*'tf*« <>«''_ 6 /l Archiv für Anatomie und Physiologie. Archiv für Anatomie und Physiologie. In Verbindung mit mehreren Gelehrten herauss'es'eben Johann Friedrich ßleckel. Jahrgang 182 9. Mit zehn Kupfertafeln. Leipzig, - ' Verlag von Leopold Voss. Inhalt. Erstes und zweites Heft. Seite I. in II. Vom Ueber Varietäten der Venen. Bonn . . . Professor Weber 1 ' . Beobachtungen über die Infusion verschiedener Substanzen in Thiere. Vom Dr. J. F. Dieffenbach, prakt. ,9 Arzte in Berlin III. teber einige Eigenthümlichkeiten im Verlaufe Schlagadern der Fischotter (Lutra vulgaris). Vom IJan» Carl Leopold liarhow, auss. Professor der dicin Dr. Me- und Prosector zu Breslau IV. Fortgesetzte anatomische 30 Untersuchungen über den Bau der Augen bei den Insekten und Crustaceen. Johanne! Müller, V. der Professor zu Vom Dr. Bonn 38 Ueber die Wolffschen Kürper bei den Embryonen der Frösche und Kröten. Vom Dr. Johanne» Müller, Prof. zu Bonn \l. I'eber die 65 Nanendriiae der Schlangen. hannti Müller, Prof. zu Bonn Vom Dr. Jo- 70 Inhalt.. VI Seite VII. Beschreibung G. Schiipss C. 72 , Heber die Augen des Maikäfers. VIII. Von der Flügelrauskeln der Vögel. Nachtrag zur frü- heren Abhandlung über die Insekten. nes Müller, Prof. Vom 177 IX Ueber den sichtbaren Kreislauf des Blutes ber der jungen Salamanderlarven. Müller, Prof. zu Dr. Johan- zu Bonn Vom in der Le- Dr. Johannes Bonn 182 Drittes Heft. I. Ueber das Ei der Säugethiere vor der Befruchtung. II. Beschreibung eines durch Vereinigung der Augenhöh- Vom Dr. M. W. Plagge , . . 193 Mangel der Nase, Verkürzung des Oberkiefers len, und Aufwärtskrünimung des Unterkiefers missgebilde.ten Kopfs eines Lammes und einer Ziege. Vom Dr. G. Jaeger III. Vom IV. bei Murex Dr. Johannes Müller, Professor zu tritonis Linn. Bonn . . . 203 Bemerkungen über den Acholotl oder mexikanischen Proteus. V. 202 U?ber den Bau der Augen Vom Prof. Dr. Heinrich Baihke in Dorpat. 212 Nachträgliche Bemerkungen zu den frühern Beiträgen zur Geschichte des Gefässsystems der Vögel. Von J. F. Meckel VI. Beitrag zur J. 221 Ent» ickelungsgeschichte der Lungen. Von F. Meckel 230 VII. Beitrag zu der Geschichte ungewöhnlicher Knochen. Von J. F. Meckel 233 Inhalt. VII Seite \nn, Ueber den ausdehnbaren Anhang auf Klappmützen -Seehundes (Phoca dem Kopfe des Von cristata). Wilk. Rapp IX. Frage 236 nach der Sphäre der Productionen hier nach der sinnlich , zunächst %vahrnehnibaren Vorrichtung für Production der Säfte in höheren Organisationen vom Gas an giebt es bis zu den tropfbaren Flüssigkeiten. Oder: Saftparenchyma ein Tom Nerven- und als einen besonderen Gefäss- Systeme sinnlich Nvahrnehm- baren abgegrenzten Apparat, nebst Reflexionen über organische Nomologie und Pathonomie. Vom Dr. G. L. Ofterdinger X. • 241 Ueber den Mangel der linken Niere bei einem Schweine und über das Vorkommen einer Wasserblase an deren Stelle. XI. Ueber die Von G. Busch, Apotheker iu Bleckede Wirkung des . 264 Bisses der südamerikanischen Giftschlangen, und die von mir dagegen angewandte Vom Heilmethode. Dr. J. R. Rensrsrer ..... 271 Viertes Heft. Anatomisch-physiologische Untersuchungen, lich über das Schlagader.system der Vögel. Hant Barkow, zu Breslau auss. Prof. der vorzüg- Vom Dr. Medicin und Prosector 805 Archiv für Anatomie und Physiologie. lieber Varietäten der Venen. Vom Professor ( Weber Hierzu Tafel I. in Bonn. ) Ifer um unsere Wissenschaft so sehr verdiente Fr. Mechel spricht sich in dem deutschen Archive für Physiologie (Bd. I. Heft 2. Seite 285) über den Verlauf der Venen auf folgende Weise aus „Das Gesetz, dass die Venen einen weit unbe- Arterien und ständigeren Verlauf haben, als die Arterien, ist so all- gemein angenommen, dass man kaum einen Einspruch dagegen erwarten und wagen kann dennoch glaube ich, so alt es auch ist, und so sehr man sogar neuerlich die Nothwendigkeit desselben aus höherer Potenzirung ; u. s. w. der Arterien darthun zu können geglaubt hat, gerade den entgegengesetzten Satz aufstellen und erweisen zu können. " Die Hauptgründe für seine Meinung sind folgende: 1) Glebt man die weitem zu beständig Arteriensystemes. Anordnung der Arterien an. Dieses gilt für alle als bei Theile des Halter will unter 400 Körpern nicht einen einzigen gesehen haben, in welchem der Ursprung des Stammes des Aortenbogens yUcktlt Archir f. vom Normal Anal. n. Pbyi. 1829. 1 abwich. lieber Varietäten der Venen. 2 Die meisten Anatomen halten bestehende die höher als gewöhnlich Theilung der Armpiilsader für eine grosse Seltenheit. Dagegen spricht indessen nicht nur meine auf vielfache Untersuchung gegründete Erfahrung, dern die Auctoritäten von Sömmernng, Monro, und Barcley. 2) Hält man Venen für viel zu ganz besonders, dass, die Vertheilung der Man unregelmässig. son- Burm vergisst hier sowohl wegen der grösseren Zahl der Venen , als vor- wegen ihrer grösseren Weite die Gelegenheit zu Abweichungen bedeutend vermehrt und die vorkommenden Abweichungen weit deutlicher sind, dieses um so mehr, weil die Venen meistens freier liegen, und nach dem Tode mit Blut angefüllt sind so dass desshalb im Leben und im Tode, auch ohne vorgängige züglich , , Injection, ihr Verlauf weit deutlicher, der Schlagadern des ist. Aortenbogens „Mehrere dieser meisten habe nen Anstand ich , als der Verlauf — Neunzehn Varietäten der Gefasse führt Bleckel an und sagt dabei; Abveichungen sind sehr häufig, die selbst gefunden, und ich nehme kei- zu behaupten , dass höchstens unter acht Leichen eine von ihnen vorkonnnt. Aehnliche sind dagegen im Venensysteme sehr selten und namentlich zeigen in allen von mir gesehenen Fällen die Venen durchaus keine Spur einer Abweichung vom Normal, unge, Gerade mich auf die Vermuthung, dass die gewöhnliche Meinung nicht ganz richtig sey. So entscheidend nun auch diese Bestimumngen des achtet ich dieser sie Umstand in dieser Hinsicht untersuchte. leitete Hrn. Prof. Meckel scheinen mögen , so glaube ich doch aus mehreren Gründen seinem Lehrsatze: „dass die Arterien nämlich einen unbesliindigeren Verlauf' als die Venen hitben sollten", nicht unbedingt beipflichten zu dürfen, und zwar aus folgenden Gründen: 1) Finde ich eine ^'ergleichung der Varietäten der 3 lieber Varietäten der Venen. Venen und Arterien, wie sie Hr. Meckel angieht, nach physiologischen Grundsätzen nicht ganz statthaft. Die Aufgabe beider Gefasssysteme schiedene und entgegengesetzte, eine ist und darum auch verihre Entfaltung. Das arteriöse Gefässsystem entwickelt sich vom Herzen aus; die Stämme zerfallen in Aeste, die Aeste in Zweige, die Zweige in Reiser u. s. w. , um das Blut an alle Theile des Körpers zuleiten, und so alle Theile zu bilden und zu ernähren. Das Streben -des arteriösen Gefässsystenies geht von dem Centrum gegen die Peripherie des ganzen Körpers sowohl, als auch der einzelnen Organe. nem Boden Sobald das arteriöse Gefässsystem sei- und weder noch an seinem Ende kann eine entsprossen ist, an seinem Anfange, so zerfällt es, Einheit Statt finden. Das venöse Gefässsystem dagegen wurzelt an der Peripherie des Körpers und seiner Organe. Die Reiser vereinigen sich zu Zweigen, die Zweige zu Aesten und um eben das Blut von allen die Aeste zu Stänmien ; Theileu des Körpers Wenn der zum Herzen zurückzuführen. wir daher auch häufig eine Vervielfältigung Stämme des arcus aortae wahrnehmen, so darf uns dieses nicht befremden. arteriöse System Man möchte fast erfülle in solchen Fällen sagen, das nur zu emsig Aber wenn wir öfters eine Vermehrung am Herzen finden würden , so müssten wir uns darüber sehr wundern die Aufgabe des venösen Systemes würde zum Theil verfehlt und solche Varietäten, wovon bis jetzt nur ein Paar exislircn, müssen als unvollkommene Entwickclungcn des Venensystemes angesehen werden. Selbst in der Pfortader und der Lungenschlagader lässt sich derselbe Typus in der Verlheilung und Vereinigung ihrer Zweige und Venen seine Aufgabe. der Venensiämnie ; nachweiseo. 1' 4 Ueber Varietäten der Venen. Darum ist es wohl nicht ganz richtig wenn man , die Varietäten des arcus aortae mit Varietäten der obe- ren Hohlvene vergleichen Denn wenn auch will. ein paarmal Schlüsselbeinvenen sich die nicht vereinigten, sondern gelrennt in den Vorhof einmündeten , so ist diese Varietät ja kein Zerfallen der Gefässe, wie bei den Arterien, sondern nur eine Nichtvereinigung oder denn der unvollkommene Vereinigung dieser Gefässe Vorhof ist ja nichts anderes als ein erweiterter und letzter Venenstamm. ; Wenn man 2) mes, will , in so über die Varietäten des Venensyste- Beziehung auf arteriöse Varietäten, muss man jenes gen Verbreitung, d. i. anatomischer und physiologi- in scher Hinsieht, richtig erkannt h^ben. Dieser wichtige Gegenstand ist aber ja nicht so aufgeklärt wünschen wäre! Nichts ist aber , glaube ich theilung nachtheiliger, urtheilen selbst zuerst in seiner allseiti- als , , wie es zu für eine solche wenn man Beur- der allseitigen Verbreitung des arteriösen Gefasssystenies die schroffste Scheidung des Venensystemes in Hautvenen und Körpervenen entgegenstellt; wenn man ohne alle Beschränkung behauptet, dass es mehr Venen als Arterien gebe; und wenn man Vereinzelung als Charakter der Anordnung der Venen, und Concentration als den der Der Uebergang einer Arterie in Arterien bestimmt. aber noch wissen einff Vene ist zwar nachgewiesen , wir nicht, wenn sich das ganze Venensystem eines Organes aus dessen Arteriensysteme entfaltet. Wenn sich die Venen nur aus dem Arteriensysteme entwickeln, wie kann, man behaupten, dass es mehr Venen als Arterien gebe? kanntlich die Zahl der die der Arterien. — Bei einigen Organen Venen Meine Ansicht darüber ist wirklich folgende: ist be- geringer als 5 lieber Varietäten der Venen. Die Venen entwickeln sicli aus den unendlich fei- nen arteriösen Gefassnetzen in geringerer Zahl, aber von weit grösserem Umfange. So bilden sich aus den Haargefässen der Arterien der allgemeinen Bedeckungen die sogenannten llautvenen, die sich von den Hautarterien nur durch geringere Zahl, grösseren Umfang, und darum auch durch freieren oder oberflächlicheren Verlauf auszeichnen. — Vergleichen wir als näheren Beleg dieser Behauptung nur die Anordnung des Gefässsystemes der Gefässbaut des Auges Am , äusseren Augen liegt. Umfange der Choroidea, oder an de- das so klar vor unseren ren äusserem Blatte, welches der Bedeutung nach wohl ganz unpassend mit dem inneren Umfange der Haut oder dem Fetthautzellgewebe (Fetthaut) verglichen weiden kann, verlaufen die so grosset> Wirbelvenen, venae vorticosae; am inneren Umfange, oder am inneren Blatte der Choroidea, welches der eigentlichen Cunicht tis vergleichbar ist , verlaufen die zartesten , feinsten und unzähligsten Arterien, die unendliche Gefässnetze bilden, aus denen die einfacheren, aber grösseren Venenreiser, Zweige, Aeste und Stämme sich entwickeln. Sömmerriiig ( über das feinste GefUssnetz der Aderhaut im Augapfel Seite 13) sagt: die Stämmchen der sogenannten kurzen Ciliararterien nämlich , welche, der Aderhaut des menschlichen nachdem sie den Aesten und Zweigen die in Auges angeliörend, sich, schräg durch die derbe Haut und zwischen der Venen der Adcrliaut in Aderhaut selbst gelangt sind, unter spitzen Winkeln Aeste und Zweige /crthcilen, endigen sich i)ald aU fast gleich dicke, plaltcylindrischc Heiser. Die platte) lindrischen (heils häutigst unter sie , einander arteriösen Reiser zusammen, unmittelbar in gleichgeschalfcne , iniiiidcn tlieils gehen plaltcylindrischo, venöse Heiser oder Anfänge der \ encn über, aus \\f[- Ueber Varietäten der Venen. 6 chen Bonach, durch allmäliche Vereinigung zu Zweigen, Aesten und Stämmen, die sogenannten vier Wirbel, vasa vorticosa, entstehen. Schon gentlich die ersten, grösseren Venenreiser bilden ei- nur Inseln und keine Netze bald sich grössere Zweige bilden, mig sich vereinigen, , aus denen dann die wieder inselför- und Aeste und Stämme aber eben darum vermehrt erscheinen. Und bilden, so darf es uns nicht befremden, wenn an manchen Stellen, und namentlich an den Gliedmaassen , die Zahl der Venenäste nicht mit der der Arterienäste übereinstimmt, son- und wenn wir unter der Haut ein wahrzunehmen glauben. Es herrscht somit bei den Venen nur eine scheinbare Vereinzelung oder Vermehrung in der That aber dern vermehrt ist, eigenes Venensystem ; ist eben dadurch eine Verminderung oder höchstens eine Gleichheit gegeben. Diese Anordnung in der Vertheilung des Venensystemes entspricht auch genau ihrer Funktion. Doch hiervon bei einer anderen Gelegenheit ausführlich. Hierin liegt vielleicht die Ursache, warum wir von den Arterien aus mit geringer Sorgfalt die Venen ausspritzen können nie aber, oder nur äusserst selten, die Arterien (da nämlich , wo es wegen Klappenmangel über, haupt anginge) durch die Venen zu injiciren vermögen. Da aber einerseits die Astbildung der Venen schein- bar vermehrt ist, indem ihnen, wie aus dem vorhin Gesagten erhellt, eigentlich nur die Dignität, d. i. die Grösse von Arterienzweigen zukommt, und sie darum auch meistens enger sind als die Arterienäste, denen sie sich doppelt anlegen , andererseits im Venensysterae das be- ständige Streben zur Einheit sich ausspricht , so ist klar, dass der Zusammenlauf der Venen unzähligen Abweichungen unterworfen ist, ungeachtet die vorzüglichsten Stämme eine Richtung halten. Leber Vaiictüteii der \'enen. 7 Doch man mag dieser meiner Ansicht von tlei' Ver- vielmeiir von der Dignität der Venenund Arterieniiste Beifall schenken oder nicht, breitung oder zweige so finden wir noch ausserdem als Hr. Prof. Venenstämme häuMechel glaubt, Abweichungen un- Die vielen Fälle, welche bisher von den 3) dass auch die vorzüglichsten figer, terworfen sind. Anatomen älterer und neuerer Zeit beobachtet und aufgezeichnet w urden und welche E F. Gurll in der Abhand, lung de venuriim dcformilatihiis etc. Vratislaviae 1819. gut zusammenstellt, und selbst durch einen schönen Fall (die Vereinigung der beiden Hohlvenen), wieder für unsere Ansicht spricht, der zugleich vermehrt hat, be- den angefiihrten l"äl- weisen dieses. Ich habe selbst mehrere von und zwar sowohl l)ei Erwachsenen als auch bei Kindern und Missgeburten. Xur drei Fälle will ich gegenwärtig den bisher bekannt gemachten Beobachtungen anreihen. Und zwar: \) Bei einem ungefähr 60jährigen Manne, der am len öfters beobachtet , Cancer oesophagi starb, fand ich einen eigenen starken V'enenstamm , welcher sich aus den Lungenlappeu der linken Lunge entwickelte und nislra einmündete. den Stamm Icii in die halte diesen vena subclavia abnorm für die sehr entwickelte vena bronchialis si- (.Man sehe die Abbildung.) 1) Larynx. 2) ArcuH aortae. nistra. 3) Arteria pulmonalis. 4) Veotricuhii! dexter. >) • > II si- verlaufen- .Viiricula ^cxtra. i'j .\uiicula et ventrtcHhis »iiiiHier. •<) i'ulmonuH. a \ f nuo JugulareK iirtvinHi' 8 Heber Varietäten der Venen. Vena subclavia dextra. h d Vena subclavia sinistra. e Vena cava superior. i e /'. g. ' h. Truneus communis venae broncbialis Ramus Ramus sinistrae. inferior. superior venae broncbialis sinistrae. Bei einem Fetus mit einem Wasserkopfe beobachtete ich die Einmündung der vena azyga in die vena II. subclavia sinistra. III. Bei einem Fetus mit Hasenscharte und Wolfs- rachen verlief die vena cava inferior wie die vena azyga, und mündete somit in die vena cava sup. ein. Die venae hepaticae sammelten sich zu einem eigenen Stamme, tvelcher durch das ostium venae cavae inferioris des Zwerchfelles trat und in den rechten Vorhof einmündete, wie sonst die vena cava IV. Dann kann pflichten, wenn inferior. ich aber auch unmöglich Meckel bei- er behauptet, dass höchstens unter acht Leichen eine Varietät der Gefässe vorkommt. des arcus aoitae Ich habe den Varietäten des arcus aortae seit zehn Jahren eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet; wie dieses insbesondere die Herren Prof. Mayer und Münz bezeugen könnten, die mich bei diesen Untersuchungen So untersuche ich jähr80mal den arcus aortae, und finde oft nur 70 zwei- oder dreimal die gewöhnlichsten Fälle, namentlich den Ursprung der art. vertebralis sinistra aus dem arcus aortae. Zweimal nur besitzt das anatomische Museum den Ursprung der art. subcl. dext. zur linken Seite, wo dann die Stämme hinter dem Oesophagus und der freundschaftlichst unterstützten. lich — Luftröhre zur rechten Extremität verlaufen die Versetzung der arter. carotis nistra; sinistra sin. ; einmal nur und subclavia und einmal nur den Ursprung der aus dem truneus anonymus. si- arter. carotii Beobacht über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. Ich glaube daher, Meckel seinen Satz Prof. auf alle seiner in 9 man nur dann, wenn Hr. dass Beziehung auf die Arterien wesentliche Varietäten ausgedehnt haben würde, Behauptung unbedingt beipflichten könnte. Vielleicht wird Hr. Geh. Rath Meckel , der unermii- dete Forscher, durch diesen kleinen Aufsatz, veranlasst, uns mit der Bekanntmachung seiner fortgesetzten Beobachtungen über den in Rede stehenden Gegenstand zu erfreuen. n. Beobachtungen über die Infusion verschiedener Substanzen in Thiere. Vom Dr. J. F. Dieffenbach, prakt. Arzte in Berlin. Erster Versuch. Infution von Narcotin in einen Hund. Ciinera mittelmässig grosgen, dreivierteljährigen, sehr munteren, männlichen Jagdhunde infundirte ich in die Gran Narcotin , in sehr verdünnter mit 2 Drachmen Wasser. Das auf, reckte Hals, Rumpf und hintere linke Jugularvene 1 Essigsäure aufgelöst, Thier schrie laut Extremitäten , indess die VordcrHisse sich zitternd bewegten. Puls und Atheni waren sehr beschleunigt und das schäumende Maul weit gcöfTnct. Dann warf es sich Die oberen Augenlieder bedeckten den Bulbus grÖRStcntheils, hob man sie auf, so sah man auf die Seite. die Pupille sehr stark erweitert , die Conjuncliva war, wie bei einer heftigen, rheumatischen AugeaentzUnduDg, 10 Beobaclit. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. Abgang eines klaren, wasserigen ürines und fester Excreniente. Eine geröthet. Nach 2^ Minuten halbe Minute später liess erfolgte der starrkranipfähnliche Zu- der der ganze Rumpf, sanimt den Extremitäwurde aihnälich welker, und ein tiefer Schlaf überfiel das Thier. Die Empfindung dauerte fort, denn auf das Stechen mit der Nadel zuckte die Haut, auch war stand nach; ten, Hund durch der Schütteln zu erwecken, doch schlief Dieser Zustand hielt 3 Stunden er sogleich wieder ein. lang an; vor grosser Erschöpfung konnte das Thier nicht Auch auf den Beinen stehen. in den folgenden Tagen dauerte diese Schwäche fort, und erst nach drei Tagen war er vollkommen wieder hergestellt. Zweiter Versuch. EiJisprifzung von Narcotin in einen Iliaid. Einem ich dreimonatlichen Pinscher kleinen, injicirte ^ Gran aufgelöster Narcotine. Augenblickliches, hef- tiges Geheul , starrkrampfige Zufälle beschleunigtes , Athmen, starkes Schäumen des Maules, dann heftige Zuckungen, und nach einer Minute Koth- und Urinabgang. Dann kehrten die Zuckungen wieder, und alles deutete auf den Ich augenblicklichen spritzung geschehen und ser war , eine , des Thieres hin. in dem Thiere ein Gefäss mit über den Kopf und Leib. Sogleich , die die Ein- Unze Blut stürzte Tulsionen etwas nach ' Tod Hess jetzt aus der Jugularvene abfliessen, eiskaltem die stark erweiterte Pupille de etwas enger und es trat die grösste wur- Schlafruhe ein. Dieser Schlummer dauerte bis gegen Abend, Thier sich wieder erholt hatte, Was- Hessen die Con- wo das wiewohl es noch sehr matt war, und auch noch nach einigen Tagen an grosser Schwäche zu leiden schien. Beobacbt. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thicrc. 1 Dritter Versuch. Infusion vvn Sahsäure in einen Hund. Um beurlheilen zu können, wie viel von diesen Er- scheinungen auf Rechnung der Säure zu schieben sey, 80 spritzte ich 2 Drachmen AA'asser mit 3 Tropfen Salzsäure in die Vene Thier drückte schwer , eines anfangs Das dreimonatlichen Hundes, einige Unruhe aus , aihmete war aber nach einigen Stunden wieder völlig munter. Vierter Versuch. Infusion von Narcotin in eine Katze. Einer jungen, 4 Narcotin in 1 Scrupel säure in die Wochen alten Katze wurden Wasser und einigen Tropfen v. j. infundirt. f Gr. Salz- Sogleich erhob das Thier ein Zuckungen mit sehr Nach 5 Secunden leises Gestöhn, allmäliche Verengerung der Pupille und Bleichwerden der Schleimhaut des Mundes. Von der löten Secunde an schnell auf einander folgende Zuckungen der hinteren Extremitäten, Starrheit der vorderen. Nach 30 Secunden Schlaffwerden des Körpers, einzelne Urinabgang, mehrmaliges Gestöhn, leise Zuckungen, fast vermehrte Empfindlichkeit bei äusseren Reizen, Abgang eines wässerigen Urins und Tod in der fünften klägliches Geschrei , dann traten starker Erweiterung der Pupille ein. Minute. Section. Das Thier wurde sogleich geöffnet. Oefifnen des Schädels floss etwas blutiges Beim Wasser aus. Sämmtliche Gefäs.se des Gehirnes waren mit dunkeleni Blute angerüllt. Das Adergeflecht war sehr blutreich, die Gehirnhöhlen enthielten keine Flüssigkeit. Auf der Oberfläche des Cerebcllum fand sich ein Blutcxtravasat der Grösse eines Silbersechsers und von der Dicke eines 12 Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thier«. starken Papieres , auf seinem Boden eine ziemliche röthlichen Wassers. Menge Im Ganzen war das kleine Gehirn bedeutend blutreicher als das grosse. Der Herzbeutel enthielt etwas Wasser , dagegen Das Herz war von bläulicher Farbe, sehr welk. Die Höhlen der rechten Hälfte mit vielem dunkelen, sehr flüssigen Blute und einigen, kleinen Gedie Pleuren nicht. der linke Ventrikel dagegen völlig Die Lungen sahen blassblau an den Randern weisslich aus, und enthielten ungewöhnlich viel Luft, Sämmtliche Gedärme hatten eine unnatürliche, bleichgelbe Farbe, und alle durch das Mesenterium gehende Venen, so wie die Coeliaca, und selbst die Vena cava, rinnseln angefüllt, blutleer. , waren sehr blutleer. Fünfter Versuch. Infusion von Narcotin in eine Katze. Einen halben Gran Narcotin, me in einer halben Drach- Essigsäure und Wasser aufgelöst, spritzte ich linke Jugularvene einer 6 wöchentlichen gleich fürchterliches Geschrei, Katze. ' in die So- Zuckungen des ganzen Körpers, starke Erweiterung der Pupille in den ersten 6 Secunden. Etwas später abwechselnde Erweiterung und Verengerung der Pupille. Nach einer Minute Bleichwerden der Lippen, leichte Zuckungen wie elektrische Schläge der hinteren Gliedinaassen und Starrheit der vorderen, dann höchste ErsihlafFung des ganzen Körpers, leises Gestöhn und Tod in der fünften Minute. Secfion. Bei Oeft'nung der Schädelhöhle floss bluti- ges Wasser aus. stark mit Sämmtliche Gefässe des Gehirnes waren Blut angefüllt. Auf dem kleinen Gehirne fand und seine Masse noch mehr mit Blut überfüllt als die des grosDer Herzbeutel enthielt etwas Wasser das Herz sen. war blaugefärbt, welk und mürbe, die rechte Kammer' sich ebenfalls ein blutig wässeriges Extravasat, ' , . Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. 13 mit geronnenem und flüssigem Blute angefüllt, die linke vollkommen leer. Die Lungen sahen blassblau, an den Rändern weiss aus, und waren von Luft sehr aufgeblaDie Unterleibsorgane erschienen natürlich, ausser gen. dass der Darmkanal stark mit Luft angefüllt war, und eine sehr blasse Farbe hatte. Sechster Versuch. Infusion von Narcotin in ein Huhn. Einem jungen Hahne wurde \ Gran Narcotin in 1 Scrupel Flüssigkeit in die rechte Jugularvene eingespritzt. Sogleich tiefes Einalhmen, Geschrei, nach 8 Secunden Zuckungen der oberen und unteren Extremitäten, nach 12 Secunden immer stärkere Zuckungen, und Tod einige Augenblicke später unter allgemeiner Streckung des Körpers. Bei der Section, die nach 5 Minuten angestellt wurde, schlug das Herz noch stark ISOmal in der Minute. Deutlich bemerkte man, nach Wegnahme des Brustbeines und Unterbindung der Amigefässe, den fortdauernden Blutumlnuf, das Fortgetriebenwerden des Blutes durch den linken Ventrikel und zum die Rückkehr Minuten ergötzte ich mich an diesem Anblicke, dann wurden die Pulsationen des Herzens immer schwächer und verwandelten sich in eia leises Vibriren. Nach 15 Minuten hatte das ganze rechten. Sechs Schauspiel ein Ende. bis acht Die rechte Herzkammei; war stark mit braunem, sehr flüssigem Blute angefüllt, die linke dagegen fast leer. Das Gehirn war gewöhnlich und dagegen die Un- nicht übermässig mit Blute angefüllt, ierleibsorgane strotzend von dunklem Blute. Siebenter Versuch. Itijmion von Narcotin in ein Huhn. Einem etwas älteren Hühnchen spritzte ich 24 Trop- Beobacht. über 14 d. Infusionverschied. Substanzen in Xhiere. fen der Xarcotinauflösiing (^ Gr. Narootin enthaltend) Ruhe des Thieres in die rechte bei anfänglich grosser Jugularvene, doch erfolgte der Tod zwei Minuten nach dem Anfange der Operation, unter beschleunigtem Athheftigem Schnappen nach Luft, Klagegeschrei, Schlägen mit den Flügeln und stetem Verschlossenseyn men, der Augen. nach einigen Stunden unternommen, Die Seciion, zeigte grosse Ueberfiillung des rechten Ventrikels was Blut fand hielt sich im linken. sich auch ; et- Alles Uebrige ver- wie in dem vorigen Falle. Achter Versuch. Einspritzung von Narcotin in ein Huhn. sehr munteren Huhne Einem jungen § Gran iVarcotin in 4- Drachme Wasser in spritzte ich , Jugularvene. Während dem Anfange derselben, die rechte der Injection, 7 Secunden nach schnelles Athmen , Geschrei, Erweiterung und Verenge« rung der Pupille abwechselnd, stärkeres, unterbrochesehr heftiges Herzklopfen , nes Geschrei, Verschüessen der Augen, Niedersenken des Kopfes, heftige, krampfhafte Bewegungen der Füsse. Nach 30 Secunden weites Aufsperren des Maules, Schla- gen mit den Flügeln ; Hintenüberbiegen des Kopfes, krampfhafte Zuckungen der oberen und unteren Extremitäten, nach 50 Secunden allgemeine, sehr heftige An- Tod, un- strengung, einmaliges, starkes Geschrei und mittelbar nach Beendigung der Infusion, welche 1 Mi- nute und 2 Secunden gedauert hatte. Nach 3 Minuten machte ich die SecHon. Das Heiz pulsirte noch, die rechten Cavitäten enthielten flüssiges, dunkeles, bläulichbraunes Blut. Die linke Kammer war fast leer, die Oberfläche hatte durchaus keinen bitteren Geschmack. Die Lungen waren stark geröthet, und ' Beobacht. über d, Infusion verschied. Substanzen inThiere. 15 das in ihnen enthaltene Blut sehr flüssig und von bläulicher Farbe, der Geschmack kaum etwas bitter. Sorgfältig sammelte ich das Blut dieses Thieres zu einem anderen Versuche, um zu ermitteln, ob das Narcolin, in dieser Verbindung mit dera Blute, noch eine fortdauernde Wirkung auf ein anderes Thier äussere, oder ob die darnach eintretenden Erscheinungen sich nur auf die Heterogenität des Vogelblutes zu den» Säuge- thiere bezögen. Neunter Versuch. Eiitsprilzung des Blules eines durch Narcotin getödteten Huhnes in eine Kalze. Zweihundert und fünf Tropfen des durchgeseihten Blutes des gedachten binnen einer ^Minute, Hühnchens in die blutwarra, spritzte ich rechte Jugularrene einer Wochen alten Katze. In der 5ten Seeunde WTirund Herzschlag beschleunigt. Nach 10 Secnnden, nachdem also 40 Tropfen übergeflossen waren, fünf de Athem itiess das Thier ein heftiges Geschrei aus, die Pupille erweiterte sich stark, verengerte sich aber abwechselnd wieder, welches bis an das Ende der Einspritzung fortHeftiges Geschrei, unruhiges Wenden und Drehen nach allen Seiten hin. Nach Beendigung des Versuches lag die Katze in hdchgler Ermailung und Betäubung da, dann rollte sie gich rund zusammen, indem die Hinterfüsse eine Minute lang zitterten. Die Emptlndung schien zwar abgestumpft, aber nicht erloschen zu seyn, indem das Thier bei mechanischen Heizen, wie z. B. Kneipen mit der Pincette, einigen Schmerz verrieth. Nach \ Stunde hatte sich das Befinden so weit dauerte. . gebessert, dass die Katze, wiewohl sehr ermattet, her kriechen konnte. Nach | Stunde sog der an Mattigkeit der Mutter. , sie um- schon wie- verminderte Wärme, 16 Beobacht. über d. Infusion verschied, Substanzen in Thiere. dauerten in den folgenden Tagen fort, der Bauch war trommeiförmig aufgetrieben, die Excremente gingen sparsam ab und waren sehr hart. Am vierten Tage trat der Tod nach vorangegangener Zunahme von Erschöpfung ein. Sänimtliche äussere und innere Muskeln Seclion. waren gelbbraun, sie und so mürbe Aus der Bauchhöhle niissfarben macerirt worden. verhältnissmässig grosse Menge als , wären floss eines weissen , eine trüben Der Magen war beinahe weiss von Farbe der Darmkanal das Rectum mit hartem blassgelb und stark mit Luft Kothe angefüllt. Die Gefässe des Mesenterium sehr Die Nieren bräunlich missfarben. Die Mila blutleer. schien natürlich zu seyn, die Leber aber war sehr dunkelbraun. Der Herzbeutel sah schmuziggrau aus, und Das Herz bräunlich und noch enthielt kein Wasser. längere Zeit nach dem Tode, bei der Berührung, irritabel. Sowohl die rechte als die linke Herzkammer war mit coagulirtem und flüssigem Blute angefüllt, doch Wassers. und voll Luft und geronnener Milch, , hatte das in der ersteren enthaltene Blut eine braune, mehr schwarzrothe Farbe. Die linke Lunge war schön roth und knisternd, die rechte von Pfirletzteres eine Bei Oeffnung der Hirnschale sichblüthenfarbe. tiges Wasser aus, man konnte , floss blu- das auf der dura mater angehäuft war, dasselbe schon durch die dünne Hirn- schale , bereits vor der Wegnahme derselben , erkennen. Die oberflächlichen Gefässe des Gehirnes waren stark mit Blute angefüllt , das Innere der Gehirnsubstanz da- gegen weniger blutreich. In den Gehirnhöhlen fand sich kein Wasser. Aus der Rückenmarkshühle floss trübes Wasser, die medulla oblongata und spinalis waren weich und blutleer. Die Erscheinungen während und nach der Operation deuten auf eine gemischte Wirkung, nämlich der Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. 17 Jes Narcotins und des Vogelblutes auf die Katze, hin. Aus der Section des Rumpfes habe ich nur auf die durch Vogelblut in Säugelhieren hervorgebrachten, schen Erscheinungen schliessen können; pathologi- die Verände- rungen im Gehirne scheinen dagegen Folge des Narcotins gewesen zu seyn. Zehnter Versuch. Einspritzung von dem Blute des durch ^ Gran Narcoiin vergifteten Küchleins in eine Katze. Durch das Ilalsabschneiden infusion {\ mehr als eine Blutes, eines durch Narcotin- Gran) getödteten Küchleins Drachme flüssigen , zum erhielt ich welches durch Leinwand geseiht, Abzügen bis zu -j etwas Theil geronnenen nach Drachme eingeschmolzen war. allerlei Dieses Blut spritzte ich, gelind erwärmt, in die rechte Jugidar- vene eines jungen Kätzchens, einer Schwester der voDie Einspritzung geschah sehr langsam, sodass ich erst mit der 60sten Secunde die feine Spritze völlig entleerte. Die ganze Quantität Blut betrug, nach genauer Prüfung, 205 Tropfen, also gelangten in jeder Secunde nur 5 Tropfen Blut in die rechte Herzkammer. Während der Operation (10 Secunden nach ihrem Anfange) schrie die Katze laut auf und drehte sich nach rigen. allen Seiten. und verengert. Die Pupille wurde abwechselnd erweitert Das Thier schrie immer stärker, ward aber nach 40 Secunden plötzlich Rammen und bekam dann still, kauerte sich zti- ein leises Zittern der Ilinter- Die Em|>findung für äussere Reize war ziemlich Alliiiälich trat Besserung ein, das Kätzchen kroch noch \ Stunde umher und sog nach Stunde schon wieder. Eine ungewöhnliche Mattigkeit und Schläfrigkeit blieb dem Thiere auch in den folgenden Tagen, oft lag CS mehrere Stunden an der Zitze , ohne wirkfiisse. natürlich. J- KicktU Arcliiv f. Snai. u. Phy». 1829. 2 Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen inThiere. 18 Es bekam einen geschwollenen Bauch am vierten Tage nach der Injection. lieh zu saugen. und starb endlich Sämratliche Muskeln des Körpers waren die Unterleibsorgane sämmtlich mürbe, Leber von widernatürlicher, dunkler Farbe, SecHon. bleich und bleich, die Magen und Gedärme voll Luft, Sämnitliche Cavitäten des Herzens waren zum Theil mit flüssigem Blute zum Theil mit kleinen Gerinnseln angefüllt, doch war die Farbe des Blutes im linken Ventrikel etwas heller als die des , rechten. Die linke Lunge war schön roth , die rechte pfirsichblüthenfarben. Zwischen der Hirnschale und der dura mater hatten Die Ober- Blut- und Wasserergiessungen Stattgehabt. fläche des Gehirnes schien blutreicher als die innere Substanz desselben zu seyn. Auf der Basis des Schädels fand sich neben der meduUa oblongata ein kleines, eoagulirtes Blutextravasat. In diesem Falle schien ebenfalls , ausser der Wir- Rumpfeingeweide, ein bedeutender Einfluss des Narcotins auf das Gehirn Statt kung des fremden Blutes auf die gefunden zu haben. Elfter Versuch. ^ Wirkung des Narcotins, in den Magen gebracht Kaninchen brachte ich 6 Gr. mit Essig und Wasser , Uos angefeuchtet, in den Magen. Als das Thier nach einer Stunde durchaus keine Veränderung zeigte, so Einem 2 Monate alten reines, krystallisirtes Narcotin es abermals 2 Gr. Mehrere Stunden wurde die ohne dass sich auch nur die Beobachtung fortgesetzt geringste Spur von Wirkung des Mittels gezeigt hätte. bekam , Obs Thier behielt war unverändert, und der Appetit seine völlige Munterkeit , die Pupille Respiration und Pulsschlag natürlich, nicht gestört. Mit Befremden sah ich Beobacht. über d. biAjslon verschied. Substanzen in Thiere. 19 das Kaninchen noch in der Nacht um 12 Uhr, 8 Stunden nach der Beibringung des Mittels, gesund. Am nächsten Morgen halte deutend verändert , sich der Zustand be- die stärlisten Convulsionen auf der ganzen linken Körperhälfte wechselten mit grösster Kühe und Erschlaffung ab; die linke Seite, auf der das Kaninchen im ruhigen Zustande lag, war vollkommen Die Kranipfanfälle schienen in regelmässigen Zwischenräumen von J- Stunde zur anderen wiederzukehren. Das Gemeingefühl schien eher erhöht als verringert zu sejn, hei Berührung, besonders des Schwanzes, schrie und zuckte das Thier durch die Wirbelsäule. gelähmt. — Um nun zu ermitteln, ob das Narcotin in das Blut dieses Thieres übergegangen sey, so stellte ich folgen- den Versuch an. Ich setzte diesem Kaninchen 6 grosse Blutegel, worauf es unter den heftigsten Convulsionen starb. Von dem durch Ausstreifen dieser Thiere erhaltenen , gereinigten und erwärmten Blute spritzte ich einem anderen Kaninchen, von demselben Alter, nach vorangegan- Athmen und ein. und das Thier schloss gener Blutentleerung, eine Drachme Herzschlag wurden verändert, Augen halb , streckte die Hinterfüsse lang von sich and schien sehr ermattet zu seyn. Futter nahm es nicht, regte sich auch den ganzen Tag nicht von der Stelle. die Am folgenden Tage schien es, bis auf eine geringe Trägheit, wieder hergestellt zu seyn. Aus diesen Versuchen scheint zu folgen kleiner Theil des Narcotins wirklich gegangen sey. dieser Substanz , dass ein das Blut über- Aus den sämmtlichen Versuchen, , scheint aber hervorzugehen selbe nicht bloss auf das grosse, lich stark in , mit dass die- sondern auch vorzüg- auf das kleine Gehirn und Rückenmark wirke, und sich in dieser Beziehung mehr den auf diese Weise wirkenden Mitteln als dem Opium nähere, wiewohl 2' 20 Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Tliiere. wieder manche Wirkangen mit dem seiner letzteren übereinkommen. Zwölfter Versuch. Infusion von Opium in eine Katze. Dm Wirkungen des Opium mit denen des Narspritzte ich eine Mischung von 1^ Gr. Opiumpulver, welches mit Wasser gerieben und dann durchgeseiht war, in die Vene einer vierwöchentlichen Katze von demselben Wurfe mit der vorigen, und die Infudie Menge der Flüssigkeit betrug ^ Dr. die cotins zu vergleichen , , sion geschah binnen 30 Secunden men Erscheinungen durch der rechten Es Nach keine gewaltsa- plötzliche Ueberfiillung Herzkammer hervorzubringen. keine anderen Zufalle, traten darnach schwertes die um , Athmen und schneller ein als be- Herzschlag ein. Minuten miaute das Thier und schnappte oft nach Luft, dann wurde es matt und konnte kaum von 5 der Stelle kriechen, die Pupille war sehr erweitert. von höchster Schwäche nahm immer und am Abende, 5 Stunden nach der Einspriz- Dieser Zustand mehr zu , zung fand ich das Thier tocjt. Bei der Section am nächsten Morgen fand sich etwas blutiges Serum in der Brusthöhle und im Herzbeutel. Alle Cavitäten des Herzens enthielten dunkles, zum Theil flüssiges, zum Theil geronnenes Blut. In der Schädelhöhle war ebenfalls etwas wässerige Flüssigkeit enthalten, die Gefässe dunkelem Blute stark ausgedehnt, bloss die des grossen , des Gehirnes von die Gehirnmasse, nicht sondern auch des kleinen Ge- hirnes, durchgehends ungewöhnlich blutroth. Dreizehnter Versuch. l/ifusioH von Narcotin in einen Vogel. Einem 6 — Swöchentlichen Küchlein wurde cotin mit 1 Scrupel Flüssigkeit langsam in -J- Gr. Nar- die Jugularvene Beobacht.überd. Infusionverschied. Substanzen in Thiere. 31 Schon in den ersten Secunden während der Operation wurden Athnien und Herzschlag sehr beeiDgespritzt. Das Thier schrie fortwährend verschluss Augen und machte die heftigsten Bewegungen mit den Füssen. Nach 30 Secunden sperrte es den Schnabog den Kopf hintenüber bis auf den bel weit auf, Rücken bekam dann die heftigsten Convulsionen und schleunigt. , die , starb unter einem lauten Schrei endigung der Operation cunden gedauert , , unmittelbar nach Be- welche 1 Minute und 2 Se- hatte. Nach 3 Minuten wurde das Thier geöffnet. Die rechten Höhlen des Herzens enthielten sehr flüssiges, ins Bläuliche spielendes Blut, im linken Ventrikel fanden sich kaum einige Tropfen, die von derselben Farbe Das Blut im Herzen hatte durchaus keinen bitteren Narcotingeschmack; die Lungen waren etwas waren. mehr als gewöhnlich geröthet, das flüssige Blut, wel- ches beim Einschneiden aus ihnen hervorquoll, schmeckte nur sehr wenig bitter. Vierzehnter Versuch. Jiifution von Opium in eine Katze. Anderthalb Gran reines Opium wurden mit I7 Dr. Wasser gerieben, durchgeseihet und die bräunliche Flüs- Kalze in die rechte Jugularvene, binnen 2 Minuten langsam eingespritzt, ohne dass ich sigkeit einer kleinen dabei eine Cause machte. Sogleich beschleunigte Respiration, Erweiterung der Pupille, Hin- und Herbewegen bis zur fünfdann schwächere Bewegungen, Unvermö- unruliiges ten Minute, gen, von der Stelle zu kriechen, keine Krämpfe, dann tiefer Schlummer imil später tiefer Schlaf Bis spät Abends, 8 Stunden nach der Operation, ging derselbe ia einen lodesäliidichen Zustand . verbunden mit Eiskalte, wobei kein anderes Lebenszeichen als ein leicli- 22 Beobacht. über d. Infiision verschied. Substanzen in 'fhiere tes Vibriren Herzens zugegen war, des über. Am nächsten Morgen fand ich das Thier todt. In der Brusthöhle fand sieh etwas bluti- Section. ges Serum. Der Herzbeutel bräunliche Flüssigkeit der Pleura verschieden war. enthielten kleine, einige flüssiges Blut; enthielt die sehr , eine reichliche, von der Absonderung Die rechten Herzcavitäten dunkle und etwas Gerinnsel der linke Ventrikel war fest zusammen- gezogen und mit grumösem und flüssigem, rötherem Die Organe des Unterleibes waren von natürlicher Farbe. Die Gefässe an der Oberfläche des Gehirnes schienen mit einer dunkelbraunen Farbe injicirt zu seyn, auch die Substanz, sowohl des grossen, Blute angefüllt. als des kleinen Gehirnes, war sehr blutreich. Fünfzehnter Versuch. Infmion von Brom in eine Katze. Einer jungen Katze wurden binnen ^ Minute 12 Tropfen einer Bromauflösung in die Jugularvene infundirt. Nach 6 Secunden Geschrei, heftige Bewegungen, dann noch heftigeres Geschrei, und am Ende der Operation JVachlass aller Kraftäusserungen. des Maules nahm Die Schleimhaut eine bläuliche Färbung an, die Zunge' wurde dagegen kreideweiss, der ganze Körper befanJ sich in Das Thier höchster Erschlaffung. stiess jetzt bewegte den Kopf matt hin nnd dann todt zu seyn. Alle 30 Secunden einzelne Seufzer aus, her und schien noch ein Seufzer; ein Druck auf den Thorax machte, dass sich das Athmen wieder hob, doch äusserten sich keine anderen Lebenszeichen. Fünfzehn Mi-« nuten nach der Operation , als das Thier vollkommen folgte todt za seyn schien, liess ich einen Fingerhut voll Blut aus der Jugularvene dunkelviolette Farbe. tion abfliessen. Hierauf etwas wieder her, Das stellte Blut hatte eine sich die Respira^ die Schleimhäute des Maules Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. und der Zunge rötheten 45 in der Minute, wieder, und die Farbe des Atherazüge hatte das Thier jetzt Blutes wurde heller. wenn sich Klagegeschrei stiess es nicht aus, ich es nicht berührte, gamraendriicken des Thorax. wohl aber bei leisem Zu- Allinälich erholte sich das Kätzchen wieder und war nach einigen wieder hergestellt. 23 — Tagen völlig Sechzehnter Versuch. Einspritzung von Einer jungen , Brom Tropfen Uroniauflösiing mit Jugularvene heftig eingespritzt. L'4 Katze. Katze wurden 12 , Tropfen Wasser in die schrie das Thier Sogleich bekani Schluchzen, auf, in eine 14 Tage alten liess ILin, holte tief Atheni, zuckte heftig mit den Gliedern und sperrte das Angst Sccunden und mtch eben so erfolgte nun ein tiefes Inspiriren , Noch langer Zeit ein eben so langsames Ausathmen. Maul, dessen Schleimhaut sehr blass war, weit auf. Dann trat N'achlass voll Alle 5 ein. länger als ~ Stunde lag das Thier da, indem keine anderen Lebenszeichen als ein langsamer Herzschlag wahrnehm- dann schien auch dieser allmälich zu erliiund der Tod eingetreten zu sejn. Nach IfJ Minuten Wurde das Thier geöfthet, das Herz pulsirte noch, Berührung brachte aber sehr heftige Contractionen hervor. Üie Cavitäten entliiclten dunkle» Blut. Die Lungen halten ein blaurolh marmorirtcs AusNeben. Die linke hatte an ihren Kändern einen slröhbar waren, Kcfaen hahnbreiten, wcissgelben Streifen, bei der rechten Lun- ge war der oberste Lappen \on gUidiuiässiger, dunkelroilier Fiirbe, der niiltlorc an den Spitzen jedoch natürlich gefärbt, der unterste aber bni der malca fcurbubg an: deji Bändern am am meistert odr- dunkeliitoii<'->- 24 Beobacht über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. Siebzehnter Versuch. Brom in ein Kaninchen. Einspritzung von Einem 2 Monate alten Kaninchen wurden 6 Tro- pfen der stärksten Bromauflösung mit 12 Tropfen .Wasser in die Jugularvene eingespritzt, ohne dass sich et- was anderes als schneller werdende Respiration darnach einstellte. Nach 5 Minuten wurde eine eben so starke Injection wiederholt. Jetzt fing der Athem des Thieres an, stark nach dem Mittel zu riechen, und dasselbe einige angstvolle Bewegungen zu machen. An der Pupille war keine Veränderung zn bemerken. Nach abermals 5 Minuten spritzte ich wieder eine gleiche Quantität ein; gleich darauf erfolgten einzelne Zuckungen und convulsivische Bewegungen des ganzen Körpers, unter denen das Thier plötzlich seinen Geist aufgab. Bei der Section fand ich, ausser einer lebhaften Röthung der Lungen , und vielen kleinen Flecken, nichts Auffallendes. Das , rostfarbenen Blut hatte eine dun- kele Farbe. Achtzehnter Versuch. Einführung von Luft in die Venen. Einem sehr grossen, zweijährigen, starken Bauerhahne, mit einem ungewöhnlich grossen, dicken Kamme, bliess ich mit einem starken Stosse so viel Luft, als man mit einem Male im Munde halten kann, durch die Jugularvene in das Herz. Mit einem lauten Schrei stürzte das Thier unter zweimaligen starken Zuckun, , gen der Flügel und der Schenkel, todt hin. Der grosse hochröthe Kamm nahm in derselben Secunde eine weissund blaugefleckte Farbe an. Der Herzschlag hörte unDie Pupille war mittelbar mit dem Lufteinblasen auf. sehr erweitert. Als ich jetzt einige Spitzchen von dem Kamme abschnitt flächen eine , so quoll aus diesen kleinen Menge schaumigen Blutes hervor, Wundblieb Beobacht. über d. Inrusion verschied. Substanzen in Thiere. hier, sich 25 mehr und mehr aufblähend, hängen, so dass mehrere der Luftbläschen durch die aus den Gefässen nachströniende Luft die Grösse einer Linse erreichten. Wurde Schaum entfernt so quoll sogleich neuer welche noch mehrere StunBei der am folgenden den nach dem Tode anhielt. dieser Tage — angestellten Section fand ich die linken len fast blutleer, in die grossen Blut, der rechten dunkles, Venen mit Arterien mit flüssigem Blute ich nirgends, als hin des , eine Erscheinung, hervor, coagulirteni, angefüllt. Herzhöh- geronnenes die grossen Luft entdeckte und wieder zwischen den Blättern welches in Form kugeliger Blasen Mesenterium, Die ganze Cutis hatte beim Anfühlen wahrscheinlich von der in ihren aufgehoben war. etwas Schwammiges, feineren Gefiissen befindlichen Luft. Neunzehnter Versuch. Einblasung von Luft in die Venen eines Kalbes, der Richtung nach dem Kopfe zu. in Einem grossen , fetten, zweimonatlichen, männlichen Kalbe ö&'nete ich die rechte Jugularvene in der Mille des Halses, brachte einen Tubulus gegen den Kopf zu gatur. ein und befestigte die Röhre mit einer Li- Sogleich stürzte das Blut in dickem Strome aus die ich dann mit dem Finger verHierauf bliess ich, mit grösster Anstrengung, Luft, wie man mit einem Stosse aus den Lun- der Röhre hervor, schloss. 80 viel gen heraustreiben kann , in der Richtung nach dem Kopfe zu in dag Gefäss. Augenblicklich sank das Thier in die Kniee, als wenn es sich in höchster Erschöpfung befände, und fiel auf die entgegengesetzte Seite, die Pupillen waren stark erweitert, die Augen verdreht, binnen 2 Minuten Extremitäten. , unter und der Tod erfolgte schwachen Bewegungen der 26 Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. Zwei Minuten später wurde dem Kalbe die Luft- röhre, samnit den grossen Blutgefässen und Nerven am Halse durchschnitten, der Kopf des Thieres vom Rumpfe getrennt und zu Hause von mir genau untersucht. Nach abgenommener Hirnschale hatte die ganze Oberfläche des Gehirnes ein blaubräunliches Ansehen von der starken Ueberfiillung und bräunlichen Färbung des Hin und wieder sah man in darin enthaltenen Blutes. den grösseren Gefässen ein Luftbläschen. Beim Durchschneiden der Gehirnmasse fand ich überall die gewöhnliche Beschati'enheit derselben, weder Ueberfiillung nirgends aber Luft. Die Gehirnhöhlen noch Leere , enthielten kaum einige Tropfen Wasser. An der Basis des Gehirnes, besonders an der medulla oblongata entlang, fand sich ein 2 Linien dickes Extravasat von coa- gulirtem Blute. Zwanzigster Versuch. Infusion von selensaurem Nalrtm in ein Pferd. Einem 9" Jahre alten Hengste, der im ruhigen Zustande 16 Atheinzüge und 40 bis 45 Pulse in einer Minute walirhehmen Hess, wurden am löten Junius 1828, Abends 6 Uhr, 2^ Drachme selensaueres Natrun , aufgelöst in desfiliirtem Wasser in diejugularvene derrechten Seite injicitt, worauf sich in der ersten Stunde im Athitien und im Pulse nur wenig Veränderungen zeigten; 2Uhz*B jedoch bemerkte man bald nach der Injectiort einen 'ei- dem des Phosphör-WasUmgebung des Thieres, Welcher, genlhünilichen Geruch (ähnlich serstoff-GaseS) irt der nachdem letzteres in seinen Standort zurückgeführt SVOrden war, iim so deutlicher hervortrat und sich im gafl* zen Stalle verbreitete. Nach IJ- Stunde fand Herr Stud. Dienemantt,-V(«V eher die Beobachtung des Thieres übernomiiteft hört*'. Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thicre. 27 das Pferd mehr abgestumpft, starr vor sich hinblickend; es achtete nicht auf den Zuruf und nahm das ihm vorgehaltene Futter nicht an, da es hingegen 1 Stunde früher noch das auf der Raufe liegende Futter verzehrte. Man zählte jetzt 28 Athemziige und 56 Pulse in der Minute, welche letztere voll und weich waren. Das Pferd fing an zu schwitzen stellte die Fiisse weit aus einander, sah ängstlich umher, und trat, so weit es die Halfter zuliess, von der Krippe zurück. Diese Erscheinungen wurden fortwährend heftiger, so dass es 2 Stunden nach dem Eingeben stark zu stöh, nen anfing, die Stellung eines am Tetanus leidenden Pferdes annahm, über den ganzen Körper heftig schlitzte und in seinem Benehmen viel Schmerz und Angst verrieth. demselben ein anfangs dünner, durchschäumender, mit etwas Blut vermischter Schleim aus der Nase, so wie auch zu wie- Dabei sichtiger, floss später derholten Malen ans dem After eine übelriechende, grün- lichgefärbte Flüssigkeit abging. sich beim Anfühlen — Alle Muskeln zeigten straffer als früher ; man nahm zu- ckende Bewegungen an ihnen wahr, und das Maul schien krampfhaft verschlossen zu seyn, da man dasselbe, bei aller Anstrengung, Da nicht öfinen konnte. sich sehr in die Halfter legte, das Pferd die Füsse weit aus ein- ander stellte und sich nicht mehr aufrecht erhalten zu können schien, so band man dasselbe los, worauf es die Füsse steif und ausgestreckt hielt und mit dem Kücken langsam an der Scitenwand seines Standes hinab zur Erde glitt, so dass es schien, als wenn ihm die Beugung der (iliednmassen unmöglich gewesen wlire. Das Stöhnen des 2J- Stunde nach dtr Injeclion. Thiere« wurde nun immer heftiger, der Ausfluss eine*~ schfiumenden Sehleimes aus der Nnse nahm zu , und man zählte jetzt über 50 Athemziige in der Minute; 28 Beobacht. über d. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. und ausgedehnt, jedoch wahrzunehmen; die Herzschläge aber (deren man jetzt 80 in der Minute wahrnehmen konnte), welche früher nur wenig fühlbar waren, tradie Arterien zeigten sich voll war der Puls ten um nicht so deutlicher hervor. 2y Stunde nach der Injection geschahen die Athemzüge langsamer, schwächer und in ungleichen Zwischenräumen; die Herzschläge waren pochend und sehr vermehrt (c. 100 in einer Minute) und öfters aussetzend; die Oberfläche des Körpers wurde kalt es ging noch einmal ein dünner Mist ab und das Thier starb. Dabei beobachtete Herr Dienemann , dass das Thier schon ; seit längerer Zeit nicht sich aber nehmen geathmet hatte, die Herzschläge dennoch einige Zeit hindurch deutlich wahr- Hessen. Bald nach dem Tode des Thieres wurde der Leib desselben sehr aufgetrieben; es floss noch fortwährend eine schäumende Flüssigkeit aus dem After und der Nase; blass als die Schleimhaut der letzteren zeigte sich sehr und mit einzelnen rothen Flecken besetzt. Sectionslefund. A. In der Brusthöhle fanden sich, Exsudate, die Folge einer chronischen Pleuritis, waren und eine theilweise Verwachsung der Lungen mit den Rippenwandungen, theils dem fest, theils flüssig Zwerchfelle, Herzbeutel Die Lungen u. s. w. vermittelt hatten. selbst hatten einen grösseren mehr Consistenz, weniger Elasticität, als die Umfang, gesunder auf ihrer Oberfläche waren sie mit kleinen Knötchen, wie diese bei der Rotzkrankheit gewöhnlich Pferde; vorkommen, besetzt. Beim Einschneiden fanden wir dieselben theilweise hepatisirt, so wie auch, besonders an den Rändei-n und den vorderen Lappen, einzelne härtere Stellen (anfangende vomicae) Die Verzweigungen der Lungenarterie waren mit dem geronnenen Fa- Beobacht.überd. Infusion verschied. Substanzen in Thiere. serstoffe des Blutes angefüllt ; die Luftröhre , 29 so wie die Bronchien enthielten vielen schäumenden Schleim. Der Herzbeutel war von Flüssigkeit ausgedehnt und an seiner äusseren Fläche mit den Umgebungen durch Fäden von plastischer Lj'niphe verbunden. Beide Kammern des Herzens waren mit dem Faserstofie des Blutes angefüllt, welcher sich auch als feste Masse in die Lungenarterie und die Aorta fortsetzte. An der Scheidewand, so wie an den warzenförmigen Muskeln der Seitenwand der linken Herzkammer, zeigte sich extravasirtes Blut zwischen der serösen Haut — und der Muskelsubstanz. In allen grossen Gefässea der Brusthöhle zeigte sich das Blut zersetzt. B. Bei der Eröffnung der Bauchhöhle trat sogleich der von Luft sehr ausgedehnte und entzündlich geröthete Leerdarm (intestinum jejunum) hervor. Der Blind- darm coecum) war ebenfalls von Luft sehr aus- (intest, gedehnt und zeigte auf der Schleimhaut sowohl ExtraDer Grimmdarm vasate, als auch entzündete Stellen. war mit Futler angefüllt, an seiner inneren Fläche stel- lenweise geröthet und mit dunkelrothen Punkten besetzt. Der Mastdarm Flüssigkeit; die eine enthielt schmuzige, übelriechende Schleimhaut desselben war sehr aufge- lockert und mit einzelnen , dunkelrothen Flecken besetzt. Der Magen war mit einem dünnen Futterbreie angeHillt und zeigte Krümmung, eine Schleimhaut, in der an der grossen braunrothe Stelle von 2^- Zoll im Durchmesser. Die l'fortader, sowie ten ein dunkelrothcs, die Gefässe der Milz, enthiel- zähflüssiges, nicht Die Leber zeigte sich etwas mürbe Blut. gänge , zersetztes die Gallen- angerülll. An den Urinwerkzengen war keine Abnormität wahrznchmcn. C. Etöllhung der Schädelhöhlo. Die Seitenkara- Heber einige Eigenthümliehkeiten im Verlaufe 30 luein des Gehirnes enthielten eine trübe, gelbliche Flüssigkeit; die Adergeflechte zeigten einige härtere Stellen und Knötchen. D. Die Scheidewand der Nasenhöhle an ren Hälfte ihrer obe- so wie die Schleimhaut des Siebbeines und , der Nasenmuscheln, war mit Blutextravasaten besetzt; an der unteren Hiilfte der Nasenscheidewand befanden sich auf der linken Seite Geschwüre, welche man auch schon beim lebenden Thiere sehen konnte. Die Stirn - und Kieferhöhlen enthielten etwas eiterähnliche Flüssigkeit (Product der Rotzkrankheit), und Extravasate in der Schleimhaut. Den Schimmelhengst , der Herrn Dr. Eckard man- chen Tag gezogen, gab dieser zu dem Versuche her, das selensaure Natrun der Entdecker desselben, der Herr Professor Mitscherlich und bei dem Experimente unterstützten mich Herr Oberthierarzt Fischer und mehrere Studirende; die Beobachtung des Thieres stellte , Herr Dienemann mit der grössten Gewissenhaftig- keit an. III. Ueber einige Eigenthümliehkeiten im Verlaufe der Schlagadern der Fischotter (Lutra vulgaiis ). Von Dr. Hins Carl Leopold Barkow, auss. Professor der Medicin und Prosector zu Breslau, (Hierzu Kupfertafel U. JLch habe Gelegenheit gehabt die erst vor ren, und , drei junge Fischottern, zu injici, Kurzem geboren seyn konnten theile die Resultate der Untersuchung, die der Schlagadern der Fischottern. 31 zwar nicht ganz vollständig war, mit, weil sie mir, in mehr als einer Hinsicht , interessant zu seyn scheinen, Aus dem Bogen der Aorta entspringt die arteria anooyma, dann dicht neben dieser die arteria subclavia sinistra. Die anonyma giebt mehrere nicht unbedeutende arteriae thyniicae, dann die carotis sinistra, und theilt sich zuletzt in die carotis und subclavia dextra. Die art. carotis communis giebt eine schwache thyreoidea — unweit der inferior, am viel stärkeren, gewöhnlichen Orte entspringenden thyreoidea superior; nach letzterer und eine starke Arterie für die Unterkieferdrüse, gender Ordnung die carotis interna laris, schen niaxillaris art. stark, ist und temporalis, posterior, dem Kopfe und Winkel interna fort. lingualis , setzt sich , in fol- auricu- dann zwi- des Unterkiefers in die Die carotis art. interna erscheint aber doch nur als untergeordneter Ast der carotis communis , giebt einen starken ramus oecipitalis , der sich durch einen nicht unbedeutenden Zweig mit der vertebralis verbindet, ehe diese durch den Bogen des Atlas in den Kanal der Wirbelsäule gelangt darauf durch den canalis caroticus in die tritt, Schädelhöhle, wo sie zur Seite des Türkensattels einen Verbindunggzweig aus der niaxillaris interna aufnimmt, sodann die harte Hirnhaut durchbohrt und an die Grundflüche des Gehirnes gelangt. Die art. auricularis posterior ist besonders für die Nackenmuskeln die temporalis spaltet sich bald in poralis und in die die transversa faciei und von denen verfolgen liess. Die die beide ungefähr , gleich stark sind, letztere bis winkel sich art. profunda, eine ptcrjgoidea, eine braÜN, art. die art. ophtiialmica, infraurbiialis. sie in ihren Kanal und Die alveolaris eintritt, zum Mund- niaxillaris interna dann eine tempora- giebt zuerst die alveolaris inferior, lis bestimmt; eigentliche tem- art. meningo-cere- setzt sich fort in die inferior entsendet, ehe sum un- einen Zweig, der 32 Ueber einige Eigenthümlichkeiten im Verlaufe Rande des Unterkiefers herabsteigt und sich nm diesen am vorderen Rande des Masseter, als schwache Andeutung einer art. maxillaris externa, ans Gesicht begiebt. Der ranius meningo-cerebralis tritt durch die teren fissura orbitalis superior in die Schädelhöhle giebt zu- , erst die nieningea anterior, läuft %'on vorne nach hinten, giebt die meningea media und senkt sich neben dem Stamm der Tiirkensattel in den Aus jeder subclavia art. carotis cerebralis. entspringen zuerst gleich- und mammaria interna, nur aa einem von den drei Thieren, die ich untersuchte, entsprang die mammaria interna an der linken Seite früHierauf theilt sich die art. subclavia jeder Seite her. zeitig die art. vertebralis in einen Ast, oberen, schwächeren und miteren, stärkeren der als Fortsetzung der subclavia in die axillaris übergeht. Der obere Ast der art. subclavia giebt zuerst eine nicht bedeutende cervicalis adscendens, Muskelzweige, geht Rückenseite dann viele als transversa colli et scapulae zur des Halses und vertheilt sich in die Rü- ckenmuskeln und in die Haut. Die sich an der Vereinigung art. vertebralis theilt des ersten und zweiten Hals- wirbels in zwei Zweige, von denen der eine zwischea den beiden ersten Halswirbeln in den Kanal der Wirbelsäule tritt, der zweite erst durch den Rogen des ersten Halswirbels, cipitalis nachdem er sich mit axillaris giebt starke thoracicae laris dem ramus der carotis interna verbunden hat. die am oc- arter. externae , die subscapu- mehrere kleinere Muskeläste, in die art. brachialis, Die und unteren setzt sich fort Ende des Ober- armes eine starke collateralis radialis abgiebt, welche Handwurzel an der Radialseite des Vorderarmes herabsteigt, und geht, nachdem noch einige Zwei- fast bis zur ge, die sich ans Ellenbogengelenk vertheilen, aus ihr hervorgekommen sind, durchs foramen supracondyloideum an den Vorderarm, in dessen Mitte sie einea der Schlagadern der Fischotter. 33 zum Handrücken Hand hinabsteigt, wo entsendet und Starken ramus dorsalis in die Fläche der verlaufend, Ulnarseite Radialseite zur oberflächlichen Gefässbogen bildet, aus digitales volares in sehr variirender men, doch so, dass ten und radialis der stärkste, und somit der lis art. sie, von der einen starken, dem die arteriae Ordnung hervorkom- die in die digitalis ulnarls der drit- Zehe vierten sich spaltende als die Fortsetzung und das Ende Aus der aorta abdominabrachialis erscheint. als die Ordnung entspringen in folgender die art. coeliaca, mesenterica anterior, die suprarenales, die renales, oder vor diesen die für die schiefen und queren keln bestimmten vorderen Arterien , , ungefähr zwei Linien vor der renalis, kamen Seite aus der Aorta dem Bauchmus- die in zwei Fällen, auf der linken auf der rechten Seite in einen Falle gleichzeitig mit der renalis, in dem an- deren aus der renalis selbst und im aus der Aorta, , , gleich nach deren Ursprünge dritten Falle auf beiden Seiten Nach den Nieren-Arterien entspringen aus der renalis. aus der Aorta die art. spermaticae internae, dann die mesenterica posterior, und kurz vor ihrem hinteren Ende aus jeder Seite die für die schiefen und queren Bauchmuskeln bestimmte, hintere Arterie; gleich nach dieser worauf die Fortsetzung der Sacra media und in die beiden arteriae sacrae laterales spaltet. Die arteria coeliaca spaltet sich in den Dreifuss, die lienalis, ehe sie die beiden arteriae iliacae, Aorta sich sogleich die Milz erreicht, in die art. in einen oberen kleineren und einen Uic Arteria mesenterica antezwei Fällen an der rechten Seite vier , an unteren stärkeren Ast. rior gab in der linken Seite (das Ende der Arterie mitgerechnet) zehn Aeste, im dritten Falle an der rechten Seile nur drei, an der linken Seite elf Aeste. üie hinteren, für die schiefen und queren liauchmuskeln bestinmilen Arterien entsprangen Mcckth Archir f. in zwei Fällen nicht ganz sjinme- Anat. u. rii>'i<. 1329. 3 Ueber einige EigeDthümlichkeiten im Verlaufe 34 trisch, die linke nämlicli diese mit einem kurzen elwas höher als die rechte, gleich sich Arterie und die iliaca spaltenden in genannte die Stanini. Sie gehen über den Musculus psoas major nach aussen, gebea zuerst einen starken, in den genannten Bauchmuskeln nach vorn verlaufenden Ast, gehen dann zur Spina anterior ilei , und vertheilen sich bis zum Knie herabsteigend in die Muskeln des Oberschenkels und wahrDie art. iliaca setzt sich scheinlich auch in die Haut. in die cruralis fort, giebt eine starke art. epigastrica, eine vesicalis, die spermatica externa, und spaltet sich ungefähr in der Mitte des Oberschenkels in die art. arti- genu interna superior, die sehr schwach ist, und in die fast gleich starke tibialis posterior und popIitea. Die arteria tibialis posterior geht oberflächlich an der inneren Seite des Kniees nieder, giebt die art, articnlacularis ris genu interna inferior , darauf ungefähr in der Mitte des Unterschenkels oder etwas tiefer einen starken 'Ast, der sich über die vordere Fläche der Tibia zum Rücken der Fusswurzel schlägt, und gelangt hinter Knöchel Fusssohle, in die um dem inneren einen starken arcusplan« zu bilden , aus dem die arteuae digitales plantares Die arteria poplitea geht wie gewöhnlich in die Kniekehle, setzt sich dann, das ligamentum interosseum an seinem oberen Ende durchbohrend, in die tibialis anterior fort, die wie gewöhnlich an der vordetaris entspringen. ren Fläche des Unterschenkels verläuft. Sacra lateralis giebt die glutaea, interna, und Die arterid umbilicalis, pudendal spaltet sich zuletzt in die ischiadica oder glutaea inferior, und die eigentliche sacra lateralis, die schwach ist, allen Fällen arteria als art. caudae lateralis verläuft, aber in nur an ihrem Anfange gefüllt war. Die Sacra media verläuft in der Mittellinie bis zur Schwanzspitze , giebt auf der Mitte der ersten sechs bis sieben Wirbelkörper (des Kreuzbeines und des Schwan^ . der Schlagadern der Fischottern. zes) 85 Zweig, nach jeder Seite hin einen der sich so- gleich wieder in drei kleinere spaltet, nämlich in einen zurücklaufenden einen fortlaufenden und einen queren. Die beiden ersten verlaufen dicht neben der sacra media, von dieser zum Theii bedeckt, nnd anastomosiren mit den ihnen entgegenstrebenden Zweigen, die auf den , , benachbarten Wirbeln auf gleiche Weise aus der sacra media entspringen die querlaufenden geben weiter nach ; ansscn nnd theilen sich an der Seite jedes Wirbels auch in einen zurücklaufenden und einen fortlaufenden Ast, wie die früheren mit den ihnen enfgegenstrebenden, von den benachbarten Wirbeln kommenden, anastomoAuf den folgenden siren und so Gefässkränze bilden. die Wirbeln entspringt ans der oberen Flädhe der sacra media ein kurzer, sich gleich in zwei Seitenäste theilender Stamm, die wie die Seitenäste, welche auf den ersten Wirbeln des Kreuzbeines und des Schwanzes unmittelbar aus der sacra media entspringen, verlaufen. Von den beschriebenen Arterien sind besonders die in- neren Kopfschlagadern und das hintere Ende der Aorta merkwürdig. Die inneren Kopfschlagadern verlaufen als unter- geordnete Zweige der Carotis communis durch den Ca- und nalis caroticus, treten neben dem Türkensatlel an die Grundfläche des Gehirnes Rieh hier nicht kommt die ein , ; ein Wundernetz findet aber als leiseste Andeutung desselben Zweig aus der maxillaris interna, geht durch obere Augenhöhlenspalte in die Schädelhöhle und •enkt sich an derselben rotis cerebralis, nelze beim Dag in drei wo Hunde den Stamm der CaStamm aus dem Wundcr- Stelle in sich der in die carotis cerebralis hintere F.nde der Aorta Aeste, den sacrac niinilicii gj)alliBt in die sacra einmündet. sich eigentlich media und die bei- laterales, aber die beiden iliacae entspringen Ro kurz vor dieser Theilung und kurz vor den beiden 3' Heber einige Eigenthümlichkeiten im Verlaufe 36 zuletzt genannten Arterien die beiden hinteren für die und queren Bauchmuskeln bestimmten Arterien, dass es fast das Ansehen hat, als ob das hintere Ende schiefen sieben Aeste spalte. Die hintere, Bauchmuskeln bestimmte Arterie entspricht ohne Zweifel der früher von mir ') beim Igel und Hasen beschriebenen Arteria imisculo-cutanea , und der in die Haut sich vertheilende Zweig ist in den von mir untersuchten Fischottern wohl nur nicht mit der Injectionsmasse gefüllt gewesen. Die auffallende Theilung am hinteren Ende der Aorta der Fischotter wird der Aorta sich in für die genannten bedingt: 1) durch starke durch theilt Sich die Entwickelung des Schwanzes; DaFortsetzung der Aorta in die Sacra media und die sacrae entspringen, welche laterales, aus denen die Zweige sonst arteriae die hypogastricae entsenden Da2) durch die starke Entwickelung der Haut. durch hat der Stamm, der den hinteren für die schiefen und den queren Bauchmuskel bestimmten Zweig abgiebt, eine so bedeutende Stärke erreicht; 3) dadurch, dass die letztere Arterie nicht wie beim Igel und Hasen aus der arteria iliaca, sondern wie beim Hunde und der Katze (wo sie aber viel schwächer ist und nur zu den Bauchmuskeln geht) aus der Aorta selbst hervorkommt. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. otter in Die innere Schädelbasis einer jungen Fisch- natürlicher Grüsse. An der linken Seite ist die Fissura orbitalis superior aufgebrochen. a) Die arteria maxillaris externa an der Stelle, 1) Disquisitiones circa mammalium. Upsiae originem et wo decursum arterianim 1829. 4. p. 30 u. p. 52. Tab. I. Fig. 8. 37 der Schlagadern der Fischotteru. den ramus nieningo-cerebralis abgiebt; hh die arteriae meningeae anteriores; cc die arteriae meningeae sie dd mediae; die arteriae carotldes cerebrales, die den VcAindungszweig aufnehmen. Fig. 2. Der Hinterleib nebst einem Theile des Schwanzes und den hinteren Extremitäten einer jungen Fischotter in natürlicher Grösse. a die art. cc und schiefen Bauchmuskeln coeliacn; J die art. mesenterica anterior; die vorderen für die queren bestironilen Arterien; dd die arteriae renales; eedieart. Bpermaticae internae; f die art. mesenterica posterior; gg und schiefen Bauchmus- die hinteren für die queren keln bestimmten Arterien; geschnittenen art. hh cpigastricae die art. iliacae; ii die ab; die II articulares art. genu internae superiores; mm mm die art. tibiales posteriores; nn die zum Fussrücken gehenden Zweige der o die Theilung des Aortenendes tibiales posteriores; in die sacra media und die beiden sacrae laterales; pp Zweige der sacrae laterales, des Beckens gingen ; die zu den Eingeweiden q q Fortsetzungen der sacrae la- terales. Die art. Sacra media und die Kränze, queren Aeste bilden, welche ihre sind nicht besonders auf dieser Abbildung durch Buchstaben bezeichnet. Die Kränze, welche die zurücklaufenden und fortlaiifendcn Zweige bilden, sieht man aber nicht, weil sie grösstentheils von der Sacra media bedeckt liegen. dia Fig. 3. Die ersten Schwanzwirbel mit der sacra mevon der Seite dargestellt, nöbst den Kränzen, wel- che die zurücklaufenden und fortlaufenden, so wie attch die queren Zweige bilden. ' ' : ' . i 38 Fortgesetzte anatomische Untersuchungeu über den Bau ' IV. anatomische Untersuchungen über den Bau der Augen bei den Insekten und Fortgesetzte Crustaceen. Von Johannes Mueller, Dr. Professor zu Boivn. ( Mit Kupfertafel Ul\ Fig. 1 — 17. S^eitdem ich meine Untersucliungen über den Bau der einfachen und zusammengesetzten Augen bei den Crustaceen, Spinnen und Insekten in der Schrift: zur ver- gleichenden Physiologie des Gesichtssinnes. Leipzig 1826. bekannt gemacht, habe ich nicht unterlassen , diese Beobachtungen nach Gelegenheit und Müsse Die Ergebnisse davon will ich nun, fortzusetzen. Rücksicht auf meine frühere Arbeit und die Zeit auch von Anderen hin seit niit dieser und wieder gemachten Beobachi tuqgen, mittheilen, I. Einfache Augen der Insecten. In meiner frühern Arbeit habe ich bereits dep Bau. Augen bei den Arachqiden und Insecten habe gezeigt, dass die Augen der Skorpionen und Solpugen unter einer convexen, nach inneo^ concaven Hornhaut nicht allein eine Linse, sondern der einfachen erläutert; ich auch in einer becherförmigen, von schwarzem Pigment umgebenen Netzhaut einen Glaskörper besitzen. Das schwarze Pigment , welches die becherförmige Netzhaut nmgiebt , bildet an der vorderen Fläche des Glaskörpers zugleich noch einen gürtelförmigen Saum, in dessen freie Mitte gleichsam wie in eine Pupille die hintere Convexität der Linse passt. Siehe die Abbildung die- ser Theile auf Taf. VII. Fig. 8. Im Herbste 1828 hatte der Augen bei den Insekten und Crustaceen. lin Gelegenheit , 39 Versammlung der Naturforscher zu Ber- ich zur Zeit der diese bei den Slvorpionen sehr ansehn- lichen ^Theile, an kleinen Präparaten von mir, die sich im anatomischen Museum zu BerUn befinden, mehreren Freunden zu zeigen. Ich hatte auch beobachtet, dass die einfachen Augen der Insekten einen äiinUchen Bau haben, obgleich sie sehr viel kleiner sind; Linsen hatte ich in denselben immer gesehen , diese blieben nach Wegnahme der Cornea in der inneren Aushöhlung derselben liegen glaXibte auch eine dritte Materie hinter der Linse bemerkt zn haben, nach Untersuchung der einfachen Augen des GrjUus hieroglyphicus und der Mantis reliHiernach schienen die einfachen Augen der Ingiosa. sekten mit denen der Spinnen ganz übereinzukommen. ich Neuerlichst hat schätzbaren Cr. Werke: R. Treviranus in seinem sehr Beiträge zur Anatomie und Pliysio- Sinneswerkzeuge des Menschen und der Thiere, die einfachen Augen von mehreren In, sekten , nämlich von Tettigonia Tympanum , von Vespa Crabro, von Bombus terrestris und Libellula quadrimalogie der Bremen 1828 calata , Linse, beschrieben ; er hat ebenfalls durchgängig eine aber nicht mit Bestimmtheit eine dritte Materie oder einen Glaskörper in der becherförmigen Netzhaut bemerken können. In neuerer Zeit habe ich die einfachen Augen bei mehreren Insekten abermals untersucht bei der Larve Von IJytiscus marginalis kommt ausser der Linse aller; dings eine dritte Materie oder ein Glaskörper vor, den Skolopendern liegt bei aber die becherförmige Netzhaut HO nahe an der hintern Convexität der Linse, dass eine Materie nur 5b sehr geringer Quantität vorhanden KPyn kann. dritte Dytiscn» marginalis. Die Larve des Dytiscua marginalis hat bekanntlieh jederseitfl sechs einfache Augen , die fast im Kreise «te- 40 Fortgesetzte anatomische Untersuchungen üher den Bau hen; die zyvel oberen dieses Kreises sind langgezogen, elliptisch, die übrigen sphärisch. Siehe Fig. 1. Diese einfachen Augen haben sehr deutliche, kry- ganz kleine Linsen, welche hinter der entsprechend gewölbten Hornhaut liegen. Sie sind an den sphärischen Augen fast ganz kugelig, an den elliptischen stallhelle, Augen sind sie aber nicht elliptisch, sondern walzenför^ mig, an beiden Seilen der Achse abgerundet ; siehe Fig. 1. und 2. An jede der Linsen schliesst sich eine grössere schwarze Kugel an, die bei den elliptischen Augen seitlich plattgedrückt ist. Gegen die kleineren Linsen zu zeigen diese schwarzen Kugeln Grübchen wo das schwarze Pigment fehlt, und die Linse ganz oberflächlich sich an, fügt. Da die Circumferenz der becherförmigen äusse- ren Theile dieser Kugeln viel grösser als die Linsen , und die Linsen nur ganz oberflächlich in kleinen Grübchen dieser Kugeln liegen, so ist allerdings zu ver- sind muthen, wenn auch nicht, wegen der Kleinheit der Theile, zu entscheiden , dass hinter der Linse in der schwarzea Kugel noch eine dritte Materie oder ein Glaskörper innerhalb der becherförmigen Netzhaut vorhanden ist. Scolopendra niorsitaos. Yon diesem Thiere habe ich neuerdings grosse Exemplare untersucht und werde über die Anatomie, der übrigen Theile an einem anderen Orte berichten. Jederseits des Kopfes liegen vier einfache Augen, von denen drei rund, und ein grösseres elliptisch ist. Die , Convexität dieser Augen ist sehr stark; nimmt man die Hornhaut mit der äusseren hornarligen Bedeckung des Kopfes weg, so bleiben die ansehnlichen Linsen in den inneren Cavitäten der Hornhaut liegen. Diese Linsen sind ganz hart, durchsichtig, bernsteinfarben und sehr stark, auf beiden Seiten convex, fast rund , kurz so, wie ich es bei den Spinnen und Skorpionen beschrie- ben; sie sind so gross, dass man sie mit blossen Augen der Augen bei den Insekten und Crustaceen. 41 Die Linse des elliptischen Auges ist noch stärker als die übrigen und elliptisch. Hinter den Linsen liegen schwarze, kaum grössere, der Form der Linsen entsprechende, äusserlich schwarze, an deren hinteren Theil innerlich weisse Becherchen, Diese Befür jedes Auge ein einfacher Sehnerve tritt. erkennen kann. deutlichst Convexität der Linse, schwarz und ganz schmal. Zwischen der Linse und der becherfürniigen Netzhaut ist oder wenigstens ist die kein deutlicher Glaskörper, cherchen umfassen die hintere ihr vorderer dritte den. Saum ist Materie nur in sehr geringer Quantität vorhanAlle diese Theile sind sehr ansehnlich und deutlich. In Figur 3. sieht man morsitans, Scolopendra die Linsen wie sie in der den Augen von Vertiefungen der Hornhaut liegen, von dec inneren Seite vergrössert abgebildet. Figur der II. 4. stellt die becherförmigen, Augen mit ihren Sehnerven sehr inneren Theils vergrössert dar ')• Aggregate der einfachen Augen bei den Oniscoiden, Polypoden. Dass mehrere der Polypoden scheinbar zusammenAugen durch Aggregalion der einfachen haben, gesetzte wugsle man schon längst, dass dieses auch bei den Onis- coiden , die so viel Aehnliches mit den Tausendfiissen ha- ben, der Fall ist, wissen wir zuerst durch Tremrunns Kirby und Spence haben ihrer Entomologie B. in '), 3. von den oculi compositi unterschieden, und schreiben erstcre dem Lepisma, den ebenfalls die oculi conglomerati Jaliden, 1) einige« 2) dem Lithobius forficatus, der Glonieiis zonata Veber die Zahl und Lage ider einfachen Augen findet man Neue in Kirby und Spence Entomologie B. S. \'emu8chte Schril'tea U. I. S. ä4. 42 Fortgesetzte anatomische Untersuchungen über den und dem Craspedosoma Leacli zu , wobei aber coiden vergessen sind, die nach äusserer Untersuchung derselben sänimtlich hierher gehören. hat aber Niemand bisher Bau die Onis- eine Ausser Cavolini genauere anatomische Beobachtung über den inneren Bau dieser Augen angestellt. Aensscrlich unterscheiden sich diese Aggregate der einfachen Augen von den zusammengesetzten , dass eine geringere Anzahl, 20 bis 40, bei einander stehen, dass sie sich nicht gegenseitig begrenzen, dass sie keine sondern wie gewöhnlich nur convexe Erhabenheiten bilden. Doch wird der Unterschied nur bei vergrösserier Ansicht recht auftauend. In meisechseckige Facette, ner früheren Arbeit über die Augen der Insecten habe Augen S. 325 nur Beobachtimgen darüber Ich führte nur zur Bestätigung von Tremitzutheilen. «eVawas"» Bemerkung die Erfahrung von CuvoUui an, dass nämlich bei Oniscus oceanicusL. auf der inneren Fläche der Hornhaut eine grosse Menge von festen, krystallartigen, kleinen Kugeln liege, wovon jede an einer kleinen Facette der Hornhaut befestigt ist. Nun werde ich diese Augen nach meinen eigenen Untersuchungen an einer Cymothoa und einem Julus beschreiben. ich dieser Aggregate der einfachen erwähnen können , ohne selbst Bei einer ansehnlichen Cymothoa fand ich die Zahl der aggregiitenr, einfachen Augen gegen 40. Nach Wegnahme der Hornhaut , welche eben so a iele convexe Erhabenheiten bildet , bleiben in den inneren \'ertiefungeB der Hornhaut ganz deutliche Linsen oder krystallartige Diese waren hart, durchsichtig, bern-. liegen. Kogeln Bteinfarben und fast tund. Hinter der Hornhaut und. den Linsen lag eine oberflächlich grauliche, tiefer schwarze Masse, welche eben so viele Grübchen zeigte, so dass diese Grübchen als Linsen vorhanden waren , den hintern Convexitäten der Linsen entsprachen. Diese 43 der Augen bei den Insekten und Crustaceen, Grübclien aber nicht sogleich zu dein becherför- fiiliren migen Netzhäutchen, wie bei den Skolopendern, sonziemlich hardern zu noch grösseren , durchsichtigen ten, fast kngligen ebenfalls bernsteinfarbenen Körpern, die vorn eine Grube oder Abplattung haben , wo sie der Linse entsprechen, zu den Seiten und hinten aber von , , Pigment bekleidet sind, und an ihrem hinteren Theile jeder eine Faser des Sehnerven erhallen, die sich icakrder scheinlich zwischen jedem Glaskörperchen und Pigmentbekleidung becher*'örmig ausbreitet. Der gemeinschaftliciie Sehnerve geht unter dem Auge hin und giebt die Fasern für die einzelnen Augen schweiiförmig nach einander ab. Siehe Figur 5. Die gemeinschaftliche Hornhaut mit den Linsen von der inneren Seite. Figur 6. Seitenansicht des Auges, a die Glaskörperchen; h die Fasern des Sehnerven; c der Sehnerven ; d die Stamm des Grübchen der Oberfläche für dio Auf- nahme der hinteren Fläche der Linsen. Bei einer auf jeder Seite. siditigen grossen ziemlich gegen 40 ebenfallä Auch Julusart zählte ich einfachea Augen hier blieben die harten, durch-« aggregirten der bernsteinfarbenen , fast runden Linsen in den , inneren Aushöhlungen weggenommenen Hornhaut der und waren überaus Die oberflächliche Hornhaut und den Linseti genauer habe ich war gerade so wie bei Cyniothoa liegen deutlich. AnBiulit der Theile hinter der ; diene inneren Theile bei Das Sehen dieser dem Julus nicht untersucht. Thiere seyn und über die allernHchstc Denn von hinausreichen. fernen Gegenständen müssen die verschieden- Kien Slratilen alle einfachen wodorcli kann unmöglich scharf Umgebung alle Spccification Augen zugleich beleuchten, des Uildes aufgehoben wird. Nur Gegenstände, welche gaaz dicht vor den Augen «ind, könoea bei diesem liaue uniorschiedea werden. 44 Fortgesetzte anatomische Untersuchungen über den Bau indem jedes einzelne Auge dann mehr von bestimmten entsprechenden Stellen des ganz nahen Objectes beleuchtet wird. Daher dieser Bau der Augen auch nur den Oniscoiden und Polypoden und einigen anderen: Aptera Zukommt, Thiere, welche theils in der Erde, theils unter Steinen , theils selbst als Schmarotzet der Fische leben. - . Zusammengesetzte, facettirte Augen dei geflügelten Insekten und vollkommenen Krebse. III. Seit Herausgabe meiner früheren Arbeit über den Bau der Augen bei den gegliederten Thieren sind die zusammengesetzten Augen der Insekten von einigen Anatomen hin und wieder untersucht worden. Hmchke hat in seiner schätzbaren Schrift: avium potestate anatomica De pectinis in oculo et physiologica, Jen. 1827, und Abbildung der Augen von Papilio cardui aus eigener Beobachtung gegeben, die mit meinen Beobachtungen im Wesentlichen ganz übereinstimmt. Straus-DUrcAheim hat in seiner prachtvollen und classischen Anatomie des Maikä-^ p. 10. 20. fers Fig. 10. eine Beschreibung (Considerations generales sur l'anatomie des ani- maux auxquelles on a Joint l'anatomie de^ , du melolontha vulgaris. Paris 1828) die Augeo des Maikäfers genau untersucht und vortrefflich abgebildet und , ohne meine Arbeiten zu kennen , dieselbe,' ganz übereinstimmende, Beobachtung gemacht. Ich hatt» articules scriptive nämlich bei wiederholter Untersuchung der zusammen- Augen der Krebse und Insekten immer gefunden , dass hinter den Facetten der Hornhaut , zwischen dieser und den Fasern des Sehnerven durchsichtige, gesetzten kegelförmige Krystallkörperchen liegen, Basen an den die mit ihren entsprechenden Fabelten der Hornhaut anliegen, mit ihren Spitzen aber in die Tiefe dringend. 45 der Augen bei den Insekten und Crustaceen. den Fasern des Sehnerven verbinden, Seitenwände allein nüt Pigment bekleidet sind. sich mit deren Trevi- seinem angeführten neueren Werke Beobachtungen über die zusammengesetzten Augen von mehreren Insekten, nämlich von der Hornisse, von Papilio rff«K» hat in rhamni und Libellula quadrimaculata niitgetheilt, und behauptet S. 86, dass der von mir beschriebene Bau der zusammengesetzten Augen einigen , wie Blatta orienaher nicht allen, Insekten zukomnje. Dass eine , Bildung unter einer so ungeheueren iMenge von Thieren, welche die Klasse der Insekten enthält, allgemein talis sey, wenn man sie bei Individuen verschiedener Ord- war zwar wohl wahrAllgemeinheit nicht erwiesen und nungen wiederholt gefunden hat , aber die auch auf keine Art streng zu erweisen. In dieser Hinsicht habe ich allerdings zu viel gesagt, wenn ich behauptete , dass der von mir beschriebene Bau den zusammengesetzten Augen der Insekten und Krebse all- scheinlich ; ist gemein zukomme. Indessen sind es gewiss nicht einige, sondern die meisten der vollkommenen Krebse und Insekten, welche die beschriebenen Organe besitzen. Verschiedenheiten, Statt finden , die hierbei hatte ich Die wie in anderen Dingen von Krebsen sowohl als Insekten, 80 weit meine damaligen Beobachtungen reichten, an- zugeben gesucht; auch die Varietätci; in der Gestalt der Facetten, welche Treviranus neuerdings angiebt, S. 341 meiner Schrift, zum grösseren Theil bereits bemerkt. Ich habe nunmehr neuerdings meine Untersuchungen an den Insekten und Krebsen meiner Colleutiou in noch grüsierem Umfange wiederholt, und wenn ich auch einige Beobachtungen gemacht habe, welche sich an die von Treviranus bcobaciitcten Ausnahmen nnschliesscn, icii doch auch jetzt noch der Meinung, dass die von mir beschriebene Bihlung, nämlich die in der Achse •o bin durcliticlitigen KrijslallkiJrperchen hinter den Facetten 46 Fortgesetzte anatomische Untersuchungen über den der Hornhaut den Bau leaMiaß zusammengesetzten Angen der geflügelten Insekten und vollkommenen Krebse mit wenigen Ausnahmen zukommen. Ich theile deswegen Verzeichniss aller Insekten und Krebse mit, bei denen die durchsichtigen, hegel_fvrmigen Krystallhürperchen zwischen der Hornhaut und den Fasern des Seh-s nerven von mir und Anderen beobachtet worden sind. Hierbei werde ich auch diejenigen meiner Beobachtungen anreihen welche einen abweichenden Bau der Auein , gen, wie ihn Treviranus bei mehreren Insekten neuerlich beschrieben hat, in einigen Fällen bestätigen. die Insekten und Krebse, um Btallkörperchen zu unterscheiden die durchsichtigen , Dass Kry- lange Zeit in Wein-» haben und dadurch erhärtet seyn müssen, habe ich schon früher bemerkt. geist gelegen Krebse. Beim Fhisskrebse sind die kegelförmigen Krystallkörperchen schon von Leuwenhock und Cavo- lini und von mir ebenfalls beobachtet. Fig. 14. Taf. VII. meiner früheren Schrift. Beim Pagurus Bernhardus sind die durchsichtigen Kegel schon von Swammerdam beobachtet und 10. Taf XI. Fig., der Biblia naturae abgebildet. Bei Palinurus hat Blainville ähnliche Organe beobdenn dass Blainville's Röhren zwischen der Hornhaut und den Fasern des Sehnerven die von mir beschriebenen durchsichtigen Kegel sind, erleidet achtet; wohl kaum einen Zweifel. Bei Limulus Polyphemus sind die durchsichtigen Kegel von Andre in den philosoph. transact. tora. 72. pag. 484 vortrefflich beschrieben und abgebildet, Bei Penaeus sulcatus (Palaemon sulcatus Oll.), dea ich der Güte des Herrn Präsidenten Nees von Esenheck verdanke, habe ich die durschsichtigen Kegel neuerdings beobachtet. Bei diesem Krebse sind die Augen sehr gross; hinter der seht dünnen, viereckig der Augen, bei den Insekten und Criutaceen. 