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Masterarbeit
Master of Advanced Studies in
Prävention und Gesundheitsförderung,
2009-2011
Die Rolle des Selbstwerts als Risiko- und Schutzfaktor für die
psychische Gesundheit im Jugendalter
Was macht gesund, was macht krank? Ergebnisse einer prospektiven
Längsschnittstudie zu Risiko- und Schutzfaktoren internalisierender Störungen
Vor- und Nachname/n:
Strasse und Nummer:
Postleitzahl und Wohnort:
Email-Adresse:
Tina In-Albon
Schützenmattstrasse 10
4051 Basel
[email protected]
Von dieser Masterarbeit wurden am 30.09.2011 vier schriftliche Exemplare bei der Hochschule
Luzern eingereicht.
Diese Arbeit ist Eigentum der Hochschule Luzern. Sie enthält die persönliche Stellungnahme des
Autors/der Autorin bzw. der Autorinnen und Autoren. Veröffentlichungen – auch auszugsweise –
bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung durch die Leitung der Weiterbildung der Hochschule
Luzern – Soziale Arbeit.
Abstract
Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter sind im Hinblick auf ihre Häufigkeit,
ihren Verlauf und ihre Folgen ein wichtiges gesundheitspolitisches Thema. Psychische
Störungen im Kindes- und Jugendalters sind bedeutsame Risikofaktoren für psychische
Störungen im Erwachsenenalter und bedürfen daher einer möglichst frühzeitigen
Behandlung. Die Basis erfolgreicher Behandlungs- und Präventionsansätze bildet die
Erforschung von Risiko- und Schutzfaktoren.
Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der Rolle des Selbstwerts als Risiko- und
Schutzfaktor für die Entwicklung respektive Verhinderung internalisierender Störungen.
Das prospektive Längsschnittdesign der vorliegenden Studie (Zürcher AdoleszentenPsychologie und -Psychopathologie-Studie, ZAPPS) mit drei Erhebungszeitpunkten
erlaubt die Erforschung von Prädiktoren während sieben Jahren bei Jugendlichen im Alter
zwischen 11 und 25 Jahren.
Die Ergebnisse verweisen darauf, dass der Selbstwert in diesem Altersspektrum stabil ist
und ein niedriger Selbstwert einen signifikanten Prädiktor für die Entwicklung
internalisierender Probleme darstellt, der auch einen grösseren Einfluss hat als das
Bewältigungsverhalten, die Effizienz sozialer Netzwerke und die Belastung durch
Lebensereignisse. Die Ergebnisse werden im Rahmen der aktuellen Forschungslage
diskutiert und Implikationen für die Prävention abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Tabellen und Abbildungsverzeichnis..................................................................................I
Vorwort............................................................................................................................ II
1. Einleitung......................................................................................................................1
2. Theoretische Einführung.............................................................................................2
2.1 Begriffsklärung...................................................................................................2
2.2 Die Adoleszenz...................................................................................................4
2.3 Wie geht es den Schweizer Jugendlichen?.........................................................5
2.4 Psychische Störungen in der Adoleszenz...........................................................5
2.5 Aktueller Stand der Forschung zu Risiko- und Schutzfaktoren psychischer
Störungen...........................................................................................................6
2.5.1
Längsschnittstudien.........................................................................7
2.5.2 Querschnittstudien...........................................................................8
2.6 Der Selbstwert...................................................................................................12
3. Herleitung der Fragestellung und Hypothesen........................................................16
4. Methodik......................................................................................................................18
4.1 Design der ZAPPS-Studie.................................................................................18
4.2 Stichprobe.........................................................................................................18
4.3 Instrumente.......................................................................................................19
4.4 Statistische Analysen........................................................................................21
5. Ergebnisse................................................................................................................... 23
5.1
Deskriptive Ergebnisse...............................................................................23
5.2
Ergebnisse der Cross-Lagged-Panel-Analysen...........................................28
5.2.1 Modell Selbstwert und Belastung durch Lebensereignisse............28
5.2.2 Modell Selbstwert und Effizienz sozialer Netzwerke....................29
5.2.3 Modell Selbstwert und aktives Coping..........................................30
6. Diskussion....................................................................................................................31
6.1
Einschränkungen der Studie.......................................................................35
6.2
Welche Implikationen haben diese Ergebnisse für die Prävention............35
7. Schlussfolgerungen und Ausblick.............................................................................39
8. Literaturverzeichnis...................................................................................................40
Anhang
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
I
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Demographische Angaben der Stichproben
19
Tabelle 2: Mittelwert und Standardabweichung der Fragebogen über die drei
Messzeitpunkte
24
Tabelle 3: Mittelwert, Standardabweichung (SD) und Gruppenunterschiede (Geschlecht)
der Fragebogen nach Geschlecht über die
drei Messzeitpunkte (T)
Tabelle 4: Korrelationen der Fragebogen über die drei Messzeitpunkte
25
26
Tabelle 5: Korrelationen des YSR, internalisierende Skala mit allen
Fragebogen über die drei Messzeitpunkte
27
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Schematische Darstellung des Cross-Lagged-Panel-Designs.
22
Abbildung 2: Gesamtmodell der Cross-Lagged-Panel-Analyse. Die Vierecke
sind die Variablen über die drei Messzeitpunkte, die Kreise
sind die Varianzen der Fehler.
28
Abbildung 3: Das standardisierte Modell mit den Variablen Selbstwert
und Belastung durch Lebensereignisse mit den signifikanten Koeffizienten.
** p < .001, *p < .05. SW= Selbstwert,
LE = Belastung durch Lebensereignisse.
28
Abbildung 4: Das standardisierte Modell mit den Variablen Selbstwert
und Effizienz sozialer Netzwerke mit den signifikanten
Koeffizienten. ** p < .001, *p < .05. SW = Selbstwert,
SN = Effizienz sozialer Netzwerke.
29
Abbildung 5: Das standardisierte Modell mit den Variablen Selbstwert
und aktives Copingverhalten mit den signifikanten
Koeffizienten. ** p < .001, *p < .05. SW = Selbstwert,
COP = aktives Coping.
30
Vorwort
Vorwort
Mein Dank geht an die Gutachtenden der Hochschule Luzern, Prof. Dr. Martin Hafen und
Monica Basler, MPH. Des Weiteren möchte ich mich bei Prof. Dr. Dr. Hans-Christoph
Steinhausen und Dr. Christa Winkler Metzke für die Bereitstellung der ZAPPS-Daten
bedanken. Für die statistische Unterstützung geht mein Dank an Dr. Andrea H. Meyer der
Universität Basel.
II
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
1
1. Einleitung
Gesundheit
ist
körperlichen,
ein
Zustand
geistigen
und
völligen
sozialen
Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von
Krankheit und Gebrechen.
WHO (1948)
Die Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsdefinition (WHO), die besagt, dass
nicht nur das körperliche, sondern auch das psychische, soziale und subjektive
Befinden
als
bedeutsam
Gesundheitswissenschaften
erachtet,
ist
geworden.
Mit
zu
einem
der
Leitbild
der
Ottawa-Charta
zur
Gesundheitsförderung (WHO, 1986) hat die WHO die Prävention und die Förderung
gesunder Lebensweisen auf die gesundheitspolitische Agenda gesetzt. Die Basis
erfolgreicher
Präventions-
und
Interventionsansätze
ist
es,
Risiko-
und
Schutzfaktoren zu erforschen. Unter Schutzfaktoren oder Ressourcen werden
Merkmale oder Lebensbedingungen einer Person verstanden, die sich positiv auf
Gesundheit und Wohlbefinden auswirken können. Risikofaktoren haben negative
Wirkungen. Von zentraler Bedeutung für viele Entwicklungsbereiche ist dabei das
Selbstwertgefühl.
Aufgrund der Prävalenzraten psychischer Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter
sowie der vielfältigen Entwicklungsanforderungen, die zu bewältigen sind, leitet sich
ein dringender Handlungsbedarf im Bereich der Prävention ab.
In
der
vorliegenden
Arbeit
werden
theoretische
Hintergründe
und
der
Forschungsstand zu Risiko- und Schutzfaktoren für die psychische Gesundheit im
Kindes- und Jugendalter zusammengefasst. Anhand der Daten der Längsschnittstudie
ZAPPS wurden verschiedene Faktoren untersucht.
Hauptschwerpunkt der
vorliegenden Arbeit liegt auf dem Selbstwert, da bislang unklar ist, ob dieser Ursache
oder Ausdruck psychischer Auffälligkeiten ist. Die Wirkung des Selbstwerts als
Risiko- und Schutzfaktor und der Zusammenhang mit weiteren möglichen Variablen
sollen mit den vorliegenden Längsschnittdaten untersucht werden. Die theoretische
Basis der ZAPPS-Studie bildet das von Rutter (1987, 1990) im Rahmen der
Resilienzforschung
entwickelte
Vulnerabilitätsfaktoren.
Konzept
der
Risiko-,
Protektions-
und
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
2
Die Identifikation von Schutzfaktoren ist vor allem im Bereich der Prävention
nützlich. Bei der Planung und Durchführung von Präventionsmassnahmen ermöglicht
die Erfassung von Schutzfaktoren eine wirkungsvollere Ausrichtung. Indem bekannt
ist, welche Schutzfaktoren entwickelt, gestärkt und aktiviert werden müssen, kann
eine gesunde Weiterentwicklung des Kindes besser ermöglicht werden. In dieser
Masterarbeit werden Präventionsprogramme vorgestellt, die darauf abzielen, das
Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen zu steigern.
2. Theoretische Einführung
Im Folgenden werden zunächst relevante Begriffe erläutert und definiert. Die
Lebensphase der Adoleszenz, das Befinden der Schweizer Jugendlichen sowie
psychische Störungen in der Adoleszenz werden in den darauffolgenden Abschnitten
beschrieben. Danach erfolgt ein Überblick zum aktuellen Stand der Forschung zu
Risiko- und Schutzfaktoren psychischer Störungen und in einem eigenen Abschnitt
die Rolle des Selbstwerts für die psychische Gesundheit respektive psychische
Störungen.
2.1 Begriffsklärung
Zu den Risikofaktoren gehören soziale und genetische Faktoren sowie individuelle
Lebensbedingungen
oder
Angewohnheiten,
die
eine
bestimmte
Krankheit
begünstigen oder gar verursachen können. Beim Begriff Risikofaktor wird zwischen
variablen und fixen Risikofaktoren unterschieden (Kraemer et al., 1997). Fixe
Risikofaktoren wie Geschlecht und Rasse sind nicht veränderbar. Variable
Risikofaktoren sind spontan oder durch eine Intervention veränderbar und sind somit
entscheidend für die Entwicklung von Präventionsprogrammen. Ein variabler
Risikofaktor, der verändert werden kann und dadurch das Risiko für den Erwerb der
interessierten Störung verändert, wird als kausaler Risikofaktor bezeichnet. Im
Konzept von Rutter werden diejenigen psychosozialen Variablen als Risikofaktoren
verstanden, die unabhängig von Stressorexpositionen das Risiko der Entstehung einer
psychischen Störung erhöhen. Im Gegensatz dazu gibt es Schutzfaktoren, die vor
einer negativen Entwicklung schützen. Nach Michael Rutter (1985) sind
Schutzfaktoren, Faktoren, die das Kind unter Risikobedingungen vor einer negativen
Entwicklung schützen.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
3
Über die genaue Abgrenzung zwischen Risiko- und Schutzfaktoren besteht
Unklarheit. Ein Grund hierfür ist, dass weniger Erkenntnisse über risikomildernde als
über risikoerhöhende Faktoren und ihre Wirkungsweise vorliegen (Laucht et al.,
1997). Das blosse Fehlen von Risiken kann nicht als Schutzfaktor konzipiert werden
(Scheithauer & Petermann, 1999). Auch Rutter (1990) geht davon aus, dass ein
protektiver
Effekt
nur
beim
d.
h.
(Interaktionseffekt),
Vorliegen
fehlen
risikoerhöhender
risikomildernde
Faktoren
Faktoren,
erfolgt
kommt
der
risikoerhöhende Effekt voll zum Tragen. Nach Rutter (1990) und Lösel und Bender
(1994) ist es demnach eine Frage der Perspektive, ob Variablen als protektive oder
Risikofaktoren betrachtet werden. Die Vulnerabilität und Protektion stellen ihrer
Meinung nach zwei Pole eines Kontinuums dar.
Ein Modell der Wirkung von Schutzfaktoren ist in der Theorie der Salutogenese von
Antonovsky enthalten, welches aus der Stress- und Bewältigungsforschung
hergeleitet ist (Antonovsky, 1979, 1991). Antonovsky konzeptualisiert Gesundheit
als „Gesundheits-Krankheits-Kontinuum“. Dabei wirken Stressoren auf den
Organismus ein, die den Organismus vom Gesundheitspol in Richtung Krankheitspol
bewegen können. Ein Stressor stellt eine Lebenserfahrung dar, die durch
Inkonsistenz, Unter- und Überbelastung sowie Kontrollverlust gekennzeichnet ist
(Antonovsky,
1987).
Diese
Stressoren
bezeichnet
er
als
generalisierte
Widerstandsdefizite. Er unterscheidet bei den Stressoren zwischen „life events“ und
den sog. „daily hassles“, den alltäglichen Ärgernissen. Der Organismus reagiert mit
einem Spannungszustand auf einen Stressor, daher muss der Organismus lernen,
adäquat einen Spannungszustand zu verarbeiten. Menschen unterscheiden sich nun
darin,
wie
effizient
sie
den
Spannungszustand
bewältigen,
d.
h.
die
Stressverarbeitung, resp. das Coping, ist zentral für das Modell der Salutogenese. Für
die Spannungsbewältigung sind die Ressourcen eines Menschen entscheidend,
welche von Antonovsky als generalisierte Widerstandsquellen bezeichnet werden.
Die funktionale Gemeinsamkeit der bio-psycho-sozialen Widerstandsquellen liegt im
Kohärenzgefühl begründet. Dabei stehen drei konstituierende Dimensionen des
Kohärenzgefühls im Zentrum: Verstehbarkeit, Bewältigbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Das Kohärenzgefühl wird dabei stark durch Erfahrungen geprägt (vgl. S. 12).
Verwandt mit den Begriffen Risiko- und Schutzfaktoren sind die Konzepte der
Vulnerabilität
(Verletzlichkeit)
und
Resilienz
(Widerstandsfähigkeit).
Unter
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
4
Vulnerabilität oder Diathese (griech. Neigung) wird eine erblich-konstitutionelle,
aber auch erworbene Bereitschaft (Disposition) des Organismus für Krankheiten oder
abweichendes Verhalten verstanden. Während Vulnerabilität also eine besondere
Anfälligkeit gegenüber Risiken und negativen Einflussfaktoren darstellt, bedeutet
Resilienz die Fähigkeit, mit Belastungen umgehen zu können und sich trotz
vorhandener Risikofaktoren gesund zu entwickeln. Dabei ist festzuhalten, dass
Vulnerabilität
und
Resilienz
keine
absoluten,
stabil
überdauernden
Persönlichkeitseigenschaften sind, sondern sich in Abhängigkeit von aktuellen
Anforderungen und Ressourcen entwickeln und einer gewissen Variabilität
unterliegen (Kinard, 1998).
2.2 Die Adoleszenz
Die
Adoleszenz
ist
eine
Phase
mit
vielen
physischen
und
psychischen
Veränderungen.
Die Entwicklungsaufgaben, die es in der Adoleszenz zu bewältigen gilt, lassen sich in
drei
Bereiche
einteilen:
Dem
persönlichen,
zwischenmenschlichen
und
gesellschaftlichen Bereich. Die Identitätsentwicklung wird diesen Bereichen
übergeordnet und stellt daher das zentrale Thema des Jugendalters dar.
Entwicklungsaufgaben des persönlichen Bereichs ergeben sich aus biologischen
Veränderungen, bspw. Körperveränderungen akzeptieren, sowie aus der Entwicklung
der weiblichen oder männlichen Geschlechtsrolle. Des Weiteren sollten durch die
Fähigkeit zur Abstraktion eine eigene Weltanschauung und Zukunftsperspektiven
entwickelt und aufgebaut werden. Im zwischenmenschlichen Bereich liegen die
Entwicklungsaufgaben beim Aufbau von Peerbeziehungen zu beiderlei Geschlechts,
bei der Aufnahme von intimen Beziehungen und in der Ablösung von den Eltern. Die
Entwicklungsaufgaben im gesellschaftlichen Bereich liegen in der Vorbereitung auf
einen Beruf und damit auch in der Vorbereitung auf die finanzielle Selbstständigkeit
(siehe Grob & Jaschinski, 2003). Die Identitätsentwicklung als übergeordneter
Bereich ist durch zwei Grundbemühungen gekennzeichnet: Die Bemühung, sich
selbst zu erkennen und das Bestreben, sich selbst zu gestalten und an sich zu arbeiten.
Der Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenenalter ist gekennzeichnet durch das
Erlangen an Selbstständigkeit, jedoch müssen bei diesem Übergang auch
Verhaltensformen und Privilegien des Kindesalters aufgegeben werden. Dieser
Eintritt in einen unbekannten Lebensbereich kann zu Unsicherheiten führen. Es ist
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
5
jedoch festzuhalten, dass 80 % der Jugendlichen keine ausgeprägte Identitätskrise
zeigen. Auch wenn die Mehrheit der Jugendlichen diese Zeit gut meistert, führt diese
Phase bei einigen Jugendlichen zu emotionaler Labilität und Überforderung, was mit
einer erhöhten Anfälligkeit für psychische Erkrankungen einhergeht.
2.3 Wie geht es den Schweizer Jugendlichen?
In der Swiss Multicenter Adolescent Survey on Health 2002 (SMASH; Narring et al.,
2003) wurden 7’420 Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren zu ihrem
Gesundheitszustand befragt. Da bereits in den Jahren 1992/93 eine erste Befragung
durchgeführt wurde, konnten zudem Veränderungen über die letzten 10 Jahre
aufgezeigt werden. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Jugendliche für Probleme auf
der psychosozialen Ebene und der Beziehungsebene Hilfe und Unterstützung
wünschten. Die psychischen Beschwerden bestanden vor allem aus Stress und
Deprimiertheit. 35 % der Mädchen und 20 % der Jungen fühlten sich teilweise so
deprimiert, dass sie sich Hilfe gewünscht hätten. Dabei ist zu beachten, dass 8 % der
Mädchen und 3 % der Jungen Suizidgedanken äusserten. Insgesamt kann festgehalten
werden, dass die Mehrheit der Jugendlichen mit ihrer Gesundheit zufrieden ist und
nur eine Minderheit (ca. 5 %) ihre Gesundheit als schlecht beurteilt. Auch wenn dies
eine Minderheit darstellt, scheint ein dennoch beachtlicher Anteil von Jugendlichen
psychische Probleme zu haben, welcher sich im Vergleich zu 10 Jahre zuvor
vergrössert hat. Im Vergleich zu 1993 zeigt die 2002-Studie eine Verschlechterung in
den Bereichen Suchtverhalten und psychische Gesundheit (Drogenkonsum und
Essstörungen).
