Infrastruktur Institutionelle Immobilienanlage Cashflow-Quelle Stabilisator fürs mit beschränktem Stetige Cashflows und lange Durationen sorgen für ein wohliges Fixed-Income- Portfolio zugang Feeling, unterschätzte Komplexitäten und Risiken dagegen für akutes Unwohlsein. N o v e m b e r 2 0 13 p o r t f o l i o p l at t f o r m Robert Massing Thomas Mehlhorn Katrin Husung Director, Kapitalanlagen, Geschäftsführung, Solutio AG Verband der Bayerischen Metall- Commerz Real und Elektro-Industrie 2 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Dr. Constantin Echter Dajana Brodmann Götz Hoyer Leiter Strukturierte Zinsprodukte Abteilungsleiterin, Gründungspartner, und Spread-Investments, Alternative Investments & Aktien, FHP Private Equity Consultants Bayerische Versorgungskammer WPV portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 3 Moderator Patrick Eisele Herzlich willkommen zum Infrastruktur-Roundtable. Zunächst eine Aufwärmübung: Was ist eigentlich Infrastruktur? Ein Energieversorger oder sein Netz, ein Bahnhof oder ein Zug, ein Flughafen oder ein Flugzeug? Götz Hoyer: Diese Definitionsfrage ist durchaus berechtigt, da Asset Manager Infrastruktur unterschiedlich interpretieren. Dies birgt für Investoren beim Abschluss von Investments ein gewisses Überraschungspotenzial. Wenn wir einen Asset Manager prüfen, beginnen wir darum immer mit seiner Definition von Infrastruktur. Die ­Definition, die wir für uns gefunden haben, ist, dass es sich um immobile Objekte handelt, die einen Grund­ bedarf, wie Elektrizität, Wasserversorgung, Mobilität oder Kommunikation bedienen und deren Erträge weit­ gehend ­konjunkturunabhängig sind. Die Kombination Grundbedarf und abgesicherte Cashflows impliziert eine gewisse Alleinstellung beziehungsweise Monopolsituation. Zweite Aufwärmübung: Was war aus Ihrer Sicht der Urknall für Infrastrukturinvestments in Deutschland? War es das Chicagoer Parkuhren-Investment der Allianz, dass Allianz 80 Aldi-Süd-Läden gekauft hat, Amprion oder das EEG? Robert Massing: Für mich war es der Markteintritt von Macquarie und deren Fundraisings in den Jahren 2004/2005. Das sorgte für eine gewisse Aufmerksamkeit in Deutschland und brachte auch die Erkenntnis, dass solche Investments in Australien und Großbritannien bereits gang und gäbe sind. Thomas Mehlhorn: Das sehe ich anders. Bis 2008 oder 2009 habe ich kaum institutionelle Anleger wahr­ genommen, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. Ich sehe den Ursprung von Infrastruktur hierzulande eher im Anlagenotstand und dem Interesse an Erneuerbaren Energien. Katrin Husung: Einen Meilenstein setzte als Erste 2006/2007 die Rreef, die innerhalb von wenigen Monaten 500 Millionen Euro bei deutschen Institutionellen für ein sehr breites, aber ausschließlich internationales Portfolio einsammelte. Das war ein beeindruckendes – weil fast rein deutsches – Fundraising. Hoyer: In meiner Beobachtung waren es zwei Phasen. Die erste Fondsauflagewelle erfolgte in den Jahren 2006 bis 2007 und verebbte mit der Finanzkrise ziemlich schnell. Etwa 2012 ist dann der Knoten geplatzt: Viele europäische Fonds konnten geschlossen werden, und deutsche Investoren sind dort mittlerweile die größte Investorengruppe. Das ist ein entscheidender Schritt und bemerkenswert, da sich der deutsche Investor bei neuen Asset-Klassen eher abwartend verhält. 4 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Diese schnelle Aufgeschlossenheit deutscher Investoren scheint mir ein Spezifikum von Infrastruktur zu sein. Die derzeit von Ihnen, Herr Hoyer, erstellte Studie über Infrastrukturinvestments in Europa, zeigt, dass das meiste Geld innerhalb der vergangenen zehn Jahre aber nach Großbritannien und Spanien floss. Hoyer: In Großbritannien sind seit Margaret Thatcher Infrastrukturinvestments historisch gewachsen. Damals waren die Staatskassen leer und die Bevölkerung mit der bestehenden Infrastruktur sehr unzufrieden, was zur Einführung der Private Finance Initiatives führte. Diese sorgten für den rechtlichen Rahmen, innerhalb dessen Privatkapital in Infrastruktur fließen konnte. Nun hat Kontinentaleuropa, insbesondere Südeuropa, stark auf­ geholt. Allerdings hat Spanien durch rückwirkende Änderungen viel Vertrauen verspielt. Derzeit findet wegen der vermeintlich sichereren Rahmenbedingungen eine Verlagerung nach Nordeuropa statt. Dies führt dazu, dass im Norden die Assets teurer werden, sich in Südeuropa aber durchaus günstige Investmentchancen ergeben. Eine wichtige Erkenntnis Ihrer Analyse ist für mich auch, dass das Durchschnittsvolumen der von Ihnen erfassten 144 Beteiligungen bei 121 Millionen Euro liegt, der Median aber nur bei 39 Millionen Euro. Hoyer: Richtig. Gemessen an den Volumina ist die Spannweite enorm. Bei sozialer Infrastruktur und bei ­Erneuerbaren Energien kam es zu vielen kleinen Transaktionen. Die anderen Segmente kommen dagegen im Maximum auf eine Milliarde Euro. Die Gefahr von Klumpenrisiken ist also gegeben. Eine weitere mögliche Gefahr scheint sich nicht zu bewahrheiten: Viele, eigentlich branchenfremde Private-Equity-Häuser legten flugs auch Infrastrukturfonds auf. Massing: Es kommt auf den Einzelfall an, ob dies ein Problem ist. Ein Kriterium ist, ob es sich um einen Dach­ fonds wie uns handelt oder um einen Zielfonds. Wichtig ist, dass der Manager eine eigene Infrastrukturexpertise hat. Ganz schlecht wäre, wenn dieselben Mitarbeiter eines Anbieters sowohl Private-Equity- als auch Infra­ struktur-Investments bearbeiten. Das darf nicht sein. Solche Zielfonds selektieren wir nicht. Wir erwarten von einem Infrastrukturfonds, dass ein beispielsweise auf Verkehrsinfrastruktur, wie Tunnel oder das Management von Flughäfen, spezialisiertes Team besteht. Allgemein hat sich der Background deutlich verbessert und damit sind die Asset Manager auch vergleichbarer geworden. Noch eine Anmerkung zu Private Equity versus Infrastruktur: Es gibt den Private-Equity-Ansatz, bei dem Infra­ struktur-Assets nur relativ kurz gehalten werden, und andererseits einen längerfristigen, ausschüttungsorientier­ ten Ansatz, der auf 15 bis 25 Jahre ausgelegt ist. Letzterer ist der echte Infrastrukturansatz. Unterscheiden sich die beiden Ansätze denn auch in den Fee-Strukturen? Eine IRR für 25 Jahre ist so unpassend wie, mit Blick auf die InfraMassing: Eine Differenzierung zu Private-Equity-Fonds hat sich ergeben. Die bei manchen Infrastrukturfonds aufgerufenen Management Fees von bis zu zwei ­Prozent liegen heute im Mittel je nach gezeichnetem Volumen bei 1,5 bis 1,25 Prozent. Und bei Dachfonds beziehen sich, zumindest bei uns, die Gebühren nicht mehr auf das Commitment, sondern auf das tatsächlich abgerufene Kapital. Ich denke, dass die Anbieter hinsichtlich der Fee-Struktur den Investoren in den ver­ gangenen Jahren gut zugehört haben. Dajana Brodmann: Eine Ergänzung zu Private Equity: Insbesondere im Be­ reich der Utilities, aber durchaus auch in anderen Bereichen, waren früher und sind heute immer noch klassische Private-Equity-Fonds unterwegs. Blackstone ­beispielsweise tätigte bereits in den 90ern Transaktionen, die wir heute unter Götz Hoyer strukturrenditen, Management Fees von zwei Prozent. ­Infrastruktur subsumieren. Es handelte sich dabei um klassische Unternehmenskäufe und nicht um Transaktio­ nen auf Projektebene, wie es bei Renewables oder Netzen typisch ist. Die Frage, die ich mir jedoch häufig stelle, ist, ob wir Investoren heute in einigen Fällen alten Wein in neuen Schläuchen serviert bekommen. Alter Private-Equity-Wein in neuen Infrastrukturschläuchen entfaltet aber auch ­wieder eine Private-Equity-Risikonote. Das kann sauer aufstoßen. Husung: Nicht unbedingt. Am Ende kommt es auf das Underlying an. Bei dem von uns betreuten AmprionDeal handelt es sich der reinen Lehre nach um einen Private Equity Deal. Schließlich haben wir Anteile an einem Übertragungsnetzbetreiber gekauft. Dennoch stammt der Cashflow aus einem regulierten Geschäft, ist also völlig anders als bei einem Private Equity Deal. Diese Mischung ist natürlich gerade am Anfang schwer einzuordnen. Die rechtliche Struktur, die Due Diligence und alles Sonstige in der Herangehensweise entspricht der von Private Equity. Die mit Private Equity verbundenen „Es gibt den Private-Equity-Ansatz, bei dem Infrastruktur-Assets nur relativ kurz gehalten werden, und andererseits einen längerfristigen, ausschüttungsorientierten Ansatz. Letzterer ist der echte ­Infrastrukturansatz.