Hochspezialisierte Medizin in der

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Uniklinik Balgrist und Spitzenmedizin
Hochspezialisierte Medizin in der
muskuloskelettalen Onkologie
Die muskuloskelettale Onkologie befasst sich mit der Behandlung der relativ seltenen
Tumoren (Sarkome) des Bindegewebes (Knochen und Weichteile). Eine adäquate Behandlung, welche hauptsächlich aus Chirurgie, Radiotherapie und Chemotherapie besteht, erfordert eine entsprechend hohe Interdisziplinarität. Das Ziel des HSM-Projektes
«Universitäres Zentrum für muskuloskelettale Onkologie» ist es, Erkenntnisse der Forschung in der Klinik umzusetzen und damit Voraussetzungen zu schaffen, die gewährleisten, dass der Patient mit einem Knochen- und Weichteiltumor in Zürich nach den
neusten interdisziplinären Prinzipien behandelt werden kann.
Allgemeines
Sarkome sind bösartige Knochen- und
Weichteiltumore und machen ca. 1 % aller
bösartigen Tumoren (neben Karzinomen und
Blutkrebserkrankungen) aus. Vielfach sind
Kinder und Jugendliche betroffen. Es existieren mehr als 100 verschiedene Sarkomtypen
mit eigener Biologie und entsprechend individualisierten Therapieformen. Die molekulare Genetik hat das Wissen über die Sarkome in den letzten Jahren revolutioniert und
damit neue Therapiemöglichkeiten eröffnet.
Ohne eine exzellent koordinierte, interdisziplinäre Teamarbeit eines sogenannten Sarkom
Boards kann den Patienten keine optimale Therapie zuteil werden und die Mortalität
bliebe unverändert hoch.
Schweizer Spitzenmedizin
Im Frühling verabschiedete der Regierungsrat des Kantons Zürich seine Gesamtstrategie für die Hochspezialisierte Medizin (HSM). Die beiden Projekte «Universitäres
Zentrum für muskuloskelettale Onkologie» und «Advanced Diagnostics am Bewegungsapparat» werden an der
Uniklinik Balgrist umgesetzt.
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Sarkom Board Zürich:
Interdisziplinäre Teamarbeit
Das Sarkom Board (www.sarkomboard.ch)
setzt sich zusammen aus Experten der Fachbereiche orthopädische Onkologie, Radiologie, Pathologie, Radio-Onkologie, medizinische und pädiatrische Onkologie sowie
Protonentherapie, Thoraxchirurgie und Viszeralchirurgie. Diese Spezialistengruppe trifft
sich jeden Donnerstagabend am Universitätsspital in Zürich mit dem Ziel, die beste Strategie zur Diagnostik und Therapie von Sarkompatienten festzulegen. Da die chirurgische
Entfernung des Tumors den Hauptpfeiler in
der Behandlung der Sarkompatienten darstellt, werden praktisch alle Patienten an der
Uniklinik Balgrist operiert. Die Gewebeuntersuchungen sowie auch alle (neo-)adjuvanten
Therapien werden hingegen am Universitätsspital, am Kinderspital Zürich oder in einem
anderen Zentrum in der Schweiz durchgeführt.
Patienten-Datenbank
Ziel ist es, eine Patienten-Datenbank zu
schaffen, die allen behandelnden Ärzten zur
Verfügung steht, um somit einen reibungslosen Datenaustausch für eine optimale interdiziplinäre Patientenversorgung zu gewährleisten.
Gewebebank und molekulare
Untersuchungen
Das in den letzten Jahren gewonnene Verständnis der molekularen Mechanismen
der Entstehung von Tumoren und Ablegern
(Metastasen) hat zu einer Revolution in der
Patientenbehandlung geführt. Um diese Entwicklung Tumor-spezifischer Diagnostik und
Biologie-angepasster Behandlung weiterzuführen, ist es unabdingbar, von jedem entfernten Tumor Gewebe für weiterführende
Analysen zu asservieren. Das Ziel ist es, bei
Diagnosestellung die für den Patienten beste
Therapie zu definieren und ihn über Erfolgschancen möglichst präzise zu informieren.
Hauptverantwortlich für die Entwicklung und
Metastasierung der Tumoren sind genetische
Veränderungen im Erbmaterial. Diese sollen
im Tumormaterial von Patienten identifiziert
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Kontakt
Prof. Dr. med. et
Dr. sc. nat.
Bruno Fuchs
Leiter Tumorchirurgie
und Leiter
Forschung Orthopädie
Tel. + 41 (0) 44 386 16 63
[email protected]
Uniklinik Balgrist und Spitzenmedizin
Uniklinik Balgrist und Spitzenmedizin
Primärtumor
Lunge
Metastasen beim Menschen
Zell Linien
kann eine lokale Tumorkontrolle erreicht werden. Bildet ein Tumor jedoch Ableger, so ist
eine erfolgreiche Therapie meist unmöglich.