Hinsichtlich der Versorgung hält die Studie fest, dass der Zugang zur
Gesundheitsversorgung zwar offen ist, dass jedoch von Seiten des Fachpersonals (in
einem ersten Anlaufschritt sind dies meist Ärzte) noch zu wenig psychisch-soziale
Schwierigkeiten
angesprochen
werden,
so
dass
bsp.
eine
weiterführende
psychologische Behandlung vorerst nicht indiziert wird.
2.4 Psychische Störungen in der Adoleszenz
Die Prävalenzraten psychischer Störungen im Jugendalter liegen bei circa 20 % (z. B.
Petermann, 2005; Ihle & Esser, 2002; Steinhausen, Winkler Metzke, Meier &
Kannenberg, 1998). Dieser Umstand wird auch durch eine aktuelle Studie aus den
USA mit 10'123 Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren belegt, welche eine
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
6
Prävalenzrate von 22.2 % für psychische Störungen gefunden hat (Merikangas, He &
Burstein, 2010). Im Kindes- und Jugendalter sind Angststörungen die häufigsten
psychischen
Störungen,
gefolgt
von
Aufmerksamkeitsdefizit-
und
Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) sowie aggressiven Verhaltensstörungen. Angstund depressive Störungen werden zu internalisierenden Störungen zusammengefasst
und aggressive Verhaltensstörungen und ADHS zu externalisierenden Störungen. In
einer mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführten Studie waren
affektive Störungen und Angststörungen etwa gleich häufig zu diagnostizieren
(Wittchen, Nelson & Lachner, 1998). Hinsichtlich Geschlechterunterschiede zeigen
epidemiologische Studien, dass im Kindesalter internalisierende Störungen bei
Mädchen und Jungen gleich häufig auftreten, dass dann aber ab dem Jugendalter
weibliche Jugendliche höhere Prävalenzraten internalisierender Störungen aufweisen
als männliche Jugendliche (Merikangas et al., 2010; Steinhausen et al., 1998).
Bezüglich des Erstauftretensalters psychischer Störungen zeigen Studien, dass die
Mehrheit von Erwachsenen bereits im Jugendalter eine Diagnose einer psychischen
Störung hatte (Kim-Cohen et al., 2003). Für eine frühe Erkennung psychischer
Auffälligkeiten und eine wirksame Behandlung spricht somit die Tatsache, dass
psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter einen Risikofaktor für die
Entwicklung psychischer Störungen im Erwachsenenalter darstellen. Bspw. zeigten
Woodward und Fergusson (2001), dass Jugendliche mit einer Angststörung ein
erhöhtes Risiko hatten, als junge Erwachsene Angst- oder affektive Störungen zu
entwickeln, drogenabhängig zu werden und schwache schulische Leistungen zu
erbringen.
Damit die psychische Gesundheit der Jugendlichen aufrecht erhalten, resp. optimale
Behandlungsangebote
durchgeführt
werden
können,
sind
evidenzbasierte
Interventions- und Präventionsansätze entscheidend. Die Basis erfolgreicher
Präventions- und Interventionsansätze ist es, Risiko- und Schutzfaktoren zu
erforschen.
2.5 Aktueller Stand der Forschung zu Risiko- und Schutzfaktoren psychischer
Störungen
Die Untersuchung und der Nachweis von Schutzfaktoren sind nicht möglich ohne die
gleichzeitige Berücksichtigung von Risikofaktoren da, wie bereits beschrieben, eine
Abgrenzung von Risiko- und Schutzfaktoren sich als problematisch heraus erweist
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
7
(Scheithauer & Petermann, 1999). Im Folgenden werden zunächst Ergebnisse von
relevanten Längsschnittstudien im Bereich der Risiko- und Schutzfaktoren vorgestellt
(Kauai-Studie,
Mannheimer
Risikokinderstudie
und
Bielefelder
Invulnerabilitätsstudie). Anschliessend werden Studien beschrieben, von denen
Ergebnisse
aus
Querschnittuntersuchungen
vorliegen,
die
jedoch
als
Längsschnittstudien konzipiert sind (z. B. BELLA-Studie). Zudem werden die
Ergebnisse der Querschnittsuntersuchung der ZAPPS-Studie beschrieben, deren
Längsschnittdaten im empirischen Teil der vorliegenden Arbeit dargestellt werden.
Abschliessend werden Ergebnisse zum Einfluss von Lebensereignissen, der Bremer
Jugendstudie und weitere relevante Risikofaktoren aufgeführt.
2.5.1 Längsschnittstudien
Die
bekannteste
entwicklungspsychologische
Längsschnittstudie
in
der
Resilienzforschung ist die Kauai-Studie von Emmy Werner und Ruth Smith (1982,
1992), in welcher der gesamte Geburtsjahrgang 1955 der hawaiianischen Insel über
40 Jahre hinweg beobachtet wurde. Das Hauptziel dieser Studie war, den Lebenslauf
der Kinder bis ins Erwachsenenalter zu verfolgen. Die Studie war wegweisend für die
Entwicklung des Resilienzkonzepts. Es zeigte sich, dass Kinder, die unter
risikoreichen Bedingungen wie psychische Erkrankung eines Elternteils oder
familiäre Armut aufwuchsen, trotz allen Widrigkeiten zu selbstständigen und
erfolgreichen jungen Erwachsenen heranwuchsen. In der weiteren Entwicklung dieser
Kinder zeigten sich die folgenden Faktoren als Schutzfaktoren: Suchen und Finden
emotionaler
Unterstützung
ausserhalb
der
Familie
sowie
Teilnahme
an
ausserschulischen Aktivitäten. Es konnten auch geschlechtsspezifische Faktoren
gefunden werden. So zeigte sich, dass bei Mädchen hohe Autonomie und
Verantwortungsgefühl
(infolge
mütterlicher
Berufstätigkeit,
Betreuung
von
Geschwistern) und bei Jungen ein väterliches Rollenmodell und Erstgeborener
(uneingeschränkte elterliche Aufmerksamkeit) Schutzfaktoren darstellten.
Weitere wichtige Längsschnittstudien sind die Mannheimer Risikokinderstudie
(Laucht, Esser & Schmidt, 1998) und die Bielefelder Invulnerabilitätsstudie (Bender
& Lösel, 1997; Lösel & Bender, 1994).
In der Mannheimer Risikokinderstudie wurden Kinder von Geburt an bis ins
Schulalter untersucht. Als mögliche Risikofaktoren wurden zum Zeitpunkt der
Geburt bestehende organische und psychosoziale Belastungen erhoben. Als mögliche
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
8
Schutzfaktoren wurden die frühe Mutter-Kind-Beziehung und die familiäre Umwelt
des Kindes erfasst, wobei Schutzeffekte bei einer positiven frühen Mutter-KindBeziehung festgestellt werden konnten. Als Risikofaktoren zeigten sich organische
(prä- und perinatale Komplikationen) und psychosoziale Belastungen (ungünstige
Lebensverhältnisse). Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass Risiko- und
Schutzfaktoren in vielen Fällen einen grossen Überschneidungsbereich aufweisen
(Laucht et al., 1998).
In der Bielefelder Invulnerabilitätsstudie wurden resiliente Jugendliche mit einer
auffälligen Hochrisikogruppe verglichen. Untersucht wurden dabei personale und
soziale Ressourcen. Bedeutsame Schutzfaktoren im Zwei-Jahres-Längsschnitt waren
ein flexibler und aktiver Bewältigungsstil, eine gute Beziehung zur Schule, eine
stärkere
Leistungsorientierung,
eine
geringere
Hilflosigkeit,
realistischere
Zukunftsperspektiven, eine grössere Zufriedenheit mit der sozialen Unterstützung
und eine feste ausserfamiliäre Bezugsperson. Dabei äusserte sich jedoch auch die
kontextspezifische Wirksamkeit sozialer Integration und Zufriedenheit mit sozialer
Unterstützung. Soziale Unterstützung zeigte sich zunächst als positive Ressource, die
sich aber als Risikofaktor für deviantes Verhalten nachweisen liess. Die Ergebnisse
verweisen darauf, dass protektive Prozesse stets kontextspezifisch zu betrachten sind,
d. h. derselbe Faktor kann in unterschiedlichen Kontexten und bei verschiedenen
Gruppen von Individuen schützende, risikoreiche oder keine Prozesse beeinflussen
(Bender & Lösel, 1997; Lösel & Bender, 1994).
2.5.2 Querschnittstudien
Ergebnisse aus der BELLA-Studie im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS)
in Deutschland
In der BELLA-Studie des deutschen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys wurde
eine repräsentative Stichprobe von 2’863 Familien mit Kindern im Alter von 7-17
Jahren zum seelischen Wohlbefinden und Verhalten befragt. Bei den untersuchten
Risikofaktoren erwiesen sich ein ungünstiges Familienklima und ein niedriger
sozioökonomischer Status als bedeutsam (Ravens-Sieberer, Wille, Bettge & Erhart,
2007). Des Weiteren zeigte sich, dass Kinder mit psychischen Störungen deutlich
häufiger aus konfliktbelasteten Familien kommen, bei Mutter oder Vater eine
psychische Störung vorliegt und/oder die Eltern eine unglückliche Partnerschaft
führen. Zudem zeigte sich, dass Risiken kumulativ wirken. Bezüglich personalen,
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
9
sozialen und familiären Ressourcen liegen Daten von 6’691 Kindern und
Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren vor. Kinder aus Familien mit einem
niedrigen sozioökonomischen Status wiesen häufiger Defizite in ihren personalen,
sozialen und familiären Ressourcen auf. Es zeigten sich auch Zusammenhänge
zwischen Defiziten in Ressourcen und gesundheitlichem Risikoverhalten, bspw.
gingen Defizite in personalen und familiären Ressourcen mit einem erhöhten Risiko
für Rauchen einher (Erhart, Hölling, Bettge, Ravens-Sieberer & Schlack (2007).
Festzuhalten ist, dass dies Ergebnisse der Querschnittsuntersuchung sind, die
Längsschnittdaten werden derzeit erhoben.
ZAPPS-Studie: Ergebnisse der Querschnittstudien (vgl. Abschnitt 4.1)
In der ZAPPS-Studie wurden Risiko-, Protektions- und Vulnerabilitätsfaktoren für
psychische Störungen erhoben. Dabei wurden Merkmale des Individuums, wie das
(aktives und vermeidendes) Bewältigungsverhalten und das Selbstwertgefühl sowie
Merkmale der Umwelt wie das wahrgenommene elterliche Erziehungsverhalten,
Eigenschaften des schulischen Umfelds und soziale Netzwerke untersucht.
Nachfolgend werden die Ergebnisse der Querschnittsuntersuchung zum ersten
Messzeitpunkt (1994) aufgeführt (Winkler Metzke & Steinhausen, 1999a, b). Die
schulbasierte Stichprobe bestand aus 1’110 10- bis 17-jährigen Probanden.
Zusammenfassend zeigte sich, dass kritische Lebensereignisse wie bspw. der Verlust
einer Bezugsperson oder ein Schulhauswechsel sich ungünstig auf die psychische
Gesundheit der Jugendlichen auswirken können. Daneben zeigte sich auch, dass die
kleinen Alltagswidrigkeiten (daily hassles), wie z. B. Streit mit Eltern oder Freunden,
Liebeskummer, schlechte Noten, nicht vernachlässigt werden dürfen. Ein allgemeiner
Risikofaktor
für
beide
Geschlechter
war
das
problemmeidende
Bewältigungsverhalten. Das aktive Bewältigungsverhalten korrelierte vorwiegend bei
Mädchen mit geringeren internalisierenden Problemen. Es zeigte sich auch ein
genereller positiver Zusammenhang zwischen aktivem Bewältigungsverhalten,
Selbstwert, Grösse und Effizienz sozialer Netzwerke. Bezüglich des sozialen
Netzwerks spielte weniger die Grösse als viel mehr die Effizienz der sozialen
Netzwerke eine relevante Rolle. Ein weiterer allgemeiner Risikofaktor für beide
Geschlechter
war
der
psychische
Druck
durch
die
Eltern
und
das
Konkurrenzverhalten zwischen den Schülern. Ein tiefer Selbstwert erwies sich als
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
Risikofaktor,
ein
hoher
Selbstwert
als
protektiver
10
Faktor
für
psychische
Auffälligkeiten.
Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Störungen können kritische
Lebensereignisse sein, bspw. die Beendigung von Freundschaften, der Tod eines
Familienmitglieds oder eines geliebten Haustiers oder das Scheitern in der Schule.
Diese werden meist nicht direkt, sondern erst in Verbindung mit verfügbaren
respektive
nicht-verfügbaren
Bewältigungsmöglichkeiten
wirksam.
In
der
repräsentativen Studie von Kessler, Davis und Kendler (1997) mit 8'098 Probanden
wurden kritische Lebensereignisse in der Kindheit als Einflussfaktoren auf die
Entwicklung psychischer Störungen im Erwachsenenalter untersucht. Dabei zeigte
sich, dass diese Lebensereignisse mit dem Erstauftreten von psychischen Störungen,
aber
nicht
mit
deren
Stabilität
zusammenhingen.
Als
Folgen
kritischer
Lebensereignisse wurden vor allem Angst- und depressive Störungen beschrieben.
In einer Folgestudie von Green et al. (2010) zeigte sich, dass kritische
Lebensereignisse in einem maladaptiven Familienumfeld (Psychopathologie der
Eltern, Kriminalität, Vernachlässigung, Missbrauch) den stärksten Zusammenhang
mit dem Erstauftreten von psychischen Störungen hatten. Eine Spezifität zwischen
bestimmten Lebensereignissen und gewissen psychischen Störungen konnte nicht
gefunden werden. Die Autoren schlussfolgern aus ihren Analysen, dass die
Ergebnisse nicht für einen kausalen Effekt kritischer Lebensereignisse in der
Kindheit für die Entwicklung psychischer Störungen sprechen. Sie gehen davon aus,
dass weitere Faktoren daran beteiligt sind.
Nachfolgend werden einzelne Ergebnisse der Bremer Jugendstudie aufgeführt, die
unter
anderem
den
Zusammenhang
von
selbstbezogenen
Kognitionen
und
internalisierenden Störungen untersuchte (Essau, Conradt, Groen, Turbanisch &
Petermann,
1999).
Dabei
zeigte
sich,
dass
vor
allem
problemmeidendes
Bewältigungsverhalten gegenüber aktiven Bewältigungsstrategien in Verbindung mit
psychischen Auffälligkeiten auftritt. Im Zusammenhang mit internalisierenden
Störungen
lagen
Selbstwahrnehmung
häufig
und
folgende
kognitive
-bewertung,
Faktoren
negative
Hilflosigkeitseinstellung und externale Kontrollerwartung.
vor:
Negative
Zukunftserwartungen,
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
11
Ein intaktes soziales Netzwerk, insbesondere eine gute Qualität und weniger die
Quantität
zeigte
sich
als
protektiver
Faktor
bei
internalisierenden
und
externalisierenden Störungen. Einschränkend ist einzuwenden, dass gerade bei
ängstlichen und zurückhaltenden Jugendlichen das soziale Netz fehlt oder es sich in
seiner Qualität ungünstig auswirkt. Jugendliche mit internalisierenden Problemen
pflegen kaum ausserfamiliäre Beziehungen zu Gleichaltrigen und ziehen sich aus
Angst vor Enttäuschungen und Ablehnungen aus dem sozialen Leben zurück (Essau,
Karpinski, Petermann & Conradt, 1998).
Zusätzlich zu den bereits aufgeführten Risiko- und Schutzfaktoren gibt es eine Reihe
weiterer Faktoren, welche in der vorliegenden Untersuchung nicht berücksichtigt
werden, aber der Vollständigkeit wegen erwähnt werden sollen. Dabei handelt es sich
bswp.
um
genetische
Faktoren
oder
biologische
Risikofaktoren,
wie
Frühgeburtlichkeit oder prä- und perinatale Risiken. Genetische Studien verweisen
auf
eine
genetische
Prädisposition
von
ängstlichen
und
depressiven
Persönlichkeitsmerkmalen (Eley & Plomin, 1997). Es kann aber festgehalten werden,
dass gerade die genetischen Studien zeigen, wie wichtig die Umweltfaktoren für die
Entwicklung von psychischen Störungen sind.
Umwelteinflüsse
können
unterschieden
werden
in
gemeinsame,
individuumsunspezifische Umweltfaktoren (shared-environment) und ungeteilte
individuumsspezifische Umweltfaktoren (non-shared environment). Bei einem
shared-einvironment wirken die gleichen Einflüsse auf Kinder einer Familie, (z. B.
wenn die Familie arm ist). Bei non-shared-environment wirken unterschiedliche
Einflüsse auf die Kinder der gleichen Familie (z. B. wenn die Kinder verschiedene
Schulen besuchen oder traumatische Ereignisse erleben) (Pike & Plomin, 1996).
Während bei Erwachsenen die gemeinsamen Umweltfaktoren keinen signifikanten
Einfluss auf die Psychopathologie haben (Kendler et al., 1992), zeigen
Forschungsergebnisse, dass bei Angststörungen im Kindesalter ein signifikanter
Einfluss besteht. Ergebnisse einer Meta-Analyse (Burt, 2009) weisen darauf hin, dass
gemeinsame Umweltfaktoren (shared-environment) 12 bis 16 % der Varianz von
internalisierenden Störungen erklären. Zudem konnte nicht gezeigt werden, dass der
Einfluss der shared-environment mit zunehmendem Alter geringer wird.
Des Weiteren ist die Psychopathologie der Eltern als Risikofaktor zu nennen, da die
familiäre Häufung von Psychopathologie als gut belegt angesehen werden kann. Als
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
12
Beispiel sei die Meta-Analyse von Micco et al. (2009) genannt, in der die
Prävalenzraten psychischer Störungen bei Kindern von Eltern mit Angststörungen
untersucht wurden. In die Meta-Analyse wurden 16 Studien mit insgesamt 1’892
Kindern zwischen 4 und 25 Jahren einbezogen. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder
von Eltern mit Angststörungen im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe ein
signifikant erhöhtes Risiko für Angst- und depressive Störungen haben (Odds Ratio
für Angststörungen = 3.91, für Depressionen = 2.67).