“ Robert Massing, Solutio Renditevorstellungen kann Infrastruktur wegen der Regulierung aber nicht liefern. Wegen dieser Renditestruktur und der Stabilität der Cashflows landet Infrastruktur dann in der Konsequenz oft und auch ­sinnvollerweise in der Immobilienabteilung. In der Fondspraxis kommt es auch zu Mischungen aus regulierten Cashflows und PrivateEquity-Risiken, weil zum Beispiel der Strom auch teilweise an der Börse verkauft wird. Diese Mischung gilt es richtig einzuschätzen. Aber auch regulierte Cashflows könnte man ja Private-Equity-like mit viel Leverage in andere Renditeregionen hebeln. Husung: Nein. In Deutschland regulierte Gesellschaften haben feste Vorgaben zum Fremdfinanzierungsgrad. Der Leverage-Spielraum geht gegen null. Auf der Fondsebene mit Fremdkapital zu arbeiten, ist versicherungs­ aufsichtsrechtlich nicht gewünscht. Frau Husung, die Commerz Real erwarb für Finanzinvestoren 75 Prozent an ­Amprion. Wie schwierig ist der Brückenschlag zwischen Versicherungen und ­Versorgungswerken sowie RWE, das die restlichen 25 Prozent hält? Husung: Aus früheren Transaktionen waren wir schon mit dem Thema Netzbetrieb vertraut, und RWE fand unseren Vorschlag, deutsche Institutionelle zu beteiligen, einleuchtend. Nach der Tennet-Transaktion wurde aus politischen Gründen eine nationale Lösung auch für sinnvoll erachtet. Sehr schwierig war aber, den Investoren zu erläutern, dass es sich zwar um einen Buyout handelt, zweistellige Renditen aber utopisch sind. 2010 führte ich die ersten Gespräche mit institutionellen Anlegern, und bei den meisten passte das damals nicht ins Portfolio. Dann haben wir uns auch wegen Solvency II noch sehr lange über verschiedene Strukturen, wie eine Verbrie­ fung, Gedanken gemacht. Finanzinvestoren und dieses Asset zusammenzubringen, war wirklich eine riesige Herausforderung. Das Projekt hatte über zwei Jahre hinweg einige ‚Nahtoderfahrungen‘ aus den verschiedensten Gründen gemacht, obwohl 6 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 eigentlich alle Parteien ab einem bestimmten Zeitpunkt diese Transaktion wirklich machen wollten. Dies lag auch daran, dass die M&A-Abteilung von RWE eigentlich schnelle Bieterverfahren gewohnt ist und immer auf die Ad-hoc-Pflicht ihres Konzerns achten muss. Auf der anderen Seite haben aber die Finanzinvestoren durch Investment-, Risiko- und Anlageauswahlprozesse zum Schutz ihrer Fremdgelder umfangreiche Prüffolgen zu absolvieren. Da musste der eine lernen, auf die Erfordernisse des anderen Rücksicht zu nehmen. Investoren und ein ad-hoc-pflichtiges Unternehmen sind einfach verschiedene Zeitschienen gewohnt. Den Finanzinvestoren war offenbar klar, dass RWE unter Verkaufsdruck stand. Husung: Verkaufsdruck würde ich zur damaligen Zeit nicht sagen, aber heute würde der Deal RWE-freundlicher verlaufen, weil die Nachfrage nach Infrastruktur so stark gestiegen ist und alternative Anlagemöglichkeiten noch renditeschwächer geworden sind. Für die Investoren handelt es sich aus heutiger Sicht um eine hervorragende Transaktion. Andererseits waren aber auch über Monate hinweg sehr viele Kapazitäten dort gebunden. Die ­Zusammenarbeit mit RWE verläuft sehr gut und ich gehe davon aus, dass alle Parteien hier gewonnen haben. Dafür kann man diese Erfahrungen nun für ähnliche Transaktionen nutzen. Husung: Stimmt. Wir sind derzeit mit anderen Netzthemen, aber auch mit deutscher und türkischer Wasserkraft unterwegs. Dafür können wir auch Konzernvorteile, wie zum Beispiel unsere Investmentbank, nutzen. Herr Echter, Energieversorger haben technisches Knowhow und interessante ­Assets, Finanzinvestoren einen großen Anlagebedarf. Können Sie sich vorstellen, mit Energieversorgern zusammenzuarbeiten? Dr. Constantin Echter: Auf der Infrastructure-Equity-Seite ist eine Zusammenarbeit mit Energieversorgern vorstellbar, nicht jedoch bei Infrastrukturkrediten. Wir haben uns bislang auf der Immobilienfinanzierungsseite engagiert, wo wir mittlerweile wie eine Bank auftreten. Auf der Equity-Seite sammelten wir als bedeutender Immobilien­investor seit Jahrzehnten Erfahrungen. Wir sind aber keine Infrastrukturkredit-Spezialisten. Wir bauen dieses Knowhow auf der Debt-Seite erst auf und sind noch am Beginn, uns in diese Welt hineinzudenken. In dieser Asset-Klasse, die eine hohe Komplexität aufweist, haben wir gerade erst zu investieren begonnen. Darum wollen wir hier, anders als bei Immobilien, nicht die komplette Dr. Constantin Echter Origination-Structuring-Wertschöpfungskette abbilden. Unser Weg bei Infrastruktur-Debt ist, zwei Banken als Co-Investor zu begleiten. Die Banken kümmern sich um Origination, Vertragsverhandlungen, Pricing, und wir beteiligen uns dann auf der FK-Seite an dem Deal. Aufgrund dieses Ansatzes wird auf der FK-Seite eine direkte Zusammenarbeit mit Energieversorgern nicht möglich sein. Besteht nicht die Gefahr, dass die Banken nur bei wenig attraktiven Deals Co-Investoren beteiligen? Echter: Sehr wichtig ist, dass die Bank immer auch selbst einen Teil der Finanzierung in die eigenen Bücher nimmt. Mit den Banken schlossen wir individuelle Vereinbarungen. In den Verträgen ist genau definiert, wie hoch das Bankengagement in welcher Phase sein muss und welche Informationen wohin fließen. Uns ist auch wichtig, dass wir neben den Kreditunterlagen, die jeder Kreditgeber bekommt, zusätzlich noch bank­ interne Unterlagen, zum Beispiel zu den internen Rating-Einstufungen, bekommen. Zudem ziehen wir zur inhaltlichen und aufsichtsrechtlichen Prüfung der Kreditverträge auch noch eine Kanzlei hinzu. Schließlich 8 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 ­deshalb viel schwieriger als gedacht, da die Zusammenarbeit mit einem individuellen Investor auch für unsere Bankpartner ein komplett neues Geschäftsfeld war. Anfangs waren die Banken skeptisch und hatten kein Interesse, gute Assets rauszugeben. Dajana Brodmann ­haben wir keine Banklizenz. Diese ganzen Vereinbarungen im Vorfeld waren auch Was hat die Banken bewogen, die BVK als Co-Investor an Bord zu nehmen? Echter: Ein Aspekt ist, dass die Bayerische Versorgungskammer als öffentlich-recht­ liche Versorgungsgruppe implizit ein AAA-Rating hat. Das „Kreditrisiko BVK“, dass wir also im Falle einer anstehenden Unterbeteiligung nicht liefern können, kann somit als quasi nicht vorhanden eingeschätzt werden. Auch wird in den Bieterrunden als attraktiv angesehen, wenn sich eine staatliche Adresse mit Quasi-Bund-Risiko beteiligen will. Für unsere Banken sind wir im Bieterprozess da ein bisschen ein Zugpferd. Interesssanter Aspekt. Lässt sich ein internes Bank-Rating auch für die Aufsicht nutzen? Echter: Das geht leider nicht. Aufsichtsrechtlich brauchen wir bei unserer Umsetzung auch kein Rating. Für diese Investments nutzen wir unser Sicav in Luxemburg. Dessen Performance kommt der BVK über einen ­Genussschein zugute. Wegen der Genussscheinlösung zählen die Loans zur Beteiligungsquote. Darum ­brauchen wir kein Rating. Für eine Versicherung mag diese Abbildung wegen den Eigenmittelunterlegungsvor­ schriften von Solvency II nicht ganz passend sein. Aus Risiko-Rendite-Aspekten handelt es sich natürlich um Debt-Instrumente. Diese müssen dann auch ent­ sprechend modelliert werden. Hier fließt dann auch das interne Bank-Rating mit ein. Können Sie sicher sein, dass die Bank die Loans auch tatsächlich noch hält? Echter: Guter Punkt. Zunächst gilt: Pacta sunt servanda. Ein Vertragsbruch hätte also juristische Konsequenzen. Außerdem ist der Markt für Infrastructure Debt relativ klein, so dass die Bank davon ausgehen muss, dass es sich früher oder später auch bei der BVK rumspricht, dass bestimmte Tranchen im Markt rumgereicht werden. Wären für Equity-Beteiligungen für die VBM Co-Investments mit Energieversorgern eine Alternative zu Asset Managern? Mehlhorn: Das würde bei uns mit Blick auf den nötigen Prüfungs- und Administrationsaufwand vom Volumen her nicht infrage kommen. Außerdem wollen wir uns nicht direkt an Assets beteiligen, sondern uns über Fonds lieber breiter aufstellen. Damit eine ausreichende Diversifikation besteht, sollte ein Fonds auch in mindestens zehn Assets investiert sein. Direkt in einzelne Deals zu gehen, hätte eventuell den Vorteil, dass die Volatilität geringer wäre. Dies hätte im Umkehrschluss dann aber wieder den Nachteil, dass bei geringeren Ausschlägen auch mit deutlich niedrigeren Renditen zu