Antipathie der Reichskirche gegen ein Konzil Ziele

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Konzil von Trient (1545 – 1563)
Am 2. Juni 1536: Konzilsberufung auf 1537
Aufgabe: Beurteilung der leeren, Reform der
Kirche und Herstellung des Friedens unter den
Fürsten und der Kampf gegen die Türken.
Dagegen: Frankreich und der
Schmalkaldischen Bund
Verlegung nach Vicenza
Luther verfasst das diesem Anlass die
Schmalkaldischen Artikel. Es ist ein Wunsch
nach einem freien Konzil. In der Schrift stellt
er das gemeinsame und trennendebeider
Konfessionen heraus und benennt die Artikel
(zum Beispiel das jeweilige
Sakramentenverständnis
Kernsatz mit der Trennung: der Papst ist nicht
aus göttlichen Recht oder aufgrund von
Gotteswort der Herr der Christenheit: dies
allein ist Christus
Paul III. wolle mit seinen Konzilsankündigungen, den
"konigen und aller Welt eine nasen drehen."
Der Ruf nach einem freien und allgemeinen Konzil, wie es Luther gefordert hatte,
wurde von der römischen Kurie abgelehnt.
Es blieb die Ungewissheit, ob die Protestanten überhaupt bereit waren, an einem
Konzil teilzunehmen.
Die Päpste hatten bis zum Pontifikat Pauls III. (1534 – 1549) wenig Interesse an einem
allgemeinen Konzil, dass sie die Reform der römischen Kurie ablehnten. - Paul III. sieht
in der Übersteigerung des Papalismus die Wurzel allen Übels
Die reformatorischen Bewegungen hatten sich mit dem katholischen Kirchenwesen
längst entfremdet. Die konfessionelle Spaltung war längst vollzogen.
Intentional: ein konfessionell – katholisches Konzil
Die päpstlichen Reformkommissionen änderten nichts an der Tatsache, dass in Rom
die Einsicht für ein Konzil gewachsen wäre.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Karl V. und dem
französischen König Franz I. verhinderten die Durchsetzung des Konzils bis zum
Kaiser und Papst
Für Karl V. war ein Konzil ein wesentlicher Bestandteil
eines umfassenden politischen Planes, der Kirche und
dem Reich mit deren zahlreichen Territorialfürsten eine
neue Staatlichkeit zu geben.
Das Konzil soll auf dem Boden des Reiches – der
Reichsstadt Trient tagen – im Widerspruch zu dem
päpstlichen Interessen. Translation oder Suspension
waren die Mittel des Papstes gegen den Kaiser.
Starke Reformbewegungen in Italien und Spanien vor
allem unter den Laien: Barnabiten, die Formen von
Brescia, Bruderschaften, die Erneuerung des geistlichen
Lebens der Weltpriester (Theatiner) und deren
geistlichen und Seelsorgekonzeptionen. Für die römische
Kurie waren es Außenseiter, wie integriert werden
mussten. Gründung des Kapuzinerordens (1528)
Aus der Bulle Pauls III. Zur Berufung des Konzils
von Trient, 19. Nov. 1544
Aber wir haben uns nicht mit der Aushandlung des Friedens begnügt, sondern sobald wir sahen, daß
die Religionsstreitigkeiten durch kein anderes Mittel leichter beigelegt und zu einer vernünftigen
Übereinkunft gebracht werden können als durch ein ökumenisches Konzil, stets die Abhaltung eines
Konzils mit dem Friedensgeschäft verknüpft. Und nie haben wir jemals aufgehört, bald ermunternd,
bald ermahnend die Gemüter der Fürsten zu beidem gemeinsam aufzufordern. In der einen Sache
von beiden waren wir so beharrlich und nachdrücklich, daß wir weder Briefe noch Nuntien, die wir
häufig in dieser ache zu beiden Parteien schickten, weder Legaten a latere noch schließlich uns selbst
schonten …. .. in der anderen Sache aber versuchten wir so alle Schwierigkeiten zu überwinden, daß
wir uns, als das Konzil, das zuerst zweimal in Mantua und hierauf in Vicenza anberaumt wurde, aus
den Gründen, die wir durch andere, hierauf von uns ausgestellte Schreiben mitteilten, nicht
abgehalten werden konnte, dennoch durch kein Hindernis, durch keinen Beweggrund von unserem
Vorsatz bei der Verfolgung eines so heiligen ...Werkes abhalten ließen, sondern stets mit großer
Hoffnung, wenn auch unter vielen Schwierigkeiten, an dem einen Ziel, das Konzil an einem anderen
Ort zu feiern, festhielten: bis (wie es dem Höchsten gefiel) dieser höchst erfreuliche Tag an brach, an
dem durch Ratschluß und Wohltat Gottes der Friede geschlossen wurde, so daß für alle die große
Hoffnung berechtigt ist, daß die Christenheit, die durch die Kriege zermürbt, gespalten und beinahe
auf jede Weise geschädigt worden ist, durch Einheit geheilt und wiederhergestellt werde.