Zusammengefasst zeigen die bisherigen Forschungsergebnisse zu Risiko- und
Schutzfaktoren,
dass
genetische,
umweltspezifische,
soziale
und
kognitive
Risikofaktoren zur Entwicklung internalisierender Störungen beitragen können. Wie
jedoch die genaue Zusammensetzung der Risikofaktoren für eine psychische Störung
lautet, ist bis anhin noch unbekannt. Weitere Längsschnittstudien sind erforderlich,
die möglichst viele der bekannten respektive vermuteten Risiko- und Schutzfaktoren
erfassen.
2.6 Der Selbstwert
Um die Selbstwahrnehmung einer Person zu beschreiben, werden verschiedene
Begriffe aus unterschiedlichen theoretischen Kontexten verwendet, darunter
Selbstwert, Selbstkonzept und Identität. Mit Selbstwert bezeichnet man eine positive
Einstellung zu sich selbst oder eine positive Bewertung des Selbstkonzepts
(Rosenberg, 1979). Das Selbstwertgefühl ergibt sich aus einem Abgleich von Realund Idealvorstellungen von sich selbst (Erikson, 1968; Rosenberg, 1979). Menschen
streben danach, ihr Selbstwertgefühl zu verbessern, indem sie Situationen suchen, in
denen sie voraussichtlich Erfolg haben werden, und Situationen vermeiden, die zu
einem Misserfolg führen können (Asci et al., 2001). Dabei werden Ereignisse, wie
Erfolge und Misserfolge, häufig selbstwertdienlich interpretiert. Demnach werden
Erfolge internal und Misserfolge external attribuiert. Das Selbstkonzept beinhaltet
meistens auch Bewertungen, daher werden die Begriffe positives Selbstkonzept und
Selbstwert synonym verwendet (Flammer & Alsaker, 2002).
Die Entwicklung der eigenen Identität ist nach der Entwicklungstheorie von Erikson
(1968) die zentrale Entwicklungsaufgabe im Jugendalter. Selbstkonzept und
Selbstwertgefühl entwickeln sich zwar nicht erst im Jugendalter, sind aber in diesem
Lebensabschnitt von grosser Bedeutung. Für die Entwicklung des Selbstwerts werden
unterschiedliche Faktoren in Betracht gezogen. Es konnte gezeigt werden, dass die
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
13
Familie eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Selbstwerts spielt. Studien
beschreiben, dass ein Erziehungsverhalten das geprägt ist durch Unterstützung und
Akzeptanz, mit einem höheren Selbstwert einhergeht (Garber & Flynn, 2001). Eine
weitere Rolle kommt der genetischen Transmission zu. In der ZwillingsLängsschnittstudie von McGuire, Manke, Saudino, Reiss, Hetherington und Plomin
(1999) konnte ein genetischer Beitrag für verschiedene Bereiche des Selbstwerts
nachgewiesen werden. Die Autoren gehen davon aus, dass der Selbstwert über
Persönlichkeitsmerkmale, wie bspw. Neurotizismus, vererbt wird.
Auch
nach
Antonovsky
(1997)
nimmt
das
Selbstwertgefühl
als
eine
Widerstandsressource eine Schlüsselstellung ein. Widerstandsquellen und -defizite
formen im Laufe der Entwicklung das Kohärenzgefühl. Nach Antonovsky entwickelt
sich das Kohärenzgefühl in den ersten drei Lebensdekaden und bleibt dann konstant,
so dass insbesondere die Lebenserfahrungen in der frühen Kindheit die Stärke des
Kohärenzgefühls
bestimmen.
Hinsichtlich
eines
Zusammenhangs
zwischen
Kohärenzgefühl und Massen psychischer Gesundheit konnten Korrelationen
zwischen Kohärenzgefühl und Ängstlichkeit/Depressivität nachgewiesen werden
(Bengel et al., 1998). Sowohl das Kohärenzgefühl als auch das Selbstwertgefühl sind
Konstrukte, die unterschiedliche Phänomene erfassen. Beim Kohärenzgefühl sind es
Verstehbarkeit, Bewältigbarkeit und Sinnhaftigkeit, und beim Selbstwertgefühl
Selbstvertrauen,
Selbstsicherheit,
Selbstakzeptanz
und
Selbstkontrolle.
Beide
Konstrukte werden durch Lebenserfahrungen herausgebildet.
Bezüglich des Alters und des Selbstwerts zeigt sich im Kindesalter ein relativ hoher
Selbstwert, welcher mit dem Beginn der Adoleszenz deutlich abfällt (Robins et al.,
2002). Der deutliche Rückgang kann auf signifikante Veränderungen durch den
Übergang von der Kindheit in die Adoleszenz zurückgeführt werden. Im Hinblick auf
Geschlechterunterschiede liegen teilweise unterschiedliche Ergebnisse vor, wobei die
meisten Studien einen deutlicheren Rückgang des Selbstwerts bei weiblichen
Jugendlichen im Vergleich zu männlichen Jugendlichen gefunden haben (Robins et
al., 2002). Ein wichtiger Aspekt neben der Ausprägung des Selbstwerts ist dessen
Stabilität. Dass beide Facetten, Stabilität und Ausprägung, relevant sind, zeigt sich
bspw. durch tiefe Korrelationen der beiden Aspekte. Zudem scheinen sowohl die
Ausprägung des Selbstwerts als auch die Stabilität des Selbstwerts mit dem
psychologischen Wohlbefinden zusammen zu hängen (Paradise & Kernis, 2002). Die
Stabilität des Selbstwerts ist während der Kindheit und frühen Adoleszenz gering bis
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
14
moderat und wird dann während der Adoleszenz stabiler (Trzesniewski et al., 2003).
Interessanterweise unterscheidet sich die Stabilität des Selbstwerts nicht zwischen
weiblichen und männlichen Kindern und Jugendlichen (Trzesniewski et al., 2003).
Die protektive Wirkung des Selbstwerts für die psychosoziale Entwicklung von
Kindern
und
Jugendlichen
ist
mehrfach
belegt
(z.
B.
Harter,
1999).
Längsschnittstudien zeigen positive Auswirkungen eines hohen Selbstwertgefühls auf
die psychische Gesundheit (z. B. Werner & Smith, 1992; Masten & Reed, 2002). Ein
tiefer Selbstwert hängt mit Psychopathologie zusammen (z. B. Muris, Meesters &
Fijen, 2003; Sukumaran, Vickers, Yates & Garralda, 2003; Trzesniewski et al.,
2006).
In der Querschnittstudie von Sukumaran et al. (2003) wurde bei 118 Kindern im
Alter zwischen 8 und 15 Jahren, die in einer psychiatrischen Klinik behandelt
wurden, der globale Selbstwert aber auch der Selbstwert in verschiedenen Bereichen
(Schule, Sport, Peers, körperliche Erscheinung, Verhalten) im Selbstbericht erhoben.
Die Ergebnisse zeigten, dass im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe die
gesamte klinische Gruppe einen geringeren Selbstwert aufwies, insbesondere
diejenigen Kinder, die internalisierende Störungen oder Verhaltensstörungen hatten.
Dabei zeigten sich vor allem Defizite im globalen Selbstwert und im Selbstwert im
schulischen Bereich. Bei Betrachtung der Kinder mit internalisierenden Störungen
zeigten sich Defizite im Selbstwert im sozialen, schulischen und sportlichen Bereich.
Diese Defizite waren bei den älteren Probanden stärker ausgeprägt als bei den
jüngeren.
In der Studie von Muris et al. (2003) wurden 1’143 Schulkinder zwischen 8 und 14
Jahren untersucht. Erfasst wurden der globale Selbstwert und der Selbstwert in den
Bereichen Schule, Sport, soziale Beziehungen, körperliche Erscheinung und
Verhalten. Zudem wurde die Ängstlichkeit und die depressive Symptomatik der
Kinder durch die Kinder selbst, deren Eltern und Lehrer erhoben. In Bezug auf den
Zusammenhang von Psychopathologie und Selbstwert ergaben sich signifikante
Assoziationen. Dabei zeigte sich, dass der Zusammenhang, erhoben durch den
Selbstbericht des Kindes, deutlich stärker war als beim Bericht durch die Eltern. Dies
kann darauf zurück geführt werden, dass der Selbstwert wie auch emotionale
Auffälligkeiten von aussen nicht beobachtbar und daher für Eltern nur schwer
zugänglich
sind.
Es
konnte
auch
ein
Zusammenhang
zwischen
erhöhten
Neurotizismuswerten und tiefem Selbstwert nachgewiesen werden. Des Weiteren
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
15
zeigte sich ein Geschlechterunterschied. Mädchen hatten in allen Bereichen ausser
dem Verhalten tiefere Werte im Selbstwert.
Nebst diesen Querschnittstudien gibt es einige, wenn auch wenige, prospektive
Längsschnittstudien. Diese werden im Folgenden beschrieben.
Trzesniewski et al. (2006) untersuchten die Rolle des globalen Selbstwerts anhand
Daten der prospektiven Längsschnittstudie in Neuseeland (Dunedin Multidisciplinary
Health and Development Study). In diese Studie gingen 978 Probanden ein, die den
Selbstwert-Fragebogen im Alter von 11, 13 oder 15 mindestens zu einem Zeitpunkt
ausgefüllt hatten. Die letzte Erhebung fand im Alter von 26 Jahren statt. Die
Ergebnisse
zeigten,
dass
Jugendliche
mit
einem
tiefen
Selbstwert
im
Erwachsenenalter signifikant mehr psychische Probleme hatten als Jugendliche mit
einem hohen Selbstwert. Die Jugendlichen mit einem tiefen Selbstwert hatten ein
erhöhtes
Risiko
Depressionen
oder
Angststörungen
zu
entwickeln
sowie
nikotinabhängig zu werden. Diese Ergebnisse blieben nach Kontrolle des
Geschlechts, des sozioökonomischen Status und depressiver Symptome im
Jugendalter erhalten. Des Weiteren zeigten die Jugendlichen mit einem geringen
Selbstwert mehr körperliche Probleme als Jugendliche mit einem hohen Selbstwert.
So
hatten
die
Wahrscheinlichkeit
Jugendlichen
mit
einem
tiefen
Herz-Kreislauf-Schwierigkeiten
Selbstwert
zu
eine
entwickeln
erhöhte
oder
kennzeichneten sich durch eine schlechte wahrgenommene Gesundheit. Ein weiteres
Ergebnis wies darauf hin, dass Jugendliche mit einem tiefen Selbstwert häufiger als
Jugendliche mit einem hohen Selbstwert frühzeitig von der Schule abgehen und
weniger häufiger studieren. Die Autoren schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass der
Selbstwert einen kausalen Faktor für die zukünftige psychische Gesundheit
einnehmen kann und nicht nur ein Epiphänomen psychischer Auffälligkeiten darstellt
(vgl. nächsten Abschnitt).
In die gleiche Richtung gehen die Ergebnisse von Längsschnittstudien, die die Rolle
der Selbstwirksamkeit (z. B. Bandura, Pastorelli, Barbaranelli & Caprara, 1999)
respektive der selbst wahrgenommenen Kompetenzen (z. B. Cole, Jacquez &
Maschman, 2001) im Hinblick auf depressive Symptome untersucht haben.
Trotz dieser Ergebnisse ist festzuhalten, dass ein positives Selbstwertgefühl nicht
unabhängig von anderen Entwicklungsbedingungen entsteht. Bspw. zeigte sich in der
Längsschnittstudie von Birndorf et al. (2005), dass die Selbstachtung von
Jugendlichen durch andere Faktoren, wie ethnische Zugehörigkeit, positive
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
16
Familienkommunikation, Sicherheit in der Schule und Zugehörigkeit zu einer
religiösen Gesellschaft, beeinflusst wurde. Eine positive Selbstwahrnehmung ist
somit eingebunden in ein Netz weiterer Schutzfaktoren.
Dennoch wird kontrovers diskutiert, ob ein tiefer Selbstwert einen Risikofaktor für
psychische Auffälligkeiten oder ein Epiphänomen von wichtigen Ereignissen darstellt
(Baumeister, Campbell, Krueger & Vohs, 2003; Seligman, 1993). Nach Seligman ist
der Selbstwert eher eine Konsequenz als eine Ursache von Anpassung, das heisst,
wenn gute Dinge im Leben geschehen, ist der Selbstwert hoch, geschehen schlechte
Ereignisse, dann ist der Selbstwert tief. Ein Grund für diese bisher kontroverse
Debatte sind methodologische Einschränkungen bisheriger Studien, die eine klare
Aussage für die eine oder andere Seite ausschliesst. Bspw. sind die Studien von
Sukumaran et al. (2003) und Muris et al. (2003) Querschnittuntersuchungen und
erlauben
daher
keine
Aussagen
zur
Kausalität.
Es
fehlt
bislang
an
Längsschnittstudien, repräsentativen Stichproben und der Anwendung multipler
statistischer Methoden (Baumeister et al., 2003).
3. Herleitung der Fragestellung und Hypothesen
Im Zusammenhang mit psychischen Störungen wurden erst wenige Studien
durchgeführt, die die epidemiologische Forschung des Selbstwerts und deren
komplexes Zusammenwirken im prospektiven Längsschnitt untersucht haben. Die
Mehrzahl der Studien untersuchten querschnittliche Zusammenhänge, welche im
Rahmen von Längsschnittstudien überprüft werden müssen (Winkler Metzke &
Steinhausen, 1999a, b). Für die ZAPPS-Studie liegen derzeit nur die Ergebnisse der
Querschnittuntersuchung zu Risiko- und Schutzfaktoren für seelische Gesundheit und
psychische Störungen im Jugendalter vor. Aufgrund dieser Ergebnisse können keine
Aussagen zur Kausalität gemacht werden. Auch kann die Frage zur Rolle des
Selbstwerts, ob Ursache oder Folge, nicht beantwortet werden.
Die im Folgenden beschriebene prospektive Längsschnittstudie ZAPPS erlaubt das
Herangehen an diese Fragestellungen.
Ziel der Arbeit ist es, die Rolle des Selbstwerts unter Kontrolle weiterer Variablen
(Geschlecht, Copingverhalten, Effizienz sozialer Netzwerke und Belastung durch
Lebensereignisse) als Prädiktor für internalisierende Probleme mit Hilfe eines
Strukturgleichungsmodells zu analysieren. Diese Variablen wurden aufgrund von
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
Ergebnissen
früherer
Studien
ausgewählt,
da
diese,
17
vor
allem
in
Querschnittuntersuchungen, im Zusammenhang mit internalisierenden Störungen
eine wesentliche Rolle spielten. Das Geschlecht wurde als Kontrollvariable
einbezogen, da sich in der Querschnittsuntersuchung der ZAPPS-Studie zeigte, dass
Mädchen einen stärkeren Zusammenhang zwischen Selbstwert und internalisierenden
Störungen aufwiesen (Winkler Metzke & Steinhausen, 1999a). Auch in der Studie
von Muris et al. (2003) hatten Mädchen in allen Bereichen des Selbstwerts, ausser im
Verhalten, tiefere Werte als Jungen. Keine Geschlechterunterschiede wurden dagegen
in den Studien von Sukumaran et al. (2003) und Trzesniewski et al. (2006) gefunden.
Das Bewältigungsverhalten konnte in verschiedenen Studien als Schutzfaktor
(aktives
Bewältigungsverhalten)
bzw.
als
Risikofaktor
(vermeidendes
Bewältigungsverhalten) nachgewiesen werden (Winkler Metzke & Steinhausen,
1999a; Essau et al., 1998; Lösel & Bender, 1994; Bender & Lösel, 1997).
In diese Untersuchung wird die Effizienz sozialer Netzwerke aufgenommen und nicht
die Grösse, da die Qualität entscheidender ist als das blosse Vorhandensein von
Freundschaften (Scheithauer & Petermann, 1999). Erste Hinweise, dass die Effizienz
sozialer Netzwerke ein Prädiktor für internalisierende Störungen sein könnte, zeigten
sich in verschiedenen Studien (Bender & Lösel, 1997; Lösel & Bender, 1994; Essau
et al., 1998; Winkler Metzke & Steinhausen, 1999b).
Analot zu den sozialen Netzwerken könnte auch bei Lebensereignissen die Belastung
durch diese Ereignisse eine wesentlichere Rolle einnehmen als das blosse Auftreten
von Lebensereignissen. In der Studie von Green et al. (2010) wiesen die Ergebnisse
darauf hin, dass das Auftreten von Lebensereignissen keinen kausalen Faktor für die
Entwicklung psychischer Störungen darstellt. Daher wird in der vorliegenden Studie
die Belastung durch Lebensereignisse untersucht.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie können mit Ergebnissen früherer Studien
verglichen werden und bisherige Erkenntnisse erweitern mit dem Ziel, ein besseres
Verständnis darüber zu haben, welche Interventionen für die Prävention sinnvoll
sind.
Hypothesen
Basierend auf dem aktuellen Forschungsstand, werden folgende Hypothesen
formuliert und getestet:
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
18
• Hypothese 1: Das Selbstwertgefühl hat einen signifikanten Einfluss auf die
Psychopathologie;
je
tiefer
das
Selbstwertgefühl,
desto
höher
ist
die
Psychopathologie (Werner & Smith, 1982, 1992; Muris et al., 2003; Sukumaran et
al., 2003; Trzesniewski et al., 2006).
• Hypothese 2: Aktive Bewältigungsstrategien stellen einen Schutzfaktor für
internalisierende Störungen dar (Lösel & Bender, 1994; Bender & Lösel, 1997),
während
vermeidende
Bewältigungsstrategien
einen
Risikofaktor
für
internalisierende Störungen darstellen (Essau et al., 1998; Winkler Metzke &
Steinhausen, 1999a).
• Hypothese 3: Die Belastung durch kritische Lebensereignisse hat einen Einfluss
auf die Psychopathologie; je stärker Jugendliche durch Lebensereignisse belastet
werden, desto wahrscheinlicher ist die Entwicklung von psychischen Störungen
(Green et al., 2010; Kessler, Davis & Kendler, 1997). Aufgrund bisheriger Studien
kann
keine
gerichtete
Hypothese
aufgestellt
werden,
ob
belastende
Lebensereignisse einen spezifischen Prädiktor für internalisierende Störungen
darstellen.