rechnen ist. Wenn wir uns aber mindestens zehn Jahre binden, ­streben wir in Richtung zweistellige Renditen. Bei Private Equity sollten es circa 15 Prozent sein, bei Infrastruktur wären für uns auch acht Prozent akzeptabel. Fonds haben auch den Vorteil, dass man gegenüber Gremien auch in Summe berichten kann und nicht über einzelne in Schieflage geratene Deals diskutieren muss. ­Genehmigungen für Aufstockungen wären dann schwierig. Schlussendlich muss ein Investment auch immer zum Investor passen. Ich kann nachvollziehen, dass sich an­ dere Gremien mit Direktinvestments in deutsche Netze oder Windparks sehr wohlfühlen. Massing: Ich halte es für sehr gefährlich, wenn ein Investor auf der Equity-Seite nur Kapital, aber kein Knowhow mitbringt. Entweder muss intern Knowhow vorhanden sein, oder man nutzt externe Hilfe. Investoren haben ver­ schieden große Volumina zur Allokation in Infrastruktur zur Verfügung, und damit bieten sich auch ­unterschiedlich portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 9 passende Zugangswege in Infrastruktur an. Speziell für Infrastruktur gilt aber, dass der Markt in seiner Entwick­ lung noch lange nicht so reif wie Private Equity ist. Gerade in der jetzigen Phase ist es ­besonders riskant, nur Singlefonds-Transaktionen anzupeilen. Es ist kein Problem, fünf Millionen direkt in Erneuerbare ­Energie zu investieren – aber wo bleibt da die Diversifi­ zierung? Eine gewisse Risikodiversifikation erleichtert es, diese Asset-Klasse gremienfähig zu kommunizieren. Daher bietet es sich an, mit Hilfe eines Consultants mehrere Singlefonds zu zeichnen oder Dachfonds-­Strukturen zu nutzen. Bei Fund-of-Funds ist man schnell sehr breit in über 20 Singlefonds und 200 Assets investiert. Mit der daraus gewonnenen Erfahrung kann ein Investor in der nächsten Ausbaustufe dann gegebenenfalls selbst Singlefonds auswählen oder Einzeltransaktionen angehen. Brodmann: Bei Infrastruktur handelt es sich in der Regel um sehr kapitalintensive Investments. Es ist also für ein Haus wie das WPV unmöglich, Einzelinvestments zu tätigen, ohne dabei Klumpenrisiken einzugehen. Auch im Falle von großen Investoren, bei denen es aufgrund ihrer AuM durchaus sinnvoll erscheint, direkt zu investieren, möchte ich zu bedenken geben, dass diese Assets aktiv gemanagt werden müssen und durchaus auch schlag­ zeilenträchtige Risiken haben können. Ein Buy-and-Hold-Ansatz, wie er gerne im Fixed-Income-Buch gepflegt wird, ist meines Erachtens nicht angemessen. Um Direktinvestitionen zu tätigen, braucht es meiner Meinung nach zwingend interne Fachkompetenzen für die jeweiligen spezifischen Infrastruktur-Assets sowie darüber hinaus in den Bereichen Sourcing, Finanzierung, Strukturierung und operatives Asset Management. Husung: Bei Amprion ist für uns wichtig, dass mit der RWE ein sehr erfahrener Eigenkapitalgeber mit 25 Prozent beteiligt ist. Mit Blick auf Expertise und Diversifikation sind Fonds natürlich naheliegend. Nicht jedoch mit Blick darauf, dass bei Core-Infrastruktur aus eher überschaubaren Renditen auch noch der Asset Manager entgolten werden muss. Massing: Über Gebühren wird gerade bei Fund-of-Funds immer gesprochen. Ob die Fees teuer oder günstig sind, entscheidet die Rendite. Wenn die Investments gut laufen, kommen am Ende teure Gebühren günstig – und umgekehrt. Wie erwähnt haben sich die Konditionen auch bereits zugunsten der Investoren geändert. Zudem fallen zusätz­ liche Performance-Gebühren auch nur an, wenn der Investor eine bestimmte Rendite erreicht hat. 10 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Nur sind die Kosten vorab bekannt, die Rendite aber nicht. Echter: Gebühren sind in unserem Haus eine wichtige Thematik, und auf der Fixed-Income-Seite ist der FeeAspekt elementar. Den klassischen Weg, Asset Manager zu selektieren, beschreitet die BVK in vielen AssetKlassen. Weltweit gibt es auch circa 15 Infrastruktur-Debt-Manager. Das Manageruniversum ist also sehr eng. Dadurch können höhere Margen durchgedrückt werden. Die Management Fee beträgt 30 bis 50 Basispunkte bei einem Spread von 200 Basispunkten. Bei etwas mehr Peripherierisiken, die wir aber nicht wollen, sind auch 300 Basispunkte möglich. Wenn die von uns avisierten Risiken mit etwa 200 Basispunkten bezahlt werden und dann 50 Basispunkte Management Fee fällig werden, dann macht es für uns keinen Sinn. Kleineren Investoren, die Infrastructure Debt wollen, bleibt womöglich nichts anderes als Fonds übrig. Für diese Investoren könnten sich eventuell Mezzanine-Fonds eignen. Massing: Dachfonds-Konzepte eignen sich aufgrund der aktuell niedrigen Spreads für die Debt-Schiene weni­ ger. Bei Infrastruktur-Equity sind die Margen höher. „Finanzinvestoren und das Asset ,Amprion‘ zusammenzubringen, war wirklich eine riesige Herausforderung. Das Projekt hatte über zwei Jahre hinweg einige ,Nahtoderfahrungen‘ gemacht.“ Katrin Husung, Commerz Real Brodmann: Wir haben uns dieses Jahr sehr viele Infrastruktur-Equity-Fonds angeschaut. In deren Gebühren spiegelt sich doch oftmals sehr stark die Private-Equity-Welt mit Management Fees von 1,5 Prozent und einer Performance Fee von 20 Prozent bei einer Hürde von acht Prozent wider. Die von den Managern anvisierten Bruttozielrenditen von acht bis 15 Prozent – diese haben wir im Markt beobachtet – hören sich im aktuellen Niedrigrenditeumfeld zunächst hervorragend an. Bei genauerer Betrachtung, und damit meine ich die Berücksichtigung sämtlicher Gebühren sowie steuerlicher Belastungen, ergeben sich mitunter aber Nettorenditen, bei denen man sich als Investor in Infrastruktur-EquityFonds zwingend die Sinnfrage dahingehend stellen muss, ob das eingegangene Risiko überhaupt angemessen entlohnt wird. Wohlgemerkt sind dabei Ausfälle auf Asset-Ebene noch nicht einkalkuliert. Eine Investition in ­Infrastruktur ist kein „Free Lunch“. Das im Markt verfügbare billige und viele Geld wirkt sich durchaus auch hier auf die Kaufpreise und damit auf die zu erwartenden Renditen aus. Aus meiner Sicht müssen die Anbieter diesen Aspekt in ihren Gebührenstrukturen berücksichtigen und diese weiter überarbeiten. Was wäre aus Ihrer Sicht der passendste Zugangsweg? Brodmann: Grundsätzlich sind für ein Haus unserer Größenordnung, aus Gründen der Diversifizierung, Fonds sinnvoll. Teilweise stehen jedoch gerade im Bereich Core-Infrastruktur die Gebühren in keinem Verhältnis zu den angestrebten Bruttozielrenditen, die teilweise im einstelligen Bereich liegen. Husung: Wir haben eine Grundsatzentscheidung getroffen, dass das Gebührenmodell bei Core-Infrastruktur auf Immobilienniveau liegen sollte. Eine solche Entscheidung ist natürlich dank der bereits vorhandenen Kapazitäten einfacher. Wir kommen ja auch aus der Immobilien- und nicht aus der Private-Equity-Ecke. Mehlhorn: Weniger zu zahlen, ist immer schön. Wichtig ist mir aber die erfolgsabhängige Vergütung. Diese fehlt mir in der Asset-Klasse Immobilien meistens. Husung: Eine Performance Fee ist bei uns gegeben. Allerdings nicht auf Private-Equity-Niveau, weil wir ­keinesfalls in diese Schublade wollen. Bei Infrastruktur streben wir nicht eine üppige Wertsteigerung für den ­Weiterverkauf portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 11 Thomas Mehlhorn an. Wir wollen das Asset ähnlich wie bei Core Immobilien zehn oder auch 20 Jahre halten. Dies ist möglich, wenn das Asset gut gema­ nagt wird. Wir haben auch bei Immobilien die Erfahrung ­gemacht, dass nach zehn Jahren eine Wertsteigerung keinesfalls eine Selbst­ verständlichkeit ist, auch nicht bei Core-Immobilien. Wertsteigerun­ gen hängen einfach entscheidend vom Zyklus ab. Mehlhorn: Ich bin ein viel größerer Private-Equity- als Immobilien-Fan. Ich liebe es nahezu, dass der Manager sich mit eigenem Geld jahre­ lang binden muss und ein Bonus frühestens in drei Jahren ­ansteht. Dies aber auch nur, wenn ich meine acht Prozent habe. ­Natürlich ist es ganz wichtig, auf die Kosten zu schauen. Für meinen Geschmack wird aber die Private-Equity-Idee gerade zu negativ diskutiert. Es sind ja auch die Private-Equity-Manager, die operativ am Asset arbeiten und einer schlechten Konjunkturentwicklung nicht nur mit Fatalismus begegnen. Anders als bei einem Stromnetz sind die Weiterentwicklungsmöglichkeiten bei unternehmerisch geprägten Assets wie einem Flughafen gegeben. Das Aggressive in der Vorgehensweise, das Private-Equity-Managern gern vorgeworfen wird, ist oft das, was Werte