47 Hornhaut liegt eine hautartige Schicht, welche aus lauter ganz kurzen, parallel neben einanfacettirten der gestellten Krystallkörpern besteht deren gerade , SeitenwUnde mit einem weisslichen oder weissgrünlichen, undurchsichtigen Pigmente bekleidet sind. In der Achse sind sichtig; das diese Körperchen aber ganz durch- Pigment liegt daher auch nicht zwischen der Hornhaut und -diesen Körperchen, sondern reicht den Seitenwänden der letzleren bis zu den Hat man die Hornhaut weggenommen, so sehen die Basen jener neben einander stehenden Körperchen ganz frei und durchsichtig zwischen dem nur an Facetten. netzförmig verbreiteten Pigmente hervor; eben so an dem anderen Ende jener Körperchen, wo sie sich mit den thümlich Fasern ist, des Sehnerven verbinden. Eigen- dass die Krystallkörpetchen bei diesem Krebse sehr kurz sind und kaum mehr so lang als breit scheinen, als doppelt dass sie ferner nach un- zuspitzen, und dass sie wie beim Fiusskrebse viereckig sind. Die Fasern des Sehnerven sind in ihrem ganzen Verlaufe bis zu jenen Krystallkörperchen mit schwarzem Pigten sich nicht kegelförmig endlich mente bekleidet. Siehe Fig. 7. Krabben habe ich nicht näher untersuchen können, doch weiss ich, dass die Facetten sechseckig sind. Viele krebsartige Thicre niederer Art haben keine faceltirle, sondern eine glatte Hornhaut. Unter die- ser liegen kegelförmige, durchsichtige Krystallkörper- chen mit abgerundetem, äusserem Ende. oculus apus sind diese Theilo, ]{eim schon von Mon- Sc/iiiffer beobachtet, neuerdings bei demselben Tliiere von mir \uedergeKtlien. Siehe weiter imtcn. Dci Gammarus pulcx sind die Krystallkörperchen onter der glatten Hornhaut Lirnförmig nach meiner iieobachtuog; eben so bei den Daphnien nach der 48 Fortgesetzte anatomische Untersuchungen über den Bau Beobachtung von Straus. Rleni. du nius. d'hist. nat. Siehe weiter unten. tora. 5. Fig. 6 et 7. Käfer. Bei Dytiscus marginalis habe ich die durchsichtigen Krystailkegel selbst beobachtet. Sie sind hier ausserordentlich deutlich, ganz kegelförmig, an ihrem unteren Ende zugespitzt und vollkommen durch- Ihre Seitenwände sind von einem dunklen sichtig. Pigmente bekleide?, das aber nicht bis zur Cornea reicht, wodurch die vorderen Theile der KrystailkeDas dunkle Pigment reicht gel frei hervorstehen. nach abwärts nicht über die Enden der Krystailkegel, die Fasern des Sehnerven, welche sich mit den Spitzen der letzteren verbinden, sind daher in ihrem grössten und äusseren Theile ohne alle Pigmentbekleidung nur gegen den Bulbus des Sehnerven kommt zwischen jenen Fasern wieder Pigment vor. Siehe ; Fig. S. Ritzt man die Oberfläche der Theile unter der ziemlich dünnen Hornhaut auf, so lösen sich die Krystallkörperchen ab, und man kann sie frei von Pigment einzeln unter dem Mikroskope betrachten. Siehe Fig. 9. Bei Melolontha vulgaris sind die Krystailkegel von Slraus -Diirhheim in dem angeführten Prachtwerke beschrieben und vortrefflich abgebildet. Bei Lucanus Cervus Fig. 10. ist die Hornhaut (a) ganz ausserordentlich dick, wodurch die Facetten sehr Die durchlang gezogen und prismatisch werden. sichtigen Kegel sind vorhanden (i), ihr oberer Theil dicht unter der Hornhaut ist fast ohne Pigment, ihre Spitzen stecken in einem violetten Pigmente (c). Darauf folgt eine fast pigmentlose Schicht im Auge, die Fasern des Sehnerven (d). Bei Calosoma Sycophanta ist die Hornhaut ebenwodurch die Facetten in der Dicke falls sehr dick, derselben lang gezogen werden. Die durchsichtigen > 49 der Augen bei <i«n Insekten und Crnstaceen. KSrperchen sind vorhanden , scheinen aber sehr kurz zu seyn. Meloe majalis mit dicker Hornhaut und Bei Facetten nig zahlreichen grossen ihrer hinteren Fläche mit sehr convexen zu ersetzen Hornhaut an an ; Jene hängen scheinen. avc- an fast para- , velche hier die Ke- bolischen Erhabenheiten besetzt, gel Cornea die ist fest an der scheinen die Fasern des Seh- sie welche durch ein schwarzbraunes nerven zu treten, Pigment verbunden sind. Siehe Fig. 11. Bei Gryllus hicroglyphicus sind die Orthoptera. durchsichtigen Kegel schon früher von mir beobachtet, eben so bei Mantis religiosa, in Fig^ 6. Taf. VII. abgebildet. ineiner früheren Schrift Bei Blatta orientalis hatte Treviramis schon früher die durchsichtigen Locusta Bei Kegel beschrieben. viridissima sind die kegelförmigen Krystallkörper vorhanden; sie sind von einem gelben, undurchsichtigen Pigmente an ihren Seitenwänden bekleidet. Fläche sie Ihre vordere gegen die Hornhaut gerichtete ist, wie immer, abgerundet he Fig. , vom Pigmente vorn sind frei; hinten laufen sie sehr spitz zu. Sie- 12. Bei einer sehr grossen ausländischen Heuschrecke, LocuKta mjrtifolia '. sind die kegelförmigen Krystall- körper Inirz, und enden unten gegen die Fasern des Sehnerven stumpf; ihre Wände sind mit einem weissgelben undurchsichtigen Pigmente bekleidet in ihrer , vollkommen durchsichtig. Wo die Fasern des Sehnerven anfangen, beginnt ein dunkles Achse sind sie Pigment. Siehe Fig. 13. iici Phasma Gigas körper vorhanden, wände von einem sind die durchsichtigen Krystall- hellfarbigen (^enlc bekleidet, das Vrrkth Archiv f. kurz, sie sind Annt. u, , nicht über Pli)». 1K29. und ihre Scitcn- undurchsichtigen Pi- die Krystallkörper 4 50 Fortgesetzte anatomisclie Untersuchungen über den reicht; zwischen den Fasern des Sehnerven Bau liegt ein dunkles Pigment. Hemiptera. einigemal Bei einer sehr grossen Ranatra, die ich nur auf unseren Wassern und stehenden einmal von einem kleinen, festansil /.enden Parasiticum gelbrother Farbe (einem der Aehlysia Dytisci .4«- douin ähnlichen Thiere) vielfach besetzt fand, war die Hornhaut sehr dick die , durchsichtigen Krystallkör- waren kurz, bernsteinfarben und oben etwas abgerundet, von einem gelbbraunen Pigmente seitlich bekleidet, übrigens durchsichtig. Hinten war ein dunkles Pigment. perchen vorhanden; Lepidoptera. sie Ich hatte schon früher die kegelförmi- gen Krystallkörperchen bei mehreren Nachtschmetterlingen beobachtet, von einer Sphin.v aber S. 348 der früheren Schrift ausführlich beschrieben und Fig. 2., 3., 5. dieselben Taf. VII. abgebildet. Sie sind hier ausserordentlich deutlich. Bei Papilio cardui sind die Kegel von Huschke erwähnt. Treviramis beobachtete bei Papilio rhamni hinler der Hornhaut ein gelbes Pigment, viele Abtheilungen als diese Hymenoptera. Haut welches eben so enthielt. Bei der Biene sind die kegelförmigen Krystallkörperchen schon von Stvammerdam beobachtet, genau beschrieben und Tab. XX. der Biblia na- turae abgebildet. Bei Bonibus muscorum sind diese Theile von mir Die Wände der durchsichti- neuerdings beobachtet. gen Kegel sind bis fast an ihr dickeres äusseres End^ mit dunklem Pigmente bekleidet, so dass die halbwie bei einigen Käfern, durchsichtigen Körperchen , etwas über das Pigment hervorragen. einer Nadel an der Oberfläche, förmige Krystallkörperchen Zerrt man mit so lösen sich kegel- von dem Pigmente als <ler Augen bei den Insekten und Crustaceen. öl vollkommen durchsichtige, farblose Stiftchen ab, die, im Wasser zerstreut liegend, sehr artig beobachtet werden können. Die Körperchen sind fast wie bei D}tiscus niarginalis, nämlich ganz spitzig, nur etwas weniges kleiner als beim Wasserkäfer. Bei Vespa Crabro kommen nach Treviranvs's Beobachtung und Beschreibung unter der Hornhaut auch durchsichtige aber keine Krystallkegel vor, Theile, durchsichtige Haut, sehr dünne, nämlich eine mit eben so vielen, nach aussen convexen Abtheilungen, als die Hornhaut Facetten hatte. Bei verschiedenen Fliegen (Musca domesti- Diptera. ich 7iiemah durchsichtige Kegel ) habe Hornhaut gefunden, sondern hinter dieser eine ganz dünne Schicht braunen Pigmentes, welches eben so viele Abtheilungen enthielt, als die Horn- ca , carnaria hinter der haut Facetten hatte, Abtheilungen des Pigments, wel- che in der Mitte sprechend, , den Facetten der Hornhaut ent- auf «ine kurze Strecke durchsichtig, an den Rändern aber durch gehäuftes Pigment undurchNimmt man die Hornhaut vorsichtig sichtig waren. weg, so haben die unter der Hornhaut liegenden Theile ein reticulirtes Ansehen, und zeigen ein netz- förmig verbreitetes Pigment, dessen Maschen auf eine sehr kurze Strecke pigmentlos und durchsichtig sind. Die unmittelbar hier sich anschliessenden Fasern des Sehnerven sind durch ein hellviolettes Pigment vereinigt. Bei der Nymphe einer Stratiomys glaube ich dagegen früher durchsichtige Kegel bemerkt zu haben. Neuroptera. Bei Libellida quadrimaculata fand sich nach Treviranits's Beobachtung und Beschreibung unter den Händern der Abtheilungen der Hornhaut ein orangegelber Firniss. Fast eben so fand ich es in der That auch bei wiederholter Untersuchung der Aeschna grandis Hier fand ich auch niemals durchsichtige 4* 52 Fortgesetzte aiiatoniisclie fiitersucliuiigen über den Bau sondern die Fasern des Sehnerven reichten wie bei den Fliegen fast bis zur hinteren Fläche der Hornhaut. Doch lag ein ganz dünnes Häutchen da- Kegel, welches aus schmalen und dünnen, zwischen , kommen durchsichtigen Abtheilungen , voll- den Facetten der Hornhaut ctitspiechend bestand; diese durchsichtigen Theilchen waren an den Rändern durch ein gelbes, undurchsichtiges Pigment netz- oder florförniig zu einer sehr dünnen Haut verbunden. Die Hornhaut war massig dick, und ihre Facetten daher in der Dicke derselben zu einer Rinde ganz Siehe Fig. 14. kleiner Prismen ausgezogen. Dieses ist die Beobachtungen schliesse, , Uebersicht aller bis jetzt angestellten aus denen ich wohl mit einigem Rechte dass der von mir früher beschriebene Bau unter den geflügelten Insekten und vollkommenen Kreb- dagegen die Ausund überhaupt nur bei mehreren Insekten, nicht aber bei Krebsen vorzukommen scheinen. Sollen wir nun aus den mitgetheilten sen ziemlich nahmen davon allgemein ist, dass viel seltener sind, Beobachtungen einen Schluss auf das Gemeinsame und Verschiedene ziehen, so kann man sagen: Hinter der Hornhaut der zusammengesetzten Au- gen liegt fast durchgängig ein hautartiger Ueberzug, der aus lauter dicht nebeneinander gestellten , in der Achse durchsichtigen, länglichen, meist kegelförmigen oder cylinderförmigen Krystallkörperchcn besteht, die das Licht nur in der Richtung ihrer Achse aus den entsprechenden Facetten der Hornhaut aufnehmen , das schief einfallende Licht aber, gmente überkleidet sind, da ihre Seitenwände mit PiDiese Kryslall- nicht einlassen. körperchen sind verschieden lang; ich habe in meiner früheren Schrift schon eine ^ ariafion des Längendurchmessers im Verhältnisse zum Breitendurchmesser von 5:1 bis 10:1 bemerkt: sie sind aber häufig noch kür- I und CrusUcecii. der Augen bei den Insekten kürzesten sind, zer und wenn sie am doppelt so lang als breit; kaum mehr ! als meist sind sie aber liinger^ bald bald kegelförmig oder stiftförm.g, ihr vorderes Ende, welches xvalzig, was seltener ist; ist meist eben, anliegt, an der Facette der Hornhaut Das Pigment, welzuweilen aber etwas abgerundet. ist bald dunkel, wie ches ihre Seitenwände bekleidet, Blatta, bei der B.ene, beiDytiscus, Calosoma TJombus, weissgelbNachtschmetterlinge", bald heller, Ihre Gestalt ist den auch dann undurchsichHch, weissgrünlichu.s.w., aber GrjlUis, Mantig wie bei Penaeus, Locusta, Phasma, Schrift schon dieses in meiner früheren tis 'etc. , wie ich erläutert habe. angeg-^ben und durch Abbildung bei In seltneren Fällen sind die durchsichtigen Theile LängenHornhaut so äusserst kurz, dass die Neuere Beobachtundimension nicht meh. vorwaltet. mich überzeugt, ich miigetheilt habe, haben hinter der gen, die Insekten anwie Trevirauiis vorher von einigen Kegel oder gegeben hat , allerdings die durchsichtigen selten, hinter der HornCylinder zuweilen, wenn auch kommen auch durchsichtige Theilchen dass haut fehlen; hier hinter der Hornhaut vor, aber nur ganz kleine, faceteiner durch Pigment gebildete Ablhcilungen und (huchsichtigen Haut, wie nach Trevlraims lenartige, dünnen, Papilio rhammeinen Beobachtungen bei VespaCrabro, Aeschna grandis, Musca. ni' Libcllula .|uadrimaculata, Falle, bei Meloe Oder die Hornhaut ist, wie in einem durchsichtigen, an der hinteren Fläche mit majalis. besetzt, convexen, fast parabolischen Krhabcnheitcn gehr Sehnerven anschhessen. BD welche sich die Fasern des selbst , ohne durchsichtige I)a«8 die Facetten der Hornhaut Pigmente bekleidet Abtheilungen, schlechthin mit einem hatte schon Mjen, habe ich niemals beobachtet; dieses obgleich er die ,le Herr,'» zu >vi(Ieilegen gesucht, nicht knnnle. durchMichligen Theile hinler der Hornhaut Marr,/ 54 Fortgesetzte anatomische Untersuchungen über den Bau Die Hornhaut ist bald dünn, und bildet dann biuonvexe Linsen, wie bei Sphinx, Musca u. s. w., bald äusebene Linsen, bald äüsserlich Facetten, letzteres nach serlich convexe, innerlich convexe, concave innerlich Treviratats's Beobachtung; oder sie ist dick, und dann verlängern sich die Facetten durch die Dicke der Horn- haut zu neben einander gestellten Prismen wie ich in , 341 von Heuschrecken, Gryllus und Mantis schon angegeben, indem ich das ^er- meiner früheren Schrift hältniss der S. Länge zur Breite der Facetten bei G. hie7:1 bestimmte, worüber auch Trevira- roglyphicus wie nus neuere Beobachtungen mittheilt. Bei den meisten Insekten und bei den Krebsen überhaupt hat das Sehen gewiss in der Art Statt , wie ich es in meiner früheren Schrift auf den Grund der durchsichtigen Krystallkörperchen hinter der Hornhaut ausführlich erklärt habe. Bei denjenigen Insekten, wel- che keinen durchsichtigen Kegel, sondern dünne durchsichtige Pigraenfabtheilungen, stallkörper besitzen, sind die oder sehr verkürzte Kry- Bedingungen für Sonde- rung des verschiedenartigen Lichtes und Specißcation des Bildes durch die Kürze der durchsichtigen Abtheilungen nur geringer. Die dunkelen Pigmente zwischen den Fasern des Sehnerven bewirken übrigens auch , dass jede Faser nur am einfallenden Lichte stärksten von , und dem bilde bis auf eine gewisse Tiefe allicirt IV. in ihren Radius Gewerden kann. als ein halb durchsichtiges Zusammengesetzte, nicht facettirte Augen der Monoculiden u. s. w. Herr Professor G. R. Trevirq,nus hat mich neuerin einer gütigen brieflichen Mittheilung auf den Bau der Augen bei Monoculus apus als eine Abweichung von dem gewöhnlichen Baue , aufmerksam gemacht, lichst , der Augeu bei den Insekten uad Crustaceen. hierbei bemerkt, dass sie aus uod dicht an einander liegenden, regelmässig fachen Augen bestehen, nicht glatten, 55 einem Aggregate von gestellten, ein- die mit einer gemeinschaftlichen, polyedrischen Hornhaut bedeckt sind, tllücklicherweise hatte ich kurz vorher durch die freundliche Güte des Herrn Dr. Berthold zu Göttingen eine hinreichende Zahl von Exemplaren dieses Thieres er- wofür ich meinen herzlichsten Dank auszusprechen habe. Hierdurch war ich in den Stand gesetzt, mich zu überzeugen, dass die Augen des Monoculus halten, apus allerdings in Manchem von den zusammengesetzten Augen der Insekten besonders durch sich das unterscheiden, Vorhandenseyn in Anderem, durchsichtiger, keilförmiger Krystallkörperchen , mit ihnen übereinkom- men, dass sie aber von den Aggregaten der einfachen Augen, wie ich sie schon beschrieben habe, eben so sehr verschieden sind. ten Schon Schäffer hat den Bau der zusammengesetzAugen von Monoculus apus in seiner Naturgeschichte des krebsartigen Kiefenfusses , Regensburg 1756. S. 68, recht genau beschrieben; Insekten tiz , und ich hatte bereits in mei- über den Bau der Augen bei den Spinnen imd Kreb.sen, S. 344, eine kurze No- ner früheren Schrift hierüber aus Sr/iüjffers Schrift niitgetlieilt. Schäjfer bemerkt ganz richtig, dass die Hornhaut, ein Theil des allgemeinen Schildes, ohne Facetten sey, daher auch bei der inneren Häutung abgeworfen werde. Er hat auch den Bau vollkommen richtig beschrieben. Das Kchwarze etwas au.sgeschweifte Auge jeder Seile zeigt nämlich, nach llinwegnahme der Hornhaut und eines zarten, mit der allgemeinen, weichen Hautdecke zusam- menhängenden, durchsichtigen Häulchens, auf seiner convcxen Oberfläche ein sehr zahirciche.s Aggregat sehr kleiner halbkugclformigor Erhabenheiten, welche in die Tiefe kegelförmig »pilzig «ich forlselzen und mit ihren •JÖ Fortgesetzte anatomische Untersuchungen iiber den Bau Spitzen in das schwarze Pigment gesenkt sind , um sich, Wie Sehüffer wohl bemerkt, mit den milchweissen Fasern des büschelförmig ausgebreiteten Sehnerven zu verbinden. Diese durchsichtigen Kegel oder Stiftchen sitzen aber nur mit ihrem unteren, spitzeren Theile in dem violetten schwarzen Pigmente; ihr oberer Theil ragt frei über das Pigment heraus; und so besteht dann die ganze Oberfläche des Auges aus einem Aggregate dicht an einander stehender, ganz kurzer, durchsichtiger, cylindrischer Fortsätze mit rundem, freiem Ende. Sieht durch das Mikroskop auf die Oberfläche des Auges, so kann man nur die runden Oberflächen der man Stiftchen neben einander erkennen; betrachtet man aber des Au^e unter dem Mikroskope von der Seite, so sieht man, dass diese Organe keine Linsen, sondern längliche,' mit ihren Spitzen in das Pigment dicht neben einander eingepflanzte und frei darüber hervorragende Stiftclien sind, wie denn bereits Sehüffer Alles dieses richtis dar- gestellt hat. In Figur ib. sieht man ein Stückchen des Auges von Monoculus apus, so wie es unter dem Mikroskope bei einer Seitenansicht aussieht, abgebildet. a. Die freien, runden Enden der durchsichtigen Kegel, welche mit ihren Spitzen in das schwarze Pigment gesenkt sind. h. Die milchweisen Fasern des büschelförmigen Sehnerven, welche sich mit den Spitzen der Ke^el ver" binden. Die freien, runden Enden der durchsichtigen Kegel und also die Oberfläche des Auges .sind von einer feinen, durchsichtigen Haut, einer Fortsetzung der allgemeinen Bedeckungen ganz lose überkleidet; auf letzterer liegt die Hornhaut, welche eine Fortsetzung des Körperschildes und ohne Spur der Facetten ist, und mit dem der Augen bei den Insekten und Crustaceen. Schilde von jener feineren Haut bei der 57 Häutung abge- sondert und reproducirt wird. Wahrscheinlich haben die Augen der übrigen Kieund die ganze Abiheilung der Monoculiden fenfiisse denselben Bau der Augen. So scheint es nach den Be- schreibungen und Abbildungen Schiiffers von Apus pisciformis (Branchipus stagnalis), wo ebenfalls eine ge- meinschaftliche Hornhaut ohne Facetten vorhanden ist, und kugelförmige , durchsichtige Erhabenheiten über das schwarze Pigment hervorragen. Bei den Daphnien sind die vorn hügligen, hinten im Ganzen birnförmigen Krystallkörper und wenig zahlreich stecken mit dem spitzen Ende in dem schwarzen Pigmente und ragen mit dem convexen Ende darüber frei hervor. Die Hornhaut ist ohne Facetten und gemeinschaftlich. Siehe Slmus memoire sur les Daphnia ia Mem. du mus. d'hist. nat. T. V. keilförmigen, sehr kurz Fig. 6 , et 7. Bildung scheint ebenfalls der Gattung Limnadia Brogniurt , Mem. du mus. d'hist. nat. T. VI., zuzukommen; nach Dalmans Abbildung der Oberfläche der Augen von Trilobiten vielleicht auch den PalaeaDieselbe die ohnehin dem Monoculus apus so sehr verwandt sind. Unter den übrigen krebsartigen Thieren niederer Art ist mir Jc;.'^ Bildung nur von Gammarus pulex und Cyamus oeti bekannt. Beide habe ich selbst uniersucht. I>ei Gammarus Pulex, welcher in einem siehenden asser, seitUich dci- Alice von Poppeisdorf, an einer ZuflusSKtelle antcr Steinen vorkommt und iui März sich begaltet, -WM. das Auge ganz dieselbe Bildung wie bei den U<jjhnien, mit dem Unterschiede, dass das Auge den, *<eweglich und zicndich plail gemcinschaftllcbeti , ist. Es bostchl aus einer facellenlosen Uurnhaut und aus birn- förmigen, kurzen Krystallkürperchen , welche mit ihren 58 FürtgeseUte anutouiuclie Untersuchungen über den Bau Spitzen in schwarzes Pigment nebeneinander eingesenkt sind, mit ihren Köpfen aber frei hervorragen , sich übri- Siehe Fig. 16. das ganze Auge gens sehr leicht ablösen. von der Seite. Fig. 17. einzelne Krystallkörper. Die Augen der Wallfischlaus, Cyamus ceti, scheinen auf den ersten Blick wegen ihrer ausserordentlichen allein bei mikroskopischer Kleinheit einfach zu seyn ; Betrachtung sieht man ein Aggregat halbkugelförmiger, durchsichtiger Krystallkörperchen unter einer glatten Hornhaut über schwarze das Pigment hervorragen. Diese Körperchen waren gar nicht zahlreich; war das Auge zu klein, um übrigens es noch genauer zu un- tersuchen. Aus dieser Darstellung ist wohl ziemlich gewiss, dass die beschriebenen, bald kegelförmigen, bald birn- fSrmigen Krystallkörperchen dieselben Organe sind, welche in den zusammengesetzten Augen der übrigen Krebse und Insekten in der Regel vorkommen, mit dem dass hier die Cornea nicht facettirt ist, und das vordere Ende der durchsichtigen Körper immer abgerundet ist wovon bei den Insekten nur zuweilen Eigenthümlich ist es fereine Annäherung vorkommt. ner, dass die runden Köpfe dieser Krystallkörperchen immer frei aus dem Pigmente hervorragen, wovon sich aber doch bei mehreren Insekten Annäherungen zeigen, wie aus dem Detail der mitgetheilten Beobachtungen Unterschiede, , erhellt. Andererseits nähern sich die mehr birnförraigen Krystallkörperchen in den Augen der Daphnien und des Gammarus pulex schon sehr den Linsen der einfachen Augen und deuten eine Annäheru(jg dieser Augen an die Aggregate der einfachen Augen an, wie sie beiden Asseln und Tausendfüssen vorkommen; von denen sie aber durch vieles Andere verschieden sind. Denn letztere besitzen immer über jeder Linse eine convexe Erhabenheit der Cornea , und ausser der runden Linse der Augen bei den Insekten und Crustaceeu. 59 auch einen runden Glaskörper, niemals aber durchsichmeisten sind aber die kegelförmige Körper. tige, Augen des Monoculus apus von jenen Aggregaten ent- Am denn fernt; sind hier kegelförmigen Körperchen die schon lang gezogen, schmäler und sehr zahlreich, was Es die Aggregate der einfachen Augen niemals sind. ist daher wohl nicht facettirten am passendsten , die zusammengesetzten, Augen der niederen , krebsartigen Thiere, ihrer Eigenthümlichkeit, sowohl von den zusam- wegen mengesetzten, facettirten Augen der Insekten und Krebse, ^on den Aggregaten der einfachen Augen bei den um so mehr, Polypoden und Oniscoiden abzusondern da diese eigenthiimliche Art der Augen ebenfalls sehr als , ausgebreitet scheint. und in diese Augen bald fest aufEbene mit der Oberfläche des wie bei Monoculus apus, Gam- auch Uebrigens sind sitzend, einer Thieres unbeweglich, marusPuiex, Cjamus ceti, wenn letzterer sicher hierher gehört, oder sie sind, wie die zusammengesetzten Au- gen der Krebse auf Stielen beweglich , wie bei Daphnia und Branchipus. Soll ich nun am Ende mit einer allgemeinen Uebersicht der Formen, welche sich unter den Augen der Giicderthiere vorfinden, schliessen, Treviranus überein so stimme ich sehr es Abweichungen von den Ilaupttypen gebe. Indessen werden sich nunmehr so ziemlich alle Krebse, Spinnen und Insekten gern mit einer der vier beschriebenen Von «en. dass Hauptformen anreihen las- diesen llauptfornien sind in meiner früheren ausführlicher und facettirt zusammengesetz- beschrieben worden. Die Aggregate Schrift nur die einfachen ten , der einfachen .\ugen bei den Oniscoiden imd Polypoden konnte icli deuten, hatte ich damals, von S. dem Haue aus Schiiffer 388 jener Schrift, nur kurz ander Augen bei Monoculus apus S. 344 nur eine kurze Notiz 60 Fortgesetzte anatomische Uiitefsuchuiigen über den Bau die Annäherung der aggregirten, niittheilen können; einfachen an die wahrhaft zusammengesetzten deutete ich S. 388 an. Wiederholte Beobachtungen und Prüfung bestimmen mich nunmehr, folgende Verschiedenheiten in dem Baue der Sehewerkzeuge bei den Krebsen , Spinnen und Insekten anzunehmen Einjache Unseithafle Augen I. enthalten eine Linse mit becherförmiger Ausbreitung der Retina, kleidet welche äusserlich Linse bald rund, ist. von Pigment überbald elliptisch, bald walzig nach der Form des Auges. a Linse und Glaskörper, . zwischen beiden. Untersuchungen mit Hierher bestimmt einem gehören die Pigmentgürfel nach meinen und Scorpioniden Arachniden, unter den Insekten die einfachen Augen der Larven von Dytiscus marginalis. Auch bei Man- und Gryllus hieroglyphicus glaubte ich früher eine dritte Materie in dem Becher der Netzhaut bemerkt zu haben; das wäre wiederholt zu tis religiosa untersuchen. b Linse ohne deutlichen Glaskörper. Nach Trevirauus scheinen hierher zu gehören: die einfachen Augen von Tettigonia Tympanum, der Hummel der Hornisse und Libellula quadrimaculata. Nach meiner Untersuchung die Scolopendren. IJ. , Aggregate der einfachen, linseiihaflen Augen. Die einfachen, linsenhaften Augen gewöhnlichen Baues sind in der Zahl von 20 bis 40 zu einer Masse vereinigt. Jedem Auge entspricht eine Convexität der Hornhaut, ohne w^ahre Facetten. Hierher gehören unter den Polypoden die Juliden und die sämmtlichcn Oniscoiden. Cymolhoa hat der Augen bei den Insekten und Crustaceen. 61 beide vollkommen deutlich Linse und Glaskörper, an jedem der aggregirten Stenimata. Augen. III. Zitsammeugegetzte facetlirle Diese enthalten hinter dünnen oder prisnintisclien Facetten durchsichtige Krystallkörperchen, an welche und deren Seiten- die Fasern des Sehnerven treten wände mit helleren oder dunkleren, immer aber Pigmenten bekleidet sind. Vollkommene Krebse und Insekten. Insekten und Krebsen sind die Bei den meisten undurchsichtigen Krystallkörperchen länger als breit und bilden in ihrer Achse durchsichtige Kegel oder Cj linder, bald kürzer bald langer. , Es giebt aber auch Ausnahmen, wo die durchsichtigen Abtheilungen hinler der Hornhaut äusserst dünn und nicht länger als breit durch netzförmig verbreitetes Pigment zu einer Haut verbunden sind; 80 scheint es nach Beobachtungen von Tieviranus bei Vespa Crabro , Libellula quadrinmcuiata (Papilio rhamni?), und nach neueren Beobachtungen von mir bei Aeschna grandis und verschiedenen Fliegen. IV. Zutanmeiigetelzfe , nicht ßicetfirfe Augen. Hierher gehören die Augen der Monoculiden und einiger anderer niederer Crustaceen. IJiesc enthalten nicht facettirlen unter einer gemeinschaftlichen, Hornhaut durchsichtige, oben abge- rundete, unten zugespitzte Krystallkörperchen, che mit ihren Spitzen gesenkt sind, in ein wel- schwarzes Pigment ein- Köpfen aber darüber herSpitzen verbinden sich mit den Fasern de» Sehnerven. Diese Krystallkör|)erchen sind vorragen; mit ihren ihre bald Hlifirörmig imd npuH, länglich, wie oder kurz und birnrütiuiu. bei Munuculus wie bei l)a|duiiii , 62 Fortgesetzte anatomische tintersuehungcn über den und Ganimanis Pulex; Zahl ihre apus sehr bedeutend, ähnlich wie ist in Augen der Insekten, weniger gesetzten Bau Monoculns den zusammenbei bei i Gamma- rns, noch weniger bei den übrigen Monoculiden und der Wallfischlaus. Schon in meiner früheren Arbeit habe ich dje ganz Diesen kann ich nun noch blinden Insekten aufgeführt. ein Crustaceuni Das an den Kiemen von beifügen. Orthragoriscus Mola vorkommende parasitische Crusta- ceum, Gattung Dirheleslium verwandtes Thier, hat keine Spur einfacher oder zusammengesetzter Augen; auch ist der einfache feine Nervenstrang ganz ohne alle Knoten. ein der das ich Rndolphis Güte verdanke, Schliesslich benutze ich diese Gelegenheit, um ei- nige sinnstörende Druckfehler der Abhandlung über die Augen der Gliederthiere in dem grösseren Werke: zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinnes, und in der Abhandlung zur Anatomie des Archive für Anat. S. lige u. 1. zu verbessern. 316 der früheren Schrift Z. 31 Linse Augennerven und Lungen. S. 59 Z. 5 Weibchen u. statt: 1. eine kug- keine kugliche Linse. statt: Dieses Archiv für Anat. I. Scorpions in diesem Phys. 1828. H. und u. Phys. 1S28. S. 45 Z. 7 Augen statt: Lungennerven 6 I. den Männchen, so wie den den Männchen, nie den Weibchen. Erklärung der Abbildungen. Fig. i. Einfache Augen der einen Seite von der Larve des Dytiscus marginalis. Fig. Fig. 2. Einzeln. 3. Einfache Augen der einen Seite von Scolopen- dra morsitans. Die Hornhaut mit den ihr innerlich angehefteten Linsen von der inneren Seite. ; der Augen bei den Insekten und Crustaceen. ()3 Die becherförmigen, hinter der Hornhant und Fig. den Linsen liegenden Theile der drei runden Augen von Scolopendra niorsitans. Fig. 5. Hornhaut mit den ihr angehefteten Linsen von einer C'yniolhoa von der inneren Seite angesehen. Fig. 6. Die hinter der Hornhaut und den Linsen gelegenen Theile der aggregirten Augen der C'ymolhoa. a Glaskörperchen. b Fasern des Sehnerven, 4. , c Stamm des Sehnerven. d Grübchen über den Glaskörperchen zur Aufnahme der Linsen. Fig. 7. Durchschnitt von dem zusammengesetzten Auge des Penaeus sulcatus. a Hornhaut. b Durchsichtige Krystallkörperchen undurchsichtigem Pigmente , mit weissem, seitlich umkleidet, c Fasern des Sehnerven und dunkles Pigment. Fig. 8. Durchschnitt des zusammengesetzten Auges von Dyliscus marginalis. a Hornhaut. b Durchsichtige, kegelförmige Krystallkörperchen, mit dunklem Pigmente bekleidet, c Fasern des Sehnerven fast pigmentlos. d Neue Schicht von dunklem Pigmente zwischen Fig. 9. den Fasern des Sehnerven. Einzelne vom Pigmente befreite durchsichtige Krystallkörperchen aus dem Auge von Dytisciis mar- ginalis. Fig. 10. Durchschnitt des -/usammengesetzten von LucanuK Cer\us. a Hornhaut. b Durchsichtige Krystallk(ir[.erclieii. c Dunkles Pigment. d Fasern des Sehnerven. Auges 64 Fortgesetzte anaf om. Unters, über d. Bau d. Augen u. s. « e Bulbus des Sehnerven. 11. Durchschnitt der Fig. Hornhaut von Meloe inajalis. a Hornhaut. b Convexe Erhabenheiten an der hinteren Fläche der Hornhaut. Fig. 12. Durchsichtige Kegel aus dem Auge der Lo- custa viridissiina. Fig. 13. Durchsichtige Krystallkürperchen und Fasern des Sehnerven \ on einer grossen Heuschrecke , Lo- custa myrtifolia? « Krystallkürperchen mit weissgelbem , undurchsiclitigem Pigmente bekleidpt. b Fasern des Sehnerven mit dunklem Pigmente bekleidet. Fig. 14. Durchschnitt des Auges von Aeschna grandis. rt Hornhaut. b Durchsichtiger, gelb reticulirfer Ueberzug der Hornhaut, c Fasern des Sehnerven , mit dunklem Pigmenti bekleidet. Fig. 15. Seitenansicht eines Stückchens aus dem Auge von Monoculns apus. a Durchsichtige Stiftchen. b Fasern des Sehnerven. Fig. 16. Seitenansicht des Auges von Gammarus Pulex. a Hornhaut. birnförmige Körper, welche mit den Spitzen im schwarzen Pigmente stecken, b Durchsichtige, c Pigment. Fig. 17. Durchsichtige, Auge von Gammarus birnförmige Körper aus Pulex. dem Ueberd. Wolffschcii Körper b. d. Embryonen d. Frösche etc. 65 Körper bei den Embryonen der Frösche und Kröten. lieber die WolfFschen Vom Dr. Johannes Mleller, (Mit Kupfertafel III. Prof. zu Bonn. Fig. 18 bis 21.) AFurch C. Fr. Wolff haben wit zuerst zwei höchst merkwürdige embryonische Gebilde bei dem Hühnchen kennen gelernt, welche schon am vierten Tage der Bebrütung als hauptsächlichste Eingeweide des Rumpfes Carina zu beiden Seiten der Aorta innerhalb der gen, und lie- nicht bloss den zwölften Theil des Unterlei- bes, sondern auch der Brust ausfüllen, welche sich jedoch später mehr nach dem Unterleibe zurückziehen. Diese Gebilde bestehen zuerst aus queren, blinddarm- formigen, parallelen Röhren, an deren äusseren und Hein- hinteren Seite ein ausführendes Gefäss heriibgeht. rich Ruthke ') hat das schöne V'erdienst, diese wich- Organe zuerst sehr genau untersucht zu haben. Fast alles, was wir bis jetzt über diese Organe wusstigen ten, verdanken wir diesem treuen Beobachter; er hat iVolJfgchen Körper genannt und erwiesen, das« sie die womit sie verwechselt worcie nicht die Nieren sind, den und so leicht verwechselt werden können; dass vielmehr die Nieren erst später an der Seite dieser Körper entstehen, dass aber die WoKfschen Körper im weiteren Verlaufe des Embryolebens immer kleiner werden und 1) Ueber die Rntwickelung der Gesdilechtstheile bei den Vögeln (in lialliket lleiträgen zur Gesrhiclite der Thierwelt 8. .\bth., Kclihflen der naturforschenden Gesellscliaft zu IV. Ilefl, Xalle 1825. S. lO). flndel man eine l<robai:litun<;<Mi rollatiliidige In Uurdac/it l'jiyiiiologie Zu/ianimenatellung über die WolffHiben hiirper MerktU Arrbi. (. Ana», ii l'liv«. 1829. {. der Danzig 11. Kand biüherigen W9. •'* 66 €eber die Wolffschen Körper bei den Embrj'onen zur Zeit des Aiiskriechens bis auf geringe Spuren ver- schwunden sind. Rat/ike hielt diese Organe für den Boden, aus welchem die Nieren und Geschlechtslheile hervorsprossen, was seine Beobachtungen für die Nieren wenigstens nicht erweisen und was für diese nach meinen Beobachtungen, die anderwärts mitgefheilt werden, auch nicht der Fall ist. Raihhe beobachtete aber, dass sie bei denr männlichen Geschlechte zum Nebenho, den werden. Bei den Sängthieren kommen dieselben Organe vor. Ihre erste Kenntniss verdanken wir Dzundi ')und Okeii '). Dzondi hielt sie für bewiesen, Nieren, aber Raihke hat auch hier dass sie von diesen verschieden sind, dass Nieren sind. sie früher grösser, später kleiner als die Sie bestehen auch hier aus queren parallelen ßlinddärnichen, welche sich zu einem besondern Ausführungsgange zu sammeln scheinen. Raihke hat diese falschen Nieren bei den Batra- chiern und Fischen nicht gefunden, wohl aber bei den Embryonen der Eidechsen, Schlangen und Schildkröten '), der Aehnlichkeit der äusseren und inneren Bildung der Wolffschen Körper mit den wahren Nieral^ der Batrachier und Fische hielt Raihke beide für analog, nämlich die Wolflfschen Körper für niedere Formen Wegen der Nieren, und vermuthete ein ähnliches Verhältniss der falschen Nieren zu den wahren, wie zwischen Kie-, men und Lungen, die bei einem und demselben Thiere^ nach einander auftreten können. Raihke vermuthete auclr eine gewisse Beziehung zwischen den falschen Nieren; und der Allantois und ebenso auch dem Amnion, inso- 1) Suppl. ad anat et physiol. comparat. Lips. 130R. Oken und Kiesers Beiträge zur vergleicheiulen Anatomie und Physiologie. Bamberg und Wiirzburg, 2) 3) A. a. O. S. 136. Zoologie,! 1806. der Frösche und Kröten. die falschen Nieren fern f)7 den Thieren ohne Allan- bei und Amnion zu fehlen schienen. Indessen bin ich so glücklich gewesen, diese höchst merkwürdigen Organe, die ich schon lange Zeit bei den Embryonen der Vögel und Säugethiere in der Natur studire, auch bei den Balrachiern, nämlich bei Embryodenen sie abgesprochen nen der F^rösche und Kröten worden, zu entdecken, und ich zweifle nicht, dass man Sondersie bald auch von den Fischen kennen wird. barer Weise liegen diese Organe bei den Batrachiern sehr hoch im obersten Theile der Humpfhöhle, und dieses ist wohl auch der Grund, warum sie übersehen tois , worden. Zur Zeit, wo die Embryonen der Frösche und KröKörper oder ten das Ei verlassen, sind die Woljfschen falschen Nieren sehr deutlich; habe selbst an ich in Weingeist aufljewahrten Embryonen ihre innere Bildung erkennen können. Lässt man diese Embryonen nur dio kürzeste Zeit in einem Gefasse mit Wasser oder in schwa- chem \^'eingeiste liegen, so eine schleimige ist Masse ^on fällt die selbst ab, schwarze Haut als und der Embryo mit seinen inneren Theilen deutlichst erkennbar. Darnikanal Der zu dieser Zeit bekanntlich noch ein einfacher sackförmiger Schlauch , über den sich_ das Rück- gralh ist herüber wölbt. Unter den Schlauch beträchtlich eingeschnürt, Kiemen ist dieser von der Leber ist noch keine Spur zu sehen. Zu den Seilen des Hückgrathes und des Darmschlauam obersten Theile desselben, unter den Kiemen sieht man inmier eine ovale Erhal)enheit, von der man ches, schon mit blossen Augen einen Faden an den Seiten de« Kückgraths nach abwärts verfolgen kann. Bei mi- kroükopischer Untersuchung besteht jene Erhabenheit aus einer geringen Zahl kurzer röhriger Blinddäriiichen, wel- che nach allen Richtungen auseinanderfahren , nach ab- 68 lieber die Wolffschen Körper bei den Embryonen wärts aber sich zu einem kaum dickeren Ausführungsgange verbinden, welcher sehr deutlich in etwas wellen- förmigem Verlaufe an dem Rückgrathe, herab, auf jeder Am Seite dis zur Aftergegend verläuft. deutlichsten sieht Organe, wenn man den ganzen Darmsack von dem Rückgrathe vorsichtig ablöst, auch das frei liegende Herz entfernt, worauf dann die genannten Theile ohne alle Verletzung mit dem Rückgrathe verbunden man diese bleiben. stellt einen Frosch -Fetus dieser Zeit von vorn, Fig. 2 von der Seite dar. a. Die falschen Nieren oder Wolffschen Körper. b. Der Ausführungsgang derselben. Fig. 3 ist eine Ansicht des Fetus von hinten, nachdem der Darmsack weggenommen worden. Die Be- Fig. 1 zeichnung Fig. 4. ist dieselbe. Derselbe Fetus von vorn. Es war mir zunächst daran gelegen, dass Herr Dr. Raihke (jetzt Prof der Physiol. und Pathol. zu Dorpat) selbst diese Beobachtung wiederhole; ich schickte daher einen jener Embryonen meinem hochverehrten Freunde, der mir unterm 18. Febr. ern lederte, dass er die Wolffwie ich schen Körper ganz deutlich und vollkommen es beschrieben, an meinem Präparate erkannt habe. , Bei der weiteren Entwickelung des Fetus behalten jene Körper und ihre Blinddärmchen ihre Gestalt und Lage, während der Darmsack sich nur zu den ersten Schlingen des Darmes ausbildet. Zu dieser Zeit ist der Ausführungsgang noch sehr deutlich zu erkennen, später werden die Ausführungsgänge undeutlicher, während die Körperchen und ihre Blinddärmchen immer noch erkennbar sind , wenn die Leber sich schon ausgebildet hat. Bei einer jungen Quappe mit vollkommenen Darmwindungen konnte ich noch Spuren jener Körperchen, aber keine Au.sfnhrungsgänge mehr erkennen. der Frösche und Kröten Für die Deutung dieser den Larven bei wenn die 69 es von grosser dass die eigentlichen Nieren AMchtigkeit, cliier Tlieile ist der Batra- sehr spät ausbilden, erst sich Thiere schon lange Zeit ausser dem Eie gelebt Spur der Nieren sieht man bei den Quappen der Frösche und Kröten an den Seiten des Kückgraths als einen feinen Saum von Substanz, der Die haben. erste aas gestielten Bläschen besteht, zu einer Zeit, wo der Darmkanal seine vollkommenen Windungen bereits erlangt hat, wo sie durch eine seitliche Kiemenöffnung Wasser athnien, und die erste Spur der Lunge jedereeits als ein ganz kleines längliches Luftbläschen erkennbar ist. Noch viel später entwickeln sich bekanntlich erst die Genitalien der Batrachier. Bedeutung dieser Organe behalte ich mir inneren Bau der Drüsen, nach umfassender Darstellung dieser Organe bei allen Wirbellhicren, ausführlich zu handeln. Die Existenz dieser Organe bei den Batrachiern sciiliesst aber manche Hypothese, welche auf die Nichtexistenz derselben bei den Fröschen und Kröten gegründet war, vor Ob nun die Wolffschen Körper bei der Hand aus. den Batrachiern ebenso wie nach Rulhkes Beobachtungen bei den Vögeln die keiniboreilenden Geschlechts- Ueber aus sich entwickeln theile entscheiden. »ind die dem Werke über den vor, in die , kann ich jetzt noch nicht Ich bin geneigt es zu glauben. gelappten Fettköiper, Vielleicht aus welchen sich nach Hnllike die keindjcrcitcnden Geschlechlstheile entwickeln, nur die letzten Itudiiiicnte die.ser embryonischen Organe bei den erwachsenen Fröschen und Kröten. Die Woltfschcn Ki")r))er der übrigen An)phibien, nämlii'h Her Schlangen, Kidrclisen, Crncodile kröten nicht, hat schon wie bei den U. Ilulliki; beobachtet, Batrachiern. uiiil wo Schild- sie sich sondern wie bei den 70 üeber die NasendrUse der Schlangen. Vögeln verhalten. So fand ich es wenigstens bei Embryonen einer Hoa, die ich durch die ausserordentliche Güte des Herrn Oberniedicinairaths von Froriep aus dessen Samndiing zur Untersuchung erhalten habe. Ueber die Existenz dieser Organe bei den Fischen habe ich jetzt noch keine vollständigen Beobachtungen. Bei sehr jungen Embryonen eines Zitterrochen, von etwa 3 Zoll Länge bis zum Schwanzende, die noch fadenförmige äussere Kiemen haben, und im anatom. Museum zu Berlin aufbewahrt werden, sah ich an den Seiten des Kiickgraths längliche platte Körperchen durch die ganze Rumpfliöhle verlaufen , die aus lauter Blinddärmchen bestanden ; auf dem unteren Theile dieser Körper lag jederseits noch ein schmalerer Körper auf, der aus noch viel kleineren und feinem ßlinddärmchen bestand. VI. Lieber die Nasendrüse der Schlangen. Vom Dr. Johannes Mue l i, n Professor zu Bonn. J^ach den letzten Untersuchungen über (J'e Kopfdrii- sen der Schlangen von T. Fr. Meckel, im ersten Bande konnnen am Kopfe der Schlangen 5 Paar Drüsen vor, die jedoch nicht bei jeder Gattung und Art sich vereinigt finden 1) Die Zungendrüse, welche Cnvier bei den Amphisbaenen, Meckel aber allgemein gefunden hat. 2) Die untere Kiefer- oder Lippendriise, nach aussen neben den Unterkieferästen liegend, mit zahlreichen Ausführungsgängen, die sich nach aussen von den dieses Archivs, Unterkieferzähnen nebeneinander öffnen. 71 Ueber die NaEteiidrüse der Schlangen. 3) Die obere Kiefer- oder Lippendrüsc von ähnliviiui' Lüge und Anordnung am Oberkiefer. 4) Die Giftdrüse, welche nach den Untersuchungen von und Meckel als ganz eigenthümlich an- Builo/p/ii erkannt werden muss. .5) Die Thr.inendriise, innerhalb der Augenhöhle. kommen am Kopfe der SchlanPaar Drüsen vor, welche von allen Beobachtern übersehen worden sind: dieses sind die NasenAusser diesen Drüsen gen nocii ein drüsen , welche den Nasendrüsen der Säugethiere und Vögel analog sind. Diese Drüse Haum zwischen füllt bei den Schlangen jederseits den dem Oberkiefer und Thränenbeine und der Seitenwand der Nasenhöhle oder der Schleimhaut derselben aus, und grenzt oben an die Nasenbeine. hal)e diese nocephalus Drüse bei Colitber mutus, bei capistratus, bei Ich Trigo- Vipera Redt und Naja Hiije, Schlangen, die ich durch des Herrn Geheimenraths Rudolphi grosse Güte untersuchen konnte, gefunden; bei Vipera Redi war sie sehr klein, dagegen sie bei den übrigen recht ansehnlich ist, und bei vorsichtiger Weg- nahme der Hautdecken an der bezeichneten Stelle nicht werden kann. Bei anderen Schlangen, als den genannten, habe ich die Drüse nicht untersucht. So viel verfehlt ist aber gewiss, dass sie giftigen, wie giftlosen Schlan- gen zukommt. Der Ausführungsgang der Drüse führt {hei Coluber nach abwärts und etwas nach rückwärts, Irill'i mit dem Thränenkan.ile vor dem Thränenbeine zu- capiffraliis) sammen, und geht mit demselben gemeinschaftlich durch eine ziemlich starke Ocffnung am Gaumen aus. Ihrem inneren Baue nach stimmt diese Drüse ganz mit den einlachen Speicheldrüsen der Schlangen uberein. .Mehrere Freunde haben »ich im Herbste 1828 in 72 Beschreibung der Fliigelmuskelu der Vögel. Berlin an jenen Schlangen von der Existenz und Eigen- thümlichkeit dieser Drüse überzeugt. Es darf kaum erwähnt werden, dass die Nasen- drüse der Schlangen mit der ganz ähnlichen Drüse über- einkomme, welche Jacobson ') bei den Säugethieren und Vögeln zuerst beschrieben hat, und über deren Vorkommen bei den Vögeln wir von Nitzsch -) eine sehr genaue und vortieifliche Abhandlung besitzen. VII. Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. Von f C. G. ScHOEPSS Nebst Kupfertafel JV u. *). V. Fig. 1 u. 2.) JLfer Abschnitt aus der vergleichenden Anatomie, wel- chen ich mir zu genauerer Untersuchung erwählt habe, so wichtig und, in Vergleich mit den übrigen Abthei- ist lungen, so wenig bearbeitet, dass ich nicht sowohl desshalb, dass diese Untersuchung unnütz sey, sondern viel- mehr wegen der Schwierigkeit der Ausführung meines Vorsatzes mich entschuldigen zu müssen glaube. 1) 6. an. Nouv. Bull, des p. sc. par la soc. philom. de Paris T. IH. 267. Mecheh .\rchiv für Physiologie. B. 6. S. 234. Der erste Theil dieser Beschreibung wurde vom VerfasDa der Druck der ganzen 2) In 3) ser als Inauguraldissertation benutzt. Abliandlung aber zu kostspielig war, so hatte der Hr. Gcheinierath Meckel die Güte zu erlauben, dass dieselbe hier ungetheilt auf- genommen werden dürfe. Die Zeichnungen hatte Hr. Cand. med. Da in der frühem Reihe dieses Vurmeiater die Güte zu liefern. Journals die Beugeseite eines Raubvogels von Hrn. Prof. ger abgebildet ist, Hemin- so habe ich nur die Streckseite eines Vogeli aus derselben Ordnung zeichnen lassen. 73 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Diese Entschuldigung gewährt mir der verherrlichte Name jVec/;e/« , da dieser sowohl durch sein Werk über vergleichende Anatomie, als auch durch Exemplare der seltensten Vögel, tigst erlaubte, an denen er mir die Untersuchung gü- einen grossen Theil der Schwierigkeiten beseitigte. Was nun noch den Plan betrifft, den ich bei der Auswahl der zu untersuchenden Vögel befolgte, so habe ich, da mein verehrter Lehrer Ni/zsch nach der ganzea Körperbeschatl'enheit, also auch nach dem verschiedenen Vögel eintheilt, aus seinen Abtheilungen folgende Vögel zur Untersuchung ausgewählt: I. Aus den Luftvögeln (Aves aereae), und zwar A) den Raubvögeln (Accipilrinae): Flugvermögen die den Adler (Falco Albicilla), den Bussard (Falco Buteo), den Thurmfalken (Falco Tinnunculus); aus B) den Singvögeln (Passerinae): den kleinen Raben (Corvus Corone), den Holzschreier (Corvus glandarius) den Klettervögeln (Picariae): O II. , ', ; aus den grauen Papagei (Psittacus erithacus). (Aves terrestres) , und zwar A) den Taubenvögeln (C'olunibinae; die Haustaube (Columba doinestica); Aus den Erdvögeln B) den Hühnervögeln (Gallinaceae): das Haushuhn (Gallug doniesticus Teinni. O seil Phasianus Gallus doniesticus L.) den Laufvögeln (Curso.riae): den zweizehigen Strauss (Struthio Camelus). III. Aus den Wasser vögeln (Aves afjuaticae), zwar A) den die die IJfervögcln (Grallac): gemeine Trappe (0(is Tarda) und Hchwarze Ilurbel (l'ulica atra]; und 74 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vogel. B) den Schwimmvögeln (Anserinae): den Pinguin (Aptenodytes deiuersus). lauf, Die Muskeln endlich, deren Ursprung, Lage, VerGestalt und Wirkung ich bei den einzelnen Vö- geln zu beschreiben suchte, sind folgende: A) Hautmuskeln 1) (Musculi cuteni moventes). Muskel der hinteren Flügelfalte (Musculus plicae ala- ris posterioris); 2) langer Muskel der vorderen Fliigelfalte (M. plicae alaris anterioris longus); 3) kurzer Muskel der vorderen Fliigelfalte (M. plicae alaris anterioris brevis); 4) Regierer der Armschwingen (M. rector reniigum se- cundi ordinis); 5) Kegierer der Handschwingen (M. rector prinii or- dinis remigum). B) Schulterniuskeln (Musculi ossa, quae humeruni thoraci annectunt, moventes). a) Muskeln, welche das Schulterblatt gegen die Wirbelsäule ziehen 6) der oberflächliche; Kappenmuskel (Cuculluris) 3Ie- ckeh. 7) der tiefe: b) Rautenmuskel (Rhomboideus) Meck. Miiskelii, welche das Schulterblatt gegen das Brustbein ziehen: 8) der hintere derselben: der grosse vordere kel (Serratus anticus major) Sägemus- Meck. 9) der vordere: der kleine vordere Sägeinuskel (Serratus anticus minor) Meck. c) Vorwärlszieher des Schulterblatts; 10) die Schulterheber (Levatores scapulae) Meck. d) Muskel des hinteren oder Uackcnschlüsselbeins: 11) Schliisselbeinmuskel (Subclavius Auct Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. 75 C) Oberarmmuskeln (Musculi humerum moventes). a) Muskeln, welche den Oberarm gegen das Schulterblatt ziehen 12) der oberflächliche: der breite Rückenmuskel (Latissimus dorsi); 13) der hintere. tiefe: der Untergrätenmuskel (Infraspinatus), oder der grosse runde Muskel (Teres major) 14) der vordere tiefe: der Obergrätenmuskel (Supraspinatus), oder der kleine runde Muskel (Teres minor). b) Muskeln, welche den Oberarm gegen das Brust- bein ziehen: 15) der oberflächliche: der grosse Brustmuskel (Pectoralis 16) der major); mittlere: tertius), der kleinste brachialis inferior) ßleckelx 17) der tiefe: ; der obere Hackenarmnmskel (Coracobra- Meck. chialis superior) c) Brustniuskel (Pectoralis oder der untere Hackenarmniuskel (Coraco- Oberarmheber: 18) der obere: der obere Deltamuskel (Deltoides superior); 19) der äussere : der mittlere Deltamuskel (Deltoides nie-' dius); 20) der untere: der untere Deltanmskel (Deltoides in- ferior); 21) der vordere: der zweite Brustniuskel (Pectoralis secundus). d) Der Muskel den , Itiiiiipf welcher den Oberarm gerade an zieht 22) der Unlerschulierblatlmuskel (Subscapularis). 76 Beschreibung der F'liigclmuskela der Vögel. Vorderarmmuskeln (M. antibrachium movenles). ])) a) Der Strecker: Ursprung. Anheftung. X. Schulterblatt u hintern Flache d. d. Vorderarmstrecker I l an dieElIen. j/ 1 , ..i der dreikopnge,! bogenrohre, (Extensorantibrachii), _ ' b) 23) .. . , j oder ' Arniiiiuskel (Triceps);' Die Beuger: / 24) der lange Beuger des und der j Vorderarms (Flexor ( an Radius untern Oberarm- | longus seu biceps) j Ulna. beinleiste. * V. Hackenschliis- Beibein ; „ V. , , Innern (jelenk- knorren d. 1 | , äussern Ge- ,, lenkknorren V d. che V. / «" < » ,, , .. Oberarms. i lon-j' jjy^ gus) „_. , „.. , , ... der Ruckwartswen^^ . s der (Sup.nator); vordem Flä- 28) der kurze Beuger d. . >^"g« Vorwarts-f a„ jg„ r^. wender (Pronator .127) des Oberarms. , ^ bre- vis); <,,„^ l vom Wender (Pronator Ober- ]-6) arnis. u. ' /25) der kurze VorwärtsI \ (Fl. brevis) äussern Knor- 29) der tiefe Beuger d. Oberarms. profundus); (Fl. ren Beu!30) der innere tiefe ger der Ilühnervc.gell des Oberarms. \ (Fl. prof. intcrior ' lipacearum); Gal an die Ulna. Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. E^ Muskeln der Handwurzel und 77 Mittelhand. ;31) der lange Speichen-\ T. äussern Ober- Strecker d, (Extcnsor armknorren. Mittelhand ,. "^ , , radiaiis longus) der Speiche , „ . u. f ; I , • I V. j metacarpil an den Spei/ . ) chenrand d. ooN j S L 32) der kurze hpeichen-^ Miitelhand,. streckerdMittelhandl,.^^^,^^^^ £llenbogenröhre. (Extensor metacarpil radialis brevis). ,33) der Abzieher d. / Mit telhand (Abductorme' tacarpi) Ellenbogenstrecker d Mittelhand V. äussern Ober- (Extensor armknocren. Meckels\ and. äussere Fläche der metacarpi) Mittelhand. ulnaris); Speichenbeuger der Tiedemanns Mittelh. (Flexor mctacarpi radialis). ,34) Anzieher der Mittel- hand (Adductor roela{ carpi) Speichenbeuger V. der innernFlä- I Mittelhand de 3Iecke/ii\ z. Speichen- che der Ellenbo- / (Flexor metacarpi ra^> randcd.Mit- genröhre. dialis); I I Ellenbogenstrccker d. Mittel!). Tiri/cmannii (Extensor ulnaris). niclacarpi I telhand. 78 Besclireibung der Flügelniuskelii der Vögel. 35) der lange Beuger der Handwurzel (Flexor Ellenbogenbeuger aiiuknorren. wurzelkno- 3fi) genröbre. ulnaris) Kurzer Beuger der Mittelhand che der Ellenbo- chen. Ticdemaiins (Fle- xor carpi V. d. äu.ssern Flä- (Fl. z. lllnarran- de der Mit- meta carpi brevis). F) Muskeln der telhand. Finger, Lange Fingermuskeln äussern Ober- lange der i37) T. bogenhand- d Handwurzel ßleche/s u. a) andenEllen- carpi longus) vom innernOljer schaftl. I (Extensor ariuknorren. gemein-\ an den Dan- Fingerstrecker/ «len und das I digilorunil ersteCiliedd. communis longus); lange der 38) ) Strecker des Zeigefin-| von der Speiche. Zeigefing. eigne an das zweite gers (Extensor indicisl Glied des' Zeigefing. proprius longus); der oberflächliche an das erste Fingerbeuger Mecheh\ oder zweite (Fl. digit. saperficia-l Glied d. Zei- 39) von der Fascia des Vorderarms. I I gefingers. lis); 40) der tiefe Fingerbeu-i an von d. innern Flä- ger 3Ieckeh (Fl. d. Glied di- zweite d. Zei- che der Ulna. git. prüf.). ) gcfingers. b) Kurze Fingermuskeln. o) Des Daumens: 41) Aeusserer Strecker des Daumens Wiedemanns (Extensor poUicIs externus). 42) Innerer Strecker des Daumens Wiedemanm (Ex- tensor pollicis internus). 79 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vügcf. Daumens Wiedemanns (Adductor 43) Anzieher des pol- licis). 44) Beuger des ß) Des Daumens (Flexor pollicis). Zeigefingers: 45) Anzieher des ersten Gliedes des Zeigefingers (Adductor phal. prim. indicis). 46) Abzieher des zweiten Gliedes des Zeigefingers (Abduclor phal. sec. indicis). 47) Beuger des Zeigefingers (Flexor y) indicis). Des kleinen Fingers: 48) Beuger des kleinen Fingers (Flexor digiti miniini). Flügelmuskeln der Vogel. 1) A) Ilautmuskeln der Flügel. Muskel der hinteren Fliigelfalte '). Bei den Luftvögeln entspringt dieser Aluskel mit nem oder mehreren Küpfen von den ei- mittleren Rippen, und zwar von der Stelle, wo die Nebenrip|)en auf ihnen aufsitzen. Dann verläuft er parallel mit den Fasern des grossen ßrustmuskels nach vorn und oben kreuzt sich mit den Fasern des breiten Hiickenmuskels, und , bleibt fleischig bis zum oberen Drittel des Oberarms. Er 1) Vicq itAzyr , Premier Memoire pour servir ci l'anatomie de» oiseaux; dans L'Ilisloire de r.icad^mic royale des sciences, «nnee 177i, Seconde Une l'artie p. 632. nr. 5. portion du graiid dorial Wiedemann, Archiv für Zoologie und Zootomi«. Zweiten BanBraunschueig IHOi. Von den Muskeln des Der Spanner der hinteren Hugelhaut (Tensor p. 85. de* zweite« Stück. KchwaiM menibranae alae posteriori« ). Titdemann Zoologie. Zw eiter Band «.hiclile der Viignl (' F , flrutiii/(er p. S16. $ : Anatomie und Naturge- 2fi7. Zootomiarhe Analcklen Arrhir für die l'h>r,iologie. Kd VII in WlerMt Deiitnrhem Halle 1822. p. 186. nr. ÜO. 80 Beschreibung der Fliigelniiiskeln der Vögel. Zellgewebe unter der Haut, wurzeln. Diese Haut scheint von ihm angespannt zu werden. Dieser Muskel ist bei Vögeln derselben Gattung ver- verliert in sich welchem schieden. im dicliteren die Kschulterfedern Bei Falco Albicilla entspringt er von der fünf- ten und sechsten Rippe und dem Anfange rippen mit zwei Köpfen, die Nebenetwa einen ihrer sich aber nur halben Zoll weit trennen lassen. Bei Falco Buteo hat er vier getrennte Köpfe, die von der dritten bis sechsten Rippe entspringen. übrigen. Der letzte Kopf ist stärker als die Bei Falco Tinnunculus entspringt er mit drei Köpfen, und zwar mit dem ersten von der vierten Ripmit dem zweiten von der fünften, mit dem dritten pe, Kopfe von der sechsten und zugleich von der siebenten Rippe. Beim kleinen Raben (Corvus Corone) entspringt , er mit zwei Köpfen von der vierten und fünften Rippe; beim Holzschreier (Corvus glandarius) nur mit Einem Kopfe von der vierten Rippe. Beim grauen Papagei (Psittacus erithacus) kommt er von der sechsten Rippe und dem Anfange ihrer Nebenrippe. Unter den Erdvögeln ist die Anordnung dieses Mus- kels bei der Haustaube dieselbe als bei den Luftvögeln, drei Köpfen von den drei Rippen kommt, welche vor der letzten liegen. Beim Huhne fand ich eine von der oben beschriebenen Anordnung bedeutende abweichende Bildung. Zu- indem der Muskel mit nächst entspringen von demjenigen Rückendorne, cher zwischen liegt, dem wel- hinteren Endpunkte der Schulterblätter zwei Muskeln. Der Obere derselben geht, mit dem neben den Uückendornen zur Hautfalte auf dem Genicke und Nacken, lässt sich aber nur etwa bis zur Mitte des Halses verfolgen. Der zweite untere Muskel geht über das entsprechenden der anderen Seite parallel , dicht 81 Beschreibung der Flügelmuskelu der Vögel. hintere Sechslei des Schulterblattes in schreger Richtung zur Achselhöhle und verschmilzt hier mit dem gewöhnlichen Muskel <Icr hinteren Hautftille. Dieser kommt sehnig von der vorletzten, fleischig von der dritt- und viertletzten Rippe und deren Leiden Nebenrippen, ist etwa vom Hiickendorne entspringende viermal siiirker als der Theil, mit wclciiem er sich unterhalb der Achselhöiile Der gemeinschaftliche Muskelbauch bleibt nun noch fleischig und geht so an die Haut, in welcher die Schulterfedern wurzeln, und welche er nach hinten und vereinigt. gegen die V Ausserdem findet oben, also scheint. irbelsiiule sich hier hin, ein anzuspannen anderer Mus- kel, dessen fleischiger dicker Theil auf der hinteren Flä- .che des Elicnbogengclenkes liegt. Er wird bald sehnig. Seine dünne glänzende Sehne geht an der hinteren Fläche des Oberarmes gerade nach der Achselhöhle, und setzt sich hier theils an den fleischigen Theil des infraspina- tus(13J, theils an den des coracobrachialis superior (17). Reim zweizehigen Sirausse ist nicht die geringste Spur dieses Muskels zu finden. Bei der gemeinen Trappe COtis tarda) ist dieser Muskel im Verhältnisse zur Grösse des Vogels schwach, Küpfe lassen sich nicht trennen. Er entspringt mit deut- von der vierten und fünften Rippe und von dem unteren Rande ihrer breiten Nebenrippen, weniger deutlich auch von der sechsten Rippe und von der lichen Fasern Die Sehne dieses Musüber, welcher von der hinteren Fläche des Eilenbogengelenks fleischig ent- Nebenrippe der dritten Rippe. kels geht in die spring;! , Sehne des alluiälich .Miisk(^ls schmäler wird, das untere Dritttheil des Oberarmes als pyramidenförmiger Muskel bedeckt, und dann sehnig an der hinteren Fläche des Oberarmes zur Achselhöhle geht. Rei Fulica aira entspringt der Muskel von der achten Rip|>e. NtckeU Der vom Ellenbogengelenke entgegen kom- Arcliir f. Ana», u. Vhyt. IHÜ). fi 82 Besclircibuiig der F'lügelmuskeln der Vögel. niende Kopf ist sehr schwach. Bei beiden Vögeln scheint er die hintere Fliigelfalte anzuspannen. Beim Pinguin fehlt der Muskel. Muskeln der vorderen Flu gel Es falte. finden sich in dieser Falte zwei Muskeln, die einen geineinschafllichen Ursprung, aber verschiedenen Verlauf und Ansetzpunkfe haben. Jeder dieser Muskeln entspringt bei den Luflvögeln mit zwei Köpfen, die, mit den langen Sehnen dieser Muskeln verglichen sehr kurz sind. , 2) Langer Muskel der vorderen Fliigelfalle '). Dieser innere und vordere Muskel der vorderen und längsten Fliigelfalte entspringt bei Faico einem Kopfe, welcher mit dem des folgenden Muskels (3) Albicilla mit entsprechenden Kopfe verbunden ist , vom oberen Rande des oberen Endes desGrätenschlüsselbeines (der GaVorsprung des Ilackenschlüsselbeines hinweg, trennt sich aber, einen Zoll von seinem Ursprünge entfernt, vom folgenden Muskel, bleibt fleischig bis an den erhabensten Theil der oberen crista bel), geht über den oberen inneren — hanieri. 1) als Theil des gros- Nie. Stenonii historia mtisculorum aquilae. tholini acta cap. Der grössere Kopf, der medica CXXVII. Ticq - p. d' Aztjr Thomae Bar- et philusophica llafjiiensia anni 1673. Vol. 334. 11. nr. 5. second Memoire: L'Histoire de l'Acadeniie des Sciences annee 1773. p 563. nr. 3 u. t. Blaaius Merrem , Vermisciite Abhandlungen aus der Thiergeschichte p. lers, ntit Kupfern, 1781, Flügelniuskeln des weissköptigen Ad- 156. nr. 1. Wicdrmamt, a Der langarniige Muskel. 0. 11.2. S. 85. Der Spanner der vorderen a. (Tensor menibranae alae anteriorisj. Tiedemann a. a. O. II. S. 317. Fliigelhaut , Heusinger, in Meckel VII. S. 185. nr. 19. J. F. Meckel, Theil. Halle 1828. System der vergleichenden Anatomie. S. 337. §. 161. Dritter iSeschreibung der Kliigelmuskeln der Vogel. 83 sen Brustinuskels welter nach innen als der vorige vom vorderen Rande des Griitenschliisselbeines entspringt, verbindet sich sehnig mit dem unteren fleischigen Theile des ersten Kopfes. Die ungleich lungere sehr elastische Sehne des ganzen iMuskels ser grössten Fliigelfaile wo lenke, sie sich theils läuft am äusseren Rande die- zum Handwurzelge* an den vorderen Rand des unherab bis leren Gelenkkopfes der Speiche, theils an das Sesambein, das ganz von der Sehne Hände umgeben ist \ind auf jenem und endlich an den Vorsprung zu setzen aufsitzt, am oberen Ende des Speicheniuittelhand" knochens nach vorn befindet, und von ßleckel (System der vergleichenden Anatomie II. 2. S. 100) als Rudiment scheint, der sich Daumenmittelhandknochens betrachtet wird. eines Jenes Knöchelchen, das auf Speiche aufsitzt, ist dem unteren Theile der ßuteo weit grösser, ebenso wie Hensiiiger (in bei Falco Albicilla, Archiv. bei Faico Bd. VII. S. 179.) es bei Strix Scops und flam- Heusinger führt an derselben Stelle auch an, niea fand. dass schon Sc/iiieider (Coium. in Tom. als Meckeh II. p. 45.) ein kleines reliq. libr. Frider. II. dem rundes Beinchen auf Handgelenke des Adlers gefunden hat. Bei Corvus Corone und Corvus glandarius verhält »ich dieser .Muskel wie beim Adler. Beim Papagei geht der eine Kopf gleich sehnig vom grossen Brustmuskel ab und verbindet sich unteren Kndo der oberen Oberarmbeinleisle mit dem deren Kopfe, Er »ich, gelaufen che, der wie beim .Adler entspringt. nachdem er im ist, llieils theils freien Uande der am an- setzt Fliigelfaltc herab- an den imtcrcn Ciclenktheil der Spei- an den Speichenrand des Daumenmittelhaud- knorhens. Bei der Taube ist die Anordnung dieses Muskels \on der eben beschriebenen bedeutend abweichend. Der Muskel bat nämlich hier drei Köpfe, 'von denen zwei »>• Beschreibung der Flügelmuskelu der Vögel. 84 Vögeln der vorhergehenden Ordnung bei den sich wie Der vei'halten. Kopf aber entspringt sehnig vom dritte langen Beuger des Vorder:;rmes (24), etwa in der Mitte der ganzen Länge des Oberarmes. Dieser dritte Kopf geht bald in einen kurzen aber breiten und dicken Miiskelbauch über, läuft dann in eine dünne und glänzende Sehne aus , die sich mit der gemeinschaftlichen Sehne der beiden ersten Köpfe kreuzt, so dass sie nach aussen von dieser liegt. Sie setzt sich an den Daumen- vorsprung des Mittelhaiidknochens. Beim Huhne entspringt zunächst der erste, diesem und dem folgenden Muskel vom obersten Ende des (3) gemeinschaftliche vorderen Fläche des vorderen Vorsprunges schlüsselbeine. Kopf GrätenschUisselbeines, und von der am Hacken- Dieser Kopf bildet einen breiten band- förmigen Muskel, der bis zur Mitte des Oberarmes fleischig bleibt, hier aber tbeils die breite jedoch dünne und kurze Sehne für den folgenden Muskel (3) abgiebt, tbeils sich an die ebenfalls breite, aber zugleich starke und lange Sehne ansetzt, welche am äusseren Rande der vor, — Der zweite Kopf kommt deren Flügelfalte verläuft. als dünne aber feste Sehne vom Oberarmtheile des grossen Brustmuskels und hilft ebenfalls beide Seh- gleich nen, sowohl die dieses Muskels, als auch die des Der dritte Kopf endlich entsteht genden, bilden. er bleibt schig vom langen Kopfe des biceps (24) — , folfleiflei- schig, bis er die Sehnen der beiden ersten Köpfe erreicht, Die Sehne dieses Muskels läuft die er beide verstärkt. an dem freien Rande der vorderen Fiügelfalte herab und setzt sich theils an die Kapsel des Handgelenkes, theils an den auch hier deutlich vorhandenen kleinen Knochen, der auf ganz dem in diese freien Rande Sehne verwebt Sehne noch, über der ist; Speiche aufsitzt und endlich setzt sich die die nach unten gerichtete Spitze des 83 Beschreibung der Flugdmuskcln d«r Vügcl. an den Speichenrand des KDÖchelclipns hinweggehend, Mittelhandiinochens. Beim zweizehigen Strausse entspringt dieser Muskel dem Theile des oberen Deltamuskels an die äussere Fläche des Oberarmes dicht unter dem Cielenkkopfe ansetzt. Der hier ganz einfagleich sehnig von (18), der sich am che Muskel endet theils am theils unteren Ende Bei der Trappe der bei der Taube ähnlich entspringt ; denn auch hier ab entspringt ; sehnig gleich Kopf der erste vom oberen Theile die- ist sie bei Fulica atra Kopf vom Der zweite Kopf dritter langen Beuger des Vorderarmes (-4). geht auch Muskels Bei Fulica atra unansehnlicher nicht ein , die Bildung dieses ist bei den Krähenarten. selbe als kel (15) der Speiche, Daumenruittelhandknochen. vom grossen Brustmusist lang und bandartig, des vorderen Grätenschliis- selbeinrandes, und lässt sich, so lange er fleischig bleibt, nicht theilen. Die Sehne sowohl dieses, als auch die wird von allen drei Köpfen ge- des folgenden Muskels Die lange Sehne dieses Muskels setzt sich uneinem Zipfel an den vorderen oder freien Rand des unteren Gelenkiheils der Speiche und dieser Theil bildet. ten mit , Scheint vom vom grossen der vorzüglich Brustuiuskel und zu seyn. Ein der aber vor seinem Ansätze un- Grätenschliisselbein schwächerer Zipfel, ent.springende an den Daumenrorsprung des Mittelhandund dieser scheint besonders vom biceps zu achwillt, geht knochens, konmicn. Beim Pinguin Fliigelfalle ist vorhanden. obere Kopf entspringt nur dieser Muskel in der vorderen Er ist einfach, aber stark. Der vom oberen Theilo des vorderen GrätenschlÜHSelbcinrandcs und muskels. Tlieil Der untere des grossen bei ist Bruslmuskels. diebet Muikels geht ein Theil des Delta- weitem stärkere Kopf ist ein Die einfache Sehne an den Speichenrand des Mittel- 86 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Dieser Muskel scheint vermöge seiner handknochens. sehr elastischen Sehne das Zusainmenlegen des Fhigeis und während der Ruhe den Flügel in Nur während der Wirkung zu unterstützen, Lage zu dieser erhalten. des Vorderarmstreckers scheint vordere Fliigel- die er und dann zugleich die zu starke Streckung des Vorderarmes zu verhindern. anzuspannen, falte 3) Kurzer Muskel der vorderen Fliigejfalte Bei Faico Albicilla entspringt der erste Muskels, '), Kopf dem enlsprechendeo Kopfe des der mit dieses vori- gen Muskels (2) an seinem Ursprünge verbunden ist, und den er um das Doppelle an Grösse übertriift, vom oberen Rande des Grälenschliisselbeins. Er liegt nach aussen und hinten vom entsprechenden Kopfe des vorigen Muskels. — Der zweite Kopf ist ebenfalls ein nicht zu trennender Theil des grossen Bruslmuskels, liegt unter dem entsprechenden zweiten Kopfe des vorigen Mus- welchem er bei FaIco Albicilla eng verbunden ist. Seine Sehne verbindet sich mit der Sehne des ersten Kopfes unter einem sehr spitzen Winkel und geht, nur wenig vom Oberarme entfernt, etwa an das zweite kels, mit Sechstheil bevor sie vordere der Speiche. Hier spaltet sich die Sehne, in zwei Zipfel. Der zum Vorderarme gelangt derselben vereinigt sich unter einem rechten Winkel mit der Ursprungssehne des äusseren Kopfes des langen oder ersten Speichenstreckers (31). Der hinan der äusseren Seite der Muskeln, die den Vorderarm umgeben, herab und endigt sich in der Gegend des äusseren Randes der ulna in der vagina cubiti. Bei Falco Buteo liegt der zweite, vom grossen tere Zipfel läuft Brusimuskel entspringende Kopf dieses Muskels aussen und hinten 1) Sltno, a. a. vom nach entsprechenden Kopfe des vor» O. S. 333. iir. 2 und S. 33i. nr, 4, 87 Benchreibung der Klugelmuskeln der Vogel. liPigehenHen Muskels (2). in Zipfel, ilrei Die Sehne spaltet sich unten von denen der eine an der Uisprungsnr. 31 rückwärts zum Ellenbogender zweite verhält sich ganz wie der des ^Muskels si-hne gelenke liiiift; zweite Zipfel bei Falco Albicilla; die innere Fläche der Speiche der dritte läuft über weg und verschmilzt auf der inneren Fläche der uina mit der fascia cubili. Bei Corvus Corone und C. glandarius läuft die fache Sehne rückwärts zum Ellenbogengelenke, ein., auf ähn- Weise wie der erste Zipfel bei Falco Buteo. Beim Papagei ist dieser Muskel ebenfalls zweiköpfig, der eine Kopf wird von dem anderen ganz bedeckt. liche Dieser, der oberflächliche, hängt genau mit Kopfe des vorhergehenden Muskels sehr breit Gabel, entspringt nicht nur , sondern auch dem ersten zusanmien, ist vom oberen Hände der (.!) vom Anfange des oberen Schul- terblattrandes, er bedeckt die obere Fläche des Oberar- mes, bleibt bis über dessen Mitte lauft nun mit seiner breiten herab fleischig, und bandartigen Sehne zum oberen Rande und zur äusseren Fläche des oberen Theils des \ orderarmes. — Der zweite Kopf ist hier kein Theil des grossen Urustmuskels, sondern entspringt sehnig vom oberen Bande des Grätenschlüsselbeines, wird bald lle;- acbig und bleibt es bis fast zur Mitte des Oberarmes. Er wird von dem ersten, dicsi-:a und dem vorhergehenden Muskeln gemeinschaflliclion Kopfe ganz bedeckt. Seine Sehne bildet den vorderen Hand der Sehne des igt eng mit ihr verwebt und verstärkt sie. Taube besteht dieser .Muskel aus zwei mehr als bei den übrigen \ ögeln getrennten Köpfen, von denen der erste ungemein stark ist, ebenfalls vom oberen Ende der Gabel entspringt und bis zum letzten Achttheil lies Oberarmes Ueiscbig bleibt. F,r geht nun in eine breite .Apoueurus« über, zu deren Bildung die Sehne de« zweiten Kopfes mit eingeht. Dieser zweite Kopf ersten Kopfes, Bei der 88 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. vom grossen Brustmuskel ab und an der inneren Seite des ersten Ko- geht gleich als Sehne verläuft als solche Die gemeinschaftliche untere Sehne geht pfes. fheils in die Ursprungssehne des Speichenniittelhandstreckers (31) über, theils verliert ses sie sich in der fascia cubiti. Beim Huhne wird die breite aber dünne Sehne dieMuskels von den drei Köpfen gebildet die bei der , Beschreibung des vorigen Muskels Vogels anUnten setzt sie sich theils an die Ursprungssehne des Muskels nr. 31 , theils lauft sie über (2) dieses gegeben sind. den oberen Theil der äusseren Fläche des Vorderarmes weg und trägt zur Bildung und Verstärkung der fascia cubiti bei. Beim Strausse geht nur ein kleiner Theil der Sehnr. 2 zum Muskel nr. 31. ne des Muskels Bei Otis tarda weicht die Bildung dieses Muskels von der bei Falco Albicilla nur darin ab, dass bei der Trappe die Sehne sehr breit ist. Bei t'ulica atra wird dieser Muskel von jenen drei Köpfen gebildet, die bei der Beschreibung des Muskels nr. 2 dieses Vogels angegeben sind. Seine einfache Sehne geht an die Ursprungssehne des äusseren Kopfes des langen Speichenmittelhandstreckers (31). Beim Pinguin fehlt dieser Muskel. Die dieses Muskels scheint theils Wirkung zu bestehen, darin dass während der Ruhe des Vogels den Vorderarm in seiner Lage erhält, theils scheint er durch das Anspannen er der Fascia cubiti die Wirkung der unter dieser gelege- nen Muskel kräftiger zu machen. 4) llegierer der Armschwingen '). (Muse, reotor re- niigum secundi ordinis). Dieser Muskel wird durch eine doppelte, eine ober1) Merrem, a a O. Heuiingsr in Meckel, S. 155. nr. 7. Bd. VU. p. Regierer der Armfedern, 189. nr. Z6. Beschreibung der Flügelmuskeln der Vogel. 89 und eine tiefere Schicht von IMuskelfitsern geDie oberflächliche Schicht enlsptingl vom hinbildet. die das Elienbogengelenk nach teren Theile der fascia flächliche , hinten bedeckt, nnd wird aus verworrenen, docii deut- zu unterscheidenden Muskelfasern gebildet. Diese Fasern gehen in eine schwache Sehne über, welche die lich Kiele der Arnischwingen umfasst so dass sie zwischen , Diese Sehne zwei Kielen deutlicher zu sehen ist. scheint sich erst an der Spitze des Zeigefingers zu en- je — Die tiefere Lage ist ein Theil des langen Beugers der Handwurzel (35); denn es geht ein starkes Faserbündel, mit jenem Beuger verbunden, vom inneren digen. Oberariiiknorren aus, dessen Sehne die Kiele der Arm- schwingen näher an ihrer Wurzel als die Sehne der oberflächlichen Schiebt umfasst. Diese tiefe Schicht Buteo und beim bei Falco ist Sirausse besonders stark, lässt sich aber liberall leicht auffinden; nur beim Pinguin fand ich sie nicht. Er scheint die Armschwingen aufzurichten. 5) Regierer der Handschwingen (Rector remigum ')• primi ordinis). Dieser Muskel entspringt vom unteren Gelenktheile der ulna, und zwar von der äusseren Fläche desselben, bildet besonders beim Sirausse ein starkes Faserbündel, bedeckt den kurzen Reuger der Mitlclbund (3ß), nimmt noch Fasern auf, die von der äusseren Leiste an der hinteren Fläche des Ulnarmiltelbandknochens entsprin- Seine Sehne umfasst die Kiele gen. Nur beim Pinguin fand die ich ilcr Handschwingen. Er scheint ihn nicht. Handschuingen aufzurichten, und so den Flügel aus- zubreiten. 1) VitqiAiyr, Ktrrtm, a. a. a. a. O. 1773. S. 577. O. S. 157, nr. 6. 6. Kegierer <ler llaiidfedvrii. 90 Uesiliieibuiig der Klügeloiuskeln dar Viigel. B) Muskeln der Schulter. Cuciillaris, Kappenriiuskel itAch ßfeckel 6) (Der '). oberflächliche Riickwarfszieher des Schulterblattes). Bei Falco Albicilla entspringt dieser Muskel vom und den sieben ersten Riickendornen, zun» letzten Hals- Theil auch voi» oberen Theile des vorderen HiiflbeinAn seinem Ursprünge ist der Muskel ungetheilt, randes. es setzt aber sich ein vom übrigen getrennter Theil oben an den inneren Kand des GrätenschUisselbeins, mit einem zweiten zu trennenden Zipfel an den inneren und oberen Forsatz des vorderen Endes des Schulterblattes. Der übrige Theil des Muskels setzt sich an den oberen Rand des Schulterblattes, doch so, dass er das Ende Die Fasern dieses dieses Randes nicht ganz erreicht. Muskels laufen oben etwas nach vorn und aussen, in der Mitte gerade nach aussen, unten stärker nach vorn Die Theilung des Muskels vor seiner lind aussen. — Anheftung bei Falco ist Ruteo deutlicher, bei F. Tin- nunculus weniger deutlich. Bei Corvus Corone entspringt derselbe Muskel von den 8 ersten, bei Corvus glandarius nur von den 6 ersten Rückendornen und geht an den ganzen oberen Schulterbiattrand. Auch hier lässt sich ein sehr klei- ner, vorderer Theil, der sich an das Crätenschlüsselbein 1) Vfyssi» Aldrovandi philosophi ac mediui Bononiensis Or- nithologiae h. De e, de avibus historiae Toni. IV. Fraiicofurti 1610. aquilae iiiusculis alani luuventibus agitur in T'um. 1. IIb. 11., musculus priniua scapulae p. 66. Vicq-dAzyr, a. a. 0, 1772. II. p. 630. nr. 1. le Trapezoide. Merretn, a. a. O.S. 154. nr. 9. Der Aulzieheide.s Schulterblattes. Wiedemann, a. a. 0. 11. 2. S. 84. Der Kappenniu.skel (Traj>eziiis), G. Cuvier, Vorlesungen über vergleichende .\uatuniie. UeberErster Theil. Lpz. 180U. S. x;36. setzt von Froriep u. Meckel. Tkdemaiin, Meckel, a. a. a. a. O. S. 302. O. S, 306. VI Besclireibung der Klügelmuskeln der Vögel. nur an seinem Ansetzpnnkte, setzt, nicht aber an sei« nem Ursprünge, vom grösseren hinteren Theile des Muskels trennen. Beim Papagei entspringt er vom ersten bis sieben- und vom Anfange des hinteren Randes der siebenten Rippe. Seine vorderen Fasern laufen nach hinten und aussen, die hinteren nach vorn und aussen zum Schulterbiatte, an dessen ganzen oberen Vorn geht noch ein Rand der Muskel sich ansetzt. ten Rückendornen, Ende der Gabel. der Muskel von kleiner Theil an das obere der Taube Bei entspringt allen Riickendornen. Beim Huhne von den Halsdornen und Die Theilung in eine drei letzten den vier ersten Riickendornen. vordere und hintere Hülfte er fast ist nicht deutlich. Vorn geht ganz quer von den Wirbeln zum oberen Rande des Grälenschlüsselbeines mit getrennten Faserbündeln, hinten steigt er an sich setzt mehr nach aussen und vorn herauf und die ersten fünf Sechstheile des oberen Schulterblattrandes. Beim zweizehigen Strausse entspringt die hintere Portion von den zwei letzten Hals- und den beiden ersten Rückendornen. Dieser Theil geht mit leicht zu trennenden Faserbündeln an das erste Achltheil des oberen Schulterbiattiandes und an die äussere Hälfte des oberen Grälenschlüsselbeinrandes. — Die vordere Por- tion setzt sich dicht nach innen von der hinleren an den oberen Rand des Grätenschliisselbeines und ist hier ganz schmal an der Seite des Halses « ird sie aber bedeu; tend breit, bildet einzelne, getrennt von einander ver- laufende Faserbündel, die, je auch desto dünner werden nicht , mehr so das» genau ausmittcln konnte: sie sich ausbreiten, icii ihren Ursprung sie sciiicnun sich in der Haut zu verlieren am Anfange des letzten Viertels des Hulscs. Dieser Theil enisprichl vielleicht mehr dem V- Beschreibung der Fliigclniuskelu der Intissimus seu platysmamyodes colli Viigel. dem Kappen- als muskel. Bei der Trappe verhält sich dieser Muskel ganz wie bei Corvus Corone. Bei Fiilica atra enlspringt der Kappenmuskel vom letzten HhIs- und den fünf ersten Riickendornen, und den oberen Rand des Grätenschiiisselbeines, setzt sich an und an die ersten fünf Sechstel des oberen Schullerbiattrandes ungetheilt. Bein» I'inguin entspringt die hintere Portion von den vier ersten Riickendornen sehnig, und wird gleich fleischig setzt sich an die vordere Hälfte des oberen Schul- terblattrandes. Der vordere Theil hängt innig mit zusammen, setzt sich an die ganze dem — hinteren Theile obere Hälfte des vorderen GrätenschUisselbeinrandes, ist dick und lässt sich bis an das Hinterhaupt verfolgen. Dieser Theil deutlich Hautnjuskel. ist Der Kappenmuskel zieht das Schulterblatt gegen die Wirbelsäule. Der Rantenmuskel (rhomboideus) ') (Der tiefe Dieser Muskel entspringt bei Falco Albicilla vom 7) Riickwiirtszieher des Schulterblattes). zweiten bis sechsten Riickendornen; seine Fasern stei- gen nach aussen und etwas nach hinten herab und setzen sich an die letzten zwei Drittel des inneren oder oberen Schulterblattrandes. Bei Falco Buteo und Falco Tinnunculus entspringt er mit ]) dem vorigen Muskel (6) in gleicher Höhe. AldroDandit a Vicq-itAiyr, a. a. a. O. O. 1. Wiedematin, Cuvür, a. Tiedemann O. S. 236. Mtikel, a. a. , a. a. a. a. O. Musculus secundus scaputae. 66. 1772. a. O. S. 82. 11. p. 630. 2. le O. S. 303. nr. 2 u. S. 307. 2. rhomboide. Die Kautenmuskel. 3. 93 Besclireibung der Flügelniuskelu der Vögel. Bei Corvus Corone entspringt bicilla, um zwei Wirbel Wirbel drei tiefer, bei wie bei Falco Al- Corvus glandarius um der oberflächliche Rückwärtszie- als liefer er, Sein hinteres Ende füllt bei Corvus Corone mit (6). dem des vorigen Muskels zusammen. hcr Bei Corvus glandarius entspringt er aber hinten tie- und zwar von allen, vom Hüftbeine nicht bedeckten Rückenwirbeln und vom oberen Theile des vorderen fer, Randes des Hüftbeines, so dass vom er hier oberfläch- lichen Rückwärtszieher des Schulterblattes nicht bedeckt wird. Beim Papagei entspringt er des ersten Rückenwirbels, und ten Rückendornen. aussen herab , vom processus obliqnus vom zweiten bis sieben- Seine Fasern laufen nach hinten und und setzen sich an die hintere und grös- sere Hälfte des oberen Schullerblatlrandes. Bei der Taube ist dieser Muskel zwei zerfallen, in von denen der vordere von den beiden ersten Rückendornen entspringt, den vorderen Rand des hinteren Muskels an seinem Ursprünge bedeckt und sich an das zweite Zehntheil des oberen Schultcrblatlrandes Muskel entspringt vom zweiten ckendornen und setzt sich an das vierte hinlere tlteil Der ansetzt. RüZehn- bis sechsten bis letzte des oberen Schulterblattrandes. Beim Huhne entspringt der Muskel von den letzten zwei Halsdornen und den ersten vier Riickendornen. Keine Fasern gehen nach hinten und aussen herab an die hinleren zwei Hritlthcile des olieren Schullerbhillrandes. Beim Sirausse entspringt er bloss vom breiten Dornen des dritten Rückenwirbels sehnig, wird in der Mitte seines Verlaufes fleischig und setzt sich so an das vierte Fünflheil des oberen Schultcrblatlrandes. Bei der Trappe geht er BniHldornen bis zum vom zweiten bis sechsten hinteren Fiide des Schullerblultes. 04 Beschreibung der Flügelniuskeln der Vögel. Bei Fulica afra vom zweiten bis siebenten Riicken- dornen zu den letzten drei Viertheilen des oberen Schul* lerblattrandes. Beim Pinguin vom ersten bis sechsten Rilckendor- nen an die hinleren vier Fiinftheile des oberen Schul- terblattrandes. Dieser Muskel zieht das Schulterblatt etwas nach vorn und gegen die Wirbelsäule. 8) Der grosse vordere Sägemuskel '). (Serratus an- ticus major). Er entspringt bei Falco Albicilla mit drei getrennten Köpfen von der vierten, fünften und sechsten Rippe, und von dem Anfange der stark entwickelten Nebenrippen dieser drei Rippen. Seine Fasern steigen nach vorn und oben herauf und setzen sich mittelst einer breiten Sehne an die letzten beiden Fünftel des unteren Schulterblattrandes. Bei Falco Tinnunculus ter Kopf von der kommt noch ein kleiner vier- dritten Rippe. Bei Falco Buteo findet sich die Abweichung von der gewöhnlichen Bildung dieses Muskels, dass er mit dem kleinen vorderen Sägemuskel (9) in Einen Muskel verschmolzen ist. Dieser gemeinschaftliche vordere Sägenuiskel entspringt mit fünf gleich grossen Köpfen von der zweiten bis sechsten Rippe und setzt sich an den ganzen unteren Schulterblattrand. 