• Hypothese 4: Effiziente soziale Netzwerke stellen einen Schutzfaktor gegen
psychische Störungen dar (Bender & Lösel, 1997; Lösel & Bender, 1994; Essau et
al., 1998; Winkler Metzke & Steinhausen, 1999b).
4. Methodik
4.1 Design der ZAPPS-Studie
Die ZAPPS-Studie (Steinhausen & Winkler Metzke, 1997) untersuchte in einer
Längsschnittstudie mit bisher drei Messzeitpunkten (1994, 1997, 2001) die
Entwicklung von Jugendlichen bis ins frühe Erwachsenenalter. Es liegen die Daten
von 543 Jugendlichen über die drei Messzeitpunkte vor.
4.2 Stichprobe
Tabelle 1 beschreibt die Stichprobe (Alter und Geschlecht) zu den drei
Messzeitpunkten.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
19
Tabelle 1
Demographische Angaben der Stichproben
1. Welle 1994 (T1)
2. Welle 1997 (T2)
3. Welle 2001 (T3)
Stichprobengrösse
1110
781
543
Alter in Jahren
MW = 13.6
MW = 16.6
MW = 20.2
(SD = 1.6)
(SD = 1.6)
(SD = 1.7)
Range: 11 – 18
Range: 13 - 21 Jahre Range: 17 - 25 Jahre
Jahre
Geschlecht
männlich = 581
Männlich = 406
männlich = 255
(52.3 %),
(52%),
(47 %),
weiblich = 529
weiblich = 375
weiblich = 288
(47.7 %)
(48%)
(53 %)
4.3 Instrumente
Die Jugendlichen haben an allen drei Messzeitpunkten Fragebogen zu verschiedenen
Bereichen
(psychische
Befindlichkeit,
selbstbezogene
Kognitionen,
Bewältigungsfertigkeiten, soziale Netzwerke, kritische Lebensereignisse) ausgefüllt.
Die Fragebogen sind nachfolgend beschrieben und in Anhang A-E aufgeführt.
Selbstwert-Fragebogen
Der Fragebogen enthält zwölf Items zur Erfassung des globalen Selbstwertgefühls.
Zehn Items sind aus dem Fragebogen von Rosenberg (1965), zwei Items stammen aus
der Berliner Jugendlängsschnittstudie (Silbereisen & Eyferth, 1986). Die interne
Konsistenz der Skala liegt bei Cronbachs alpha .82. Die Beantwortung der Items
erfolgt auf einer vierstufigen Likert-Skala (0= stimmt gar nicht, 1= stimmt wenig, 2=
stimmt ziemlich, 3= stimmt völlig). Ausgewertet wird der Fragebogen als
Summenscore.
Fragebogen zur psychischen Befindlichkeit
Die psychische Befindlichkeit wurde durch den Youth Self Report (YSR, Achenbach,
1991; modifiziert von Steinhauen & Winkler Metzke, 1998) erhoben. Der YSR
erfasst das psychische Befinden bei Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren. Die
folgenden Subskalen werden anhand 81 Items erhoben: Rückzugsverhalten,
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
körperliche
Symptome,
Aufmerksamkeitsprobleme,
Sekundärskalenniveau
Ängstlichkeit/Depressivität,
delinquentes
werden
und
20
soziale
aggressives
internalisierende
und
Probleme,
Verhalten.
Auf
externalisierende
Problembereiche unterschieden. Internalisierende Probleme beinhalten die Skalen
Rückzug, Ängstlichkeit/Depressivität und körperliche Symptome. Externalisierende
Probleme beinhalten die Skalen delinquentes und aggressives Verhalten.
Der Beurteilungszeitraum für die Items betrifft die letzten sechs Monate. Die
Beantwortung erfolgt auf einer dreistufigen Likert-Skala (0= stimmt nicht, 1= stimmt
etwas oder manchmal, 2= stimmt genau oder häufig). Cronbachs alpha der Skalen
liegt zwischen .61 und .93.
Für junge Erwachsene liegt eine modifizierte Version, der Young Adult Self Report
(YASR, Achenbach, 1997; Agrez et al., 2011) vor. Mit Ausnahme der Skala soziale
Probleme stimmt der YASR mit den Skalen des YSR überein. Der YASR wurde in
der dritten Erhebung eingesetzt.
Fragebogen zu Bewältigungsfertigkeiten (Coping)
Die Bewältigungsfertigkeiten von Jugendlichen werden mit dem „Coping Across
Situations Questionnaire“ (Seiffge-Krenke, 1989) erhoben. Die Jugendlichen
beurteilen über acht verschiedene Problembereiche (z. B. Schule, Eltern,
Gleichaltrige, anderes Geschlecht), welche Strategien sie zur Bewältigung ihrer
Probleme einsetzen. Die angebotenen 20 Copingstrategien werden in aktive und
meidende Strategien eingeteilt. Zu den aktiven Strategien gehören bspw. Items wie
„Ich diskutiere das Problem mit meinen Eltern“ oder „Ich spreche die Probleme
sofort an“. Zu den meidenden Strategien gehören Items wie bspw. „Ich versuche,
meine Probleme durch Alkohol oder Drogen zu vergessen“ oder „Ich lasse mir nichts
anmerken und tue so, als ob alles in Ordnung wäre“. Jedes Item wird auf einer
dichotomen Skala (ja, würde ich machen oder nein, würde ich nicht machen)
eingeschätzt. Die Zweifaktorenlösung zeigte sich auch in einer Faktoranalytischen
Untersuchung. Die internen Konsistenzen für beide Faktoren sind zufriedenstellend
mit Cronbachs alpha = .64 (aktive Bewältigung) und alpha = .73 (problemmeidendes
Verhalten).
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
21
Fragebogen zu Sozialen Netzwerken
Der Fragebogen zu sozialen Netzwerken (Winkler Metzke & Steinhausen, 2001)
erfasst die Grösse und Effizienz sozialer Netzwerke in sechs Situationen, in denen
emotionale oder instrumentelle Unterstützung erforderlich sind (z. B. „Wenn du mit
jemandem deine Gefühle teilen möchtest, z. B. wenn du glücklich, traurig oder sehr
ärgerlich bist, zu wem würdest du dann gehen?“). Für jede Situation wird erfragt, ob
eine oder mehrere von neun nahen Bezugspersonen (Familienmitglieder, Verwandte,
Freunde, Lehrer) diese Unterstützung leisten. Zusätzlich wird auf einer fünfstufigen
Likert-Skala die Effizienz dieser Unterstützung bewertet (0= meistens, nichts, 1= ein
wenig, 2= etwas, 3= viel, 4= sehr viel). Die Faktorenanalyse ergab zwei stabile
Dimensionen, Grösse und Effizienz, mit Cronbachs alpha zwischen .70 und .87.
Fragebogen zu Lebensereignissen
Insgesamt 36 Items wurden von bestehenden Fragebogen zu Lebensereignissen
ausgewählt (Goodyer & Altham, 1990; Compas et al., 1988; dt. nach Seiffge Krenke,
1991). In der daraus entwickelten Zürcher Lebensereignis-Liste (ZLEL; Steinhausen
& Winkler Metzke, 2001) betrachtet nicht nur die Anzahl von Lebensereignissen,
vielmehr steht deren subjektive Bedeutsamkeit im Vordergrund. Beispiele für
Lebensereignisse
sind
Schulwechsel,
Familienzusammenstellung,
Krankheiten,
Naturkatastrophen,
Veränderungen
Verlusterlebnisse,
in
der
gesetzliche
Angelegenheiten, d. h. es sind mehrheitlich belastendende Lebensereignisse. Im
Fragebogen gibt es ein Item mit einem positiven Lebensereignis „sich verlieben“,
dieses wurde nicht in den Gesamtbelastungswert einbezogen. Der Zeitrahmen wurde
für die zwölf Monate vor dem Ausfüllen des Fragebogens festgelegt. Neben den
Häufigkeiten von Lebensereignissen wurde ein Gesamtbelastungswert berechnet.
Dieser basiert auf der Likert-Skala von -2 bis +2, welche angibt wie unangenehm
oder angenehm das Ereignis wahrgenommen wurde (-2= sehr unangenehm, -1=
unangenehm, 0= weder noch, 1= angenehm, 2= sehr angenehm). Das Cronbach alpha
der internen Konsistenz lag für die Anzahl Lebensereignisse bei .73 und für die
Beeinträchtigungsskala bei .84.
4.4 Statistische Analysen
Das prospektive Langzeitdesign mit den drei Erhebungsdaten erlaubt die Erforschung
von kausalen Zusammenhängen mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen. Daher
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
22
wurden die Daten anhand von Cross-Lagged-Panel-Analysen analysiert. Die
Analysen wurden mit der Strukturgleichungssoftware AMOS (Version 18.0,
Arbuckle, 2009) durchgeführt. Wie der Begriff impliziert, handelt es sich um ein
Modell, welches Kreuzpfade zwischen Variablenpaaren in Längsschnittdaten
betrachtet. Da drei Messzeitpunkte vorliegen, sind die Variablen, von denen Pfeile
weggehen Prädiktoren, Variablen, die ein- und weggehende Pfeile haben, sind
endogene Variablen und die Variable, welche nur eingehende Pfeile hat, ist der
Outcome. Das Grundprinzip ist in Abbildung 1 dargestellt. Die Pfade (1 und 4)
beschreiben das Ausmass des mittleren linearen Zusammenhangs zwischen den
beiden Variablen innerhalb der beiden Messzeitpunkte. Die Autokorrelationen der
Variablen A und B über die Zeit (2 und 3) sind das Mass der mittleren
intraindividuellen Stabilität über die Zeit. Zentral sind die Kreuzkorrelationen (5 und
6) und deren interne Relation zueinander (die sog. Koeffizienten). Es wird dann von
einem kausalen Zusammenhang ausgegangen, wenn einer der beiden Kreuzpfade
substanziell höher als der andere ausfällt, resp. wenn nur einer der beiden Kreuzpfade
einen signifikanten Zusammenhang zwischen den Variablen A und B über die Zeit
aufweist. Kritisch anzumerken ist, dass das Modell natürlich nur die Variablen
berücksichtigen kann, die erhoben wurden, und es daher möglich ist, dass weitere
Variablen die Kausalität beeinflussen könnten.
Die Besonderheit des Modells liegt darin, dass eine simultane Prüfung von zwei
miteinander
konkurrierenden
Annahmen
stattfindet
und
nicht
nur
eine
Alternativhypothese getestet wird. Zudem kontrolliert das Modell für die Variablen
zu den früheren Messzeitpunkten.
Abbildung 1. Schematische Darstellung des Cross-Lagged-Panel-Designs
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
23
Die Kreuzpfade entsprechen standardisierten Koeffizienten, die nach Cohen (1992)
interpretiert werden können. Als Konvention zur Interpretation dieser Effekte hat sich
eingebürgert, Werte ab 0.8 als „gross“, solche von 0.5 - 0.8 als „mittel“ und solche
von 0.2 - 0.5 als „klein“ zu bezeichnen. Werte unter 0.2 gelten als vernachlässigbar
bzw. sind ohne praktische Bedeutsamkeit (Bortz & Döring, 2005). Das
Signifikanzniveau wurde auf α = 0.05 festgelegt.
Für die Gesamtgüte eines Modells ist es zentral, diese durch Gütekriterien zu prüfen.
Eine hohe Güte des Modells (sog. Modell-Fit) ist dann gegeben, wenn die mit Hilfe
der Parameterschätzer berechneten Varianzen und Kovarianzen übereinstimmen. Zur
Beurteilung des Modell-Fits steht eine Vielzahl von Kriterien zur Verfügung. Die
relevantesten
werden
kurz
beschrieben.
Das
wichtigste
inferenzstatistische
Gütekriterium bildet der Chi-Quadrat-Test (χ2), dieser sollte nicht signifikant sein.
Des Weiteren wird aus dem Quotienten von Chi-Quadrat und Freiheitsgraden (DF)
der sog. Modell-Fit (CMIN/DF) berechnet. Dieses Verhältnis sollte kleiner oder
gleich 2.5 sein. Je kleiner dieser Wert, desto besser ist der Modell-Fit. Ein
zusätzliches
inferenzstatistisches
Mass
ist
der
Root-Mean-Square-Error
of
Approximation (RMSEA). Die Werte für den RMSEA werden wie folgt interpretiert:
≤ 0.05 guter Modell-Fit, ≤ 0.08 akzeptabler Modell-Fit. Zudem gibt der PCLOSE die
Irrtumswahrscheinlichkeit zum RMSEA an, dieser sollte grösser 0.5 sein. Weitere
Cut-off-Werte für die Güte des Modells sind: CFI ≥ .95, TLI ≥ .95 und NFI > .9 (Hu
& Bentler, 1999; Weiber & Mühlhaus, 2009). Die deskriptiven Analysen wurden mit
SPSS (Version 18) durchgeführt.
5. Ergebnisse
Im Folgenden werden zunächst die deskriptiven Ergebnisse der Studie präsentiert.
Danach werden die Cross-Lagged-Panel-Modelle von Selbstwert im Zusammenhang
mit dem Bewältigungsverhalten, der Belastung durch Lebensereignisse und der
Effizienz sozialer Netzwerke beschrieben.
5.1 Deskriptive Ergebnisse
In Tabelle 2 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen der Fragebogen zu den
Bereichen Selbstwert, internalisierende Probleme, aktives und vermeidendes
Copingverhalten,
Effizienz
sozialer
Netzwerke
und
Belastung
durch
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
24
Lebensereignisse über die drei Messzeitpunkte für die Gesamtstichprobe (n = 543)
beschrieben.
Tabelle 2
Mittelwert und Standardabweichung der Fragebogen über die drei Messzeitpunkte
für die Gesamtstichprobe
Selbstwert
YSR, internalisierend
Coping aktiv
Coping vermeidend
Effizienz sozialer
Netzwerke
Belastung durch
Lebensereignisse
(Summe)
Messzeitpunkt
1994
1997
2001
1994
1997
2001
1994
1997
2001
1994
1997
2001
1994
1997
2001
1994
1997
2001
Mittelwert
26.71
27.48
26.18
5.87
6.36
5.79
5.08
4.86
5.37
2.93
2.73
2.69
22.64
21.74
22.58
-4.85
-6.05
-5.95
Standardabweichung
5.60
6.10
5.29
4.71
5.06
4.55
1.47
1.25
1.05
1.64
1.44
1.14
3.25
3.35
3.58
4.55
4.82
5.13
Die Mittelwerte der Summenhäufigkeiten belastender Lebensereignisse lagen zu T1
bei 4.41 (SD= 3.11), zu T2 bei 5.43 (SD= 3.36) und zu T3 bei 5.09 (SD= 3.46).
Die Mittelwerte der sozialen Netzwerke lagen zu T1 bei 20.54 (SD= 6.27), zu T2 bei
21.47 (SD= 6.48) und zu T3 bei 22.02 (SD= 7.33).
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Mittelwerte der Fragbogen
über die drei Messzeitpunkte vergleichbar sind.
Tabelle 3 zeigt die Mittelwerte, Standardabweichungen und Gruppenunterschiede der
Fragebogen für die weiblichen und männlichen Jugendlichen über die drei
Messzeitpunkte (1994, 1997, 2001). Mit T-Tests wurde geprüft, ob für die jeweiligen
Fragebogen Geschlechterunterschiede vorliegen.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
25
Tabelle 3
Mittelwert, Standardabweichung (SD) und Gruppenunterschiede (Geschlecht) der
Fragebogen nach Geschlecht über die drei Messzeitpunkte (T)
Selbstwert
Geschlecht
männlich
T Mittelwert SD
1994
27.52
5.09
weiblich
Mittelwert SD
25.98
5.93
1997
28.44
5.80
26.63
6.24
2001
26.72
5.04
25.70
5.47
1994
5.47
4.15
6.08
4.87
1997
2001
5.81
5.64
4.64
4.63
6.85
6.07
5.36
4.78
1994
4.86
1.53
5.28
1.38
1997
4.56
1.33
5.12
1.10
2001
5.18
1.09
5.54
0.98
1994
3.03
1.65
2.85
1.63
1997
2.71
1.41
2.75
1.48
2001
2.75
1.21
2.63
1.08
Effizienz soziale 1994
Netzwerke
1997
21.97
3.55
23.23
2.83
20.71
3.41
22.65
3.01
2001
21.42
3.62
23.57
3.24
Belastung durch 1994
Lebensereignisse
1997
-4.29
4.15
-5.35
4.83
-4.97
4.22
-7.00
5.13
2001
-5.43
4.66
-6.40
5.48
YSR,
internalisierend
Coping aktiv
Coping
vermeidend
Signifikanztest
t (539) = 3.22, p<
.01
t (530) = 3.46, p<
.01
t (535) = 2.24, p<
.05
t (536) = 1.54,
p=.13
t (538) = 2.4, p< .05
t (531) = 1.04,
p=.29
t (534) = 3.35, p<
.01
t (512) = 5.26, p<
.01
t (495) = 3.95, p<
.01
t (534) = 1.29,
p=.19
t (512) = 0.28,
p=.77
t (495) = 1.14,
p=.26
t (517) = 4.49, p<
.01
t (496) = 6.72, p<
.01
t (497) = 7.01, p<
.01
t (533) = 2.71, p<
.05
t (539) = 4.98, p<
.01
t (538) = 2.19, p<
.05
Der Tabelle 3 ist zu entnehmen, dass weibliche Jugendliche über alle Messzeitpunkte
einen
tieferen
Selbstwert
aufweisen
als
die
männlichen
Jugendlichen.
Interessanterweise zeigen sich auf der internalisierenden Skala des Youth Self Report
(YSR) nur zum mittleren Messzeitpunkt signifikante Unterschiede, indem die
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
26
weiblichen Jugendlichen mehr internalisierende Schwierigkeiten angaben als die
männlichen Jugendlichen. In den anderen beiden Messzeitpunkten sind die Werte des
YSR vergleichbar. Keine signifikanten Unterschiede zeigen sich ausserdem beim
vermeidenden
Copingverhalten.
Beim
aktiven
Copingverhalten
weisen
die
weiblichen Jugendlichen signifikant mehr Bewältigungsstrategien auf als die
männlichen Jugendlichen. Das gleiche Muster lässt sich auch bei der Effizienz
sozialer Netzwerke erkennen. Die weiblichen Jugendlichen zeigen sich durch
Lebensereignisse signifikant stärker belastet als männliche Jugendliche.