schafft. Lieber ein bisschen mehr gezahlt, wenn am Ende richtig viel Geld rauskommt. Herr Mehlhorn, Ihre Vorstellungen vom Rendite-Risiko-Profil von Infrastruktur ­scheinen sich von denen anderer deutscher Investoren zu unterscheiden. Mehlhorn: Jedes Haus hat eben seine eigenen Vorstellungen. Die Mitglieder der VBM setzen sich aus 2.300 ­Unternehmen zusammen. Diese unternehmerische Prägung schlägt sich dann eben auch in der Anlagephiloso­ phie nieder. Mit Private Equity haben wir auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Über unsere Infrastrukturfonds gehen wir auch in Assets wie Krankenhäuser oder Autobahnen. Hier wollen wir aber statt einem subventionsge­ triebenen lieber einen unternehmerisch geprägten Ansatz sehen. Spannend an Infrastruktur ist, dass es der eine als Fixed-Income-Ersatz sieht und wir eher Parallelen zu Private Equity sehen. Das Risiko von Infrastruktur wird aus meiner Sicht aber manchmal unterschätzt. Infrastruktur ist näher an Private Equity als an Staatsanleihen. Echter: Teilweise ist ein Staatsanleihencharakter nach Fertigstellung der Baumaßnahme schon gegeben. ­Nehmen Sie ein Verfügbarkeitsmodell, bei dem der Konzessionsgeber eine staatliche Adresse ist. Quasi hat man dann eine besicherte Staatsanleihe. Vor Fertigstellung ist das Risiko natürlich deutlich höher. Zu einem unternehmerischen Ansatz gehört ja auch die Incentivierung. Besteht denn ein Zielkonflikt, wenn sich Infrastrukturanbieter sowohl NAV-Steigerungen als auch laufende Ausschüttungen honorieren lassen? Husung: Beide Ziele können parallel verfolgt werden. Zudem geben die Investoren normalerweise eine klare Guidance, ob Ausschüttungen oder Wertsteigerungen Priorität genießen. Hoyer: Die Mehrheit der deutschen Investoren investiert in Infrastruktur wegen der Cash Yield. Insofern sind Fees auf die Ausschüttungen konsequent. Es nützt aber nichts, wenn man sich nicht mehr um den Asset-Wert kümmert. Darum müssen für beide Ziele Anreize gegeben sein. In der Praxis ist es aber noch nicht durchgängig so, dass Erfolgsbeteiligungen nur dann fällig werden, wenn ein gewisses Maß an Cash-Ausschüttungen erfolgt ist. Im Vergleich zu vor fünf Jahren hat sich die Branche aber deutlich weiterentwickelt. Sind die Fondsgebühren ein Einfallstor für Consultants, um die Investoren bei Direkt­investments quasi als managender Berater zu begleiten, Herr Hoyer? Hoyer: Definitiv nicht. Der klassische Consultant kann bei der Auswahl von Fonds und deren Monitoring ­hilfreich sein. Er kann sich aber nicht anmaßen, ein Asset wie Amprion zu managen. Die nötige Industrieexpertise ­erwarten wir ja von den Asset Managern. Asset Management ist aus meiner Sicht bei Infrastruktur eminent wichtig. 12 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Husung: Bei wirklich regulierten Investments fällt der Managementbeitrag geringer aus. Mit einem solchen Asset ist es auch nicht möglich, die Rendite von acht auf zehn Prozent zu steigern. Also sind auch die Incentivierungs­ möglichkeiten geringer. Gleichwohl muss die sehr spezielle Expertise für Regulierungsthemen vorhanden sein, um ein professionelles Controlling zu gewährleisten und Fehler erkennen zu können. Amprion ist natürlich durch seine hoch professionellen Geschäftsführer und dem Team aus leitenden Angestellten eigentlich meist sein eige­ ner Asset Manager. Bei einem Shoppingcenter ist dagegen eine völlig andere Situation gegeben. Sollte ein Investor innerhalb seiner Infrastrukturquote eine genaue Suballokation planen, oder ist eine opportunistische ­Herangehensweise zielführender? Hoyer: Eine genaue Zielallokation für Subsegmente lässt sich in der Praxis schwer umsetzen. In den vergange­ nen zehn Jahren hatten die verschiedenen Sektoren ihre eigenen Wellen. Anfang der 2000er Jahre kamen viele Flughafen-Assets und soziale Infrastruktur an den Markt, dann kam die politisch gesteuerte Renewables-Welle und nun die Strom- und Gasnetze. Ein guter Ratschlag ist, sich für eine Sektordiversifikation Zeit zu nehmen. Massing: Am Ende des Tages orientiert sich ein Portfolio an dem großen Bild, dass weltweit etwa 45 Prozent der Infrastruktur-Assets zum Energiebereich zählen, 30 Prozent dem Segment Transport und Verkehr entstammen, soziale Infrastruktur auf etwa 15 Prozent kommt und zehn Prozent zur Telekommunikation zählen. Sollte man auch im Debt-Bereich nicht zu dogmatisch vorgehen? Echter: Richtig. Am Anfang ist eine ausreichende Diversifikation nicht darstellbar. Im Laufe der Zeit wollen wir aber eine Streuung über die verschiedenen Subgruppen, Regionen und Risiken erreichen. Wobei wir momentan Mengen- und Preisrisiken so weit wie möglich nicht wollen. Das Verfügbarkeitsmodell ist uns lieber. Ist es gerade bei Debt wichtig, auf die Verfügbarkeit und nicht auf den Nutzungsgrad abzuzielen? Echter: Letztlich geht es einem Credit-Investor sehr stark um die Cashflow-Stabilität. Je mehr Mengen- und Preisrisiken bestehen, desto mehr Variabeln bestehen für den Cashflow. Als Bayerische Versorgungskammer gehen wir generell, insbesondere aber auch bei neuen Asset-Klassen, Investments konservativ an. Gerade Katrin Husung portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 13 bei ausländischen Mautstraßen lagen Modelle, die auf Mengenrisiken basieren, unter den Erwartungen. Grund ­waren Konjunktureinbrüche und Ausweichstrecken. Prinzipiell ist auch Onshore-Wind für uns ein Thema, aber auch hier liegen de facto Mengenrisiken je nach Windaufkommen vor. Brodmann: 2008 hat sich gezeigt, dass insbesondere die konjunkturabhängigen Assets von der Krise betroffen waren. Diese waren häufig zu teuer eingekauft und mit zu viel Leverage belastet. Bei den von uns selektierten Produkten legen wir viel Wert darauf, dass die Manager einen Bogen um konjunkturabhängige InfrastrukturAssets machen, deren Einnahmeseite nicht eindeutig zu prognostizieren ist. Ein interessanter Verkehrsinfrastruktur-Deal war die Konzessionsvergabe für den Betrieb der A8 zwischen München und Augsburg. Zum Zug kamen aber keine deutschen Investoren, sondern der holländische Pensionsfonds-Dienstleister PGGM. Hoyer: Diese Transaktion ist eine Kombination von Verfügbarkeit und Menge. Dass PGGM zum Zug kam, mag daran liegen, dass PGGM ein großer Direktinvestor mit eigenem Team ist. Allerdings investiert PGGM gemein­ sam mit dem französischen Fonds OFI Infra-Via, den wiederum einige deutsche Investoren gezeichnet haben. Echter: Höchstwahrscheinlich werden bald einige Autobahnprojekte von öffentlicher Seite als reine Verfügbar­ keitsmodelle angeboten. Als Bayerische Versorgungskammer haben wir großes Interesse, hier in Deutschland und insbesondere in Bayern als Debt-Geber aktiv zu werden. Um sich an solchen und anderen Infrastruktur-Assets zu beteiligen, muss man sich meist in Bieterverfahren durchsetzen. Das heißt, dass man viel Zeit und Grips oft ­abteilungsübergreifend in die Prüfung stecken muss – und am Ende kommt ein wenig renditesensitiver strategischer Investor zum Zug. Husung: Es gab mit Sicherheit viele Bieterverfahren, wo strategische Käufer die Renditen drücken. Gerade bei Solar- und Windparks wird die Preisfindung extrem durch Stadtwerke geprägt. Bei nur noch vier Prozent Rendite sind Finanzinvestoren gezwungen, aus dem Bieterprozess auszusteigen. Hoyer: Ein deutscher Hintergrund ist aber ein Vorteil. Vor allem muss man überhaupt zu einem Bieterverfahren zugelassen werden. Es braucht eine gewisse Bonität, aber auch die Qualifikation für ein bestimmtes Asset. Das ist ein Unterschied zu anderen Asset-Klassen. Am Ende ist der Preis natürlich ein entscheidendes Kriterium. Robert Massing 14 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Ist es einfacher, sich auf der Debt-Seite über Projektbonds zu beteiligen? Echter: Es gibt nur sehr wenige Projektbonds. Projektbonds haben für den Sponsor den Nachteil, dass die Emission sehr von der Marktsituation abhängt und offen ist, bei welchen Anlegern der Bond am Ende landet. Zudem fallen Emissions- und Rating-Kosten sowie Publizitätspflichten an. Ferner wird die Konsensfindung bei Projektschwierigkeiten (zum Beispiel Verletzung von Gläubigerschutzklauseln) unter den vielen Bondholdern auf­ wändiger als bei einem Banken-Club mit drei bis vier Banken. Infrastruktur bleibt ein Bankenmarkt, und deshalb möchten wir möglichst nah an den Banktranchen sein, um mehr Investitionsmöglichkeiten zu haben. Wir sehen Loans auch deshalb als attraktiver an, weil wir die Illiquiditäts- und Komplexitätsprämie vereinnahmen wollen. Brodmann: Welche Größenordnung, wenn ich fragen darf, haben denn diese Prämien? Echter: Das ist schwer zu quantifizieren. Aus Bonitätssicht bietet sich ein Vergleich mit langlaufenden BBB-Corporates an. Die haben zurzeit einen Spread von 125 Basispunkten. Bei Infrastrukturprojekten liegt der Spread bei etwa 200 Basispunkten. Also kann man die Prämien mit etwa 75 Basispunkten veranschlagen. Würden Sie sich regulatorische Änderungen für die Fremdkapitalseite wünschen? Echter: Anders als zum Beispiel in Holland dürfen wir beispielsweise in Deutschland nicht direkter Kreditgeber sein. Regulatorische Erleichterungen auf der Finanzierungsseite wären wünschenswert. Auch deshalb, weil es ja explizites Ziel der Regierungen ist, dass institutionelle Investoren Infrastrukturprojekte auch auf der Fremd­ kapitalseite finanzieren. „Höchstwahrscheinlich werden bald einige Autobahnprojekte von ­öffentlicher Seite als reine Verfügbarkeitsmodelle angeboten. Als BVK haben wir großes Interesse, als Debt-Geber aktiv zu werden.