Geschäftsbericht 2014 - VTB Bank (Deutschland)

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Geschäftsbericht 2014
VTB Bank (Deutschland) AG
Inhalt
Vorwort des Vorstandes
Organe und Führungsgremien
VTB Bank (Deutschland) AG im Überblick
Lagebericht des Vorstandes zum Jahresabschluss
Grundlagen
Geschäftsstruktur
Geschäftsmodell und -steuerung
Mitarbeiter
Wirtschaftsbericht
Geschäftspolitisches Umfeld
Geschäftsverlauf
Vermögenslage
Finanzlage
Ertragslage
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen
Lage des Unternehmens
Beziehungen zu nahestehenden Personen
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Nachtragsbericht
Chancen-, Risiko- und Prognosebericht
Chancenbericht
Einzelrisiken
Prognosebericht
Jahresabschluss
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2014
Gewinn- und Verlustrechung für die
Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
Anhang zum Jahresabschluss
per 31. Dezember 2014
Bestätigungsvermerk
Bericht des Aufsichtsrates
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Vorwort des Vorstandes
Der Verlauf des Jahres 2014 war geprägt von erheblichen Veränderungen ehedem stabil scheinender Faktoren. Geopolitische Konflikte, die längst
überwunden schienen, brachen auf der Krim und
in der Ukraine wieder auf, islamistische Milizen eroberten ganze Landstriche im Nahen Osten und im
nördlichen Teil Afrikas. Die Eurokrise verschärfte
sich insbesondere durch die Krise in Griechenland,
und in Europa geht die Angst vor einer Deflation
um.
Nachdem bereits das Vorjahr als das Jahr der
Niedrigzinsen in Erinnerung geblieben ist, reduzierte die Europäische Zentralbank (EZB) den Einlagesatz, den Hauptrefinanzierungssatz sowie den
Spitzenrefinanzierungssatz im Juni und im September 2014 erneut. Der für uns wichtige Einlagensatz
wurde zuletzt um weitere 0,10% auf -0,20% gesenkt. Damit liegt das Refinanzierungszinsniveau
auf dem niedrigsten Stand seit der Einführung des
Euro. Nach wie vor erklärt EZB-Präsident Mario
Draghi, die Gewährung stabiler Preise sowie die
Bekämpfung der niedrigen Inflationsraten in der
Eurozone seien die Hauptziele der EZB. Sie müsse
nun einer aufziehenden Deflation entgegenwirken
und verfolge weiterhin das Inflationsziel von
nahe 2 %.
Im Berichtsjahr schrumpfte die Kaufkraft der
Sparer weiter, da die angebotenen Zinssätze
auf Sparprodukte die Inflation nicht ausgleichen
konnten. Letztlich um den Konsum in der EU anzuschieben, stimulierte die EZB die Kreditmärkte und
unterstützte die Kreditvergabe an die Wirtschaft
durch Bereitstellung eines Gesamtkreditrefinanzierungsvolumens in Höhe von EUR 82,6 Mrd. für das
bis Juni 2016 laufende Programm. Dieser Betrag
verliert an Bedeutung, setzt man ihn ins Verhältnis
zu dem gegen Jahresende 2014 beschlossenen
„Quantitative Easing“- Programm der EZB, in
dessen Verlauf die EZB bis Ende September 2016
vorwiegend Staatsanleihen in Höhe von EUR 60
Mrd. pro Monat bzw. insgesamt EUR 1,1 Billionen
zu kaufen beabsichtigt. Mit diesen Maßnahmen
greift die EZB erneut in das Geschehen ein, agiert
in Form eines risikoübernehmenden zentralen
Kontrahenten und übernimmt so neben der Liquiditätsversorgung und der Überwachung der Banken
grundlegend neue Aufgaben.
Angesichts dieses Übermaßes an Liquidität in den
Märkten verwundert es nicht, dass in der Finanzindustrie Klagen über das Fehlen risikoadäquat
bepreister Kredite laut werden, zumal bonitätsmäßig einwandfreie Adressen es derzeit in der
Hand haben, sich zu für die Bankenbranche nicht
auskömmlichen Margen zu refinanzieren. Dies
führt dazu, dass einige Banken, um überhaupt eine
wirtschaftlich sinnvolle Kapitalrendite zu erwirtschaften, im Einklang mit vielen Bausparkassen
und Sparkassen außerhalb von Ballungszentren
ihr Geschäftsmodell überdenken müssen. Niedrige
Margen setzten im Jahr 2014 der gesamten Versicherungsindustrie verstärkt zu. Eine Entwicklung,
bei der Risiken nicht mehr durch entsprechende
Risikomargen vergütet wurden, hatte 2008 verbunden mit anderen Faktoren bereits zu einer heftigen
Marktturbulenz geführt.
Die Bank wird Risiken weiterhin nur dann eingehen, wenn sie dem Risikoprofil und der Margenerwartung entsprechen. Nicht zuletzt wegen einer
möglichen Verdeckung bestehender wirtschaftlicher Probleme bei den Kreditsuchenden durch die
vorhandene Liquidität sehen wir uns veranlasst,
unsere Risiken weiter zu diversifizieren und eher
kleinere Engagements einzugehen, die neben
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Kreditmargen nachhaltige Cross-Selling-Effekte
wie Provisionserträge durch Zahlungsverkehr oder
Akkreditivgeschäft versprechen.
Im Wesentlichen beflügelt von den niedrigen Sparzinsen bestand durch das gesamte Jahr 2014 eine
hohe Nachfrage nach Aktienwerten; der DAX übersprang im Jahresverlauf die 10.000-Punkte-Grenze.
Dieser Höhenflug begründet Anlass zur Sorge, dass
sich die Entwicklung einiger Werte von den Fundamentaldaten der Unternehmen abkoppeln und,
vergleichbar zur Entwicklung der „New-Economy“
und des „Neuen Marktes“ zur Jahrtausendwende,
nun aber getrieben durch ein Überangebot an
Liquidität, zu einer Investitionsblase auswachsen
wird. Ähnliche Befürchtungen bestehen bereits für
den Immobilienmarkt, da auch hier das Überangebot an billigem Geld zu einem starken Anstieg der
Nachfrage und einem Verkäufermarkt mit in ausgewählten Lagen stark gestiegenen Preisen geführt
hat. Zu einem weiteren negativen Effekt bei einer
Korrektur könnte führen, dass in den Ballungsräumen das hochpreisige Segment bedient wird, nicht
aber das Mittel- oder Niedrigpreissegment. Mit der
Deckelung der Mietpreise (Mietpreisbremse) versucht die Bundesregierung, dem weiteren Anstieg
der Mieten einen Riegel vorzuschieben.
Auch das Hauptgeschäftsfeld der VTB Bank
(Deutschland) AG – der Waren- und Zahlungsverkehr zwischen Deutschland/Zentraleuropa und
der Russischen Föderation / GUS – war von den
geopolitischen Entwicklungen im Verlauf des Jahres 2014 direkt betroffen: Infolge des Abschusses
eines Passagierflugzeugs über dem Hoheitsgebiet
der Ukraine haben die Europäische Union und die
Vereinigten Staaten von Amerika Wirtschaftssanktionen gegen Unternehmen und Personen erlassen,
die potentiell zur Destabilisierung der Lage in der
Ukraine beitragen. Hiervon direkt betroffen und
ausdrücklich sanktioniert sind die fünf größten
Geldhäuser Russlands, die Sberbank, die VTB-
Bank, die Gazprombank, die Vnesheconombank
und die Rosselkhozbank, jeweils mit Sitz in Russland. Die in deren Mehrheitsbesitz befindlichen
und im Gebiet der Europäischen Union registrierten
Tochterbanken sind von den Europäischen Sanktionen ausdrücklich ausgenommen. Ungewohnt ist
jedoch die sektorale Beschränkung dieser Sanktionen, was zunächst zu einer großen Ungewissheit
im Zusammenhang mit deren Anwendung führte.
2014 war der Anfang einer Sanktionsspirale zu
beobachten, als Russland seinerseits europäische
Branchen sanktionierte. Bedingt zum einen durch
die Sanktionierung wesentlicher Teile der russischen Wirtschaft, zum anderen durch den starken
Verfall des Weltmarktpreises für Rohöl hat das Vertrauen in die Stabilität der russischen Wirtschaft
insgesamt stark gelitten und zeitweise zu panikartigen Reaktionen geführt, wie etwa dem Wertverfall des russischen Rubels um 25% an einem
einzigen Tag. Diese Marktreaktion muss allerdings
im Kontext mit anderen Marktreaktionen gesehen
werden. So zeigte auch der Schweizer Franken
eine Reaktion auf die Freigabe aus der CHF / EURWechselkursgarantie, die weit außerhalb bisher
beobachtbarer Kursschwankungen aus Zeiten vor
der Stützung lag. Wir nehmen das als ein weiteres
Indiz dafür, dass Krisen zukünftig langanhaltender,
Marktreaktionen aber kurzfristig und dafür umso
heftiger werden.
Die VTB Bank (Deutschland) AG konnte sich trotz
dieses herausfordernden Umfelds in ihren Geschäftsbereichen weiter erfolgreich behaupten
und im Wesentlichen die für 2014 gesteckten
ambitionierten Erfolgsziele erreichen. Lediglich
bedingt durch eine Strategie der Risikovermeidung
sahen wir uns gegen Jahresende 2014 veranlasst,
unsere Neukreditvergabe einzuschränken und
unser bestehendes Portfolio um einige Risiken zu
entlasten, so dass wir das ursprünglich anvisierte
Gesamtkreditvolumen nicht erreichten. Unser Fo-
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kus lag im Berichtsjahr weiterhin auf dem Geschäft
mit institutionellen Kunden aus der Russischen
Föderation und den GUS-Staaten im Bereich der
Handels-, Export- und Betriebsmittelfinanzierungen
für deutsche und russische Unternehmen.
Für das Jahr 2015 planen wir – ohne quantitatives
Wachstum und bei Beibehaltung aller derzeitigen
Bilanzrelationen – mit einem Jahresergebnis leicht
unterhalb des Ergebnisses des Jahres 2014, wobei
wir wegfallende Zinserträge durch zunehmende
Provisionserträge zu substituieren suchen.
Die fortlaufende Modernisierung unserer Informationstechnologie, insbesondere unseres Kernbankensystems, erachten wir als notwendig, um unseren Geschäftspartnern auch zukünftig mit hoher
Kosteneffizienz Service auf hohem Niveau anbieten
zu können. Dazu sehen wir keine Alternativen, da
wir seit dem 4. November 2014 ein als signifikant
eingestuftes und der direkten Beaufsichtigung
durch die EZB unterstelltes Institut sind und damit
zum Kreis der rund 120 Banken bzw. Bankengruppen gehören, die damit in den besonderen Fokus
auch der öffentlichen Wahrnehmung geraten sind.
Der Vorstand der VTB Bank (Deutschland) AG
möchte seinen Geschäftspartnern und Kunden,
seiner Aktionärin, der VTB Bank (Austria) AG, Wien,
dem Aufsichtsrat und vor allem seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und das zum Ausdruck gebrachte Vertrauen
danken.
Der Vorstand
V. Lyakin
A. Frey
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Organe
Vorstand
Valeriy V. Lyakin, Bad Homburg
Vorsitzender
Oleg Gorlinskiy, Moskau
Senior Vice President der OAO Bank VTB
Alexander Frey, Friedrichsdorf
Mitglied des Vorstandes
Vsevolod Smakov, Moskau
Vice President der JSC VTB24
Aufsichtsrat
Florian Dorsch, Darmstadt
Bankangestellter
VTB Bank (Deutschland) AG
Mikhail Yakunin, Moskau
Vorsitzender
Senior Vice President der OAO Bank VTB
Alexey Krokhin, Wien
stellv. Vorsitzender
Vorstandsvorsitzender der VTB Bank (Austria) AG
Stephan Schwind, Erlensee
Bankangestellter
VTB Bank (Deutschland) AG
Führungsgremien
Bereichsleiter
Bozoukov, Evgueni A.
Generalbevollmächtigter Risk Analysis and Rating
Petrik, Peter
Generalbevollmächtigter Credit
Biernat, Holger
Risk / Controlling
Bychkov, Dmitry V.
Financial Institutions
Fabri, Kai
Finance
Glaab, Sebastian
Anti Money Laundering / Compliance
Kumbier, August
Client Coverage
Navarro-Delgado, Antonio
Documentary and Settlement
Pahn, Jürgen
Internal Audit
Scholz, Kai
Legal
Schuler, Frank
Human Resources / Administration
Simon, Irene
International Payments
Stroganov, Viacheslav
Treasury
Unverzagt, Heiko
Information Technology
Leiter Repräsentanz Moskau
Khudyakov, Sergei
VTB Bank (Deutschland) AG im Überblick
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Ausgewählte Kennziffern
2014
Mio. EUR
2013
Mio. EUR
Bilanzsumme
3.807
4.321
Liquide Mittel
1.746
1.329
Fremde Gelder
3.372
3.921
Kreditvolumen
2.578
3.980
282
282
22
21
Eigenmittel
Personal- und andere Verwaltungsaufwendungen
Bilanzgliederung
Aktivseite
Mio. EUR
Barreserve
1.125
Forderungen an Kreditinstitute
487
Forderungen an Kunden
1.397
Passivseite
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Mio. EUR
2.514
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
857
Eigene Mittel
282
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
694
Bilanzgewinn
38
Andere Posten
104
Andere Posten
116
Bilanzsumme
3.807
Bilanzsumme
3.807
Eventualverbindlichkeiten
35
Unwiderrufliche Kreditzusagen
49
Geschäftsvolumen
3.891
Gesellschafter am 31. Dezember 2014
VTB Bank (Austria) AG, Wien
100,00 %
Mitgliedschaften
Die Bank ist Mitglied des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. und des Einlagensicherungsfonds im
Bundesverband deutscher Banken e. V.
Weiterhin besteht eine Mitgliedschaft im Verband der Auslandsbanken in Deutschland e. V.
Lagebericht des Vorstandes
zum Jahresabschluss
Grundlagen
Geschäftsstruktur
Die VTB Bank (Austria) AG mit Sitz in Wien
ist unverändert alleinige Gesellschafterin der
VTB Bank (Deutschland) AG. Zudem hält die OAO
Bank VTB, Sankt Petersburg, weiterhin sämtliche
Aktien der VTB Bank (Austria) AG. Daher bleibt die
VTB Bank (Deutschland) AG abhängiges Unternehmen sowohl der VTB Bank (Austria) AG als auch
der OAO Bank VTB, Sankt Petersburg (§ 17 Abs. 2
AktG).
Die VTB Bank (Deutschland) AG unterhält eine
Repräsentanz in Moskau. Sie stellt die ideale Verbindung zu den Kunden der VTB Bank (Deutschland) AG in Russland dar.
Geschäftsmodell und -steuerung
Die VTB Bank (Deutschland) AG steht Unternehmen und Banken als kompetenter und zuverlässiger Partner bei der Abwicklung ihrer Bank- und
Finanzgeschäfte, insbesondere im Bereich der
Handelsfinanzierung und des Zahlungsverkehrs,
in Russland und den GUS-Staaten beratend und
unterstützend zur Seite. Mit unseren Erfahrungen
aus über 40 Jahren als deutsche Spezialbank für
deutsch-russische Handelsbeziehungen verstehen wir uns als die Bank erster Wahl in diesem
Segment. Zum Vorteil unserer Kunden können wir
zudem auf das gesamte Netzwerk der VTB Bank
zugreifen.
Die Steuerung der Geschäftstätigkeit der Bank
erfolgt durch den Vorstand mittels ausgewählter
Kennzahlen. Entscheidende Größen sind zunächst
aufsichtsrechtlich relevante Kennzahlen wie
Liquiditätskennzahlen und Eigenmittelanforderungen sowie der Return on Equity (ROE) bzw. der
Net Profit nach International Financial Reporting
Standards (IFRS). Ein wesentlicher Teil der Risikosteuerung erfolgt über die Limitierung einzelner
Geschäftsbereiche, Geschäftsarten oder sonstiger
Risikokonzentrationen durch betragsmäßige oder
relative Begrenzungen im Verhältnis zu anderen
Kennzahlen, etwa dem Eigenkapitalverzehr eines
Portfolioteils im Verhältnis zum Gesamtkreditportfolio.
Sofern die aufsichtsrechtlichen Kennzahlen zur
Risikolimitierung eingesetzt werden, sind diese
so gewählt, dass auch in Stresssituationen ein
ausreichender Puffer zu den aufsichtsrechtlichen
Mindestvorgaben besteht.
Mitarbeiter
Das derzeit schwierige Marktumfeld im Russlandgeschäft, die fortgesetzten Integrationsmaßnahmen innerhalb des Konzerns, die damit verbundenen hohen Reportinganforderungen und die
Vielzahl gesetzlicher Änderungen stellten im Jahr
2014 hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter. Diese Herausforderungen
konnte die VTB Bank (Deutschland) AG dank
der hohen Qualifikation und des starken Engagements ihrer Mitarbeiter erfolgreich bewältigen.
Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter legt die VTB
Bank (Deutschland) AG besonderen Wert auf die
fachliche Eignung. Verbunden mit der langjährigen Berufserfahrung unserer Mitarbeiter und der
gezielten Förderung durch Fort- und Weiterbildung
bildet dies die Basis, um auch künftig im Wettbewerb zu bestehen. Die VTB Bank (Deutschland) AG
hatte zum 31. Dezember 2014 108 Mitarbeiter
(Vorjahr: 97).
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Wirtschaftsbericht
Geschäftspolitisches Umfeld
Die Entwicklung der Weltwirtschaft ist für die VTB
Gruppe insofern von wesentlicher Bedeutung, als
sie in Europa, Asien, Amerika und Afrika vertreten
ist und die weltweiten Handelsströme und international agierende Unternehmen zu ihren Kerngeschäftsfeldern zählen. Hieraus rekrutiert auch die
VTB Bank (Deutschland) AG Teile ihres Geschäfts.
Die globale Wirtschaftsentwicklung konnte 2014
nicht weiter an Dynamik zulegen und das weltweite BIP wuchs wie im Jahr zuvor real um 3,3 %.
Der leicht schwungvolleren Entwicklung in der EU
stand eine Abschwächung in Lateinamerika, China
und Japan gegenüber. Die US-Wirtschaft expandierte 2014 wie im Jahr zuvor um 2,2 %.
Fortsetzung des Wachstums in den USA und
in Asien
Der lateinamerikanische Raum litt unter dem Rückfluss von Kapital in die USA. Dies führte bereits
2013 zu beträchtlichen Abwertungen der Währung
einiger Länder, wie beispielsweise Argentinien
und Brasilien. In der Folge kam es zu einer deutlichen Anhebung der Zinssätze, die auch 2014 ihre
Wirkung entfaltete und die Binnennachfrage dieser
Länder belastete. Zusätzlich wirkte sich der Verfall
der Rohstoffpreise auf den internationalen Märkten
negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung dieser
Region aus.
Auch in Asien blieb die Dynamik im Vergleich zu
früheren Jahren schwach. Zwar konnte die Wirtschaft Indiens mit rund 5,5 % etwas stärker wachsen als 2013, jedoch schwächte sich im Gegenzug
jenes in China weiter ab, wo die Wirtschaftspolitik
versuchte, durch Steuererleichterungen für kleine
und mittlere Unternehmen und ein Infrastrukturprogramm das Wachstum zu stützen. Dies verbesserte zwar die konjunkturelle Dynamik, allerdings
senkte sich der langfristige Wachstumstrend weiter
ab. Für 2014 ist mit einem Anstieg des BIP um
real 7,3 % zu rechnen, nach 7,7 % im Jahr zuvor.
Der weitere Anstieg der Arbeitskosten und hohe
Immobilienpreise verringern anhaltend die Attraktivität der Volksrepublik für Direktinvestitionen. Der
Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar blieb im
abgelaufenen Jahr weitestgehend stabil bei rund
0,162 Renminbi pro US-Dollar.