In Tabelle 4 sind die Korrelationen der Fragebogen über die drei Messzeitpunkte
dargestellt. Wie der Tabelle 4 zu entnehmen ist, liegt über die Messzeitpunkte eine
hohe Stabilität der Werte vor. Die hohe Stabilität zeigt sich auch in den CrossLagged-Panel-Modellen (siehe Abb. 3-5), indem die Korrelationen zwischen den
jeweiligen Variablen über die Messzeitpunkte signifikant sind.
Tabelle 4
Korrelationen der Fragebogen über die drei Messzeitpunkte
T1/T2
T1/T3
T2/T3
Selbstwert
.51**
.35**
.61**
YSR
.63**
.42**
.55**
Coping aktiv
.33**
.33**
.44**
Coping vermeidend
.29**
.21**
.32**
Effizienz sozialer
.38**
.31**
.47**
Netzwerke
Belastung durch
.38**
.35**
.42**
Lebensereignisse
Anmerkungen. **Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0.01 signifikant.
Um zu prüfen, ob die erfassten Risiko- und Schutzfaktoren die erwarteten
Zusammenhänge mit internalisierenden Problemen aufweisen, wurden Korrelationen
der Fragebogen mit der internalisierenden Skala des YSR berechnet (Tab. 5).
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
27
Tabelle 5
Korrelationen des YSR, internalisierende Skala mit allen Fragebogen über die drei
Messzeitpunkte
YSR,
internalisierend T1
Selbstwert, T1
-.53**
Selbstwert, T2
-.39**
Selbstwert, T3
-.28**
Coping aktiv, T1
-.06
Coping aktiv, T2
-.15**
Coping aktiv, T3
-.18**
Coping vermeidend, .10*
T1
Coping vermeidend, .11*
T2
Coping vermeidend, .09
T3
Effizienz sozialer
-.07
Netzwerke, T1
Effizienz sozialer
-.18**
Netzwerke, T2
Effizienz sozialer
-.16**
Netzwerke, T3
Belastung durch
-.32**
Lebensereignisse,
T1
Belastung durch
-.20**
Lebensereignisse,
T2
Belastung durch
-.18**
Lebensereignisse,
T3
YSR,
internalisierend T2
-.41**
-.66**
-.47**
-.04
-.22**
-.22**
.09*
YSR,
internalisierend T3
-.33**
-.47**
-.66**
-.06
-.16**
-.28**
.10*
.14*
.09
.09*
.06
-.12**
-.11**
-.21**
-.13**
-.22**
-.31**
-.24**
-.19**
-.37**
-.22**
-.30**
-.35**
Anmerkungen. **p < .01, *p < .05.
Von den Risiko- und Schutzfaktoren weisen der Selbstwert, die Effizienz sozialer
Netzwerke und die Belastung durch Lebensereignisse die erwarteten negativen
Korrelationen auf, d. h. bei tieferer Ausprägung dieser Faktoren werden weniger
internalisierende Symptome im YSR berichtet. Die Korrelationen sind signifikant
und liegen im mittleren Bereich, wobei der Selbstwert die höchsten Korrelationen
aufweist. Geringe Korrelationen zeigen sich zwischen dem vermeidenden Coping und
internalisierenden Problemen.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
28
5.2 Ergebnisse der Cross-Lagged-Panel-Analysen
In Abbildung 2 ist das Gesamtmodell mit allen möglichen Pfaden der Cross-LaggedPanel-Analyse dargestellt. Bei den nachfolgenden Modellen werden die nichtsignifikanten Pfadanalysen, die Varianzen der Variablen und die Varianzen der
Fehler aufgrund der Übersichtlichkeit halber nicht mehr dargestellt.
Abbildung 2. Gesamtmodell der Cross-Lagged-Panel-Analyse. Die Vierecke sind die
Variablen über die drei Messzeitpunkte, die Kreise sind die Varianzen der Fehler.
5.2.1 Modell Selbstwert und Belastung durch Lebensereignisse
Da im Modell keine Geschlechterunterschiede gefunden wurden (χ2 = 7.79, df = 9, p
= 0.56), wird das Gesamtmodell für alle Jugendlichen (n= 543) dargestellt. Das
standardisierte Modell mit den Koeffizienten ist in Abbildung 3 illustriert.
Abbildung 3. Das standardisierte Modell mit den Variablen Selbstwert und Belastung
durch Lebensereignisse mit den signifikanten Koeffizienten. ** p < .001, *p < .05.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
29
SW= Selbstwert, LEBE = Belastung durch Lebensereignisse, Int = Internalisierende
Probleme.
Die Modell-Fit-Werte verweisen auf einen guten Fit (χ2 = 14.9, df = 9, p = 0.09;
CMIN/DF = 1.66, RMSEA = 0.02, PCLOSE = 0.98, NFI = 0.99, TLI = 0.99, CFI =
1.0). Der Koeffizient zwischen Selbstwert und internalisierenden Problemen hat mit r
= -.66 (p < .001) einen mittleren Effekt. Der Effekt verweist darauf, dass je tiefer der
Selbstwert, desto stärker ausgeprägt sind die internalisierenden Symptome. Dieser
Koeffizient ist bedeutend höher als der Effekt zwischen der Belastung durch
Lebensereignissen und internalisierenden Problemen (r = -.18, p < .001). Im
unstandardisierten Modell ergibt sich ein z-Wert von -9.43, so dass bei einem
kritischen z-Score von +/- 1.96, auf dem Signifikanzniveau von p < .05, der
Unterschied
zwischen
den
Prädiktoren
Selbstwert
und
Belastung
durch
Lebensereignisse auf internalisierende Probleme signifikant ist.
Des Weiteren zeigt sich, dass der Selbstwert zu T1 einen signifikanten Einfluss auf
die Belastung durch Lebensereignisse zu T2 hat, und auch der Selbstwert zu T2 hat
einen signifikanten Einfluss auf die Belastung durch Lebensereignisse zu T3.
Hingegen hat die Belastung durch Lebensereignisse auf den Selbstwert keinen
Einfluss.
5.2.2 Modell Selbstwert und Effizienz sozialer Netzwerke
Auch in diesem Modell zeigen sich keine Geschlechterunterschiede (χ2 = 4.41, df =
11, p = 0.96), so dass das Gesamtmodell aller Jugendlichen in Abbildung 4
dargestellt ist.
Abbildung 4. Das standardisierte Modell mit den Variablen Selbstwert und Effizienz
sozialer Netzwerke mit den signifikanten Koeffizienten. ** p < .001, *p < .05. SW =
Selbstwert, SN = Effizienz sozialer Netzwerke, INT = Internalisierende Probleme.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
30
Die Modell-Fit-Werte verweisen auf einen guten Fit (�2 = 11.5, df = 7, p = 0.12;
CMIN/DF = 1.6, RMSEA = 0.024, PCLOSE = 0.96, NFI = 0.99, TLI = 0.98, CFI =
1.0). Der Koeffizient zwischen Effizienz sozialer Netzwerke und internalisierender
Probleme ist mit r = -.15 (p < .001) bedeutend kleiner als der Effekt zwischen
Selbstwert und internalisierenden Problemen (r = -.61, p < .001). Es zeigt sich somit
in diesem Modell, dass der Selbstwert einen grösseren Effekt auf internalisierende
Probleme hat als die Effizienz sozialer Netzwerke. Wird dieser Unterschied im
unstandardisierten Modell mit dem z-Wert verglichen, zeigt sich ein signifikanter
Unterschied zwischen den beiden Koeffizienten (z = -5.3, p < .05).
Des Weiteren hat in diesem Modell der Selbstwert zu T1 einen signifikanten Einfluss
auf die Effizienz sozialer Netzwerke zu T2, aber auch die Effizienz sozialer
Netzwerke zu T2 hat einen signifikanten Einfluss auf den Selbstwert zu T3. Zudem
haben sowohl der Selbstwert als auch die Effizienz sozialer Netzwerke zu T2 einen
signifikanten Einfluss auf internalisierende Probleme zu T3. Wobei auch hier der
Selbstwert einen höheren Effekt hat als die Effizienz sozialer Netzwerke.
5.2.3 Modell Selbstwert und aktives Coping
Im Modell zeigen sich keine Geschlechterunterschiede (�2 = 9.63, df = 10, p = 0.47),
so dass in Abbildung 5 das Gesamtmodell aller Jugendlichen abgebildet ist.
Abbildung 5. Das standardisierte Modell mit den Variablen Selbstwert und aktives
Copingverhalten mit den signifikanten Koeffizienten. ** p < .001, *p < .05. SW =
Selbstwert, COP = aktives Coping; INT = Internalisierende Probleme.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
31
Die Modell-Fit-Werte verweisen auf eine hohe Güte des Modells: χ2 = 13.0, df = 8, p
= 0.11. CMIN/DF = 1.6, RMSEA = 0.024, PCLOSE = 0.98, NFI = 0.99, TLI = 0.98,
CFI = 1.0.
Der Koeffizient (r = -.68, p < .001) zwischen Selbstwert und internalisierenden
Problemen ist bedeutend grösser als der Koeffizient zwischen aktivem Coping und
internalisierenden Problemen (r = -.09, p = .003). Somit zeigt sich auch in diesem
Modell, dass der Selbstwert ein wesentlicher Prädiktor für internalisierende Probleme
ist. Einschränkend ist festzuhalten, dass im unstandardisierten Modell der z-Wert für
den Unterschied der beiden Variablen (Selbstwert und aktives Coping) -1.17 beträgt
und somit nicht signifikant ist (kritischer Wert z = +/- 1.96, p < .05). Dieser nicht
signifikante Unterschied lässt sich durch eine sehr grosse Varianz des Koeffizienten
von aktivem Coping zu T3 (COP_T3) auf internalisierende Probleme zu T3 (INT_T3)
erklären. Des Weiteren kann man dem Modell entnehmen, dass der Selbstwert das
aktive Bewältigungsverhalten beeinflusst. Der Selbstwert zu T1 hat einen
signifikanten Einfluss auf das aktive Bewältigungsverhalten zu T2 und T3 und der
Selbstwert zu T2 hat einen signifikanten Einfluss auf das aktive Copingverhalten zu
T3. Hingegen hat das aktive Copingverhalten keinen Einfluss auf den Selbstwert.
Interessanterweise zeigte sich, dass das vermeidende Coping keinen Einfluss auf das
gesamte Modell hat.
6. Diskussion
Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Einflusses des Selbstwerts als
Risiko- und Schutzfaktor auf internalisierende Probleme und zwar im Vergleich zum
Bewältigungsverhalten, zur Effizienz sozialer Netzwerke und zur Belastung durch
belastende Lebensereignisse bei 543 Jugendlichen aus einer schulbasierten
Stichprobe zwischen 11 und 25 Jahren.
Wie in Hypothese 1 angenommen, deuten die Ergebnisse dieser Längsschnittstudie
darauf hin, dass ein geringer Selbstwert einen zentralen Prädiktor für die
Entwicklung internalisierender Probleme darstellt. In den untersuchten Modellen
zeigte sich, dass der Selbstwert einen stärkeren Prädiktor für internalisierende
Probleme darstellt als das Bewältigungsverhalten (aktiv und vermeidend), die
Effizienz sozialer Netzwerke und die Belastung durch Lebensereignisse. Des
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
32
Weiteren zeigte sich, dass zwischen diesen Variablen und dem Selbstwert meist kein
reziproker Effekt besteht. Der Selbstwert zeigte einen Einfluss auf die Belastung
durch Lebensereignisse und das aktive Copingverhalten, jedoch haben diese
Variablen selber keinen Einfluss auf den Selbstwert. Zwischen dem Selbstwert und
der Effizienz sozialer Netzwerke zeigte sich ein Effekt in beide Richtungen. Die
Variablen aktives Bewältigungsverhalten, Effizienz sozialer Netzwerke und
Belastung durch Lebensereignisse zeigten sich auch als signifikante Einflussgrössen
auf internalisierende Probleme, jedoch in deutlich kleinerem Ausmass als der
Einfluss des Selbstwerts, was sich in der Höhe der Effekte und auch den
Korrelationen abbildete. Somit können auch die Hypothesen 3 und 4 angenommen
werden. Interessanterweise zeigte sich beim Copingverhalten, dass das Fehlen von
aktivem Bewältigungsverhalten einen Prädiktor für internalisierende Symptome
darstellt (Hypothese 2 bezüglich des aktiven Bewältigungsverhaltens wird
angenommen),
dass
jedoch
das
vermeidende
Bewältigungsverhalten
keinen
signifikanten Einfluss auf das gesamte Modell hat (Hypothese 2 bezüglich des
vermeidenden Bewältigungsverhaltens wird verworfen). In allen drei Modellen
zeigten sich keine Geschlechterunterschiede. Dies im Gegensatz zu den deskriptiven
Ergebnissen,
wo
sich
zeigte,
dass
weibliche
Jugendliche
über
alle
drei
Messzeitpunkte einen tieferen Selbstwert und eine stärkere Belastung durch
Lebensereignisse, jedoch eine grössere Effizienz sozialer Netzwerke aufwiesen als
die männlichen Jugendlichen.
Wie lassen sich diese Ergebnisse in die derzeitigen Forschungsergebnisse einordnen
und was für Schlüsse resp. Interventionen können daraus gezogen werden?
Die Resultate der vorliegenden Studie sind vergleichbar mit den Ergebnissen von
Trzesniewski et al. (2006). Trezesniewski et al. fanden, dass Jugendliche mit einem
tiefem Selbstwert ein erhöhtes Risiko für schlechtere psychische und körperliche
Gesundheit im Erwachsenenalter hatten, dies unabhängig von Geschlecht,
sozioökonomischem Status und depressiver Symptomatik. D. h. ein tiefer Selbstwert
hatte einen prädiktiven Wert, wenn relevante Variablen kontrolliert wurden. Die
Ergebnisse der vorliegenden Studie, wie auch diejenigen von Trzesniewski et al.
(2006) verweisen darauf, dass der Selbstwert nicht einfach ein Epiphänomen
psychischer Störungen darstellt, wie von Seligman (1993) und Baumeister et al.
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
33
(2003) angenommen, sondern dass ein tiefer Selbstwert eher einen kausalen Prädiktor
für die Entwicklung internalisierender Probleme darstellt.
Mit den Ergebnissen von Orth et al. (2009) vergleichbar, zeigte sich in der
vorliegenden Studie, dass die Belastung durch kritische Lebensereignisse eine
geringere Rolle spielt als der Selbstwert. Dabei ist festzuhalten, dass in der Studie
von Orth et al. Erwachsene und keine Jugendlichen untersucht wurden. In der
Querschnittsuntersuchung der ZAPPS-Studie, zeigte sich, dass die Interaktion
zwischen der Belastung durch Lebensereignisse und internalisierenden Problemen
einen mittleren Effekt aufwies (Winkler Metzke & Steinhausen, 1999), wobei in der
Querschnittstudie nicht für andere Variablen kontrolliert wurde.
In der Bielefelder Studie (Lösel & Bender, 1994; Bender & Lösel, 1997) zeigte sich,
dass
die
Zufriedenheit
mit
sozialer
Unterstützung
und
das
aktive
Bewältigungsverhalten Schutzfaktoren für Erlebens- und Verhaltensprobleme
darstellten. Dies konnte in der vorliegenden Untersuchung bedingt nachgewiesen
werden. Auch bei diesen Variablen zeigte sich ein grösserer Effekt beim Selbstwert.
Mögliche Erklärungen könnten sein, dass in der ZAPPS Untersuchung eine
bevölkerungsbasierte Stichprobe untersucht wurde, während die Stichprobe der
Bielefelder Studie aus Jugendlichen in Heimsituationen mit stark belastendem
Risikomilieu-Hintergrund bestand. Des Weiteren wurden in der Bielefelder Studie
die Auswirkungen auf internalisierende und externalisierende Probleme gemeinsam
untersucht, während in der vorliegenden Untersuchung die Effekte nur auf
internalisierende Probleme geprüft wurden.
In der Querschnittuntersuchung der ZAPPS Studie (Winkler Metzke & Steinhausen
1999) zeigte sich das vermeidende Bewältigungsverhalten als Risikofaktor für
internalisierende
Störungen.
Dies
konnte
in
der
vorliegenden
Längsschnittuntersuchung nicht bestätigt werden. Dagegen konnte sowohl in der
Querschnittuntersuchung als auch in der Längsschnittuntersuchung das aktive
Bewältigungsverhalten als protektiver Faktor nachgewiesen werden, wobei in der
Querschnittuntersuchung der Effekt nur bei Mädchen nachgewiesen werden konnte.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Konstrukt aktive Bewältigungsstrategien vor
allem die Nutzung sozialer Ressourcen thematisiert. Dies könnte erklären, weshalb in
der Querschnittuntersuchung der Effekt vorwiegend bei Mädchen nachgewiesen
werden konnte: Sie können ihre sozialen Ressourcen besser für die Bewältigung von
Stressbedingungen nutzen als Jungen (vgl. auch Holahan & Moos, 1986). In der
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
34
deskriptiven Analyse der vorliegenden Studie zeigten sich bei den weiblichen
Jugendlichen auch signifikant höhere Werte im aktiven Bewältigungsverhalten als bei
den männlichen Jugendlichen.
Wie bereits von Scheithauer und Petermann (1999) ausgeführt, scheint die soziale
Unterstützung nicht durch das blosse Vorhandensein von Freundschaften und häufige
soziale Kontakte gewährleistet, die Qualität und Zufriedenheit mit Beziehungen sind
wesentlich. In der vorliegenden Untersuchung zeigte sich denn auch die Effizienz
sozialer Netzwerke als protektiver Faktor auf internalisierende Probleme, wobei
dieser Effekt bedeutend kleiner ausfiel als der Einfluss des Selbstwerts. Die
Ergebnisse dieser Längsschnittuntersuchung sind somit konsistent mit den
Ergebnissen der ZAPPS-Querschnittuntersuchung. Auch in dieser Studie zeigte sich
die Effizienz des sozialen Netzwerks als protektiver Effekt auf internalisierende
Störungen.
Im Hinblick auf die Stabilität des Selbstwerts zeigen die Ergebnisse dieser Studie,
dass der Selbstwert über die drei Messzeitpunkte mit Korrelationen zwischen .5 und
.6 als stabil bezeichnet werden kann. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit anderen
Studien, die in der Adoleszenz Korrelationen zwischen .4 und .5 gefunden haben (z.