“ Dr. Constantin Echter, Bayerische Versorgungskammer Sind heute noch Erneuerbare Energien attraktiv? Massing: Es gibt Regionen in Europa, zum Beispiel im Norden, wo man bereits mit Wind- und Wasserkraft sehr nah am Marktpreis produzieren kann. Auch bei Hydropower in Spanien liegen die Produktionskosten unter dem Marktpreis. Es ist attraktiv, auf Umlageverfahren so weit wie bereits technisch möglich verzichten zu können. Offshore-Wind ist aus meiner Sicht keine Alternative. Hoyer: Ein weiterer Zugang bietet der Sekundärmarkt. Es gibt eine Reihe von Investoren, Fonds und Unterneh­ men, die ihre Projekte verkaufen müssen. Solche Assets mit alten EEG-Konditionen sind im Moment günstig über den Sekundärmarkt zu bekommen. Neugeschäft ist dagegen eher schwierig. Husung: Projekte unter dem alten EEG sind eine feine Sache. Künftig wird sich das EEG aber ändern. Für ­deutsche Offshore-Parks sehe ich da eine echte Gefahr. Mehlhorn: Oder Offshore steht in zehn Jahren prächtig da. Wir sollten erst einmal die neue Regulierung ­abwarten. Offshore durchläuft eine extrem teure Lernkurve und hat hohe Gestehungskosten. Damit es weiter­ geht, müssen staatlicherseits Risiken übernommen werden und die Leitungen gelegt werden. Dann kann sich Offshore etablieren. Stand heute würde ich aber nie im Leben investieren. Husung: Ich bin auch aus einem anderen Punkt skeptisch: Wenn tatsächlich in Nord- und Ostsee alles gebaut wird, was projektiert wurde, dann wird zu Windzeiten ein Übermaß an Strom erzeugt. Bei freien Preisen wird es dann unmöglich sein, gute Renditen zu erzielen. portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 15 Dann hätte auch die unter neuem EEG laufende Onshore-Energie ein großes Problem. Was ist derzeit das interessanteste Segment innerhalb von Infrastruktur? Hoyer: In den Deal-Pipelines der Fonds findet sich viel Energieversorgung. Die Krux ist aber, dass es sich um wenige, sehr große Projekte handelt. Mehlhorn: Man muss schauen, wo sich in Märkten, die eine hohe Rechtssicherheit bieten, Opportunitäten auf­ tun. Die USA investiert derzeit viel in seine Energieunabhängigkeit. Fracking ist ein sehr kapitalintensives Thema und risikoreicher als zum Beispiel ein Netz, so dass Private-Equity-ähnliche Renditen möglich erscheinen. Sehr wichtig ist aber die Strukturierung wegen der steuerlichen Aspekte. Allgemein gilt, dass die regional unter­ schiedliche Regulierung und Besteuerung Infrastruktur komplexer als Private Equity macht. Andererseits ist In­ frastruktur einfacher zu modellieren, da bei gewissen Assets mit stabileren Annahmen gearbeitet werden kann. Massing: Wir halten nach wie vor Energie und Versorgung für interessant. Über allem steht aber die Portfolio­ diversifizierung. Man sollte, gerade bei diesem Subsegment, sich zumindest europaweit umschauen. Brodmann: Momentan liegt unser Fokus mehr auf Nordamerika. Dies liegt an unserer Marktmeinung und der Verfügbarkeit von geeigneten Managern. Manager, die wir in Europa für interessant erachtet haben, haben ihre Fonds leider vor unserer Nase geschlossen. In Nordamerika ist besonders das Thema „Energie“ ein sehr interes­ santer, vielseitiger Markt für die kommenden Jahre. Die USA wollen sich bis zum Jahr 2025 von einem Energie­ importeur zu einem Energieexporteur entwickeln. Hieraus ergeben sich spannende Opportunitäten. Ist derzeit nicht Energieerzeugung und Verkehrsinfrastruktur in den Emerging ­Markets das interessanteste Segment? Mehlhorn: Investments in den Schwellenländern funktionieren dann, wenn man als Investor das Druckmittel hat, sein Geld nehmen und gehen zu können. Darum scheu ich mich, mich dort langfristig zu binden. Hoyer: Das sind die klassischen Risiken, die man mit Schwellenländern verbindet. Aber auch in Europa ist man vor solchen Risiken nicht gefeit. Denken Sie an Spanien oder an die Probleme in Italien, Rechtsansprüche durchzusetzen. Aber auch in Deutschland wurde aus der konservativen Ecke eine Diskussion angestoßen, ob man nicht rückwirkend Einspeisetarife ändert. In Norwegen hat der Regulator die Vergütung für ein komplett reguliertes Asset zurückgenommen. Solche Risiken werden in den Emerging Markets zumindest eingepreist. Wie sehen Sie Zinsrisiken? Husung: Im regulierten Geschäft in Deutschland wären steigende Zinsen relativ unproblematisch, da die Zins­ kosten weitergegeben werden. Bei nichtregulierten Assets können steigende Zinsen ein Problem werden. Brodmann: Aktuell ist das Finanzierungsumfeld sehr positiv, insbesondere für Assets, bei denen eine Refinan­ zierung ansteht. Durch dieses sogenannte Financial Engineering können die Manager relativ einfach einen Mehr­ wert generieren. Bei steigenden Zinsen kann es aber bei variablen Verzinsungen sehr schmerzhaft werden. Echter: Tendenziell setzen die Banken durch, dass für die Planungssicherheit Kredittranchen mit variablem Zins zum Großteil in fixe Strukturen geswapt werden. Wir fokussieren uns auf Tranchen mit Festzinssatz, wobei ­opportunistisch auch Banktranchen (mit ­variablem Zins) beigemischt werden. Warum gibt es für Infrastruktur keine eigene aufsichtsrechtliche Quote? Husung: Wegen der großen Bandbreite von Infrastruktur ist es sehr schwer, eine einheitliche Quote zu finden. Außerdem ist Solvency II ein europäisches Projekt. Bei der Anlageverordnung tut sich aber etwas. Mehlhorn: Die Peripherieländer haben kein Interesse, etwas an den Infrastrukturquoten zu ändern. Sie wollen natürlich, dass die großen Versicherer ihre Staatsanleihen kaufen und nicht in deutsche Infrastruktur investieren. In Brüssel ist es ein absolutes Tabu, auch nur über die Null-Prozent-Hinterlegung für Staatsanleihen zu reden. Besten Dank für eine der Asset-Klasse entsprechende sehr vielseitige Diskussion! 16 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Im Bild von links nach rechts: Katrin Husung, Commerz Real Robert Massing, Solutio Thomas Mehlhorn, Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie Dajana Brodmann, WPV Götz Hoyer, FHP Private Equity Consultants Dr. Constantin Echter, Bayerische Versorgungskammer Patrick Eisele, portfolio Verlagsgesellschaft portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 17 Das Potenzial von Infrastrukturinvestments voll ausschöpfen Katrin Husung, Bereichsleiterin für Konzeption und Vertrieb Institutionell bei der Commerz Real AG Infrastruktur erfreut sich unter institutionellen Anlegern derzeit beiden Seiten des Atlantiks zumindest in Europa und den USA noch eine einer großen Beliebtheit. Doch der Einstieg in diese ­Anlageklasse Weile anhalten dürfte, versetzt institutionelle Anleger daher schon seit eini­ ist nicht einfach. Warum sich ein Blick auf externe Infrastruktur- ger Zeit unter Zugzwang: Staatsanleihen sind nicht mehr das Mittel der experten lohnt. Wahl. Infrastrukturinvestments erfreuen sich im derzeitigen Niedrigzinsumfeld Infrastrukturinvestments hingegen versprechen stabile und regelmäßige großer Beliebtheit unter institutionellen Investoren. Sachwerte aus dem Ausschüttungen, deren Niveau deutlich über dem niedrigen Zinsdurch­ Bereich der Erneuerbaren Energien, etwa Solarparks, Holzkraftwerke, schnitt liegt, und eine langfristige Anlageperspektive. Sie sind zwar kein Flusskraftwerke oder leitungsgebundene Infrastruktur wie Telekommuni­ Rendite-Turbo im Portfolio, reduzieren jedoch als