Telematik - Institut für Informatik

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FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Telematik
Kapitel 1:
Einführung und Motivation
Trends, Internet, Nutzer, Leitbeispiel, Literatur
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
Freie Universität Berlin
Institut für Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.1
1.1
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Übersicht
1. Einführung und Motivation
7. Internet-Protokolle
‰ Bedeutung, Beispiele
‰ IP, ARP, DHCP, ICMP
‰ Routing
2. Begriffswelt und Standards
‰ Dienst, Protokoll, IETF, ITU, ISO, ETSI,
IEEE, Automat
3. Nachrichtentechnik
‰ Daten, Signal, Medien, Physik
4. Bitübertragungsschicht
z RIP, OSPF, CIDR, BGP
8. Transportprotokolle
‰ UDP, TCP
9. Verkehrssteuerung
‰ Kriterien, Mechanismen
‰ Verfahren in TCP, RED
‰ Codierung
‰ Repeater, Modem, DSL
5. Direktverbindungsnetze
10. Klassische Telekommunikationsnetze
‰ Telefon, ISDN, ATM
‰ IN, GSM
‰ Rahmenerzeugung
z HDLC, PPP, SDH, ATM
‰ Fehlererkennung, Protokolle
‰ Ethernet (IEEE 802.3)
‰ Token Ring (IEEE 802.5)
11. Anwendungen
6. Vermittlung
‰ Paket-/Zell-/Leitungsvermittlung
‰ Wegwahlverfahren
‰ Brücke/Switch
‰
‰
‰
‰
DNS, SMTP, HTTP
Darstellungsformate, ASN.1
Management, SNMP
Sicherheit
z Firewall, TLS, IPSec
z Spanning-Tree, Hardware, VLAN
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.2
1.2
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Der Begriff „Telematik“
Tele kommunikation Infor matik
„Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Kommunikation von Daten unter
Nutzung technischer Mittel über („größere“) räumliche Entfernungen befasst.“
‰
Telematik (engere Bedeutung):
„Gegenüber Standardtelefondienst fortgeschrittene Telekommunikationsdienste in
Verbindung mit digitaler Netztechnik.“ (z.B. Telefax, Online Dienste, Mehrwertdienste)
‰
Telematik (in Verbindung mit Anwendungen):
z
Telematik im Verkehrswesen (Verkehrstelematik):
rechner- und kommunikationsgestützte Verkehrsleitsysteme
z Telematik in der Medizin (Telemedizin):
Ferndiagnose, Patientenüberwachung, Tele-Chirurgie
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1.3
Der Begriff „Telematik“ ist eigentlich ein Mantelwort, zusammengesetzt aus „Telekommunikation“
und „Informatik“. Durch diese Begriffsbildung soll zum Ausdruck gebracht werden, dass keines der
beiden Fachgebiete allein die vielfältigen Aspekte, die im Zusammenhang mit dem zentralen
Begriff, der „Kommunikation“, betrachtet werden müssen, vollständig behandeln kann. Statt dessen
ist eine integrierte Sichtweise notwendig, die sich auf Verfahren, Ideen und Modelle aus beiden
Gebieten stützt.
Neben der (oben angegebenen) allgemeinen Definition, kann der Begriff „Telematik“ auch eine
Reihe weiterer (engerer) Bedeutungen besitzen, die nicht zentraler Bestandteil dieser Vorlesung
sind. So z.B. als Bezeichnung für (gegenüber dem Standardtelefondienst) fortgeschrittene
Telekommunikationsdienste, im Verkehrswesen (Verkehrstelematik) sowie in der Medizin
(Telemedizin).
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.3
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Telematik, WS 2002/2003
Grundlegendes Buch für die Vorlesung
Larry Peterson, Bruce S. Davie:
Computernetze - Ein modernes Lehrbuch
dpunkt.verlag, Heidelberg, 2000
ISBN 3-932588-69-X
‰
‰
‰
Gibt es ebenso in Englisch (Computer Networks, ISBN 1-558605-77-0)
Deckt alle Internet-relevanten Inhalte ab
Deckt aber nicht die klassischen Telekommunikationsnetze ab
Eine Übersicht über fast alle Teile der Vorlesung gibt
‰
G. Krüger & D. Reschke: Lehr- und Übungsbuch Telematik.
Fachbuchverlag Leipzig, 2. Auflage, 2002. ISBN 3-446-22073-9, < 30€!
Weitere Literatur am Ende des Kapitels
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1.4
Die vorliegenden Unterlagen sind im Laufe mehrerer Vorlesungen an den Universitäten Karlsruhe
(Prof. Krüger, Prof. Juling, Prof. Zitterbart), Kiel (Prof. Schiller), Braunschweig (Prof. Zitterbart),
FU Berlin (Prof. Schiller) entstanden und beinhalten auch Material diverser
Firmenveröffentlichungen, Internet-Quellen etc. Zahlreiche Autoren haben hierzu beigetragen,
welche im Einzelnen gar nicht mehr alle genannt werden können. Daher ohne Namensnennung ein
großer Dank an alle, die im Laufe der Jahre etwas zu diesen Folien beigetragen haben!
