. Gegenmaßnahmen hingen aber von einer abschließenden Bewertung durch die EU ab, hieß es am Freitag. Die zuständige Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) erklärte, sie sei in Kontakt mit der EU-Kommission. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte, es sei das erste Mal, dass die USA in einem solchen Verfahren auf wettbewerbsverzerrende Methoden zurückgreifen, die nicht den WTO-Regeln entsprechen. "Die EU muss nun prüfen, ob auch sie Klage bei der WTO erhebt", sagte Gabriel. "Dies unterstütze ich sehr. " Die WTO-Regeln seien das Rückgrat der Internationalen Handelsordnung: "Sie bewusst zu verletzten, ist ein gefährlicher Schritt. " Nach Darstellung der Bundesregierung haben die USA noch nicht abschließend entschieden, wie sie letztlich agieren werden. Eine endgültige Entscheidung sei bis zum 15. Mai zu erwarten. Dann werde die EU-Kommission die Maßnahmen prüfen und mögliche Schritte erörtern. Mit Trumps Dekret sollen auch etwaige Verletzungen von Handelsverträgen untersucht werden, sagte Handelsminister Wilbur Ross am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Die USA nehmen für sich in Anspruch, dass sie im Vergleich zu anderen Ländern geringe Hürden für Einfuhren hätten. Ins Visier nehmen die USA Länder, zu denen sie aus ihrer Sicht ein besonders hohes Handelsdefizit haben - allen voran China mit einem Defizit von 347 Milliarden US-Dollar. Das neue iPhone von US-Präsident Donald Trump ist nach Einschätzung von Experten nicht vor Hacker-Angriffen geschützt. "Ich kann garantieren, dass die Russen und die Chinesen versuchen werden, eine Attacke zu starten", sagte John Dickson, ehemaliger Verantwortlicher für Cybersicherheit bei der US-Luftwaffe. Die Gefahr, dass ein Smartphone gehackt werde, hänge sehr von der Nutzung des Gerätes ab. Trump ist ein eifriger Nutzer des Kurzmitteilungsdienstes Twitter. Der Leiter der Social Media-Abteilung des Weißen Hauses, Dan Scavino, hatte diese Woche bestätigt, dass Trump "seit einigen Wochen sein neues iPhone zum twittern benutzt". Zuvor hatte der USPräsident laut "New York Times" sein "altes, ungesichertes Android-Smartphone" benutzt. Dickson sagte, Geräte mit begrenzten Funktionen seien nicht anfällig für Hackerangriffe. "Aber sobald man anfängt, etwas anzuklicken, Apps hochzuladen, den Zugang zum Telefon zu erlauben, wird es ernst. " Hacker können sich aus der Ferne Zugriff zu Smartphones verschaffen. Sie können das Mikrofon zum Abhören benutzen, die Kamera verwenden, das Telefon orten und sogar sämtliche Funktionen des Gerätes unter ihre Kontrolle bringen. Trumps Vorgänger Barack Obama hatte zunächst ein BlackBerry und dann ein anders Smartphone, das aus Sicherheitsgründen eingeschränkte Funktionen hatte. Experten zufolge sind AppleGeräte allgemein besser vor Hacker-Angriffen geschützt als Geräte anderer Hersteller, weil das Unternehmen sowohl die Hardware als auch die Software kontrolliert und seine Programme regelmäßig aktualisiert. Allerdings sagte die Expertin für Cybersicherheit an der Universität von Kalifornien, Betsy Cooper, Untersuchungen hätten ergeben, dass der Ruf von Apple nicht mehr mit der Realität übereinstimme. Ein iPhone könne ebenso leicht gehackt werden wie ein AndroidSmartphone. Unklar sei zudem, wie Trumps Auftritte in den sozialen Netzwerken gesteuert werden. Der US-Präsident hat zwei Twitter-Profile: das offizielle Profil des US-Präsidenten (@POTUS) und sein älteres Profil (@realDonaldTrump). Nicholas Weaver vom Internationalen Institut für Informatik-Wissenschaften in Kalifornien sagte, mit Trumps neuem Smartphone sei die Gefahr von Hacker-Angriffen geringer geworden, aber nicht verschwunden. Weaver zufolge sind die USGeheimdienste aber auf eine mögliche Cyberattacke vorbereitet und haben möglicherweise sogar Trumps Smartphone manipuliert, um es als Lockvogel einzusetzen. Flynn habe "eine Geschichte zu erzählen, und er will sie sehr gern erzählen, sofern es die Umstände erlauben", sagte Kelner am Donnerstag. "Kein vernünftiger Mensch, der rechtlich beraten wird, würde sich in einem solch stark politisierten Hexenjagd-Umfeld befragen lassen ohne eine Absicherung gegen unfaire Strafverfolgung", ergänzte er. Flynn war im Februar als Sicherheitsberater zurückgetreten, weil er noch vor Amtsantritt von USPräsident Trump mit dem russischen Botschafter Gespräche über Sanktionen geführt und dies verheimlicht hatte. Untersucht wird auch die Rolle von Trumps früherem Wahlkampfmanager Paul Manafort, dem Kontakte nach Russland und in die Ukraine nachgesagt werden. Die US-Regierung will das Einreiseverbot von Präsident Donald Trump in der nächsten Instanz vor Gericht durchsetzen. Das Justizministerium legte am Donnerstag beim zuständigen Gericht in San Francisco Berufung ein gegen die Entscheidung eines Richters auf Hawaii, der die jüngste Version des Einreisedekrets nunmehr unbefristet gestoppt hat. Mitte März hatte ein Bundesrichter das überarbeitete Dekret zunächst ausgesetzt. Dieser vorläufige Stopp ist seit Mittwoch zeitlich nicht mehr begrenzt. Trump ist damit mit seinem Versuch gescheitert, Menschen aus sechs vorwiegend islamischen Ländern die Einreise in die USA für 90 Tage zu verbieten. Betroffen sind Staatsangehörige aus Somalia, Sudan, Libyen, Jemen, Iran und Syrien. Die erste Version des Dekrets, die zusätzlich den Irak umfasste, war bereits Anfang Februar gerichtlich außer Kraft gesetzt worden. Vor dem ersten Treffen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat US-Präsident Donald Trump den Druck in den laufenden Handelsstreitigkeiten erhöht. Das Treffen nächste Woche in Florida werde "sehr schwierig", schrieb Trump auf Twitter. "Wir können nicht länger ein so massives Handelsdefizit und Arbeitsplatzverluste haben. " Amerikanische Unternehmen müssten darauf vorbereitet werden, sich nach Alternativen umzusehen. Die chinesische Regierung wies die Vorwürfe umgehend zurück. "Das Handelsdefizit ist das Ergebnis der weltweiten Verteilung von Industrien und der Arbeitsteilung", sagte Vizeaußenminister Zheng Zeguang vor Journalisten in Peking. Während die USA ein Defizit im Warenaustausch mit China habe, gebe es aber einen amerikanischen Überschuss bei den Dienstleistungen. Um den Handelsaustausch zu fördern, forderte der Vizeaußenminister die USA im Gegenzug auf, ihre Beschränkungen für die Ausfuhr von Hochtechnologie nach China aufzuheben und Unternehmen aus China gleiche Wettbewerbsbedingungen bei Investitionen in den USA zu schaffen. "Das wäre hilfreich. " Er wies auch Trumps frühere Vorwürfe zurück, China fördere seine Ausfuhren über Währungsmanipulationen. US-Präsident Donald Trump wird mit einem neuen Erlass sämtliche Handelsbeziehungen zu den USA auf Vergehen und Ungleichgewichte untersuchen lassen. Auch Deutschland ist betroffen. Mit dem Dekret, das am Freitag unterzeichnet werden soll, sollen auch etwaige Verletzungen von Handelsverträgen untersucht werden. Nach 90 Tagen sollten die Ergebnisse dieser Untersuchung Trump als Grundlage für Konsequenzen zugeleitet werden, sagte Handelsminister Wilbur Ross am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Die USA hätten sehr geringe Einfuhrzölle, sagte Ross. Andere Länder seien weitaus protektionistischer. Die Untersuchungen würden sich auf Länder und Produkte fokussieren. Besonders im Fokus stünden Länder, zu denen die USA aus ihrer Sicht ein besonders hohes Handelsdefizit hätten. Allen voran sei das China mit einem Defizit von 347 Milliarden US-Dollar. Es folgten unter anderem Japan, Deutschland, Mexiko, Vietnam, Indien, Thailand, Südkorea und die Schweiz. "Gibt es einzelne Industrien, die es in Bezug auf Besteuerung besonders zu untersuchen gilt? " fragte Ross. Es würden auch alle Freihandelsabkommen geprüft, die nicht hilfreich gewesen seien. Indem Präsident Trump das Thema eines unfairen Handels angehe, löse er ein weiteres Wahlkampfversprechen ein, sagten Ross und Trumps oberster Handelsberater Peter Navarro übereinstimmend. Der Erlass kommt nur wenige Tage vor dem ersten Treffen Trumps mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Das Thema Handel wird eines der maßgeblichen Gesprächsthemen sein Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump wird vor dem G7-Gipfel Ende Mai über einen Verbleib im Pariser Klimaabkommen entscheiden. Das sagte Trumps Sprecher Sean Spicer am Donnerstag. Trump hatte zu Beginn der Woche mit einem Dekret weitreichende Schritte unternommen, bestehende Verordnungen zum Klimaschutz in den USA zurückzudrehen. 190 Staaten haben das Pariser Abkommen unterzeichnet, das den weltweiten Temperaturanstieg unter zwei Grad Celsius begrenzen soll. Trump hat sich zu einem Verbleib bisher nicht eindeutig positioniert. In der USRegierung gibt es widerstreitende Positionen: Die Gegner eines US-Austritts argumentieren auch ökonomisch. Ein Rückzug aus dem Pariser Abkommen war in Trumps jüngstem Maßnahmenbündel nicht erwähnt worden. Trotzdem wurde von mehreren Seiten die Frage aufgeworfen, wie die USA das in Paris vereinbarte Ziel erreichen wollten, wenn sie künftig deutlich weniger für den Klimaschutz täten. Ein USAustritt aus dem Vertrag wird von Klimaschützern weltweit befürchtet. Der G7-Gipfel, das jährliche Treffen wichtiger Industriestaaten, findet am 26. und 27. Mai auf Sizilien statt. Das Weiße Haus kritisiert die Entscheidung eines Richters auf Hawaii, der die überarbeitete Version von Donald Trumps Einreisedekret auf nunmehr unbefristete Zeit gestoppt hat. Die Anordnung sei gesetzmäßig und nötig, sagte Trumps Sprecher Sean Spicer am Donnerstag. Das Justizministerium werde die Begründung aus Hawaii überprüfen. US-Präsident Donald Trump hat dem "Freedom Caucus", einer Gruppe erzkonservativer republikanischer Abgeordneter, offen den Kampf angesagt. Diese Gruppe werde die gesamte republikanische Agenda beeinträchtigen, wenn sie nicht einschwenke, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. "Wir müssen sie und die Demokraten 2018 bekämpfen! ", schrieb Trump. The Freedom Caucus will hurt the entire Republican agenda if they don't get on the team, & fast. We must fight them, & Dems, in 2018! Der 2015 gegründete "Freedom Caucus" ist bei den Republikanern im US-Repräsentantenhaus eine beinharte innerparteiliche Opposition zu den Moderaten. Er umfasst rund 30 Abgeordnete, die genaue Zahl wird absichtlich nicht bekanntgegeben. Sie waren maßgeblich für das Scheitern des alternativen Gesetzentwurfes verantwortlich, mit dem die Republikaner die Gesundheitsversicherung "Obamacare" ersetzen wollten. Für Präsident Trump war das die bisher schwerste Niederlage. Der "Freedom Caucus" droht gegenwärtig auch einen Kompromiss im Kongress zu blockieren, der die Finanzierung der US-Regierung sichert. Ohne Kompromiss kommt es am 29. April zum "Government Shutdown", einem fast vollständigen Herunterfahren der Regierung. Trotz massiver Spannungen mit den USA ist Russlands Präsident Wladimir Putin weiter an einem Treffen mit seinem Kollegen Donald Trump interessiert. Ein möglicher Ort wäre eine ArktisKonferenz in Finnland, sagte Putin in Archangelsk am Polarmeer am Donnerstag der Agentur Tass zufolge. Ob das Treffen in Helsinki zustande kommt, war zunächst offen. "Wenn es nicht stattfindet, dann könnte es ein Gespräch beim G20-Gipfel in Deutschland geben", sagte Putin. Das Treffen der führenden Industrieund Entwicklungsländer soll am 7./8. Juli in Hamburg stattfinden. Die Beziehungen zwischen Washington und Moskau befänden sich nahe dem Nullpunkt, sagte der Kremlchef. Auch wegen US-Vorwürfen, russische Hacker hätten die Präsidentschaftswahl beeinflusst, sei es zu keiner Verbesserung der Beziehungen gekommen. Moskau habe Kongressabgeordneten und Senatoren mehrmals angeboten, bei einem Besuch in Russland über Verbesserungen der Beziehungen zu diskutieren. "Wir haben sie zweimal, dreimal eingeladen - es kam nie eine Antwort zurück", sagte Putin. Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten, wird offiziell Angestellte im Weißen Haus. Das teilte sie am Mittwoch in einer Stellungnahme mit. Ein Gehalt werde sie für ihre Tätigkeit nicht bekommen. "Ich habe die Bedenken gehört, die einige mit meiner Beratertätigkeit für den Präsidenten in persönlicher Funktion haben, wobei ich freiwillig alle ethischen Regeln befolge. Stattdessen werde ich als unbezahlte Angestellte arbeiten nach all den Regeln, die für andere Bundesbediensteten gelten", sagte die 35-Jährige. Ivanka Trumps Rolle als Beraterin ihres Vaters ist ungewöhnlich. Dass Staats- oder Regierungschefs demokratisch nicht legitimierte Familienmitglieder ohne offizielles Amt in die Regierungsgeschäfte einbeziehen, ist in westlichen Demokratien nicht üblich. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Ivanka Trump eigene Büroräume im West-Flügel des Weißen Hauses bekommen soll. Ihr Ehemann Jared Kushner arbeitet bereits als Trumps Berater im Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump hat mit einer radikalen Abkehr von der Klimapolitik seines Vorgängers scharfe internationale Kritik ausgelöst. Trump mache sich zum "Totengräber der Zukunft", sagte Grünen-Chefin Simone Peter. China, der weltgrößte Treibhaus-Produzent, kündigte an, sich auch weiterhin an seine Klimaschutz-Zusagen zu halten. Trump hatte ein umstrittenes Dekret unterzeichnet. Es sieht vor, zentrale Bestimmungen zum Klimaschutz aufzuweichen oder abzuschaffen. Die meisten Kritiker glauben jedoch, dass Trump den weltweiten Klimakurs damit nicht zu ändern vermag. In den USA haben zudem mehrere Umweltschutzorganisationen Klage gegen die Klimapläne des US-Präsidenten eingereicht. Bei einem Bezirksgericht in Montana ist laut Zeit.de von der Anwältin Jenny Harbine ein Antrag eingereicht worden, der den Dekret aufhalten soll. Dafür eingesetzt haben sich die Organisationen Center for Biological Diversity und Sierra Club sowie der Stamm der Northern Cheyenne. Umweltschutzorganisationen hatten Widerstand bereits angekündigt, als Trumps Dekret erstmals bekannt gegeben wurde. "Niemand hat dafür gestimmt, dass Amerika seine Führungsrolle im Klimaschutz aufgeben soll", hieß es vom Natural Resources Defense Council. Donald Trumps Dekret soll Ex-Präsident Barack Obamas Clean Power Plan entgegenstehen. Dieser Klimaplan hatte landesweite verbindliche Ziele vorgegeben, was die Reduzierung von Treibhausgasen im Energiesektor angeht. Fossile Brennstoffe, insbesondere Kohle, sollten zunehmend durch erneuerbare Energien ersetzt werden. 30 US-Staaten hatten die Maßnahmen juristisch angefochten. Präsident Trumps Dekret stellt sich nun entschieden gegen die bisherige Klimapolitik. Ein unbekannter Gegner von Donald Trump hat einen Roboter entwickelt, der Tweets des USPräsidenten ausdruckt und verbrennt. Unter dem Twitter-Account @burnedyourtweet sind Videos zu sehen, auf denen das Gerät die Kurznachrichten automatisch ausdruckt, abschneidet, per Greif-Arm über einem Feuerzeug vernichtet und die Reste direkt in einen Aschenbecher befördert. Im Nutzerprofil heißt es: "Trumps Tweets die Aufmerksamkeit geben, die sie verdienen. " Das erste Video wurde am 28. März getwittert, der Account zählte am Mittwochnachmittag mehr als 11.000 Nutzer. . @RealDonaldTrump I burned pic.twitter.com/X5WL9dMIGK your tweet. Ein Jahr nachdem er zum Boykott von Apple- Geräten aufgerufen hat, setzt US-Präsident Donald Trump nun selbst seine Tweets auch mit einem iPhone ab. Trumps Social-Media-Manager Dan Scavino Jr. bestätigte am Mittwoch per TwitterNachricht, dass der Präsident seit rund zwei Wochen mit seinem neuen Apple-Smartphone bei dem Kurznachrichtendienst unterwegs sei. Trump nutzte zuvor ein älteres Samsung-Smartphone mit dem Google-Betriebssystem Android für seine Tweets. Vor einem Jahr hatte er inmitten der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen dem iPhoneKonzern und US-Ermittler ein Boykott von AppleGeräten ins Gespräch gebracht. Apple weigerte sich damals, eine Software zum Knacken der Verschlüsselung beim iPhone eines getöteten Attentäters zu schreiben. Das Unternehmen argumentierte, man würde potenziell die Geräte für alle Nutzer unsicherer machen, wenn ein solches Werkzeug erst einmal entwickelt worden sei. Das FBI kam in das iPhone 5S am Ende mit Hilfe eines externen Dienstleisters herein, auf welchem Wege, ist bisher nicht bekannt. Seltener Auftritt der First Lady: Melania Trump hat bei einer Veranstaltung in Washington ein Plädoyer für die Menschenrechte und die weltweite Gleichstellung der Frauen gehalten. "Wir müssen weiter für die Gleichberechtigung der Geschlechter und den Respekt für Menschen jeder Herkunft und jeder ethnischen Gruppe arbeiten", sagte die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump am Mittwoch. Bei der Zeremonie wurden 13 Frauen aus aller Welt für ihren Einsatz gegen Diskriminierung und für die Frauenrechte geehrt. Melania Trump pries die Preisträgerinnen für ihren Mut und sagte, Frauen wie sie würden "einen globalen Kampf gegen Unmenschlichkeit entfachen". Drei der Preisträgerinnen des "Internationalen Preises für Frauen mit Mut" stammen aus Ländern, gegen deren Staatsbürger Melania Trumps Ehemann ein pauschales Einreiseverbot verhängen will: dem Irak, Jemen und Syrien. Dem US-Präsidenten wird von Kritikern vorgeworfen, mit seiner harten Linie in der Einreiseund Einwanderungspolitik gegen Menschen- und Bürgerrechte zu verstoßen. Mehrere Frauen werfen ihm zudem vor, in früheren Jahren gegen sie sexuell übergriffig geworden zu sein. Die First Lady ist seit Trumps Amtsantritt im Januar nur wenig in Erscheinung getreten. Sie wohnt mit dem elfjährigen Sohn Barron auch weiterhin im Trump Tower in New York. Das aus Slowenien stammende Ex-Model ist die dritte Ehefrau des Immobilienmoguls. "Wir haben Verständnis dafür, dass der Präsident gerne hier sein möchte", sagte die Abgeordnete Frankel aus West Palm Beach. "Klar - das ist hier das Paradies. " Wenn allerdings der Präsident in sein Luxusdomizil komme, so müssten Polizei und Feuerwehr Überstunden leisten. Seit dem Amtsantritt im Januar habe Trump fünf Wochenenden in Mar-a-Lago verbracht. Für die kleinen Unternehmen im Umfeld des TrumpDomizils seien bereits Verluste von 720.000 Dollar (667.000 Euro) entstanden, rechneten die drei Abgeordneten aus. Die Feuerwehr habe 1,7 Millionen Dollar ausgegeben. Wenn Trump Washington den Rücken kehren wolle, so solle er doch in die traditionelle Erholungsanlage für USPräsidenten, Camp David im Bundesstaat Maryland, reisen, regte Frankel an. "Er könnte sich dafür entscheiden, um die Ausgaben hier bei uns zu begrenzen. " Es sind nicht nur die Polizei und die Feuerwehr, die Sondereinsätze schieben müssen. Wenn der Präsident nach Mar-a-Lago kommt, wird der Flugverkehr eingeschränkt, die Behörden sind mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gegen CyberAttacken und mögliche terroristische Bedrohungen befasst. Mar-a-Lago ist ein exklusiver Club mit Privatstrand, Pool und Spa, mit Tennisplätzen und Golfanlagen sowie zwei Ballsälen. Wenn sich der Präsident dort aufhält, wohnt er mit seiner Familie in einem abgeschirmten Flügel. Der Immobilienmogul hatte die acht Hektar große Anlage 1985 gekauft. 2005 zelebrierte er dort die Hochzeit mit seiner dritten Frau Melania. Im Februar empfing Trump in Mar-a-Lago den japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Für die kommende Woche ist gerüchteweise nun ein Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping geplant. Die demokratischen Abgeordneten haben dafür bereits eine Zusatzrechnung von 280.000 Dollar aufgemacht. Xis Besuch ist allerdings amtlich noch nicht bestätigt. Die Bürgermeisterin von Palm Beach, Paulette Burdick, beantragte schon vor Wochen Ausgleichszahlungen für die Trump-Besuche. Eine Antwort erhielt sie bislang nicht. US-Präsident Donald Trump hat die bisher weitreichendsten Schritte unternommen, um zentrale Bestimmungen zum Klimaschutz abzubauen. Trump unterzeichnete am Dienstag ein Dekret, mit dem Kernstücke der Umweltpolitik der Vorgängerregierung Barack Obamas aufgeweicht werden sollen. Seine Regierung beende den Krieg gegen die Kohle, sagte Trump bei der Unterzeichnung im Weißen Haus. Die Entscheidungen würden zu sehr vielen neuen Jobs in den USA führen. Künftig müssen Bundesbehörden bei Entscheidungen etwa nicht mehr die Auswirkungen des Klimawandels bedenken. Die USA sollten dadurch von ausländischen Energiequellen unabhängig werden, hieß es zur Begründung. Tatsächlich sind die USA bereits heute de facto energieautonom. Trump hob auch den Stopp der Verpachtung von öffentlichem Land für Kohleförderung auf und er änderte Begrenzungen der Methan-Emissionen in der Öl- und Gasindustrie. Einen offiziellen Austritt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen beschloss die Regierung damit aber nicht. US-Präsident Donald Trump macht mit seinem Versprechen ernst und legt die Axt an mehrere Klimaschutzbestimmungen seines Amtsvorgängers Barack Obama. Der Republikaner wollte am Dienstagnachmittag einen Erlass unterschreiben. Künftig sollen unter anderem Bundesbehörden bei Entscheidungen nicht mehr die Auswirkungen des Klimawandels bedenken müssen, wie es aus Regierungskreisen hieß. Die USA sollten dadurch von ausländischen Energiequellen unabhängig werden, hieß es zur Begründung. "Im Hinblick auf den Klimawandel wollen wir unseren eigenen Kurs fahren und es auf unsere eigene Art und Weise machen", erklärte ein Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Außerdem wird die Umweltbehörde EPA den Angaben zufolge aufgefordert, ein zentrales Vorhaben der Umweltpolitik Obamas zur Begrenzung von Kohlenstoffbelastung durch Kraftwerke neu zu überdenken. Nach dem "Clean Power Plan" sollte der Kohlendioxid-Ausstoß in den USA bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 32 Prozent sinken. Der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, hat sich im vergangenen Jahr mit Vertretern der staatlichen russischen Bank für Außenwirtschaft (VEB) getroffen. "Es gab dutzende Treffen mit Herrn Kushners Firma und mit Herrn Kushner selbst", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Dies gehöre zum "Alltagsgeschäft". Deshalb sei die russische Regierung damals auch nicht über diese Treffen informiert worden. Die Staatsbank hatte zuvor erklärt, Kushner habe sich im vergangenen Jahr mit Managern der VEB getroffen. Sie reagierte damit auf einen Bericht der "New York Times" über eine Begegnung von Trumps Schwiegersohn mit VEB-Chef Sergej Gorkow. Die Bank teilte auf AFP-Anfrage mit, ihre Vorstandsmitglieder hätten sich 2016 mehrfach mit Vertretern der weltweit führenden Finanzinstitute, unter ihnen auch Kushner, getroffen. Bei den Gesprächen sei es um die künftige Strategie der Bank gegangen. Die US-Regierung hatte 2014 wegen der Ukraine-Krise Sanktionen gegen die VEB verhängt. Nach dem Fund eines ominösen Pakets in der Nähe des Weißen Hauses haben Sicherheitskräfte einen Verdächtigen festgenommen. Das teilte der Secret Service am Dienstag mit. Der Regierungssitz von Präsident Donald Trump war nach dem Fund des Pakets abgeriegelt, die umliegenden Straßen waren gesperrt worden. Solche Vorfälle gibt es immer wieder. Meistens entpuppen sie sich als harmlos. Nach seiner spektakulären Niederlage bei der Abschaffung von "Obamacare" will US-Präsident Donald Trump angeblich auf die Demokraten zugehen. Sein Sprecher Sean Spicer sagte am Montag, es handle sich dabei bis zum einem gewissen Grad um einen Kurswechsel: "Wir müssen sehen, wie wir unsere Mehrheiten bekommen. " Der Präsident meine das durchaus ernst. Das Haus, in dem der heutige US-Präsident Donald Trump im New Yorker Stadtteil Queens einen Teil seiner Kindheit verbracht hat, ist für 2,1 Millionen Dollar verkauft worden. Ein anonymer Bieter erhielt bei einer Versteigerung den Zuschlag für das Gebäude im noblen Viertel Jamaica Estates, wie das für die Auktion zuständige Immobilienunternehmen mitteilte. Es handele sich aber nicht um den US-Präsidenten selbst. Trump hatte im September in einer Talkshow bedauert, dass das 1940 von seinem Vater errichtete Haus veräußert wird, und angekündigt, er wolle es kaufen. Der US-Präsident verbrachte dort die ersten vier Jahres seines Lebens, die Adresse steht in seiner Geburtsurkunde. Später zog die Familie in ein größeres Haus in der Nachbarschaft um. Das zweigeschossige Haus im Tudorstil hatte erst im Dezember den Besitzer gewechselt. Ein Investor zahlte damals 1,39 Millionen Dollar. Der nun erzielte Preis liegt zwar knapp über dem Durchschnittspreis für vergleichbare Anwesen in dem Viertel. Der beauftragte Immobilienmakler hatte sich aufgrund der Historie des Hauses dennoch einen höheren Erlös erhofft. Im Zuge der Untersuchungen im US-Kongress zu den Russland-Kontakten des Teams von Donald Trump wird auch der Schwiegersohn des Präsidenten, Jared Kushner, befragt werden. Kushner habe freiwillig zugesagt, vor dem Geheimdienstausschuss des Senats auszusagen, teilte am Montag das Weiße Haus mit. Einen Termin für seine Anhörung gibt es demnach aber noch nicht. Der Ehemann von Ivanka Trump ist als Präsidentenberater unter anderem für außenpolitische Dossiers tätig. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses verwies darauf, dass Kushner während des Wahlkampfs sowie in der Übergangzeit zwischen der Wahl im November und dem Antritt der neuen Regierung im Januar der primäre Verbindungsmann zwischen dem TrumpTeam und ausländischen Regierungen war. Laut US-Medienberichten soll Kushner im Dezember im New Yorker Trump Tower mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak zusammengetroffen sein. Bei dem Treffen war nach diesen Informationen auch der spätere Nationale Sicherheitsberater Michael Flynn dabei. Flynn musste Anfang Februar nach nur kurzer Amtszeit zurücktreten, weil er falsche Angaben über Telefonate mit Kisljak gemacht hatte. Durch Mitschnitte der Bundespolizei FBI war herausgekommen, dass Flynn vor Antritt der neuen Regierung mit dem Botschafter über die von Trumps Vorgänger Barack Obama verhängten Russland-Sanktionen gesprochen hatte. Sein Team solle führende Talente aus Wirtschaft und Regierung zusammenbringen, sagte Kushner in einem Interview am Sonntag. "Die Regierung sollte geführt werden wie eine große amerikanische Firma. Wir hoffen, dass wir für unsere Kunden, die Bürger, Erfolg und Effizienz erreichen können. " In der Anfangsphase wolle sich das neue Amt um die Angelegenheiten von Kriegsveteranen kümmern sowie um den Kampf gegen die Abhängigkeit von Opiaten. Zudem solle die technische Infrastruktur von Regierungsbehörden verbessert werden. In den USA haben die Demokraten den Republikanern ihre Bereitschaft signalisiert, an einer Gesundheitsreform mitzuarbeiten. Der demokratische Oppositionsführer im Senat, Charles Schumer, sagte am Sonntag in einem Interview des Senders ABC, die Demokraten seien bereit, mit dem Republikanern zusammenzuarbeiten, wenn diese damit aufhörten, den "Affordable Care Act" (Obamas Gesundheitsreform) abschaffen und untergraben zu wollen. "Obamacare" sei nicht perfekt. Die Tochter von US-Präsident Donald Trump will Ende April an einer Wirtschaftskonferenz in Berlin teilnehmen. "Ich freue mich darauf, die Rolle von Frauen in der Wirtschaft sowie die Zukunft unseres Arbeitskräftepotenzials auf globaler Ebene zu fördern", teilte Ivanka Trump in der Nacht zum Montag in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #W20 mit. Im Rahmen der G20 findet am 25. und 26. April in Berlin ein W20-Dialogforum mit Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft statt. Deutschland hat 2017 die Präsidentschaft der Gruppe der 20 größten Industrieund Schwellenländer inne. Looking forward to promoting the role of women in the economy and the future of our workforce globally #W20 https://t.co/1OB9TK6poH US-Präsident Donald Trump hat den ultrakonservativen Flügel der Republikanischen Partei für das peinliche Scheitern seines Gesundheitsgesetzes verantwortlich gemacht. Die Demokraten in Washington würden nun "lächeln", dass "Obamacare gerettet" worden sei, schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er nannte in seiner Botschaft die ultrakonservative Republikaner-Gruppe Freedom Caucus, die Lobbygruppe Club For Growth sowie die Heritage Foundation als Verantwortliche für das Debakel. Nach dem Scheitern ihrer Gesundheitsreform im Parlament bemühen sich US-Präsident Donald Trump und die Republikaner um Schadensbegrenzung. Nun will sich Trump einem anderen großen Wahlversprechen zuwenden: "sehr, sehr starken" Steuersenkungen. Dies im Kongress durchzusetzen, könnte aber ebenfalls sehr schwierig werden. Bei einer Steuerreform müssten noch viel mehr verschiedene Interessen unter einen Hut gebracht werden als bei der Gesundheitsreform. Derweil begannen die gegenseitigen Schuldzuweisungen. Trump machte die Demokraten verantwortlich - obwohl seine eigene Partei im Repräsentantenhaus eine bequeme Mehrheit hat und er an der Verweigerung mehrerer Republikaner gescheitert war. Die Demokraten hätten es abgelehnt, an dem Reformentwurf mitzuarbeiten, klagte er. Mehrere Republikaner wiesen mit dem Finger auf Trump, der es nicht geschafft habe, das Gesetzeswerk in den eigenen Reihen durchzubringen. Andere warfen dem republikanischen Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, Versagen vor. Die Demokraten jubelten indes: In ihren Augen hätte der neue Entwurf größere soziale Ungerechtigkeit gebracht. Nach dem Scheitern seiner Gesundheitsreform hat US-Präsident Donald Trump den Amerikanern eine neue Reform versprochen. Mit Blick auf das Gesundheitssystem seines Vorgängers Barack Obama, das er abschaffen will, erklärte Trump am Samstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter: "ObamaCare wird explodieren und wir werden alle zusammenkommen und ein großartiges Gesundheitsgesetz für DAS VOLK zusammenstellen. Keine Sorge! " Die oppositionellen Demokraten feierten indes ihren Sieg. ObamaCare will explode and we will all get together and piece together a great healthcare plan for THE PEOPLE. Do not worry! Trump hatte zuvor eigentlich deutlich gemacht, dass er nach dem Scheitern der Gesetzesvorlage für ein neues Gesundheitssystem zunächst das als Obamacare bekannte derzeitige System bestehen lassen und sich "wahrscheinlich" einer Steuerreform zuwenden wolle. Wann er sich nun an ein neues Gesundheitsgesetz machen will, ließ er offen. Seine Äußerung, Obamacare werde "explodieren", ließ aber Sorgen aufkommen, dass seine Administration das System auf einem anderen als dem Gesetzgebungswege aushöhlen könnte. Einen Tag nach dem Scheitern der republikanischen Pläne für eine Gesundheitsreform hat US-Vizepräsident Mike Pence erneut ein Gesetz zur Ablösung von "Obamacare" in Aussicht gestellt. "Wir werden den Obamacare-Alptraum beenden", sagte Pence. Die Gesundheitsreform des früheren demokratischen Präsidenten Barack Obama ist seit sieben Jahren in Kraft und wird von den Republikanern massiv bekämpft. Eine Ablösung des Gesetzes war gestern wegen Uneinigkeit unter den republikanischen Abgeordneten über einen geeigneten Ersatz gescheitert. Präsident Donald Trump ist mit seiner Gesundheitsreform im Parlament gescheitert. Diese Niederlage könne eine Abwärtsspirale für Trump und seine Republikaner auslösen, schrieben USMedien. Die Auslöschung vder Gesundheitsreform Obamacare war ein Prestigeprojekt Trumps und der gesamten Republikanischen Partei. Die Republikaner hatten die von Trump maßgeblich gestützte Gesetzesvorlage gestern kurz vor der Abstimmung im Repräsentantenhaus zurückgezogen, weil keine Mehrheit absehbar war. Mit seinen Bestrebungen, das Gesundheitssystem seines Vorgängers Barack Obama zu beseitigen und durch ein neues Modell zu ersetzen, ist der US-Präsident vorerst gescheitert. Trump ließ gestern, wie berichtet, den entsprechenden Gesetzentwurf zurückziehen - Grund war, dass zahlreiche seiner republikanischen Parteikollegen sich der Vorlage weiterhin widersetzten und somit die Mehrheit fehlte. Trump reagierte "enttäuscht" auf die Pleite bei der Gesundheitsreform. Er setze nun darauf, dass das als "Obamacare" bezeichnete System seines Vorgängers "explodiert" und am Ende doch noch ein neues Modell eingeführt werden könne. Zugleich machte der Präsident deutlich, dass die Neustrukturierung des Gesundheitswesens für ihn nicht mehr oberste Priorität habe. Er werde sich nun "wahrscheinlich" der Reform des Steuersystems zuwenden. Die US-Republikaner haben die Abstimmung über den von Präsident Donald Trump unterstützten Gesetzentwurf für eine neue Gesundheitsversorgung mangels Erfolgsaussichten zunächst zurückgezogen. Das gaben die Republikaner am Freitag in Washington bekannt. Präsident Trump soll den Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, um den Schritt gebeten haben. Die Republikaner hatten bis kurz vor Beginn der für den Nachmittag (Ortszeit) angesetzten Abstimmung nicht annähernd die erforderlichen 215 Stimmen beisammen. Trump hatte sich persönlich massiv aber vergebens tagelang dafür eingesetzt. Hacker schicken Eilmeldungen an Donald Trump heise.de 2017-04-02 20:35 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 14 / 100 Mehr als 230 Tote nach Schlammkatastrophe in (1.02/7) Kolumbien Mocoa (dpa) Schlammlawinen und Überschwemmungen haben in der südkolumbianischen Stadt Mocoa mehr als 230 Menschen getötet. Heftiger Regen ließ drei Flüsse in der Anden-Stadt zu reißenden Strömen anwachsen - über Berghänge schossen Wasserund Schlammmassen in die Stadt hinein. 