Zu Jahresanfang 2014 schrumpfte die US-Wirtschaft aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen. In den folgenden Quartalen war jedoch eine
erhebliche Beschleunigung der Dynamik festzustellen, womit sich für das Gesamtjahr voraussichtlich
ein Anstieg des BIP um real 2,2 % gegenüber 2013
ergibt. Sowohl der private Konsum als auch die
Investitionsnachfrage trugen im abgelaufenen Jahr
das Wachstum. Die US-Notenbank stützte nach
wie vor die Wirtschaft durch Beibehaltung ihres
Leitzinssatzes auf knapp über null Prozent. Damit
befand sich der Zinssatz nun schon das sechste
Jahr auf diesem niedrigen Niveau. Zudem führte
die Federal Reserve Bank über das Jahr 2014 ihr
Ankaufsprogramm von Staatsanleihen schrittweise zurück, um es gegen Jahresende auslaufen zu
lassen. Die Rendite von US-Staatsanleihen mit
10-jähriger Laufzeit erhöhte sich nach einem Jahresdurchschnittswert von 2,4 % im Jahr 2013 nur
geringfügig auf 2,5 % im Jahr 2014.
Auch die Fiskalpolitik setzte 2014 keine deutlich
restriktiven Schritte. Aufgrund der besseren Wirtschaftslage reduzierte sich dennoch das Budgetdefizit der USA im abgelaufenen Jahr auf 5,5 %
des BIP. In diesem vorteilhaften wirtschaftlichen
Umfeld konnte die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeführt werden. Nach einer Arbeitslosenquote von
7,4 % im Jahr 2013 reduzierte sich diese 2014 auf
6,2 %.
Der S&P 500 Aktienindex wurde durch das international niedrige Zinsniveau und durch die verbesserte Wirtschaftslage in den USA beflügelt. Zwischen
Anfang und Ende 2014 konnte der Index um rund
300 Punkte (+15 %) zulegen und überschritt damit
deutlich das Niveau des Vorkrisenjahres 2007. Der
US-Dollar legte 2014 im Vergleich zu allen wichtigen Währungen an Wert zu. Bis zur Jahresmitte
2014 blieb der Wechselkurs zwischen dem Euro
und dem US-Dollar weitestgehend stabil auf einem
Niveau von etwas über 1,37 US-Dollar / Euro.
Danach kam es zu einem laufenden Preisverfall des
Euro; zum Jahresende lag der Kurs nur mehr bei
1,22. Auch gegenüber dem japanischen Yen konnte
der US-Dollar in der zweiten Jahreshälfte zulegen,
wodurch sich sein Wert im Jahresdurchschnitt um
rund 8 % erhöhte.
Überwindung der Rezession in Europa
Nach der Überwindung der Rezession im Jahr 2013
setzte im Euroraum eine leichte konjunkturelle
Erholung ein. Bereits Ende 2013 konnte wieder ein
Wirtschaftswachstum von 0,3 % erzielt werden,
jedoch blieb die Binnennachfrage nach wie vor
schwach. Ab dem zweiten Quartal 2014 hinterließ
die nachlassende Konjunktur in den Schwellenländern erneut ihre Spuren in der konjunkturellen Entwicklung. Dies führte abermals zu einer
Unterbrechung der wirtschaftlichen Erholung. Im
zweiten und dritten Quartal war kaum mehr eine
Ausweitung der gesamtwirtschaftlichen Produktion
festzustellen; das BIP stagnierte gegenüber der
Vorperiode. Für das gesamte Jahr 2014 ist daher
für den Euroraum lediglich mit einem Zuwachs von
0,8 % zu rechnen, für die EU von 1,3 %.
Die Wachstumsdynamik konzentrierte sich 2014
nicht mehr wie im Jahr zuvor auf die Kernländer des
Euroraums, sondern auch auf die besonders stark
von der Wirtschaftskrise 2008 / 2009 betroffenen
Länder Spanien, Portugal und Irland, die 2014 allesamt stärker als der Durchschnitt des Euroraums
wuchsen. In Spanien beschleunigte sich das
Wirtschaftswachstum 2014 von -1,2 % im Jahr 2013
auf +1,2 %, in Portugal von -1,4 % auf 0,9 % und
in Irland von 0,2 % auf 4,6 %. Griechenland und
Italien kämpften hingegen nach wie vor mit großen
wirtschaftlichen Problemen.
Auf den Finanzmärkten des Euroraums setzte
sich der bereits im Jahr zuvor zu beobachtende
Rückgang der Renditen für langfristige Staatsanleihen fort. Zudem hielt auch die Verringerung
der Differenzen zwischen den Mitgliedstaaten an.
Lediglich für Griechenland war ab der Jahresmitte
2014 wieder eine deutliche Aufwärtsentwicklung
auf knapp 10 % zu beobachten.
Die matte Binnennachfrage im Euroraum und der
Verfall der Rohstoffpreise brachten den Auftrieb
bei den Verbraucherpreisen 2014 zum Erliegen.
War zu Jahresbeginn noch eine Inflationsrate
von 0,8 % zu messen, so verringerte sich diese
im weiteren Jahresverlauf. Im Dezember kam es
bereits zu einem Rückgang des harmonisierten
Verbraucherpreisindex um 0,2 % gegenüber dem
Vorjahr, getrieben durch den sehr stark gefallenen
Ölpreis. Als Reaktion auf diese Entwicklung und
um die schwache Konjunktur zu stützen, behielt
die EZB ihren Leitzinssatz bei knapp über 0 % bei.
Die Einlagefazilität für Banken wurde im September auf -0,2 % verringert, nachdem sie bereits
im Juni auf -0,1 % gesenkt wurde. Zudem begann
die Notenbank zweckgebundene, langfristige
Finanzmittel im Ausmaß von über 80 Mrd. Euro
zu vergeben, um die in manchen Ländern matte
Kreditvergabe zu stimulieren. Zur weiteren Erleichterung des Zugangs zu Finanzmitteln begann die
EZB ab Herbst 2014 besicherte Anleihen (ABS) zu
erwerben. Gegen Jahresende stellte sie zudem ein
umfangreiches Ankaufsprogramm von Staatsanleihen in Aussicht.
Im Bankenbereich stabilisierte sich die Lage 2014
weiter, jedoch hatten nach wie vor einige systemrelevante Institute Probleme, die von der BIZ
geforderte höhere Eigenkapitalausstattung nachzuweisen. Der von der EZB im Oktober bei 130
systemrelevanten Banken des Euroraums durch-
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14
geführte Stresstest zeigte, dass 13 Institute nach
wie vor nicht die notwendigen Eigenkapitalmittel
aufbringen konnten.
Wegen der wirtschaftlich schwierigen Lage im
Euroraum konnten europäische Aktien, trotz der
anhaltend niedrigen Zinslandschaft, keine Wertgewinne im Jahr 2014 verzeichnen. Sowohl zu Jahresbeginn als auch am Jahresende lag der Euro-Stoxx
50 Index bei rund 3.100 Zählern.
Weiterhin Wachstum in Deutschland, Renditen und Inflation sinken auf niedrigen Stand
Im Vergleich zum Rest des Euroraums entwickelte
sich die Konjunktur in Deutschland bereits 2013
recht kräftig. Im ersten Quartal begünstigte zudem
ein mildes Bauwetter die wirtschaftliche Entwicklung. Hierdurch konnte ein Anstieg des BIP von real
0,8 % gegenüber der Vorperiode erzielt werden. Ab
dem zweiten Quartal machte sich in der exportorientierten Volkswirtschaft das Nachlassen der
internationalen Konjunktur bemerkbar und die in
das erste Quartal vorgezogenen Bauinvestitionen
belasteten konsequenterweise das Ergebnis der
Folgeperiode, wodurch die Wirtschaft schrumpfte.
Auch im dritten Quartal konnte wenig mehr als
eine Stagnation (+0,1 %) verbucht werden und die
Konjunkturumfragen wiesen auch auf einen sehr
schwachen Jahresausklang hin. Für das gesamte
Jahr 2014 ist daher mit einem Zuwachs an gesamtwirtschaftlicher Produktion von 1,5 % zu rechnen
und damit deutlich mehr als 2013 (+0,1 %).
Trotz der auch für Deutschland im Jahresverlauf
2014 ungünstiger gewordenen Konjunkturlage
entwickelte sich der Arbeitsmarkt zufriedenstellend. Die Beschäftigung konnte um 1,7 % ausgeweitet werden und die europaweit harmonisierte
Arbeitslosenquote fiel auf 5 %, womit Deutschland
neben Österreich den niedrigsten Wert im gesamten Euroraum erzielte. Dieser Entwicklung kam
auch den Staatsfinanzen zu Gute. Während viele
Mitgliedstaaten noch mit erheblichen Budget-
defiziten zu kämpfen hatten, gelang es Deutschland erneut, einen kleinen Überschuss in den
öffentlichen Haushalten zu verbuchen. Die
Sekundärmarktrendite für langfristige deutsche
Bundestitel verringerte sich im Jahresdurchschnitt
weiter auf 1,2 % nach 1,6 % zuvor. Im Jahresverlauf
kam es zu einem kontinuierlichen Rückgang der
Rendite, wobei diese gegen Jahresende sogar auf
0,5 % fiel.
Auch in Deutschland folgte die Verbraucherpreisentwicklung dem europaweiten Abwärtstrend. Die
Inflationsrate verringerte sich von 1,2 % zu Jahresbeginn auf 0,1 % im Dezember 2014. Nach einem
sehr erfolgreichen Jahr 2013 legten die Aktienkurse
in Deutschland im abgelaufenen Jahr kaum mehr
zu. Zwischen Jahresbeginn und -ende erhöhte sich
der Kurswert der im DAX zusammengefassten Titel
von 9.550 Zählern auf 9.800, was einem Zugewinn
von nur rund 3 % entspricht.
Die Sanktionen treffen die russische Wirtschaft, Einbruch des Russischen Rubels
Für die russische Wirtschaft verlief das abgelaufene Jahr äußerst enttäuschend. Die bereits im Jahr
2013 zu beobachtende konjunkturelle Abschwächung setzte sich zu Jahresbeginn 2014 beschleunigt fort. Verstärkt wurde die ungünstige Entwicklung durch die in Kraft getretenen Sanktionen der
internationalen Staatengemeinschaft aufgrund
der Russland vorgeworfenen Destabilisierung der
Lage in der Ukraine. Diese Sanktionen betrafen
neben dem Embargo von Dual Use-Gütern und Ausrüstungen für den Erdöl- und Erdgassektor auch
Beschränkungen des Kapitalverkehrs. Darunter fiel
auch der Handel mit Wertpapieren und Geldmarktinstrumenten mit den mehrheitlich im Staatseigentum stehenden Banken (SBER Bank, VTB-Bank,
VEB-Bank, GAZPROM Bank, ROSSELKHOZ Bank),
während der von der VTB Bank (Deutschland) AG
in wesentlichem Umfang betriebene internationale
Zahlungsverkehr nicht Gegenstand der Sanktionen
war. Der Verfall der internationalen Rohstoffpreise
setzte Russland zudem einer zusätzlichen Belastungsprobe aus. Die Kumulierung dieser nachteiligen Effekte führte laut vorläufigen Berechnungen
des IWF 2014 zu einer Stagnation der Wirtschaft
(+0,2 %), nach einer Wachstumsabsenkung auf
1,3 % im Jahr zuvor.
In der Folge kam es zu einem Einbruch des Wechselkurses. Nach einem Wertverlust gegenüber
dem US-Dollar um fast 10 % im Jahr 2013 brach
der Rubel 2014 weiter ein. Mussten Anfang 2014
noch 33 Rubel für einen US-Dollar gezahlt werden,
so erhöhte sich der Preis zum Jahresende auf 55.
Gegenüber dem Euro betrug der Wertverlust ebenfalls rund 40 %. Dies ließ die Preise für importierte
Güter nach oben schnellen, was deutliche Spuren
in der Inflationsrate hinterließ. Diese erhöhte sich
von Januar bis Dezember 2014 von 6,1 % auf
11,4 %.
Als Reaktion darauf und um die einsetzende
Kapitalflucht zu begrenzen, erhöhte die russische
Notenbank ihren Leitzinssatz im Dezember 2014
deutlich um 6,5 Prozentpunkte auf 17 %. Die durch
die Sanktionen ausgelösten Unsicherheiten ließen
die Nachfrage nach russischen Staatsanleihen einbrechen. Die Sekundärmarktrendite für 10jährige
Eurobondanleihen in US-Dollar erhöhte sich in der
Folge innerhalb eines Jahres von 7,8 % auf 14 %.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s senkte ihre
Einschätzung der Bonität russischer Staatsanleihen im April 2014 von BBB auf BBB-.
Die Anspannungen am russischen Kreditmarkt verschärften sich gegen Ende 2014 drastisch. Lag der
Zinssatz für Zwischenbankgeschäfte zu Beginn des
Jahres noch bei knapp 7,5 %, so erhöhte er sich bis
zur Jahresmitte auf rund 10 % und schoss im Dezember auf über 26 %. Die Auslandsverschuldung
Russlands stieg 2014 weiter leicht an. Zur Jahresmitte belief sie sich auf über 731 Mrd. US-Dollar
und lag damit um 24 Mrd. bzw. 3,3 % über dem
Vorjahresniveau.
Stabilisierung der Lage in Weißrussland,
Inflationsrate weiterhin sehr hoch
Die politischen und wirtschaftlichen Probleme der
Nachbarstaaten Russland und Ukraine strahlten
auch auf die weißrussische Wirtschaft aus: Nach
einem Wirtschaftswachstum von lediglich 0,9 %
im Jahr 2013 sollte sich die wirtschaftliche Expansionskraft auch 2014 sehr verhalten entwickelt
haben. Nach einem schwachen ersten Quartal
erhöhte sich das Wachstum in den beiden Folgeperioden auf 1,6 % bzw. 2 % gegenüber dem Vorjahr.
Hierdurch ist für 2014 ein Jahreswachstum von
unter 2 % zu erwarten.
Der weißrussische Rubel wertete auch 2014 im
Jahresverlauf schrittweise von einem Kurs von
rund 9.500 BYR pro US-Dollar zu Jahresanfang auf
11.000 gegen Jahresende ab. Um den Jahreswechsel 2014 / 2015 kam es dann zu einem weiteren
Abwärtsschub und der Kurs stieg bis Mitte Januar 2015 auf 14.000. Nach einem Rückgang der
Inflationsrate im Jahr 2013 flammte der Preisdruck
im Zuge der Abwertung erneut auf. Der Verbraucherpreisindex stieg von rund 15 % im Januar 2014
auf über 20 % im Sommer. Bis zum Jahresende war
dann wieder eine leichte Abnahme auf rund 18 %
zu beobachten. Die Verbesserung in der Handelsbilanz erlaubte eine Verringerung des hohen
Leistungsbilanzdefizits, die Auslandsverschuldung
stieg 2014 jedoch weiter auf über 40 Mrd. USDollar.
Kasachische Wirtschaft wächst langsamer,
Anstieg der Inflation
Aufgrund einer geringeren Auslandsnachfrage und
eines infolge von regionalen Spannungen niedrigeren Investorenvertrauens ebbte die wirtschaftliche
Dynamik in Kasachstan etwas ab. Nach einem
Wirtschaftswachstum von real rund 6 % im Jahr
2013 dürfte das BIP im abgelaufenen Jahr nur mehr
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um voraussichtlich 4 % gestiegen sein. Kasachstan
wertete im Februar 2014 den Tenge kräftig ab. Der
Preis für einen US-Dollar erhöhte sich innerhalb
weniger Tage von 153 auf über 180 Tenge, für
einen Euro stieg er von 207 auf 250. Zum US-Dollar
konnte im weiteren Jahresverlauf der Wechselkurs
stabil gehalten werden. Im Vergleich zum Euro legte die Währung wieder an Wert zu und der Wechselkurs lag gegen Jahresende bei rund 220 Tenge
je Euro. Die kräftige Abwertung zu Jahresbeginn
2014 hinterließ deutliche Spuren in der Inflationsrate. Die Verbraucherpreise erhöhten sich von
4,5 % im Januar auf über 7 % zu Jahresende. Der
Bestand an uneinbringlichen Kreditforderungen
ging zwar 2014 etwas zurück, belastet aber nach
wie vor den Finanzsektor. Auch die gefallenen Preise für fossile Energieträger trübten die Wirtschaftsaussichten Kasachstans.
Rezession in der Ukraine, deflationäre Entwicklung bei den Verbraucherpreisen
Nachdem bereits im Jahr 2013 die Wirtschaftsleistung der Ukraine stagnierte, kam es 2014 aufgrund
von Auseinandersetzungen mit Russland und
konjunktureller Spannungen zu einem kräftigen
Einbruch der Wirtschaft. Das BIP soll 2014 voraussichtlich um real 6,5 % zurückgegangen sein. In der
Folge brach auch der Außenwert der ukrainischen
Währung ein. Die Griwna entwickelte sich 2013
gegenüber dem US-Dollar und dem Euro noch weitgehend stabil. Mit dem Einsetzen des militärischen
Konflikts brach der Wechselkurs in der ersten
Jahreshälfte 2014 jedoch massiv ein und gab auch
im weiteren Jahresverlauf weiter nach. Gegenüber
dem Euro verlor die Griwna 2014 rund 40 % ihres
Wertes, im Vergleich mit dem US-Dollar halbierte
sich ihr Außenwert.
Die starke Abwertung ließ auch die Verbraucherpreise in die Höhe schießen. Lag die Inflationsrate
zu Jahresanfang noch bei 0,5 %, so waren ab Oktober bereits Werte von über 20 % zu beobachten
Zur Verteidigung der Währung sah sich die ukrainische Notenbank im Verlauf des Jahres mehrmals
genötigt, ihren Leitzinssatz zu erhöhen. In drei
Zinsschritten hob sie diesen von 6,5 % zu Anfang
des Jahres auf 14 % gegen Jahresende.
Geschäftsverlauf
Das Geschäft der VTB Bank (Deutschland) AG hat
sich im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr leicht
rückläufig entwickelt.
Das Geschäftsvolumen der Bank belief sich zum
Bilanzstichtag auf EUR 3.884,5 Mio. (Vorjahr:
EUR 4.465,0 Mio.). Der Rückgang des Geschäftsvolumens ergibt sich im Wesentlichen aus einer sehr
restriktiven Kreditvergabepolitik.
Der operative Gewinn ist aufgrund sinkender
Geschäftsvolumina und sinkender Margen gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Dem latenten
Steueraufwand im Vorjahr steht ein erhöhter Bewertungsverlust auf unserem Wertpapierbestand
gegenüber, so dass der Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr nur leicht sinkt.
Der Net Profit nach IFRS betrug im abgelaufenen
Geschäftsjahr EUR 49,5 Mio., der Return on Equity
(ROE) lag bei 16 %. Damit konnte der Business
Plan mit einem Net Profit von EUR 43,9 Mio. und
einem ROE von 12,9 % leicht übertroffen werden.
Die Solvabilitätskennzahl betrug zum Jahresende
14,75, die Liquiditätskennzahl lag bei 2,11. Beide
Kennzahlen übertreffen damit ebenfalls die intern
gesetzten Limits.
Die im Vorjahr prognostizierten Gesamtbankkennzahlen haben wir weitgehend erreicht. Unsere
intern gesetzten aufsichtsrechtlichen Kennzahlenlimite haben wir erfüllt. Die geschätzte durchschnittliche Bilanzsumme von ca. EUR 5,1 Mrd.
konnte aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes in
Russland mit EUR 4,4 Mrd. nicht erreicht werden.
Trotzdem liegt unser Net Profit nach IFRS sowie der
ROE wie erwartet nur leicht unter den Vorjahreswerten.
Auch wenn die Bonitätsanforderungen an Kreditnehmer unseren Anforderungen entsprechen,
werden verstärkt zusätzliche Sicherheiten hereingenommen, meist in Form von Barunterlegungen
oder werthaltigen Garantien.