B. Alsaker & Olweus, 1992; Block & Robins, 1993). In der Meta-Analyse von
Trzesniewski et al. (2003) zeigte sich eine Stabilität des Selbstwerts im frühen
Jugendalter von r = .48, so dass die Autoren beim Selbstwert von einer Trait-Variable
ausgehen. In der Studie von Trzesniewski et al. (2003) fanden sich wie in der
vorliegenden Studie keine Geschlechterunterschiede bezüglich der Stabilität des
Selbstwerts. Jedoch zeigte sich in der vorliegenden Studie, dass weibliche
Jugendliche über alle Messzeitpunkte hinweg einen tieferen Selbstwert aufweisen als
die männlichen Jugendlichen.
Ein weiterer jedoch nicht signifikanter Geschlechtereffekt ist erwähnenswert. Im
Selbstbericht
zum
psychischen
Befinden
der
Jugendlichen
bezüglich
internalisierender Probleme zeigten sich zu zwei (1994 und 2001) der drei
Messzeitpunkte
keine
signifikanten
Geschlechterunterschiede.
Beim
zweiten
Messzeitpunkt (1997) zeigte sich ein geringer Unterschied (Cohen’s d = 0.2). Dieses
Ergebnis
verdient
daher
Beachtung,
da
in
epidemiologischen
Studien
zu
Prävalenzraten psychischer Störungen und insbesondere bei internalisierenden
Störungen höhere Prävalenzraten bei weiblichen Jugendlichen im Vergleich zu
männlichen Jugendlichen gefunden wurden (z. B. Merikangas et al., 2010). Auch hier
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
35
sollte jedoch beachtet werden, dass die Daten dieser Jugendlichen aus einer
schulbasierten Stichprobe stammen.
6.1 Einschränkungen der Studie
Bei dieser Studie müssen folgende Einschränkungen berücksichtigt werden. In der
Studie wurde nur der globale Selbstwert erhoben. Es könnte zusätzlich interessant
sein, den Selbstwert für verschiedene Bereiche (Familie, Freizeit, Peers, Schule) zu
erfassen, wie dies bereits andere Studien gemacht haben. Des Weiteren wurde der
Selbstwert per Selbstbericht erhoben. Eine interessante Weiterentwicklung könnte
sein, den Selbstwert in konkreten Situationen mit Hilfe der Verhaltensbeobachtung
zu erheben. Jedoch ist davon auszugehen, dass Jugendliche selber die valideren
Aussagen über ihr Befinden und ihren Selbstwert machen kann. In die Analysen
wurde nur eine Auswahl möglicher Prädiktoren aufgenommen. Sicherlich sind
weitere Variablen für die Entwicklung internalisierender Störungen wesentlich, bspw.
die elterliche Psychopathologie. Diese sollten in zukünftigen Studien mit
eingeschlossen werden.
6.2 Welche Implikationen haben diese Ergebnisse für die Prävention?
Da der Selbstwert einen Prädiktor für die psychische Gesundheit darstellt, resp. ein
tiefer Selbstwert ein Risikofaktor für internalisierende Probleme ist, sollte das Thema
Selbstwert in Präventionsprogrammen einen hohen Stellenwert haben. Bezüglich des
Zeitpunkts von Interventionen beim Selbstwert zeigen die Ergebnisse der
vorliegenden Untersuchung, wie auch die Studie von Trzesniewski et al. (2003),
welche zusätzlich zeigen konnte, dass die Stabilität des Selbstwerts mit
zunehmendem Alter steigt, dass die frühe Adoleszenz ein gutes Zeitfenster für
Interventionen darstellt. Des Weiteren kann festgehalten werden, dass von
Interventionen bezüglich Selbstwert sowohl weibliche wie auch männliche
Jugendliche profitieren können. Die Ergebnisse von Trzesniewski et al. (2006)
zeigten zudem, dass Interventionen, die den Selbstwert erhöhen, förderlich sein
können, und zwar unabhängig vom Ausgangslevel des Selbstwerts. D. h. nicht nur
diejenigen mit einem tiefen Selbstwert können von Interventionen profitieren,
sondern alle. Daraus kann abgeleitet werden, dass Programme zur Steigerung des
Selbstwerts in universellen Settings z. B. in der Schule angeboten werden können.
Dabei stellt sich die Frage, ob der Selbstwert verändert werden kann, obwohl dieser
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
36
als Trait-Variable gilt? Haney und Durlak (1998) führten eine Meta-Analyse durch
zwecks Evaluierung der Wirksamkeit von Interventionen zur Veränderung des
Selbstwerts bei Kindern und Jugendlichen. Nach Einschluss von 116 Studien ergab
sich eine moderate Effektstärke von 0.27. Die Autoren schlussfolgerten, dass die
Programme zu einer Erhöhung des Selbstwerts führten, wobei sich positive
Veränderungen in den Bereichen Verhalten, Persönlichkeit und Schule zeigten. Des
Weiteren zeigte sich auch, dass spezifische Programme zur Steigerung des
Selbstwerts wirksamer waren als Programme, die Verhaltensweisen oder soziale
Skills vermittelten. Zudem waren diejenigen Programme wirksamer, die theorie- und
evidenzbasiert aufgebaut waren.
Welche Programme stehen zur Verfügung?
Programme, in denen versucht wird den Selbstwert positiv zu beeinflussen, sind
meist Bestandteil eines ausführlicheren Trainings, bspw. zur Stressbewältigung, zur
Förderung emotionaler Kompetenzen oder in Präventionsprogrammen für psychische
Störungen.
Im Folgenden werden evaluierte Präventionsprogramme im Bereich internalisierender
Störungen vorgestellt, die mit Kindern resp. Jugendlichen durchgeführt werden.
„Lars & Lisa“- Lust an realistischer Sicht und Leichtigkeit im sozialen Alltag
Das Training „Lars & Lisa“ (Pössel, Horn, Seemann & Hautzinger, 2004) wurde als
universales
Trainingsprogramm
zur
Prävention
von
Depression
entwickelt.
Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren. Das Programm wird in
Schulklassen mit Aufteilung nach Geschlecht in 10 Sitzungen durchgeführt.
Methoden
des
Programms
sind
Selbstmanagement-Therapie,
kognitive
Umstrukturierung, soziales Kompetenztraining und Selbstsicherheitstraining. In der
ersten Evaluationsstudie zeigte sich in der 6-Monatskatamnese, dass ein Anstieg
depressiver
Symptomatik
bei
der
niedrig-depressiven
Kontrollgruppe
von
Jugendlichen verhindert werden konnte (Pössel, Horn & Hautzinger, 2003).
„FREUNDE“
Das Programm „FREUNDE“ (Barrett, Webster & Turner, 2000, 2003) dient der
universellen Prävention von Angst und Depression. Zielgruppe sind Kinder zwischen
7 und 12 Jahren. Das Programm wird in Gruppen von bis zu 12 Kindern oder in einer
Schulklasse durchgeführt. Das Trainings beinhaltet 10 Sitzungen von ca. je einer
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
37
Stunde Dauer mit den Kindern, 4 Elternsitzungen und 2 Auffrischungssitzungen.
FREUNDE ist verhaltenstherapeutisch aufgebaut und hat zum Ziel, die Fähigkeiten
und Techniken der drei Komponenten (physiologischer Bereich, kognitiver Bereich
und Lernen) zu vermitteln, welche bei der Erfahrung, Entwicklung und
Aufrechterhaltung von Angst zusammenwirken. Verschiedene Studien haben die
Wirksamkeit des Programms untersucht und belegt. In einer deutschen Studie zeigten
sich Verminderungen der Angstsymptome und eine Verbesserung der sozialen
Kompetenzen (Barrett et al., 2003).
„GO!“ - Gesundheit und Optimismus
GO! (Junge, Neumer, Manz & Margraf, 2002) ist als universelles Trainingsprogramm
zur Prävention von Angst und Depression konzipiert. Es wird in Schulklassen mit
Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren durchgeführt und beinhaltet 8
Doppellektionen. Das Konzept basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen
Modellen, wobei sich die Elemente auf Angst, Depression, Training sozialer
Kompetenzen und Stressbewältigung beziehen. In Evaluationsstudien zeigten sich
kurz- und mittelfristige positive Effekte bezüglich Wissenszuwachs, Reduktion
dysfunktionaler Gedanken, Vermeidungsverhalten, sozialer Probleme und sozialer
Kompetenz (Überblick bei Junge, Annen & Margraf, 2007).
„Bleib locker“
Zur Stressbewältigung wurde von Klein-Hessling und Lohaus (2000) das Programm
„Bleib locker“ entwickelt. Es dient der Verbesserung des Umgangs mit Stress und
richtet sich an Grundschulkinder. Das Training wird in der Gruppe durchgeführt und
dauert 8 Sitzungen von jeweils 90 Minuten. Es beinhaltet verhaltenstherapeutische
Prinzipien
und
Entspannungsübungen.
Die
Evaluationsergebnisse
zeigten
Wissensverbesserungen sowie eine Abnahme des Stresserlebens und der körperlichen
Symptomatik. Die Trainingswirkungen fanden sich auch noch nach 6 Monaten
(Klein-Hessling, 1997).
„Anti-Stress Training für Kinder“
Dieses Training (Hampel & Petermann, 2003) dient der Verbesserung des Umgangs
mit Stress und ist für Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren geeignet. Das Training
wird
in
der
Gruppe
durchgeführt.
Die
Methoden
des
Trainings
sind
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
verhaltenstherapeutische
Prinzipien,
Entspannung,
38
Problemlösen
und
Selbstinstruktionen. Es besteht aus unterschiedlichen Varianten: einer Kurzversion (4
Sitzungen), als Baustein für andere Interventionsprogramme (2 Sitzungen), mit
Elternbeteiligung (8 Sitzungen) und ohne Elternbeteiligung (6 Sitzungen). Es liegen
Pilotstudien zur Durchführbarkeit und Akzeptanz des Trainings vor, welche zeigen,
dass günstige Stressbewältigungsstrategien aufgebaut werden konnten. Verschiedene
Studien liegen zur positiven Wirkung im Rahmen der Rehabilitation chronischer
Erkrankungen vor (z. B. Hampel et al., 2001; Stachow et al., 2001).
„SNAKE“- Stress nicht als Katastrophe erleben
„SNAKE“ (Beyer & Lohaus, 2006) dient der Verbesserung des Umgangs mit Stress.
Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren. Das Training ist für den
Einsatz im Schulsetting konzipiert. Das Training dauert acht Doppelstunden, wobei
zwei
Trainer
von
Vorteil
sind.
Die
Methoden
des
Trainings
sind
verhaltenstherapeutische Prinzipien, Entspannung und Problemlösen sowie kognitive
Strategien, Suche nach sozialer Unterstützung und Zeitmanagement. Die Ergebnisse
der Evaluationsstudie zeigten einen Wissenszuwachs, eine Verbesserung im Bereich
der Stressbewältigung und eine Reduktion der wahrgenommenen Probleme (Beyer &
Lohaus, 2005). In einer nachfolgenden Evaluationsstudie zeigte sich, dass ein
Training mit begleitendem Internetangebot von den Jugendlichen positiver bewertet
wurde, als ein Training ohne Internetbegleitung (Fridrici & Lohaus, 2007).
Interventionen zur Förderung emotionaler Kompetenzen
Da
bei
einer
Mehrzahl
psychischer
Störungen
Schwierigkeiten
in
der
Emotionsregulation vorliegen, spräche dies für den Einsatz von präventiven
Interventionsprogrammen zur Förderung der emotionalen Kompetenz. Dabei sollten
nach Izard (2002) nachfolgende Punkte berücksichtigt werden. Die Programme
sollten bei Kindern das Erleben positiver Emotionen fördern, nicht zuletzt um
psychosoziale Ressourcen aufzubauen. Die Programme sollten das Erleben von
Emotionen, die mit Empathie und prosozialem Verhalten verbunden sind,
ermöglichen und fördern. Zudem sollte die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme
gefördert werden. Im Gegensatz zu den oben aufgeführten Programmen zur
Prävention internalisierender Störungen sind die Programme zur Förderung
emotionaler Kompetenzen häufig nicht auf ihre Wirksamkeit überprüft. In der Praxis
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
39
sollten jedoch nur Programme eingesetzt werden, die neben einer guten theoretischen
und empirischen Fundierung in ihrer Wirksamkeit nachgewiesen sind (Heinrichs et
al., 2008).
Triple P
Die zuvor beschriebenen Programme haben als Zielgruppe Kinder und Jugendliche.
Da, wie bereits in der Einleitung erwähnt, die Eltern bei der Entstehung und/oder
Aufrechterhaltung von psychischen Störungen eine wichtige Rolle einnehmen, ist die
Unterstützung der Eltern in Erziehungsfragen nahe liegend. Ein solches Programm ist
bspw. „Triple P“ (Positive Parenting Program; Programm zur positiven Erziehung
von Kindern und Jugendlichen, Sanders et al., 2000, 2008).
7. Schlussfolgerungen und Ausblick
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine grosse Mehrheit der Jugendlichen das
Jugendalter ohne anhaltende Probleme bewältigt. Jedoch leiden ca. 20 % der
Jugendlichen an einer psychischen Störung, wobei die internalisierenden Störungen an
erster Stelle stehen. Psychische Störungen im Kindesalter sind stabil bzw. stellen einen
Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Störungen im Erwachsenenalter dar.
Risikoreiche Entwicklungsverläufe von Kindern und Jugendlichen können mit Hilfe von
Präventionsprogrammen positiver gestaltet werden. Voraussetzung für die Entwicklung
wirksamer Präventionsprogramme ist eine gute Kenntnis der Risiko- und Schutzfaktoren.
Auf der Basis des derzeitigen Forschungsstandes fehlt jedoch ein umfassendes,
empirisch fundiertes Modell zur Wirkung von Schutz- und Risikofaktoren.
Gemäss den Ergebnissen der vorliegenden Studie spielt der Selbstwert für die
psychische Gesundheit eine ganz wesentliche Rolle. Es hat sich nicht nur gezeigt,
dass der Selbstwert einen Risiko- bzw. Schutzfaktor für internalisierende Störungen
darstellt, sondern dass der Selbstwert auch einen Einfluss hat auf das
Bewältigungsverhalten, die Effizienz sozialer Netzwerke und Belastungen durch
Lebensereignisse. Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass der Selbstwert
nicht ein Epiphänomen von Ereignissen, sondern eher einen kausalen Faktor für die
psychische
Gesundheit
darstellt.
Daher
sollte
der
Selbstwert
in
Präventionsprogrammen für die psychische Gesundheit eine zentrale Rolle
einnehmen.
Dass
der
Selbstwert
verbessert
werden
kann,
wurde
bereits
Der Selbstwert als Risiko- und Schutzfaktor internalisierender Störungen
40
nachgewiesen. Leider liegt im deutschsprachigen Raum derzeit kein spezifisches,
evaluiertes Präventionsprogramm zur Steigerung des Selbstwerts vor. Nachgewiesen
wirksame Programme sind zur Prävention von internalisierenden Störungen
vorhanden. Es wäre jedoch wünschenswert, Präventionsprogramme zu entwickeln,
die spezifisch den Selbstwert angehen.
Im Bereich der psychischen Störungen werden Ressourcen bzw. Schutzfaktoren noch
eher selten erfasst. Als diagnostisches Verfahren ist dabei der „Fragebogen zu
Stärken und Schwächen“ (SDQ, www.sdqinfo.com) zu erwähnen, der neben
Schwierigkeiten der Kinder und Jugendlichen auch deren Ressourcen erfasst.
Die Ergebnisse dieser Studie und der weitere Forschungsstand weisen deutlich darauf
hin, dass für die Erreichung des Ziels der Prävention, psychische Störungen
vorzubeugen, es noch viel zu tun gibt!
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Anhang
A. Selbstbeurteilungsbogen für Jugendliche (YSR)
B. Fragebogen (Selbstwert)
C. Fragebogen „Probleme und Lösungen“ (Coping)
D. Fragebogen „Leute um mich herum“ (soziale Netzwerke)
E. Fragebogen „Im letzten Jahr“ (Lebensereignisse)
Anhang A
Anhang A
-
Selbstbeurteilungsbogen für Jugendliche (YSR)
Selbstbeurteilungsbogen für Jugendliche (YSR)
Ich
Ich
Auf den folgenden Seiten findest Du eine Liste von Eigenschaften, die Kinder oder
Jugendliche beschreibt. Prüfe bitte, welche Eigenschaften bei Dir jetzt zutreffen oder
innerhalb der letzten 6 Monate bei Dir zutrafen. Kreuze das Kästchen unter der 2 an, wenn
der Punkt auf Dich "sehr" oder "oft" zutrifft. Kreuze das Kästchen unter der 1 an, wenn es
"etwas" oder "manchmal" auf Dich zutrifft. Falls Merkmale nicht zutreffen, kreuze das
Kästchen unter der 0 "stimmt nicht" an.
Ein Beispiel:
stimmt
nicht
stimmt
etwas oder
manchmal
stimmt
genau
oder häufig
0
1
2
Ich habe Rückenschmerzen..........................................
Wenn Du z.B. manchmal Rückenschmerzen hast, dann kreuze das Kästchen unter der 1 an;
wenn Du keine Rückenschmerzen hast, kreuze das Kästchen unter der 0 an. Wenn Du aber oft
Rückenschmerzen hast, dann kreuze das Kästchen unter der 2 an.
Ich
Ich
1.
Ich verhalte mich zu jung für mein Alter.....................
2.
Ich habe eine Allergie...................................................
3.
Ich streite oder widerspreche viel.................................
4.
Ich habe Asthma...........................................................
5.
Ich verhalte mich wie eine Person des anderen
Geschlechts...................................................................
6.
Ich mag Tiere................................................................
7.
Ich gebe
an....................................................................
8.
Ich kann mich nicht konzentrieren, kann nicht lange
aufpassen......................................................................
9.
Ich komme von bestimmten Gedanken nicht los: Ich
habe Zwangsgedanken
.................................................
10.
Ich kann nicht stillsitzen...............................................
11.
Ich bin von Erwachsenen zu abhängig.........................
12.
Ich fühle mich einsam..................................................
13.
Ich bin verwirrt oder zerstreut.....................................
14.
Ich weine viel...............................................................
15.
Ich bin sehr ehrlich.......................................................
16.
Ich bin gemein zu anderen............................................
17.
Ich habe Tagträumereien..............................................
18.
Ich verletze mich absichtlich oder versuche
Selbstmord....................................................................
19.