17 der 40 Wohnviertel wurden beschädigt, Häuser mitgerissen oder unter Geröllmassen begraben. Wie der Chef Katastrophenschutzbehörde der nationalen Kolumbiens, Carlos Iván Márquez, am Sonntag mitteilte, wurden zunächst 238 Leichen geborgen. Über 200 Menschen wurden verletzt. Es wurde mit steigenden Opferzahlen gerechnet. Am Sonntag zeugten die riesigen in der Stadt liegenden Steinbrocken von der Zerstörungskraft, mehrere tausend Helfer suchten in den Trümmern nach Überlebenden. Die Menschen wurden in der Nacht zum Samstag gegen 23 Uhr von dem Unwetter überrascht. Erst zuletzt wurden bei Überschwemmungen in Peru rund 100 Menschen getötet - aber dort hatte es nicht ein solches katastrophales Einzelereignis gegeben. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sagte eine Kuba-Reise ab, reiste nach Mocoa und rief den Katastrophenfall aus - er beorderte viele Soldaten zur Nothilfe in das Gebiet. "Diese Tragödie lässt alle Kolumbianer trauern", betonte er. Nach dem ersten Besuch am Samstag reiste er Sonntag mit mehreren Ministern erneut nach Mocoa - Priorität habe die Wiederherstellung von Straßen, Strom- und Wasserversorgung. Mocoa liegt in der Nähe der Grenze zu Ecuador, rund 630 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá. "Ein großer Teil der Bevölkerung ist von der Lawine quasi mitgerissen worden. Viele Häuser sind praktisch ausradiert worden", sagte Bürgermeister José Antonio Castro. "Mein Haus wurde auch zerstört, der Schlamm steht bis an die Decke", berichtete der Bürgermeister. Die Flüsse Mocoa, Mulato und Sancoyaco hatten sich in der Nacht zu reißenden Strömen entwickelt, die alles mitrissen, hinzu kamen mehrere Erdrutsche. In der Stadt, die 40 000 Einwohner hat, brach auch die Strom- und Wasserversorgung zusammen. Rund 2500 Helfer waren im Einsatz. Als ein Grund für die Dynamik der Katastrophe sahen Fachleute auch das Roden vieler Bäume an den Berghängen. Der Direktor der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Carlos Iván Márquez, sagte, es habe ein Zusammentreffen mehrerer Ereignisse durch das Unwetter gegeben. Viele Menschen harrten wegen der Wassermassen auf Dächern aus, um gerettet zu werden. Die Gouverneurin des Departements Putumayo, Sorrel Aroca sprach von einer Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes. Papst Franziskus erklärte, er sei zutiefst betroffen über die Tragödie. Er bete für die Opfer und fühle mit den Angehörigen und den Rettern. Er reist im September nach Kolumbien. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Opfern in Kolumbien ihr Mitgefühl aus. Die Kanzlerin sei bestürzt von den Bildern und dem unermesslichen Leid der Menschen vor Ort, hieß es. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte. "Mit mir sind heute viele Deutsche in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer und bei den Frauen und Männern, die sich noch in Gefahr befinden und auf Rettung hoffen. " In Kolumbien ereignete sich vor 31 Jahren auch die weltweit bisher schlimmste Katastrophe durch eine Schlammlawine. Nach dem Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruiz brachte die Lava die Eiskappe des 5390 Meter hohen Vulkans zum Schmelzen und löste damit im November 1985 eine Schlammund Gerölllawine aus, die Stadt Armero auslöschte, 25 000 Menschen starben. Heute ist der Ort ein riesiger Friedhof. Mehr als 200 Menschen sterben bei Schlammlawine in Kolumbien augsburger-allgemeine.de 2017-04-02 20:12 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 15 / 100 Junge klettert auf Waggon lebensgefährlicher Stromschlag (1.02/7) Neuss (dpa) - Ein neunjähriger Junge ist am Abend auf dem Güterbahnhof Neuss auf einen Kesselwagen geklettert und hat einen schweren Stromschlag erlitten. Der Junge sei mit schwersten Verbrennungen per Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht worden, teilte die Bundespolizei mit. Er schwebe in Lebensgefahr. Sein sieben Jahre alter Begleiter, der den Unfall mit angesehen hatte, erlitt einen Schock. Die Polizeisprecherin warnte davor, Hochspannungsleitungen zu nahe zu kommen. Schon ab 1,50 Meter Entfernung könne Strom überspringen. Junge am Güterbahnhof durch Stromschlag schwer verletzt rp-online.de 2017-04-02 19:53 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 16 / 100 Basketball: Brose Bamberg verhindert Ausrutscher - Bayern (1.02/7) souverän Göttingen (dpa) - Nur mit größter Mühe hat Brose Bamberg einen unerwarteten Ausrutscher in der Basketball Bundesliga verhindert. Die Franken setzten sich mit 71:70 bei der BG Göttingen durch und entgingen knapp der dritten Liga-Niederlage in Serie. Damit bleibt der Meister auf dem zweiten Tabellenplatz vor dem FC Bayern, der seine Pflichtaufgabe mit 98:68 gegen Science City Jena souverän erledigte. Beide Verfolger von ratiopharm Ulm wahrten ihre Minimalchance, den ungeschlagenen Spitzenreiter im Rennen um die Top-Position für die Playoffs doch noch in Bedrängnis zu bringen. Bamberg und die Münchner haben bislang jeweils drei LigaNiederlagen auf dem Konto. In Göttingen waren dem Euroleague-Teilnehmer aus Bamberg die Strapazen der zahlreichen Saisonspiele deutlich anzumerken, zuletzt hatte das Team von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri in München und gegen Ulm verloren. Erst mit einem Ballgewinn in den Schlusssekunden sicherten die Franken den Sieg. "Sie haben nie aufgegeben, selbst als wir deutlich vorne lagen", lobte Guard Janis Strelnieks den Gegner bei Telekom Basketball. Der Lette war mit zwölf Punkten bester Werfer eines ausgeglichenen Teams. Im Kampf um die Playoffs feierten die EWE Baskets Oldenburg einen wichtigen Sieg und verschärften die Krise von ALBA Berlin. Die achtplatzierten Niedersachsen setzten sich 93:81 durch und beendeten damit ihre Negativserie nach zuvor vier verlorenen Partien. Für Berlin war es die sechste Niederlage aus den acht vergangenen Spielen. Damit rutschte der Hauptstadtclub hinter die Telekom Baskets Bonn auf Rang sechs, in der K.o.-Runde droht ein Erstrundenduell mit einem Team aus dem Toptrio. Auch Center Elmedin Kikanovic konnte die Niederlage mit 18 Punkten nicht verhindern. Bei Oldenburg ragte Rickey Paulding mit 27 Zählern heraus. Die Bonner gewannen bei den Fraport Skyliners mit 74:73. Brose Bamberg verhindert Ausrutscher - Bayern souverän sueddeutsche.de 2017-04-02 19:11 www.t-online.de 17 / 100 Fußball: "Die Pflaume! " - Völler und Watzke schimpfen über (1.02/7) Gagelmann Leverkusen (dpa) - Hohn und Spott für TVSchiedsrichter Peter Gagelmann: In Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Leverkusens Sportchef Rudi Völler haben am Wochenende zwei hochrangige Funktionäre über den früheren Bundesliga-Schiedsrichter und heutigen Sky-Experten geschimpft. "Der Elfmeter gegen uns war lächerlich. Auch wenn Herr Gagelmann das sicherlich anders sehen wird, die Pflaume", lästerte Völler nach dem 3:3 von Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg. Tags zuvor hatte Watzke sich nach dem 1:1 des BVB bei Schalke 04 ebenfalls über Gagelmann lustig gemacht. "Herr Gagelmann hat ja schon was dazu gesagt", meinte Watzke: "Das ist für mich sowieso immer die größte Belustigung. Da schmeiß ich mich manchmal richtig weg, wenn ich das auf der Couch höre. " Gagelmann hatte zwischen 2000 und 2015 in der Bundesliga gepfiffen. Seit seinem Karriere-Ende analysiert er bei Sky strittige Szenen der Bundesliga-Spiele. So war er am Samstag der Auffassung, dass Schalke nach einem Handspiel von Marc Bartra in der Nachspielzeit Elfmeter hätte kriegen müssen. «Die Pflaume!» - Völler und Watzke schimpfen über Gagelmann sueddeutsche.de 2017-04-02 19:08 www.t-online.de 18 / 100 Olympische Spiele: IOC soll positive Dopingtests verschwiegen haben (1.02/7) Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat einem Medienbericht zufolge positive Ergebnisse bei nachträglichen Dopingtests zu den Olympischen Spielen 2008 verschwiegen. In Urinproben jamaikanischer Sprinter sei die verbotene Substanz Clenbuterol nachgewiesen worden, wie die ARD unter Berufung auf IOCKreise berichtet. Das IOC habe davon gewusst, die Ermittlungen jedoch absichtlich eingestellt. Die Athleten hatten bei den Wettkämpfen in Peking elf Medaillen gewonnen. Das IOC räumte in einer Stellungnahme ein, dass es eine "Anzahl von Fällen von Athleten mehrerer Länder und verschiedener Sportarten mit einem sehr geringen Level von Clenbuterol" gegeben habe. Diese Athleten seien aber unschuldig. Die Entscheidung, nicht weiter gegen sie zu ermitteln, sei gemeinsam mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gefällt worden. Die nachgewiesenen Mengen von Clenbuterol seien so gering gewesen, dass sie durch eine Fleischkontaminierung entstanden sein könnten. Zudem habe die Wada "keine konstanten Muster des Missbrauchs mit Clenbuterol" entdecken können. Der Wada-Generaldirektor Olivier Niggli sagte der ARD, seine Organisation könne akzeptieren, Fälle nicht zu melden, wenn die Clenbuterol-Werte in Proben mit Lebensmittelkontamination erklärbar seien. Er sagte aber auch: "Wenn man dopt, ein Betrüger ist, ist das eine perfekte Ausrede, sofern man erwischt wird. Aber so ist das eben. " Die ARD schreibt in ihrem Bericht, dass die Qualität der Lebensmittel bei den Olympischen Spielen in Peking akribisch überwacht worden sei. Die jamaikanische Delegation selbst habe sich zum vorolympischen Trainingslager heimische Nahrungsmittel mitgebracht. Es sei daher sehr unwahrscheinlich, dass die Athleten über ihre Nahrung Clenbuterol bekommen hätten. Zudem führt die ARD den Fall des Polen Adam Seroczyński an. Weil bei dem Kanuten Clenbuterol nachgewiesen worden war, sperrte ihn das IOC für zwei Jahre – obwohl er die verbotene Substanz seiner Ansicht nach über das Essen erhalten hatte. "Gelten für die nun aufgefallenen Sportler andere Maßstäbe? ", fragt die ARD. Clenbuterol ist in China als Tiermastmittel verbreitet. Im Vorfeld der Spiele 2008 war vor verseuchtem Fleisch gewarnt worden. Allerdings hat die Wada für Clenbuterol laut ARD keinen Grenzwert vorgeschrieben. Jeder Fund – unabhängig von der Menge – gelte damit als auffälliger Dopingtest und müsste nach den AntiDoping-Bestimmungen weiter untersucht werden. "Es scheint mir sehr ungewöhnlich, dass man in diesem Fall nicht den korrekten Abläufen folgt", zitiert die ARD den Wada-Gründungspräsidenten Richard Pound. Dem Funktionär zufolge ist gerade Jamaika dafür bekannt, mit Doping ein Problem zu haben. Das IOC hat zwar die Clenbuterol-Fälle wegen der niedrigen Werte nicht geahndet, nimmt aber die auffälligen Proben zum Anlass für Nachkontrollen der betreffenden Athleten. Zuerst würden alle Proben dieser Sportler von den Sommerspielen 2012 in London Nachtests unterzogen, teilte die Organisation mit. Außerdem würden diese Athleten auch zielgerichtet für die Zeit vor und während der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro überprüft. Olympische Spiele 2008: IOC weist Bericht über verschwiegene Dopingtests zurück tagesspiegel.de 2017-04-02 18:27 Politik Gesellschaft www.zeit.de 19 / 100 Schlammlawine in Kolumbien: "Die halbe Stadt ist weggespült" (1.02/7) Alexander Lopez rannte um sein Leben. Fünf Alexander Lopez rannte um sein Leben. Fünf Minuten lang lief er mit seiner Tochter auf dem Arm, so schnell er konnte, weg vor den Wassermassen der Flüße Mocoa, Sangoyaco, Taruca und Mulato, die längst zu einer gewaltigen Schlammlawine zusammengewachsen waren. Zum Glück entschied er sich für die richtige Richtung und kam mit dem Leben davon. „Viele meiner Freunde haben ihre Familie und ihre Häuser verloren. Zumindest meine Leute sind noch am Leben“, berichtet der Mann der Tageszeitung „El Tiempo“. Alles was er noch besitzt, trägt er am Leib. „Aber ich lebe noch.“ Die Katastrophe in Kolumbien kam über Nacht. Verwackelte Videos zeigen wie Bewohner zugleich erschrocken und fasziniert beobachten, wie sich die ersten Wassermassen ihren Weg durch die Stadt Mocoa bahnen. Wenig später filmt niemand mehr, stattdessen rennen die Menschen um ihr Leben. So wie Alexander Lopez. Denn nun bahnt sich eine gewaltige Lawine aus Schlamm, Geröll und Wasser ihren todbringen Weg durch die Stadt an der ecuadorianischen Grenze. Stündlich werden die Opferzahlen nach oben korrigiert, Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos hat eine Kuba-Reise abgesagt, er bestätigt vor Ort 112 Tote, bald sind es 150, dann über 200. „Wir wissen nicht, wie viele es werden.“ Wo bisher Häuser standen, haben riesige Steinbrocken alles zermalmt, die Masten des Elektrizitätswerks sind umgeknickt wie Streichhölzer. Mocoa, eine beschauliche Stadt am Fuße der kolumbianischen Anden erlebt an diesem ersten Aprilwochenende seine schwärzesten Stunden. Die Bilder, die sich bei Tagesanbruch zeigen, sind verheerend: Entwurzelte Bäume, eingestürzte Häuser, dazu riesige Felsbrocken, die mit dem Wasser alles niederwalzten, was sich ihnen in den Weg stellte. Dazwischen klettern Helfer mit Liegen über die Trümmer. Sie transportieren Schwerverletzte und Leichen aus dem Katastrophengebiet. Auch für professionelle Helfer ist das nur schwer zu ertragen. „Wir werden einen Aktionsplan aufstellen“, verspricht Kolumbiens Präsident Santos , als er sich vor Ort ein Bild von der Lage macht. Auch er wirkt schockiert. Santos muss um seine Worte ringen. Er kündigt an, alles zu tun, damit die Opfer würdig beerdigt werden können. Schon jetzt ist abzusehen, dass es eine riesige Trauerfeier geben wird. Zurzeit gibt es nicht einmal genug Särge für all die Toten, berichtet ein lokaler Radiosender. Der Präsident löste noch am Unglücksort Katastrophenalarm aus, damit entsprechende Mittel aus dem Staatshaushalt freigegeben werden können. In der verhängnisvollen Nacht seien 30 Prozent der Regenmenge niedergegangen, die normalerweise in einem Monat zu erwarten sind, erklärt der Präsident. Diese Massen hätten die Flüsse nicht aufnehmen können. In Folge dessen hätte sich die unheilvolle Schlammlawine gebildet. Wie in Peru vor wenigen Wochen wird auch Kolumbien derzeit von ungewöhnlich heftigen Regenfällen heimgesucht. „Die halbe Stadt ist weggespült“, ruft ein Bewohner aus der Ferne, als er den Tross um Santos sieht. „Das ist eine Tragödie von unvorstellbarem Ausmaß“, sagt Sorrel Aroca, Gouverneurin der Region Putumayo. Es gibt keinen Strom und kein Trinkwasser, Handys werden per Autobatterien geladen, um mit Angehörigen per Telefon das Leid zu teilen. Im Krankenhaus fehlt es an Betten, Medikamenten und Hilfsmitteln, um die Verletzten zu versorgen. Insgesamt sind es 17 Stadtviertel, die von der Katastrophe betroffen sind. Viele Häuser existieren nicht mehr. Ihre Bewohner hatten keine Chance, den Wassermassen zu entkommen. Besonders betroffen ist der Stadtteil San Miguel. Nicht wieder zu erkennen sei die Stadt, schreiben die Kolumbianer in den Kommentarbeiträgen unter der Berichterstattung in den großen Zeitungen. Mocoas Bürgermeister José Antonio Castro erklärt, dass viele Menschen zwar rechtzeitig gewarnt worden seien, aber es dann nicht mehr geschafft hätten, aus den betroffenen Stadtvierteln in höher gelegene Stadtteile zu gelangen. Sie seien mit den Vierteln praktisch weggespült worden. Was die Lage für die Kleinstadt besonders dramatisch macht: Zwei Brücken, die einzigen, die in der Nähe über die Flüsse führen, sind eingebrochen. Angesichts der Dimensionen des Unglücks sind viel zu wenige Helfer in der Stadt. Die kolumbianische Armee und das Rote Kreuz leisten Übermenschliches. Mühsam wird eine Luftbrücke aufgebaut, um Verletzte auszufliegen und Hilfsgüter einzufliegen. (mit dpa) Mehr als 200 Menschen sterben bei Schlammlawine in Kolumbien augsburger-allgemeine.de 2017-04-02 18:08 Tobias Käufer www.tagesspiegel.de 20 / 100 Premier League: Gut nur fürs (1.00/7) Gemüt Es war ein begeisterndes Spiel. Die Füsse der Akteure auf beiden Seiten schienen oft ganz anders zu reagieren, als es ihre Köpfe beabsichtigt hatten. Das 2:2-Schlussresultat bedeutet, dass Manchester City in der Tabelle weiterhin Rang vier einnimmt und die Qualifikation für die Champions League noch nicht gesichert ist. Arsenal wiederum bleibt im Rang 6 stecken und läuft ernstlich Gefahr, dass man sich erstmals seit 1997 nicht für die Königsklasse qualifizieren kann. Es käme auf die Resultate an, ob er seinen Vertrag nochmals verlängern wolle, hatte Trainer Arsène Wenger verlauten lassen. Das Verpassen der Champions League würde den Abgang wohl besiegeln. Dabei sind die Premier LeagueKennzahlen Arsenals nun identisch mit jenen vor zwölf Monaten: 28 Partien gespielt, 51 Punkte, 15 Siege, 6 Remis, 7 Niederlagen. Damals erkämpfte man sich noch Rang zwei. Doch dieses Mal deutet nichts darauf hin, dass Wenger das Steuer abermals herumreissen könnte. Zu blank liegen die Nerven, zu gross ist der Druck. Niederlagen gegen Watford, Chelsea, Liverpool und West Bromwich waren schmerzlich, die Auftritte gegen Bayern München (zwei Mal 1:5) gar traumatisch. Eine zunehmend ungeduldige Fangemeinde geriet darob erst recht in Wallung. Anhänger beklagten, dass ausser dem Stürmer Alexis Sanchez und allenfalls noch Theo Walcott kaum ein Spieler den Eindruck erweckte, als ginge er mit vollem Einsatz ans Werk. Als Sanchez nach einem Disput mit einigen Teamkollegen auch noch mit einem Transfer kokettierte, war die Geduld vollends dahin. Man machte Wenger dafür verantwortlich, eine physisch wie auch psychisch leichtgewichtige Mannschaft nicht mehr aufrichten zu können. Mit Flugblättern, Spruchbändern und Bannern wurde vor dem Match gegen Manchester City so laut wie noch nie sein Abgang gefordert. Im Spiel selber konnte sich niemand mehr über mangelndes Engagement beklagen. Eher war es City, das sich passiv gab. Allerdings war der Auftritt von Sanchez typisch: Unermüdlich jagte er dem Gegner den Ball ab, um ihn dann mit einem gar ambitiösen Pass gleich wieder zu verlieren. Dazu sorgten die Verteidiger auf beiden Seiten mehrmals für atemberaubendes Chaos. Wenger erklärte, der Druck habe bei den Seinen zu Nervosität geführt. Die Pression auf ihn ist durch das Remis nicht geringer geworden. Guardiola dürften bei Manchester City noch ein, zwei titellose Jahre bleiben, ehe er in eine ähnliche Situation geraten könnte. Arsenal - Manchester City 2:2 (1:2). 60 001 Zuschauer. – Tore: 5. Sané 0:1. 40. Walcott 1:1. 42. Agüero 1:2. 53. Mustafi 2:2. – Arsenal mit Xhaka. Premier League. 30. Runde: Liverpool - Everton 3:1. Burnley - Tottenham Hotspur 0:2. Chelsea Crystal Palace 1:2. Hull City - West Ham United 2:1. Leicester City - Stoke City 2:0. Manchester United West Bromwich Albion 0:0. Watford - Sunderland 1:0. Southampton - Bournemouth 0:0. Swansea City - Middlesbrough 0:0. Arsenal - Manchester City 2:2. – Rangliste: 1. Chelsea 29/69. 2. Tottenham Hotspur 29/62. 3. Liverpool 30/59. 4. Manchester City 29/58. 5. Manchester United 28/53. 6. Arsenal 28/51. 7. Everton 30/50. 8. West Bromwich Albion 30/44. 9. Stoke City 30/36. 10. Southampton 28/34. 11. Watford 29/34. 12. Bournemouth 30/34. 13. Leicester City 29/33. 14. West Ham United 30/33. 15. Burnley 30/32. 16. Crystal Palace 29/31. 17. Swansea City 30/28. 18. Hull City 30/27. 19. Middlesbrough 29/23. 20. Sunderland 29/20. Premier League: Torreiches Remis im Spitzenspiel nzz.ch 2017-04-02 20:30 Von Helmut www.nzz.ch 21 / 100 Mustafi rettet Remis für Arsenal (1.00/7) Der FC Arsenal mit Fußball-Nationalspieler Mesut Özil ist in der englischen Premier League zum dritten Mal in Serie ohne Sieg geblieben und droht, den Anschluss an die Champions-League-Ränge zu verpassen. Im Duell der Spitzenclubs gegen Manchester City mit dem Ex-Schalker Leroy Sané reichte es am Sonntag in London nur zu einem 2:2 (1:2). Die vom früheren Bayern-Coach Pep Guardiola trainierten Gäste aus Manchester gingen durch Sané (5. Minute) - nach einer Vorlage des ehemaligen Wolfsburgers Kevin De Bruyne - und Sergio Agüero (42.) zweimal in Führung. Arsenal glich in der unterhaltsamen Partie durch Theo Walcott (40.) und den deutschen Weltmeister Shkodran Mustafi (53.) jeweils aus. Das Remis hilft beiden Klubs nur wenig im Rennen um die Champions-League-Plätze. Man City bleibt mit 58 Punkten auf Platz vier der Premier-League-Tabelle. Der zuletzt strauchelnde FC Arsenal, dessen Coach Arsène Wenger nach mehreren deutlichen Niederlagen in der Kritik steht, bleibt mit 51 Zählern Sechster. Real Madrid hat mit einem Pflichtsieg die Tabellenführung in der spanischen FußballMeisterschaft gefestigt. Die Königlichen bezwangen am Sonntag den Aufsteiger Deportivo Alaves daheim mit 3:0 (1:0), hinterließen zehn Tage vor dem Champions-League-Hinspiel gegen den FC Bayern aber einen mäßigen Eindruck. Karim Benzema brachte die Gastgeber in der 17. Minute in Führung, Isco (85.) und Nacho (90.) machten mit ihren späten Treffern alles klar. Weltmeister Toni Kroos spielte die kompletten 90 Minuten durch, konnte aber wie seine Kollegen kaum glänzen. Sorgen bereitet Madrid vor den Viertelfinalspielen gegen die Münchner Innenverteidiger Raphael Varane. Der Franzose musste bereits nach zehn Minuten verletzt den Platz verlassen. Sein Einsatz gegen die Bayern erscheint ungewiss. Arsenal mit Remis gegen Man City Sané und Mustafi treffen sueddeutsche.de 2017-04-02 19:31 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 22 / 100 Verbissen auf der Jagd nach Pointen Keinen Gag auslassen, lautet das Motto im Münsteraner "Tatort". Selten wirkte Mord so konstruiert wie in diesem Fall. Man würde die Münsteraner zu gern einmal nicht verreißen. Aber was tun, wenn Handlung, Figuren und Dialoge einzig einem Zweck dienen: den Gags von Kommissar Thiel und Professor Boerne. "Fangschuss" verkommt zur verbissenen Jagd auf Pointen. Ein IT-Spezialist stürzt vom Balkon in den Tod, kurz darauf wird ein Investigativjournalist erschossen. Ob und wie die beiden Todesfälle zusammenhängen, tritt allerdings in den Hintergrund. Thiel und Boerne haben Wichtigeres zu tun: Vor Thiels Tür steht ein junges Mädchen, das sich als seine Tochter ausgibt. Und Boerne, der sich gerade akribisch auf seine Jagdprüfung vorbereitet, entdeckt mit Schrecken erste Anzeichen von Haarausfall. Wen interessiert da noch ein Doppelmord? der Mord ist immer noch essenzieller Bestandteil des Tatorts - wirkt aber selten so konstruiert wie in diesem Fall. Natürlich hatte Leyla Wagner, die sich als Thiels Tochter ausgibt, zuvor Kontakt mit dem ermordeten Reporter. Und was war nochmal mit dem Futtermittelfabrikanten, dessen Genmais kontaminiert war? Professor Boerne und Frau Doktor Freytag warten auf dem Hochsitz auf Jagdwild. Der Professor nutzt die Chance, um an das von Freytag entwickelte, aber noch nicht zugelassene Haarwuchsmittel zu kommen. Boerne: Ich sehe nichts, aber so eine jagderfahrene Diana wie Sie ... Oder sollte ich besser sagen: Artemis? Freytag : Pssst, sonst werde ich noch zur Nemesis. [...] Boerne: Betrachten Sie mich doch einfach als ein weiteres Versuchstier. Freytag: Hmm, wenn ich Sie so anschaue, Sie haben tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Stummelschwanz-Makaken? Boerne: Mit einem was? Freytag: Stummelschwanz-Makaken. Eines muss man Stefan Canz und Jan Hinter, die das Buch für "Fangschuss" geschrieben haben, lassen: Aus ungewollter Vaterschaft und Haarausfall so viele dumme Witzchen rauszuziehen, verdient Lob. Wenn auch ein gelangweiltes. Vor Münster ist kein Kalauer sicher. "Wie viele Zwerge braucht man, um eine Leuchtstoffröhre zu wechseln? ", fragt Boerne seine kleinwüchsige Assistentin Alberich. Und die vermeintliche Tochter Thiels, die blau gefärbte Haare hat, redet der Professor natürlich mit "Frau Schlumpf" an. Platter geht es kaum. Frau Doktor Freytag sitzt mal wieder auf dem Hochsitz, dieses Mal mit dem Schweizer Unternehmer Stützer. Mit dem Fernglas beobachtet sie jedoch kein Wild, sondern Leyla Wagner. Als Stützer den "Drecksköter", für den Freytag Leyla ausgibt, nicht trifft, greift die Jägerin selbst zur Waffe. "Na warte, du Miststück, dich krieg ich". Sie legt an, und zielt. Plötzlich trifft ein Schuss Freytags Gewehr - und Stützer ein Stein. Eine der wenigen Szenen, die ohne Boerne, Thiel und ihre platten Gags auskommt. Aber einen Hauch von Spannung birgt. Auch in "Fangschuss" kommt, wie immer in Münster, die größte Albernheit zum Schluss. Boerne stattet sich als künftiger Jäger mit einem adäquaten Gefährt aus. Aber statt eines gewöhnlichen Jeeps fährt er im prolligen Hummer vor. Wäre der Fall ein verletztes Wild, er hätte selbst den Gnadenschuss verdient. 2017-04-02 20:45 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 23 / 100 Gibt es ein Comeback für Leila? „Fangschuss“, der 31. Tatort aus Münster mit Prof. Boerne (Jan Josef Liefers, 52) und Kommissar Thiel (Axel Prahl, 57), bot am Sonntagabend gewohnt rasante Krimi-Unterhaltung ohne zu viel Klamauk, fing den Zuschauer aber mit Humor und Nervenkitzel. Trotzdem blieben beim Zuschauer einige Fragen offen. BILD beantwortet wichtigsten. Barbara Feiereis vom WDR zu BILD: „Bei diesem Fall spielte Herbert Thiel lediglich aus dem Off mit, da er im Film Urlaub auf Goa macht. Tatsächlich befand sich Darsteller Claus D. Clausnitzer während der Drehzeit zu diesem Tatort auf einem längeren Auslandsaufenthalt.“ Nein! Die Szene, in der Guido Cantz (45) als pupsende Leiche die „Tatort“-Macher narrte, wurde ausschließlich für „Verstehen Sie Spaß“ gedreht. Im fertigen Film liegt ein anderer Darsteller in der Pathologie. Die Zeilen gehören in Auszügen zu einem älteren schlesischen Volkslied. Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Volkssänger Emil WinterTymian (1860–1926) das Lied „Am Elterngrab“ zu Papier gebracht. Der Auftritt von Janina Fautz (21) als blauhaarige Leila war zunächst nur einmalig. Weitere Auftritte in der Zukunft sind allerdings nicht ausgeschlossen. Damit bezeichnen Jäger einen helleren Fleck am Windfang (Nase) vom Rehwild. Damit können Rückschlüsse auf das Alter des Tieres gezogen werden. Barbara Feiereis vom WDR zu BILD: „Beim Stunt hatten wir einen Dummy. Es ist so schnell geschnitten worden, das wir erst den Schauspieler sehen und dann beim Überfahren den Dummy.“ Mitte des Jahres wird eine neue Folge gedreht. Während der „Tatort“-Sommerpause wird die Folge „Schwanensee“ (2015) wiederholt. Der nächste neue Fall „Gott ist auch nur ein Mensch“ (Arbeitstitel) ist für Herbst/Winter 2017 geplant. Mehr Promi-News gibt’s auf BILD Facebook – jetzt folgen! 2017-04-02 20:43 Michael Schacht www.bild.de 24 / 100 Vergewaltigung live auf Facebook gestreamt Ein unfassbarer Fall erschüttert die USA … Chicago – Eine Gruppe junger Männer überfällt ein Mädchen (15). Die Täter vergewaltigen es, filmen das Verbrechen, streamen alles live auf Facebook. Jetzt haben die Ermittler einen ersten Verdächtigen gefasst. Er ist 14! Die Tat liegt inzwischen zwei Wochen zurück. Den Samstag hatte das Mädchen beim Onkel verbracht, sie aßen Pizza und besuchten ein Basketballspiel. Am Sonntag gingen sie noch in die Kirche, danach setzte der Onkel seine Nichte in der Nähe ihrer Wohnung ab. Was dann genau passierte, ist nicht ganz klar. Sicher ist: Sie kam nie zu Hause an. Stattdessen geriet sie offenbar in die Fänge einer Bande. Mehrere Jugendliche bzw. junge Erwachsene sind auf einem Video zu sehen, das zeigt, wie das Mädchen vergewaltigt wird. Die Polizei geht von fünf bis sechs Tätern aus. Rund 40 Zuschauer sahen das Video bei Facebook. Keiner alarmierte die Beamten! Nur einer wandte sich laut „ Chicago Tribune “ an den Onkel. Zwei Tage später griffen Beamte das völlig verstörte Mädchen auf. Doch noch immer ist das Martyrium für die Teenagerin nicht vorbei. „Sie kann kaum über das reden, was ihr widerfahren ist“, sagte Brendan Deenihan von der Chicagoer Polizei diesen Sonntag bei einer Pressekonferenz. „Wir haben das Video, also gibt es objektive Beweise. Aber sie geht definitiv durch eine sehr schwere Zeit – zumal sie jetzt auch noch im Internet gemobbt wird.“ Konstant würden sich Leute über das schlimme Verbrechen lustig machen. Deenihan: „Das alles ist sehr traumatisierend.“ Mittlerweile hat die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen identifiziert. Er ist 15. Ein Haftbefehl ist ausgestellt. Und auch gegen die Mobber im Internet will die Polizei vorgehen. PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News! 2017-04-02 20:41 - Uhr www.bild.de 25 / 100 Pressestimmen zum Tatort: "So richtig krachen die Lacher nicht" Die Pressestimmen zum Tatort "Fangschuss" aus Münster sind diesmal nicht so überschwänglich wie sonst. Geht dem erfolgreichen Ermittler-Duo Boerne und Thiel etwa ein wenig die Luft aus? Ein Überblick über Kritik, Reaktionen und Meinungen. 2017-04-02 20:38 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 26 / 100 Sportflieger stürzt auf Parkplatz: Pilot schwer verletzt Beim Absturz eines Sportflugzeugs in Leutkirch (Kreis Ravensburg) hat sich ein 65-jähriger Pilot schwer verletzt. Laut Polizei verlor der Mann bei einer Startund Landeübung am Sonntagnachmittag die Kontrolle. Auf dem Rollfeld startete er nach einer Landung wieder durch, gab aber vermutlich zu wenig Gas der Ultraleichtflieger berührte daraufhin Baumwipfel und krachte auf den Besucherparkplatz des Flughafens. Umherfliegende Flugzeugteile verfehlten dort mehrere Menschen "nur mit Glück", wie ein Polizeisprecher sagte. Unfallursache war wohl ein Pilotenfehler. Auf dem Parkplatz erlitten mehrere Menschen einen Schock, zwei Autos wurden beschädigt, die Schadenshöhe wird auf insgesamt 70 000 Euro geschätzt. Lebensgefahr besteht bei dem schwer verletzten Piloten den Angaben zufolge nicht. Unfälle mit Sportflugzeugen gab es auch in den vergangenen Jahren in Baden-Württemberg. So wurden im Oktober 2016 in Steinheim (Kreis Heidenheim) zwei Menschen beim Absturz eines Privatflugzeugs leicht verletzt. In VillingenSchwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) kam im Juli 2015 ein 74 Jahre alter Mann ums Leben, als seine Maschine aus ungeklärter Ursache in das Dach einer Spedition stürzte. 2017-04-02 20:38 www.t-online.de 27 / 100 Autos stoßen bei Überholmanöver zusammen: ein Toter Im Burgenlandkreis ist bei einem Verkehrsunfall am Sonntagabend ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere Fahrzeuginsassen seien verletzt in umliegende Krankenhäuser gekommen, sagte eine Polizeisprecherin. Zuvor hatte nach ihren Angaben ein Auto auf der B180 zwischen Freyburg und Naumburg einen Bus überholt und war dabei mit einem entgegenkommenden Wagen zusammengestoßen. Geschlecht und Identität des oder der Toten sowie der Verletzten sei noch unbekannt. An dem Bus entstand Sachschaden, aber es wurde niemand verletzt. Auch rund drei Stunden nach dem Unfall war die Bundesstraße um 21.00 Uhr noch immer voll gesperrt. 