Bei Fragen, Anregungen, Kommentaren zu diesen Folien bitte eine Email an
[email protected]!
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.4
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Telematik, WS 2002/2003
Entwicklungstrend: Mobile Kommunikation
„Jedermann, zu jeder Zeit, an jedem Ort (mit jeder Kommunikationsform)“
anybody,
anybody,(m)anytime,
(m)anytime,(m)anywhere
(m)anywhere
Schrittmacherrolle: Mobiltelefonie
‰
‰
derzeit bereits über 1 Milliarde Nutzer
Festnetztelefonie bereits übertroffen
z
‰
ebenso das „feste“ Internet
weltweite Abdeckung auch durch
Satellitensysteme
Ziel:
‰
Übertragung von Sprache, Daten,
Audio, Video ...
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1.5
Mobile Kommunikation wird heute oft mit Mobilfunkkommunikation gleichgesetzt und diese
wiederum mit der Mobiltelefonie. Seit Einführung der digitalen Mobilfunknetze (in Deutschland D1
und D2) hat die Mobiltelefonie eine rasante Entwicklung genommen. Der jährliche Zuwachs an
Mobiltelefonteilnehmern hat selbst die hohen Steigerungsraten des Internet übertroffen.
Die Steigerungsraten sind auch weltweit zu verzeichnen. Dabei ist für die Mobilfunkverbreitung
vorteilhaft, dass keine aufwendige Anschlussinfrastruktur zum Teilnehmer erforderlich ist (beim
sogenannten ortsgebundenen Festnetz (z.B. dem ISDN) entfallen auf den Anschlussbereich der
Teilnehmer fast 50% der gesamten Netzkosten). Deshalb stellt die Überbrückung des letzten
Kilometers (englisch last mile) ein großes Problem für die Konkurrenten der Deutschen Telekom
AG dar. In Ländern mit großer geografischer Ausdehnung spielen die Verkabelungskosten der
Teilnehmer eine noch größere Rolle.
Die im Slogan: „Jedermann, zu jeder Zeit, an jedem Ort“ hervorgehobene Ortsunabhängigkeit wird
durch die zunehmende Verfügbarkeit von Satellitensystemen, für die auf den Aufbau einer
terrestrischen Funkinfrastruktur verzichtet werden kann (direkte Kommunikation mit
„Satellitenhandies“), praktisch auf der ganzen Erde realisierbar.
Zwei Mobilitätsaspekte lassen sich generell trennen:
Benutzermobilität: Drahtlose Kommunikation von jedem beliebigen Standort
Gerätemobilität:
Beliebige Standortwechsel eines Gerätes (z.B. PC) im Festnetz.
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1.5
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Mobile and Wireless Web Services – Always Best Connected
LAN, WLAN
780 kbit/s
GSM 57 kbit/s
Bluetooth 500 kbit/s
UMTS, GSM
115 kbit/s
LAN
100 Mbit/s,
WLAN
54 Mbit/s
UMTS,
DECT
2 Mbit/s
GSM 384 kbit/s,
WLAN 780 kbit/s
GSM 115 kbit/s,
WLAN 11 Mbit/s
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AG Technische Informatik
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UMTS, GSM
384 kbit/s
1.6
1.6
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Telematik, WS 2002/2003
Entwicklungstrend: Technische Kommunikation
Heute:
‰
Telekommunikation zwischen Menschen im Vordergrund
Zukünftig:
‰
Technische Geräte / technische Systeme kommunikationsfähig
Beispiele:
‰
‰
‰
Produktionseinrichtungen
Tele-Diagnose, Tele-Wartung, Tele-Betrieb
Kommunikation in/mit Fahrzeugen
u.a. Verkehrstelematik
Hausnetze
Sicherheit, Haushaltsgeräte-Kommunikation, Heizungssteuerung, usw.
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1.7
Die Telekommunikationstechnik der letzten 150 Jahre (beginnend mit der Telegrafie, dann
dominiert durch das Telefon, aber auch als Massenkommunikationsmittel Rundfunk und Fernsehen)
war auf den Menschen als Empfänger (und im Prinzip auch als Sender) ausgerichtet. Das gilt auch
im Kern für die online Nutzung eines PCs.
