1 Bakterien und Viren als Krankheitserreger

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58 r Immunsystem und Abwehr von Krankheitserregern
1 Bakterien und Viren als Krankheitserreger
Mensch und Tier müssen sich ständig gegen teilweise gefährliche Eindringlinge verteidigen, die in ihren Körper gelangen wollen. Dies ist keine leichte Aufgabe, denn in unserem täglichen Leben sind wir laufend einer großen Menge
verschiedenster Keime in der Atemluft, im Trinkwasser und in Nahrungsmitteln ausgesetzt. Keime, wie etwa Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller und mehrzellige Tiere, die beim Eindringen in den Körper Krankheiten auslösen können,
bezeichnet man als pathogen.
Pathogene Keime wie Bakterien und Viren lösen Krankheiten aus.
Abb. 30: Größenvergleich
zwischen Viren, einer bakteriellen Zelle und einer
tierischen Zelle
1.1 Verlauf von Infektionskrankheiten
Infektion
Dringen Krankheitserreger in den menschlichen Körper ein, dann spricht man
davon, dass sich die betroffene Person infiziert hat. Das Eindringen in den Organismus (siehe Abb. 31) kann an den unterschiedlichsten Stellen, z. B. über
Körperöffnungen wie Mund, Nase und Augen sowie über den Harn- und Geschlechtsapparat oder über Verletzungen der Haut erfolgen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei unterschiedliche Infektionsmöglichkeiten:
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• Infektionen auf direktem Weg:
– durch Tröpfcheninfektion,
das heißt durch das Einatmen
von Krankheitserregern mit der
Luft
– durch Schmierinfektion über
die Berührung eines mit Krankheitserregern kontaminierten
Gegenstandes oder eines infizierten Lebewesens
• Infektionen auf indirektem Weg:
– durch die Nahrung oder durch
Trinkwasser
– durch Instrumente wie Spritzen
Abb. 31: Übersicht über verschiedene
– durch Tiere wie Fliegen oder
Infektionswege
Mücken
Der menschliche Körper kann entweder auf direktem oder auf indirektem Weg mit
einem pathogenen Erreger infiziert werden.
Inkubationszeit und Ausbruch
Nach dem Eindringen vermehren sich die Krankheitserreger im befallenen Organismus. Während dieser Zeit, der sogenannten Inkubationszeit, ist der
Körper also bereits mit den pathogenen Erregern infiziert, die Krankheit ist jedoch noch nicht ausgebrochen. Durch ihren Stoffwechsel produzieren die eingedrungenen Organismen, wie beispielsweise Bakterien und Pilze, Substanzen,
die häufig als Giftstoffe, sogenannte Toxine, den Körper schädigen. Viren, die
keinen eigenen Stoffwechsel aufweisen, beeinträchtigen die Zellen des Organismus durch die Art ihrer Vermehrung (siehe S. 64 ff.). Die Schädigungen
und ihre Auswirkungen auf die Infizierten sind je nach Erreger zumeist sehr
typisch und dienen deshalb als Symptome (Anzeichen) für eine ausgebrochene Infektionskrankheit.
Schon während der Inkubationszeit produziert der Körper jedoch unterschiedlichste Abwehrstoffe, um die Keime zu vernichten (siehe S. 72 ff.). Dadurch
gelingt es häufig, zu vermeiden, dass eine Krankheit tatsächlich ausbricht.
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