2017-04-02 20:38 www.t-online.de 28 / 100 Nach antisemitischen Vorfall in Schöneberg: „Solche Vorfälle gibt es immer häufiger und nicht nur in Berlin“ Der Zentralrat der Juden in Deutschland verlangt Aufklärung im Fall des 14-jährigen jüdischen Jungen, der an der Friedenauer Gesamtschule Opfer antisemitischer Beleidigungen und körperlichen Attacken wurde. „Wenn die Berichte stimmen, ist das ein erschütternder Vorgang“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster dem Tagesspiegel. „Hier geht es um Antisemitismus übelster Art.“ Schuster forderte die Berliner Schulverwaltung dazu auf, das Verhalten der Friedenauer Schulleitung genau zu untersuchen und Versäumnisse klar zu benennen. Die Eltern des betroffenen Jungen werfen der Schulleitung vor, zu spät auf die Beleidigungen und Angriffe seitens türkisch- und arabischstämmiger Schüler reagiert zu haben. Schuster appellierte an die muslimische Gemeinschaft, „den antisemitischen Tendenzen in ihren Reihen mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten“. Es könne nicht angehen, „dass in einem Teil der Moscheen in Deutschland Judenfeindlichkeit und Israelfeindlichkeit aktiv Vorschub geleistet wird“. Der Fall des jüdischen Schülers, der nach antisemitischen Beleidigungen und körperlichen Übergriffen die Friedenauer Gesamtschule verlassen hat , beschäftigt nicht nur Berlin. Bundespolitiker und Vertreter jüdischer Organisationen forderten am Wochenende Konsequenzen – auch im Umgang mit dem Antisemitismus unter Muslimen. Die Angriffe auf den 14-jährigen Schüler sollen von türkisch- und arabischstämmige Jugendlichen verübt worden sein. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese sprach von einem ernst zu nehmenden Problem. „Gerade Jugendliche aus arabischen Ländern, in denen die Vernichtung des Staates Israel von klein auf gelehrt wird, müssen lernen, dass in Deutschland Antisemitismus nicht geduldet wird“, sagte die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften. „Solche Vorfälle gibt es immer häufiger und nicht nur in Berlin“, sagte der Sprecher des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus , Levi Salomon, dem Tagesspiegel: „Es wäre dringend an der Zeit, dass die Bundesregierung einen Antisemitismus-Beauftragten einsetzt. J üdische Organisationen und Gemeinden fordern das seit längerem. Gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus wieder hoffähig wird, wäre ein entsprechender Ansprechpartner wichtig.“ Auch die Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus und ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, zeigte sich besorgt. „Vorfälle wie jetzt an der Friedenauer Gemeinschaftsschule werden immer häufiger“, sagte sie: „Und oft gehen sie von jungen Menschen aus, die aus Gesellschaften kommen, wo viele schon mit einem Hass auf Israel und Juden aufwachsen. Deshalb müssen wir beispielsweise in den Willkommensklassen sehr viel mehr tun, um ihnen unsere demokratischen Werte zu vermitteln.“ Dazu müsse man notfalls auch mehr Geld in die Hand nehmen. Sie sei sehr dafür, dass Deutschland geflüchteten Menschen helfe und ihnen eine neue Heimat gebe, sagte Süsskind weiter: „Aber dann müssen sie auch die Werte dieser neuen Heimat anerkennen. Die unter anderem darin bestehen, dass man alle Menschen gleich achtet – auch jene, die eine andere oder gar keine Religion haben.“ Salomon verlangte ebenfalls mehr Geld für präventive Projekte: „Letztlich können Vorurteile und antisemitische Haltungen nur so abgebaut werden.“ Auch die Wissenschaft beginnt, sich mit der Thematik zu beschäftigen. „Wir arbeiten gerade an einer Studie über Vorurteilsbilder bei Migranten“, sagt der Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, Julius H. Schoeps: „Allerdings kommt der Antisemitismus inzwischen auch wieder aus der Mitte der Gesellschaft. Da sitzt man mit gutbürgerlichen Zeitgenossen zusammen, das Gespräch kommt auf Israel und plötzlich bricht es aus ihnen heraus.“ 2017-04-02 20:37 Sandra Dassler www.tagesspiegel.de 29 / 100 Sophia Thomalla knutscht fremd – mit einem US-Rockstar Wen hat sich Sophia Thomalla denn da geangelt? Nachdem die Moderatorin im vergangenen Jahr "aus einer Extremsituation heraus" den Musiker Andy LaPlegua heiratete, sah man sie in letzter Zeit wieder häufiger an der Seite von On-/Off-Freund Till Lindemann. Jetzt setzt sie noch mal einen oben drauf und knutscht mit Gavin Rossdale. Mehr zum Thema Der Frontman der Band Bush war mit Sängerin Gwen Stefani verheiratet. Nachdem er diese mit einem Kindermädchen betrogen hatte, folgte die Scheidung – und nun eine Knutscherei mit der Thomalla. Beim "Männer des Jahres"-Award Moderatorin ihre Beine. Video zeigt die Arm in Arm schlendern Sophia und der 51-jährige Rockstar durch London, er greift ihr von hinten in den Bund der Jeans und einen nicht gerade leidenschaftslosen Kuss gibt es auch noch. "Bild" liegen Fotos dieser Szenen vor, die sich nur schwer fehlinterpretieren lassen. Für die 27-jährige Berlinerin hat das allerdings gar nichts zu bedeuten, wie sie gegenüber "Bild" erklärt: "Ich war beruflich in London. Gavin und ich sind alte Freunde, waren essen. Komisch, auf einmal überall Bilder, wie wir das Restaurant – übrigens zu dritt – verlassen und ich mich verabschiede. " Eine Verabschiedung, die zweifellos gefühlvoller hätte sein können... 2017-04-02 20:37 www.t-online.de nicht 30 / 100 DJ Tomekk nach Unfall in Klinik mit "Option Querschnittslähmung" Schock für DJ Tomekk! Der Musiker wurde am Samstag in Berlin nach einem Unfall mit seiner Vespa ins Krankenhaus eingeliefert. Die Verletzungen waren so gravierend, dass Tomekk sogar mit einer Querschnittslähmung rechnen musste. Mehr zum Thema "Die Zeit, wenn du auf deine Diagnose wartest und die Option Querschnittslähmung ist, führt dir vor Augen, wie wichtig es ist, Dinge, die dein Herz erfreuen, gleich zu machen", schreibt der HipHopper auf seiner Facebook-Seite. Die Zeit wo Du auf Deine Diagnose wartest und die Option Querschnittslähmung ist führt vor Augen wie wichtig es ist... Offensichtlich erfüllten sich die schlimmsten Befürchtungen aber nicht. Mittlerweile wurde der "1, 2, 3 Rhymes Galore"-Interpret aus dem Krankenhaus entlassen. Am Montag soll es in die Rehaklinik gehen, damit er am Freitag schon wieder auf der Bühne stehen kann. Der 41-Jährige war am Samstagmorgen gegen 10.00 Uhr mit seiner Vespa in Berlin-Wilmersdorf unterwegs, als ihm ein Mini Cooper die Vorfahrt nahm. Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, erwischte ihn der Wagen trotz Vollbremsung. 2017-04-02 20:35 www.t-online.de 31 / 100 Bildungspolitik: Warum Sitzenbleiben sinnvoll ist In den vergangenen Jahren haben viele Bundesländer das Sitzenbleiben abgeschafft. Für Eltern und Schüler ist das eine friedensstiftende Maßnahme. In der Zeit um Ostern werden sie nicht mehr mit einem blauen Brief aufgeschreckt. Versetzt wird in Grund-, Haupt-, Ober- und Gesamtschulen immer. Nur: Die Schüler werden nicht besser, wenn man ihnen Niederlagen erspart. Wer immerzu befördert wird, verpasst eine entscheidende Erfahrung – dass es Maßstäbe für Leistung gibt, die man nur mit Anstrengung erreichen kann. Die leistungsschwächeren Schüler würden mit der stumpfen Wiederholung nicht gezielt gefördert, kritisieren Gegner des Sitzenbleibens. Die neuen Klassen litten unter den Störern. Und: Sitzenbleiben sei zu teuer. Die Volkswirtschaft müsse dafür eine Milliarde Euro im Jahr aufwenden, hat die Bertelsmann-Stiftung ausgerechnet. Sitzenbleiben ist also von gestern? Ist es nicht eher so, dass Sitzenbleiben vor allem eine Gruppe stört – die bequemen unter den Lehrern? Lehrer, die sich durch die Unterschiedlichkeit der Schüler herausfordern lassen, könnten das Sitzenbleiben zu einer leistungsfördernden Maßnahme für alle machen. Lehrer, die keine Lust auf Wiederholer und ihre Eltern haben, schaffen das nicht. Würde man nur den Begriff des Sitzenbleibens abschaffen und eine Schule der unterschiedlichen Geschwindigkeiten propagieren, würden viele Reformpädagogen zustimmen. Eine neue Studie aus den USA zeigt zudem, dass Sitzenbleiber den neuen Klassen nicht schaden müssen. Weil sie die Lehrer herausfordern, müssen die ihre Lehrmethoden anpassen. Anstatt vor allem Fachwissen zu vermitteln, bringen sie Schülern nun intensiver bei, wie man lernt. Am Ende, so zeigt der Bildungsökonom Jan Bietenbeck, waren Klassen mit Sitzenbleibern erfolgreicher. Die Schüler machten bessere Abschlüsse und mehr beendeten die Schule. Auch in Deutschland findet man solche Hinweise: Bayern, das Bundesland mit den meisten Sitzenbleibern, schneidet bei Bildungstests besonders gut ab. Berlin, fast ohne Sitzenbleiber, am schlechtesten. Niemanden mehr sitzen zu lassen, ist zwar der leichteste Weg. Aber es scheint nicht der richtige zu sein. 2017-04-02 20:34 Ursula Weidenfeld www.tagesspiegel.de 32 / 100 Leute-Newsletter aus TreptowKöpenick und Lichtenberg: Hundeverbot am Müggelturm und Jazz in Karlshorst 96 Ortsteile, 12 Bezirke, 1000 Geschichten. Viele davon erzählen wir in unseren „Leute“-Newslettern. Montags berichtet immer Thomas Loy aus TREPTOW-KÖPENICK , seine Themen sind diesmal: +++ Tangentialverbindung Ost verspätet sich +++ Hundeverbot am Müggelturm +++ Kunstasyl in Gysis Bürgerbüro +++ Die CDU protestiert gegen Bürgermedaille für Linken-Politiker +++ Und die Jusos gründen eigene BVV-Fraktion +++ Ebenfalls montags schreibt Robert Klages aus LICHTENBERG , unter anderem über diese Themen: +++ Ein Besuch im Tierpark-Hotel: Ein Langzeitarbeitsloser und ein Geflüchteter wurden als „Tandem“ eingestellt, die Bundesagentur für Arbeit bezahlt Großteil des Gehalts +++ Im Bezirksvergleich: Lichtenberg hat das höchste Guthaben +++ Monat des Jazz in Karlshorst beginnt +++ Die Newsletter können Sie kostenlos bestellen unter www.tagesspiegel.de/leute 2017-04-02 20:32 www.tagesspiegel.de 33 / 100 Darum ist Ecuador-Wahl für Assange so wichtig Rückt Ecuador wie andere Länder Südamerikas weiter nach rechts oder verfolgt es weiter den Kurs des scheidenden Präsidenten Correa? Der machte sich bis zuletzt für seinen Wunschkandidaten Moreno stark. Der Wahlausgang in der kleinen Andennation ist jedoch völlig offen. Für WikileaksGründer Julian Assange ist es eine Wahl, die über sein weiteres Leben entscheiden könnte. 2017-04-02 20:25 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 34 / 100 Berlin-Siemensstadt: Die Geschichte einer herrenlosen Straße in Spandau Die Situation ist kurios. Und vielleicht einzigartig in einer Stadt, die zwölf Bezirke hat, 96 Ortsteile und 9950 Straßen. Die Geschichte spielt in Spandau, Ortsteil Siemensstadt. Sie handelt von einer Straße, für die niemand zuständig ist. Die Bewohner der aus Einfamilienhäusern bestehenden Siedlung leben an der Straße mit dem Namen Im Eichengrund. „Früher befand sich dort, wo die Straße angelegt wurde, ein mit Eichen bewachsenes Gelände, das zum Waldgebiet der Jungfernheide gehörte“, schreibt das Straßenlexikon Kauperts. Die Straße existiert seit Januar 1933. Das rechteckige Gelände mit den rund 40 Wohneinheiten zwischen Dihlmannstraße und Straße Am Laubwald wurde einst von Siemens als Siedlungsgebiet für Mitarbeiter bereitgestellt. Doch während die Grundstücke an die Interessenten verkauft wurden, blieb die Privatstraße Im Eichengrund, die das Areal kreuzförmig durchzieht, zunächst im Besitz des Konzerns. Der verkaufte sie später mit anderen Flächen und danach wechselte sie mehrfach den Besitzer, recherchierte Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD). Der letzte Eigentümer erkannte offenbar, welches Kuckucksei er sich da ins Nest gelegt hatte und ließ bereits 2011 amtlich festhalten, dass er das Eigentumsrecht an der Straße aufgegeben hat. Die schmale Straße, am Südende von zwei steinernen Hunden bewacht, ist an den Zugängen als Fußweg beschildert. Nur in der Mitte durch Kleinpflastersteine befestigt, ist sie im Laufe der Jahre ohne jede Pflege zunehmend marode geworden. Vor einem Haus ist der Boden eingebrochen, die Schadensstelle nur behelfsmäßig gesichert. Darunter verlaufen Gas-, Strom-, Wasser- und Telefonleitungen, an denen ebenfalls der Zahn der Zeit nagt. Doch für Reparaturen ist niemand zuständig. Eine Widmung in öffentliches Straßenland, für das dann der Bezirk zuständig wäre, scheidet wegen der unzureichenden Breite und dem schlechten baulichen Zustand der Straße aus, sagte Kleebank jetzt auf eine Anfrage der Grünen. So scheiterte auch eine Klage von Anwohnern, die das Bezirksamt zur Übernahme der Verkehrssicherungspflicht zwingen wollten, vor dem Verwaltungsgericht. Laut Gericht würde „einiges dafür sprechen“, dass die Verkehrssicherungspflicht bei den Anliegern liegt, weil diese Weg und Leitungen nutzen. Rechtsverbindlich geklärt ist das bisher allerdings nicht, bisher haben die Anlieger die Übernahme der Verantwortung abgelehnt. Inzwischen hat sich im Rathaus eine Immobilienfirma gemeldet und angezeigt, dass sie sich die Straße aneignen möchte, was bei herrenlosen Grundstücken möglich ist. Wegen der nicht absehbaren Folgen für die Anwohner – theoretisch könnte ein neuer Besitzer die Straße sperren oder Nutzungsgebühren verlangen – macht der Bezirk von seinem Recht Gebrauch, das Begehren zeitlich unbegrenzt zu prüfen. Gleichzeitig hat man den Anliegern erneut nahegelegt, sich die Straße selbst anzueignen. Jetzt liegt es an deren Gemeinschaft, sich mehrheitlich für einen auszusprechen, so Kleebank. Lösungsweg +++ Sie wollen mehr aus Spandau lesen? Gern. Sie finden uns unter www.tagesspiegel.de/Spandau , auf www.facebook.com/tagesspiegelspandau. Und unseren Bezirks-Newsletter "Leute Spandau" können Sie kostenlos bestellen unter www.tagesspiegel.de/leute 2017-04-02 20:24 Rainer W www.tagesspiegel.de 35 / 100 Südkorea: Fünftgrösstes Hochhaus der Welt in Seoul eröffnet (dpa) In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul wird am Montag das fünftgrösste Hochhaus der Welt öffnen. Der 123 Stockwerke zählende Lotte World Tower im südöstlichen Stadtteil Jamsil ragt 555 Meter in die Höhe. Zur Eröffnung veranstaltete der Lotte-Konzern am Sonntag ein grosses Feuerwerk. Elf Minuten lang hätten 30 000 Feuerwerkskörper den Nachthimmel um den neuen Hochhausturm erhellt, berichtete «The Korea Times». Entworfen wurde der Wohn-, Büro- und Einkaufsturm mit einer Gesamtfläche von 505 300 Quadratmetern vom amerikanischen Architekturbüro Kohn Pedersen Fox. Beim Design sei «moderne Ästhetik mit Formen verschmolzen worden, die von historischen koreanischen Keramik-, Porzellan- und Kalligraphie-Künsten inspiriert wurden», heisst es auf der Website des Büros. Die Nutzfläche des höchsten Wolkenkratzers des Landes entspricht 110 Fussballfeldern. Die Öffnung fällt mit dem 50. Gründungsjahr der Lotte-Gruppe zusammen. 2017-04-02 20:24 Von Helmut www.nzz.ch 36 / 100 Baut doch einfach Gras an … „ Gras zum Rauchen statt Gras zum Füttern “, lautet offenbar seine Devise! Milliardär und „Virgin Group“-Gründer Sir Richard Branson (66), hat einen heißen Tipp für Neuseelands Landwirte: Cannabis anbauen. Das sagte Branson in einem Interview mit „ Newshub “. Bei einem Besuch in Neuseeland sagte Branson voraus, dass Marihuana zu konsumieren in zehn Jahren „genauso akzeptiert sein werde wie ein Glas Wein zu trinken“. Anstatt die Milchwirtschaft auszubauen, sollten neuseeländische Bauern daher einfach den Cannabis-Anbau starten. Das sei genauso profitabel, wenn nicht sogar profitabler, sagte Brandson. Der Krieg gegen Drogen, den die US-Regierung schon seit den 1970ern unter Nixon führt, sei gescheitert, sagte Brandson. Stattdessen wäre die Legalisierung von Marihuana ein ökonomischer Vorteil. Denn nicht nur die Farmer, die es anbauen, sondern auch die Regierung könnte durch Steuern vom Cannabis-Anbau profitieren. Der MarihuanaAnbau sei außerdem umweltfreundlicher. Denn Kühe sind eine der Hauptquellen für das Treibhausgas Methan, das die globale Erwärmung verstärkt. Branson fordert außerdem, dass Drogenkonsum nicht weiter kriminalisiert wird und Menschen mit Drogenprobleme Hilfe bekommen. Bransons Tipp werden die neuseeländischen Farmer vorerst aber nicht beherzigen (können). Denn in Neuseeland ist Cannabis weiterhin illegal. Dort darf man die Droge weder anbauen noch besitzen oder konsumieren. Der Präsident der Interessenvertretung für neuseeländische Farmer, William Rolleston, rechnet nicht mit einem zeitnahen CannabisAnbau. Die Bauern würden zwar jede Möglichkeit begrüßen, ihr Angebot zu erweitern, sagte er. Aber nicht, solange Marihuana illegal bleibt. In Neuseeland bleibt es also dabei: lieber Kühe als Kiffe … PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-Politik ! 2017-04-02 20:23 - Uhr www.bild.de 37 / 100 Indians verlieren erneut gegen Tölzer Löwen Die Hannover Indians haben auch das zweite PalyOff-Spiel gegen die Tölzer Löwen verloren. Trotz zwischenzeitlicher Führung reichte es am Ende nur für ein 2:3. Damit wird die Luft dünner für die Indianer, die nun vor dem möglicherweise entscheidenden dritten Spiel stehen. 2017-04-02 20:20 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 38 / 100 Halbmarathon: 34.000 liefen durch Berlin Jetzt ist er vorbei, der 37. Berliner Halbmarathon. Um 10 Uhr starteten die Läufer. Erster wurde bei den Männern übrigens der Kenianer Gilbert Masai mit einer zeit von 00:59:57. Bei den Frauen gewann Joan Melly, ebenfalls aus Kenia mit 68 Minuten und 45 Sekunden. Die Teilnehmer haben sich über das gute Wetter gefreut (auch wenn es nicht so sonnig ist wie am Sonnabend). Die Skater sind schon um 9.30 Uhr gestartet. Eine Schwierigkeit gab es in diesem Jahr für Autofahrer: Der Adenauertunnel ist wegen Sanierung gesperrt – deshalb fällt er zum Queren der Marathonstrecke aus. Eine Übersicht. Einige Straßenabschnitte wurden für den Lauf dauerhaft gesperrt, andere nur während des Laufs. Die Abschnitte wurden etwa 10 bis 60 Minuten vor Eintreffen des Skaterfeldes gesperrt - so lange, bis der letzte Läufer vorbeigerannt ist. Alle Zeiten sind der Tabelle unter der Grafik zu entnehmen. Autofahrer konnten die Laufstrecke nicht oder nur bei Freigabe durch die Ordner queren. Nach dem Lauf muss die BSR erst noch saubermachen, bevor die Straßen wieder freigegeben werden. Bereits seit Sonnabendmittag um 12 Uhr war die Karl-Marx-Allee zwischen Otto-Braun-Straße und Strausberger Platz für den Autoverkehr gesperrt. In der Karl-Marx-Allee liegen Start und Ziel, deshalb dauerten hier Auf- und Abbau länger. Danach geht es Schlag auf Schlag: Ab Mitternacht war der westliche Teil des Strausberger Platzes gesperrt, ab 7 Uhr früh am Sonntag der gesamte Platz. Die Straße Unter den Linden war seit 6.30 Uhr gesperrt, seit 7.30 Uhr die Kreuzungen am Alexanderplatz. Da die Laufstrecke im Kreis verläuft, entstand eine große Insel. Ungehindert konnten Autofahrer diese nur durch die Tiergartentunnel verlassen. Durch den Tunnel am Alexanderplatz konnten Autos in Richtung Grunerstraße auf die „Insel“ fahren. Nach Angaben der BVG gibt es Umleitungen auf vier Straßenbahn- und 25 Buslinien. Die Linie 100 ist seit 5.30 bis zum Nachmittag ganz eingestellt. Der U-Bahnhof Schillingstraße war 15 Uhr am Sonntag geschlossen. Auch der wichtige Flughafenbus TXL fuhr bis 15 Uhr nur auf Teilen der normalen Strecke. Der Halbmarathon ist im Berliner Rennkalender traditionell das erste Großereignis im Jahr. Am 14. Mai folgt der „Big 25 Berlin“, er ist mit über 10.000 Läufern Europas größtes 25-Kilometer-Rennen. Start und Ziel liegen am Olympiastadion, die Strecke führt durch City West und Tiergarten bis Mitte und zurück. Der „Velothon“ , Berlins größtes und Deutschlands zweitgrößtes Radrennen, findet am 18. Juni bereits zum zehnten Mal statt. Erstmals gibt es neben der 60er und der 120er auch eine 180-Kilometer-Strecke. Am 23. und 24. September folgt der echte Marathon, wie immer die Skater am Sonnabend, die Läufer am Sonntag. 2017-04-02 20:18 Jörn Hasselmann www.tagesspiegel.de 39 / 100 25 Jahre Bosnienkrieg: Wie geht’s den Staaten auf dem Balkan? Eine erste Generation der Staaten Südosteuropas ist inzwischen im Frieden aufgewachsen. Doch die meisten Nachkriegsgesellschaften sind noch Rekonvaleszenten. Josip Broz Titos blockfreies Jugoslawien war ein relativ liberaler, sozialistischer Staat. Es gab Reisefreiheit, das Bildungsniveau war hoch, viele der Betriebe in Arbeiterselbstverwaltung waren ökonomisch erfolgreich und Millionen westlicher Touristen strömten an die Strände an der Adria. Nach Titos Tod 1980 drangen Nationalisten in das Machtvakuum ein, am stärksten in Serbien und Kroatien. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs verlor man außerdem in West wie Ost das Interesse an Wirtschaftskooperation. Veraltete Industrie und politische Zerwürfnisse bereiteten den Boden für die Zerfallskriege mit, allen voran betrieben von Serbiens Machthaber Slobodan Milosevic. In dessen Zerfallskriegen kam es zu „ethnischen Säuberungen“ und Kriegsverbrechen, v om UNTribunal für Ex-Jugoslawien in Den Haag tausendfach belegt. Mit dem Friedensabkommen von Dayton vom Dezember 1995 endete der Bosnienkrieg, der am 6. April vor 25 Jahren begonnen hatte. Schließlich beendete die UNResolution 1244 vom 10. Juni 1999 den letzten der Zerfallskriege, den 1998 begonnenen Krieg Serbiens gegen dessen Teilrepublik Kosovo. Inzwischen erfahren Teile des früheren Jugoslawien bescheidenen ökonomischen Aufschwung, doch der ökonomische wie der demokratische Fortschritt sind gefährdet. Bei einer Arbeitslosigkeit junger Leute von teils bis zu 70 Prozent sehnt sich die Mehrheit laut Umfragen nach Auswanderung. Schulbücher reproduzieren fast überall nationalistische Vorkriegsmythen. Armut, Korruption, Kleptokratie, Nepotismus, ethnisch instrumentalisierte Nationalismen und zunehmend auch islamistischer Fundamentalismus bedrohen den sozialen Frieden der westlichen Balkanstaaten. Langfristig gibt es nur die Perspektive des Beitritts zur Europäischen Union, der Slowenien und Kroatien bereits angehören. Mit sechs Staaten schloss die EU Stabilisierungsund Assoziierungsabkommen: mit Mazedonien (2004), Albanien (2009), Montenegro (2010), Serbien (2013), Bosnien-Herzegowina (2015) und mit dem Kosovo (2016). Bosnien-Herzegowina steht wie der Kosovo de facto heute unter EU-geführter internationaler Verwaltung, die Milliarden kostet, ohne dass der Geldsegen bei der Bevölkerung ankommt. Schleppender Fortschritt und die aktuelle Krise der EU dürfte die Anwärterphase der Balkanstaaten verlängern. Ein Überblick über die heutige Situation der Balkanstaaten. Zwar slawisch, aber kulturell mit einem Hauch Italien, administrativ mit einer Portion Österreich ausgestattet, so stellt sich Slowenien vor. Damals, im jugoslawischen Länderfinanzausgleich, sah sich das wohlhabende Slowenien ausgeplündert und brach bereits im Sommer 1991 aus der Föderation. Nach zehn Tagen Krieg gab die Jugoslawische Volksarmee auf, Slowenien erlangte Unabhängigkeit und wurde 2004 Mitglied der EU wie der Nato. Auch wenn die Popformation „Laibach“ und der wilde Intellektuelle Slavoj Zizek (und Melania Trump, die Ex des Präsidenten) von hier stammen, die Mehrheit denkt pragmatisch demokratisch. Mit 1020 Euro netto ist das monatliche Pro-KopfEinkommen das höchste in Ex-Jugoslawien. Ein Muster für die anderen könnte Slowenien abgeben. Mit dem Glück des Last-Minute-Buchenden wurde das Land 2013 zum 28. Mitglied der EU, kurz ehe die Brüsseler Tore vorerst zugezogen wurden. 2009 war Kroatien der Nato beigetreten. Erholt haben sich Teile des Tourismussektors und der Industrie, doch wurde erst vor Kurzem der ökonomische Vorkriegsstandard von 1989 erreicht. Unter den 15 Prozent Arbeitslosen ist knapp ein Drittel zwischen 15 und 24 Jahre alt. Reformen schleppen sich hin, während streitende Koalitionen wie die aktuelle aus der rechtsnationalistischen HDZ und der MitteRechtspartei MOST einander blockieren. Klagen über alte Seilschaften und Vetternwirtschaft sind so endemisch, wie die Zuversicht in die EU als Allheilmittel seit der Mitgliedschaft abgenommen hat. Ein Land zwischen Verdrängung, Politfolklore und Hoffnung auf Modernisierung. Mehr Sorgen bereitet kein anderes Land in der Region. Damit die Konfliktparteien das Abkommen zum Frieden unterschreiben, ging man 1995 folgenreiche Kompromisse ein. Entlang „ethnischer“ Linien entstanden eine bosnisch- kroatische Föderation und die Republika Srpska, die Serbenrepublik, die zunehmend von Abspaltung spricht. Bosniaken (Muslime), Kroaten (mehrheitlich Katholiken) und Serben (mehrheitlich serbisch-orthodox) gründeten „ethnische“ Parteien, 13 Parlamente haben 150 Ministerposten. Wer keiner der „Ethnien“, sprich Machtcliquen, angehört, bleibt politisch chancenlos. Rund die Hälfte aller jungen Leute würde am liebsten auswandern. Eine verfehlte Strategie der Privatisierung verwandelte die ohnehin teils marode Wirtschaft in Brachland. Islamistische Akteure aus der Türkei wie dem Mittleren Osten sind hier unterwegs. Die internationale Verwaltung in Sarajewo , die nominell Vetorechte besitzt, schreitet nicht einmal ein, wo an inzwischen fast 60 Schulen muslimische und katholische Schulkinder getrennte Eingänge und Klassenräume haben. Mitte Januar 2017 inszenierte Serbien eine Provokation, die seinen Zustand symbolisiert. Ein in Russland hergestellter Zug, auf dem in Riesenlettern „Kosovo ist Serbien“ stand, sollte aus Belgrad nach Nordkosovo rollen, wo mehrheitlich Serben leben. An der Grenze konnte er noch gestoppt werden. Brüssel gegenüber kleidet sich Serbien demokratisch, real trägt das Land ein anderes Gewand. Regierungschef Aleksandar Vucic, einst Milosevics Propagandaminister, hofiert Moskau und will mit serbisch-russischen Militärmanövern Kroatien beeindrucken. Populisten und Nationalisten vergiften das politische Klima. Die EU drückt beide Augen zu: Serbien soll uns Flüchtlinge vom Leib halten. Am Sonntag wurde ein neuer Präsident gewählt. Der haushohe Favorit Vucic wurden den Erwartungen gerecht: N ach ersten Hochrechnungen stimmten 58 Prozent der Wähler für ihn. Damit ist dem EU-freundlichen Politiker schon nach der ersten Runde das Präsidentenamt sicher. Auch der Kleinstaat Kosovo , der 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärte, ist voller Extreme und Widersprüche. Offiziell verwaltet von 2000 Entsandten der millionenteuren EU-Mission „Eulex“, die Staatsanwaltschaft wie Richter stellt, wird es korrupt regiert von einem einstigen Befehlshaber der Befreiungsarmee UCK. Im Zentrum der Hauptstadt Prishtina erhebt sich drei Meter hoch eine Bill-Clinton-Skulptur auf dem Boulevard seines Namens. Pluspunkt des Landes ist eine mit Zeitungen wie „Koha Ditore“ und „Zeri“ freie, kritische Presse. Für Migrationsdruck sorgen Armut und die enorme Arbeitslosigkeit. 111 der 193 UN-Mitglieder haben bisher die Staatlichkeit des Kosovo anerkannt – auch fünf EU-Staaten fehlen noch: ökonomischer Stillstand, politischer Wartestand. „Brauchen neue Regierung dringend für Reformen. Keine Zeit zu verlieren.“ So fasste EUErweiterungskommissar Johannes Hahn seine Eindrücke in einen Tweet, als er am Dienstag die Hauptstadt Skopje besuchte. 50 000 Protestierende waren gegen den sozialdemokratischen Plan auf die Straße gezogen, Albanisch, gesprochen von etwa einem Drittel der Bevölkerung, zur zweiten Amtssprache zu machen. Seit die Sozialdemokraten unter Zoran Zaev im Dezember 2016 die Wahlen gewannen, weigert sich Präsident Gjorge Ivanov, sie mit der Bildung einer Regierung zu beauftragen. Er wirft Zaev vor, „Mazedoniens Souveränität“ zu untergraben. Nervenkrieg und machtpolitisches Tauziehen bestimmen das Bild. Der EU liegt an Stabilität, nicht zuletzt, da sie Mazedonien in der Flüchtlingskrise als Pufferzone zu Griechenland nutzen will. Seit 2002 wird hier mit Euro bezahlt. Damals beschloss der kleinste Balkanstaat, noch Teil von „Serbien und Montenegro“, die neue Währung zeitgleich mit EU-Mitgliedern zu adoptieren. Ein Jumbojet randvoll mit Münzen und Scheinen soll von Frankfurt am Main nach Podgorica geflogen sein. Solche Kühnheit ist typisch für den Staat, der sich aus den Zerfallskriegen heraushielt und 2006 für die Unabhängigkeit von Serbien stimmte. Ab 1991 regierte die meiste Zeit, EU-zugewandt, der Sozialdemokrat Milo Djukanovic. Der dominanten Elite um den Staatsmann wird Korruption nachgesagt. In die Wahlen Ende 2016 soll sich Moskau an der Seite pro-russischer Serben massiv eingemischt haben. Die Rede war von Putsch- und Mordversuchen. Neuer Premier wurde, mit knapper Mehrheit, Djukanovics Parteikollege Dusko Markovic. Für 2017 wird der Beitritt zu Nato erwartet. Albanien, in Westeuropas Fantasie lange als Karl Mays „Land der Skipetaren“ bekannt, gab sich nach der abgeschotteten Diktatur Enver Hodschas (1944-1985) eine demokratische Verfassung. Das Land gehörte nicht zu Jugoslawien, doch der verarmte Adriastaat nahm 1999 rund 435.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo auf – und geriet damals auf die Landkarte des Westens. Wirtschaftshilfen und EU-Perspektive folgten, 95 Prozent der Bevölkerung begrüßten den NatoBeitritt 2009. Angemahnt wird aus Brüssel die weitere Justizreform und das Bekämpfen der Korruption. Als der charismatische Ministerpräsident Edi Rama Anfang März 2017 in Berlin zu Gast war, forderte er, die EU-Perspektive aufrechtzuerhalten. „Die Leute sähen sich sonst betrogen.“ Das berge die Gefahr der Hinwendung zu anderen, etwa Richtung Moskau. (mit Reuters) 2017-04-02 20:16 Caroline Fetscher www.tagesspiegel.de 40 / 100 Homosexuelle in Tschetschenien festgenommen und getötet Schockierende Berichte aus Tschetschenien: Mehr als 100 Männer wurden festgenommen, weil sie homosexuell sind. Es soll drei Morde gegeben haben. „Man kann niemanden verhaften oder unterdrücken, den es in der Republik gar nicht gibt“, sagte der Sprecher des Republikführers Kadyrow. 2017-04-02 20:15 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 41 / 100 "Germany's Next Topmodel": Darum ging Greta wirklich Greta war die Favoritin der diesjährigen Staffel von "Germany's next Topmodel". Doch in der gestrigen Folge schmiss die schöne 21-Jährige alles hin. Sie wollte wieder bei ihrem Freund sein, hatte Heimweh. Jetzt äußert sie sich erstmals auf Instagram zu ihrem freiwilligen Show-Aus und dankt liebevoll den Fans. Mehr zum Thema Die hübsche Flugbegleiterin hatte Angst, ihr Freund Lukas würde sie betrügen. "Was da alles passieren könnte: Frauen, Stripclubs. Ich kann diese Kopfkinos nicht abschalten", erklärte sie in der Episode, die am Donnerstagabend ausgestrahlt wurde. Zu einem süßen Pärchen-Foto auf Instagram schreibt Greta: "Finally reunited. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich diesen Menschen neben mir auf dem Bild vermisst haben. Ohne ihn fehlt ein Teil von mir. Ich liebe ihn nicht mehr wie am ersten Tag, sondern ich liebe ihn inzwischen viel mehr. " Mit ihrem Statement an die Fans macht die jetzige Ex-GNTM-Kandidatin klar, dass Lukas genau den Menschen in ihr sieht, der sie ist. Er liebt ihre Macken und sie seine: "Er ist auf jeden Fall ein Mann für mein Leben. " Finally reunited! Ich hoffe ihr könnt meine Entscheidung alle nachempfinden... zumindestens ein bisschen es hat viele Gründe warum ich gegangen bin, die ich aber in der Öffentlichkeit nicht preisgeben möchte - nicht nur das Heimweh hat mir zu schaffen gemacht! Ihr werdet auf jeden Fall noch weiterhin viel von mir hören, denn ich habe viel geplant #teamgreta sind und bleiben die besten! #160k HAAAMMMEEERR! ❤ #gntm #goodbye A post shared by GRETA (@greta.topmodel.2017) on Mar 30, 2017 at 11:01pm PDT Doch das ist nicht alles. In ihrem Post offenbart die schöne Brünette außerdem, weitere Gründe für das Verlassen der Show zu haben, "die ich aber in der Öffentlichkeit nicht preisgeben möchte – nicht nur das Heimweh hat mir zu Schaffen gemacht. " Ob Greta nicht mit den anderen Mädels klar kam oder ob ihr der Druck zu hoch war? Das weiß wohl nur sie selbst. In der Folge gab sie auf jeden Fall schon an, nicht fürs Fernsehen gemacht zu sein, sie wolle lieber nur Modeln. Aufgrund mehrerer Umstände habe sie sich dann einfach nicht mehr wohlgefühlt. #throwback zu meinem #sedcardshooting mit @brianbowensmith ☺ #teamthomas #teamgreta #germanysnexttopmodel #gntm2017 Foto: ProSieben/Brian Bowen Smith ❤ A post shared by GRETA (@greta.topmodel.2017) on Mar 18, 2017 at 1:34pm PDT "Ich hoffe, ihr könnt meine Entscheidung alle nachempfinden... zumindest ein bisschen", wendet sie weiterhin auf Instagram sich an "Team Greta" und verspricht, für die Zukunft einiges geplant zu haben. Die Fans werden also auf jeden Fall wieder von der Hamburgerin hören. 