Vermögenslage
Kreditgeschäft
Das Kreditgeschäft ist neben dem Zahlungsverkehr
weiterhin das Kerngeschäftsfeld der Bank. Mit
48,5 % (Vorjahr: 74,6 %) des Geschäftsvolumens
stellen die Forderungen gegen Kreditinstitute und
Kunden nach wie vor die wesentlichen Vermögensgegenstände der Bank dar. Die Verringerung
der Kennzahl resultiert aus dem gesunkenen
Geschäftsvolumen sowie den gestiegenen Barreserven bei der Deutschen Bundesbank.
Der Rückgang der Bilanzsumme um
EUR 514,1 Mio. auf EUR 3.806,9 Mio. im Vergleich
zum Vorjahresstichtag resultiert vor allem aus
Mittelabflüssen. So sind die Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten um EUR 576,7 Mio. auf
EUR 2.514,1 Mio. gesunken. Durch die Bereinigung unseres Korrespondenzbankennetzes sowie
aufgrund der wirtschaftlichen Situation in Russland
sind die täglich fälligen Verbindlichkeiten zurückgegangen. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten
platzieren wir überwiegend fristenkongruent am
Interbankenmarkt bei erstklassigen Banken bzw.
als Barreserve bei der Deutschen Bundesbank.
Unser Kreditgeschäft mit Kunden konnten wir im
Jahr 2014 aufgrund des schwierigen Marktumfeldes nicht ausbauen. Stichtagsbezogen verzeichnen wir in diesem Segment einen Rückgang um
EUR 338,8 Mio. auf EUR 1.397,0 Mio. Insgesamt
standen wir unserer Kundschaft insbesondere
im Bereich der Handelsfinanzierungen sowie im
Garantiegeschäft zur Verfügung. Bei längerfristigen
Laufzeiten nahmen wir überwiegend an Konsortialkrediten teil und beschränkten uns auch dabei auf
namhafte Adressen.
Die Bank bildet für Länderrisiken eine angemessene Vorsorge und trägt den akuten Risiken aus
dem Kreditgeschäft über Einzelwertberichtigungen
Rechnung. Neben den direkten Vorsorgen stehen
nennenswerte weitere Beträge zur Deckung der
besonderen Risiken aus dem Bankgeschäft und
Pauschalwertberichtigungen zur Abdeckung latenter Risiken zur Verfügung.
Wertpapiere
Der Wertpapierbestand hat sich gegenüber
dem Vorjahr weiter um EUR 44,7 Mio. auf
EUR 694,1 Mio. erhöht. Neben den lombardfähigen Papieren in Höhe von EUR 530,2 Mio. beinhaltet der Wertpapierbestand überwiegend Schuldverschreibungen russischer Unternehmen und
Banken. Aufgrund der Zins- und Renditestrukturen
im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir weiterhin in Wertpapiere mit kurz- bis mittelfristigen
Laufzeiten investiert.
Latente Steuern
Die latenten Steuern haben sich von EUR 6,4 Mio.
auf EUR 11,0 Mio. erhöht. Dies resultiert im Wesentlichen aus vorgenommenen Abschreibungen
auf russische festverzinsliche Wertpapiere, deren
Abschreibungen steuerlich nicht anerkannt sind.
Sonstige Aktiva
Unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen
ist unsere 100 %-ige Beteiligung an der Ost-West
Vermögensanlagen GmbH ausgewiesen. Zweck der
Gesellschaft sind ausschließlich der Erwerb und
die Verwaltung der Immobilien, die für Belange der
Bank erworben wurden.
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Die Sachanlagen beinhalten die Betriebs- und
Geschäftsausstattung der Bank. Bei den immateriellen Anlagewerten handelt es sich ausschließlich
um aktivierungspflichtige Software.
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten
im Wesentlichen Forderungen gegenüber europäischen Banken aus sogenannten Margin Accounts.
Einlagengeschäft
Die Einlagen von Kreditinstituten und Kunden
reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag insgesamt um EUR 549,0 Mio. auf
EUR 3.371,5 Mio., wobei sich die Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden zugleich um EUR 27,7 Mio.
leicht erhöhten.
Eigenkapital
Das Eigenkapital (ohne Bilanzgewinn) in Höhe
von EUR 282,0 Mio. ist gegenüber dem Vorjahr
konstant geblieben. Der Hauptversammlung wird
vorgeschlagen, den Bilanzgewinn in Höhe von
EUR 38,1 Mio. an die Gesellschafterin auszuschütten.
Die anrechenbaren Eigenmittel belaufen sich
zum Bilanzstichtag auf EUR 317,0 Mio. (Vorjahr: EUR 316,7 Mio.), das Kernkapital auf
EUR 317,0 Mio. (Vorjahr: EUR 316,7 Mio.). Die
Solvabilitätskennziffer liegt bei 14,75 % (Vorjahr:
11,37 %).
Finanzlage
Rückstellungen
Den größten Anteil an den Rückstellungen in Höhe
von EUR 30,7 Mio. hatten die Pensionsrückstellungen. Ihr Wertansatz wurde durch versicherungsmathematische Gutachten ermittelt. Die Effekte
aus der Erstanwendung der BilMoG-Regeln im
Jahr 2010 werden über einen Zeitraum von bis zu
15 Jahren verteilt. Durch im Geschäftsjahr hinzugekommene Versorgungsansprüche hat sich die
Pensionsrückstellung erhöht. Unter Berücksichtigung der geleisteten Versorgungsbezüge ergibt
sich ein Anstieg der Pensionsrückstellungen um
EUR 0,5 Mio. auf nunmehr EUR 24,8 Mio.
Steuerrückstellungen mussten nicht gebildet
werden, da die Bank für 2014 eine Steuererstattung unter den sonstigen Vermögensgegenständen
ausweist.
Die anderen Rückstellungen in Höhe von
EUR 5,8 Mio. beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für das Personal, für pauschalierte
Bonitätsrisiken, für die Archivierung von Geschäftsunterlagen, für Kontoführungsgebühren und den
Jahresabschluss.
Die Bank refinanziert sich im Wesentlichen durch
täglich fällige Interbankeinlagen sowie mittel- bis
längerfristige Kundeneinlagen. Wir verweisen
hierzu auf die Angaben zum Einlagengeschäft in
diesem Abschnitt und auf die Ausführungen zu
den Liquiditätsrisiken im Risikobericht dieses
Geschäftsberichts. Die Zahlungsfähigkeit der Bank
war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit gegeben. Die aufsichtsrechtliche Kennziffer zur Liquidität wurde stets eingehalten. Die Liquiditätskennziffer lag zwischen 1,01 und 2,42 (Mittelwert 1,57).
Durch eine Portfoliobereinigung seit Mitte 2014
und der dadurch generierten zusätzlichen Liquidität stieg die LiqV-Kennziffer seit Mitte des Jahres
2014 kontinuierlich an. Am 31. Dezember 2014
betrug sie 2,11. Die Liquiditätsablaufbilanz unserer
Liquiditätsmeldung an die Aufsicht, die auch einen
Zeitraum bis zu einem Jahr untersucht, zeigt in
allen Laufzeitbändern einen Überschuss an Zahlungsmitteln. Daher sehen wir die Liquiditätslage
der Bank als gesichert an.
Besondere Abrufrisiken lagen nicht vor. Zum
Zeitpunkt der endgültigen Aufstellung des Jahresabschlusses 2014 bestehen keine Kenntnisse über
eine wesentliche Veränderung bzw. Verschlechterung der Liquiditätslage der Bank.
Das Provisionsergebnis verringerte sich von
EUR 8,7 Mio. im Geschäftsjahr 2013 um 9,2 %
auf EUR 7,9 Mio. im vergangenen Geschäftsjahr.
Auslöser dafür waren insbesondere geringere Provisionserlöse aus dem Dokumentengeschäft und
gesunkene Gebührenerträge des Zahlungsverkehrs
gegenüber dem Vorjahr.
Ertragslage
Das Jahresergebnis der Bank ist gegenüber dem
Vorjahr leicht gesunken. Die Nettoerträge im
zinsabhängigen Geschäft stellen weiterhin den
wesentlichen Ergebnistreiber dar, auch wenn diese
in 2014 rückläufig waren. Das Provisionsergebnis
ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Der
Personalaufwand und die anderen Sachaufwendungen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht
gestiegen. Das Bewertungsergebnis, insbesondere
das aus dem Wertpapiergeschäft, war in 2014
stark negativ.
Der Zinsüberschuss sank auf EUR 92,5 Mio. nach
EUR 98,6 Mio. im Vorjahr. Dies entspricht einem
Rückgang um 6,1 %. Dabei reduzierten sich die
Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften
um EUR 16,1 Mio. bzw. 13,3 % auf EUR 105,3 Mio.
und die Zinserträge aus Wertpapieren um
EUR 2,2 Mio. bzw. 12,8 % auf EUR 15,6 Mio.
Maßgeblich hierfür sind im Kreditgeschäft die
gesunkenen Margen und vorzeitigen Rückzahlungen während des Geschäftsjahres. Weiterhin
wurden im zweiten Geschäftshalbjahr aufgrund
der Sanktionen keine neuen Kredite vergeben. Der
Rückgang der Zinsaufwendungen um 30,0 % auf
EUR 28,4 Mio. fiel im Vergleich zu den Zinserträgen weit überdurchschnittlich aus; er resultiert
aus gesunkenen Salden auf den Konten unserer
Korrespondenzbanken, den an den Markt angepassten Verzinsungen der Salden sowie den Rückzahlungen von Tendergeschäften der Deutschen
Bundesbank.
Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften betrug im
Berichtsjahr EUR 1,5 Mio., während das Ergebnis
im Vorjahr EUR 0,9 Mio. betrug.
Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen
sind gegenüber dem Vorjahr um 4,2 % bzw.
EUR 0,9 Mio. auf EUR 22,3 Mio. (Vorjahr:
EUR 21,4 Mio.) gestiegen. Ausschlaggebend
hierfür waren insbesondere um 7,3 % bzw.
EUR 0,8 Mio. gestiegene Lohn- und Gehaltsaufwendungen sowie um 4,8 % bzw. EUR 0,4 Mio.
gestiegene Sachaufwendungen im Zusammenhang
mit der quantitativen und qualitativen Weiterentwicklung der Bank.
Die negative Entwicklung des Bewertungsergebnisses aus Forderungen, Wertpapieren und
Beteiligungen in Höhe von EUR -21,0 Mio. (Vorjahr: EUR -6,1 Mio.) ist überwiegend auf die im
Geschäftsjahr vorgenommenen Abschreibungen
auf Wertpapiere der Liquiditätsreserve in Höhe von
EUR 24,2 Mio. (Vorjahr: EUR -1,7 Mio.) zurückzuführen.
Insgesamt schließt die Gewinn- und Verlustrechnung mit einem Jahresüberschuss von
EUR 38,1 Mio. (Vorjahr: EUR 41,5 Mio.). Der
Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den
Bilanzgewinn in Höhe von EUR 38,1 Mio. an die
Gesellschafterin auszuschütten.
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Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
des Unternehmens
Die stabile Entwicklung der Geschäftstätigkeit der
Bank im Geschäftsjahr 2014 spiegelt sich sowohl in
der bereinigten Bilanzsumme als auch dem leicht
gesunkenen Jahresüberschuss wider.
Das Kreditgeschäft war im abgelaufenen Geschäftsjahr rückläufig. Die Zahlungsverkehrsvolumen konnten gesteigert werden, die Erträge sind
aufgrund der Bereinigung des Korrespondenzbankennetzes sowie der Anpassungen an die Marktkonditionen leicht gesunken. Die Bank profitiert
weiterhin von ihrer umsichtigen Kreditvergabe, die
zu einem stabilen Bewertungsergebnis im Kreditund Wertpapiergeschäft führte.
Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG
betrug 1,0 % für das Geschäftsjahr 2014. Die Kapitalrendite ergibt sich aus dem Jahresüberschuss
bezogen auf die Bilanzsumme zum Stichtag.
Beziehungen zu nahestehenden Personen
Der Vorstand ist nach § 312 AktG verpflichtet,
für diese Unternehmensbeziehungen einen
Abhängigkeitsbericht zu erstellen. Dieser enthält folgende Erklärung: „Wir erklären, dass die
VTB Bank (Deutschland) AG, nach den Umständen, die dem Vorstand zu dem Zeitpunkt bekannt
waren, in dem die vorstehend bezeichneten
Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem
Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung
erhielt. Getroffene oder unterlassene Maßnahmen
lagen nicht vor.“
Nachtragsbericht
Weitere Ereignisse, die einen wesentlichen Einfluss
auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage
haben, sind nach Ablauf des Geschäftsjahres 2014
nicht eingetreten.
Chancen-, Risiko- und Prognosebericht
Das abgelaufene Geschäftsjahr der
VTB Bank (Deutschland) AG war in überdurchschnittlichem Maße von außergewöhnlichen
exogenen Umständen politischer sowie wirtschaftlicher Natur geprägt. Aufgrund der aktuellen
geopolitischen Gemengelage und der aktuellen außergewöhnlichen Zinsstrukturlandschaft in der EU
ist weiterhin von diesen schwierigen Umständen
auszugehen. Die aufgrund der Ukraine- / Russlandkrise von der EU verhängten Sanktionen schließen
die VTB Bank (Deutschland) AG als in der EU
registrierte Tochtergesellschaft eines russischen
Mutterkonzerns zwar aus, doch ist sie indirekt
von diesen Sanktionen betroffen. Dies schlägt
sich auf die operativen und geschäftspolitischen
Entfaltungsmöglichkeiten der VTB Bank (Deutschland) AG nieder.
Neben den direkten, politischen Maßnahmen, die
aus der Krise resultieren und die Geschäftsentwicklung der VTB (Deutschland) AG beeinflussen, ist
die Bank – wie auch jedes andere unter die neuen
aufsichtsrechtlichen Vorschriften fallende Institut
in der EU – auch verschärften aufsichtsrechtlichen
Vorgaben ausgesetzt. Hier sind für die Bank insbesondere die Veränderungen bei der Beaufsichtigung zu nennen.
Die Bank wird dieser Entwicklung im Jahr 2015 mit
einer Straffung ihres Risikomanagements, insbesondere im Bereich der Adressenausfallanalyse,
sowie im Bereich der Produkte zur Begrenzung und
verbesserten Steuerung ihrer Risiken, insbesondere des Zinsänderungsrisikos, entgegenwirken.
Chancenbericht
Chancen für die Geschäftsentwicklung der
VTB Bank (Deutschland) AG können sich aus der
positiven Entwicklung von Rahmenbedingungen,
aus unternehmensstrategischen Maßnahmen und
aus Effizienzverbesserungen ergeben.
Trotz der schwierigen Umstände gelang es der
Bank mit verschiedenen Maßnahmen im Jahr 2014,
ihre Wettbewerbsfähigkeit weiterhin aufrecht zu
erhalten. Hierzu wurde im Jahr 2014 eine Optimierung der Vermögensstruktur und der Portfolien
durchgeführt, was sich zunächst im beginnenden
Jahr 2015 negativ auf die Ertragsaussichten der
Bank auswirken wird. Dennoch positioniert sich
die VTB Bank (Deutschland) AG heute schon in
der Art, dass sie bei einer Aufhellung der geopolitischen und konjunkturellen Umstände jederzeit
die Möglichkeit hat, wieder in vollem Umfang in
das Marktgeschehen uneingeschränkt eingreifen
zu können. Das Projekt zur Erneuerung des CoreBanking-Systems und damit verbunden die Aktualisierung des Datenmanagements bis zur finalen
Einführung sind weitere Ansätze zur Effizienzsteigerung der Bank in der Zukunft.
Chancen durch konjunkturelle Entwicklungen
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs das
reale Bruttoinlandsprodukt der Weltwirtschaft im
Jahr 2014 um 3,3 %. Für 2015 prognostiziert das
Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel einen
weiteren Anstieg auf insgesamt 3,7 %. Positiv
hierbei wirken sich u. a. die robuste konjunktu-
relle Erholung in den Vereinigten Staaten sowie
die Konjunkturerholung im Euroraum aus. Dieser
erfreuliche konjunkturelle Trend scheint sich den
Prognosen nach zu urteilen auch für das Jahr 2015
weiter fortzusetzen. Konnten die Vereinigten Staaten 2014 um 2,2 % wachsen, wird für das Jahr 2015
von einem dortigen Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 3,2 % ausgegangen.
Für den Euroraum betrug das reale Bruttoinlandsprodukt 0,8 % im Jahr 2014 . Für 2015 wird eine
weitere Aufhellung und Stabilisierung des Euroraumes erwartet, so dass zum aktuellen Zeitpunkt von
einem Wachstum in Höhe von 1,2 % ausgegangen
wird. Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands stellt sich auch weiterhin sehr gut dar. Das
ausgesprochen positive Konsumklima, welches auf
günstigen Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven fußt und durch sinkende Energiepreise
gestützt wurde, verhalf der deutschen Wirtschaft
2014 zu einem entsprechenden volkswirtschaftlichen Wachstum.
Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes beträgt der Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts für Deutschland im Jahr 2014
1,5 %. Für 2015 wird ein weiteres leichtes Wachstum in Höhe von 1,3 % im Vergleich zu 2014 erwartet. Vor diesem grundsätzlich positiven konjunkturellen Hintergrund ist die weitere Entwicklung
Russlands zu bewerten. Konnte Russland im Jahre
2014 noch um 1,3 % real wachsen, so wird zum
aktuellen Zeitpunkt für das Jahr 2015 mit einem
Rückgang des russischen realen Bruttoinlandsprodukts in Höhe von bis zu -4,5 % ausgegangen.
Sollten sich im Jahr 2015 die politischen Umstände
in Russland beruhigen sowie diplomatische Lösungen zur Beendigung der Ukraine- / Russland-Krise
führen, wird sich dieser Umstand sehr positiv für
die Entwicklung der russischen Wirtschaft im Jahr
2015 sowie für die VTB Bank-Gruppe auswirken.
Für die Bank bedeutet es, dass sie ihr seit Jahren
gewachsenes, festes Partnernetz als Chance für
die Zukunft nutzen kann. Da sie aber nicht nur
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eine russische Ausrichtung verfolgt, sondern auch
eine westlich-europäische, macht eine russische
Schwäche keine grundlegend veränderte Orientierung notwendig, sondern eine Nuancierung des
Tagesgeschäftes.
Chancen durch qualifizierte Mitarbeiter
Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der
VTB Bank (Deutschland) AG ist die ständige
Bereitschaft zur Förderung der Fach- und Sozialkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die sich stetig im Wandel befindlichen betriebswirtschaftlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere vor dem Hintergrund
der für Kreditinstitute immer schärfer werdenden
Baseler aufsichtsrechtlichen Vorgaben, welche sich
in der EU in der CRD IV niederschlagen, und welche
sich auf verschiedenste Fach- und Abteilungsebenen der Bank niederschlagen, erfordern
geradezu eine entsprechende Notwendigkeit der
Möglichkeit zur Fortbildung der Belegschaft. Dieses Investment sieht die Bank als Voraussetzung
dafür an, sich den weiter verschärfenden Wettbewerbsbedingungen in Zukunft weiterhin erfolgreich
stellen zu können. Aufgrund der internationalen
Ausrichtung der Bank sowie des russischen
geschäftsbezogenen Hintergrunds offeriert die
Bank interessierten Mitarbeitern kostenfrei die
Möglichkeit, Sprachkurse in Englisch und Russisch
zu besuchen. Neben der Förderung der Fach- und
Sozialkompetenz ist die Bank davon überzeugt,
dass ein gesundes Betriebsklima sich positiv auf
die Motivation und letztlich auf den Erfolg der gesamten Bank auswirkt. Vor diesem Hintergrund ist
die Bank bestrebt, das Zusammenwirken der Kollegen aller Hierarchieebenen auch auf persönlicher
Ebene zu unterstützen und zu fördern. Im Rahmen
von diversen innerbetrieblichen Veranstaltungen
werden über das ganze Jahr verteilt Kollegen aller
Abteilungen entsprechend zusammengeführt.