1) Aldrovandi, a. a. O. I. 66. Steno, a. a. O. II. S. 33?. nr. 6. X'icq-d'Azyr, a. a. O. 1772. lUerrem , a a. II. p. 631. nr. 4. b. O. 154. nr. 10. Der Rückwärtsziehcr des Schul- terblattes. Wiedemann, a. a. Cupi'cr, a. a. O. Tiedemann, Meckel, a. a. a. a. O. O. S. 87. Der S. S33. O. S. 301. nr. 5. S. 308. nr. 6. Säg€niu.skel. Ueschreibung der Klügelniuskeln der Vugtl. 93 Bei Corvus C'orone und C. glandarius, beim Papagei, der Tauhe und dem Huhne entspringt er mit drei Köpfen von den Nebenrippen Her vierten, fünften und Bei Corvus C'orone C. glandarius und sechsten Rippe. , dem Huhne setzt dem Papagei und tel er sich nur an das letzte Fünftel, bei der Taube an die beiden letzten Fünf- des unleren Schulterblaltrandes. Beim Strausse Muskel mit drei Kövom vorderen Rande der erstea wahren Rippe, mit dem zweiten Kopfe theils vom hintheils vom vorderen teren Rande der ersten wahren Rande der zweiten wahren Rippe. Der dritte Kopf bepfen ; dem mit enlspringt der ersten , steht aus theils theils ses weniger starken Fleischfasern. Er entspringt vom hinteren Rande der zweiten wahren Rippe, vom vorderen der dritten. Die breite Sehne die- Muskels setzt sich an die letzten fünf Sechstel des unteren Schul lorblatlrandes. Bei der Trappe entspringt der grosse vordere Sägemuskcl ebenfalls mit drei getrennten Köpfen besonders vom oberen Rande der Nebenrippen der vierten bis sechsdoch der vordere Kopf auch von dem vorderen Hunde der vierten Hippe, und zwar oberhalb ih- ten Rippe, rer M-rbindimg mit ihrer iNebenrippe. Er setzt sich an die letzten zwei Fünftel des unteren Schulterblatlrandes. Zu seinem grösslen hinteren Thcile wird er vom Span- ner der hinleren Fliigolfalle (l) bedeckt. Bei Fulica atra verhalt er sich ähnlich wie hei der Trappe. Beim-Pinguin entspringt er mit vier Köpfen von den Rippen, die vor den letzten drei wahren liegen und geht an die letzten zwei Fünftel des unteren Schultervier blatlrandes. Dieser Muskel zieht das Schulterblatt nach unten gegen das IJrumbein hin. und zugleich etwas nach hinten. 96 Beschreibung der Flügelinuskeln der Vögel. Der 9) kleine vordere Sägeniuskel (Serralus nn- '). ticus minor). Er entspringt bei Falco AlhicÜla mit zwei getrenn- vom unteren ten Köpfen, von denen der eine hinteren falschen Rippe, unteren Theile der ten Rippe) Tlieile der der andere und grössere waiiren Rippe (d. er.slen h. und vom Anfange der Xeiienrippe der , vom der dritdrit- Seine Sehne durchdringt der Unter- ten Rippe ausgeht. und schulterblnltnuiskel (22) setzt sich an den Anfang des zweiten Fiinflels des unteren Schulterblattrandcs. Bei Falco Tinnunculus kommt ein dritter schwacher Kopf dieses Muskels von der ersten, d. i. der vorderen falschen Rippe, die hier fast ebenso lang als die zweite Rippe, Kopf d. ist i. die hintere falsche der stärkste; ganze Muskel Rippe ist; der hinlere sehr der miniere Der schwach. nicht stark. ist Bei Falco Buteo ist dieser Muskel, wie schon erwähnt, mit dem vorigen (8) verschmolzen. Bei CorvHS Corone, C. glandarius, dem Papagei und der Taube ist die Bildung dieselbe als beim Adler, ausser dass beim Papagei der vordere Kopf viel stäiker als der hintere ist. Beim Huhne hat der Muskel zwei Kijpfe; jeder ent- springt von einer der falschen Rippen, der hintere Kopf auch von der Nebenrippe der hinteren falschen Rippe. Er setzt sich an das hintere Ende des ersten Fünftels des unteren Schulterblattrandes. 1) Aldrovandi, Sieno, a. a. Wiedemann. 0. S. 66. 334. nr. 1. a. a. O. Ticq-d'Azyr, S a. a. a. a. a. a. 0.1772. O. S. 87. II. Muse, quartus scapulae. p. 629. muskel. Cuvier, a. meckel, S. 236. a. Tiedemann, B. a. O. O. S. 304. nr. S. SOS. 4 le costo - scapulaire. Der untere Kippenschulterblatt- nr. 7. 6. 97 ßeschreibung der FlügelmusUelii der Vögel. Beim Sfrausse entspringt er nur von der hinteren falschen Rippe, und zwar von der unteren Hiilfte der äusseren Fläche derselben, und setzt sich an das erste Schulterblattrandes, Sechstheil des unteren den Unterschulterblattrauskel (22) weg, geht über ohne ihn zu durchbohren. Bei der Trappe und der Hurbel verhält er sich wie beim Adlei-. Beim Pinguin entspringt der Muskel von der ganzen äusseren Fläche der hinteren falschen Rippe und vom unteren Theile der ersten wahren Rippe und setzt sich an das zweite und dritte Fünftel des unteren Schul- terblattrandes. Er nach hinten und zugleich zieht das Schulterblatt etwas nach unten. 10) Die Schulterheber ') (Levatores scapulae). Namen werden drei einzelne Muskeln, von denen immer einer hinter dem anderen liegt, zuUnter diesem sammengefasst. Bei Falco Albicilla entspringt der erste zweiten Brustwirbels des fortsatze und vom Quer- geht midiere Fünftel des oberen Schullerblattrandes, an das zum Theil auch an den entsprechenden Theil der inneren Schulterblatlfläche. Der zweite Muskel kommt vom Quer- — forlsatze des dritten Rückenwirbels, zum Theil auch vom hinteren Rande und der oberen Fläche der dritten Rippe nahe bei ihrer Verbindung mit dem gekannten Queri'ort1) rkq-dAzi/r, a. a. 0. 177:^. II. S. 632. nr. 6. le soua sca- pulaire. Mtrrem, a. O a. S. 154. nr. II. Der .\nzieher des Schulter- blatte«. Wiedemann, a. a. O. S. 87. Der obere Kippenschulterblatt- muskel. Tudemann Mtrktl, MtckeU a. a. a. , a. (). .\rcliiv f. O. S. SOS. nr. 4. S. S07. Ariut. u. nr. 3. Phys. 1829. 7 98 Beschreibung der Flügelmuskela der Vögel. Er Satze. setzt sich an den Anfang des vierten Fünf- mehr nach dem obeMuskel kommt bloss vom hinteren Hände der vierten Rippe, und zwar vom oberen Viertel dieses Randes, und geht ebenfalls bandförmig an den Anfang des letzten Fünftels der in- tels der inneren Schnllerblaltl^aclie, ren Schullerblattrande zu, — Der dritte neren Schniterblattflache. Bei Falco Biileo und F. Tinnunculus entspringen alle drei Muskeln um einen Wirbel höher. kommt bei Falco Der erste .Muskel Huteo vorzüglich vom Querfortsatze den ersten Rückenwirbels, sehr wenig von der ersten Rippe; bei Falco Tinnunculus dagegen besonders vom hinteren wenig vom Querfortsatze des entsprechenden Wirbels. Bei beiden Vögeln setzt er sich nahe am oberen Rande an den Anfang des vierten Rande der ersten Rippe, sehr Fünftels der inneren Schulterblattfläche. kel entspringt pe, der dritte Der iiweite Mu.s- Vögeln von der zweiten RipMuskel vom hinteren Rande der dritten bei beiden Rippe. Bei Corvus C'orone und C. glandarius entspringt der erste Muskel vom Querfortsatze des und setzt des ersten Rückenwirbels, letzten Hals- und sich an die Mitte Der zweite kommt vom Rande der zweiten Rippe, etwas nach unten von ihrer Verbindung mit der Wirbelsäule. Der dritte entspringt vom ersten Viertel des hinteren Randes der dritten Rippe und lässt sich leicht in zwei Bauche trennen. Beim Papagei entspringen die drei Schulterheber wie des oberen Schulterblattrandes. hinteren bei Falco Buteo, sie setzen sich alle an das vierte Fünftel der inneren Schulterblattfläche, doch so, dass der! mehr dem oberen Rande, der letzte mehr dem unteren Rande des Schulterblattes sich nähert. Bei der Taube kommt der erste Muskel von der erste zweiten, der zweite von der dritten, der dritte kleinere von der vierten Rippe; sie setzen sich an das vierte " Beschreibung der Klugelmuakeln der Vögel. Viertel der inneren Schulferblaltfläche, 99 der letzte mehr nach dein unleren Rande zu an. Beim Ilnhne sind ebenfalls drei Muskeln voriianden. Sie entspringen von den ersten drei Rippen derste zugleich vom , der vor- des ersten Rücken-, Qiierforlsalze wirbeis, der zweite ausser von der zweiten Rippe selbst auch noch von Nebenrippen an verhält sich dem Bande, sie das von der Spitze ihrer dem zweiten zurückläuft; aach der Sie dritte. setzen sich ähnlich an das hintere Drittel der inneren Schulterblaitiläche Beim Strausse entspringt der erste mit zwei Köpfen. Der grössere Kopf kommt fleischig vom oberen X'iertel des hinteren Randes Kopf bildet der zweiten Rippe eine kleine Sehne, die den zweiten ; vom Querfortsatze zum ersten Schulterheber geht. Der zweite Muskel kommt vom zweiten Viertel des hinteren Randes derselben zweiten Rippe. Diese beiden des zweiten Brustwirbels — Schulterheber gehen an die Milte der inneren Schiilterblattfläche. Der erstere stärkere setzt sich zugleich an den entsjirechenden Theil des oberen Schulterblattrandeg, der letztere heftet sich mehr gegen den unteren — Rand de« Schulterblattes an. Der dritte Muskel entpringt «om minieren Fünftel des hinteren Randes <ler dritten Rippe und setzt sich an den Anfang des letzten Fünftels der inneren Schulterblattfläche. Bei der Trappe finden sich nur zwei Schullerheber. Der vordere entspringt vom hinteren Bande der zweiten Rippe unlerhalb ihrer A erbindung mit dem Querforlsatze de» enlnprechenden dritten Vicricis der W irbels inneren Rande der Schulterblaitiläche, mehr hintere entspringt vom drillen Rijipe dicht unter ihrer Ver- nach dem oberen Ramie zu. hinteren und geht an die Mille des Der bindung mit dein entsprechenden Wirbel und gehl im den Anfang des letzten Viertels der inneren Scbultcrblattflache. 7' 100 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Bei Fulica atra finden sich wieder drei Schiilterheber. ersten Der erste entspringt von den Qiierfortsätzen des und zweiten Rückenwirbels, und ein kleiner Theil auch von der zweiten Rippe, der zweite und dritte vom Anfange des hinteren Randes der drillen und vierten Rippe. Sie setzen sich an den Anfang, die Mitte und das Ende des dritten Viertels der unteren Schulterblaltfläche. Beim Pinguin entspringt der erste Schulterheber von den Querfortsätzen des ersten und zweiten Rückenwirbels und von der oberen Hälfte des hinteren Randes Der zweite vom Querforlsatze des Rückenwirbels und von der oberen Hälfte des der zweiten Rippe. dritten Der vom obe- ren Drittel des hinteren Randes der vierten Rippe. Sie hinteren Randes der dritten Rippe. setzen an Anfang, sicli drille Mitte und Ende der hinteren mehr am Hälfte der inneren Scliulterblattfläche, alle drei oberen Schulterhlatlrande an. Die Wirkung dieser Muskeln ist, das Schulterblatt nach vorn «zu ziehen; und zwar scheint der erste es mehr nach vorn und oben, der zweite fast gerade nach vorn, der dritte nach vorn und unten zu ziehen. 11) Der Schlüsselbeinniuskel ' ) (Subclavius) entspringt beim Adler und Falco Buleo zunächst vom vorderen Rande und der unteren Fläche der vier ersten Brustbeinrippen. Dieser Theil geht an den äusseren Rand 1) Steno, a. a. O. S. S33. Vicq - i'Aiyr O. 1772. , a. a. nr. 5. II. S. 639. nr. 3. le court clavi- culaire. Merrem , a. a. O. S. 153. nr. 4. Der Rückwärtszieher der Schlüsselbeine. Wiedemann, Tifdemann, Meckel, a. a. a. a. a. a. O. S. 38. Der äussere O. S. 305. nr. 7. O. S. 303. nr. 8, Schlüsselbeinniuskel. 101 Beschreibung der Flügflinuskelii der Vögel. des Ilackenschliisselbeines. Ein anderer Theil entspringt aus einer Vertiefung längs dem vorderen Theile des äusseren Brnslbeinrandes auf der unteren Brustbeinflache. Dieser Thcil geht an die obere Fläche des Ilackenschliisselbeines, und zwar an den hinteren Theil dieser Fläche, sowohl an den freien äusseren Forsatz, als auch an den Dieser letzmit dem Brustbeine articulirenden Theil. tere Theil wird vom ligamentnm coracosternale inferius bedeckt. Bei Faico Tinnunculus entspringt dieser Muskel von den fünf ersten Brustbeinrippen. Die Ursprungsfläche am vorderen äusseren Theile der unteren Brustbeinfläche ist hier sehr breit. Ausserdem entspringt er noch vom üusseren Theile des vorderen Brustbeinrandes. sich Er freien setzt wie beim Adler an. Bei CorAus gliindarius ragt der äussere und vordere Thoil des horizontalen Blattes des Brustbeines hacken- und vorn vor dem hinteren Rande Theils von der unleren Flache dieses Vorsprungs, theils von seinem vorderen Bande entspringt der Subclavius. Er setzt sich fürniig nacli aussen des Ilackenschliisselbeines hervor. an das hintere Drittel der oberen Fläche des Ilackenschliisselbeines. ses Beim i'a|iagei entspringt ein getrennter Kopf dieMuskels von der ersten Brustbeinrippe, der gnisste aber ebenfalls aus der Vertiefung an der unteren Fläche des Brustbeines längs des Anfangs des Seitenrandes Er setzt sich an die obere Fluche des äusseren und hin- teren ForNaizcs des Ilackenschliisselbeines. Bei der Taube entspringt der untere Theil dieses Muskels von der unteren Brustbeinfläche aus dem AusKchnille längs der Ansatzpunkte der Brustbeinrip|>eii lind M'l/.l sich an den äusseren freien Vorsprung des unteren oiler hinteren Theils des Ilackenschliisselbeines. Der obere Theil entspringt in der Bruslhühlenfläche vom 102 Bescliieibung der Hügelniuskeln der Vogel. vorderen Rande des Brustbeines letzte Drittel des äusseren und setzt sich an das Randes und der oberen Flä- che des Hackenschliisselbeines. Beim Huhne entspringt er vom inneren Rande des und äusseren Fortsatzes des Brustbeines, und geht nach vorn und innen an die weit hervorragenden vorderen hintere Hälfie der oberen Hackenschlüsselheinfläche. Beim ziemlich Slraiisse breit. ist der Subclavins sehr kurz, aber Er entspringt vom inneren Rande des äusseren und vorderen Vorsprnnijes des Brustbeine«, an welchen sich die erste Brustbeinrippe ansetzt. Der Muskel geht fast quer nach innen an den äusseren und hinteren Theil der oberen Fläche des dein HackenschUissolbeine entsprechenden hinteren Theiles des Schlüssolbeines. Bei der Trappe ent.springt er mit einem ganz ge- trennten Theile von dem vorderen Rande der zweiten und der äusseren Fläche der ersten Bruslbcinrippe. Dieser Theil setzt sich an den unteren äusseren Vorsprang des hinteren Theiles des Hackenschliisselbeines. Ferner entspringt von der Rinne länG;s der unteren Fläche des Brustbeines ana des Anfanges des äusseren Randes des- selben ein zweiter Theil, der sich an die obere Fläche des hinteren Theiles des Hackenschliisselbeines setzt. Endlich entspringt der grössere Theil mit zwei anfangs zu trennenden Köpfen vom vorderen Rande des Brustbeines; dieser setzt sich an die äussere Hälfte des hinteren Drittels der oberen Hackenschlüsselheinfläche. Bei Fulica atra entspringt er ebenfalls hauptsäch- vom vorderen und äusseren V orsprunge des Brustund geht zum hinteren äusseren Theile der oberen Fläche des Hackenschliisselbeines. Ausserdem kommt von den drei ersten Brnstbeinrippen ein kleiner, vom lich beines vorigen zu trennender Muskel, der sich an den äusseren hinteren Vorsprung des Hackenschliisselbeines setzt. 103 Bi'silireibung der Flüi^rlmunkeln der Vögel. Beim Pinguin Muskel der ist iihniich beim nie Straussp. Dieser Moskel zieht das HHckenschlUsselbein nach aussen und etwas nach hinten. Cj -Muskeln des Oherarmes. 12) Der breite Riickenmuskel ') (Latissimus dorsi). Bei Falco Albicilla, F. Tinnunculus und F. Buteo werden unter jenem Namen zwei Muskeln zusammeugefasst. Der vordere von ihnen zweiten, entspringt fleischig und von der vorderen Hälfte des dritten vom vier- Rückendornes. Er geht unter einem fast rechten Winkel von der Wirbelsäule ab nach dem oberen und ten inneren Oberarmheinrande, und setzt sich an das zweite Fünftel der ganzen Länge des Oberarmes. — Der hin- Muskel entsteht sehnig vom sechsten und siebenten Rückendornen und vom oberen Theile des vorderen HüftLeinrandes. Er wird bald fieisohig, bedeckt den hinteren Theil des Schultcrblaltes, läuft dann unter dem vorHeren Muskel hinweg und setzt sich etwas höher als dieser mit seiner schiiialen Sehne an den oberen Theil des oberen und inneren Oberarmbeinrandes, also mitlere Aliroeandi, a. a 0. S. 66. Muse, quartus alam niuren». t'u^-dJzgr, a. a O. 177 II. S. 631. 4. c. HUrrrm a. a O. S 153. nr. 7. Der hintere anziehende ArmmuBkel ([lar» anterior). Merrem, a.a. O. nr. 8. Der HiickMurtszieher de» Armei (par» 1) >. , potterior). Wirdrmann, ( pam anterior a. a. O. 8. «4. Der Rürkgrathioberarmmtuk«! i. Witäfiiiann, a a. O, S 8'j. Der breite KücUenmuikel (pari ponterinr). favUr, a. O. a. Tieiltmann, a Hruiin/^rr MrrkrI. a a. a. R. S^'J unten. a a. O O. O. S 308. nr. 4. in .HcrtW« Arehit B, VII. S. Sl-t. nr. 7. S. 183. »r. 4. 104 ten Beschreibung der Fliigelniuskelii der Vügel. zwischen der oberen und unteren Oberarmbeinlei- s(e an. Beim Holzschreier verhalten sich beide Muskeln ganz wie bei Falco Buteo. Bei Corvus Corone erreicht der unlere oder hintere Musltel an seinem Ursprünge nicht nur den oberen, sondern seine vorderen Fasern sind sogar von den hinteren des oberen Muskels etwas bedeckt. Hier entspringen beide Muskeln von sechs aufeinanderfolgenden KUckendornen. Beim Papagei entspringt der vordere vom zweiten Rückendornen, der hintere sehnig vom siebenten Rückendorne, dein oberen Theile des vorderen Hüftbeinrandes und vom Anfange des vorderen Randes der siebenten Rippe. Der Verlauf und Ansatz ist wie beim Adler. bis vierten Bei der Taube entspringt der vordere Muskel nur vom zweiten und Beim Huhne dritten Rückenwirbel. Muskel vom erund zweiten Rückendornen, geht unter einem fast rechten Winkel von der Wirbelsäule ab, verschmälert entspringt der vordere sten sich etwas und setzt sich an das zweite Sechstel des oberen und hinteren Oberarnibeinrandes. Der hintere sehr dünne Muskel entspringt vom vierten und fünften Rückendorne und dem vorderen Rande des Hüftbeines und geht, von dem vorderen bedeckt, sehnig an denselben Rand. Beim Strausse ist der Latissimus dorsi ebenfalls in zwei ganz getrennte Muskeln zerfallen. Der obere, be- deutend stärkere und wohl der stärkste des ganzen Flügels entspringt vom dritten bis fünften Rückendorne sehnig, wird aber gleich fleischig und geht, das Schul- ganz bedeckend, an den inneren und oberen Rand des Oberarmes, an dessen obere zwei Drittel er terblatt fast Der hintere entspringt ebenfalls sich ansetzt. vom sechsten bis achten Rückendorne, und sehnig vom oberen 105 Beschreibung Her Flügelmuskelii der Vögel. Theile des vorderen Hiiftbeinrandes. Dieser hintere bleibt bedeutend länger sehnig als der vordere; er wird erst auf der vierten Rippe fleischig und geht dann in eine runde Sehne über, die sich an den Anfang desselben Oberarmbeinrandes setzt. ist nur der vordere Muskel vorhanEr entspringt vom zweiten bis vierten Rückendorne, verläuft und setzt sich an wie der vordere Mus- Bei der Trappe den. kel des Adlers. Bei Fulica atra finden sich wieder beide Muskeln. Der vordere dorne. Der entspringt hintere, vom zweiten bis vierten Rücken- hier stärkere kommt vom sieben- und achten Rückendorne und vom vorderen Hiiftbeinrande. Beide gehen an den oberen und inneren Rand des Oberarmes, der vordere fleischig, der hintere mit einer kurzen Sehne sich ansetzend. Sie trennen den Schulterblattkopf des Triceps (23) von seinem Oberarmkopfe. Beim Pinguin ist der Muskel an seinem Ursprünge ungetheilt. Er entspringt vom letzten Hals - und von ten den acht ßrustdornen und vom oberen Theile des vor- deren Hüftbeinrandes; wird bald fleischig, und bildet in der Achsclhiiliie zwei runde Sehnen, die beide durch die von Merkel (a. a. O. S. 315) beschriebene Schlinge gehen und sich an den Anfang des oberen Oberarnibeinrandes getrennt ansetzen. Dieser Muskel zieht den Oberarm gegen die Wirbelsäule. 13) Untcrgrätenmuskel oder grosser runder Muskel Bei Fairo Albicilla, ist dieser .Muskel u. a. F. Buteo und F. Tinniinculus sehr stark. 1; AldTOtttndi, a. a. Hirna, l'icrj ') IiifraKpinatus aut teres major). ( O. S. 66. Er entspringt von der Muhc. sext. ulani niov. O. S. 333. nr. 7. dAijfT, a a.Ü. 1775!. II. S. 631. nr.3. le su» - scapulair«. 106 Beschreibung der Flügelniuskeln der Vügel. ganzon oberen Fläehe des grössfen geht, blattlheiles, allriiälich liinleren Schulter- Kchinäler \M'rdenrt, in eine runde Sehne über, die sich im unteren Theile des Sinus für die luftfiihrenden Zellen, also an die innere Fläche der unteren Oberarinbeinleisle ansetzt. Beim kleinen Raben, dem Holzschreier, dem Papaist der Mnskel ebenso gebildet als und der Taube gei bei den Falkenarten. Beim Huhne ist er noch stärker als beim Adler. Er entspringt von den hinteren vier Fiinfibeilen der äu,sseren Fläche und des unteren Randes des Schulterblattes und setzt sich im Kanal für die Luftzellen am unteren Rande an. Beim Slrausse entspringt er von den ersten drei Vierteln des unteren Scbnlteiblatlrandes, zum Theil auch von der äusseren Schiillerbladfläcbe Er bedeckt den Pectoralis minor (8) nnmillpl,bar, da dieser hier den Subsc.ipnlaris ('J.2) nicht durchbohrt, sondern über ihm liegt. Er setzt an die untere Oberarniheinleiste, sich tiefer als der Unterschulterblafimuskel, an. Bei der Trappe ist die Anordnung dieses Maskeis dieselbe als beim Adler. . Bei Fulica atra ist dieser Muskel ungemein stark. Er entspringt non den hinteren neun Zehnteln der äusseren Fläche und des unteren Randes des Schullerblattes, und setzt sich an den unteren Rand des Kanals für . die luftfiibrenden Zellen an. Mrrrem, a. WUdemnnn ( a. O. S. a. a. , Der Schulterblattmuskel. Der überscliulterblattmuakel 154. nr. 13. O. S. 87. Suprascapularia ). Citvier, a. a. O. S 250. Tiedemann, u. a. O. ffeusinarr, a. a. O. S. 184. »lerki-l, a a. S. 310. O. S. S12. nr. nr 8. nr. 8. 5. ]07 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vügcl. Beim Pinguin I'ilnftein entspringt er von den hinteren drei der hier bedeutend breiten oberen Sclmilerbiatt- und setzt sich an die innere und untere Leiste des Oberarmes. Zwischen seiner Sehne und der des Latissimus dorsi liegt der obere Oherarnikopf des Slrefliiche des Vorderarmes (23). ciiers Er rollt den Oberarm nach oben zieht und innen und ihn zugleich etwas nach innen. Obergrätenmuskel oder kleiner runder Muskel (Snpraspinatus oder teres minor). 14) Bei vom und F. Tinnnnculus F. Buteo Falr'o Albicilla, entspringt ') vordersten Theile des unteren Schulter- blattrandes ein sehr kleiner länglicher Mu.skel, der sich «n das erste Zehntel der hinteren Fläche des Oberarmes dicht über dem Kanäle der Infi führenden Zellen ansetzt. Bei Corvus Corone und C. glandarins kel beim Adler. etwas stärker als ist dieser MusEr entspringt vom zweiten Fünftel der äu.sseren Schullerblatitläche und geht all! schwa her Muskel, vor dem Lalissiiiins dorsi (12) liegend, an den Kanal der Luftzellen, an dessen hinte- ren Theil er sich ansetzt. Beim Papagei Beim Huhne beim ist er ist er wie beim Adler. zwar sihwach. doch absolut Er entspringt von der Mitte des ersten Fünftels des unteren Srhulterblattrandes und geht nach dem Kanäle der Luflzcllen. an dessen obegrösser ren al.s Band cker« 1) (2-3) er Ailler. über sich dem Kopfe des ansetzt, der aus diesem Vicij-i Aiyr, a. a. A orderarmstrc- Kanäle entspringt. O. 1773. S. 569. or. 6. L'huinero-ica- |iulairp. Wieilemttnn, Titdrmann , Hrutin/ftr, Mtcktt, a. a. a. a. a. a. . a. O. S. ffi. O. p. 810. Schultriarniiniiskcl nr. 9. Huniero - «capiilarin parnii. O. S. IH4. nr. 9. O. S. 812. or. 6. Supranpinatui xcii teres miiiui'. Beschicibiing der Flügelniuskeln der Vögel. los Beim und der Trappe fand Siraiisse von diesem Muskel. Bei Fulica atra Er vom entspringt der Muskel deutlich vorbanden. ist Anfang des oberen und wo neren Oberarmbeinrandes, dicht über in- dem dieser ist Muskel ungemein stark. Er zweiten Fünftel der oberen Schulterblalt- vom entspringt sich er ansetzt. (112) Beim Pinguin Spur ersten Zehntel des unteren Schulter- blattrandes und geht an den Latissimus dorsi ich keine des Uelenk- setzt sich an die untere Fläche iliiche und thcils des Oberarmes und zwar an die hintere Leiste der Rolle auf demselben. Er hilft den Arm an den 15) Rumpf Der grosse Brustmuskel stärkste Dieser ') Muskel des ganzen Körpers springt bei Falco Albicilla zunächst vom Zolles ziehen. (Pectoralis major). in ent- der Breite eines vierten Fünftel der unteren Fläche des Brust- etwa anderthalb Zoll vom hinteren Rande des Brustbeines entfernt. So weit nach hinten als die Ursprungsfläche dieses Muskels erstreckt sich auch nur die beines, Ein grösserer Theil des Muskels entspringt Crisla slerni. vom unteren Rande und der Seilenfläciie der Crista ster- und zwar hinten von der ganzen Seitenfläche der von der unteren Hälfte derselben. Ausgerdem entspringt der Muskel von dem äusseren Rande ni , Crista, vorn nur 1) Aldrovandi, Steno, a. a. O. a. a. Vicq- d'Axyr , O. a. a. O. 1772. Merran, a. a. O. S. Wieiemann, a. a. O. Cuvier, lleiisinger Meckel, , , a. 15?. II. nr. S. 82. O. S. 249. a. a. Tieitmann S. 65. I. nr. 1. O. S. 305. 1. a. a. O. nr. S. 183. O. S. S15. S. 623. nr. 1. I. Der grosse Brusliiiuskel a. a. a. Muse, prinius alam moveiu. S. 332. 1. nr. 8. 1. 109 Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vügcl. einer dreieckigen starksehnig^en Membran, deren beide Sehenkel etwa einen Zoll von der Mitte der Gabel zwischen sich haben, an dem vorderen Rande der Crista Noch sterni aber zusanniienslossen. stärker ist endlich der Thcil, der von der hinteren Flache des GrälenschliisDer Muskel bedeckt die vorderen selbeines entspringt vier Fünftel der unleren Brustbeinfliiche und das ganze Hackenschliisselbein, geht, allmälich schmäler werdend, an die äussere Fläche des Oberarmes, setzt sich hier theils an die äussere Fläche der oberen Spina humeri, theils an eine schiefe Linie an, die vom Anfange der unteren Spina humeri nach dem Ende der oberen Spina, und vorn nach oben und hinten verläuft. Bei Falco Buteo erreicht die Ursprungsfläthe dieses Muskels zwar den hinteren Hand des Brustbeines, aber nur nach aussen zu, während in der Mitte des hinteren Theiles der unteren Brustbeinfläche ein von hinten nach vorn sich verschraälernder dreieckiger Kaum von diesem also von unten Muskel unbedeckt bleibt, indem die Brustbeinleisic hier nach hinten in zwei Schenkel ausläuft, von denen jeder in der Mitte des entsprechenden Seiteniheiles <les hinte- Der fernere Art des Ansetzens an den Oberarm ren Brusibeinrandes nihuälioh sich verliert. Ursprung und die ganz wie beim Adler. ist Bei Falco Tinnunculiis entspringt er von der ganzen hinteren Hälfte der unteren Bruslbeiniläche, von der vom Bande zwischen dem vorderen Brustbeinrande und dem Grälenganzen Seitenfläche der Crista sterni , und von letzterem selbst. Er setzt sich ganz wie beim Adler an den Oberarm. Bei Corvus glandarius entspringt er nur vom hinleren Drittel der unteren Brustbeinlläche, und zwar nahe an der Crista sterni viel schmäler als gegen den äu.ssescbliisselbeine, ren Hand des BruKtbeines hin. Ferner entspringt er von der ganzen Seitenfläche der Crista sterni, der hin- 110 Beschreibung der FlügelnmsUeln der Viigel. zum Theil auch vorn Uand« zwischen der Gabel und dem vorderen Brnstbeinrande Er setzt sich hier nur an die tiussere Fläche der Leiste teren Flache der Gabel, und des oberen Oberarnibeinhöckers. Bei Corvus Corone entspringt der Muskel von der unteren Brustbeinfliicbe so seren Brustbeinrandes ihm , dass zwei Drittel des äus- zum Ursprünge dienen ; nach innen zu verschmälert sich die Ursprungsfläche allmädass sie nahe an der Crista steriii kaum den vierten Theil der unteren Brustbeinfläche beträgt. Im Uebrigen verhält er sich ganz wie beim Holzschreier. lich so sehr , Beim Papagei entspringt er nur sehr wenig von der unleren Fläche des horizontalen Theiles des Brust- und zwar längs des hinteren Bandes desselben; beines grösstentheils entspringt er von der Crista sterni und der hinteren Fläche des Grätenschliisselbeines. Er setzt sich nur an die äussere Fläche der oberen Oberarmbeinleiste. Bei der Taube entspringt er von der Gabel, der Crista sterni, der äusseren Hälfte der unteren Biuslbeinfläche und von der Haut, die beide Ausschnitte des Brust- Er beines ausfüllt. setzt sich an die äussere Fläche der oberen Spina humeri Beim Huhne entspringt er ebenfalls von der hinte- ren Fläche des ganzen Grätenschliisselbeines, von der Seitenfläche des Bandes zwischen Gabel und Bruslbein- kamme, und von der Seitenfläche der Crista sterni läng ihres unteren Randes, unteren lief und von der äusseren Hälfte der ausserdem durchbrochenen Brnstbeinfläche: noch von der Membran, die den äusseren Bruslbeinaus^ schnitt ausfüllt und die hinteren Bruslbeinrippen bedeckt: und endlich noch von einer Membran, die vor dem äusseren Brustbeinausschnitte liegt und die drd vorderen Brustbeinrippen bedeckt. Mit dein Theile des zweiten Brustmuskels, der den inneren Ausschnitt des Brustbeines bedeckt, ist er so verwachsen, dass bei seiner Tren- Itesrlireibting der Kliigclmuskela 111 der Vugcl. von jenem zwar die Fasern des zweiten Bnistiiiuskeis unverletzt bleiben, aber nicht die des grossen niing Er Hrusiriiuskels. sciieiut also Er mit zn entspringen. vom zweiten setzt sich ßrustiniiskel wie bei der Taube an den Oberarm. Beim Strausse ist der grosse Brusinniskel sehr ver- kiimm(>rl, er entspringt nur lirustbcineü überall sehnig. der hintere Seitenfortsatz liings des Seitenrandes des Hinten fangt er da an, vom Bruslbeinkörper wo abgeht, dann entspringt er von der unteren Brustbeiniiache längs der vordere oder der bis dahin, wo des Seileniandes dem ürätenschlüsselbeine entsprechende Theil des Schlüsselbeines sieh mit dem Brustbeine verbindet. Er bedeckt die Brustbeintheile fünf Brustbeinrippen aller und den dem Hackunschlüsselbeine entsprechenden hinteren Theil des Schlüsselbeines. Die dem Brustbeine zugewandte obere Fläche des Muskels bleibt im ganzen Verlaufe die sehnig; untere oder äussere Fläche bildet nur eine dünne Muskclschicht. So geht der Muskel, sieh schnell verschmälernd, an die vordere Flache des Oberarmes und setzt sich an die nur angedeutete obere Leiste des- gelben. Bei der Trappe entspringt der Muskel von der gan- zen hinteren gleich auch Ilälfie der unteren Brustbeinfläche und zu- \on den sehnigen Hauten, hinteren Brusibcinausscbnille ausfüllen. beinknnime entspringende Tliuil ist die die beiden Uer vom Brust- hier aber schwächer, seine Urxprungsfläche nur etwas über einen halben Zoll da der zweite Brustmuskcl ('^'2) mehr als die obere der Seitenfläche des Brustbeicikammes bedeckt. Auch der von Jer Gabel entspringende Theil ist hier breit, Hälfte weit geringer ich iler aU beim .VIuHkel Adler. .Am Oberarme befestigt an der äusseren Fläche der hier stark entwickelten Leiste des oberen Höckers. 112 Beschreibung Bei Fulica atra i]?r KliigcIniusUeln der Vögel. das horizontale Blatt des Brust- ist beines nur Schumi und weh Brustiiiuskel entspringt hauptsächlich nen, dem äusseren und also Der grosse vom durchbroche- durchbrochen. hinteren Theile der unte- ren Brustbeinflächo; ausserdem vom unteren Rande des Brustbeinkammes und von der hinteren Fläche des GräEr setzt sich an die äussere Fläche tenschlüsselbeines. der oberen Anubeinleiste und auch an die äussere Fläche des Oberarmes selbst, zwischen seiner oberen und Am unteren Leiste. einen breiten , Schultergelenke nimmt seine Sehne aber nicht starken Muskel auf, der von der Haut an der Seite der Brust entspringt. Beim Pinguin ist der grosse Brustmuskel trotz der ungeheueren Entwickelung des darunter liegenden zweiEr entspringt ten Brustmuskels dennoch sehr stark. von dem durchbrochenen hinteren Theile der unteren Brustbeinfläche und von dem zwischen ihm und einer sehnigen Membran, zweiten Brustmuskel (22) die liegt. Ausserdem entspringt er vom ganzen unteren Hände der Noch Brustbeinleisle. der ganzen hinteren stärker Fläche ist der Theil und der Membran zwischen diesem und Brustbeinrande entsteht. Er giebt einen Theil zum langen Spanner der vorderen und setzt sich an die innere Fläche des — ten Oberarmes. der von dem vorderen beträchtlichen Flughaut ab plattgedrück- Ein sehr breiter, längs der ganzen Seite der Brust von setzt sich niuskels, , des Grätenschliisselbeines der Haut entspringender Muskel an die Sehne des grossen Brustda wo sie das Schultergelenk von vorn befleischig deckt. Der grosse Brustmuskel somit den Flügel zieht den Oberarm und mit grösstet Kraft gegen das Brust- bein. -i 113 Beschreibung der Flügflmiiskeln der VögeL 16) Der dritte Bnistmiiskel oder der untere Hacken- armmuskel Meckeh ' ( ) Pectoralis terthis Auct. C'oracobrachialis inferior Meck. ). Bei Faico Albicilla und F. Buteo entspringt dieser Muskel vom äusseren Rande und der unteren Flache des hinteren und äusseren Vorsprunges des Hackenscliliisselbeines, der nicht mit dem Brustbeine eingelenkt zu- ist, gleich auch von einem Bande, das von diesem Fortsatze über den Anfang der Vertiefung längs des äusseren Randes auf der unteren Brustbeinfläche, in welcher Vertiefung der Subclavius (11) entspringt, hingeht und Hackenbrustbeinband (ligamentum coraco-sternale) genannt Der Muskel geht werden kann. fleischig ren Gelenkfortsatz des Oberarmes, um an den hinte- dessen unteren Theil sich seine schmale Sehne herumschlägt, und setzt sich an den unteren Rand des Kanals für die Luftzellen. Bei Falco Tinnnnculus entspringt er vorzüglich vom der unteren Hackcnschliisselbeinfläche; hinteren Theile nur ein sehr kleiner Theil kommt von dem Brustbeine, und zwar vom äussersten Theile seines vorderen Randes. Bei Corvus Corone und C. glandarius entspringt er von der hinteren Hälfte der äusseren Hackenschliisselbeinfläche und nach aussen auch von der sehnigen Membran, die den Sublavius bedeckt am äusseren Theile des vorderen Brustbeinrandes. 1) Alirotanäi , Suno, II. Mtrrem, a. a. O. S, Wiedemann, a. a. O. Vutier, a. a. Titdemann HetuitiKtr, Kecktl, a. a. a. UeckcU Archir O. O. alam nioveiis, nr. 3. S. 83. Der kleinste Bruatniiiskel. nr. S. S. 307. S tert. 4. S. 6J5. 3. 15;!. O. S. 2+9. a , a. a. nr S. S33. Vicq-t.izyr, 1772. Muse. O. S. 66. a. a. O. a. a. 8. 183. 3. O. 8. 319. nr. 12. f. Anal. u. Phys. 1829. H 114 Beschreibung der Flilj^elmuskeln der VOgel. Beim Papagei entspringt er von der hinteren Hälfte des äusseren Randes , und von der unteren Fläche des äusseren hinleren nes: zum fläche, Vorsprunges des Hackenschlüsselbei- kleinen Theil auch von der unteren Bruslbein- dicht na(h innen vom Ursprünge des Schlüssel- beinmuskels (11). Bei der Taube entspringt er vom grösseren hinteren ?Theile des äusseren HHckenschliisseli)einrandes und geht an den Anfang des unleren Oberarmhöckers. Beim Huhne entspringt er niolit nur von den hinteren drei Vierteln der äusseren Hackenschliisselheinfläclie, sondern auch von der unteren Brusibeinilüche und zwar vom vorderen und äusseren Theiie derselben. Einzelne Fleischfascrn dieses Muskels sind bei diesem Vogel auf gleiche Weise wie einzelne Fasern des gros- — sen Brustiuuskels bei demselben Vogel mit denen des zweiten Brusinmskels (21) verbunden, so dass sie nämlich sich ohne Verletzung des zweiten Brustmuskels, nicht aber ohne Verletzung dieses Muskels trennen lassen. Der vordere Theil des Muskels geht unter einem fast rechten Winkel vom Hackenschliisselbeine ab und umfasst gleichsam den oberen Hackenarmmuskel (17). Er setzt an den hinteren Rand des luftfiihrendea Kannl.s am Oberarme. Beim Strausse entspringt der Muskel von der Biustsich beinhälfle des Hackenschlüsselbeines, unteren oder hinteren Rande, zum zum Theil vuiii grössten Theiie aber von der hinteren oder Brusthöhlenfläche des dem Hackenschlüsselbeine entsprechenden hinteren Theiles des Schlüsselbeines. Er geht als kurzer, aber dicker Muskel an den unteren Höcker des Oberarmes. Bei der Trappe entspringt er von der hinleren Hälfte der unteren Hackenschlüsselbeinfläche, die von der vor- deren Hälfte hier durch eine schwache Leiste getrennt gar nicht vom Brustbeine. Er setzt sich ist, wie beim Adler an. Beschreibung der Flügelniuskeln der Vögel. 115 Bei Fulica atra entspringt er ebenfalls nur vom Hackensciiliisselbeine, und zwar von der hinteren Hälfte Randes und vom äusseren und hinteren seines äusseren Theile seiner unteren Fläche. Beim Pinguin springt besonders dieser ist vom Muskel ansehnlich. zum äusseren Rande, Er ent- Theil auch von der unteren Fläche des Hackenschliisselbeines, nur sehr wenig vom vorderen Rande des Brustbeines an der wo Stelle, es mit sich dem Hackenschlüüselbeine ver- Er setzt sich an die innere und obere Leiste des Oberarmes ganz hoch oben, höher als der Latissibindet. mus dorsi Er 17) an. , zieht den Oberarm gegen die Brust. Der obere Hackenarramuskel superior 3Ieck. lis ' ( ) Coracobrachia- ). Bei Falco Tinnunculus entspringt ein schlanker dün- vom unteren Theile des Bandes, das zwidem Grätenschlüsselbeine und dem vorderen Brust- ner Muskel schen beinrande ausgespannt ist und den hinteren Theil der Er geht nach oberen Hackenschlüsselbeinfläche bedeckt. dem Oberarme hin, bevor er ihn aber erreicht, er mit dem Unterscbullerblattmuskel (22). verschmilzt Bei Falco Albicilla und F. Buteo fand ich den Muskel nicht. Bei Corvus Corone und C. glandarius finden sich Der zwei obere Ilackenarmnmskeln. lich dick, entspringt vom hinteren hintere Ilackenschliisselbeinlläche, wird nach unten Bnistnmskcl (Ifi) ziem- vom dritten Rand Der vordere etwas bedeckt und geht an den unteren deg Gelenkkopfes des Oberarmes. 1) ist Xhe'le der oberen Vicq-iAtyr, 1772.11. 8. 628. MtTTtm, a. a. Armmuakel. MtcUl, a. a. 0. S. 153. 8. 320. nr. 1. nr. 6. nr. 13. — Le souclavier interne. Der vordere anziehende 116 Beschreibung der Füigelmuskeln der Vögel. kürzere Muskel entspringt bei Corvus Corone vom vorderen Theile der oberen Hackenschliisselbeinfläche , da wo sich das Grätenschliisselbeln ansetzt. dariiis entspringt er deutlicii vom ren Endes des Grätenschliisselbeines. vom Bei C. glan- unteren Rande des obeBei beiden ist er Er schlägt sich nach aussen um das Hackenschliisselbein herum und setzt sich dicht vor dem hinteren dieser beiden Muskeln an das untere Ende des Oberarmkopfes. Beim Papagei ist wieder nur ein oberer Hackcnarmmuskel vorhanden. Er entspringt vom vorderen Theile Unterschulterblatfmnskel getrennt. der oberen Hackenschliisselbeinfläche und vom äusseren Rande des Bandes, das vom äusseren Theile des vorderen Brustbeinrandes zur vorderen Fläche des oberen und inneren Hackenschlüsselbeinhöckers heriibergeiit. Er hat mit dem Unterschulterblattmuskel (22) eine, gemeinschaft- die sich an die vordere Fläche des unteSehne ren Oberarmbeinhöckers setzt. Bei der Taube sind zwei Muskeln vorhanden. Der hintere verhält sich ähnlich wie der Muskel bei Falco Der vordere entspringt von der inneren Tinnunculus. Fläche des Grätenschlüsselbeines (der Gabel) und zwar nahe an ihrer Verbindung mit dem Ilackenschliisselbeine. liche , Er geht über obere Flache des Hackenschlüsselbel- die nes, schlägt sich dann nach aussen herum und setzt sich an den unteren Höcker des Oberarmes. Beim Huhne findet sich nur ein Muskel. Dieser Er entspringt hier nicht vom ist aber ungemein stark. Hackeoschlüsselbeine, sondern von dem vordersten Theile der inneren Fläche des Brustbeines, bedeckt den hinteren und inneren Theil der oberen Flackenschlüsselbeinund vereinigt sich fleischig mit dem Subscapula- fläche ris (22). . :.. . Beim Strausse . , fehlt er gänzlich. ,, , , • . ;. ,i,;i:r, Bei Fulica atra entspringt er wie bei Falco'Tin- 117 Uescliieibung der llugcliimskelii der Vügel. vom Hackenschlüsselbeine, nicht unmittelbar niinciiliis, sondern von der , obere Fläche desselben noch be- die Membran zwischen dem Grälenschlüsselbeine innen und vorn) und dem Brustbeine und Hacken- deckenden, (nach Er schlüsselbeine (nach hinten und aussen). dem mit Beim Pinguin springt zusammen Siibscapularis vom Muskel sehr dieser ist setzt sich an. stark, er ent- der oberen Hackenschlüs- hinteren Theile besonders gegen den inneren Rand bin und von dem beschriebenen Bande. Seine Sehne verbindet sich mit der des Subscapularis und der des Suselbeinflache, (jraspinatus (14). Dieser Muskel zieht den Oberarm gegen die Brust. 18) Der obere Oberarmheber oder Deltamuskel ' (Deltoides superior). ist der Muskel stark und zweiDer eine Kopf entspringt von der oberen Flä- Bei Falco Albicilla köpfig. che des vorderen inneren \ orsprunges des Schulterblattes, des Schultergelenkes, einem vom Gelenkbeine der andere kleinen pyramidenförmigen Knochen, dessen Grundflache auf der Gelenkkapsel aufsitzt, dessen Körper und Spitze aber zum Ursprünge dieses Deltamuskels dient. Er geht, allmälich breiler werdenri, zur oberen Fläche des Ober- armes, imd 1) selzt Aldrotandi, Hleno, a. Vicii sich a. a. an die innere Flüche der theils O. S, IMusr. (juinlus C(i. alam moveiia. O. S. 334. nr. 10. a. dAzyr , 1773. S. 5G8. iir. 2. Lc grand releveur de l'hu- iii^rus. Ulerrtm, a. a. Witdemann, Cuvier, a. TUdfmann, Htuiin/frr, MtftW, a. O. S. 154. nr. 14. a. a. a. a. O. O. 0. S. 308. 5. S. 183. 5. S. 310. nr. Ach.selheber. Der auaaerc Oberarmslrecker. 0. S. 250. a. a. a, a. O. S. 86. Der 1. 118 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. oberen Spina, mes, mes theils an die obere Fläche des Oberarganzen Länge des Oberar- fast bis zur Mitte der herab. Bei Falco Biiteo und F. Tinnunculus reicht er bis über die Mitte des Oberarmes herab. Der Ursprung ist derselbe als beim Adler. ist dieser MusEr entspringt mit zwei Kö- Bei Corvus Corone und C. glandariiis kel ausserordentlich stark. zum Anfange des letzten Viertels des Oberarmes getrennt sind. Der eine Kopf entspringt vom oberen und inneren Theile des Schultergelenkes, also vom oberen Ende des Grälenschlüsselbeines , vom inneren Vorsprunge des Hackenschliisselbeines, und vom Anfange der äusseren Fläche und des oberen Randes des Schulterblattes. Dieser Theil setzt sich an den äusseren Knorren des unleren Gelenklheiles des Oberarmes. Der noch stärkere zweite Kopf entsteht vom Gelenkbeine des Schultergelenkes und setzt sich an die ganze obere Fläche unten geht noch ein kleides Oberarmes fleischig an pfen, die bis ; ner sehniger Theil, der sich auf dem letzten Viertel des Oberarmes mit dem unteren Ende des ersten Kopfes verbindet, an den äusseren Höcker des unteren Gelenktheiles des Oberarmes. Beim Papagei ist fehlt das Gelenkbein. Der Muskel Er ent- deshalb einfach und nicht stark entwickelt. springt hier vom ersten Drittel des oberen Schulterzum Theil auch von dem Bande zwi- blattrandes und schen dem inneren Vorsprunge des Schulterblattes und dem vorderen und oberen Vorsprunge des Hackenschliisselbeines. Er setzt sich armes, von da an, wo an die obere Fläche des Ober- die obere Oberarmbeinleiste auf- hört, bis fast zur Mitte des Oberarmes herab. Bei der Taube entspringt der Muskel wie beim Pasetzt sich an das ganze drille Viertel der pagei und oberen Oberarmbeinfläche. 119 Bejclireibung der Klu-flmuskelii der Vögel Heim Huhne entspringt er hauptsächlich von dem Bande zwischen dem inneren und vorderen Vorsprunge des Hackenschliisselbeines und dem Anfange des oberen Schuherblallrandes, zum Theil entspringt er auch von diesen beiden eben genannten Knochen selbst. Er setzt «ich an die vordere Hälfte der oberen Fläche des Ober- nrnies. Dieser obere Deltaninske! auch beim Straiisse ist dergrössie, obgleich das Gelenkbein hauptsächlich von der festen des Schullergelenkes beines zum fehlt. Membran, vom vorderen Er entspringt die in der Nähe Theile des Schlüssel- hinteren geht,, und unler welcher der zweite Ausserdem entspringt Brusimiiskel (21) verläuft. vom oben und aussen auch vom nach unten und innen Er Bchliisselbeines. er noch Hackenschliis.selbeine, ikisseren setzt sich theüs nach Rande des Gräten- an die äussere, theils an die obere Oberarmbeinfläche, nnd zwar an die oberen zwei Drittel der letzteren und an' das erste Viertel der äusseren Fläche. Dieser Deltamuskel scheint beim Straus- dem Spanner der grossen se Flügelfalte (2) zum Ur- «prunge zu dienen. der Trappe Bei entspringt der Muskel wie beim Papagei und setzt sich an die vordere Hälfte der oberen Oberarmbeinfläcbe, aira Bei Fiilica hier ist das Gelenkbein, Muskels er sehr stark, obgleich auch und somit der zweite Kopf des Er entspringt vom vorderen Sechstel der fehlt oberen Schullerblatiflächc nnd setzt sich an das zweite ^ ierlel der «djcrcn Oberarndjcinfläcbe. Beim l'inguin Dellnniuskel ininiiKkr'l ist das eigenihiimlich, dass dieser obere kaum halb so gross desselben Vogels ri'u Flache des und (elzl lieh vorderslen ist als der untere Del- Er entspringt von der obeTheilen deg Schulierhiatles über dem JjatisKimni dorii (12) nnd un- 120 ter Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. dem zweiten Brustmuskel (21) an den Anfang des Arm nach oben und vorn, hinteren Oberarnibeinrandes. Dieser Muskel zieht den entfernt ihn also von der Brust. 19) Der äussere Oberarmheber oder Deltamuskel (Dehoides externus). Dieser Deltamuskel ist ') von den beiden anderen ganz getrennt und deshalb als eigener Muskel zu betrachten. Er entspringt bei Faico Älbicilla und F. Buteo von dem Bande, welche das obere Ende des Grätenschliisselbeines und den äusseren und vorderen Höcker des Hackenschlüsselbeines mit dem inneren Gelenkfortsatze des Schulterblattes verbindet, und von der äusseren und vorderen Fläche dieses Schulterblattfortsatzes selbst; also von der inneren Fläche des kurzen Kanales, der durch den obenach vorn und ren Fortsatz des Hackenschlüsselbeines aussen, nach hinten durch das vordere terblattes, Ende des Schul- nach innen durch das Grätenschliisselbein ge- bildet wird. Der Muskel und könnte leicht für ist schmal, aber ziemlich lang, einen Theil des zweiten Brust- muskels (21) angesehen werden, desselben bedeckt; er hängt aber da er den Endtheil That gar nicht mit ihm zusammen, und geht weiter als dessen Sehne herab, um sich an das erste Viertel der oberen Spina humeri zu setzen. Bei Falco Tinnunculus ist er sehr schmal, doch in der auch hier deutlich sowohl vom zweiten Brustmuskel, von den beiden anderen Deltamuskeln getrennt. als Muse, octavus alam niovens. petit releveur de l'humeru». Wiedemann, a. a. O. S. 90. oben (zu .\iifange). humeri. Levator Tiedemann, a. a. O. S. 309. 7. 1) Aldrovandi, a. a, O. S. 66. Vicq-d'Azyr, 1773. S. 567. Heiuittger, a. a. 1. Le O. S. 183. 7. 131 Beschreibung der Flügelmuskeln der' Vugel. Aciisserst schmal ist er bei Corvus glandarius, wohl achtmal stärker bei C. Corona. Beim Papagei ist er wohl verhältnissmässig am stärk- Er entspringt nicht nur von dem beschriebenen Bande, sondern auch von der ganzen oberen Fläche des äusseren und vorderen Höckers des Hackenschlüsselbeines. Er setzt sich an den vorderen Band sten entwickelt. der oberen Oberarmbeinleiste. Bei der Taube ist sehr er stark und setzt sich ebenfalls an die obere Spina humeri. Beim Huhne findet sich Es entspringt er wie beim Papagei. aber bei diesem Vogel das Eigenthümliche, dass der zweite Brastmuskel (21) in zwei Muskeln zer- Dieser äussere Deltamuskel bedeckt nur die ist. Sehne des kleineren zweiten Brustmuskels, und setzt sich vor der Sehne des grösseren zweiten Bnislmuskels und höher als diese an den Anfang der oberen Ober- fallen arnibeinleiste. Dieser Deltamuskel entspringt beim Strausse äusseren Bande des dem Hackenschlüsselbeine vom entspre- chenden vorderen Theiles des Schlüsselbeines. Er bedeckt auch hier die Sehne des zweiten Brustmuskels und geht etwas weiter herab als diese an die innere An seinem Ur- Fläche der äusseren Oberarmbeinleiste. sprange ist er *durch die lange vom oberen Deltamuskel getrennt mit letzterem za verbinden , Sehne des Biceps (24) ; lässt unten scheint er sich sich aber doch ohne Verletzung der Fasern von ihm trennen. Bei der Trappe verhält er sich wie beim Adler. Bei I-'ulica atra ist er bandfürmig und liegt , die Sehne des zweiten BrugtmuNkeU nur zum Theil bedeckend, mehr am unteren Rande derselben, und setzt sich an den vorderen Band der oberen Oberiirmbeinleiste. Beim Pinguin entspringt er ebenfalls von dem Bande zwischen dem oberen Höcker des Hackenschlüsselbeine« Bcscliioibuiig der Fliigeliiiuskelu der Vügel. l'J'J und vorderen Theile des SchulterblaUps. dptii Er bedpitkt nur den oberen Rand der Sehne des zweiten ßriistnius- und setzt sich an den vorderen Rand des Ober- kels armes. Er hebt den Oberarm , 20) entfernt ihn also voni Rumpfe; Der unlere Oberarmheber oder Dehamuskel ') (Deltoides inferior). Bei Falco Albicilla und F. Bnteo ffohl achlinal dieser ist Muskel der äussere Deltamuskel (19) Er entspringt vom vorderen Rande grö.s.ser als desselben Vogels. des äusseren und vorderen Vorsprunges des Hackenschliisselbeines und geht ganz fleischig bei F. ßuteo bis zur Mitte der äusseren Fla<;he der oberen Oberarmbeinleidie ete, stark entwickelt liier Er wird ganz vom ist ; grossen ßrustmuskel (15) bedeckt, setzt sich aber hölölie Bei F. Albicilla setzt er sich an dii her als dieser an ^ -1 vordere Fläche des Oberarmes zwischen der oberen und nd I wo unteren Oberaruibeinleiste, da vorragen. sie am stärksten her- Seine Ansat/.fläche wird von den beiden An- satzflächen- des grossen Brusimuskels eingeschlossen. Slaik ist der Muskel auch bei Falco Tinnunculus and verhält sich ganz wie bei F. Buleo. Bei Corvus Corone und C. glandarius ist der Mus- Er entspringt wie beim Adler und kel schwach. setzt «ich etwas höher als der grosse Brustinu.skel an die äus- sere Fläche der oberen Oberarmbeinleiste. 1) Aldrovandi , Sieno, a a. a. a. O Wiedeinaiin Tiedemauv , a. a. a. a. , S. 568. nr, 5. Der O. S. 88. O S. SOP. 6. O. S. Ffeuiingci; a a. Mtckfl, a. O. S. a. Muse, noiius alam movens S. 66. (!). O. S. 334. nr. 11. rhq.ä'Asyr, n a. O. 1773. repond au coraco- brachial. 18.S. SU. 2. 6. (?). Le muscle qui kleine Oberarnutrecker. 123 Beschreibung der FlUgelmuskeln der Vogel. Beim Papagel ist der Muskel stark, docli halb kHiiiii «o gross als der sehr entwickelte obere Deltaiiiiiskel (18) Er entspringt auch hier vom inneren desselben ^'ogels vorderen sich \ orsprunge des Ilackenschlüsselbeines und setzt nn die äussere Fläche des Oberarmes bis zur Mitte der oberen Leiste herab. B^i der Taube ist der Muskel schwach , cher als der äussere Deltamuskel (19), sogar schwä- er lauft längs der langen Sehne des Biceps an die äussere Fläche des Oberarmes und setzt sich nahe an der oberen Oberarm- an. beinleiste Beim Huhne ist er ebenfalls wenig schwach, stär- ker als der äussere Deltamuskel; er entspringt von der vorderen Fläche des inneren und vorderen Hackenschlüs- und selbeinfortsalzcs setzt sich höher als der grosse Bruslnuiskel an die äussere Fläche des Oberarmes. Beim Strausse entspringt dieser Deltamuskel vom oder unteren Rande des Ilackenschlüsselbeines und geht an das ganze erste Drittel der unteren Fläche hinteren des Oberarmes. Bei der Trappe wie beim Adler, ist der Muskel stark, er entspringt sich zwischen der oberen und unleren Oberarmlieinleisle an die äussere Fläche des Obergfht armes, aber nicht so weit als beim Adler herab. setzt Bei Fnlica atra ist dieser untere Deltamuskel sehr Bchwach und beträgt kaum den achten Theil des oberen Deltamuskels (18) desselben Vogels. Fr entspringt vom vorderen und inneren Fortsat/.e des Hackenschliiselbeines, bedeckt das Ligamentum coracobrachiale superiuH I^Mirhi'l lier als di-r a. n. O. II. 2. S. 92) und grosse Bruslmuskel nn setzt sich hö- die äussere Fläche des ObcrarmeK. Beim oberen Lr ihi l'inguin entspringt er aufrallender Drittel stark, Weise vom des vorderen Grätensrhliisselbeinrandes. gicbt einen Theil an den langen Spannet 124 Kesclireibung der Flügelniuskeln der Vügei. der vorderen Fliigelfalte (2) ab, und setzt sich dann an die innere Fläche des vorderen Oherariiibeinrandes. Er 21) den Oberarm vom Hiimpfe. entfernt Der grösste Oberarmheber, der zweite Brustmuskel der Schriftsteller ') (Deltoides maximns. Pectoralis keciindus Auct. ' ). Bei Faico Albicilla besteht der Muskel aus vier Thei- wenn auch nur wenig, getrennt Icn, die anfangs, Der äiisserste dieser sind. Theile entspringt nur von der vor- deren Fläche des Hackenschlüsselbeines. Der zweite kommt von dem vorderen kleinsten Theile der unteren Brustbeinflache und zum Theil auch von der oberen Hälfte , der Crista ben, und zwar vom zweiten Fünftel sterni, dersel- welches in einem der beiden untersuchten Exem- Loch vom ersten Fünftel des BrustbeinDer dritte Theil entspringt von plare durch ein kammes getrennt war. der oberen Hälfte des ersten Fünftels des Brustbein- kamnies und vom hinteren Theile des Bandes zwischen dem Grätenschlüsselbeine und dem vorderen Rande des Brustbeinkammes. Der vierte Theil entsteht vom hinteren oder oberen Theile des hier sehr breiten Bandes zwischen dem GrätenschUisselbeine und dem vorderen Rande des horizontalen Theil am weitesten von den übrigen zu trennen Mertem, a. Whdemann, Cnvier, a. Heu$inger, Merkel, O. a. a. a. a. a. a. Oberarnihebers. O. S. 15^. a. a. a. Tiedemann, O. 1772. a. a. a. ist. Der Muse, secund. alam moveiis. S. 333. nr. 3. 0. a. a. Vicq-d-Azyr, Alle doch so, dass der erste 1) Aldrovandi, a. a. O. S. 65. Steno, des Brustbeines. Blattes Theile vereinigen sich bald, O S. O. II. S. 83. 20. S. 624. nr. 2. Der kleine Brustnluskel. 2. S. 806.2. O. S. 183. 2. O. S. 317. nr. 11. Ein getrennter Theil de» 125 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Muskel läuft nun fleischig sich allmälich verschmS- Kanflle, der durch den obersten Theil zum kurzen lernd und des Griitenschliisselbeines, den vorderen Theil des Schultorblnltes und durch den vorderen nnd inneren Fortsatz des Hackenschlüsselbeines gebildet wird. Durch diesen Kanal geht er sehnig bis zu seinem Ansatzpunkte an den Anfang der oberen Oberarmbeinleiste. Der Muskel im Ganzen schwach. Bei Faico Buteo ist er wie beim Adler, nur sind die Theile, aus welchen er gebildet wird, noch weniger getrennt, als beim Adler, Bei FaIco Tinnunculus besteht er nur au.s zwei TheiDer schmälere äussere entspringt zu einem gerinlen. gen Theile von der unteren Fläche des Hackenschlüs- ist selbeines, ferner von Rrustbeinfläche, dem vorderen Theile der unteren und zum Theil auch von dem oberen Theile des zweiten Fünftels der Crlsta sterni. Der in- nere weit stärkere Theil entspringt theils von der obe« ren des Hälfte theils Fünftels ersten vom Bande zwischen des Brustheinkammes, der Crista sterni und der Mitte der Gabel, theils von der grösseren oberen Hälfte welches das Grätenschlüsselbein mit desfftandes, Hackenscblüsselbeine und dorn Brustbeine verbindet, Theil auch vom vorderen Hände des Hacken.schlüssel- Im Uebrigen verhält FaIco Albicilla und F. Buteo. beineg selbst. bei dem zum er sich ganz wie Bei Corvus Corono und C. glandarius entspringt dieMuskel nur vorn vom ersten Viertel der unteren Hrustbeinfläche, sehr wenig vom oberen Theile der CriMa serni , und ausserdem vom inneren Rande des Ha- ser ckenKchliisselbeines. Beim bei o I'apagei ist er sehr stark. Er entspringt vom weitem grössten Theile der unteren Brustbcinlläche, dasK er nahe an der Crista sterni den hinleren Rand des Brustbeines erreicht. Seine Lrsprungsfläche von der i^ B««c1ireibung der Flügrlniuskelii der Vogel. Crisln stcrni Briistiiiuskels. dem oberen ist doppelt so Seine Sehne breit liiiift als die des grossen am Oberarme hinler llande des Gelenkkopfes weg; und setzt sich an den Anfang der oberen Fläche des Oberarmes. Bei der Tanbe entspringt er von der oberen Hälfte der ganzen Seitenfläche des Urtistbeinkanxnes, wo sie und zugleich von der inneren Hälfte der unteren Brustbeinfläche. Er verläuft wie beim Adler, setzt sich aber nicht an die obere Oberarmbeinleisle, sondern an eine erhabene Linie, vvelin die untere Brustbeinfläche überfi;eht, ciie die obere Fläche des Oberarmes von der hinteren trennt. Beim Huhne ist die Anordnung ganz eigenthiimlich. Der Muskel ist in zwei zerfallen. Der grössere untere entspringt zum Theil vom inneren Ausschnitte des Brustbeines, hauptsächlich vom Brustbeinkanuiie und von dem Bande zwischen ihm und der Mitte des Grätenschliisselbeines. Er verläuft, den kleineren Muskel bedeckend, zwischen dem Hacken- und Grätenschliisselbeine, geht durch den beschriebenen Kanal, dann unter dem oberen Deltanmskel (ISj längs des Oberaruikopfes zum Anfange der oberen Fläche des Oberarmes, wo er sich ansetll. Der zweite kleinere Muskel entspringt blos vom Bande zwischen dem Giäten- und Hackenschliisselbeine, läuft durch den Kanal und unter dem äusseren Deltamuskel (19) zum vorderen Rande der äusseren Oberarmbeinleiste. Beim Strausse liegt der zweite Brustmuskel ganz frei vor dem grossen (15) im Ausschnitte zwischen beiden Schlüsselbeinen. Er entspringt vom ganzen hinteren oder unteren Rande des Grätenschlüsselbeines und vom Anfange des oberen Randes des Hackenschlüsselbeines. Er geht unter der Membran weg, welche nahe am Schultergelenke vom Grätenschlüsselbeine zum Ha- — herübergeht, und Anfang der oberen Oberarmbeinleiste. ck^nschlüsselbeine setzt sich an den 137 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Bei der Trappe entspringt er grösstenlheils von der oberen Hälfte der Seitenilüche des ßrustbeinkainnies und vom B:inde zwischen dein lieinkannnes und zum der Mitle Theil auch von vorderen Hände den Brust- des Griitenschlüsselbeines; der Mitle der unleren Brustbein- flache der entsprechenden Seile, vor einer schräg nach aussen und vorn über die Mille der unteren Brustbein- erhabenen Linie. fläche verlaufenden Ein vom vorigen von dem vorderen Hände des Hackenschliisseibeines und zum Theil auch von dessen innerer Flache. Eine Trennung des von dem Brustgctiennler Theil entspringt beinkanime entspringenden Theiies von dem von der unteren Fläche des Brustbeines entstehenden war angedeutet. Der Muskel kurzen Kanal. satzpunkte vom läuft nun sich verschmälernd durch Von nun an wird er bis zu seinem den An- äusseren Deltaumskel (19) zum Theil sich mit einer starken Sehne am Er endigt bedeckt. Anfange der oberen Oberarmbeinleiste. Bei Fulica atra springt ist der Muskel sehr stark; vom ganzen undurchbrochenen, jedoch er ent- hier kur- zen und schmalen Theile der unteren Brustbeinfläehe, ausserdem vom grösslen Theile der Seilenfläche des Brustbeinkainmes und vom Bande zwischen dem Brustbeine und Grätenschliisselbeine. Er setzt sich nicht an die obere Leiste, sondern an den Anfang der oberen Flache des Oberarmes. Beim Pinguin am ist er unter allen untersuchten Vö- Er entspringt von der gnrizen imdurchbrorhenen unteren Brustbeinfläehe und aui-li von der vorderen Hälfte des durchbrochenen Theiies, und von der ganzen Seilenfläche und dem vorrleren Hände geln stärksten. des Brustbeinkammes. Ein bis an das Schultergelenke ganz getrennter Kopf entspringt vom äusseren Theile des Bandes zwischen dem Brustbeine und Grälenschllis•clbeine. Er geht, die untere Fläche des llackenschlüs- 128 Rescliieibung der Fliigelmuskeln der Vögel. selbeines bedeckend, den kurzen Kanal über dem dem äusseren Deltamuskel in Schultergelenke, dann unter weg, und an die äussere Fläche des platten setzt sich Oberarmbeines. Dieser Muskel hebt den Oberarm mit aller Kraft. 22) Unterschulterblattmuskel (Subscapularis). ') und kegelförmig und wird durch den vorderen kleinen Sägemuskel (9) in zwei Theile getheilt. Der obere und kleinere Theil entspringt Bei Falco Albicilla vom ist er stark zweiten Fünftel des äusseren Schulterblattrandes; der untere grössere entspringt vom ersten und zweiten vom inneren welcher vom inneren Fünftel der unteren Schulterblattfläche und Rande des Hackenschliisselbeines, Höcker ausläuft. Die aus beiden gebildete Sehne sich an das untere Ende des Oberarmkopfes. setzt Bei Falco Buteo entspringt der obere Theil vom Randes und der oberen Flä- ersten Drittel des äusseren che des Schulterblattes, der untere von den ersten zwei vom vorde- Dritteln der unteren Schulterblaltfläche und ren Theile der oberen Hackenschlüsselbeinfläche. Er spitzt sich auch hier kegelförmig zu und setzt sich wie beim Adler an. Bei Falco Tinnunculus entspringt der obere Theil von der vorderen Hälfte des äusseren Schulterblattrandes und wird auch hier durch die Sehne des Serratus anticus minor (9) vom unteren getrennt. Dieser untere entspringt zu seinem grösseren Theile von der unteren 1) , Aldrovandi, Steno, a. a. Vicq-d'Äzyr, O. a. a. O. S S. 66. Muse, decimus alam movens. 333. 8. O. 1772. a. a. II. p. 628. 2. (?). externe. WUdemann . Cttvier, a. a. - Meckel, a. a. a. a. O O. S. S. 89. Subscapularis. 249, nach nr. O. S. 321. 3. Le suuclavier 129 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Fläche des Schulterblattes bis über deren Mitte herab, und von der oberen Fläche des vorderen Endes des Hackenschliisselbeines. Bei Corvus C'orone und C. glandarius wird er eben- durch den Muskel falls nr. 9 zwei Küpfe getheilt, in von denen der obere vom zweiten Fünftel des unteren Schulterbiattrandes, zum geringen Theil auch von der äusseren Sciiuherblattfläche kommt von entsteht. Der untere Kopf der vorderen Ilälfle der inneren ScbuJter- und zum Theil auch vom vorderen Theile blattfläche der oberen Hackenschliisselbeiniläche. Beim Papagei entspringt der obere Kopf von der vorderen Hälfte des unteren Schulterblattrandes, der untere nur von der vorderen Hälfte der inneren Scbulterindem hier der obere Hackenarmmuskel (17) blattfläche, auch vom vorderen Theile sich der oberen Hackenschliissel- Die Sehne beider Köpfe verbindet mit der Sehne des oberen Hackenarnimuskels und beinfläche setzt sich entsteht. dann an die vordere Flache des unleren Ober- armhöckers. Bei der Taube der Muskel wie beim kleinen ist Raben. Beim Huhne entspringt der Subscapularis vom sten Viertel der inneren Schulterblattflache sten Drittel der oberen Hackenschlüsselbeinlläche. setzt sich gemeinschaftlich mit nr. die und vom er- er- Er 17 an die Leiste, die und zwar gerade nach innen Lufizellen umgiebt, von ihnen an. Beim Strausse ist der .Muskel ungolheilt. pringt von der vorderen Hiill'ie und vom Llattiläche merkwürdig ist ausserdem der Schlüsselbeine. es, dass er nicht von Er ent- inneren Schuller- dem Aber hinteren Theile dem Hackenschlüsselbeine entspricht, sondem vorderen oder dem Grätenschlüsselbeino entspringt, der dern von und zwar von den äusseren drei Vierteln der BrusthöhMeckcli Artliiv f. Anat. u. I'liy». 182a. (J 130 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Er geht an den Anfang des lenfläche desselben. unte- ren Höckers des Oberarmes. Bei der Trappe verhalt er sich «ie beim Adier, ausser dass er noch herab weiter vom inneren Rande des Hackenschliisselbeines und zwar von den ersten drei Vierteln desselben entspringt. Bei Fulica atra entspringt der obere, durch den Peminor (9) vom unjeren getiennle Kopf vom er- ctoralis sten Viertel des unteren Schulterblattrandes; der untere vom ersten Drittel der inneren Schullrrblatlfläche und von der oberen Fläche des vorderen Geienk(heiles des Hackenschliisselbeines. Er setzt sich an den gewölbten Theil der unteren Oberarmbeinleiste. Beim Pinguin entspringt er blos vom ersten und schmalen Fünftel der inneren Fläche und des unteren Randes des Schullerblattes, ferner vom ersten Viertel der Er wird von nr. 9 oberen Hackenschliisselbeinfläche. nicht durchbohrt. Er vereinigt sich der Sehne des dritten Brustmuskels (Ifi) und des Obergrätenmuskels (14), so dass er zwischen beiden liegt, und setzt sich mit ih- nen zusammen an. Er zieht den Arm gegen den Rumpf. D) Muskeln, welche den Vorderarm bewegen. 23) Der Strecker des Vorderarmes ') (M. extensor antibrachii seu triceps). ser Bei Falco Albicilla und F. Tinnunculus besteht diedrei weit getrennten Theilen, von denen Muskel aus 1) Aldrovandi , a Steno, a. a. O. Vicq-iAtyr, Merrem, a. a. S. 0. S.66. Musculus primus ulnam movens. 334. 2 und 1773. 571. a. O. S. 155. 3. Le grand 1. 1 und 2. extenseur du coude. 131 Brsriirciliiing der I'lügi'Iniiiskelii der Vogel. der ersto liingste iinH SchiiUerblallrandes ciiliis ren aber mehr vom ersten Zehntel des unteren Faico Albicilla, bei bei F. Tinniin- vom entsprechenden Theilc Scbultorblattfläche der äusse- Sehne mit einer schmalen ent- dann bald fleischig wird, am Ende des ersten Drittels des Oberarmes am breitesten und stärksten ist, und erst am Ende des zweiten Drilleis des Oberarmes in eine Sehne übergebt, die sich an den äusseren Gespringt, lenkknorrcn der Ellenbogenröhre setzt. Der zweite, noch Stärkere Theil dieses Muskels entspringt von der hinte- dem Kaund von der ganzen hinteren Oherarnibeinfläche (welche von der oberen duicii den inneren und oberen Rand gelrennt ist), bis zur Mitte Dieser Tlicil bleibt bis zum Ende des Oberarmes herab. des vierten Fünftels der ganzen Länge des Oberarmes fleischig und setzt sich theils an das Olecranon (an den ren Fläche der unteren Oberarmbeinlelsle, ans näle der biftfiihrenden Zellen inneren Gelenkknorren der F.llenI)Ogenrölirp), Der die Kapsel des Eilenbogengelenkes. theils an drille unterste nnd kleinste Theil wird aus einzelnen Muskelfasern gewelche vom untersten Theile der hinleren Fläche bildet, des Oberarmes entstehen. diese Fasern bedeckt Es ersteren Theile. , Die sehnige Haut, welche verbindet die Sehnen der beiden set/.t dieser kleinste Theil an sich die Kajisel des PMlenbogengelenkes. Bei FaIco ßuleo vom oberen und kommt noch eine schwache Sehne hinteren Itande des Oberarmes, die an- Witdemann rnimkel , a. a. O. S. 36. Der lange au.ssere lillenbogen, und Seite 8U der lange innere Ellenbogenatrecker. Cuvitr, a. Tudrmann, und S. S15. nr. a. O. a. a. Ileiiiinfffr, a. a. Mrcktl, a. 8. 266. O. S. 314. nr. 9 (nirht a. O. 7, und S. S14. nr. S (nirht 61, 4). O. S. 185. nr 16. 17 u. 18. S. :>SI. 9. !»* 1 132 Beschreibung der Flügelmuskeln der fangs mit dem Viigel. lieferen Theile des Latissiinus dorsi ver- bunden ist, und tritt unter einem fast rechten Winkel an den ersten oder Sciiulterblattlheil des Muskels, welcher ebenso wie der zweite Theil hier wie beim Adler Der unterste Theil ist hier zu einem kleientspringt. nen länglichen Muskel entwickelt, der nur die Gelenkkapsel anzuspannen scheint. Bei Corvus Corone und C. glandnrius entspringt der erste Theil dieses Muskels gleich fleischig vom ersten Zehntel der äusseren Fläche und des unteren Randes des Schulterblattes, und ist oben mit dem oberen Oberarmheber (18) verbunden. Am hinleren Rande dieses Muskels läuft er herab zur hinteren Fläche des Oberarmes. Die Sehne dieses Theiles enthält auf dem Ellenbogengelenke einen kleinen Knochen und setzt sich auch hier an den äusseren Vorsprung der Ellenbogen- Der vom Oberarme entspringende Tbeil hat zwei rühre. Köpfe, die durch die Ansatzfläche des Obergrätenmu.sBeide entspringen fleischig von kels (14) getrennt sind. der hinteren Fläche des Oberarmes; der untere aus dem und von der unteren Oberarmbeinleiste; der obere von dem Rande, welcher die obere Fläche des Oberarmes von der hinteren oder inneren trennt. Beide Köpfe vereinigen sich bald und Kanäle der hiftfiihrenden Zellen gehen an das hier stark entwickelte Olecranon. Vom unteren Theile der hinteren OberarmbeinflUche entsj>rin- gen auch hier Muskelfasern, durch welche theils die Getheils die Sehnen beider Strecker verbunden werden. Beim Papagei ist der Muskel im Uebrigen ganz wie lenkkapsel angespannt wird, beim Adler, nur sind die Muskelfasern des untereh Theiles sehr stark entwickelt. Bei der Taube ist der Ursprung und Verlauf der beiden langen Theile wie beim Adler, aber beide ben bis an ihren unteren Ansatzpunkt fleischig, blei- und die 133 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vügel. Muskelfasern welche jene beiden Theile unten verbin- , sind hier weit stärker entwickelt. den, Beim Huhne entspringt der längste Kopf von der Mitte des ersten Fünftels der äusseren Schulterblattflä- Der Oberarmtheil che. entsteht mit zwei Köpfen, mit bald zusaininenfliessen, dem der inneren Oberarnibeinfläche, drei Vierteln die einen von den ersten mit dem anderen aus dem Kanal der Luftzelien und den ersten Beide Ködrei Vierteln der unteren Oberarinbeinfläche. pfe bilden eine runde Sehne, die sich an das Olecranon setzt; Sehne des langen oder Schulterblatt- breite die kopfes setzt sich mehr an den äusseren Knorren Der kurze, von dem lenbogenröhre. dei- El- letzten Viertel der hinteren Oberarmbeinfläche entstehende Kopf breitet sich zwischen dem Olecranon und dem äusseren Knorren an die Ellenbogenröhre. Beim Sirausse besieht der Strecker des Vorderarmes ebenfalls aus drei Theilen, die sich erst ganz unHllmäiich aus und ten vereinigen. setzt sich Der längste entspringt vom zweiten Zehn- zum Theil auch von dem entsprechenden Theile der äusseren SchulterblattEr wird schon am Ende des ersten Drittels des fläche. tel des unteren Schulterblattrandes, Oberarmes sehnig und setzt sich hier besonders an das Der zweite Theil entspringt von der ganzen Länge der inneren Fläche des Oberarmes, ist voiu Olecranon. vorigen durch den Oberarmilioil des Latissimus dorsi (12) getrennt und setzt sich ebenfalls an das Olecranon. ten bekommt dieser Theil ren Fläche des Oberarmes. Un- auch Fasern von der vorde- — Der dritte kleinste Theil de» Muskels besteht nur aus schwachen Fasern, die vom äuKsercn und unleren Theile der hinteren Oberarmbeinfläche entspringen und die Gelenkkapsel anspannen. Bei der Trappe kommt vom zweite l.'rKprungHsebne Linie, die sich auf Schulterblatte noch eino und zwar von einer erhabenen dem drillen Zehntel der äusseren 134 ÜBschreibuug der Flügeliiiuakeln der Vögel, Schiilterblaltfläche Diese Sehne vereinigt sich findet. vom bald mit der grosseren, die ersten Zehnlei Jes un- Sonst teren Schnlterl)lnlfrandes entsteht. ist der Muskel ganz wie beim Adler. Bei Fulica atra entspringt der stärkste Kopf vordersten Theile des unteren Schullerblaltrandes. ersten Viertel des Oberarmes (ritt llieils vom Am eine schmale Sehne von der oberen Fläche des Oberarmes an diesen Kopf, theils wird er hier dnrch die beiden Portionen des Latissinms dorsi (12) cm folgenden oder von dem vom Oberarme entspringenden Theile getrennt. Dieser Theil v kommt mit zwei Köpfen von der unteren Flache des Oberarmes, mit dem einen vom inneren llande des unteren Ilik'kcrs, mit dem anderen Kopfe aus dem Kanäle der luflfiihrenden Zellen. Beide Köpfe vereinigen sich schnell. Ausserdem entspringt dieser Theil noch von den oberen zwei Dritteln der inneren Oberarmbeinfliiche. Dieser Theil setzt sich vorzüglich an das Olecranon, der vom Schulterblatle entspringende an den äusseren Ge- lenkknorren der ulna. Vom letzten Drittel der hinleren Oberarmbeinfläche .enispringt der zu einem besonderen Muskel sich deutlich entwickelte Anconaeus quartus und setzt an die Sehne des Schulterblaltkopfes. Beim finguin entspringt er zunächst mit dem stärkKopfe vom oberen Theile des vorderen Grätenschlüsselbeinrandes, mit einem zweiten vom Anfange des oberen Schulterblattrandes, mit einem dritten ebenfalls starken Kopfe aus der Höhle zwischen dem inneren oberen sten und inneren unteren Rande des Oberarmbeines. letzlere setzt sich besonders an gelenkknochen {Meckela.. a. O. Dieser den inneren Ellenbogen- II. 2. S, 89), jene an den Ausserdem entspringen von der ganzen unteren Hälfte des hinteren Oberarmbeinrandes getrennte äusseren. Muskelfasern, die sich bios an die Gelenkkapsel zu setzen scheinen. 135 Beschreibung der Flugclniuskeln der Vögel. Die \^'irkung dieses Muskels ist, den Voiderarm kräftig zu strecken. Beuger des Vorderarmes. • 24) Der lange Beuger des Vorderarmes oder der zweiköpfige Armmuskel') (Flexor antibrachii longus liiceps brachii). s Bei Falco Albiciila, F. Biiteo und Kopf der lange entspringt F. Tinnunculus dieses Muskels sehnig vom äusseren Rande des vorderen und inneren Vorsprunges Er geht unter der Sehne des des llackenschliisselbeines. grossen Brustmuskels (15) weg, die an der äusseren Fläche des Oberarmes vom Anfange der unteren Oberarmbeinleisle schief nach hinten und oben bis zum Ende Er geht noch sehnig in Dieser zweite Kopf entspringt der oberen Leiste sich ansetzt. den zweiten Kopf über. fleischig ^on der vorderen oder äusseren Flüche des un- teren Oberariiibeinhöckers, geht an der äusseren Fläche des Oberarmes herab nach der Ellenbuge. Hier theilt Sehne in zwei, die beide nach aussen vom kurzen Beuger (28) zum Ende des ersten Zehntels der seine sich \orderartiiknochen gehen. Die eine setzt sich hier an die LInarseite des Kadius, die andere an die Kadialseite Der Muskel des Oberarmes flei.schig. der Lina. 1) Aldrovandi, a. a. bleibt zum bis O. S. 66. letzten Viertel jMuscuIus secundus et tertius ulaam cubitumte moventes. SUnu, gel , O. S. 334. a. a. Virrj.d'Azyr, 1773. ilerrrm O. und , a. a. nr. 5 Hruiin/ftr, a. iir. le biceps. Der Zusammenleger der 3. a. a. O. S. 88. Der Flü- zueikoi)(ige Arinuiuskei. 0. S. 263. a. a. Tiedrmann, Utcktl, S. 570. S. 155. der .\nzielicr de« .\rnie8. Wiedtmann, Cueirr, 1. a. a. a. a. a. O. S. Sil. O. S. l«4. O. S. Hi-i. 1. 1. nr. 10. 136 Beschreibung der Flügelniuskeln der Vögel. Bei Corviis Corone und C. glandarius entspringt der lange Kopf sehnig von der unteren Fläche des oberen inneren Hackenschliisselbeinhöckers, falls der kurze eben- sehnig von der vorderen Flache des unteren Ober- arnibeinhöckers. armtheile des Nachdem der iMiiskel unter grossen Brustmuskels dem Ober- weggegangen ist, wird er fleischig und setzt sich mit seinen beiden Sehnen wie beim Adler an. Beim Papagei entspringt die Sehne von der äusse- ren Fläche des inneren vorderen Hackenschliisselbein- und Oberarmes so fortsatzes breitet sich zwischen beiden Höckern des aus, dass sie die beinfläche hier bedeckt. Der ganze vordere Oberarm- untere Theil dieser grüss- ten sehnigen Ausbreitung ist nun noch an den unteren Oberarmbeinhöcker befestigt; dieser würde also den kurzen Kopf bilden. Nachdenl die Sehne unter dem Oberarmbeinlheile des grossen Brustmuskels weggegangen ist, wird der Muskel fleischig und bleibt es bis zum Ellenbogengelenk. Er setzt sich auch hier an beide Knochen des Vorderarmes. Bei der Taube entspringt der lange Kopf wie beim Adler; ausserdem entspringt der Muskel auch noch sehnig vom unteren Oberarmbeinhöcker. Dieser Theil ist aber so innig mit der Sehne des langen Kopfes vei- webt, dass es schwer hält, ihn für einen besonderen Kopf anzusehen. Beim Huhne ist der Muskel wie bei Corvus glan- darius. Beim Strausse Er entspringt vom ist nur der lange Kopf vorhanden. hinteren Rande des vorderen und äus- seren Theiles des Hackenschliisselbeines, läuft zwischen dem äusseren (19) und dem unteren Oberarmheber (20) zur vorderen Fläche des Oberarmes, und setzt sich blos an den Radius. Bei der Trappe ist ebenfalls' nur der lange Kopf Beschreibung der Flügclmuskeln der Vögel. 137 Er entspringt wie beim Adler, liiiift noch sehnig unter dem Oberarnitheile des grossen Hrustmnskels (l^) weg, wird dann fleischig und bleibt es bis zum Ellenbogengelenk. Er setzt sich wie beim Adler vorhanden. an beide Vorderarniknochen. Bei Fulica atra vom springt er stark. Der lange Kopf entRande des vorderen inneren Hö- ist äusseren ckers des Ilarkenschlüsselbeines, geht noch sehnig unter dem Ansätze des grossen Brusimuskels weg. Der kurze Kopf entspringt fleischig von der äusseren Fläche des unteren Höckers, giebt den Muskelbauch für die Spanner der vorderen Flügelfalte (2 und 3) ab und verDer Muskel bleibt einigt sich mit dem langen Kopfe. bis zum Kllenbogengelenke fleischig und setzt sich an Radius und Ulna. Beim Pinguin fehlt der Muskel gänzlich. Dieser Muskel beugt den Vorderarm gegen den Oberarm. Der kurze Vorwärtswender 25) ') (Pronator brevis). Bei Faico Albicilla entspringt er mit einer schma- Sehne von der inneren Fläche des inneren Gelenkknorrcns des Oberarmes, und zwar unter allen von hier entstehenden Muskeln am meisten nach oben. Er wird bald flei.schig und bleibt es bis zu seinem Ansatzpunkte len an das zweite Achtel des vorderen Speichenrandcs. Bei FaIco Buteo und F. Tinnunculus geht er etwas weiter 1) Sieno, l'ic<i O. a. a. dAzyr , S. 835. 9. 1773. S. 572. 2. Le miisde qiii licnt lie» |irunat4'ur rund. Wiedtmann, Cutter, a. Mectel, O. a. TUdemann, Hetuingtr a. a. a. a. 0. S. 89. Der S. 2ßS. a. a. a. a. O. O. S. 312. S. O. S. 184. 12. 8. 326. 8. kleine Speichenbeuger. du 138 Beschreibung der Flügelniiiskeln der Vögel. her:ib, bis zum Ende des ersten Drittels desselben Ran- des der Speiche. Bei Corvus Corone unci C. glandarius geht er bis etwas über die Mitte der Speiche herab. Beim Papagei ist er stark und setzt sich an das zweite und dritte Fünftel des freien oder vorderen Spei- chenrandes. Bei der Taube setzt er sich an das zweite bis fünfte Sechstel der Speiche. Beim Huhne, wo das zweite und er ebenfalls stark ist, geht er an dritte \ iertel der inneren Speichenfläche. Beim Strausse ist dem langen er mit \ orwärtswen- der (26) vereinigt. Bei der Trappe und Fulica atra setzt er sich an das zweite Viertel der Speiche. Beim Pinguin gedeutet, ist schwache Sehne an- er durch eine von der inneren Fläche des Oberaruilhei- die les, der mit der ulna articulirt, schräg über das Ellenbogengelenk nach unten und vorn herabsteigt und sich an den oberen Theil des Ulnarrandes der Speiche setzt. Der kurze Vorwärtswender ist wegen der Anord- nung des Ellenbogengelenkes und der Art der Verbindung beider Vorderarmknochen unter einander nur Beuger des Vorderarmes. 26) Der lange Vorwärl*wender ') (Pronator longus). Er entspringt bei Faico Albicilla unterhalb des kurzen Vorwärtswenders von der vorderen Fläche des inne- 1) Sleno, Wiedeinatm Ciivier, Tiedemann, Mecket, a. S. 572. 1773. a. , a. O. a. a. Ueu»inger, O. S. 335. 10 a. a. T'ici/-d'.4zijr, a. a. a. O. S. 92. a. 'O. a. Le radial interne. Der lange Speichenbeuger. 1. S. 268. vS. 312. i. O. S. 135. nr. O. S..326. nr. 4. 13. 139 Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vogel. Oberarmes geht unter dem kurdiesem Vogel etwa um das Dreifache ren Gelenkknorrens des zen , den er bei an Grösse , an die vordere Fläche der Speiche, ganzen Länge herab, jedoch so, dass iibertrift't, bis zur Mitte ihrer er sich unten immer mehr dem inneren oder Ulnarran- de der Speiche nähert. Bei Falco Tinnunculus entspringt er mehr vom neren Rande des inneren Oberarniknorrens. sich Er in- setzt wie beim Adler an. Bei Falco Buteo entspringt er wie beim Adler, geht aber nicht ganz bis zur JNIitte der Speiche herab. Bei Corvus Corone und C. glandarius ist der lange Vorwärtswender auffallender Weise kürzer als der kurze Vorwärtswender, indem er sich etwas höher als dieser An ansetzt, und kaum die Mitte der Speiche erreicht. Grösse sind beide sich ziemlich gleich. Beim Papagei entspringt er von der inneren Fläche des inneren Oberarmknorrens, setzt sich Fläche der Speiche und reicht etwas weiter an die innere al.-; der kurze herab, bis zu Anfange des letzten Viertels der Speiche. Bei der Taube setzt er sich an die der Ulna zugekehrte Fläche der Speiche und erreicht ganz das untere Ende der Speiche. Beim Huhne entspringt er «ich aber ebenfalls tiefer als an das zweite und der kurze, setzt dritte Viertel der inneren Fluche der Speiche. Beim nator von Sirau.sse entspringt der gemeinschaftliche Pro- der vorderen Fläche des inneren Oberarni- knorrens und setzt sich an die unteren zwei Drittel der inneren Fläche der Speiche. Bei der Trappe geht er etw!\s weiter als zur ]Mitte der Speiche herab, sonst verhält er sich ganz wie beim Adler. Bei Fulica atra aU der kurze. Fr \ icrlel der Speiche. ist setzt der lange Pronator viel stärker sich an das zueile und drille 140 Beschi'eibung der Flügelniuskelii der Vögel. Beim Pinguin er verläuft ist dem mit auch dieser Pronator blos sehnig; vorigen parallel, nach unten von ihm, und geht etwas tiefer als der kurze ebenfalls an den Ulnarrand der Speiche. Auch dieser Muskel trägt nur zur Beugung des Vorderarmes bei. 27) Der Rückwärfswender') (Musculus supinator). Bei Falco Albicilla, F. Buteo und F. TinnunciiUis vom äusseren Rande des äusseren Oberarndinorrens, verbunden mit dem langen gemeinschaftlientspringt er chen Fingerstrecker (37) geht nach unten und etwas nach innen herab an den äusseren oder freien Rand der Speiche, an dessen oberem Drittel er sich ansetzt. , ' Bei Corvus Corona ist der Muskel sehr schwach, besteht nur aus wenigen Fasern, die sich an das obere Drittel des schwächer deutet. Er freien ist Randes der Speiche setzen. Noch Corvus glandarius, und nur ange- er bei setzt sich nur Beim Papagei an das erste Fünftel der Speiche. stark und setzt sich an das und zweite Drittel des freien Speichenrandes. Auch bei der Taube geht er bis über die Mitte der Speiche herab. ist er erste Beim Huhne i; Aldrovandi , bitumve movens. ist a. a. er wie beim Papagei. O. S. 66. Vicq-dAzyr, 1773. S. 573. Musculus quartus ulnani cu- nr. 7. Le muscie qui repond au court supinateur. Merrem, a. a. O. S. 155. 4 (?). Der .Anleger des Vorder- armes. Wiedeinann, a. a. O. S. 90. Der äussere Speichenbeuger. Cuvkr, a. a. O. 267: „Bei den Vögeln fehlen die Rückwärtswender gänzlich." Aber S. 263: „.luch findet sich an der Stelle, wo der kurze Rückwärtswender liegt, ein kleiner Muskel , der auch den Vorderarm zu beugen acheint." 141 Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. <ias Beim Slrausse ist er sehr stark und setzt sich an erste und zweite Drittel der oberen oder vorderen iSpeichenflache. Bei der Trappe und Fulica atra verhalt er sich ganz wie beim Adler. Beim Pinguin findet sich ein Muskel, der diesem entspricht. Er setzt sich fleischig an das dritte Sechstel der äusseren Fläche der Speiche. Seinen Ursprung konnte ich nicht ausniitteln, da sein unterer und hinterer sehniger Theil dem untersuchten Exemplare auf beiden hei war. Seiten schon abgeschnitten Dieser Muskel ist ebenfalls bei den Vögeln nur Vorderarmbeuger. 