Deswegen ist es das Ziel, die zellulären Produkte genetischer Veränderungen (molekulare Biomarker) für die Früherkennung der Ablegerbildung in Tumorgewebe zu erkennen.
Man geht davon aus, dass für den komplexen biologischen Prozess der Ableger Bil-
dung bis zu 100 genetische Veränderungen
nötig sind. Diese gilt es in minutiöser Arbeit zu
erkennen, damit sie für diagnostische (Bildgebung) und therapeutische Zwecke verwendet werden können. Die Vision ist die Entwicklung von «magic-bullet»-Nanopartikeln,
die für die Diagnostik einschliesslich Bildgebung und für eine personalisierte Therapie bei
Sarkompatienten verwendet werden können.
Metastasen in der Maus
Weltweit erstes Extremitäten-MRI der neuen
Generation an der Uniklinik Balgrist
HSM
Biomarker analyse
eg. CCN1 / M MP1 / CXCR4
Therapie
Bildgebung
– AB
– siRNA
– small molecule
– µCT
– PET
– MRI
– PDT / I
Nanopartikel
Personalisierte Krebstherapie
Tumorgewebe von Sarkompatienten wird asserviert, um molekulare Biomarker der Metastasierung in vitro und in vivo zu identifizieren. Diese Biomarker-Proteine, die nur nachgewiesen werden können wenn die Tumorzelle metastasiert, sollen zur Frühdiagnostik eingesetzt werden. Zusätzlich
kann durch deren spezifische Inaktivierung die Zelle idealerweise abgetötet werden. Da es eine Vielzahl von Biomarkern der Metastasierung für ein
spezifisches Sarkom gibt, werden alle diagnostischen und therapeutischen Mittel in einem «magic-bullet»-Nanopartikel verpackt, um damit in Zukunft
personalisierte Medizin anwenden zu können.
werden und mit der Biologie des Tumors und
den Patientendaten (Patienten-Datenbank) in
Beziehung gebracht werden. Daraus soll die
beste Therapie und entsprechende Prognose
abgeleitet werden. Um dieses Vorgehen zu
validieren, braucht es Tiermodelle, bei denen
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die Erkrankung beim Menschen möglichst
präzise nachgestellt werden kann.
Ziele des HSM-Projektes
Mit den heute gängigen Behandlungsmethoden (Chirurgie, Radio- und Chemotherapie)
Die Radiologie der Uniklinik Balgrist installierte im Rahmen des HSM-Projektes ein modernes Extremitäten-MRI. Dabei handelt es sich um das weltweit erste Gerät der neuesten Generation dieses Typs mit neuen, leistungsstarken Gradienten, um eine optimale
Bildqualität zu erreichen.
Das Extremitäten-MRI «Optima» erfüllt die
Anforderungen der Patienten und Zuweiser an die moderne Bildgebung des Bewegungsapparates. Das Gerät ist sehr klein,
mit einer Öffnung, welche an eine Waschmaschine erinnert. Es werden Hände, Ellbogen, Füsse und Kniegelenke untersucht,
wobei der Patient den Arm oder das Bein
in das MRI-Gerät hält, während er bequem
auf einem gepolsterten Sessel sitzt. Dies im
Gegensatz zu herkömmlichen MRI-Geräten,
wo sich der Körper des Patienten zu einem
grossen Teil im MRI-Gerät befindet. Obwohl
das Extremitäten-MRI einen kleinen Magneten besitzt, weist es mit 1.5 Tesla eine vollwertige Feldstärke wie die Grossgeräte auf.
Der Geräuschpegel ist deutlich geringer als
bei den herkömmlichen MRI-Geräten. Seit
Juli 2011 ist das Gerät an der Uniklinik Balgrist in Betrieb und wird erfolgreich sowohl
für Forschungsprojekte als auch für klinische
Untersuchungen eingesetzt.
Kontakt
Prof. Dr. med.
Christian Pfirrmann
Chefarzt Radiologie
Tel. +41 (0) 44 386 12 40
christian.pfirrmann@
balgrist.ch
Platzangst immer wieder Untersuchungen
abgebrochen werden müssen oder mit Sedation durchgeführt werden, ist der Patient
beim Extremitäten-MRI in sitzender oder
liegender Position vor dem Gerät und befindet sich nicht in einer beengenden Röhre. Die Öffnung des Gerätes kann je nach
Untersuchung von 18 cm auf 8 cm verkleinert werden, was die optimale Bildqualität
entsprechend dem Gelenk und der Statur
des Patienten erlaubt. Die Untersuchung im
MRI auch bei Platzangst
Ein grosser Vorteil des Extremitäten-MRI ist
die Untersuchung bei Patienten mit Platzangst. Während in den Grossgeräten wegen
Hochaufgelöstes
Handgelenks-MRI aus
dem neuen Gerät.
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