Chancen durch höhere Visibilität
Seit 2014 präsentiert sich die VTB Bank (Deutschland) AG in einem neuen Gebäude im Westend
Frankfurts. Dieses moderne Gebäude mit zeitgemäßer technischer Ausstattung wird die Geschäftsaktivitäten am Standort Frankfurt und darüber hinaus
langfristig positiv beeinflussen. Auf europäischer
Ebene präsentiert sich die VTB-Gruppe als sogenannte European Subholding Group (ESH). Neben
Frankfurt besitzt die ESH mit den Standorten
Paris und Wien eine optimale Ausgangslage zur
Bereitstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen für den kontinental-europäischen Raum. Die
Banken an den Standorten Paris und Frankfurt sind
Tochtergesellschaften der VTB Bank (Austria) AG
in Wien, welche wiederum Tochtergesellschaft der
VTB Bank in Russland ist. Die VTB Bank (Deutschland) AG konzentriert sich im Wesentlichen auf das
Firmenkundenkreditgeschäft sowie den internationalen Zahlungsverkehr. Dagegen bietet die VTB
Direktbank – eine Zweigniederlassung der österreichischen VTB Bank (Austria) AG, welche sich ebenfalls in Frankfurt befindet – attraktive und sichere
Spar- und Anlageprodukte für das Privatkundengeschäft. Verschiedene Zeitschriften attestierten der
VTB Direktbank in der Vergangenheit Top-Konditionen ihrer Produkte und Dienstleistungen. Dies
trägt zusätzlich zum weiteren Bekanntheitsgrad
der VTB-Gruppe bei.
Mit der Einführung der Sanktionen im Rahmen der
Ukraine- / Russland-Krise geriet die Bankengruppe
in den Fokus der Öffentlichkeit. Hinzu kommt die
Übernahme der Beaufsichtigung der europäischen
Subholding der VTB (ESH) durch die Europäische
Zentralbank (EZB). Die ESH und damit die VTBGruppe befindet sich damit in einer Liga mit den
anderen Großbanken der Euro-Zone. Hatte sie bisher als Bank in Frankfurt eine Nische besetzt, gerät
sie jetzt durch die Nominierung als ‚Signifikante
Bank‘ in das allgemeine Blickfeld. Inwieweit hier
eine Verschärfung der Vorgaben, seien es organi-
satorische oder regulatorische Vorgaben, geschehen wird, bleibt abzuwarten. Wie bei den anderen
Banken unter der Beaufsichtigung der EZB werden
ihre Bilanz- und GuV-Kennzahlen einem breiteren
Publikum veröffentlicht. Diese werden weit über
das bisherige Maß an Offenlegung hinausgehen.
Die Bank begreift es derzeit als eine Chance, sich
einerseits darzustellen, aber auch als Herausforderung, die Meldeanforderungen nicht nur umzusetzen, sondern sich im Bereich des Datenmanagements ESH-weit verbessert aufzustellen.
Chancen durch risikoaverse Geschäftsstrategie
Eines der Ziele der Geschäftsstrategie der Bank ist
seit jeher die Ausrichtung aller Geschäftsaktivitäten der Bank auf risikoarme und risikovermeidende
Märkten, Produkten und Dienstleistungen. Dazu
trägt zum einen der weiterhin gewählte Status
als Nichthandelsbuchinstitut bei. Zum anderen
ist die geschäftspolitische Ausrichtung der Bank
im Wesentlichen auf das internationale Firmenkundenkreditgeschäft sowie auf das Zahlungsverkehrsgeschäft für institutionelle Kunden ausgerichtet. Durch die langjährige Erfahrung auf diesen
Märkten und für diese Produkte konnte sich die
VTB Bank (Deutschland) AG eine entsprechende
Expertise aufbauen, die nicht nur geographisch,
sondern auch produkt- und dienstleistungsbezogen eine größtmögliche Diversifizierung des
geschäftspolitischen Portfolios ermöglicht. Diese
Expertise und Strategie trägt dazu bei, eingegangene Risiken auf ein tragbares Mindestmaß zu
reduzieren. Auf der anderen Seite ist die Bank sich
dessen bewusst, dass ohne die Übernahme kalkulierbarer Risiken keine entsprechenden Erträge
generiert werden können. Auf bzw. in den in der
Geschäftsstrategie formulierten Märkten und Produkte geht die Bank daher nur Risiken mit einem
ausgeglichenen Chancen- und Risikoverhältnis ein.
Dies schlägt sich u. a. in risikoadäquaten Bepreisungen aller Produkte und Dienstleistungen der
Bank nieder. Darüber hinaus sind in der Risikostra-
tegie Ziele und Kriterien definiert, die jederzeit
ein aus betriebswirtschaftlichen und risikospezifischen Gesichtspunkten gesundes Verhältnis
zwischen Chancen und Risiken darstellen. So wird
z. B. festgelegt, dass mindestens die Hälfte aller
ausgegebenen Kredite mit Sicherheiten zu hinterlegen ist. Auch sind die Laufzeiten der Kredite auf
wenige Jahre begrenzt, um sich bei verändernden
Marktsituationen nicht nur auf der Passivseite,
sondern ebenso auf der Aktivseite – den Umständen entsprechend – flexibel ausrichten zu können.
Auch ist eines der Ziele der Bank, das Risiko von
Assets aus Russland auf maximal die Hälfte der zur
Verfügung stehenden Eigenmittel zu beschränken.
Hierbei wird des Weiteren risikomindernd definiert,
dass in der Regel mindestens ein Drittel dieser
russischen Kreditrisiken aus risikoarmen Handelsfinanzierungen zu bestehen hat. Diese und weitere
Maßnahmen und Regelungen ermöglichten es der
VTB Bank (Deutschland) AG jederzeit, auf alle
Umweltzustände und Krisen risikoavers reagieren
zu können. An dieser Risiko mindernden Strategie
hat sich trotz der vorliegenden geopolitischen Umstände nichts geändert. Die VTB Bank (Deutschland) AG sieht sich daher für die Zukunft auch
weiterhin sehr gut aufgestellt.
Einzelrisiken
Wirtschaftliches Umfeld
Im Jahr 2014 konnte sich die Bank trotz der herausfordernden Marktverhältnisse sehr gut behaupten.
Dennoch führten die aktuellen Herausforderungen auf den Märkten und Sektoren, in denen die
VTB Bank (Deutschland) AG ihre geschäftspolitischen Schwerpunkte hat, zu leichten Rückgängen
im Gesamtergebnis. Im Vergleich zum Vorjahr
fiel der Jahresüberschuss um EUR 3,4 Mio. von
EUR 41,5 Mio. auf EUR 38,1 Mio. (-8,33 %). Dieses
Ergebnis war trotz einer hohen Risikovorsorge
(„Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
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Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie
Zuführung zur Rückstellungen im Kreditgeschäft“)
in Höhe von EUR 23,6 Mio. möglich; der Vorjahreswert betrug hierfür EUR 0.
Die führende amerikanische Ratingagentur S&P
hat im Januar 2015 die Bonität für Russland von
„BBB-“ auf „BB+“ zurückgestuft. Das neue Rating
wurde gleichzeitig mit einem negativen Ausblick
versehen. Auch wenn das Kreditportfolio der VTB
Bank (Deutschland) AG momentan keinen Anlass zur Sorge bietet (Gesamtkapitalquote gem.
CRR zum 31. Dezember 2014: 14,57 %), ist nicht
auszuschließen, dass in Zukunft weitere Risikovorsorgen zu bilden sein werden, die den zukünftigen
Jahresüberschuss negativ beeinflussen könnten.
Das zukünftige betriebswirtschaftliche Ergebnis
der VTB Bank (Deutschland) AG wird sicherlich
davon geprägt sein, wie sich die von der EU und
den USA gegenüber Russland ausgesprochenen
Sanktionen weiter auswirken werden. Insofern ist
die aktuelle Ukraine- / Russland-Krise ein Umstand, der das betriebswirtschaftliche Ergebnis
der VTB Bank (Deutschland) AG weiterhin indirekt
nicht unerheblich beeinflussen wird, auch wenn sie
nunmehr in der Ukraine nicht mehr engagiert ist.
Der Rubel wertete 2014 stark ab, wobei einer der
Gründe der für den russischen Staatshaushalt so
wichtige Ölpreis ist, der 2014 zeitweise bis auf ein
Niveau von unter 50 US-Dollar pro Barrel sank. Als
Gegenmaßnahme ließ die Russische Zentralbank
die Leitzinsen in Russland in einem nicht unbeachtlichen Maße abrupt ansteigen. Diese Umstände
haben nicht unbedingt einen direkten Einfluss
auf das Geschäft der VTB (Bank) Deutschland AG.
Dennoch wird die russische Wirtschaft von diesen
für das Land wichtigen Faktoren zusätzlich zu den
Sanktionen negativ betroffen werden. Konnte die
russische Wirtschaft 2014 noch um für ein aufstrebendes Land magere 1,3 % wachsen (reales Bruttoinlandsprodukt), so gehen führende Ökonomen
2015 von einem Minus von bis zu 4,5 % aus. Diese
volkswirtschaftlichen Faktoren könnten sich auf
Umwegen letztendlich auf das Geschäftsergebnis
der VTB Bank (Deutschland) AG 2015 negativ auswirken, sofern sich die russische Wirtschaft nicht
stabilisiert.
Die Bank hat sich der konzernweiten Vorgehensweise angeschlossen, nach der aktuell die
VTB Bank (Deutschland) AG keine nennenswerten neuen Engagements in US-Dollar geführten
Geschäften eingeht. Stattdessen baut sie ihr
Engagement in US-Dollar eher ab. Für die aktuellen
Geschäfte, die in US-Dollar kontrahiert wurden, sichert sich die VTB Bank (Deutschland) AG mittels
entsprechender Währungsswaps ab. Somit hedgt
sie sich gegenüber Wechselkursrisiken EUR / USD.
Eine wesentliche Refinanzierungsquelle der Bank
sind traditionell weiterhin die Salden der Lorokonten. Darüber hinaus bestehen unter anderem weitere Refinanzierungsmöglichkeiten im Bereich der
mittel- und langfristigen Geldaufnahmen. Trotz der
angespannten volkswirtschaftlichen Lage bestand
für die VTB Bank (Deutschland) AG nie Anlass
zur Liquiditätssorge. So betrug zum 31. Dezember 2014 die aufsichtsrechtliche Liquiditätskennzahl 2,11. Damit standen mehr als doppelt so viele
liquide Mittel als aufsichtsrechtlich nach der Liquiditätsverordnung gefordert zur Verfügung. Neben
dieser von der Aufsicht vorgegebenen Maßnahme
zur Steuerung der kurzfristigen Liquidität steuert die Bank ihre Liquiditätsrisiken täglich auch
mittels einer selbst auferlegten Mindestmenge
an Überschüssen liquider Zahlungsmittel in Höhe
von EUR 500 Mio. gegenüber den kurzfristigen
Zahlungsverpflichtungen.
Da die VTB Bank (Deutschland) AG sich kurzfristiger refinanziert als sie die liquiden Mittel in
Assets investiert, besteht ein latentes Risiko bei
sich kurzfristig stark erhöhenden Refinanzierungszinsen. Dies könnte sich schneller auf die Zinsaufwendungen auswirken, als die Zinserträge auf der
Aktivseite ihr folgen könnten. Das würde den Zinsüberschuss auf kurze Sicht negativ beeinflussen,
jedoch auf mittlerer Sicht durch die höheren auf
dem Markt erzielbaren Renditen wieder ausgeglichen werden.
Volkswirtschaftliche Risiken im Rahmen der
Eurokrise
Im Jahr 2014 erfuhr der europäische Währungsraum weitere bis dato nicht vorstellbare Leitzinssenkungen durch die EZB. Schon 2013 fielen die
Leitzinsen auf ein historisch niedriges Zinsniveau.
Ende 2013 befanden sich die Leitzinsen nahe 0 %
(Einlagenfazilität: 0,0 %; Hauptrefinanzierungszinssatz: 0,25 %; Spitzenrefinanzierungszinssatz:
0,75 %). 2014 fielen die Leitzinsen weiter und
waren zum Ende des Jahres 2014 sogar zum Teil
negativ (Einlagenfazilität: -0,20 %; Hauptrefinanzierungszinssatz 0,05 %; Spitzenrefinanzierungszinssatz: 0,30 %). Diese von der EZB als notwendig
erachteten niedrigen Zinssätze begründete sie
unter anderem damit, dass sie einer drohenden
Deflation entgegen wirken möchte. Darüber hinaus
will die EZB durch diese Maßnahmen den Unternehmen ermöglichen, durch zinsgünstige Kredite
der nicht in Schwung kommenden Wirtschaft in
der EU auf die Sprünge zu helfen. Der Zuwachs des
realen Bruttoinlandsprodukts für 2014 für die EU
betrug 0,8 %. Für Deutschland betrug dieser für
das gleiche Jahr 1,5 %. Für 2015 gehen Ökonomen
von einer etwas leicht anziehenden Konjunktur aus
(Deutschland: 1,3 %; EU: 1,2 %).
Flankiert werden diese von der EZB für den
Euroraum niedrig eingeführten Zinssätze durch
weitere von der EZB als konjunkturunterstützend
erachtete Maßnahmen. Im Rahmen des Programms
der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (GLRG; englisch: „targeted longer-term
refinancing operations“, abgekürzt „TLTRO“)
stellte die EZB den Kreditinstituten des Euroraumes liquide Mittel mit einer Laufzeit von bis zu
vier Jahren zu zinsgünstigen Konditionen zur
Verfügung. An diesem Programm beteiligte sich
auch die VTB Bank (Deutschland) AG, stellvertretend für alle Mitglieder der ESH. Sie konnte
für die ESH-Gruppe einen Betrag in Höhe von
EUR 140 Mio. sichern, von denen EUR 80 Mio.
an die VTB Bank (Austria) AG weitertransferiert
wurden. VTB Bank (France) SA in Paris beteiligte
sich nicht an dieser internen Zuteilung, so dass
die VTB Bank (Deutschland) AG EUR 60 Mio. in
ihre eigenen Büchern nahm. Die Laufzeit dieses
Geschäfts beträgt vier Jahre, der Zinssatz beträgt
0,15 %. Des Weiteren bestand schon 2013 ein Tender mit einem Volumen in Höhe von EUR 100 Mio.
Aufgrund der sich auf EU-Ebene abzeichnenden
Deflation und der nur langsam anwachsenden
Wirtschaft sah sich die EZB in den ersten Wochen
des Jahres 2015 darüber hinaus gezwungen, ein
weiteres Programm namens „Quantitative easing“
(„QE“, zu Deutsch: Quantitative Lockerung) anzukündigen. Dieses Programm soll weitere Liquidität
in den Geld- und Kapitalmarkt bringen, indem ausgewählte Anleihen ab voraussichtlich März 2015
bis mindestens September 2016 monatlich mit
einem Volumen von EUR 60 Mrd. von der EZB
aufgekauft werden. Dies führt in der EU zu einer
Bereitstellung von zusätzlicher Liquidität von mehr
als EUR 1 Billion.
All diese von der EZB eingeleiteten Maßnahmen
haben aus Sicht der EZB das Ziel, die Inflation auf
EU-Ebene an die Marke von 2,0 % zu bringen. Dennoch können diese außergewöhnlichen Maßnahmen nicht ohne Folgen für die Volkswirtschaften im
Euroraum sowie die europäischen Kreditinstitute
sein.
Zwar profitieren die Banken von aktuell günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten. Doch der
Markt fragt aufgrund der noch nicht in Schwung
gekommenen Wirtschaft nicht übermäßig viele
Finanzierungsprodukte nach, so dass zwar viel
25
26
zinsgünstige Liquidität zur Verfügung steht, jedoch
die Kreditinstitute diese nicht auf breiter Front
gewinnbringend anlegen können. Des Weiteren
kann diese „Liquiditätsflut“ der EZB in Zukunft ein
beachtliches stark inflationäres Umfeld mit sich
bringen, sollten sich die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern. Dies zeichnet sich punktuell in einigen Märkten jetzt schon ab: zum einen
ist Nachfrage nach Immobilien, insbesondere in
Deutschland, sehr stark durch die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten gestiegen, was vereinzelt
zu sehr stark angestiegenen Immobilienpreisen,
insbesondere in den deutschen Metropolregionen,
geführt hat. Zum anderen führt die Liquiditätsflut
mangels Anlagealternativen zu hohen Börsenkursen, die nicht durch entsprechende Fundamentaldaten der Unternehmen getragen werden.
Darüber hinaus führten die Maßnahmen der EZB zu
dem Umstand, dass die Generierung von Fristentransformationserträgen, welche Kreditinstitute
zum Teil in nicht unerheblichem Maße erwirtschaften, durch die niedrigen Zinsen und flache Zinsstrukturkurve erschwert wird. Erschwerend kommt
hinzu, dass aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks im Bankenumfeld niedrige Margen weitere
Herausforderungen für einige Kreditinstitute bedeuten und deren Ertragslage weiter geschwächt
werden könnte.
Insbesondere aufgrund des im Januar 2015 durch
die EZB angekündigten QE-Programms verlor der
Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert.
Dieser Umstand begünstigt zwar den Export von
Gütern und Dienstleistungen von Unternehmen aus
dem Euroraum in Nicht-Euro-Länder. Doch führt
dies im Umkehrschluss dazu, dass Importe aus
Nicht-EU-Ländern in Ländern der EU teurer werden.
Bei sich verändernden konjunkturellen Rahmenbedingungen könnte dies, gepaart mit dem aktuellen
Liquiditätsüberschuss im EU-Raum, in Zukunft zu
schnell steigenden Inflationsraten führen. Darunter
könnten zum Beispiel dann auch Kreditinstitute lei-
den, deren Refinanzierungsstruktur eher kurzfristig
orientiert ist, da Assets der Aktivseite in der Regel
länger gebunden sind als die Mittelherkunftsbestände auf der Passivseite.
Für die weitere volkswirtschafte Entwicklung des
Euroraumes spielen Länder wie Spanien, Italien
und Frankreich, insbesondere Griechenland, eine
große mitentscheidende Rolle. Frankreichs und
Italiens Volkswirtschaften sind im Verhältnis zum
jeweiligen Bruttoinlandsprodukt mehr als üblich
verschuldet. Auch befinden sich beide Länder
nahe oder in einer kleinen Rezession, so dass das
auf EU-Ebene konsolidierte Wirtschaftswachstum
durch diese verhältnismäßig großen Volkswirtschaften gebremst wird. Ein weiterer politischer
und wirtschaftlicher Brennpunkt zeichnet sich
aktuell in Griechenland ab. Durch den politischen
Macht- und Kurswechsel ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar, wie sich die weitere Entwicklung von Griechenland im Verbund aller EU-Staaten
darstellen wird. Ein Austritt Griechenlands aus
dem EU-Verbund, wie dies seit dem Machtwechsel
in Griechenland seit Januar 2015 wieder vereinzelt zur Debatte stand, kann unvorhergesehene
Auswirkungen auf weitere Problemländer der
EU-Zone mit sich bringen. Besorgniserregend sind
in diesen Krisenländern auch die überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenzahlen, was durch zusätzlichen Sparzwang der Kreditgeber dieser Länder
zu Spannungen in der Bevölkerung und Unruhen
führen könnte.
Daher sind zusammenfassend Marktverwerfungen
im EU-Raum nicht völlig auszuschließen. Allerdings
ist die Bank – in Bezug auf ihre Geschäftsmöglichkeiten, wie auch in Bezug auf ihre Liquiditäts- und
Ertragslage – weiterhin in einer sehr gesunden
Verfassung.
Organisation des Risikomanagements
Der Gesamtvorstand trägt die Verantwortung
für das Risikomanagement der Bank. Das AssetLiability-Commitee (ALC), welches mindestens
einmal monatlich tagt, ist verantwortlich für die
Risikosteuerung der Gesamtbankrisiken. Kreditentscheidungen sowie Zuständigkeiten auf Einzelkreditnehmerebene werden vom Kreditausschuss
der Bank (KA) verantwortet, der mindestens einmal
wöchentlich tagt.
Zur Vermeidung von Interessenkonflikten besteht
eine Trennung von Markt und Marktfolge bis auf
Vorstandsebene.
Die Interne Revision arbeitet sowohl bei der
Berichterstattung als auch bei der Wertung der
Prüfungsergebnisse weisungsungebunden. Sie
überwacht die Betriebs- und Geschäftsabläufe, das
Risikomanagement und Risikocontrolling sowie
das interne Kontrollsystem als unabhängige Stelle.