28) Der kurze Beuger des Vorderarmes ') (Fle.tor brevis antibrachii). Bei Falco Albicilla, entspringt dieser iNIuskel F. am Buteo und F. Tinnunculus unteren Theile der vorde- ren Oberamilieinfläche von einer schiefen Linie, die vom äusseren Hände des Oberarmes, etwa einen Zoll über dem äusseren Gelenkknorren nach innen und unten nach dem unlcren Theile der vorderen Fläche des inneren G'elenkknorreii« herabgeht. Der Muskel bedeckt bandartig die Beugeseile des Ellcnbogengelenkes und geht an den Rand der Ellenbogenröhre, an hinteren oder freien des- sen oberes A'iertel er sich anheftet. 1) Aldrovandi , a , a. a O. Sieno liai-dAxijr, Witdemann , 335. 11. 1773. S. 572] 3. ü. a. a. Mu.sc. se.vtus cubitum niovens. O. S. 66. a. .S. S. 89. Der Ellenbogcnbeugcr paiTiu ulnae). Cuvitr, O. S a, a. Titdtmann, a. Heuiinger a. a. Necket, , a. a. a. 263. O. O. K. 312. 2. S. 18*. O. S. 8ü5. 2. Krachialis internus. nr. 11. ( Flexur 142 Beschreibung der Flügelniuskeln der Vogel. Conus Corone und C Bei vom untersten Theile des glandariiis entspringt er inneren Oberaruibein'andes und geht vor dem inneren oder unteren Geleniiljnorren des Oberarmes an das erste Zehntel des freien Randes der Ulna. Beim Papagei und der Tanbe ist er etwas schwä- cher als beim Adler und geht nur an das obere Fünftel der Ulna. Beim Huhne entspringt er von der schwachen Leivon der vorderen Fläche des Oberarmes zum inneren Gelenkknorren geht, und setzt sich, das Ellenbogengelenk an der Beugeseite bedeckend an den Anfang der inneren Fläche und des hinteren oder freien Randes der Ulna gleich unter der Gelenkkapsel des Eldie ste, , lenbogengelenkes an. Er ist in seinem ganzen Verlaufe bandförmig. Beim Strausse entspringt er wie beim Adler, setzt den Anfang des Speichenrandes der Ellen- sich aber an bogenröhre. Bei der Trappe Bei Fulica atra ist ist er wie Taube. und bandartig und bei der er sehr lang geht an das zweite Sechstel des freien Randes der Ulna. Beim Pinguin entspringt er vorderen Oberarmbeinrandes, ist vom unteren Drittel des stark fleischig und setzt .sich an den oberen Rand der platt über das Ellenbogengelenk hervorragenden Speiche. Er hilft den Vorderarm beugen. 29) Der tiefe Beuger des Vorderarmes profundus Vicq-d'Azyr}. ') (Flexor Er entspringt beim Adler, mit dem Abzieher der vom äusseren Rande de.s Mittelhand (33) verbunden, IJ Sieno, J'icg a dAzyr Tavant - bras. a. , O. S. 335. 8. u. S. 1773. S. 573. nr. 8. Lc flechLsseiir profond de Beschreibung der Flügelmaskeln der 14.3 Viigel. äusseren Oberamiknorrens sehnig, wird bald fleischig und setzt sich so an die äussere oder vordere Fläche der Ellenbogenröhre, der ganzen zur Mitte bis Länge den Knochens herab. Bei Falco Buteo und F. Tinnuncuhis ist der Musstark und geht noch über die Mitte der Ulna kel sehr herab. Bei CorvHS Corone und C. glandarius erreicht er die nicht. Er entspringt unter Mitte der Ellenbogenrühre vom allen entstehenden Mus- äusseren Oberarniknorren keln ani meisten nach unten. Beim Papagei fange er ist stark und geht bis zum An- des letzten A iertels des vorderen und äusseren Randes der Ülna. Bei der Taube geht auch dieser Muslcel weiter als zur Mitte der Ulna herab. Beim Huhne er ist ungemein stark, entspringt von der äusseren Fläche des äusseren Oberamiknorrens, am und gehl an die ganze obere Fläzu ihrem unteren Ende herab. meisten nach unten che der Ulna bis Beim Strausse entspringt er ebenfalls vom äusseren Oberarniknorren, nr. ist bis zur Mitte seines Verlaufes mit 33 verwachsen und — Fünftel der Ulna. setzt sich Ausserdem an die ersten zwei beim Strausse der bildet Muskel nr. 33 gleichsam einen zweiten tiefen Beuger, indem >on diesem starke Fleischfasern, die von der unteren Hälfte seiner Ursprungssehne kommen, dicht nach innen vom eigentlichen tiefen Beuger an den Speichenrand der Ulna, und zwar an die unteren drei Aiertel Mrrretn Fig , Wiedemann, Cuvitr, a a. Tirdrmann, Ihininfftr, Meiktl, u. S. v, a. a. O. a. a. a. a. a. O. 8. 91. Der kurze Ellenbogenstrecker. S. 263. O. 8. 31S. S. 185. O. 8. 329. nr. 6. nr. fi. 15. 144 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. desselben, Beugers nr. gehen. lässt sich Die Sehne des eigentlichen tiefen von der Ursprungssehne des Muskels 33 trennen. Bei Fulica atra er sehr stark ist und setzt sich an die oberen drei Viertel der vorderen Fläche der Ulna. Beim Pinguin er sehr ist schwach, entspringt vom unteren Theile des vorderen Randes des plattgedrückten Oberarmes, parallel und lauft liegt am anfangs mit dem kurzen Beuger Rande desselben, dann hinteren geht er über die Gelenkverbindung der Speiche mit dem Oberarme an der inneren Seite des Ellenbogengelenkes herab und setzt sich dicht unter der Gelenkkapsel an den Speichenrand der ülna. ebenfalls den Vorderarm. Er beugt 30) Innerer tiefer Beuger der Hühnervögel xor profundus interior gallinaceorum). ') (Fle- Dieser Muskel findet sich nach Meckels Untersuchun- gen (a. a. O.) nur bei den Hühnervögeln. niend damit fehlte er bei Ucbereinstini- von mir unlersuchlen Hier entspringt er, ver- allen Vögeln, ausser beim Huhne. bunden mit dem langen Pronator (26), von <ler Beugeseite des inneren Oberarmknorrens, bedeckt den unleren Theil des kurzen Beugers (28), und setzt sich an das zweite und dritte Sechstel der inneren Fläche und des hinteren oder freien Randes der Ulna. Auffallend ist, dass ihn Schwane gefunden haben Er beugt 1) Wiedemann O.) beim ebenfalls den Vorderarm. Wiedemann, a. a. O. S. 93. Der kurze Beuger des Ellen- bogenbeines. Meckel, a. (a. a. will. a. O. S. 328. nr. 5. 146 Ilesclireibung der Flügelimiskelii der Vögel. welche die Handwurzel und Mittelhand bewegen. E) Muskeln, Der lange Speichenstrecker der Mittelhand 31) ') (Extensor nietacarpi radialis longus). lein Bei Falco Albicilla und F. Buteo entspringt er alvon der vorderen Fläche des äusseren Gelenkknor- rens des Oberarmes mit zwei Köpfen. Der Kopf innere und bleibt es bis zum Anfange des Vom zweiten Drittels der ganzen Länge der Speiche. äusseren Kopfe glaubt Heusinger (a. a. O. nr. 21) , dass entspringt fleischig dem langen Rückwärts wender entspreche. Dieser äusKopf entspringt sehnig und bleibt es etwa zwei Zoll Von der oberen Hälfte dieser seiner Ursprungslang. sehne entspringt zugleich der innere Kopf mit. Die un- er sere Ursprungssehne des äusseren Kopfes ist ganz vom inneren Kopfe getrennt. Ueber die Mitte dieser Ursprungssehne läuft die äussere Sehne des kurzen Spanners der vorderen Flügelfalte tere Hälfte der weg, (nr. 3) — unter einem fast rechten Winkel mit sich ihr kreuzend, zur äusseren Fläche der Ulna. Die innere Sehne des kurzen Spanners der vorderen Plautfallc vereinigt sich mit der Ursprungssehne des äusseren Kopfes des langen Speichenslreckers und nun wird dieser äussere Kopf bald fleischig und bleibt es bis zur Mitte der , 1) Aldrovandi, inusf ulus l ic</ d.4ii/r Nrrrtm, a a. 0. Muse, primus carpi S. 66. (?) , a 1773. S. 575. 6. a O. 15fi. S. (<). Le cubital externe. Der hintere äusuere Hand- 2. apaiiner. Wifdemann Cuvitr, , a. a. TUdtmann, a. a O. 8. 317. O O. 8. f. Der Mitteihandstrecker. S. 90. S. 287. 0. Hruiin/ftr, a. a. Meckel, O. a. a. a. a. »Urktit .KrcUtY aut ulnam movenA. qiiintiifl - 8. 1»7. S'ii. Anal. u. 1. nr. Sl u. 22. nr 1. Pl.>». 1829. 1() 146 Beschreibung der Flügelmuskeln der Viigel. ganzen Länge des Radius, an dessen äusserem Rande der Muskel verläuft. Die Sehne des äusseren Muskelbauches unigiebt nun scheidenartig die des inneren Bauches bis zur Mitte des letzten Drittels der Speiche, an welcher Stelle sie Die beide zu verschmelzen scheinen. gemeinschaftliche Sehne geht nun an der äusseren Flä- che des unteren Geienkkopfes der Speiche in einer genen Rinne herab und ei- den vorderen oder setzt sich an Speichenvorsprung des Mitielhandknochens, der den Dau- men trägt knochens und nach Meckel Rudiment eines Mittelhandden Daumen ist. für Bei Falco Tinnunculus Mitte des Radius fleischig. ist Dann Muskel dieser bis gemeinschaftliche Sehne, die sich nicht trennen Bei Corvus C'orone und C. glandarius kel ebenfalls zweiköpfig. zur bilden beide Köpfe eine lässt. MusDer innere, zum grösseren ist der Theile fleischige Kopf entspringt von der vorderen Fläche des Oberarmes. Der äussere kommt vom äusseren Oberarmknorren und zwar unter allen von hier entstehenden Muskeln am meisten nach oben. An diesem läuft die Sehne des kürzeren der Muskeln in der vorderen Fliigeifalte (nr. 3) cker des Oberarmes. zum rückwärts äusseren Hö- Beide Köpfe vereinigen sich bald, der gemeinschaftlii he Bauch bleibt zur Mitte des bis vorderen oder freien Randes der Speiche Sei- fleischig. ne Sehne geht über die äussere Fläche des unteren Geienkkopfes der Speiche weg und setzt sich an den vorderen Vorsprung am Daumenfortsatze des Mittelhand- knochens. Beim Papagei entspringen beide Köpfe einander und lassen sich nur mit Muskel Mühe dicht neben trennen. Der bleibt bis unter die Mitte der Speiche fleischig, verhält sich übrigens ganz wie bei Corvus C'orone. Bei der Taube entspringt er des äusseren Oberarrabeinrandes vom mit fünften Sechstel zwei getrennten , Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Köpfen. Sie vereinigen sich erst 147 unter der Mitte des Randes der Speiche, wo sie in eine gemeinschaftSehne übergehen die sich ebenfalls an das Rudiment de.s Mitlelhandknochens für den Daumen ansetzt. freien liche , Beim Huhne ist die Trennung in seinem Ursprünge nur wenig angedeutet. bei zwei Köpfe an Es diesem Vogel aber das Eigenthiimliche, findet sich dass seine untere Sehne sich untrennbar mit der des zweiten oder kurzen Speichenstreckers (32) vereinigt. Beim Strausse entspringt der lange oder chenstrecker vom letzten Sechstel erste Spei- des äusseren Ober- armbeinrandes mit einem Kopfe, mit dem andern schwächerem vom äusseren Oberarmknorren. Beide haben eine gemeinscliaftliche Sehne, anfängt und sich an der Mitte der Speiche die am Daumenmittelhandknochen endigt. Bei der Trappe ist der Muskel wie beim Adler. Bei Fulica atra ist die ähnlich. Es ist Anordnung der beint Adler Sehne des Muskels nr. 3 hier aber die (des kurzen Spanners der vorderen Fliigelfalte) nur einfach; diese setzt sich unter einem fast rechten Winkel an den sehnig entsprungenen äusseren Kopf des langen Speichenstreckers. Dieser äussere so wie der gleich fleischig Kopf bis zur Mitte der Speiche fleis big. lassen sich noch trennen, am ganzen dann vereinigen bleibt hier, eben- entsprungene innere Kopf, Die Sehnen beider dritten Viertel der Speiche sie sich inniger und setzen an den vorderen oder Sj)eichenrand des Daumen- sich iniltelhandknochens. Beim Pinguin entspringt er ebenfalls mit zwei Köpfen , vom unteren Theile de.s kommen, nach aussen vom die beide über einander vorderen Oberarmbeinrandes kurzen Beuger (28) herabgehen und dann gleich zu ner gemcinHchafilicben Sehne ziisammenflieKsen. gehl an der äusseren Flärlie der Speiche dicht an 10 • ei- Diese ih- Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. 148 rem vorderen Rande an den Anfang des Speichenrandes des Mittelhandknochens. Dieser Muskel streckt die Mittelhand. Der kurze oder zweite Speichenstrecker der Mit- 32) telhand') (Extensor nietacarpi radialis brevis). Bei Falco Albicilla, F. Buteo und F. Tinnunculus entspringt er mit zwei ganz getrennten Köpfen mit dem ; bedeutend grösseren und etwas inneren oder hinteren, längeren entspringt er von der Ulna, und zwar oben von der vorderen Fläche des äusseren der beiden oberen Gelenktheile, welcher mit dem Radius zusammen den äusseren Knorren des Oberarmes aufnimmt; ausserdem Kopf noch vom entspringt dieser erste ersten Drittel des vorderen oder inneren Randes der Ellenbogenröhre, geht dann zum Ulnarrande des Radius herüber und vereinigt dem zweiten Kopfe. Dieser zweite Kopf entvom Ulnarrande des Radius, erreicht jedoch nicht den oberen Gelenkfortsatz, etwa vom zweiten bis viersich mit springt ten Zehntel der ganzen Länge der Speiche, und ver- schmilzt etwa gegen die Mitte seiner Ursprungsfläche dem ersten oder Ulnarkopfe. Die gemeinschaftliche Sehne geht an der hinteren Fläche der Speiche herab, erreicht etwa in der Mitte der ganzen Länge des Radius dessen äussere Fläche, verläuft dann an der äus- mit 1) Aldrovandi, Steno, a. a. Merrem , a. a. a. a. O. Muse, O. S. 66, O. S. 335. nr. S. 157. tertius carpi. 4. nr. 4 (?). Der vordere Handan- leger. Wiedemann, a. a. O. Der Hülfsmuskel des S. 92. handstreckers. Cuvier, a. a. Tiedemann, Heutinger, Meekel, O. a. a. a. a. a. a. S. 287. O. 0. S. 318. 2. S. 187. O. S. 334. nr. nr. 23. 2. Mittel- 149 Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. seren Fläche des unteren Gelenktheiles der Speiche in einer eigenen Kinne, nach aussen von der des vorigen Muskels (31), und setzt sich an denselben vorderen Vorgprung des .Mittelhandknochens. Bei Corvus Corone und C glandarius ist dieser Mus- verkümmert und nur schwach angedeutet. Der Ursprung ist dem beim Adler ähnlich, bis an seinen Ansatzpunkt konnte ich ihn nicht verfolgen. Heusinger (a. a. O. AU. S. 184) spricht ihn dem Raben ganz ab. kel sehr Beim Papagei entspringt er nur vom ersten Fünftel des vorderen und inneren Bandes der Ulna, zweiten und dritten Sechstel Speiche. Er setzt sich vom aber der äusseren Fläche der nach aussen vom vorigen an den Daunienvorsprung der Mittelhand. Bei der Taube ist er wie beim Adler. Beim Huhne entspringt der eine Kopf vom ersten Drittel des Speichenrandes der Ulna, der andere vom Seine mittleren Drittel der äusseren Fläche der Speiche. Sehne verschmilzt im Handgelenke innig mit der des und setzt sich an den Dau- ersten Speichenstreckers (31) menniittelhandknochen. Heim Sirausse ist er wie beim Adler, ebenfalls zueikijplig. Bei der Trappe verhält er sich ganz wie beim Adler. Bei Fulica atra entspringt der Ulnarkopf blos von der vorderen Fläche des Gelenktheiles und dem ersten Sechstel des Speichenrandes der Ellenbogenröhre. Speichenlheil entspringt der Speiche. vom zweiten Der bis vierten Sechstel Beide vereinigen sich, werden am letzten Sechstel des IJlnarrandes der Speiche sehnig und setzen »ich so dicht nach aussen vom vorigen an den vorde- ren K.'ind des Daumeniiiittelhandknochens. Beim l'ingiiin ist er im Vergleiche zu den übrigen Muskeln de« Vorderarmes und der Mittelhand stark, ebenfalU zweiköpfig. Der unlere grössere Kopf entspringt 150 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. vom Anfange des Speichenrandes der ÜIna, dicht unter dem Ende der Gelenkkapsel, geht zwischen UIna und Radius herab und vereinigt sich unter der Mitte des Ulnarrandes der Speiche mit dem anderen Kopfe. Die- Kopf kommt vom zweiten Viertel des Ulnar- ser zweite Der Muskel wird nun sehnig, Fläche. ihrer äusseren zum Theil auch von randes der Speiche, verläuft am un- mehr nach dem teren Viertel der äusseren Speichenfläche unteren Rande hin, geht dann dicht unter dem vorigen Rinne auf der äusseren Fläche des unteren Gelenktheiles der Speiche zum Speichenrande des Mittelin einer handknochens, an den er sich setzt. Dieser Muskel bewirkt wie der vorige das Strecken (eigentlich die Adduction) der Mittelhand. 33) Abzieher der Mittelhand Ellenbogenstrecker der ') (Abductor metacarpi). Hand nach Mechel (Ex- tensor metacarpi ulnaris Meckelü). Speichenbeuger der Hand nach Tiedemann (Fle- xor metacarpi radialis Tied.). Bei Falco Albicilla, F. Tinnunculus und F. Buteo entspringt dieser Muskel dicht nach aussen vom langen gemeinschaftlichen Fingerstrecker (37) vom äusseren Ran- de des äusseren Gelenkknorrens des Oberarmes, verbun- 1) Aldroeandi, Sleno O. a. a. S. 66. O. S. 335. 2 a. a. , Vicq-tAzyr, Musculus secundus carpi. (?). O. 1773. S. 575. nr. a. a. 5. Le long fleohis- seur du metacarpe Merrem, a a. Wiedemann O. S 156. nr. O. a. a. , 3. S. 91. Der hintere innere Handspanner. Der obere oder lange Mittel- handbeuger. Cuvier , a. a Tiedemann, S. a. Heusinger, a Meckel, a. a. a. a. O. 287. O. S. 319. 4. O. S. 188. S. 335. nr. 25. nr. 3. 151 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. den mit dem unteren kurzen Ellenbogenbeiiger (29); er bleibt drei \ iertel der Länge der Ulna fleischig und ver- An an deren vorderen Fläche. läuft der äusseren Flä- che des unteren Gelenkfortsatzes der Ulna verläuft er in einer Kinne, nach aussen von der des gemeinschaftlichen langen Fingerstreckers (37), und setzt sich an den Kand des giösseren Mittelhandknochens, der dem kleineren Mitteliiandknochen zugewandt ist. Bei C'orvus Corone und C. glandarius entspringt er sehnig dicht über dem tiefen Ellenbogenbeuger (29), dicht dem langen gemeinschaftlichen Fingerstrecker (37), dicht nach aussen vom Supinator (27) vom äusseren Ge- unter lenkknorren des Oberarmes. bleibt es bis zum Ende An des Vorderarmes. Er wird bald fleischig und Länge des dritten Viertels der der vorderen Fläche des unteren Gelenkkopfes der Ulna verläuft er dicht nach aussen von Er nr. 37. Theiles sich an setzt di-s Beim Papagei fleischig der IJIna den äusseren Hand des oberen kleineren oder Ulnarinittelhandknochens. bleibt er und bis fast setzt sich zum unteren Ende an den Anfang des IJlnarrandes des iipeichenmittelhandknochens. der Bei Taube ist ganz wie beim Adler, er in Ursprung und Anheftung nur bleibt er bis Knde der vorderen Fläche der Ulna Beim llidine bleibt er fast bis zum unteren fleischig. zum Handgelenke und setzt sich an die äussere Fläche der Mittelhand, und zwar an den oberen hinteren \orsprung fleischig des Millclh;in(lknochens für den Zeigefinger. Beim Strausse i.st er an seiner ganzen oberen Hälfte dem verwachsen, doch so, dass Beugers von seiner UrsprungsHehne zu trennen ist. Er sciiickt an die unteren drei Viertel des Speichenrandes der Ulna starke Fleischfa- inil die tiefen BiMi;;cr (2'>) Sehne des tiefen »ern, die von der unleren Hälfte seiner Urspriingssehne kommen ( vergl. Muskel 29), und setzt «ich an den 152 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Anfang des Ausschnittes zwischen beiden Mittelhandknochen. Bei Fulica atra ist die Sehne vom äusseren Oberarmknorren schwach; er entspringt hier aber zugleich auch vom ersten Drittel des äusseren Randes der Uina, bleibt an deren ganzen Länge fleischig und setzt sich an den Anfang des Ulnarrandes des Speichenmittelhandknochens Beim Pinguin ist er blos sehnig, entspringt gemein- dem langen schaftlich mit vom Fingerstrecker (37) un- teren Theile der äusseren Oberarriibeinfläche, geht diesen Muskel zum Theil bedeckend zwischen Ulna und Radius herab, und setzt sich mit zwei Zipfeln an die äussere Fläche beider Mittelhandknochen. Seine von Meckel (a. a. O.) zuerst richtig angegebene Wirkung ist: „Er hebt die Hand etwas, zieht sie aber vorzüglich gegen den EUenbogonrand des Vorderarmes, beugt sie daher in diesem Sinne." 34) Anzieher der Mittelhand ') (Adductor inetacarpi). Speichenbeuger der Mittelhand ßleckels (Flexor nietacarpi radialis 3Ieck.). Ellenbogenstrecker der Mittelhand Tiedemanm (Extensor metacarpi ulnaris Tied). Bei den untersuchten Falkenarten drei Muskel entspringt von der inneren Fläche der Ellenbogenröhre und zwar etwa vom dritten und vierten Fünftel ihrer ganzen Länge; er ist nur am letzten Fünftel der Ulna sehnig. Im Handgelenke schlägt sich die dieser 1) fleischig Aldrorandi Stcnu, IViedemaim Tiedemann, S. 66. nr. 2. a, a. a. , a. Heusinger, a. Mfckel, a. a, 0. S. 336. a , O. a. a. a. a, O. O. S. S. 319. S. nr. 3. 188. nr. 24. .''37. carpi. Der kleine IMittelhandstrecker. O. S. 93. O. Musculus quintus nr. 7. ' 153 Beschreibung der Flügelniuskelu der Vügel. Sehne von der inneren Fläche nach aussen iligt am oberen sich ^'orsp^unge hinter um und en- dem Eindrucke des Mitlelhandkoochens, der das Rudiment des Daunien- vom niittelhandknochens übrigen Theile des Mittelhand- knochcns trennt. Bei C'orvus Corone und C. glandarius vom entspringt entwickelt, ist er stark zweiten und dritten Fünftel der inneren Fläche der UIna und verläuft übrigens wie beim Adler. Deim Papagei entspringt er von der unteren Hälfte der inneren Ellenbogenröhrenfläche; übrigens verhält er ganz wie beim Adler. sich Bei der Taube entspringt der Muskel nur vom vier- und fünften Fünftel der inneren Ellenbogenfläche. Seine starke Sehne setzt sich an den äusseren Vorsprung des ten oberen Gelenktheiles des grossen Miltelhandknochens. Beim Huhne entspringt er wie beim Adler; er setzt den äusseren Rand des Zeigefingermittelhand- sich an dem Radius zunächst knochcns, der Beim springt Stratisse ist der vom lie'i unteren Drittel der inneren Fläche der UIna. der Trappe Bei Fulica atra er liegt. Muskel ansehnlich und ent- entspringt nur Taube. Muskel sehr verkümmert, er wie bei der ist ist dieser vom letzten Fünftel der inneren Flä- che der Lina, schlägt sich im Handgelenke nach aussen um und , setzt sich an den vorderen äusseren Hucker des Zeigefingermitlelhandknocbens an, Einschnitte, der diesen also hinter dem vom Daumenmittclhandknochen trennt Ik-iiii Pinguin ist er blo» sehnig. iinliren Theile der inneren Er entspringt vom Fläche der JJlna, dicht über der (jelcnkkapsel des Handgelenkes, verläuft an der in- neren l'läche des Speicheniuiltelhandknochens hier aber nicht an diesen , setzt sich Knochen, sondern an den obe- ren und inneren 1'heil der ersten Zeigeiingergliedes. 154 Beschreibung der Fliigelniuskeln der Vögel. Dieser Muskel streckt die Mittelhand , scheint sie aber zugleich nach innen oder unten zu ziehen, und in dieser Hinsicht Antagonist des vorigen zu seyn. 35) Langer Beuger der Handwurzel ') (Flexor carpi longus). Innerer Ellenbogenmuskel, Ellenbogenbeuger (Fle- xor carpi ulnaris Meck. et Tied). Beim Adler, Falco Buleo und F. Tinnunculus entspringt er vom inneren Rande des inneren Gelenkknorrens des Oberarmes, unter allen von hier entspringenden Muskeln am meisten nach unten. Er geht an der inneren Fläche der UIna herab, bleibt seinem grössten Theile nach längs der oberen drei Viertel der Ulna den hinteren Theil des inneren Vorsprunges des HandvvurzelknoEtwa vom Anfange chens, der mit der UIna articujirt seines nnleren Drittels trennt sich von ihm eine schmale fleischig. setzt sich an Seine starke Sehne Sehne , die am unteren Rande der grö.sseren verläuft und sich an dieselbe Stelle ansetzt. Ueber den Ulnarhandwurzelknochen setzt sich die Sehne noch fort bis an den inneren Rand des kleinen oder UlnarmittelhandVon seinem fleischigen Theile trennt sie ein, namentlich bei Falco Buteo starker, Muskelbauch, der knochens. den Regierer der Arnischwingen (4) bildet. Bei C'orvus Corone und C. glandarius entspringt er von der hinteren Fläche des inneren Gelenkknorrens des 1) Sieno, O. S. 337. nr. 4 a. a. Vkq-dAzyr, 1773 Merrein, a. a. O. S , Cuvier, a Ticdemann Heusinger, Kleckel, O. a , a 573. S. 155. (nach der Zeichnung). IViedcmann a. a O. nr. 6 S. 92. (?). cubital interne. Der Ausdehner des Armes Der lange Ellenbogenbeuger. S. 287. a. O. S. 320. 5. a. a. O S. 169. nr ö. S. 336. Le 6 nr. Flexor carpi ulnaris. 26. 155 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Oberarmes sehnig, wird dann unter dem Ellenbogenge- lonke fleischig, und bleibt es bis unter die Mitte der Ulna. Die kleine äussere Portion trennt sich schon da, wo der Muskel anfängt fleischig zu werden. Seine Sehne theilt sich im Handwurzelgelenke in zwei Zipfel, von denen der äussere sich an den äusseren kleineren, der innere sich an den äusseren Rand des grosseren inne- Zipfel ren Handwurzelknochens setzt. Beim Papagei bleibt er fast bis zum unteren Ende der Lina fleischig. Bei der Taube bleibt er bis zu seinem Ansatzpunkte und es sondert fleischig, sich hier keine kleinere Seh- ne ab. Auch beim Huhne fleischig. F.r sohwingen (4) bleibt er bis zu inneren freien Vorsprunges des seinem Ansätze auch hier den Regierer der Armab und setzt sich an den vorderen Rand giebt des Ulnarhandwurzel- knochens. Beim Stra\isse setzt er sich an den Handwurzel- knochen, der vor der Ulna liegt. Bei der Trappe ist der Muskel wie beim Adler. Bei Fulica alra ist der Muskel Es schwach. hier aber der ihn bedeckende Theil der Fascia des derarmes, Aon welcher der Muskel nr, .39 ist Vor- entspringt, Es entspringt dieser verdickte Theil der Fascia vom inneren Oberarniknorren und er iheils aelzt sich iheils an den Ulnarhandwurzelknochen stark sehnenartig verdickt. , , über diesen hinau.sgchend an den Ulnarmittelhand- knochen. Beim Pinguin nieish'n ist nach unten er blos sehnig, annPK, geht am hinleren netzt sich am Rande der Ulna herab und an den oberen Rand des platten Ulnarhand- »urzelkiiiichenN. Kl er entspringt \on der inneren Fläche des Ober- heii^'l die Hand. 156 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. 36 J Kurzer Beuger der Mittelliand ' ) (Flexor meta- carpi brevis). Bei Faico Buleo und F. Tinnunculus entspringt er von der äusseren Fläche des untersten Theiles der ülna, ist innig mit dem Beuger des kleinen Fingers (48) verdass die Sehnen beider Muskeln von doch so, gebt, Die Sehne unseres Muskels einander gelrennt sind. setzt sich an die äussere Fläche des Ulnarniitlelhandknochens fast zum unteren Ende desselben bis Aehnlich herab. verhält er sich beim Adler. Bei Corvus Corone und C. glandarius ist der Musindem bei beiden Vögeln vom äusseren kleineren Handwurzelknochen schwache Muskelfasern zum inneren Vorsprunge am hinteren äus- kel nur schwach angedeutet, seren Rande des Ulnarniitlelhandknochens herübergehen. Sehr deutlich springt vom Psiltacus erilhacus, bei der äusseren ent- Fläche der über dem Beuger des kleinen Fingers (48), hinten über das Handwurzelgelenk und UIna dicht geht schräg setzt sich er ist unleren Theile an die hintere und innere Leiste am oberen Ende des Ulnarniitlelhandknochens. Bei der Taube den ganzen ist er ungemein stark und geht an Rand des Ulnarniitlelhandknochens freien und zugleich an den Ulnarrand des kleinen Fingers. Beim Huhne er ebenfalls deutlich, er giebt ist den Regierer der Handschwingen (5) ab und setzt sich be- 1) Aldrovandi , Sieiio, a. a a. a. S. 577. seur de los du nietacarpe. Tiedemann, Heusinger, Meikei, a. a. a. a. a. a. O. O. O. S. 320. S. 190. S. S35. carpi. nr. 1 (?). 0. 1773. a. a. Muse, postremus O. S. 66. O. S. 337. Vicij-dAzyr, nr. 6. nr. 27. nr. 4. 3 (?). Le court nechis- 157 Beschreibung der Flügelmuskeln der Viigel. sonders an die äussere Leisle des hinteren oder freien Kandes des Ulnarniittelhandi<nochens. Beim Slrausse entspringt er ebenfalls von der äusseren Fläche des unteren üelenkcheiles der Ulna und setzt sich fleischig theils an den Ulnarhandwurzelknochen, theils an die innere Leisle an der hinteren Fläche Er schickt an seinem unSehnen zu den Handschwingen ab. Bei der Trappe und Fulica atra entspringt der Mus- des Ulnarmittelhandknochens. teren Theile von der äusseren Fläche des unteren Ge- kel ebenfalls lenktheiles der Ulna, geht an das erste Viertel des hin- Randes des Ulnarmittelhandknochens. Beim Pinguin entspringt ein verhältnissmässig sehr starker Muskel sehnig von der äusseren Fläche des un- teren oder freien wird dann fleischig, teren Gelenklheiies der Ulna, deutend breit und setzt sich so be- an den Ulnarrand des Mittelhandknochens. Er beugt die Uand kräftig. Fingermuskeln, /*') Lange Fingernmskeln. o) 37) Der lange gemeinschaftliche Fingerstrecker') (Extensor digitoruin coniiiiunis longus). Bei Faico Albicilla und F. Buteo entspringt er von der äusseren Fläche des äusseren Gelenkknorrens des Oberarmes; verbunden mit dem Supinalor (27) er wird ; bald ten Drittels der Muikel gebt 1) •' in eine licq.tAzyr, — — — nr. 4. Wttrrem, a b. Wieätmatin, beujer. zum Anfange des zweignnzen Länge der Speiche. Der schlanke und bleibt es fleischig dünne Sehne über, die anfangs zwi- a. a. Le bis O. 1773. S. 574. nr. flechi.'jNeur O. 8. 157. nr. 10. a. a. O. S. 91. 1. Le hing ladial de lappendix. IJer grosse Daunu-nanlcgcr. Der zweiscliwänxige Danniiii- 158 Beschreibung der Flügelniuskeln der Vögel. sehen Speiche und Ellenbogenröhre verlauft, dann über die äussere Fläche des unteren Gelenktheiles der Ulna Rinne, «ie die übrigen hier verlaufen- in einer eigenen den Muskeln von einer Scheide umgeben, Am des ersten Fünftel Mittelhandknochens giebt vorn und innen ab, Rand des hinweggeht. äusseren Randes des grösseren eine sie dünne Sehne nach die sich an den äusseren hinteren ersten Daumengliedes setzt. Der stärkere Theil der Sehne verläuft längs des äusseren Randes des grösseren Mittelhandknochens, kreuzt sich auf der Mitte dieses Randes mit der Sehne des langen Streckers des Zei- gefingers so (38). dass unter dieser hinweggeht; er am Fingergelenke schlägt er sich nach innen und endigt sich am vorderen oder oberen Vorsprun- endlich um ge des ersten Gliedes des Zeigefingers. Rei Faico Tinnunculus bleibt er bis unter die Mitte der Speiche fleisonst verhält er sich ganz wie beim Adler. schig, Bei C'orvus C'orone und C. glandarius entspringt er dicht über dem Supinator von ihm. Seine Sehne geht über die vordere Fläche (27) und etwas nach aussen unteren Gelenkfortsatzes der Ulna, des ebenfalls an Daumen und Beim Papagei und setzt sich Zeigefinger. bleibt er bis unter die Mitte der Spei- che fleischig, sonst bietet er keine Verschiedenheiten dar. Bei der Taube Beim Hahne ist der Muskel sehr klein und schwach. bleibt er bis zum zweiten Drittels der Speiche fleischig setzt sich Cuvier, unteren Ende des Seine kurze Sehne an die hintere äussere Leiste des Daumens, a. O. S. 29^. a. Tiedemann, a. a. Der gemeinschaftliche Abzieher. nr. 6. Fle.\ur communis poili- O. S. 323. O. S. 196. cis et digiti secundi. Heusinger, Mecket, strecker. a. a. a. a. O. S. 343. nr. nr. 87. 1. Daumen- und Zeigelinger- Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. 159 und weit stärkere mitten an den oberen Theil des vorderen Randes des ersten Zeigefingergliedes. Bei dem von mir untersuchten Exemplare des zweidie lange zehigen Strausses fehlte die kurze Sehne für den Dau- men Es geht hier aber an den hinteren inDaumens eine Sehne vom langen Fingerbeuger (40). Die starke Sehne des Muskels ging blos an den Zeigefinger. Bei der Trappe und Fulica atra ist er wie beim gänzlich. neren Vorsprung des Adler. Beim Pinguin entspringt der Muskel von der äusOberarmes, und zwar vom unteren Tbeile desselben jedoch unter den von diesem Theile entspringenden Muskeln am meisten nach oben; er geht sehnig zwischen Radius und Ulna herab, seren Fläche des Gelcnktheiles des , theilt auf der Mitte der äusseren Fläche der Mit- sich in zwei Sehnen, von denen die untere schon auf der Mittelhand mit der Sehne des folgenden Muskels oder des eigenen langen Streckers des Zeigefin- telhandknochen die obere Sehne geht nach dem Speichenrande des ersten Zeigefingergliedes und setzt sich gers verschmilzt ; hier an. Er streckt den Daumen und Zeigefinger und zieht ergleren zugleich gegen den letzteren. Der eigene lange Strecker des Zeigefingers') 38) (Extensor indicis proprius longus). Bei Faico Albicilla, F. vom zweiten entupringt er nurrandes der Speiche und 1; Sleno, a a. O. S. S36. Virii-dAiyr, 1773. S. 574. Citeier, l-'in^rr« (?). a a. O. S. 292. Buteo und bis ist nr. F. Tinnunculus vierten Fünftel des Ul- halb gefiedert. Seine 5. nr. 2. Le radial grdle. Der üusaere Anzieher des zweiten Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. ITiO Sehne geht über die vordere Fläche des unteren Gelenk- theiles der Ulna, dann auf der Mitte des äusseren Ran- des des Speichenmittelhandknochens über die Sehne des vorigen Muskels hinweg, nimmt hier die Sehne eines kleinen Muskels auf, vom der äusseren Rande des un- teren Gelenktheiles der Speiche entspringt und von Heiisiitger (a. a. O. S. 193. nr. 36) „Hülfsmuskel des äusse- ren Streckers des ersten und zweiten Gliedes des zweiten Fingers" genannt wird. Im ersten Gelenke des Zeigegeht nun die Sehne schräg nach der iNIitte der vorderen Fläche des ersten Zeigefingergliedes und an dieser herab zum Anfange des zweiten Gliedes, an desfingers sen vorderen Rand enthält die sie sich Bei Faico Buteo ansetzt. Sehne auf dem ersten Fingergelenke ein klei- nes Sesambein. Bei Corvus Corone und C. glandarius ist Ursprung nnd Ansatz wie beim Adler, nur findet sich der Hülfsmuskel nicht. Beim Papagei ist er stark, entspringt zwar nicht ganz so hoch oben als beim Adler, aber dagegen auch zum tiefer fast bis unteren Ende der Speiche herab. Bei der Taube verhält er sich wie beim Adler. Beim Huhne entspringt Fünftel des Ulnarrandes vom er dritten der Speiche; und vierten der Hülfsnmskel von der äusseren Fläche des Anfanges des ZeigefingerEr setzt sich auch hier an das zweite tiiittelhandknochens. Glied des Zeigefingers. Beim zweizehigen Strausse entspringt der eigene Strecker des Zeigefingers von den unteren zwei Dritteln Tiedemnnn a , a. O. S. 322. 5. Der Strecker des fisteii und zweiten Gliedes des zweiten Fingers. Heusinger, a. a. O. S 193. nr. 35. Der äussere oder hintere Strecker des ersten und zweiten Gliedes des zweiten Fingers ; un rf lUeckcl, nr. 36. a. a. Der Hülfsmuskel des äusseren Streckers. O. S. 34*. nr. 2. 161 Besclireibung der Fliigelmuskelii der Vögel. des Ulnarrandes der Speiche, schlügt sich am Handgelenke nach aussen, ninunt hier Muskelfasern auf zunächst von der äusseren Fläche des oberen Gelenk(heiles des Speicheninitlelhandknochens, dann von dessen vorderem Itande, tiefer unten noch vom mittleren Drittel der äus- seren Fläche des Speichenmittelhandknochens. sich Er setzt auch hier an den vorderen Rand des zweiten Glie- des des Zeijjefingers. Bei der Trappe und Fulica atra ist der Muskel sonst ganz wie beim Adler, nur konnte ich bei letzterer den kleinen Hülfsmuskel nicht finden. Beim entspringt l'inguin setzen aber gleich .sich vom er fleischig Viertel des Ulnarrandes der Speiche, dritten die Fleischfasern an eine Sehne an, an der die äusseren Fläiiie des Handgelenkes sich mit der des kels nr. indem kreuzt, .33 sie unter dieser Mus- hinweggeht. Auf der Mitte der äusseren Fläche der Mittelhand nimmt sie den unteren Zipfel der Sehne des vorigen Muskels auf, geht an der äusseren Fläche des ersten Zeigefinger- gliedes dicht unter seinem Speichenrande chenrand des zweiten Gliedes, an das an den Spei- sie sich ansetzt. Dieser Muskel streckt das zweite Glied des Zeigefingers. 39^ Der oberflächliche lange t'ingerbeuger Slecheh ') Flexor digitornm superficialis Aleck.). ( Bei Faico Alhiciila und F. Buteo entspringt er vom mittleren Drittel der inneren Fläche einer Faserhaut, welche inneren Gelenkknorren des Oberarmes ent- \oiii 1) .4ldroeau<li Sieno, a. a. tie ijui Mtrrtm O. S. 66. Muse, secund. carpi (?;. S. 836. S (»). 1773. S. 57i. 5. L'extenseur grile de li«u de duigt. tifiil iltckeh a. a. , O. l'icii-dAiyr, , a. a. .\tc\\i\ f. O. S. 157. 8 (?!). Der Fingerspanner. Anat. u. l'hys. 1829. H la par- Beschrei'bung der Fliigelniuskehi der Vogel. 162 springt, längs der inneren Fläche der Ulna zur Hand- wurzel herabgeht, sich aber kurz vorher in zwei Zipfel von denen der kürzeste sich an den oberen spaltet, Rand des Ulnnrbandwurzelknochens, nach innen von ner Gelenkverbindung mit der Ulna, ansetzt; sei- der län- gere zweite aber über den Handwurzelknochen hinweg unteren Rande des Ulnarmittelhandknochens geht, zum an dessen Mitte er sich anzusetzen scheint. Diese Faserhaut ist wohl am richtigsten für die hier verdickte da sie unmittelbar in diese übergeht. Bei F. Tinnunculus entspringt dieser Muskel von den unteren zwei Dritteln der verdickten Fascia, welche den Fascia zu halten, Muskel ganz verdeckt. Bei allen drei Falkenarten geht die Sehne des Muskels in einer eigenen Rinne über den Vorsprung des Ulnarhandvvurzelknochens, dann geht sie herüber zum oberen und inneren Rande des Mittelhandknochens für den Zeigefinger, schlägt sich dann im ersten Gelenke des Zeigefingers nach innen und vorn um setzt sich mitten zwischen beiden oberen seitlichen Gelenkvorsprüngen an die vordere Seite des ersten Gliedes des Zeigefingers. Bei F. Tinnunculus setzt er sich an das untere Ende des inneren und vorderen Randes und des ersten Zeigefingergliedes. Bei Corvus Corone und C. glandarius ist er wie beim Adler und setzt sich an die stark entwickelte Leiste am Anfange der vorderen Fläche des ersten Zeigefingergliedes. Beim Papagei und bis zum zweiten Wiedemann, der Taube setzt sich seine Gliede des Zeigefingers a. a. O. S. 91. Sehne fort. Der obere oder lange Mittel- handbeuger. Cuvier, a. a. O. S. 291. Der .Anzieher de.s ersten Fingergliedes Heusinger, a. a. O. S. 191. nr. 32. Der vordere Strecker des und zweiten Gliedes des zweiten Fingers. ersten Meckel, a. a. 0. S. 346. 8. 163 Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. Sehne unten wieder fleischig mit der Sehne des kurzen Streckers Beim Huhne wird und vereinigt sich die des Zeigeiingers (46). IJeim Siraiisse handen (vgl. ist nur ein langer Fingerbeuger vor- nr. 40). Bei der Trappe und Fulica atra entspringt der Muskel wie heim Adler, den Anfang, erslerer setzt er sich aber an bei bei letzterer dagegen an das untere Ende des ersten Zeigcfingergliedes. Beim Pinguin entspringt des Oberarmes dicht über mit lauft dem (35), diesem parallel dicht über ihm und ihn zum an der inneren Fläche der Ulna, dicht Theil bedeckend über er von der inneren Fläche dem Handvvurzelbeuger Rande derselben, geht dann über den hinteren Linarhan(l\Nurzelknochen an seiner inneren Fläche dicht unter seinem vorderen Rande, dann schräg vom oberen Theile des Ulnarmittelhandknochens Speichenmiltelhandknochens, zum kreuzt sich unteren des hier mit der Sehne des folgenden Muskels (40) unter ihr weggehend, läuft dann in geringer Entfernung vom vorderen Rande des ersten Zeigefingergliedes an dessen inneren Fläche herab und setzt sich an den Anfang des zweiten Gliedes. V,r beugt den Zeigefinger und zieht ihn zugleich nach innen. 40) Der tiefe lange Fingerbeuger') (Flexor rum profundus Aleck. ). digito- Bei Faico Albicilla und F. Buteo entspringt er etwa vom zweiten l) bis vierten Achtel Aldrmandi, Sieno, a. a. lir,i-dAz,jT, H'i'demann, O. a. a. O. S. 66. S. 836. der inneren Fläche der Musculus rjuartu.s carpi. 1. 1778. S. 575!. 4 (?). a. a. O. S. 92. I>er Strecker ile« jLueiten Hrrgliedea. 11' l'iii- 164 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vogel. Ulna und wird bald sehnig. An der inneren Fläche des unteren Gelenkkopfes der Ulna liegt seine Sehne zwischen der des vorhergehenden Muskels (39) und der des Anziehers der Mittelhand (nr. 34). Sie schläft sich dann über den inneren Vorsprung des Mittelhandknochens weg, verläuft am inneten und oberen Rande des grösseren Mittelhandknochens und des ersten Gliedes des Zeigefingers und setzt sich innen und oben an das zweite Glied des Zeigefingers. Bei Falco Tinnunculus entspringt er wie beim Ad- ausserdem aber auch noch vom ersten Viertel des Hier wird der Muskel erst ler, unteren Randes der Ulna. am Anfange des letzten Viertels der Ulna sehnig. Bei Corvus Corone und C. glandarius ist der Muskel stark, er entspringt mit zwei Köpfen, die durch die Ansatzfläche des kurzen Beugers des Vorderarmes (28) dem getrennt sind, mit einen Kopfe vom ersten Viertel der inneren Fläche der Ulna, mit dem andern vom Anfange des hinteren oder freien Randes der Ulna. Beide Köpfe vereinigen sich bald, der Muskel bleibt bis unter die Mitte der Ulna fleischig und verhält sich in Verlauf und Ansatz der Sehne wie beim Adler. Beim Papagei ist er ebenfalls slark und entspringt wie bei Corvus Corone mit zwei Köpfen, die durch den aber hier kurzen Vorderarmbeuger (28) getrennt sind von der ganzen oberen Hälfte der inneren Fläche der , Ulna. Bei der Taube Cuvier, 0. a. a. ist er S. 292. wie beim Adler. Der innere Anzieher des zweiten Fingers. Tiedemann, a. a. O. S. 322. nr. 3. Der Strecker des zwei- ten und dritten Gliedes des zweiten Fingers. Heusinger, des a. a. O. S. 192. nr. 33. Daumens und zweiten Mtckel, a. a. O. Der vordere Strecker Gliedes des zweiten Fingers. S. 347. nr. 4. 165 Beschreibung der Flügelniuskeln der Vögel. Beim Huhne entspringt er vom zweiten bis sechsten Achtel der inneren Fläche und des Speichenrandes der Ülna. Die sehr dicke Sehne ist längs der inneren Fläche des Zeigefingerniittelhandknochens Er verknöchert. an den Anfang des zweiten Gliedes des Zeigefingers vorn und innen an. setzt sich ebenfalls Beim Sirausse entspringt der alleinige lange Fin- gerbeuger von der ganzen inneren Fläche der Ulna, halbgefiedert, stark, giebt an der inneren Seite ist des Handgelenkes eine Sehne an den hinteren inneren Vorsprung des Daumens ab (was um so interessanter ist, da der gemeinschaftliche lange Fingerstrecker (37) beim Strausse keine Sehne für den Daumen abgieht). Die stärkere Sehne geht an der inneren Fläche des Speichenmittelhandknochens und des ersten Zeigefingergliedes herab und setzt sich mit dem grösslen Theile sei- ner Sehne an den inneren vorderen Vorsprung des zweiten Gliedes; ein schwacher Theil derselben geht an das oder Nagelglied. drille Bei der Trappe, wo sich der Muskel im Uebrigen wie beim Adler verhält, enthält die Sehne längs dem grossen Mittelhandknochen einen länglichen dünnen Knochen. Bei Fulica atra springt ist \om zweiten der Muskel sehr stark, er enl- bis sechsten Achtel Fläche der Lina; im Uebrigen ist der inneren er wie beim Adler. Beim Pinguin entspringt er von den beiden einander zugekehrten Rändern der V'orderarinknochen sehnig, doch Hchcinen unter der Sehne auch schwache MuskelfaHcrn an ihn zu treten. de« Spciclie lierah und , Er geht an der inneren Fläche iltelhandknochens in einer H.iclien Furche ebenso über das erste und zweite Zeigefingerglied an dem unleren Ende des letzteren an. setzt «ich Kr zieht das zweite Glied «« etwa«; denn in bedeiilcndein Kung der Finger nicht nach innen und beugl Grade scheint die Beu Stau zu linden. 166 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. i) Kurze Muskeln der Finger. Des Daumens. «) 41) Der äussere Daumenstrecker Wiedemanns') (Extensor pollicis externus Wied.). Bei Faico Albicilla, F. Buteo und F. Tinnunculus der äusseren Fläche des Fortsatzes enispringt er von für den Daumen vom Mittelhandknochen. Er geht sich an den vorderen oder Speichenrand des Daumens und setzt sich au die daselbst beschnell verschniälernd findliche Leiste. Bei Corvus glandarius fand ich ihn nicht. Beim Papagei, der Taube und dem Hulme ist er sehr schön. Beim Strausse entspringen zwei kurze Muskeln des Daumens von des der äusseren Fläche, die beide dicht nean das zweite Glied einander verlaufen und sich ben Daumens setzen. Der vordere enispringt höher, und zwar vom Speichenhandwurzelknochen der hintere von der äusseren Fläche des Daumenmitlelhandknochens. Bei der Trappe und Fulica atra ist er wie beim , Adler. Beim Pinguin er fehlt natürlich, da der Daumen fehlt. Er 1) Daumen und streckt den Vicq-dAzyr, 1773. S. 576. 1 zieht ihn (?). nach aussen. L'extenseur de l'ap- pendix. Merrem, O. S. 157. a, a. O. S. 93. a. a, O. a. a. nr. 9. Der kleine Daumenaus- strecker. Wiedemann , Tiedemann, S. 321. Der äussere Daumenstrecker. nr. 2. Der kurze Daumen- strecker. Heminger, MecM, a. a. a. a. O. O. S. 190. nr. 29. S. 348. nr. 1. 167 Besclireibung der Flügetmuskeln der Vögel. 42) Der innere Danmenstrecker JFiedemanns tensor pollicis internus Bei Falro Albicilla, entspringt der Muskel F. ') (Ex- IVied.). Buleo und F. Tinnunculiis von der Sehne des ersten Spei- chenslreckers (31) etwa halben Zoll über ihrem einen Ansalze an den Daumenvorsprung des iVIittelhandknochens. Der Muskel ist doppelt. Der eine entspringt fleider Sehne an der angegebenen Stelle, der schig von andere sehnig gleich unter dem ersten. Beide gehen an der inneren Seile des Daumeniuittelhandknochens weg. Der fleischig entsprungene erste Muskel lauft unten in Sehne aus, der zweite sehnig entsprungene bleibt an seinen Ansalzpunkt fleischig und unigiebt die Seh- eine bis Beide setzen sich an die innere Seile ne des ersleren. der Leiste am oberen oder Speichenrande des Daumens. Bei Corpus glandarius ist nur ein einfacher Muskel vorhanden, der fleischig von der Sehne des ersten Spei- und sich an den inneren obe- chenslreckers entspringt Daumens setzt. Beim Papagei und der Taube ist ren A'orsprung des er ganz wie beim Adler. Beim Huhne Adler, nur ist ist die Anordnung ähnlich wie beim mehr langgestreckt, indem der Muskel er sich an die ganze innere Fläche des ersten Daumen- fleischig ansetzt und auch noch Sehnenfasern zum NageigHede zu schicken scheint. gliedes Beim Strausse fehlt der Muskel. Bei der Trappe geht der eine Muskel vom vorderen Rande des ersten Daumcngliedes noch bis zum zweiten Glicde. 1 ) U'iritrmann . a. a. O. S. 93. Tiedrmann, a.a O. S Sil. Ilru$inf(er, a. a. O. Merkel, a a. O. S. nr. 1. 190. S. .S49. nr. Der innere Daumenstrerker. Der lange DauniciislrerUer. nr. 9«. S 168 Flügelmuskeln der Vögel. Besclii'eibuiig der Bei Fulica alra der Muskel einfach, ist bleibt an die Mille des ersten Daiimengliedes fleischig und sich an den Speichenrand des Nagelgliedes. Er bis setzt fehlt beitii Pinguin. Daumen und Dieser Muskel streckt den zieht ihn zugleich nach innen. 43) Der Anzieher des ductor pollicis Beim Adler mit dem Daumens Wicdemanns') (Ad- Wied.). entspringt der Muskel mit zwei Köpfen einen von der inneren Fläche des Daumenvor- dem andern von dem sprunges, mit des Mittelhandknochens. Er inneren Vorsprunge setzt sich an den inneren und hinteren Vorsprung am oberen Gelenktheile des Daumens. Bei Falco Bufeo und F. TInnunculus ist der Muskel nur einfach und entspringt von der inneren Fläche des Miltelhandknochens zwischen dem inneren Vorsprunge und dem Daumenvorsprunge. Bei Corvus glandarius fand ich ihn Beim Papagei nicht. vom inneren Vorvon der Sehnenscheide des über diesen Vorsprung hinweggehenden langen tiefen Fingerbeugers (40), zum kleinen Theil auch von der inneren Fläche des Daumenvorsprunges der Mittelhand , doch sind diese Ursprünge nicht so gesondert, entspringt er theils sprunge des Miltelhandknochens, theils dass sie als besondere Köpfe betrachtet werden könnten. Er setzt sich auch hier an den inneren hinteren Vorsprung des Daumens. 1) Wiedemann , Tiedemann , «ärtszieher des Heusinger, Meckel, a. a. a. a. a. O. 0. S. 94. Der Anzieher des Daumens. Der Anzieher oder Ein- S. 325. nr. 9. S. 191. nr. 31. Daumens a. a. a. O. O. S 349. nr. 4. 169 Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. Bei der Taube und dem Huhne entspringt der Mus- Köpfe nicht getrennt. Beim Sirausse entspringt der Anzieher des Daumens von der inneren Fläche des SpeichenhandwurzelEr setzt sich hier an den vorderen inneren knochens. kel wie beim Adler, nur sind die Vorsprung des ersten Daumengliedes. Bei der Trappe ist er wie bei der Taube. Bei Fulica atra nur der Theil fleischig, der von ist der inneren Fläche des Daunienmittelhandknochens kommt an den inneren und vorderen Höcker Ausserdem findet sich bei diesem Vogel eine Seiine, die theils Fortsetzung des Ulnarhandwurzelbeugers ist, theils von dem Ulnarmittelhandknochen kommt. Diese setzt sich an den inneren hinteren Höcker des ersten Daumengliedes und scheint die zu starke dieser des sich setzt Daumens Bewegung nach aussen zu beschränken. Beim Pinguin fehlt er. Er zieht den Daumen nach innen und scheint ihn etwas zu beugen. 44) Beuger des Daumens') (Flexor pollicis). Bei Falco Albicilla und F. Buteo entspringt vom vorderen Bande des .Mittelhandknochens für den Zeigefinger ein ziemlich starker Muskel, vorn an den hinteren Band des Tinnunculus ist er schwächer. Auch bei C'orvus der gerade Daumens geht. nach Bei F. Corone und C. glandarius ist er vom Anfange des vorderen Ban- schwach, entspringt nur 1) Vicq-rl hyr, 1773. S. 577. nr. 2. I.e court flechisseur de ld|i)»'iulix. Mtrrem, a H'Udemann, Tiedemann Iltutinifrr, Alerid, a. a. a. a. a. , a. a Der kleine Datinienanleger. Der Daiimenbeuger. 0. S. 15R. nr. 11. a. O. S. 94. O. a. O. O. S S. 324. S. nr. H. 191. ^r. SO. Si'J. nr. 5. 170 Beschreibung der Flügelniuskeln der Vögel. des des Zeigefingermittelhandknochens, steigt aber nach vorn und unten weiter herab. Beim Papagei ist er starli und setzt sich an die ganze Länge des hinteren Daumenrandes. Bei der Taube entspringt er, ähnlich wie bei Corvus Corone, höher als beim Adler vom vorderen Rande des Mittelhandknochens für den Zeigefinger, geht aber weiter nach vorn und unten herab, so das er auch hier das untere Ende des hinteren Daumenrandes erreicht. Beim Huhne setzt er sich an den ganzen hinteren Rand des ersten Daumengliedes fleischig an, und scheint auch Sehnenfasern zum Nagelgliede abzugeben. Beim Strausse entspringt der Beuger des Daumens vom ersten Viertel des vorderen oder Speichenrandes des Mittelbandknochens für den Zeigefinger und setzt sich an die obere Hälfte des hinteren oder Ulnarrandes des ersten Daumengliedes. Bei der Trappe und Fulica atra ist er wie bei Falco Tinnunculus. Beim Pinguin fehlt er. Er beugt den Daumen kräftig, das ihn gegen den Mittelhandknochen. heisst, er zieht ß) Kurze Muskeln des Zeigefingers. 45) Der Anzieher des Zeigefingers ') (Adductor pha- langis primae indicis). Bei Falco Albicilla, F. Buteo und F. Tinnunculus vom inneren Vorsprunge des Mittelhandkno- entspringt 1) Sieno , O. S 337. 3 a. a. O. S. 94, a. a. Wiedemann , (1). Der Strecker des ersten Fin- gergliedes. Tiedemann , a. a. O. S. 322. nr. 4. des des zweiten Fingers. Heminger, a. a. Merkel, a. O. a. O. S. 193. S. 350. nr. 34. nr. 8. Strecker des ersten Glie- 171 Beschreibung der Klügelmuskeln der Vögel. zum Ende des chens bis ersten Drittels der inneren Flä- che des grösseren !\Iittelhandknochens ein Muskel, dessen Sehne am oheren und inneren Rande des grossen oder des Mitlelhandknochens für den Zeigefinger ver- und lauft sich an oberen Vorsprung des den inneren ersten Gliedes des Zeigefingers setzt. Bei Corvus C'orone setzt er sieh an das zweite Glied des Zeigefingers. Beim Papagei entspringt am oberen er vom inneren Vorsprunge dem Theile des iMittelhandknochens und von ganzen inneren und vorderen Hände des Mitlelhandknochens für den Zeigefinger als ein halhgefiederter Am kel. die ersten Gelenke Sehne nach aussen Mus- des Zeigefingers schlägt sich um und setzt an den An- sich fang der hier schwach entwickelten Leiste auf der vorderen Fläche des ersten Zeigefingergliedes. Hei der Taube entspringt er von den oberen drei A der inneren Fläche des Mitlelhandknochens für ierteln den Zeigefinger und bleibt fleischig bis zu seinem An- an den inneren und hinteren Vorsprung des er- .satze sten Zeigelingergüedes. Beim Huhne er ist stark, entspringt und verläuft ganz wie beim Adler. Beim Sirausse entspringt der Anzieher des Zeigeebenfalls \on dem schwach angedeuteten Vor- fingers sprunge an der inneren Fläche des Mitlelhandknochens; den vorderen Kopf konunt etwa von der Mitte Randes des Speichenmitlelhandknochens. Kr an den vorderen ein zweiler kleinerer sr-lzl oberen ren üich (iclerikllieiles Bei der Trap]ie ist Bei Fulica aira entspringt I inneren \ orsprung des des ersten Zeigefingergliedes. er ganz wie beim Adler. er ebenfalls locker des Millelhandknochens Banrie deH Speichenmitlelhandknochens. zu Keinem Ansalze lieischig: er vom inne- und vom vorderen endigt F,r sich bleibt am bis ersten 172 Beschreibung der Flügelmuskeln der Gliede des Zeigefingers und zwar am Viigel. vorderen inneren Höcker des oberen Gelenktheiles. Beim Pinguin fehlt er. Er zieht den Zeigefinger nach innen und streckt ihn zugleich etwas. 46) Der Abzieher des Zeigefingers ' ) (Abductor pha- langis secundae indicis). Beim Adler und Faico Buteo entspringt er an der äusseren Fläche der Mittelhand von der oberen Hälfte der einander zugekehrten Ränder der beiden Mittelhand- knochen, jedoch weiter herab von dem des UlnarmittelSeine Sehne verläuft längs des unteren handknochens. Theiles des hinteren Randes des Speiclienmiltelhandkno- chens und von da anfangs an der hinteren Fläche des am äusseren Rande desselben , und setzt sich an den äusseren und oberen Rand des zweiten Gliedes des Zeigefingers. ersten Zeigefingergliedes, weiter unten Bei Falco Tinnunculus enthält seine Sehne unten einen kleinen runden Knochen. Bei Corvus Corone Beim Papagei ist ist er ganz wie beim Adler. er ziemlich stark entwickelt und entspringt von den oberen drei Vierteln der Mittelhand- knochen. Bei der Taube entspringt und verläuft er wie beim Adler. Beim Huhne setzt sich seine den Anfang des zweiten Gliedes, a. a. O. S. 337. 4 Vicq-d'Azyr, 1773. S. 577. 5 Tiedemann, a. a. O. S. 325. 1) Steno, (?). (?). nr. L'interosscux anterior. 10. handmuskel. Heuiinger, a. a. Meckel, a. a. O. O. S. 197. nr. 39. S. 350. Sehne zum Theil an geht sie an sei- theils nr. 6. Der äussere Mittcl- 173 Beschreibung der Fliigelmuskeln der Vögel. nem äasseren Rande bis zur Spitze desselben Gliedes des Zeigefingers. Beim Strausse entspringt er an der äusseren Flä- che der iMIttelliand vorn oberen Drittel des Ulnarrandes des Speichenmittelhandknociiens und von den oberen drei Vierteln des Speichenrandes des Ulnarmitteliiandknochens. Er setzt sich an den vorderen Hand des dritten hier Gliedes des Zeigefingers. Bei der Trappe und Fulica aira ist wie beim er Adler. Beim Pinguin fand ich ihn nicht. Er zieht das zweite Glied des Zeigefingers nach aussen. 47) Der Beuger des Zeigefingers') (Flexor indicis). Beim Adler und Falco Buteo entspringt von der neren Fläche der Mittelhand oben, knochen verwachsen sind, wo in- beide Mittelhand- weiter unten vom vorderen Rande des kleineren und von der inneren Fl.nche grö.ssercn Mittelhandknochens ein Muskel, dessen des dünne anfangs am vorderen Rande des kleineren oder Llnarmittelhandknochens herabläuft, dann sich nach ausI^ehne sen wendet, am hinteren Rande des am gliedes herabliiuft und sich ersten Zeigefinger- hinteren Vorsprunge des oberen Gclenktheiles des zweiten Gliedes des Zeigefingers endigt. tere Bei Falco Tinnunculus geht die Sehne an das unEnde des hinteren Randes des zweiten Zeigefin- gergliedes. 1; Sieno, a. a. 0. S. 338. Titdemann, a.a.O. nr. 5 (?). S. 825. nr. 11. niueki-l. Ilrutin/^er, a. a. Mtcktl, a. a. 0. O. S. 197. S. 350. nr. nr. 40. 7 Der innere Mittclliuml- 174 Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. Auch bei Corvus C'orone geht die Sehne bis an die äusserste Spitze des zweiten Fingergliedes und setzt sich hier am Ulnarrande an. Dasselbe findet beim Papagei Statt. Der Muskel ihm stark und entspringt an der inneren Fläche der Mittelhand von der ganzen Länge der einander zugekehrten Ränder beider Mittelhandknochen. ist bei er wie beim Adler, beim Huhne entspringt der Benger des Zeigefin- Bei der Taube ist wie beim Papagei. Beim Strausse gers von den oberen der einander zuge- drei Vierteln kehrten Ränder der Mitfelhandknochen, an der inneren Fläche der Mittelhand nnd geht zwischen beiden be- weglich mit einander verbundenen unteren Gelenktheilen der Mittelhandknochen durch, und am hinteren Rande des ersten Zeigefingergliedes herab zu demselben Rande des zweiten Gliedes. Bei der Trappe ist er wie beim Adler. Bei Fulica atra entspringt er von der ganzen Län- ge der einander zugekehrten Ränder der Mittelhandknochen, läuft anfangs am hinteren Rande, dann an der äusseren Fläche des ersten Zeigefingergliedes herab und setzt sich an den Ulnarrand des zweiten Gliedes. Beim Pinguin entspringt der Muskel an der inne- ren Fläche der Mittelhand von den beiden einander zu- gekehrten Rändern der Mittelhandknochen ^ geht schon nach aussen, dann an der äusseren Fläche zwischen Zeigefinger und kleinem Finger bis zur Spitze des zweiten Gliedes des Zeigefingers. in der Mitte der Mittelhand Er wird gleich am Ursprünge sehnig. Er beugt den Zeigefinger, das gegen den kleinen Finger. heisst, er zieht ihn Beschreibung der Flügelmuskeln der Vögel. 175 Kurzer Muskel des kleinen Fingers. 3') 48) Der Beuger des kleinen Fingers ' ) ( Flexor di- niinimi). giti Bei Falco Albicilla, F. Buteo und F. Tinnunciilus er vom äusseren Rande des unteren Gelenk- entspringt UIna sehnig, trennt sich aber bald in zwei Der äussere Bauch niniuit Muskelfasern von dem äusseren freien Rande des Ulnarniittelhandknochens auf, der innere bekommt Fasern von der hinteren Fläche und dem hinteren Rande desselben Mittelhandknochens. Beide Bäuche vereinigen sich und gehen mit ihrer gemeinschaftlichen Sehne an den hinteren und unteren Vorsprung des kleinen Fingers. Bei Corvus C'orone und C. glandarius konnte ich theiles der fleischige Bauche. ihn nicht finden. Beim Papagei ist er sehr deutlich. Er entspringt von der äussere'n Fläche des unleren Gelenktheiles der Lina, geht an die äussere und stärkere der hinteren Leisten am oberen Theile des Ulnarniitlelhandknochens und nirinnt von hier noch Fasern auf Er setzt sich an den Anfang des Ulnarrandes des kleinen Fingers. Bei der Taulie ist dieser Muskel innig mit dem kurzen Beuger der .Mittelhand (36) verwebt. — Ausser ihm findet sich ein zweiler kleinerer, der vom unteren Rande des Ulnarmiltelhandknochens entspringt und sich ebenfalls an den L'lnarrand des kleinen Fingers setzt. 1; Sieno, a 0. S. 337. a. Vicii-dAiyr, a. a. 2 nr. (?). O. 1773. S. 577. 4 (?). Le eourt tlechis- «eur du doigt. Mrrrem, a. Titdemann, a. Der Anzieher des Finger». nr. 7. Der Heugeniuskel des 0. S. 157. nr. 7. a. a. O. S. 324. dritten Fingers. Htutingtr, Mtrkil, a. a. n. a. O. O. S. 196. S. 351. nr. 88. nr. 9. 176 Beschreibung der Fliigelniuskeln der Vögel. Beim Huhne entspringt er vorzüglich von der ganzen inneren Leiste des hinteren Randes des Ulnarmittelhandknochens, doch nimmt er auch Fleischfasern auf, die von der äusseren Fläche des unteren Theiles der Ulna kommen. Er setzt sich auch hier an den Ulnar- rand des kleinen Fingers. Beim Strausse ist er sehr stark. vom ganzen Speichenrande Er entspringt hier des Ulnarmittelhandknochens setzt sich an den Ulnarrand des kleinen Fingers. Ausser diesem Muskel erhält beim Strausse der kleine Finger noch einen besonderen Strecker oder An- und zieher (49). Er entspringt sehnig von der inneren Fläche des Ligamentum carpi volare und scheint auch vom Ul- narhandwurzelknochen Sehnenfasern zu bekommen. Der Muskel ist klein und schwach. Er setzt sich an den vorderen und inneren Vorsprung des ersten Gliedes des kleinen Fingers, den er nach innen und zugleich gegen den Zeigefinger zu ziehen, also zu strecken scheint. Bei der Trappe ist der Muskel wie beim Adler; bei Fulica atra wie beim Papagei. Beim Pinguin entspringt von der inneren Fläche des Ulnarmittelhandknochens, und zwar vom ersten Drittel derselben fleischig ein verhältnissmässig starker Musder zu kel, dem Anfange des Ulnarrandes des kleinen Er wird in der Mitte seines Verlaufes Ausserdem Die Sehne ist rund und stark. sehnig. geht beim Pinguin eine Sehne längs des hinteren Randes des Ulnarhandwurzelknochens zum Anfange des hinFingers geht. teren — Randes des kleinen Fingers. Dieser Muskel beugt den kleinen Finger, das er entfernt ihn vom etwas nach aussen. heisst, Zeigefinger und zieht ihn zugleich lieber die 177 Augen des Maikäfers. \m. Ueber die Augen des Maikäfers. Nachtrag zur früheren Abhandlung über die Augen der Insekten. Vom Johannes Dr. Muelle r , Professor zu Bonn. (Nebst Kupfertafel V. Fig. 3.) tStrau» Dürckkeim hat in seiner prachtvollen Anatomie des Maikäfers ar/ici/les, l'analomie descriplive du 1828. 4. ) generale) Coiis iderat ions ( comparee des animaiix siir Vanatomie auxquelles on a Joint Mehlontha vulgaris. auch einige anatomische Bemerkungen den Bau der Augen bei Pari» über den Insekten mitgelheilt, wel- che freilich sehr unvollständig nauigkeit und Ausführlichkeit, stände in diesem classischen sind womit Werke und mit der GeGegen- die übrigen behandelt werden, Der Verfasser theilt zuerst seine Beobachtungen über die Augen der Daphnien mit, die er bereits in seiner Monographie dieser Gattung (Menicht übereinstimmen. du nmsee d'histoire naturelle T. 5) bekannt gemacht hat. Das Auge besteht, wie nach meinen ßeobHchtungen an Monoculus opus, Gammariis pulex und der Wallfischlaiis, aus einem Haufen von kegelförmigen welche mit ihren Spitzen in dunkleg Krystallkiirpern nioires , Pigment eingesenkt sind, mit ihren runden Köpfen aber neben einander frei hervorragen, und von einer geineintchafllichin nicht farettirlen Von den Hornhaut überwölbt sind. In.sekten gieht der Verfasser nur die Zer- gliederung des .Auges vom Maikäfer. ähnliche Krjslallkiirper (Cristallins), Er beschreibt hier die aber in unge- heurer Anzahl zu einer zusammenhängenden Schichte ver- bunden «cjen; weitere er betrachtet diese Kniwickniung und Organe nur \ ervielfachung für eine einer einfa- cheren Bildung, wie sie den Dajihnien zukommt. Ilier- Mtcttlt Archir f. Anat. u. l'hyH. 1829. 12 Heber die Augen des Maikäfers. 178 nach man sollte die beschriebenen käfer von Sfraiis Diirckheim beim MaiKrystallkörperchen für dieselben welche ich früher und neulichst wieder an den zusammengesetzten Augen der Krebse und Insekten beschrieben, durchsichtige Kegel, welche hinter Theile halten, den Facetten der Hornhaut liegen, in ihrer Achse ganz durchsichtig, aber an ihren Wänden von Pigment kleidet sind. Dafür auch nach Straus Diirck- hielt sie be- heims Beschreibung F. van der Hoeven in seiner an anatomischem Detail sehr reichen Zoologie: Haudboek der Dierhmde of Grondheginseh der iiahiiirlijke geschie- Te Rollerdum 1828. S. 187. im Herbst 1828 zu Berdas eben erschienene Werk von Slraits, besonders denis van het dierenrik. Auch lin die ich glaubte dieses, als ich Kupfertafeln ansichtig wurde. später dieses Darstellung merkte ich Werk hier am Ort vom Auge näher erst, Nachdem ich aber und die untersuchen konnte, be- verglichen dass diese Darstellung sehr unbestimmt ist, dass Sfrai/s mit Unrecht die prismatischen Facet- ten der Hornhaut Krystallkörper nennt slallkörpern der scheinlich perchen, die Daplmien eigentlichen vergleicht, und den Kryund dass er wahr- kegelförmigen Krystallkör- welche beim Maikäfer wie gewöhnlich hinter den Facetten der Hornhaut liegen, nicht gekannt hat. Er beschreibt seine Cristalliiis als sechsseitige Prismen oder Abtheilungen der Cornea von 0,00003 m. Dicke und 0,00007 m. Länge und convexer vorderer wie hinDieses sind in der That nichts anderes als terer Fläche. was man gewöhnlich Facetten der Hornhaut nennt. Dennoch könnte die folgende Stelle glauben machen, dass Straus die durchsichtigen kegelförmigen Körperchen hinter den Facetten der Hornhaut wenigstens als eine Schichte der Hornhaut vorgekommen seyen, „LesCrislallins sollt formes d'une substance moins dure qiie le - reste des tegumens, surtout vers l'interieur de f'orbite 179 Ueber die Augen des Maikäfers. composes de plusieurs lames non fihreuses , paralleles aux l/ases; fen ai compte de cinq u six que j'ai pu delacher; mais il serait possi&le , qu'il y en ils »ottl eilt UH plus grand nombre. tive des auimaux Si siiperieurs , et l'inslar les de la conjouc- tegumens passeiit sur cet cristalliiis, en se moulunt sur etix, la cotiche exte- rieure doit elre regardee comme appartenant propre- ment au let.^^ Die Fasern des Sehnerven endigen sich nach Straus hinter jenen Abtheilangen jede an einer birnförniigen welche vorn so breit als die entspre- Anschwellung, chende Facette an ihren sind Diese birnförniigen Anschwellungen ist. Wänden mit Pigment bekleidet. Siraus näher untersucht zu haben, und es bleibt daher zweifelhaft, ob er in ihnen die durchsichWie dem aber sey, tigen Körperchen übersehen hat. gesteht, Straus sie ist gangen; nicht das Wichtigste bei seiner Untersuchung ent- in der That hatte er mit einem Mikroskop von nur acht Durchmesser Vcrgrösserung, die durchsichtigen kegelförmigen Körperchen im Auge des Maikäfers entdecken können. Ich werde diese Theile nun beschreiben, wie ich sie ganz kürzlich wiederholt bei UnterHiichung des Auges von Melolontha vulgaris gesehen habe. Nimmt man bei einem Maikäfer, welcher einige Hornhaut vom Auge weg, so bleibt an ihrer hinteren Fläche ein Ueberzug welcher an den den Facetten entsprechenden sitzen, Zeit in \\ eingeist gelegen hat, die Stellen durchKichlig, len in aber undiircliüichtig WaNKCr sich leicht tnen harten orter (ho wenig den netzförmigen Zwisclionstelist. Dieser Ueberzug lässt in mit einer Nadel hinleren sitzt von der \ullkoni- Fläche der Hornhaut er fest) .MeKKerNpilze abwischen. abkratzen, mit der Hiickst-ile einer Das Abgewischte besteht aus zerbröckelten Aggregaten der durchsichtigen Kegel, wel- 12* 180 Ueber die Augen des Maikäfers. che als eine Schichte die hintere Fläche der Hornhaut die um etwas dicker ist als die Hornhaut denn ihre Dicke verhält sich zur Breite der Fa- überziehen, selbst; cetten an der hinteren Fläche der Hornhaut fast wie Höhe 3:1, die Dicke oder in der Dicke der Hornhaut verhält der Facetten wie 7 : man Zerbröckelt der prismatischen Facetten sich aber zur Breite 3. diese Aggregate in dem Schälchen oder Uhrglas des Mikroskops noch weiter, Menge sich eine kann so lösen der durchsichtigen Kegel ab, und man wie bei den übrigen Insekten, einzeln unSie sind vollkommen ter dem Mikroskop betrachten. durchsichtig , und daher unter dem Mikroskop nur sie, durch ihre Ränder oder Umrisse erkennbar; vollkommen kegelförmig, an dem einen an dem andern spitz, und fast dreimal so scharfen sie sind ferner Ende platt, lang als an der vorderen Fläche oder Basis ist gerade so gross Facetten. Ob ihre als die Breite breit. Diese der entsprechenden Seitenwände wie die Wände der habe ich nicht unterscheiden können. Das Mikroskop zeigt nichts von Ecken. Bei ihrer Aggregation zu einem Ueberzug der Cornea sind sie an ihren Seitenwänden von demselben violettbraunen Pigment bekleidet, welches zwischen den prismatischen Facetten sechseckig sind, Die letzteren treten an die Spitzen jener durchsichtigen Kegel ohne alle Anschwellung. Also zwischen den prismatischen Facetten der Hornhaut und den Enden der Fasern des Sehnerven liegt eine Schichte vollkommen durchsichtiger Fasern des Sehnerven herabsteigt. kegelförmiger Krystallkörperchen. Ich habe diese Theil- chen an einem Frauenhofer - Utschneiderschen Mikroskop, welches das naturhistorische Seminar zu Bonn als ein höchst kostbares Geschenk höheren Ortes erhalten hat, mikrometrisch gemessen. Das Mittel mehrerer Messungen ergab für die Breite 181 Heber die Augen des Maikäfers, Her kegelförmigen Krystallkörperchen , an ihrer Büsis, wo sie an der hinteren Fläche der prismatischen Hornhautabtheilungen ansitzen, = 0,00095, ihre Länge = 0,00273 eines Pariser Zolles. Man sollte sich bei mikroskopischen Gegenständen immer der mikrometrischen Messungen sich nicht bei bedienen der höchst unzuverlässigen und Angabe der Vergrösserungen durch das Mikroskop in den AbbildunDenn man musste sich doch überzeu- gen begnügen. gen, dass die Angaben von dem Vergrösserungsvermö- gen der Linsen in den Mikroskopen auf keiner erfahrungsmässigen Basis beruhen und die übertriebensten Bestimmungen enthalten. Es begegnet Einem bei den dass Linsen, vortrefflichsten Instrumenten, welche der Angabe des Optikers nach etwa 16mal im Durchmes- dem Augenscheine nach in der fier vergrössern sollen, That kaum 5mal vergrössern. In Fig. A habe ich die durchsichtigen Theile des Anges vom Maikäfer mit Rücksicht auf ihre gegenseitigen Grössenverhältnisse abgebildet. a. Prismatische Abtheilungen oder Facetten der Hornhaut. b Verhältniss der hältniss der Länge zur durchmesser Basis c. Länge zur Breite = 7:3. Durchsichtige kegelförmige Krystallkörperchen. Ver- = Breite = 0,00273, = 3:1. Längen- Breitendurchmesscr der 0,00095. Fasern des Sehnerven. Fig. B Man sieht aus allem einzelne durchsichtige Kegel. des Maikäfers sich Vorhergehenden, dass das Auge durch nichts von doiii allgemeinen von mir beschriebenen Bau der zusammengesetzten fa- cettirten Augen der Insekten und Krebse unterscheidet. 182 Ueber den sichtbaren Kreislauf des Blutes in IX. Ueber den sichtbaren Kreislauf des Blutes in der Leber der jungen Salamanderlarven. Vom Dr. Johannes Mueller, Prof. zu Bonn. man noch fast niemals den Kreislauf des Blutes beobachten liönnen; am ailerJ.n undurchsichtigen Theilen hat venigsten weide. in Wie einem parenchymatösen drüsigen Eingehöchst wichtig könnte eine solche Beob- achtung an der Leber werden, wo ausser einem System von absondernden Kanälen oder ausser der eigentlichen Drüsensubstanz noch eine dreifache Ordnung der Blutgefässe herrscht. Diese Beobachtung habe ich für un- möglich gehalten; aber ein glücklicher Zufall hat mir Gelegenheit gegeben, an einem Thiere in allen undurchsichtigen Theilen mit einer zusammengesetzten Loupe den Kreislauf so schön und deutlich beol)achlen zu können, wie es sonst mit dem zusammengesetzten Mikro- skop an durchsichtigen Theilen immer müglich ist. Die durchsichtigen Theile, welche bei Anwendung des zusammengesetzten Mikroskopes hierzu dienen konnten und noch dienen können, sind die Schwimmhaut der Frösche, der Schwanz der Froschlarven, die Lungen der Frösche, Salamander und Eidechsen, die Fledermausflügel, das Mesenterium der Säugethiere, die Harnblase des Frosches, das bebrütete Hühnchen, die ganz jungen Fischchen, die Kiemen des Proteus, der Salamanderlar- ven und der ganz jungen Krötenlarven endlich einige durchsichtige Wirbellose, wie Naidcn, Hirudo vulgaris, , Crustaceen und In.sekten. Bei allen diesen Thieren lehrt Beobachtung, dass es vielerlei Dinge, wovon die Pathologen so lange Zeit einen hypothetischen Gebrauch gemacht haben, nicht giebt, z. B. freie Endigungen der die Blutgefässe, aushauchende resorbirende Enden und man- 183 der Leber der jungen Salamanderlarven. cherlei andere Arten der Kapillargefässe , vasa lympha- und und ohne den so wohlfeilen Augenschein des iMikroskopes meinen lässt. dass Die Beobachlung lehrt an allen jenen Theilen tico-arteriosa, Ijinphatico-venosa, lymphatico- serosa was sich sonst noch ohne Beobachtung , Ululgefässe niemals frei endigen, sondern dass alle fei- nen Zweige Her Arterien durch netzförmige Verbindun- gen unmittelbar in feine ^'enen übergehen. Sieht man nun diese Netze and keine freien Enden der Blutgefässe zwischen den beiden Blättern des Mesenteriums ner serösen Haut, so weiss allerdings, als ei- dass der und offene Gefässenden abge- seröse Dunst ohne freie sondert wird, man wenn man nicht die Verkehrtheiten der Meinungen der Erfahrung des Augenscheins vorzieht. Aber damit jene wichtige Erfahrung allgemein geltend würde, wäre nöthig, dass der Kreislauf auch auf undurchsichtigen Theilen, auf parenchymatö.sen Organen beobachtet werden könnte. Dieses ist bei den Larven der Wassersalaiiiander S. e.vigiia Laur. et S. plulicaiida Aub. vollkunmien möglich , und zwar bei den Thierwie sie im Monat Mai vorkommen, wo sie etwa d. chcn, 16 Linien Lange messen. Man kann sich hier bei alOrganen überzeugen, dass es von den fünf Arten von Endigungen einer Arterie, die Haller ') den Meinungen Keiner Zeit gemäss annahm, keine einzige giebt, ausser dem Lebergange einer Arterie in eine Vene, dass in jedem Organe nur netzförmige Uebergänge der Arterien in Venen beobachtet werden und zwar solche Verbinlen dungen, welche wirklich Blutmolecule, deutlich sichtbare und einzeln unlerscheidbare Blulkügelchen führen. Am herrlichsten und wichtigsten ist aber «las Schauspiel, welches der Lauf des Blutes in der Leber bei den jun- 1 1 Klenitnt. (iliyiiial. lilir. II <) iä. cct 184 Ueber den sichtbaren Kreislauf des Blutes in Dieses will ich nun gen Wassersalainandern gewährt. beschreiben. Im Mai dieses Jahres, als ich junge Salamander- larven während des Lebens untersuchte, ward ich beim OeiFnen der Unterleibshöhle sehr überrascht, da ich über die ganz dünne und abgeplattete Leber ein starkes Ge- dem ich mit blossen Augen eine wellenförmige Bewegung des Blutes bemerkte. Ich sah diese Bewegung auch in den venösen Aesten welche fäss hingehen sah, in , dieses Gefäss auf der Oberfläche der Leber aufnahm. Wie ward ich aber erst überrascht, als ich diese Theile hei auffallendem Sonnenschein mit einer dreifachen pe betrachtete; in Lou- sah hier die Bewegung des Blutes ich den feinsten Gefässrinnen auf der Oberfläche der Le- ber, in Hinnen, welche nur ein Blutkügelchen fassten, ich sah alle einzelnen Blutkügelchen deutlich und geson- kurzum dert durch die feinsten Rinnen vorüberströmen; der Kreislauf des Blutes war hier so deutlich, ja noch Loupe deutlicher mit einer dreifach zusammengesetzten sichtbar, als er sonst bei ansehnlicher Vergrösserung in durchsichtigen Theilen erkennbar Das auf ist. der rechten Seile über die Oberfläche der Leber verlaufende starke Gefäss ist die untere Hohlvene; von der Wirbelsäule wendet sie sich gegen einen Zipfel der Leber, erreicht an diesem die Oberfläche der Leber und Später bei mehr ist sie ist ist es nicht beim erwachsenen Salamander mehr auf der Oberfläche der Leber rend des Verlaufs die eingegraben. so; dann ist die Hohlvene von der Lebersubstanz überwölbt, und nicht derselben ganz seicht in dem erwachsenen Salamander in sichtbar. Wäh- der Oberfläche der Leber nimmt Hohlvene sichtbar das Blut der Lebervenen auf, welvon beiden Seiten in der che unter spit/.en Winkeln ganzen Länge des Gcfässes, so weit es substanz liegt, einmünden. in der Leber- der Leber der jungen Salamanderlarven. An ber die untere Fläche der tritt ein verzweigt anderer Gefässstaiiim sich 185 ganz platten dünnen Leaufsteigend, dieser entgegengesetzter Richtung vollstän- in dig an der unteren Fläche; er ist Auch die Pfortader. umgekehrte Bewegung von den Släninten bis in die feinsten Kinnen sichtbar. Die Substanz der Leber ist sehr zart und ganz hellgelb, wie Doltersuhstanz, sie besteht aus langgezogenen cylinderförmigen und stuinpfgeendigten Theilchen an der unteren Fläche oder Acini, derliegen; welche in vielfacher sind ragen nicht aber frei mit den befinden Blinddärnichen weniger deutlich viel ähnlichen als Hühn- diese und empor. Die Bewegung des Blutes halben Richtung dnrcheinan- der Leber des behrüteten an Elenientartheilen chens, die diese langgezogenen Acini haben einige ent- Aehnlichkeit fernte ist ist nun folgende. Allent- sich zwischen den lläutchen der läng- lichen Acini feine Strömchen, in denen einzelne Blul- sammeln sich zu grösseren, diese wieder in stärkere, und endlich tritt roolecule voriiberrinnen; diese Strönichen das venöse Släminchen unter spitzem Winkel aufwärts von der Seite in die Hohlvene. Solche Stämmchen der Leber\enen ergiessen ten in den mittleren ihr Blut zahlreich von beiden Sei- über die Leber weggehenden Ve- nenstainni. Das .Merkwürdigste und Ueberraschendsle ist, dass die Molecule oder Blutkügelchen, einzeln deutlich sichtbar, ohne sichtbare Ciefässe zwischen den Häufchen der lünglichen Acini und zwischen den Acini selbst hinströ- men, indem sie von dem ]{ande der Leber und aus der Tiefe von den l'forladerzweigen allenthalben hervorkom- men, während die I'fortaderzweige in entgegengesetzter Kichhing an der unteren Fläche der ganz dünnen und platten Leber ihr Blut in gleiche Rinnen ergiessen. Jeder, welcher dieües Hellene Schauspiel in einem drüiii- 180 lieber den sichtbaren Kreislauf des Blutes in gen Organe zuerst sieht, sollte strömen ohine Gefüsswünde nnr glauben, in die Molecule Hinnen oder in den Zwischenräumen der langgezogenen Acini. Doch ist dieses nicht meine Meinung, denn viele andere Untersuchungen, besonders an feinen Injectionspräparaten haben mich gelehrt, dass die feinsten Strömchen des Blutes auch in drüsigen Organen wenn nicht eine häutige Wand, doch verdichteten ßildungsstott' zur Grenze haben. So werden in den INieren die stärkeren gewundenen Harnkanäle der Rindensubstanz von einem Netze der feinsten Blutgefässchen allenthalben umsponnen. Aber so viel ist gewiss, und davon kann sich jeder an der Salamanderlarve überzeugen die Blutkügelchen circuliren zwischen den Aci'iu und kommen überall aus ihren Zwischenräumen hervor. Am interessantesten sind die Strömchen dicht am Rande; denn hier sind sie am kleinsten und kommen unmittelbar von der unteren Fläche aus den ähnlichen Rinnen der Pfortader her. In den kleinsten Slrünichen iliessen die Molecule einzeln hinter einander und zwar Da es nun keine feiin Zwischenräumen, nicht dicht. nere Blutgefässe giebt als solche, in welchen Blutkügelchen einzeln fliessen, wie die Beobachtung in allen an, , dern Theilen des Salamanders lehrt die , so hat man hier vollkommenste Anschauung von dem Kreislauf des Blutes in der Leber. Als interessante Punkte der Beobachtung hebe ich noch folgende hervor: 1) Das Blut fliesst in der Hohlvene wie in allen Rinnen der Lebervenen stossweise und zwar isochronisch mit der C'oniraction des A entrikels. 2) Die Hohlvene verändert bei der stossweisen Beihren Durchmesser so wenig wegung des Blutes als die Pfortader. .3) Ein Unterschied der Farbe des Blutes in der Hohl- der Leber der jungen Salamanderlarven, vene und in der Pfortader weder im Stamm 187 nicht zu bemerken, ist den Aesten der Leber- noeii in venen und Pfortaderzweige. Nachdem ich diese herrliche Erscheinung zum ersten Mal gesehen wiederliolte ich die Beobachtung öfter in Gegenwart von Zeugen. Herr Professor Kilian, Herr ür. Kaufmann und mein Freund Herr Prof Piigge ha, ben die Bewegung des Blutes in der Leber der jungen Salamanderlarve so gesehen, wie ich es eben beschrieben habe. Die Larven, welche am ich geeignetsten fand, mas- vom Kopf bi.s zum Schw anzende 15 Lin. Rh. ich hatte sie in der Hälfte des Mai eingefangen; sie dürfen eher noch etwas stär8en vom Kopf bis zum After 74 Lin. , , Uebrigens sind nicht ker als jünger und zarter seyn. An alle gleich geeignet. jeder wird Beobachtung belohnt finden kräftige gewährt die deutlichste Einsicht Larven wird frischen Um man sich durch die aber nur die recht lebens- , immer sich ; unter 4 bis 5 eine solche finden. die Thierchen ruhig zu erhalten, schnitt ich Schwanz ond Beine mit der tScheere ab, wobei kein Blutverlust Statt fand ; dennoch konnte ich einige Mal den Kreislauf sehr lange und einmal fast eine ganze Stunde lang beobachten. So wie in der Leber, so ist bei den jungen Sala- zusammenLoupe der Kreislauf des Blutes zu beobach- nianderhirven fast in allen Theiicn mit der gesel/len wie ten, des B. auf z. L^nterleibs, dem Üainikanalc, vorzüglich schön welche imter der Leber hervorragt. lieht man die Hlutkiigelchen in allen Theilen auf der Gallenblase, In allen Theilen den feinsten Gefässcn, welche bloH ein Kügelcben fassen, einzeln deutlich aus den Arterien durch netzfiirniige Anastomosen unmittelbar in feine in Venen übergehen. Die feinsten Striimchen auf der Gallenblase »ind gerade so gross, wie die fein- 188 Heber den sichtbaren Kreislauf des Blutes in Rinnen auf der Oberfläche der Leber. Durchgängig bewegte sich das Blut in den übrigen Theilen etwas rascher als in der Leber, auch in der Pfortader um ein weniges rascher als in den Lebervenen, daher sten denn auch der Lauf des ßlutes sten aufhört. Am der Leber in interessantesten am ehe- die Vergleichung ist der Gallenblase mit der Leber selbst; denn hier kann Zweige der Gallenblase mit den zuführenden Zweigen der Pfortader vergleichen, wobei wenig Unterschied in der Blutbewegung bemerkbar ist. Man sieht auch arteriöse Zweige gegen die Leber gehen, aber die meisten gehören eben nur der Gallen- man die arteriösen blase an. Zur Untersuchung bedient man einer zusamwomit man die Theile von der Sonne beleuchtet untersucht. Die zusammengesetzten Mikroskope gewöhnlicher Art, auch sich mengesetzten Loupe aus drei Linsen, die besten, taugen hierzu nicht, weil sie keine hinrei- chende Beleuchtung von oben zulassen. Nur für Untersuchung durchsichtiger Theile sind diese Instrumente Ein dem naturhistorischen Seminar zu recht geeignet. Bonn gehöriges kostbares Mikroskop von Fraueiihofer, das ich oft für andere Zwecke, besonders zu mikrometrischen Messungen benutzt habe, genwärtigen Zweck kleine Mikroskope, ander stehen, die fast leistet für gar nichts. unsern ge- Indessen giebt es wobei die Linsen dicht hinter eineine massige Vergrösserung haben und wobei gerade nur undurchsichtige Gegenstände vorauf der Oberfläche untersucht werden können. Ausser einem zusammengesetzten grösseren Instrument besitze ich ein kleines Mikroskop letzterer Art von Bautrefflich mann in Stuttgart, das mir die vortrettlichsten Dienste und das auch den Kreislauf des Blutes beim Salamander herrlich beobachten lässt. Doch reicht, wie gesagt, eine Loupe mit drei Linsen vollkonmien aus. geleistet hat der Leber der jungen Salamanderlarven. 