In Zukunft wird sich dieses Bild grundlegend ändern. Da immer mehr technische Geräte,
Maschinen, Fahrzeuge und komplexere „Verbunde“ von Maschinen (technische Systeme) durch
Computer (Mikroprozessoren) überwacht, gesteuert und geregelt werden, ist es naheliegend, auch
die in die Gerätefunktionen eingebetteten Computersysteme (embedded systems) mit
Kommunikationsfähigkeiten auszustatten. So können sie untereinander, das ist heute schon oft die
Regel, aber auch mit externen technischen Einrichtungen und natürlich auch mit den Menschen
kommunizieren. Die Kommunikation aus dem Gerät heraus kann über eine Funkschnittstelle, einen
„Kommunikationsdraht“ und dann über das Festnetz oder auch über die Starkstromleitung
(elektronischer Netzanschluss) erfolgen.
Bereits heute haben in der industriellen Produktion Systeme zur Fernwartung, Ferndiagnose und
auch Fernbedienung große Bedeutung erlangt. Viele deutsche mittelständische
Maschinenbauunternehmen können so ihre gegebenenfalls weltweit verteilten Produkte, wie
Werkzeugmaschinen, Fertigungsstraßen usw. fernbetreuen, ohne permanent hochqualifizierte
Spezialisten vor Ort oder auf Reisen zu haben.
AG Technische Informatik
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1.7
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Telematik, WS 2002/2003
Examples from the CST lab
LAN,
WLAN,
GPRS
RF,
wired
Industry control system
local server
+
cache
Wireless embedded
web server
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Internet
Amazon.com
GPRS,
WLAN,
…
Client
1.8
1.8
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Entwicklungstrend: Ubiquitäre Informationstechnologien
Ubiquität („Allgegenwärtigkeit“):
‰
Nichtgebundensein an einen Standort
‰ Information als überall erhältliches Gut
‰ ÖInformation Technology (IT) beyond the PC
Persönliche Technologien
‰
Zugang zu IT-Diensten mit sich herumtragen
‰ Beispiele: Persönliche Digitale Assistenten (PDAs), Wearable Devices
Informationsumgebungen
‰
Zugang zu IT-Diensten überall vorhanden
‰ Beispiele: Intelligente, kommunikationsfähige
Geräte/Systeme, Aktive Gebäude (cooperative buildings)
Ubiquitäre Unterstützung
‰
wirkt im Hintergrund,
wird selbst aktiv,
‰ (teil-)autonom von Menschen.
‰
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1.9
Allgemeine Entwicklungstendenz:
früher:
Viele Menschen an einem Computer
heute:
Ein Computer pro Person
bald:
Viele Computer pro Person
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1.9
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Entwicklungstrends in der Übersicht
UMTS, WLAN,
DAB, GSM,
TETRA, ...
ad
c
ho
Personal Travel Assistant,
DAB, PDA, Laptop,
GSM, UMTS, WLAN,
Bluetooth, IrDA...
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1.10
Die Abbildung bringt noch einmal die beschriebenen Entwicklungstrends in Zusammenhang:
Mobile Kommunikation erlaubt es Passagieren eines Fahrzeuges, zu beliebigen Zeitpunkten
zu telefonieren oder Daten abzurufen.
Fahrzeuge können untereinander spontan „ad-hoc“-Netzwerke bilden, die beispielsweise
einen Austausch von Abstandsdaten oder Warnsignalen erlauben und somit die technische
Kommunikation zwischen Fahrzeugen ermöglichen.
In Fahrzeugen ist natürlich auch der Einsatz von PDAs möglich, die mittels der
Kommunikationseinrichtungen im Fahrzeug Zugang zu beliebigen Diensten haben (Bsp.:
WWW).
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1.10
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Telematik, WS 2002/2003
Einsatz technischer Mittel - Telekommunikation
Die klassische Nachrichten-/Telekommunikationstechnik ist von der
Sprachkommunikation (Telefon) geprägt (technisch und wirtschaftlich).
Menschen als Kommunikationspartner:
akustische Schnittstelle
Mensch
Mensch
Komm.- Schnittstelle Komm.- Schnittstelle
TelefonTelefonapparat
apparat
Telefonnetz
Telefonnetz
akustische Schnittstelle
TelefonTelefonapparat
apparat
Mensch
Mensch
eingefügtes technisches System
Modell einer Telefonkommunikation
Das technische System wird in den - ansonsten weitgehend unveränderten Kommunikationsablauf eingefügt.