Sie berichtet direkt an den Vorstand und ist gegenüber dem Aufsichtsrat auskunftspflichtig.
Vorschriften und Beschränkungen
Die Bank bezieht ihre wichtigsten Handlungsvorschriften und Regelungen aus den vorhandenen
Strategien und dem Risikotragfähigkeitskonzept.
In der Geschäftsstrategie, aus der sich die Risikostrategie ableitet, werden u. a. Produkte, Branchen und Aktivitäten der Bank dargestellt sowie
limitiert. Als zentrales Element der Risikostrategie
dient im Risikomanagement der Bank die im mindestens monatlichen Turnus neu berechnete Risikotragfähigkeitsanalyse. Das ALC berät über die
aktuelle Gesamtauslastung der für das Berichtsjahr
zur Verfügung gestellten Risikodeckungsmasse
sowie über die einzelnen Auslastungen der Limite.
Das von der Bank genutzte Risikotragfähigkeitskonzept bietet ausreichend Transparenz, sodass
die zu Beginn des Jahres gesetzten Verlustober-
grenzen der in der Risikostrategie als wesentlich
definierten Risiken überwacht werden können.
Die größten Teile der Risikodeckungsmasse zur
Absorption potentieller unerwarteter Verluste
sind der jährliche Plangewinn (vor Steuern) des
Rechnungsjahres sowie die Rücklagen des Fonds
für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB. Die
Bank plant die Risikotragfähigkeit nach dem GoingConcern-Ansatz.
Im Berichtsjahr 2014 (sowie für das Jahr 2015)
stellte die Bank eine Risikodeckungsmasse in Höhe
von EUR 95 Mio. zur Verfügung. Im Jahr 2014 wurde die Risikodeckungsmasse im Schnitt zur Hälfte
ausgenutzt. In 2014 wurde die Risikodeckungsmasse zu keiner Zeit ausgeschöpft. Im Berichtsjahr
musste die Verlustobergrenze der Marktpreisrisiken nach oben angepasst werden. Damit berücksichtigt die Bank bei ihren modellhaften Annahmen auch stille Lasten im Anlagebestand. Hierzu
wurden Limitreserven anderer Verlustobergrenzen,
die nicht ausgenutzt wurden, herangezogen.
Des Weiteren wurde für 2015 ein neues Verlustlimit für Länderrisiken eingeführt. Durch
Anpassungsprozesse in der Steuerung kam es zu
einzelnen Überschreitungen von Einzelverlustobergrenzen, die jedoch zeitlich begrenzt und betraglich nicht wesentlich waren.
Die ESH-Gruppe wurde 2014 von der EZB im
Rahmen des Single Supervisory Mechanism (SSM)
als „Signifikantes Institut“ klassifiziert. Die Gruppe
und damit auch die VTB Bank (Deutschland) AG
unterliegt somit seit November des Jahres 2014
der direkten Aufsicht durch die EZB.
Zum Ende des Jahres betrug die Kernkapitalquote sowie die Gesamtkapitalquote nach der CRR
14,57 %. Die Bank hält aus Vorsichtsgründen
zum Geschäftsabschluss eines jeden Tages einen
Überschuss an positiven kurzfristigen Zahlungsmitteln gemäß der Liquiditätsverordnung in Höhe von
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mindestens EUR 500 Mio. vor und will eine CRR
von nicht weniger als 10,5 % ausweisen. Die Bank
hatte zu keiner Zeit Schwierigkeiten, diese erhöhten Anforderungen zu erfüllen. Davon geht sie auch
in Zukunft aus.
Steuerung
Die Bank untersucht ihre Chancen und Risiken
unter anderem im Rahmen ihrer jährlichen Risikoinventur. In diesem Zusammenhang werden
auch alle Arbeitsrichtlinien und Regelungen zum
Umgang mit diesen Chancen und Risiken mindestens einmal jährlich untersucht und bei Bedarf
angepasst.
Die Bank definiert sich als Nichthandelsbuchinstitut. Sie hat damit nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Steuerung des Handelsbuches.
Gleichzeitig vermeidet sie auf diese Weise aber
die Notwendigkeit, die ergänzenden Vorgaben für
Handelsbuchinstitute umsetzen zu müssen.
Zur Quantifizierung der Auslastung des zur Verfügung gestellten ökonomischen Kapitals werden der
Risikodeckungsmasse in der Risikotragfähigkeit
die wesentlichen Risiken gegenübergestellt. Dabei
werden die absoluten Werte eines jeden wesentlichen Risikos anhand von Szenarien (Normal- und
Stressszenario) dargestellt und quantifiziert. Als
Stresstest bezeichnet die Bank die Berechnung
eines individuellen Gefährdungspotenzials bei
außergewöhnlichen, aber möglichen Ereignissen.
Diese Betrachtung ist daher stets den wechselnden
Gegebenheiten anzupassen. Das Reporting der
VTB Bank (Deutschland) AG ist flexibel genug, um
die Daten schnell analysieren und angemessen
darauf reagieren zu können.
Die VTB Bank (Deutschland) AG wendet Instrumente und Reports an, die für eine tägliche Risikoüberwachung bis auf einen Stundenrhythmus herunter
eingestellt sind. In einem wöchentlichen Reporting
(Wochenreport) werden die wichtigsten Parameter zusammengefasst dargestellt. Anhand einer
Gesamtübersicht der Lage zusammen mit einer
Risikotragfähigkeitsrechnung werden alle wesentlichen Risiken monatlich bei den Besprechungen
des ALC bereichsübergreifend behandelt. Die Analyse der volkswirtschaftlichen Lage und die daraus
abgeleiteten Handlungsanweisungen sind Kern der
strategischen Risikosteuerung der Bank.
Für das Risikotragfähigkeitskonzept und im Hinblick auf das interne Risikolimit-System berücksichtigte die VTB Bank (Deutschland) AG im Jahr
2014 im Wesentlichen folgende Risikosegmente:
Adressenausfallrisiko, Konzentrationsrisiko,
Länderrisiko, Erfüllungs- und Wiedereindeckungsrisiko, Zinsänderungsrisiko, Kursänderungsrisiko,
Währungsrisiko, Liquiditätsrisiko und das operationelle Risiko. Im Berichtsjahr wurden unquantifizierbare Risiken als neues wesentliches Risiko in der
Risikotragfähigkeit berücksichtigt.
Im Rahmen des zweiseitigen Wochenberichts des
Bereichs Risikomanagement werden zum einen
die wichtigsten risikospezifischen Kenndaten und
zum anderen eine Übersicht der aktuellen Limitauslastungen aller genehmigten Länder mittels
einer E-Mail an die Entscheidungsträger der Bank
kommuniziert. Hierbei werden sowohl interne
Limite als auch externe aufsichtsrechtliche Grenzwerte überwacht. Der Wochenbericht enthält zum
Beispiel Informationen über:
–
Adressenausfallrisiken: Haftendes Eigenkapital, Gesamtkapitalquote nach CRR, gemäß CRR
noch freie risikogewichtete Aktiva, Bestand
der Einzel- und Pauschalwertberichtigungen
–
Konzentrationsrisiko: Anzahl der Großkredite,
Auslastung der Großkreditgrenze, Verhältnis
des Verzehrs der Eigenmittel russischer Assets
in Bezug auf die gesamten Eigenmittel, Anteil
der russischen Handelsfinanzierungen gemessen am Verzehr von Eigenmittel russischer
Assets
–
Zinsänderungsrisiko: Eine auf das Bankbuch
bezogene Zinsschockanalyse mittels einer
Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve
von plus und minus 200 Basispunkten
–
Fremdwährungsrisiken: Nicht geschlossene
Fremdwährungspositionen, Wechselkurs
EUR / USD sowie RUB / USD
–
Liquiditätsrisiko: Verlauf der Liquiditätskennzahlen (LiqV, LCR, NSFR), Überschuss an
Zahlungsmitteln der nach der Liquiditätsverordnung ermittelten LiqV-Kennzahl, Summe
der nach dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz anzurechnenden
Beträge, Summe der Beträge für den privaten
Einlagensicherungsfonds
–
Operationelle Risiken: Aktueller absoluter
Betrag ermittelt nach dem internen OpRiskModell
–
Frühwarnindikatoren (Rubel, Ölpreis, etc.)
Adressenausfallrisiken
Unter dem Adressenausfallrisiko definiert die VTB
Bank (Deutschland) AG den Verlust aufgrund eines
Ausfalls oder einer Bonitätsverschlechterung eines
Geschäftspartners. Hierbei umfasst das Adressenausfallsrisiko neben dem klassischen Kreditrisiko
auch das Kontrahentenrisiko sowie das spezifische
Länderrisiko.
Ein Workflow-Managementsystem bildet den zur
Kreditvergabe erforderlichen Zwei-Voten-Prozess
bis hin zu finalem Rating und zum Beschluss ab.
Eingeschlossen sind dabei die Bewertung und
das Monitoring der Sicherheiten. Problemkredite,
intensiv betreute Kredite und Restrukturierungen
werden durch die Bank in gesonderten Kreditprozessen behandelt.
Die Risikostrategie der Bank gibt die Vorgaben für
ihre Engagements vor. Konkrete Kreditentschei-
dungen trifft die Bank aufgrund eigener Analysen
und Bewertungen im Rahmen einer ausführlichen
Kreditwürdigkeitsanalyse, die qualitative und
quantitative Unternehmensdaten umfasst. Die Analyse folgt einem periodischen Plan und berücksichtigt die Rechnungslegungsvorschriften, aber auch
die Branche des Kreditnehmers. Besonders eng ist
die Überwachung der russischen Banken, deren
Daten auf monatlicher Basis analysiert werden
können.
Die Bank steuert das Kreditrisiko u. a. dadurch,
dass jedes ausgereichte Darlehen in eine von zehn
(ab 2015: dreizehn) bonitätsabhängigen Ratingkategorien eingruppiert wird. Auch wird gefordert,
dass mindestens 50 % des Volumens des Kreditportfolios mit Kreditsicherheiten hinterlegt ist.
Aufgrund strenger qualitativer und quantitativer
Kriterien sowie dem Umstand, dass Kredite in
großen Teilen gemäß den Vorgaben der Risikostrategie besichert vergeben werden, geht die VTB
Bank (Deutschland) AG nicht von Totalausfällen
der ausgeliehenen Mittel bei ihren Kreditnehmern
oder Kreditnehmereinheiten aus. Aufgrund der
Ukraine- / Russlandkrise begann die Bank schon
im Laufe des Jahres 2014 ihre einzugehenden
Kreditengagements mehr als gewohnt zu überprüfen. Bzgl. neuer einzugehender Engagements in
den aktuellen Krisenregionen tritt die Bank eher
deutlich defensiv auf.
Bei der Limitierung der Kredite an eine Kreditnehmereinheit folgt die Bank den aufsichtsrechtlichen
Verfahren über die Maximalwerte. Aus Risikogesichtspunkten senkte sie ratingabhängig die
Maximalwerte ab.
Die kreditnehmerspezifischen Ausfallwahrscheinlichkeiten zur risikoadäquaten Bepreisung der zu
vereinnahmenden Risikoprämie basierten im Jahr
2014 auf einem internen zehnstufigen Ratingsystem, welches auf externe Ratings von Standard &
Poor‘s kalibriert wurde. Somit basieren die entsprechenden Ausfallwahrscheinlichkeiten auf realitätsnahen und aktuellen Werten, die von einem
29
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professionellen externen Dienstleister stammen.
Mangels ausreichender historischer Daten könnte
die Bank eigene Annahmen nur sehr eingeschränkt
treffen. Für die Berechnung des erwarteten Ausfalls
eines Kredits geht die Bank von einem Kreditvolumen in Höhe des Nettoexposures aus, welches
Kreditsicherheiten berücksichtigt. Für einzelwertberichtigte Engagements wurden bisher keine
Ausfälle berücksichtigt, da durch die Einzelwertberichtigung eine entsprechende Vorsorge gebildet
wurde. Im Jahr 2015 wird die Bank ihr Verfahren an
dieser Stelle vereinheitlichen. Der unter anderem
für die Risikotragfähigkeit ermittelte Betrag der Adressausfallrisiken (erwartete Verlust) wird aus der
Multiplikation der Ausfallwahrscheinlichkeit der
Ratingstufe des entsprechenden Kreditnehmers,
des zugehörigen Exposures und der Verlustquote
von 0,8 berechnet.
Im Rahmen eines auf ESH-Ebene eingeführten
Projekts zur Vereinheitlichung der Ratingsystematik von Kunden und Kontrahenten fand im zweiten
Halbjahr 2014 eine Vorbereitung zur Angleichung
an die Ratingskala der VTB Bank (Austria) AG statt.
Die Bank befindet sich derzeit in einer Parallelphase. Durch diese Vereinheitlichung der Systematik der Ratingvergabe an Bankkunden wird auf
ESH-Konzernebene ein einheitlicher Datenhaushalt
bzgl. der Bonität von Kunden vorliegen, was eine
Auswertung in risikobezogener Hinsicht, auch
auf konsolidierter Ebene, vereinfacht. Auch wird
dadurch verhindert, dass ein Bankkunde bei zwei
Gesellschaften einer unterschiedlichen Bonität
zugeordnet wird. Des Weiteren wird durch diese
Vereinheitlichung auch der Loss Given Default
(LGD) konzernweit auf ESH-Ebene einheitlich
verwendet werden, was in der Vergangenheit nicht
der Fall war.
Die Bank steuert das Länderrisiko durch ein Monitoring der Risiken anhand eigener Risikoeinschätzungen, aber auch auf Basis von Einschätzungen
des Konzerns und externer Rating-Agenturen. Sie
teilt die Anlageländer in drei Kategorien ein. Die
Limitierung nach Volumen wird durch das ALC
anhand der Vorgaben der Risikostrategie und
der Risikotragfähigkeit vorgenommen. Für latent
bestehende Risiken im Portfolio werden ferner
Pauschalwertberichtigungen auf das Adressenausfallrisiko des Kreditnehmers gebildet.
Die Assets verteilen sich im Wesentlichen auf drei
Tätigkeitsbereiche und Zielregionen: Deutschland,
Russland (mit den CIS-Staaten = Commonwealth
of Independent States) sowie das Geschäft mit
Kunden und Kontrahenten im Raum Europa.
Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse werden zum einen Normalbelastungsszenarien und
zum anderen Stressszenarien berücksichtigt. Im
Normalszenario wird davon ausgegangen, dass die
Bonität aller zu berücksichtigenden Engagements
um jeweils eine Bonitätsstufe verschlechtert wird.
Im Stressfall, und für die Adressausfallrisiken,
werden Annahmen über den Ausfall dreier durchschnittlicher Großkredite angenommen.
Seit Mitte des Jahres 2014 führt die Bank monatlich zwei anlassbezogene Stresstests durch, deren
Ergebnisse sie seither monatlich an die BaFin
übermittelt. Das eine Szenario deckt einen möglichen konjunkturellen Abschwung Russlands ab,
das andere Szenario bildet ein Handelsembargo
der EU gegenüber Russland ab. In beiden Szenarien konnte die Bank bisher aufzeigen, dass trotz
Krisensituationen die aufsichtsrechtlich geforderten Mindestkennzahlen (Gesamtkapitalquote nach
CRR) nie unterschritten wurden. Davon geht die
Bank auch für das Jahr 2015 aus.
Beim Länderrisiko wird angenommen, dass bisher
nicht unterlegungspflichtige Engagements mit
Länderrisikovorsorge zum steuerlichen Satz
unterlegt werden müssen. Aufgrund des aktuellen
höheren Länderrisikos bildet die Bank mittlerweile
eine erhöhte Länderrisikovorsorge im Rahmen
ihrer monatlichen Risikotragfähigkeitsberechnung.
Für die Kreditrisiken steuert die Bank das Kreditrisiko im Sinne einer Risikobegrenzung, sowie der
Risikovermeidung. Risikovermeidung wird dadurch
ermöglicht, dass entsprechende Bonitäten nicht
in das Kreditportfolio genommen werden. Die
Überwachung folgt einem regelmäßigen Rhythmus
durch das Risk / Controlling und wird im wöchentlichen Rhythmus dem Vorstand kommuniziert.
Im Zusammenhang mit der Ukraine- / Russland-Krise fand im Laufe des Jahres 2014 eine Optimierung
und Portfoliobereinigung der Assets bei der Bank
statt. Dies führte zu einer teilweisen Auflösung
unterjährig gebildeter Risikovorsorgen, die dann
zum Jahresende nicht mehr berücksichtigt werden
mussten. Diese Maßnahme führte zum 31.12.2014
im Endeffekt zu Einzelwertberichtigungen in Höhe
von nur 0,15 % des entsprechenden Bruttokreditvolumens. Die risikogewichteten Aktiva führten
zum Jahresende schließlich zu einer Gesamtkapitalquote in Höhe von 14,57 % und übertrifft
damit auch die aus Vorsichtsgründen geforderte
Einhaltung einer Gesamtkapitalquote in Höhe von
10,5 %.
Marktpreisrisiken
Marktpreisrisiken beinhalten das Risiko, durch die
Veränderung von Marktpreisen Ertragseinbußen
und ggf. Abschreibungen in den Portfolien hinnehmen zu müssen. Bei der VTB Bank (Deutschland) AG werden Marktpreisrisiken im Wesentlichen durch Zinsänderungs- und Währungsrisiken
berücksichtigt. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung werden für die Bestimmung der
zinsänderungsbezogenen Risiken hauptsächlich
Assets des Liquiditätsportfolio und des Anlagebestandes zugrunde gelegt. Marktpreisrisiken
beinhalten das Risiko, durch die Veränderung von
Marktpreisen Ertragseinbußen und ggf. Abschreibungen in den Portfolien hinnehmen zu müssen.
Bei der VTB Bank (Deutschland) AG werden
Marktpreisrisiken im wesentlichen als Risiken aus
Wertpapieren, wobei dabei nicht zwischen allgemeinen Marktrisiken und spezifischen des Emittenten unterschieden wird, Zinsänderungs- und
Währungsrisiken betrachtet.
Das Bilanzstrukturmanagement der Bank wird
durch das ALC verantwortet und operativ durch das
Treasury vorgenommen. Bzgl. des Währungsrisikos
verfolgt die Bank grundsätzlich eine vollständig
währungskongruente Refinanzierungsstrategie.
Hierzu geht sie unter anderem FX-Swaps ein, die
nur zur Währungsbeschaffung und nicht zu Spekulationszwecken eingegangen werden. Aufgrund
des engen gesetzlichen Rahmens für Nichthandelsbuchinstitute ist die Bank hier eingeschränkt. Bei
den FX-Swaps handelt es sich im Regelfall nicht
um antizipative Sicherungsbeziehungen, da der
US-Dollar-Beschaffung jederzeit Teile des Kreditportfolios gegenüberstehen, die durch andere Liquiditätsquellen in US-Dollar nicht gedeckt werden
konnten.
Der eigene Wertpapierbestand der Bank teilt sich
grundsätzlich in den Anlage- und den Liquiditätsbestand auf. Für Positionen im Anlagebestand hat
die VTB Bank (Deutschland) AG eine Halteabsicht
bis zur Endfälligkeit. Für Geschäfte im Bereich des
Handelsbuches stehen im Rahmen der regulatorischen Bagatellgrenzen nur unwesentliche Möglichkeiten zur Verfügung.
Zinsänderungsrisiken bestehen bei der Bank
ursächlich darin, dass sie sich auf der Passivseite eher kurzfristig refinanziert, die Gelder auf
der Aktivseite wiederum längerfristig investiert.
Risikomindernd wirkt der Umstand, dass aufgrund
der Risikostrategie Kredite auf der Aktivseite bzgl.
ihrer Laufzeit begrenzt werden. Dieser Umstand
wirkt sich auf die Ergebnisse der Aktivseite, die
Ergebnisse der Passivseite (beides Markteinheiten) und das Transformationsergebnis aus, wobei
letzteres vom Bereich Treasury verantwortet wird.