2017-04-02 20:13 Darum verlässt www.t-online.de 42 / 100 Messe im SEZ : Ein Besuch auf der Ostpro Berlin Das Schlangestehen, weil etwas Besonderes vermutet wird, scheint für alle Zeiten in des einstigen DDR-Menschen Genen zu wohnen. Für drei Tage war jetzt das frühere Spaß- und Sprudelbad im Sport- und Erholungszentrum (SEZ) an der Landsberger Allee das Objekt der Begierde: Die Schlange bewegte sich wie ein Tausendfüßler vorwärts, hinein in ein leider sehr abgewracktes Badeschiff, das „auf dem festen Grund des Sozialismus steht“, wie der Genosse Honecker vor 36 Jahren bei der Eröffnung sagte. Der feste Grund ist weg, das SEZ leckgeschlagen und aus unerfindlichen Gründen teilvergammelt – aber nun ist Ostpro-Zeit, und da strömen die Massen wie einst das Badevolk mit Bikini oder Schlittschuhen in den gläsernen AllroundSportpalast der Republik am Rande des Volksparks Friedrichshain. Ostpro ist die Messe für Ostprodukte , an die hundert Stände bieten Waren „Made in East- Germany“ an, ein zusammengewürfeltes marktähnliches Angebot vom „Schlemmer-Hansel“ aus Falkensee mit Fleisch und Wurst vom Pferd bis zum Salzwedeler Baumkuchen, von Erzgebirgischer Gastlichkeit bis zu Reisen nach Freiberg in Sachsen, die ein bisschen damit angeben, dass das erzgebirgische Lebensgefühl dazu auserkoren wurde, Welterbe zu werden. Kochlöffel und Holzbrettchen, Tempo-Linsen und Magenschnaps – manche einst beliebte Sorte hat es nicht geschafft, von großen Handelsketten gelistet zu werden, also bleibt man in der engeren Heimat oder geht auf solche Messen und ist sich des guten Echos bei einer leicht ergrauten Kundschaft gewiss. Es ist ja nicht nur Ost- oder Nostalgie: Bekanntlich war nicht alles schlecht, was man am Umsatz von Rotkäppchensekt oder auch bei RotsternSchokolade aus Saalfeld ablesen kann. Rotstern kommt mit einem „Pralinen-Buch“ von Martin Luther, der auf einer Tafel Schokolade mitteilt: „Die ist eine Sünde wert“, während unser Dichterfürst über Rotsterns Edelbitterschokolade meint: „Wenn ich einmal anfange, kann ich nicht mehr aufhören, bis die Tafel weg ist“. Natürlich blickt der Ostpro-Gast tiefer , also er wundert sich über den abgewetzten Fußboden und fragt, was das denn hier früher war? „Das Restaurant!“ sagt eine Verkäuferin, „hier saß man und sah dem bunten Treiben zu“. Richtig. Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung: Unten, eine Etage tiefer, hinter den ungeputzten Scheiben, war einst das Schwimmbad, daneben eine Fläche für die Eisläufer. Im blau-orange gestrichenen Pool ohne Wasser hängen jetzt Basketball-Körbe, stehen Fußballtore, Laufbänder und Palmen, die geben dem Ganzen einen Hauch von Botanischem Garten. Aber Totgeglaubte leben länger: Ab dem Nachmittag kommt Leben in die Bude, Ballsport im Schwimmbecken, die Sportgeräte werden genutzt und die Sauna allemal, das SEZ läuft zwar auf Sparflamme, aber es läuft. Früher gab es hier tausend Beschäftigte, nun sind es neun. Man betritt das riesige Gebäude durch einen Nebeneingang und zahlt je nach Wunsch sechs Euro für die Stunde Billard, für Tischtennis 8,50 und zwölf Euro pro Bowlingbahn und Stunde. Wer eine Tageskarte für zwölf Euro löst, kann so ziemlich alles benutzen: Badminton, Tischtennis, Fußball, Fitness und Sauna, von Montag bis Freitag kann sogar bis 23 Uhr schwitzt werden – und dann noch hinein in den Außenpool. Die Zukunft steht in den Sternen. Sie liegt als Aktenberg bei Anwälten und vor Gericht. Stadt und Bezirk möchten das SEZ am liebsten abreißen und Wohnungen bauen, der Besitzer, der das Ganze einst für einen Euro von der Stadt kaufen durfte, hegt andere Pläne. Vorerst passiert gar nichts. Bis auf drei Tage Ostpro, wo man ins Grübeln kommt, wieso eine Hauptstadt solch einen unschuldigen Sportpalast zum Tode verurteilt. 2017-04-02 20:04 Lothar Heinke www.tagesspiegel.de 43 / 100 26. Runde der Super League: Dann gute Nacht, GC Mehr als neunzig Minuten lang hatte sich Carlos Mehr als neunzig Minuten lang hatte sich Carlos Bernegger an der Seitenlinie die Beine in den Bauch gestanden. Und als dieses Spiel endlich vorbei war, rannte er aus lauter Erleichterung und aus Gründen des Anstands über den ganzen Rasen, um sich beim Schiedsrichter zu bedanken. Später schaute er mit der versammelten Mannschaft noch kurz bei der Fankurve vorbei und sagte auch dort: Danke. Ja, es hatte etwas Versöhnliches, wie sie da alle zusammen standen; es war noch einmal alles halbwegs gut herausgekommen, obwohl es eigentlich eine schreckliche Partie gewesen war, die nur auf eine einzige Weise hatte enden können: 0:0. «In unserer Situation, ist das ein sehr wichtiger Punkt.» Später sagte Bernegger: «GC muss wissen: Alle Spiele werden so sein wie heute.» Und in diesem Moment dachte man: Wenn das wirklich wahr sein sollte, dann gute Nacht. Nicht nur, weil man ein sehr unkonventioneller Fussballfreund sein muss, um solchen Partien irgendetwas Gutes abzugewinnen; oft werden die Grasshoppers auf diese Weise und mit solchen Auftritten auch nicht Punkte gewinnen. «Aber in unserer Situation ist das ein sehr wichtiger Punkt», sagte Bernegger. Seit Anfang Dezember haben die Grasshoppers nun nicht mehr gewonnen, und wenn sie sich weiterhin so anstellen wie vor allem vor der Pause, dann könnte es noch eine Weile dauern, bis sie wieder einmal siegen. GC wurde später in der Partie etwas besser – oder Lausanne schlechter. Es ist schwer, sich festzulegen. Sicher ist nur: Dieses Spiel war wirklich nicht gut, wer auch immer daran schuld war, vermutlich beide, «aus Stress und Angst», wie der Lausanner Trainer Fabio Celestini sagte. «GC muss wissen: Alle Spiele werden so sein wie heute.» Mit Mann und Maus waren die Grasshoppers zu dieser Krisenkonferenz nach Lausanne gereist, mit Mannschaft, Trainer, Betreuer-Staff, fast komplettem Verwaltungsrat, CEO und Chef-Scout. Der Erlebniswert des Ausflugs muss bescheiden gewesen sein, aber es war ein Signal wie bei den Musketieren: Alle für einen, einer für alle. Der Präsident Stephan Anliker wartete nach der Partie am Spielfeldrand, bis auch der letzte seiner Fussballer vom Rasen kam. Keiner kam an Anliker vorbei, ohne dass er ihm nicht noch kurz die Hand geschüttelt hätte. Ein Gratulations-Shake-Hands konnte es nicht wirklich sein, dafür spielten die Grasshoppers zu schlecht. Aber dies ist nun schon so lange der Fall, dass man als Präsident schon auch einmal zufrieden sein kann, wenn man nicht verliert. Denn der Trainer Celestini hatte wohl recht, als er sagte: «Über beide Halbzeiten gesehen, hätten wir ein bisschen mehr verdient als GC.» Vor allem im Angriff waren die Grasshoppers sehr zurückhaltend, der Isländer Runar Sigurjonsson war der Erste, dem es gelang, überhaupt einmal aufs Tor zu schiessen. Das war Anfang der zweiten Halbzeit; ein Treffer war GC zuvor zu Recht wegen Abseits aberkannt worden. Überhaupt war Sigurjonsson praktisch der einzige GC-Spieler, der sich auf ordentlichem Niveau bewegte. Und vielleicht hat er sich ab und zu gewundert, was für merkwürdige Dinge um ihn herum geschehen – diese vielen Fehler, diese vielen Szenen, als der Ball unkontrolliert wie eine Flipperkugel über den Rasen hin- und herschoss. «Über beide Halbzeiten gesehen, hätten wir ein bisschen mehr verdient als GC.» Eigentlich kann es für die Grasshoppers nur besser werden. Sie müssen auf eine bessere Zukunft hoffen, in welcher der CEO Manuel Huber weiterhin eine wichtige Rolle spielen soll. GC hat es zwar nie kommuniziert, aber am Ende des letzten Jahres ist sein Arbeitsvertrag um drei Jahre verlängert worden. Man kann sich über den Vertrauensbeweis wundern, der zu einem Zeitpunkt ausgesprochen worden ist, als Huber bereits in die Kritik geraten war. Aber auch wenn Huber nicht unumstritten ist: In all den Zukunftsszenarien, die Grasshoppers derzeit durchspielen, ist der junge Manager eine Konstante, an der offensichtlich nicht gerüttelt werden soll. Lausanne-Sport - Grasshoppers 0:0. 4332 Zuschauer. – Schiedsrichter: San. – Lausanne: Castella; Diniz, Manière, Monteiro, Taiwo; Maccoppi (67. Custodio); Lotomba, Campo (77. Torres), Pasche, Ben Khalifa; Pak (83. Margairaz). – Grasshoppers: Mall; Lavanchy, Vilotic, Bergström, Antonov; Pickel (86. Pnishi), Sigurjonsson; Munsy, Andersen (91. Brahimi), Caio; Hunziker (65. Bajrami). – Bemerkungen: Lausanne ohne Araz, Esnaider, Frascatore, Gétaz, Kololli, Margiotta (alle verletzt) und Dominguez (krank), Grasshoppers ohne Basic, Sherko, Zesiger (beide verletzt), Dabbur und Olsen (beide gesperrt). Aberkannte Tore: 37. Bergström (Offside), 42. Ben Khalifa (Hands). Verwarnungen: 38. Brahimi (Unsportlichkeit beim Einlaufen). 42. Ben Khalifa (Hands). 64. Manière (Foul). 67. Andersen (Foul). 86. Munsy (Unsportlichkeit). 93. Diniz (Reklamieren/im nächsten Spiel gesperrt). Super League. 26. Runde. Sonntag: Sitten - Thun 2:1 (0:0). St. Gallen - Basel 0:3 (0:2). – LausanneSport - Grasshoppers 0:0. – Rangliste: 1. Basel 26/69. 2. Young Boys 26/52. 3. Sitten 26/42. 4. Luzern 26/37. 5. St. Gallen 26/31. 6. Lugano 26/31. 7. Thun 26/27. 8. Lausanne-Sport 26/24. 9. Grasshoppers 26/24. 10. Vaduz 26/22. 2017-04-02 20:00 Flurin Clalüna www.nzz.ch 44 / 100 Flandern-Rundfahrt: Ein Coup für Philippe Gilbert Die letzten 56 Kilometer der Flandernrundfahrt fährt Philippe Gilbert alleine an der Spitze, bevor er die Ziellinie zu Fuss überquert. Der Belgier rollt nicht einfach jubelnd aus, sondern geniesst den Moment des Triumphs, indem er sein Velo mit ausgestreckten Armen in die Höhe hält, wie eine Trophäe. Es kommt nicht oft vor, dass ein Fahrer ein grosses Rennen nach einer derart langen Solofahrt gewinnt. Und schon gar nicht die grösste belgische Frühjahrsclassique, eines der Monumente des Radsports. Trotzdem ist die Geschichte des Tages bei dieser 101. Ausgabe des Rennens nicht die, dass ein starker Einzelkönner dank physischer Überlegenheit das Feld in Grund und Boden fährt. Vielmehr geht es um die Art und Weise, wie die Mannschaft dieses Könners die Grundlage für den Parforceritt schafft. Die Fahrer des belgischen Teams Quick-Step hatten für sich genommen vor dem Rennen nicht zu den Topfavoriten gezählt. Aber es gewann einer von ihnen, vor allem dank einer überragenden Mannschaftsleistung. Es war eine Demonstration, dass Radfahren eben primär ein Teamsport ist. Die erste rennentscheidende Szene hat ein kitschiges Element. Sie findet ausgerechnet an der Mauer von Geraardsbergen statt. Das ist jenes schmale, grob gepflasterte Strässchen auf den Oudeberg mit einer Steigung von kurzzeitig fast 20 Prozent. Jahrzehntelang prägte es die Flandernrundfahrt – bis die Veranstalter die Strecke änderten. Dieses Jahr müssen die Fahrer wieder über die Mauer, allerdings viel früher im Rennen als in den früheren Jahren. Ausgerechnet hier also attackiert der Quick-Step- Fahrer Tom Boonen, der dreifache Sieger, der seine Karriere in einer Woche mit der Classique Paris–Roubaix beendet. Es gibt in Belgien seit Tagen kaum ein grösseres Thema als den Rücktritt des Volkshelden; viele wünschen sich, dass er nochmals gewinnen möge. Kaum einer aber hätte wohl darauf gewettet, dass er mehr als zwei Stunden vor dem Ende des Rennens antritt. Für seine Fans ist es ein Fest. Überrascht werden davon auch die Topfavoriten. Weltmeister Peter Sagan und Olympiasieger Greg van Avermaet sind zu weit hinten im Feld, als sich um Boonen eine 14-köpfige Fluchtgruppe bildet. Van Avermaet hatte vor dem Rennen erklärt, er glaube nicht, dass an der Mauer von Geraardsbergen schon etwas Wichtiges passieren werde. Er sollte sich täuschen. Aber mit seinen Teamkollegen hat Boonen den Coup natürlich abgesprochen. Zwei weitere Fahrer schaffen es in die Gruppe: der spätere Sieger Gilbert und Matteo Trentin. Kein anderes Team ist zu dritt. Schnell erarbeitet sich die Gruppe einen einminütigen Vorsprung auf das überrumpelte Feld. Als der Abstand zu schmelzen droht, sind es Boonen und Trentin, die sich kilometerlang vor die Gruppe spannen. Sie geben alles, weil sie wissen, in einem Massenspurt wenig Chancen zu haben. Ihr Tempo ist so hoch, dass in der Gruppe selbst Alexander Kristoff, der Sieger von 2015, Probleme bekommt. Spätestens in diesem Moment dürfte sich Boonen entschieden haben, in seiner vorletzten Classique nicht auf Sieg zu fahren, sondern sich für seinen Kollegen Gilbert zu opfern. Damit verschafft er sich selbst einen grossen Abschied. Später, als Gilbert alleine an der Spitze liegt, hat Boonen einen Defekt. Er muss auf ein Ersatzvelo warten, verliert Zeit. Trotzdem gehört er im Ziel, das er als 37. erreicht, nicht nur wegen seines Abschieds zu den Gefeierten. Erst spät entscheiden sich die grossen Favoriten, die Verfolgung in aller Entschlossenheit aufzunehmen. Es scheint, als habe vor allem Sagan, der im letzten Jahr gewonnen hat, das Szenario der frühen Quick-Step-Offensive unterschätzt. Er war am Morgen in Antwerpen als einer der letzten Fahrer zum Start gerollt und erweckte dabei fast den Anschein, das Rennen ginge ihn gar nichts an. Und dann will er plötzlich zu viel auf einmal und stürzt 17 Kilometer vor dem Ziel, nachdem er sich persönlich an die Spitze einer Verfolgergruppe gesetzt hat, über den Fuss einer Leitplanke. In diesem Moment ist die Titelverteidigung gescheitert. Auch van Avermaet kommt zu Fall, rappelt sich aber schneller wieder auf und wird Zweiter. So ist der Weg für Gilbert frei, die Teamleistung zu krönen. Für den 34-Jährigen ist es der grösste Erfolg seit dem Weltmeistertitel von 2012. World Tour. 101. Flandern-Rundfahrt, Antwerpen Oudenaarde (261 km): 1. Gilbert (BEL) 6:23:45. 2. Van Avermaet (BEL) 0:29 zurück. 3. Terpstra (NED). 4. Van Baarle (NED), beide gleiche Zeit. 5. Kristoff (NOR) 0:53. 6. Modolo (ITA). 7. Degenkolb (GER). 8. Pozzato (ITA). 9. Chavanel (FRA). 10. Colbrelli (ITA), alle gleiche Zeit. – 27. Sagan (SVK) 3:30. 37. Boonen (BEL). 41. Küng (SUI). 49. Dillier (SUI). 56. Démare (FRA) 60. Hollenstein (SUI), alle gleiche Zeit. 67. Stybar (CZE) 3:36. 109. Devolder (BEL) 11:31. 119. Rast (SUI), gleiche Zeit. - 198 gestartet, 121 klassiert. – Aufgegeben: u. a. Elmiger (SUI), Vanmarcke (BEL), Martin (GER). – Zwischenstand World Tour (nach 13 von 37 Rennen): 1. Van Avermaet 1898 Punkte. 2. Sagan 1235. 3. Gilbert 1170. 4. Contador (ESP) 823. 5. Kwiatkowski (POL) 820. 6. Porte (AUS) 812. 7. Alaphilippe (FRA) 785. 8. Denis (AUS) 660. 9. Terpstra 642. 10. Quintana (COL) 620. 2017-04-02 20:00 Sebastian Bräuer www.nzz.ch 45 / 100 Muss Schalke-Erwin vors DFBGericht? Der Maskottchen-Aufreger nach dem Derby-Abpfiff hat ein Nachspiel! Schalke-Maskottchen Erwin hielt Schiedsrichter Felix Zwayer (35) provokant eine Rote Karte unter die Nase. Der Referee hatte in der letzten Minute einen Handelfmeter für Schalke nicht gegeben. Zwayer zu BILD: „Erwin hat sich entschuldigt. Ungeachtet dessen ist ein Sonderbericht dennoch erforderlich und auch erfolgt.“ Muss Erwin vors DFB-Gericht? BILD-Schiri Thorsten Kinhöfer (48): „Das Maskottchen stellt den Schiedsrichter vor allen Zuschauern bloß. Das geht gar nicht.“ Erwin-Darsteller Holger Becker (schnappte sich die von den Rängen auf den Rasen geflogene Karte) verteidigt sich: „Das war überhaupt nicht böse gemeint.“ Der DFB ermittelt jetzt. Erwin droht Innenraum- Sperre oder Geldstrafe. Dr. Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFBKontrollausschusses, zu BILD: „Wir überprüfen die Angelegenheit Anfang der Woche.“ Uerdingens Maskottchen Grotifant (auch bereits „aufgefallen“) fordert Freispruch für Erwin: „Eine menschliche und vor allem sehr geile Aktion. Ihn dafür zu bestrafen, wäre lächerlich.“ SIE SIND BEI FACEBOOK? WERDEN SIE FAN VON BILD SCHALKE! 2017-04-02 19:59 - Uhr www.bild.de 46 / 100 So verewigt Prince den King of Pop Der King lebt weiter! Michael Jacksons († 50) ältester Sohn hat sich ein Mega-Tattoo stechen lassen, das seinen verstorbenen Vater in einer seiner wohl weltberühmtesten Pose zeigt. ► Den Hut weit ins Gesicht gezogen, die Beine überkreuzt, die Arme in die Luft geworfen – so erinnert sich der Jackson-Spross an den „King of Pop“. Der tragische Tod des Jahrhundert-Künstlers ist in dem Bild auf seiner Wade ebenfalls dargestellt. Aus Michael Jacksons Rücken ragen zwei große Engelsflügel. Prince postete stolz ein Video seines neuen, riesigen Tattoos auf Instagram , für das er insgesamt neun Stunden lang stillhalten musste. Seine gut 200 000 Follower freuen sich mit Prince: „Was für ein großartiges Tattoo“ und „ein schönes Andenken an deinen Vater“, lauten die Kommentare seiner Fans. Recht haben sie. 2017-04-02 19:47 - Uhr www.bild.de 47 / 100 Darum haben wir jetzt so große Lust auf Sex Geschafft... Der Winter ist vorbei, der Frühling ist da! Nicht nur Tiere und Pflanzen erwachen aus ihrem langen dunklen Winterschlaf. Auch wir bekommen mehr Elan, sind gefühlsmäßig besser drauf und haben verstärkt Lust auf Sex. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, die Sonnenstunden nehmen zu – all das wirkt sich sofort auf unser Befinden aus. Durch das Sonnenlicht und die zunehmende Helligkeit wird verstärkt das Hormon Serotonin ausgeschüttet. Man ist wacher, vitale und leistungsstärker. Im Gegenzug sinkt der Anteil des Schlafhormons Melantonin im Körper. Zum Vergleich: In den Wintermonaten durchfluten 80 Prozent mehr der einschläfernden Stoffe unseren Körper. Die erhöhte Serotoninproduktion kurbelt die Lust auf Leidenschaft deutlich an. Die viel zitierten Frühlingsgefühle überschwemmen unser Innenleben. Ab jetzt wird weniger geschlummert und deutlich mehr gefummelt. Also raus aus der Bude und rein in die milde Frühlingsluft. Denn draußen weht kein eisiger Wind mehr, vor dem man sich mit dicken Outfits schützen müsste. Wer im Frühling vor die Tür geht, muss vor allem eins anziehen: weniger! Und das kommt unseren Augen und der Erregung gleichermaßen zugute. Die Jacken werden dünner, die Röcke kürzer – und bieten so mehr Aussicht auf sexy Körperrundungen. Und nicht nur das. Das Dekolleté ist endlich wieder da. Hurra! Da verwundert es nicht, dass 81 Prozent der deutschen Frauen und immerhin 90 Prozent der Männer angeben, in der Jahreszeit Frühling sei Sex am wichtigsten für sie. Zählten im Winter vor allem eine feste Partnerschaft, Geborgenheit und Zärtlichkeit, so geht es den meisten jetzt darum, die Leidenschaft in der Beziehung neu zu entfachen. Und wer Single ist, hat in den kommenden drei Monaten die besten Chancen, einen Partner zu finden. 84 Prozent der Alleinstehenden suchen nämlich gerade im Frühling nach der großen Liebe für die anderen drei Jahreszeiten. Quelle: B. Z. Mehr Promi-News gibt’s auf BILD Facebook – jetzt folgen! 2017-04-02 19:47 - Uhr www.bild.de 48 / 100 Die neue Kampfzone heißt NRW Über das Schicksal von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wird schon in sechs Wochen entschieden. Dann steht die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen an. Ein Kommentar von Matthias Koch, Mitglied der Chefredaktion des RedaktionsNetzwerk Deutschland. 2017-04-02 19:47 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 49 / 100 Die schlüpfrigsten Werbekampagnen Gewollt provokativ, aber dafür sehr authentisch: Die neue Werbekampagne von Eckhaus Latta treibt den Slogan „Sex sells“ auf die Spitze. Im Werbevideo des US-Labels sieht man echte Pärchen im Bett, die es in Klamotten der Designerinnen Mike Eckhaus und Zoe Latta ordentlich krachen lassen. Solch offenherzige und sexistische Kampagnen sorgen immer wieder für Skandale. Den Firmen selbst geht es mit den sexy Posen und den obszönen Wortspielen stets um Provokation. Das französische Modehaus Saint Laurent erntete erst kürzlich einen internationalen Aufschrei, als es auf Pariser Litfasssäulen mit Plakaten warb, die magere Models in Netzstrumpfhosen auf HighHeel-Rollschuhen mit weit gespreizten Beinen oder junge Mädchen in eindeutig animierenden, sexualisierten Posen zeigten. Auf den sogenannten „ Porno-Chic “ greift YSL nicht zum ersten Mal zurück. Bereits Anfang der 2000er Jahre sorgten Kampagnen mit kopflosen nackten Frauen in aufreizenden Posen für Wirbel, die sich als Feigenblattersatz ein Parfumflakon vor das Schambein hielten. Schon 1971 sorgte die Sommerkollektion des Hauses für einen Skandal, weil deren kurze Röcke in Kombination mit breitschultrigen Jacketts und Plateau-Schuhen allzu auffällig an die Mode zur Zeit der Nazi-Besatzung erinnerte. In Deutschland sorgte die Werbekampagne der Firma True Fruits für einen schlüpfrigen Skandal. Sie bewarb auf riesigen Plakaten ihre FruchtSmoothies mit Chia-Samen mit schmuddeligen Slogans wie: „Oralverzehr - schneller kommst du nicht zum Samengenuss“, „Besamt & Befruchtet“ oder „2 Samenspender aus gutem Haus“. Auch der deutsche Geflügelhersteller Wiesenhof versuchte seine Bratwurst mit einem Online-Clip, der an die Grenze des guten Geschmacks ging, zu bewerben. In dem Clip äußert sich Komiker Atze Schröder eineinhalb Minuten lang über die Länge einer Bratwurst, die Penisvergleiche nahe legen. In dem Video erklärte Schröder unter anderem: „Danach müssen Gina und Lisa erst mal in die Traumatherapie.“ Als „entwürdigend und diskriminierend“ rügte der Werberat das Video. Nach massiven Protesten zog der Konzern den Clip zurück. Atze Schröder entschuldigte sich. Er sei „ausnahmslos gegen jede Form sexueller Gewalt“, der Film "hätte nie veröffentlicht werden dürfen". In die Kritik geriet auch das US-amerikanische Modelabel Calvin Klein mit bewusst provokanten Werbefotos. Eines der Kampagnen-Bilder zeigt das Model Klara Kristin von unten fotografiert, so dass ihre Unterhose zu sehen ist. "I flash in #mycalvins" („Ich entblöße mich in meinen Calvin“) heißt es auf dem Plakat. Besonderer Aufreger für die Kritiker war aber vor allem die kindliche Inszenierung der Models. PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-Lifestyle! 2017-04-02 19:47 - Uhr www.bild.de 50 / 100 Flughafen Berlin-Brandenburg : Der BER hat einen neuen Projektleiter Beim Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER gibt es erneut personelle Veränderungen. Der Ingenieur Peter Herrmann, der das Pier Süd erfolgreich fertig gebaut habe, werde neuer Projektleiter für den Terminal in Schönefeld, sagte Flughafensprecher Daniel Tolksdorf der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ über Herrmanns neue Aufgabe als Bauleiter berichtet. Zudem verlässt nach Informationen der Zeitung Planungschef Frank Röbbelen nach interner Kritik die Baustelle. Eine Bestätigung der Flughafengesellschaft für diese Personalie gab es nicht. Der vom damaligen Flughafenchef Karsten Mühlenfeld freigestellte Technikchef Jörg Marks ist mittlerweile wieder in Amt und Würden. „Damit ist er für den BER, das Ausbauprogramm, die Dokumentation, das Claimsmanagement und das Facility Management verantwortlich“, sagte Tolksdorf. Marks war freigestellt worden, weil die Bauarbeiten im Terminal nicht schnell genug vorangingen. Doch der Aufsichtsrat hatte Marks in einem Führungsstreit mit dem Flughafenchef zurückgeholt und Mühlenfeld vor die Tür gesetzt. Neuer Flughafenchef ist inzwischen der frühere Berliner Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup. (dpa) 2017-04-02 19:47 www.tagesspiegel.de 51 / 100 An diesen Gruppen könnte Erdogans Referendum scheitern Ein Lautsprecherwagen zwängt sich durch die engen Gassen des Istanbuler Stadtteils Kasimpasa. Aus den Boxen dröhnt die Wahl-Hymne der Regierungspartei AKP, in der Präsident Recep Tayyip Erdogan als Retter des Landes gefeiert wird. Ein paar Dutzend AKP-Anhänger folgen dem Wagen zu einer Kundgebung in der Nähe und schwenken rote und weiße Fahnen mit dem „Ja“ für das Verfassungsreferendum am 16. April. Vor ein paar Jahren wäre Ozan noch mit dabei gewesen. Aber heute sitzt der 40-Jährige auf einem Plastikstuhl am Straßenrand, schaut der AKPProzession zu und denkt nicht daran, sich auch eine Fahne zu schnappen. Ozan ist Mitglied der AKP und hat jahrelang bei jeder Wahl für Erdogan gestimmt. Aber am 16. April wird er „Nein“ sagen. Wie Erdogan, der in Kasimpasa aufwuchs, ist Ozan ein frommer Muslim und ein stolzer türkischer Patriot. Er bewundert die AKP für ihre Leistungen bei der Modernisierung des Landes in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten, für all die neuen Autobahnen, Flughäfen, Brücken und Tunnel. Doch seit ein paar Jahren ist die Partei, die er kannte und mochte, eine andere geworden. „Du darfst die Regierung nicht kritisieren, sonst landest du im Knast“, ist eines seiner Beispiele. Ozan sieht mangelnden Respekt der AKP beim Umgang mit dem Erbe von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Er sieht Korruption, die vertuscht wird. Und er sieht die Arroganz einer Regierung, die auf das Volk herabschaut. Als Kellner verdient Ozan gerade einmal genug, um sich, seine Frau und seine zwei Kinder zu ernähren. Er fühlt sich von Erdogan und der AKP nicht mehr vertreten und will aus der Partei austreten. „Es gibt viele, die so denken wie ich.“ Recep Tayyip Erdoğan wird als Sohn eines türkischen Seemanns am 26. Februar 1954 in Istanbul geboren. Er geht auf eine Imam-Hatip-Schule in Istanbul, ein religiös orientiertes Fachgymnasium. Nach der Schule besucht er die Marmara Universität in Istanbul und studiert dort Wirtschaftsund Verwaltungswissenschaften. Im Alter von 24 Jahren heiratet er seine Frau Emine. Erdoğan ist zwischen 1994 Oberbürgermeister von Istanbul. und 1998 Wegen Demagogie wird er 1999 zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, vier davon sitzt er ab. 2001 gründet er die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP). 2002 ist die AKP bei den Parlamentswahlen erfolgreich. Erdoğan darf wegen seiner Strafe kein öffentliches Amt ausüben. Er zieht 2003 nach Verfassungsänderungen durch seine Partei ins Parlament ein. Er übernimmt den Vorsitz seiner Partei und wird zum Ministerpräsidenten. In den darauffolgenden Wahlen gewinnen Erdoğan und seine Partei immer die absolute Mehrheit. Der Präsident hat insgesamt vier Kinder. Sein Schwiegersohn Berat Albayrak ist Mitglied des türkischen Parlamentes. Zwei Wochen vor der Volksabstimmung über die Verfassungsänderungen, mit denen sich Erdogan weitreichende Vollmachten als Staatsoberhaupt sichern will, werden Leute wie Ozan zu einem Problem für den Präsidenten und die AKP. Und das trotz eines sehr ungleichen Kampfes: Die Regierungspartei hat die staatlichen Institutionen und die meisten Medien auf ihrer Seite. Dennoch kann der Präsident laut den Umfragen nicht sicher sein, am 16. April mehr als 50 Prozent zu bekommen. Dass die großen Oppositionsparteien – die säkularistische CHP und die prokurdische HDP – für ein „Nein“ werben, ist kein Grund zur Sorge für Erdogan. CHP und HDP kommen zusammen auf nicht einmal 40 Prozent der Wählerschaft. Aber dass AKP-Stammwähler, fromme Kurden und Nationalisten mit ihrer Zustimmung zögern, bereitet der Regierungspartei Kopfzerbrechen. Die Führung der Nationalistenpartei MHP unterstützt Erdogan, doch an deren Basis grummelt es gewaltig. Die MHP-Dissidentin Meral Aksener schätzt, dass vier von fünf MHP-Wählern Erdogans Plan ablehnen werden. Die Behörden behindern Akseners Wahlkampf für das „Nein“ immer wieder mit Auftrittsverboten. „Die MHP ist die Schlüsselorganisation“, sagt Aydin Engin, ein altgedienter Journalist bei der Oppositionszeitung Cumhuriyet, der in den vergangenen Monaten wie zahlreiche seiner Kollegen vorübergehend im Gefängnis saß. Viele in der MHP sind sauer über die Hilfe der Parteiführung für die Präsidialpläne; Parteichef Devlet Bahceli gelte bei diesen Nationalisten als „Knecht“ Erdogans, sagt Engin. „Assimilierung ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ (Am 10. Februar 2008 vor 16 000 überwiegend türkischen Zuhörern in Köln) „Wer Deutschkenntnisse zur wichtigsten Voraussetzung erklärt, verletzt die Menschenrechte.“ (Am 1. November 2011 in einem Interview der „Bild“-Zeitung) „Die Entscheidung, die das deutsche Parlament soeben getroffen hat, ist eine Entscheidung, die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei ernsthaft beeinflussen wird.“ (Am 2. Juni 2016 in Nairobi nach der Resolution des Bundestages, das Massaker an Armeniern während des Ersten Weltkrieges durch das Osmanische Reich als Völkermord zu verurteilen) „Ihr habt das bei der Wiedervereinigung in noch größerem Ausmaß betrieben.“ (Am 10. August 2016 in Ankara nach Kritik aus Deutschland an den Entlassungen zehntausender Staatsbediensteter nach dem Putschversuch im Juli) „Ich glaube nicht an die deutsche Justiz und habe auch keinen Respekt vor der deutschen Justiz in diesem Zusammenhang.“ (Am 13. August 2016 in einem RTL-Interview über das vom Bundesverfassungsgericht bestätigte Verbot einer Live-Schalte von Erdogan nach Köln im Juli) „Im Moment ist Deutschland eines der wichtigsten Länder geworden, in denen Terroristen Unterschlupf finden.“ (Am 3. November 2016 in Ankara nach deutscher Kritik an neuerlichen Festnahmen von Journalisten in der Türkei) „Ich dachte, dass der Nationalsozialismus in Deutschland beendet ist. Dabei dauert er immer noch an.“ (Am 5. März 2017 in Istanbul nach Absagen geplanter Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland) (dpa) Musa, ein Taxifahrer in der Bosporus-Metropole, will mit „ja“ stimmen, aber nicht, weil er so begeistert ist vom Präsidialsystem, sondern weil er die Folgen eines „Neins“ fürchtet: „Dann wird die Regierung bestimmt für Chaos sorgen, um doch noch zu kriegen, was sie will.“ Aydin Engin befürchtet, dass ein Erfolg für Erdogan am 16. April ein historischer Wendepunkt für das Land werden könnte. „Jetzt könnte es unter Erdogan eine Wende um 180 Grad in Richtung asiatischer Despotismus geben.“ Nach Einschätzung von Experten muss bei den Umfragen ein gewisser Anteil der „Ja“-Stimmen infrage gestellt werden, weil viele Menschen aus Furcht vor Repressalien den Demoskopen nicht ihre wahren Wahlabsichten verraten. Der CHPPolitiker Tacettin Bayir spricht von einem „Reich der Angst“, das die AKP errichten wolle. 2017-04-02 19:46 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 52 / 100 Fußball-Profi Bartra sucht weiblichen BVB-Fan via Twitter Gelsenkirchen (dpa) - Der Dortmunder FußballProfi Marc Bartra hat via Internet darum gebeten, ihm bei der Suche nach einem weiblichen BVB-Fan zu helfen. Ein vom spanischen Nationalspieler bei Twitter verbreitetes Foto zeigt eine Frau, die gestern beim Revierderby mit einem schwarzgelben Trikot inmitten von Schalke-Fans auf der Tribüne sitzt. "Ich möchte diese Frau treffen. Ich möchte ihr mein Trikot schenken", schrieb Bartra. 2017-04-02 19:44 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 53 / 100 Nazi-Opfer: Die drei Leben des Berliner Humoristen Walter Trier Zwei Jungen, die sich hinter einer Litfaßsäule verbergen. Sie schauen einem Mann hinterher, der über einen offenen Platz geht. Sie nutzen die Säule als Deckung, während der Abstand zwischen ihnen und dem Herrn immer größer wird. Das Titelbild für Erich Kästners Berlin-Roman „Emil und die Detektive“ hat sich tief ins Bewusstsein der Deutschen gesenkt. Eine Ikone der modernen Buchillustration. Gezeichnet hat die Szene Walter Trier, dessen Name nur wenigen geläufig ist. Nach dem großen Erfolg mit „Emil und die Detektive“ sollten 20 weitere gemeinsame Werke mit Kästner folgen, darunter „Pünktchen und Anton“ und „Das doppelte Lottchen“. Während der Name des Schriftstellers zu den größten seines Metiers zählt, hat der des Zeichners kaum noch ein Echo. Die wichtigsten Jahrzehnte seines Lebens hat Trier in Berlin verbracht, doch sein sonstiges Werk ist im einstigen Heimatland des Illustrators so gut wie unbekannt. Die Frage, was Walter Trier in der vier Jahrzehnte währenden Laufbahn als Zeichner noch alles schuf und wieso der größte Teil seines künstlerischen Nachlasses nicht etwa in seiner alten Heimat Berlin zu finden ist, sondern 6500 Kilometer entfernt in Kanada, führt einen in das Archiv der Art Gallery of Ontario. Hier lagern mehr als 90 000 Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und andere Kunstwerke aus aller Welt in grauen Metallregalen, perfekt temperiert und bei konstanter Luftfeuchtigkeit. Etwa 1100 Trier-Bilder befinden sich auch darunter – so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. 