akustische
Schnittstelle
Mikrofon
akustische
Schnittstelle
Festnetz/Funknetz
Radio-Lautsprecher
Modell einer Rundfunkkommunikation
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1.11
1.11
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Telematik, WS 2002/2003
Telefondienst dominierte den Telekommunikationsmarkt
Anteile der Bereiche des Dienstemarkts am Gesamtumsatz von 68 Milliarden DM (1997)
Datendienste,
Datenmehrwert
dienste
11%
Mediendienste,
Kabel-TVÜbertragung
6%
Mobilfunk
17%
Telefondienst
61%
Sprachmehrwertdienste
5%
Quelle: Computer Zeitung 8/1998
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AG Technische Informatik
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1.12
1.12
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Ablösung des reinen Sprachverkehrs als
Wachstumsträger
% (auf das Jahr 1996 bezogen)
300
250
200
Sprache
IP-Verkehr
150
100
50
0
1996 1997 1998 1999 2000 2001
Quelle: Alcatel Telecommunication Review, 1998
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Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.13
1.13
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Telematik, WS 2002/2003
Historie: Technik
Jahr
1840
Erfindung
Morse-Telegraf
1861
1887
1892
Telefon
elektromagn. Wellen
Automatischer
Drehwähler
Rundfunk
Koaxialkabel
Nachrichtensatelliten
Glasfaser
(USA)
WDM (wavelength
division multiplex)
1923
1929
1964
1966
1984
1997
Leistung
Elektronischer Nachrichtenaustausch über
größere Distanzen
Sprachkommunikation über größere Distanzen
Funktechnik
Automatisierung der Telefonvermittlung
Massenkommunikation
Höhere Datenraten
Grundlage für globale Kommunikation
extreme Steigerung der Datenraten
Aufhebung des Fernmeldemonopols
Steigerung der Datenraten auf Glasfaserstrecken
auf bis zu 1 Terabit/s (Tera = 1012)
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1.14
"Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ (aus c‘t/Heise-Ticker, 22.10.01)
Auf die Frage „Wer hat das Telefon erfunden?“ würden die meisten Menschen wohl antworten: Alexander Graham Bell. Das stimmt, solange man den
Inhaber des Patents als Erfinder betrachtet. Es stimmt nicht, wenn man die Spuren dieser Idee weiter zurückverfolgt. Denn den ersten „Ferntonapparat“
baute Johann Philipp Reis, Bäckersohn aus Hessen. Am 26. Oktober 1861 stellte er seine Erfindung im Frankfurter Physikalischen Verein[1] vor. Reis,
1834 im hessischen Gelnhausen geboren, besuchte in Friedrichsdorf im Taunus ein Internat, an dem er später als Lehrer arbeitete. Dies scheint ihm
genug Zeit gelassen zu haben für sein Hobby, die Tüftelei. In der Scheune hinter dem Haus erfand er neben einem Vorläufer des Telefons auch ein
Dreirad und eine Wasseruhr. Sohn Carl beschreibt den Vater als doppelten Dickschädel: Er habe "einen außergewöhnlich dicken Kopf" gehabt und
sich seine Hüte stets Maß schneidern lassen. Und: "Wollte er einen wohlerwogenen Entschluss zur Ausführung bringen, ließ er sich durch nichts
abbringen". Seine ursprüngliche Absicht bei der Erfindung des Telefons, erinnert sich Reis in seinen Memoiren, sei es weniger gewesen, Töne zu
übertragen. Er wollte verstehen, wie das Gehör funktioniert. Eine frühe Version seines Geräts ist in dem kleinen Museum zu sehen, das in Reis’
Friedrichsdorfer Wohnhaus untergebracht ist. Ein aus Holz geschnitztes Ohr dient dabei als Sender, eine Schweinsblase imitiert das Trommelfell, ein
Metallstreifen bildet den an einen Stromdraht angeschlossen Hammer. Bewegen Schallwellen die Membran, wird ein Stromkreis geschlossen oder
unterbrochen. Als Empfänger verwendet Reis eine mit einem Draht umwickelte Stricknadel, die durch die Stromstöße magnetisiert wird. Als
Resonanzkörper dient anfangs eine Geige, später ein Holzkästchen.