Beimischung deutlich kation oder Strom stehen hoch im Kurs. Das belegt auch eine Umfrage das Gesamtrisiko, eignen sich demnach als zusätzliche Diversifikations­ der Commerz Real unter Banken, Versicherungen, Pensionskassen, kirch­ möglichkeit, inklusive Inflationsschutz. Ein weiterer Vorteil von Infrastruktur­ lichen Einrichtungen und Versorgungswerken, die in Zusammenarbeit mit anlagen: Sie verringern die Abhängigkeit von der Volatilität an den Kapital­ dem Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule in märkten. So liebäugeln manche Profianleger im Zuge der Finanzkrise je Berlin durchgeführt wurde. Demnach hat sich die Attraktivität von Infra­ nach Anlagephilosophie mit einer Umschichtung aus Aktien in Infrastruktur­ strukturinvestments in den vergangenen beiden Jahren für mehr als 70 anlagen. Prozent der Befragten erhöht. Das schlägt sich auch konkret in den Port­ folien der Profianleger nieder: Während der Infrastrukturanteil im Jahr Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent­ 2012 noch bei 1,2 Prozent lag, wird sich dieser laut Umfrage innerhalb der wicklung, OECD, spricht von Infrastrukturinvestitionen als einer echten kommenden drei Jahre auf knapp drei Prozent verdreifachen (siehe ­Grafik Alternative für institutionelle Anleger. In einer Studie, die für ein Treffen der Seite 19). Finanzminister und Notenbankchefs der G20-Länder im Februar 2013 vorbereitet und nun diesen Oktober veröffentlicht wurde, vertritt die OECD Auf der Wunschliste stehen insbesondere Erneuerbare Energien. Rund die die ­Meinung, dass Investitionen in reale, produktive Vermögenswerte wie Hälfte der institutionellen Investoren, die Infrastrukturanlagen im Portfolio ­Infrastruktur, institutionellen ­Anlegern die erforderlichen stabilen Erträge halten, ist bereits in diesem Segment investiert. Daneben stoßen auch ermöglichen und gleichzeitig gesamtwirtschaftliche Investitionen und leitungsgebundene Infrastruktur, Mautstraßen und Flughäfen auf starkes Wachstum fördern. Interesse. Skeptisch sehen professionelle Anleger hingegen sogenannte Greenfield-Konzepte, also Investitionen in Projekte, die sich noch in der Passende Auswahl von Infrastrukturinvestments Planungsphase befinden. Doch bei allen Vorteilen, die Infrastrukturinvestitionen bieten, ist die Suche nach passenden Assets für die Investoren keine leichte Aufgabe. Institu­ Die Vorteile liegen auf der Hand: kalkulierbare Rückflüsse und tionelle Anleger begeben sich damit nach wie vor auf ungewohntes ­Terrain. Inflationsschutz Das belegt auch die Commerz-Real-Studie: Lediglich vier Prozent der Regelmäßige und kalkulierbare Rückflüsse sind für Pensionskassen und ­Befragten beurteilen die Infrastrukturexpertise ihres Hauses mit „sehr gut“. Versicherer, die kontinuierlich ihre Verbindlichkeiten bedienen müssen, Entsprechend stehen Investoren vor vielfältigen Herausforderungen. Denn sehr attraktiv. Die Zinsbaisse, die nach Aussagen von Währungshütern zu bei der Wahl des richtigen Infrastrukturbausteins muss nicht nur die Frage 18 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 nach der Ausrichtung des Portfolios und der Strategie beantwortet wer­ anderem auch aus ihrem umfangreichen Leasing- und Asset Structuring den. Auch das für das jeweilige Asset relevante Fachwissen muss Geschäft in fast allen Infrastrukturfacetten vorhält. Spätestens seit dem ­vorhanden sein – schließlich ist die Palette der Infrastrukturinvestments 2012 abgeschlossenen Erwerb der Amprion-Anteile (ehemaliges RWE- äußerst breit. Höchstspannungsnetz) durch ein von der Commerz Real AG geführtes Investorenkonsortium zählt die Gesellschaft zu den führenden Anbietern Diese Expertise muss sowohl die Risikoanalyse als auch das aktive bei Infrastrukturinvestments für institutionelle Anleger. ­Management umfassen. Beides erfordert jedoch umfassende Markt­ kenntnisse und Erfahrung. Besonders heikel ist die Risikoanalyse, denn Die Commerz Real wählt Sachwerte, hinter denen durchdachte Ge­ sie wird durch die Unterschiedlichkeit der Assets erschwert. Ob Maut­ schäftsmodelle und Hochtechnologie stehen. Ausgewiesene Spe­zialisten straße oder Wasserkraftwerk – jedes Investment muss hinsichtlich seiner antizipieren die spürbar gestiegenen Anforderungen von Ver­sicherungen, wirtschaftlichen Tragfähigkeit und der operativen, regulatorischen und Pensionskassen, Versorgungswerken und anderen institu­tionellen Akteu­ rechtlichen Risiken individuell beurteilt werden. Für den Aufbau eines ren und tragen diesen Wünschen mit den entsprechenden Angeboten ­Infrastruktur-Know-hows bedarf es entsprechend Jahre und einer erheb­ Rechnung. Seit ihrer Neuaufstellung im institutionellen ­Geschäft verzichtet lichen Anzahl erfahrener Mitarbeiter. Gemessen an der Bedeutung der die Commerz Real darüber hinaus auf sogenannte Strategiefonds, deren Asset-Klasse im Portfolio lohnt ein solcher Aufwand jedoch meist nicht. zugrundeliegendes Investment noch nicht final identifiziert ist und lediglich eine theoretische Strategie vorliegt. Statt­dessen stehen die sofortige Eine Alternative wäre die Beauftragung externer Infrastrukturspezialisten. ­Investitionsfähigkeit, maximale Transparenz, maßgeschneiderte Lösungen Die Commerz Real etwa identifiziert mit ihrer über mehr als vier Jahrzehn­ und professionelles Management an erster Stelle. Die institutionellen ten Sachwerte-Erfahrung Infrastrukturprojekte bei Erneuerbaren ­Energien ­Angebote der Commerz Real investieren also frisches Kapital sofort in wie Solar-, Wind- und Wasserkraftinvestments als auch bei ­Leitungsnetzen, bereits definierte und verfügbare Projekte, die die Commerz Real unter der Verkehrsinfrastruktur und sozialen Einrichtungen – etwa in der Verwal­ anderem durch das weite und professionelle Netz des Commerzbank- tung oder dem Bildungsbereich. Diese zu finden, zu prüfen und zu ent­ Konzerns zugeführt bekommt. Längerfristiges Vorhalten ungenutzter wickeln, verlangt eine langjährige Expertise, die die Commerz Real unter ­Kapitalzusagen gehört damit der Vergangenheit an. Entwicklung des Infrastrukturanteils am Portfolio institutioneller Anleger 71 % 1,2 % 0,9 % 0,7 % 2010 2011 2012 Quelle: Research Center for Financial Services Steinbeis-Hochschule Berlin; © portfolio institutionell portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 19 Interessante Beispiele für attraktive Infrastrukturprojekte der Commerz Real gibt es im In- und Ausland: So bietet die Commerz Real Anlegern ab dem ersten Quartal 2014 ein Direktinvestment in deutsche Wasserlauf­ Kraftwerke. Wasserkraftwerke verbinden die Vorteile erneuerbarer ­Energien mit der konventionellen Stromerzeugung – eine seit fast 100 Jahren bewährte Technik. Sie bewährt sich auch in Schwellenländern wie der Türkei. Doch erst die für zehn Jahre gesetzlich garantierte Einspeisever­ gütung von 73 US-Dollar pro Megawattstunde ermöglicht in diesem Land Investi­tionssicherheit über einen langen Zeitraum. Bei dem Objekt der Commerz Real handelt es sich um ein Flusskraftwerk am Euphrat, das zusätzlich über einen eigenen Staudamm verfügt. Das Projekt hat ein ­Volumen im niedrigen dreistelligen Millionen-US-Dollar-Bereich und bietet eine attrak­tive und stabile Rendite von bis zu sechs Prozent. Fazit Mit Infrastrukturinvestitionen betreten viele institutionelle Investoren Neu­ land. Auch wenn die Nachfrage merklich steigt – von den rund 70 Billionen US-Dollar, über die institutionelle Anleger laut OECD-Angaben in den OECD-Staaten verfügen (Stand 2011), steckt bislang nur ein Bruchteil in Infrastrukturinvestments. Doch die steigende Nachfrage institutioneller ­Investoren dürfte an dieser Tatsache über kurz oder lang etwas ändern. Und von einem anziehenden Infrastrukturgeschäft profitieren am Ende alle: die öffentlichen Haushalte, die den Investitionsstau aufgrund knapper Kassen etwa bei Straßen und Energieversorgung über attraktive Investi­ tionsmöglichkeiten bewältigen, die institutionellen Anleger, die stabile Renditeströme abseits der Anleihemärkte für sich erschließen und schließ­ lich die Industriegesellschaft, für die eine funktionierende Infrastruktur das Rückgrat für Wohlstand und Innovationen bildet. Nachgefasst bei Katrin Husung Ist die Konzernzugehörigkeit der Commerz Real eine Bürde oder eine Chance? Ganz klar eine Chance, denn wir stellen innerhalb der Commerzbank das Kompetenzzentrum für Sachwerte dar. Das bedeutet, dass wir ein fester Bestandteil der