50 schwarze Archivkisten sind es insgesamt, die das kleine weiße Kärtchen mit dem Namen „WALTER TRIER“ an der Seite tragen. „Das hier ist unsere Schatzkammer“, sagt Brenda Rix, die Leiterin des Studienbereichs für Drucke und Zeichnungen der Art Gallery von Ontario ... Sie wollen mehr erfahren? Der Text ist am 1. April 2017 im Tagesspiegel-Samstagsmagazin Mehr Berlin erschienen. Nachzulesen ist er auch im Online-Kiosk Blendle. 2017-04-02 19:35 Lars von www.tagesspiegel.de 54 / 100 Verdient Google Geld mit Tötungs-Tipps? Mit selbstgebauten Schleudern und Armbrüsten katapultierte sich Jörg Sprave (51) zum YouTubeStar. Mal verschießt der Oberfranke Kondome, mal Klobürsten, den rund 1,6 Millionen Abonnenten seines englischsprachigen Channels gefällt's. Doch bei einigen Clips auf seinem „Slingshot Channel“ (deutsch: Schleuder-Kanal) bleibt es nicht bei lustigem Nonsens für die eingeschworene Fan-Gemeinde, die vor allem männlich und in den USA beheimatet ist. „Wie durchsticht man eine Sicherheitsweste?“, heißt eines dieser Videos. Dort demonstriert Sprave, wie leicht eine herkömmliche Sicherheitsweste zu durchstechen ist. Der siebenminütige Clip ist zwar schon vor sechs Monaten online gegangen, doch nach der Amokfahrt von London mit der tödlichen MesserAttacke auf einen Polizisten wird Straves Video jetzt zum Politikum. Nachdem Reporter von „ The Mail on Sunday “ auf den Clip aufmerksam wurden, warf die britische Innenministerin Amber Rudd dem Deutschen am Samstag vor, Terroristen in die Hände zu spielen. „Wir werden es nicht tolerieren“, sagte die Innenministerin mit Bezug auf Spraves Sicherheitswesten-Video, dass Terroristen durch das Internet Informationen erhalten, „die sie in ihren furchtbaren Aktivitäten unterstützen.“ Und die „Mail on Sunday“ titelte: „Googles blutiges Geld: Web-Gigant macht Kasse mit abscheulichem Sieben-Minuten-Video“. Hintergrund: YouTube gehört zu Google. „The Mail on Sunday“ schätzt, dass YouTube mit dem Video (250 000 mal geklickt) rund 1400 Euro eingenommen hat (und Sprave etwa 1750). Nun hat auch YouTube reagiert und den Clip gelöscht – laut „The Mail on Sunday“ zusammen mit einem 500 000-Klicks-Video, in dem Sprave demonstrierte, wie man mit einem Stahlpfeil das Schutzschild eines Polizisten durchschießt. Sprave selbst stellte am Sonntagmorgen einen Clip auf seinen YouTube-Kanal, in dem er Stellung bezieht. Er ist sich keinerlei Schuld bewusst. „Hätte ich eine Anleitung zum Töten gegeben, hätte ich doch gesagt, wo man am Besten hinsticht.“ Und: „Braucht ein Terrorist wirklich ein YouTube-Video, um zu erfahren, dass man kraftvoll zustechen muss, um eine Sicherheitsweste zu durchdringen?“ Stattdessen bittet er die Internet-Gemeinde um Hilfe. YouTube habe ihm gedroht, bei weiteren Videos vergleichbaren Inhaltes seinen Kanal dichtzumachen. Sein Aufruf: „Bitte liked dieses Video.“ Und allein innerhalb der ersten vier Stunden haben das bereits 60 000 User gemacht. . PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News! 2017-04-02 19:30 - Uhr www.bild.de 55 / 100 Geschäft mit Speicherchips: Toshiba weckt Interesse Am Speicherchipgeschäft des angeschlagenen Toshiba-Konzerns zeigen nach einem Medienbericht die amerikanischen Technologieunternehmen Amazon, Apple und Google Interesse. Die japanische Zeitung «Yomiuri» meldet, dass die drei Unternehmen in der ersten Bieterrunde für das Geschäft involviert seien. Toshiba hat seine profitable Speicherchipsparte per 1. April als Toshiba Memory ausgegliedert und will mindestens die Hälfte davon an Investoren verkaufen, um Finanzlöcher durch Verluste im amerikanischen Geschäft mit Atomkraftwerken zu stopfen. Der Verkauf soll bis Juni beschlossen sein. Mit seinen NAND-Flash-Speicherbausteinen liegt Toshiba gemäss Marktanteil nach Koreas Samsung auf Rang zwei. Toshiba bewertet das Geschäft mit mindestens 2 Bio. Yen (16,8 Mrd. €). Diese Summe soll in der ersten Bieterrunde, in der etwa zehn Angebote eingingen, erreicht worden sein. Nach den Medien soll das taiwanische Unternehmen Hon Hai Precision Industry, das für Apple die iPhones baut, über 2 Bio. Yen geboten haben. Hon Hai hatte 2016 das angeschlagene japanische Elektronikunternehmen Sharp gekauft. Die Zeitung «Nikkei» berichtet, dass der US-Investmentfonds Silver Lake Partners und der amerikanische Chiphersteller Broadcom auch rund 2 Bio. Yen zahlen würden. Als Bieter werden ferner das USUnternehmen Western Digital, mit dem Toshiba kooperiert, und die südkoreanische SK Hynix genannt. Japans Regierung dringt aus sicherheitspolitischen Gründen darauf, dass das technische Wissen Toshibas nicht potenziellen Konkurrenten wie China zufällt. Die staatliche Development Bank of Japan und der staatlichprivate Anlagefonds Innovation Network of Japan erwägen gemäss den Medienberichten eine Investition zusammen mit einem Partner. Toshiba erwartet für das Geschäftsjahr per Ende März einen Verlust von etwas mehr als 1 Bio. Yen. Die Verbindlichkeiten des Konzerns überschreiten mittlerweile sein Vermögen. 2017-04-02 19:29 Patrick Welter www.nzz.ch 56 / 100 Ratte legt Air-Berlin-Flieger lahm Wieder Ärger bei Air Berlin! Berlin – Seit mehr als einer Woche steht ein Airbus A330 in Tegel im Hangar. Grund: Rattenbefall! ► Mitarbeiter sahen das Tier während eines neunstündigen Fluges am 24. März von Miami nach Berlin. Nach der Landung kam das Flugzeug zur Inspektion. Techniker fanden Nagerkot an Bord. Mithilfe eines Kammerjägers stellt Air Berlin sicher, dass die Ratte sich an Bord nicht mehr gut fühlt... Danach prüfen Techniker jeden Anschluss, jede Leitung. Das dauert, ist aber wichtig. Angeknabberte Leitungen sind ein Sicherheitsrisiko! Air-Berlin-Sprecher Ralf Kunkel (48): „Da Sicherheit in der Luftfahrt oberste Priorität hat, schreibt jeder Flugzeughersteller für seine Maschinen Verfahren zur Prävention und Beseitigung von befallenen Flugzeugen vor. Air Berlin setzt die bei den kleinsten Anzeichen eines Befalls unverzüglich um.“ Auch bei anderen Airlines gibt es immer wieder Probleme mit Nagetieren. 2014 berichtete eine AirIndia-Mitarbeiterin: „Ratten folgen dem Wagen der Bord-Verpflegung ins Flugzeug, wenn sie das Essen riechen.“ Wann die Nager-Gefahr bei Air Berlin gebannt ist und was das kostet, ist offen. Erst nach der Freigabe durch Technik-Experten soll der Vogel wieder fliegen. Indes machen auch andere Probleme Air Berlin zu schaffen: Sonnabend ist ein Flug von Tegel nach Abu Dhabi ausgefallen. Laut RBB wurde das mit technischen Problemen begründet. Außerdem hat Air Berlin aktuell wegen des neuen Bodenpersonals immer wieder Probleme bei der Abfertigung. SIND SIE AUF FACEBOOK? WERDEN SIE FAN VON BILD BERLIN! Mehr News aus Berlin und Umgebung lesen Sie hier auf berlin.bild.de 2017-04-02 19:27 - Uhr www.bild.de 57 / 100 Wie Bayern mehr Ärzte aufs Land bringen will Als erstes Bundesland will Bayern den Ärztemangel auf dem Land mit einer Quotenregelung bekämpfen. Nach den Worten von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sollen künftig bis zu fünf Prozent der Studienplätze für Bewerber reserviert werden, die sich verpflichten, anschließend als Hausärzte in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht. Darüber hinaus fördert das Ministerium die Niederlassung von Ärzten im ländlichen Raum schon seit längerem mit Zuschüssen von bis zu 60000 Euro. Voraussetzung: Die Mediziner eröffnen oder übernehmen Praxen in Gemeinden mit weniger als 20000 Einwohnern. In Bayern ist jeder dritte Hausarzt älter als 60 Jahre, während sich noch immer zu wenige angehende Ärzte am Ende ihres Studiums für die Allgemeinmedizin entscheiden. Der Bayerische Hausärzteverband rechnet zwar vor, dass ihr Anteil an den Absolventen zuletzt von zehn auf 12,5 Prozent gestiegen ist, um den Bedarf zu decken, müssten es allerdings 20 Prozent sein. Aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung sind die meisten Gemeinden nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern noch gut, teilweise sogar noch überversorgt, erste Engpässe zeichnen sich aber im nördlichen Landkreis Donau-Ries ab. Die geplante Quote begrüßte Verbandspräsident Dieter Geis beim Bayerischen Hausärztetag in Unterschleißheim als „Lichtstreif am Horizont“. Angst, ein Berufsleben lang deutlich schlechter zu verdienen als Internisten, Radiologen oder Kardiologen, müssen angehende Allgemeinmediziner danach nicht mehr haben. Die Einkommenssituation der meisten Hausärzte, so Geis, habe sich in den vergangenen Jahren spürbar verbessert. Allerdings seien noch zusätzliche Anreize für Patienten nötig, zuerst einen Hausarzt aufzusuchen. Neben der Quotenregelung will Ministerin Huml auch ihr Stipendienprogramm für Mediziner mit Lust aufs Land attraktiver machen. Studenten, die später als Ärzte für mindestens fünf Jahre in eine unterversorgte Region gehen, sollen danach statt 300 Euro im Monat 500 Euro erhalten. Erst am Freitag hatten Bund und Länder einen „Masterplan Medizinstudium“ beschlossen, der den Ländern die Einführung von Hausärzte-Quoten ermöglicht. Theoretisch kann ein Bundesland jeden zehnten Studienplatz für einen Allgemeinmediziner freihalten, der seine Zukunft für längere Zeit auf dem Land sieht. Eine Ursache für den Mangel an Allgemeinmedizinern dort ist für den CSUGesundheitsexperten Georg Nüßlein auch eine „gewisse Arroganz“ der Fachärzte. Landärzte hätten im Kollegenkreis heute „ein Ansehensproblem“, kritisierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag gegenüber unserer Zeitung. Quoten seien zwar ein guter Ansatz, könnten das Problem alleine aber nicht lösen, warnte Nüßlein. 2017-04-02 19:20 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 58 / 100 Härter, effizienter, kapitaler Kraftakt der Capitals Klagenfurt. In Klagenfurt ist die Welt eine Scheibe, sind KAC und Eishockey das höchste Gut. Der letzte Triumph gelang 2013, damals feierte man einen 4:0-Erfolg über die Vienna Capitals. Dass Wien erneut Gegner in einer Finalserie ist, scheint Zufall. Keine Bestimmung war es hingegen, dass KAC im zweiten Spiel der Best-of-7-Serie binnen zwei Minuten kläglich eine 4:1-Führung verspielte und in der Overtime noch mit 4:5 (3:0, 0:1, 1:3; 0:1) verlor. In der Best-of-7-Serie führt Wien jetzt schon mit 2:0. Die Cracks von KAC-Trainer Mike Pellegrimms schienen die Lektion aus dem Auftaktspiel gelernt zu haben. Schneller, härter und effizienter spielten sie, speziell im Power-Play. Das erste Drittel war sogar furios: Das 1:0 durch Lundmark (5., 6. Playoff-Tor). ident das 2:0 durch Koch (10.) und das 3:0 durch Neal (15.) – satte Schüsse, mehr Spieler auf dem Eis. Und in allen Fällen mit einem Klagenfurter, der Capitals-Keeper Jean Philippe Lamoureux die Sicht nahm. Den Capitals-Keeper irritieren, beschäftigen, mit „Verkehr“ vor dem Tor plagen; das schien der „Masterplan“ zu sein. Koch verriet: „Wenn wir ihm nicht die Sicht nehmen, haben wir keine Chance. Er ist zu gut.“ Alarm: Schwalbe im Eishockey! Wenn Ideen fehlen, greifen auch Eishockeyspieler plump zu Methoden, die aber, anders als im Fußball, auf dem Eis nichts bringen. Fraser musste im zweiten Drittel wegen einer Schwalbe für zwei Minuten auf die Strafbank. Das war zu diesem Zeitpunkt noch Ausdruck heilloser Hilflosigkeit, die Capitals wirkten wie gelähmt; kurios. Pellegrims gab den Seinen den Auftrag, den besten Spieler der Saison, Riley Holzapfel, zu stoppen. Der Stürmer, 28, war es auch, der im Auftaktspiel den „Game Winner“ landete, die Playoff-Scorerwertung mit zehn Toren anführt. Holzapfel war Wiens Erfolgsgarant für neun Siege en suite, im zweiten Finalspiel traf er nur einmal die Stange (30.). Nur wenn er pausierte, ruhte die Paradelinie des KAC (Koch, Geier-Geier). Dennoch, Brocklehurst (34.) verkürzte auf 1:3; nur einmal war der Puck frei vor dem KAC-Tor. Im Schlussdrittel traf Brucker zum 4:1 (44.), damit war der Arbeitstag von Lamoureux vorbei, Nachwuchs-Keeper Kickert durfte Erfahrungen sammeln – aber nicht lange. McKiernan verkürzte zum 2:4 (45.), die Caps schöpften Mut und drehten den Spieß um. Sie nahmen den Keeper vom Eis, mit sechs Spielern gelang die Trendwende. KAC wankte, fiel, das noch Minuten zuvor verkörperte Souverän war verschwunden. Erst passte Frasers Schlagschuss zum 3:4 (58.), dann traf Tessier, 4:4 (59.) – Verlängerung. Und nach 72 Minuten jubelte erneut Wien. Pollastrone traf zum 5:4 – es ist der zehnte Sieg im Playoff in Serie. Dass Wien den Titel gewinnt, will in Klagenfurt niemand glauben. Nur weil die Statistik seit 2005 vorhersagt, dass der Auftaktsieger den Titel gewinnt? Das widerspricht doch jeder Kärntner Puck-Philosophie. Dass sich KAC aber selbst geschlagen und zu früh aufgehört hat, Eishockey zu spielen, wollte keiner hören. Dort, wo die Welt für immer eine Scheibe bleiben wird. (fin) 2017-04-02 19:20 diepresse.com 59 / 100 Zum Tod von James Rosenquist: Bunt, schrill, direkt Die verquere Kombination gehörte zu seinen Spezialitäten. Diverse Motive auf abwegige Weise zusammenzustellen – etwa einen Bomber unter anderem mit Spaghetti, einem Haartrockner und einem Atompilz – machte ihn berühmt. Dies alles befindet sich auf dem drei mal 26 Meter großen Gemälde „F-111“, das James Rosenquist 1964 mitten im Vietnam- Krieg malte, eine quietschbunte, kesse Kritik an der amerikanischen Kriegstreiberei. Sie ist gepaart mit vermeintlicher Konsumkritik, denn der Kampfjet saust an alltäglichen Objekten der Begierde vorbei – quer durch das aus 23 getrennten Aluminiumplatten bestehende Werk, das sich heute im New Yorker Museum of Modern Art befindet. Mit Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Tom Wesselmann und Jasper Johns gehörte Rosenquist damals zu den Begründern der Pop Art. Mit kritischer Distanz war es allerdings nicht weit her, bezogen die Künstler doch ihre wichtigsten Anregungen direkt aus der Werbung. Vor allem für Rosenquist war sie nicht nur die wichtigste Inspirationsquelle, sondern auch Lehrerin. Während seines Studiums an der Art Students League in New York verdiente sich der aus North Dakota stammende 22-Jährige als Plakatemaler seinen Lebensunterhalt. Während er sich zu ebener Erde an der Akademie noch als abstrakter Expressionist versuchte, pinselte er in luftiger Höhe überlebensgroß Werbung für Whiskey und schnelle Autos, damit sie noch aus mehreren Blocks Entfernung von den Passanten gesehen werden konnte. Das Prinzip des Close-up, der Collage prägte sein gesamtes späteres Schaffen. Bunt, schrill, direkt – das blieb seine Devise. Ende der 50er Jahre hielt die Konsumwelt Einzug in seine Gemälde, der junge Abstrakte wandelte sich zum realistischen Maler. Seinen Job als Plakatemaler gab er auf und erweiterte das Reservoir um Vorlagen aus der Stockfotografie, dem Film und Comic. „Wir leben in einer freien Gesellschaft“, so Rosenquist. „Die Handlungen, die sich in dieser Gesellschaft abspielen, erlauben Übergriffe, da wir es mit einer kommerziellen Gesellschaft zu tun haben. So habe ich mich eingestellt wie ein Inserent oder eine große Gesellschaft, auf dieses visuelle Aufblasen – in der kommerziellen Werbung, die eine der Grundlagen unserer Gesellschaft ist.“ Rosenquist wollte Bilder machen, nicht Aussagen. Durch die Collage entzog er sich der Eindeutigkeit. Und doch lässt sich Rosenquist nicht auf den Chronisten der Konsumgesellschaft reduzieren, dafür schmuggelte er immer wieder Störmanöver ein. Zwar ködert er den Betrachter mit Opulenz, doch vergeht ihm bei längerer Betrachtung das Verlangen. Der Kühler eines Ford, ein sich umarmendes Paar und glibberige Spaghetti horizontal übereinander gestapelt lösen eher Ekel als Begierde aus. In den 80ern und 90ern wandte sich Rosenquist der Pflanzenwelt zu, malte riesige Blumenbilder, die er mit Frauengesichtern kombinierte. Zwischen den Blättern eines Kapuzinerkresse-Salates mochten da die Augen einer Schönheit hervorblinzeln. Den Reiz solcher Kombinationen, ins Gigantische aufgeblasen, hat nach ihm auch Jeff Koons entdeckt. Bei seinem Berlin-Besuch 2005 in der American Academy nach seiner Vorbildfunktion für den jüngeren Kollegen befragt, antwortete er nur lakonisch: „Hope not.“ Rosenquist weilte damals anlässlich seiner Retrospektive im Kunstmuseum Wolfsburg in der Stadt. Für diesen Herbst bereitet das Kölner Museum Ludwig eine weitere vor. Rosenquist wird sie nicht mehr erleben. Er starb am Freitag in New York mit 83 Jahren. 2017-04-02 19:13 Nicola Kuhn www.tagesspiegel.de 60 / 100 Trickdieb bestiehlt Mann aus Las Vegas in Göttingen Einen kuriosen Diebstahl meldete die Bundespolizei in Hannover am Sonntagmittag: Ein Trickbetrüger hat in einem ICE nach Göttingen einem Mann seinen Koffer gestohlen - mit ungewöhnlich wertvollem Inhalt: Der Amerikaner aus Las Vegas trug Münzen und Schmuck im Wert von fast 50.000 Dollar bei sich. 2017-04-02 19:13 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 61 / 100 Kalweit gewinnt Bürgermeisterwahl in Bischofsheim Der CDU-Herausforderer Ingo Kalweit hat am Sonntag die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Bischofsheim gewonnen. Er erhielt bei der Abstimmung in der Gemeinde im Kreis Groß-Gerau 55,45 Prozent der Stimmen. Amtsinhaberin Ulrike Steinbach von der SPD kam auf 44,55 Prozent, wie die Gemeindeverwaltung mitteilte. Rund 9700 Bürger waren zur Wahl aufgerufen gewesen, etwas mehr als die Hälfte hatten ihre Stimme abgegeben. Im ersten Wahlgang Mitte März hatte Steinbach noch vorne gelegen - auf sie waren 42,9 Prozent entfallen und auf Kalweit 39,4 Prozent. Beim zweiten Urnengang konnte der Christdemokrat den Spieß umdrehen. In der Gemeindevertretung stellt die SPD mit zwölf Vertretern die größte Fraktion. Dahinter folgen die Freie Wählergemeinschaft (9), CDU (7) und GALB-Bündnis 90/Die Grünen (3). 2017-04-02 19:09 www.t-online.de 62 / 100 Die Lage im Kongo war lange nicht mehr so gefährlich Marodierende Milizen, Massaker und ausbleibende Wahlen: Stabil ist in der Demokratischen Republik Kongo nur die Krise. Zu allem Überfluss reduzieren nun die UN die Zahl ihrer Blauhelmsoldaten - auf Druck der USA. Es ist die größte und teuerste UN-Mission der Welt: Knapp 17 000 Soldaten, 1300 Polizisten sowie mehrere Tausend zivile Mitarbeiter sind in der Demokratischen Republik Kongo stationiert. Eine gewaltige Mission - allerdings geht es auch um einen der schlimmsten Krisenherde weltweit. Frieden herrscht in dem riesigen Land im Herzen Afrikas seit mehr als 20 Jahren nicht mehr, die immer wieder aufflammende Gewalt hat geschätzt fünf Millionen Kongolesen das Leben gekostet, mehr als zwei Millionen Menschen befinden sich bis heute auf der Flucht. Trotzdem wollen die Vereinten Nationen ihr Engagement zurückfahren: Am Freitagabend stimmte der Sicherheitsrat für eine Verkleinerung der Kongo-Mission, genannt Monusco, um 3500 Soldaten. Das Mandat der Mission muss jedes Jahr im März erneuert werden. Dass diesmal auch ihr Umfang reduziert wurde, hängt mit dem Machtwechsel im Weißen Haus zusammen: USPräsident Donald Trump hat angekündigt, die amerikanischen Zahlungen an die UN deutlich zurückzufahren. Nach den Vorstellungen seiner UN-Botschafterin Nikki Haley sollte die KongoMission sogar noch kleiner werden - der jetzige Beschluss ist ein Kompromiss. Zwar wird sich vor Ort wohl wenig ändern, denn schon jetzt sind von den knapp 20 000 genehmigten Blauhelmen nur 16 893 wirklich im Einsatz. Doch das Signal, das die UN-Botschafter mit ihrem Beschluss aussenden, kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Die Lage im Kongo war lange nicht mehr so gefährlich und fragil wie jetzt. Dabei hatte das Jahr 2017 mit einem Hoffnungszeichen angefangen: Die schwere Krise schien überwunden zu sein, die Präsident Joseph Kabila mit seiner Entscheidung ausgelöst hatte, auch nach dem Ende seiner zweiten und letzten Amtszeit weiterzuregieren. Nach Monaten blutiger Gewalt war es den katholischen Bischöfen des Landes gelungen, Regierung und Opposition an den Verhandlungstisch zu bringen. Unter Vermittlung der Geistlichen einigten sie sich auf einen Kompromiss: Kabila soll ein Jahr lang zusammen mit der Opposition regieren, Ende 2017 soll es dann Wahlen geben. Doch jetzt, drei Monate später, steht der Kompromiss vor dem Aus. Die Bischöfe mussten erneut vermitteln, doch vor wenigen Tagen haben sie aufgegeben. Es fehle ein "aufrichtiger politischer Wille" zur Einigung auf beiden Seiten, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Regierung und Opposition hatten sich in langen Verhandlungsrunden nicht einmal auf einen Übergangspremier einigen können. Ohne eine politische Lösung werden sich aber auch die übrigen Probleme des Landes verschärfen. In den rohstoffreichen Provinzen im Osten herrscht ein Machtvakuum; unzählige Milizen ziehen dort seit Jahren marodierend durch die Dörfer, quälen die Menschen und finanzieren sich über Rohstoffschmuggel. Einige tun es mit Unterstützung der Nachbarstaaten Ruanda und Uganda: Dort hat man Interesse an einem instabilen Kongo und dessen Bodenschätzen. Zusammen mit Regierungssoldaten versuchen die Blauhelme der Monusco, die Milizen im Ostkongo zu bekämpfen - bisher mit mäßigem Erfolg. Zur Dauergewalt in den östlichen Provinzen ist nun ein zweiter Konfliktherd hinzugekommen: Im Zentrum des Landes, in der Kasai-Region, erhält eine Rebellengruppe namens Kamuina Nsapu immer mehr Zulauf. Sie bekämpft die kongolesische Regierung, seit die Armee im vergangenen August ihren Anführer erschossen hat. Der Aufstand hat sich zu einem veritablen Krieg gegen den Staat und seine Vertreter entwickelt - und der schlägt offenbar mit voller Wucht zurück. Im Februar zirkulierten Videos in den sozialen Netzwerken, die Regierungssoldaten zeigen sollen, wie sie Zivilisten in Kasai erschießen. Immer wieder kommt es zu Massakern in der Region; mal an den Milizionären, mal an Polizisten. Vor wenigen Wochen wurden in der Region Massengräber entdeckt. Wie schlimm die Lage in Kasai tatsächlich ist, begriff die Weltöffentlichkeit allerdings erst, als vor zwei Wochen zwei UN-Ermittler aus den USA und Schweden spurlos verschwanden. Sie recherchierten zusammen mit vier kongolesischen Mitarbeitern in Kasai zu Menschenrechtsverletzungen und Waffenschmuggel. In der vergangenen Woche fanden UN-Soldaten schließlich zwei Leichen mit weißer Hautfarbe, eine davon geköpft. Kurz darauf bestätigten die Vereinten Nationen, dass es sich bei den Toten um die Ermittler Michael Sharp und Zaida Catalán handelt. Die erschütternde Gewalt im Osten und im Zentrum des Kongo sind Symptome desselben Übels: der jahrzehntelangen politischen Krise des Landes. Die meisten Kongolesen misstrauen dem Staat und seinen Sicherheitskräften zutiefst - zu korrupt und unfähig ist die Regierung, zu gewalttätig und unberechenbar sind ihre Soldaten. Die UN-Mission ist unter solchen Umständen die einzige Instanz, die ein Minimum an Sicherheit und Vertrauen im Land herstellen könnte - gerade angesichts der geplanten Wahlen Ende des Jahres. Der Kongo braucht die Monusco, auch wenn manche Mitglieder des Sicherheitsrats das offenbar anders sehen. 2017-04-02 19:07 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 63 / 100 Trump muss Konsequenzen spüren - sofort, knallhart und kompromisslos Der US-Präsident will die Handelspartner in die Der US-Präsident will die Handelspartner in die Knie zwingen, damit Amerikas Wirtschaft wächst. Deutschland, die EU und China dürfen sich das nicht gefallen lassen. Sonst verlieren nicht nur die USA. Nun hat Donald Trump seine ersten Dekrete zur Handelspolitik unterschrieben, garniert mit starken Worten gegen jene ausländischen Unternehmen und Staaten, die für das amerikanische Handelsdefizit von einer halben Billion Dollar jährlich verantwortlich sein sollen. Die dazu beitrügen, dass Amerika viel mehr importiert als exportiert. Natürlich ist keine Rede davon, dass das Problem vorrangig in den USA zu suchen ist und viel mit der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit alter Industrien zu tun hat. Stattdessen gefällt sich der Präsident in Halbwahrheiten, Beschuldigungen und Drohungen. Noch ist alles unverbindlich, zunächst soll nur geprüft werden, wer und was Amerika wie sehr schadet. Dennoch haben insbesondere die deutsche und die chinesische Regierung sofort reagiert. Es gibt Kritiker vor allem aus der Unternehmenswelt, die das für unklug halten. Man sollte den ungestümen Mann im Weißen Haus nicht unnötig provozieren, sagen sie, und lieber geschmeidig agieren, ihn womöglich bewusst umschmeicheln. Aber das wäre die genau falsche Reaktion. Analysiert man die Äußerungen Trumps und seiner Berater über viele Monate, erkennt man ein klares Muster: Diese Menschen glauben nicht an eine offene Welt, an Wirtschaftsaustausch und Arbeitsteilung. Sie wollen Amerika wieder "great" machen nicht in Eigenarbeit, sondern durch brachiale Diskriminierung anderer. Wenn jetzt von einer "neuen Weltordnung" die Rede ist, dann wären Kampfmaßnahmen im Handelsbereich die Stahlstreben dieser neuen Ordnung. Hier tastet sich einer nicht vorsichtig vor, hier setzt einer einen Plan um, Schritt für Schritt. Es hilft deshalb auch nichts, jetzt darauf zu vertrauen, dass dieser Unsinn sich bald selbst entlarvt. Wer wie Trump beim Schutz der Umwelt soeben gegen jede Rationalität und den Rat vieler Experten, ja selbst gegen Empfehlungen der Wirtschaft unbeirrt die Rolle rückwärts eingeleitet hat, der wird sich auch beim Welthandel nicht von den Studien der anerkanntesten Experten beeindrucken lassen. Auch wenn man erwarten darf, dass ein protektionistisches Amerika sich selbst am meisten schadet, wäre es falsch, jetzt stillzuhalten. Am Ende verlieren nicht nur die USA , es verlieren alle. Wer das verhindern will, muss den Aggressor mit Abschreckungsszenarien konfrontieren. Nur dann besteht überhaupt die Chance, ihn vielleicht noch von seinem Vorhaben abzubringen. Trump muss wissen: Wenn Amerika protektionistische Maßnahmen ergreift, werden Deutschland, die EU, China und andere Gegenmaßnahmen ergreifen, sofort, knallhart und kompromisslos. Dabei geht es dann um direkte Konsequenzen, Gegenzölle, Strafmaßnahmen, aber auch um öffentlichkeitswirksame Klagen vor der Welthandelsorganisation WTO. Zumal Europa und China das Privileg haben, stark genug zu sein für einen solchen Kurs. Das gilt übrigens auch für Deutschland, das sich politisch gerne klein macht, wirtschaftlich aber eine Großmacht ist, die sich Selbstbewusstsein leisten kann. 2017-04-02 19:05 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 64 / 100 Parlamentswahl: PräsidentenPartei liegt in Armenien vorn Nach der Parlamentswahl in Armenien hat die regierende Republikanische Partei von Präsident Sersch Sargsjan den Sieg für sich reklamiert. Die Wahl in der früheren Sowjetrepublik war am Sonntag aber überschattet von vielen Verstößen gegen das Wahlrecht. Auch gab es technische Probleme mit Geräten, die Wähler anhand eines Daumenabdrucks identifizieren sollten. So konnten nach Angaben von Augenzeugen in Eriwan Hunderte oder sogar Tausende Wähler gar nicht abstimmen. Die Scanner erkannten auch Sargsjan nicht, der dann anhand seiner Wahlbenachrichtigung wählen durfte. Die Prognose eines Umfrageinstituts sah am Sonntagabend die konservativen Republikaner mit 46 Prozent deutlich vorn. „Wir können feststellen, das ist der Sieg“, sagte Vizeparteichef Armen Aschotjan. Der Nachwahlbefragung zufolge lag der ebenfalls konservative Parteienblock des Geschäftsmanns Gagik Zarukjan mit etwa 25 Prozent an zweiter Stelle. Von den 2,5 Millionen Wählern in dem Staat im Südkaukasus nahmen nach offiziellen Angaben knapp 61 Prozent teil. Für Armenien war es die erste Wahl nach dem umstrittenen Wechsel von einem präsidialen zum parlamentarischen Regierungssystem. Die Opposition vermutet, dass Sargsjan nach Ende seiner Amtszeit 2018 selber auf den aufgewerteten Posten des Regierungschefs wechseln will. Der Präsident hat dies dementiert. Der amtierende Ministerpräsident Karen Karapetjan will bleiben. Für das Parlament in Eriwan bewarben sich fünf Parteien und vier Wahlbündnisse. Ergebnisse der komplizierten Auszählung werden am Montag erwartet. Laut Verfassung muss eine regierungsfähige Mehrheit auf mindestens 54 Prozent der Parlamentssitze kommen. Beobachter verzeichneten bei der Wahl deutlich mehr Verstöße als bei dem Verfassungsreferendum von 2015. Daher wurde für Montag ein kritisches Urteil der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und anderer Beobachter erwartet. Wirtschaftliche Probleme und der Dauerkonflikt mit dem Nachbarn Aserbaidschan bremsen die Entwicklung Armeniens. Die Wahl fand genau ein Jahr nach einem Wiederaufflammen der Kämpfe in Berg-Karabach statt. In vier Tagen schwerer Gefechte 2016 wurden 116 armenische Soldaten getötet. Armenien lehnt sich an Russland als Schutzmacht an, zugleich sucht es engere Kontakte zur Europäischen Union. (dpa) 2017-04-02 19:01 www.tagesspiegel.de 65 / 100 CDU-Kreisvorsitzende Dickes wird Landrätin Die neue Landrätin im Kreis Bad Kreuznach heißt Bettina Dickes. Die CDU-Kreisvorsitzende setzte sich bei einer Stichwahl am Sonntag mit 58,7 Prozent der Stimmen gegen den ersten Kreisbeigeordneten Hans-Dirk Nies von der SPD durch (41,3 Prozent). Amtsinhaber Franz-Josef Diel (CDU) kandidierte nicht mehr, er geht Anfang Juli in den Ruhestand. Von den knapp 125 000 Wahlberechtigten hatten 34,6 Prozent ihre Stimme abgegeben. Bei einer ersten Abstimmung Mitte März hatte Dickes rund 43 Prozent bekommen, Nies landete dahinter mit 40 Prozent. Aus dem Rennen um den Chefposten im Landratsamt waren die parteilose Bewerberin Anke Schumann (knapp 13 Prozent) und Phillip Dietrich, der sich für die Satirepartei "Die Partei" zur Wahl stellte und vier Prozent bekam. 2017-04-02 18:58 www.t-online.de 66 / 100 Das bietet die neue Heimtiermesse auf der Frühjahrsausstellung Bei bestem Wetter hat am Wochenende die Augsburger Frühjahrsausstellung begonnen. Zum 69. Mal findet das Schaufenster BayerischSchwabens auf dem Messegelände statt und bietet eine große Auswahl an Informationen und Aktivitäten aus allen Lebensbereichen. Aus den Bereichen Bauen und Wohnen, Haushalt, Garten und Freizeit, aber auch Essen und Trinken, Mode und Automobile ist viel geboten. Neu in diesem Jahr ist die Heimtiermesse „HausFreunde“, die nur an diesem Wochenende stattfand. Von elektronischem Katzenspielzeug bis zu Tierversicherungen gab es hier die neuesten Trends rund um die Haustiere zu sehen. Zusätzlich fanden ein Agility-Turnier für Hunde und eine Katzenausstellung statt. Gesunde Ernährung für das Haustier ist groß im Trend, weiß Christiane Mook von Schulze Heimtierbedarf. „Viele Menschen geben erheblich mehr für das Essen ihrer Tiere aus als für sich selbst“, so die Händlerin. Besonders Katzenhalter legten großen Wert auf Bionahrung für ihre Lieblinge. „Da dürfen keine Farbstoffe drin sein, keine Geschmacksverstärker und schon gar kein Zucker“, sagt sie. Die Hersteller haben darauf reagiert und bieten beispielsweise gefriergetrocknetes Muskelfleisch und gefriergetrockneten Fisch an – Natur pur, zu entsprechendem Preis. Nicht nur ein Modegag sind Sonnenbrillen für Hunde. „Am Strand oder beim Skifahren kann das Licht so stark sein, dass die Augen des Hundes geschädigt werden“, weiß Mook. Und auch vor Staub oder Splittern am Boden schützen die modischen Gläser, die es in allerlei Größen und Farben gibt. Auch Schuhe für Hunde seien im Kommen – beim Bergwandern oder am Strand mit scharfen Muschelschalen sollen damit die zarten Hundepfoten geschützt werden, so die Händlerin. Eine Attraktion der Heimtiermesse ist an diesem Wochenende auch eine große Katzenschau mit Schönheitskonkurrenz, die vom Verein Felidae veranstaltet wird. In einem Kreis sind Transportboxen auf Tischen aufgestellt, in denen sich Rassekatzen rekeln. Fast so groß und haarig wie ein Luchs liegt „Da Vinci von Alveran“ vor dem Folienfenster und scheint Hof zu halten. Von den Zuschauern, die sich um seine Box scharen und immer wieder gegen das Fenster klopfen, nimmt er keine Notiz. „Er ist eine Maine Coon und bereits World Champion“, berichtet seine Züchterin Andrea Kupferling. An der Box hängt eine grün-weiße Titelschleife, die das unterstreicht. Auch auf diesem Wettbewerb geht es um unter den Züchtern heiß begehrte Bewertungspunkte, die zeigen, wie perfekt eine Katze den Zuchtkriterien entspricht. Nicht alle sind von der Präsentation der Katzen begeistert. „Manche Katzen haben Spaß, manche nicht so“, hat Besucherin Martina Spernen beobachtet. „Ich würde meine Katze hier jedenfalls nicht ausstellen.