Im Rahmen der Kundenkonditionsbeitrags- sowie
der Strukturbeitragsrechnung, welche im Jahr 2014
auch für das Meldewesen im Rahmen der Finanzinformationenverordnung Verwendung findet,
konnte die Bank feststellen, dass sie große Teile
ihres Zinsergebnisses durch Kundenkonditionsbeitrage der Aktivseite sowie große Beiträge aus der
Fristentransformation erwirtschaftet (Strukturbei-
31
32
trag), wohingegen der Kundenkonditionsbeitrag
der Passivseite aufgrund der aktuellen Marktlage
und der Krisen in den Märkten der Geschäftsstrategie der Bank negativ ist. Insofern ist die Bank von
entsprechenden Zinsänderungsrisiken aufgrund
hoher Fristentransformationsbeiträge betroffen.
Zur Beurteilung der Zinsänderungsrisiken des
Wertpapierportfolios verwendet die Bank zum
einen Zinsschockszenarien gemäß aufsichtsrechtlicher Vorgaben. So wird ein Zinsschock von plus
sowie minus 200 Basispunkten auf die aktuelle
Zinsstrukturkurve verwendet, um den barwertigen
Verlust (bzw. Gewinn) aufgrund extremer Zinsstrukturänderungen zu simulieren.
Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung berechnet die Bank das Zinsänderungsrisiko entsprechender Wertpapierportfolien – deren Wertpapiere
in der Regel an einer Börse bzw. im Interbankenmarkt gehandelt werden – mittels einer Kombination von historischer Simulation und Normalverteilungsannahme. Sowohl im Normalfall als auch im
Stressszenario geht sie dabei von einer Normalverteilungsannahme der Marktpreise der Wertpapiere
aus. Für beide Szenarien geht die Bank von einer
Haltedauer von 40 Tagen aus. Im Normalfall wird
von einem Konfidenzniveau in Höhe von 95 % ausgegangen, im Stresstestfall dagegen in Höhe von
99 %. Als Ergebnis liegt ein Value at Risk (VaR) vor,
der innerhalb der nächsten 40 Tage unter Zugrundelegung des entsprechenden Konfidenzniveaus
maximal eintreten würde.
Die Währungsrisiken werden durch täglich überwachte, eng gesetzte Positions- und Stop-LossLimite begrenzt. Aus Sicht der Bank resultieren
Fremdwährungsrisiken aus Wechselkursschwankungen bei Währungsinkongruenzen zwischen
Refinanzierungsquellen und Kreditvergabe.
Schlagend werden können diese Risiken zum einen
in Form geringerer Zins- und Kapitalrückzahlungen
des Kunden oder einer Verteuerung von Fremdwährungsverbindlichkeiten. Zusätzlich können
Marktpreisschwankungen von Devisenswaps zu
Risiken führen und Wiedereindeckungsrisiken
durch den Ausfall von Devisenswap-Kontrahenten
entstehen.
Im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzepts ist
der Gegenstand der Bemessung des Fremdwährungsrisikos neben den Zins- und Kapitalcashflows die Marktpreisschwankung bestehender
Devisenswaps. Die Risiken aus dem Ausfall von
Devisenswap-Kontrahenten werden im Rahmen
des Kontrahentenrisikos gewürdigt. Maßgebliche
Fremdwährungssalden bestehen bei der Bank
üblicherweise in USD, weshalb sie sich bei der
Betrachtung des Fremdwährungsrisikos auf diese
Währung beschränkt. Zur Bestimmung des Fremdwährungsrisikos stellt die Bank auch hier auf eine
Kombination aus historischer Simulation und der
Normalverteilungsannahme der Wechselkurse ab.
Für den Normal- und den Stressfall geht die Bank
von einer Haltedauer von 40 Tagen aus. Wie bei
den zinsänderungsinduzierten Marktpreisrisiken
der Wertpapiere geht die Bank zur Ermittlung des
Fremdwährungsrisikos von einem Konfidenzniveau
von 95 % (Normalbelastungsfall) bzw. von einem
Konfidenzniveau von 99 % (Stresstest) aus. In beiden errechneten VaR wird von einer Szenario-Belastung für die Bank gesprochen, die sich innerhalb
des für die Marktpreisrisiken eingeräumten Limits
im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzepts
bewegt.
Limite (TEUR) zum 31.12.2014
(Risikodeckungsmasse: 95.215 TEUR;
%-Angaben: Anteil des Limits in % an der Risikodeckungsmasse)
Auslastung (TEUR) zum 31.12.2014
(Gesamtauslastung: 47.993 TEUR;
%-Angaben: Auslastung des jeweiligen Limits in %)
1.000 (1,05%)
9.000 (9,45%)
1.250 (1,31%)
8.000 (8,40%)
8.000 (8,40%)
770 (1,60%)
6.259 (13,04%)
35.000 (36,75%)
12.821 (26,71%)
1.472 (3,07%)
3.000 (3,15%)
10.000 (10,50%)
19.000 (19,95%)
2.698 (5,62%)
48 (0,10%)
4.057 (8,45%)
19.868 (41,40%)
1.000 (1,05%)
Limite (TEUR) zum 31.12.2013
(Risikodeckungsmasse: 91.750 TEUR;
%-Angaben: Anteil des Limits in % an der Risikodeckungsmasse)
Auslastung (TEUR) zum 31.12.2013
(Gesamtauslastung: 39.968 TEUR;
%-Angaben: Auslastung des jeweiligen Limits in %)
4.306 (10,77%)
5.000 (5,45%)
1.250 (1,36%)
35.000 (38,15%)
8.000 (8,72%)
16.809 (42,06%)
5.514 (13,80%)
10.000 (10,90%)
2.437 (6,10%)
23.000 (25,07%)
6.505 (16,28%)
2.500 (2,72%)
6.000 (6,54%)
1.000 (1,09%)
Adressenausfallrisiko
Konzentrationsrisiko
Erfüllungs- und Wiedereindeckungsrisiko
Länderrisiko
1.469 (3,68%)
2.928 (7,33%)
Zinsänderungsrisiko
Kursänderungsrisiko
Währungsrisiko
Liquiditätsrisiko
Operationelles Risiko
Nicht quantifizierbare Risiken
Konzentrationsrisiken
Als Konzentrationen von Risiken hat die Bank für
sich ihr Engagement in Russland und die Konzentration auf wenige Branchen wie den Finanzsektor
identifiziert. Dieser mangelnden Diversifikation
begegnet sie mit einer jeweiligen Limitierung.
Die Bank bemisst ihre Risiken u. a. nach Ländern
bzw. Ländergruppen täglich über den Kapitalverzehr der Geschäfte gemäß der CRR. Sie hat ein
Quotenlimit definiert, mit dem sie den Anteil des
russischen Risikos begrenzt. In gleicher Weise hat
sie für das risikoarme Geschäft aus Handelsfinanzierungen einen Mindestsatz im Verhältnis zum
russischen Gesamtportfolio geschaffen.
Die Konzentration auf Branchen als zweites
Klumpenrisiko wird separat bemessen und in
der Risikotragfähigkeit bewertet. Damit wird die
risikoerhöhende Natur von Risikokonzentrationen
im Hinblick auf die Gesamtbank deutlich unter-
33
34
strichen. Aus dieser Rechnung wird allerdings das
bankentypische Konzentrationsrisiko herausgenommen. Banken sind, bedingt durch die Anlagen
bei der Bundesbank und am Geldmarkt, traditionell die Branche mit der größten Ausnutzung. An
dieser Stelle kann diese Bündelung bei anderen
Instituten aber nicht sinnvoll gesteuert werden.
Die Bank betrachtet die Risiken aus Banken nach
den Staatsrisiken aber vor den anderen Risiken aus
Unternehmenskrediten als eine Anlageform mit
gering latentem Risiko.
Im Rahmen der Risikotragfähigkeit wird das Risiko
aus der Konzentration von Engagements ähnlich
der Vorgehensweise zur Bestimmung der Adressausfallrisiken berechnet. Dabei legt die Bank als
Ausgangslage ihrer Berechnungen die Branche mit
der größten Auslastung zugrunde (nur Nicht-Banken-Branchen). Ansonsten erfolgt die Berechnung
des Konzentrationsrisikos, sowohl im Normal- als
auch im Stressfall, nach der Methode der Ermittlung der Adressausfallrisiken.
Liquiditätsrisiken
Die Bank definiert das Liquiditätsrisiko bzw.
Refinanzierungsrisiko als das Risiko, benötigte
Zahlungsmittel nicht oder nur zu erhöhten Kosten
beschaffen zu können. Das Liquiditätsrisiko der
Bank wird als wesentlich angesehen und im Rahmen der Sitzungen des ALC laufend erörtert.
Um das Liquiditätsrisiko zu mindern, finanziert
die Bank – wenn möglich und zum gegebenen
Zeitpunkt als sachdienlich klassifiziert – Teile ihres
Aktivgeschäftes fristenkongruent. Es können – wie
die vergangenen Jahre gezeigt haben – aufgrund
der Mitgliedschaft im privaten Einlagensicherungsfonds Mittel in Form von Kundeneinlagen
aufgenommen werden. Diese Refinanzierungsmöglichkeit hat sich auch in Zeiten der Finanzmarktkrise bewährt. Die Refinanzierung im US-Dollar
Bereich kann zudem über ausreichende Linien für
Devisenswaps bei anderen Banken sichergestellt
werden.
Die Bank unterscheidet aufgrund ihrer Geschäftsstruktur zwischen dem Liquiditätsrisiko im kurzfristigen Bereich, das durch das Treasury arbeitstäglich gesteuert und überwacht wird, und dem
langfristigen Liquiditätsrisiko. Diesem Risiko sieht
sich die Bank ausgesetzt, wenn Ausleihungen oder
Kredite nicht fristenkongruent refinanziert werden.
Die besondere Struktur der Bilanz der Bank (hoher
prozentualer Anteil von kurzfristigen Verbindlichkeiten gemessen an der gesamten Bilanzsumme)
stellt die Bank vor eine besondere Aufgabe. Um
eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten, müsste der Gesamtbetrag der Einlagen als taggleich verfügbare Forderungen gehalten werden.
Eine ausschließlich vollständige fristenkongruente
Refinanzierung würde jedoch die Möglichkeit der
Generierung von Erträgen aus der Fristentransformation für die Bank zunichtemachen. Dies würde
im Umkehrschluss bedeuten, dass die Bank, bezogen auf zu vergebende Kredite, nur von Kundenkonditionsbeiträgen der Aktiv- und der Passivseite
einen Zinsüberschuss generieren könnte. Ein Teil
der Gelder wird zwar kurzfristig auf Nostrokonten, durch kurzfristige Geldhandelsgeschäfte mit
anderen Banken sowie eine Liquiditätsreserve in
Form von Wertpapieren vorgehalten; dennoch wird
ein Bodensatz der Gelder zur Finanzierung längerfristiger Aktivpositionen benutzt. Die jederzeitige
Gewährleistung der Zahlungsfähigkeit der Bank
wird durch das Treasury u. a. anhand von Liquiditätsablaufbilanzen und diversen Liquiditätskennziffern überwacht und gesteuert. Darüber hinaus
setzt die Bank verschiedene Mittel zur Bemessung
und Überwachung von Liquiditätsrisiken ein. Neben der Disposition der Zahlungsströme setzt die
Bank automatisch durch das Data-Warehouse im
Stundenrhythmus versendete Nachrichten über die
Liquiditätslage ein. So kann vor allem die Liquidität auf den Loro-Konten kontinuierlich bemessen
werden, was der Bank die Möglichkeit bietet, ungeplanten Abflüssen rasch begegnen zu können.
Die VTB Bank (Deutschland) AG steuert ihre
Liquidität durch ein System aufsichtsrechtlicher
Kennzahlen und eigener Limite zur Begrenzung
der Fristentransformationsrisiken. Bezogen auf
das intern geführte Limit der Fristentransformation
der kurzfristigen Liquidität verzichtet die Bank auf
eine ertragsbringende Anlage der überschüssigen
Zahlungsmittel zu Gunsten einer Sicherstellung der
Liquiditätsversorgung. Bei der Fristentransformation stellt die Bank auf die vertraglich vereinbarten
Zahlungsströme ab. Sie unterscheidet dabei nicht
zwischen Euro- und US-Dollar-Zahlungen, da sie
annimmt, dass ihre beiden Hauptwährungen jederzeit frei konvertierbar sind.
Die Bank verfügte im Berichtsjahr fortlaufend über
eine ausreichende kurzfristige Liquidität, mit der
sie ihren kurzfristigen Verbindlichkeiten jederzeit
nachkommen konnte. Diese Situation spiegelt sich
in der weiterhin hohen regulatorischen Liquiditätskennziffer (LiqV) wider. Das wird in Zukunft auch
weiterhin so sein, da unter anderem bei Bedarf
auch innerhalb des Konzernverbunds jederzeit
kurzfristig auf Gelder zugegriffen werden kann.
Die Bank rechnet Szenarien durch, die eine
Vorschau anhand von realistischen Annahmen
über die nächste Zukunft bietet. So berechnet sie
anhand der vertraglichen Vereinbarungen, inwieweit sich ein ad hoc eintretender Liquiditätsabfluss
auf die Zahlungsfähigkeit der Bank auswirken
könnte. Sie geht dabei von Abflüssen in Höhe von
40 % bzw. 50 % der Gelder mit sofortiger Liquiditätswirkung aus. Das sind zum Beispiel NostroGuthaben der Bank, die Tages- bzw. b. a. W.
(bis-auf-Weiteres)-Gelder, der Abzug von Einlagen
sowie auch die Inanspruchnahme von Linien nicht
gezogener unwiderruflicher Kreditzusagen. Auf der
Gegenseite müssen im Rahmen eines StresstestSzenarios entsprechende Zahlungsmittel aus
eigenen Kontoguthaben, Forderungen aus Geldhandelsgeschäften, Sicherheiten bei der Bundesbank und verbindliche Refinanzierungsguthaben
für einen potentiellen Liquiditätsengpass mindestens zu einer Deckung führen. Für die längerfristige
Liquiditätsplanung nutzt die Bank ein auf Konzernebene einheitliches Modell zur Überwachung und
Steuerung der Liquidität. Hierzu teilt sie die Assets
und Verbindlichkeiten in entsprechende Laufzeitbänder ein, so dass mittels einer Liquiditätsablaufbilanz die Treasury-Abteilung frühzeitig liquiditätswirksame Maßnahmen ergreifen kann. Auch
hier wird ein entsprechendes Szenario betrachtet,
bei dem zur Deckung von potentiellen Liquiditätslücken mit hohen Haircuts bei Wertpapieren der
Liquiditätsreserve gerechnet wird. Die Ergebnisse
gaben im Berichtsjahr zu keiner Sorge Anlass.
Trotz der Ukraine- / Russlandkrise sieht die Bank
die Veräußerbarkeit ihrer Anlagen im Liquiditätsbestand als jederzeit gegeben an. Hierbei handelt es
sich überwiegend um Papiere, für die weiterhin ein
liquider Markt besteht.
Ein eigener Notfallplan definiert das Vorgehen
bei Liquiditätsengpässen. Durch Kompetenz- und
Vertretungsregelungen kann auf konkrete Gefährdungen angemessen reagiert werden.
Die unvorhergesehen Zahlungsunfähigkeit eines
Geschäftspartners führt zu entsprechenden
Rückstellungen bzw. Vorsorgen. Der Ausfall des
Zahlungsstroms findet seine Berücksichtigung bei
der Planung der Liquidität, ebenso wie dort auch
vorzeitige Kündigungen berücksichtigt werden
würden.
Die Einhaltung des Liquiditätsgrundsatzes und
somit der Zugriff auf kurzfristige Liquidität war
im Geschäftsjahr 2014 zu jeder Zeit gegeben. Die
Liquiditätskennziffer lag zwischen 1,01 und 2,42
(Mittelwert 1,57). Durch eine Portfoliobereinigung seit Mitte 2014 und der dadurch generierten
zusätzlichen Liquidität stieg die LiqV-Kennziffer
seit Mitte des Jahres 2014 kontinuierlich an. Am
31. Dezember 2014 betrug sie 2,11.
Die neuen Liquiditätskennziffern (LCR, NFSR)
berechnet die Bank kalkulatorisch. Dennoch orientiert sich die Bank für die Kennziffer LCR an der
von der Aufsicht anfangs geforderten 60 %-Marke.
Diese wird von der Bank bisher eingehalten.
35
36
Ebenso konnte die Limitierung der Fristentransformation jederzeit eingehalten werden. Die Bank
verzichtet hier auf eine ertragsbringende Anlage
überschüssiger Liquidität zu Gunsten einer Sicherstellung der Liquiditätsversorgung.
Wechselwirkungen von Risiken
Risiken können bei ihrem Entstehen auf andere
Risiken übergreifen und die verursachten Probleme
verstärken. Auf der anderen Seite können sich Risiken in der Summenbetrachtung ggf. teilweise oder
gänzlich eliminieren. Für die Risikotragfähigkeitsanalyse geht die Bank von dem Umstand aus, dass
sich Risiken nicht wegdifferenzieren (Korrelation in
Höhe von 1). Somit umgeht die Bank zum einen die
herausfordernde Aufgabe der Ermittlung aufsichtsrechtlich belastbarer Korrelationswerte zwischen
den Risiken, zum anderen wird das Risiko durch
eine gänzliche Addition aller wesentlichen Risiken aus Sicht der Bank in der Regel überschätzt.
Folglich nimmt die Bank die Position eines risikoaversen Entscheiders ein, was dem Vorsichtsprinzip
entspricht.
Die Bank hat die gegenseitigen Wechselwirkungen
für die wesentlichen Risiken auch im Rahmen eines
Assessments in 2014 bemessen. Die größten Risiken bestanden 2014 in den Liquiditätsrisiken, den
Marktpreisrisiken und den Konzentrationsrisiken.
Im Rahmen der Meldung über die Risikotragfähigkeit werden die Szenarien betrachtet und kommuniziert, aber selbst nicht limitiert oder einem
noch weitergehenden Stressszenario unterworfen.
Grund hierfür ist, dass die Szenarien per Definition
selbst Stressszenarien darstellen.
Operationelle Risiken
In Anlehnung an die Definition von Basel II und der
SolvV in Verbindung mit der CRR versteht die Bank
das operationelle Risiko als die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des
Versagens interner Verfahren, Menschen und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten.
Die Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet
jedoch nicht strategische Risiken, Geschäftsrisiken
und Reputationsrisiken.
Die operationellen Risiken sieht die
VTB Bank (Deutschland) AG im Wesentlichen in
den Bereichen Abwicklung (Documentary and
Settlement), Zahlungsverkehr (International Payments), Innenleitung (Human Resources / Administration Department) sowie bankübergreifend durch
den Ausfall von EDV Systemen (IT).
Um die Steuerung und Überwachung der operationellen Risiken der Bank zu verbessern und den
Anforderungen aus den Mindestanforderungen an
das Risikomanagement (MaRisk) und aus Basel
II zu entsprechen, wurde in einem Projekt im Jahr
2014 zur Umsetzung der Anforderungen festgelegt, dass jeder Bereich und jede Abteilung einen
Ansprechpartner für den OpRisk-Beauftragten der
Bank benennt. Die Überwachung des Risikos wurde damit in die Abteilungen hinein verlagert, um
eine zeitnahe und risikoadäquate Überwachung
zu ermöglichen. Die Schadensfälle werden zentral
gesammelt und ausgewertet. Darüber hinaus wird
jährlich ein bankweites Self-Assessment zur regelmäßigen Identifizierung von Gefahrenquellen im
Bereich des operationellen Risikos durchgeführt.
Darüber hinaus werden im Rahmen der Risikotragfähigkeit auch für das operationelle Risiko der
Bank ein Normal- und ein Stressszenario betrachtet.
Bei eingetretenen Schadensfällen wird regelmäßig an das ALC und den Aufsichtsrat berichtet;
für schwerwiegende Vorkommnisse sind Ad-hocMeldungen vorgesehen.