189 Nor müssen die Theile immer gehörig befeuciitet seyn ich legte den verstümmelten Rumpf nach weggeschnittenen Bauchdecken in ein Uhrglas mit Wasser. So be- der Salamanderlarve gar keiner durchsich- darf es bei tiger Theile, soodern man kann durch blosse Beleuch- oben in jedem Theile den Uebergang der Arterien in A enen durch netzförmige Verbindungen so deutlich sehen , dass sich jedes Blutkügelchen deutlich tung bis von in die Stämme verfolgen lässt. Diess rührt gröss- tentheils daher, neil die Blutkügelchen des absolut so ausseiordentlich gross sind , Salamanders indem man sie 12mal grösser als die des Menschen schätzt; es rührt aber auch daher, dass die Theile bei der jungen Salamanderlarve noch so äusserst zart und auf der Ober- denn bei dem erwachsenen weder in der Leber noch in einem andern undurchsichtigen Eingeweide etwas der Art beobachten. Die Leber selbst ist daher nicht mehr hellgelb, sondern schuarzbräunlich gefärbt, and es ist keine Spur eines Strömchens mehr an ihr zu bemerken. IJa die Leberlappen der Frösche und Kröten sehr platt sind und einen dünnen Band haben, so hatte ich schon früher sehr oft versucht, ob sich bei jüngeren und äl- fläche durchscheioend sind Salamander lässt ; sich teren Fröschen und Kröten der Kreislauf des Blutes Kande der Leber beobachten lasse. am Ich habe diese Beob- achtungen bei auffallendem und durchscheinendem Ta- und Sonnenschein wiederholt, bin aber hierbei gekommen, denn ich habe durchaus nichts Bestimmtes unterscheiden können. Ich kann mich daher nicht genug über das glückliche Resultat, geslicht zu gar keinem Beguilat uelrhpH (iruil/tuuf'/i ) aus einer ähnlichen inikroskopi«chen üniervuchüog erhalten haben will, und über seine ' l) S. Beitrüg« xur I'hyuiognoai« und Kaulogniiiie m. München 1312. 190 Ueber den sichtbaren Kreislauf des Blutes SO überaus deutliche Abbildung wundern. iii Gruilhuisen „ D^ ^^^ dass die Leberdrüschen i<!h dann, Träubchen sehr nett beisammen und so geformt und gelagert waren, um gänzlich im Pfortaderblute zu schwimmen, dass sich die C'apillargefässe, welche es den Dräschen zuführen, in den Driischen nicht eigentlich vertheilen, sondern nur in die Zwischenräume erzählt: (Acini) in dieser Körperchen übergehen und so das Blut wie zwi- Nur wenn das schen einen Haufen Erbsen ergiessen. Blut seinen Lauf zwischen diesen Drüsen vollbracht hat, geht es in den Capillarvenen dieser Träubchen in die zurückführenden Venen der Leber über, um zur Hohlvene zu gelangen. Immer sah ich hinter diesen Träubchen Streifen von lichten ins Gelbliche fallenden Säften, welche ich ihrer Lage wegen sogleich für Gallengefässe hielt, die ich auch zufolge sorgfältiger Prüfung für dieselben anerkennen musste, da ich sie in gemeinschaftliche Stämmchen zusammenmünden sah. Dicht hinter den Träubchen des Bandes lagen ihrer mehrere über und neben einander, wie es das Dickerwerden der Leber mit sich bringt, weshalb es nichts Leichtes war, durch Beleuchtungsvortheile jene Capillargefässe des Blutes und der Galle bestimmt zu sehen." der Abbildung In von Gruithuisen scheint mehr das Resultat der Untersuchung als die Natur selbst dar- Dieses kann ich durchaus nicht billigen; denn gestellt. , dass der Naturforscher das , was er auch ganz getreu so deutlich oder so undeutlich, es ist unerlässlich sieht, '\ wie er es Dennoch bezweiflele ich nicht, dass Grnilhinsen mehr an dem Rande der Froschleber als ich gesehen 1) sieht, abbilde. und, Äa//e7JÄr»/«wcr ') sehen konnien, hat. Denn Experimenta circa statum sangiünis Monachii 18S6. 4. matione. wirklich seine Beobachtung ist unbefangen et vasorum in inflam- der Leber der jungen Salamanderlaneii. 191 ohne vorgefassle Meinung oder Zweck ganz isolirt Aber man wird sie nicht wiederholen könniitgelheilt. lind nen, denn zu oft habe ich dasselbe mit verschiedenen Instrumenten vergeblich versucht. Ich habe zwar wie Kaltenbninner netzförmige Blutgefässe, niemals aber auch nur die geringste Spur von Blutbewegnng oder von Dass die ConmiuniBliilkiigelchen bemerken können. calionen sind, der Blutgefässe in der Froschleber sehr stark geht daraus hervor, dass man die Lebersubstanz ausserordentlich lacht durch die Pfortader aufblasen kann, wobei die Luft tritt, ki die aber keine Luft Ilohlvene und selbst in die ins Herz Gallengänge übergeht. y,'^./ .-y^^f t '>>»rv^»i*, • e0%ß. I '^.jw tf 3 /',.# m l 3 -: 'f^fl^^ < InvCl- /rfiy. ; \ >?^. /. c>»^^.jäw^s>^. vm I ^ //«/,/. .-r.,x, ,.,, 7h S. TT Archiv f ü r Anatomie und Physiologie. I. Ueber das Ei der Säugethiere vor der Befruchtung. Vom Dr. Med. M. W. Plagge, Leibarzte Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten zu Bentheiin und Steinfurth und ISadearzte zu Bentheim, (Hierzu Kupfertafel VI. Fig. vrime mich auf der verschiedenen ich 1. u. 2.) eine volistiindige historische Erörterung Zeugungstheorien einzulassen , darf dennoch zur besseren Würdigung der nachherigen Untersuchungen die Ilanptansichten nicht übergehen, welche über den ursprünglichen Antheil des Säugethierweibcheng an der Zeugung eines neuen Individuum zu den verschiedenen Zeiten von den Physiologen aufge- worden sind. Die ältesten Physiologen nahmen bekanntlich an: dai tceihliche Hiiugethicr habe Samen , gleich dem mannlichen , und das htiiugethicrei bilde sich erst nach der Uefruchlung aus der Vermischung des miinnlichen und uciblichcn Samens hervor '). Allein bereits F'alHtellt lupia ') leugnete mens die Existenz bei den iSäugcihieren 1) 8. llallm Eleni. [.hy«. S) Oba. anatuni. KecktU ArchiT f. eines weiblichen und dem Menschen. Tom. In uper. onin. VIII. p. 2i. 25. Tum. Ana», u. I'hj». 1829. I. p. lOG. 13 SaDoch 194 Ueber das Ei der Säugethiere ror der Befruchtung. es der grosse Harvey, welcher zuerst mit Kühnund Erfolg den Ansichten der älteren Physiologen widersprach und den Satz aufstellte: „oi/ine vivitm ex war heit ovo". Bei den Säugethieren jedoch dass gich das Eierstöcke Ei selbst nahm er noch an, erst tu der Gebär/nnller bilde; hielt er hlos für die Organe, deren Be- stimmung sey, eine schlüpfrige Feuchtigkeit abzusondern und den Gefässen Befestigung zu geben. Obgleich die Blüscheti in den Eierstöcken der Säugethiere und der Menschen schon dein Vesal und Jiallopia nicht unbekannt waren, so waren es doch vorzüglich die drei niederländischen Anatomen: Jan van Hoorn, Regnier de G raaf und Jan Stenminerdam, M'elche fast gleichzeitig ihre Aufmerksamkeit auf diese Bläschen richteten und ihre Bedeutung hinsichtlich des Zeugungsgesthäfies näher zu entwickeln suchten. Vorllegnier de züglich suchte Grauf durch anatomische und bei Schafen und Kaninchen angestellte Viviseclionen darzuthun , dass in den EierstSrken der Säugethiere eben soirohl als bei den Vögeln Doch scheint nian ihn späterhin Eier enihalten seien. nicht recht verstanden zu haben, indem man behauptete, er habe die nachher sogenannten otv//« Graafiana Untersuchungen da er doch ausdrückKörper, aus welchen sich das nicht immer in den Eierstöcken vorhan- für die eigentlichen Eier gehalten, lich sagt, dass diejenigen Junge bildet, den seien , sondern dass dieselben sich erst nach der Befruchtung bilden und ihre Anzahl der Anzahl der Jungen entspreche, die das Thier jedesmal gebärt, da doch im Gegenthcile die sogenannten ovulu Graafiana bereits lange vor der Begattung sichtbar und in weit grösserer Anzahl vorhanden sind, als jedesmal Junge Er sagt nämlich ') : „In der Subgeboren werden. 1) Nach der yon Patfijn in seinem Traiie des montlret mit- L'eber das Ei der Säugethiere vor der Befruchtung. stanz der weiblichen wovon 195 finden sich mehrere Körper, einige denselben natürlich, andere dagegen wider- — natürlich sind. Diejenigen Körper, welche ihnen natür- «eiche sich aber nur zuiceUoi lich sind, Hoden Hoden in den weiblichen finden, sind Kügelchen oder kleine Blasen, welche nach Art der congloniprirten Drüsen zusammengesetzt sind ans mehreren Theilchen, welche sich nahe vom Centrum bei- gerader Linie bis zur Peripherie erstrecken, und in welche in eine eigenthümüche Membran eingeschlossen sind. Ich sage, dass sie nicht immer man den vorhanden sind, weil sie in den weiblichen Ho- nämlich daselbst nur nach der Bega//u»g findet, zu welcher Zeit man daselbst einen oder mehrere dergleichen Körpir findet, jenachdem das Thier jedesmal ein oder mehrere Junge Auch wirft. sind sie nicht immer auf gleiche Weise den Thieren derselben Gattung, denn bei den Kühen sind sie ge/b, bei den Schafen roth, und in den anderen aschjurbig. Ferner enthalten sie einige Tage nach der Begattung eine zarte Substanz, welche in ihrer Mitte eine durchsich/ige, in eine feine beschafl'en Membran bei eingeschlossene , Feuchligheit enthält, welche dann, zusammen mit der ausgestossen wird. umschliessenden Membran, dieses geschehen, bilden nur eine leere Höhle, welche allmälich verschwin- sie det sie Nachdem 80 , schaft dass in den letzten Monaten der Schwanger- sie nur aus einer soliden Masse zu bestehen scheinen, und unmittelbar nach der Geburt des Fetus verkleinern sich diose Bläschen oder Kügelchen neue und verschuinden endlich ganz". aub Man sieht aiiK dieser Be.schreibung deutlich, dass de (irauf hier nicht die gewöhnlichen Eierstockbläschen Uebenrtzung au» Regnier dt Graaf äe mulier. organ. du ich de« Urij;inala, bei meiner literarisch su sehr beachrinkten Lage, nicht habhafl »erden konnte. l^nlhciltrn Ca|). XII., 13' 196 Ueber das Ei der Säugethiere vor der Befruchtung. (nachher ovuIa Graaßana genannt) beschreibt, sondern dass er von den sogenannten gelben in Körpern Ei feine Membran deren Miite sich das wahre weibliche ches er als eine , in eine spricht, bildet , wel- eingeschlos- sene, Feuchligkeit beschreibt, welche nach der Begattung ausgestossen wird, und in den» Eierstocke eine Hohle zuriicklässt, welche sich alhuälich verkleinert und Da die meisten Anatomen aber annahmen dass de Grauf bei seiner Beschreibung des wahren Säugclhiereies die Eierstockbläschen selbst im Auge gehabt habe so konnte man leicht veranlasst werden, die ganze Entdeckung de Graafs in Zweifel zu ziehen, und die sogenannten ovu/a Graaßana für Hydatidcn ausgeben. Zu diesem Irrthume trug jedoch de Graaf selbst viel bei, indem er das eigentliche, in dem gelben Körper enthaltene endlich ganz schliesst. späterhin irrigerweise , , Ei übersah oder wenigstens nicht als solches deutlich genug bezeichnete, nnd wahrscheinlich den ganzen gel- ben Körper für das eigentliche Ei hielt, weshalb er auch an einer anderen Stelle ') gesteht, dass die Eier in den Eierstöcken wohl lOmal grösser seien als diejenigen , die man nachher in den Fallopischen Röhren Dazu kam nun noch , dass etwas später Arivan Lecitwenhoek die Samenthierchen entdeckte, und gestützt auf diese Entdeckung eine ganz neue Theorie der Zeugung aufstellte, nach welcher die Samenthierchen des männlichen Samens das Rudiment zur antrcfte. ton Bildung des Embryo hergeben sollten. Die vorzüglichste Schwierigkeit, welche die Theo- den Säugethieren darbot, war die feste Verbindung, welche zwischen den, fälschlich für die wahren Eier gehaltenen, Eierstockbläschen und dem rie der Eier bei Eierstocke Statt findet, so wie ihr zur Weite der Fal- 1) A. a. O. p. 315. lieber das £i der Säugethiere vor der BefruclUung. 197 lüpischcn Rühre rerhältnissmässig zu grosser Umfang. wenn man de Graaf richtig verstanden und daBeobachtungen Malpighis '), Morgiiguis -) und Anderer gehörig gewürdigt hätte, so würde man bald alle diese Schwierigkeiten gehoben , und bereits^ damals die riclitige Ansicht erPasst haben, die uns erst in der neuesten Zeit zu Theil geworden ist. Denn Haller sagt schon ^), „dass am Ende des 17ten Jabr- Allein die bei Meinung über das weibliche Ei Wohnung des Menschen sei ein Bläschen, dieses werde im gelben Körper ernährt und, wenn es vollkommen ausgebildet sei, durch die Jluskelfasern des Eierstockes und durch die Kraft der eigenen Anschwellung aus dem Eierstocke herausgedrückt, von der das Ovarium umfassenden Tuba aufliünderls die gangbarste diese gewesen genommen sei von , : wo die erste es dann weiter in die Gebärmutter gelange". Üa man später in dem Irrthume befangen war, de Graaf, Malpighi Italien für dio u. als A. die Eierstockbläschen wahren Eier der Siiugelhiere und des Menschen gehallen, so verlor sich die oben dargestellte richtigere Ansicht wieder, zumal d.i der berühmte und zu seiner Zeit 80 einflussreiche Hiiller in seiner Physiologie *) den Salz aufstellte: „veiiculae ovarii non sunt ova, Es ist allerdings tieijne priinurdiu novi itnimiilis" . richtig, duss die Eierstockbläsclien wenn keine eigentlichen nach meiner Entdeckung die BildungKslältc derselben sind, allein daraus folgt noch keinesweges, dass den SSäugelhieren überhaupt keine Eier sind I; K. , siß gleich Diuertatio cpistolica ad Sponium. In opp. p. iii'. »pq. ii) .\>)v.Tii. 3) Kit analom. IV. Nr. 29. m. Phyi. l'om. VIII. 4) Ekiii. I'by«. Tom. { VIII. $. p. 62. XVIll. XIX. p. 42. p. 45. omn. cd L 198 Ueber das El der Säugethiere vor der Befrachtung. Eier zukommen, welche Meinung nämlich seit Hallers Zeiten späterhin allge- sich mein unter den Physiologen verbreitet hat. Man nahm dass durch die Be- an, fruchtung ein Eierstockbläschen berste, die in demselben enthaltene Flüssigkeit ausgeleert , die in Fallopische Röhre aufgenommen, in den Uterus geführt und erst da in ein Ei umgewandelt werde, während das geborstene Eiersloekbläschen einen in Körper umgewandelt werde. gelben sogenannten Diese Ansicht hat sich so lange unter allen Phj'siologen erhalten, bis Everard Home zufällig bei der Sektion einer wahrscheinlich erst kurz zuvor geschwängerten Person ein Eichen in dem Eierstocke fand ') und dadurch veranlasst wurde, den wahren Eiern der Säugethiere nachzuspüren , und da- bei mit Bauer fand, dass sich das wahre leeihliche der Säugethiere bereits vor der Befruchtung gellen Körper bilde '). Den gelben in Körper Ei dem selbst aber sahen sie als einen eigenen, nenen, von den Eierstockbläschen völlig verschiedenen Körper an. Bald darauf machte auch ich meine bereits früher, ehe jene Beobachtungen Harnes und Bauers zu meiner Kenntniss kamen, gemachte Enldechung des Eies in dem Eierstocke der Kühe im 7ten Bande des Meckelschen Archivs bekannt, da ich an der früheren Bekanntmachung derselben durch die Veränderung meines früheren Wirkungskreises, Wohnorts und häuslichen Verhältnisses gehindert worden war. Ich will hierdurch keinesweges die Priorität der Entdeckung des Sängethiereies den verdienten Physiologen Englands, Home und Bauer, entreissen und mir zueignen 1) Philos. Transact. for 1817. deutschem Archiv 2) Philos. Bd. V. Stück , f. d. p. 255. Phys. Bd. IV. Stück Transact. for 1819. 3. sondern ich glaube dieses S. 415. p. 59. TJebers. 3. S. in Meckeli 277. Uebers. ebendaselbst Heber da» Ei der Säugethiere Tor der Befruchtung. hier ganz der 199 Wahrheit gemäss mittheilen zu müssen, um zu beweisen, dass ich die kleinen Säugethiereierchen nicht erst den Herren Home und Bauer nachgeKeben, sondern dieselben, ohne Auctoritätsglauben, aufgefunden habe. Meine Beobachtungen stimmten nun zwar hinsicht- der Existenz der Eierchen in den Eierstöcken der Säugethierw eibchen vor der Befruchtung ganz mit den lich Beobachtungen Homes und Bauers überein, allein, da Glück hatte, der allniälichen Entstehung des Eichens in dem Eierstockbläschen auf die Spur zu komich das men, zeigte ich, dass sich das Siiugethierei ursprüng- einem Eierstockbläschen (oder sogenanntem ovulo Graußano) bilde, und nicht, wie Home und Bauer gelehrt halten, in einem eigenen neuen, im Parenchynia des Eierstockes sich bildenden Körper, corpus luteum genannt, sondern dass dieses Eierstockbliischen Reibst, ^^iihrend sich in demselben das Ei ausbildet, in einen sogenannten gelben Körper verwandelt werde. Ich verweise hier auf die damals von mir gegebene Entlich in vvickelungsgeschiclite des Eies im Eierstocke der Kühe und füge hier nur noch , zur besseren Verständigung der damals milgclheillcn Beobachtung, die von mir verfertigten Zeichnungen des Kuheichens in seinem allerersten (Figur I.) und in seinem weileigeförderten, der Keife genäherten Stadio (Figur II.) der Entwickelimg bei. In dem Jahre 1827 bestätigte der Herr Prof. von Baer die Anwesenheit der Säugethlereichen in den Eicrstockbläsclien '). Er glaubt zwar dieselben zuerst entdeckt /.u haben, allein von diesem Wahne vird er gewiu zurückgekommen sein, nachdem er das Buch 1) iiii|i. Dp %c. nvi mammalium et hominii geneti epistolani ad Acad. IVtropolitanam dedit C, R. a Baer C. tab aenea. 200 Ueber das Ei der Säugethlere vor der Befruchtung. und die Beobachtungen de Graafs, Homes, Bauers und meine in diesem Archive mitgelheillen Wahrnehmungen wird näher in Erwägung gezogen haben. Damit will ich aber durchaus nicht den hohen Werth seiner sorgfältigen und genauen Forschungen verkleinern, sondern bedauere nur, dass meine gegenwärtige Lage es mir nicht erlaubt, meine früheren Forschungen in diesem Gebiete fortsetzen zu können, und mache hier vorzüglich auf einen Umstand aufmerksam, der noch einer näheren Bestätigung bedarf. Das ist nämlich die Behauptung von Baers, dass das Eichen, wenigstens bei der Hündin, frei im Eierstockbläschen ilottire, da meine früheren Beobachtungen mir das Eichen in den Eierstockbläschen der Kühe, wenigstens in den ersteren Perioden der Bildung, an der Wand des Eierstockbläschens befestigt, und aus derselben gleichsam hervorgebildet , finden liessen. Bei dem Schweine fand Hr. Prof. von Baer hingegen das Eichen unbeweglich im Eierstockbläschen '), weshalb ich diesen Punkt einer nochmaligen genauen Prüfimg unterwerfen werde, sobald ich dazu im Stande sein werde, indem es mir der Analogie nach wahrscheinlicher ist, dass sich das Eichen aus den Wänden des der Geschichte aufgeschlagen — Eierstockbläsebens hervorbildet, als dass es sich aus der eiweissähnlichen Flüssigkeit des Eierstockbläschens hervorbilden frei sollte. Wir haben nun noch die Aufgabe, das von de Graaf schon gekannte, von Home, Bauer, mir und von Baer wieder aufgefundene Säugethiereichen mit den Ich Eiern der niederen Thierklassen zu vergleichen. will indessen hier blos eine Vergleichung mit dem Voge/eie anstellen , w oraus sich denn die Vergleichung mit den übrigen 1) A. ». leicht ergiebt.. 0. S. 17. Das völlig ausgebildete , ge- Heber das El der Säugethiere vor der Befrachtung. Vogelei eitlspricht legte dem Was welches ein Eichen beherbergt. Vogeleies ist, ist die gefössreiche ist, propria des Eierstockbläschens, chen, und sprechen die feste dem Eiweisse Dotterkugel nebst der Cicutricula des die Vogeleies stellt das eigentliche So sehr der Eier- ist vollkommen die Flüssigkeit der Eif-rstockblUs- entspricht also , die Scii/gethiereichen dar. einz.elnen Theile verschieden so sind sie Während anderen Seite. dem die Schale des Umgebung slockbläschen, was die Eischaleilhaut titnica 201 reifen oviilo Gra<rJiano, einandeir auch ent- aber das Vogelei a.TJch sicili auf der gariz von Eierstocke ablöst, birst das reife Säugjethierei nach Ei (der der Befruchtung und lässt allein das inn-ere Dotterkugel des Vogeleies entsprechend) hervortreten; während ferner das äussere oder umschliessende Ei des Vogeleies das Junge bis zu seiner völligen Ausbildung lielierbcrgt, wird das innere Säugethiereichen schon im Eierstocke von dem äusseren Eie ausgestossen während das äussere A'ogelei im Eierstocke wenig oder .gar keine Flüssigkeit enthält, sondern dasselbe erst bei dem Durchgange durch den eierleitenden Kanal erhält, enthält das ; äussere Säugelhierei anfänglich die grösste eiweissäbnlichen Flüssigkeit, welche Menge bereits einer im Eier- stocke zur Ernährung des inneren Eichens zoim grössten Theile verwandt wird während das ; eine für die Ernährung des inner'e Vogelei Embryo hinreichende Nah- rungsflüssigkeit enthält, erhält das Säugethierenchen diese dem erst, nachdem dem Eierstocke getrennt hat; das innere oder eigentli- che Vogelei ( es sich von Dotterkugel ) nmschliessenilen Eie und ernährt sich unm.ittelbar aas der im äusseren Eie aufgeschlossenen Flüssigkeit, Ei weiss genannt, diiK während äuKserc Ei das Säugethiereichen, verlassen hat, mit nachdem es einer neuen zellig- mcmbranrisen Masse (mcmbrana decidua) umgeben wird, aus deren lymphatisch - eiweissstoftigen Flüssigkeit sich 202 Beschreib, eines durch Vereinigiing der Augenhöhlen elc. das Sätigcthierei und der in ihr sich entwickelnde Em- bryo ernährt; während die äussere Hülle des äusseren oder uinschliessenden Eies nach vollendeter Briitung aber und von dem stirbt jung:en Küchelchen durchbrochen wird, fährt die äussere Hülle des unischliessenden Säugethiereies im Eierstocke fort zu vegetiren, nachdem das innere oder eigentliche Eichen das umschliessende Ei verlassen hat, und bildet denjenigen Körper im Eierstocke, welchen man im Allgemeinen corpus luteum ge- nannt hat. II. Besclireiburtg eines durch Vereinigung der Au- genhöhlen, Mangel der Nase, Verkürzung des Oberkiefers und Aufwärtskrümniung des Unterkiefcirs missgebildeten Kopfes eines mes und Vom Dr. Lam- einer Ziege. G. JA EG E R. (•Hierzu Kupfertafel VI. Fig. 3.J 1) Tage J\.n dem ausgesicpften Exemplare eines einige Lammes , das sich auf dem königl. Natura- allen lienkabiniit zu Stuttgart befindet, lassen sich folgende Die äusseren Ohren scheinen etwas «ie,hr nach vorn gerückt, sie sind nur ^ " von dem Winkel der einfachen Augenhöhle entfernt. Zugleich schciint der Zwischenraum zwischen beiden klei- Abweichungen erkennen. indem die Wölbung des Schädels selbst schmäler und dieser sich nach vorn mit einer nach allen Seiten, jed.och gegen das Auge mehr abhängigen Wölbung endi^'{t. Die Gränze derselben bildet die Spalte ner, ist, einer Ziege. 203 den einfachen nur etwas breiteren Augapfel. Zu- missgebildeten Kopfes eines fiir Lammes und nächst anter dieser findet sich als Andeutung der Na- senspahe eine boinahe nackte dunkler gefiirbte Linie, in deren Mitte eine kleine Oeftnung vorhanden zu sein Die Haare sind von dieser Linie an abwärts gekehrt nach der etwa 9 '" tieferen und kaum 1 " breiten Mundspalte, über welche dann die gewölbte Spitze scheint. des aufwärts gebogenen Unterkiefers hervorragt. 2) Fast dieselbe Bildung zeigt der Kopf der Ziege, Die Ohren sind jedoch etwas weiter von einander und von dem Winkel der Augenliederspalte entfernt. Die Wandung des Schädels ist aufwärts gerichtet und endigt sich mit einer fast kugelförmig gewölbten Stirne. Diese fällt beinahe senkrecht gegen die einfache Augenliederspalte ab, welche etwas über 1 " von einem Winkel zum anderen misst. In sie sind 2 runde Augäpfel ein- gesetzt, so dass wahrscheinlich die Iris der vereinigten Augäpfel ziendich vollständig vorhanden war. Unter der Augenliederspalte ist die Haut nackter, aber keine Nasenspalte zwischen ihr und der Mundspalte erkennbar. Diese setzt sich zu beiden Seiten etwas rückwärts fort, ist jedoch im Ganzen ziemlich kurz. Ueber sie ragt aber der stark gewölbte Unterkiefer nach oben hervor. Von diesem Kopfe fand sich nur noch der • ojikommen erhaltene SchäDenkt del vor, dessen Heschreibung ich daher mittheile. man sich den Schädel ohne Unterkiefer, so stellt sein Umris» im Ganzen ein beinahe gleich.seitigcs Dreieck dar, dessen eine Seite als Grundlinie von der llintcrhnuptsöfl'nung bis zu der Vereinigung der Oberkieferknochen, die eine Seitenlinie von da bis zur Vereinigung der Sfirnknochen und »lie 2te Seilenlinie von hier an zu der HinterhauptsöH'nung gezogen werden könnte. Die Abweichung von den normalen Verhältnissen bedass die Grundlinie des Dreieckes in Ver- steht darin, gleich mit dem normal gebildeten Schädel vcrkUr/.t, die 204 Rcsclireib. eines durch Vereinigung der Augenhöhlen etc. von der Vereinigung der Oberkieferzur Vereinigung der Stirnknochen erhöht eine Seitenlinie knochen bis und die 2te Seitenlinie von da bis zur llinterhauptsöflnung bedeutend verlängert ist, so dass die Seitentheile der Stirnknochen noch einen Vorsprung über die vordere Seitenlinie des Dreiecks bildeten. Man könnte auch die Basis der Schädelhöhle bis zur Mitte des Orbilallheiles der Stirnhöhle als 2te Seitenlinie annehmen, dann die Schädeldecke sich wölbte und zwar ohne sich nach vorn zu schliessen. Die Stirnknochen bildeten nämlich eine wehe ausgeschweifte über welche Oeffnung, welche blos durch die Exemplare sen war. in eine in dem ausgestopften runde Wulst erhobene Haut geschlos- Das ganze grosse Gehirn hatte also ohne Zweifel eine den Knochen entsprechende fast cylindrische Form, welche auch zum Theil das kleine Gehirn angenommen haben niusste. Letzterer war durch 2 Schädehvirbel bedeckt, von welchen der eine ans der pars condyloidea und silaris dem hinteren Theile der pars ba- Der 2te Wirbel Schuppe des Hinterhauptbeines, welche sich des Hinterhauptbeines bestand. bildete die auf die Felsentheile der beiden Schläfenbeine als auf ih- Die Sella turcica mit den grossen Flügeln des Keilbeines und den Seitenwandbeinen stellen ren Körper stützte. den oten Wirbel dar. Der 4te bestände sodann aus dem Körper und den Flügeln des vorderen Theiles des Keilbeines mit der einfachen Oeffnung für den gemeinschaftlichen Sehnerven, neben welcher zu jeder Seite eine weite fissura sphenoidalis inferior und hinter dieser im grossen Keilbeinflügel Der Bogen das eirunde Loch sich befand. dieses Wirbels, nämlich das Stirnbein, zeigte an seinem Orbitaltheile keine Spur einer Trennung, und sogar die Schuppen des Stirnbeines waren an ihrem vorderen Bande völlig verschmolzen und nur rückwärts waren die beiden Hälften des Stirnbeines noch durch Kopfes eines iHissgebildetcii eine feine Spalte getrennt. Lammeä An iiml einer Ziege. 205 der der grossen Fonta- nelle entsprechenden Stelle fand sich ein kleines vierecki- ges Zwickelbein. lagen in der von Die beiden dem kleinen Flügel des Keilbeines, verschmolzenen Augen dem Orbitallheile des Stirnbeines, den Jochbeinen und den Oberkieferknochen gebildeten Höhle. Die Oberkieferknochen sind damit an ihrer inneren Seite miteinander zu einer flach gewölbten Fläche verbunden, welche den unteren Boden der Augenhöhle bildet, und sie sind nur noch durch eine schmale Spalte von einander An dem vorderen Ende dem Kande der Augenhöhle, findet sich geschieden. dieser, zunächst die ovale Mün- dung eines rückwärts gehenden etwa 2 '" tiefen stumpf sich endigenden Kanales, der wohl als Ueberrest der Oeffnnng der Nase angesehen werden muss, von welIn der cher übrigens sonst keine Spur vorhanden ist. Mitte des vorderen Randes der angeführten ovalen Oeffnung findet sich zwar eine kleine hervorragende Spitze, welche aber an der vorderen Vereinigung der Oberkiefeiknochen nicht selten vorkommt, wnd die man schon ihrer Lage wegen nicht als Rest der Nasenknochen, eher etwa als eine Spur der Zwischenkieferknochen an- sehen konnte, die ausserdem gän/.lich fehlt. Den vor« deren Rand der Augenhöhle bilden die in eine feine Spitze sich endigenden Jochbeine. Der Körper des Jochbeines selbst ist höher und schmäler und damit dem auf- steigenden Aste des Unterkiefers Der ähnlicher eine freistehende Asi desselben , der dem geworden. Slirnfort- salze beim Meii.sclien entspricht, verbindet sich mit gleichfalls freistehenden Thränenbeine, dem das eine Fort- setzung dieses Forlsatzes des Jochbeines bildet und durch eine etwas vorstehende Schuppe mit — dem Stirnbeine ver- schmolzen isl. In jedem Oberkieferknochen sind 3 Kackzähnc, von welchen jedoch wahrscheinlich nur der mittlere im frischen Zustande des Kopfes hervorragte, 206 Beschreib, eines durch Vereinigung der Augenhöhlen etc. der Vordere noch ganz im Zahnfleische verborgen und der hintere nur wenig sichtbar gewesen sein mochte, dessen Wurzel durch einige zufällige Oeftnungen im Boden der Orbita erkannt werden konnte. Gaumenfläche war an der Stelle der Naht Auf der eine erha- bene Kante, welche sich rückwärts in die Kante des Gaumenbeines fortsetzte, das sich dann mit den flügelFortsätzen des Keilbeines verband. förniigen An dem Unterkiefer waren zu jeder Seite 3 Backzähne, von wel- chen nur der mittlere im frischen Zustande etwas sicht- bar gewesen sein mochte und 4 Schneidezähne vorhanden. Der innerste Schneidezahn jeder Kieferhälfte schief gegen den der anderen gekehrt, war die 3 äusseren tiefer und waren etwas übereinander Die Grösse des Unterkiefers entsprach wohl im Ganzen der Grösse des Thieres, allein von seinen Backzähnen kam nur der hinterste unter den mittleren Backzahn des Oberkiefers zu stehen. Die Krümmung, welche der ganze Unterkiefer angenommen hatte, führte ihn nämlich in einem Bogen so weit aufwärts, dass die Schneide der Sehneidezähne gegen den Oberkiefer gekehrt war, und dass die Spitze der innersten Schneidezähne in einer Ebene mit dem durch das Stirnbein gebildeten oberen Bande der Augenhöhle lag. Diese standen allmälich geschoben. Krümmung des Unterkiefers erinnert zunächst an das Fortwachsen der Schneidezähne von Nagethieren, wenn der entgegengesetzte Schneidezahn des anderen Kiefers fehlt und also das gegenseitige Abreiben wegfällt '). 1) An einigen Schädeln von Haasen sah ich die Schneidezähne des Oberkiefers nicht blos gegen den Gaumen, sondern auch wieder etwas vorwärts gekrümmt an einem Schädel von Mus decumanus bildete der obere Schneidezahn sogar beinahe einen Kreis indem seine Spitze wieder die Wurzel berührte, und er würde vielleicht bei weiterem Fortwachsen über diese hinweg einen 2ten kleineren Kreis gebildet haben. Für die Kreis- oder ; , inissgebildetcn Kopfes eines Wenn gleich Lammes und der Gebrauch einer Ziege. 207 des Unterkiefers vor der Geburt noch sehr beschrankt sein möchte, so wird doch der einmal entstandenen Verkürzung des Oberkie» fers die Richtung des Unterkiefers durch jenen nicht bei mehr bestimmt, und das Wachsthum des letzteren da- Bei den durch vielleicht selbst dynamisch befördert. Ziegen erscheint nun schon normal der Oberkiefer verhältnissweise etwas höher als bei anderen Wiederkäu- ern und verkürzt im Verhältnisse des Unterkiefers zu sein; insbesondere ist dieses bei der aegyptisehen Ziege An dem Schädel eines (Capra mambrica) der Fall. durch seine liammsnase besonders ausgezeichneten aegyptisehen Ziegenbockes ragt der vordere Rand des Oberkiefers kaum über den kiefers hinaus, und den vordersten Backzahn des Unter- Vorsprnng über diesen bildeten Zwischenkieferknochen, welche an dem miggDenkt man sich an dem gebildeten Schädel fehlten. blos die Schädel des Elepbanten die besonders stark entwickelten Zwischenkieferknochen weg, ihm nnd dem so ergiebt sich zwischen missgebildf^ten Schädel eine Aehnllchkeit, welciie nur bei verwandten Missbildungen mit rüsselar- Production an der Stirne auffallender ist. Letzan Fetus von Schweinen, sodann bei Hunden, Katzen, llaasen, aber auch an einer Ente (in Blumenbaclis Kab.). Gewöhnlich war diese tiger tere sah ich besonders häufig Missbildung mit mehr oder weniger vollständiger Verschmelzung beider Augen verbunden. Diese rüsselartige Production fehlt, wie es scheint, bei einem im Pariser Kabinet befindlichen Schädel eines menschlichen Fetus, Spiralform, welche diefe fortwachsenden Zähne annehmen, ist allerdings die erste Itichtun^ in der ftichtnng der geben. Ui«»« Zahnhöhle geden gewunileoen lldinern der weg; inzwischen sind die verschiedenen For- fallt dagegen \>m Widder u. s. w men von llnrnern und Geweihen an und für sich, so viel mir bekannt, noch keiner Vergleichuiig unterworfen worden 208 Ueber den Bau der Augen bei Murex aa welchem, wie bei dem tiitonis Linn. hier beschriebenen Schädel der Ziege die gemeinschaftliche Orbita zunächst über dem Rande des Oberkiefers steht, vor welchen dann der, wie es scheint, normal gebaute Unterlviefer merklich gekrümmt zu sein. Uebrigens gehört die Produetion eines rüsselartigen hervorragt, ohne jedoch nach oben Organes an der Stelle der Nase oder über den Augen zu den auffallendsten Tbierähnlichkeiten, welche durch Misshildung hervorgebracht werden. Es ist hierbei zu bemerken, dass diese Missbildung am häufigsten bei Schweinen beobachtet wird, dass sie dagegen verhältnissweise sehr selten bei Kälbern und vielleicht bei dea Wiederkäuern überhaupt vorzukommen scheint, bei welchen dagegen andere Missbildungen viel häufiger vorkommen, z. B. die Vereinigung zweier mehr oder weniger vollständigen Individuen, welche dagegen bei Schweinen Eine Vergleichung der verselten beobachtet wird. schiedenen Missbildungen in Absicht auf die Häufigkeit des Vorkommens bei den verschiedenen Thiergattungen wäre noch zu wünschen, die wenigstens als eine auf Thatsachen gegründete Vorarbeit oder Probe für die Ableitung der Missbildungen aus den normalen Bildungen dienen könnte. in. Ueber den Bau der Augen bei Murex tritunis Vom Dr. Jon. Linn. Mueller, Prof. (Hierzu Kupfertafel VI. Fig. zu Bonn. 4. bis 8.) Unter einer Sendung von Thieren des mittelländischen Meeres, die ich neulich aus Marseille erhielt, befanden sich 2 sehr grosse Exemplare von Stachelschnecken, lieber den Bau der Augen bei Murex nSmlich von Murex tritonis Linn., tritonis Linn. 209 die mir die lange erwünschte Gelegenheit boten, die immer noch rSthselAugen bei einem grösseren Thiere aus der Ord- haften nung der Gasteropoden anatomisch und mikroskopisch Bekanntlich hat schon Swaminerdam ') die Augen an der Spitze des einen Paars der Fühlhörner von Helix pomatia untersucht und durchsichtige zu untersuchen. Theile, nämlich eine wässerige, eine consistentere Flüssigkeit und eine Linse beschrieben. In der neueren. Zeit aufgenommen hat nur S/ieliel diese Untersuchung wieder und im fünften Bde. v. Meckeh Archiv f. Physiologie Augen von Helix pomatia und Cyclestomum viviparum beschrieben, in denen er eine Chorioidea, eine Manchem waren diese Iris und eine Krvstalllinse fand. Beobachtungen nocli zweifelhaft, und Riidolphi ^) erindie diese Thiere fast gar nicht zu seDarhen oder wenigstens zu unterscheiden scheinen. über konnte ich nun bei meinen grossen Seeschnecken nert dagegen, dass Gewissheit verschaffen. Die Augen liegen bekanntlich bei den Stachelschnekken an der Seite der Fühlhörner gegen aussen, auf einem kleinen Absätze derselben, so dass ihre Achse fast dieselbe Richtung wie die ausgestreckten Fühlhörner Die Oberfläche des schwarzen Auges ist selbst liat. convex , diese C'onvexiiät wird aber von einem kleinen aufgeworfenen Saume umgeben, der von der Substanz der Fühlhörner gebildet wird. Es ist nicht sehr schwierig, mit einer schneidenden Nadel das Auge aus der Substanz herauszuschneiden; man erhält dann eine kleine graulich -Kchw'ärzliciic, vorn aber mit einem schwarzen Hinge bezeichnete Kugel, deren Längendurciiuicsscr in der Achse des Auges um etwas VVv,niges grösser ist T. IV. 1) IüIjI. il l'hyuioliiijii! iial. »Uckelä Arcliii f. T. a. Kiff. \>. Aiiut. u. 5 — 8. :5G. I'liy«. 182.9. 14 210 als Ueber den Bau der Augen bei Murex von dem hörner giebt, tritonis Linn. Die Substanz der Fühl- der Breitendurchmesser. äusseren ring;förniij;;en Saume aus, eine ganz dünne Lamelle über die Oberfläche der man kleinen Kugel her, die Diese Hornhaut kann. ist als Hornhaut betrachten deutlich von der Oberfläche der dahinter liegenden kleinen Kugel getrennt, und man von der Seite herauslösen, ohne Ich habe die hornhautähnliche Lamelle zu verletzen. mich überzeugt, dass zwischen dieser Hornhaut und kann letztere sehr leicht dem übrigen Auge ist, ein kleiner Zwischenraum befindlich Auges sich aus- der über das vordere Dritttheil des Weiler nach hinten liegt das Auge dicht in der Substanz des Fühlhornes. Ich vermulhe, dass im leben- dehnt. den Zustande Das äusserlich diesem engen Zwischenräume eine Flüs- in befindet. sigkeit sich unter jenem Häutchen liegende Auge besteht aus einer graulich -schwärzlichen Haut, die an der vorderen, der Hornhaut zugewendeten Fläche in einen vollkommen schwarzen irisartigen Ring übergeht und in der Mitte durch eine sehr deutliche Pupille durchbrochen Jener schwarze Ring ist. liegt in einer Membran des Auvorderer Saum um die Continuität mit der übrigen äusseren ges und ist nur ein dunklerer daher auch das Auge von aussen schwärzlich Die hornhautähnliche Oberhaut reicht eterscheint. Pupille, was weiter als die äussere Saumes. Die Pupille ist Circumferenz des dunkleren ganz rund und entsteht also da- durch, dass die äussere Haut des Auges unter der Oberhaut ein vorn offenes Becherchen mit vorderem schwar- zem Saume cherchens bildet. tritt An die hintere Fläche dieses Be- der Sehnerve, welcher ein Ast der in der Achse des Fühlhornes verlaufenden Nerven Nachdem ich das becherförmige Auge Mikroskope mit einer Nadel ist. uTiter aufgeritzt hatte, dem sah ich. Ueber den Bau der Augen bei Murex tritonis Linn. 211 dass die innere Fläche der genannten äusseren Haut fast vollkommen schwarz war, und dass das ausgehöhlle Becherchen einen harten runden Körper enthielt, welcher das Becherchen fast vollkommen ausfüllte, so dass ich mich überzeugen konnte, wie keine andere Substanz im Inneren des Auges, ausser jenem runden Körper, enthalten ist. Der Kern des Auges war etwas unregelmässig rund, vollkommen hart und von der Farbe des Bernsteins auf seiner Oberfläche haftete hier und dort ein ; Tveisslicher Netzhaut, dünner Ueberzug, wahrscheinlich Reste der ich sonst im Inneren des Auges nicht die gesondert darstellen konnte. Nachdem der runde Kör- per etwas gereinigt war, zeigte er sich noch halbdurch- überhaupt vollkommen den harten bern- sichtig, er glich Linsen , wie ich sie aus den Augen der Spinnen, welche in Weingeist gelegen hatten, früher steinfarbigen beschrieben Oh man habe. ihn nun Linse oder Glas- körper nenne, das will ich gern Jeilem überlassen. Da die Augen, wie man sieht, so ziemlich die we- sentlichen Theilc eines Sehorgans besitzen und an Grösse mit denen selbst koMunen , so Hollte des afrikanischen Skorpions überein- man glauben, dass das Sehen dieser Thiere nicht so sehr unvollkommen scvn dürfte. Indessen gehen uns Beobachtungen über dag Gesiebt der Stachelschnecken ab. Kupfertafel Fig. Stellung des 4. Auges an der VI. Seite des Fühlhornes natürlicher Grösse. in a Der Küssel. t> r Fig. Der vordere tastende Theil des Fühlhornes. Das Auge auf einem Absätze desselben. .'). Ansicht von der Lage des Auge» in der Sub- stanz des Fühlhornes unter der feinen Oberhaut, vergrÖKHITl. 14* 212 Bemerk, über d. Acholotl oder ine:«ikanisclicn Proteus. a Aufgeworfener Saum um die vordere Conre.vität des Auges. i, Oberhaut oder Hornhaut. c Becherförmige äussere Haut des Auges, graulich-schwärzlich von aussen. d Ihr vorderer Fig. man irisförmiger schwarzer Das Becherchen 6. Saum. des Auges aufgeritzt, so dass die innere schwarze Fläche desselben sieht. Die ist herausgenommen. Die Ilrystallkugel allein. Die Krystallkugel, in dem Krystallkugel Fig. 7. Fig. 8. ßecherchen ent- halten. IV. Bemerkungen über den Acholotl oder mexikanischen Proteus. Vom Prof. Dr. Heinrich Rathke in Dorpat. Jidverard Harne hat in den Philos. Transactions vom Jahre 1824. Bd. I. eine anatomische Beschreibung vom mexikanischen Proteus oder dem Acholoil gegeben, aber auf eine Weise, durch welche die Wissbegierde der die eine nähere Einsicht in den Bau merkwürdigen Thieres wünschten , mehr gespannt, Insbesondere sind die als befriedigt werden musste. Geschlechtswerkzeuge von ihm höchst unvollständig geund wenn man gleich aus den Abbilschildert worden dungen, die er seiner Beschreibung zugesellt hat, ersehen kann, dass die von ihm untersuchten Individuen nicht Larven, sondern schon völlig ausgebildete Thiere waren, so erfährt man doch nicht, in wie weit sich der Acholotl auch hinsichtlich der Geschlechts- und Harn- Naturforscher, dieses , Bemerk, über d, Acholotl oJer mexikanische» Proteus. 213 Werkzeuge den Guropüischen geschwänzten Batrachicrn annähert. Um nun über diese Frnge, die mich wegen meiner vor 11 Jahren an den Molciien und dem Salamander angesleUlen Unlersuchungen besonders interessirte , ei- nen Aufschluss zu eriiahen, benutzte ich meine vorjahrige Anwesenheit in Berlitt und untersuchte hier einen männlichen und einen weiblichen Acholotl, welche mit die Herren BudoJphi und Liehtensfein gefälligst darbo- Bonn nahm behufs Drüsen, dem man mit gespann- Jolitmnes Miillor aus ten. Prof. «eines Werkes über die Erwartung entgegensehen darf, an der Unlersui chung Antheil. Was wir Beide über die Geschlechts, und Harnwerkzeuge fanden, war ira Wesentlichsten ter Folgendes, Die Nieren hatten eine ähnliche Lage, Verbindung und Form, wie bei den inländischen Tritoncn und. dem Salamander, waren aber Terhältnissmüssig sehr viel kleiner und hatten auch überhaupt nur eine unbedeutende Grösse. Die goldgelben Körper, welche man beim I.^nds.ilamander an der Niere bemerkt , wo sie in einer Kcihe hinter einander als massig grosse und in die Niere eingespregle Theile erscheinen, und welche, nach meinem Dafürhalten eine noch nicht zur Selbstständigkeit gelangle und zerfallene Nebenniere bezeichnen^ fc4i1ten, wie es auch bei den Molchen, dem euEopiii>i uchen Protens, and den jüngeren Larven des Landgala-' Die Harngefässe tnanders der Fall ist, gan» und gar. waren ungemein zart, licsscn sich deutlich nur durch Vergrö««erungsgläser wahrnehmen, waren stark geschlängelt imd hatten allenthalben bis an ihr stumpfes Endo eine gleiche Weile, üiie Enden lagen (heiLs am äu»-. irren Itaiidc der Niere, tliuils in ilcr Nähe dieses Kanfte«, und von hier litffcn sie dann, stark gegchlüngcll, nelien einamlor zum inneren Rande der Niere bin. Den 214 Bemerk, über d, Acholotl oder mexikanischen Proteus. Harnleiter konnten wir weder bei bei dem lich, weil er äusserst zart, und in dem männlichen, noch weiblichen Individuum auffinden, dem Zellgewebe, wahrscheinvon vielen Venen umgeben das die Niere an den Bücken anheftete, lief verborgen war. Die Harnblase war klein, ungetheilt, beinahe birn- förmig und demnach der des europäischen Proteus am ähnlichsten. Die Hoden lagen und waren befestigt wie bei den Molchen und dem Salamander, hatten eine strohgelbe Farbe and liessen einen ähnlichen inneren Bau, wie bei diesen Amphibien, wahrnehmen. Ihre Gestalt aber (Philos. Transacl. vom Jahre 1824. Band I. Taf. XXII.) war anders. Ein jeder stellte nämlich einen einfachen, verhältnissmässig langen belrächtlich , massig breiten und etwas weniger dicken Körper dar, der vorn und hinten stumpf abgerundet erschien lenthalben fast gieichinässig breit ungefähr von seiner Mitte aus , , übrigens aber al- und dick war und weil . er eine grössere Länge, als sein Haltungsband, erlangt hatte , sich nach innen und hinten sehr stark ausgebogen hatte. Er un> terschied sich demnach von dem Hoden des Salamanders und des Trilon -niger wesentlich dadurch, dass er nirgends Einschnitte und eine Zerfällung in mehrere Stücke wahrnehmen Hess , von dem einfachen Hoden des Triton taeniatus und igneus aber dadurch dass er nicht eiförmig, sondern platt und langgestreckt war. Auch hatte er vcrhällnissmsssig sehr viel mehr Masse und Umfang, als ich an den Hoden aller jener Amphibien bemerkt habe. Dagegen aber hatte er, abgesehen , von der relativen Grösse und von der oben angegebenen Krümmung, die meiste Aehnlichkeit mit dem Ho- den des europäischen Proteus. • •'.^n-: Die Hamenleüer hatten eine ähnliche Lage, Verbindung und Form wie bei den übrigen bekannteren Bemerk, über d. Acliolotl oder mexikanischen Proteus. geschwänzten Betrachiern. Am meisten kamen 215 sie je- doch hinsichtlich der Fonii mit denen des Erdsalanian, w ie bei diesem , dunkel- ders überein und- waren auch schwarz gefärbt. Ein jeder bestand aus einer hinleren und einer kleineren vorderen und, wie beim Salamander, wahrscheinlich erst im späteren Alter verkümmerten Halfle. Jene war vielfach geschlängelt und gewunden, beträchtlich dick ( verhältnissmässig weit dicker, als ich sie selbst beim Salamander je gesehen grösseren habe), deutlich hohl und durch ein schmales ten Band an den äusseren Hand der Xiere ihrer Seite, aber an das lliickgrath hin- vorn Etwas vor dem angeheftet. zweiten Drittel von der Länge der Bauchhöhle verjüngte sie sich plötzlich und ging in gerader Richtung in die vordere Hälfte über, welche sich als ein gerade ausgestreckter, haarförmig dünner, anliegender und sich nach vorn der Kiickenwand in dicht einer massig gros- sen Strecke von dem vorderen Grunde der Bauchhöhle Aus dem \ orderen Ende verlierender Faden darstellte. oder des eigentlichen Samenleiund z\^ar nach innen, ein Gefiiss hervor, das ziemlich dick anflng und nur als eine Uinder ersteren llalfte, ters, ging seitwärts, kiegung des Samenleiters sich darstellte, sehr bald aber haarrürmig dünne ward, in diesem dünneren Theile sclineeweiss gefärbt war, nach oben und innen aufstieg, und deutlich den Hoden und zwar eine massige dem vorderen Ende desselben, überging. in Strecke hinter , Urei oder vier andere Gefässe dieser Art gingen Diger Entfernung hinter in mä.ssigen in ei- dem beschriebenen, und auch Enlferniingen hinler einander, ebenfalls aus dem Samenleiter hervor und nahmen einen älinlichen Verlauf wie das vonU-rnle, licssen sich aber nicht ganz deullicli bin zu dem Hoden ver^lgon, hauptsächlich Hoden und des weil zwischen den ilaltungsbUndern des Samenleiters ein Geflecht von Blulgefässen lag, das 216 Bemerk, über oder mexikanischen Proteus. d. Acliolott Zweige vielfach sowohl nach jenen als nach diesem Organe aussendete. Mit dem hinteren Ende eines jeden Samenleiters verband sich , ähnlich wie bei den Molchen und dem Salamander, ein Pack eigenthiinilicher, massig dicker und ziemlich langer Gefässe (der Anhang des Samenseine , Reihe hinter einander aus der leiters), die alle in einer Niere hervorzukommen schienen und einen ähnlichen bogenförmigen Verlauf, wie bei den oben genannten Thieren, nahmen. Ihre Zahl schien mir grösser zu seyn, als ich sie selbst beim Salamander gefunden habe. Sie hatten nur massig stellweise ein dichtes dicke Secret, Wände und welches enthielten das Aussehen Ihre vorderen Enden waren innigst mit den Harngefässen der Niere verwebt, und es hielt schwer, diese Enden herauszupräpariren. Deutlich aber zeigten sie sich dann stumpf abgerundet und blind. Nach hinten flössen alle diese Gefässe unter einander und mit des Samenleiters Ende zu einem kleinen Knoten zusammen. Homes Abbildungen stellen einer eingedickten Gallerte hatte. — diesen Theil so roh dar, dass sich der.eigenthiimliche Bau desselben daraus nicht einmal errathen lässt. Beckendrüsen, die ich unter den Batrachicrn nur bei den Molchen gefunden habe , fehlten auch dem Acholotl. Dagegen war ungemein gross, insbeim Salamander je bemerkt habe. Ihre Form, ihre Verbindung und ihre Muskel - und Haulbedeckung waren ganz so wie bei diesem. Ich verweise deshalb auch den Leser, der die Afterdrüse des Acholotl näher kennen lernen will, auf die Beschreibung, welche ich im ersten Hefte meiner Beiträge von der Afterdrüse des Salamanders gegeben die Afterdrüse besondere weit grösser, als ich habe. wie bei Auch ihr innerer dem Salamander, sie Bau war ganz so beschaffen aber sehr viel deutlicher, als - Bemerk, über bei d. Acliolotl erkennbar, diesem, überflüssig seyn dürfte ben. — Der , Bau der Afterdrüse des Acholotl innere welche Die Scheibe nämlich, zweifach. 217 oder mexikaniselien Proteus. weshalb es denn wohl nicht ihn hier noch näher zu beschreiden ist unteren und die Afterspalfe umgebenden Theil der Drüse bildet, besteht aus einer sehr beträchtlichen Anzahl ziemlich grosser und keulenförmiger Röhrchen , die nach ihrer Länge bei dicht einander und gerade ausgestreckt lie- von der Afterspalte nach aussen auslaufen und durch ein lockeres Zellgewebe, das nur io geringem Maasse vorhanden ist, zusammengehalten \verden. Diejenigen von ihnen, welche dem After zugen, strahlenförmig vom nächst stehen, sind nur kurz; je weiter sie aber After entfernt sind, erscheinen sie Wände eines jeden dieser Röhrchen dick und etwas durchscheinend; nem um röthlichgelben angefüllt. — , sind nur massig Höhle die Die so länger. ist mit ei- schleimigen und dicklichen Secrete Der übrige Theil der Drüse dagegen cher Theil übrigens für die Wände wel- , der Kloake als Be- bestellt aus einer Anhäufung von und (das Thier auf dem Bauche liegend gedacht) im Allgemeinen von unten nach oben aufsteigenden Röhrchen , deren Querdurchmesser sich allenthalben gleich bleiben , und die im Ganzen weit dünner sind als die oben angegebenen keulenförmigen Röhr- legungsmasse dient, cylindrischcn chen. , Dflgegen sind ihre Wände verhältnissniüssig zur und überdies auch fester und ganz nndnrchsichfig. Ferner sind diese Röhren mehr oder weniger geschlängelt, hier nnd da gabelförmig unter Höhle viel dicker einander verbunden und durch ein zieinlicli festes , je- doch ebenfalls nur in geringer Quantität vorhandenes Zellgewebe zusammengehalten. Auf imd in der ganzen Drüse bclindct tsicli eine grosse Menge von zum — — Schneidet man den After nach vorn weiter anf und legt dadurch das Theil recht sehr weiten Hlutgefiissen. 218 Bemerk, über d. Acholutl oder mexikanischen Proteus. man Innere der Kloake bloss, so bemerkt ähnlich wie bei den Salamandern, thischer Bogen nach vorn spitz 1) in dieser, eine wie ein go- zulaufende Erhöhung, die eigentlich aus zwei Hälften besteht, von denen je- de einer der beiden Seitenwände der Kloake angehört, und die beide in der Mittellinie des Körpers ineinander Nach übergehen. breitesten nach vorn beinahe in natürlicher stärksten sie bis wo bis diese Hervorragung am an das Ende der Kloake, Mündungen der Sa- zu den beiden seitlichen oder vielmehr (Alles Ihre menleiter. hinten, reicht ist, Lage gedacht) unteren Händer ragen am hervor, und springen gegen die Oberfläche des Leibes, wie etwa die Nymphen Men- des weiblichen schen, klappenartig, und zwar bis in die Afterspalte, Die Oberflache des beschriebenen Theiles endlich Menge sehr kleiner und durchlücherter Wärzchen wahrnehmen, und durch diese münden die cylinderförmigen Röhrchen der Afterdrüse. sich (In den von Home niifgetheilten Abbildungen ist die beschriebene Hervorragung viel zu roh und zu unbestimmt dargestellt Worden). 2) Der übrige und grössere Theil von der inneren Fläche der Kloake lässt eine beträchtliche Anzahl kammförmiger Leisten wahrnehmen, die alle von innen nach aussen divergirend verlaufen, und vor. lässt eine grosse von denen sten, dieser die die hintersten jeder mittleren Kämme aber am Seitenhälf(e grössten sind. am klein- Ein jeder bildet eine aus Zellstoff bestehende Her- vorragung, deren Oberfläche mit einer ziemlich gvosseii Anzahl uiässig langer, dünner und gegen ihr Ende spitz auslaufender Zotten besetzt ist. Jede Zotte ist das hervorspringende Ende eines der oben beschriebenen keulenförmigen Itöhrchen, welche die Scheibe der After, denn ich habe deutlich an das Ende der Zotten verfolgen Offene Mündungen jedoch Hessen sich aller drüse zusammensetzen helfen jene llöhrchen können. bis Bemerk, über d. Acholotl oder mexikanischen Proteus Bemühungen ungeachtet aljer wohl nur, weil 219 nicht auffinden, wahrscheinlich sie durch die lange Einwirkung des Weingeistes zu sehr zusairuiieiigezogen worden waren. (Auch diese Hervorragungen sind in den von Home gegebenen Abbildungen zu roh und überdies ringer Zahl dargestellt worden). in zu ge- Bei dem A\'eibchen waren die Eierstücke verhältnissmässig grösser als bei den Erdsalamandern , hatten aber eine ähnliche Lage, Befestigung und Form. sichtlich der letzteren (der Form) , so stellte Hin- ein jeder einen einfachen Schlauch dar, in dessen im Ganzen nur dünnen Wänden die Eidotter eingewurzelt waren und nach innen in die Höhle des Eierstockes hineinragten. Ob aber in dem vorderen Ende des Eierstockes für den Durchgang der Eier eine besondere Oell'nung vorhanden war, habe ich zu untersuchen vernachlässigt. Die Eidotter übrigens waren nicht durchweg, wie bei den Erdsalamandern, gelb gefärbt, sondern, ähnlich wie bei den Fröschen, in der einen Hälfte gelb, in der an- deren, und zwar grösseren, schwarz. Die Eierleiter waren ebenfalls so beschaffen wie den erwachsenen !Salauiandern> erschienen nämlich als zwei lange, sehr gewundene, ejlinderförmig runde und ziemlich dicke Höhren, deren jede zwischen dem , bei Herzbeutel und der Leber mit einem hautartigen Trichter begann ') und sich in den Anfang der Kloake ausmündete. Der einzige Unterschied zwischen dem Cierlelier des Acliolotls und dem des Salamanders war der, dass bei dem erHteren Tliiere dieses Organ in seinem hintersten Theile nicht uterusartig angeschwollen und auch nicht dickwandiger als tD deinem übrigen Verlaufe war. 1) Beim europ. Protpii» bef^innen die Eierleitcr, ähnlich wie den Schlangen in einer ziemlichen Entrernung hinter dem Merzen. Siehe meine Beiträge z. Gcnch. d. Thierw. Ilft. I. S. 63. bpi , 220 Bemerk, über Von lotl, d. Acholutl oder mexikanischen Proleus. einer Afterdriise fehlte bei dem weiblichen Acho- wie bei den weiblichen Salamandern und Molchen, eine jede Spnr, eben so auch von den kammartigen Leisten im Inneren der Kloake und von den Anhängen der ausführenden Geschlechtswerkzeuge. Ein dünner, bandartig geformter und ziemlich langer Fettkörper war durch eine schmale Hautfalte an die innere Seite eines jeden Eierstockbandes befestigt; ein ähnlicher Körper auch und auf dieselbe Weise an die innere Seite eines jeden Hodenbandes. Noch bemerke Home ich, dass die Abbildungen, welche über die weiblichen Geschlechtstheile des Acho- gegeben hat, im Ganzen sehr wohl gerathen erund dass nur die theils nach vorn, theils nach hinten gehende Verlängerung der Hautfnite, an welcher der Fettkörper hängt, zu unförmlich dargestellt worden ist, so dass es fast scheint, als seyen jene Verlängerungen besondere von dem Fettkörper nach vorn lotls schienen, und nach hinten auslaufende Kanäle. Aus dem allen, was ich nunmehr über die GeBchlechtsvverkzeuge des Acholotl angegeben habe, ziehe ich den Schluss 1) dass die von mir untersuchten Individuen vollreife und zeugungsfähige Thiere gewesen sind; kommen 2) dass der Achototl hinsichtlich des Haues seiner Harn- und Geschlechtswerkzeuge weder mit dem Salamander, noch den Molchen noch auch dem europäischen' , Proteus oder Hjpochton ganz übereinstimmt, wohl aber das Vermittelungsglied zwischen diesen verschie- denen Thieren darstellt; ' 3) dass er schon dieser Rücksicht halber ' Ay..i. •ifif'Sj«'' sleme als ein besonderes Genus aus der Familie der Balrachier aufgestellt werden darf. - Bemerkungen zu den frühern Beitragen Xachträgl. N'achträgliclie etc. 221 Bemerkungen zu den frühem Beides Gefässsystems der trägen zur Geschichte Vögel. Von Vor J. F. Meckel. machte ich auf einige merkwürdige Abweichungen von der Regel aufmerksam, welche das Gefässsjstem einiger Vögel, namentlich die Anordnung ihrer gemeinschaftlichen Kopfpulsader darbietet, einigen Jahren und bemerkte namentlich, 1) dass beim Nundu und Flamingo sich nur eine finde, die beim Nandu aus der linken, beim Flamingo aus der rechten Schlü:ifcelpulsadcr entspringe'); 2) bei der Rohrdommel zwar auf jeder Seite eine Karotis vorhanden sey, die sich aber bald zu einer vereinigen, welche den grössten Theil des Halses durchläuft ^). Zufüllig hatte ich das Vergnügen, Herrn Professor Schlemm aus Berlin bald nach dem Abdrucke der vorstehenden Beobachtungen hei mir zn sehen, und erfuhr von ihm bei dieser Gelegenheit, dass auch er dieselbe Bemerkung, vorzüglich aber bei kleineren Vögeln, gemacht und auch Dissertation , einer mir in bekannt gemacht habe Das iKt, bis dahin unbekannten die er mir bald darauf gefälligst zusandte, ^). specieilere Kesultat von seinen Untersuchungen dass Silta curopaea, Corvus cornix, l'icus glanda- riuB, Oriolus galbula, 1) Alauda arvensis, Turdus viscivo- Beitrag zur Geschichte des Genisssystema Diese» Archiv. Itd. 'Ij ZuHalz zu N. S) I'. 1. 1H26. III. u. 8. S. 20. w. N iler Viigel. Ml. Ebend. 157. Hauer, Uia'juinitiones circa iiunnulliirum avium .systenia arteriuauiii. Berül. WiJS. 222 Nachträgl. Bemerkungen zu den frühem Beiträgen Emberiza und miliariR, Fringilla Parus major, Ilirundo urbica, Cypselus apus und Podiceps oristatus nur eine, und immer die linke, Karotis haben. rus, L(H^ia, caelebs und linaria, cifrinella Motacilla ruticilla, Hätte ich nicht, wegen der durchaus bestimmten Angabe der bewährtesten Zootomen, die Anwesenlfeit blos einer linken Karotis, welche ich beim dreizehigen Strausse fand, für eine ausserordentliche Seltenheit geda sie doch fast so häufig als die Anwesenheit von zwei ganz getrennten Karotiden ist, welche al% allein vorhandene Anordnung angegeben wird, so wäre ich theils nicht in den Irrlhum verfallen, sie mit der Länge des Halses in Verbindung zu setzen , theils hätte ich unstreif'g mehrere hieländische Vögel in dieser Hinsicht untersucht, und an ihnen die erwähnte Anordnung halten, gefunden. Bei weiterer Verfolgung des Gegenstandes fand ich mehrere nicht unwichtige Beiträge zu dem schon früher Bekannten, die ich hier, mit beständiger Berücksichti- gung eines vortrefflichen, im Sommer dieses Jahres er- schienenen Progratnnis') unsers berühmten A(7:scÄ, desto lieber jnitiheiie, da Herrn Srh/emms und meine älteren^ sowoiil als neueren Beobachtungen durch seine Forschun- gen auffallend bestätigt werden, ungeachtet wir alle völlig unabhängig von einander untersuchten. Zu meiner grossen Freude bestätigte Herr Professor Nitzsch i) die Anwesenheit einer einzigen rechten Kopfpulsader beim Flamingo, was ich in der That bis dahin für eine individuelle Ausnahme weil ich nach meinen ersten Angaben, gehalten hatte, wie sich nach- her finden wird, mit Herrn Professor Schlemm überein- stimmend, bei sehr vielen Vögeln immer die linke Kopfpulsader des Nandu 1) Obserrationes gefunden hatte. de avium arteria carotideromiiiuni. Halae 1829. \ zur Geschichte des Gefiisssystems der Vögel. 2) Fand er dreimal die 225 von mir für die Rohrdom- mel angegeljene Bildung, die ich auch nachher nocli zweimal zu bestätigen Gelegenheit hatte. Nach seinen und meinen frühern Untersuchungen Rar die Anordnung der Kopfpulsader beim zweizeiligen seitdem aber habe ich zwei schöne Strausse ungewiss Exemplare, ein männliches und ein weibliches, zu untersuchen Gelegenheit gehabt, und m beiden ganz gegen meine Erwartung eine doppelte, in ihrem ganzen Verlaufe von der der andern Seite getrennte gemeinLeider haben Duschaftliche Kopfpulsader gefunden. verney und Perrault weder beim Sfrausse, noch beim , diesen Gegenstand Rücksicht genommen '). Bauers Untersuchungen konnte ich ferner durchaus bestätigen, und mit Vergnügen benierke ich bei dieser Kasuar auf Gelegenheit, dass mein sehr flcissiger Assistent, Herr ohne mit den Bauenchen Untersuchungen bekannt zn seyn , durch meine Bemerkungen aufmerksam gemarht, beim Skeleliren eines Podiceps cristatus gleichAusserdem sähe er falls blos die linke Karotis fand. späterhin in meinem Auftrage mehrere der nachher zu erwähnenden Vögel nach, und ich fand seine Befunde bei wiederholter Untersuchung fast ohne Ausnahme bestätigt. ßfiii/er, viele Eine eigenthümliche Anordnung zeigten mir ferner Papageien. Statt dass nämlich bei den Vögeln allgemein sich die einfache oder doppelte Karotis selir gegen die schnell Mittellinie hin wendet zwischen den vordem Halsmuskeln, oft und hier tief selbst in einer längern oder kürzern Strecke in einer durch die vor- dem Dornforlsälze gebildeten Hinnc verläuft, hier in mehrern Arten weit oberflächlicher. liegt sie Schon die rechte tritt erst ungefiihr in der Mitte des Halses zwischen die MuHkcIn und ganz in die Mittellinie, bleibt 1) Mem. p. a. ii I hiiit. nat. den animaux. 1676. Fol. 165. 18S. 224 Nachtrag!. Bemerkungen zu den frühern Beiträgen hier nur in einer kurzen Strecke nach aussen und gegen im obern und wendet sich bald die Oberflache hin, so dass sie Viertel des Halses ganz frei liegt. Noch weit die linke vom gewöhnlichen Typus ab, indem sie dicht unter der Haut neben der Halsvene auffallender weicht ganz frei am ganzen Plalse Diese Anordnung fand verläuft. ich bei Psittacus ochrocepha- lus, leucocephalus, erithacus, mitratus, pulverulenfus, vi- dem Hauen und rothen Ära, und wegen unvollkommnen Gefieders nicht rescens, rufirostris, in zwei andern, J wohl zu bestimmenden Arten. Herr Prof Nüzsch sähe dieselbe Anordnung ausser bei Ps. ochrocephalus, leucocephalus und erithacus, auch bei Ps. canicularis und Macauanna. Sehr auffallend war es mir daher, bei mehreren Arten ganz verschiedene Anordnungen zu finden. Namentlich zeigten mir Psittacus passerinus, pullarins, scapulatus, grandis, barbatulus, und zwei, gleichfalls aus dem obigen Grunde nicht mit Sicherheit zu bestimmende Arten, die gewöhnlichere Anordnung, wobei die zwei Karotiden sich stets zwischen die Halsmuskeln begeben und dicht neben einander bis zum Kopfe heraufgehen. Herr Prof Nitzsch fand diese zweite Anordnung auch bei Ps. haematodus '). Bei Psittacus galeritus fand ich dagegen nur eine, namentlich die linke, die sich auf die gewöhnliche Weise sehr früh zwischen die Halsmuskeln begiebt und erst dicht unter dem Kopfe spaltet. Eben so sähe diess bei derselben Art Herr Prof. Nitzsch -). Nicht uninteressant 1) A. a. O. 21. 2) \ 0. 26, a. ist es endlich, zu bemerken. 226 zur Geschichte des Gefässsj'stems der Vögel. dass Ps. sulphureus einen noch nicht bekannten üebergang von der gewöhnlichen zu dieser Bildung macht. Hier näinhch fand ich zwar auch eine .sehr grosse linke Karotis, die sich auch bald an die Wirbelsäule begab, ausserdem aber eine sehr kleine rechte, die unten am Halse mit ihr zusammenfloss. Hiernach finden sich also zwei Hauptarten des Verlaufes der Kopfpulsader bei den Vögeln. Entweder näm- zwei, eine rechte und eine linke, vorhanden, lich sind oder es findet sich nur eine. Die erste Art zerfallt in zwei Unterabtheilungen, indem die beiden Karotiden, bei der gewöhnlichen Anordnung, entweder dicht neben einander verlaufen, oder, viel seltner, weit von einander getrennt und, besonders die linke sehr oberflächlich liegen. , wo die Sie zeigt zunächst wieder zwei Ab- Die zweite Art besteht aus den Bildungen Karotis einfach ist. , Entweder nämlich entspringt die Karotis zwar auf beiden Seilen, beide aber vereinigen sich zu thellungen. oder es findet sich durchaus blos eine. einer, Beide Abtheilungen zerfallen wieder in zwei Unterarten. Bisweilen nümlich sind beide Karoliden gleich gross, und Anordnung die i.st daher symmetri.sch. es sich bei der lioltrdommel; So verhält bisweilen dagegen ist die namentlich die rechte, sehr klein und vereinigt «ich stets mit der viel grossem linken. Diese Anordeine, nung zeigt Wo I's. sulphureus. nur eine Kopfpnlsader findet, ist diess entweder die linke oder die rechte. Die erste Bildung sich irit die bei weitem häufigere, wenn man nur auf d.e Arten Kücksiclit nimmt, fast so häufig als <lie Arwc- kenheit Non zwei gleich grossen; und kommt, nur beim Flamingo vor. höcliNt bellen Mrckelt ^l.l,iv I. Aiiat. die letztere so weit bis jetzt u. I'hy«. 1829. (5 dagegen bekannt, 226 Nachträgl. Man Bemerkungen üu den frühern Beiträgen sieht leicht, Bildungen verschie- dass diese dene Stufen darstellen. Bei PslttacHS ochrocephalus u. s. w. sind beide Kaam weitesten von einander getrennt, und sie nä- rotiden hern die am offenbar den Säugthieren sich Lage der meisten durch Karotis. Hieran schliesst sich zunächst die Bildung, wo beide Karoliden dicht neben einander, aber getrennt, bis zum Kopfe, verlaufen. Auf wo diese folgt die x\nordnung von Ardea stellaris, beide getrennt entspringen, aber verschmelzen. Ihr zunächst steht die von Ps. suiphureus, und end- lich folgt die, Fände wo sich sich blos eine Kopfpulsader findet. 1) noch ein Beispiel von Anwesenheit einer grossen, eigentlichen, rechten, und einer sehr kleinen , rudimentären, linken Kopfpulsader, und 2) einer oberflächlichen rechten, tiefer liegenden linken, so würden, dem Anscheine nach, alle möglichen Varieläten, wel- che sich, nach dem bisher Bekannten, aus dem Vogeltypus entwickeln können, gegeben seyn. Das häufige Vorkommen blos einer linken Kopfauf den ersten Anblick mit dem sehr gewöhnlichen Uebergewichle der rechten über die linke indessen halte ich Hälfte im Widerspruche zu stehen Sehr deutlich diesen Widerspruch nur für scheinbar. spricht sich nämlich hierdurch das Vorherrschen des Ar>- pulsader scheint ; terieusystems auf der linken Seite aus, hinlängliche erwiesen ist das durch eine Menge von Thatsachen eben als die vorzugsweise so allgemeia Neigung des Venen- systems, sich auf der rechten Seite anzulagern Ausser diesen allgemeineren Bedingungen füge ich sowohl nach des Herrn Prof Nilzsc/i, als meinen eigenen Beobachtungen folgende specielle Thatsachen bei, damit der Gegenstand hier, wo er zuerst zur Sprache gebracht wurde, auch möglichst vollständig verfolgt werde. 227 iur Geschichte des Geßsssystems der Vögel. F.ine bei gewöhnliche doppehe Karotis fand ich, ausser den früher und im Vorstehenden erwähnten Vögeln, 1) bei allen Tag- und Xachiraubvögeln, die ich untersuchte; dasselbe Nitisch bei einer grossen Anzahl, namentlich Faico albicilla, folvus, lagopus, buteo, palumbarius, nisus, aeruginosus, pjgargus, cinereus, api- vorus, haliaetos, peregrinus, subbuteo, aesalon, tinnunculus, Slrix bubo, ottis, brachyotos, aluco, risoria, pas- serina, flammea; 2) bei einigen Sperlingsvögeln; namentlich Capri- niulgus europaeus, Alcedo ispida, Ampelis garrulus; dasselbe sah hier auch Aitzsch; 3) unter den Klellervügeln, ausser den angeführten Papageien, bei Cuculus canorus und Musophaga persa; dies bestätigt auch die Angabe von Nitzech für Cucu- lus canorus; 4) bei allen Hühnervögeln , namentlich auch nach Nilztch bei Columba, Tetrao tetrix, l'erdix cinerea, Gallus, Phasianus colchicus, Meleagris gallopavo, Niimida nieleagris, Crypturus variegatus; wozu ich noch Tetrao urogallus setzen kann. 5) unter ich bei der den S/rauntarfigen fanden Truppe, ich, Nilzsch und wie srhon oben bemerkt, beim ziceizehigen Ulruitits zwei Karotiden; fi) dasselbe gilt fast für alle mit der schon angeführten Ufvtvögel, namentlich, Ausnahme »on Ardea stella- Ardea cinerea, Grus comnuiiiis, Ciconia alba und nigra, (jalliniila, Fulica, Crex, Kalliis, I'arra, Numcnius, Liniosu, Tringa, I'halaropus, Cliaradrius, Toris, für tanuH, Sculopax, Glareola Nilzsr.h hat melirere Arten dieser Gattungen angeführt, und ich ich auNHCrdem auch bei l'latalea bemerke nur, dass leucorrodia und llae- niatupus OHtr.'ik-guH dieselbe Uildung fand. I).i sich bei Ardpa Klellaris eine bisher anderswo nirlii f/r-fundene Anordnung zeigte, während Ardea cinerea ilir ;;c\\iilin- 229 N'achträgl. liehe hat, Bemerkungen zu den frühem Beiträgen so wäre die Untersuchung anderer Arten inIch konnte so wenig als Nilzsch Ardea miund Perrault's Angabe von zwei Karotiden bei Ardea virgo ist unvollständig, da er blos von ihrem Ursprünge, nicht von ihrem fernem Verlaufe teressant. Duta erhalten, redet '), 7) Auch die meisten, wahrscheinlich alle, Schwimmvögel zeigen sie. Nitzsch und ich fanden sie wenig- AnAnas, Mergus, Uria, Colymbus, Alca. Zu diesen kann ich noch die von Nitzsch nicht angegebenen Cygnus, Sula, Proceliaria und Aptenodytes, setzen, so dass also den Schwimmvögeln ohne Ausnahstens bei Lesiris parasitica, Larus, Sterna, Carbo, ser, me diese Bildung zuzukommen Die Anordnung, wo linke, Kopfpulsader üadet, kommt den namentlich die bei weitem mei- besonders allen denen, sten Sperlingsvögeln, Nitzsch ächte sind, scheint. sich nur eine, zu. Er fand sie die nach namentlich bei al- von ihm untersuchten Arten der Galtungen Corvus, Lanius, Bombycophora, Muscicapa, Turdus, Sylvia, Mofacilia, Accenlor, Spheniscus, Troglodotes, Kegulus, Palen, rus, Certhia, Neclarinia, Coereba, Silta, Oriolus, Icterus, Alauda, Emberiza, Fringilla, Pyrrhula, Ilirundo, Cypselus, Trochilus, Merops, Upupa, was sich für Upupa, Merops, Trochilus, Cypselus, Hirundo, Fringilla, Alauda, Oriolus, Sitta, Nectarinia, Cerlhia, Parus, Regulus, tacilia, Sylvia, Mo- Turdus, Muscicapa, Lanius und Corvus, ungeachtet es dessen freilich nicht bedarf, auch durch meine Untersuchungen bestätigt. Noch kann ich dazu Pipra aureola und Tanagra violacea setzen. Ausserdem fand er sie unter den Klettervögeln bei Pleroglossus, Picus, Jynx, und, wie schon oben bemerkt, bei Ps. galeritus, bei den drei letzten auch ich. In die- 1) M^m. p. 8. a l'hist. des animaux. 1676. Fol. 161. zur Geschichte des Gefässsystenis der Vögel. ser Ordnung fand ich es 229 ausserdem noch bei Bucco leucops und Ramphastos. Endlich sah JVilzsch dieselbe Anordnung auch, wie schon Bauer, noch bei Podiceps cristatus, ausserdem noch bei P. rubricollis und minor. Zum Schlüsse bemerke ich noch, dass ich, wie auch schon von Nitzsch für seine Untersuchungen bemerkt wurde, in derselben ungeachtet ich oft 10 bis Art nie Abweichungen fand, 12 Exemplare untersuchte. Xa- geschah diess, ausser den gewöhnlichen Vö- mentlich geln, schon sehr früh auch bei Psittacus erithacus, leu- cocephalus und ochrocephalus, weil mir die Abweichung von der gewöhnlichen Bildung, bei welcher die beiden Karotiden dicht neben einander unter der Mittellinie verlaufen, desto mehr auffiel, da sie sich mit so hohen von Cuvier und Tiedemann im geDass der letztere die befand. verschiednen, jetzt bekannten Bildungen nicht fand, ist bei geiner Genauigkeit auffallend, da er zwar') „nur die mit V\ achsmasse atisgespritzten Arterien eines MäuseAutoritäten als die radesten Widerspruche Huhns, eines Schieans und einer Gaits und verfolgte," doch aber „die meisten deutschen und mehrere ausländische Vögel zergliedert Blumenbuch, Carus, Aller», Kühl haben hatte"'), habichta , eines untersuchte gleichfalls entweder nichts oder nur das Gewöhnliche, mit Cuvier» und Tiedemaiins Angaben übereinstimmend, o dass also, zumal da ich auch bei den altern Anatomen nichts darüber finde, die vorstehenden Entdeckungen allerdings der neuesten Zeit anzugehören scheinen. iJass die so sehr häufige Anwesenheit einer einzigen linken Kopfpulsader erst so spät gefunden wurde, ist übrigens wohl 1) Zuulogie. 2) Ebend. Vorrede II. dem Umstände zuzuschreiben, 581. \'l. dass 2.30 Bettrag zur Entwickelungsgescliichte der Lungen. Gänse - und Hühnervögel, welche die im Allgemeinen beschiieljene Anordnung mei- gewöhnlich nur RanhviJgel , dem Btentheils haben, Rnatoniischen Messer, als die grös- sern oder häufigem, vorzugsweise unterworfen werden. Tiedemann untersuchte auch nur Vögel aus diesen Ordnungen. Man sieht aber auch hieraus, dass man nicht zu schnell allgemeine Regeln festsetzen darf. Beitrag » » eit zur Entwickelungsgescliichte der Lungen. Von J. F. M E c K E L. entfernt, mir fremde Entdeckungen, W'e über- haupt fremdes Eigenthum zueignen, oder auf Irrlhiimern beharren, oder begangene abläugnen zu wollen, mich doch halte Beschuldigung %on Irrthümern, begangen habe, von mir abzuwehren. Herr Prof liaf/ike, den ich eben so sehr ich für berechtigt, die die ich nicht wegen se ner Gelehrsamkeit, seiner Geschicklichkeit seines Fleisses, als und mehrerer Beweise von Wohlwollen gegen mich achte und liebe, wird es mir daher nicht verübeln, wenn ich mich gegen eine Aeusserung voa ihm verwahre die unstreitig nur durch ein Versehe» entstanden ist, und die er hei Gelegenheit wahrscheinlich selbst zurückgenommen haben würde. Ich finde mich hierzu desto mehr veranlasst, da mancher wüTdige Mann, auch wenn er besser unterrichtet wäre, sehr leicht durch jene Stelle zu der Versuchung geführt werden könnte, mir, wenn auch nicht vor dein gelehtlen Publicum, doch , vor aus Unwissenheit gläubigen Jüngern, iröhüch einen 231 Beitrag zur Entwickelungsgescliklite der Lungen. Irrihnm aufzubürden. Ich spreche hier aus " Erfahrung. vielfölii^jer " ' ' Herr Prof. Rathke sagt in seiner tortreffliohen AbiJ handlang „über die Entwickelung der Allieniwerkzeug«' '''" '' bei Vögeln und Siiuglhieren;" ') „In den kurzen Angaben, welch» Jf. F. Meckel in seinen Beitragen zur EntwickelungsgeSchichte des Her' zens und der Lungen'der Saugthierö (Archiv II. 4Ö2. IV.) über die Entstehung der Lungen mitgelheilt hat, scheint derselbe bfhaiiplen lu itolleu, dass die Lungeln in zum Vorschein kommen. doppelter Zahl iVIeine Beob- achtungen erlauben mir nicht, dem beizupflichten" Ohne nitt für jetzt entscheiden zu wollen, der Thatsacli« verhallt, thiere sich wirklich nur aus einer allniälich der Länge nach wie es dass die Lungen der theilt, Sicfe 'Säiigi! Masse bilden, die sich glaube ich die Aeusse- rung; „tiass ich die Ursprüngliche üiiplici/ät derselben behavplet Jiätte,"' berichtigen zu können und zu niüsisen Ich habe niimlich 1) weder an der vom Hrn. Prof. liathhe angeführten Stelle, noch überhatipt irgendwo br- Lungen von Anfang an doppelt seyen, habe diese Ansicht nicht einmal angedeutet, so häufig sich auch in meinen AbhuudlungeH-, Beiträgen'^ hauptel. dass die ja i<jh dem Handbuche der piil'i.ologischtn, 80 wie dem dcf und dem Systeme der vergleichenden AliU-> meimciitirlieii lumie die Gelegenheit gei\inden hätte 2) aber hübe ich tujnllig ; gerade das Ge'gentheit davon, namentlich in dem vom Herrn Prof. RalMie &^ '''' geführten Aufsaize bciliiiifig bemerkt. Ich spreche nur, namentlich bei der Beschreibung eine« sieben Linien langen menschlichen Fötus, \on einar Lunge' ), während 1) ich ausserdem von den Lungen rede. Uiinner Abliandluiigt-n t) Ar.hiv II. S. 407. lti;;8. \'l. tOZ. 232 Beitrag zur EnlA\ickelungsgeschichte der Lungen. Ferner gebe ich sowohl in der Darstellung der allgemeinen Resultate '), als bei |der Beschreibung eines neun Linien langen menschlichen Embryo ausdrücklich , an^), dits^ die Lungen sehr dicht neben einander liegen; und endlich sage ich von den Lungen eines 7t Linie langen Schafsenibryo , dass sie au ihrem obern Ende vereinigt scheinen Da habe, ich dass ^). nun nirgends die Behauptung die aufgestellt Lungen ursprünglich getrennt seyen, vielmehr gerade das Gegentheil mehrmals angedeutet habe, sehe ich in der That nicht wohl ein, wie Herr Vioi.Rathke mich jianz unschuldigerweise eines Irrthums geziehen hat. Schlimm genug, wenn man diesen wirklich begeht und später durch sich selbst oder den Kritikus darüber belehrt wird! Die Thatsaohe übrigens ist,, wenn sie richtig ist,: in vielfacher Hinsicht interessant: 1) wegen der Uebereinkunft der Lungen, Vieren und Nebennieren in ihrer Entwickejüng. Noch naher liegt wohl die mit der Thymus, dem durch Nachbarschaft und Function Jen Lungen nah verwandten Organ ,2) weil mehrere Thiere, namentlich unter den IVir- bellhieren besonders die Opliidier, unter den Wirbellosen viele Gastetapoden das ganze Leben hindurch nur eine Lunge besitzen; 3) in pathologisch -anatomischer Hinsicht, indem sich vielleicht aus dieser ursprünglichen Einfachheit der Lungea der ursprüngliche Fällen erklären 1) S. 431. 2) S. 410. 3) S. 421. lässt. Mangel derselben in manchen Beitrag zu der Geschichte ungewühnlicher Knochen. 233 Beitrag zu der Geschichte ungewöhnlicher Knochen. Von J. F. M E C K E L. JLm Sommer 1828 fand ich zufällig bei der Untersuchung der Verdauungswerkzeuge des gew'Ohiilicheii Igels zwei ansehnliche Knochen im Zwerchfelle desselben. Schon damals erschien diese Bitdung als regelmässig, indem ich sie theils allein , theils mit Hülfe meines gelehrten Freundes, Herrn l'rof Eschericht zu Kopenhagen, in 6 bis S Exemplaren fand, und jetzt, wo ich bei näherer Untersuchung des Gefiisssystems wieder auf diesen Gegenstand /.urückkaiii, sah ich dasselbe in 15 Exemplaren wieder, so dass über die Bestiindigkcit der Bil- dung wohl kein Zweifel Statt finden kann. Diese Knochen liegen da, wo der von den Lendenwirbeln sehnig aufsteigende Theil des Zwerchfelles fleischig wird , ungefähr der Mitte des zweiten Lendenwirbels genau mit der Substanz des Zwerchdem Zwisrhenwirbelbande verSic sind platt, von oben nach unten, d. h. von bunden. dem Kücken zur liauchseite am längsten, ungefähr 3 Linien lang, von vorn nach hinten höchstens 1-j-" hoch, von innen nach aussen sehr dünn. Ihre Spitze gegenüber, felles sind verwebt, locker mit ruht auf diesen, ihr breiteres vorderes Ende läuft in zwei kurze Zacken, eine obere und eine untere, aus. Sie liegen gerade am obern Ende des Aortenschlitzeg und Kchliessen die Aorte ziemlich eng ein. Sie finden männlichen und weiblichen Thicren, noch nicht aber beim reifen Fötus. hieb bei Mit dem, von tiefliichen Ueobachtern, namentlich 236 Heber den ausdehnbaren Anhang auf dem Kopfe für den vollkommenen Zustand. Bei jungen Thieren ist der Knochen weit kleiner, selbst blos knorpelig. Ganz vermisst habe ich ihn, ganz junge Thiere ausgenommen, nur einmal bei einem erwachsenen, 11 Zoll langen weiblichen Igel. Allerdings scheint also individuelle Ver- wenn gleich selten, Statt zu finden. Sexuelle glaube ich kaum anzunehmen zu haben da ich den Knochen bei Männchen und Weibchen auf dieselbe Weise varilrend, und das Maximum seiner Entwickelung schiedenheit, , in beiden Geschlechtern gleich fand. Eine individuelle Verschiedenheit bemerkte ich übriDie beiden Knochen waren in der Mit- gens zweimal. unterhalb der Aorta, zu einem Halbringe zuübrigens nicht etwa Alter- oder Geschlechtsverschiedenheit anzusehen, da tellinie, sammengeflossen. als Diese Bildung ist beide Thiere 1) jung, 2) von verschiedenem Geschlecht waren. Die Häufigkeit des gend Schfeeitiigels in der hiesigen Ge- meiner grossen Freude die genaue Verfolgung meines Fundes, die mich von der grossen verstallete mir zu erwähnten Bildung überzeugte. Allgeraeinheit der Zu wünschen wäre noch die Bestimmung der Lebensperiode, in der sie gewöhnlich anfängt, diese aber war mir aus Mangel an passenden Gegenständen nicht möglich. Tin. Ueber den ausdehnbaren Anhang auf dem Kopfe des Klappmützen -Seehundes (Phoca cristata). Von WiLH. Kapp, Prof. der Anatomie zu Tübingen. (Mit Kupfertafel VU.) Im hohen Norden findet sich ein durch die sonderbare Gestalt seines Kopfes höchst ausgezeichnetes Thier aus 237 des Klappmützen - Seehundes. Die Wallfischfänger bezeich- der Familie der Robben. nen es wegen eines besonderen, grossen, häutigen Anhanges auf dem Kopfe mit dem Namen Klappmütze '). Da dieser Anhang seinem Baue und seiner Verrichtung nach noch wenig bekannt ist, so will ich in Kürze angeben , was die anatomische Untersuchung mich über dieses Organ gelehrt hat, und was ich über die Function desselben denke. Die äussere Nase dieses Seehundes hat eine ausserordentliche Entwickelung erreicht; aber nicht in Gestalt eines Rüssels, sondern dieser Theil erscheint als Der Raum membranös- muskulöse Blase. eine grosse, zwischen der äusseren Oeffnung der knöchernen Nasenhöhle und zwischen den Nasenlöchern erweitert sich zu einem Beutel, der, wenn er von Luft ausgedehnt ist, Raum genug hat, um den Kopf eines Menschen aufzunehmen. Dieser Sack erhebt sich unmittelbar vor dem Auge und erstreckt sich bis zu dem vorderen Rande des Zwiscbenkieferknochens. Durch diese Eigenthümlicbkeit der Organisation erhält das Thier ein fremdartiges Angehen, und die Gestalt des Kopfes unterscheidet sich auffallend von der aller übrigen Säugethiere. Durch eine senkrechte Scheidewand, eine Fortsetzung der Scheidewand der knöchernen Nasenhöhle wird dieser Beutel in zwei seilliche Abtheilungen getheilt. Auf der inneren Oberfläche 1) findet sich eine weiche, glatte Synonyma, l'lioca cucullata Hodd. Phoca leonina Olli. Phoca cristala Gm. FI. p. 170. I'aliric. Olli, Fauna Grocnland. fabric. Scihrifien der naturforsclienden UtBcllmliart vun Kopenhaj^en Ir 'l'heil. /. E. Dekay, Annala l.yeeum of Natural llistury üf New- York Vul. I. 1824. Stenimatupus criitatu« Fr. Cucitr, Uict. des sciences naturelles. of tlie Vol. »9. p. 551. Cyitopliora burealii Kilton, SkandinaTiik Fauna I. S82. 238 Ueber den ausdehnbaren Anhang auf dem Kopfe Schleimhaut, eine Fortsetzung der Schleimhaut der Nasenhöhle. Zwischen dieser inneren Memhran und den allgemeinen Bedeckungen ist eine Lage von Muskelfasern angebracht, die von einer Seite zur andern sich und manche Bündel befestigen sich an die allgemeinen Bedeckungen der Blase. Auch in der Schei- erstrecken, dewand dies sind deutlich Muskelfasern zu erkennen der Theil der Scheidewand, ist ; über- welcher an die knöcherne Nasenhöhle gränzt, mit einem senkrechten Knorpel verstärkt. Andere Knorpel der Susseren Nase Die allgemeinen Bedeckungen haben, an Dicke abgenommen, sind aber sehr ausdehnbar, und die Haare sind kürzer und weniger dicht stehend als auf der übrigen Oberfläche der Haut. Die dicke Fettlage, welche aiii übrigen Körper unter den allgemeinen Bedeckungen liegt, fehlt an dem Beutel und wird durch eine Schicht von sehr elastischem Zellgewebe vertreten. Um die änsseren Nasenlöcher herum sind die Musund bilden einen ringförmigen kelfasern angehäuft , Schliessmuskel. Es ist auch von den anderen Robbenarien bekannt, dass sie ihre Nasenlöcher vollkommen finden sich nicht. wo sie diesen Beutel überziehen, verschliessen können. Nachdem inuskel die äusseren Nasenlöcher ddrch den SchliesS" verscldossen sind, kann von den Lungen ans knöcherne Nasenhöhle der membranös-nmskulöse Sack, unter welcher Form die äussere Nase bei diesem Thiere erscheint, fast kugelförmig sich aufblasen, wobei er dann beträchtlich über den Unterkiefer Die Blutgefässe, besonders aber die Ner-: hervorragt. ven dieses Beutels zeichnen sich durch ihren gewundurch die denen Verlauf aus, damit sie nachgeben können, wenn Wir finden auch dieser Theil von Luft ausgedehnt wird. sonst bei anderen Organen, welche einer beträchtlichen Verlängerung oder Ausdehnung fähig sind, eine ahn- 239 des Klappmützen -Seehundes. Anordnung der liehe Gefiisse, so bei den Schlagadern der Gebärnmtler, den Kranzschlagadern der Lippen, der Durch die Ziisammenziehung der angegebenen Muskelhaut kann die Luft aus dieser Höhle ausgestossen und dieselbe sehr betrachtlich verengert Ziingenschlagader. \verden. Wenn dem dieser Seehund auf den Klippen oder auf Eise liegt und gereizt wird, so bläst er seine Nase auf, so dass sein Kopf dadurch auch vor den Streichen der Wallfischränger geschützt wird. Bei dem riesen- (Phoca proboscidea), der die entgegengesetzte Halbkugel der Erde bewohnt, ist auch eine ausserordentliche Ausbildung der äusseren Nase beim männlichen Geschlechte eingetreten, sie erscheint luässigen liüsselseehunde aber unter der Gestalt eines Riissels. Ohne Zweifel Klappmützen-Seehunde dieeinen Vorrath von Luft aufzunehmen, wodurch diese Thiere, die ihre Nahrung unter dem Wasser zu suchen haben, fähig gemacht werser dient beim geriiimiige Behälter dazu, den, längere Zeit unter der Oberfläche des verweili-M. ()(lut Fubricius erzählt von Wassers zu dem Klappmü- tzen-Seehunde, dass er sich dadurch auszeichne, dass er im Stande sey, besonders lange unter dem Wasser sich aufzuhaltco, ohne zu athnien '). Nach dem allge- meinen Gesetze, dass bei dem männlichen Geschlechte die Athfuungswerkzeuge eine vollständigere Entwickelung er- dem weiblichen, kommt bei dieser Klappmützen - Robbe der beschriebene Anhang der ItespirationHorgane nur dem männlichen Gcschlechte zu. Bei den weiblichen Thieren und bei den jungen männlichen reichen als bei ist diese membranöse Blase nur einem iiudimento nach Olho Fahririui, auifulirliche BpBclirpiliuii); Im «riit«n Bande der Schritten «chenden liesellackiift zu Kupenhu;;en. 1) •chen Keeliunde. ilpr ypünlafidiiler natuiliir- 240 Heber vorhanden. den ausdehnbaren Anhang auf dem Kopfe etc. In der Klasse der Reptilien bietet uns nach den Beobachtungen von Geoffroy Haiiit-Hilaire ') das grosse Gangeskrokodil, das in seiner Lebensart mit den Phoken in mancher Hinsicht Aehnlichkeit hat, eine anawie die Klappmütze. Den er- loge Erscheinung dar, wachsenen männlichen Individuen dieses Krokodils ist es eigenthiimlich, dass nicht nnr die äussere Nase zu einer geräumigen hervorragenden Höhle ausgedehnt ist, sondern auch der Knochen, welcher dem inneren Fliigelerscheint unter der welche in die Nasenhöhle sich einDie Krokodile können auch, wie die Robben, fortsatze des Keilbeines entspricht, Form einer Blase, mündet. willkiihrlich ihre Nasenlöcher verschliessen. Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass diese Es ist mit Räume dazu bestimmt sind, einen Luftvorrath aufzunehmen, der diesen Reptilien beim langen Aufenthalte unter der Oberfläche des Wassers nützlich ist. Mit den Säcken, welche auf dem Kopfe der eigentlichen Cetaceen, zwischen der äusseren OetFnung der knöchernen Nasenhöhle und dem einfachen oder doppelten Xasenloche (Spritzloche) angetroffen werden, scheint der membranös-muskulöse Beutel des Klappmützen-Seehundes eine entfernte Aehnlichkeit zu besitzen. Bei den Cetaceen dienen diese Säcke zum Ausspritzen des Wassers und scheinen, da sie von Zweigen des fünften Nervenpaares mit Nerven versorgt werden, während das erste Hirnnervenpaar fehlt, und da die eigentliche Na- senhöhle nur als ein enger, glatter Kanal ohne Neben- höhlen und ohne Muscheln erscheint, vielleicht zugleich An ein Ausstossen als Geruchswerkzeuge zu dienen. von Wasser durch die Nasenlöcher ist bei diesem See- hunde wegen des Baues der Nasenhöhle 1) Memoires du Museum nicht zu denken. d'histoire naturelle. cherches sur l'or^anisation des Gavials. Tom. XII. Re- w. 241 Von dem, diesem Seehunde verwandten, Wallross (Tri- Frage nach der Sphäre der Productionen chechus rosiiiarns) zwar ist u. e. öfters behauptet worden, es Wasser aus durch die Nase; ich habe aber den Ungrund dieser Angabe hinlänglich dargethan in meiner Abhandlung über das Zahnsystem stosse gleich den Cetaceen des Wallrossea '). K. Frage nach der Sphäre der Productionen, zunächst nacii liier Vorrichtung Organisationen der wahrnehmbaren sinnlicli Production der Säfte in höheren fiir vom Gas ren Flüssigkeiten. an bis zu den tropfba- Oder: Giebt es ein Saftparen- einen besonderen vom Nerven- und Systeme sinnlich wahrnehmbaren abge< gränzten Apparat, nebst Reflexionen über organische Nomologie und Pathonomie. chyma Gcfäss als - Vom Dr. G. L. Ofterdinger. Augen springenden GegMisätze dec organischen Thätigkeiten im kranken Zustande erweckten in mir gleichzeitig den Gedanken an Pathonomie, JLlie stark und in die Frage, ob es eine besondere Vorrichtung für gäbe. Ich neigte mich bald auf die Seite derjenigen, welche Zweifel erhoben gegen die Meinnng, als ob die Productionen durch das Nerven- und die die Productionen Gefässsystem vollführt werden. Ich wurde nicht wenig beunruhigt durch diese Betrachtungen. Denn was wäre 1) 8. Nalumiasenachaftliche Abhandlungen, herauagegeben von einer UeaeUschafl in W urteoiberg. Zweiter ISand. S. 107. Mtektli Arthiv f. Anat. u. l'hya. 1829. 16 242 frage nach der SpliUle der die Lehre Prii<Iiicliuneü u f w. vom Fieber, von der En(ziindiiiig, wie mangeliiaft die ganze Pathologie, wenn diese Vorrichtung als ein Besonderes existirte? Eine richtige Schätzung d'et vorhandenen Thatsachen könnte unuiöglich Statt haben, ijnd jede wiederholte Prüfung derselben niiisste neue Lücken und Widersprüche entdecken. In Betreff der organischen Nomologie und der Pathonomie würde man weit voranschreiten, nicht welche Weise man bei der Bearbeitung auch wählen wollte. Ohne zu besorgen,' für einen Liebhaber der Dinge, die nicht sind, für einen warmen Verfechter des Unbe- greiflichen, des Uebernatürlichen angesehen zu werden, es bei der Wichtigkeit der Sache erlaubt, die Frage noch einmal anfzuwerfen: Giebt es eine Sphäre, eine sinnlich wahrnehmbare Vorrichtung für die Produclioist nen, was und wo gen, und setzte ist sie sie? Ich begann meine Forschunnach allen Richtungen fort, einge- denk der Maxime, dass es fehlerhaft sey: irgend ein Factum der Naturforschung isolirt zu betrachten, und. dass der Werth jeder einzelnen Thatsache nur durch Zusammenstellung mit aljen bekannten zu bestimmen Ich schmeichle mir, dadurch ein Recht erwi>rben sey. zu haben, über die Möglichkeit der Entdeckung der l^phäre der Productionen zu Sprechen, und lege das Re- meiner Untersuchungen vor. "aucli in höheren Organisationen, so durchgängig verbreitete Capillarsystem musste meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Einige Bekanntschaft mit diesultat Das, sem Systeme sultate lehrt, mit welcher Vorsicht der Injeciionen ansehen müsse. man die Re- Alles Üehrigo abgerechnet, so setzt der Umstand Hindernisse, dasä man die Injection nicht in entleerte Partieen itiachen, und nichts anderes injiciren kann, als Theile, die nicht leer an Contentum sind, im lebenden Zustande, wie im todten , denn das Flüssige 'erstarrt im Gewebe mit dem Nomologie nebst Reflexionen üb. orgao Tode. u. Pathunomie. 243 Ich dachte daran, den zu untersuchenden Thei) und dann der Betrachtung Mit Uebergehnng der in dieser Abverschiedenen vergeblichen Versuche seines Inhaltes zu berauben zu unterwerfen. sicht gemachten erzähle ich nur die gelungene Manier. Höchst concentrirte wässerige Blausäure wollte ich einem alten Kaninchen durch die aspera arteria in die Lunge injiciren, als durch die Unmöglichkeit, das Thier der gehörigen Lage zu halten, die Canuie in den Oesophagus gerieth, und so die Blausäure in den MaUngeachtet ich meinen Zweck verfehlt glaubte, gen. öffnete ich das Thier noch warm, wie bei den früheren Versuchen, und fand mich angenehm überrascht, meiner Absicht näher gekommen zu seyn, als durch die früheren Injectionen in die Lunge, wo inmier die Lungen hepatisirt angetroffen, und durch Maceriren und Auswain Aus den GeVersuchen dünnes schwar- schen keine Entleerung bewirkt worden. fiigsstKiiimen zes Blut. floss bei allen Ich hatte jedesmal dieselbe zinnerne Spritze angewendet, die genau eine Unze Wasser fasst, und die ganze Ladung eingespritzt, wol.ei immer Blausäure zurückgedrängt worden und ausgelaufen war, wenn die Canuie in die aspera arteria gebracht worden. Durch den Oesophagus eingespritzt, ging wenig Blausäure verDie Versuche wurden bei geöffneten Fenstern loren ond Thüren gemacht nach , und ich geendifc'ter Kinsprilziing. gelödteten Thieren entfernte mich alsbald vom Magen aus so man die Lungen von Bei aber erblickt der Farbe des Zellstoffes, leer von Blut, und wenig Luft enthaltend, auf sich selbst zurückgezogen, und zwar man dieses Zurückziehen noch bei dem Oeffnen des Thorax. Die Arterien und Venen zwischen den Langen und dem Herzen strotzen von' Blut. Solche Lungen laugen leicht tro|>fliRre Flüssigkeit in Kich, und man beobachtet maiw durch alle Sorgfalt dieselbe von ihnen abhalten. IG» 244 Frage nach der Sphäre der l'roductionen u. s w. Aufgeblasen sind diese Lungen bei der Präparation von durchgängig gleicher poröser Substanz; die ganze Masse besteht, die Verästelungen der Bronchien, die ihnen parallel laufenden Gefässverästelungen abgerechnet, aus lau- ter Löctierchen, culae, cellulae. man unterscheidet keine vascula, vesi- Gefassstructur stanz selbst nirgends entdecken. hier seyen zu sehen: konnte ich in der SubIch möchte nicht sagen, „höchst kurze, und mannigvon höchst engem Durchmesser, Ilaargefässe." Ich konnte nichts sehen, als durch und durch Millionen der feinsten, dicht faltig anastomosirende, viel farblose Kanälchen nebeneinander stehenden Löcherchen. Dem unbewaft'neten Auge ist es unmöglich, Wandungen zu unterscheiSolche parose Structur enthält die Bedingung der den. offensten Comnuinication , der feinsten Zertheilung und der niultiplicirtesten Friction des Conlenlum, gleichgeeignet, als mächtigstes Resorptionswerkzeug, Saiigwerk, wegen der wie, nicht unbeträchtlichen Elasticität, als kräftiges Expulsionsinstrument zu dienen, aber sie enthält auch die Bedingung, dass darin die Flüssigkeit nach sich bewegen könne. Ich mir einen Apparat verfertigen , wodurch solche Lun- allen möglichen Richtungen liess gen (früher hatte ich sie vorsichtig aufgeblasen) so viel als möglich von Luft ausgedehnt und verschlossen werden könnten, um dann getrocknet zu werden. Das LetzBei erforderlicher Geschickmir abgeht, wird dieser Versuch doch zu tere gelang mir aber nicht. lichkeit, die bewerkstelligen seyn. Die Lungen sind ein dem Capillarsystem angehöriges Organ, worin Umwandlung purpurrothen Blutes in hellrothes vorgeht, Arterienblutma- chen, also Production. Die Gefässwirkung ist an eine besondere eigenthümsinnlich wahrnehmbare und durch die Sinne zu bestimmende Structur gebunden, vermittelst welcher sie liche, solche vollführt. Sollte es nun nicht erlaubt geyn, zu nebst ReOexionen üb. Organ (Comologie sagen : wo u. 245 Pathononile. keine Gefässsfrucdir, da keine Gefässwh-kung. kh bin weit entfernt, den Schluss von dem Baue der Lungen auf andere Gebilde und Organe des CapillarsyBtenies zu wagen. Slruclnr der Theil Wo es ungewiss ist, ist oder , wo seine von welcher Structur nicht und nicht distinct den Sinnen nachgewiesen werden kann, wo die Meinung: es bestehe ein Paren«hyma, und die Meinung: das ganze Capillarsjsteni sey lauter Gefässverzweigung in sinnlich wahrnehmbaren, unbestreitbaren Merkmalen, durch eine der bisher gebräuchdeutlich Uchen Präparationsmethoden noch nicht hat begründet werden können, ist man genöthigt, sich nach neuen güliigen Bestimmungsgriinden umzusehen. Ein solcher sey — die Bewegung, ein sinnliches Merkmal und ein von unzertrennliches Merkmal. jedem organischen Acte Die mikroskopischen Untersuchungen haben die Bewegung des Flüssigen gezeigt, das im Capillarsystem enthalten ist. Ueber die Art dieser Bewegung hat man sich nicht vereinigen können, und sie wurde verschieden von Verschiedenen angegeben, Miisste ich ein Urlheil fiilien nach den verschieden hierüber gemachten Angaben, nach dem, was ich gesehen, und wie ich es — nach den oft wiederholten Betrachtungen gefunden habe, so würde ich sagen: die Bewegung der Blutkiigelchen (ich bediene mich dieses Ausdruckes, glaube, dass es Kügelchen sind, allgemeiner dem angenommene Blut in den Geiiisscn) ist, ist nicht weil ich sondern weil er der und im Gcgensa(ze zu und zu- eine wäl/.cndc, gleich verfolgen sie die Itichlung in der Bogenlinic, so, dass sich dabei unzählige kleine Bügen schneiden. Nie- Tuand «ird sie eine Gefäs.sbcncgung nennen, denn diese ist das eine Propulsionsbewegung, wobei die Richtung durch beslimmt ist. Die Uliilkügelclicnbcwrgung im Ciipilhup;e\vebe, sey (i'i'rüKH ihre .\r( die ebengenanntc, oder eino der andern vcr- 246 Frage nach der Sphäre der Prodacttonen n. schieden angegebenen, die Geschwindigkeit dieser iibertrefi'ende. vollfuhrt seine tilcel für sich ; sie ist «. w. eine eigenthiimliche, von der Gefässbewegung ganz verschiedene, oder Pi'opiilsions - ist Bewegung aus nicht geleitet sich, Jeder Bliitpar- durch sich und von einem Kanälchen, noch von irgend woher milgetheilt. Jedes Bluttheilchen So lange diese Blutbewegung dauert, ist Blutumwandlung oder virtualischer Akt, selbst ausserhalb des Körpers, und mit dem Aufliören dieser Bewegung hören diese Acte auf. Mit Stossbewegung und mit nicht geringer Gewalt geht das Blut vom linken Ventrikel in die Arterienstänune, und aus so ist dem sein eigener Rector. äussersten Capillargefässe , das angeschnitten wor- den, springt es in Sätzen heraus, wie bei Wurfbewegung. In der Vene ist gleichfalls Propulsionsbewegung. Aus der angeschnittenen Vene fliesst das Blut im Stro- me, aus dem angeschnittenen Gewebe sickert es aus. Die Propulsionsbewegung des Gefasssyslemes geschieht aber auch mit solcher Schnelligkeit, (lass im Gcfässe keine andere Art der Bewegung, als die in gerader Linie mit gerader oder schiefer Richtung bestehen kann. Der Abweichungen von der geraden des Gefässsysfenies darbietet, sie nicht wohl durch die siiid Linie, die der Bau zu wenige, als dasa Propulsionsbewegung. ausge- glichen würden, wie leicht zugegeben wird. Die Bliitkiigelchen'irewegung aber, eine andere Art der Bewegung, sey sie angegeben, wie man sonst will, kann nicht zugleich die Richtung in gerader Linie neh- men, also nicht in einem Gefässe Statt finden, wegen der allgemein ihr beigelegten eigentbiimlicben Art, wegen der Geschwindigkeit, womit beide verschiedene Arten von Bew£giingen vollführt werden und wegen ihres verschiedenen Grades von Geschwindigkeit. snigestanden angegebene werden, ist, so ist Kann aber dass Blulkügelchenbewegung die sie im Gefässe wieder nicht mög- nebst RefluIoDeo üb. orgaii. Nimiulogie u 247 Palhoiioniie. Ein Kürper kann sich wälzen, und zagleich die lieh. Bogeulinie verfolgen, aber er kann nicht zu gleicher Bewegung nach der Zeil und an demselben Ort die ge- raden Linie machen, so kurz auch die Bogenlinic wäre. Sobald es ausgemacht ist, dass ßlutkügelchenbewe- gung und Propnlsionsbewegung nicht zu gleicher Zeit an demselben Orte Statt finden könne, \venn erslere nur in «inem Gewebe sich exseriren kann, das keine Gefäs.sstructur und keine Propulsionsbewegung hat, so ist man berechtigt, die Art der Bewegung zum Bestiuimuiigsgrunde der Besonderheit der Theile zu erheben , und zu sagen, wo Blulkiigelchenbewegung, da ist kein Geund wo Blutkiigelchenbewegung, da füKS, sonderes Gewebe, ist be- eiu ein besonderes Gebiet. Bekanntlich dauert Blulkügelcheubewegung noch nige Zeitmomente fort, nachdem mit dem Tode ei- die Pro- pulsionsbewegung in dem Gefässsystcme aufgehört hat, und sie wird gesehen in vom Körper getrennten Theilen, wo also von niiiguheiller Bewegung keine Uede — mehr seyn kann. erstere Arl der Dies ist — einer der Beweise dafür, das« Bewegung aus sich, für sich und durch •ich, nicht mitgelheih ist In dieser ein Unterschied zwischen dem zwischen dem Blut passive — in -Activität. vilät abs|irechen noch Niemand. liegt auch im Gefassc nniss sich das lange die oiilgelheilte Pro- im Gewebe, verhallen, so pulsionsbewegung dauert; ei Thatsache Bhit in den Gefässen und Gewebe gekommen, tritt dem Gewebe Aciizu wollen. Nachgewiesen aber hat se Das Gewebe und da» Coijlenlum mains Ks wäre Unrc'cht , chen vereint nur eine besondere Vorrichtung aus: im wie im Tode sind sie nicJu geschieden A\«iJ l^he.a .du- .Vj:li\il^t leider keilen sich von den andern organischen Tiuitigr unlerscheidcl , so Kchlngp ich vor, xiv mit t\\ belegen, — Begchanciiboilen (iudolcs) — iokbesondwe aber die des Bluic» — dem Namen ViciUiiljirtl — zu 248 Frage nach der Sphäre der Productiänen nennen. Virtaalität des Blutes ist, o. a. \i. was man sinnlich bemerkt, und den Sinnen "wieder nachweisen kann. So viel auch von der organischen Mischung seit dem genialen Reil gesproclien worden, Was Niemand nachgewiesen. wandlung begriffen so hat solche bisher in unaufhaltsamer ist, lägst sich Um- durch die chemischen Processe nicht analysiren. Die Säftmasse ist das farbige und farblose Blut im Gefässsysteme und im Gewebe. Die anderen flüssigen Produkte alle hat man nicht in die Saftraasse begriffen angenommen. Sie sind humores contigui. Virtualität der Saftmasse sey für jetzt Gerinnbarkeit, Scheidbarkeit des So giebt es normale Virtualität, bei Entzündung die phlogistische, in der reinen Synocha ist plus gerinnbare£ Blut ohne ScheiBlutes, beides in vielen Gradationen. u, s. W. Von der Mischung aber wissen wir in diesen Fällen nichts, so wenig als von der recipirlen verschiedenen Mischung des den verschiedenen Organen dung — — zugeführten Blutes. Eben so wenig wissen wir von der Mischung des Blutes im heftigen Scharlach , in der Wasserscheu vom Biss eines wuthkranken Thieres, in der Pest, im gelben Fieber. Sehen wir aber das Blut solcher Kranken an, wie abweichend ist nicht seine Ich halte in diesen FälVirtualität von der normalen? len allen die Virtualität des Blutes für ein höchst wich- Moment, was kelheit aufhellt, vielleicht, genau untersucht, die Dunwelche über der Natur dieser Krank- heiten schwebt. Beobachtungen, dem kranken Zustande tiges «ntnommen, beweisen, dass das Blut in den Gefässen und in dem Gewebe nicht Eine Continuität ausmache, auf der sich immer dieselbe Virtualität zu gleicher Zeit cxponire. Die Virtualität des Venenblutes ist eine an- dere, und die des Blutes durch Schröpfköpfe und Blut- egel gewonnen, eine andere. habe ich am Blute, auf letztere Phlpgistische Scheidung Art gewonnen, noch, nie- 249 nebst Reflexionen üb. organ. N'omologie u. Patbonomie. Irgendwo im Gewebe kann mals beobachten können. eine Stelle längere Zeit als begränzte Giftstelle beste- hen, ohne dass Krankheit besteht. Ueberhaupt zeigen fiele pathologische Thatsachen, dass eine krankhaft virtualisirte Stelle im Gewebe bestehen kann, und nur suc- cessive und gradualiter das Gefässblut inficirt wird. geheint es mir wahrscheinlich zu seyn, Auch dass öfters der Entzündung Gerinnung an einer Stelle des Gewebes vorFälle von plötzlichem Befallenwerden von einem Allgemeinleiden oder von plötzlichem Tode sind hergehe. , gewiss nicht, weil plötzlich die Blutvirlaalität auf beiden Continuitäten und haft verändert Wenn im Gewebe zu gleicher Zeit krank- worden. die Saftmasse im Gewebe und in den Gekönnten diese Er- rissen Eine Continuität ausmachte, scheinungen nicht Statt finden. die Vermuthung, dass dem Ich theile mit Andern Blute Polarität inwohne, nnr ist die Sache in sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungen noch eben so wenig klar dargethan, als wenig man auf diese Vermuthung hin berechtigt ist, Eine Continuität des Blutes in den Gefässen und im Gewebe anzuneh- men. Virtualität äussert sich durch Gerinnung, dung in Körpers. Schei- im Gewebe und 'ausserhalb dea Beispiele von erfolgter Gerinnung im Gewebe den Gefässen, sind: die Hepatisation, Carnification berkulmaterie, d. i. , Granulation, Tu- geronnene Lymphe, oder geronnener Dunst, die falschen Membranen aus geronnenem Dunste auf den serösen und niucosen Membranenflächen, rothcn Punkte die auf den chronisch entzündet gewesenen und wahrscheinlich dürfte noch hierher gezählt werden jene tiefe Kölhe der Mucosa des Darmkanales, welche Einige allein für Folge und Zeichen im lebendigen Zustande Statt gehabter Entzündung gehalten wisiSerosen, en wollen. Beispiele von erfolgter Scheidung ausserhalb d,ei 250 Frage nach der Sphäre der Productionen Körpers giebt das gelassene Blut, dung Cruor, in Serum. Crusta, in in u. . w. nämlich die ScheiIn den Lungen die matiere noire neben Tuberkel. In den Gefässstämmen findet man geschiedenes Blut. Scheidung und Gerinnung im Gefässsysteme ist immer da, wo die Energie der Gefässwirkung in hohem Grade vermindert , oder an Stellen annullirt worden. ser Saft gerinnt, aber scheidet sich nicht. ist Farblo- Wenigstens mir von Scheidung nichts Deutliches bekannt. Netzwerkbildung kommt von Blutvirtualität. Fär- bung, Entfärbung des Blutes geht im Gewebe vor, auch ausserhalb des Körpers bei frischgelassenem Blute. Mit Carbonisation und Decarbonisation sind unerwiesene Erklärungsarten gegeben. Erstere, inwiefern sie durch Ver- Oxygen geschehen lust des soll, ist durch kein einziges Factum nachgewiesen worden, und warum wird abgestorbenes Blut, der atmosphärischen Luft ausgesetzt, nicht bellroth, und warum nur virlualisches Blut? Haben die Ijiiiphiidschen Gefiisse, die wurzeln, eine andere Wirkung da, und was für eine? tionen durch einen als im Gewebe Gefässwirkung, Gelungene Injeclioncn oder Infiltralymphatischen Gefässstamm zeigen, Man dass alles aus lymphatischen Gefä.ssen besteht. müsste daran glauben, wenn man auf eben die Art nicht auch ji^inmal — alles zur Arterie und Vene machen könnte, aus einem Gewebe, wie die Lungen sind, k»nn man machen, was man will, — vermittelst der Injeclion. Wenn gründe die bis hierher aufgeführten Thatsachen als gelten können pillarsystem nicht gan? für die dem Meinung, dass das Ca- Gefässsystein angehöre, und dass neben diesem ein besonderes Gebiet, eine eigenihüniliche Vorrichtung sey, wenn die Thatsache wahrhaftig ist, dass f>on hellrothera in dieser Vorrichtung Blutumwandliing eu purpurrothem Blute, und umgekehrt, nebst Reflexionen üb, or^a. Nomologie önd Blutuniwandlong sind iliese u. Pathonomie. anderen Flüssigkeiten die in Tlialsachen als Fäden zu 251 alle be- vorgelie, so Irachten, welche zu der Entdeckung des SaflparenchyEben aber, weil es nicht von dem Gefäss- nia leiten. Bysteme getrennt angebracht rakteren ist, weil es mit den Cha- der Besonderheit in das -Nerven- und Gefass- gystem hinein versenkt ist, oder diese in jenes, findet ein inniger reciproker Einfluss aller auf einander Statt. Die Erscheinungen alle, die vielen merkwürdigen dass die Versuche und Experiiuente hierüber lehren Wirkungen des Nerven - Gefässsystemes und des Saft, parenchyma auf und zu einander keine andere physiound pathologische' Beziehung als die des Ein- logische flusses haben. Der Einfluss aber ändert nicht das der andern Wirkungen, jede bleibt, wag sie ist, Weseo Nervell- wirkung, Gefässwirkung, Saflparenchymawirkung. Der Einfluss ist ein directer, oder indirecter und nach Proportion. Z. B. nach den bisher bekannten Versuchen ist der Einfluss der Nervenwirkung auf Secrction eio directer in der Proportion wie plus, und somit ein jnodilicirtes Producl bedingend bedingend. , oder <lessen Modification Ohne den Nebenwirkungseinfluss entsteht aber doch ein Product, nur ein anderes, nicht als Se- crelum modilicirtes. Beginnt mit diesen Daten eine reelle Aussicht auf Entdeckung des Saftzur Entdeckung der Sphäre der I'rodiiclionen gethan, und die Basis gegeben, von der aus weiter vorangcschrillcn werden kann. Ist es auch ausgemacht, dass eine Sphäre der ProduGtionen existirt, so sind immer noch die Fragen unbeantworlel gelassen: auf welche Art und Weise und durch welche Bedingungen geschehen die Productioncn? Diese Fragr-u gehen das Saflparenchjmn an, die Ernährung, die Miigliclikeit der vollständigen parencbyiiia, so ist der erste Schritt das W'aclislhum, die V crduuuug und Zeugung. L'm eich 252 Frage nach der Sphäre der Produetionen u. i. w. der Erscheinung hier zn nähern, müssen ohne Zweifel andere Wege eingeschlagen werden , als die bis jetzt — betretenen gewesen sind. Eine andere Richtung, diese Frage zu verfolgen, kranke Zustand dar. Bei allen Krankheiten , oder sehr deutlich durch den ganzen Verlauf der Krankheit hindurch beim Fieber und der Entzündung haben die Aerzte längst einen Gegen« Satz (man erlaube mir für jetzt diesen Ausdruck) zwischen den Thätigkeiten des Nerven - und Gefässsystemes und zwischen jenen der parenchymatösen Organe und solchen Ausbreitungen (Membranen) beobachtet. Einerseits der schwankende Begriff von Parenchyma und die Unmöglichkeit dieses vom Gefässsystem zu unterscheiden, auf der andern Seite pathologische Theorieen, geboren von dunklen Vorstellungen und einer aus sinnlich wahrnehmbaren Thatsachen fehlerhaft geübten Ab-' straction, haben gewisse Aerzte abgelenkt von dem Wege der calculirten Empirie, und sie bewogen, die VerfolMan hatte diese gung dieser Thatsache aufzugeben. Gegensätze, vom Parenchyma entnommen, in Gruppen gefasst, und sie Status genannt. So hatte man den Status gastricus, Status biliosus, Status pituitosus und Stabietet der tus putridus (Putridität begründet virtualität) aufgestellt. in krankhafter Blut- Diese Status machen oft findet sich, dass das sie das und es Charakteristische epidemischer Krankheiten aus , begleitende Fieber bald ein symptomatisches, bald idiaetata ist. Durchliest man die Berichte der Aerzte über weitverbreitete Epidemieen, oder hat man selbst mehrere Epidemieen behandelt, so entgeht es nicht, dass in einer und derselben Epidemie da der Status vorzugsweise von febris idiaetata begleitet ist, dort von febris symptomatica, und die Krankheit sonst dieselbe ist. So besieht Modificatio einer und derselben ist nicht febris intercurrens. Es KrankheitsEariUi und es nedat KeSexionen üb. organ. Nomoingie u, 253 Pathoaoniie. und gab Zeiten und Gegenden, wo diese Status selten oder gar nicht beobachtet werden, und wo Fieber eine Reihe von Jahren hindurch herrschen, die rein von diesen Status, und die nach allen Beziehungen giebt aber, als bezeichnet sind; idiaetata febris von Synocha, Synochus. Wärme als etwas, was so in der Foriu Man betrachtete mit Recht die man nicht zu den Producten organischer Thätigkeit rechnen dürfe, ^ber man hatte Aufmerksamkeit nicht in dem Maasse zuzuwenden, um ausser Acht zu lassen, dass solche Plus^^ä^meentbindung immer mit Plusgasdieser Erscheinung die Unrecht, entwickelung auf der Oberhaut und durch die Lungen verbunden lich sey. Gasentwickelung in Quantität geschieht ausschliessdurch parenchymatöse Organe und hier im Fieber , namentlich durch die Lungen und Oberhaut, und ist Pro- duct so gut, als irgend eine tropfbare Flüssigkeit im Saft- Daneben beobachtet man parenchynia erzeugt. in die- sen reinen Fiebern eine Turgescenz der sichtbaren branen (im ^'erlaufe des Synochus, übergegangen , freilich ist wo die Turgescenz er in Mem- Typhus der sichtba- Membranen verschwunden), und eine eigenlhümliche Beschalfenhcit der Mucosa der oberen Zungenlläche ren und der Mundhohle, Fiebern durch alle die aber so wenig, als in anderen Stadien der Krankheit durch die- und in verschiedenen Stadien, bei höheniederem Krankheitsstande, eine verschiedene Diese reine Synocha ist auf plusgerinnbare Blut- selbe bleibt, rem Oller wird. virlualilät basirt, der reine Synochus auf minusgerinn- bare blutvirtuaUtüt, beides sicher und leicht aus dem Die genannten Erscheinungen, Plusuärmeentbindung, Plusgascntwickelung und Plusfüllc der sichtbaren Membranen wären, in einen Status zuammengcfasst, mit dem Worte Status turgor zu Pulse zu dignoKciren. — belegen. — Sie bildet in diesen Fiebern, als in einer Pur- 254 Frage nach der Sphäre der Productionen u. «. w. parenchymatöser Organe begründet, den Gegensatz von dem modus febrilis, wie die andern genannten Sta- tie tus in andern Fiebern. entweder Krise, in d. i. Der Status lurgot endigt sich Ausleerungen paren-. Coliiquation durch solche. in kritische chymatoser Organe oder in Die Gruppen der reinen Synocha oder des reinen Synochus wären: (nyog, modus febrilis, Status turgor, Coliiquation, oder nicht und Krise, und sind febres idiaetatae oder das fievre essentielle der Franzosen. der andern Status oder Entzündung mit idiaetata febris ist Die Cyclus in Diese alle hallen den Die reine febris idiaetata durch- complicata. hippokratischen Cyclus. läuft diesen Eine solcher febris 24 Stunden, in 7 febris complicata endigt in — 14 — 21 Tage». Genesung oder Tod niemals vor dein I4ten Tage, wenn nicht Fehler oder die Heftigkeit der Krankheit den Tod früher herbeigeBei einer Dauer über den 21sten Tag ist die führt. idiaetata und complicata in symptomatisches Fieber ver- wandelt worden. Status turgor und modus febrilis in den symptoma- tischen Fiebern sind in keinen bestimmten Zeitraum eingeschlossen: man kann kaum ein ungefähres Minimum oder Maximum der Zeit festsetzen, die sie dauern. Sie sind anomale Fieber, inwiefern sie den hippokratischen Cyclus nicht halten, nicht einmal immer per nychtheme- ohne regelmässige Remission und Exacerkönnen sogar bisweilen auf einen oder einige Tage intermittiren, und erscheinen dann mit mehr oder weniger Heftigkeit wieder. Die symptomatischen Fieber rum, sie sind bation, sie sind basirt auf irgend einen Status (den Status turgor hier nur symptomatisch ist) oder auf- ausgenommen, der chronische Entzündung. Die genannten Status alle, so sehr sie unter sich und vom Status turgor differiren, haben das mit einander und mit letzterem gemein, dass ihr Sitz in paren- 255 nebst Keflexionen üb. orgaii. Nonicilogia u. Pathonomie. chymatosen Ausbreitungen oder in solchen Organen ist, und sie machen besondere Partieen derselben aus, di« was ganz anderes sind, als wissen aber schon lange, in einer genannten Status, selbst Die Aerzle Entzündung. dass in Verbindung mit tridus eine entzündliche Atfection oder wirkliche dung, in dem Periode des Status pu- Entzün- dieser oder jener parenchymatösen Stelle zu- gleich bestehen kann. Man hat einen Status nervosus aufgestellt, aber so widersprechende Symptome in diese Gruppe aufgenommen, dass der Begriff davon eben so unbestimmt viele sich wie von Malignität. Wie diese scharfbegränzten besonderen Status, so giebt es noch mehrere andere, und ist, überhaupt bestimmte mannichfaltige Gruppen und Krank- Weiche Breite man der Gesundheit auch ist sie in der Erscheinung immer ein heitsformen. geben mag, so verschieden modißcirter Zustand von vielen Graden, und somit stellt sie sich in verschiedenen Formen im Individuum dar. Die Xatur, die überall in unendlich mannichfaltigen besonderen Formen sich wiederholt, ist in Betreff der kranken Tonnen nicht erschöpft gebliehen. Die sinnTichen .Merkmale der aufgezählten Status machen diese zu mehreren besonderen-, als solche für jeden wahrnehm- und wiederholen sich als besondere seit JahrtauSomit giebt es eine Pathologie, eine Doctrin von niannichfaliigen besondern krankhaften Zustünden, und von noch mannichfaliigern Krankheiisformen nach Genus und Species. Die besondern bar, senden unendliche .Male. Formen erscheinen nur endlichen Gradationen. individuell modificirt und in un- Der Sinn und der Verstand aber onterscheidet die besondere Fornt, die Modificalion und Wtire e» nicht so, so wäre es ein ewiges Suchen in ciinmerischer Dunkelheit; es könnte keine Beobachtung, keine Erfahrung geben, keine Paiho- die Gradation. 256 Frage nach der Sphäre der Productionen u. g. w. und keine Pathonomie. Ist die complcte Kenntniss des Organismus errungen, so fallen die Vorwürfe weg, welche in Betreff der Abweichungen der Pathologieen, Nosographieen und Therapieen und der 150 Fieherdefinitionen der Medicin, der Erfahrung und des Verstan» des gemacht werden. logie Der Begriff von Fieber konnte nicht aufgestellt wer- man den modus febrilis nicht aufgestellt hat. Durch ihn wird Fieber möglich, wirklich und nothwenEin organisches Wesen, was kein Nerven- und dig. kein Gefässsystem hat, kann niemals an Fieber leiden. den, weil Das Wesen des Fiebers drückt sich allein in den Erscheinungen, Symptomen aus, welche an dem Nerven- und Gefässsystem beobachtet werden. Von ihnen allein entnimmt der Arzt Bestimmungen über das Daseyn des Fiebers. Nur von Erscheinungen , aus den beiden Systemen zusammengefasst, ist das Daseyn von Fieber mit Sicherheit und Bestimmtheit nachzuweisen, und so niusstea die Erscheinungen, die beide ein Fieber darbieten, in Eben darum kann der Eine Gruppe gefasst werden. modus febrilis nur Faciesverschiedenheit haben, keine Das Grade. quantitative der Gefässthätigkeit ein ist Verhältniss der Nerven- und in fieberhaften Krankheiten oft verschiedenes, und muss als solches für sich und besonders beachtet und gemessen werden. Die Facies dem Pathologen, dem Nosographen, dem Therapeuten und dem Pathonomen. Die Facies je« selbst ist wichtig der Fieberspecies ist eine gesetzlich verschiedene. Ich habe diese Andeutungen zu machen mir erlaubt, nicht im Wahne, damit ätwas Neues gesagt zu haben, sondern tigkeiten um die alte Thatsache des Gegensatzes der Thä- der parenchymatösen Organe und Gebiete zu den Systemen in Erinnerung zu bringen, und um bei wovon gleich Anfangs Erwäh- folgender Sätzeaufstellung, nung geschehen, nicht missveistanden zu weiden. nebst Reflcnionen üb. organ, Nomologie u. Pathonomie. Um einen deullichen Begrift" von zu hüben , 257 der Entzündung werden die Erscheinungen gesondert. Man auf welche, die ihr eigenthüiiilich sind, und auf solche, die sie mit andern Kranliheiten gemein hat. trifft Nimmt man den Status turgor, den modus febrilig weg, so bleibt, was der Entzündung eigcnthümlich ist, und was ihre Basis ausmacht. Maihefte lui vom vorigen Jahre des Journales für praktische Heilkunde p, 113 redet Harr Staatsrath Hii- felund von dem Kerne der Entzündung, ohne den Be« Aus diesem Qrunde griff davon näher zu bestimmen. halte ich es für unbescheiden, wenn ich mich dieses Wortes bedienen wollte, und lasse es noch bei dem — Basis. Worte Inßummalio verai Diese Basis !st« was sie ist, ohne Status turgor und ohne modus febrilis, auch giebt es keinen modus inflammatorius. Die Basis ist aliein durch und für sich selbst, so in niederen Organi-i In sationen. der menschlichen Organisation immer mit dem modus . wo -uuin Fidlen, ^.ai ?• : fcbrili.s, Tod der eintretende ist sie oder ohne diesen nur diesen, oder ihre Erhebung zu Entzündung verhindert hat. Die Basi.<! Aet Entzündung entsteht und kann nur dann entstehen, wenn das Parencbyma ausser Stand gesetzt ist, (He offenste Comniunication, und die niulliplicirtcste diese Bedingung ein ist die feinste Zertheilung Ericlion Mininmm lon Bewegung, ctum halte ich zu gobeti. Durch absolut gesetzt, Minusbewegung, für verilicirt. Stillstand. Dieses Fa- Ich bin aber durchaus licht der Meinung, als ob die Lehre von der Entzündung durch mikrüsko|iisclie llnlcrsuchuiigen ^u erf^rüodeil scy, und will blus bcincTklich machen, das» die BaNi« der Entzündung im Parenchjina residirc. An der entziiii<llichen Basis wird ferner beohachlcl ijrtlicbe iMuKuäiMiecntbindung. Meckcln AK-liiv f. A.iBl u. VUyH. 1829. 17 258 Frage nach der Sphäre der Productioncn Zu den bekannten Febri» idiaelata: malen, die am hört im Qtyog u. s. «. sinnlichen Merk- Parenchynia beobachtet werden, ge- — Nichtfiille, iVlinuswärmeenthinilung, Minusgasentwickelung. Im statns tiirgor — Plusfiille^ Pluswärmeentbindung Phisgasentwickelung. Inflammatio vera: Die entzündliche (phlogistische) Basis macht eine Stelle aus. Da die Distinction zwischen entzündlicher Basis, Entzündung und zwischen>jener und den Folgen der Entzündung, blutiger, seröser, lymphatischer Ueberschüttung bisher nicht gemacht worden, so konnte dieser Satz auch nicht als be, wiesen aufgestellt werden. Pebris idiaelata: Der ^'(jof und der Status turgor neh- men immer mehrere parenchymatöse Gebiete ein. Inflammatio vera: Bald mit der Entwickelung der entzündlichen Basis wird entzündliche (phlogistische) Virtualität auf der Venencontinuität exponirt. Febris idiaelata: Fieber ist bei jeder Blutvirtualität. Inflammatio vera: In der Entzündung ist das Product, die Menge des durch die Vorgänge gelieferten sey immer condensirt oder mit conden- gross oder klein, sirtem gemischt. Febri» idiaelata: Im Fieber ist die grösste Menge des das durch die Vorgänge gelieferten Productes — — Gas. Inflammatio vera: Erhebung der phlogistlschen Basis zu Entzündung geschieht durch die Wirkung der Systeme (der Nerven und Gefässe) (modus feljrills). Febris idiaelata: Erhebung des Qiyog zum Fieber geachiehet durch die Wirkung der Systeme (modus febrilis). Inftammatio vera: Es giebt drei Arten der Erhebung der phlogistlschen Basis zur Entzündung. Febris idiaelata: Im Fieber ist nur eine Art der Er- hebung. nebst Reflexionen üb. organ. Nomologie Inflammalio vera: In 259 u. l'athunaniie. der Eütziindung ist das zuerst GeHisss) stein influirt von der Farenchjmawirkung. Febri» idiaeluta: Im Fieber ist zuerst das iXervensystera influirt von der Parenchymavvirkung. Inflammalio vera: In der Entzündung ist der Einfluss noch der Parenchjniawirkung auf das Gefässsjslein — durch Blutvirtualität. Febri» idiaetata: Im Fieber ist der EinDuss der Partn- chyniawirkung auf das Gefässsystem — durch die Quantität des Blutes. iHflammaiio vera: In der chronischen Entzündung ist Plugwärmeentbindung an die phlogisticirte Stelle oder an deren nahe Nachbarschaft gebunden. Fehrit idiaelaia: Im Fieber ist erhöhte. Wärmeieinperaiar über Gebiete veibreilet. Das Genug der Entzündung und das Genus des P^ie- bers sind anders bedingt. Inflammalio vera: Der p/yof bei der Entzündung gehört dem Fieber an , sey es idiaelata oder symptomatica. Febri» idiaelaia: Der (tiyog ist deni Fieber eigenthün>lich. ist nicht Krise, beide sind was von eipander ganz Verschiedeneg. Harmonie und Vollständigkeit in der Pathologie deti Refolulio Fiebers wird erst seyn, wenn Entdeckung des Saftgemacht ist, und ir»,der Leiire von der Enl/.iindung erst, nachdem iiese .Entdeckung und die Bestimmung der Virtualität und der damit zusammcnhängendca Beziehungen vollendet sind. Dann ijit nmn im Stande, eine faclische Basis beider Lehren aufzustellen, proportional den errungenen That- ^eMebeg und die seiner Thäiigkcil gachen. Nur wenige Ileflexionen über organische Nomologie und über Pathonomic mögen den Schluss nmchen. Der als das Gelungengte allgemein anerkannte Ver- 17' 260 Frage nach der Sphäre der Proiluctionen such über organische Nomologie V. Kielmeyer geht nicht über die fühlt und u. s. w. vom Hrn. ^taat.srath Wirkung hinaus. Man schon da, dass der Grössenninassstab nicht zureicht, um nach mehreren Gesetzen in sieht sich ängstlich dem grossen Gebiete der organischen Thätigkeiten, wo der gesetzlichen Verhalten mehrere bestehen müssen als im unorganischen Reiche, wegen der vervielfahigten be- sonderen Zwecke, die in der organischen Natur erreicht Zwecke von einem und demselben allgemeinen oder dem obersten Gesetze umWenn man, was thunlich ist, bei fasst seyn möchten. den Nerven und Gefässen eben so, wie beim Saftparen-werden sollen , obgleich alle chyma, die Wirkungen in ihre Vorgänge auflöst, so entstehen weitere gesetzliche Verhalten, Gesetze der Vorgänge jeder einzelnen Wirkung unter sich, und daneben Vorgänge der Wirkungen zn einander erblickt man noch mehreren Beziehungen in die als vorher. Die Gesetze der Function zu Function > diese zu Da aber Function nichts anderes ist als Coaction mehrerer Wiikungen zu Wirkung konnten bestimmt werden. einem besonderen Zwecke, so fehlte die weitere Einsicht, weil die Vorgänge keiner Wirkung geschieden sind, in das Verhalten der Vorgänge der in der Function vval» tenden Wirkungen. Gesetze der Tendenzen bleiben immer undeutlich, weil der materiale Apparat für die Produciionen als ein Besonderes nicht existirte; es war Gefäss oder Nerve; diese zerstörten sich selbst und anderes, und schati'ten sich selbst und anderes. Der schatTenden Tendenz war alles Materiale geraubt. Das fässen eingeschlussen, der Blut konnte wohl, in Gie- immerwährenden Proptilsions- bewegung ausgesetzt seyn, der Carbonique, das Azot •und das Oxygen, welches letztere noch dazu das AVort — Plasticität — entbehrlich machte, diese' glichen lalle Einwürfe aus, die davon her gemacht worden, dass das nebst Reflexionen üb. organ. Xomologie u. 261 Pathouoraie. SO gebannte Blut, aus dem Alles im Körper und namentlich alle Flüssigkeiten entstehen, und Bestand neh- men, dass überhaupt Blutnniwandlung in und zu allen Formen, bei der eminentesten Passivität, die ihm mit der Propulsionsbewegung des Gefasssystemes aufgedrun- gen nicht ist, — eine „Quelle organischer Thätigkeil" {Hiifeland) seyn, noch active Tendenz haben könne. Die Beschaffenheiten als solche waren nicht da, und namentlich war die Virtualität der Säftemasse aus ihren Rechten verdrängt durch die Nerven und Gefässe, deren Dignität man alles aufgeladen. Der Gesetze des reciproken Einflusses konnten aus den nämlichen Ursachen nur wenige seyn. suche zeigen. ben, es wird sich hier die Verwirrung es, Kaum als es am Ende ist nes mehr glaubt man schon wieder ist. Man veram meisten ein Gesetz erhascht zu ha- luodificirt werden muss, und es so verclausulirt, dass es so gut als kei- Daher der schwankende Zustand der or- ganologischen Docirinen überhaupt. Als Momente für organische Nomologie bestünden Dan die Tendenzen, die Beschaffenheiten, die Wirkungen, Vorgänge, Functionen, der reciproke Einfluss, an welchen sich die Gesetze der Ausgleichungen anschliesgen lassen, und das Verhalten zur Aussenwelt. : Dieses ist bei der Entwerfung der Pathonomle das Nämliche; aber es schien mir, dass, nach dem Stande der Dinge, ein Unterschied für jetzt zt» machen sey, zwischen der I'athonomie als der organischen Nomologie im engern Sinne angehörend, und zwischen der prakti-. gehen i'athonomie. Die praktische Medicin, von dem Zufalle und der Empirie geboren, und in ihrer Entwicke- lung oft gesondert von den naturwisKenscIiaftlichen Do- clrinon einhcrxchrcilend, hat von ihrem Entstehen an ei- nen eigenthümlichen Charakter bekommen, der sie andern TheiJen der Naturwisgensuhnft auszeichnet. vor For- 262 Frage nach der Sphäre der Productionen men, von ihren fortgeführt, den für dürfen niemals vielleicht wegen der Kunstübung , selbst. praktische Pathonoraie die Momente gegeben, verwischt wer- Es sind deshalb noch andere particulare sehr zu beherzigen sind. Sie das natürliche System (das Einzige, das soll allerdings es geben die w. u. s. und Jahrhunderte lang Stiftern gesetzt, kann ebensowohl der pathischen Zustände ) (Pathologie) als der Thatsachen der Therapie, mit nem Worte, seyn; aber es schien mir darauf anzukommen, die kostbaren Arbeiten 1) ei- das System der medicinischen Erfahrungen vorerst derer zu benutzen, die nns vorangegangen sind; 2) der praktischen Pathonomie eine solche Stellung zu geben, dass neben den errimgenen Schätzen jede Entdeckung einer neuen Thatsache aufgenommen werden könne, ohne dass das eine das andere hindere, oder ihm enlgcgenslehe, und 3) dass sie die factischen Grundlagen der medici nischen Indicadonen enthalte. Aus dem hier Ge.sagten erhellet, dass ich nicht der Meinung seyn kann als sey die palhonomia practica nach Einfall und AVillkühr zu entwerfen. Aber ich halte , Ihre Schöpfung nicht sowohl und arduuni, mulla scientiarum et für allein ein opus varia amplectens, als ih- rer Natur nach geeignet, von Mehreren im Vereine bearbeitet Anders zu werden. bleibt Alles Fragment, was Hierbei kann ich abermals eine Benicht unterdrücken AVer eine Reihe von Jah- es bisher gewesen. merkung ren Arzt gehandelt hat, als räume wem es in solchem Zeit- sich in der darum zu thnn gewesen Kunst, Krankheiten zu heilen, und die Kunst selbst zu ernstlich , vervollkommnen, der überzeugt sich, dass, so sehr man auch für die ganz neue Zeit eingenommen seyn mag, ihre in der Therapie weder so wichtig, gewesen, dass die anderen Heilarten, Entdeckungen noch so vielfältig nebst Reflexionen üb. organ. Nnmologie u Pathononiie. 263 werden könnten , und doch geschieht dieses zum grossen Schaden der Kunst und der Kranken. Das eben Gesagte gilt doppelt für alle Heilmitlel darüber vergessen diejenigen Therapieen , die von einer theoretischen An- oder von einem einzelnen generalisirten therapeu- sicht, Salze ausgegangen. tischen Der Schaden wird nicht gerade im Augenblicke immer so deutlich bemerkt, vie- wegen, die hier anzuführen nicht am Aber jeder beobachtende Arzt^erfährt welche ler Zufälligkeiten Ort ist. , Unbilden das kranke Publicum ganze Generationen hindurch davon zu leiden hat; nicht der Opfer zu erwähnen, welche solchen theoretischen Ansichten und jenen generalisirten Sätzen bei weilgreifenden heftigen Epide- mieen oder in weitläufigen Hospitalanstalten gebracht werden. Diesem Uebelstande kann nach meiner Ansicht Pathononiie abhelfen. allein die die viele Jahrhunderte liier stehen die Facta, hindurch immer dieselben gewe- sen, unter allen möglichen Umständen immer dieselben geblieben sind, und trotz aller Theorieen und Hypothesen, und sie stehen hier in einem so imposanten Lichte, dem neuen Guten und vor allen nur erTheorieen nicht übersehen werden können. Denn die pathonomia practica enthält nur solche ThatSBchen, deren faclisclie Iteziehungen alle gekannt, die dass vor sie ginnlichen zo allen Zeilen die gleichen sind , und welche als solche wieder nachgewiesen werden können. An dieses unvergängliche Werk lassen sich neue Thatsachen ansobald sie zu demselben Grade von Zuverlüsvon historischer Gewissheit gelangt sind und nur auf diesem Wege werden der Menschheit bleibende rrihen, •igkeit und , , sen Vortheile von den Aerzten gesichert, und da reelle keinerlei ist, neue F'nidcckung, Verbesserung ausgeschlos- «olchc Vortheile geschalion und vervielfältigt. Die (Jeschichte der Hasih. als die in .Vledicin sinnlich lilirl, dass jede andere wahrnehmburcn Thatsachen 264 Ueber Mangel d. d. linken Niere bei einem Schweine, bestehende, keine Basis dci INIedicin dem es nun ist. Ich unterwerfe Urlheile der gelehrtesten und einsichtsvoll- sten Richter, in wieweit die vorgebrachten Thatsachen hierzu brauchbar sind. X. Ueber den Mangel der linken Niere bei einem Schweine, und über das Vorkommen einer A^asserblase an deren Stelle. Von G. Busch, Apotheker in Bleckede. Mitgetheilt durch den Medicinalrath Fitcher in Lüneburg. MJas Schvpein, wobei sich diese abnorme Bildung vor- war zweijährig und fand, storben, nicht natürlichen Todes- ge- sondern gemästet geschlachtet worden. Nach der Angabe des Besitzers war es immer gesund gewesen und hatte niemals geferkelt. einen Niere vertretende, kleineren aneinander hängenden wovon jede setzt, besass , Die, die Stelle der Blase fand sich aus mehreren einzelne eine Häuten zusammengenierenförmi;^e Gestalt und nach Innen mit einer Oeß'nung versehen war, so dass die darin befindliche Flüssigkeit mit einan- der communioirte. Dag absolute Gewicht der Flüssig- 6 Civilpfunde , sie besass eine schwach weingelbe Farbe bei vollkommener Durchsichtigkeit, war geruchlos und hatte einen milden alkalisch - salzigen keit betrug Geschmack, indessen bekam cher an einem ein Theil derselben, wel- warmen Orte aufbewahrt war, bald ei- nen hervorstechenden ammoniakulischen Geruch wie lender Urin. Ihre speciiische Schwere betrug 1,007. fau- u. üb. d. Vorkominen einer Wasserblase an deren Stelle. ~65 Verhallen der Flüssigkeit gegen Reagenden: a) Im frischen Zustande reagirte sie weder auf Lakmus noch Curcumäpapier, erlangte aber die Eigenschaft das letzlere zu bräunen, willige Zersetzung, als kochen. Da sowohl durch frei- auch durch einmaliges Auf- die aufgekochte Flüssigkeit keinen be- merkbaren Animoniakgeruch entwickelte, und die Farbe des dadurch gebräunten Curcuuiäpapieres durch Erwärmen nicht wie^lerkehrte, so war hieraus die Anwesenheit von Kali oder Natron ersichtlich, und zwar niussten solche als neutrale kohlensaure Salaie darin rorkomnien, da die Flüssigkeit erst im gekochten Zustande alkalisch reagirle; dass solches wirklich der Fall war, bestätigte sich noch dadurch, indem ein Theil der Flüssigkeit, in Verbindung mit einem pneumalischen Rohre, welches man 'in Kalkwasser tauchte, gesetzt, letzteres während des Kochens schwach trübte. Uebrigens behielt dieselbe durch das Kochen ihre natürliche Klarheit bei, und nur durch fortgeselates Verdunsten Menge sonderte sich eine geringe eines flockigen liudinicntes daraus ab. Die nar einmal aufgekochte Flüssigkeit lieferte nach Verlauf von mehreren Stunden kloine farbenlose Kristalle, welche sich als phosphorsaure Ammoniak-Biltererde (Dieselbe Verbindung sah ich EU erkennen gaben. oftmals aus frischem menschlichen siren b) Harne kr^stalli- ). Säuren trübten dieselbe nur sehr unbedeutend, der Zusatz der.'telben verursachte aber an den A\^änden der Gläser, worin der Versuch vorgenommen wurKohlensäure häufige Cas- de, durch die entweichende blaspn. c) Salznaurcr Flarjt erzeugte einen wcis.sen rr:ici|)itat darin, welcher grijsstentheils in Salpetersäure unauflöslich war. 2'66 Ueber d. Mangel d) Salpelei'saures eben so, d. linken Niere bei einem Schweine, und essigsaures Bleioxyd verhielten sich dem Unterschiede, mit dass die Nieder- schläge in Salpetersäure gänzlich auflöslich waren. e) Salpetersaures Silberoxyd und salpetersaures Quecksilberoxydul bewirkten weisse, nur wenig in Satpetersäure lösliche Präcipitate. J') Aetzsublimat brachte bung darin hervor. sehr eine unbedeutende Trü- g) Durch schwefelsaures Kupferoxyd entstand ein hellgrüner Präcipitat. h) Galläpfeltinctur trübte dieselbe. »') Weingeist verminderte die Klarheit derselben nicht. kohlensaures Natron Aetzammoniak und k) Aetzkali , , kohlensaures Ammoniak erregten permanente Trübun- gen darin, die beiden ersteren unter Entwickelung eines schwachen Ammoniakgeruches. /) Phosphorsaures Ammoniak reagirte ähnlich, aber stärker. Wirkung. Diese angeführten Kcactionen erweisen in der Flüssigkeit, ausser thierischer extractiver Materie und etwas m) Kleesaiires Amiiioniak zeigte sich ohne EiweissstofT, die Gegenwart kohlensaurer, schwefelsau- rer und salzsaurer Alkalien, so wie auch einen Gehalt an phosphorsaurer Ammoniak-Bittererde. Um zur näheren Kenntniss derselben zu gelangen, -wurde ein Theil der Flüssigkeit bei massiger Wärme Die so weit eingeengte bis zur Sjrupsdicke verdunstet. Flüssigkeit besass eine bräunliche Farbe; dnrch wiederholte Behandlung derselben mit Alkohol löste sich ein bedeutender Theil davon unter Hinterlassung einer braun- gefärbten Salzmasse auf, und die alkoholische Auflösung lieferte vorsichtig verdunstet ein gelbbraunes Extracl, das sich in Wasser unter Absetzen kleiner warziger Punkte auflöste, welche als eine harzige Materie erkannt wurden. Zur Erforschung eines muthmaasslicheii u. üb d. Vorkommen einer Wasserblase an deren Stelle. Ilarnstoffgehahes versetzte Bi^lieit ich 267 syriipförmige Fliis- die mit Salpetersäure, wotlurch sich sofort eine Men- ge kleiner Krystalle absonderten, welche, nachdem sie mittelst Ausbreiten auf Druckpapier von anhängender Feuchtigkeit befreit worden waren durc , h Sättigung mit kohlensaurem Natron und Exiraction mit Weingeist prismatische Krystalle durch freiwilliges Verdunsten lieferten, sich durch ihren eigenthümlichein nussartigen Geschmack, indifferentes Verhalten gegen Lakmus und Curcumäpapicr, vollkommene Zersetzung in Ammoniak bei der Hitze, ohne Rückstand zu hinterlassen, als Uarn- die stolT charakterii^irlen. Der vom Alkohol nicht aufgenommene Theil löste im Wasser; die Auflösung war bräun- sich grösstentheils lich gefärbt von einem ctivstolt', sie lieferte Gehalle an thierischem Exfra- durch Verdunsten theils hexaedri- 8che, theils kubische Krystalle, eine Mutterlauge, wel* che nur schwierig krystallisirte und eine starke Neigung, die atmosphärische Feuchtigkeit zu absorbiren, äusserte. Die Krystalle wurden nun ferner durch Prüfen mit salzsaurem Baryt, salpetersaurem Silberoxyd, Weinsteinsäi^e und l'lalinsolution als schwefelsaures und salzsaures Kali erkannt, und der Gehalt der Mutlerlauge an . kohlensaurem Kali ebenfalls durch die beiden letzten Kengenlien nachgewiesen. Der von der Behandlung mit Wasser zurückgebliebene Theil obiger Salzmasse wurde von verdünnter Salpetersäure unter eine« geringen flockigen Rückstandes, Hinterlassung welcher sich als EiwcisKstoir verhielt, ohne Eftervesccnz aufgenommen. Die Auflösung gab, nachdem ihres SäureüberschusKP» sie durch Ammoniak beraubt worden war, mit Sil- Kalk und Rarylauflöiiung ein weisses in Salpetersilure vollkommen uuflösliches i'räcipilHt', Kali, Natron und Ammoniak sowohl im kaustischen hIs kohlensauren /ustande zersetzten sie berHoliilion einen cigellicn, mit Rlei, 268 Ueber tinler d. Mangel d. linken Niere bei einem Schweine, Absonderung weisser Niederschläge, nach Art der phosphorsauren erdigen Salze; kleesaure Alkalien reagirten wie vorhin nicht darauf, woraus die gänzliche Abwesenheit von phosphorsaurem Kalk hervorgeht, welches mir um so merkwürdiger scheint, indem ich früher ein Blasenconcrcment eines Schweines zu untersu- chen Gelegenheit hatte, das ebenfalls nur aus phosphorsaurer Ammoniak -Bitlererde zusammengesetzt Es scheint war. dieses zu der sehr wahrscheinlichen Ver— niuthung zu berechtigen, dass der phosphorsaure Kalk nicht zu den gewöhnlicheren ßestandtheilen des Harns dieser Thiere gehöre. Ciuant it at iv e Analyse. 1. Sechzehn Unzen der Flüssigkeit hinterliessen durch bis zur Syrupsdicke einen t24 Gran wiegenden Rückstand; derselbe verlor durch wiederholte Behandlung mit absolutem Alkohol 64 Gran am Gewicht, und stellte nun eine braune krumliche Salzvorsichtiges Verdunsten woraus zu schliessen ist, dass der Weinden darin befindlichen Wassergehalt hinweg ge-. nomraen hatte. Die alkoholische Auflösung wurde bei inasse dar, geist sehr gelinder um Wärme bis zur Syrupsfornx verdunstet, so viel als möglich die Zersetzung des darin be- und darauf mit Sal-Die hierdurch gebildete krystallinische Verbindung lieferte, nachdem die Salpetersäure durch Sättigen mit kohlensaurem Natron davon getrennt, und das salpetersaure Natron durch Krystallisation ge- findlichen Harnstoffes zu verhüten, petersäure versetzt. schieden, durch Ausziehen mit absolutem Alkohol 12,5 Gr. krystallisirten Harnstoö, welcher noch Spuren der und durch Die eine wasserhaltige, in Wein- früher erwähnten harzigen IVJaterie enthielt, nochmaliges Umkrystallisiren rein erhalten wurde. fehlenden 51,5 Gr. sind als u. üb. d. Vorkommen einer Wasserblase an deren Stelle. geist auflösliche thierische Substanz 269 anzunehmen, wel- che wegen ihrer starken Fallbarkeit durch GalläpfelausZDg und Zerfliessen an der Luft als eine osmazoinartige Materie angesehen werden kann. 2. Der in (1) hinterbliebene, mit Alkohol erschBf)f(e Rückstand wog (iO Gran. Er wurde mit Wasser übergössen und durch Filtration von dem gebildeten BodenDie aU satze getrennt, dessen Gewicht 8,5 Gr. betrug. kalische Auflösung neutralisirte ich genau mit einer Salpetersäure von bekannter Sättigungscapacität, wodurch ein Kaligehalt von 8,5 Gr. als basisch -kohlensaures Salz angenommen gefunden wurde, welche = 9,8991 Gr.. des neutralen Salzes sind. 3. Die neutralisirte Flüssigkeit vom vorigen Versuche wurde zur Bestimmung des schwefelsauren und salzsau*en Kali iil zwei gleiche Theile gebracht, und in der Absicht eine llUlfte mit salzsaurem Barjt zerlegt. die Das Gewicht des gebildeten schwefelsauren Baryts war 10,5 Gr., also für das ganze Pfund 21 Gr. nun an, Nimmt man dass 100 Theile schwefelsaurer Baryt 74,831 Theile schwefelsaures Kalt anzeigen, so sind für die erhaltenen 21 Gr. schwefelsauren Barytes 15,71-ijl Gr. schwefelsaures Kall zu berechnen. Die andere bersolulion Ilalfic gab durch Zersetzung mit Sil10 Gr. Chlorsilber, das l'fund demnach 20 = Cr, welche, wenn 100 Theile Chlorsilber 51,9787 aalzsaurem Kali sind, 13,9574 Gr. dieses Salzes nachweisen. 4. Die in (2) vom Wasser nicht angegrifl'enen 8,5 Gr. 270 Veber den Mangel wurden der linken Niere bei eiaeni von Salpetersäure welche schon früherhin bis auf 2,5 als Eiweissstoff o. a Gr. w. aufgelöst, bemerklich ge- niacht sind, die Salpetersäure Auflösung lieferte, durch' Präcipilation mit Ammoniak, 6,5 Gr. phosphorsaure Am- moniak- Bitlererde. Vergleicht man die Zahlenwerthe von den Versu- chen 2, 3 und 4, so crgiebt sich an den in Arbeit genommenen 60 Gr. ein Verlust von 12,42899 Gr., welche als ein in Wasser betrachtet werden müssen. auflöslicher thierischer Extracdvstoff Vorstehenden Resultaten zufolge sind in 16 Unzen der untersuchten Flüssigkeit enthalten: HarnstofT nebst Spuren von Harz Osmazomartige Materie Neutral, kohlensaures Kali Schwefelsaures Kali Salzsaures Kali Phosphorsaure Ammoniak -Bittererde Eiweissstoff Thierischer Extractivstoff = = = = = =r = = 12,50000 51,50000 9,89910 10,71451 13,95740 6,50000 1,50000 12,42899 124.00000 Gr. Die aufgefundenen Bestandtheile der Flüssigkeit im Allgemeinen für ihre Identität 'mit dem thierischen Harne, und es scheint mir diese Missbildung in mehrfacher Hinsiiht Interesse zu gewähren und der sprechen öffentlichen Mittheilung werth zu sejn. L'eb. U. Wirk. «1. Bisses siidamer. Giftschlangen u.s. w. d. 27.1 XI. Ueber die Wirkung des Bisses der südamerikanisciien Giftschlangen, und die von mir dagegen angewandte Heilmethode*). "Von J. R. R E N G G E R, Dr. das ösdiche SüdameWirkung, welche der der Giftschlangen jenes Landes auf den Menschen M} ast alle Reisebeschreiber, die rika besucht haben, erwähnen der Biss hervorbringt, und führen Ileilmiltel an, die in einigen Theilen desselben dagegen angewandt werden. Ihre An- Für diejenigen meiner Leser, welche den Zahnbau der ihre Giftdrüsen, und die Art, wie das Gift von diesen in die Wunde übergelit, nicht kennen, miigen folgende 1) Giftschlangen, kurze .\ngaben dienfn. Die amerikanischen Giftschlangen haben in jedem OberkicferUnochen ge»i>hnlich nur einen Zahn, hingegen linden sich bei ihnen, wie bei den nicht giltigen Schlangen, eine Ueihe von Zahnen auf jedem Gaumenbeine und eine auf jede«) Aste der Unterkiiinlade vor. Alle diese Zahne sind kegelforniig, sehr spitz zulaufend und in etwas rückuärls gebogen. Die Gaumen- und Unterkieferzähne erreichen eine Länge von einer bis anderthalb, diejenigen der Oberkiefer hingegen Diese letzteren sitzen hohl und am von vier bis sechs Linien. vorderen Ende der Oberkinnlade, sind aaf ihrer vorderen Seite an der Spitze und an der Wurzel mit einer Spalte versehen, durch die sich die ilühle nach Sie nind die uigenannten Giftzahne. den anderen Zahnen werden diese Giftzähne perioditch durch neue ersetzt. Dieser Wechsel geht auf folgend« Art von Statten. Am vorderen Knde des Oberkiefers linden sich neben uuen lifTnet Gleich einander zwei Krhabeiihejten, von denen aber gewiihnlich nur «ine mit einem Zahne versehen ist Hat nun dieser ein gewissen Alter vom Knochen abgestossen, und es setzt sich, .\bstussung vor sich geht, ein neuer /ahn an die erreicht, so wird er «tthrend diese daneben itehende Erhaben lieit. Ui«se neuen Zahne bdden sich in einem kleinen Beutel aus, »elchcr nulie an> vorderen ülide ei- 272 Hebet d. Wirkung d. Bisses d. südamei". Giftschlangen, gaben über diesen Gegenstand stimmen jedoch nur selten mit einander überein; zuweilen stehen sie sogar im ofl'enbarsten Widerspruche. So ist, z. B., nach dem Einen der Biss der südamerikanischen Klapperschlange für Menschen und Thiere absolut tödtlich , während er von Anderen blos als gefährlich, und wieder von Anderen beinahe demnach auch gegen diesen Biss in allen Fallen für unzureichend. Andere haben zuweilen epne günstige Wirkung von denselben gesehen und noch Andere gelben das unschuldigste Kraut als ein bewährtes Mitte)} für unschädlich erklärt wird; Einige halten die kräftigsten Ueiünittel , en an. i' , Die Ursache dieser widersprechenden Meinangen liegt ne» jeden Olierkicferknochens unter dem Zahnfleische liegt. De^Wechsel muss sehr häufig Statt linden , ifideni der Beutel ininiea vier bis sechs Zähne enthält, von denen die einen mehr, die aa« Zuweilen geschieht es, Hcnn deren weniger au.sgebildet sind. der junge Zahn sich schneller ansetzt, als der alte abgestosseJl wird , dass die Schlangen an einem der Oberkieferknochen zwei neben einander stehende Giftzähne haben, vun denen aber deif Tagen abrällt Im Ruhezustände sehen die Giftzähne mit eine nach wenigen hinten, wenn ihrer Spitze nach sich aber die Schlange ihrer bedienen will, so rieh* tet sie dieselben auf, so dass ihre Spitze nach unten sieht, iiib Oberkieferknochen sind nämlich beweglich, und das Thicr kamt sie nach Willkühr ein kleines Kreissegment von yOiu and oberi nach hinten und unten beschreiben lassen. Das Gift wird durch zwei Drüsen abgesondert, welche, bloa Ihr .\us« TOti der Haut bedeckt, gleich unter den .\ugen liegen. fiihrungsgang endet sich unter dem Zahnfleische, welches dlH Oberö Spalte des Giftzahnes bedekt. Wenn nun das Thier beis» sen will, und die Giftzähne aufrichtet, so iiben die Muskeln, weit che diese Bewegung hervorbringen, zu gleicher Zeit einen Druck auf die Giftdriisen aus und treiben das Gift in den Ausführungsgang, von wo es durch die obere Spalte in den Giftzahn, und von da durch die untere Spalte übergeht. in die geschlagene Wunde und eine dagegen angewandte Heilmethode. grüsstenlheils darin, 273 dass die Reisenden -während ihres kurzen Aufenthaltes in einer und derselben Gegend nur wenige Beoljachlungen über die Wirkung des Schlangengiftes auf den Menschen und der gegen dasselbe ange- wandten Heilmittel machen konnten, dass sie daher blos nach einzelnen Fallen urtheillen, und so, wie man weiter unten sehen wird, die Wirkung des Giftes und der Heilmittel bald zu hoch , bald zu niedrig anschlagen mussten. Hierzu kommt noch, dass sie, bei dem Mangel eigener Erfahrung, gewöhnlich den Erzählungen der Landeseinwohner unbedingten Glauben beimaasson und dieselben, wie dies z. B. Herr Spix that '), unter ihre Die Siidnaturhistorischen Beobachtungen aufnahmen. amerikaner aber, zu dem, dass sie oft eine besondere Freude daran finden, dem leichtgläubigen Fremden die unsinnigsten Mährchen aufzubürden, unterscheiden keineswegs die giftigen Schlangen ihres Landes genau von den unschädlichen. Sie kennen gewöhnlich blos die grossen Galtungen beider Abtheilungen und von diesen nur die ausgewachsenen Individuen, verwechseln aber täglich die kleineren Gattungen und die jungen Individuen weswegen man auch ihren Angaben über der grösseren, die Wirkung des Bisses einer Schlange, diejenige eines Heilmittels, Mein sechsjähriger Aufenthalt mir, so wie über niemals trauen kann. in Paraguay gestattete Reihe von Beobachtungen über die Folgen, welche der Biss der Giftschlangen bei dem Menschen nnd bei ver.icliiedeneu Thicren nach sich zieht, anzueine und einige Versuche zu machen, diesen Folgen Die Resultate meiner sie zu heben. Forschungen über die Behandlungsart dieser Vergiftung stellen, vorzubeugen, oder ind jedoch noch sehr geringfügig, können aber 8|iätorcn Ueiscnden, welche Paraguay oder Brasilien besuchen, für 1) Ser|i«nluin braiiilienaiuni ilcchttt .\rcliiv f. ipeciei novae Anat. u. l'hy». 18«a. , p. 6i et neq. 1« 274 Ueber d. Wirkung d. Biates d. südamer. Giftssclilangeu ihre Untersuchungen über das Schlangengift oder in ei- nem durch verursachten Unglücksfalle vielleicht dieses von einigem Nutzen seyu. Paraguay beherbergt mehrere Gattungen Ton Gift?, schlangen, welche zu den Geschlechtern Crotahis, Bothrops, Laehesis, Cophias, Elaps u. einer jeden Biss dem Körper von s. 0er kann in w. gehören. diesen Schlangenarten des iVIenschen und der warmblütigen Thiere eine Krankheit hervorbringen, die häutig mit dem Tode und die in ihrem Verlaufe immer die gleichen Erscheinungen darbietet, ob sie nun durch das Gift der einen oder der anderen Gattung der genannten GeschlechJedoch bat nicht jeder Biss, selbst ter entstanden sey. von der nämlichen Gattung und von dem nämlichen Individuum, immer die gleiche Wirksamkeit. Diese, hängt vielmehr von. verschiedenen Umständen ab, die bis jetzt endet, Bestimmung der Gefährlichkeit einer Giftschlange genug sind berücksichtigt worden. Im Allgemeinen ist in Paraguay der Biss der gros- bei der nicht sen und der ausgewachsenen Giftschlangen gefährlicher als derjenige der kleinen und der unuusgevvachsenen. Der Grund dieser Erscheinung liegt aber keineswegs in ei- ner verschiedenen Wirksamkeit des Giftes, sondern blos darin, dass die ersteren mehr Gift absondern, und dass ihre Zähne bei der Verwundung dies bei den letzteren der Fall ist. tiefer eindringen, Wird das als Gift auch des kleinsten Individuums in hinreichender Menge in den Körper gebracht, so bringt es die nändichen Er- So scheinungen hervor, wie dasjenige des giüssten. starb eine junge Katze, die ich von sechs etwa drei Tage EÜten Klapperschlangen belssen liess, nach wenigen Stunden, während zwei andere Katzen von einem einzigen Bisse dieser kleinen Thiere keinen nachtheiligen Einfluss zu verspüren schienen. Ferner hängt die Gefährlichkeit des Bisses von dem 275 und eine dagegen angewandte lleihuethode. Zustande ab, in welchem sich blicke des Beissens ist, Sa ist dessen M'irkung wenn das Thier vorher gereizt sey es, dass im Zorne die Ausscheidung des Giftes überhand nimmt, gewöhnlich als in Schlange im Augen- befindet. schneller und heftiger, worden «lie die und Wunde sich somit mehr Gift ergiesst, oder dass die Schlange mit mehr Gewalt cinbeisst und eine tiefere Wunde beibringt, wo sich dann das Gift weiter verbreitet, als es bei nicht gereixteiu Znstande der Fall wäre. Daher werden Menschen, welche von einer Schlan- ge verletzt werden, die sie zu tödteo versuchten, gewöhnlich heftiger angegritFen, als wenn sie nur zufälliger Weise einen Biss erhalten. Katzen, Hunde und Hühner, die ich von gereizten Klapper.schlangen beissen Hess, dem starben Hat oder schneller, als wenn diese letzteren vor Bisse nicht aufgebracht waren. eine Giftschlange so eben einen lässt man sie Fang gemacht, wiederholt in einen weichen Gegen- stand, wie in ein Stück Fleisch, beissen, so bringt gleich ijachher ihr Biss nur selten eine heftige, zuweilen auch gar keine Wirkung hervor, indem das vorhandene Gift durch da« wiederholte Beissen grösstentheils oder ganz ist ausgeführt worden, und hiermit die Wunden nur we- nig oder gar nicht vergiftet werden. Bekanntlich bat die Temperatur einen bedcuten<ten und Paraguay das Thermometer nie bis auf Mull füllt, «o äussern doch die Giftschlangen während der kühlen Wintertage weit weniger Lebenskraft als im SomEinfluss auf die Lehcnsthäligkeit der Schlangen, wiewohl in mer. Sie sind alsdann halb erstarrt, bewegen »ich nur leiten und «ehr langsam , fressen gar nicht , oder doch nur wenig und haben Mühe zu verdauen. Auch die GifiabNondcriuig scheint dann in geringerem Grade Statt zu finden als bei wurmer Witterung; wenigstens ist der IS' 276 Ueber Wirkung «1. d. Bisse» li. südamcr. Giftschlangen Biss der Giftschiangea während der kalten Jahreszeit Sommer, wozu iihrigens auch mag, dass ihnen im Winter die nicht so gefährlich wie im der Umsland beilragen Kraft fehlt, liefe Wunden zu versetzen. Liegen sie je- doch mehrere Wochen oder Monate hindurch in Erstarrung, so sammelt sich am Ende das Gift an, und ihr erster Biss nach dem Erwachen hat eine schnell zer- Ehen so störende AMrkung. dem ihre sie Haut furchtbar ist derselbe, nach- abgestreift haben. Die Schlangen wechseln nämlich, wie bekannt, mit ihrer Haut auch die Verbindungshaut des Auges, die Conjunctiva: während diese abstirbt und sich von der neuen unter ihr sind sie des Gesichtes befindlichen Conjunctiva trennt, Nahrung nachgehen und einem Schlupfwinkel Unterdessen geht aber die Absonderung des Gifliegen. so dass beim ersten Bi.ssc tes fortwährend vor sich können beraubt, bleiben gewöhnlich ihrer still nicht in irgend , nach dem Abstreifen der selben sich in die Für ist die Haut Wunde eine grosse Menge des- ergiesst. Wirksamkeit des Bisses einer Giftschlange welcher Theil des Körpers Verwundungen' gefässreicher Theile,, oder auch nicht gleichgültig, verletzt sey. solcher, wo die GefUsse oberflächlich liegen, gefährlicher als Verletzungen sind weit von Theilen, die nur we- nige oder nur tief liegende Gefässe darbieten. Aeusserst ist ein Biss, wenn er in ein grösseres Blutge- bösartig Hingegen wirkt das Gift nur sehr langwie ich dieses an iiichreren Säugethieren versucht habe, auf einen blossgel^eglen Nerven oder auf eine Sehne gebracht wird; und wahrscheinlich würde es; fäss eindringt. sam, wenn es, wenn es nicht all;, o-ar keine Wirkung hervorbringen, mälig durch das hinzutretende Blut , das aus den Rän-^ dem der Wunde dringt, an Theile gespült würde , wo. äch verletzte Blutgefässe finden. In Theilen endlich, woj gar k^ine Gefasse- vorhanden sind , wie in den hornar- und eine dagegeu angewaiidle ligen Schwielen der Gift gar keine krankhaften 277 Heiliuclliude. Hände und der Fiisse, Erscheinungen bringt das liervor. Endlich hängt der Grad der Wirksamkeit des Schlangengiftes auch von der Constitution und dem Temperadem Zustande inenic der gebissenen Person, so wie von ab, in welciiem sich dieselbe in sie gebissen Personen werden von liche fen wird, befindet. dem gesunde und starke; als dem Augenblicke, wo Kachektische und schwäcliGifte heftiger angegrif- phlegmatische oder niu- Menschen ertragen dasselbe besser thigc als sanguini- nach starker Bewegung und bei sche oder furchtsame; beschleunigtem Kreislaufe des Blutes wirkt es schneller ruhigem l'ulsschlage. Die Behauptung einiger Heisenden, dass das Schlangengift bei den liidianern weniger Wirkung hervorbringe als bei den Weissen, bei den weissen Creolen weniger als bei den Europäern u. s. w. ist ganz irrig. Indianetr, Neger, Europäer, Creolen, Mulatten und Metis werden alle, wenn die Umstände, welche deurBiss begleiten^ die nändichen sind , gleich heftig und auf die gleiche Weise von dem Gifte angegrill'en , und ich sah den als bei wildlebenden Indianer eben so schnell demselben unlcr* als den Spanier und deh Engländer. , liegen Die Erscheinangen welche der. Bi.ss d«r Giflg«hlangen in dem Körpeir des Menschen und einiger Galtungen von Thierea hervorbringt, sind folgende: , Wird ein d«n von einer Mensch unter den Ungunst igirien UmslänGiftschlange' gebissen, so kanti Aan Gilt in fwcnigon Minuten seinon Leben leini Jklnde. machen. Diesen l'all sah ieii jedoch nur zweimal, und dies bei '" ' rn. Das eine der.selben. eine Indianerin, etwa zwei .lU ' ilttd "T voh /st'ipm KBrppfltnnc^i' der nulle i'-n Ilis^ erhielt,'' seiner Aeltoi'i» 'Im Grase indem Wrum- von einer grossen Klappcrschtange ^^'angc gIcicK unlcr dem, A*IK<' Nach 10 278 lieber d. Wirkung d. Bisses d. ciidamer. Giftschlangen Minuten fand ich das Kind srhon in den letzten Zügen, wiewohl unlerdessen die Mutter unaufhörlich gesucht halte, das Gift durch Saugen mit dein Wunde der Munde aus Mit todtblassem Gesichte, gebrochenen und halb geschlossenen Augen und halb herauszuziehen. Munde Kind unbeweglich auf dem und ohne Empfindung, aber nicht sieif, sondern ganz schlaff und blieben in der Lage, welche man ihnen gab, liegen. Der Herzschlag war kaum mehr fühlbar, unregelmässig, zitternd. Das Alheniholen ging nur sehr langsam und hiit Anstrengung von Statten. Im Munde zeigte sich etwas Schaum. Das Auge und das Ohr schienen keine Empfänglichkeit mehr für äussere Eindrücke zu besitzen. Ein kalter und ziemlich reichlicher Schweiss war über den ganzen Körper verbreitet. Nach drei bis vier Minuten erschienen einige, kautn bemerkijare Zuckungen im Gesichte; das Kind athmete noch drei bis vier Mal mit tiefem Röcheln und verschied. Die Stelle der Verwtindung zeigte bei meiner Ankunft etwas Höthe und eine üdegeötfnetcm lag das Bette; seine Extremitäten waren kalt nintnse Anschwellung, welche beide aber wahrscheinlich Saugen der Mntter waren herDie Wunde selbst bestand aus zwei kleinen Oeftnungen , wie durch den Stich einer groben Nähnadel gemacht, aus denen etwas blutiges Serum hervordrang. Einige Stunden nach dem Tode des Kindes schritt ich zur Seclion '). Bei Untersuchung der gebis- btos durch das heftige vorgebracht worden. senen Stelle bemerkte in ich, dass einer der Giflzähne bis das foramen infraorbitale eingedrungen war; ob «r 1) Da in einem so warmen Lande, wie Paraguay, die Leicbpn schnell in I'äulniss übergehen, A\e."!\vegen aie auch gewohnStunden begraben werden, so niuss der Arzt li'h innerhalb halft H nach dem Tode zur Section schreiten, »elben einige Belehrung ziehen will. wenn er atts det'- und eine dagegpii angewandte 279 lleilnictliode. da einen Nerven oder ein Gefäss verletzt hatte, aliej' konnte ich nicht HUsniilteln. venösen die Kchienen siniis In der Schüdelhöhle ei- der dura inater mehr als hingegen ziemlich war etna« glark mit Blute angefüllt, auch die pia niater gewöhnlich eingespritzt; in detn Gehirne selbst konnte ich keine Verändernng Wahrnehmen. Weder zwischen den Hirnhäuten noch in den Ventri- keln fand sich eine ausgeschwitzte Flüssigkeit. Die Lun- gen waren mit Blute angefüllt, ehen so die beiden Hohiadern, das rechte Herzohr, die rechte Herzkammer und die arleria pulmonalis; was Schaum, welcher in der Luftröhre zeigte sich et- den kleineren Verzweigungen derselben durch Beimischung von Blut röthlich gefärbt war. Die Eingeweide des Bauches waren in ihrem naDas Kückenmark konnte ich nicht türlichen Zustande. untersuchen. Noch in Das Blut soll ich hier zeigte keine Zersetzung. bemerken, dass Kinde, nach der Aussage seines A'nters, sich bei dem vor meiner Ankunft einige conviilsivisrhe Bewegungen, wie ein Zilund ein ilückwärtsbiegen des Itnin- lern der Extremitäten pfes, ge/.eigt hatten. Das zweite Kind, der Sohn eines weissen Creolen, war ungefähr drei Jahre alt und von gesundem KörAls ich eine halbe Stunde, nachdem es von perbaue Lachesis rhond)eatn, in den linken Vorderarm war gehissen worden, zu ihm kam, fand ich Von den Umstehenden erfuhr ich, der es schon todt. Krank« habe bald nach dem Bisse grosse Mattigkeit, einer Giftschlange, gezeigt und sich auch zwei oder drei dann seyen Zuckungen Her Extreiuitüten eitiffctrcten , woranf er nngefäbr unter den näiiilicliMi J-.rM(4ieiniing<-ri, wie Hie oben Kind iH'Mchriebnn wor-4<eri. ilen Gerat soll aufgegeben balmn. Di» troRlInsen Aellcrn erlanblen mir nicht ihr einziges Kind zu «11AjigHt lind J>iirst .Male erbrochen; neh, ao das« ich nitr'4lie Wnnde nntersuchen könnt«. 280 Ueber d. An nahm Wirkung d. Bisses d. BÜdamer. Giftschlangen da man kein anderes Mittel als das Auflegen gekauter Tabaksblättcr angewandt hatte, ausser einer kaum merklichen Anschwellung keine Verdieser ich , änderung wahr, und nur zwei kleine blutige Punkte zeigten an, dass zwei Zähne der Schlange in den Arm eingedrungen waren. Nach sorgfältiger Aufhebung der Haut fand ich, dass beide Zähne die vena cephalica oder vena radialis externa ungefähr in der Mitte des Vorderarmes hatten; getroft'en Säugethieren und Vögeln bringt das zuweilen noch schneller eine tüdtlich« Hei einigen Schlangengift Wirkung So sah ich Jagdhunde, welche beim von einer Giftschlange in die Schnautze gebissen wurden, nach ^ier bis fünf Minuten sterben. Eine Katze, die ich durch eine gereizte Klap- hervor. Aufspüren des Wildes perschlange inden Hals beissen liess, war nach neun Minuten todt;eirii junger Cebtis' Azarae, der einen Biss von der nämlichen Schlange ins Gesicht erhielt, starb nach vier Minuten eben so schnell gingen einige Hühner und Enten zu Grunde, die ich dem Bisse von Lachcsis rhombeata und Cophias jamraea aussetzte. Bei ; .allen diesen Tbicren gingen dein Tode keine anderen Lähmung der Extiemitäten, der Sinnorgane und endlich der Lungen, Erscheinungeit voran als Zuckungen und ^iei tranken nämlich kurz nach den^ Bisse zusammen, suchten' sich zu Hod^n; wieder zu erheben und fielen von neuem machten convulsivische Bewegungen mit sie den Extremitäten und dem Rückgrathe, schienen das G»uftd das Gesicht zu verlieren und athmeten mit' im- hör mer zunehmender Schwierigkeife An den, sah wo derrStelle, <.: • . .:>' n :v i , waren iTenrUndeb wor- man weder Geschwulst noch Entzündung, dern nur weniges^ «in zum Zeichen, dass letzt, die Thiehe waren. son- das Zellgewebe ausgetretenes Blut, ein oder mehrere Blutgefässe ver- Bei der Section fawliich die. inneren Or- 231 und eine dagegen angewandte Heilmethode. gnnc immer in ihrem natürlichen Zustande, ausser dass die Lungen, das rechte llerzohr und die rechte Herzkammer, die Hohladern und die arteria pulnionalis stark mit Blut, aber dies ohne Zersetzung, angefüllt erschienen. Gewöhnlich aber wirkt das Schlangengift nicht so wie in den angeführten Fällen, sondern es zeigt sich eine Reaction, ein Bestreben des Organismus, um theils den fremdartigen Stoft'aus dem Körschnell zerstörend per auszustossen, oder ihn zu assirailircn, theils die hervorgebrachten Störungen zu heben, welches Bestreben jedoch für sich allein nur selten im Stande ist , das Le- Im ben zu erhalten. man Falle des Unterliegens beobachtet folgende Erscheinungen: Bald nach dem Bisse ergreift den Verwundeten grosse Mattigkeit in den (jliedern; gen und Das ängstlich. rolh, bald blass; der krampfhaft; Wunde Umfang abwechselnd bald Herzschlag wird unregeluiä^sig und zugleich Bchwiilt an, er wird niedergeschla- €^egicht ist tritt ohne Uebelkeit einige ein. Die sich eigentlich zu entzünden) Farbe j die mir votl durchgcschmtztem Cruor herzurühren Einige Personen beklagen sich: über heftigö schien. Schmerzen in der Wunde, andere hingegen nicht. Der Vnisijclilag wird beschleunigt, wobei er voll,. aber weich Es stellen sich Schwindel, Kopfschmerzen, Erbre'IM. und ihr erhält eine blaue aufgelöstem und «hen, zuweilen auch Durchfall' ein. Durch das Erbrechen wird gewöhnlich viel Galle ausgeworfen; auch die Stuhlgänge Bind gallicht. Der Harn, welcher anfangs iaiit nimmt nnn eine trübe, bräunlich Es kommen, bald nur örtliche, bald wasserhell war, geibc Farbe an. .aÜKeiueine, immer Jtultc Schweiüiie abei' sehr reichliche utid meistenthetU zum VocKcheine. Die Angst nimmt imüber brennenden iiUT mi-lir iiberiiuDil, der Kilankoi klagt Hnn.1 uuil aoigt gros.ses Verlali/^eii nach frischehi Wa*- 282 Ueber d. Wirkung d. Bisses d, siidamer. Giftschlangen ser und frischer Luft. eittert, wenn sie Die Zunge belegt sich gelb und der Kranke zum Munde herausstrecken Unterdessen schwillt das gebissene Glied allmälich an, und der blaue Ring um die Wunde dehnt sich aus; das Gesicht erhält eine erdfahle Farbe, der Blick wird, will. matt und gebrochen, es stellt sich tremitäten ein, welches zuweilen in ein Zittern der ExZuckungen übergeht, und das Bewnsstseyn fängt an zu schwinden. Nun sinken die Kräfte gänzlich zusammen, der immer schnelle Puls wird kaum mehr gefühlt, die Zunge wird schwarz, und es zeigen sich Symptome von Zersetzung der Säfte; zuweilen erscheinen blos einzelne Petechien, zuweilen quillt venöses Blut aus der geschwollenen und ber- aber Wunde, aus der Nase, auch wohl aus den Augen und den Ohren hervor, oder geht mit dem Stuhlgange und dem Harne ab. Das Bewusstseyn ist nun ganz verschwunden, der Körper macht keine Bewegungen mehr, der Puls ist nicht mehr fiihlbar, das Athemholen wird immer schwächer, zuweilen röchelnd, und stenden das Leben erlöscht. Nicht selten schwillt bei anfangen- der Zersetzung der Blulmasse der ganze Körper, be- sonders der Bauch, stark auf; und in zwei Fällen sah ich die Hautvenen des gebissenen und stark angeschwollenen Gliedes an mehreren Stellen bersten. Die Daner dieser Krankheit ist sehr verschieden. kann schon in 12 Stunden dem Leben ein Ende machen, und wieder sich i'iher 14 Tage verlängern. Im ersleren Falle folgen die angegebenen Erscheinungen rasch airf einander, im letzteren hingegen hält jede Periode einige Zeit lang an. Besonders langsam aber geht die Zersetzung der Säfte vor sich, so dass der Kranke mehrere Tage mit nur halbem Bewusstseyn da iiegl, bevor einige SympConie derselben erscheinen, nnd dann noch einif^e Tage ganz ohne Bewusstseyn zubringen kann, big durch die vollständige Zerseslzung der Säfte Sie und eine dagegen angewandte Heilmethode. ein Leben 283 Bei zwei Individuen, welche inner- erlöscht. halb 24 Stunden, nachdem sie von einer Giftschlange waren gebissen worden, den Geist aufgaben, bemerkte ich, während sie noch lebten, keine Zeichen von Auflösung des Blutes ; gleich nach ihrem Tode aber, als man den Körper umkleiden wollte, iloss das Blut reichlich aus Mund und Nase. Bei Katzen, Hunden, Pferden und Ochsen bringt der Biss giftiger Schlangen ungefähr die nämlichen Er- gcheinungen hervor, wie beim Menschen; nur sind bei ihnen die Symptome von Zersetzung des Blutes, wenigstens vor dem Tode Gewöhnlich zeigt tung aus der , nicht so auffallend als hei diesem. sich Wunde bei denselben blos einige Blu- und aus der Nase. Die Geschwulst, nicht nur des gebissenen Theiles, sondern des ganzen Körpers, erhält hingegen bei Ochsen und bei Pferden nieistentheils einen sehr beträchtlichen Umfang. Die Krankheit ist auch bei diesen Tbieren von verschiede- ner Dauer. Hühner und Enten, sen licss, die ich von Giftschlangen beis- starben alle schon durch die erste Einwirkung des Giftes, so dass ich bei ihnen keine Heaction wahr- nehmen konnip. Frösche und Kröten hing'egen, welchen mein College, Dr. Par/et, ziemlich vier Gift von Lachesis rhonibeata unter die Maut brachte, endeten ihr Leben erst nach vier bis fünf Tagen. Älcrkwiirdig end- Beobachtung, dass die Giftschlangen selbst von dein Gifte der anderen Gattungen oder der Individuen der nämiichenr. Gattung, sondern sogar Ton ihrem eigenen sterben. Ich riss «inem Crolahis rnKcabella den ich mit zwei starken Zangen hallen lie«», die Gifl/ähne ans und steckte dieselben in eino l<li-lni' Wunde, welche ich' ihm in der Mitte des Körpers nahe aon Itiickgratite gemacht halle. Nadi drei bis lich ist die nicht allein , vier Slund«-D zeigte die Schlange starke convulsivischc 284 lieber d. Wirkung d. Bisses d. südamer. Giftschlangen Bewegungen, und am anderen Morgen fand ich sie todt ihrem Käfich. Weder die Ausreissnng der Zähne noch die Wunde konnten ihr den Tod zugezogen haben , indem bekanntlicli Schlangen mit weit grösseren in oft noch mehrere Wochen fortleben. Bei der Section der Menschen und der grösseren Sängethiere, welche erst einige Zeit nach der Verwundung gestoi'ben waren, fand ich immer das Rückenmark Verletzungen und stellen\veise auch die Hirnsabstanz ganz weich, ich möchte sagen, breiartig auf<jelöst. In der Schädel-, dec Brust- und der Bauchhöhle war eine Menge wässerig-« blutiger Flüssigkeit vorhanden. Die blaue, von ausgetretenem Blute strotzende Lunge, so wie die angeschwollene, dunkelbraune Leber zeigten einzelne brandartige Stellen. Aehnliche Flecken fanden sich an dem Magen welche beide beinahe durchge, nnd dem Darmkanale hends eine schwärzlichblaue Farbe hatten. geschwollenen Umgehungen der In den stark Wunde war gewebe brandig abgestorben, und bei das Zell- jedem Einschnitte drang aus denselben aufgelöstes Blut, zuweilen auch eine jauchige Flüssigkeit hervor. Begleiten hingegen günstige Umstände den Blss ei- ner Giftschlange, oder wird, auch ohne diese, zweck- mässige Hülfe mus, das geleistet, so gelingt es oft dem Organis- Gift entweder aüszustossen oder^zu a'ssimili- rbn, und dessen störende Einwirkung zu heben. In den im Allgemeinen die oben angegebenen Erscheinungen mit mehr oder i\e-t schwereren' Fällen dieser Art niger Heftigkeit. Statt, tief, finden nur sinken die Kräfte^ liicht so das Fieber vermag sich auf einem gewissen Grade von Sthanie zu erhalten, es zeigen sich hur schwacheSymptome von Auflösung des Blutes,- und' die Wunde, statt blos ödematos anzuschwellen, ent^.