“ Deutlichere Worte findet Heinz Paula vom Tierschutzverein Augsburg, der direkt neben den Katzen einen Informationsstand hat. „Die Unterbringung der Katzen ist viel zu klein, sie haben keine Rückzugsmöglichkeiten und die Leute gehen viel zu nah an die Tiere ran“, sagt er. Außerdem würden unter anderem Nacktkatzen und Bengalkatzen ausgestellt, die in einigen Bundesländern als Qualzuchten verboten seien. „So etwas hat auf der afa nichts zu suchen“, ärgert er sich. Markus Ronneberger von Felidae bestreitet, dass es den Katzen nicht gut gehe. „Die Tiere sind das gewohnt und schlafen die meiste Zeit“, sagt er. Die Lautstärke sei kein Stressfaktor für die Katzen. Auch die Qualzuchten will er so nicht stehen lassen. „Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden, was erlaubt ist“, so der Ausrichter. Man achte streng darauf, dass es allen Tieren gut gehe – Züchter die das nicht gewährleisten könnten, würden disqualifiziert. „Für den Auftakt okay, aber mit Luft nach oben“, lautet das Fazit der AFAG für ihre neue Heimtiermesse. Sehr gut angekommen sei das Agility-Turnier des Hundesportclubs Augsburg. Man habe bereits erste Gespräche mit Ausstellern geführt, so Sprecher Winfried Forster. Für das erste Wochenende der Frühjahrsausstellung zieht er eine positive Bilanz. Mit 29300 Besuchern am ersten Wochenende sei das Vorjahresergebnis von 30200 Gästen nur knapp verpasst worden. Die Differenz solle aber kompensiert werden, zumal ab Donnerstag zusätzliche Themen wie die Autoschau angeboten werden, so Forster. afa eröffnet mit frecher Frühjahrsmode Acht Tipps für Besucher der Frühjahrsausstellung afa Die afa begann im Stadtgarten 2017-04-02 18:58 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 67 / 100 Dortmund: Explosion in Wohnhaus Frau tot in Trümmern gefunden Nach der Explosion eines Wohnhauses in Dortmund hat die Polizei einen Mann verhaftet. Er wird verdächtigt, die verheerende Detonation absichtlich verursacht zu haben. Der 48-Jährige wurde wegen des Verdachts des versuchten Mordes vorläufig festgenommen, so die Polizei. Die Explosion hatte am Freitagmorgen das Mehrfamilienhaus weitgehend zerstört. Wie der Tatverdächtige die Detonation ausgelöst haben soll, erklärten die Ermittler nicht. Der Mann wurde selbst schwer verletzt. Rettungskräfte bargen ihn nach dem Unglück und brachten ihn in ein Krankenhaus. Durch die Wucht der Explosion waren das Dachgeschoss und die beiden oberen Stockwerke zerstört worden. Zwischen den angrenzenden Wohnhäusern im Vorort Dortmund-Hörde klafft eine meterhohe Lücke. Das Erdgeschoss blieb weitgehend intakt. Tonnen von Trümmerteilen flogen auf die Straße. Am Samstagmorgen haben die Rettungskräfte in den Trümmern zudem eine Frauenleiche gefunden. Es handelt sich dabei um die vermisste 36-jährige Bewohnerin des Hauses, die seit Freitag von Rettungskräften gesucht wurde. Der tatverdächtige Mieter schwebt währenddessen in Lebensgefahr. Der Mann habe sehr schwere Verbrennungen erlitten und sei in seinem Zustand weiter nicht vernehmungsfähig, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund am Sonntag. Gegen den 48-Jährigen hatte ein Richter am Samstag Haftbefehl wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes erlassen worden. Der Tatverdächtige habe einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik hinter sich und sei nach Zeugenaussagen psychisch auffällig gewesen, hatte die Staatsanwaltschaft bereits am Vortag berichtet. Das Todesopfer, eine 36 Jahre alte Mieterin, wurde am Samstagmorgen in einem Zimmer des völlig zerstörten Hauses gefunden. Die Feuerwehr brauchte über eine Stunde, um die Leiche unter Schutt und Steinen zu bergen. Rettungskräfte hatten ihr Mobiltelefon geortet. Die Explosion hatte am Freitagmorgen das Mehrfamilienhaus weitgehend zerstört. 2017-04-02 18:56 Dramatisch: www.t-online.de 68 / 100 Dollar-Millionärin trifft ihre KlickMillionäre Sie gilt als eine der wichtigsten Frauen der Welt, zählt zu den Top Ten der besten USManagerinnen: Youtube-Chefin Susan Wojcicki (48). Am Donnerstag machte sie einen Blitzbesuch in Berlin. Sie traf sich mit deutschen Youtube-Stars. Wojcicki sieht sie als „Creators“ – „Medienunternehmer von morgen“. Sie erzählt, wie Larry Page und Sergey Brin in ihrer Garage Google gründeten („Ich brauchte Geld“). Heute ist sie selbst 350 Millionen Dollar schwer, von Leibwächtern beschützt. BamS verriet sie ihr aktuelles Lieblingsvideo: „Do what you can’t“ von Casey Neistat. Für die Managerin eine „brilliant erzählte Geschichte über seine persönlich Youtube-Karriere. „Eine wunderschöne Hommage an unsere Filmer, die einfach drehen, von dem andere sagen, es geht nicht.“ Wojcicki: „Youtube will das Maß aller Dinge in der Technologie bleiben. Es war wichtig, in Handys zu investieren, sonst wärst du weg vom Fenster gewesen. Heute gilt das für neue Technologien. Wir setzten früh auf 360 Grad und 3-D-Videos. Jetzt sammeln wir Erfahrung mit virtueller Realität. Außerdem fokussieren wir uns auf Tools für unsere Community, damit sie um ihre Inhalte eigene Communities bilden können.“ 2017-04-02 18:55 - Uhr www.bild.de 69 / 100 Nach Hucks WM-Niederlage: Das deutsche Boxen ist schwer angeschlagen Marco Huck wird mit Kopfweh aufgewacht sein. Und mit ihm das deutsche Boxen. Der 32 Jahre alte Cruisergewichtler hat vor noch einmal großem Publikum in der Westfalenhalle und an den Fernsehgeräten einen Kampf um die Weltmeisterschaft verloren. Es ist nicht so, dass diese Niederlage an sich das deutsche Boxen in den Abgrund reißt. Wie auch ein Sieg die Sache nicht wirklich besser gemacht hätte. Das deutsche Boxen ist noch nicht ganz k. o., aber es hängt schwer in den Seilen. Drei Millionen TV-Zuschauer waren es bei Huck, das entspricht einem Sechstel von dem, was Axel Schulz Mitte der Neunzigerjahre zog. Genau zu dieser Zeit, als der nette, aber ungefährliche Zauderer im Schwergewicht sowie Boxer wie Henry Maske , Graciano Rocchigiani, Dariusz Michalczewski die Massen elektrisierten und die Amateure bei der WM in Berlin und bei Olympia in Atlanta noch zahlreiche Medaillen gewannen, wurden die Fehler gemacht. Klar, es fehlen auch gutausgebildete Typen, aber das deutsche Boxen hat vor allem ein Trainerproblem. Für die großen Trainer von damals gibt es keinen Nachwuchs. Fritz Sdunek ist tot und Ulli Wegner bald 75. Michael Timm (54), der vor Jahren Weltmeister bei den Profis formte, hat einen jungen Boxer bei den Spielen von Rio 2014 zur Medaille geführt, aber er bekommt kaum finanzielle Unterstützung. Dafür ist jetzt ein Trainer aus Irland eingestellt worden, wo sie längst die Trennung zwischen Amateuren und Profis überwunden haben. Zum Vorteil für beide Lager. Und so stand Michael Timm vor einer Woche in der Ecke des letzten deutschen Profiweltmeisters Tyron Zeuge. Dessen Cheftrainer ist Jürgen Brähmer, 38, der selbst noch aktiv boxt – und einen guten Trainer bräuchte. 2017-04-02 18:54 Michael Rosentritt www.tagesspiegel.de 70 / 100 THW Kiel zittert sich zum Sieg gegen Stuttgart Nach dem nervenaufreibenden Viertelfinal-Einzug in der Handball-Champions-League bei den Rhein-Neckar Löwen hat der THW Kiel in der Bundesliga die nächste packende Partie mit Happy End abgeliefert. Im Heimspiel gegen Kellerkind TVB 1898 Stuttgart zeigte der Tabellenzweite eine Leistung der Marke Achterbahnfahrt, fuhr mit viel Kampf und etwas Glück am Ende aber einen knappen 25:24 (12:15)-Sieg ein. Bester THWWerfer war Marko Vujin mit sechs Treffern. Bitter für Kiel: Christian Zeitz verletzte sich ohne Einwirkung des Gegners in der 49. Minute und musste vom Feld. Nach Club-Angaben wird eine Zerrung oder ein Faserriss in der Wade vermutet, womit das Rückraum-Ass für das Pokal-Final-Four am kommenden Wochenende in Hamburg wohl passen müsste. Ohne Domagoj Duvnjak (PatellasehnenBeschwerden) und Steffen Weinhold (Entzündung in der Nackenmuskulatur), deren überaschender Einsatz in der Champions League hohe Wellen geschlagen hatte, gingen die "Zebras" die Partie gegen den Tabellen-14. an. Die abstiegsbedrohten Schwaben wollten die Belastung der Kieler, für die es bereits das 45. Pflichtspiel der Saison war (für Stuttgart erst das 25.), ausnutzen und drückten von Beginn aufs Tempo. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie (10:10, 23.), die Mitte der ersten Hälfte zugunsten der Gäste kippte. THWTrainer Alfred Gislason wechselte munter durch, zu Lasten des eigenen Angriffsspiels. Stuttgart nutzte die Gunst der Stunde und lag zur Pause in der THW-Arena überraschend mit drei Toren in Führung - 15:12. Kurz nach der Pause konnten die Kieler immerhin ihre jüngste Siebenmeterschwäche bezwingen. Christian Sprenger traf per Strafwurf zum 14:15 (33.), nachdem der THW zuvor spielübergreifend sechs Versuche vergeben hatte. Es sollte der Startschuss für eine Leistungssteigerung der "Zebras" sein. Rene Toft Hansen, der zuletzt Adduktoren-Probleme hatte, aber in Mannheim ebenfalls aufgelaufen war, glich in der 36. Minute zum 16:16 aus. Wenig später lagen die kämpfenden Kieler mit drei Toren in Front - 21:18 (44.). Zudem zeigte sich nun Nationaltorwart Andreas Wolff von seiner besten Seite und nahm den Stuttgartern einige Würfe weg. Alles lief allerdings nicht rund bei den Schleswig-Holsteiner: Die Siebenmeterschwäche kehrte zurück, Sprenger (52.) und auch Rune Dahmke (54.) scheiterten. Auch ein Grund, warum die Schwaben noch einmal herankamen. In der letzten Minute verkürzte Felix Lobedank auf 24:25 für die Gäste. Es begann das große Zittern bei den THW-Fans, doch ihr Team brachte den Sieg über die Zeit. "Es war leider das Spiel, das ich befürchtet hatte. Man hat gesehen, dass wir in der Breite Probleme haben und einige Spieler sehr müde sind. Ich bin zufrieden, dass wir die Punkte behalten haben, auch wenn wir zuviele Siebenmeter verworfen und Chancen liegen gelassen haben", sagte Kiels Coach Gislason. 2017-04-02 18:50 NDR www.ndr.de 71 / 100 1917 – der Große Krieg und die neue Weltordnung Es ist nur ein Zug, aber er besteht aus zwei Welten. Eine Kreidelinie zwischen den Waggons markiert die Grenze. Am Ostermontag, dem 9. April 1917, nachmittags um 15.10 Uhr, setzt sich in Zürich ein Zug in Bewegung. Bei Singen überquert er die Reichsgrenze; über Mannheim, Frankfurt und Berlin erreicht er am 11. April Saßnitz auf Rügen. Ein Waggon gilt als exterritoriales Gelände – das hat sich der wichtigste Passagier ausbedungen: Wladimir Iljitsch Uljanow, Kampfname Lenin, russischer Berufsrevolutionär, der in seine Heimat zurückkehrt, um dort den Kommunismus aufzurichten. Vier Wochen zuvor haben Massenproteste den Zaren zur Abdankung gezwungen; in Russland ist alles im Fluss. Am 16. April trifft Lenin mit 19 Mitstreitern über Schweden und Finnland in der russischen Hauptstadt Petrograd ein, dem ehemaligen Sankt Petersburg. Das Deutsche Kaiserreich hat die Reise nicht nur geduldet, es hat sie überhaupt erst zustande gebracht. Im Reich werden die Insassen versorgt, sogar Milch für die Kinder an Bord gibt es. Lenin ist peinlich bedacht, unterwegs Kontakt zu den Deutschen zu vermeiden. Daher die Kreidelinie; er entwickelt sogar ein System von Bezugsscheinen für den Toilettenbesuch. Um keinen Preis will der Kommunist als deutscher Agent erscheinen. Es ist in der Tat eine aberwitzige Konstellation: Das hochkonservative, ja reaktionäre Kaiserreich konspiriert mit den extremsten Revolutionären seiner Zeit, um den Kriegsgegner Russland vollends ins Chaos zu stürzen. Und die Saat geht auf – gut ein halbes Jahr später reißen Lenins Bolschewiki die Macht an sich. An diesem Osterwochenende 1917, vor 100 Jahren, verändert sich die Gestalt des 20. Jahrhunderts. Sie verändert sich so tiefgreifend, dass viele Historiker das 20. Jahrhundert als Epoche überhaupt erst 1917 beginnen lassen. Denn drei Tage vor Lenins Fahrtantritt sind die Vereinigten Staaten von Amerika in den Ersten Weltkrieg eingetreten. Sie reagieren damit auf den unbeschränkten UBoot-Krieg, den das Kaiserreich im Februar wiederaufgenommen hat – auch amerikanische Schiffe sind nun von der Versenkung bedroht, wenn sie in eine Sperrzone rund um die Britischen Inseln einfahren. Das ist unerträglich für die USA. Der unbeschränkte U-Boot-Krieg soll dem Deutschen Reich den Sieg bringen nach zweieinhalb Jahren horrender Verluste. Dass man damit gleichsam automatisch die stärkste Macht des Planeten als Gegner in den Krieg holt – "das ist mir gleichgültig", blafft Kaiser Wilhelm II. Mit dem Kriegseintritt der USA und der Revolution in Russland gewinnt die weltpolitische Konstellation Form, die Europa bis 1989/90 bestimmen wird: hier das liberal-demokratische Amerika, dort das kommunistische Russland, dazwischen Europa, dessen Macht nur noch eine Schwundstufe der Zeit vor dem "Großen Krieg" ist, als es die Welt beherrschte. Beide Ereignisse kommen nicht Knall auf Fall. Schon seit 1914 versuchen die Deutschen und ihre Verbündeten, Revolutionen anzuzetteln: gegen die Briten in Ägypten und Indien, gegen Russland im Kaukasus und in Finnland. Aber erst 1917 hat diese Strategie Erfolg – der skrupellose Lenin und die Deutschen sind überzeugt, den jeweils anderen für ihre Zwecke zu benutzen. Und die Macht der Amerikaner umspannt schon den halben Globus, als sie in den Krieg eintreten. Seit der Jahrhundertwende beherrschen sie große Teile des pazifischen Raums. Die alte Doktrin, sich auf Amerika zu konzentrieren und sich aus allem anderen herauszuhalten, ist längst Makulatur. Aber erst 1917 interveniert Amerika erstmals in Europa. Wirtschaftlich und finanziell sind die europäischen Alliierten längst von den USA abhängig; jetzt sind sie es auch militärisch. 1917 ist in diesem Sinn der fast zwangsläufige Endpunkt einer Entwicklung. Es ist aber vor allem der Beginn von etwas grundlegend Neuem. Global ist der Krieg auch zuvor, ein Welt-Krieg im wörtlichen Sinn, denn gekämpft wird im Südatlantik, in Mesopotamien, in China und in Ostafrika. 1917 aber bringt die endgültige Totalisierung des Krieges – in den Worten des Historikers Jörn Leonhard: "nicht den ,totalen Krieg' als Wirklichkeit, wohl aber den Anspruch auf totale Mobilisierung auf den Ebenen des Militärs, der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik". Schon der U-Boot-Krieg ist ein Beispiel dafür. Wenn es nicht gelingt, Franzosen und Briten auf den Schlachtfeldern zu schlagen, dann sollen nun eben die Briten gleichsam hintenrum auf die Knie gezwungen werden: durch Vernichtung ihrer Versorgung. Fünf Monate lang jeweils 600.000 Bruttoregistertonnen Schiffsraum versenken, dann sei England friedensreif, tönt der Admiralstab. 841.000 Tonnen sind es im April. Es ist einer der wenigen Momente des ganzen Krieges, in denen eine britische Niederlage möglich scheint. Endlich sollen die Briten in der Sicherheit ihres Inselreichs getroffen werden. Sie empfindet man als Hauptgegner – und sie sind die Urheber der Seeblockade, die im Reich eine Hungersnot ausgelöst hat. 1916/17, das ist der "Steckrübenwinter"; die tägliche Versorgung sinkt im Reich auf 1000 Kilokalorien pro Kopf. Von Beginn an ist der Krieg auch eine weltanschauliche Auseinandersetzung gewesen. Der deutsche Ökonom Werner Sombart hat ihn schon 1915 als Kampf zwischen "Händlern und Helden" bezeichnet. 1917 aber markiert auch hier eine neue Dimension. Noch ein Jahr danach, als sich die vermeintliche Wunderwaffe U-Boot längst als Fehlschlag entpuppt hat, fabuliert der Kaiser vom "Sieg der Monarchie über die Demokratie": "Entweder soll die preußisch-deutsch-germanische Weltanschauung – Recht, Freiheit, Ehre, Sitte – in Ehre bleiben oder die angelsächsische – das bedeutet: dem Götzendienste des Geldes verfallen. " Umgekehrt stilisiert US-Präsident Woodrow Wilson den Kriegseintritt zur Mission, "die Welt sicher für die Demokratie zu machen". "Das Recht ist kostbarer als der Frieden", sagt Wilson am 2. April vor dem Kongress. Für Lenin schließlich zählt ohnehin nur die Weltrevolution. Militärisch bringt auch dieses Jahr keine Entscheidung. Die monströsen Materialschlachten von 1916 an der Somme und bei Verdun sind vorüber; im März ziehen sich die Deutschen in Frankreich sogar freiwillig in die besser zu verteidigende "Siegfriedstellung" zurück. Aus dem Vorfeld der Front lässt die Oberste Heeresleitung 100.000 Zivilisten deportieren und die Infrastruktur systematisch zerstören. Verbrannte Erde: auch ein Aspekt des totalen Krieges. Dass 1917 viele Hemmungen fallen, liegt auch daran, dass die kriegführenden Nationen – Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Russland, Italien – erschöpft sind. Zehntausende Franzosen desertieren oder meutern, als eine erneute Frontaloffensive vor den gut ausgebauten deutschen Stellungen verblutet. Im Sommer meutern Matrosen der deutschen Hochseeflotte. Im Oktober durchbrechen Deutsche und Österreicher die italienische Front bei Caporetto in Friaul; Chaos und Demoralisierung sind die Folge. Briten und Franzosen stabilisieren mit Müh und Not die italienische Front kurz vor Venedig. Was in Italien misslingt, funktioniert in Russland: Die siegreichen Bolschewiki wollen den Krieg um jeden Preis beenden, um freie Hand für die Revolution zu haben. Ergebnis ist ein Waffenstillstand, der plötzlich Deutschland und Österreich-Ungarn das Zweifrontenproblem nimmt. Auch deshalb wird 1917 ein Friede auf der Basis einer Verständigung endgültig unmöglich – Initiativen Wilsons, des Papstes und einer linken Reichstagsmehrheit scheitern. Denn ab jetzt heißt die Alternative: Sieg oder Untergang. Mit Georges Clemenceau und David Lloyd George stehen inzwischen in Großbritannien und Frankreich Männer an der Regierungsspitze, die diese Entschlossenheit ihrerseits verkörpern. Ende 1917 glauben alle Seiten an die Möglichkeit eines Sieges, auch das Kaiserreich, obwohl der Krieg auf dem Papier für Deutschland verloren ist. Aber bis die Amerikaner in nennenswerter Zahl in Frankreich stehen, dauert es noch; eine letzte Offensive ist möglich. Im Frühjahr 1918 bringt sie die Briten und Franzosen noch einmal in Not, die Niederlage aber kann sie nicht mehr abwenden. Umso größer ist der Schock, als der deutschen Öffentlichkeit 1918 die Katastrophe klar wird. 1917 wachsen auf der Linken die revolutionären Hoffnungen. 1917 wächst auch die Spannung zwischen Realität und militärischem Anspruch noch einmal. Ein knappes Jahr noch wird dieser Spannungsbogen halten, dann bricht er zusammen. Für das Kaiserreich ist es die Stunde der Niederlage. Quer über den Kontinent ist es die Stunde der Extremisten. 2017-04-02 18:47 Frank Vollmer www.rp-online.de 72 / 100 Oxford gewinnt 163. Boat Race gegen Cambridge London (dpa) - Die Ruderer aus Oxford haben das traditionelle Boat Race der beiden englischen EliteUniversitäten gegen Cambridge gewonnen. In der 163. Auflage des Duells auf der Themse brauchte der Oxford-Achter genau 17 Minuten für die 6,8 Kilometer lange Strecke zwischen den Londoner Stadtteilen Putney und Mortlake. Es war der 80. Triumph für Oxford in dem prestigeträchtigen Rennen, das 1829 erstmals ausgetragen wurde. In der Gesamtbilanz liegt Cambridge mit 82 Siegen weiter vorn. Im Frauenrennen siegte das Team von Cambridge klar. 2017-04-02 18:45 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 73 / 100 Brandenburg: Ein Ausflug heraus aus dem modernen Alltag Ein Fahrrad macht so etwas nicht, ein Motorrad auch nicht, kein Auto, kein Paddelboot und auch keine Draisine – kein Fortbewegungsbehelf würde je auf den Menschen reagieren, ihn anstupsen etwa oder an der Jacke schnuppern, ob vielleicht etwas Gutes dort herausriecht, oder die Ohren in seine Richtung spitzen. Aber Pferde, die machen das. Sogar die, die wie Fahrräder, Motorräder oder Draisinen von jedermann jederzeit ausgeliehen werden können. Das macht Ausflüge mit ihnen so besonders. Sie haben das Zeug, einem ans Herz zu gehen. Das ist nach dem Ausritt auf Leo Lee nicht anders. Aber von Anfang an: Als wir zum verabredeten Zeitpunkt auf dem Hof Waldkante ankommen, haben wir erst Berlin Richtung Nordosten verlassen, dann auch die Landstraße Richtung Altlandsberg und dann überhaupt jeden Asphalt. Über breite Landwirtschaftswege sind wir an Kuhund Pferdeweiden vorbeigekommen und haben uns einem Wäldchen genähert, an dessen Rand sich der Hof erstreckt, woher er seinen Namen hat. Wir steigen aus, junge Hunde hüpfen uns um die Beine, der Himmel ist hoch, der Horizont weit und die Stadt vergessen. Wir bekommen zwei Pferde zugeteilt, die wir putzen und satteln sollen. Ich kriege Leo Lee, ein englisches Vollblut. Oje, ein Vollblut, denke ich. Das sind doch diese Rennpferde, die Tempo 60 erreichen. Und auf so einem soll ich jetzt einen Ausritt machen? Hätte ich bloß nicht gesagt, dass ich öfter reiten gehe. Neidisch schaue ich zu der Mitreiterin, die den alten, braven Amadeus hat. Jutta Thomas lacht, als sie mein Gesicht sieht. Leo Lee sei ganz artig, sagt sie. Aber das beruhigt mich nicht. Was soll sie sonst auch sagen? Jutta Thomas managt den Ausreitbetrieb, ihr gehört der große Hof mit Reithalle und Reitplatz, auf dem neben den Mietpferden auch viele Privatpferde stehen, und sie wirkt mit ihrem langen, blonden Pferdeschwanz und der ruhigen, aber zupackenden Art auch genau so, wie man sich eine Frau mit Pferdehof vorstellt. Als wir die Matschkrusten von den Pferden gekratzt, den Sattel aufgelegt und die Trense am Kopf montiert haben, sollen wir erst noch mal auf dem Platz ein paar Runden reiten. Jutta Thomas will sehen, ob auch niemand zu viel über seine Reitkünste erzählt hat. Alle bestehen den Test – und dann geht es los. Runter vom Hof, rein in den Wald, zuerst auf einen Forstweg. Die Pferde gehen im gemächlichen Schritt, manchmal schnauben sie. Das wirkt, als würden sie ebenso tief durchatmen wie wir oben im Sattel. Links und rechts stehen die Bäume dicht an dicht. Der Boden ist mit Farnen bewachsen, die Erde bemoost. Bald verlassen wir den breiten Weg und schlängeln uns durchs Unterholz. Immer Jutta Thomas hinterher, die sich auskennt wie ein Trapper. Wir folgen Trampelpfaden, die sich um Tannen herumschlängeln, um herausgerissenes Wurzelgeäst, manchmal liegt ein Baum quer über dem Pfad, manchmal reißen Äste an unseren Jacken. Das Licht ist grün hier, so dicht ist der Wald, und es riecht kühl und frisch. Das Pferd unter einem ist schon fast normal geworden, es ist, als wachse man in seinen Bewegungsmodus hinein: Geht es eine Steigung hoch, lehnen wir uns nach vorn, geht es wieder runter, lehnen wir uns nach hinten. Wir klopfen immer mal seinen Hals als Zeichen der Dankbarkeit. Im Wald erreichen wir eine Lichtung. Plötzlich Himmel über einem. Und da, ein Reh. Vor Reitern laufen Rehe nicht weg. Sie scheinen die Menschen auf den Pferden nicht wahrzunehmen, sie bemerken nur die Tiere, vor denen sie keine Angst haben. So kann man ihnen auf einem Pferd manchmal ganz nah kommen. Hops! Nun ist es doch weg. In ein paar großen Sprüngen wieder im Wald verschwunden. Über die Wiese reiten wir nebeneinander. Jutta Thomas erzählt, dass sie den Hof mit ihrem zweiten Lebenspartner und ihrer Teenager-Tochter bewohnt. Dass sie zu DDR-Zeiten gern Försterin geworden wäre, aber dafür zu klein gewesen sei, wie sie dann nach der Wende auf Immobilienmaklerin umgeschult hat – und bei ihrer Immobiliensuche zufällig den Hof entdeckte. Und da plötzlich eine Idee hatte, wie ihr Leben auch weitergehen könnte. Nach der Lichtung sind wir zurück im Wald, der hier lichter ist. Der Weg wird sandig und verschluckt die Geräusche der Hufe. Still ist es aber nicht, die hohen dünnen Bäume quietschen im Wind. Ein seltsames Geräusch. Am Wegesrand türmen sich in Abständen abgesägte Baumstämme. Die dunklen Schatten wirken auf die Pferde irgendwie bedrohlich. Sie sehen nicht wie Menschen, sie sehen schemenhafter und mit jedem Auge ja auch etwas anderes. Vielleicht denken sie, dass da ein riesiges Wildschwein lauert. Pferde mögen keine Wildschweine, sie mögen überhaupt keine Schweine. Wo wir sind, wissen wir Mietreiter schon längst nicht mehr. Der Ritt ging kreuz und quer, so empfinden wir es, und immerzu verändert sich die Umgebung. Jetzt erreichen wir ein Feld, an dem wir entlangreiten. Dahinter sieht man einen Hof. Entfernte Nachbarn vom Hof Waldkante. Es gibt dort auch Pferde. Wie fast überall – weshalb die ganze Gegend ein Prärie- und Wildwest-Flair ausstrahlt, so dass man sich nach einer Stunde im Sattel eher über eine Landstraße am Horizont wundert als über Hufabdrücke auf dem Boden. Jutta Thomas zeigt nach Osten und sagt, man könne im Grunde jetzt bis Polen durchreiten. Hinter Altlandsberg kommt keine Autobahn mehr, die man nicht queren könnte. In Brandenburg darf man fast überall reiten. Das Land hat sich nach der Wende eines der liberalsten Reitwegerechte gegönnt. Davon profitiert der Reittourismus, es gibt unzählige Reiterhöfe. Und schon kommen uns zwei Reiterinnen entgegen. Man passiert einander im Schritt, das gebietet die Reitersitte. Die Betriebe um Altlandsberg haben ein unterschiedliches Profil, sodass man sich nicht ins Gehege kommt. Manchmal ist es purer Zufall, wenn Ausreiter Jutta Thomas und ihren Hof aus der Vielzahl der Angebote im Internet herausfischen. Die Waldkanten-Pferde sehen jedenfalls gepflegt und gut gefüttert aus, und sie sind zuverlässig. Leo Lee macht trotz Vollblut keinen Quatsch, und Amadeus trägt die Anfängerin im Bunde so sicher, dass auf seinem Rücken keine Sekunde lang auch nur ein ungutes Gefühl aufkommt. Schon wieder Rehe, diesmal mehrere. Die Pferde halten an. Sie heben die Köpfe, aufmerksam jetzt. Als würden sie aus der Menschenwelt heraustreten in die Tierwelt, in der Instinkte gelten. Was natürlich Unsinn ist. Ein Pferd mit Reiter ist immer noch ein Pferd. Wieder hüpfen die Rehe davon. Die Pferde wirken, als würden sie gern hinterher, bleiben aber stehen, bis Jutta Thomas wieder anreitet. Sie ist für ihre Tiere der Fixpunkt. Und nun schaut sie auf die Uhr. So schnell wie unsere Orientierung haben wir auch das Gefühl für Zeit verloren. Wir waren draußen, nicht nur aus der Stadt, sondern aus der üblichen Welt, aus dem modernen Alltag. Die Pferde unter uns fühlen sich an, als sei man so immer unterwegs – wäre das nicht schön? So macht sich, als irgendwann auch wir Großstadtorientierungslosen etwas vom Weg wiedererkennen und wissen, dass sich unser Ausritt dem Ende nähert, Wehmut breit. Würde nicht der eigene Allerwerteste nicht nach einer Pause rufen, man würde glatt nach Verlängerung fragen. Leo Lee und die anderen Pferde bleiben bis zum letzten Schritt ruhig und gelassen, keine Spur von Futterhektik oder Ähnlichem, sodass wir umso entzückter auf dem Hofgelände absitzen. Mit steifen Beinen satteln wir ab und putzen noch mal über die Rücken, streicheln die Hälse und die weichen Nasen. Dann sollen wir die Pferde einfach laufen lassen – denn die wissen, wo es jetzt gibt, was ihnen noch lieber ist als getätschelt zu werden: Futter in ihren Trögen. Die sind mit Müsli, Möhren und Äpfeln gefüllt und warten schon. Wir dagegen sind abgemeldet. Und sie haben ja auch recht. Reiterhof Waldkante. Altlandsberg, Waldkante 3, www. waldkante.de Der Beitrag ist ein Auszug aus dem neu erschienen Tagesspiegel-Magazin „Brandenburg“ . 160 Seiten Vorschläge für Tages-, Wochenendausflüge und Ferien im Berliner Umland – plus ein Booklet Potsdam spezial. 2017-04-02 18:45 Ariane Bemmer www.tagesspiegel.de 74 / 100 Kraft und Schulz beschwören SPD-Doppelsieg Eine Schlappe bei der NRW-Wahl im Mai wäre für die SPD ein fatales Signal vor der Bundestagswahl. Beim Auftakt in die heiße Phase des NRWWahlkampfes schart sich die Bundesprominenz um Hannelore Kraft. 2017-04-02 18:44 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 75 / 100 15 000 Volt! Kind (10) nach Stromschlag in Lebensgefahr Neuss (NRW) – Beim Klettern auf einen Güterwaggon wurde ein etwa zehnjähriger Junge am Sonntagnachmittag lebensgefährlich verletzt. Das Kind war zusammen mit einem Freund (8) auf Fahrrädern auf das Gelände des Güterbahnhofs gefahren. Zuerst spielten sie auf den Gleisen, bis der ältere des Duos gegen 17.40 Uhr auf den Waggon kletterte. Die Bundespolizei: „Der Junge kam zu nah an die Oberleitungen, dabei sprang ein Lichtbogen über.“ Rund 15 000 Volt jagten durch den Körper des Kindes, es erlitt schwerste Verbrennungen, schwebt in Lebensgefahr! Mehr aktuelle News aus Düsseldorf und Umgebung lesen Sie hier auf duesseldorf.bild.de , Facebook und Twitter . 2017-04-02 18:39 - Uhr www.bild.de 76 / 100 Schlemmen in Flandern: Brügge sehen und Schokolade essen Dominique Persoone öffnet die Tür zu seinem Laden „The Chocolate Line“. Ein Mädchen, etwa zwölf Jahre alt, hält vor der Auslage mit den Dutzenden von Pralinensorten inne, sie quiekt – leise und kurz. Der 47-jährige Chocolatier guckt sie an: „Willst du ein Foto?“ Das Mädchen nickt, Persoone grinst, das Handy klickt. Persoone ist der Rockstar unter den Schokoladenmachern Belgiens. Dem Land, in dem 1912 die Praline erfunden wurde. Er tritt regelmäßig im Fernsehen auf, mischt in seine Kreationen schon mal Cannabis oder Blumenkohl. Er produziert sie in Form von knallgelben Giftfröschen oder Totenköpfen, hat dafür einen Michelin-Stern erhalten – und den Rolling Stones eine „Kakaoschleuder“ für die Nase entworfen. Die gibt es auch im Stammsitz in Brügge zu kaufen, mit ihr kann man eine speziell angesetzte Kakaopulvermischung direkt in die Nase katapultieren. Die Botschaft ist glücks- wie gesundheitsfördernd: Schnüffelt mehr Kakao und weniger Kokain! Brügge hat sich darauf eingestellt. Die Stadt in Westflandern hat mehr Schokoladengeschäfte als Apotheken. 50 Läden kommen auf knapp 120 000 Einwohner. Von denen allein können die Chocolatiers nicht leben: Die Touristen sichern deren Existenz. Zuletzt strömten 1,7 Millionen Reisende in die Stadt, trotz eines Einbruchs nach dem Terroranschlag in Brüssel sind das 500 000 mehr als 2001. Die Stadt ist schick saniert, es gibt verwitterten Backstein und verwinkelte Häuser, alles fotogen und aus der Zeit gefallen: der imposante Turm des Belfried, der wie eine Vision von Tolkien aussieht und schon 700 Jahre vor „Der Herr der Ringe“ erdacht wurde, die düsteren Pflastersteingassen mit wenigen Laternen, die eine passende Kulisse für den Thriller „Brügge sehen ... und sterben?“ abgaben. Im mittelalterlichen Zentrum vergeht kaum eine Minute, ohne dass flanierende Besucher an einem Laden mit Kakaokreationen vorübergehen. Im traditionellen „The Old Chocolate House“ dampft dickflüssige heiße Schokolade in den Tassen. Beim Traditionshersteller Depla gibt es den Kakao mit Bitterschokoladenstücken, die an einem Holzstiel aufgespießt sind und langsam in der warmen Milch zerfließen, die „Choco Jungle Bar“ bietet Schokomuffins in einem falschen Baumhaus unter einer echten Anakonda an. Die Schlange räkelt sich unter der Decke an einem Baum. Demnächst will das Biermuseum Food-Pairing-Abende mit Bier und Schokolade organisieren. Bei Dominique Persoone liegen knapp 80 Sorten in der Vitrine, die mitunter wie aus einem Tim-BurtonFilm wirken: Karamell mit Cabernet-Sauvignon oder lieber Marzipan mit Wasabi? Wenn man in gelbgrüne Pralinen hineinbeißt, treffen tropische Fruchtnoten auf Wodka. Persoone ist international gefragt, hat für TopKüchenchefs wie Hestor Blumenthal (London) und Alex Altara (São Paulo) süße Schweinereien kreiert, demnächst wird er mit Noma-Gründer René Redzepi arbeiten und verhandelt mit Tim Raue über eine Schokolade für dessen Kreuzberger Restaurant. Pro Jahr verarbeitet der Schokoladenmeister 70 Tonnen Kakao. Gerade feiert Persoone 25-jähriges Jubiläum. Der stattliche Kerl hat während der dafür angefallenen Umbauarbeiten zehn Kilo verloren. Er sieht immer noch angeschlagen aus. Die Augen sind nur halb geöffnet. Erkältung, murmelt er. „It’s crazy.