Prognosebericht
Vor dem Hintergrund der eingangs dargestellten
Entwicklungen und der Vielzahl ehedem stabiler, nun sehr volatiler Faktoren, namentlich den
Unsicherheiten in Bezug auf die weiteren geopolitischen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem
Konflikt in der Ukraine, den Auswirklungen des
Öl-Preisverfalls, dem Verfall des Rubelkurses sowie
den jüngst deutlich angehobenen Leitzinsen der
russischen Notenbank, unterstellen wir für unsere
Planung eine zunehmende Konsolidierung der russischen Wirtschaft, die im Jahresverlauf 2015 nach
Prognosen des IWF sogar um bis zu 4,5 % schrumpfen soll. Auch die Aussichten auf die Entwicklung
der Konjunktur in Deutschland trüben sich etwas
ein. Wir erwarten – in Übereinstimmung mit den
Prognosen der Bundesbank aus dem Dezember 2014 – im Laufe des Jahres 2015 ein Wachstum
des realen Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem
Vorjahr von nur ca 1,3 %.
Bedingt durch die sich breit machenden Unsicherheiten und fehlendes Vertrauen in langfristig
positive Trends wird die Investitionsbereitschaft
auch während des Jahres 2015 in Deutschland und
Europa weiter zurückgehen und die Angst vor einer
heraufziehenden Stagnation um sich greifen. Nicht
zuletzt der besorgte Blick auf eine zu geringe Inflation im Euroraum hat die EZB bewogen, in ihrem
jüngsten Programm den Ankauf von Staatsanleihen
im Umfang von ca. EUR 1 Billion anzukündigen und
konkret ab März 2015 monatlich für EUR 60 Mrd.
anzukaufen. Ob das hierdurch den Banken zufließende Geld auch dazu führen wird, dass diese
ihren Kunden substantiell mehr Kredite ausreichen,
was Investitionen ermöglichen und die Konjunktur
ankurbeln soll, bleibt abzuwarten. Durch steigenden regulatorischen Druck ist insbesondere bei
den von der EZB ab dem 4. November 2014 direkt
beaufsichtigten „SSM-Banken“, die aufgrund ihrer
Größe in der Lage wären, ein nennenswertes Kreditvolumen in ihre jeweiligen Märkte zu geben, zu
erwarten, dass diese zunächst auf die Einhaltung
der von der EZB gemachten Vorgaben, insbeson-
dere die Einhaltung der vorgegebenen Eigenkapitalkennziffern achten: die von der Europäischen
Bankenaufsicht im Rahmen der Einführung des
Single Supervisory Mechanism durchgeführten
Kreditprüfungen haben deren Qualität und somit
deren Kapitalverzehr zum Gegenstand gehabt
(„Asset Quality Review“), während das Ankaufprogramm für Staatsanleihen lediglich die zur Verfügung stehende Geldmenge („Quantitative Easing“)
erhöht und somit nicht zwingend zu einer gesteigerten Vergabe qualitativ annehmbarer Kredite
im Euroraum führen muss. Wir gehen aber davon
aus, dass die von der EZB zusätzlich in den Markt
gegebene Liquidität sich spürbar positiv auf das
Investitions- und Konsumverhalten innerhalb der
EU auswirken wird.
Zurückgekehrt auf die europäische Bühne und
erneut Anlass zur Sorge bietend sind zu Jahresbeginn 2015 negative Impulse aus Griechenland:
Nach dem Wahlsieg des Syriza-Parteienbündnisses
und Bildung einer aus radikalen rechten und linken
Kräften bestehenden Regierungskoalition wachsen
innerhalb Europas die Zweifel an der Reformwilligkeit der neuen griechischen Regierung, die unmittelbar nach Amtsübernahme begonnen hat, Teile
ihrer Wahlversprechungen umzusetzen, den von
Brüssel verordneten Sparkurs zu verlassen scheint,
Privatisierungen stoppt und Tausende ehemalige
Beamte zurück in den Dienst geholt hat. Das Wort
von „Grexit“, dem Ausstieg Griechenlands aus
dem Euro, macht erneut die Runde, doch während vor drei Jahren der Austritt oder Ausschluss
eines Staates aus der Währungsunion, weil in den
europäischen Verträgen nicht vorgesehen, als
undenkbar galt, ist heute eine neue Sachlichkeit im
Umgang mit diesem Thema zu beobachten und es
wird bereits das Austrittsszenario durchgerechnet,
über die politischen Folgen nachgedacht und der
„Grexit“ als verkraftbar dargestellt. Sicher ist, dass
die Geldpolitik der EZB und deren fortgesetzte
Niedrigzinsstrategie die Wirtschaft in den EuroKrisenländern zwar stabilisieren, gleichzeitig den
Reformdruck auf die Regierungen und Banken in
diesen Ländern aber weiter reduzieren, wodurch
37
38
Probleme nicht gelöst, sondern nur in die Zukunft
verschoben werden.
Wir erwarten, dass sich der Ölpreis im gesamten
Verlauf des Jahres 2015 nicht über dem Niveau
festsetzen wird, das er zu Jahresbeginn 2015 hatte.
Es entspricht nach wie vor dem auf dem Treffen
Ende November 2014 erklärten Willen der OPEC,
die Rohöl-Fördermengen nicht zu reduzieren, um
den Ölpreis durch Verknappung des Angebots
künstlich anzuheben. Es zeichnet sich auch keine
Entwicklung ab, die die OPEC zur Jahresmitte 2015
hin veranlassen könnte, von dieser Politik abzurücken: Nach wie vor vermeldet das US-Energieministerium DOE steigende Lagerdaten auf Allzeitrekordniveau, so dass von einer Verknappung, der
Voraussetzung für einen Preisanstieg, keine Rede
sein kann, obwohl die Preise auf dem derzeitigen
Niveau es kaum einem Frackingunternehmen in
den USA ermöglichen dürften, rentabel Erdöl zu
fördern. Das derzeit bestehende Überangebot auf
dem Weltmarkt ist auch der Grund dafür, dass sich
politische und militärisch ausgetragene Krisen in
traditionellen Ölförderregionen nicht negativ auf
den Ölpreis auswirken. Die im Vorjahresvergleich
sehr stark gesunkenen Erdöl-, Gas- und Benzinpreise führen bei den öffentlichen und privaten
Haushalten Deutschlands zusammen mit der sehr
geringen Inflationsrate, die im Dezember 2014 nur
noch 0,2 % betrug, zu teils erheblichen Kosteneinsparungen, was sich auch während des Jahres 2015
günstig auf die Binnennachfrage auswirken wird.
Nicht nur zum Ende des Jahres 2014, sondern
zumindest für das gesamte nächste Jahr erwarten
wir positive Signale und Wachstumsimpulse für die
Weltwirtschaft von der US-amerikanischen Wirtschaft. Der wie bereits dargestellt niedrige Ölpreis
sorgt im Verbund mit dem auch sonst niedrigen
Niveau der Rohstoffpreise für ein Anziehen der
Konjunktur in Amerika, die sich mit ihrer Dynamik
positiv auf andere Volkswirtschaften auswirkt. Die
Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in den USA
zu Jahresbeginn 2015 auf das niedrigste Niveau
seit 14 Jahren gesunken, was die öffentlichen
Haushalte entlastet und die US-Binnennachfrage
ankurbelt. Auch für Deutschland erwartet das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung für 2015 eine bis auf 6,6 % sinkende
Arbeitslosenquote. Vor dem Hintergrund der
derzeitigen Zahl der Erwerbstätigen in der Bundesrepublik, die im Dezember 2014 mit 42,84 Mio.
im achten Jahr in Folge einen neuen Höchststand
erreichte, ist zu erwarten, dass die Sozial- und
Rentenkassen einen deutlich positiven Trend verzeichnen und die Steuereinnahmen der BRD stetig
steigen werden.
Die wieder aufgeflammten Diskussionen um den
Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone sowie die
monetäre Krisenpolitik der EZB haben einen Verfall
des Euro-Gegenwertes gegen andere wichtige
Währungen bewirkt, der über das Maß einer normalen Preisanpassung hinausgeht und letztlich die
Schweizer Nationalbank dazu veranlasst hat, den
EUR / CHF Wechselkurs freizugeben. Ein insbesondere gegen den USD fallender Euro wird der sehr
stark exportgetriebenen Wirtschaft Deutschlands
auch in 2015 zusätzlichen Auftrieb verleihen, da
Produkte „Made in Germany“ entsprechend günstiger werden. Die Abwärtsdynamik des EUR / USD
Kurses wurde nach Angaben von Bloomberg
von den meisten Devisenexperten für 2014 zwar
vorausgesehen, die Stärke des Rückgangs wurde
aber von fast allen unterschätzt. Für Ende 2015
prognostizieren Devisenexperten von Goldman
Sachs, der Deutschen Bank und von UBS übereinstimmend einen Kurs von 1,15 USD.
Im Rahmen unserer Gesamtbanksteuerung erwarten wir derzeit für das Jahr 2015 eine gegenüber
2014 unveränderte Kapitalbasis, auf deren Grundlage wir von einer Bilanzsumme im Jahresmittel
von ca. EUR 3,6 Mrd. ausgehen. Obgleich wir
bestrebt sind, unsere Liquidität effektiv einzusetzen, planen wir, unsere LCR-Kennzahl nicht unter
1,50 und unsere CRR-Kennzahl nicht unter 13,5
sinken zu lassen und streben per Jahresende 2015
eine angemessene Eigenkapitalrendite an. Wir
erwarten, dass unser Net Profit sowie der ROE nach
IFRS aber deutlich hinter unserem Ergebnis 2014
liegen werden. Wir gehen aufgrund der Unsicherheiten des deutschen und der europäischen
Märkte in Bezug auf die weiteren Entwicklungen
in der Russischen Föderation davon aus, dass sich
der geographische Schwerpunkt unserer Aktivitäten westwärts verschiebt, wir uns noch stärker als
im abgelaufenen Jahr im Firmenkundengeschäft
engagieren werden, wobei wir unsere Refinanzierung nach wie vor zum deutlich überwiegenden Teil
von Banken beziehen. Für unseren internationalen
Zahlungsverkehr gehen wir einerseits aufgrund der
von uns reduzierten Anzahl an Korrespondenzbanken und andererseits aufgrund im internationalen
Gleichklang stetig steigender interner ComplianceAnforderungen von leicht reduzierten Volumina
und Stückzahlen aus, und planen dieser Tendenz
durch verbesserte Dienstleistungsangebote zu begegnen, um schließlich das Niveau des Jahres 2014
zu halten. Weiter gesunkener Risikoappetit führt
uns vor dem Hintergrund nach wie vor historisch
niedriger Risikomargen im Kreditgeschäft zu einer
Verstärkung des Cross-Sellings, insbesondere unserer GTB-Produkte, und einer geplanten Ausweitung des Anteils risikolosen Provisionsgeschäfts.
Unseren Personalbestand beabsichtigen wir über
das Jahr 2015 stabil zu halten.
Um den steigenden technischen Anforderungen
gerecht zu werden, insbesondere den zusätzlichen
Anforderungen, die sich aus der Einstufung der
europäischen VTB-Subholding als signifikantes
Institut und der hieraus folgenden direkten Beaufsichtigung durch die EZB ergeben, werden wir
im Jahr 2015 weiterhin mit Nachdruck an unserem Großprojekt „Austausch des Core-Banking
Systems (CBS)“ arbeiten mit dem Ziel, zeitnah über
eine modernere und zukunftsfeste IT-Landschaft zu
verfügen.
39
Jahresabschluss
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2014
42
AKTIVA
31.12.2014
31.12.2013
EUR
TEUR
1.325,18
2
1.124.730.704,56
277.180
1.124.732.029,74
277.182
a) täglich fällig
166.026.121,63
703.561
b) andere Forderungen
321.122.574,21
890.903
1. Barreserve
a) Kassenbestand
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
darunter: bei der Deutschen Bundesbank EUR 1.124.730.704,56
Vorjahr: TEUR 277.180
2. Forderungen an Kreditinstitute
3. Forderungen an Kunden
487.148.695,84
1.594.464
1.396.984.402,39
1.735.749
455.360.785,16
348.318
238.765.302,08
301.115
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert EUR 0,00
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Anleihen und Schuldverschreibungen
aa) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
EUR 455.360.785,16 (Vorjahr: TEUR 348.318)
ab) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
EUR 74.832.563,89 (Vorjahr: TEUR 76.820)
694.126.087,24
649.433
5. Beteiligungen
146.341,15
146
6. Anteile an verbundenen Unternehmen
422.687,45
434
1.364.613,91
1.028
7. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten
und Werten
8. Sachanlagen
9. Sonstige Vermögensgegenstände
10. Rechnungsabgrenzungsposten
11. Aktive latente Steuern
SUMME DER AKTIVA
2.859.318,05
2.631
87.204.764,65
54.941
918.646,72
360
11.002.694,83
4.619
3.806.910.281,97
4.320.987
PASSIVA
31.12.2014
31.12.2013
EUR
TEUR
1.784.906.766,13
2.237.100
729.206.649,39
853.698
2.514.113.415,52
3.090.798
73.709.288,22
280.528
783.722.562,24
549.144
857.431.850,46
829.672
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) andere Verbindlichkeiten
aa) täglich fällig
ab) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
3. Sonstige Verbindlichkeiten
4. Rechnungsabgrenzungsposten
43.417.199,36
817
4.648.483,76
7.447
24.834.943,73
24.251
5. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b) Steuerrückstellungen
c) andere Rückstellungen
6. Fonds für allgemeine Bankrisiken
0,00
1.603
5.830.520,54
6.468
30.665.464,27
32.322
36.527.000,00
36.363
66.467.944,56
66.468
davon: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB EUR 527.000,00
7. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital
b) Gewinnrücklagen
ba) gesetzliche Rücklage
bb) andere Gewinnrücklagen
c) Bilanzgewinn
SUMME DER PASSIVA
6.646.794,46
6.647
208.918.170,14
208.918
215.564.964,60
215.565
38.073.959,44
41.535
320.106.868,60
323.568
3.806.910.281,97
4.320.987
34.961.116,19
63.050
49.183.098,14
81.161
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen
2. Andere Verpflichtungen
a) Unwiderrufliche Kreditzusagen
43
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2014
44
AUFWENDUNGEN
1. Zinsaufwendungen
2. Provisionsaufwendungen
3. Nettoaufwand des Handelsbestands
2014
2013
EUR
TEUR
28.389.325,70
40.632
3.339.749,48
4.125
0,00
0
11.803.318,59
10.993
4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und
für Unterstützung
1.664.493,17
1.966
13.467.811,76
12.959
darunter: für Altersversorgung EUR 449.556,65
(Vorjahr: TEUR 893)
b) andere Verwaltungsaufwendungen
8.838.392,39
8.400
22.306.204,15
21.359
5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen
1.107.811,36
919
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
2.230.643,38
1.824
0,00
36.000
23.631.074,09
0
0,00
26
1.000,00
1
7. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und
bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im
Kreditgeschäft
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile
an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte
Wertpapiere
10. Aufwendungen aus Verlustübernahme
11. Außerordentliche Aufwendungen
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
163.040,00
163
19.143.390,64
37.271
davon Aufwendungen bzw. Erträge aus Steuerlatenzen
EUR -6.383.312,68
13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen
14. Jahresüberschuss
SUMME DER AUFWENDUNGEN
3.956,00
4
38.073.959,44
41.535
138.390.154,24
183.859
ERTRÄGE
2014
2013
EUR
TEUR
105.266.840,12
121.383
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
2. Laufende Erträge aus Beteiligungen
3. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder
Teilgewinnabführungsverträgen
4. Provisionserträge
5. Nettoertrag des Handelsbestands
15.577.279,98
17.873
120.844.120,10
139.256
4.131,56
8
55.919,65
0
11.214.737,07
12.806
1.467.517,67
911
davon Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
EUR 164.000,00
6. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten
Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im
Kreditgeschäft
0,00
29.911
7. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte
Wertpapiere
2.545.427,34
0
8. Sonstige betriebliche Erträge
2.258.300,85
967
138.390.154,24
183.859
38.073.959,44
41.535
0,00
0
a) in die gesetzliche Rücklage
0,00
0
b) in andere Gewinnrücklagen
0,00
0
38.073.959,44
41.535
SUMME DER ERTRÄGE
1. Jahresüberschuss
2. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
3. Einstellung in Gewinnrücklagen
4. Bilanzgewinn
45
Anhang zum Jahresabschluss
per 31. Dezember 2014
48
Anzuwendende Vorschriften
Der Jahresabschluss der VTB Bank (Deutschland) AG zum 31. Dezember 2014 wurde nach
den einschlägigen Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB), der Verordnung über die
Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie nach
dem Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Für die
Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Kontoform
zugrunde gelegt. Von den gesetzlichen Verrechnungsmöglichkeiten in der Gewinn- und Verlustrechnung wurde Gebrauch gemacht.
Sofern Angaben wahlweise in der Bilanz oder im
Anhang gemacht werden können, wurden diese im
Anhang vorgenommen.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind
gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten
worden.
Die Barreserve ist zum Nennwert bilanziert.
Forderungen und Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Bei Wertpapieren, die wie Anlagevermögen behandelt werden, kommt dagegen das
gemilderte Niederstwertprinzip zur Anwendung.
Für erkennbare Bonitäts- und Länderrisiken ist
durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen
und Länderrisikovorsorgen ausreichend Vorsorge
getroffen worden. Darüber hinaus bestehen für
latente Kreditrisiken Pauschalwertberichtigungen
und Rückstellungen.
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten oder zum
niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag
angesetzt. Bei Wegfall der Abschreibungsgründe
werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bilanziert.
Die Abschreibungen werden linear entsprechend
der voraussichtlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter (Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis zu 410 EUR
netto) werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Die Bank macht von dem Wahlrecht des
§ 248 Abs. 2 HGB keinen Gebrauch.
Die sonstigen Vermögensgegenstände werden
zum Nennwert bilanziert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt.
49
50
Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind
Ausgaben vor dem Abschlussstichtag erfasst, die
Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag
darstellen. Der Rechnungsabgrenzungsposten wird
über die Laufzeit der zugrundeliegenden Geschäfte
aufgelöst.
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen sind durch ein versicherungsmathematisches Gutachten ermittelt worden. Steuerrückstellungen sowie andere Rückstellungen für
ungewisse Verbindlichkeiten oder für drohende
Verluste aus schwebenden Geschäften wurden
in Übereinstimmung mit § 253 Abs. 1 HGB nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet.
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als
einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB
abgezinst.
Die Bank hat gemäß § 340a i. V. m. § 249 Abs. 1
Satz 1 Alt. 2 HGB geprüft, ob sie für einen möglichen Verpflichtungsüberschuss aus Geschäften mit
zinsbezogenen Finanzinstrumenten im Bankbuch
eine Rückstellung bilden muss. In die Berechnung
wurden alle bilanziellen und außerbilanziellen
zinsbezogenen Finanzinstrumente außerhalb des
Handelsbestands einbezogen. Grundlage hierfür ist
die Portfoliostruktur der Bank. Dafür hat die Bank
den barwertigen Ansatz gewählt. Die Zahlungsströme der Finanzinstrumente des Bankbuchs werden
mit laufzeitkongruenten Zinssätzen diskontiert.
Die Risiko- und Verwaltungskosten werden als
Abschlag auf die Zahlungsströme einbezogen. Aus
der Berechnung ergibt sich kein Verpflichtungsüberschuss, so dass für diesen Sachverhalt zum
Stichtag keine Rückstellung zu bilden war.
Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind
Einnahmen vor dem Abschlussstichtag erfasst, soweit sie einen Ertrag für eine bestimmte Zeit nach
diesem Tag darstellen. Der Rechnungs-
abgrenzungsposten wird über die Laufzeit der
zugrundeliegenden Geschäfte aufgelöst.
Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde im
abgelaufenen Geschäftsjahr entsprechend der
Regelung des § 340e Abs. 4 HGB, ein Betrag von
TEUR 164 zugeführt. Nach § 340e Abs. 4 HGB ist
dem Fonds für allgemeine Bankrisiken in jedem
Geschäftsjahr ein Betrag zuzuführen, der mindestens 10 % der Nettoerträge des Handelsbestands
entspricht, und dort gesondert auszuweisen.