Paul III. (1543 – 1549)
Papst mit seinen Neffen Alessandro und
Ottavio Farnese
Neuer Anfang: er unterstützte die Kräfte der
innerkirchlichen Erneuerung
1 November 1542: Einberufung des Konzils
nach Trient – der Papst muss die
Einberufung suspendieren durch Celemns
VIII. – Kriegserklärung Frankreichs
13. Dezember 1545 Eröffnung des Konzils
Im Frühjahr 1547 Translation des Konzils
nach Bologna
Seine Anliegen: Einschaltung der
Residenzpflicht der Bischöfe – Reform der
Orten – Neuorganisation der Inquisition -
Die Aufgabe eines allgemeinen Konzils
Geringe Zahl der Teilnehmer
Verbot der Berufungsbulle in Frankreich
Demonstration der Unglaubwürdigkeit des
Papstes
In Deutschland: Niemand erwartet positive
Ergebnisse von einem Konzil – immerhin wagte
der Papst noch nicht eine Translation nach Rom
oder in den Kirchenstaat.
Seine Furcht vor einem Antiromanismus in
Europa haben ihn dazu bewogen.
Wer die Sache Gottes führt, der
darf sich nicht immer an
menschliche Gründe halten
Ergebnisse der ersten Periode
1545 - 1547
In der Auseinandersetzung mit den Lehren der Reformation
Sess IV. Dekret über die Schrift und Tradition
Die Tradition wird neben die Autorität der Hl. Schrift gestellt.
Vulgatadekret: Vulgatatext wird für authentisch erklärt – Interpret: Lehramt der
Kirche
Sess V. – VI. Erbesünden- und Rechtfertigungsdekret
Die Erbsünde stammt (derviatur) aus der Ursünde Adams; sie verbreitet sich nicht
durch Nachahmung, sondern durch natürliche Fortpflanzung. Sie ist jedem Menschen
eigen und kommt durch keinen Willensakt zustande. Die Taufe bewirke zwar den
Nachlaß der Erbschuld, aber nicht das Zurückbleiben der sündhaften Konkupiszenz im
Menschen.
Die Rechtfertigung
1.
Cap 1-9: stellt die Unfähigkeit des Sünders heraus, sich selbst zu erlösen
und betont die absolute Gnadenhaftigkeit der ersten Rechtfertigung, für die das
Sakrament der Taufe erforderlich ist.
Rechtfertigung ist nicht einfach Sündennachlaß, sondern "Heiligung und Erneuerung
des inneren Menschen". Ihre Ursache hat sie in der Gerechtigkeit Gotte, der seine
Liebe ausgießt in die Herzen der Gerechtfertigten.
Der protestantischen Heilsgewissheit hält Trient entgegen: Keiner vermag mit
der Glaubensgewissheit zu wissen, daß er in der Gnade Gottes ist,.
Cap 1O-13:
Die Rechtfertigung gewinnt Gestalt und wächst durch die beobachtung der
Gebte Gottes. Das Ausharren bis zum Ende ist Gnade.
Cap 14 16:
Die Gnade der Rechtfertigung geht durch jede schwere Sünde verloren, kann
aber durch das Bussakrament wiederhergestellt werden. Am Ende aber steht
für den Guten das Ewige Leben.
Das Trienter Konzil in Bologna
1547 - 1549
Die Translation nach Bologna
Minderheit in Trient: Die Translation gefährdet die Rückkehr der
sich im Irrtum befindenden Deutschen, den Frieden und die
Einheit der Kirche
Die Eucharistiedebatte
Verurteilung von Zwingli
Diskussion um die Transsubsantationlehre
Die Kommunion unter beiderlei Gestalten ist nicht heilsnotwendig,
da in einer Gestalt das ganze Sakrament enthalten sei wie in
beiden.
Diskussion um Sakramentenlehre: Busse, Krankensalbunb,
Weihesakrament
Zweite Konzilsperiode in Trient unter
Papst Julius III. (1550 – 1555)
Wiederaufnahme 1. Mai 1551 in Trient
Aufhebung der Translation nach Bologna . Keine
Neuberufung – Fortsetzung
Fernbleiben des Reichsepiskopates
Antikonzilspolitik Frankreichs
Dekrete
Eucharistiedekret gegen die protestantischen Lehren –
Transsubstantiaton - katholische Lehre wird bestätigt.
Problem des Laienkeelchs
Teilnahme von Proestantischen Vertretern: Straßburg,
Württemberg, Brandenburg,
Ablehnung des Konzils
Suspension Januar 1552 . Verschwörung von Moritz von
Sachsen gegen Kaiser Karl V.
Das Konzil von Trient -die katholische Antwort
Pius IV. und dir dritte Periode des Konzils von Trient
1561- 1563
Antipathie der Reichskirche gegen ein Konzil
Ziele: Beseitigung der Häresien und der
Kirchenspaltung durch innerkirchliche
Reformen
Messopferlehre: die Vergegenwärtigung des
Kreuzigungsopfers soweie die Applikation
seiner Früchte, Sühneopfer für Lebende und
Sterbende
Reform der Kirche (Residenzpflicht der
Bischöfe) = Erneuerung des Bischofsamtes
Berufung von Reformbischöfen ins
Kardinalskollegium
Zentralfragen: Priesterehe und Laienkelch
Ehesakrament: Dekret „Tametsi“
Zugehörige Unterlagen
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