Kernbank sind und die Aufgabe haben, unsere Expertise und Produkte allen anderen Bereichen im Konzern auch zur Verfügung zu stellen. Durch den Konzern und seine breite Aufstellung im Mittelstand, im Investmentbanking und der Finanzierung wiederum haben wir eine viel größere Möglichkeit, an Assets beziehungsweise attrak­ tive Investments zu kommen und zusätzliche Expertisen zu nutzen, die andere vielleicht erst aufbauen müssten. Wie beeinflusst die „Immobilien-DNA“ der Commerz Real Infrastrukturinvestments? Die zentrale Stärke der Commerz Real ist ihre Sachwerte­ kompetenz, gewonnen aus ihrer langjährigen Expertise bei Immobilieninvestments. Die Commerz ­Real identifi­ ziert heute mit ihrer über mehr als vier Jahr­zehnten Sach­ werte-Erfahrung Infrastrukturprojekte bei Erneuerbaren Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraftinvestments, Leitungsnetzen, Verkehrsinfrastruktur und sozialen Ein­ richtungen. Diese zu finden, zu prüfen und zu entwickeln, verlangt eine langjährige Expertise, die – wenn Sie so ­wollen – aus der umfänglichen Immobilien-DNA der Com­ merz Real stammt. Dank dieser Expertise können wir je nach Bedarf attraktive und sicherheitsorien­tierte Anlage­ produkte im Sachwerte­bereich schaffen. Was sind Erfolgsfaktoren bei Deals, an denen ­Finanzinvestoren und strategische Investoren beteiligt sind? Werden solche Deals zur Regel? Erfolg versprechen vor allem diejenigen Deals, an denen der fachlich versierte Verkäufer quasi zusätzlich als Asset Manager investiert bleibt, denn er hat so ein ureigenes ­Interesse am Erfolg und Gewinn und muss sich messen lassen an seinem Verkaufsobjekt. Es ist meines Erachtens viel zu kompliziert, die Interessen dreier Parteien, also Verkäufer, potenzieller Stratege und Finanzinvestor, unter einen Hut zu bekommen. Daher denke ich nicht, dass solche Deals künftig zur Regel werden. Katrin Husung, Commerz Real 20 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Der Herbst des Patriarchen: Schlammschlacht rund um Johannes Führ Nur was für Sie wichtig ist. >> Lesen Sie den Newsletter für institutionelle Investoren: portfolio-newsflash.de portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 21 Aspekte von Eigen- und Fremdkapitalinvestitionen in Infrastruktur Robert Massing, Director bei der Solutio AG. Er verfügt über 15 Jahre Erfahrung mit Investments in alternativen Anlageklassen. Wolf-Dieter Pick, CFA, Assistant Director bei der Solutio AG. Er verfügt über mehr als sechs Jahre Erfahrung in alternativen Investments, speziell im Infrastrukturbereich. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld sind viele institutionelle Investoren auf der Erfolgreiche direkte Investitionen in Infrastrukturprojekte erfordern neben Suche nach geeigneten Investitionsmöglichkeiten. In diesem Zusammen­ einem hohen Fachwissen auf allen Ebenen (Finanzierung, Regulierung, hang erfahren auch Infrastrukturinvestitionen derzeit viel Beachtung. Neue operatives Know-how im jeweiligen Sektor et cetera) auch einen Zugang Anlageformen und Zugangswege bieten vielfältige Möglichkeiten zu inves­ zu entsprechenden Transaktionen. Dies gilt sowohl für öffentliche Aus­ tieren, und die Anlageklasse Infrastruktur ist dabei, sich fest im Anlage­ schreibungen von Projekten (häufig im Public-Private-Partnership-­ universum zu etablieren. Bereich), als auch für abseits von Ausschreibungen, über direkte ­Kontakte, ­abgeschlossene Transaktionen (sogenannte proprietäre Transaktionen). Neben Eigenkapitalinvestitionen rücken nunmehr zunehmend auch Darüber hinaus ist eine gewisse Größe auf der Seite des Investors not­ Fremdkapitalengagements in den Fokus der Investoren. Je nach Investi­ wendig, um entsprechende Investitionsvolumina unter Einhaltung einer tionsansatz kann eine Anlage in Infrastruktur einen attraktiven Beitrag zur ausreichenden Diversifikation darstellen zu können. Eine Strategie, die Rendite-Risiko-Optimierung des Portfolios leisten, sie ­zeichnet sich aller­ hauptsächlich auf Direktinvestitionen setzt, dürfte daher großen institutio­ dings auch durch eine nicht zu unterschätzende Komplexität aus und nellen Investoren vorbehalten bleiben. Eine Möglichkeit, vom Fachwissen ­beinhaltet entsprechende Risiken. erfahrener Infrastrukturmanager zu profitieren, ist eine Investition über Fonds oder Dachfonds. Hier muss jeder Investor unter Berücksichtigung Infrastruktur ist vor allem wegen der besonderen Eigenschaften dieser seiner eigenen Ressourcen und Möglichkeiten entscheiden, welchen Asset-Klasse interessant. Meist werden dabei langfristig sichere, konjunk­ ­Investitionsweg er wählt und welche Services extern zugekauft werden. turunelastische und stabile Erträge genannt, die zudem einen Inflations­ schutz aufweisen. Auf der Angebotsseite ist es vor allem der riesige ­Bedarf Neben den unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten müssen Investoren an Investitionen, der für die Anlageklasse spricht. Eine kürzlich veröffent­ auch entscheiden, in welchen Bereich der Kapitalstruktur investiert ­werden lichte Studie von McKinsey beziffert den Bedarf an Investitionen in Infra­ soll. Den sowohl im Hinblick auf das Volumen als auf die Anzahl der struktur bis ins Jahr 2030 auf mehr als 57 Billionen US-Dollar, wobei ­Investitionsmöglichkeiten größten Markt bieten sicherlich traditionelle ­Energie- und Straßeninvestitionen für mehr als die Hälfte des benötigten Eigen­kapitalinvestitionen. Diese können unterschiedlich ausgestaltet sein Volumens verantwortlich sind. Diese Zahlen beinhalten den gesamten und reichen von Lizenzen und Konzessionen über Public Private Partner­ 1 Bedarf an notwendigen Investitionen und umfassen sowohl Eigen- als ships auch Fremdkapital. kapitalinvesti­tionen weisen ein einzigartig breites Rendite-Risiko-Spektrum bis zu langfristigen Eigentumsrechten. Infrastruktur-Eigen­ auf in dem diese sowohl Ähnlichkeiten mit Anleihen, mit Immobilien als Institutionellen Investoren, die sich an Finanzierungen von Infrastruktur­ auch mit ­Private Equity haben können. projekten beteiligen möchten, bieten sich verschiedene Herangehens­ weisen und auch Zugangswege. Um die Vorteile, die sich aus den Eigen­ Investoren ermöglicht dies auf der einen Seite eine individuelle Abstim­ schaften von Infrastrukturinvestments ergeben, bestmöglich nutzen zu mung ihrer Investitionen auf ihre spezifischen Rendite-Risiko-Anforderun­ können, empfehlen sich vor allem nicht börsennotierte Investments über gen. Auf der anderen Seite setzt dies aber ein genaues Verständnis und Fonds oder direkte Investitionen in Infrastrukturprojekte. Grund ist, dass eine exakte Definition der Strategie voraus, da die mit Infrastruktur hier die Per­formance nicht durch allgemeine Kapitalmarktbewegungen ­üblicherweise assoziierten Eigenschaften nicht ­generell in allen Infrastruk­ überlagert wird. turbereichen zu finden sind. 22 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Studien zur Performance von Infrastruktur-Eigenkapitalinvestitionen und Kanada verfügbar, und der Sekundärmarkt für Projektdarlehen ist ­zeigen, dass diese Art von Investitionen neben langfristig stabilen Rendi­ noch relativ klein, wenngleich der Druck auf die Banken größer wird, ihre ten günstige Korrelationseigenschaften aufweisen und richtig umgesetzt Kreditbücher zu reduzieren. Zunehmend finanzieren sich auch Core-Infra­ in einem diversifizierten institutionellen Portfolio das Rendite-Risiko-Profil strukturunternehmen über Anleihen. Open Grid Europe, ein deutsches deutlich verbessern können. Der Beitrag, den Infrastruktur hier leistet, liegt Gasübertragungsunternehmen, begab zum Beispiel 2013 bereits mehrere dabei weniger in einer Erhöhung der Portfoliorendite, sondern vor allem in Anleihen mit Laufzeiten zwischen sieben und zwölf Jahren mit einem der Reduzierung des Portfoliorisikos. In wirtschaftlichen Schwächephasen durchschnittlichen Koupon von 2,7 Prozent. sind diese Diversifikationseigenschaften besonders ausgeprägt . 