Zu Ruhm und Reichtum kam Reis durch seine Erfindung nicht. Die Meriten erntete Bell, der Reis vor allem eines voraus hatte: In den USA gab es
bereits ein Patentrecht, in Deutschland noch nicht. Freilich hatte Bell die Erfindung von Reis auch technisch weiter entwickelt: "Hauptvorteil war, dass
bei Bell die Kommunikation in beide Richtungen funktionierte, weil er Sender und Empfänger vereinte", erklärt die Leiterin des Friedrichsdorfer
Museums, Erika Dittrich. Als Bell das Telefon 1876 patentieren ließ, war Reis bereits zwei Jahre tot. Er starb mit 40 Jahren. Der Legende nach begann
der Siegeszug des Telefons mit Sätzen ohne Sinn. Die Geschichte geht zurück auf einen Lehrer-Kollegen, der in seinen Erinnerungen eine Vorführung
im Hause Reis schildert: Reis’ Schwager las am Telefon im Garten ein Buch vor, Reis wiederholte dem Publikum laut den Text, den er dem
Empfänger abgelauscht hatte. Der Kollege konterte, er kenne vielleicht das Buch auswendig. "Deshalb ging ich selbst in den Raum, in dem das Telefon
stand, und sprach einige Sätze wie 'Die Sonne ist von Kupfer' oder 'Das Pferd frisst keinen Gurkensalat'". Reis verstand zwar nicht genau, was das
Pferd frisst und dachte, die Sonne sei aus Zucker, aber der Kollege war dennoch überzeugt. 1861 führte der Tüftler sein Telefon erstmals vor
Fachpublikum vor. Es war inzwischen mehrfach verändert worden und glich nicht mehr seinem anatomischen Vorbild. Die Mitglieder des
Physikalischen Vereins erlebten mit, wie zwei Assistenten in einem anderen Raum musizierten. Einer sang und einer spielte Horn. Musik war mit dem
Reis-Telefon zwar besser zu verstehen als Text, sagt der heutige Vorsitzende des Physikalischen Vereins, Gerd Sandstede. "Die These, mit dem
Reisschen Apparat sei keine Sprache übertragbar gewesen, ist aber inzwischen widerlegt.„ Über die Reaktion der Fachkollegen war der Erfinder
enttäuscht. Unter
Protest legte er seine Mitgliedschaft nieder. "Er hatte sich erhofft, dass der Physikalische Verein mehr für die Vermarktung tut", sagt Sandstede, "aber
das war nicht seine Aufgabe." Der Verein habe ihm geholfen, bekannt zu werden, ihm Auftritte vermittelt und Veröffentlichungen ermöglicht. Er habe
ihn auch in Kontakt gebracht zu einem Frankfurter Mechaniker, der das Telefon in Serie produzierte und für 21 Gulden in alle Welt verkaufte. Private
Nutzer gab es noch nicht, die ersten Käufer waren Fachleute – wie Mr. Bell. (Sandra Trauner, dpa) / (jk/c't)
URL dieses Artikels: http://www.heise.de/newsticker/data/jk-22.10.01-000/
Links in diesem Artikel: [1] http://www.physikalischer-verein.de
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1.14
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Computergestützte Telekommunikation
Digitale Telekommunikation
‰
‰
Digitalisierung aller Kommunikationsformen (Gesprochene Sprache, Musik,
Text, Grafik, Festbild, Bewegtbild (z.B. Video), Technische Daten)
Ausrichtung auf Multimedia (Integration mehrerer Kommunikationsformen)
vorzugsweise für den Menschen als Empfänger
Grundlage: Computer-Computer-Kommunikation
‰
‰
Digitale Telekommunikation ist ausschließlich auf
Mikroelektronik/Computer-Basis und damit durch Hard-/Software-Systeme
der Telematik realisiert.
Moderne Telekommunikationsnetze (unter Einschluss der Endgeräte) sind
Computernetze (Computer Networks).
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AG Technische Informatik
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1.15
1.15
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Telematik, WS 2002/2003
Kommunikationsbasis: Computernetze
Haushaltsgerät
Übertragungs- und
Vermittlungssystem
LAN 2
mobile
Teilnehmer
LAN 1
Roboter
Backbone
Drahtloses LAN
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Multifunktionales/
Multimediales
Endgerät
1.16
Grundlage für die Telekommunikation ist ein vernetztes System, das sich im Wesentlichen aus
Endsystemen und Vermittlungseinrichtungen zusammensetzt. Endsysteme bieten dabei sowohl
Personen den interaktiven Zugang zur Telekommunikation als auch technischen Einrichtungen wie
beispielsweise Datenbanken oder Fernüberwachungssystemen.
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1.16
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Telematik, WS 2002/2003
Rolle der Software für Telekommunikationssysteme
Komplexitätszunahme der Software am Beispiel von EWSD-Systemen
(Digitale elektronische Wählsysteme von Siemens, wie sie im
öffentlichen Telefonnetz eingesetzt werden):
1960
1970
1980
1990
2000
60 MOI
50 MOI
40 MOI
30 MOI
Apollo
20 MOI
10 MOI
Space
B-ISDN
Shuttle
(S9) geschätzt
Lunar
EWSD-APS USA
Mission
(Doku: 750.000 DIN-A4)
Control
EWSD-APS
WM
Gemini
Mercury
EWSD-APS
DBP-14
MOI = Millionen Objekt-Code-Instruktionen
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.17
1.17
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Telematik, WS 2002/2003
Das Internet
Das Internet besteht aus
‰
einer Menge von Computern, die
z
dasselbe Netzwerkprotokoll TCP/IP verwenden;
z irgendwie (direkt oder indirekt) miteinander verbunden sind;
z gewisse Dienste anbieten oder benutzen,
‰
‰
einer Menge von Nutzern, die vom Arbeitsplatz direkten Zugriff auf die
angebotenen Dienste haben,
einer Menge von weiteren, über Gateways erreichbaren Netzen.