Ich versuche, viel Aufmerksamkeit zu bekommen......
20.
Ich mache meine eigenen Sachen kaputt.....................
21.
Ich mache Sachen kaputt, die anderen
gehören............
22.
Ich gehorche meinen Eltern nicht.................................
23.
Ich gehorche in der Schule nicht..................................
24.
Ich esse nicht soviel, wie ich sollte..............................
25.
Ich komme mit anderen Kindern oder Jugendlichen
nicht gut aus.................................................................
stimmt
nicht
stimmt
etwas oder
manchmal
stimmt
genau
oder häufig
0
1
2
Ich
Ich
26.
Ich fühle mich nicht schuldig, wenn ich mich schlecht
benommen habe............................................................
27.
Ich bin auf andere eifersüchtig......................................
28.
Ich helfe gerne anderen, wenn sie Hilfe benötigen.......
29.
Ich fürchte mich vor bestimmten Tieren, Situationen
oder Plätzen (Schule ausgenommen)............................
30.
Ich habe Angst, in die Schule zu gehen........................
31.
Ich habe Angst, etwas Schlimmes zu denken oder zu
tun.................................................................................
32.
Ich glaube, perfekt sein zu müssen...............................
33.
Ich glaube, dass ich nicht geliebt werde.......................
34.
Ich glaube, andere wollen mir etwas antun..................
35.
Ich fühle mich wertlos oder
unterlegen.........................
36.
Ich verletze mich häufig und ungewollt........................
37.
Ich gerate leicht in Raufereien,
Schlägereien................
38.
Ich werde viel gehänselt................................................
39.
Ich bin mit anderen zusammen, die in
Schwierigkeiten
stecken................................................
40.
Ich höre Geräusche oder Stimmen, die nicht da sind....
41.
Ich handle, ohne nachzudenken....................................
42.
Ich bin lieber allein als mit anderen zusammen............
43.
Ich lüge, betrüge oder schwindle..................................
44.
Ich kaue Fingernägel.....................................................
45.
Ich bin nervös oder
angespannt.....................................
46.
Ich habe nervöse Bewegungen oder
Zuckungen...........
47.
Ich habe Alpträume.......................................................
48.
Ich bin bei anderen Kindern/Jugendlichen nicht
beliebt............................................................................
stimmt
nicht
stimmt
etwas oder
manchmal
stimmt
genau
oder häufig
0
1
2
49.
Ich kann bestimmte Dinge besser als die meisten
Kinder / Jugendlichen...................................................
Ich
stimmt
stimmt
stimmt
etwas oder
genau
nicht
manchmal
oder häufig
0
1
2
Ich
50.
Ich bin zu furchtsam oder
ängstlich..............................
51.
Ich fühle mich schwindelig..........................................
52.
Ich habe zu starke Schuldgefühle.................................
53.
Ich esse zu viel.............................................................
54.
Ich bin immer müde.....................................................
55.
Ich habe Übergewicht...................................................
56.
Ich habe folgende Beschwerden ohne bekannte
körperliche Ursache:
a) Schmerzen (ausser Kopf- und Bauchschmerzen)....
b) Kopfschmerzen........................................................
c) Übelkeit...................................................................
d) Augenbeschwerden (ausgenommen solche, die
durch Brille korrigiert sind)....................................
e) Hautausschlag oder andere Hautprobleme..............
f) Bauchschmerzen oder Magenkrämpfe....................
g) Erbrechen.................................................................
h) Andere Beschwerden...............................................
57.
Ich greife andere körperlich an.....................................
58.
Ich bohre in der Nase, zupfe oder kratze mich an
anderen Körperstellen..................................................
59.
Ich kann sehr freundlich sein.......................................
60.
Ich probiere gern etwas Neues aus..............................
61.
Ich bin schlecht in der Schule......................................
62.
Ich bin körperlich unbeholfen oder ungeschickt..........
63.
Ich bin lieber mit älteren Jugendlichen als mit
Gleichaltrigen zusammen.............................................
64.
Ich bin lieber mit jüngeren Kindern als mit
Gleichaltrigen zusammen.............................................
65.
Ich weigere mich zu sprechen......................................
Ich
Ich
66.
Ich tue bestimmte Dinge immer und immer wieder,
wie unter einem Zwang................................................
67.
Ich laufe von zu Hause
weg..........................................
68.
Ich schreie viel..............................................................
69.
Ich bin verschlossen, behalte Dinge für mich..............
70.
Ich sehe Dinge, die nicht da sind..................................
71.
Ich bin befangen oder werde leicht verlegen................
72.
Ich zündle gerne oder habe schon Feuer
gelegt............
73.
Ich kann mit meinen Händen geschickt umgehen........
74.
Ich produziere mich gern oder kaspere herum.............
75.
Ich bin schüchtern oder zaghaft....................................
76.
Ich schlafe weniger als die meisten Gleichaltrigen......
77.
Ich schlafe tagsüber und/oder nachts mehr als die
meisten Gleichaltrigen..................................................
78.
Ich habe eine gute Vorstellungskraft............................
79.
Ich habe Schwierigkeiten beim
Sprechen.....................
80.
Ich setze mich für meine Rechte
ein.............................
81.
Ich stehle zu Hause.......................................................
82.
Ich stehle anderswo......................................................
83.
Ich hebe Dinge auf, die ich gar nicht brauche..............
84.
Andere meinen, dass ich mich seltsam oder eigenartig
verhalte.........................................................................
85.
Andere meinen, dass ich seltsame Gedanken oder
fremdartige Ideen und Vorstellungen habe..................
86.
Ich bin störrisch, mürrisch oder reizbar........................
87.
Ich habe plötzliche Stimmungs- und
Gefühlswechsel..
88.
Ich bin gerne mit anderen zusammen...........................
89.
Ich bin misstrauisch......................................................
stimmt
nicht
stimmt
etwas oder
manchmal
stimmt
genau
oder häufig
0
1
2
90.
Ich fluche oder gebrauche schmutzige Wörter.............
91.
Ich denke darüber nach, mich
umzubringen.................
Ich
Ich
92.
Ich bringe andere gern zum Lachen ............................
93.
Ich rede zu viel.............................................................
94.
Ich hänsele andere gern................................................
95.
Ich habe Wutausbrüche oder ein hitziges
Temperament................................................................
96.
Ich denke zu viel an sexuelle Dinge.............................
97.
Ich drohe, andere zu verletzen......................................
98.
Ich helfe anderen
gerne.................................................
99.
Ich bin zu sehr auf Ordentlichkeit und Sauberkeit
bedacht..........................................................................
100.
Ich habe Schwierigkeiten mit dem Schlafen................
101.
Ich schwänze die Schule (auch einzelne
Schulstunden)...............................................................
102.
Ich habe nicht viel Energie...........................................
103.
Ich bin unglücklich, traurig oder
niedergeschlagen......
104.
Ich bin lauter als andere
Jugendliche............................
105.
Ich trinke Alkohol, nehme Drogen oder missbrauche
Medikamente................................................................
106.
Ich versuche, anderen gegenüber fair zu sein...............
107.
Ich habe Spass an einem guten Witz............................
108.
Ich nehme das Leben gerne von der leichten Seite......
109.
Ich versuche, anderen Menschen zu helfen, wenn ich
kann..............................................................................
110.
Ich möchte gern jemand des anderen Geschlechts
sein
111.
Ich ziehe mich zurück, nehme keinen Kontakt mit
anderen auf...................................................................
112.
Ich mache mir zu viele Sorgen.....................................
stimmt
nicht
stimmt
etwas oder
manchmal
stimmt
genau
oder häufig
0
1
2
Ich
stimmt
nicht
stimmt
etwas oder
manchmal
stimmt
genau
oder häufig
0
1
2
Ich
113.
Bitte beschreibe hier Probleme, die Dich betreffen,
die bisher noch nicht erwähnt wurden:.........................
Überprüfe bitte noch einmal, ob Du keine Frage
ausgelassen hast.
VIELEN DANK !
### T.M. Achenbach. Genehmigte deutschsprachige ConsensusVersion 1993
Anhang B
Anhang B
-
Fragebogen (Selbstwert)
Bitte kreuze bei den folgenden Sätzen an, wie sehr sie für Dich zutreffen. Du kannst dabei
auswählen, ob der Satz für Dich gar nicht (0), wenig (1), ziemlich (2) oder völlig (3)
stimmt.
Lies bitte jeden Satz genau durch und entscheide Dich dann für eine Antwort:
stimmt
gar nicht
stimmt
wenig
1. Manchmal frage ich meine Eltern nach Sachen, die
früher einmal mit mir passiert sind.
###————
2. Ich glaube, dass ich genauso viel wert bin wie die
anderen.
###————
3. Ich bin nie schlecht gelaunt.
###————
0
0
0
4. Ich interessiere mich sehr dafür, was meine Eltern
über mich reden.
###————
5. Ich wünschte, ich könnte eine bessere Meinung von
mir selbst haben.
###————
6. Ich frage meine Eltern oft danach, wie ich früher
gewesen bin.
###————
SAW-1
0
0
0
stimmt
ziemlich
————
1
————
2
————
1
————
————
————
————
————
————
————
###
3
————
2
###
3
2
————
###
3
2
1
###
3
2
1
###
3
2
1
1
stimmt
völlig
###
3
stimmt
gar nicht
7. Ich bin immer nett zu anderen.
stimmt
wenig
###————
0
8. Ich glaube, dass ich viele gute Seiten habe.
###————
###————
11. Ich sage immer die Wahrheit.
###————
0
13. Ich treffe mich regelmässig mit den gleichen Leuten.
14. Ich möchte vieles an mir ändern.
###————
###————
————
2
stimmt
gar nicht
stimmt
wenig
stimmt
ziemlich
###————
————
1
###————
###————
0
18. Ich überlege mir oft, was mit mir in Zukunft passieren
wird.
###————
19. Ich glaube, dass ich nicht viel wert bin.
###————
0
0
————
————
————
————
————
————
————
###
3
————
2
###
3
2
————
1
###
3
2
1
###
3
2
1
###
3
2
1
###————
stimmt
völlig
————
————
###
3
2
1
###
3
1
0
17. Ich interessiere mich für Politik.
————
2
————
###
3
0
0
16. Ich merke manchmal, wie ich mich selbst beobachte.
————
————
###
3
2
1
0
15. Manchmal sind mir Tiere lieber als Menschen.
————
————
###
3
2
1
0
————
————
###
3
2
1
0
————
————
###
3
2
1
10. Ich mache Dinge genauso gut wie die meisten anderen
Menschen.
————
————
###————
stimmt
völlig
2
1
0
12. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre anders.
————
1
0
9. Ich beschäftige mich in Gedanken oft mit mir selbst.
stimmt
ziemlich
###
3
stimmt
gar nicht
20. Ich bin noch nie auf einen anderen neidisch gewesen.
stimmt
wenig
###————
0
###————
22. Manchmal versuche ich, über mich selbst etwas
herauszufinden.
###————
23. Oft erlebe ich mich als Versager.
###————
0
0
26. Ich spüre sehr schnell, wenn sich meine Stimmung
ändert.
27. Manchmal fühle ich mich ganz überflüssig.
###————
###————
————
2
————
————
2
stimmt
gar nicht
stimmt
wenig
stimmt
ziemlich
————
1
###————
###————
0
31. Ich glaube, es gibt nicht viel, worauf ich stolz sein
kann.
###————
32. Ich würde sehr gerne mehr über mich wissen.
###————
0
0
————
————
————
————
————
————
————
###
3
————
2
###
3
2
————
1
###
3
2
1
###
3
2
1
###
3
2
1
###————
stimmt
völlig
————
————
###
3
2
1
###
3
1
###————
###
3
0
0
30. Ich achte häufig auf meine innersten Gefühle.
————
————
###
3
2
1
0
29. Ich bin mit mir zufrieden.
————
————
###
3
2
1
0
28. Ich bin stets zu allen freundlich.
————
————
###
3
2
1
0
————
————
###
3
2
1
0
————
————
###————
stimmt
völlig
2
1
0
25. Ich habe eine gute Einstellung zu mir selber.
————
1
21. Ich möchte gerne wissen, was meine Freunde /
Freundinnen von mir denken.
24. Ich werde neugierig, wenn andere über mich reden.
stimmt
ziemlich
###
3
Anhang C
Anhang C
-
Fragebogen „Probleme und Lösungen“ (Coping)
Probleme und Lösungen
Wir möchten wissen, was Du tust, wenn Probleme in den folgenden vier Bereichen
auftreten:
Probleme mit der Schule, mit Deinen Eltern, mit Gleichaltrigen, das heisst
Klassenkameradinnen oder -kameraden, Freundinnen oder Freunden und
Probleme mit Personen des anderen Geschlechts.
Zu jedem Bereich sind 20 Möglichkeiten genannt, was man bei Problemen oder
Schwierigkeiten machen könnte. Lies bitte alle 20 Möglichkeiten genau durch und
kreuze bei jedem Satz an, ob Du das so machen würdest oder nicht so machen
würdest.
Stell Dir vor, Du hast Probleme in der Schule.
Lies Dir jeden einzelnen Satz gut durch und kreuze an, ob Du das so machst oder nicht so
machst. Wenn Du unsicher bist, überlege noch einmal und entscheide, ob Du das eher
machen würdest oder eher nicht machen würdest.
Wenn es Probleme in der Schule gibt, tue ich folgendes:
1. Ich diskutiere das Problem mit meinen Eltern oder anderen
Erwachsenen.
2. Ich spreche die Probleme sofort aus und trage sie nicht tagelang mit mir
herum.
3. Ich suche bei Schwierigkeiten Rat, z.B. bei einem Lehrer.
4. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst.
5. Ich sage zu mir, ich bin halt so.
6. Ich rede mit allen Beteiligten. Dann findet sich schon eine Lösung.
7. Ich lasse mir nichts anmerken und tue so, als ob alles in Ordnung wäre.
8. Ich versuche mich abzulenken (durch laute Musik, Herumtoben, Sport
oder ähnliches).
9. Ich bleibe ganz ruhig, denn meistens gehen die Dinge gut aus.
10. Ich denke über das Problem nach und überlege mir verschiedene
Lösungsmöglichkeiten.
11. Ich gehe einen Schritt auf die anderen zu, dann kommen sie mir auch
entgegen.
12. Ich mache meinem Ärger und meiner Ratlosigkeit "Luft" durch
Schreien, Heulen, Türen knallen oder so.
13. Ich mache mir klar, dass es immer irgendwelche Probleme geben wird.
14. Ich denke erst an Probleme, wenn sie wirklich schlimm für mich
werden.
15. Ich suche nach Informationen in Büchern oder Zeitschriften.
16. Ich versuche, nicht mehr über das Problem nachzudenken.
17. Ich versuche, meine Probleme durch Alkohol oder Drogen zu
vergessen.
18. Ich suche Trost bei Leuten, die ein ähnliches Problem haben.
19. Ich versuche zusammen mit Freunden meine Probleme zu lösen.
20. Ich finde mich mit dem Problem ab, da ich es doch nicht ändern kann.
ja, würde ich
machen
nein, würde ich
nicht machen
Stell Dir vor, Du hast Probleme mit Deinen Eltern.
Lies Dir jeden einzelnen Satz gut durch und kreuze an, ob Du das so machst oder nicht so
machst. Wenn Du unsicher bist, überlege noch einmal und entscheide, ob Du das eher
machen würdest oder eher nicht machen würdest.
Wenn es Probleme mit meinen Eltern gibt, tue ich folgendes:
1. Ich diskutiere das Problem mit meinen Eltern oder anderen
Erwachsenen.
2. Ich spreche die Probleme sofort aus und trage sie nicht tagelang mit mir
herum.
3. Ich suche bei Schwierigkeiten Rat, z.B. bei einem Lehrer.
4. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst.
5. Ich sage zu mir, ich bin halt so.
6. Ich rede mit allen Beteiligten. Dann findet sich schon eine Lösung.
7. Ich lasse mir nichts anmerken und tue so, als ob alles in Ordnung wäre.
8. Ich versuche mich abzulenken (durch laute Musik, Herumtoben, Sport
oder ähnliches).
9. Ich bleibe ganz ruhig, denn meistens gehen die Dinge gut aus.
10. Ich denke über das Problem nach und überlege mir verschiedene
Lösungsmöglichkeiten.
11. Ich gehe einen Schritt auf die anderen zu, dann kommen sie mir auch
entgegen.
12. Ich mache meinem Ärger und meiner Ratlosigkeit "Luft" durch
Schreien, Heulen, Türen knallen oder so.
13. Ich mache mir klar, dass es immer irgendwelche Probleme geben wird.
14. Ich denke erst an Probleme, wenn sie wirklich schlimm für mich
werden.
15. Ich suche nach Informationen in Büchern oder Zeitschriften.
16. Ich versuche, nicht mehr über das Problem nachzudenken.
17. Ich versuche, meine Probleme durch Alkohol oder Drogen zu
vergessen.
18. Ich suche Trost bei Leuten, die ein ähnliches Problem haben.
19. Ich versuche zusammen mit Freunden meine Probleme zu lösen.
20. Ich finde mich mit dem Problem ab, da ich es doch nicht ändern kann.
ja, würde ich
machen
nein, würde ich
nicht machen
Stell Dir vor, Du hast Probleme mit Gleichaltrigen.
Lies Dir jeden einzelnen Satz gut durch und kreuze an, ob Du das so machst oder nicht so
machst. Wenn Du unsicher bist, überlege noch einmal und entscheide, ob Du das eher
machen würdest oder eher nicht machen würdest.
Wenn es Probleme mit Gleichaltrigen gibt, tue ich folgendes:
1. Ich diskutiere das Problem mit meinen Eltern oder anderen
Erwachsenen.
2. Ich spreche die Probleme sofort aus und trage sie nicht tagelang mit mir
herum.
3. Ich suche bei Schwierigkeiten Rat, z.B. bei einem Lehrer.
4. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst.
5. Ich sage zu mir, ich bin halt so.
6. Ich rede mit allen Beteiligten. Dann findet sich schon eine Lösung.
7. Ich lasse mir nichts anmerken und tue so, als ob alles in Ordnung wäre.
8. Ich versuche mich abzulenken (durch laute Musik, Herumtoben, Sport
oder ähnliches).
9. Ich bleibe ganz ruhig, denn meistens gehen die Dinge gut aus.
10. Ich denke über das Problem nach und überlege mir verschiedene
Lösungsmöglichkeiten.
11. Ich gehe einen Schritt auf die anderen zu, dann kommen sie mir auch
entgegen.