ündet sich rothlanfartig, bricht auf und fängt: an eine blotige Jauclie abzusondern, Hiermit scheint die Krankheit mehr eine > 283 und eine dagegen angewandte Heilmethode. örtliche zu werden, Die Bangigkeit, der Schwinde], das Erbrechen, der Durchfall, das Zittern der Glieder n. s. w. Verschwinden allinälich, ab, und es erscheinen nach das Fieber nimmt in etwas Tagen drei bis sieben allge- meine, sehr wohlthätige Schweisse, zuweilen auch einige Ausleerungen durch den Stuhlgang und dem Unter sol- gallichte Ziegelstaub ähnliche Niederschläge im Harne. chen Lysen verliert sich nach drei bis acht Wochen die allgemeine Krankheit; jedoch bleibt der Kranke immer noch einige Zeit lang sehr schwach, behält ein fahles, kachektisches Aussehen und nicht verliert Haare, die aber später, wenigstens zum selten die Thelle, wieder nachwachsen. Zuweilen erholt er sich gar nicht melir von diesem Zustande von Schwäche, führt noch einige Jahre hindurch ein sieches Leben und stirbt endlich an einer Was schnell verlaufenden, Wunde die betrifft, allgemeinen Wassersucht. so geht diese nur sehr lang- sam zur Resserung über. Die Haut und besonders das Zellgewebe sterben ziemlich weit in ihrem Umkreise ab;, blutet sie auf die leiseste Berührung und sondert blos eine wässerige Jauche ab, die mit zersetztem Blute ge- mischt in ist. Ihre Ränder sind dunkelblau gefärbt. dem Schwinden mit etwas die örtliche Entzündung, Theile werden ansgestossen, und es Eiterung ein. Erst der allgemeinen Krankheit hebt sich Der abgesonderte abgestorbenen die tritt Eiter allmälich einige ist aber fortwäh- und die Wunde behält ein Kchwiimniiges Aussehen, indem die Entzündung immer unvollkommen bleibt und sich nie zu dem Grade erhebt, welcher zur Erzeugung eines dicken Eiters und einer gesunden Granulation nothwendig ist. Hat die rend '/.ieiiilich wässerig, \erwundung an einem l'usse oder an einer Hand Statt gefunden, so werden nicht seilen die Knochen von ihrem I'erioslcum entblösst, verfallen in .\ckrosc und eitern heraus. Die Vtrnarbuug der Wunde endlich dauert 286 Ueber Wirkung d. immer Monate, d. Bisses d. südamer. Giftschlangen selbst Jahre lang; die Narbe dünn- bleibt häutig, in etwas aufgeschwollen und von blauer Farbe, entzündet sich bei der geringsten, sowohl äusseren als innefen, Veranlassung von neuem und bricht wieder auf. In ganz leichten Fällen von Vergiftung zeigen sich blos einige unbedeutende Affectionen des Nervensystems, wie etwas Missbehagen, Schwere der Glieder, geringe Kopfschmerzen, etwas Uebelkeit; dann aber tritt ein ziemlich starkes Fieber ein, und der de entzündet sich schmerzhaft. Umfang Von da an der Wun- findet in der Heilung der nämliche Gang Statt, wie in den vorhergehenden Fällen, nur dass die Fortschritte in etwas rascher sind. Bei grossen Säugethieren, wie bei Pferden und Ochsen, sollen sich nach Dr. Parlet, tig genug ist, der Wirkung des wenn die Natur kräf- Giftes zu widerstehen, ähnliche Erscheinungen darbieten wie bei dem Menschen. Nach vorangegangener Niedergeschlagenheit und Mattigkeit, die zuweilen gleitet von einigen leichten Zuckungen be- entsteht ein heftiges, sind, allgemeines Fieber, die gebissene Stelle schwillt an, entzündet sich nach einigen Tagen bricht schmerzhaft; blutige Jauche aus ihr hervor; quillt die und wird nnd Haut und das sie auf, herum ab. Nun vermindert Entzündung der Wunde hingegen nimmt zu; die abgestorbene Haut und das todte Zellgewebe werden ausgestossen , und es tritt eine starke, Zellgewebe weit sterben sich das Fieber, die jedoch etwas wässerige Eiterung ein, welche nach sechs bis acht Wochen die Wunde zur Vernarbung führt. Auf der Narbe selbst sollen keine Haare mehr wachsen. Aus Allem, was Wirkung des Menergeben sich zum ich bis jetzt über die Bisses der südamerikanischen Giftschlangen auf den schen und einige Thiere gesagt habe, Theile die nämlichen allgemeinen Resultate, welche der den Wissenschaften zu früh entrissene Prof. Emmert 287 und eine dagegen angenandte Heilmethode. Wirkungsart mehrerer anderer in Tübingen über Gifte, wie der beiden Upas und des Ticuna aufgedie stellt hat. Das Schlangengift miiss nämlich in einer gewissen Menge in den Kürper gebracht und direet in den Kreislauf aufgenommen werden, wenn es eine schädliche Wirkung hervorbringen soll. Seinen ersten Einfluss übt es über weder auf die Blutmasse, noch auf das Gefässsyslem aus, sondern es ergreift das Nervensystem, und von diesem, wie es scheint, vorzüglich das Rückenmark. Diese erste Wirkung kann so heftig seyn, dass sie schon für sich allein dem Leben in kurzer Zeit ein Ende macht. der Fall, Ist dies nicht Reaction, welche sich so entsteht eine im Blutgefässsysteme und in des- sen Fortsetzung, den Secretionsorganen, äussert. Diese hat einen doppelten Ausgang. wenn die Lebenskraft schwächt ist, Sie endet entweder, durch den Eindruck des Giftes so ge- dass sie den chemischen Kräften niciit mehr zu widerstehen vermag, mit gänzlicher Zersetzung des ßlutes, welche dann ihrerseits wieder lähmend auf das .Nervensystem wirkt und den Tod nach sich zieht, oder aber sie ist im Stande eine örtliche Krankheit, nämlich eine Entzündung an der Stelle, in den Kürper eingedrungen ist, wo das Gift hervorzubringen, worauf da« allgemein« Leiden allniälich verschwindet, indem entweder das Gift an der entzündeten Stelle wieder ausgestossen wird, oder die örtliche Krankheit eine Ablei- tung bewirkt. nun dem Arzte als Behandlung des giftigen Schlangenbiises dienen. Ihnen zu Folge muss er vor Allem den Uebergang des Giftes in den Kreislauf zu verhindern suchen, dann das Nervensystem unterstützen, damit es den Eindruck des dennoch aufgenommenen Giftes zu ertragen vermöge, di« Reaction beschleunigen und. Diese Erfahrungssälze sollen Leitfaden für die 288 wenn Ccber ä. Wirkung d. Bisses d. südanier. Giftschlangen sie eingetreten ist, der Zersetzung der Säfte vor- beugen, zugleich auch das Entstehen der örtlichen Krankheit, die Entzündung der Wunde, befördern. Diese Be- handlung des giftigen Schlangenbisses, wiewohl sie hier aus meinen eigenen Beobachtungen hergeleitet erscheint, ist dennoch keineswegs neu; mein vortrettlicher Lehrer, Prof. v. Auletirielh, stellte dieselbe schon vor 14 Jahren in seinen therapeutischen Vorlesungen auf. Bei der Anwendung fand ich sie, wenigstens in Herr den Fällen, wo die Hülfe schneir genug konnte geleistet werden, durch ziemlich günstige Resultate bewährt. Die Aufnahme des Giftes in die Blutmasse kann auf zweierlei Weise gehindert werden, entweder durch Entfernung oder Zerstörung desselben, Unterbrechung des Kreislaufes. immer der oder aber durch Der erslere hen konnte, die verwundete wenn Stelle Weg ist wo es gesche- heraus, oder löste Ich schnitt daher, sicherste. Zehe war, vom Körper ab. In zwei Fällen brannte ich die Wunde mit glühendem Holze aus; gewöhnlich aber wurde sie blos scarificirt, worauf ich entweder eine etdas verletzte Glied, es ein Finger oder eine was verdünnte Mineralsäure oder Ammonium, oder eine starke Auflösung von Kali in dieselbe goss. War kei- nes von diesen Mitteln bei der Hand, so liess ich die scarificirte Wunde aussaugen, oder mit Wasser, Citronensäure, Lauge, Branntwein einige Zeit lang auswaschen und bestreute sie nachher, um so schnell wie möglich eine hitzige Entzündung zu erhalten, mit irgend einer reizenden Substanz, wie mit spanischem Pfeffer, Salz, Schiesspulver, oder mit einer Art von Kanthariden, die man fast überall in Paraguay vorfindet. Ist der Arzt beim Bisse gegenwärtig, oder wenigstens gleich nachher bei der Iland, und ist eines der angegebenen Ilülfsmittel anwendbar, so zeigen sich nachher keine . A'ergiftungssjniptoaie, und er hat nun blos eine einfache 289 und ein« dagegen angewandte Heilmethode. Wunde zu besorgen er jedoch die , immer noch einige Zeit lang in Eiterung erhalten muss, auf den Fall hin, dass etwas Gift zuiiicl^geblieben wäre. Was die Unterbrechung des Kreislaufes betriftf, so nur bei Verwundungen der Extremitäten anwend- ist sie man durch bar, indem dem über eine, Bisse angelegte und ziemlich stark angezogene, Binde den Venenblutes Da verhindert. Riickfluss des aber der Kreislauf sich nicht lange unterbrechen lässt, ohne dass das unterbun- dene Glied nicht in Brand verfällt, so ist dieses Mittel, gleicher Zeit das Gift in der 7,u Wunde wenn zerstört wird, von geringer Wirkung und nur palliativ. Jedoch es immer rathsam dasselbe anzuwenden, bis man ist die Wunde sicher, ausgeschnitten, oder gebrannt, oder scarili- ausgewaschen cirt lind Man hat. wenn man auch noch ist nämlich nie ganz so schnell das Gift hin- wegzuschati'en sucht, dass nicht ein Theil davon in das und dann hat es der Arzt Blut übergehe, in seiner Gewall, den Kreislauf nur ganz langsam wieder herzuso dass das Gift, welches sich etwa mit dem könnte gemischt «haben, keinen plötzlichen und hiermit keinen so heftigen Eindruck auf das Nervensy- stellen, Blute stem hervorzubringen vermag. War schon einiges Gift in nommen worden, und fection des zeigten Nervensystems , die Blutmagse aufge- Symptome von Afwände ich sogleich ein sich so kräftiges Brechmittel von Ipecacuanha mit etwas Brech- weinslein an. Ich hatte nämlich einige Male bemerkt nnd aus vielen Berichten geschlossen , dass die Personen, welche durch irgend ein, in solchen Fällen im Lande ({ebräuchliches, Mittel, wie durch starke Gaben von Citronensäure oder von Aufgüssen einer Art von Ipecacuanha u. s. w., gleich nach dem Bisse waren zum Brechen gebracht worden, weit weniger vom Gifte an- gegriffen wurden Meckcli Aixlüy f. als diejenigen, bei Auat. u. I'liy«. 1829. denen sich l9 da.s Er- 290 Ueber d. Wirkung d. Bisses d. brechen später und von selbst südamer. Giftschlangen einstellte. Sey es, dass hier das Brechmittel ableitend wirkt, oder die Etupiindlichkeit des Xervensyslems vermindert oder umstiiniiit« oder dass es durch Entleerung des Pfortadersystems der folgenden AlTection desselben vorbeugt, oder sie wenigstens vermindert, so viel ist gewiss, sten Fällen das erste Stadium, dass in den mei- so wie der Anfang des zweiten, durch dasselbe sehr gemildert wird. Gleich darauf ging ich zu flüchtigen Reizmitteln über, um ei- gegen den Eindruck des Gifzu unterstützen, und andererseits die Reaction des Ge- nerseits das Nervensystem tes fäsSsystemes zu beschleunigen. Ich verordnete flüchtiges Laugensalz, alle 5 bis 15 Minuten 10 bis 20 Tropfen Jedoch luuss diein etwas lauem Wasser zu nehmen. ses Mittel bei kachektischen Personen nur mit grosser und in allen Fällen nie anhaltend gebraucht werden, indem es sonst die so sehr zu befürchtende Zersetzung des Rlules begünstigen k(>nnte. So wie daher auf seinen Gebrauch einige warme Schweisse erscheinen, die hier immer ein Zeichen sind, dass die Lähmung des Neivensystemes nicht vorwärts schreite, ging ich zu starken Gaben von Serpentaria , Senega, C'ampher mit Aufgüssen von Pflanzen, welche ätherische jOele entiialten, über und wandle diese Mittel abwechVorsicht, selnd an, bis sich nach eingetretener Reaction des fässsystemes eine Ehtzündung in der Wunde Ge- gebildet worauf ich allniälich die Dosen derselben verrinWenn auch schon der Puisschlag schnell und voll wird, so muss man sich dadurch ja nicht abhalten fassen, mit den Reizmitteln so lange fortzufahren, bis die Wunde sich entzündet, indem sonst nervöse Zufälle hatte, gerte. lind in ihrem Gefolge Zersetzung der Säfte eintreten. Zeigten sich einige Symptome von dieser letzleren, oder befürchtete ich solche wegen der Constitution des Kran- ken, so setzte ich den Reizmitteln China, Essig- oder i 291 und eine dagegen angewandte Heilmethode. Vitriolnaphtha acidus) bei. ich auf das oJer Yitriolelixir (Spiritus Neben sulphurico- dieser innerlichen Behandlung legte Rückgrath einen Streifen Blasenpflaster, und liess die scarificirte Wunde mit warmen, reizenden Ka- taplasmen bähen. Nahm günstige die Krankheit bei dieser Behandlung eine so zeigten sich die oben angege- Wendung, benen Lysen, welche in gelinden Vergiftungsfällen von gelbst, jedoch nie so schnell und so wirksam als bei Anwendung von Arzneimitteln, erscheinen. In einigen Fällen war die allgemeine Krankheit schon nach drei, in anderen erst nach 10 bis 15 Tagen vorüber. Endete sie hingegen trotz der angewandten Hülfe dennoch mit dem Tode, so folgte dieser gleichfalls unter den oben angeführten Erscheinungen, jedoch immer mehrere Tage, selbst Wochen, wenn keine Heilmittel waren So behandelte ich einen Indianer, später, als gebraucht worden. der von einer Klapperschlange zwei tiefe linke Bein erhalten hatte, während 2.3 Wunden in das Tage, worauf er an einer durch die Zersetzung des Blutes entstandenen Lähmung starb. Nach dem Verschwinden der allgemeinen Krankheit muss die Wunde fortwährend mit gelind reizenden und indem die Entzündung immer etwas Kothlaufartiges hat, gern sich verliert und, besonders beim Zellgewebe, in Brand überantiseptischen Mitteln behandelt werden, geht. Entstehen endlich Granulationen, so sind sie ge- wöhnlich sehr schwammig und müssen daher mit kauBtiüchen Mitteln im verabsäumt, so Zaume heilt die det Hich nur eine gehalten werden M'imde zu schnell, ; wird dies und es dünne Narbe, die dann später geringsten Vcranlasshng von neuem bil- bei der aufbricht. Als .Vachkrankiieit der Vergiftung durch den SchlangenbisM zeigt sich zuweilen ein Ausschlag, welcher mit der Krätze grosse Aehnlichkeit hat. Auf gelind schweiss19" 202 Uebcr d. Wiikung d. lüsses d. südamer. Giftschlangen und aromatische Bäder pflegt dieser nacli drei bis vier AVochen zu verschwinden. Kachekiigches Aussehen, grosse Schwäche und iVeigung zu ödeinatusen Geschwülsten, zu Drüsenanschwellungen an dem. gebi.ssenen Theile und zu allgemeiner AVassersucht ertreibende Mittel scheinen gleichfalls nicht selten als spätere Folgen des wandte ich gelind schweissund harntreibende, so wie tonische Mittel an. Dr. Parlet sah einen Fall, wo Blödsinn, verbunden mit einiger Lähmung der unteren Extremitäten und der Harnblase, als Nachkrankheit dieser Vergiftung zurUckblieb. Unser Vorrath an Arzneimitteln , den wir wegen Unterbrechung des Handels mit Buenos -Ayres nur seilen erneuern konnten, gestattete mir nicht, die Heilkraft der angegebenen innerlichen Mittel auch an Thieren zu versuchen. Hingegen bot die angeführte Behandlung der Wunde, wenn sie gleich nach dem Bisse angewandt wurde, immer ein günstiges Resultat dar. Als Nachkrankheit kommt zuweilen bei Hunden und Stuten, giftigen Schlangenbisses. Hier welche die durch das Schlangengift hervorgebrachte Krankheit überstanden haben, ebenfalls ein krätzartiger Ausschlag vor, der den ganzen Körper einnimmt und iheilvveise das Ausfallen der Haare zur Folge hat. Das Verfahren der Einwohner von Paraguay bei Vergiftung durch den Schlangenbiss reicht nur selten gegen die traurigen Folgen derselben zu schü- hin, sie tzen, was zum Theil daher rührt, dass sie, wie ich und die unschädlichen Schlangen nicht von einander zu unterscheiden wissen, und bei Verwundungen durch die ersteren die nämlichen schon bemerkte, die giftigen Mittel anwenden, welche sie bei Bissen durch die letzteren, natürlich mit Erfolg, gebraucht haben, Heilkräfte sie demnach als bewährt ansehen. und deren Nur bei den in Afrika geborenen Negern findet man Beispiele, dass sie den verwundeten Theil ab- oder ausschneiden; 393 und eine dag;egen angenrandte lieilmefhode. das Brennen und die Scarißcation der Wunde hingegen, so wie das Waschen derselben mit ätzenden oder anderen Mitteln, welche das Gift zerstören oder entfernen, licli ist den Einwohnern von Paraguay unbekannt. Ziemvorzüglich unter den In- allgemein aber fand ich, dianern, das Aussaugen der Falle, MO Wunde verbreitet, was, im die Giftzähne kein grösseres Gefäss getroü'en haben, oder nicht tief in das Fleisch eingedrungen sind, immer einigen Nutzen gewährt. Ferner legen sie zu- Wunde. Diese Knochen, bald aus Kreide, bald aus gebrannter Thonerde und ziehen die Feuchtigkeit an sich; wiewohl man ihnen W^indercnren zuschreibt, so können sie doch unmöglich das Gift aus der Tiefe der Wunde an sich saugen und helfen daher nur in den Fällen, wo diese mit dem Messer erweilen sogenannte Schlangensteine auf die bestehen bald aus halbcalcinirten weitert wird. Fin anderes, häufig angewandtes Mittel, das, )venn nur wenig Gift in den Körper eingedrungen, oder dasselbe durch Saugen zum Theil ist weggescLalVl worden , auf die oben angeführte Weise einige Dienste ieistct, besteht in dem Unterbinden Hat des verletzten GJic- über ,der Wunde. die Verletzung an einem Finger oder an einer Zehe Statt gefunden, und lagst man die stark angezogene Binde liegen, bis der de* gleich Tbeil brandig wini und abstirbt, so hilft dieses Mittel, wie ich in drei Fällen gesehen habe, vollkommen gegen die Vergiftung. Am öftersten aber bedeckt man die gebissene Stelle blos mit gekauten Tabaksblättern, oder auch mit gekochten oder gebratenen lilättern , Wurzeln nnd Uinden verschiedener wild wachsender Pflanzen, welche aber alle, nicht die geringste wie ich es nur zu Wirkung auf das Unter diesen Mitteln ist oft gesehen habe, Gift hervorbringen. besonderH der palu de ia \i- *ora (Schlaiigenholz) berühmt, ein Strauch, der nördlich von \'illa-Kcal wachsen soll, wu ich il.-n aber nie 294 Ueber d. Wirkung d. Bisses zu Gesicht bekommen konnte. d. südamer. Giftschlangen Seiner Rinde , welche zu- weilen gesammelt und durch das schreibt man Land verschickt wird, allgemein nicht nur gifttilgende, gondern auch, gleich der Chinarinde, tonische, antiseptische und fieherwidrige Kräfte bei, von denen sie aber weder die einen noeh die anderen besitzt. Endlich werden noch gegen den Schlangenbiss einige andere eben so unwirksame Mittel, wie nasser Sand, Menschenkolh n. s. w., äusserlich angewandt, von dem Weihwasser, dem lignum crucis, den Heiligenbildern u. s. w. nicht zu sprechen. Innerlich gebraucht man gegen das Schlangengift grosse Gaben von Aufgüssen des palo de la vivora, oder einer der «eleu Pflanzen, gewandt werden , deren Blütter äusserlich an- ferner auch starke nensaft oder Branntwein. Gaben von Citro- Diese Aufgüsse, so wie der Citronensaft, haben nur insofern eine günstige Wirkung, Brechen erleichtern, oder den Schweiss befördern; der Branntwein hingegen unterstützt doch noch als sie das einigermaassen das Nervensystem und begünstigt die Reaction. Die unfehlbaren Mittel, welche, nach einer in ganz Südamerika verbreiteten Sage, die wild lebenden Indianer gegen das Schlangengift besitzen sollen, bestehen blos in den Köpfen leichtgläubiger Menschen. Die Indianer der wilden Stämme, die in und um Paraguay wohnen, eri<ranken und sterben, wie ich dies öfters gesehen habe, vom Bisse der Giftschlangen gleich den weissen Einwohnern dieses Landes, was wohl nicht der Fall wäre, wenn sie ein so sicheres Heiltnittel in den Händen hätten.' Bestünde ein solches Geheimniss, so würde es gewiss nicht den spanischen und portugiesischen Missionärs, welche ihr Leben unter den wilden Indianern zubrachten, entgangen seyn, und die Weissen hätten dasselbe schon liiiiji;st für einige Flaschen Brannt- wein von den Eingeborenen erkaufen können. Hr. S;»«*' uml einp dage^rn ongewandtc 29'') lleilnicOiode. nach der Aussage eines Aug-etizeugen, dass sich ein Indianer, nach kurzen Zwischenrüumen, zwei bis drei Mal und jedesmal für ein Gla« Branntwein von einer Klapperschlange habe bcisscn laserzüblt unter andern ' ) sen, und dass er nach jedem Bisse sich auf einige Augenblicke entfernt habe, um ein geheimes Gegengift anzuwenden, worauf er dann, ohne die geringste Wirkung vom Gifte zö verspüren, wieder zur Gesellschaft Als er sich aber zum dritten oder vierten Male, und diesmal in die Zunge, beissen iiess, so sey Diese Thatsache, wenn es er bald darauf gestorben. anders eine ist, statt, wie Hr. Spix zu glauben scheint, getreten sey. für die Meinung zu sprechen, dass die Indianer ein un^ gegen den giftigen Scblangenbiss besitzen, zeugt ja eher vom Gegentheile, indem sonst der Indianer eben so wenig vom letzten als vom erstes trügliches Mittel Bisse umgekommen wäre. Wahrscheinlich hatte hier vom Bsanntwein, wodurch das Ner- der starke Genuss vensystem heftig aufgeregt wurde, desseti Empfänglichkeit für den schädlichen Eindruck des Giftes für den Augenblick vermindert, so wie in der Wasserscheu, dem Starrkrämpfe, der Manie, überhaupt bei einem sehr gereizten Znstande des Nervensystems, Opium, Brechwein- und ähnliche Hlein in giftartig grossen Gaben, ohne es schwer Wunde und hallen, ein wirkende Substanzen Wirkung Gegengift in , Auch den Grund bleiben. .selbst dürfte einer zu bringen, die einem Nadelstiche ähnlich ziiweileft eine Wenn ein ist, Tiefe von einem halben Zolle erreicht. Engländer, General Collol, der sich ei- nige Zeit in Nordamerika aufhielt, behauptet, dass die Krankheit, welciu; erfolgt, nicht I) Sichp di<> auf den Bisa Wirkung die ohen «njefiihrte hraniliachm Krhlangi^n ilei- Klapperschlange eines Giftes, Stelle «eine» sondern blos Werke» iil)cr dir 296 lieber d. Wirkung der Furcht sey, d. Bisses d. sUdamer, Giftschlangen so scheint dies keiner Widerlegung werth. Ucbrigens widerlegt sich der Heisende selbst, indem er bei dem von ihm erzählten Falle den Umstand anführt, Wunde dass Beruhigung des Verwundeten die zur ausgesogen und mit Scheidewasser sey begossen worden. scariiicirt, Noch soll ich zum Schlüsse einiger unrichtigen An- gaben erwähnen, die man so häufig in Reisebeschreibungen über die südamerikanischen Giftschlangen findet. Jedermann kennt die alte, schon oft bestrittene und inmier wieder erneuerte Sage, dass mehrere Arten besonders aber die Klapperschlangen, von Schlangen , durch ihren Blick oder durch ihren welches gestalt sie Athem zu bezaubern wissen , der- sondern sich seinem Verfolger selbst in den Rachen werfe. übrigens , dass dieses ihnen nicht nur nicht zu entfliehen vermöge, steht das Thier, zu ihrem Raube ausgewählt haben nicht nur in Europa, Diese Sage besondern auch in dem Vaterlande der Giftschlangen, wiewohl sie nach dem Zeugnisse Aller, welche sich die Mühe gaben, diese Thiere im freien Zustande selbst zu beobachten, ganz ungegründet ist. Ich habe hundertmal sowohl giftigen als unschädlichen Schlangen zugesehen, wie rer Beule bemächtigten, sie sich ih- und immer bem,erkt, dass sie und unversehens überfielen. Erblickt das verfolgte Thier, sey es nun ein Säugethier, oder ein Vogel, oder ein Amphibium, seinen Feind, so sucht es zu entfliehen und ergiebt sich keinesweg# demselben, ohne einen Versuch zu seiner Rettung zu machen. Veranlassung zu diesen Sagen mögen jedoch folgende Erscheinungen, die man nicht selten beobachtet, gegeben haben. Man sieht zuweilen einen kleinen Vogel um eine Schlandieselbe beschlichen ge, die zu den Gattungen gehört, welche Bliurne bestei- gen, mit Geschrei herumflattern, und sich derselben im- mer mehr nähern, bis er endlich von ihr gefangen wird. i 297 und eine da|^egen angewandte Heilmethode. man aber die Ursache dieses Betragens des findet man immer, dass er sein Nest in der Untersncht Yogels, so Nähe hatte und nur zur Verlheidigung desselben seinem Feinde sich so sehr näherte Andere Vögel kommen nicht So seilen den Schlangen aus blosser Neugierde nahe. iah ich Hühner und Enten schreiend und schnatternd um eine Cophias herumstehen, die eben ein junges Huhn verschlang. Zuweilen geschiehtes auch, dass kleinere Thie- wenn sie ganz unvermuthet eine Schlange in ihrer Nähe erblicken, so von Schrecken befallen werden, dass sie stehen bleiben, oder gar unwillkiihrliche Bewegungen re, machen, die eher geeignet sind, sie ihrem Feinde zu überliefern, als demselben zu entfliehen. Eine eigene Anziehungskraft oder ein Zauber Spiele, als wenn ist aber hier eben so wenig im ein Pferd oder ein Maulthier beim un- erwarteten Anblicke eines- Jaguars niedersinkt und sich diesem ohne Gegenwehr überlässt, eine Thatsache, deren ich in meiner Naturgeschichte der Siiugethiere von Paraguay erwähnt habe. Dass aber seihst Menschen beim Anblicke einer Klapperschlange vor Schrecken ihre Besinnung verlieren und sich hiermit selbst ihrem Feinde überliefern, wie Hr. seines Werkes über Üpix an der oben angeführten Stelle die bra.silischen Schlangen angiebt, davon habe ich kein Beispiel gesehen , noch erzählen hören. So furchtsam ist man wenigstens in Paraguay nicht: Jedermann, im Gegentheile, macht es sich in die- sem Lande zur Pflicht, jede Schlange, die er sieht, an- zugreifen und zu tödten. alii Üic Giftschlangen sind aber lange nicht so bösartig, allgemein glaubt. Ungereizt greifen sie den Men- man schen und die Thicre, welche ihnen nicht zur Nahrung dienen, ihnen; niemals selbst an sind vor ihnen sicher, hürt und fliehen sogar gewöhnlich vor von denen sie sich nähren, die Thiere, umn zuweilen wenn es sie nicht hungert. Wohl erzählen, dass einige Schlangenarten, 298 Ucb d. Wirk. d. Bisses d. Eudamer. Giftschlangen u. s. w. wie Cophias jararaca und Lachesis rhombcata, auch ohne gereizt zu werden, auf Menschen und Thiere losgehen und selbst nach dem Fusse der Reiter springen; allein nie habe ich ein Beispiel hiervon gesehen. Hingegen sah ich Giftschlangen über schlafende Menschen wegkriechen, fand sie auf Reisen des Morgens unter dem Gepäcke und den Sätteln, die als Kopfkissen dienten, versteckt und traf sie fast täglich mitten unter den weidenden Viehheerden an, ohne dass eine Beschädigung von ihnen erfolgt wäre. Die meisten Unglücksfälle, web he in Paraguay durch den Biss giftiger Schlangen Statt finden, mü.ssen der Unvorsichtigkeit der Einwohner selbst zugeschrieben werden. Diese gehen nämlich täglich barfuss und mit nackten Beinen durch das hohe Gras und das dichteste Gesträuch, wo sie nicht einmal vor sich hin auf den Boden sehen können , und nehmen sich beim Einernten der Feld fruchte, namentlich des Zuckerrohres, der Mäuse wegen immer im geringsten sie mit in dem Rrennholze Schlangen in ihre obgleich ihnen sehr wohl bekannt ist, Thiere, besonders im Winter, oder sel wo sich Schlangen aufhalten, nicht Acht; nicht selten führen oder tragen viele der Haut begriffen sind, gern m Wohnung, dass sich diese wenn sie im Wech- einen hohlen B()nni- Eben so gut wissen sie, dass die Südwinde einen Ort aufsuchen, der ihnen Schutz gegen die Kälte gewährt, und stanim verkriechen. Schlangen bei eintretendem dass sie alsdann häufig sich in die Wohnungen begeben, wogegen aber Niemand Vorsichtsraassregeln ergreift. Druck- Berichtigung. Z. 19. 20 lies: S. 61. rhemni») tcn Theil S. 68. Libelluia quadriinaciilata, (Papili.i -rhamiii S. 65 Z. 10 li.s den grii.ssUn^prlpihes, statt: den zvrrtifteii Theil u. ». .ilatt: de.s Z. 27 lies: : w nun statt nur. — LITERARISCHE ANZEIGEN. J. B. Bailliere, rue de'l' Ecole-de-Medecine , n" 13 his. ANATOMIE PATHOLOGIQUE DU CORPS HUMAIN, DESCRIPTIOXS AVEC FIGURES LITHOGRAPHIEES BT CULORI^KS UF.S DIVERSES AI.TKRATIONS MOHHIDE'S DONT LE CORVS HUMAIN' EST SUSCEPTIBI.E PAR J. CRUVEILHIER, PR0FES9ELR D'aNATOMIE \ LA FACL'l'.T^: DE MtfUECINK I>E PARIS, MKUECIN DE LA HAISON ROYALE DE SaNTK, PiU^:gIDENT PERPETUEL DE LA SOCIETä ANATOMIQUE, etC. Les livraisons 1 ä 5 sont en vente. CONDITIONS DE LA SOÜSCRIPTION. Cet ourrage »era puhlie en 40 livraisotie ; c/ianune cnntiendra »ix planrhea , dont pluiieurs cutorieea nvec le plun ffiand tuin, et au mnin» ^ J'euillea de texte in-fol. grandLeu Ucraisoiu raitin velin, caractere neuf de F. Didot. »e »uivrunt rei^alurement de six semainen en six semaines. Le prix de chiujiie livraison est de 11 fr. L'imptiHgiliiliti de rendre en nnir un Strand nornhre d'alteratinna nous fiirce d'aviiir recours aux cimleurs pour la plu» grande partie de» planches gui ciimposernnt cet ouvrage. A la /in de l'ouvriige un puMiera la Hute des suuacripleuri. Le« deasins et la lithographie {aont confiia a MM. Chazal A et ./. (i. Martin, exercea depuia Inni^-tempa « peindre l'anatomie, et rjui, aoua ce ruppurt, nnt deja rendu tant de aervicea a la acience. — — l'erHonne ne peut rfvoqiier en dniite d'anatomie pathuliigiqiic. Ici l'accaxion «Dt c« i|irilH iiuveiit fuit'qu'entrerüir. btieiit aini'iiK-nt n'oiit fii« vii (|ii uii« l'iitilitci ilc» l'ii;(itivr, It-n loin, (ilanrlifs yrux ce qn'ila siiuiil« (le!trji|itiiiii, uii- n'oiit quelijue bieii faite qu'on la suppose, ae trafne p^niblement de details en d^tails, pour nous retracer une image toujours incompltte, quelquefois obscure, ininteUigible, et souvent deliguree par l'idce dominante de I'observateur. La conservation des pieces d'anatomie pathologique les altere, les denature, et ne peut d'ailleurs profiter qua un petit nombre; la pratique la plus etendue ne fournit que de loin a loin les cas analogues les cas qui peuvent s'eclairer mutuellement. Place dans les circonstances les plus favorables pour r^tude des organes sains et malades, M. Cruveilhier n'a pu se voir , environne de tant de richesses pathologiques, sans se sentir presse du vif desir de faire participer ses confr^rcs au bienfait dune mine d'autant plus abondante qu'elle sera plus exploitee. Une coUection de planches anatomiques,exactes et lideles, representant des faits choisis, positifs, concluans, serait une sorte de musf^um d'anatomie pathologique , un traite de niedecine clinique, indispensable aux medecins qui n'ont pas occasion de faire des ouvertures cadaveriques, et qui ne sera pas sans quelque utilitc pour ceux qui en fönt. Mais, avant de s'engager dans une teile entreprise, M. Cruveilhier a du s'assurer de tous les mojens d'exocution, il a pour auxiliaires le plus grand nombre de ses eollegnes, les medecins et chirurgiens des höpitaux de Paris, qui lui out dcjä donne des preuves d'une Cooperation active. 11 compte egalement sur le concours des membres de la Society anatomique composee de des eleves de la Kaculte de Paris. L'hOpital auquel il est attache en qualite de medecin les collections de la Faculte les xnille Sujets que l'administration des häpitaux livre chaque annt'e aux dissections des pavillons de l'Ecole pratique, voilk les sourccs toujours renaissantes dans lesquelies M. Cruveilhier pulse les materiaux dont il a besoin. , l'elite , , Biots Naturlelire. Vollständig Biot, ist J. B., nun in allen Buchhandlungen zu haben: Lehrbuch der Experimental-Plnjtih, oder Erfah- rungs-Halurlehre. Zweite Autlage der deutschen Bearbeitung, Ilinzufügung der neueren und einheimischen Entdeckungen Ton Gust Th. Fechner. 5 Bände (i5-t'. Bugen griisstcs Octav- Format aus compresser Petit -Schrift, i'3 Kupfertafeln in gross 4'. und Folio, viele Holzschnitte und Biot» Portrait, gestochen von Wagner in Paris.) Subscriptionspreis: jiiit 8 Kthlr. 18 Gr. Preuss. Crt. Preis von 8 Rllilrn. IS Gr. wird Hos bis Ende Mai' 1830 bestehen, und dann unfehlbar ein Preii von 11 Rlhlrn. eintreten. Der Leipzig, den 10. Octobcr 1829. Leopold Voss. Bei Leopold Voss Leipzig in erschien so eben; Deliciae Musei zoologici Vratislaviensis. Auch unter dem besondern Titel: UepliUa Musei zoologici Vratislaviensit lecensita et descripta auctore L. /. G r av en C. Fasciculus h rs t, I. continens Chelonios et Bairachia. Accedunt tabb. aenn. XVII. Folio, cartonnh-e. (24 Rtlilr.) Da die Kpptiliensaniniluns; des zoologischen Museums der Universität IJreslau mehrere Seltenheiten und neue Arten besitzt, selbst iiber viele der schon bekannten noch manches Kerichund Ergänzende zu sagen ist, so glaubt der Verfasser, den Keptiliolügen einen nicht unwillkommenen Dienst zu erweisen, wenn er sie mit den Gegenständen des Museums näher bekannt macht. In diesem ersten Hefte sind die Chclonier und Batrachier vorgenommen. Ganz bekannte .Arten sind nur kurz berührt; ausfuhrlich sind aber die neuen oder bisher nur oberllächlicli beschriebenen behandelt worden. Besonders hat es sich der Verf. angelegen seyn lassen, die Synonymie, die hier zum Theil so schwierig zu entMirren ist, kritisch zu beleuchten. Auch müchte uohl der L'mstand Einiges zur Aufnahme dieser Helle mit beitragen, dass die ehemalige berühmte Lampesche Reptiliensamm- und tijfende lung, aus welcher der verstorbene Schneider in seiner Uisteria Amphibiorum mehrere .Arten beschrieben hat, jetzt einen Theil des Ureslauer Museums ausmacht, und also diese Hefte als Commentar zu jenem Schiieiderschen Buche betrachtet werden können. Die J7 Kupfertafeln, von denen die zwülf ersten sich auf die beschriebenen .Arten beziehen , die fünf letzten aber die inoern Theile der Salamander, besonders die Geschlechtstheile, dar•tellen, sind ganz vorzüglich schün und aufs Genauste nach der Natur gestochen und illuminirt, so dass sie mit vollem Rechts aÜM das Gelungenste der Art aufgestellt werden können. Ichnenmonologia europaea auctore J. L. C. Gravenhorst. l'artes tres. V'rati glaviae Der Sumtibus auctoria. Leoi>olduta Voss. i[) Thir. 18i;9. Iii|iiiae, proatat apud X'erfasser, dessen frühere entomulogische Schriften von dem naturhistorischen Pnblirum mit Beifall aiifg;enommen wurerke die Früchte einer fünfundzuanzigden , liefert in diesem jiihrigcn Lieblingsarbeit, in welcher er durch die dazu gelieferten sehr zahlreichen Beiträge vieler Entomologen aus allen Län- W dern Euroiias- aufs Thiitigste unterstützt und dadurch in den Stand gesetzt worden ist, eine sehr reichhaltige Ichneumonologia eurupaea zu liefern. Ueber zwei Drittel der hier aufgestellten ISOO europäischen Arten sind ganz neu. Die Familien und Gat- tungen sind aufs Sorgfältigste charakterisirt, die Beschreibungen ausführlich, ohne über die Maassen gedehnt zu se3'n. Besonders hat es sich der Verf angelegen «eyn lassen, die Unterschiede zwischen n.ihe verwandten .\iten anzugeben. Bei jeder .^rt ist ihre Naturgeschichte, so weit dieselbe bekannt war, hinzugefügt, und die Synonyme vollständig und kritisch beleuchtet. Kurz, ia dem Werke ist .\Iles geleistet, was man von einer Monographie, die ihren Gegenstand vollständig erschöpfen soll, mit Kecht fordern kann , und jedent Entomologen , der sich mit deu Hymenopteren beschäftigen will, ist es unentbehrlich. Supplemente Th6aards Lehrbuch der Chemie von Dr. G. Th. F e c h n e r. Unterzeichnete Buchhandlung macht das Publicum hiermit aufmerksam, daas bis Ostern k. J. das erste Supplement der deutschen Bearbeitung des Thenardsihen Lehrbuchs der Chemie, in zwei dem unorganischen und organischen 'l'heile derselben entsprechenden Abtheilungen , erscheinen wird. Da der Herr Verfasser dieses Supplements die grösste Vollständigkeit und Ausführlichkeit in Zusammenstellung der neuen Thatsachen, womit die Wissenschaft der Chemie in deo-letzten Jahren bereichert worden ist, bezweckt hat, so glauben wir dasselbe allen denen, welche sich mit dem ganzen Umfange ihrer Fortschritte bekannt machen wollen, empfehlen zu kimnen, auch wenn sie nicht im Besitze des gi-üssern Werkes, dem es sich anschliesst, seyn sollten. Eine Fortsetzung dieses Supplementes, wird alle zwei Jahre geliefert werden. Leipzig, den 30. October 1829. Leopold Voss. Für Medicin nnd Naturwissenschaften. Leopold Voss Bei Leipzig in erschienen so eben: Prüf. C. A., Icones algarum europaearum. Keurcsentatio» d'algues europi-ennes , suivie de Celle des especes exutiquea les plus reinarquables recemment decouvertes. Livr. (3 Thir. 8 gr.) 2e. et $me. I'lanches Nu, 11 a 20.) gr. in 8. Andral, Prof. Dr. G., Grundriss der pathologischen Anatomie. Lebersetzt and mit einer Kinleitiing, Hemerkungen und Zusätzen herausgegeben von Dr. F. W. Becker. ä Thie gr 8. (5 Thlr. Iti gr Barliow, Prof. Dr J. C. L., Disquisitiones circa origi- Agardh, i nem et aenn pictae tabb. — — sem IV. maj. *. Acced. (3 Thlr.) cart. Monstraanimaliumdupliciaperanatouienin- dagata. 4. decnrsum arteriarum mammalium Hubito respectu ad physiulogium niedicinam forenTonius L Acced. tabb. aenn. XV. et artcni obstetriciani. cart. (5 Thlr.) maj. Der ite Band wird baldigst erscheinen. besonders in Bezug auf die schlesische Fauna; verl'asst von Mit|;;liedern der schles. GesellIs Heft, mit 14 Kupfertaf. 8. schaft für Vaterland, l ultur. (iJruckpap. 2 Thlr., Schreibpap. 2 Thlr. 8 gr.) Cerutti, Prof Dr. L., Pharniacopoea ad pauperes cnrandos acconimodata. In usum scholae policlinicae Lipsieiisis. 8. maj. (9 gr.) Beiträge zur Entomologie, Chuulant, Prof. der Medicin. Eggert, Dr. F. F Dr. L., gr. 8. schen. Anleitung zu dem Studium (21 gr) Die organische Natur des Men- G., Für Aerzte. 2r und letzter Band. gr. 8. (2 Thlr. 8 gr.) Eichhorn, Dr. Heinrich, Neue Entdeckungen über die praktische Verhütung der M enschen bla 1 1 ern bei Xaccinirten, und in der empirischen Pathophysiolo^ie der Pocken; riebst .Andeutungen über das Wesen und die Behandlung der übrigen lieberhaften Exanthente. gr. 8. (5 Thlr. 16 gr.) Kesultate der bis jetzt unterFechner, Dr. ti. Th nebst ausführlich cheiiomnicNfn Pflanz en ana l\'se n , , phyuikalischer Beschreibung des Holzes, der Kohle, der Pflanzensafte und einiger anderen wichtigen PAanzenkiirper. gr. 8. (1 Thlr. 16 ^r.) Martini et llorack, D. D., Observationes rarioris degen eratiü uis cutis in cruribus elephantiasi n siniulantis. Acced.tabb.aenn.pict.il 4. maj. cart. t^l Thlr. niisch !< - fc"- Orhs, Iranc, .^rtis niedicae principe* de cnranda .(ebre typhode coin|iarati. l'raeinissa quaesliune de aurloribua ifraed» circa tibua. 8. maj nutionein aflectus typhudis (3 Thlr.) diasentien- Fharmacopoea borussica. Editio quinta. Die Preus- sische l'h aimacüpoe. Fünfte Auflage, lleberseizt und erläutert von Dr. Vr. Ph. Dulk. Zweite, durchgehends verbesserte Auflage. 2 Bände, gr. S. (7 Thir 18 gr.) Der ate Band wird baldigst nachgeliefert. Radius, Prüf. Dr. J. , Dissertatio de pyrola etchimopliila. Spec. lluni (medicuni). gr. 4. geh. (12 gr.) Uathke, l'rof Dr. H. Untersuchungen über die Bildung und EntWickelung des b'lusskrebses. Mit 5 , Fol. Kupfertafcln. cait. {12 Thlr.) Keider, Dr. J. A. von, Untersuchungen über die epidemischen Sumpffieber, dieGesetze ihrer Entstehung, ihrer Verbreitung, die Mittel zu ihrer Verhütung etc mit Rücksicht auf das gelbe Fieber und die da, gegen bisher angewandten unzweckmässigen Quarantainelizei- und Sanitäts-Gesetze, gr 8. (2 Thlr. 8 gr.) , Po- Sachs, L. W, Uanribuch des natürlichen Systems der praktischen Medicin. Ersten Theiles zweite .Ihtheilung, , iS Thlr.) gr. 8. . Scriptorum clas&icorum de praxi medica nonnullorum operatollecta. Vol. VUium, IXuni et Xlllum. Etiam sub tit. Morgagni, J. B., De sedibus et causis morborum per anatumen indagatis libri V. Editionen! reliquis emendatiureni et vita auctoris auctam curavit cart. 8. (3 Thlr. 8 gr.) et VI. Just. Radius. Tom, V Ein ausfuhrlicher, aber zum zweckmässigen Gebrauche vereinfachter Index zeichnet auch in dieser Hinsicht diese nun vollendete Ausgabe vortheilhaft aus. Huxhani, F., Opera medica. Editionem reliquis emendatiocart. 8. reni et vita auctoris auctam curavit A. F. Haenel. (i Thlr. In lü gr.) Druckfehler -Berichtigung. Dr. Heiiir. RaMe: dem Werke des Hrn. Hofraths Untersuchungen über den Flusskrebs, ist der Scliluss der Vorrede (S. VI) so zu lesen: „Bei der Bearbeitung des refleklirenden Theiles dazu gegen bin ich weniger darauf bedacht gewesen verhüten dass die Wahrheit die Hand der üichtung vor mir annahm. 'i , , 2^. fis^. Ä -^iiT -^"' •> ^jr.^u>i^A- -,. ^jr. I/k/t/j^ -Ar-<^. „,f. yhs. /;sr. '{f/^iA^J^tZ^ ^'^i^^^/^j' '^J^^SO^Z .„fSTJÄ*«-».. . Archiv für Anatomie und Physiologie. Anatomisch - physiologische Untersiicliungen, vorzüglich über das Sclilagadersystem der Vögel. Von Dr. Hans Barkow, ausserordentlichem Professor der Medicin und Prosector zu Breslau. (Nebst Kupfertafelii 8, 9 und 10.; Vor er inner ung. Jjie Untersuchungen, die ich dem öiTentllchen Urtheile übergebe, zeifallen in die anatomischen und physiologischen. Erstere, die den grösseren Tbeil ausmachen, beziehen sich (mit Ausnahme der Beschreibungen des Brütorganes und der Kloake mancher Vögel , so wie der Blutadern der unteren Extreniiläten und des Unterleibes des Huushahnes) fast nur auf die Schlagadern der Vögel. Ich habe in ihrer Darstellung denselben der meiner Untersuchungen über die Gang wie bei Schlagadern der anatomischen Beschreibungen Siiugcibiere befolgt , von allen Bemerkungen streng geschieden, und in diedie sen die allgemeinen Hesullate leicht mag zusammengestellt. es scheinen, als ob es zwcckmüssiger Viel- gewe- sen wäre, gleich eine s}slemati.sohe Darstellung zu geben und ihr die einzelnen Beobachtungen unterzuordnen. SltcMt Archiv f. Aiiat. u. I'h>». 1829. 20 306 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, Was an Kürze und an Leichtigkeit hiersie aber an Genauigkeit, nothwendig verloren haben. Nur als Andeutung eines Systems mögen die anatomischen Bemerkungen angesehen werden; ein vollständiges habe ich niciit zu geben vermocht, und nicht zu geben beabsichtigt. die Darstellung durch gewonnen hätte, würde Eine möglichst vollständige systematische Darstellung der Schlagadern der Thiere, tenlehre, von der fasst, man noch welche die Varietä- mit umkann nur aus genauen Beschreibungen der Schlagfast nichts weiss, adern einzelner Thiere hervorgehen. Ich habe deshalb meine Beobachtungen auch da niitgetheilt, wo sie mir kein allgemeineres Resultat gewährten, in der Ueberzeugung, dass manche durch Hin/.ukommen späterer Beobachtungen eine Lücke ausfüllen werden. Die Beschreibung der Schlagadern einzelner Thiere habe ich, so viel ich es gekonnt, vollständig gegeben, aber Wiederholungen möglidist zu vermeiden gesucht. Deshalb ist die erste Beschreibung ausführlicher als die .späteren ausgefallen. Ganz habe ich aber Wiederholungen nicht vermeiden können, da das zu häufige Zurückweisen auf frühere Beschreibungen den Uebcrblick über die Vertheilung der Schlagadern des einzelnen Thieres unmöglich gemacht hätte. Manche Beschreibungen sind unvollständig; über manche Schlagadern einzelner Thiere habe ich nichts sagen können, weil das Thier entweder an solchen Stellen zerschossen, oder sQnst Extravasat entstanden, oder die Injectionsmasse nicht tief genug eingedrungen war. Wer nen angestellt wird es wissen, dass auch bei allen hat, selbst häufiger feinere Injeclio- genommenen Vorsichtsmaassregeln die Injection oft nicht im Lichte des Gefässes, ein unbedeutender zufälliger Druck kann die Injectionsmasse einzudringen hindern. Oft werden feinere Nebenzweige gefüllt, während grössere Aeste leer bleiben gelingt; etwas Blut, etwas Luft 307 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. ohne vorhergegangene Injection die Untersuchang feinerer Arterien kleinerer Thiere unmöglich, da sie zusammenfallen und sich dem Auge zu leicht ent- Doch ist ziehen. Beschreibungen von Schlaggdem seltener Thiere den sich diesen Untersuchungen nicht. in Nur fin- einhei- mische standen mir zu Gebote, die ich dem Herrn Mediclnalrath Otto, Herrn Professor Seerig und Herrn Studiosus medicinae Rohnstock, vorzüglich aber Herrn Stud. med. Sianuitts, Hrn. Conservator Rolermund und Hrn. Constantin Gloger verdanke, deren letzterer mit Aufopferung von Zeit und Mühe mir mehrere Vögel Bchoss, an denen mir besonders gelegen war. Mögen sie meinen aufrichtigen Dank für ihre Güte freundlich aufnehmen. — Es giebt wohl keinen Zweig der vergleichenden Anatomie, der für die Physiologie von grösserer und allgemeinerer Wichtigkeit wäre als die vergleichende Schlagaderlehre, da die Schlagadern die Stoffe führen, Organe wirken, Erneuerung und Ernährung bestimmt sind. Wohl hat man dies erkannt und Versuche an den Schlagadern der Thiere angestellt. Allein vollkommene Sicherheit konnte doch der Anatom den aus den Unterbindungen der Schlagadern der Thiere gezogenen Resultaten nicht zugestehen, da die Experimentatoren wohl die Adern unterbanden und die Erscheinungen, welche das Thier, die als beständige innere Reize auf die die zu ihrer dem expcrimentirt wurde, im Leben und Tode darangaben, aber um die Vertheilung der Stämme, Aeste, Zweige, ihre Stärke und ihre verschiedenen Verbindungen im natürlichen Zustande sich wenig kümmerten, in der Voraussetzung, dass sich jenseit der Liga- an bot, tur den die alles 80 tVillii verhalte wie beim Menschen. Der Weg, durch seine genanen Untersuchungen über Schlagadern dev Gehirne« der Thiere bezeiclinete, 20» 308 W'urtle Anatomiscli- physiologische Untersuchungen, nicht befolgt , und , als man ihn wieder betrat, Andenken durch ungerechten Tadel entweiht. Erst wenn man eine genaue Kenntniss von den Vertheilungen der Schlagadern der Thiere hat, können die physiologischen Versuche im weiteren Umfange und nach sein allen Richtungen hin angestellt werden. Greift die vergleichende Schlagaderlehre schon aus den genannten Gründen von allen Seiten in die Physiologie der Organe ein, so ist sie noch von besonderer Wichtigkeit, weil kein organisches Veränderungen erleidet als System so das Blutgefüsssystem viele wäh- rend der verschiedenen Entwickelungsperioden, welche die einzelnen Thiere durchlaufen , und während der periodischen Entwickelungen, denen einzelne Organe aus- gesetzt sind. Die physiologischen Bemerkungen, Resultate zum Theil der beschriebenen physiologischen Beobachtungen und Versuche, zum Theil meiner anatomischen Untersuchungen über die Schlagadern der Säugethlere sich nicht auf ein einzelnes Organ, nicht auf ein einzelnes Thier, und nicht auf eine einzelne Lebensperiode. Man wird es mir wegen der vie- und Vögel, beschränken len Untersuchungen, die ich über eins der_ wichtigsten Systeme der beiden höheren Thierclassen angestellt habe, vielleicht verzeihen, wenn ich es gewagt habe, eine oder die andere bisher unerörtert gebliebene Frage zu berühren, über viel besprochene Gegenstände eine Meinung abzugeben, und der Auctorität berühmter Männer zu widersprechen ; aber man wird den physiologischen Bemer- kungen, weil sie nicht erschöpfend sind, die iVachsicht nehmen und vielleicht Anspruch nehmen dürfen, da sie den ersten allgemeineren Versuch gewähren, der vergleichenden Schlagaderlehre den Platz zu gewinnen, den sie in der Bearbeitung der Physiologie einzunehmen berechtigt ist. nicht versagen in , die sie in Anspruch vurzuglich über das Schlagadersystein Jer Vogel. 309 Erster Abschnilt. Anatomische BeavhreiOungen der meisten Schlagadern des graukehligen Steissfusses. (l'udiceps subcristatus. ISeschre ibung Die Aorta in theilt sich bald nach ihrem Ursprünge einen rechten und einen linken Stamm. Stamm theilt sich Der rechte und iii in die rechte Art. subclavia die Aorta descendens. Die Aorta descendens bildet einen Bogen nach rechts und hinten , geht über dem rechten Luftröhrenasle zur rechten Seite der Wirbelsäule, steigt dann unter (vor) dieser nach hinten nieder, giebt die Art. intercostales, mesenzu den vorderen Nierenlappen, die auch an die Hoden Zweige geben, sodann die beiden Art. crurales, und spaltet sich zuletzt in die beiden Art. ischiudicae und in die Art. dann die Art. coeliaca, gleich hinter dieser die lerica anterior, darauf die Art. renales anteriores Sacra media. rotis Der linke Stamm der Aorta communis primaria, und in theilt sich in die Ca- die Art. subclavia si- nistra. Die Carotis communis primaria geht von der linken Seile etwas gekrümmt zur vorderen Flache de» unleren Endes des Halses, tritt zwischen die IVluskeln und geht durch den Kanal der vorderen DornfurtKätze der Halswirbel, den 4 bis der aber vüllkonunen gesoblns.s<:n nur bei 6 untersten Halswirbeln erscheint, indem die Seilenbiilflen der vorderen Dornfortsatze der oberen Hals- wirbel sich nicht berühren. Uegen das obere Ende dei 310 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Halses, 3 Zoll entfernt von der Vereinigung beider terkieferhälften Uncommnnis Carotis communis dextra und sinistra. spaltet sich primaria in die Sie giebt auf diesem Wege die Art. carotis sehr viele Arterien ab. Die Carotis communis entsendet bald nach ihrem Ursprünge zwei starke Arterien, die eine aus ihrem vorderen, die andere aus ihrem hinteren Umfange. Die vordere theilt und sich bald wieder in die cutanea colli an- oesophaged-trachealis oder oesophagea adscendens anterior. Die Art. cutanea colli anterior giebt zuerst mehrere kleinere Zweige in die Halsmuskeln der linken Seite, terior in die ' neigt sich nun etwas nach der rechten Seite hinüber und geht durch Zellgewebe an die linke Seite der Luftröhre geheftet, nach der rechten sowohl als der linkea Seite viele Hautzweige abgebend, bis zum oberen Dritttheile des Halses in die Höhe, wendet sich dann etwas mehr nach der linken Seite und mündet zuletzt zusammen mit einem Zweige aus der Art, occipitalis. Am oberen Drilttheile des Halses giebt sie 5 bis 6 Zweige (deren Zahl nicht in allen Individuen gleich ist), von denen sich jeder wieder in zwei Zweige theilt, einen hinteren und einen vorderen, durch deren Vereinigung underen unterster ter der Haut Kogen gebildet werden durch Vereinigung mit der Art cutanea colli lateralis, deren oberster durch Vereinigung mit einem Zweige der , Art. thyreoidea superior vollständig wird. Die Art. oesophagea anterior oder oesophageo - trachealis geht von links etwas nach der rechten Seite hin, gelangt ungefähr i- Zoll oberhalb des unteren Kehlko- pfes zwischen Luftröhre und Speiseröhre, geht bis oberen Ende der Luftröhre mosirt dort mit einem Zweige Auf diesem Wege zur rechten die in Höhe und zum anasto- aus der Carotis sinistra. giebt sie sehr viele Zweige, sowohl als zur linken Seite der Luft- und Speise- An röhre. den Seiten der Luftröhre theilen sich diese sehr feinen Zweige wieder, ler 311 über das Schlagadersystcin der Vögel. Toi'züglicli vereinigen sich wieder jw- einander, wodurch Bogen gebildet werden, die, da sie alle zusammenhängen, das Ansehen haben, als ob an der rechten und linken Seite der Luftröhre ein feiner forllaufender Arterienbogen läge. Die Zweige, welche an die Speiseröhre gehen, theilen sich ebenfalls und bilden Bogen, anastomosiren aber ausserdem mit Z.Wiej^- gen aus der Art. oesophagea posterior. , , Der aus dem hinleren Umfange der Carotis communis primaria kommende Ast giebt zuerst einen bedeutenden Zweig, der sich in mehrere kleinere Arterien theilt , nämlich in eine Art. oesophagea descendens sinistra, in mehrere Zweige zum unteren Kehlkopf und dessen Muskeln, und einen Zweig zu den unteren Hierauf muskeln. sich theilt lials-, der genannte Ast in die linke Art. vertebralls, die in den Wirbelloehkanal ihrer colli und Art. tr. scaDie Art. transversa colli giebt zuerst mehrere Zweige in die Muskeln des Halses und der Schulter, steigt dann über der Schullerhöhe nach aussen und oben, Seite tritt, in die Art. transversa pulae. um um rantibus /.u Haut zu zerlheilen. Ein Zweig geht nach den vorderen ramis thoracicis perfoverbinden , andere gehen in die Haut mehr sich in die hinten, sich mit nach oben zur UiJckenseite, ein bedeutender Zweig geht alt) cutanea dorsalis colli setzung endet zuletzt auf die aU Art. sinisira cutanea sinistrii, hinti-rcii ei- Art. cutanea colli anterior bildenrj. Die Art. transversa scapulae geht am und die Fort- lateralis angegebene VVeise einen Bogen mit nem Zweige aus der giebl fort, colli n:<i;h Knde des vorderen lerblatles die Art. dorKalis hinlen und oben, Driltlheils des Schul- scapulae, die zwirtchen <)er des Mu.sciiIun KCrratus anticus major und dcks W. rhnmboiileuK neben dem Ilande des SchnlterblaltPK InHeiiion bis zu tlcHsen hinterem Ende verlauft, und sich in dip 312 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, beiden genannten Muskeln vertheilt. Hierauf durchbohrt die Art. transversa scapulae den Musculus rhomboideus dem Schulterblatte, gelangt unter Haut des Rückens, giebt einen schwächeren vorderen Zweig, der mit einem Zweige der Art. transversa colli anasiomosirt, und geht unter der Haut des Rückens in seiner Mitte neben die als Art. cutanea trunci dorsalis nach hinten, indem bis unter die sie neben dem Schulterblatte auch einzelne feine Zweiglein Haut des Oberarmes schickt. Kurz vor- ehe die Art. carotis communis primaria zwischen her, tritt, um von ihnen bedeckt zu werden und in ihren Knochenkanal zu gelangen, giebt sie noch einen starken Zweig, der sich wieder in zwei Arterien spaltet, von denen der eine in die Halsmuskeln die Halsmuskeln • der rechten, der andere in die der linken Seite geht. Kurz vorher, ehe tersten starken Ast, geht, die Carotis in die Oeffnung des un- vorderen Dornfortsatzes und tritt, sich unter dem nächsten nen rechten und linken Muskelast Carotis ten giebt sie einen der vor ihr durch die genannte Oeffnung communis primaria durch Doinfortsatzes gelangt ist, Dornfortsatze in ei- Nachdem die spaltet. die Oetl'nung des zwei- giebt sie zwei starke Muskelarterien, einen nach der rechten und einen nach der linken Seile, so auch, nachdem sie durch die Oeff- nungen des dritten, vierten wirbeldornfortsatzes getreten und fünften vorderen Halsist. Diese Arterien, die im- mer zwischen zwei Dornfortsätzen entspringen, sind den oberen immer naher als den unteren. Weiter nach oben entspringen unterhalb der Theilung in die Carotis com- munis dextra und sinistra aus der Carotisi communis primaria noch fünf einfache Aeste, einer vor jedem Wirbel (und zwar aus der vorderen Fläche des Hauptstammes). Jeder von diesen Aesten spaltet sich bald wieder in einen rechten und linken Zweig. Aus der Carotis communis sinistra entsprang in ei- vorzüglich über das Schlagadersystem der Viigel. 313 der von mir untersuchten Thiere gleich nach der Theilung der Carotis communis primaria ein kurzer star- nem ker Muskelzweig, der nach der rechten und linkefi Seite Die Carotis communis dextra und sich hin vertbeilt. sinistra theilen sich jede in einer Entfernung von etwas i Zoll von ihrem Ursprünge and innere Carotis. mehr als Die Carotis externa in die äussere übertrifft die interna etwas an Stärke, entsendet zuerst die Art. occipilalis, dann die thyreoidea superior, hierauf einen Muskelzweig und spal- sodann in die Art. palatina und facialis. Die Art. occipitalis ist stark, nimmt das obere Ende der Art. cutanea colli anterior auf, dringt sodann in die Tiefe, nimmt das Ende der Art. yertebralis , nachdem dieses durch die Oeflnung des ersten Halswirbels gekommen ist, auf, und vertheilt sich in die Nackentet sich muskeln. Die Art. thyreoidea superior (die ich nnr so nenne, weil sie in IJeziehung auf die Stelle ihres Ursprunges einigermaassen derselben Arterie der Säugcthiere ent- ohne eigentlich den Namen zu verdienen) ist bedeutenden Hautast und theilt darauf in die Art. oesophagea descehdenS, in die spricht, stark, giebt zuerst einen sich Art. lingualis, Hautast und theilt sich ren Zweig, in die Art. wieder in pharyngo- palatina. von denen der vordere mit einem Zweige BUS der Art. submentalis anastomosirt, dem der hintere mit vordersten bogenförmigen Zweige der vorderen Hals- hautarterie sich verbindet. dens Der einen vorderen und hinte- anastomosirt an der Die Art. oesophagea descenlinken Seile mit der Art. oe80[>hagea anterior, an der rechten Seite mit der Art. oesophagea po.stcrior. Die Art. lingualis geht bedeckt vom /ungenbeinhorne nach vorn, giebt eine starke Art. HubiiionlaliK, die mit einem Zweige aus der Art. thyreoi- dea superior anastomosirt und am Hände des Unterkie- 314 Anatomisch -physiologische Unterrochungen, hierauf giebt die Art. lingualis einen schwachen eigentlichen ranius lingualis und verläuft unter der fers verläuft ; Haut zwischen der Zunge und dem Unterkiefer subungualis nach vorn, linie mit lichen verbindet sich in als Art. der Mittel- der der anderen Seile zu einem gemeinschaft- Stamme, der nach vorn zur Vereinigung beider Unterkieferhälften gelangt und hier in die Substanz des Knochens tritt. Die Art. pharyngo - laryngea ist fast stärker als die anderen beiden, vertheilt sich in den obe- ren Kehlkopf, den Schlundkopf und die Muskeln des Zungenbeines. Der Mu^elzweig , der aus der Carotis externa nach der thyreoidea superior entspringt, ist stark, geht zur Vereinigung des Unterkiefers mit dem os conimunicans, giebt hier einen Zweig, der hinter dem os communi- cans in die Tiefe zu den Muskeln geht, verläuft das os conimunicans von unten bedeckend, sich in die Muskeln und das Unterkiefergelenk vertheilend, und entsendet noch einen bedeutenden Zweig, der vor dem os conimunicans in die Tiefe dringt und sich mit einem Zweige des aus der Carotis interna an die äussere Schädelbasis zurückkehrenden Astes zu einer einfachen starken Arterie verbindet, die nach vorn verläuft und sich ein- senkt in das durch die Art. palatina hinler dem Unter- und Jochbogen gebildete Wundernetz. Die Art. palatina ist stark , geht an der inneren Fläche des Musculus pterygoideus nach vorn, giebt einen zurücklaufenden Zweig, viele Zweige in den Mus- kiefer culus pterygoideus, viele Zweiglein, welche als ein nes Gefässnetz den Stamm fei- der Art. palatina umgeben, und verschmilzt vor der Gaumenspalte mit der gleichnamigen Arterie der anderen Seite zu einem gemeinschaftlichen Mittellinie Stamme, der unter der Gaumenhaut nach vorn Zweige entsendet, und verläuft, zu in beiden Seilen zuletzt mit seinen der hin Zweigen durch Torzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. das Foramen incisivnm in die Nasenhöhle gelangt. 315 Am \ orderen Rande des Musculus pter3'goldeus kommen noch mehrere starke Zweige, die eine Art Wundernetz biU den , welches hinter dem Unterkiefer und dem Jochbogen aufwärts steigt und unter den Bulbus oculi gelangt, wo es die schon beschriebene Arterie aufnimmt. Die Arteria facialis geht zwischen dem os qnadratum und dem Unterkiefergelenke hinter dem Jochbogen nach oben und gelangt am oberen Rande des Jochbogens an das Gesicht, wo sie ein starkes Wundernetz bildet. Ehe sie an das Gesicht gelangt, giebt sie einen Zweig, der am unteren Rande des Jochbogens ans Gesicht gelangt und sich mit einem aus dem genannten Wundernetze kommenden, über der Wurzel des Jochbogens nieder- steigenden, zu einer gemeinschaftlichen Arterie, der Arteria subcutanea maxillae inferioris verbindet, die unter der Haut des Unterkiefers nach vorn geht, und sich in Haut vertheilt. Ein anderer aus dem Wundernelze konmiendcr Zweig gehl hinter dem Jochbogen parallel mit diesem nach vorn und gelangt in den hinteren Theil der Nasenhöhle, nachdem er noch vorher einen Zweig abgegeben hat, der bis zum vorderen Ende des Jochbogens verläuft. Die Fortsetzung der Art. facialis geht schief von aussen und unten nach innciT und oben zum die inneren Augenwinkel, giebt hier einen Zweig, der sich verbindet mit der Art. marginalis endet in vertheilend sich oculi der Haut superior, und der Wurzel des Schnabels. Das erwBhnte Wundernetz ist nicht unbedeutend, Wurzel des Jochbogens bis zum äutssercn Augenwinkel und senkt sich hier in die Art. erstreckt sich von der ophthalmica. Die Arieria carotis interna verläuft ctwns ober sechs Linien \on lilnu-n nach vorn, ohne Zweige abzugeben, Itjtt dann in ihren Kanal, spaltet sich hier aber sogleich 316 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, und einen inneren Ast. Der äussere von einem dünnen Knocljenplättchen (durch welches die mit rothem Wachse gefüllte Arterie durchschimmert) bedeckten Gange nahe am äusseren Rande der Fenestra ovalis der Paukenhöhle von hinten nach vorn, und gelangt in den hinteren und äusin einen äusseren verläuft in einem eigenen, seren Theil der Augenhöhle, giebt aber, ehe er hierher gelangt, eine nicht unbedeutende Arterie, die in einem eigenen Knochenkanale nach hinten und oben geht, am Hinterkopfe unter die Haut gelangt und sich hier ver- Nachdem der äussere Zweig, den man nun wohl theilt. nennen kann, Art. ophthalmica langt dernetz Augenhöhle ge- in die giebt er mehrere Zweige, die ein kleines ist, aus bilden, Wun- dem Zweige zu den Kaumuskeln und zu den Augenmuskeln gehen. Die Art. ophthalmica nimmt am äusseren Augenwinkel das Wundernetz, welches am Gesichte liegt, auf, giebt eine Arteria palpebralis externa inferior, die Art. ethmoidalis und geht dann zur Mitte der hinteren Fläche des Bulbus ocuii, gelangt an die äussere Seite des Nervus opticus, giebt Zweige, die ein •wahres Wundernetz verläuft unter dem Nervus opticus weiter nach bilden innen, dann von hinten nach vorn viele Zweige zu den Augenmuskeln abgebend, und zuletzt sich in mehrere kleine geschlängelt neben einander auf der Sclerotica hier viele kleine , liegende Gefässe thcilend, welche die Sclerotica in niger Entfernung kommt vom Knochenringe durchbohren. ei- Es der Arteria ophthalmica an der äusseren Sehnerven ein schwacher Zweig, der über dem Sehnerven nach innen geht tind einen Zweig ans der Arteria olfactoria aufnimmt, so dass der Sehnerve aus Seite des an der Stelle, wo Arterien umgeben er in den Augapfel tritt, Das Wundernetz an der äusseren nerven ist als ganz von ist. der wahre Anfang des Seite des Seh- Kammes im Vo- 317 vorzüglich über tias Scblagadcrsystem der Vögel. gelauge, als seine äussere Hälfte, anzusehen; es durch- bohrt den äusseren Abschnitt der Sehnervenspalte in den Kamm. Die Arteria ethmoidalis, deren Anfang man auch Art. marginalis oculi superior nennen kann, geht nebea ,dem oberen Augenhöhlenrande und der hier gelegenen Drüse nach innen, senkt sich dann zur Mitte der inneren Wand der Augenhöhle hinab, und mündet in die der Sclerotica und Arteria olfacloria vertlieilt sich in ein. Der innere Ast der Carotis inneren Rande der Fenestra ovalis interna geht nahe ant in einem eigenen knö- chernen Kanäle nach vorn (so dass die Fenestra ovalis mit Ausnahme ihres vordersten Endes von den Aesten der Carotis interna begrenzt wird), nach innen und vorn und schickt, beugt sich dann noch ehe sie in die •Schädelhühle gelangt, unweit der Mittellinie einen be- deutenden Zweig ab, der durch eine eigene Oeli'nung an die äussere Schädelgrundtläche geht. Dieser Zweig neben der an der äusseren Schädelgrundfläche gelegenes Wundernetz und giebt einen Zweig, dessen schon erwähnt ist, der sich mit einem anderen aus der Carotis externa verbindet und sich in das durch die Arteria vertheilt sich grösstentheiU in ein kleineres, Carina palatina gebildete Wundemetz einsenkt. Beide Carotiden gehen in ihrem Kanäle weiter ziu; und nach oben bis hinter den Clivus, wo beide Kanäle in einen einzigen gemeinschaftlichen verschmelzen. Die Kanäle der Carotiden sieht man, so lange sie noch getrennt sind, von der Schädelhöhlc aus wulstig erhüben liegen. sie sich in der Mittellinie Mittellinie Wo hinler dem Clivus vereinigen, fehlt nach oben die Kno- chenwand, so dass die Carotiden hier nur von der harten Ilirnliaiit bedeckt sind, dann weiter nach vorn aber unter den (Jlivus geben, und neben dem Türkensallel an der (irundiläche des (jehirpes hervortreten. Von der Steile 3lS an, zum Anatomisrh -physiologische Untersuchungen, wo die Kanäle der Carotiden sich vereinigen, bis vorderen Ende des Clivns liegen die Hirnschlag- adern nicht nar neben einander, sondern verbinden sich entweder durch einen queren Ast, oder durch meiirere Stämme umgebenden und aus ihnen entspringenden Reiserchen. Die Hirnschlagadern geben an der Hirngrnndfläche die Arteriae communicantes, die nach hinten gehen, und feine die sich zur Grundbeinarterie vereinigen, die Arteriae fos- sarum Sylvii, die Arteriae callosae schn-ache Zweiglein, und gehen so na^ch vorn gelrennt von einander als Arteriae olfacto»iae durch zwei kleine Löcher, welche zwischen der Siebplatte und den Sehnervenlöchern liegen in die Augenhöhle zu deren inneren Wand, wo sie die Arteriae ethnioidales aufnehmen, sodann nach vorn in die Nasenhöhle gelangen, um sich in die Schleimhaut der Nasenhöhle zu vertheilen. Die Arteria subclavia vertheilt sich an beiden Seiten gleich, nur an der rechten giebt sie zuerst eine Arterie, die stark ist, und einigermaassen dem Stamme der Carotiden entspricht, zuerst die Art. oesophag^a posterior entsendet, und sich dann in die Art. transversa colli, transversa scapulae und vertebralis theilt. Die Art. oesophagea posterior geht hinter dem Oesophagus in die Höhe und verbindet sich mit der Art. oesophaSie giebt in ihrem Verlaufe gea descendens dextra. viele Zweige zu den beiden Seiten des Oesophagus, die mit Zweigen aus der Art. oesophagea anterior anastomosiren. Die Art. transversa zum untersten colli Zweige dann die giebt zuerst mehrere Theile des Halshautmnskels, Art. cutanea colli posterior, und endet wie auf der linken Seite, indem sie hier die Art. cutanea colli lateraDie Art. cutanea colli posterior ist stark, lis bildet. geht unter der Haut des Halses nach hinten und oben. 319 Torzüglich über das Schlagadersystem der Vögel Zweige ab, gelangt aber am oberen Theile des Halses wieder mehr zur Seile, bildet hier ähnliche Bogen wie die Art. cutanea anterior, und endet auf dieSodann entsendet jede Art. subclavia eiselbe Weise. nen nicht unbedeutenden Zweig, der zu den zwischen der Clavicula und der Furcula gelegenen Muskeln geht, giebt viele diesem einen anderen, der unter dem geht, und hier von aussen gleichzeitig mit Schlüsselbeine nach aussen zwischen der Furcula und Clavicula gelegenen Muskeln dringt, sodann zwei kleine Zweigiein zu den in die so nach oben ersten Zwischenrippenmuskeln, die Art. nach unten die Art. mammaria interna, dann axillaris, nach dieser zwei kleinere und spaltet sich zuletzt in die Art. die Art. thoracica superior, Rami peetorales, thoracica inferior und die Art. cutanea abdorninis. Die Arteria geht axillaris in und diese spaltet sich, nachdem um entsendet hat, unteren die brachialis über, die Art. profunda sie Ende des Oberarmes in die Art. radialis und in die Art. ulnaris. Art. radialis theilt sich bald in die eigentliche liiti Arieria radialis, und in die Arieria interossea, welche, als die stärkere, radialis anzusehen spultet sich bald auch als die Fortsetzung der Arteria ist. Die eigentliche Arteria radialis in Dteigenden Zweig. rena radialis nach oben derarmes. keln des ; einen aufsteigenden und einen ab- Der aufsteigende anzusehen und ist als verläuft Art. recur- unter der Flaut der absteigende endet in der Mitte des Vor- Die Ai'teria interossea oberen Endes schon einen starken geht unter die Mus- des Vorderarmes, Hanms giebt hier* perforans, und im weiteren Verlaufe noch mehrere kleinere Zweige welche zwi, schen den Knochen des Vorderarmes zu dessen Hiickcnleite geben, sich theilen und unter der ilaiil sich vei'bin- dcnd liogen bilden, aus denen Zweiglein kommen, von denen eins immer zwischen zwei Fedorwurzeln gelangt. 320 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, Au8 dem ersten oder grösseren Ramus perforans kommt Zweig, der Art. recurrens interossea genannt vverden kann, und mit der Arteria recurrens ulnaris am Elein ' lenbogengelenke annstomosirt. Die Arteria ulnaris giebt zuerst einen Hamus re- Haut rückwärts bis zum Ellsnbogenhöcker verläuft, und viele kleine Arterien abgiebt, deren eine imn^er in den Zwischenraum zwischen zwei Schwungfedern gelangt. Die Arteria ulnaris geht neben currens, der unter der der Ellenbogenröhre bis zum Handgelenke über dessen Ramus radia- Volarfläche fort und theilt sich in einen lis und einen Ramus interosseus mefacarpi. Der Ramus radialis giebt zuerst eine feine Arterie zum Rudiment des Daumen und verläuft dann unter der Haut sehr fein bis zijr äussersten Phalanx. Der Ramus interosseus geht bedeckt von Muskeln zwischen den Knochen der Mittelhand bis zu deren vorderem Ende, geht nun zwischen den Knochen durch zur Dorsalseite, und verläuft hier bis zur Spitze der In seinem Verlaufe zwischen den Knoletzten Phalanx. chen der Mittelhand giebt der Ramus interosseus viele durchbohrende Zweiglein, welche sich theilen und unter einander Bogen bilden, woraus so viele kleine Arterien kommen, zeln dass eine immer zwischen zwei Federwur- tritt. Die Art. mammaria interna theilt sich in zwei Zweivon denen der eine am äusseren Rande des Brust•beines, der andere an der Grenze zwischen dem vordege., ren Rippentheile (der den Rippenknorpeln der Säugethiere entspricbt) und den Hippen selbst niedersteigt. Die Arteria thoracica anterior und posterior, die sehr stark sind, verlheilen sich grösstentheils in die Pectoralrauskeln, die anterior in den vorderen Theil derAusserdem treten selben, die posterior in den hinteren. * 321 Torzüglich über das Sthlagadcrsj-stem der Vögel. aber noch einige Zweige aus dem Stamme des Gewisses zwischen 'der Art. thoracica nnteiior und posterior herden mittleren Theil der Pectorainiuskeln vor, welche in Die Art. thoracica posterior dringen. dem sie tlieilt sich, nach- schon viele Zweige in der Substanz der Pecto- ralmiiskeln abgegeben hat in drei , Zweige , einen vor- deren, der noch zu den Fasern der Pectoralmnskcln geht, und zwei hintere, welche die Substanz des Aluskels unweit seines hinteren Endes durchbohren und unter die Haut gelangen. \ on den Arteriis thorncicis durchboli- ren eine grosse Anzahl Zweige (Hami perforantes) die Substanz der Muskeln und gelangen npter die tiaiit, sie sich in ausserordentlich viele Zweige und llei- wo Haut die feinsten Netze und alle unter einander in Verbindung steitcii. An dem Exemplar, wo die Injection am besten gelungen war, konnte ich drei Reihen (eine obere, eine Initiiere und eine untere) von solchen durchbohrenden Ilautäiiten unterscheiilen, wo die Zweige von vorn nach hin- serclien iheilen, welche unter der bilden , ten an (inander gereiht sind. Die unterste Reihe bestand aus acht Zweigen (die beiden hintersten Zweige der Art. deren schon Erwühnung geschehen Der vorderste von diesen durchbobremlen Zweigen verbindet sich mit dem schon genannten Zweige aus der Arleriu transversa colli. . thoracica posterior, i.st, mitgerechnet). . , Die cutanea abdoininis wird bei der Beschrei- .VrtRrlii bung des Rriitorganes ausführlicher erörtert werden. Die Art. coeliaca giebt zuerst einen sehr starken Am, der sich in einen aufsteigenden und einen absteigenden Zweig spaltet. Der aufsteigende geht an der hinteren Fläche des Driisenniagens vcriheilt sieb mit starken Zweigen in in die Illilie und dessen Substanz, der absteigende giebt noch 3 bis 4 bedeutende Zweige an die Siibslanz des Driisenniagens und steigt dann am linken Mcrkcli Rande de« .Magens aber nur .\rcliiv f. Anal. ii. IMi^h. I82y. bis zum 21 unle- 322 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Ende des oberen ren Dritttheiles desselben nieder, Magens er in die Substanz des Nachdem wo dringt. dieser erste Ast abgegeben ist, spaltet den vorderen und den etwas Der vordere geht an der Grenze die Art. coeliaca in sich stärkeren hinteren Ast. Magens und Vormagens, und zwar an deren rechnach vorn, giebt zuerst einen starken Ramus des ter Seite hepaticus dexter, dann einen Zweig, der sich zweiten Leberast, und einen Ast in einen zum oberen Ende des rechten Magenrandes theilt, und spaltet sich hierauf in die untere Arterie des Vormagens, und in die untere des Magens, welche beide gleich stark von denen erstere an der unteren Fläche des Vor- Fliichenarterie sind, magens Höhe steigt und sich in dessen Substanz Die untere Flächenarterie des Magens giebt in die verzweigt. zuerst noch einen starken Ilamus hepaticus sinister und spaltet sich dann am vorderen Ende der unteren Ma- gensehne in zwei gleich starke Zweige, deren einer neben dem linken, der andere neben dem rechten Rande der Sehne niedergeht, und die beide am hinteren Ende Sehne durch Zweige wieder ineinander mündend einen Bogen bilden, aus dessen ganzem Umfange viele Zweiglein kommen, die gegen den rechten und linken Magenrand hinlaufen und hier mit ähnlichen der hin- -der teren Flächenarterie anastomosiren. Der hintere Ast der Arteria coeliaca giebt zuerst zwei neben einander entspringende Milzarterien, die zu der 5 Linien langen, 4V Linien breiten, eine rundlich dreieckige Gestalt, eine vordere und eine hintere Flä- indem sie aus einander weichen, und die eine an den oberen, die andere an den unteren Rand der Milz treten. Hierauf entsendet che darbietenden Milz gehen, der hintere Ast eine Arterie, am linken Rande der und sodann einen fei- die oberen Magensehne niedergeht, nen Zweig, der über den Pylorus niedeisteigt , diesem 323 vorzüglich über das vSchlagadersyslem der Vögel. Zweige giebt nnd mit den Zweigen, welche unter dem Pjlorus iiervortrefen, anastomosirt. Der liintere Ast geht hierauf bis zum Anfange des Zwölffingerdarmes, entsendet hier einen starken Zweig, und setzt sich fort an Der starke Zweig die Arteria pancreatico-duodenalis. gibbt mehrere Zweiglein zum Anfange des Duodenum, andere, welche unter dem Pylorus hervorkommen, und geht so am rechten Rande der hinteren Magensehne gegen das hintere Ende des Maj>ens, diesem, dem hinteren Ende des rechten und linken Randes viele Zweiglein erthcilend. Die Arteria jiancrealico-duodenalis giebt bald nach ihrem Anfange einen Zweig zu dem freien Ende einen Rlinddarmes, einen Zweig, der um Leerdarmes geht, des zum Anfange des mit einem Zweige aus der Art. Bogen zu bilden, geht hierauf, Zweige ertiieilend, zum und ihcilt sich noch in zwei Zwei- raesenterica anterior einen den» Duodenum und Ende des letzteren l'ancreas ge^ von denen der eine noch zum Duodenum, der an- dere zu einer \V indung des Dünndarmes geht und mit einem Zweige der mesenterica anterior sich verbindet. Die Arteria mesenterica anterior giebt zuerst einen «starken Zweig zilm oberen Ende des Jejunum, von dem ein Zweigicin mit dem angegebenen Zweige aus der |iancreati('ü-ilnodeiialis anastomosirt, hierauf einen Art. bedeu- tenden Zweig zu demselben lilinibiarme, zu welchem der Zweig aus der Art. pancreatico-duodenalis gelangt, ana- lomosiit mit diesem, schickt Zweige, die am lilinddarme herabgehen. Zweige zum Ende des lleum und gehl an der Verbindung beider lilinddarme mit dem Diirnie bogenförmig von dem einen Hlinddarm zum amleren In die Ilühc, an dcHsen Spitze er mit einem anderen Zweige der mesenterica anterior anastomosirt; Zweige zum Mastdärme hinab, mit ähidiclicn utis der .Art. auch schickt er die »ehr fein sind uiescnterica posterior 21- und una- 324 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Der Stamm der Art mesenterica anterior geht hierauf zehn Linien fort, ohne Zweige abzugeben, und theilt sich darauf in kurzen Zwischenräumen in fünf stomosiren. intestinales zum Dünndärme. Alle zum Darmkanale gehende Zweige theilen sich anfangs zwischen den Platten des Gekröses nicht, sondern erst, nachdem sie bis Rami zum Darme gekommen sind, bilden hier aber, unter ein- ander sich verbindend, starke Bogen, aus welchen viele Zweiglein kommen, die zu beiden Fläciien des Darmkanales gehen und sowohl Darmes) als am freien seitlich (an den Flachen des Umfange des Darmes fach wieder verbinden. sich viel- ' Die vorderen ]\'ierenarterien geben einen Zweig, der Substanz der Nieren nach hinten geht und mit einem nach vorn laufenden Zweige der mittleren Nierenin der arterie anaslomosirt. Die Art. cruralis jeder Seite giebt keinen Nierenab und spaltet sich bald in die eigentliche Art. cruralis und die Art. epigastrica, welche beide gleich stark ast sind. Die Art. epigastrica giebt der nach vorn und unten zuerst einen Zweig, geht und in den Zwischen- raum zw ischen die beiden letzten Rippen gelangt um den Muskeln Zweige zu erlheilen. Die Art. epigastrica verläuft hierauf neben dem Schaambeine, den Bauchmus, nach hinten und spaltet sich von denen der eine sich in den hintersten Theil der Bauchmuskeln verzweigt, der ankeln Zweige ertheilend, zuletzt in zwei Zweige, dere aber, der stärkere, sich etwas erweitert, zur Seite der Kloake gelangt, und sich in mehrere gekrümmt neben einander liegende und durch feine Zweiglein zum Theil verbundene Zweige theilt und so ein Gefässnetz bildet, welches als Zellkörper betrachtet werden kann. kel Die eigentliche Arteria cruralis geht zum Oberschenund vcrtheilt sich bis zum Knie verlaufend in diu 325 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. Muskeln der vorderen und innerert Seite des Ober- schenkels. Die Sacra media, Art. Art. ischiadicae, giebt schwächer als die beiden etwas hinter ihrer Mitte nach je- der Seile hin einen starken Kainus niuscuiaris, Ivurz vor ihrem hinteren Ende einen starken Ast,, der sich in die Art renalis posterior dextra und mesenterica posterior und spaltet, lis theilt sich gleich darauf in dte Art. rena- posterior sinistra, die beiden Art. hypogastricae die Art. coccygea communis. So endete und die Art. sacra media in dem einen von mir untersuchten Tiiiere; in einem zweiten, ebenfalls männlichen, gab sie nach dem Ursprünge der beiden Muskeläste und kurz vor ihrem hinteren Ende zwei Aeste ab, von denen der eine einen Zweig zum Mastdarme entsendete und darauf zum hinteren Lappen der rechten Nere, der andere da- gegen sogleich zum hinteren Lappen der linken Niere ging. Die Art. coccTgea communis die beiden gea media. .