2 Infrastrukturfinanzierungen sind meist Projektfinanzierungen, und dafür ist Investitionen in Infrastruktur-Fremdkapital weisen eine zusätzliche erhebliches Fachwissen erforderlich, das traditionell im Bankensektor ­Dimension an Komplexität auf. Während der Eigenkapitalinvestor immer ­vorhanden ist. Während die meisten institutionellen Investoren den ­nachrangig behandelt wird, kann der Fremdkapitalinvestor in unterschied­ ­Zugangsweg über Fonds wählen, gibt es zunehmend große und erfahrene liche Schichten des Fremdkapitals investieren (von vorrangig besichert bis Investoren, die Projektkredite (häufig zusammen mit Banken) direkt ver­ hin zu nachrangig unbesichert). Darüber hinaus ist Fremdkapital häufig auf geben. So warb zum Beispiel die Allianz das fünfköpfige Infrastruktur- sehr unterschiedliche Weise strukturiert. Das Spektrum reicht von Anlei­ Fremdkapital-Team von Trifinium Advisors ab, um künftig Kredite direkt hen über privat vergebene Primärkredite (direkt oder über Kreditfonds) bis selbst zu vergeben. John Tanyeri, verantwortlich für das mehrere Milliar­ hin zu Krediten, die am Sekundärmarkt gehandelt werden. Die einzelnen den Dollar schwere Infrastruktur-Fremdkapital-Investitionsprogramm beim Infrastrukturmärkte sind dabei verschieden weit entwickelt und müssen Versicherer Met Life, warnt auf dem Infrastructure Investor Berlin Summit gezielt werden. 2013: „… it [project finance] is not easy. You need to have a very ­Kreditfonds zum Beispiel investieren in ganz unterschiedliche Schichten ­experienced and detailed team. If you are just investing in infrastructure der Kapitalstruktur, Projektanleihen sind primär für PPP´s in Großbritannien debt off the back of S&P reports, you fool yourself.” Nachrangiges mit unterschiedlichen Instrumenten erschlossen Rendite-Risiko-Profil verschiedener Infrastruktur-Investitionsarten 16 14 - Rendite in % 12 10 - Infrastrukturanleihen Direktinvestment (Unlisted Infrastructure) 86- Aktien 4200 Eigenkapitalbezogen Fremdkapitalbezogen Infrastrukturkredite 5 10 15 20 25 30 Volatilität in % Quelle: Steinbeis Center for Financial Services, 2012; © portfolio institutionell portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 23 ­Fremdkapital wurde vor der Finanzkrise von Banken vergeben, was heute kaum noch der Fall ist. Daher beobachtet man seit einiger Zeit auch ­zunehmend Mezzanine-Infrastrukturfonds. Die Investitionshorizonte sind hier meist kürzer und bewegen sich im Bereich von drei bis fünf Jahren. Die Spreads für vorrangig besichertes Fremdkapital für Core-Infrastruktur sind seit der Finanzkrise rückläufig und liegen heute bei etwa 150 bis 250 Basispunkten. Bei dem aktuellen Niveau der Basiszinssätze ist eine ­Rendite in diesem Bereich für die meisten institutionellen Investoren nicht aus­reichend. Um auf ein interessantes Renditeniveau zu kommen, muss ­daher entweder Projektentwicklungsrisiko eingegangen werden oder der Kreditgeber muss weiter unten in der Kapitalstruktur ansetzen und nach­ rangig besicherte (second lien) oder unbesicherte (subordinated) Darlehen mit in das Investitionsmandat aufnehmen. Dies geht einher mit einer ent­ sprechenden Verschiebung des Risikoprofils. Fazit: Eigenkapitalinvestitionen in Infrastruktur zeichnen sich durch langfristig stabile Renditen und ein ausgeprägtes Diversifikationspotenzial aus. Mit ihrem eher defensiven Charakter stellen sie besonders für risikobewusste Investoren eine attraktive Anlageklasse dar. Auf der Fremdkapitalseite wird die überwiegende Mehrheit des Fremdkapitals für Infrastruktur-Projekt­ finanzierungen trotz einiger institutioneller Investoren nach wie vor durch Banken bereitgestellt. In Zukunft wird sich aufgrund von regulatorischem Druck die langfristige Kreditvergabe der Banken weniger attraktiv gestal­ ten, was den Raum für private Investoren weiter öffnen könnte. Seit einiger Zeit beobachtet man auch verstärkt Fonds, die unbesicherte, nachrang­ige Darlehen vergeben. Ob und in welchen Bereichen sich die private Kredit­ vergabe durchsetzten wird, bleibt abzuwarten. Viel wird vom ­regulatorischen Umfeld (Basel III, Solvency II et cetera) und von neuen Zugangswegen abhängen. Aufgrund der Marktreife und des derzeitigen Kapitalmarktum­ felds halten wir gegenwärtig Eigenkapitalinvestitionen in nicht börsenno­ tierte Infrastruktur für die attraktivste Anlageform. Die Grafik auf Seite 23 fasst das Infrastruktur-Rendite-Risiko-Profil zusammen. 1) McKinsey Global Institute, McKinsey Infrastructure Practice, Januar 2013 Nachgefasst bei Robert Massing Welche Infrastruktursegmente eignen sich für Dachfonds besonders gut? Hinsichtlich der vier Subsegmente Energie, Transport, ­Telekommunikation und PPP´s ergibt sich keine Ein­ schränkung. Aufgrund des Wunsches vieler Investoren nach stabilen Ausschüttungen bieten sich vor allem ­Investments in Core-Brownfield-Infrastruktur an. Eine ­Basis für Eigenkapitalinvestments liefern die OECDLänder mit Rechtssicherheit und Regulierungsstandards bei Infrastrukturanlagen. Grundsätzlich sollte eine noch relativ junge Asset-Klasse in der Kapitalanlage mit einem breit diversifizierten Port­ folio erschlossen werden. Dabei kann ein Dachfonds, mit in der Regel 150 bis 200 Assets und einem bereits mit ­niedrigen Beteiligungssummen zugänglichen Portfolio, ­gegenüber Singlefonds eine hilfreiche Alternative sein. Wo und wie müssen sich Infrastruktur-Dachfonds von Private-Equity-Dachfonds unterscheiden? Generell gilt: Bei beiden Asset-Klassen ist die Expertise bei der Managerselektion essenziell. Wichtig ist, dass separate Teams die jeweilige Asset-Klasse bearbeiten und Zugang zu den erfolgreichen Managern haben. Das Infrastrukturuniversum beträgt weltweit rund 450 bis 500 Manager, was eine Spezialisierung bei der Selektion zwingend voraussetzt. Auch hier zeigt sich immer mehr, dass erfolgreiche Zielfondsmanager zügig ihre Volumen­ obergrenzen erreichen. Welche regulatorischen Optimierungen würden für Investoren Sinn machen? Private Equity und Infrastrukturinvestments sollten unter Solvency II differenziert betrachtet werden, um dem ­defensiveren Risikoprofil von Infrastruktur gerecht zu ­werden. Zurzeit werden beide mit 49 Prozent unterlegt. Gleiches gilt für die Einführung einer Infrastrukturquote in der Anlageverordnung. 2) Finkenzeller, Dechant (2010/2011) Robert Massing, Solutio AG 24 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 4 Vermögen lesen Energie Das Magazin für Family Offices, S tiftungen und Vermögens verwalter Jetzt abonnieren : pvm-magazin.co m Weshalb Energie für das Management von Vermögen eine Schlüsselrolle spielt. Wie die Energiewende unsere Gesellschaft umkrempeln könnte. Welche Herausforderungen sich bei Investitionen in erneuerbare Energien ergeben. Wo man abseits des Mainstreams in Öl und Gas investieren kann. Inwieweit erneuerbare Energien den Weltfrieden portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 25 fördern. Und: Wie Banker und andere Finanzprofis ihre Energiebilanzen manipulieren. Mit freundlicher Unterstützung von: Herausgeber: portfolio Verlagsgesellschaft mbH Kleine Hochstraße 9 –11 60313 Frankfurt am Main Diese Sonderpublikation ist eine Verlagsbeilage der portfolio Verlagsgesellschaft mbH mit freundlicher Unterstützung von Commerz Real Kontakt: Julia Dingerling Tel.: +49 (0)69 8570 8119 [email protected] Druck: Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG Weichertstraße 20, 63741 Aschaffenburg Fotos: Julia Schwager © Copyright: portfolio Verlagsgesellschaft mbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck in jeglicher Form, auch Fotokopien, nur nach vorheriger, schriftlicher Genehmigung des Verlages. Den Artikeln, Empfehlungen und ­Grafiken liegen Informationen zugrunde, die die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für die Richtigkeit können Redaktion und Verlag allerdings nicht übernehmen. Autoren: Patrick Eisele, Katrin Husung, Robert Massing, Wolf-Dieter Pick ISSN 1613-6772 Rechtliche Hinweise: Alle veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit kann nicht übernommen werden. Wir empfehlen Ihnen vor Erwerb ein eingehendes Beratungsgespräch mit Ihrem Anlageberater. Alle Angaben und Einschätzungen sind indikativ und können sich jederzeit ändern. Bei dieser Information handelt es sich nicht um eine Finanzanalyse nach aufsichtsrechtlichen Bestimmungen, sondern um eine Werbemitteilung, die nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und nicht einem Verbot des Handels vor Veröffentlichung von Finanz­analysen unterliegt. 26 portfolio plattform: Infrastruktur November 2013 Commerz Real AG Friedrichstraße 25 65185 Wiesbaden Tel.: 0611-7105-0 E-Mail: [email protected] Web: commerzreal.com Meisterklasse im Stock Picking: European EQuity Die näch s te Aus gab e von portfolio plattform e rsc he i nt mit p o r tfo lio in s titu tio n ell am 20. Dezemb er 2 0 1 3 .