12. Ich mache meinem Ärger und meiner Ratlosigkeit "Luft" durch
Schreien, Heulen, Türen knallen oder so.
13. Ich mache mir klar, dass es immer irgendwelche Probleme geben wird.
14. Ich denke erst an Probleme, wenn sie wirklich schlimm für mich
werden.
15. Ich suche nach Informationen in Fachbüchern oder Zeitschriften.
16. Ich versuche, nicht mehr über das Problem nachzudenken.
17. Ich versuche, meine Probleme durch Alkohol oder Drogen zu
vergessen.
18. Ich suche Trost bei Leuten, die ein ähnliches Problem haben.
19. Ich versuche zusammen mit Freunden meine Probleme zu lösen.
20. Ich finde mich mit dem Problem ab, da ich es doch nicht ändern kann.
ja, würde ich
machen
nein, würde ich
nicht machen
Stell Dir vor, Du hast Probleme mit dem anderen Geschlecht.
Lies Dir jeden einzelnen Satz gut durch und kreuze an, ob Du das so machst oder nicht so
machst. Wenn Du unsicher bist, überlege noch einmal und entscheide, ob Du das eher
machen würdest oder eher nicht machen würdest.
Wenn es Probleme mit dem anderen Geschlecht gibt, tue ich
folgendes:
1. Ich diskutiere das Problem mit meinen Eltern oder anderen
Erwachsenen.
2. Ich spreche die Probleme sofort aus und trage sie nicht tagelang mit mir
herum.
3. Ich suche bei Schwierigkeiten Rat, z.B. bei einem Lehrer.
4. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst.
5. Ich sage zu mir, ich bin halt so.
6. Ich rede mit allen Beteiligten. Dann findet sich schon eine Lösung.
7. Ich lasse mir nichts anmerken und tue so, als ob alles in Ordnung wäre.
8. Ich versuche mich abzulenken (durch laute Musik, Herumtoben, Sport
oder ähnliches).
9. Ich bleibe ganz ruhig, denn meistens gehen die Dinge gut aus.
10. Ich denke über das Problem nach und überlege mir verschiedene
Lösungsmöglichkeiten.
11. Ich gehe einen Schritt auf die anderen zu, dann kommen sie mir auch
entgegen.
12. Ich mache meinem Ärger und meiner Ratlosigkeit "Luft" durch
Schreien, Heulen, Türen knallen oder so.
13. Ich mache mir klar, dass es immer irgendwelche Probleme geben wird.
14. Ich denke erst an Probleme, wenn sie wirklich schlimm für mich
werden.
15. Ich suche nach Informationen in Fachbüchern oder Zeitschriften.
16. Ich versuche, nicht mehr über das Problem nachzudenken.
17. Ich versuche, meine Probleme durch Alkohol oder Drogen zu
vergessen.
18. Ich suche Trost bei Leuten, die ein ähnliches Problem haben.
19. Ich versuche zusammen mit Freunden meine Probleme zu lösen.
20. Ich finde mich mit dem Problem ab, da ich es doch nicht ändern kann.
ja, würde ich
machen
nein, würde ich
nicht machen
Anhang D
Anhang D
-
Fragebogen „Leute um mich herum“ (soziale Netzwerke)
Leute um mich herum
Kreuze bitte die Eltern
an, mit denen Du im
Moment zusammenlebst.
Hast Du
Geschwister?
keine dieser
Personen
leibliche
Mutter
Stiefmutter
Pflegemutter
2
3
4
0
1
keine dieser
Personen
leiblicher
Vater
Stiefvater
Pflegevater
Freund
der Mutter
0
1
2
3
4
Anzahl ältere Anzahl jüngere Anzahl ältere Anzahl jüngere
Schwestern?
Schwestern?
Brüder?
Brüder?
nein
ja
 _____
 _____
eine Zwillingsschwester
Grossmutter
Hast Du
Grosseltern?
Wer - abgesehen von
den Eltern - ist die
wichtigste erwachsene
Person für Dich?
Freundin
des Vaters
Grossvater
 _____
einen Zwillingsbruder
Grossmutter
(mütterlicherseits) (mütterlicherseits) (väterlicherseits)
nein
 _____
Grossvater
(väterlicherseits)
ja
niemand
0
Grossmutter
Grossvater
Tante
Onkel
1
2
3
4
andere(r)
Verwandte(r)
Lehrerin/
Lehrer
andere
Person
wer?
5
6
7
(Bitte nur 1 Kreuz!)
 ________
Bist Du in einer Gruppe von Gleichaltrigen, die sich immer
wieder treffen und viel zusammen unternehmen?
nein
ja
Frage an Mädchen:
Hast Du eine besonders gute Freundin, eine sogenannte "beste Freundin"?
nein
ja
Frage an Mädchen:
Hast Du im Moment einen festen Freund, mit dem Du gehst?
nein
ja
Frage an Knaben:
Hast Du einen besonders guten Freund, einen sogenannten "besten Freund"?
nein
ja
Frage an Knaben:
Hast Du im Moment eine feste Freundin, mit der Du gehst?
nein
ja
Auf den folgenden Seiten sind Situationen beschrieben, in denen es um das Zusammensein mit anderen Menschen geht. Lies Dir bitte immer erst den Satz links oben im
Kasten gründlich durch und kreuze zuerst einmal an, zu wem Du in einer solchen
Situation gehen würdest, also entweder "nein, zu dieser Person würde ich nicht gehen"
oder "ja, zu dieser Person würde ich gehen".
Personen, die es gar nicht gibt, kannst Du einfach überspringen.
Dann schaust Du Dir bitte die Personen noch einmal an, bei denen Du ja angekreuzt
hast. Lies bitte die Frage oben rechts gründlich durch und überlege Dir, wie sehr Dir
das hilft, wenn Du zu diesen Personen gehst. Dazu kannst Du jeweils einen der fünf
"Smilies" ankreuzen.
Hier ist ein Beispiel:
Wenn Dir einmal sehr langweilig ist und
Du hättest gern jemanden, der eine Idee
hat und etwas mit Dir unternimmt, zu
wem würdest Du dann gehen?
Mutter (Stiefmutter / Pflegemutter)
nein
Vater (Stiefvater / Pflegevater)
nein
Schwester
nein
 ja
 ja
 ja
nein
ja
nein
ja
nein
ja
beste Freundin / bester Freund
nein
 ja
mein Freund / meine Freundin
nein
ja
 nein
ja
Bruder

Grossmutter / Grossvater
Verwandte(r)
Lehrerin / Lehrer

Wenn Du zu dieser Person gehst, habt
ihr dann Spass und Unterhaltung
miteinander?
meistens
nicht
ein
wenig
etwas
viel
sehr viel
0
1
2
3
4
Im Beispiel hat jemand geantwortet, dass er zur Mutter, dem Vater, der Schwester
oder dem besten Freund gehen würde, wenn ihm langweilig ist. Zum Bruder würde er
nicht gehen, auch nicht zu anderen Verwandten und auch nicht zum Lehrer. Eine
Grossmutter oder einen Grossvater hat er leider nicht mehr und auch keine feste
Freundin. Darum hat er bei diesen diesen Personen nichts hingeschrieben.
Zusammen mit der Mutter hat er jeweils viel Spass, sie ist recht unternehmungslustig mit dem Vater macht es auch Spass, aber eben nicht ganz soviel. Am besten unterhält er
sich mit seiner Schwester, die hat immer gute Ideen. Ähnlich ist es auch mit dem besten
Freund, aber eben nicht ganz so lustig wie mit der Schwester.
Wenn Du mit jemandem Deine Gefühle
teilen möchtest, z.B. wenn Du glücklich,
traurig oder sehr ärgerlich bist, zu wem
würdest Du dann gehen?
Mutter (Stiefmutter / Pflegemutter)
nein
ja
Vater (Stiefvater / Pflegevater)
nein
ja
Schwester
nein
ja
Bruder
nein
ja
Grossmutter / Grossvater
nein
ja
Verwandte(r)
nein
ja
beste Freundin / bester Freund
nein
ja
mein Freund / meine Freundin
nein
ja
Lehrerin / Lehrer
nein
ja
Wenn Du Hilfe brauchst, z.B. bei Deinen
Hausaufgaben oder wenn Du für eine
Prüfung lernen musst, an wen würdest
Du Dich dann wenden?
Mutter (Stiefmutter / Pflegemutter)
nein
ja
Vater (Stiefvater / Pflegevater)
nein
ja
Schwester
nein
ja
Bruder
nein
ja
Grossmutter / Grossvater
nein
ja
Verwandte(r)
nein
ja
beste Freundin / bester Freund
nein
ja
mein Freund / meine Freundin
nein
ja
Lehrerin / Lehrer
nein
ja
Wenn Du mit dieser Person sprichst,
fühlst Du Dich danach besser?
meistens
nicht
besser
ein
wenig
besser
etwas
besser
viel
besser
sehr viel
besser
0
1
2
3
4
Wenn Du diese Person ansprichst,
nützt Dir das dann?
meistens
nicht
ein
wenig
etwas
viel
sehr viel
0
1
2
3
4
Wenn Du etwas erklärt haben möchtest,
z.B. Ereignisse aus den Nachrichten oder
wie etwas funktioniert, wen würdest Du
dann fragen?
Mutter (Stiefmutter / Pflegemutter)
nein
ja
Vater (Stiefvater / Pflegevater)
nein
ja
Schwester
nein
ja
Bruder
nein
ja
Grossmutter / Grossvater
nein
ja
Verwandte(r)
nein
ja
beste Freundin / bester Freund
nein
ja
mein Freund / meine Freundin
nein
ja
Lehrerin / Lehrer
nein
ja
Wenn Dir etwas besonders gut gelungen
ist, z.B. eine Prüfung, und Du bist richtig
glücklich über Dich und Deine Leistung,
wem würdest Du das sofort erzählen?
Mutter (Stiefmutter / Pflegemutter)
nein
ja
Vater (Stiefvater / Pflegevater)
nein
ja
Schwester
nein
ja
Bruder
nein
ja
Grossmutter / Grossvater
nein
ja
Verwandte(r)
nein
ja
beste Freundin / bester Freund
nein
ja
mein Freund / meine Freundin
nein
ja
Lehrerin / Lehrer
nein
ja
Lernst Du von dieser Person, wenn Du
ihr solche Fragen stellst?
meistens
nichts
ein
wenig
etwas
viel
sehr viel
0
1
2
3
4
Wenn Du dieser Person Deinen Erfolg
erzählst, empfindest Du Freude und
Stolz dabei?
meistens
nicht
ein
wenig
etwas
viel
sehr viel
0
1
2
3
4
Wenn Du etwas angestellt hast, was
bisher niemand weiss, und Du fühlst
Dich sehr schlecht, wem würdest Du das
anvertrauen?
Mutter (Stiefmutter / Pflegemutter)
nein
ja
Vater (Stiefvater / Pflegevater)
nein
ja
Schwester
nein
ja
Bruder
nein
ja
Grossmutter / Grossvater
nein
ja
Verwandte(r)
nein
ja
beste Freundin / bester Freund
nein
ja
mein Freund / meine Freundin
nein
ja
Lehrerin / Lehrer
nein
ja
Wenn Du Probleme mit Deinem Körper
oder Deiner Sexualität hast, mit wem
würdest Du darüber sprechen?
Mutter (Stiefmutter / Pflegemutter)
nein
ja
Vater (Stiefvater / Pflegevater)
nein
ja
Schwester
nein
ja
Bruder
nein
ja
Grossmutter / Grossvater
nein
ja
Verwandte(r)
nein
ja
beste Freundin / bester Freund
nein
ja
mein Freund / meine Freundin
nein
ja
Lehrerin / Lehrer
nein
ja
Wenn Du dieser Person erzählst, was
Du gemacht hast, fühlst Du Dich
danach besser?
meistens
nicht
besser
ein
wenig
besser
etwas
besser
viel
besser
sehr viel
besser
0
1
2
3
4
Wenn Du mit dieser Person sprichst,
ist Dir dann geholfen?
meistens
nicht
ein
wenig
etwas
viel
sehr viel
0
1
2
3
4
Anhang E
Anhang E
-
Fragebogen „Im letzten Jahr“ (Lebensereignisse)
Im letzten Jahr
In diesem Fragebogen werden Ereignisse oder Erlebnisse aus den letzten 12 Monaten
angesprochen, die Dir vielleicht passiert sind. Bei jedem Ereignis wirst Du zuerst gefragt, ob
es Dir in den letzten 12 Monaten passiert ist. Du kannst mit "ja" oder "nein" antworten. Falls
Du mit "ja" geantwortet hast, wirst Du zusätzlich gefragt, wie angenehm oder unangenehm
dieses Ereignis für Dich war. Jetzt kannst Du eine der 5 Antworten auswählen, die von "sehr
unangenehm" (-2) bis "sehr angenehm" (+2) reichen.
Beispiel:
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
1.
Hast Du in den Ferien eine weite Reise
gemacht?

ja
nein
unangenehm
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
1.
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
____ ____ ____ ____
Hast Du das Schulhaus gewechselt?
ja
unangenehm
-2
-1
0
+1
+2
nein
2a.
Hat sich die Zahl der Menschen in
Eurem Haushalt verändert? Ist jemand
weggegangen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
2b.
____ ____ ____ ____
Ist jemand dazugekommen?
ja
-2
-1
0
+1
+2
nein
3.
____ ____ ____ ____
Bist Du umgezogen?
ja
-2
-1
0
+1
+2
nein
4a.
Hat es zu Hause irgendwelche
Katastrophen gegeben wie Feuer,
Überschwemmung oder Einbruch?
ja
nein
4b.
Ist das mehr als einmal vorgekommen?
ja
nein
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
5.
Hast Du oder hat irgend jemand aus
Deiner Familie oder von Deinen engen
Freunden eine schwere Krankheit oder
einen Unfall gehabt?
unangenehm
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
ja
nein
Wer war das?
1
2
3
4
5
6.
ich selbst
Mutter, Vater
Geschwister
nahestehender Verwandter
enger Freund / enge Freundin
Warst Du oder war einer aus Deiner
Familie oder von Deinen engen
Freunden im Krankenhaus?
Wer war das?
1
2
3
4
5
7.
Wer war das?
3
4
5
-1
0
+1
+2
ja
nein
ich selbst
Mutter, Vater
Geschwister
nahestehender Verwandter
enger Freund / enge Freundin
Ist irgend jemand aus Deiner Familie
oder von Deinen engen Freunden
gestorben?
2
____ ____ ____ ____
-2
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
ja
nein
Mutter, Vater
Geschwister
nahestehender Verwandter
enger Freund / enge Freundin
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
8.
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
____ ____ ____ ____
Hast Du ein Haustier verloren?
ja
unangenehm
-2
-1
0
+1
+2
nein
9.
Hast Du Dich von Freunden unter
Druck gesetzt gefühlt?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
10.
Hattest Du Streit oder Probleme mit
einem Freund / einer Freundin?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
11.
Hast Du Dich verliebt oder eine
Beziehung zu einem Freund / einer
Freundin begonnen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
12.
Hast Du eine Verschlechterung der
Beziehung zwischen den Familienmitgliedern oder Freunden erlebt?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
13.
Hast Du eine schlechte Prüfung
gemacht oder eine schlechte Klassenarbeit geschrieben?
ja
nein
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
14.
Kam ein Familienmitglied vor
Gericht?
ja
unangenehm
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
15.
Bist Du in der Schule in Schwierigkeiten gekommen oder von der Schule
verwiesen worden?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
16.
Hattest Du Ärger, Streit oder Kämpfe
mit anderen Schülern oder Gleichaltrigen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
17.
Gab es in der Familie finanzielle
Schwierigkeiten oder Geldsorgen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
18.
Hast Du schlechte Noten oder
Beurteilungen bekommen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
19.
Hat ein Elternteil erneut geheiratet,
oder ist ein neuer Partner / eine neue
Partnerin in die Familie gekommen?
ja
nein
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
20.
Gab es heftige Streitigkeiten zwischen
Deinen Eltern?
ja
unangenehm
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
21.
Gab es eine Veränderung in der
Beziehung zum Jungen / Mädchen, mit
dem Du gehst?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
22.
Hattest Du Pläne, die ins Wasser fielen
(z.B. eine Reise nicht machen)?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
23.
Hatte ein Familienmitglied oder
Verwandter Sorgen oder Probleme?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
24.
Hattest Du Streitigkeiten oder
Probleme mit dem Jungen / Mädchen,
mit dem Du gehst?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
25.
Ist eine schulische oder berufliche
Veränderung bei einem Familienmitglied eingetreten (z.B. Verweis von
der Schule, eine Berufsanstellung,
Wechsel der Arbeitsstelle)?
ja
nein
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
26.
Hattest Du Probleme oder Streitigkeiten mit Eltern, Geschwistern oder
anderen Familienmitgliedern?
ja
unangenehm
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
27.
Hattest Du Probleme oder
Streitigkeiten mit Lehrern?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
28.
Hattest Du Sorgen wegen Deiner
Gesundheit oder Fitness?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
29.
Gab es bei einem Familienmitglied /
Verwandten Alkohol- oder
Drogenprobleme?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
30.
31.
Hast Du eine Partnerschaft / Freundschaft beendet, oder bist Du von einem
Partner / Freund bzw. von einer
Partnerin / Freundin zurückgewiesen
worden?
Hat Deine Mutter oder Dein Vater
ihren / seinen Arbeitsplatz verloren?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
ja
nein
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
Was ist in den letzten 12 Monaten passiert?
Wie unangenehm oder angenehm war das
für Dich?
sehr
unangenehm
32.
Haben Deine Eltern sich getrennt oder
scheiden lassen?
ja
unangenehm
weder
noch
sehr
angenehm angenehm
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
33.
Ist ein guter Freund / eine gute
Freundin weggezogen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
34.
Hat Deine Mutter (wieder) angefangen
zu arbeiten?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
35.
Hast Du die Klasse wiederholen
müssen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
0
+1
+2
nein
36.
Hast Du einen Verweis von der Schule
bekommen?
ja
____ ____ ____ ____
-2
-1
nein
Das war ein recht langer Fragebogen.
Vielen Dank für Deine Geduld!
0
+1
+2
Bestätigung Selbsterarbeitung
Ich versichere, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbständig erarbeitet habe und dass dabei keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet wurden.
Diese Masterarbeit hat einen Umfang von 107’331 Zeichen.
Ort, Datum:
Unterschrift:
Basel, 28.09.2011
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