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AG Technische Informatik
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Deutschland
Welt
1.18
1.18
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Telematik, WS 2002/2003
Struktur des Internets
Ziel
‰
Weltweite Kommunikation zwischen Rechnersystemen unterschiedlicher
Bauart
Struktur:
‰
Kopplung einzelner Rechner bzw. lokaler Netze über ein teilvermaschtes
Netz von Routern
LAN
R
L
A
N
R
Router
Router
R
R
Router
R
Router
Rechnersystem
R
R
Definition einer einheitlichen Protokollfamilie: TCP/IP
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AG Technische Informatik
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1.19
1.19
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Telematik, WS 2002/2003
Das Internet als Summe vieler Netze (Netz der Netze)
‰
Das Internet gehört heute und in absehbarer Zukunft zu den größten und
bedeutendsten weltweiten Kommunikationssystemen
Distanz zwischen Rechner im
Rechensystemen selben
LAN
Raum
Gebäude
Gelände
MAN
Stadt
Land
Kontinent
WAN
10 m
100 m
1 km
10 km
100 km
1.000 km
Internet
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 Kopplung von
unterschiedlichen
Netzen auf der Basis
gewisser Kommunikationsprotokolle
1.20
Das Internet ermöglicht die Kopplung der unterschiedlichsten Netztypen zu einem weltweiten
Kommunikationsverbund. Eine erste Einteilung dieser verschiedenartigen Netze lässt sich dabei
anhand ihrer Ausdehnung vornehmen:
LAN (Local Area Network)
MAN (Metropolitean Area Network)
WAN (Wide Area Network)
Wir werden später sehen, dass die Flexibilität, praktisch beliebige Netze und damit verknüpfte
Übertragungstechniken in einem Netz, dem Internet, zusammenzufassen, dadurch erreicht wird,
dass die Kopplung dieser Netze auf einer Protokollebene erfolgt, die oberhalb der Festlegungen von
Übertragungsspezifika liegt.
AG Technische Informatik
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1.20
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Telematik, WS 2002/2003
Dienste im Internet
Im Internet häufig genutzte Dienste:
‰
World Wide Web (WWW)
z
weltumspannendes Nachschlagewerk
z Basis „Hypertext Transfer Protocol“ (HTTP)
‰
Elektronische Post (E-Mail)
z
Austausch von digitalen (multimedialen) Nachrichten
z Basis „Simple Mail Transfer Protocol“ (SMTP)
‰
Dateitransfer
z
Abrufen oder Übermitteln von Dateien
z Basis „File Transfer Protocol“ (FTP)
‰
Netzwerkverwaltung
z
Überwachung und Kontrolle von vernetzten Systemen
z Basis „Simple Network Management Protocol“ (SNMP)
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1.21
Wie bereits angesprochen, ist eine Grundvoraussetzung im Internet die Verwendung gemeinsamer
Kommunikationsprotokolle, konkret der TCP/IP-Protokollfamilie. Auf deren Basis werden dann
unterschiedliche Dienste realisiert.
Der bekannteste Dienst ist das World Wide Web (WWW), das im Verlauf der Vorlesung noch öfter
als Beispiel herangezogen wird. Ebenfalls sehr gebräuchlich sind Dienste zur Übermittlung von
elektronischer Post oder zum Transferieren von Dateien. Schließlich sei noch darauf hingewiesen,
dass gerade in einem derart komplexen Netz wie dem Internet die Möglichkeit der entfernten
computergestützten Verwaltung gegeben sein muss.
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.21
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Internet-Entwurfsprinzipien
Minimalismus und Autonomie
‰
Das Netz soll selbstständig funktionsfähig sein und keine internen
Änderungen benötigen, falls es mit weiteren Netzen verbunden werden
soll.
„Best-Effort“-Dienst
‰
Das Netz soll versuchen, „so gut es geht“ Daten Ende-zu-Ende
weiterzuleiten. Zuverlässige Kommunikation kann durch Wiederholung der
Sendung erreicht werden.
z
Heute werden vielfältige Erweiterungen in Richtung Dienstgüte diskutiert.
Zustandsfreie Router
‰
Kein Router soll einen bestimmten Zustand pro Ende-zu-EndeKommunikationsbeziehung speichern.
z
Auch hier werden im Rahmen von Dienstgüteunterstützungen Alternativen
diskutiert.
Dezentralisierte Steuerung
‰
Es gibt keine globale Steuerung der miteinander verbundenen Netze.
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.22
1.22
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Historie: Entwicklung des Internet
1962
DoD (Department of Defense, „Pentagon“):
Verteidigung hängt von der Kommunikation ab.