“ 15 Jahre stand er der Brügger Chocolatier-Gilde vor. Diesen Job hat er nun abgegeben. Südkorea, Schweiz, Kolumbien, die eigene Plantage in Mexiko, dem Vielflieger bleibt wenig Zeit, um vor Ort zu vermitteln und zu schlichten. Persoone zeigt die Kakaomahlmaschinen hinter dem Besucherschaufenster im Erdgeschoss, erklärt, wie die schrumpeligen Bohnen zu Pulver gerieben werden. Sein Geheimnis, glaubt er, sei die Röstung. Nur 125 Grad, etwa 25 Minuten lang, am Ende bleibe noch etwas von der Säure des ursprünglichen Kakaos übrig. Bei höheren Temperaturen gehe die verloren. 2017-04-02 18:38 Ulf Lippitz www.tagesspiegel.de 77 / 100 Staatsratswahlen Neuenburg: Einen Schritt vor, zwei zurück Sie sind mit dem Versprechen angetreten, den Kanton Neuenburg zu einen. Vier Jahre später müssen sich die fünf amtierenden Staatsräte eingestehen: Es ist ihnen zwar gelungen, innerhalb der Regierung für Harmonie zu sorgen, doch um den kantonalen Zusammenhalt ist es heute schlechter bestellt als 2013. Insgesamt vier Referendumsabstimmungen stehen in den nächsten Monaten an, und bei mindestens zwei davon droht ein Duell zwischen dem links tickenden Neuenburger Jura und dem unteren, freisinnigen Kantonsteil. Zunächst stimmt Neuenburg im Herbst über den Bau eines neuen Justizpalastes in La Chaux-deFonds ab. Die 50-Millionen-Investition war als «Kompensation» für die Schliessung des Akutspitals des Neuenburger Juras vorgesehen. Nachdem die Spitalreform Anfang Februar Schiffbruch erlitten hat, deutet vieles darauf hin, dass die Bevölkerung des unteren Kantonsteils im Gegenzug den Justizpalast versenken wird. Ferner steht womöglich ein Urnengang zum Finanzausgleich zwischen den Gemeinden bevor, bei dem es für den Neuenburger Jura um Steuereinnahmen in Millionenhöhe geht. Lanciert wurde das Referendum von FDP-Grossräten. Die Neuenburgerinnen und Neuenburger haben am Sonntag der amtierenden Regierung ihr Vertrauen ausgesprochen. Zwar erreichte keiner der Bisherigen das absolute Mehr, aber die Chancen stehen gut, dass die gegenwärtige Führungsequipe im Schloss von Neuenburg für weitere vier Jahre am Drücker bleibt. Der Auftrag ist klar: Sie muss ihre Mission zu Ende führen und nicht nur im Kollegium für Harmonie sorgen, sondern den Kanton befrieden. Der Staatsrat ist bei dieser Herkulesaufgabe auf Unterstützung durch den Grossrat angewiesen. Es geht nicht an, dass dieselben Kräfte zunächst im Parlament für ein Reformprojekt stimmen und anschliessend ein Referendum dagegen lancieren. Einen Schritt vor und zwei zurück ist keine sehr effiziente Methode, um den Kanton voranzubringen. 2017-04-02 18:37 Andrea Kucera www.nzz.ch 78 / 100 „Nach 15 Sekunden weiß ich, ob der Kunde kaufen will“ Boris Kalka ist 48 und einer der erfolgreichsten Autoverkäufer Deutschlands. 160 Wagen hat er im letzten Jahr in Celle verkauft. In BILD am Sonntag verrät er sein Erfolgsgeheimnis. Lesen Sie mit BILDplus, warum er nach 15 Sekunden weiß, ob ein Kunde kauft oder nicht Weiterlesen mit -Abo 2017-04-02 18:37 www.bild.de 79 / 100 Syrien: 260 Millionen Dollar als Tropfen auf dem heißen Stein Die vom Bürgerkrieg betroffenen Menschen in Syrien sollen von Hilfsorganisationen aus der Region mehr als 260 Millionen Dollar (244 Millionen Euro) an humanitärer Hilfe erhalten. Bei einem Treffen in Katars Hauptstadt Doha kamen am Sonntag Vertreter von 25 Nichtregierungsorganisationen sowie der Vereinten Nationen zusammen. Wie die katarischen Staatsmedien berichteten, wurden dabei insgesamt 262 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe zugesagt. Unter den Teilnehmern des Treffens waren der katarische Rote Halbmond, weitere Organisationen aus den Staaten des Golfkooperationsrates sowie Hilfsorganisationen aus Jordanien, dem Libanon und der Türkei. Die in Katar zugesagte Summe reicht für die Bewältigung der humanitären Krise in Syrien bei weitem nicht aus: Der UN-Sondergesandte für humanitäre Hilfe, Ahmed bin Mohammed AlMuraikhi, sagte, im laufenden Jahr würden bis zu acht Milliarden Dollar benötigt. Die Konferenz in Katar fand wenige Tage vor einer zweitägigen Syrien-Konferenz der EU in Brüssel statt, zu der Vertreter aus mehr als 70 Staaten und Organisationen eingeladen sind. In dem seit sechs Jahren andauernden Krieg in Syrien wurden bereits 320.000 Menschen getötet. Mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung wurde in die Flucht getrieben. KonferenzGastgeber Katar ist einer der größten finanziellen Unterstützer von Rebellen, die gegen Syriens Präsidenten Bashar al-Assad kämpfen. (APA/AFP) 2017-04-02 18:37 diepresse.com 80 / 100 Lucy S.: Düsseldorfer Polizei findet 15-jährige durch HandyOrtung Es gebe keinerlei Anhaltspunkte für eine Straftat, so die Polizei. Die 15-Jährige sei am Tag ihres Verschwindens mit dem Zug Richtung Düsseldorf aufgebrochen, nachdem sie den 41-Jährigen im Internet kennengelernt habe. Sie konnte noch in der Nacht zu Samstag ihren Eltern übergeben werden. Wie die Polizei in Nordhessen mutmaßt, habe es zuvor womöglich Probleme im persönlichen oder familiären Umfeld des Mädchens gegeben. Was genau der Grund dafür gewesen sei, dass Lucy S. so unvermittelt aufbrach, müssten jetzt ebenso die weiteren Ermittlungen ergeben wie die Frage, warum der Mann die 15-Jährige aufnahm. "Offenbar hat sich das Mädchen selbst eingeladen, obwohl sie den Düsseldorfer vorher nicht kannte", erklärt Hauptkommissar Axel Rausch vom Polizeipräsidium Nordhessen. Die Polizei konnte den Aufenthaltsort der 15-Jährigen durch eine Handy-Ortung ermitteln. Mutter wandte Öffentlichkeit sich via Facebook an die Wie die "Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Zeitung" vor Ort zuvor berichtet hatte, habe sich die Mutter über Facebook mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt. Lucy sei psychisch krank, sie habe zudem kein Geld oder passende Kleidung bei sich gehabt. Der Polizei liegen darüber jedoch noch keine Erkenntnisse vor. Sollte es sich bestätigen, dass keine Straftat vorliegt, wird der 41-Jährige voraussichtlich auch nicht weiter belangt. Zwar sei der Düsseldorfer moralisch sicher verpflichtet gewesen, die Polizei oder zumindest die Eltern davon in Kenntnis zu setzen, dass Lucy bei ihm ist, ein Straftatbestand sei aber nicht ersichtlich, erklärte der Düsseldorfer Strafrechtler Christian Demuth. Das Verschwinden von Lucy S. ist zum Glück offenbar nicht vergleichbar mit dem Fall eines zwölfjährigen Jungen aus der Schweiz, der im Juni vergangenen Jahres von einem 35-jährigen über ein Online-Spiel gezielt nach Düsseldorf gelockt wurde. Der Mann hatte sich daraufhin mehrfach sexuell an dem Jungen vergangenen. Das Gericht hat den 35-Jährigen Ende 2016 zu fünf Jahren Gefängnis und anschließender Unterbringung in einer Psychiatrie verurteilt. 2017-04-02 18:35 Marc Ingel www.rp-online.de 81 / 100 Gesetzeslücke: Warum dürfen Berliner Clubs kriminelle Türsteher anstellen? Es gibt Geschichten, die klingen so haarsträubend, dass man sie gar nicht glauben mag. Seit Jahren berichtet der Tagesspiegel darüber, wie sich die organisierte Kriminalität im Berliner Nachtleben ausbreitet, wie Großfamilien und Rockerbanden darum kämpfen, in Clubs den Türsteher zu stellen, weil schließlich gilt: Wer am Eingang steht, entscheidet, welche Geschäfte drinnen gemacht werden. Zum Beispiel, wer dort welche Drogen verkauft. So weit, so schlecht. Zum Glück stellt der Gesetzgeber strenge Anforderungen an Menschen, die im Sicherheitsgewerbe arbeiten. Wer Türsteher werden will, braucht ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis, darf also keine Vorstrafen haben. Das dachte ich jedenfalls. Bis mir neulich ein Bekannter erklärte, dass das nur theoretisch stimmt. Eine ärgerliche Gesetzeslücke führt nämlich dazu, dass selbst mehrfach verurteilte Gewaltverbrecher an den Eingängen von Berliner Clubs kontrollieren dürfen. Mindestens genauso ärgerlich ist, dass diese Lücke in der Branche , bei der Polizei und auch in der Politik schon lange bekannt ist, aber keiner sie schließt. Ich habe es mir erklären lassen. Normalerweise muss, wer im Sicherheitsgewerbe arbeitet, eine Sachkundeprüfung abgelegt haben. Das heißt, man muss wissen, wie man bei Streits deeskaliert. Und dass Zuschlagen nicht immer das beste Mittel ist. Das Zertifikat stellt die Handelskammer aus. Außerdem muss jeder Anwärter ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Und es wird geprüft, ob aktuell ein Verfahren läuft. Diese Regelung gilt für jeden Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens und auch für jeden Selbstständigen. Problem nur: Die Clubs können das Ganze umgehen, indem sie keinen externen Dienst anfragen, sondern die betreffende Person einfach direkt bei sich anstellen. Schuld daran ist ein einfacher Satz aus der Gewerbeordnung, in dem es heißt: „Wer gewerbsmäßig Eigentum fremder Personen bewachen will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen Behörde.“ Nun ist es nicht so, dass die Clubs freiwillig Gangster einstellen. Sie werden freundlich darum gebeten. Und beim nächsten Mal schon weniger freundlich. Ein Mann aus der Berliner Clubszene, dessen Name nicht in der Zeitung stehen soll, sagt: „Natürlich sprechen wir hier von Mafiamethoden. Wenn der Druck groß genug ist, knickt jeder ein.“ Der Staat könnte leicht Abhilfe schaffen und damit auch die Clubbetreiber vor Übergriffen schützen. Der frühere Polizeipräsident Dieter Glietsch ist schon vor neun Jahren auf die Gesetzeslücke aufmerksam gemacht worden. Michael Kuhr , Chef einer Berliner Sicherheitsfirma, hat das Problem mal anderthalb Stunden lang dem damaligen Innensenator Frank Henkel erklärt. Geschehen ist nichts. Kuhr sagt: „Diese Trägheit frustriert.“ Je länger man sich mit dem Thema beschäftigt, desto irrer wird es. Das Bundeskriminalamt unterhält eine Abteilung, die Gesetzeslücken dokumentieren und deren Schließung anregen soll. Diese Abteilung heißt „Retasast“, in lang: Rechtstatsachensammel- und -auswertestelle. Schon vor zwölf Jahren hat sich das Kommissariat des Berliner LKA, das damals für die Bekämpfung von Türsteherkriminalität zuständig war, an Retasast gewandt. Die Abteilung tat: gar nichts. Es ist schon schräg, dass viele Berliner Clubs streng regulieren, welcher Gast drinnen mitfeiern darf und wer nicht, dass oft ein Paar Turnschuhe oder der falsche Akzent ausreichen, um am Ende der Warteschlange den Satz zu hören: „Du musst dir heute leider was anderes suchen.“ Bloß bei den Kerlen am Eingang, da soll jeder durchgeknallte Messerstecher mitmischen dürfen? Die Gewerkschaft der Polizei ist ebenfalls verstimmt, dass es in all den Jahren nicht gelungen ist, den Fehler zu beseitigen. Es könne doch nicht sein, dass die organisierte Kriminalität von der Gesetzeslage profitiert, sagt Berlins GdP-Sprecher Benjamin Jendro. „Wir müssen über das Gaststättengesetz schnellstens eine Möglichkeit finden, um kriminelle Strukturen vor den Türen zu unterbinden.“ Alternativ könnte die Gewerbeordnung angepasst werden. Dazu bedürfte es dann einer Bundesratsinitiative, da hier Bunderecht gilt. Beides wäre leicht machbar. Es geht ja nicht darum, einen Flughafen fertig zu bauen. Es müsste bloß ein Halbsatz in einer Verordnung geändert werden. Dieser Text erschien als Rant im TagesspiegelSamstagsmagazin Mehr Berlin . 2017-04-02 18:27 Sebastian Leber www.tagesspiegel.de 82 / 100 "Pulse of Europe": Erneut Demos für Europa In zahlreichen norddeutschen Städten haben am Sonntag erneut Hunderte Menschen für ein weltoffenes Europa demonstriert. Auf dem Hamburger Rathausmarkt versammelten sich laut Polizei etwa 1.000 Europa-Befürworter. In Hannover nahmen 400 Demonstranten an der Aktion teil, in Kiel laut Medienberichten 500. In Rostock gingen demnach etwa 100 Menschen auf die Straße. Auch in weiteren Städten wie Hameln, Hildesheim, Oldenburg, Braunschweig und Bremen hatten Aktivisten zu Kundgebungen aufgerufen. Für ein gemeinsames Europa: In zahlreichen europäischen Städten demonstrieren immer mehr Menschen für den internationalen Zusammenhalt. Am 2. April versammeln sich in Hamburg erneut etwa 1.000 Menschen unter dem Motto "Pulse of Europe". Die Teilnehmer wollen zeigen, dass viele Menschen noch immer an der europäischen Idee festhalten wollen. Die Kundgebungen gibt es seit Anfang des Jahres jeden Sonntag in mittlerweile 50 europäischen Städten. Im Norden treffen sich die Demonstrierenden auch in Hannover, Hameln, Kiel, Hildesheim, Bremen, Oldenburg, Osnabrück, Göttingen, Braunschweig, Celle und Rostock. Brexit und der Wahlerfolg von Donald Trump in den USA sind für die Teilnehmer Anlass, für ein positives Europa ihre Stimme zu erheben. Dabei formuliert die Bürgerinitiative auch Kritik an Europa: Die EU müsse reformiert, mehr Bürgernähe und Transparenz eingeführt werden. Die Kundgebungen finden seit Anfang des Jahres jeden Sonntag in mittlerweile knapp 50 europäischen Städten statt. Planmäßig sollen sie bis zum 7. Mai weiterhin wöchentlich abgehalten werden. Dann sind in Schleswig-Holstein und Frankreich Wahlen. Die Aktionen stehen unter dem Motto "Pulse of Europe" - also der Puls Europas. Mit den Demonstrationen wollen die Veranstalter zeigen, dass viele Menschen an die europäische Idee glauben und nichts davon halten, die EU abzuschaffen. "Wenn nicht alle, denen Europa wichtig ist, aktiver werden und wählen gehen, droht die europäische Union in Kürze zu zerfallen", heißt es in einer Erklärung auf der Website von "Pulse of Europe". Brexit und der Wahlerfolg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA waren für die Initiatoren Anlass, für ein positives Europa ihre Stimme zu erheben. Dabei formuliert die Bürgerinitiative auch Kritik an Europa: Die EU müsse reformiert werden, mehr Bürgernähe und Transparenz eingeführt werden. Auch werde in Teilen Europas bereits die Pressefreiheit eingeschränkt. Dem müsse entgegengetreten werden, erklärt die Bürgerinitiative. 2017-04-02 18:27 NDR www.ndr.de 83 / 100 Buch eines ehemaligen Polizisten: Was auf Berlins Straßen falsch läuft Dieser Bulle gibt nicht auf. Will nicht aufgeben. Da geht es schließlich um die Werte, die ihn auf diesen Berufsweg geführt haben. Dafür zu sorgen, dass sich Menschen sicher fühlen können und nicht Opfer werden von Gewalttätern und Kriminellen. Dieser Anspruch hat ihn durch 44 Berufsjahre als Polizist und Zivilfahnder geleitet , und daran will er noch immer glauben. Dabei könnte er verzweifeln an dem, was er und seine Kollegen bei der Berliner Polizei tagtäglich erleben und erleiden. Karlheinz Gärtner ist ein kräftiger Mann, der seine Worte wägt und langsam spricht. Der die Ruhe zu bewahren gelernt hat bei unzähligen Festnahmen, bei nächtlichen Observationen oder brenzligen Situationen. Aber man merkt beim Gespräch im Café am Hermannplatz, wie es in ihm brodelt. Wenn er etwa spricht über den Kampf gegen die Drogendealer in der nahen Hasenheide. Die war schon 1972 ein Drogenumschlagplatz, „als ich dort zum ersten Male bei einem Einsatz hinterm Busch gelegen habe“. Geändert hat sich daran nichts in über vier Jahrzehnten. Wenn er darüber spricht, unwillkürlich die Hände ballt, dann merkt man, wie sehr ihn das alles bewegt. Er kann es nicht akzeptieren, dass die Polizei hilflos ist und immer nur die Kleinen einfängt, die am nächsten Tag schon wieder an derselben Stelle stehen. Dabei könnte viel mehr passieren, wenn die Polizei das nötige Personal und die Mittel erhielte – und vor allem die Wertschätzung und Anerkennung durch die Gesellschaft. Denn daran mangelt es, das haben er und seine Kollegen häufig erfahren. Der Kampf gegen Kriminelle, die immer brutaler vorgehen, erfordere auf der anderen Seite eine Bürgerschaft, die hinter den Beamten und ihrer Arbeit steht. Stattdessen aber erlebt er eine Bevölkerung, die zwar von Polizisten immer mehr fordert, sie aber gleichzeitig ihre Verachtung spüren lässt. Gärtner hat sich den Ärger über das, was auf Berlins Straßen falsch läuft in Sachen Sicherheit und friedlichem Zusammenleben, vom Herzen geschrieben. Das Buch „Sie kennen keine Grenzen mehr - die verrohte Gesellschaft“ ist eine Anklage gegen Respektlosigkeit, Gewalt und Verwahrlosung. Der seit einigen Jahren pensionierte Hauptkommissar ist kein Mann der strammen Parolen, sondern ein nachdenklicher Mahner vor einer gesellschaftlichen Entwicklung, bei der auch bei den normalen Bürgern die Aggressivität und Rücksichtslosigkeit wächst – im Alltag auf der Straße, etwa mit Pöbeleien zwischen Radlern und Autofahrern, oder wenn Beamte als „Nazis“ beschimpft werden, wenn sie Verkehrssünder ermahnen. Verwundern tut es Gärtner nicht. Wenn die Menschen erfahren, das sie als Falschparker gnadenlos zur Kasse gebeten werden, aber Schwerkriminelle mit Hilfe teurer Anwälte freikommen, dann leide das allgemeine Gerechtigkeitsempfinden. Und macht damit alle unbescholtenen Bürger zu Opfern. Der Ur-Neuköllner Gärtner kennt jeden Meter Straße in seinem Revier. Für ihn geht es nicht nur um Kriminalitätsbekämpfung, sondern um ein friedliches Zusammenleben. Deshalb kann er nicht verstehen, dass die Menschen dort ihr Wohnumfeld so geringschätzen, dass überall der Müll abgeladen wird, von der verschlissenen Couch bis zum alten Reifen. Engagement für seinen Kiez, auch das gehört für ihn dazu. Der frühere Polizist hat sich selbst viele Jahre engagiert, damit es auf der Straße friedlicher zugeht. Mit Fußballturnieren zwischen Polizisten und Neuköllner Kids hat er versucht, das Verhältnis zwischen den Jugendlichen aus Immigrantenfamilien und der Polizei zu entspannen. Zusammen mit dem ehemaligen Intensivtäter Fadi Saad, der inzwischen selber Polizist geworden ist , haben sie den Dialog mit den Cliquen gesucht, um ein Abrutschen in die Kriminalität zu verhindern. Einige Jahre lang hat Gärtner darum gekämpft, mehrere Jungen einer Flüchtlingsfamilie vor dem Missbrauch durch Pädophile zu schützen, die Familie in ein perfides Netz der materiellen Abhängigkeit einsponnen – letztlich vergebens, wie er sich eingestehen musste. Und es macht ihn wütend, dass arabischstämmige Clans inzwischen in der dritten Generation mit organisierter Kriminalität reich geworden sind, während sie offiziell immer noch Sozialhilfeempfänger sind. Die Jugendlichen treten in die Fußstapfen von Vätern und Großvätern, die für sie Respektspersonen sind. Landen sie im Gefängnis, dann werde ihnen vom Familienoberhaupt vermittelt, dass sie dadurch erst richtige Männer würden. Kein Wunder, dass selbst 12-Jährige aus diesen Familien Polizisten wüst bedrohen und attackieren. Selbst an der Flüchtlingskrise hätten diese Clans verdient, indem sie illegale Unterkünfte eingerichtet haben, empört sich Gärtner. Erst durch vermehrte Einbrüche in Bettengeschäfte und Einrichtungshäuser sei der Polizei bewusst geworden, dass mit dem Diebesgut die Unterkünfte ausgestattet wurden. Befriedigt nimmt Gärtner zur Kenntnis, dass in der Politik die Ausstattung der Polizei nun wieder ein Thema ist. Er vermutet aber, dass dies vor allem eine Folge der terroristischen Bedrohung und des Anschlags etwa in Berlin ist. Deswegen traut er dem Umschwung nicht so recht. Er kann nicht verstehen, warum etwa der Einsatz von Video in Berlin immer noch ein Streitthema ist. Ein Unding, sagt er, dass es am Kottbusser Tor mit der Vielzahl von Drogendelikten, Diebstählen und Gewaltvorfällen keine Kameras gibt – obwohl das sowohl Anwohner oder Ladenbesitzer begrüßen würden. Was Video bringen kann, hat er in der Hasenheide erfahren: In einem Feldversuch durften die Beamten Kameras einsetzen und konnten dadurch einige Hintermänner des Drogenhandels überführen. Nach vier Wochen war Schluss – aus Datenschutzgründen. Gärtner, der in seiner Karriere elf Belobigungen erhielt, kann das immer noch aufregen. Manchmal möchte ich vor Wut einfach loslaufen, gesteht er und lässt seinen Blick über das bunte Leben auf dem Hermannplatz schweifen. Dabei will er mit seinen harten Schilderungen aus der Welt der Kriminalität nicht schockieren. Er habe vieles weniger drastisch beschrieben, als es tatsächlich war, sagt er. Schließlich wolle er kein rechter Populist sein oder für einen Polizeistaat plädieren, sondern nur auf die Fehlentwicklungen hinweisen. Das Miteinander mit den Bürgern klappt nicht mehr richtig: Ohne die Unterstützung durch die Bevölkerung aber könne die Polizei nicht erfolgreich sein. Ja, deswegen sei das Buch auch ein Hilferuf, gibt er zu. Das ziele auch auf die Politik. Schließlich würde es viele Beamte entmutigen, wenn sie nach gefährlichen Einsätzen auch von Politikern wegen angeblich unangemessener Härte kritisiert würden. Welchen Schaden eine friedliche Gesellschaft nimmt, die Verbrechen ausblendet und die Opfer allein lässt, hat Gärtner bei seiner 91-jährigen Tante erlebt. Die wurde vor nicht allzu langer Zeit bei Karstadt am Hermannplatz das Opfer eines Trickdiebes. Der bat sie um Hilfe und stahl ihr dabei das Portemonnaie. Es sei in Berlin nicht mehr angebracht, höflich zu sein, habe seine Tante danach resigniert gesagt. Das habe ihm wehgetan. Razzien, Krawalle bei Demonstrationen, Attacken bei Straßeneinsätzen und mehrere tausend Festnahmen – er hat alles erlebt. Er wurde heimtückisch angegriffen, von Schlägern gehetzt, seine Einsatzfahrzeuge mit Steinen beworfen oder in Brand gesetzt. Trotzdem sei er immer gerne Polizist gewesen. Viele Kollegen aber seien frustriert, weil sie immer wieder die gleichen Täter festnahmen müssen und dann vor Gericht gedemütigt werden von den Anwälten der Täter und ihre Aussagen auseinandergenommen werden. Und am Ende gingen die Täter frei aus. „Mich macht wütend, dass einige Kriminelle unser Gesellschaftssystem so ausnützen können.“ Seit Langem fordert Gärtner, dass bei der organisierten Kriminalität die Beschuldigten nachweisen müssen, woher ihr Geld stamme. Er hat zu oft Verbrecher erlebt, die hochklassige Autos fahren, einen aufwendigen Lebenswandel führen, Villen gemietet hätten und sehr teure Anwälte beschäftigen, obwohl sie offiziell arbeitslos sind. Diese Täter müssen sich dadurch doch ermutigt fühlen, beklagt Gärtner mit Blick auf spektakuläre Einbrüche in Kaufhäuser oder in Museen: Wenn ich merke, dass ich über längere Zeit ungestraft davonkomme, dann werde ich immer dreister und frecher. Ihm liegen die Opfer am Herzen. Vor Gericht werden Täter vielfach besser behandelt als die Menschen, denen sie etwas angetan haben, ist seine Erfahrung. Bei Tätern werde nach entlastenden Indizien gesucht oder Taten mit problematischen Familienverhältnissen entschuldigt. Viele Menschen, die bestohlen, verletzt oder ausgeraubt wurden, fühlten sich dagegen vor Gericht zum zweiten Mal zum Opfer gemacht durch unsensible Richter und höhnende Verteidiger der Angeklagten. Unerträglich, sagt Gärtner und ballt seine Hände. Er hat das selber vor nicht langer Zeit erlitten. Nahezu sechs Jahre nach der Überführung eines Betrügers kam es zum Prozess, bei dem er als Zeuge aussagen sollte. Natürlich habe er sich kaum noch erinnern können. Doch anstatt ihm zu helfen, sich wieder in den Fall hineinzufinden, habe ihn die Richterin dastehen lassen wie einen dummen Jungen. Wenn mir das so geht, sagt Karlheinz Gärtner, obwohl ich da beruflich häufig erscheinen musste, wie muss es dann Verbrechensopfern gehen, die so etwas vor Gericht zum ersten Male erleben? Das Buch wird vorgestellt am Montag, 3. April 2017, um 20 Uhr im „Heimathafen Neukölln“, Karl-MarxStraße 141. Eintritt: 10 Euro 2017-04-02 18:25 Gerd Nowakowski www.tagesspiegel.de 84 / 100 Nationalliga B: Rapperswil schlägt zurück (sda) Es war ein glücklicher Sieg der Lakers vor der Saison-Rekordkulisse von 4830 Zuschauern. Langenthal unterstrich erneut, dass es spielerisch die bessere Mannschaft ist. Die Rapperswiler konnten sich aber einmal mehr auf ihren Torhüter Melvin Nyffeler verlassen. Der 22-Jährige wehrte 39 Schüsse ab und zeigte einige Glanzparaden. Im letzten Drittel schien der Langenthaler Ausgleich nur eine Formsache zu sein. Die Oberaargauer setzten das Heimteam mächtig unter Druck. In der 41. Minute traf Dario Kummer wie bereits Claudio Cadonau (25.) nur den Pfosten. Das Tor erzielten aber die Lakers. Der im Final bisher blasse Topskorer Dion Knelsen profitierte in der 53. Minute von einem kapitalen Fehlpass von Cadonau. Nach dem 3:1 liessen die St. Galler nichts mehr anbrennen. Schon mit dem 2:1 nach 40 Minuten waren die Rapperswiler gut bedient. Langenthal hatte auch im ersten Abschnitt deutlich mehr vom Spiel, dennoch gingen die Lakers in der 18. Minute durch ein Tor von Verteidiger Tim Grossniklaus in Führung. Nach der ersten Pause steigerte sich das Heimteam, das Mitteldrittel war ein offener Schlagabtausch. In der 23. Minute zog der Rapperswiler Stürmer Niki Altorfer alleine auf den Langenthaler Keeper Marco Mathis los, er brachte den Puck jedoch nicht aufs Tor. Im Gegenzug zeichnete Brent Kelly für den Ausgleich verantwortlich. In der Folge boten sich den Oberaargauern zwei gute Chancen zur erstmaligen Führung, nach dem Pfostenschuss von Cadonau scheiterte Marc Kämpf (26.) aus aussichtsreicher Position an Nyffeler. Das rächte sich: In der 28. Minute gelang Altorfer das 2:1. Danach vergab Jan Vogel zwei gute Möglichkeiten zum 3:1 (29./33.). Dennoch jubelten am Schluss die Lakers. Nationalliga B. Play-off-Final (Best of Seven). 6. Spiel. Sonntag: Rapperswil-Jona Lakers Langenthal 3:1 (1:0, 1:1, 1:0); Stand 3:3 – Nächstes Spiel am Dienstag. Rapperswil-Jona Lakers - Langenthal 3:1 (1:0, 1:1, 1:0). 4830 Zuschauer. – Schiedsrichter: Müller/Wehrli, Kehrli/Stuber. – Tore: 18. Grossniklaus (Rizzello, Mason) 1:0. 23. Kelly (Cadonau) 1:1. 28. Altorfer (Knelsen, Schmutz/Ausschluss Kämpf) 2:1. 53. Knelsen (McGregor) 3:1. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 4-mal 2 Minuten gegen Langenthal. – Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Geyer, Blatter; Sataric, Maier; Profico, Grossniklaus; Molina, Büsser; Aulin, Knelsen, Casutt; Altorfer, Studer, Schmutz; Hügli, Mason, Rizzello; McGregor, Vogel, Hüsler. – Langenthal: Mathis; Cadonau, Rytz; Völlmin, Marti; Pienitz, Ahlström; Kelly, Kummer, Tschannen; Pivron, Montandon, Kämpf; Primeau, Dünner, Füglister; Gerber, Hess, Vincenzo Küng. – Bemerkungen: Langenthal u. a. ohne Campbell (verletzt). Pfostenschüsse: 25. Cadonau, 41. Kummer. – Time-Outs: Lakers (51.); Langenthal (58.). – Langenthal ab 57:54 ohne Goalie. 2017-04-02 18:19 Von Rudolf www.nzz.ch 85 / 100 Berliner Originale : Der Vogelbeobachter vom Urbanhafen Frühes Aufstehen lohnt sich. Und zwar jedes Mal, versichert Christian Schwägerl. Denn wenn man im allerersten Morgenlicht hinaus geht, betritt man eine andere Welt. Die Welt der Vögel. Ihr Leben entzieht sich im Grunde unserer Vorstellungskraft, das Leben auf den Bäumen, unter den Dachfirsten, das Emporschwingen, das Segeln mit dem Wind. Es bleibt unerreichbar für uns. Aber hin und wieder gibt es eine Begegnung – ein übermütiges Tirilieren, das uns inne halten lässt, ein schönes Gefieder, das uns in Staunen versetzt. „Man muss sich die Stadt als eine Art Klippenlandschaft vorstellen“, erklärt der Biologe, „eine perfekte Landschaft für Vögel eben“. Und genau das ist es auch, was Christian Schwägerl besonders fasziniert – das Zusammenleben der Tiere mit den Menschen, die Anpassung der Tiere in der Stadt und die Einnahme dieses neuen Lebensraumes. Zum Beispiel der Spatz. Der Umweltjournalist zeigt auf ein paar kleine braun-graue Vögel im Gebüsch am Wegesrand. Was die meisten nämlich gar nicht wissen: Der Spatz gilt neuerdings als bedrohte Vogelart. Auf dem Land oder in anderen Städten werden die Spatzen immer weniger. Hier in Berlin haben sie aber beinahe jede Scheu abgelegt, so der Vogelexperte. „Sie haben sich mit uns verbündet.“ Viele Ornithologen seien ja vor allem auf der Jagd nach den ganz außergewöhnlichen und seltenen Vogelarten. Aber, so Christian Schwägerl, die Vögel, die uns Tag für Tag begleiten, die sind die eigentliche Entdeckung: Sie zeigen uns, dass man es als Tier mit uns aushalten kann. „Und das ist sehr tröstlich. Denn ohne Tiere könnten wir ja nicht überleben.“ Wenn Christian Schwägerl am Ufer des Urbanhafens steht und vom Vogelleben in der Stadt erzählt, dann passiert es immer wieder, dass er sich selbst unterbricht. Mit teils freudigen und teils überraschten Ausrufen hält er dann inne und sagt zum Beispiel: „Da! Ein Grünfink!“ oder: „Das war ja ein Gartenbaumläufer!“ Auch wenn das teilweise ziemlich unhöflich sei, wenn er mitten im Gespräch einfach abbreche, gibt der 48-Jährige zu und hebt bedauernd die Schultern, abschalten könne er das nicht mehr. Und dann sucht er mit den Augen die Bäume ab, bis er den Zwischenrufer gefunden hat. Und das ist hier im Morgengrauen am Ufer eigentlich ununterbrochen der Fall: Da ist zum Beispiel der harte Schlag des Grünfinken, das Tuckern der Blässhühner im Wasser, das feine Pfeifen der Blaumeise, der eher metallisch klingende Ton der Kohlmeise... Man sagt ja, das Singen der Vögel erfülle vor allem den Sinn und Zweck, um Weibchen zu werben und Reviere zu verteidigen. Aber, fügt Christian Schwägerl hinzu, ich bin mir sicher, dass Vögel auch aus purer Lebenslust singen. „Sie sind ja Lebewesen – warum sollten sie keine Freude an ihrem Dasein verspüren?“ Das leuchtet sofort ein, während man dabei zusieht, wie die knallrosa Streifen am Himmel langsam größer werden und in ein sattes orange übergehen. Das Zuhören sei es, worauf es ankommt, erklärt er. Denn nur durch das Zuhören wird einem der Zutritt in die andere Welt ermöglicht. Es lässt einen achtsam werden. Man müsse sich allerdings selbst vollkommen zurücknehmen. Doch darin werde man – Vogel für Vogel – immer besser, versichert er. Bei Christian Schwägerl begann es bereits als Kind. Er begleitete damals seinen Vater, einen leidenschaftlichen Jäger, regelmäßig in den Wald. Er merkte aber schon recht bald, dass das Töten und das blutige Ausnehmen der Tiere nicht sein Ding war. Also begann er während dieser Stunden in der Natur, aus dem Hintergrundgezwitscher nach und nach die unterschiedlichen Gesänge raus zu hören. Und dabei ist er bis heute geblieben. „Man entdeckt eigentlich jedes Mal etwas Neues “, erklärt er, „und das beste ist: Es ist umsonst und immer da – nicht nur im Wald, sondern hier mitten in der Stadt, direkt vor der Haustüre.“ Besonders toll sei es dann, von einem Vogel überrascht zu werden, den man noch nicht kennt. Aber die Vogelwelt kann uns noch viel mehr vermitteln. Und das möchte Christian Schwägerl auf seiner neuen Plattform zeigen. Flugbegleiter nennt sich eine Gruppe von Journalisten und Biologen, die auf www.riff-development.de zeigen, warum das Beobachten von Vögeln sehr wohl politisch sein kann, wenn nämlich Lebensräume mehr und mehr vom Menschen zerstört werden. Die Flugbegleiter laden ein, sich auf die Vögel einzulassen – auch in ganz eigennützigem Interesse: Einem Rotkehlchen zu lauschen, kann uns nämlich in einer Zeit, in der wir als Medienkonsumenten ständig Gefahr laufen, unter einer immer verheerenderen Aufmerksamkeitsstörung zu leiden, wieder zu mehr Ruhe und Fokus verhelfen. Uns und unsere Umgebung einmal in einem größeren Zusammenhang wahr zu nehmen, kann da bereits helfen. Auch schon beim allerersten Spaziergang. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Sein Lieblingsort in Berlin ist: Das Tempelhofer Feld. Seine Begründung: „Jedes Mal, wenn ich dort bin, habe ich ein bisschen das Gefühl, an der Nordseeküste zu sein – ich fühle mich durchgespült und genieße die Weite. Und nicht nur ich: Auch der Steinmetzer zum Beispiel findet hier eine simulierte Wildnis zum Brüten – wie es sie sonst nur im Gebirge oder in der Tundra gibt.“ Von den Autorinnen erschien bereits: „111 Berliner, die man kennenlernen sollte“ (Emons Verlag, 230 Seiten, 16,95 Euro). Nun begeben sich Lucia Jay von Seldeneck und Verena Eidel für uns auf die Suche nach noch mehr Berlinern. Bisher unter anderem erschienen: Lizzy Scharnofske , das lebende Schlagzeug - Andreas Zadonai , ein Bäcker der alten Schule - Sinan Simsek , der Buchhändler vom Kott - Daniel Roick , der Meister der spontanen Küche - Gudrun Schmidt , die Seifenmeisterin aus Friedrichshain. 