Das Eigenkapital ergibt sich als Residualgröße aus
der Summe der bilanzierten Vermögensgegenstände abzüglich der bilanzierten Verpflichtungen. Das
Grundkapital wird zum Nennwert bilanziert.
Die Währungsumrechnung folgt den in § 340h HGB
vorgegebenen Grundsätzen. Vermögensgegenstände des Anlagevermögens in Fremdwährung
werden, soweit keine besondere Deckung vorliegt,
mit ihren Anschaffungskursen in Euro umgerechnet. Für Vermögensgegenstände und Schulden,
die auf ausländische Währung lauten, wird der
Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag herangezogen.
Zum Bilanzstichtag wurden offene Devisengeschäfte mit den entsprechenden Kassa- bzw.
Terminkursen zum Bilanzstichtag bewertet. Bei
der Umrechnung nicht abgewickelter Termingeschäfte, die zinstragende Bilanzposten sichern,
wurden die Swapbeträge zeitanteilig abgegrenzt
und zusammen mit den Kassakursdifferenzen in
dem Ausgleichsposten für Devisengeschäfte unter
der Position „Sonstige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Offene zinsbezogene Termingeschäfte
und Termingeschäfte mit sonstigen Preisrisiken
bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Das Bewertungsergebnis wird in der Position „Nettoertrag
des Handelsbestandes“ ausgewiesen.
Es wurden keine Bewertungseinheiten nach § 254
HGB gebildet.
Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung
51
Bei den Forderungen, den Wertpapieren und den Verbindlichkeiten handelt es sich ausschließlich um
unverbriefte Vermögensgegenstände und Verpflichtungen.
I. Restlaufzeitengliederung
Andere Forderungen an Kreditinstitute
31.12.2014
TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von
bis drei Monate
160.040
mehr als drei Monate bis ein Jahr
160.025
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
anteilige Zinsen
0
1.058
321.123
Forderungen an Kunden
31.12.2014
TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von
bis drei Monate
153.864
mehr als drei Monate bis ein Jahr
382.427
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
711.353
mehr als fünf Jahre
143.296
anteilige Zinsen
6.040
1.396.984
mit unbestimmter Laufzeit
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit
oder Kündigungsfrist
4
31.12.2014
TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von
bis drei Monate
285.048
mehr als drei Monate bis ein Jahr
291.574
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
140.000
mehr als fünf Jahre
anteilige Zinsen
8.000
4.585
729.207
52
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit
oder Kündigungsfrist
31.12.2014
TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von
bis drei Monate
75.252
mehr als drei Monate bis ein Jahr
362.406
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
215.764
mehr als fünf Jahre
120.416
anteilige Zinsen
9.885
783.723
II. Fremdwährungsvolumina
31.12.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Vermögensgegenstände
1.262.103
1.869.245
Schulden
1.253.613
1.717.234
III. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und zu Beteiligungsunternehmen
Forderungen an Kreditinstitute
Verbundene
Unternehmen
TEUR
Vorjahr
TEUR
81.737
355.552
-
-
1
-
-
-
Forderungen an Kunden
Sonstige Vermögensgegenstände
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Vorjahr
TEUR
3.352
67
-
-
1.085.763
368.814
-
-
24.464
26.301
-
-
15
32
7
14
1.066
36
-
-
Inland
TEUR
Ausland
TEUR
Gesamt
TEUR
Sonstige Verbindlichkeiten
Eventualverbindlichkeiten
Beteiligungen
TEUR
IV. Aufteilung der Erträge nach geografischen Märkten
Zinserträge
18.390
102.454
120.844
Provisionserträge
3.674
7.541
11.215
Sonstige Erträge
1.797
1.989
3.786
In den sonstigen Erträgen ist nicht die Position „Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft“ enthalten.
V. Entwicklung des Anlagevermögens
Anlagespiegel
53
Restbuchwert
31.12.
TEUR
Abschreibung
01.01. bis
31.12.
TEUR
Restbuchwert
Vorjahr
TEUR
4.468
636
585
754
1.272
1.960
2.710
522
2.630
0
0
878
0
274
Anschaffungskosten
TEUR
Zugänge
TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
5.595
468
959
Sachanlagen / Betriebs- und
Geschäftsausstattung
5.265
677
274
604
Geleistete Anzahlungen
kumulierte
AbschreiAbgänge
bung
TEUR
TEUR
Die Abschreibungen wurden nach den handelsrechtlich anerkannten Sätzen bemessen.
VI. Anteilsbesitz der VTB Bank (Deutschland) AG gem. § 285 Ziffer 11 HGB
Name / Sitz
Kapitalanteil
v.H.
Eigenkapital
in Mio. EUR
Ergebnis zum
31.12.2014
in EUR
100,00
0,40
55.919,65
33,33
0,00
0,00
Ost-West Vermögensanlagen GmbH
Frankfurt am Main
Russ Euro EEIG
London
Das Tochterunternehmen Ost-West Vermögensanlagen GmbH, Frankfurt am Main, ist nach § 296 Abs. 2
HGB für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der VTB Bank (Deutschland) AG von
untergeordneter Bedeutung. Mit der Ost-West Vermögensanlagen GmbH besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Ferner besteht mit der Ost-West Vermögensanlagen GmbH als Organgesellschaft eine
körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche sowie umsatzsteuerliche Organschaft.
VII. Finanzanlagen und Wertpapiere
a) Finanzanlagen
Anlagespiegel
Anschaffungskosten
TEUR
Zugänge
TEUR
Beteiligungen
146
-
-
-
146
146
Anteile an verbundenen Unternehmen
434
-
-
-11*
423
434
Festverzinsliche Wertpapiere
67.680
14.462
35.393
9.621**
56.370
67.680
Summe
68.260
14.462
35.393
9.610
56.939
68.260
Abgänge
TEUR
Veränderungen
total
TEUR
* Die Veränderung resultiert aus EUR/RUB-Wechselkurseffekten.
** Die Veränderung resultiert aus EUR/USD-Wechselkurseffekten in Höhe von TEUR 9.621.
Restbuchwert
31.12.
TEUR
Restbuchwert
Vorjahr
TEUR
54
Da für die festverzinslichen Wertpapiere im Anlagevermögen das gemilderte Niederstwertprinzip gilt,
wurden Abschreibungen in Höhe von TEUR 19.210 vermieden. Abschreibungen auf diese Wertpapiere
wurden unterlassen, da die Rückzahlung am Laufzeitende zum Nennwert erfolgt, soweit der Emittent sich
nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet. Hinweise darauf lagen uns zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses nicht vor.
b) Wertpapiere/Beteiligungen/Verbundene Unternehmen
Festverzinsliche Wertpapiere
(ohne Zinsabgrenzung)
gesamt
TEUR
börsenfähig
TEUR
börsennotiert
TEUR
690.426
690.426
690.426
Beteiligungen
146
-
-
Anteile an verbundenen Unternehmen
423
-
-
Bis zum 31. Dezember 2015 werden Wertpapiere in Höhe von nominal TEUR 70.143 fällig.
Der Buchwert der nicht mit dem Niederstwert bewerteten börsenfähigen Wertpapiere beläuft sich auf
TEUR 49.332. Diese Wertpapiere sind separat dem Anlagebuch zugeordnet. Die stillen Lasten belaufen
sich auf TEUR 19.210.
Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände beläuft sich zum Bilanzstichtag auf
TEUR 330.254.
VIII. Sonstige Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten
Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 87.205 enthalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber europäischen Banken aus sogenannten Margin Accounts in Höhe von TEUR 86.216.
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 43.417 enthalten im Wesentlichen negative Wiederbeschaffungswerte für Swapgeschäfte in Höhe von TEUR 41.138.
IX. Rückstellungen
Die Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 24.835 wurden nach den Vorschriften des HGB anhand
versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Bewertet wurden sie nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten „Projected-Unit-Credit-Methode“
(PUC-Methode). Gemäß der PUC-Methode entspricht der Rückstellungsbetrag dem versicherungsmathematischen Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt
gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten
Dienstzeiten erdient worden ist.
Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die
„Richttafeln 2005 G“ von Klaus Heubeck zugrunde
gelegt. Dabei wurden nachfolgende Trendannahmen berücksichtigt:
Rechnungszinssatz p.a.:
Gehaltstrend p.a.:
Rententrend p.a.:
4,54 %
2,50 %
1,75 %
Durch die Umstellung der Bewertung von Pensionsrückstellungen nach BilMoG im Jahr 2009 ergab
sich ein zusätzlicher einmaliger Rückstellungsbedarf in Höhe von TEUR 2.446. Die Bank hat von der
Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2
EGHGB Gebrauch gemacht und den Pensionsrückstellungen einen Betrag in Höhe von TEUR 163
zugeführt (ein Fünfzehntel des Unterschiedsbetrags entspricht TEUR 163). Die Zuführung wird in
der Gewinn- und Verlustrechnung als außerordentlicher Aufwand gezeigt. Der noch nicht in der Bilanz
ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in
Höhe von TEUR 728 wird den Pensionsrückstellungen innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums zugeführt.
Die anderen Rückstellungen in Höhe von
TEUR 5.831 beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für das Personal, für pauschalierte
Bonitätsrisiken, für die Archivierung von Geschäftsunterlagen, für Kontoführungsgebühren und den
Jahresabschluss.
Der Aufwand aus der Aufzinsung von längerfristigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.229 ist im
sonstigen betrieblichen Aufwand enthalten.
X. Steuern
55
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen
die gesetzlich zu tragende Steuerlast unter Berücksichtigung der Veränderungen der Steuerlatenzen.
Der Steueraufwand von TEUR 19.143 beinhaltet
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe
von TEUR 25.527 und einen Ertrag aus der Bildung
aktiver latenter Steuern in Höhe von TEUR 6.384.
Der Steueraufwand aus Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag resultiert in Höhe von TEUR 25.040
aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Jahres 2014 sowie aus Aufwendungen für das Vorjahr
von TEUR 487.
XI. Latente Steuern
Die Bank hat aktive latente Steuern auf Unterschiedsbeträge zwischen der Steuer- und Handelsbilanz gebildet. Für die Körperschaftsteuer wurde
ein Steuersatz von 15 % zzgl. Solidaritätszuschlag
(5,5 % auf die Körperschaftsteuer) berücksichtigt.
Bei der Gewerbesteuer wurden ein Gewerbesteuermessbetrag von 3,5 % und ein Hebesatz von 460 %
für die Stadt Frankfurt am Main verwendet. Die
Unterschiedsbeträge zwischen Steuer- und Handelsbilanz basieren auf steuerlich abweichenden
Risikovorsorgen, Bewertungen und Abzinsungssätzen. Passive latente Steuern bestanden zum
Bilanzstichtag nicht.
XII. Gezeichnetes Kapital
TEUR
Stand Geschäftsjahresende: 1.300
nennwertlose vinkulierte Namensstückaktien
66.468
Die VTB Bank (Austria) AG, Wien, hielt während des
gesamten Geschäftsjahres alle 1.300 Aktienanteile
am Stammkapital der Gesellschaft.
56
XIII. Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen in Höhe von TEUR 215.565
setzen sich aus den gesetzlichen Rücklagen in
Höhe von TEUR 6.647 und den anderen Gewinnrücklagen in Höhe von TEUR 208.918 zusammen.
Die gesetzliche Rücklage beträgt 10 % des gezeichneten Grundkapitals gemäß § 150 Abs. 2 AktG.
Der Bilanzgewinn des Vorjahres betrug
TEUR 41.535. Gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung wurde der gesamte Bilanzgewinn an
die Gesellschafterin ausgeschüttet.
Die Bank weist zum 31. Dezember 2014 aktive
latente Steuern in Höhe von TEUR 11.003 aus.
Somit ist ein Betrag in Höhe von TEUR 11.003 in
den Rücklagen ausschüttungsgesperrt.
XIV. Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe
von TEUR 2.231 bestehen mit TEUR 1.206 im Wesentlichen aus den Zinsaufwendungen hinsichtlich
der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von
TEUR 2.258 enthalten im Wesentlichen Einnahmen aus der gruppeninternen Weiterbelastung
von Kosten und der Erbringung gruppeninterner
Dienstleistungen in Höhe von TEUR 1.027 sowie
aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von
TEUR 748.
Die außerordentlichen Aufwendungen betreffen
eine Zuführung zu den Pensionsrückstellungen
aufgrund der Übergangsregelung des Art. 67 Abs. 1
Satz 2 EGHGB.
XV. Jahresergebnis und Gewinnverwendungsvorschlag
Die Gewinn- und Verlustrechnung der Bank weist
einen Jahresüberschuss von EUR 38.073.959,44
aus. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen,
den Bilanzgewinn in Höhe von EUR 38.073.959,44
an die Gesellschafterin auszuschütten.
XVI. Termingeschäfte / derivative Finanzinstrumente
Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt
es sich ausschließlich um Währungsswaps, die
der Deckung von Fremdwährungspositionen der
Aktiv- und Passivseite dienen. Die Bewertung
der Währungsswaps erfolgt durch eine theoretische Kursermittlung unter Zugrundelegung
einer Swap-Währungskurve. Zum Bilanzstichtag
bestanden Währungstermin-Swaps in Höhe von
EUR 669,1 Mio. Nach der Marktbewertungsmethode ergibt sich daraus ein negativer Marktwert von
EUR 40,9 Mio. Der Buchwert der Währungsswaps
wird in den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe
von EUR 40,8 Mio. ausgewiesen. Sämtliche Devisentermingeschäfte sind dem Anlagebuch zugeordnet. Das Risiko des Instruments besteht darin, dass
der Kontrahent seine Leistung am Fälligkeitstag
nicht vereinbarungsgemäß erfüllt.
XVII. Eventualverbindlichkeiten und andere
Verpflichtungen
TEUR
a) Eventualverbindlichkeiten
aa) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
und Gewährleistungsverträgen
60.904
davon:
Anzahlungs- und Zahlungs
garantien
49.811
Akkreditive
10.836
Sonstige Bürgschaften
abzgl. Sicherheiten
abzgl. Wertberichtigungen /
Rückstellungen
257
25.852
91
34.961
b) Andere Verpflichtungen
ba) unwiderrufliche Kreditzusagen
abzgl. Wertberichtigungen /
Rückstellungen
49.357
174
49.183
Um das latente Risiko der Inanspruchnahme aus
Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen einschätzen zu können, wird ein vergangenheitsbasiertes Durchschnittsmodell – ergänzt
um einen Risikoaufschlag – verwendet. Die Bank
bildet entsprechende Vorsorgereserven. Unsere
so ermittelte Risikoeinschätzung und die sich
daraus ergebende Vorsorge halten wir angesichts
der wirtschaftlichen Verhältnisse unserer Kunden
derzeit für angemessen. Darüber hinaus werden
bei akuten Risiken individuelle Risikovorsorgen
getroffen.
Das Unternehmen, das den Konzernabschluss für
den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist
die OAO Bank VTB mit Sitz in 29, Bolshaya Morskaya Street, St. Petersburg, 190000 Russland. Der
Konzernabschluss ist am Sitz der OAO Bank VTB
in St. Petersburg einsehbar und im Internet unter
www.vtb.ru veröffentlicht.
Das Unternehmen, das den Konzernabschluss für
den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt,
ist die VTB Bank (Austria) AG, Wien, in Österreich.
Der Teilkonzernabschluss ist am Sitz der VTB Bank
(Austria) AG in Wien einsehbar und im Internet
unter www.vtb.at veröffentlicht.
Die Ost-West Vermögensanlagen GmbH als einzige
Tochtergesellschaft der VTB Bank (Deutschland)
AG ist für die Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Bank von untergeordneter
Bedeutung. Die VTB Bank (Deutschland) AG macht
daraufhin von der Vorschrift nach § 296 Abs. 2 HGB
Gebrauch und stellt keinen eigenen Teilkonzernabschluss auf.
XIX. Gesamthonorar des Abschlussprüfers
Die Aufwendungen für Honorare an unseren
Abschlussprüfer beliefen sich bis zum 31. Dezember 2014 auf TEUR 418 und verteilen sich wie
folgt:
Abschlussprüfungsleistungen
XVIII. Konzernabschluss und Konzernkreis
Andere Bestätigungsleistungen
Die Gesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter
der VTB Bank (Austria) AG, Wien, die wiederum
eine hundertprozentige Tochter der JSC VTB Bank,
St. Petersburg, ist.
Steuerberatungsleistungen
Sonstige Leistungen
Gesamt
TEUR
davon für
Vorjahre
TEUR
212
-
47
-
139
78
20
-
418
78
57
58
XX. Durchschnittliche Zahl der beschäftigten
Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres
gesamt
weiblich
männlich
100
36,5
63,5
6
1
5
106
37,5
68,5
Zentrale
Frankfurt
Repräsentanz Moskau
Gesamt
XXI. Organe der VTB Bank (Deutschland) AG
Aufsichtsrat
Mikhail Yakunin, Moskau
Alexey Krokhin, Wien
Bezüge der Organe
An frühere Vorstandsmitglieder waren TEUR 529
zu zahlen, die Pensionsrückstellungen für diesen
Personenkreis betrugen TEUR 14.127. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden TEUR 133 vergütet.
An die Mitglieder des Vorstandes bestehen am
Bilanzstichtag folgende Kreditlinien, wobei es sich
um Limite bei ausgegebenen Firmenkreditkarten
handelt:
Valeriy Lyakin:
Alexander Frey:
Vorsitzender
Senior Vice President der
OAO Bank VTB
Stellvertretender
Vorsitzender
Vorstandsvorsitzender der
VTB Bank (Austria) AG
Oleg Gorlinskiy, Moskau
Senior Vice President der
OAO Bank VTB
Vsevolod Smakov, Moskau
Vice President der JSC
VTB 24
Florian Dorsch, Darmstadt
Bankangestellter
VTB Bank (Deutschland) AG
Stephan Schwind, Erlensee
Bankangestellter
VTB Bank (Deutschland) AG
Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden keine Kredite
gewährt.
Frankfurt am Main, den 23. Februar 2015
Der Vorstand
V. Lyakin
Vorstand
Valeriy V. Lyakin,
Bad Homburg
Vorsitzender
Alexander Frey,
Friedrichsdorf
Mitglied des Vorstands
EUR 10.000,00
EUR 7.000,00
A. Frey
Bestätigungsvermerk
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und
den Lagebericht der VTB Bank (Deutschland) AG,
Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist
es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung
und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des
durch den Jahresabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und
durch den Lagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche
Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,
Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
umfasst die Beurteilung der angewandten Bilan-
59
zierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und
des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen
geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Frankfurt am Main, den 23. Februar 2015
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Christian F. Rabeling
Wirtschaftsprüfer
ppa. Kerstin Klein
Wirtschaftsprüferin
60
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat während des Berichtsjahres
die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden
Aufgaben wahrgenommen.
Über die geschäftliche Entwicklung der Bank hat er
sich laufend vom Vorstand unterrichten lassen.
Die von der Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählte PwC AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt / Main, hat die Buchführung,
den Jahresabschluss und den Lagebericht, soweit
er den Jahresabschluss erläutert, geprüft und hatte
keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung
zustimmend Kenntnis genommen.
Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG für das
Geschäftsjahr 2014 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt,
Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Die
PwC AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den
Bericht geprüft und mit dem folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und
Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig
sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht
unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind.“
Der Aufsichtsrat schließt sich diesem Prüfungsergebnis an.
Nach dem abschließenden Ergebnis der vom
Aufsichtsrat vorgenommenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts sowie des Berichts
des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen werden Einwendungen von
ihm nicht erhoben.
Der Aufsichtsrat billigt den Lagebericht sowie den
Jahresabschluss, der damit festgestellt ist.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den
Mitarbeitern für die im Jahre 2014 geleistete Arbeit
Dank und Anerkennung aus.
Frankfurt am Main, im März 2015
Der Aufsichtsrat
Offenlegung gemäß CRR
Die Bank ist gemäß § 26a KWG Abs. 1 KWG verpflichtet, Informationen gemäß den Artikeln 435 ff.
der Verordnung (EU) Nr. 575 / 2013 in der jeweils
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