1967
ARPA (Advanced Research Project Agency) des DoD:
Auftrag „Projektstudie ausfalltolerantes Paketnetz“ an SRI
(Stanford Research Institute)
1969
Erstes „Internet“: 4 Hosts
1971
Betriebsaufnahme ARPAnet, das erste Internet-Backbone
1974
Neue Protokollsuite: TCP/IP
(Transmission Control Protocol/Internet Protocol)
1988
IP-Verbindung zum Internet aus Deutschland über EUnet-IRB Dortmund
und XLink (eXtended Lokales Informatik-Netz Karlsruhe)
1991
EBONE: Europäisches Backbone
1995
Internet rückt in öffentliches Bewusstsein durch WWW
1996
University Corporation for Advanced Internet Development - Internet2
1999
Zweites Internet2-Backbone: Abilene
2000-2002
Aufstieg und Absturz der dotcoms
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.23
1.23
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Schnelligkeit der Durchsetzung des Internets
110
100
90
Zahl der angeschlossenen Haushalte
in den Vereinigten Staaten (in Millionen)
80
70
60
50
40
30
Radio
20
10
0
Kabelfernsehen
Fernsehen
Internet/Online
1922
1950
1982
1994
(Quelle: Bertelsmann)
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
1.24
Die obige Grafik stellt die Anzahl der Benutzer von Radio, Fernsehen, Kabelfernsehen und InternetDiensten einander gegenüber. Interessant dabei ist, dass der Internetzugang somit zur
Massenkommunikation gerechnet wird.
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.24
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Geschätzte Anzahl der Benutzer des Internet
Nutzer weltweit (Mio.)
350
300
250
200
150
100
50
0
1995 1996 1997 1998 1999 2000
2005
Quelle: Nua Internet Surveys www.nua.ie/surveys/), 1999
Bereits heute übertroffen! Geschätzt werden etwa 600 mio. Nutzer!
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.25
1.25
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Größe der Internet-Top-Level-Domains
5,8 Millionen .de – domains,
162 Millionen hosts weltweit (10/2002)!
Hosts je Domain (Mio.)
60
50
40
30
20
10
0
net com jp
edu ca
it
de
uk
au
nl
fr
br
mil
us
tw
es
org se
mx
Quelle: Internet Software Consortium (www.isc.org), 2002
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.26
1.26
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Geschätzte Anzahl von Internet-Hosts in Europa bzw.
Deutschland
Sep. 2000
Jan. 1992
Quelle: DENIC eG (http://www.denic.de/), 10/2000
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.27
1.27
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Leitbeispiel: Wie kommt ein Bild von Yogi auf einen
Laptop im Reichstag?
Marsoberfläche
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.28
1.28
FU Berlin, Institut für Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
Telematik, WS 2002/2003
1.29
1.29
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Übertragungsstrecken abstrakt im Leitbeispiel
Sojourner
Pathfinder
Notebook
Antenne
LAN
Satellit
Internet
(TCP/IP)
Betreiber2
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
Mission Control
Betreiber0
Betreiber1
1.30
1.30
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Übertragungsstrecken des Leitbeispiels im Schichtenmodell
WWW-Server
Funk
HTTP
Proprietäre Systeme:
- Deep Space Network
(Erde-Mars)
- 9600bps Funkmodem
(Pathfinder-Sojourner)
Router
Router
TCP
Coax
IP
Glasfaser
Router
Router
LLC
MAC
PHY
Notebook
Gateway
WWW-Browser
Firewall
Glasfaser
HTTP
TCP
Router
IP
Bridge
LLC
LLC
IP
LLC
LLC
MAC (WLAN)
MAC (WLAN)
MAC (Ethernet)
MAC (Ethernet)
MAC (FDDI)
PHY (Code...)
PHY (Code...)
PHY
PHY
PHY
Funk
UTP5 - Twisted Pair
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.31
1.31
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Leistungsentwicklung: Vergleich
Bandbreite/Halbleiter/Bildschirme
1000x
Bandbreite: LAN/WAN
Leistung/$: Mikroprozessoren
Speicher/Chip: Halbleiter
100x
Kapazität/$: Speicher
10x
Pixel/$: Bildschirme
1x
1998
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
2008
1.32
1.32
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Informationszeitalter / Informationsgesellschaft
80
Agrarzeitalter
Quelle:
L.A. Nefiodow:
Der fünfte
Kontratieff
Informationszeitalter
Industriezeitalter
70
Erwerbspersonen,
Anteil in %
60
Informationen
50
40
30
Dienstleistungen
20
Produktion
10
0
1800
Landwirtschaft
1850
1900
1950
2000
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
2050
1.33
1.33
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Wirtschaftssektoren Telekommunikationsmärkte
TK-Dienstbenutzer
TK-Dienstbenutzer
soll
sollalles
allesbezahlen
bezahlen
Inhalteanbieter
Inhalteanbieter
bietet
bietetInhalte
Inhaltefür
fürdie
dieDienste
Dienste
an
(Zeitungen,
Nachrichten,
an (Zeitungen, Nachrichten,
Verlage,
Verlage,Supermärkte
Supermärkteusw.)
usw.)
