Presseinformation Die Krise ist noch nicht

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Presseinformation
Wiesbaden, der 18.02.2010 10:53 Uhr
Die Krise ist noch nicht überwunden
Chemietarifrunde in Hessen startet am 17. März in Bad Homburg
Als Reaktion auf die heutige Forderung der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Hessen-Thüringen (IG BCE) mahnen die hessischen Chemiearbeitgeber, die langsame
wirtschaftliche Erholung nicht mit zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen zu
gefährden.
Die Arbeitgeber begrüßen, dass die IG BCE Hessen-Thüringen in ihren Forderungen der
Beschäftigungssicherung einen großen Stellenwert einräumt. Auch die hessischen Chemiearbeitgeber
verfolgen seit Monaten das Ziel, ihre Mitarbeiter so weit und so lange es geht zu halten. Eine
Tarifgarantie gegen Entlassungen könne es nach Auffassung von Dr. Axel Schack,
Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HessenChemie, aber nicht geben.
Nach einem dramatischen Wachstumseinbruch im zweistelligen Bereich liegt die derzeitige
Auslastung der Unternehmen mit rund 77 Prozent immer noch weit unter dem Vorkrisenniveau. Im
Jahr 2009 sei die Chemieproduktion auch in Hessen regelrecht abgestürzt: Produktion minus 8
Prozent, Umsatz minus 11 Prozent, Produktivität minus 6 Prozent. Von einem selbsttragenden
Aufschwung kann bislang keine Rede sein. „Der Weg zurück zum Vorkrisenniveau wird mühsam und
lang“, so Schack.
Weitsichtige Personalpolitik
Dank einer nachhaltigen Personalpolitik liegt die Beschäftigung nach der amtlichen Statistik 2009
lediglich mit 1,4 Prozent im Minus. „Schon wegen der demografischen Entwicklung wollen die
Arbeitgeber ihre Beschäftigten soweit wie möglich in den Unternehmen halten“, erklärt der
Hauptgeschäftsführer. Die Flexibilisierungsinstrumente des Chemietarifvertrags und auch die
Kurzarbeit haben sich in der Krise bewährt. „Gerade die Kurzarbeit ist aber kein Allheilmittel, sondern
ein sehr teures Instrument, das schon wegen des tarifvertraglichen Zuschusses nicht die notwendige
Entlastung für die Unternehmen bringt“, macht Schack deutlich.
Zukunft durch Ausbildung
Der Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ stellt eine Erfolgsgeschichte dar, die die
Chemiesozialpartner und die Unternehmen unserer Branche gemeinsam geschrieben haben. Die
tariflichen Vorgaben wurden in Hessen seit dem Inkrafttreten im Jahr 2003 jedes Jahr deutlich
übertroffen. Dies war zum einen ein wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung des
Fachkräftebedarfs, zum anderen hat die Branche damit einen überdurchschnittlichen Beitrag zur
Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation geleistet. Die Situation auf dem hessischen
Ausbildungsplatzmarkt hat sich inzwischen aber deutlich entspannt. Damit werden die Auswirkungen
der demografischen Entwicklung jetzt deutlich sichtbar. Die Zahl der Schulabgänger wird weiter
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zurückgehen - bis 2020 um rund ein Viertel. Vor diesem Hintergrund kann ein einfaches Fortschreiben
des Tarifvertrags nicht der richtige Ansatz sein. „Wir müssen von einer quantitativen zu einer
qualitativen Betrachtung kommen“, fordert Schack.
Belastungen vermeiden
„In der nach wie vor schwierigen konjunkturellen Lage schadet jede zusätzliche Kostenbelastung und
gefährdet die Bemühungen der Unternehmen, ihr Personal so weit irgend möglich zu halten“, warnt
der Hauptgeschäftsführer. Die Lohnstückkosten seien durch die geringere Produktion um gut 6
Prozent gestiegen. Die Chemiebeschäftigten haben in den beiden letzten Jahren tarifliche
Lohnzuwächse erhalten, die bei geringer Inflation zu einem echten Plus der Reallöhne geführt haben.
Die IG BCE möchte in der anlaufenden Tarifrunde eine „angemessene Einkommenserhöhung“, wobei
sie diese heute noch nicht beziffert hat. Aufgrund der stark gesunkenen Produktivität und einer
Inflation nahe Null sehen die hessischen Chemiearbeitgeber aber keinen Verteilungsspielraum.
Die regionale Tarifrunde für die ca. 92.000 Beschäftigten im Geltungsbereich des Chemietarifs in
Hessen findet am 17. März 2010 in Bad Homburg statt.
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Fragen richten Sie bitte an:
Arbeitgeberverband Chemie und Verwandte Industrien
für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk
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