2017-04-02 18:18 Lucia Jay www.tagesspiegel.de 86 / 100 Tim Wiese in der Kreisliga: Große Show schützt vor Pleite nicht Die Zeiten von Tim Wiese in der deutschen Bundesliga sind lange vorbei. Und auch beim Wrestling stockt die noch junge Karriere des früheren Fußball-Nationaltorwarts. Daher muss die Kreisliga beim Ruf nach etwas Aufmerksamkeit helfen. 2017-04-02 18:18 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 87 / 100 Vergewaltigung im Livestream: 14-jähriger Verdächtiger festgenommen Mehrere Jugendliche sollen in Chicago ein Mädchen vergewaltigt und ein Video der Tat live bei Facebook übertragen haben. Rund 40 Menschen schauen vor ihren Bildschirmen zu. Nun gibt es die erste Festnahme. Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung eines 15 Jahre alten Mädchens in Chicago live auf Facebook hat die Polizei einen 14-Jährigen festgenommen. Polizeisprecher Anthony Guglielmi twitterte, damit sei der erste von mehreren jugendlichen Verdächtigen gefasst. Der Junge werde sich wegen dreier Verbrechen verantworten müssen, schrieb die "Chicago Tribune" am Samstagabend (Ortszeit). Rund 40 Menschen hatten der Tat in einem LiveStream des sozialen Netzwerks zugesehen, ohne dass jemand die Polizei alarmierte. Es soll sich um bis zu sechs Täter handeln. Facebook hatte sich von dem Video distanziert und erklärt, Verbrechen wie dieses seien abscheulich, Inhalte dieser Art würden auf Facebook nicht gestattet. Das Mädchen hatte den Abend des 18. März mit seiner Familie verbracht und war am nächsten Tag mit ihr zur Kirche gegangen. Danach wurde es in der Nähe seiner Wohnung abgesetzt und verschwand. Am 21. März wurde es wieder aufgefunden. Quelle: n-tv.de 2017-04-02 18:16 n-tv www.n-tv.de 88 / 100 SSC Schwerin scheidet im Europapokal-Halbfinale aus Bursa (dpa) - Die Bundesliga-Volleyballerinnen des SSC Palmberg Schwerin sind im Halbfinale des europäischen Challenge Cups ausgeschieden. Der deutsche Rekordmeister gewann vor 3000 Zuschauern beim türkischen Club Bursa BBSK das Rückspiel nach 113 Spielminuten zwar mit 3:2 (23:25, 17:25, 25:18, 25:16, 16:14). Das genügte nach dem 1:3 aus dem Hinspiel aber nicht zum Einzug ins Endspiel des dritthöchsten europäischen Wettbewerbs. Wie schon vor zwei Jahren erwies sich Bursa als Top-Verein aus der türkischen Division 1 für die Mecklenburgerinnen als eine Nummer zu groß. Den letzten internationalen Titel feierte Schwerin im Jahr 1978. Damals gewann der Verein noch als SC Traktor Schwerin den Europapokal der Landesmeister. 2017-04-02 18:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 89 / 100 Leichtfried will Maut-Streit "auf erwachsene Art klären" Der Ton zwischen Berlin und Wien wird rauer. Erst attestierte der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Österreich eine "MautSchizophrenie". Denn: "In Österreich kassieren, aber in Deutschland nicht zur Infrastrukturfinanzierung beitragen zu wollen - dafür habe ich nullkommanull Verständnis", richtete er aus. Sein österreichischer Amtskollege, Jörg Leichtfried (SPÖ), konterte am Sonntag - allerdings betont gelassen. Er trete dafür ein, die Sache "auf erwachsene Art und Weise (zu) klären", betonte der Minister in der "Kronen Zeitung". Schließlich bringe es "nichts, sich Unfreundlichkeiten auszurichten". Anders sah das der grüne Verkehrssprecher Georg Willi. Die Aussagen des CSU-Politikers seien "unwahr und beleidigend", sagte er am Sonntag und holte zum verbalen Gegenangriff aus: "Diese Maut ist eine in Gesetz gegossene Bierzeltparole der CSU. " Der deutsche Verkehrsminister "braucht Geld für die in die Jahre gekommenen deutschen Autobahnen. Zahlen sollen letztlich aber nur Ausländer. Das geht europarechtlich nicht", so der Grün-Politiker. Der SPÖ-Verkehrssprecher im Nationalrat, Anton Heinzl, bezeichnete die Wortwahl des deutschen Verkehrsministers als "letztklassig". Dobrindt solle "sich bei Gelegenheit selbst ärztlich untersuchen lassen". Österreich könne den deutschen Verstoß mit der "Ausländermaut" gegen das Unionsrecht nicht hinnehmen. Leichtfried hatte am Freitag eine Klage Österreichs gegen die deutschen Pläne angekündigt. Während in Österreich jeder Autobahnnutzer Maut zahlen muss, sollen Einheimische in Deutschland die Mautkosten über die Kfz-Steuer zurückerhalten. Eingebracht werden kann eine Klage beim EuGH laut Leichtfried, wenn die EU-Kommission ihr Verfahren wegen Verletzung von EU-Recht gegen Deutschland beendet hat. Brüssel will das tun, wenn die Änderungen der Maut-Gesetze, die der deutsche Bundesrat am Freitag billigte, offiziell besiegelt sind. Die Niederlande wollen vor einer möglichen Klage eine Stellungnahme der EUKommission abwarten. (APA) 2017-04-02 18:14 diepresse.com 90 / 100 Das Wochenende kompakt - die Übersicht für Eilige Was wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat. Der Tag kompakt Gericht in Venezuela nimmt Entmachtung des Parlaments zurück. Der Oberste Gerichtshof revidiert damit seine eigene Entscheidung. Zuvor hatte er der von der Opposition dominierten Nationalversammlung die Kompetenzen entzogen und auf sich selbst übertragen. Staatspräsident Maduro erklärt die Staatskrise damit für "überwunden". Das zeugt von Realitätsverlust, kommentiert Boris Herrmann. Hunderte Männer in Tschetschenien wegen Homosexualität verschleppt. Die russische Zeitung Nowaya Gaseta berichtet von einer Massenfestnahme - drei verschleppte Männer seien dabei gestorben. Unter den Homosexuellen herrscht Panik. Die tschetschenische Regierung dementiert nicht nur die Festnahmen, sondern auch die Existenz Homosexueller im Land. Von Eva Steinlein IOC vertuschte positive Dopingproben jamaikanischer Sprinter. Das Internationale Olympische Komitee stieß bei Nachtests der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking auf die verbotene Substanz Clenbuterol - stoppte vor den Spielen in Rio aber die Ermittlungen. Von Thomas Kistner und Johannes Knuth Wahlkampfauftakt in Nordrhein-Westfalen. Beim CDU-Landesparteitag attackiert Kanzlerin Merkel die rot-grüne Landesregierung - und verteidigt ihre Flüchtlingspolitik. Beim Landesparteitag der FDP sagt FDP-Chef Lindner, man werde "unter keinen Umständen Verhandlungen zur Bildung einer sogenannten Ampelkoalition in NRW aufnehmen". Von Jan Bielicki und Stefan Braun. Immer mehr Menschen pendeln zum Job. 60 Prozent aller Arbeitnehmer pendelten laut einer Studie im vergangenen Jahr zur Arbeit. München verzeichnet die meisten Pendler, gefolgt von Frankfurt. Den größten Pendlerzuwachs gibt es in Berlin. Auch der Weg zum Arbeitsplatz ist länger geworden. Zu den Einzelheiten 3 aus 24 - Meistempfohlen am Wochenende Auf nach Kleinbritannien. Die Briten schwelgen in Empire-Nostalgie, Premierministerin May will ein "globales Großbritannien" formen. Dabei hat sich das Land isoliert und kleiner gemacht. Kommentar von Christian Zaschke Deutschland boomt, die Populisten profitieren. Die deutsche Politik ignoriert die Mittelschicht schon lange - gefährlich lange für die Demokratie. Essay von Alexander Hagelüken Wo die Ampel leuchtet. Eine Koalition aus SPD, FDP und Grünen - könnte das inhaltlich klappen? Auf manchen Politikfeldern gibt es signifikante Unterschiede, in anderen Bereichen das Potenzial für den großen Wurf. Analyse von Oliver Das Gupta SZ-Leser diskutieren Gegenwind aus eigenen Reihen - was heißt das für Trump? "Welcome in the real world", schreibt H. P. Schreck. "Die Welt ist eben nicht so einfach gestrickt, wie Trump es in seinen TwitterSchnipseln entworfen hat. Er muss sich mit anderen Meinungen und Interessen auseinandersetzen. Wie als Firmeninhaber nur durchregieren, geht eben nicht. Er wird dazulernen müssen. " Eroland glaubt, dass sich Trump "immer mehr den Kopf einrennt": "Ein Präsident, der in der eigenen Partei einen schwindenden Rückhalt hat, ist kein guter Präsident. So geht Demokratie, Mr. Trump! " Diskutieren Sie mit uns. 2017-04-02 18:13 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 91 / 100 Orban gegen die Central European University: Tausende Ungarn demonstrieren gegen drohende Schliessung von USUni (dpa) Tausende von Personen haben am Sonntag im Zentrum von Budapest gegen die drohende Schliessung der privaten amerikanischen Zentraleuropäischen Universität (Central European University/CEU) demonstriert. Zu der Kundgebung hatten unabhängige Studentenorganisationen in Ungarn über Facebook aufgerufen. Die Teilnehmer forderten auf Transparenten Freiheit für Lehre und Forschung und skandierten «Freies Land! Freie Universitäten!» Das ungarische Parlament wird bereits an diesem Montag einen Gesetzesentwurf der rechts- konservativen Regierung erörtern, der die Bedingungen für den Betrieb von Hochschulen und Universitäten mit ausländischem Hintergrund in dem EU-Land neu regelt. Sie sind nach Ansicht der Betroffenen so formuliert, dass sie die CEU nicht erfüllen kann. Die internationale Universität mit Sitz in Budapest wurde 1992 von dem US-Milliardär George Soros gegründet. Ihr Träger ist die von Soros geschaffene Open-Society-Stiftung. Soros wollte damit nach dem Ende des Kommunismus der Ausbreitung der Ideen von Demokratie und Liberalität im ehemals kommunistischen Raum voranhelfen. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, der sich zum Aufbau eines «illiberalen» Staates bekennt, sieht in Soros eine Art Staatsfeind. Ende des Vorjahres hatte er in einem Interview erklärt, dass die mit Soros verbundenen Organisationen in diesem Jahr aus Europa «verdrängt» würden. 2017-04-02 18:13 Rudolf Balmer www.nzz.ch 92 / 100 Die Karte der ermordeten Hessen-Babys Das hessische LKA jagt die Mörder von mehreren Säuglingen. Dies zu lesen, erfordert starke Nerven. Aber es ist wichtig – weil eine große Chance besteht, den toten Kindern einen Namen zu geben und die Mörder zu überführen. Lesen Sie, wie die Polizei die Kinder-Mörder schnappen will und wie Sie helfen können. Mehr mit BILDPlus. Weiterlesen mit -Abo 2017-04-02 18:10 www.bild.de 93 / 100 Oppermann zu Autobahnen: "Eine Privatisierung ist ausgeschlossen" Nutzungsbedingungen Embedding Tagesschau: Durch Anklicken des Punktes „Einverstanden“ erkennt der Nutzer die vorliegenden AGB an. Damit wird dem Nutzer die Möglichkeit eingeräumt, unentgeltlich und nicht-exklusiv die Nutzung des tagesschau.de Video Players zum Embedding im eigenen Angebot. Der Nutzer erkennt ausdrücklich die freie redaktionelle Verantwortung für die bereitgestellten Inhalte der Tagesschau an und wird diese daher unverändert und in voller Länge nur im Rahmen der beantragten Nutzung verwenden. Der Nutzer darf insbesondere das Logo des NDR und der Tageschau im NDR Video Player nicht verändern. Darüber hinaus bedarf die Nutzung von Logos, Marken oder sonstigen Zeichen des NDR der vorherigen Zustimmung durch den NDR. 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Sie werden Bestandteil der Nutzungsbefugnis, wenn der Nutzer den geänderten AGB zustimmt. 2017-04-02 18:08 tagesschau.de www.tagesschau.de 94 / 100 China: Anti-Islam-Gesetz tritt in Unruheprovinz in Kraft China hat in seiner muslimisch geprägten Provinz Xinjiang das Tragen des Kopftuchs und langer Bärte verboten. Ein entsprechendes Gesetz, das religiöse Leben der Muslime drastisch einschränkt, trat am Wochenende in Kraft. Neben dem Schleier und "abnormalen" Bärten sind künftig auch religiöse Hochzeits- und Beerdigungszeremonien religiösen Extremismus'" als "Zeichen eines untersagt. Von den 22 Millionen Einwohnern Xinjiangs gehören knapp die Hälfte dem muslimischen Turkvolk der Uiguren an. Die Regierung rechtfertigte das Gesetz als notwendigen Schritt im Kampf gegen islamistischen Terror, religiösen Fundamentalismus und Separatismus. Insgesamt verbietet das Gesetz 15 Verhaltensweisen, die als Störung der religiöse säkularen Ordnung aufgefasst werden könnten. Dazu zählt unter anderem die Weigerung von Eltern, nationalen Bildungssystem ihre Kinder am teilnehmen zu lassen. Ferner dürfen Muslime erst ab dem 18. Lebensjahr die Moschee besuchen. Imame müssen ihre Freitagspredigten zuvor Regierungsstellen zur Überprüfung vorlegen. Muslimen ist es auch untersagt, die islamischen Reinheitsgebote im gesellschaftlichen Leben einzufordern – außer bei Lebensmitteln. Es gelte, eine religiöse Einmischung in das säkulare nichtmuslimischer oder nichtreligiöser Leben Menschen zu verhindern. Auch das Fasten im Ramadan unterliegt künftig gesetzlichen Beschränkungen. Ein Großteil der im Gesetz verankerten Vorschriften galt in Xinjiang bereits seit Jahren in Form von Direktiven der Kommunistischen Menschenrechtler kritisierten Partei. das Gesetz als weiteren Verstoß der Regierung in Peking gegen die Religionsfreiheit. In den letzten Monaten haben sich die Spannungen in der Region Xinjiang massiv verschärft. Im November begannen die Behörden damit, Reisepässe in Xinjiang einzuziehen. Einwohner benötigen nun eine spezielle Erlaubnis, um ins Ausland zu reisen und ihre Pässe zurückzubekommen. Um sich für Reisedokumente zu bewerben, müssen Einwohner teilweise DNA-Proben abgeben. Grund für die verschärften Maßnahmen ist unter anderem die Wirtschaftspolitik: Staatschef Xi Jinping sieht die Region, durch die jahrhundertealte Seidenstraße verläuft, als strategischen Knotenpunkt. Mit Investitionen im Wert von vielen Milliarden US-Dollar will die chinesische Regierung die alte Seidenstraße für den Handel mit dem Westen attraktiv machen. 2017-04-02 18:06 Politik Gesellschaft www.zeit.de 95 / 100 Wie ein blinder Bergsteiger den Mount Everest bezwingen will Riesige Gipfel auf sechs Kontinenten hat Andy Holzer schon geschafft, nur der höchste Berg der Welt fehlt ihm noch. Warum er dabei womöglich mehr wahrnimmt als sehende Menschen. Unten im Tal ist es schon frühlingshaft warm, aber oben auf 2600 Meter liegt noch Pulverschnee. Andy Holzer steht abfahrbereit am höchsten Punkt des Schartenschartls, einer 40 Grad steilen Rinne in den Lienzer Dolomiten. "Okay, kann ich? ", fragt Holzer seinen Begleiter Andreas Unterkreuter, den er Anda nennt. "Du kannst. " "Volle Freigabe? " "Volle Freigabe. " "Los? " "Los! " Anda lässt die Skier ein Stück geradeaus laufen, in die enge Felsrinne hinein, Andy hinterher, dann beginnen beide mit rhythmischen, kurzen Schwüngen. "Hopp! Hopp! ", ruft Anda bei jeder Kurve. Die Kommandos hallen von den Felswänden wider, dazu pflügen die Tourenski durch den tiefen Schnee in der Scharte. Ab und zu kratzen sie über Eis. Auf der harschigen Altschnee-Unterlage hat sich am Vortag eine dicke Schicht Pulverschnee gesammelt, die Steine darunter sind nicht zu sehen. Für Andy Holzer sowieso nicht. Er fährt in der Spur seines Guides, rein nach Gehör und Gefühl. Holzer ist blind, von Geburt an, aufgrund der Netzhauterkrankung Retinitis pigmentosa. Täglich absolviert Holzer in diesen Wochen eine Bergtour zu Fuß oder mit Ski, manchmal auch zwei, um möglichst viele Höhenmeter zu sammeln, bis zu 3000 am Tag. Auf 100 Touren kommt er pro Winter. Sein Ziel: der Mount Everest. Die höchsten Gipfel von sechs Kontinenten hat er bereits bestiegen, nur der höchste Berg der Welt fehlt ihm noch. Wenn er es wie geplant im Mai auf den Gipfel schafft, wäre er der zweite Blinde, dem es gelingt, alle Seven Summits zu erklimmen. 2001 war der Amerikaner Erik Weihenmayer als erster Blinder auf dem Everest. Für Holzer ist es der dritte Versuch, nachdem ihn 2014 ein großes Lawinenunglück und 2015 ein Erdbeben zum Umkehren brachten. Andy Holzer ist 50 Jahre alt, wiegt bei einer Größe von 1,76 Meter fast 85 Kilogramm und sieht auf den ersten Blick überhaupt nicht aus wie ein durchtrainierter Top-Athlet. Bei der Trainingstour auf das Schartenschartl fühlt er sich anfangs nicht besonders fit, da er in der Nacht zuvor schlecht geschlafen hat. Zur besseren Akklimatisierung schläft er schon Wochen vor der Abreise in den Himalaja in einem Hypoxie-Zelt mit künstlicher Sauerstoffzufuhr, das bei ihm im Schlafzimmer auf seine Seite des Ehebettes montiert ist. Auf diese Weise simuliert man die Höhenluft. Das chinesische Basislager an der Nordseite des Everest liegt auf 5200 Meter, Holzers Wohnort Tristach auf 670 Meter. "Mein Schädel! ", stöhnt Holzer und reibt sich die Stirn. Unter der Mütze kommen lange, aschblonde Haare zum Vorschein, die zum Pferdeschwanz gebunden sind. Er bleibt stehen, nimmt den Rucksack ab, zieht seine Trinkflasche heraus und nimmt erst mal einen Schluck Tee. Obwohl er seine Hausberge noch nie gesehen hat, kennt er jeden Stein hier, zeigt auf eine kleine Kapelle, weiß, wo der Wald aufhört und von welchem steilen Nordhang Lawinengefahr droht. Meistens genießt er seine Trainingseinheiten in der heimischen Natur, aber an diesem Tag fühlt es sich für ihn anfangs ein bisschen schwerer an. "Warum tut man sich das bloß alles an? " Ja, gute, Frage. Warum eigentlich? Es ist schon schwer genug, als Sehender auf den Everest, den Mount McKinley oder den Montblanc zu steigen, in den Dolomiten eine schwere Kletterroute zu meistern oder mit Skiern eine steile Felsrinne hinunterzuwedeln. Wie hart muss das als Blinder sein? Und welchen Sinn hat es, ohne Augenlicht auf die höchsten Berge aller Kontinente zu klettern? "Ich brauche den Berg nicht als Leistungsbeweis", sagt Andy Holzer. Ihm gehe es eher um die Emotionen und das Erlebnis zusammen mit seinen Kletterpartnern. "Wenn Leute das nicht verstehen, haben sie keine Fantasie", findet er. " Bergsteigen ohne Augenlicht hat ganz viel mit Denken zu tun. " Weil ihm ein Sinn fehle, seien die anderen Sinne umso sensibler, sagt er, und offenbar hat er das fehlende Sehvermögen mit einem besonders starken Willen kompensiert. "Aufgrund meiner eingeschränkten Wahrnehmung sind bei mir einige Ressourcen im Gehirn frei", erklärt Holzer, "von sehenden Partnern höre ich oft: Darauf wäre ich jetzt gar nicht gekommen. " 2017-04-02 18:03 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 96 / 100 RB Leipzigs Star Keita will Superstar Messi nacheifern Leipzig (dpa) - RB Leipzigs Mittelfeldspieler Naby Keita will so erfolgreich werden wie Argentiniens Weltstar Lionel Messi. "Jetzt gibt es ja noch Messi als weltbesten Fußballer, und ich bin noch ein relativ kleiner, unbedeutender Spieler. Aber ich möchte wachsen und zu gerne irgendwann ähnliche Erfolge feiern", sagte der 22-Jährige dem Fachmagazin "Kicker". Der Nationalspieler aus Guinea ist einer der Erfolgsgaranten im Team des Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga und als Stammspieler bei Coach Ralph Hasenhüttl gesetzt. Aber die Bundesliga ist für Keita nur eine Zwischenstation, hat er doch große Ambitionen: bester Spieler Afrikas und der Welt werden. "Das stimmt, das ist ein Traum von mir, aber das ist natürlich noch ein sehr weiter Weg", sagte Keita, der als sehr zurückhaltend und bescheiden gilt. Keita, der am Samstag beim 4:0 (1:0) gegen den SV Darmstadt 98 zwei Tore markierte, war vor der Saison für 15 Millionen Euro von RB Salzburg zum Aufsteiger aus Sachsen gekommen. Sein Vertrag läuft noch bis Juni 2020. RB-Sportdirektor Ralf Rangnick will mit dem ins Visier von Top-Clubs gerückten Keita verlängern. Er hat aber keine Eile. "Ich fühle mich absolut wohl hier, habe jetzt aber nicht den Kopf frei dafür", sagte er. Wo das Schicksal ihn letztlich irgendwann hinführe, wisse niemand. "Ich lerne Stück für Stück dazu, sehe mein Leben, meine Karriere wie eine Leiter, auf der ich Stufe für Stufe, Sprosse für Sprosse immer weiter nach oben klettere, um zu wachsen. " 2017-04-02 18:03 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 97 / 100 Sexualität jenseits der 65: „Ja, das Verlangen bleibt“ Herr Beier, im Begriff „Alterssexualität“ sehen Kritiker eine Stigmatisierung alter Menschen. Viel öfter aber wird gar nicht über Sex im Alter gesprochen. Und Jüngere glauben, im Alter verschwinden sexuelle Bedürfnisse. Haben Männer und Frauen ab 65 Jahren noch Sex? Ja. In Partnerschaften hat rund ein Drittel noch Geschlechtsverkehr. Allerdings mit sinkender Koitusfrequenz. Nur empfiehlt es sich nicht, Sexualität auf Geschlechtsverkehr zu reduzieren. Körperliche Nähe und Zärtlichkeiten sind eine bedeutsame Quelle für Zufriedenheit. Intimität ist für alte Menschen genauso wichtig wie für junge. Im Alter steigt aber die Wahrscheinlichkeit der Partnerlosigkeit, insbesondere für Frauen, weil Männer eine geringere Lebenserwartung haben. Das Verlangen aber bleibt also? Zweifellos. Studien belegen, dass nur für wenige alte Menschen die Sexualität völlig an Bedeutung verloren hat. Dieser Anteil sinkt noch mal, wenn ein erweitertes Verständnis von Intimität zugrunde gelegt wird. Das ist nachvollziehbar, weil wir Menschen auf Bindung programmiert sind und Nähe, Annahme, Sicherheit und Geborgenheit Grundbedürfnisse sind. Umgekehrt gilt, dass nicht wenige Menschen, besonders Frauen, mit Sexualität Negatives verbinden, etwa wenn sie früher Opfer sexueller Traumatisierungen geworden sind. Das Vertrauen in das Gelingen von Beziehungen kann dann bis ins hohe Alter erschüttert sein. Manche fühlen sich zu alt für Sex? Sehr häufig spielen Einschränkungen der sexuellen Funktionen eine Rolle. Das ist mit zunehmendem Alter der Normalfall. So benötigt der alternde Mann für die Erektion intensivere Stimulationen, die Steifigkeit ist meist geringer, alles dauert länger. Das gilt auch für die Frau: Die Scheide verliert an Dehnungsfähigkeit, die Durchblutung wird schwächer, es dauert länger, bis sie feucht wird. Dazu können Beschwerden durch Beckenbodenschwäche und Gebärmuttersenkung kommen. Außerdem kann Urinverlust beim Sex zu Schamgefühlen führen. Ziehen sich die Partner dann voneinander enttäuscht zurück? Schwierig wird es, wenn sie nicht über Ängste sprechen. Männer glauben oft, sie taugen ohne Erektion für die Partnerin wenig. Dabei greifen einige zu erektionsfördernden Medikamenten, manchmal ohne Absprache mit der Partnerin. Männer können vergleichsweise unkompliziert Prostituierte besuchen. Auch Männer, die Bordelle besuchen, sind oft frustriert – sie wünschen sich ja, wegen ihrer selbst geliebt und angenommen zu werden. Die soziale Ressource Partnerschaft bleibt im Alter zentral. Andererseits gibt es im Alter, wie gesagt, einen weiteren Unterschied zwischen den Geschlechtern: Da die Lebenserwartung von Frauen durchschnittlich höher ist, sind sie häufiger partnerlos. Ein Senior wird da manchmal richtig umworben. Was ist mit Agenturen, die Masseurinnen in Heime vermitteln? Einige bieten an, dass sich die Frauen ausziehen oder mit den Bewohnern kuscheln. Solange damit keine unrealistischen Erwartungen verbunden sind, dem Kunden also klar ist, dass sich daraus keine Beziehung ergeben wird, lässt sich dagegen nichts einwenden. Eine intime Partnerschaft ersetzt es nicht. Was für Probleme gibt es sonst? Aufgrund steigender Lebenserwartung treten chronische Erkrankungen häufiger auf. Dabei ließen sich durch Einbeziehung von Partnern psychosoziale Ressourcen für die Betroffenen viel stärker nutzen. Etwa bei Parkinson: Hier ist sexuelles Verlangen durch Medikamente oft gesteigert, was zu gravierenden Belastungen für die Partnerschaften führen kann. Die Medizin sollte sich hier genauso um Lösungen bemühen wie bei Demenz. Demenzkranke verlieren Selbstkontrolle. Mancher zieht sich aus und steht plötzlich nackt im Raum. Zuweilen können nur männliche Pfleger ins Zimmer gelassen werden. Oder es sind impulsdämpfende Medikamente nötig. Es gibt übrigens auch Frauen, die Pfleger zu sich ziehen und zu küssen versuchen. Was muss sich generell ändern? Das Verständnis von Sexualität muss erweitert werden. Wie zufrieden Menschen mit ihren sexuellen Beziehungen sind, erschöpft sich nicht in der Erlangung von Erektionen und Orgasmen. Das ist ein Zerrbild, das alte Menschen von Kontakten abhalten könnte. Die Gesellschaft und das Gesundheitssystem sollten das korrigieren und zur Nutzung aller Möglichkeiten intimer Nähe ermutigen. Ärzte und Pflegekräfte könnten Patienten und Altenheimbewohnern also dazu raten, sich mit anderen Menschen zu treffen? Alter ist kein eindimensionaler Abbauprozess, sondern durch Entwicklungsmöglichkeiten gekennzeichnet. Ein gelungenes Intimleben stabilisiert emotional und fördert so insgesamt die Gesundheit. Das sage ich auch den angehenden Medizinern in meinen Vorlesungen. Das Interview führte Hannes Heine. Klaus Beier leitet das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité. Mehr Artikel zum Thema „Älter werden“ im Magazin „Tagesspiegel GESUND“ Nr. 8, erhältlich im Tagesspiegel-Shop, www.tagesspiegel.de/shop , Tel. 29021-520 2017-04-02 18:02 Hannes Heine www.tagesspiegel.de 98 / 100 Prinz Charles besucht das zerstörte Amatrice Im Rahmen seiner Reise durch mehrere EULänder hat der britische Prinz Charles am Sonntag die durch ein Erdbeben zerstörte Stadt Amatrice in Mittelitalien besucht. Der 68-Jährige traf Überlebende der Katastrophe vom vergangenen August und drückte ihnen und den Rettungskräften seine Bewunderung aus. Mit einem Schutzhelm auf dem Kopf besichtigte der Kronprinz die eigentlich gesperrte "rote Zone", das Zentrum der Zerstörungen. "Es ist eine erschreckende Szene der Zerstörung", sagte Charles, als er an den Trümmern der Kirche Sant'Agostino vorbeikam. "Ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun, Ihre Belastbarkeit ist bewundernswert", sagte Charles im Gespräch mit einem Einwohner. Für manch einen war aber schon der Besuch aus Großbritannien ein kleiner Trost: "Es war eine wunderbare Geste der menschlichen Wärme, ich war den Tränen nahe", sagte der 75-jährige Carmine Monteforte, der geduldig gewartet hatte, um den Prinzen zu sehen. "Sein Besuch hat ganz bestimmt die Moral der Leute hier gestärkt. " Die 65-jährige Marina Torredi sagte, sie habe dem Prinzen erzählt, dass sie bei dem Beben ihren Ehemann verloren habe. "Er war sehr bewegt, er hat mich in den Arm genommen", erzählte Torredi. "Es war ein sehr emotionaler Moment. " Der Bürgermeister von Amatrice verzichtete darauf, den Prinzen in die "zona rossa" zu begleiten: "Ich schaue in die Zukunft. Ich kehre in das historische Zentrum zurück, wenn es wieder aufgebaut ist", sagte Sergio Pirozzi. Ende August waren bei dem Beben der Stärke 6 in Mittelitalien fast 300 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen in dem Sommer-Ferienort Amatrice. Wegen der immer noch beschädigten Straßen in der Region war Charles von Florenz aus per Hubschrauber nach Amatrice gekommen. Er reist gerade zusammen mit seiner Ehefrau Camilla durch einige EU-Staaten - als Teil einer Charmeoffensive des britischen Königshauses inmitten der Brexit-Vorbereitungen. Charles' Sohn William und dessen Ehefrau Kate hatten kürzlich Paris besucht. Charles' und Camillas Reise begann am Mittwoch in Rumänien und endet am kommenden Mittwoch und Donnerstag in Österreich. Am Freitag waren die beiden in Florenz eingetroffen, am Samstag machten sie einen Abstecher nach Neapel. Am Montag stehen nochmals Termine in Florenz auf dem Programm, bevor Charles und Camilla am Dienstag Papst Franziskus im Vatikan treffen. (APA/AFP/dpa) 2017-04-02 18:02 diepresse.com 99 / 100 Nationalliga A: HC Davos trotz Ausscheiden auf Kurs Für den HC Davos war die Saison 2016/17 vor allem: ein Experiment. Wieder einmal stellte Davos das jüngste Team der Nationalliga A, Durchschnittsalter 24; und gerade auf der Torhüterposition ging der HCD mit den Unerfahrenen Gilles Senn, 21, und Joren van Pottelberghe, 19, ein Wagnis ein. Der Klub hätte sich nach dem Abgang von Leonardo Genoni zum SC Bern einen erfahreneren Goalie durch Gönner aus dem Unterland finanzieren lassen können. Doch Davos, dieses Alpen-Biotop, funktioniert anders. Es gibt eine Art blindes Vertrauen in den Trainer Arno Del Curto und den Torhüter-Coach Marcel Kull. Nicht nur vom Verwaltungsrat, sondern auch von den Medien, den Fans, den Sponsoren. Und Del Curto, der akribische, ruhelose Tüftler, begreift fehlende Routine nun mal nicht als Risiko, sondern als Chance. In der Rolle des Aussenseiters gefällt sich der sechsfache Meistertrainer seit je am besten; er scheint eine Art persönliche Genugtuung daraus zu ziehen, wenn er Skeptiker widerlegen kann. In der am Samstagabend zu Ende gegangenen Spielzeit ist Del Curto das wieder einmal gelungen. Ja, der HCD scheiterte im Play-off-Halbfinal mit 2:4Siegen am EV Zug. Doch bei aller Enttäuschung muss festgehalten werden: Davos hat die Erwartungen übertroffen; er ist auf Kurs, die Zukunft scheint rosig. Bei den Torhütern war eine Entwicklung zu erkennen, beide steigerten sich kontinuierlich, ehe Senn im Halbfinal kein Rückhalt mehr war und vom Zuger Tobias Stephan in den Schatten gestellt wurde. Seine Abwehrquote betrug schwache 88,44 Prozent, doch der Finaleinzug hätte trotz dieser Schwachstelle gelingen können. Dann nämlich, wenn die HCD-Ausländer dem Zuger Ausländer-Quartett um McIntyre, Klingberg, Holden und Immonen in Sachen Produktivität nicht so hoffnungslos unterlegen gewesen wären – mit 5:15 Toren. Auf den Ausländerpositionen wird es im HCD zu Veränderungen kommen. Einzig die Verträge von Lindgren und Kousal laufen weiter, wobei eine Weiterbeschäftigung des Tschechen Kousal nach einer diskreten Spielzeit mit 35 Skorerpunkten in 57 Spielen nicht zwingend erscheint. Die Verträge von Ruutu und Daniel laufen aus. Und die einstige Attraktion Axelsson hat sich schon länger verabschiedet. Die Ausländersuche gehörte in den letzten fünf Jahren zu den Aufgabengebieten des Chef-Scouts Bruno Aegerter. Das ändert sich nun – der 61jährige Aegerter verlässt den Klub auf eigenen Wunsch und wird Sportchef im EHC Visp, wo er zu Beginn des Millenniums als Trainer wirkte. Gaudenz Domenig, der rührige HCD-Präsident, sagt, Aegerters Nachfolge sei noch nicht geregelt, die Stelle werde aber ersetzt. Der neue Mann wird die Ausländer im Verbund mit Del Curto suchen; dem Duo wird dafür exakt gleich viel Geld zur Verfügung stehen wie in diesem Jahr. Während der HCD das Budget des Nachwuchsbereichs leicht erhöht, bleibt der Etat für die erste Mannschaft unverändert. Zwar ergeben sich durch den neuen TV-Vertrag Zusatzeinnahmen in der Höhe von einer Million Franken, doch der Zuschuss wird benötigt, um das strukturelle Defizit zu decken. Die Saison 2016/17 dürfte der HCD trotz fünf Play-offHeimspielen mit einem knappen Defizit abschliessen. Domenig sagt: «Im besten Fall schreiben wir dank Sonderbeiträgen von Gönnern eine rote Null. Aber es wird knapp.» Domenig beschäftigt sich derzeit nicht nur mit der Budgetplanung. Das vielleicht wichtigste Traktandum für den Zürcher Wirtschaftsanwalt steht im Herbst an und benötigt einiges an Vorlaufzeit. Im September befindet die Davoser Stimmbevölkerung über das neue Stadion. Man würde anhand der Bedeutung des HCD für die Davoser Kommune denken, die Abstimmung sei Formsache, zumal die FDP-Politiker Tarzisius Caviezel und Marc Gianola fleissig lobbyieren. Domenig jedoch warnt vor solchen Gedankengängen. Er sagt: «Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter.» Vermutlich wäre das auch das falsche Signal, so drastisch wie der Präsident sich bereits geäussert hat. Er stellte das Szenario eines freiwilligen Abstiegs in den Raum, weil dem HCD bei einem Verbleib in der Vaillant-Arena so viele Einnahmen entgehen würden, dass der Klub nicht mehr konkurrenzfähig wäre. Das mag überzeichnet sein, doch für Davos geht es im Herbst um viel. Domenig hat beim ZSC-Lions-CEO Peter Zahner angeklopft und nach Ratschlägen für den Abstimmungskampf ersucht. Zahner hat Erfahrung mit der Materie; die ZSC Lions gewannen im September das Votum um ihr neues Stadion in Zürich Altstetten. Dass sie sich in Davos für die Expertise aus Zürich interessieren, zeigt: Selbst im HCD hat die Experimentierfreude irgendwo Grenzen. 2017-04-02 18:00 Nicola Berger www.nzz.ch 100 / 100 HSV-Sportdirektor Jens Todt bei NDR 90,3 HSV-Sportdirektor Jens Todt bei NDR 90,3 NDR 90,3 - 02.04.2017 17:00 Uhr Autor/in: Britta Kehrhahn Am Sonntag war der ehemalige Bundesliga-Profi und heutige HSV-Sportdirektor Jens Todt bei NDR 90,3 zu Gast und plauderte mit Moderatorin Britta Kehrhahn über die Situations des Vereins. 2017-04-02 18:00 NDR www.ndr.de Total 100 articles. Generated at 2017-04-03 00:01