TK-Dienstanbieter
TK-Dienstanbieter
bietet
bietetMehrwertdienste
Mehrwertdiensteauf
aufBasis
Basisder
derLeistungen
Leistungen
der
TK-Netzbetreiber
an
(z.B.
Internet-Provider,
der TK-Netzbetreiber an (z.B. Internet-Provider,
Anbieter
AnbieterininIN
IN(Intelligentes
(IntelligentesNetz)
Netz)
wie
z.B.
0800-,
wie z.B. 0800-,0190-Dienste)
0190-Dienste)
TK-Netzbetreiber
TK-Netzbetreiber
betreibt
betreibtals
alsöffentliches
öffentlichesoder
oderprivates
privatesUnternehmen
Unternehmen
das
sogenannte
Basisnetz
(Signaltransportnetz)
das sogenannte Basisnetz (Signaltransportnetz)
Beispiel:
Beispiel:Deutsche
DeutscheTelekom
TelekomAG,
AG,Vodafone,
Vodafone,Colt,
Colt,Viag,
Viag,KPN
KPNusw.
usw.
Telekommunikationsausrüster
Telekommunikationsausrüster
stellt
stelltdie
dieHard-/Software-Gerätetechnik
Hard-/Software-Gerätetechnik
für
die
für dieanderen
anderenFunktionsgruppen
Funktionsgruppenbereit
bereit
Beispiel:
Siemens,
Cisco,
Beispiel: Siemens, Cisco,Lucent,
Lucent,Nokia,
Nokia,IBM,
IBM,Alcatel
Alcatelusw.
usw.
Ein Unternehmen kann dabei auch mehrere Funktionen übernehmen.
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AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.34
1.34
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Zusammenwachsende Industrien
Inhalt:
Unterhaltung,
Informationsdienste,
Verlage
Interaktives
Multimedia
Computer:
Hardware, Software
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
Kommunikation:
Telefon, TV, Satellit
1.35
1.35
FU Berlin, Institut für Informatik
Telematik, WS 2002/2003
Literatur – eine Auswahl
‰
J.F. Kurose & K.W. Ross: Computer
Networking, Addison-Wesley, 2002.
ISBN 0-201-47711-4.
Neuartiger Ansatz: Top-Down/von der Anwendung zur
Technik, sehr viel hochaktuelle Information zum
Internet.
‰
A.S. Tanenbaum: Computernetzwerke.
Prentice Hall, 4. Auflage, 2002. ISBN 38272-9536-X.
Sehr gute allgemeine Einführung, einfach zu lesen.
‰
F. Halsall: Data Communications,
Computer Networks and OSI. AddisonWesley, 4. Auflage, 1997. ISBN 0-20118244-0.
Vergleichbar mit Tanenbaum, etwas präziser bei
Details.
‰
G. Krüger & D. Reschke: Lehr- und
Übungsbuch Telematik. Fachbuchverlag
Leipzig, 2002. ISBN 3-446-17465-6.
Buch zu Teilen der Vorlesung.
‰
‰
W. Stallings: High-Speed Networks TCP/IP and ATM Design Principles.
Prentice Hall, 1998. ISBN 0-13-5259657.
Aktuelle TCP/IP-Suite, Fokus Hochleistungsnetzwerke.
‰
W.R. Stevens: TCP/IP Illustrated, Vol. 1:
The Protocols. Addison-Wesley, 1994.
ISBN 0-201-63346-9.
Grundlegendes über die TCP/IP-Protokollwelt.
‰
W.R. Stevens: TCP/IP Illustrated, Vol. 3:
TCP for Transactions, HTTP, NNTP, and
the UNIX Domain Protocols. AddisonWesley, 1996. ISBN 0-201-63495-3.
Anwendungsorientierte Aspekte der TCP/IP-Suite.
‰
J. Schiller: Mobilkommunikation.
Addison-Wesley, 2000. ISBN 3-82731578-6
Alles aus Sicht der Mobilkommunikation.
‰
S. Keshav: An Engineering Approach to
Computer Networking. Addison-Wesley,
1999. ISBN 0-201-63442-2.
T. Braun: IPnG. dpunkt.verlag, 1999.
ISBN 3-920993-98-5
Neue Internet-Protokolle, Dienstgüteaspekte.
Sehr fundiertes Buch, auch theoretische Details.
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/
AG Technische Informatik
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
1.36
1.36
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