\rt. spaltet sich bald in coccjgeae laterales und die Art. coccy- Erslere gehen zwischen den Querfortsiilzen deg ersten und zweiten Steissbeinwirbels zur Iliickenseite des Steisses, einen bedeutenden Art. eocnygea wo sie sich verlheilen, Zweig zur Stelssdrüse media verläuft bis indem jede Die entsendet. zur Spitze des Steis- 8C8 an der unteren Fläche der Steissbeinwirbel. Die Art. hypogastrica «inen Zweig zum zur Kloake sinisli-a hintersten A giebt in zwei Fällen Ende des Mastdarmes und einen .Muskelzwcig und geht dann in die pudenda interna über; die Art. hypogastrica dextra giebt einen .Muskel/:weig und setzt sich dann auch in die Art. pudenda interna fort Die Art. pudendu interna /Je^t neben dem Vas deferens nach hinten, ilurchbobrt Art. und gelangt neben dem Ende der Bauchhuut; die ll.iucliMiiiNkeln ter das hiutcriilu Stcis«e un- 326 Anatomisch-pliysiologische Unteisucliuiigen, Die Arteriae ischiadicae, die ausserordentlich stark sind und als die Fortsetzungen der Aorta angesehen Verden können, geben jede gleich nach ihrem Ursprünge eine Arteria renalis media. Diese ist stark, giebt einen nach vorn laufenden, mit der renalis anterior nen Bogen bildenden Zweig und Substanz der Niere nach hinten, renalis posterior einen Bogen zu verliiuft um dann ei- in der auch mit der Art, bilden. Hierauf geht die Art. ischiadica durch die Incisura ischiadica aus der Beckenhöhlc an den Oberschenkel, um dem grösscrea Theile der hinteren Extrtjniität sein Blut zuzuführen. Die Art. ischiadica giebt, schenkel gelangt glutaeus ist, nachdem sie an den Ober- eine Arterie, welche den Masculus maximus durchbohrt und unter den hinteren kommt, dann die starke Arteria Theil der Kückenhaut suralis posterior, die vom l\I. glulacus ma.ximus bedeckt (diesem viele Zweige erlheilend) niedergeht, die Art. peronaea entsendet, zur hinteren Fläche der Wade kommt, niederstjeigt und feine Zweiglein bis zur Ferse hinab schickt, selbst aber am unteren Drittlhoile des Unter- schenkels und an der inneren Seite desselben nach vorn und unten geht, um hinter dem hinteren Rande des Bauchhaulmuskels unter den hinleren und unteren Theil der Bauchhaut zu gelangen. Hierauf entspringt aus der Art. ischiadica ein bedeutender Zweig, der für die Muskeln bestimmt ist und neben dem M. ]dantaris hinabgeht, und dann die starke Art. suralis interna, die an der inneren Seite des Unterschenkels niedergeht und sich in die Muskeln desselben vertheilt. Die Art. ischiadica setzt sich, kleinere Muskclzweige abgebend, i;i die Alt. Poplitea fort, und diese geht durch eine Lücke zwischen Tibia und Fibula am oberen Ende des Unterschenkels an. dessen vordere Fliiclie, geht hier 44- Li- nien herab und kehrt durch das unlere Ende derselben Ltücke wieder an die, hintere Fläche des Unterschenkels 327 vorzüglich über das Schlagadersyatem der Vügel. um zurück, Die die Art. tibialis poslerior darzuslellen. Act. Poplitea entsendet, wo sie am sich oberen Ende der vorderen Fläcbefles Unterschenkels befindet, mehrere Zweige: der eine von diesen geht an der äusseren Höbe; Seite des Processus patellaris in die ein zweiter stärkerer vertheilt sich in die jMuskeln der vorderen inneren Seite dritter am und oberen Ende des Unterschenkels; ein etwas schwächerer auch in die JMuskeln, aber gegen die äussere Seite hin, giebt jedoch zugleich einen Zweig, der zum Wundernetze hinabgeht; und ein vierter, der schwächste lon allen, geht auf der vorderen Fläche der Tibia nieder zum Wundernetze. Die Art. tibialis posterior gebt an der hinteren Fläche des Unterschenkels bis zu dessen Mitte nieder, und kommt che, hier durch eine Oeffnung an seine vordere Flä- um die Art. tibialis anterior darzustellen. Die Art. tibialis anterior geht an der vorderen Flä- che des Unterschenkels nieder zwischen den Cond^lis des unteren Endes der Tibia, hinter dem Ligamentum transversum zur vorderen Fläche des Tarsus, und hier zum bis unteren Ende desselben als Art. tarsea fort. Die Art. tibialis anterior wird in ihrem ganzen Verlaufe von einem A\'undernctze begleitet, welches aus parallel neben einander liegenden arteriellen Zweigen besteht und zum Theil durch die genannten Zweige der Art. Poplitea, zum Theil durch Zweige der Art. tibialis anterior selbst (die beim llervorkoniraen der tibialis an zum die vordere Fläche des Unterschenkels entspringen), Theil durch die Art. peronaea gebildet wird. peronaea, ein Zweig der Art. «ich, nachdem sie dere Fläche, poslerior, schlägt mehrere Muskelzwcige abgegeben oberhalb der Mille die siiralis Die Art. indem des Unlersehenkels sie sich in einige zum Wundernetze hinabgehen. hat, an dessen vor- Zweige spaltet, Das Wunderneiz, welches aus 5 Lia 6 Zweigen zusammengesetzt wii-d, 328 Anatomisch • physiologische Uutersucliungen, die von Zeit zu Zeit unter einander me der Art. tibialis anterior und mit dem Stam- durch schwache Zweigleio begleitet nicht allein diese Arterie, zusammenniünden indem es sie von vorn und besonders von aussen umfasst, sondern es ist auch durch Zellstotl" eng verbunden die vom Xervus peromit den beiden Nervenzweigen naeus kommend sich am oberen Ende des Unterschenkels an dessen vordere Fläche uuibeugen und als Nervi tibiales anteriores niedersteigen. Der innere von diesen Nerven geht mit der Art. tibialis hinler dem Ligamentum transversum, der äussere etwas stärkere vor diesem Bande zum Tarsus. Das Wundernelz endet grösstentheils am unteren Ende der Tibia. Hier entsendet , , nämlich die Art. tibialis anterior eine Art. nialleolaris externa, und eine Art, mall, interna. Erslere nimmt den grosseren Theil des Netzes auf, letztere einen nicht un- bedeutenden Zweig. Aber es gehen ausserdem noch zwei Zweiglein, die Art. tarsca begleitend als schwache Andeutung einer Fortsetzung des Netzes bis zum unteren Ende des Tarsus weiler und anaslomosiren von Zeit zu Zeit mit kurzen und dünnen aus der Art. tar- kommenden Zweigen. In der Gegend des Fussgekommen aus dem Wundernelze viele feine GeAus dem oberen Ende der Art. tarsea entlenkarterien. sea Icnkes springt ein Zweig, der durch einen besonderen Knochen- kanal des oberen Endes des Os Fläche geht und sich larsi in eine innere an dessen hintere und äussere Arte- Die innere geht ant inneren Rande des Os und anastomosirt an dessen unterem Ende mit einem ihr entgegen kommenden Zweige der Artcria plaulari.s, woraus ein Raums digitalis zur accessorischen Zehe entspringt. Die äussere geht am äusseren Rande des Os tarsi nieder, giebt Muskclzweige und vertheilt sich nach unten in ein Netz, welches an der Verbindung des Os tarsi mit den Phalangen der Zehen liegt. Am unteren rie theilt. tarsi vorzüglich über das Schlagadersyslem der Vögel. Ende der vorderen Fläche des Os tarsea mehrere Zweiglein, die tarsi 329 giebt die Art. am Gelenke ein Nelz bil- und geht durch eine besondere Oeflhung des unteren Endes des Os tarsi als Art. plantaris zur hinteren Fläche des unferslen Endes des Os tarsi , giebt Zweige, die ein Xetz bilden, mit denen die schon beschriebenen an der hinteren Fläche des Os tarsi neben dessen Rändern herabsteigenden Arterien anastomosiren, und spaltet sich in zwei Aeste, von denen sich der eine in die Art. digilalis externa der inneren, und in die Art. digitalis interna der mittleren Zehe, der andere in die Art. digitalis interna der äusseren Zehe und die Art. digitalis externa der mittleren Zehe iheilt. Eine Art. digitalis externa der äusseren Zehe findet sich in keinem der den, von mir untersuchten Thiere, vielleicht ist sie sehr fein und nicht mit der Injectionsmasse gefüllt; die innere Zehe bekommt eine schwache Art. digitalis interna aus dem Arleriennelze, welches durch die Art. plantaris ge- bildet wird. Diu innere und mittlere Zehe erhalten also Jede zwei Art. digitales, von denen die eine stark, die andere fein ist, und von denen die ersfere an der Seite wo sich die schwächeren Lappen der ScUwiMimhaut finden, während die schwächere an der mit den stärkeren Lappen der i^chwinuuhaut versehenen ISei der äusseren Zehe liegt die starke Seite fortgeht. Arlcria digitalis an der inneren mit den stärkeren Lappen besetzten .Seile. Die schwächeren Arteriae digitales erhalten aber Verstärkungszweige von den stärkeren, die neben jedem (jelenke unter den Phalangen in querer Hichlung verlaufen und in die schwächeren Arterien einmünden. Es verlaufen die Arteriae digitales unter den der Zehe verläuft, LiingHrinnen der Ciiirotlieca, und in jeder Querrinne Jede« einzelnen Luppenii verläuft wieder ein schwaches liweigicin. 330 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, f. 2. Beschreibung der Kloake des männlichen grankehligen Steissfusses. Der Mastdarm geht schnell sich erweiternd in Kloake über, welche vom Ende des Mastdarmes bis die zur ist. ]Man kann an ihr und wenn man die Afteröffnung mitrechnet, vier Afterspalte 1 Zoll 8 Linien l^ng drei, Räume unterscheiden. Der erste, welcher den Mastdarm aufnimmt, wird von dem zweiten, in welchen sich die Harnleiter und Samengänge öffnen, durch eine schwache quere Hautfalte, der zweite von dem dritten, in welchen die Bursa Fabricii mündet, durch eine 1^ Linien 44- Linien lange transverselle, die Ocffnung der breite, Bursa von unten bedeckende, durch Schleimhaut der Kloake gebildete Klappe geschieden. Der dritte Raum wird endlich noch von der Afleröffnung durch eine dicke wulstige Vorragung der Schleimhaut, welche besonders nnten stark ist und hier vollkommen das Ansehen einer Klappe hat, geschieden. Auch zwischen dieser wul- Hervorragung und der elgent'Ichen Afterspalte bleibt noch ein kleiner Raum. Die Entfernung der Falte, welche den ersten vom zweiten Räume trennt, bis zur Afterspalte beträgt 6 Linien; die der Klappe, welche den zweiten vom dritten Räume trennt, bis zur Afterspalte 24- Linien. Im zweiten Räume liegen 2 Linien von der Mittellinie die OelTnungen der Harnleiter und gleich neben ihnen nach aussen die Papillen, auf welchen die Oeffnungen der Samengänge sich finden, und hinter welchen die früher beschriebenen Corpora cavefnosa liegen. stigen Die Bursa Fabricii mündet mit einer weiten OefFnnng in den dritten Raum , ist ein enger dünnhäutiger, 8 Linien langer hohler Kanal, der nach oben noch ia ein dünnes fadenförmiges Ende ausläuft, innen schleim- vorzüglich über das Sclilagadersjstem der Vogel. Läutig ist und viele feine Zweiglein aus 331 den Arteiiis pu- dendis internis erhält. §.3. Beschreibung des Brütorganes des graukehligen Steissfusses. Das Brütorgan äes graukehligen erstreckt zum vom vorderen Ende sich Steisse. Sfeissfusses liegt und dem Bauche und in der Mittellinie unter der Brust des Brustbeines big Seine Länge (die ich an einem Thiere ge- messen habe) beträgt 4 Zoll 9 Linien, seine grösste Breite 1 Zoll 11 Linien. Nach vorn und hinten wird es alhnälich schmäler. Man hat beim Brüforgane die Haut mit den zu ihr gehörigen Theilen, als Fett und Zeilgewebe, die Muskeln, die Gefä.sse und Nerven zu betrachten. Die Haut ist während der Briitezeit entweder ganz von Federn entblösst, oder zeigt doch nur hin und wieder deren einzelne an der ganzen äusseren Fläche des Brülorganes, wälircnd im ganzen Umfange bis zur Grenze des Brütorgancs die Federn sehr dicht neben einander stehen. Von innen betrachtet, bietet die Haut eine gleichförmige, mit wenig rauhem Zellgewebe bedeckte Fläche dar; nur wenig oder gar kein Fett liegt zwischen ihr und »Jen Unterleibs- und Brustmuskeln. Ein eigener Panniculus adiposus, innig mit der Haut ver- bunden, wie an den übrigen befiederten Stellen de^ Körpers, in welchen die Federn wurzeln, findet sich hier nicht. Eine scharfe Grenzlinie sondert den dem Brüt- organe angehiirif^en ten, mit dem Tlieil I'aniiiculus der Haut von dem befieder- adiposua versehenen Theile derselben. .Miiükeln Seile. ii'lir Ks unterscheidet sinrl man zwei, die Baiichhauluiuskeln; einen an jeder sie cnispringen schmal von der Spitze dc8 Schambeines, gehen flach 332 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, und allniälich breiter werdend unter dem Bauche nach vorn und enden mit ihren Fasern an den Wurzeln der Federn unweit des Randes des ßriilorganes. Sie erstrecken sich nach vorn ungefähr so weit, als die letztp Rippe nach hinten vorspringt. Arterien gehen zum Briilorgane an jeder Seite vier. , Die Art. thoracica posterior giebt ihre beiden Zweige dahin. 2) Die Art. cutanea abdominis ist vorzugsweise für 1) letzten das Briitorgan bestimmt. 3) 4) Das Ende der das Ende der ^ und pudenda interna geht zum Art. suratis posterior, Art. hintersten Theile des Brütorganes. Die Arteria cutanea abdominis, die man bei diesem Thiere wohl die Art. incubatoria nennen kann, gelangt hinter dem binleren Ende der PecCoralnmskeln unter die Haut des Unterleibes und verläuft hier an der vorderen und inneren Seile des Unterschenkels bis zu dessen hinterem Drilttheile. Sie giebt viele kleinere Zweige zu den Bauchmuskeln und zu dem befiederten Theile der Haut, und ausserdem 7 bis 8 grössere Arterien, die lang sind und geschlängelt unter dem Panniculus adiposus viele feine Zweiglein abgebend verlaufen, bis sie den Rand des Brütorganes erreichen, über diesen bis zur Mittellinie fortgehen und sich hier auf eine eigenDie feinen Zweige und thümliche Weise verbreiten. Zweiglfein, die zu der befiederten, mit dem Panniculus adiposus versehenen Haut gehen , verfheilen sich in die zartesten Ileiserchen, und diese bilden unter der ganzen befiederten Haut des Rumpfes mit denen der benach- barten Arterien ein ununterbrochenes schönes Netz. Die grösseren Zweige der Art. cutanea abdominis verlheilen sich , indem sie die unbefiederte über die Zweige des Brütorganes unter Haut gelangen, in viele aber nicht in feine Beiserchen übergehen, Zweige, die sondern er- Torzüglich über das Schlagadersystem der Vügel 338 weherle, vielfach gekrümmte, geschlängelt verlaufende, unter einander und mit denen der entgegengesetzten Seite in der Mittellinie anastoniosirende Schläuche dar- starkes Arteriennetz stellen lind so ein eigenthüinliches tinter dem Haut bilden, an Zweige der Art. tho- unbefiederten Theile der dem nach vorn die beiden letzten racica posterior, nach hinten die Art. suralis posterior und pudenda interna Theil nehmen. Die \ enen begleiten die Arterien, übertreffen diese noch an Stärke, gehen unmittelbar aus ilinen hervor und nehmen unter dem unbefiederten Theile der Haut den von den Arterien übrig gelassenen Raum fast ganz ein, so dass bei diesem Thiere ein Convolut von Arterien und \ enennetzen das Wesentlichste des Brütorganes ausmacht. Die ^ enen gehen in so viele grössere Zweige über als sich grössere Arterienzweige finden, wenigstens finde ich es bei der sutalis posterior und , dem Stamme der cutanea abdominis. Ich habe die Venen nicht mit Wachsmasse, sondern mit Quecksilber (nach vorgängiger Injection der Arterien mit Wachsmasbei se) welches, ohne den geringsten Widerstand gefüllt, zu finden, and sich bis in die feinsten Verzweigungen drang Wachsmasse der Arterien durch Druck forttreiben bis in die mit Enden Es lässt gefüllten liess. sich hieraus vielleicht schliessen, dass diese Venen kei- ne Klappen besitzen. Die Intercostalnerven und die Lumbarnerven durchbohren die Jntercoslal - und die Bauchmuskeln und verthcilen sich mit starken Zweigen in den befiederten Theil der Haut, indem sie hier sich vielfach unter einander verbinden und Geflechte bilden. Nur einzelne und feine 'IVeri enfiiden gehen über die Grenze des Hrütorganes zu diesem und verschwinden auch hier bald. 334 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, §.4. Von den Schlagadern des HaubentSteissfusses. (l'odiceps ci'istatus. Ein männliches Thier dieser Art, welches im Moich injicirt und zergliedert. Die Arterien kommen grösstentheils mit denen nat März geschossen war, hahe des graukehligen Steissfusses üherein sondere Beschreibung überflüssig ist. daher eine be- , Es gilt dies na- mentlich von den Carotiden, der gemein.schaftlichen so- wohl als ihren Aesten, den äusseren und inneren Kopf- schlagadern, von den Arterien der oberen und der unteren Extremitäten. Ob aber hier ein Wundernetz unter der Haut des Gesichts sich findet, ob die Ilautschlag- adern des Halses und des Rumpfes sich gerade wie beim graukehligen Steissfusse verhalten, kann ich mit Henicht angeben, da mir ihre Injection nicht stiumitheit gelungen ist; nur einige die Pectoraliiuiskeln durchbohund den Stamm der rende Hautzvveige waren gefüllt Art. cutanea abdominis konnte ich soweit wie im grau, kehligen Steissfusse nach hinten verfolgen. Eine besondere Beachtung verdienen noch folgende Arterien. Aus dem rechten Zweige der kurzen Muskelarterie, dem untersten Processus spinosus anterior der die unter Halswirbel entspringt (und sich gleich in den rechten und linken Zweig theilt), entspringt eine lange dünne unpaar vor dem unteren Theile der Halswirbel hinter der Speiseröhre niedersteigt und mit ei- Arterie, die nem entgegenkommenden aus der Aorta thoracica ihr descendens entspringenden Zweige zusaiuincngeht. Die Art. coeliaca zeigt in sofern eine kleine Abweichung von der des graukehligen Tauchers, als die linke Magenrandarterie tiefer (fast bis des Magens) niedergeht, zum hinleren Ende und der Stamm der unteren 335 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vügel. Magenarterie über der Mitte der unteren Magensehne selbst verläuft. Die Milz, die wenig grösser als beim graukehligen Taucher ist , erhält nur eine Arterie, Die Artcria mesenterica anterior giebt zuerst einen Zweig, der sich in einen Ramus duodenalis und einen Ramus jejunalis spaltet, von denen der erstere auch einen Ramus cysticus zur Gallenblase schickt. Ungefähr Ij- Linien später entsendet die Art. mesenterica anterior einen Zweig für beide Blinddärme und den Anfang des Mastdarmes, geht hierauf I4 Zoll fort, ohne Zweige abzugeben, und spaltet sich nun plötzlich in 4 Rami intestinales für den Dünndarm. Die Art. renalis aus der Art. ischiadica ist schwach, aber es entspringt aus der Art. sacra media 3i Linien nach ihrem Ursprünge ein starker Ast, der zwischen der rechten und linken Niere in der Mittellinie nach hinten eine Strecke verläuft und sich sodann in einen rechten und einen linken Zweig spaltet, die in die 8tanz der \ieren ihrer Seite eindringen. rem hinteren Ende entsendet die Art. sacra einen kurzen aber starken Ast, Sab- Kurz vor ih- media noch der sich gleich in ei- nen starken rechten und linken Zweig theilt, die für die hintersten Enden der Nieren bestimmt sind. Die .\rt sacra media spultet sich zuletzt in die Art. mesenterica posterior, die .Vrt. coccygea communis, und in die beiden Art. hjpogastricae. Die C'or])Ora cavernosa habe ich hier nicht gesehen, dass sie nur nicht gefüllt waren, , doch vermuthc ich denn den Zweig der .Art. epigastrica konnte ich deutlich Kloake verfolgen. bis zur 5. 5. Von den Schlagadern, von der Kloake und vom Rrüturgarie den Uhrennteiasfuiises. (fudicepa auritus. Ein junges, im September geiichossencii Thier die- 336 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, ser Art habe ich zu untersuchen Gelegenheit gehabt. Ich bemerlie über die Arterien, deren Injection ziemlich gut gelang, Folgendes. Die Arteria cutanea colli anterior, ein Zwpig der Art. carotis primaria (welche hier wie bei Pod. cristatus und subcristatus fein Ast des linken, ursprunge kojnnienden Stammes ken ist), Seite der Speiseröhre etwas aus dem Aortcn- verläuft an der lin- weiter nach links als und geht nach oben zusammen mit einem niedersteigenden Zweige der Art. thyreoidea suDie Art. oesophagea adscendens sinistra geht perior. neben dem Nervus vagus auch an der linken Seite der bei P. subcristatus Speiseröhre (doch weiter nach hinten als die Art. cuta- nea colli anterior) Ende des Halses in die Höhe und vier Arterien ab, gicbt um am ahnliche oberen Bogen zu bilden wie bei P. subcristatus die Art. cutanea colli, anterior; die unterste von diesen Arterien strebt der Art. cutanea iii colli lateralis entgegen; die oberste senkt sich die Art. occipitalis sinistra ein. colli posterior der Wirbelsäule geheftet nahe Höhe, bildet — Die Art. cutanea geht an die rechte Seile des Hal.stheiles am Nervus vagus in die an ihrem oberen Ende ähnliche Bogen wie die Art. oesophagea adscendens sinistra, giebt aber schon früher in denselben Entfernungen , in denen die oberen Bogenarterien entspringen, Arterien ab, die, obgleich oberen, doch mit diesen viele AehnDie Art. fransvcrsae colli vertheilen sich wie bei P. subcristatus. Die Art. oesophagea adscendens dextra verläuft an der rechten Seite der Speiseröhre aufwärts und bildet mit der Art. oesophagea des» schwächer als die lichkeit haben. cendens dextra einen Bogen. Ein Wundernetz unter der Haut des Gesichtes finde ich hier nicht, sondern es geht nur ein einfacher Zweig von der Art. facialis zum äusseren Augenwinkel. An den Arterien der unteren Extremitäten zeigt sich nichts vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. 337 von dem Verlaufe der Arterien, bei Pod. cristatus und snbcristatas Verschiedenes. Die Art. poplitea geht durch die Lücke an die vordere Fläche des Unterschenkels nnd geht durch dieselbe kommt Lücke wieder zurück. Die in der Mitte des Unterschenkels an seine vordere Flache, wird auf dieselbe Art vom W^ndernetze begleitet, welches auf dieselbe Art wie bei P. Art. tibialis und cristatus zusammeingesetzt wird. Die Art. coeliaca zeigt einige Eigenthümlichkeiten. subcristatus Sie giebt zuerst die linke Magenrandarlerie, welche ei- nen Zweig abgiebt, der am linken Rande des Vormagens in die Höhe steigt. Die Arterie des linken Magenrandes geht bis zu seiner Mitte nieder. Hierauf entsendet die Art. coeliaca die untere Magenarterie, wel- che einen Zweig abgiebt, der ani rechten Rande des Vormagens aufsteigt, dann einen Zweig, der am rechten Rande des Magens bis zum Pjlorus niedergeht. Uebrigens verlaufen die Arterien an den Flächen des bei Podiceps 8ubcris(atus. Magens wie Die Kloake zeigt auch hier die verschiedenen Rän- me; eine Falte begrenzt den ersten vom zweiten; eine Klappe den zweiten vom dritten. Die Bursa Fabricii hat eine geräoinige faltige Höhle i«t U Linien lang, und zeigt eine drüsige Textur. Das Brütorgan sieht man auch hier schon angeDie Haut des iiauches und des Thorax ist zwar denlet. in der Mittellinie mit Flaum bedeckt, so weit wie beim ausgewachsenen Thiere während der Brülczeit sich der Brütefleck erstreckt. Betrachtet man aber die innere Flä^ che der Haut, so sieht man, das» soweit künftig sich der [{rüleflfck erstreckt, die Haut uuüh jetzt srhoii olma den eigentlichen I'atiniculus adi'posus ist, und die l'e'Imn hier nur locker in deiu unter der Haut liegnndeii Murzelu. F.ine scharfe Grenze trennt hier schon 'jiälCT fcdernlose Hautstellc von der beiiedert blci': Mtrliels Ari.liiv f. ,\uat. u. l'Uya. l&üi), Xi Anatomisch physiologische Untersuchungen, 338 Dieser Unterschied der inneren Hautfläche schwindet sieht, wenn man auch alle Federn auszieht. Auch hier durchbohren viele Arterien die Pectoralmuskeln, um in die Haut zu gehen; die Art. cutanea abdominis ist stark, verläuft so weit nach hinten wie benden. b«i den beiden anderen beschriebenen Arten von Steissfuss und verlheilt sich mit ihren grösseren und klei- neren Zweigen in die Haut, ohne dass sich schon eine Spur jener eigenthümlichen Vertheilung während der Die Art. Brütezeit zeigt. suralis posterior kommt auch hier unter die Bauchhaut, §.6. Beschreibung der meisten Schlagadern des schwarzen Wasserhuhnes. (Fulica atra.) ') theilt sich nach ihrem Ursprünge wie Die Aorta thoracica descendens verläuft auch wie bei Podiceps nach hinten und entsendet dieselben Arterien wie dort; doch sind in Hinsicht der Die Aorta bei Podiceps. Entfernung, in welcher diese Arterien entspringen, nige Eigenthünilichkeiten zu merken. Die Art. coeliaca entspringt 7 Linien hinter Bogen der Aorta, ei- dem die Art. mesenterica anterior 114- Li- nien hinter der Art. coeliaca, die Art. crurales 1 Zoll 5 Linien hinter der Art. mesenterica anterior, und die Art. ischiadicae 6 Linien hinter den Cruralarterien ^). 1) Ich habe Tier Thiere dieser Art injicirt und untersucht; Männchen, ein Weibchen, welches ein Ei im Uterus hatte; ein Weibchen, welche» während der Brütezeit vom Neste, und ein junges Weibchen , welches im September geschossen war, 2) Ich habe diese Entfernungen nur an einem Exemplar ge- ein messen; doch zeigten sich an den übrigen von mir untersuchten Bei Podiceps habe ich die keine wesentlichen Verschiedenheiten. Entfernungen nicht genau angegeben, doch ersieht man der Abbildung Fig. I, sie aus ' 339 vorzuglich über das Schlagadersysteni der Vügel. Der linke, Slnmm und die aus dem Aortenursprunge kommende rechte Art. subclavia sind gleicli stark; beide sind als gleiche Arterien anzusehen und entsen- den gleiche Aeste und Zweige. Zuerst entspringt aus jeder die Art. carotis comnmnis ihrer Seite. Die Carotis communis dextra giebt zuerst einen Zweig zum unteren Kehlkopfe, zu dessen Muskeln und zur Speiseröhre, dann einen starken Ast, die Art. oesophagca posterior, und die Art. der sich in die Art. transversa colli transversa scapulae spaltet, und hierauf erst für sich allein die Art. vertebralis, die aber in ei- nem anderen von mir zergliederten Thiere vor dem star- ken Aste aus der Carotis hervorkam. Die Art. oesophagea posterior s. Art. oesophagca adscendens dextra geht an der rechten , und zwar hinteren Seite der Speiserühre in die Höhe der Art. oesophagea descendens dextra entgegen. Die Art. transversa colli geht nach aussen und oben über die Schulterhöhe und spaltet sich hier in einen hinteren schwächeren und einen vorderen stärkeren Zweig. Der hintere verläuft unter der Haut nach hinten , um mit dem vordersten Ramus pectoralis perforans zu anastomosiren; cutanea vorn. colli lateralis unter der vordere geht als Art. der Haut des Halses nach Die Art. transversa scapulae theilt sich in die eiNamens und in die Art. cutanea dor.salis dextra, die starke Zweige abgiebl und an gentliche Arterie dieses colli der rechten Seite im l'anniculus adiposus unter der Haut den Halsrückens in die Höhe steigt. An der linken Seite entspringen aus der Carotis communis dieselben Arterien und verlaufen auf dieselbe Weise, nur mit dem Unterschiede, dass die Art. oesophagea adscendens si- nistra nicht wie die dextra hinter der S|)eiscr(ihre, son- dern vor dieser zwischen ihr und der Luftröhre aufMeigt. Beide Artcriae carotides commuDes gehen nun von 340 Untersuchungen, Aiiatoir.isch-plij'siologisclio unten nach oben verlaufend, an die vordere Fläche der Halswirbelkörper, von den Vorderen Halsmuskeln be- und zwischen den vorderen Dornforlsätzen liegend, die aber nirgends einen vollkommen geschlossenen Kanal bilden. Zwischen den untersten Dornfortdeckt sätzen liegt die linke Carotis vor der rechten: weiter am oberen oben liegen beide nach neben einander; Theile des Halses entfernen sich beide wieder von einander, und jede spaltet sich nun in die Art. carotis externa und interna. Die Art. carotis externa entsendet zuerst die Art, dann die Art. thjreoidea superior, hierauf occipitalis, die subungualis Art. Art. palatina ^ und und spaltet sich sodann iji die in die Art. facialis. Die Art. occipitalis ist stark, giebt Zweige an die Muskeln des Unterkiefers, an die Haut, nimmt das Ende der Arteria vertebralis, die aus ihrem Kanäle hervorkommt, auf und vertheilt sich in die Nackenmuskeln. Die Art. thyreoidea superior giebt eine Art. cutanea colli lateralis descendens, welche der lateralis ad- scendens entgegenstrebt, Zweige an die Zungenbcinmus- an den oberen Kehlkopf, keln, und setzt dens, sich fort an den Sehhindkopf, in der Arteria oesophagea descen- die mit der Art. oesophagea adscendens anasto- mosirt. Oh die Art. sablingualis sich mit der der entgegen- gesetzten Seite zu einer Arterie vereint, kann ich mit Bestimmtheit nicht angeben, da sie in keinem der von mir untersuchten Thiere ganz mit Masse gefüllt war. Die Art. palatina giebt bald nach ihrem Ursprünge einen starken Ast, der sich in zwei Zweige theilt, die Os communicans zwischen sich lassen, vor diesem den Zweig der Art. carotis interna, der aus dem Cadas nalis caroticns wieder an die äussere Schädelbasis zu- rückkehrt, aufnehmen, mit ihm einen einzigen iStamut Turzü^^lich über das Schlagadersyslem der Vögel. 341 Lüden, der einen anderen Zweig aus der Art. p;ilatina uufniiiiint und sich zuletzt in den hinteren Theil der ISchleinihaut der Nasenhöhle verbreitet. Die Arieria palatina geht hierauf an der inneren Flache des Musculus pterygoideus nach vorn, giebt an dessen vorderem Ran- de mehrere Zweige zur Oberkieferdrüse , einen Zweig, dem Unterkiefer und dem vorderen Ende des Jochbogens in die Höhe steigt, mit einem Zweige huü der hinter der Art. facialis sich verbindet und dann in die eben zum hinteren Theile der Schleimhaut der Nasenhöhle gehende Arterie einmündet. Hierauf geht die Art. palaliua weiter nach vorn und innen zur Mittellinie, verbindet sich vor der Gaumenspalte mit der der entgegengesetzten Seite zu einem gemeinschaftlichen beschriebene, Stamme, der unter der Gaumenhaut, dieser Zweige gebend , bis zur Schnabelspitze vcrliiuft und auch no«h durch das Foranjen incisivum Zweiglein in die Nasenhöhle entsendet. Die Art. die ilühe, facialis dem 0.s f|iiadratiun in Humus maxillaris internus, geht hrntej" giebt hier einen der an die Muskeln des Unterkiefers Zweiglein erthcik und sich dann mit dem genannten Zweige der Art. palatina verbindet. Unterkiefer in , »latke Arterie unter der ren Augenwinkel, »ich vielfaih wo Hier giebt sie dem und Ranmü einen und luid sich hier in die Art. verliiufl Haut des nun noch als eine (icsichlcs ziun inne- sie Art. palpebrales abgiebt verzweigend, ein starkes .\clz Hornhaulplatte bildet, «eiche auf der Wurzel LeU fort Zweig, der /.um äusseren Au- Höhe geht die ophlhalmica einmündet weiter oberen Randes des Joch- de.>! bogens zum Vorscheine. niaxiflaris inferior, einen genwinkel gebt zwischen J)ie Art. facialis Oh quadratimi unij dem kommt am hinteren Knde und, unter der d<^s Sclina- liegt. Der UamuK niaxillatiji inferior giebt zuerst einen 342 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, Zweig, der hinter dem Jochbeine nach vorn verläuft, tritt dann von aussen in die Substanz des hinteren Endes des Unterkiefers, verläuft durch den Knochen durch- schimmernd etwas nach vorn, tritt aber bald wieder aus dem Knocheh hervor und verläuft auf diesem unter der Haut nach vorn. Die Art. carotis interna geht, ohne Zweige abzugeben, zu ihrem Kanal und spaltet sich hier sogleich einen äusseren und inneren Ast. Der äussere geht nach aussen von der Fenestra ovalis nach vorn und in vertheilt sich so, gekommen ist, wie in bile ophthalniicum), kommen sie ans ein grosses aus dem dem Schlafbeine hervor- Wundernetz (rete niira- folgende Arterien hervor- : Ein Zweig, der sich mit dem an die äussere Schädelbasis zurückkehrenden Zweige der Carotis in1) terna verbindet. ?) 3) 4) • Eine Art. palpebralis externa Die Art. ethmoidalis, und der Stamm inferior. Die beiden der Art. ophthalmica. letzleren verlaufen wie bei Podiceps subcristatus. Hier werde ich eine Eigenthümlichkeit der Sehnervenspalle der Scierotica, die ich bei beiden Augen des einen der von mir untersuchten schwarzen Wasserhüh- ner fand, die zur Grundlage mit dem Fächer im Auge und dem ihm dienenden Wundernetze in Beziehung steht, einschalten. Die von unten und innen nach oben und aussen ist von einem blutrolhen Ringe umgeben, der nach Art einer 8 In eine obere kleinere und eine untere grössere Abtbeilung geDie obere kleinere Abtheilung ist vorzüglich theilt ist. für das Wundernetz des Fächers bestimmt, indem diegerichtete Sehnervenspalte der Scierotica ses durch jene Abtheilung durchgeht; die untere innere Abtheilung dagegen lässt den Sehnerven duicb. Am TOrzüglich über das Schlagadersysiem der Vögel. 343 kommen zwei Venen den Wänden der Scierotica oberen äusseren Ende der Spalte zusammen, die zwischen eine Strecke verlaufen und durch eine gemeinschaftliche Oeffnung nach aussen gehen. Nach innen vom Sehnerven bemerkt man zwei ähnliche Venen, die auch unter einem spitzen Winkel zusammengehen und durch dieselbe Oeffnung der Scierotica nach aussen gehen, durch welche die Art. bus ciliaris postica interna in den Bul- tritt. Die blutrotben die Sehspalte umgebenden Ringe wanachdem das Auge eine Stunde in ren verschwunden, Wasser gelegen Auch bei Podiceps subcristatus von einem ähnlichen rothen Ringe umgeben gesehen, der jedoch nicht in zwei AbtheUungen gesondert war. habe ich hatte. die Spalte Der Ramus internus der Art. carotis interna geht einem besonderen Knochenkanale nach innen, giebt einen Zweig, der durch eine besondere Oeffnung mi die in äussere Schädelgrundfläche ziuückkommt, vereinigt sich in der AUttellinie durch einen kurzen queren Zweig mit der der anderen Seite und geht sodann zur Basis Encephali. Die Art. subclavia entsendet nach der Ai't Carotis communis einen starken Zweig, der in die zwischen der F'urcula und Clavicula gelegenen Muskeln dringt; darauf einen -/.weiten aber schwächeren Zweig ebenfalls zu den genannten Muskeln, sodann die Art. mammaria interna, die Art. axillari.s, eine Arterie, die von aussen in die Muskeln, welche zwischen der Furcula und der ./\rteric, die am äusseren oder oberen Rande des grossen Urusimuskcis unter die Haut gelangt und sich in diese, am Seitenthoile des Clavicula liegen, dringt; eine lUimpfes verlaufend, verzweigt, und vcrtheilt sich zuletzt in drei Zweige, einen hinteren, einen mittleren und nen vorderen. ei- Anatomisch - physiologische Untersuchungen, 3'14 Die Art. mammar|a interna geht an der Vereinigung der vorderen Rippenenden mit den den liippenknorpeln der Säugethlere entspreclienden vorderen knöchernen Rippenstücken bis zur vierten Rippe nieder und spaltet sich hier in zwei Zweige, von denen der eine fortfahrt an den vorderen Enden der Rippen niederzugehen, der andere dagegen weiter nach aussen gelangt, sich mit der vierten und fünften Piippe selbst kreuzt, den Zwi- schenrippenmnskeln. Zweige ertheilt und bis zur sechsten Rippe niedersteigt. Der Verlauf der Arterien der oberen Extremitäten zeigt nichts Abweichendes vom Verlaufe dieser Arterien bei Podiceps, nur scheint der bei Podiceps beschriebene Ramus radialis fehlen; der Arteria ulnaris wenigstens und unsichtbar Der in hinterste Art. subclavia ist ist am Mctacarpus er nicht mit der Masse zu gefüllt, den von mir injicirten Thicren. von den drei letzten Zweigen der der schwächste von ihnen, verlauft an der inneren Fläche der Pectoralmuskeln bis zu deren hinterem Ende; der mittlere und der vordere sind gleich stark. Der mittlere giebt Zweige an die Pectoralmuskeln, durchbohrt aber noch als eine starke Arterie die grossen Brustmuskeln nicht weit von ihrem hinteren Ende und ihrem äusseren Rande und gelangt 80 als Art. cutanea abdominis unter die Haut. Der vor- dere der drei letzten Zweige vertheilt sich grösstentheils in die Pectoralmuskeln, giebt aber einen starken pectoralis perforans, Ramus der unter die Haut gelangt und und einen nach hinten laufenden Zweig theilt. Der vordere anastomosirt mit dem hinteren Zweige der Art. transversa colli. In einem Exemplare entspringt die am äusseren Bande der Pectoralmuskeln unter die Haut gehende Arterie, und der dritte der beschriebenen drei letzten Zweisich in einen nach vorn ge der Art. subclavia aus dem zweiten der beschriebe- vozüglich über das Sclilagadcrsysteiii der Vogel. 345 nen Zweige, ehe dieser in die Substanz der Pectoralniuskeln gelangt. Die Art. coeliaca giebt zuerst eine nicht starke Aran der oberen Fläche des Vormagens niedergeht, dann nach einem Verlaufe von ungefähr 9 Linien die Arterie des linken Magentandes, die zuerst einen Zweig entsendet,, der an der oberen Fläche des Vormagens in die Höhe geht und mit der schon genannten absteigenden sich verbindet. Die Arterie des linken terie, die Älagenrandes geht an diesem bis zum hinteren Einschnitte des Magens nieder und anastomosirt hier mit den bei- Uald nach der linken Magenrand4 Linien hin- den Flächenarterien. artcrie entspringt die untere IMagenarterie, ter dieser eine einfache Mil/.arterie, gleich darauf die Hierauf geht der Stamm der Art. coeliaca zum vorderen Rande des mittleren Theiles der Art. hepAtica dextra. oberen Magensehne, erweitert sich aljmälich bedeutend, giebt 2 bis .3 nicht unbedeutende Zweige, die in die Magens eindringen, und theilt sich am oberen Ende des Duodenum in die Arterie der oberen ijubstanz des Mageniläche und in die Art. pancreatico-duodenalis. Die vordere oder untere Magenarterie giebt zuerst die aufsteigende vordere Arterie des Vormagens, mehrere kleinere Zweige zum vorderen Einschnitte des Magens und zur Cardia, sodann die starke Arterie des rechten Miigenrandes schnitte des Magens ; geht hierauf im vorderen Einzur Mitte des vorderen Ran- bis des der unteren Magenschne, giebt hier einen starken nach links gi'henden Ast, der, die Sehne durchbohrend, in die Substanz, des Magens dringt, und gciit über der Mitte dieser Sehne bis zu iiirem hinteren Rande, wu ie sich in den rechten und linken Ast spaltet. Die Arterie des rechten Magenrandes giebt zuerst eine Art. hcpaticu sinistru, geht dann um Magenrundc 346 Anatomisch -physioleg'ische Untersuchungen, nieder und mündet unten zusammen mit dem rechten Aste der unteren Flächenarterie. Der rechte Ast der unteren Magenarterie giebt zumehrere Zweige, die durch Spalten der Magensehne in die Substanz des Magens dringen, und gelangt dann zum hinteren Ende des rechten Magenrandes, um hier auf die angegebene Weise mit der Randarterie sich zu verbinden. Der linke Ast geht zum hinteren Einschnitte des Magens und anastomosirt hier mit der linken liandarterie und mit der hinteren Flächenarterie. erst Die Art. lienalis ist in einem Thiere (einem männ- lichen) 1 Zoll, in einem anderen (einem weiblichen) Linien lang, und Theil der Milz ein tritt in 94- den vorderen oder dünneren •)• Die Arterie der oberen Magenfläche geht über der Mitte der Sehne fort, giebt nach beiden Seiten hin starke Zweige, welche die Sehne durchbohren und in die Substanz des Magens dringen, und geht mit einem schwächeren Zweige bis zum hinteren Einschnitte des Magens, wo sie mit der Arterie der unteren Fläche und des linken Randes anastomosirt. Die Art. pancreatico-duodenalis giebt gleich anfangs zum Anfange des Jejununi, zur Spitze des einen Blinddarmes, zum Pancreas und Duodenum. Ungefähr gegen die Mitte des Pancreas theilt sie sich in einen schwächeren und einen stärkeren Ast. Der bedeutende Zweige schwächere geht als Art. pancreatico - Ende des Pancreas fort, der stärkere duodcnalis bis theilt sich zum in nieh- 1) Die Milz ist in dem niäunlichea Thiere 1 Zoll 2 Linien, im weiblichen 11 Linien lang. Die grösste Breite am hinteren Ende beträgt bei dem männlichen Thiere 4, bei dem weiblichen Das vordere dünnere Ende, welches wie ein Anhang 5'r Linien. erscheint und die Milzaiterie aufnimmt, ist im mäunlichen Thiere 6t I im weiblichen 3', Linien lang. vorzüglich über das ScMagadersystem der Vögel. rerc Aeste zum hinleren 347 Ende des Dünndarmes und zum Ende des anderen Blinddarmes. Die Art. mesenanterior giebt zuerst einen Zweig zum oberen Ende des Jejunum der mit einem Zweige aus der Art. pancreatico-duodenalis einen Bogen bildet, und theilt freien terica , dann sich in zwei gleich starke Aeste, von denen der Rami mesaraici theilt, die zum mittDünndarmes gehen , so dass auch der Theil, an welchem das Dlverticulum ist, von der Art. mesenterica seine Zweige erhält,' der andere zum hintersten Ende des Ueum geht und sich in drei Zweige Der eine bildet eine aufsteigende Arterie des spaltet. eine sich in 4 bis 5 leren Theile des einen, der andere des anderen Blinddarmes; der dritte zum Mastdarme hinab. Die beiden ersten bilden Bogen mit den Zweigen aus der Art. pancreatico-duo- geht denalis, der dritte mit der Art. mesenterica posterior. Die Arteriae crurales entpringen;in dem einen Thiere indem die rechte etwas früher nicht ganz gleichzeitig, als die linke entsteht. Jede Art, cruralis entsendet zu- erst die Art. epigastrica, geht dann unter dem Poupart- schen Bande zum Oberschenkel und theilt sich hier in einen vorderen und einen inneren Ast, die bis zum Knie hinabgehen und in die Muskeln der vorderen und inneren Seite des Oberschenkels sich vertheilen. Der vordere Ast giebt aber einen Zweig, der zwischen den Muskeln an äussere Seite des Oberschenkels ver- die unter die Haut gelangt und sich in eine vordere läuft, und eine hintere Arterie theilt. unter der Haut nach hinten und sich mit men dem Ilaiitzwcige, sacralo posterius 1) lliircli kommen die Die vordere vcrliiuft oben und verbindet der durch das letzte I'ora- hervorkommt '), der hintere ver- l'urainina sacraiia poKteriora oder su|i<'rinru Arterien liervur, die für den hinteren Xheii der llüeken- haut beatiiumt aind. 348 Anatomisch -liliyslologische Untersuchungen, bindet sich mit suralis posterior dem vorderen Zweige hervorkommenden Die Arteria epigasfrica verläuft mir finde ich ihren Uebergang im männlichen Thiere nicht. der aus der Art. Ilantaiterie. wie bei Podicepg, Corpora cavernosa in Die linke Art. epigastrica giebt bald nach ihrem Ursprünge beim weiblichen Thiete, welches im Uterus ein mit der Schale be- bereits kleidetes Ei trägt, eine starke Art. mesometrii. Jede Art. ischiadica giebt, ehe sie zur Bockenhöble hinausgeht, eine Art. renalis media, und die linke Art. renalis media im weiblichen Thiere, welches das Ei im Uterus trägt, gleich nach ihrem Ursprünge eine zweite Arieria mesometrii. Die Art. sacra media spaltet sich an ihrem hinte- ren Ende in die Art. mesenterica posterior, in die Arl. coccygea communis und in die beiden Arteriae hjpogastricae. Die Art. mesenteriea posterior geht zum Mastdarme. Die Art. coccygea communis theilt sich in die Art. coccygea media, die bis zur Spitze des Stcisses- verund die beiden Art. coccygeae laterales, die zwi- läuft, schen den Querfortsätzen der beiden ersten Steissbeinvvirbel nach oben gehen, einen Zweig zur äusseren Seite der Sleissdriise geben, von vorn nach hinten verlaufen und, nachdem sie noch einen Zweig zum vorderen Ende der Drüse abgegeben haben, an deren innere Seite gelangen, von hier sich über ihre llückenseite ausbreiten, mit der Seifenailerie anastomosiren und Theile, die um wo zum mittleren beide Drüsen verschmelzen. Zweige schicken, die gemeinschaftliche Warze einen Gefässkranz bilden. Die Beschreibung der beiden genannten Arterien des Mesometrium, so wie der beiden hypogastrischen Arterien, werde ich nach der Bcschreil>ung der Kloake und der in sie einmündenden Theile folgen lassen. vorzüglich über das ScKIagadersystom der Vögel. 349 Die Art. ischiadica geht durch die Incisura ischia~ dica zur Beckenhöhle hinaus, giebt ausser mehreren Mnskelzwcigen einen Hautzweig, der sich in eine vordere und eine hintere Arterie spaltet: tnosirt mit letzterer geht unter der crnralis, ersterer anasto- dem schon genannten Ilautzweige der 4rt. Haut des Unterschen- kels nieder und anastomosirt etwas oberhalb der Ferse mit Zweigen, die aus der Art. fibialis anterior und aus der Art. suralis posterior hervorkommen. Die Art. i.schiadica geht in die Art. poplitea, diese in die Art. tibialis posterior über. Die Art. Poplitea giebt zuerst die Art. suralis pos. peronaea, die, sich an die Muskeln vertheilend, fast bis zur Ferse hinabgeht; dann die Art. suralis interna , die sich in die Muskeln der inneren Seite des Unterschenkels verzweigt, und Zweige, die am oberen Ende des Unterschenkels zwischen Tibia und Fibula an die vordere Fläche des Unterschenkels gelangen und zum Theil an die Muskeln sich vertheilen. Zwei ZweigIcin gehen aber herab und in das Wundernetz über. sterior Die Art. iheile des tibialis posterior oberen F.iides geht am unteren Dritt- des Unterschenkels zwischen Tibia und Fibula an die vordere Flache des Unterschenkels «ach vorn und in die Art. tibialis anterior über, indem sie einige Zweige giebt, die das Wundernetz bilden helfen. Die Art. tibialis anterior geht wie hei Podiceps, von den beiden Nervis tibiaiibus anterioribus begleitet, PodicepH nieder in die Art. tarsea, in die Art. plantaris über. und diese Das Avie bei die Art. tibia- anterior begleitende A\'undernetz besteht nur aus 3 neben einander verlaufenden Zweigen, die oberhalb des Fussgclcnkea in den Stamm der Art. tibialis bii lis 4 parallel einniiinden. Die Art. plantaris giebt zuerst eine Art. digitalis zur hinteren Zehe, welche auch eine »ehr feine Art. di- 350 Anatomisch physiologische Untersuchungen, gitalis interna der inneren Zehe entsendet; schwache Art. digitalis externa der äusseren Zehe, und sich hierauf in einen äusseren spaltet ren Ast, die beide gleich stark sind. sich in eine starke Art. und eine schwache der äussere in ' dann eine digitalis und einen Der innere externa der inneren Art. digitalis interna eine starke Art. innetheilt. der mittleren, digitalis externa der mittleren und in eine ebenfalls starke Art. digitalis in- Es verlaufen terna der äusseren Zehe. also auch hier die schwächeren Art. digitales an der Seite der Zehen, wo Lappen der Schwimmhaut, und die wo die schwächeren Lappen Neben jedem Gelenke erhält die schwächere Ar- die grösseren stärkeren an der Seite, sind. einen Verbindungszweig von der stärkeren, quer von der einen Seite zur anderen verläuft. terie § der 7. Beschreibung der Kloake und der mit ihr in Verbindung stehenden Xheile beim schwarzen Wasserhuhne. Räume der Kloake sind hier stärker als bei Podiceps von einander geschieden, indem eine breite Die drei transverselle me Klappe den ersten von dem zweiten Räu- trennt. In dem ersten Räume, darm einmündet, welcher der in welchen sich der sind besondere Theile nicht zu bemerken; Räume unterscheidet man an Mast- grösste von den dreien ist, im zweiten der Rückenseite die OelT- nungen der beiden Harnleiter, und nach aussen von ihnen beim männlichen Thiere die beiden Papillen, an denen sich die Säulengänge öfi'nen. Die Klappe, welche den ersten vom zweiten Räume scheidet, ist an der Rückenseite breiter, an der Rauchseite sclimäler, Die Klappe, welche aber doch vollständig kreisförmig. den zweiten vom drillen Räume scheidet, ist an der rorzüglicli über das Scldagadersystera der Vögel. breit, Ri'ickenseite seite bin allniälich, so dass sie nur noch als eine 351 nach der Bauchhier im männlichen Thiere TerschinUlert sich schwache IlautfaUe sich zeigt, bei dem Weibchen aber ganz verschwindet. Der dritte Raum geht ohne weitere Abgrenzung in die Afteröflnung über. den zweiten vom ist beim männlichen Tiiiere ein dünnhäutiger, nicht weiter, im ganzen 10 Linien langer Kanal, der nach vorn blind endet, in Die Bursa Fabricii dritten öftnet sich unter der Räume trennenden ein fadenförmiges Ende Klappe. Sie auslaufend. Die Kloake des Weibchens, welches das Ei im Uterus hat, unterscheidet sich Ton den übrigen durch bedeutende Dicke ihrer Wände. Im zweiten Räume sieht man nach rechts und links von den Oeffnungen der Ureteren an den Stellen, wo im männlichen Thiere die Papillen sind, eine Oeffnung (die Mündungen der Eileiter), von denen die linke die rechte an Umfang bei weitem Die Oeffnung des rechten Oviducls steht überlrillt '). weit offen, ist nicht zusammengefallen und springt mit einem etwas erhabenen Rande vor. Dieser Oviduct selbst, von seiner Oeffnung bis zu seinem freien und blinden Ende 1 Zoll 9 Linien lang, besitzt dicke Wände, eine geräumige Höhle! und zeigt im Innern bedeutende Längsfalten; 9\ Linien von seinem blinden Ende eine starke Qucrfaltp, und ^v%itcr gegen seine Spitze hin noch meh- rere aber schwächere. Die Oeffnung des linken mehr als das Doppelte grösser Eileiters ist nicht allein als die des rechten, son- dern auch mit einem stärkeren wulstigen Rande umge- ben, der besonders gegen die äussere Seite bedeutend ist, gegen die innere dagegen mehr verstrichen erscheint. Diese Oeffnung führt in die Scheide, die ausserordentlich starke Wände hat, 2 Zoll lang 1) Vergl. die Abbildung Fig. 16 b und ist c. und nach vorn 352 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, mit einer blinden Tasche endet, die ungefähr 6 Linien von den 2 Zollen einnimmt. In diese blinde Tasche mündet von der rechten Seite der Uterus mit einem starken Vorsprunge (einer wahren portio vaginalis) ein, deren OefFnung durch Zusammenziehung eng verschlossen ist, so dass ich nur mit Mühe die Sonde durch den Ivanal der Vaginalportion in die Höhle der Scheide führen kann.- Der Uterus ist 2 Zoll 5 Linien lang, vom Anfange der Tuba durch starkes Vorspringen der Falten getrennt. Die Tuba selbst ist von ihrem Anfange (am Uterus) bis zu ihrem freien Ende 7 Zoll lang. In der Entfernung von 3 Zoll vom Anfange der Tuba sieht man eine Stelle, wo die Wände der Tuba dünner sind, so dass die Falten der inneren Fläche fast ganz verschwinden und so Linie breiten Querstrich unterdurch einen schmalen, brochen erscheinen. Bei der brütenden Fulica haben die Wände der -J- Kloake ihre Dicke verloren, Oeffnung der Scheide ist sind dünnhäutiger. Die nicht mit einem vorspringen- den Rande umgeben; die Scheide selbst 1 Zoll 6 Linien an der Grenze zwischen der Scheide und dem Uterus nur eine schwache Falte als Andeutung einer Trennung; zwischen Uterus und Tuba gar keine Grenze. Die Oeftnung des rechten Oviducts ist so eng, dass lang, der Kopf einer feinen Sonde eingeführt werden kann; der rechte Oviduct selbst 5 Linien lang, dünnhäutig, eng. Die Bursa Fabricii ist 1 Zoll 9 Linien lang; die letzten 6 Linien sind aber nicht mehr hohl, sondern stellen einen dünnen rundlichen, nach vorn in ein fa- kaum denförmiges Ende auslaufenden Strang dar. Nach hin- und ist hier 24 Linien breit. Bei dem jungen Weibchen sind die Klappen, welche die drei Räume scheiden, deutlich. An den Stellen, ,wo sich beim ausgewachsenen Thiere die Oeffnungen der Eileiter finden, zeigen sich schwache Vertiefungen ten erweitert sich die Bursa 35-3 lorziiglich über das Sililagadersystcm der Viigel. Vom als AnHentnnnjen derselben. finde Die Spur. ich keine reclilen Eileiter selbst den in linlven Eileiter ein- geführte Sonde kann ich nicht bis in die Kloake durchführen , und es scheint die Oeftnung ganz verschlossen zu seyn, wenigstens bin ich zweifelhaft, ob nicht die von mir eingeführte Borste, mit der ich freilich bis in die Kloake gedrungen bin, sich einen künstlichen Weggebahnt hat. aber Hiirsa Fabricii ist 1 Zoll 3 Linien lang, Die die nicht Lreit: und gen Bau, Wände sind dick, der Höhle in zeigen einen drüsi- man erkennt viele feine Oellnungen. Die Art. mesomctrü anterior, die aus der Art, gastrica sinislra entspringt, für das rechte theilt und einen Zweig nere Mesometriuin nachdem , sich einen in epi- Zweig für das linke oder klei- zwischen die Platten sie des rechten .Mesonietriuni gelangt und 1 Zoll 2 Linien verlaufen ter Die Art. luesometrii ist. Tuba quer von der Mesomclrium und der rechten theilt sich an diese zum ihre freien Zweige läuft auf ähnliche .\rt sie linken hier in einen vorderen Entfernutig dreier Linien von der bis geht hin- zum Seite Der vordere geht einen hinteren Ast BOmctrium sinistri Tuba im Ende der Tuba vcrtheilt; und ungefiihr in der linken , indem Mcsie der hintere Zweig \er- nach hinten bis zum Uterus, \no mit der Artcria uterina anastomosirt. Ehe alicr die Art. mesoinetrii sinistri das linke Mesonietriutu erieiclit, gieht sie noch zwei Zweige zum rechten Mesonietriuni, von denen der eine vordere mit der Art. mesometrii de.vtri iintrrlor, der andere mit der Art. mesometrii dextri [lostcrior Der für einen Bogen bildet. das rechte iMesometrium bestimmte Zweig der Art. inesometrii anterior, dexiri anterior iibertrilVt Ktckett Aiclii» f. Aiiut. u. oder rlie Art. mesometrii den linken Zweig an Stärke l'liyg. 182y. 23 354 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, und nach vorn, wie der vordere Zweig der verläuft Art. mesonietrii sinisiri der Tuba Blut zuführend. Die Art. mesometrii posterior, ein Zweig der Art. renalis media sinistra, geht weiter nach hinten zum Mesometrium dextrum, giebt einen vorderen Zweig, der mit dem noch im rechten Mesometrium nach hinten verlaufenden Zweige der Art. mesometrii sinistri einen Bogen bildet, und verzweigt sich an das hintere Ende der Tuba mit den Zweigen der Art. uterina anterior vielfach anastomosirend und dem Uterus selbst Zweige^ ertheilend. Die Art. hypogastrica dextra gi^bt einen Ramus pudenda inte/na dextra und setzt sich mit ihrem Stannue fort in die Art, uterina anterior. Die Art. uterina anterior geht zum vorderen Ende des Uterus und vertheilt sich hier an dessen beide Flächen nach vorn mit dem hinteren Zweige der Art. mesometrii sinistri und mit der Art. mesometrii dexfri pomuscularis, die Art. nach hinten mit der Art. uterina posterior ana- sterior, stomosirend. Ausserdem giebt sie einen starken, weiter nach hinten gehenden, in ein besonderes Netz übergehenden Zweig. Die Art. hypogastrica sinistra giebt ebenfalls einen Ramus muscularis, die Art pudenda interna, und setzt sich fort in die Art. uterina posterior. Diese geht nach hin- ten zwischen die Platten des hinteren Endes des Mesome- trium und vertheilt sich mit zahlreichen Zweigen nach beiden Seiten hin an die Flächen des hinteren Theiles des Uterus. Diese Zweige vertheilen sich und verbinden und an der unteren Fläche des Uterus sich an den Seiten unter einander und mit den Zweigen der Art. uterina anterior, und bilden so zahlreiche Netze. Ein starker Zweig geht neben der Vagina nach hirrten fort und ge- Raumes der Kloake, nach unten bedeckt voa der Schleimhaut der langt zur Rückenseite des hinteren wo sie 355 Torzüglith über das Sclilagadersystem der Vogel. Kloake sich in ein starkes Gefüssnetz vertheiU, in wel- ches auch der erwahnle starke Zweig aus der Art. ute- Die beiden Zweige, welgeiien nach hinten und aussen rina anterior sich verzweigt. che dieses \etz bilden noch in eine Arterie fort, die an jeder Seite sich mit der neben dein Ureter herabsteigenden Art. pudenda in, einem gemeinschaftlichen Stamme verbindet, terna zu der nach Abgabe eines das liintere Ende der Bauchmus- durchbohrenden Zweiges nach unten keln kommen beide Stamme in der Mittellinie gciit. Hier zusammen und Lüden so einen starken Gefässkranz um das hinterste Ende der Kloake. Die erwähnten Zweige, welche die Bauchmuskeln durchbohren, gelangen unter die Haut neben der Afteröffnung, gehen hier auch nach unten in der Mittellinie zusammen und anastomosiren. §• 8- Beschreibung des Briitorganes des schwarzen W'ass erb uh Die Haut n es hier wie bei Podiceps beschaffen; ist an vom Panniculus adiposus entblüsst, bestimmte Grenze vom befiederten Theile der ihrer inneren Flache durch eine Haut geschieden. Der Bauchhautmuskel entspringt auf dieselbe Weise wie bei Podiceps, und oben ist aber langer, erstreckt sich nach vorn fast bis zu gleicher Höhe mit dem Knice. Sei- ner ganzen Länge nach entspringt von meinem inneren eine dünne Membran, die neben der Spitze des Schambeines ein sehniges Ansehen hat, weiter nach vorn Rande aber nur als eine aus verdichleleni Zellstoffe gebildete Membran ansetzt, erscheint und sich an die Seite des Kiimpfcs indem sie locker auf der inneren Seile dos Un- terscbenkfls aufliegt. Die Art. cutanea abdominis verläuft, nachüent 2.{ ' isie 356 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, die Pectoralmuskeln durchbohrt hat gekommen am ist, und unter die Haut unteren Rande des Bauchhautmuskels vom Rande des Brütorganes bis zu dessen hinlerem Ende. Sie ist stark, doch ist es ,niir nicht gelungen, ihre Verzweigungen unter der unin geringer Entfernung beliederlen Haut gnt mit Masse zu füllen, wo man aber die zusammengefallenen Gefässe deutlich erkennt. Die Intercostal - und Lumbarnerven kommen hier wie bei Podiceps unter die Haut, sind aber weniger stark, fest mit der Membran verbunden, die sich an den inneren Rand des Bauihhautmuskels ansetzt, dem Ihre Verzweigungen in dem sie auch Zweige erlheilen. befiederten Theile der Haut sind weniger stark als bei Podiceps, und ich kann ihre Zweige nicht deutlich über den Ran<l der befiederten Haut bis unter die unbefiedeite verfolgen. §. 9. Beschreibung der meisten Schlagadern des weissen Storches. Der Aortenursprung (Ciconia alba.) ') wie bei Fulica; auch hier sind die Carotides conimunes die ersten Aeste der theilt sich Schliisselbeinschlagadern. Die Art carotis communis starke Arterie ab, sinistra giebt zuerst eine aus der in folgender Ordnung fol- gende Zweige entspringen: 1) Die Art. oesophagea adscendens ginisfra. 2) Eine Arterie, die in der Richtung zur Vereinigung des Schullerblattes mit dem Oberarme verläuft und wahrscheinlich die Art. transversa scapulae ist, deren Verlauf ich aber nicht weiter angeben kann. 3) Eine Art. cervicalis adscendens. 4) Die Art. transversa colli. 1) Von diesem Thiere habe ich nur ein Exemplar untersucht. vorzüglich über das ßchlagadersystpm der Vögel 357 Die Art. oesophagea ndscendens ist stark, geht an der linken Seite des Oesophagus in die Höhe und bildet mit der Art. oesophagea descendens einen starken Bogen. Es kommen ans ihr viele bedeutende Zweige, besonders zur vorderen Flüche des Oesophagus. Die Art. cervicalis adscendens ist nicht stark, geht ebenfalls an der linken Seite des Oesophagus, aber weiter nach hinten oesophagea sinistra, neben als die Art. dem Nervus vagus in die Höhe. Ich kann sie nicht weit nach oben verfolgen. Die Art. transversa colli geht nach au.ssen und obrn nnler die Haut, giebt einen nach hinten laufenden Haut- zweig und geht dann in die Art. cutanea adscendens über. Auf colli lateralis der rechten Seite entspringen und verlaufen die auf dieselbe Weise, nur liegt die Art. oesophagea adscendens dexlra weiter nach hinten und versorgt vorzüglich die hinlere Fläche des Oesophagus mit Zweigen. Die Art. oesophagea anterior liegt aber nicht so weit nach vorn, und die posterior nicht so weit nach Arterien hinten als hei Fulica. Die Arteriae vertebralea entspringen tiir sich aus den gemeinschaftlichen C'aroliden nach der ersten starken Arterie und treten in ihren Kanal ein. lieide gemoinschafilichc Carotidcii auf wie bei Fulica atra an Wirbelsäule. Auch teriores keinen liegt am unteren der verlaufen vorderen Flache hier- der hier bilden die Processus spinosi an- ganz geschlossenen Kanal Fnde des Halses, wo ; auch hier die Carotiden an Wirbel gelangen, die linke vor die Höhe gehen, geben sie MuHkclzweige, weichen nach oben unterhalb des oberen Kehlkopfes auseinander und iheilen sich (jede) in die Art. carotig externa und interna. Die Alt. carotiü externa dextra giobt zuerst eine die vordere Flache der der rechten. Indem sie in 3o8 Anatomisch - physiulugische ^üntersucliungen, Starke Arterie, vorderen Ast die sich Schlundivopfe, in Der spaltet. einen liinleren und einen rüntere zur Luflröiire, eine gitbt Zweige zum niclit unbedeutende Art. cutanea colli lateralis descendens, die der adscen- dens enigegenstrebt, und setzt sich dann in die starke Art. oesophagea descendens fort. Der vordere ist stär- Zweig zum oberen Kehlkopfe und spaltet sich dann in die Art. subungualis und ker, piebt einen bedeutenden in die Art. subnicntalis. Die Art. subungualis vereinigt zu einem ge- sich mit der der entgegengesetzten Seite Jneinschafilichen, in der Mittellinie zur Unterkiefertuitte verlaufenden ISiamnic. Die Art. subnientalis verzweigt sich in die zwischen den Unterkieferhälften gelegene Haut. An dieselbe der linken Seile Weise ; verlaufen diese Arterien auf nur entspringt die Art. oesophagea des- cendens für sich ans der Art. carotis externa. Art. Beide Arleriae carotides externae gehen hierauf als ])alatinae an der inneren Seile der Musculi ple- rygoidei nach vorn, gebend und ani Zweige an die Aluskeln abEnde der hinten und vorn ge- viele hinteren schlossenen Cauiiionspalle einander berührend, aber nicht verscbniclzcnd, dann wieder divergirend zum äusseren Hier giebt jede 3 bis 4 starke Kande der Ciaumenspallc. Zweige, welche das Hete niirabile niaxillare bilden, aus dem nach oben ein einfacher Stamm hervorgeht, der zwischen der äusseren Fläche des Musculus pterygoideus iind der Miindhaut in die Regio nmxillaris interna gelangt und hier auf eine bald näher zu beschreibende AN'eise endet. Die Arleriae palalinae gehen hierauf wieder weiter und innen, geben eine Arterie ab, die am äus.seien Rande des Oberkiefers nach ^orn geht, und nach \oru \ erschmelzen vor dem vorderen Ende der Gaumenspal- zu einem gemeinschaftlichen uach vorn verlaufenden Stamme. te i vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. Die und Art. carotis interna spaltet sich, ist tingefiihr 1 Zoll ohne vorher Zweige ahziigeben, 359 lang in drei gleich starke Arterien, in die Art.occipitalis, in die Art. und in die eigentliche Art. carotis interna. Die Art. occi|>italis nimmt die starke Art. verlebralis beim Hervortreten aus ihrem Kanäle auf und vertheilt sich in die Xackenmuskeln. Die Art. facialis geht vor dem Os quadratum wie facialis gewöhnlich in die Höhe, giebt eine Art. maxillaris in- Substanz des Unterkiefers tritt, einen Zweig, der nach innen geht, um mit dem aus dem Rete mirabile niaxillare kommenden Zweige sich zu verbinferior, die in die den, gelangt zum oberen Hände des hinleren Endes des Jochbogens, gicbt hier einen Ilautzweig der Ohröfl'nung und verläuft nun am in die Gegend oberen Rande des Jochbogens von hinten nach vorn. Die eigentliche .\rt. carotis interna iheilt sich, so wie sie in das Schlafbein gelangt, in den äusseren und inneren Ast. Der äussere geht am äusseren Rande der Fenestra Paukenhöhle von hinten nach vorn, ohne aber in einem besonderen Knochenkanale eingeschlossen za seyn, und zertheilt sich, so wie sie nach vorn aus ovalis in der dem Schlafbeine hervorkommt, in ein grosses Rete mira- bile ophlhalniicum, an dessen äusserer und unlerer Seite der Nervus maxillaris inferior Aus diesem Rete kommt rior, die Art. Die liegt. die Art. palpebriilis infe- eihmoidalis und die Art. ophthalmica hervor. Art. eihmoidalis verläuft wie bei Podicops und bei Fulica. Die Art. ophthalmica geht ebenfalls wie bei jenen Thicren an die äussere Seile des Sehnerven, bildet hier ein sehr grosiieH Hcle mirabile als Grundlage genfächers, des Au- welches das gleiche Netz bei Podiccp.s bei weitem an Slärke iibcrlrifl'l, geht hierauf unter dem Seh- 360 Anatomisch - physlologisclie-Untersuchungen, nerven nach innen, indem sie auch noch Zweige entsendet, die unter dem Sehnerven zum Fächer dringen, geht dann den Musculus pyramidalis bcdeckei^d und vom Musculus obliquus inferior bedeckt weiter nach vorn au der inneren Seite des Bulbus." Hier entsendet sie viele Zweige, die sich vielfach vertheilen und zwischen dem Musculus pyramidalis und dem Musculus oliliquus superior an der äusseren Fläche der Sclerolica ein starkes und dichtes Wundernetz bilden, dessen Zweige da, wo sonst die Zweige der Art. ciliaris interna in den Bulbus Nachdem die Zweige zu diesem Wundernelze abgegeben sind, geht die Art. ophthalmica zwischen dem Musculus rectns oculi internus und dem- M. obliquus oculi superior zur inneren Wand der Augenhöhle und mündet in die Art. oldringen, die Sclerotica durchbohren. factoria ein. Der Musculus pyramidalis wird an der inneren Seite des Sehnerven von der Art. ophthalmica bedeckt; seine Sehne aber, die über dem Sehnerven (hier von dem viereckigen Muskel umschlungen und gehalten ) nach aussen geht, bedeckt, indem sie sich von aussen nach innen und unten wieder umschlägt, um die Nickhaut zu erreichen, das Wundernetz an der äusseren Seite des Sehnerven. kels zu angegeben, lich gut Ich habe das \erbältniss dieses dem Wundernetze weil, bei Mus- diesem Thlere genauer mir gerade hier die Injectlon vorzügIch bemerke nur, dass das Ver- gelungen war. hältniss der Lage dieser Theile zu eiuander iil den frü- her beschriebenen nnd Thleren sich gleich ist, in den noch zu beschreibenden mit dem einzigen Unterschie- de, dass ich die Sehne bei allen übrigen Thleren das Wundernetz mehr noch bedeckend und genauer an die äussere Seite des Sehnerven anschliessend fand als hier beim Storche. Der ßamus internus der Art. carotis interna geht 361 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. nach innen, von der Fenestra ovalis anfangs so wenig wie der Ranius exlernus von einem eigenen Knochenkanale eingeschlossen, aber von einer festen Ifaut be- deckt in der Paukenhöhle nach vorn, giebt zuerst einen Zweig , der an der inneren Seite des Musculus ptery- goideus an die äussere Schädelbasis gelangt und sich in mündet, ehe diese den Zweig die Art. facialis ent- dem aus dem Bete maxillare konmienden Zweige zusammenmiindet. Noch weiter nach vorn entspringt aus dem Ramus internus ein bedeutender sendet, der mit Zweig, der auch an die äussere Schädelbasis gelangt, sich an den aus der Arteria facialis kommenden Zweig legt, neben diesem eine Strecke verläuft, sich dann mit ihm verbindet zu einer gemeinschaftlichen Arterie, die mit der Arterie aus dem Kete palatinum zusammengeht. Hierauf geht der Ramus internus als eigentliche Art. carotis cerebralis in einem starken knöchernen nal weiter nach vorn und innen, verschmilzt unter Kadem Clivus mit der der entgegengesetzten Seite in einen gemeinschaftlichen, kurzen, sich gleich wieder, in die bei- den llirnschlagudern spaltenden Stamm, die auseinander weichen und an das Gehirn ihre Zweige vortheilen. Die beiden Hirnschlagadern verlaufen, nachdem sie dem Ciehirne ihre Zweige .erlheilt haben, nach vorn neben einander, gehen an der inneren Seite der Sehnerven jede durch eine die innere Wand Incisiir des Foramen opticum an der Augenhöhle, geben kleine Zweige an die Augenmuskeln, ncbmen die Art. ethmoidalis, das Ende der Art. oplitlialmica auf und treten als Art. ul~ von oben und hinten in die Nasenhöhle. Die Art. subclavia entsendet nach der Carotis die Art. axillaris und spidtet sich darauf in die Art. tho- facloriae racica anterior und posterior. Die Art. a.villaris diene entsendet am geht in die unteren .Art. brachialis über; Ende des Oberarmes die Art. 362 Anatomisch- physiologische Untersuchungen, ulnar's, dann die Art. radialis und setzt sich so fort in die Art. interossea. Die Art. ulnsris verläuft an der Uinarseife des Vorden derarmes ungefähr bis zu dessen unlerem Ende , Muskeln Zweige ertheilend. Die Art. radialis ist schwächer als die Art. idna- geht nur ungefähf bis zur Mitte des Vorderarmes ris, nieder. Die Art. interossea, die Fortsetzung der Art. brageht zwischen beiden Knochen des Vorderarmes nieder, giebt viele und starke Rami perforantes, geht über die Volärfiäche des Carpus zwischen den Knochen der Mittelhand fort bis zu deren vorderem Ende, wo sie zwischen dem Knochen durchgeht zur Rückenchialis, und hier seite bis zur äussersten Spitze der oberen Ex- tremität verläuft. Die Art. thoracica theils in die anterior vertheilt sich grössten- Pectoralmuskeln und geht mit einigen durch- bohrenden Zweigen in die Haut. Die Art. thoracica posterior giebt zuerst einen Zweig, der an der inneren Fläche der Pectoralmuskeln bis zu deren hinterem Ende verzweigt sich zum Theil in die Pectoralmuskeln, durchbohrt diese nahe vor ihrem hinteren Ende verläuft, und verläuft so als Art. cutanea abdominis unter der Sie durchbohrt die Pectoral'Bauchhaut nach hinten. muskeln weiter nach hinten als dieselbe Arterie bei Fulica, ist aber nicht so stark als bei diesem Thiere'). Aus der Aorta descendens entspringen in folgender Ordnung die Art. coeliaca, 3 Linien hinter dieser die anterior; bald nach dieser an j«der schwache Art. suprarenalis zu der Neben- mesenterica Art. Seite 1) eine Der Storch, an dem »eibliches Thier und hatte. ich die .Arterien beschreibe, ist ein vom Neste geschossen, während es Junge vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel 363 so die Art. renales anteriores zu den vorderen niere, Nierenlappen; die Art. cnirales, in der Milte zwischen diesen und den Arteriis ischiadicis nach jeder Seite hin eine starke Art. sacralis lateralis, »ind dann spaltet sich die Aorta in die beiden starken Arteriae ischiadicae in die und schwächere Art. sacra media. Die Art. coeliaca ist ausserordentlich stark, giebt nach ihrem Ursprünge eine starke Arterie ab, die zum Tiieil für den Vormagen , zum Theil für den Magen bestimmt ist. Es entspringt aus ihr zuerst ein nicht unbedeutender Zweig, der am rechten Rande des gleich Vormagens am Ast, der magens in die und niedersteigt gen.s verzweigt, ten Höhe geht; hierauf ein sehr starker vorderen Theile der unteren Fläche des, Vorsich in die Kande des Vormagens sich die starke Arterie Der eine Substanz des Vorma- auch einen Zweig abgiebt, der in niedersteigt. am Hierauf rech(heilt zwei Aesle. geht schief von oben vorn nach hinten und von rcciits nach unten, von nach links über den \orderen Theil der oberen Fläche des Vormagens bis zu dessen linkem Hände, andern er anfangs noch et- was nach hinten geht, .sich aber bald mit seinen Zweigen in die Substanz des Vormagens einsenkt. Der andere stärkere von den beiden Aesten verläuft über dem hinteren Theile der oberen Fläche des Vormagens schief von vorn nach hinten und rechts nach gegen den linken Hand des Magens. Sie giebt uuf diesem Wege viele Zweige in die Substanz des Vormagens, von denen ein besonders starker sich gleich in nie einsenkl, und geht dann am linken Magenrande fort links big zum hinleren Kndc des Magens, wo sie mit der Magens anasloniosirt. Sie giebt rechten Kandarterie de» in ihrem Verlaufe nach beiden Seilen hin viele Zweige, die durch feine Heiserchcn mit den Arlerien beider Flä- chen aiiastomusircn. 364 Anatomisch -physiologische CntersuchuDgen, Die Art. coeliaca, die am rechten Rande des Vormagens nach hinten geht, entsendet hierauf zwei Rami lienales, gleichzeitig einen starken und Ramus mit dem hinleren intestinalis, die Ranms Art. Renalis gastrica in- schwachen Ranius hepaticus dexter. ist kurz aber stark. Die Milz Gelbst 9 Linien lang und 6 Linien breit. ferior Die einen hintere Älilzarterie Der Ramus intestinalis verzweigt sich an einen grossen Theil des Dünndarmes und bildet, mit einem anderen Ramus intestinalis der Art. coeliaca anastomosirend, einen starken Gefassbogen nach vorn, und mit einem Zweige der Art. mesenterica anterior einen Rogen nach hinten. Die Art. gastrica inferior (die unlere Magenarterie) zum vorderen Ende der oberen Fläche des Magens geht und hier ungefähr in der Mille zwischen der linken Magenrandarlerie und giebt zuerst eine starke Arterie, die der Arterie, die über der Mille der oberen Sehne fort- gebt, nach hinten verläuft, die Substanz des Magens indem sie viele Zweige an vertheilt. Zunächst giebt die Art. gastrica inferior einen star- ken Ramus hepaticus dexter und theilt sich dann, nachdem sie noch ^ Zoll ungespallen verlaufen , in zwei gleich starke Aeste. Der eine, die grössere Arterie der unteren Fläche des M;igens, geht über der Mitte der Sehne der unteren Fläche des Magens nach hinten fort. Sie giebt einige, aber nur kleine Zweige, welche, die Sehne durchbohrend, in die Substanz des Magens dringen; die meisten gehen über der Sehne fort gegen den rechten Rand und das hintere Ende des Magens, dringen in die Substanz des Magens ein und anastoinosiren vielfach mit dem grossen Randbogen. Nach links anastomosiren die Zweige auch mit der kleineren oder linken beschreibenden Arterie der unteren Flächev gleich zu 365 Torziiglich über das Schlagadersystem der Vtigel. Aeste der Arteria gastrica inferior ist nur ungefähr | Linie lang und spaltet sicli in die untere Arterie des hinteren Endes des Der zweite der beiden Vormagens und letzten die linke oder kleinere Arterie der in Magens. unteren Flache des Erstere ist fast 1 Zoll lang und senkt sich noch fast ungetheilt in die Substanz des Vormagens; letztere verläuft an dem linken Rande der unleren Mngensehne nach hinten, giebt Zweige nach beiden Seiten und anastoinosirt mit der linken Randarterie und der grösseren unteren Fläohenarterio des Magens. Nachdem die Art. gastrica inferior abgegeben ist, geht die Art. coeliaca weiter nach hinten, entsendet ne- ben dem Pjlonis genfläche und zeitig die liieilt die .Vrteiie in mittlere Arterie der oberen Ma- sich gleich darauf oder fast gleich- des rechten Magenrandes und in die starke Artcriu intestinalis. Die mildere Arterie der oberen Fläche cher als die Art. inteslinalls und die Art. ist schwä- marginaliä geht über der Mille der oberen Sehne nach dcxtra, hinten und anastomosirt mit der weiter nach links ver- laufenden sclion beschriebenen .Vrtcrie der oberen Flä- che, mit der rechten und linken Randarterie des Magens. Die Arterie des rechten Magenrandes (Art. margi- nalis dexira) entsendet zuerst die starke Art. pancroati- eo-duo(lenalis, dann eine starke Arterie, die hinter am dem Magenrande nach hinten geht, das hintere Ende des Magens aber nicht erreicht, hierauf mehrere Zweige zur oberen Fläche, verläuft am rechnen Rande der oberen Magenschne, erreicht das hintere Ende des rechten jMagenrandes, giebt viele Zweige nach beiden Seiten hin und bildet am hinteren Endo des Magens einen Rogen mit der linken Randarlerie. Die Art. intestinalis verläuft nach hinten und iheilt^ sich in Rumi mcsaraici, die zwischen den Platten des -Pylorus rechten 366 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, zum Dünndärme kommen und hier theils thcils mit dem schon genannten Ramus in- Bauchfelles unter sich, testinalis der Art. coeliaca und theils mit den Aesten der Art. mesenterica anterior Bogen bilden. Diese Arteria intestinalis aus der Art. coeliaca übertriflft die Art. mesenterica anterior fast an Stärke und dem grössten Theile des führen, Ende. hintersten dem ganzen ist bestimmt, sein Blut zuzu- äem Zweig nämlich geht zum Ende des Dünndarmes und zu den Blind- nämlich hintersten Dünndarmes obersten Theile und Ihr erster därmen. Die Art. mesenterica anterior ist 2 Zoll lang, im Vergleiche zu der Art. coeliaca nur ein schwacher Stamm, theilt sich in 6 ßami mesaraici, die in kurzen Zwischenräumen entspringen, sich an den Theil des Dünndarmes verzweigen, der das Diverticulum trägt, und unter einander und mit den Zweigen aus der Art. coeliaca Bogen bilden. Die Art. cruralis entsendet die starke Art. epigadann zum Oberschenkel, theilt sich in den vorderen und inneren Ast, die sich bis zum Knie hinab in die Muskeln verzweigen. Die Art. epigastrica giebt einen Zweig, der in der Richtung gegen die letzte Rippe hingeht, und verläuft, den Bauchmuskeln Zweige gebend, bis zum hinteren gtrica, geht Ende des Schambeines. Die Art. Sacra media theilt sich, ohne vorher besondere Zweige abzugeben an ihrem hinteren Ende in , die Art. coccygea rior und die beiden Letztere geben und gehen dann pudenda interna über, die neben dem Ure- jede zuerst einen in die Art. ter communis, die Art. mesenterica poste- nach hinten Art. hypogastricae. Ramus muscularis verläuft. Jede Art. ischiadica giebt, ehe sie durch die Inci- sura ischiadica zur Beckenhöhle hinausgeht, eine starke vorzüglich über das Schlagadernystem der VügeL Art. renalis, schickt und die in in den initiieren 3G7 Xierenlappen Zweige der Substanz des hinteren Lappens bis zu dessen hinterem Ende geht. Die .\rt. ischiadica geht in Begleitung des Nervus ischiadicus zur Beckenhohle hinaus, nieder, in die Art. poplitea, in einer diese posterior, an> Oberschenkel diese in die Art. tibialis Entfernung von 2^- oberen Ende des Unterschenkels in die Art. Stamme dieser Stelle entspringen aus Bis zu terior über. Zoll tibialis der Arterie 3Iuskelz\veige; ein Zweig, der oberen Ende des Unterschenkels vom an- dem am zwischen, Tibia und Fibula nach vorn zu den Muskeln geht; Zweiglein, wel- che die als Nervi libiales anteriores an die vordere Fläche des Unterschenkels gehenden Aeste des Nervus peronaeus hegleiten. Die starke Art. tibialis anterior geht an der vor- deren Fläche des Unterschenkels nieder, hinter dem Li- gamentum transversum fort, in die Art. tarsea über, die am nnteren Ende des Tarsus sich in den Ramus dorDer Ramus dorsalis salis und Kamus plantaris spaltet. geht zwisclien dem Condylus externus und medius des unteren Endes des Os tarsi nieder und spaltet sich in eine Art. digitalis interna der äusseren und externa der midieren Zehe. Der Kanms plantaris gebt durch eine an die hintere Fläche desselben, giebt einen Zweig zur hinteren Zehe und spaltet sich OctI'nung des in eine Art. Os tarsi digitalis interna digiti jiiedii und externa digiti interni. §. 10. Von einigen Schlagadern de» achwarzen Storches. (Cicunia nigra.) Nur Rumpfes eines Thieres dieser Art habe ich zu untersuchen Gelegenheit gehabt; ich die .\rterien des theile ihre Beschreibung mit, weil die Injcciioii einiger 368 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Arterien hier Storche; weil gelungen besser ist als beim weissen Theil zur Bestätigung dessen dient, was von den Arterien des weissen Storches gesagt ist, zum Theil einige Abweichungen darbietet. sie zum Die erste (starke) Arterie der Carotis communis Zweig, der als Art. oesophagea descendens niedergeht, dann an der linken Seite die Art. oesophagiebt einen gea adscendens sinistra, die weiter nach oben zur Art. oesophagea anterior wird und viele Zweige zur vorderen Fläche der kropfartigen Erweiterung des Oesopha- gus entsendet. Hierauf entspringt aus der Carotis communis eine starke Arterie, die sich in einen nach oben und einen nach unten tind hinten gehenden Ast spaltet. Ersterer ist die Art. verlebralis, letzlerer (der Art. inlercostalis prima des iNIenschen analog) ist die Art. intercostalis communis. Sie geht zwischen den beiden Wurzeln (Capitulnm und Tuberculum) der hinteren Hippenenden nieder und zur Seite der unleren Fläche der RückenwirJede dieser Arterien giebt neben jedem Rückenwirbel einen Zweig, der gegen den Rückenwirbel nach hinten. bel geht, sich in ein vorderes und ein hinteres Zweig- lein spaltet, die sich mit den gleichen Arterien der ent- gegengesetzten Seite in der Mitte der unteren Fläche jedes Rückenwirbels wieder zu einer einfachen Arterie verbinden, die nach vorn und nach hinten mit den ihnen vom nächsten Rückenwirbel kommenden Arterien zusammenmünden. So der Rückenwirbel ein entsteht an der unteren Fläche fortlaufendes arterielles Gefäss, welches unter jedem Wirbel durch eine Insel unterbro- chen wird. Der Stamm der nach hintßn, giebt nahme der Art. alle intercostalis communis geht Arteriae intercostales (mit Aus- letzten aus der Art. epigastrica entspringen- den) ab, die sonst aus der Aorta entspringen, und mündet • Torziiglich über das Schlagadersystem der Vligel. 369 nach hinton zusammen mit einem Zweige der Arteria iiinibaris. Dcis anterior Storche. Verhältniss der Stärke der Art. zu der der Art. coeliaca ist mesenterica wie beim weissen Die Art. suprarenales linde icli nicht als beDie Arteriae renales ante- sondere Zweige der Aorta. und die Arteriae crurales entspringen gleichzeitig; mehr aus der unteren, letzlere mehr aus der Seitenfläche der Aorta. Die starken Arteriae sacrales laterales entspringen auch hier wie beim weissen Storche in der Glitte zwi.schen den Arteriis cruralibus und Art. ischiadicis sie beugen sich nach hinten um und schicken durch die Foramina sacralia inferiora Hami spinales in den Canalis sacralis. Die Arteriae ischiadicae geben auch hier eine starke Vrleria renalis, die einen Zweig in den mittleren Nicrenlappen giebt und deren Portsetziing dann im hinteren Lappen verläuft. Die Art. Sacra media giebt einige Linien vor ihrem hinteren Ende die Art. mesenterica posterior, und spaltet sich dann in die Art. hypogastricae und die Art. coccj'gea comniuDis, die sich wieder in die Art. coccygea media und in riores erstere ; , die beiden Art. coccygeae laterales spaltet. Eine ausführliche Besclireihung der Art. coeliaca gebe ich nicht, da sie in ihrem Verlaufe und ihrer Vertheilung mit der beim weissen Storche übereinstimmt. ist nur zu bemerken, dass die Arwelche über der Mitte der oberen IMagensehne beim weissen Storche verläuft, hier viel schwächer als Als Verschiedenheit teric, und die Mitfe der Sehne kaum erreicht, dass welche am linken Hände der oberen Mhgensehne verläuft, dagegen hier viel stärker als beim weissen Storche ist und sich xreiler nach hinten erdort ist, die Arterie, dass ferner die beiden Arterien der unteren Fläche gleich stark sind, und die eine um linken, die andere am ri-chlen Haude der Sehne nach hinten verMcckcU iVrtLiv f. Aiiut. u. l'li^a. Ibi'y. 2-1 «Ireckt; Anatomisch- physiologische Untersuchungen, 370 Endlich geht die rechte Randarterie des Magens früher als beim weissen Storche an den Rand , ohne vorher wie bei diesem noch eine andere bedeutende Ar- läuft. ihm zuzusenden. terie §. ' 11. Beschreibun^g der meisten Schlagadern des grauen Keihers. (Ardea cinerea.)') Der Aortenursprung theilt sich wie in den früher beschriebenen Thieren. Truncus oder die Art. subclavia sinistra 14- Zoll und theilt sich dann in die Art. carotis sinistra, die Art. axillaris, einen Zweig, der zu den zwischen der Furcula und Clavicula gelegenen Der linke verläuft ungefiihr Muskeln geht, und die Fortsetzung der Art. subclavia. Die Carotis sinistra entsendet zuerst einen kurzen Ast, der zu der kleinen, am unteren Ende des Halses gelegenen Drüse geht, und in ihr sich mit vielen feinen Zweigen ausbreitet; dann mehrere Zweige zum unteren Kehlkopfe und dessen Muskeln, so wie zur Spei- seröhre, und darauf eine sehr starke Arterie, die zuerst noch einen kleinen Zweig zu der bezeichneten Drüse gleichzeitig einen anderen zu den zwischen der giebt, Furcida und Clavicula gelegenen Muskeln, die Art. oesophagea adscendcns sinistra, und sich fortsetzt in die die einen Zweig giebt, der zue , Schultcrhöhe nach aussen geht, um sich mit einem Ramus pectoralis perforans zu verbinden, und sich in die Art. transversa colli cutanea Art. colli lateralis Carotis sinistra fortsetzt. sinistra Hierauf die Art. vertebralis und entsendet die Steigt zur vorderen Fläche der Halswirbel in die Höhe. Die Art. 1) carotis communis dextra entsendet Ich habe zwei junge ser Art injicirt diesel- , im September getödtete Thiere und untersucht. die- 371 Torzüglich über das Schlagadersj-stem der Vögel. Len Zweige wie die Art. Carotis sinisira, nur spaltet sich die starke erwähnte Arterie später als in der linken Seite in die Art. oesophagea adscendens und in die Art. transversa colli. gegeben ist, Nachdem die Art. vertcbrulis ab- geht auch die rechte Carotis an die vor- dere Fläche der Wirbel in die Ilühe. Beide Carotides coniMUines gehen neben einander durch den Kanal der vorderen Dornfortsätze der Halswirbel, Löchern besteht, in die von der wieder, jede nach der Seite, sie ausgegangen Unterhalb des untersten hinstrebend, auseinander. ist, der aus sieben Höhe und weichen nach oben vorderen Dornfortsatzes (die vorn doppelte glätte alle Flächen darstellen, auf welchen die Sehnen der lange;n Halsbeuger gleiten) liegt die linke Carotis vor der rechten, indem sie diese in dem einen Falle ganz, in deui andern nur zum Theil bedeckt. Jede Art. carotis communis spaltet sich nach oben in die Art. thjreoidea superior, nen Ast , cialis spaltet, Die Art. nimmt und in die Art. occipitalis ist carotis interna. schwächer als die übrigen, nachdem sie ans ihrem Kaauf und verlheilt sich in die die Art. vcrtebralis, hervorgetreten nal die Art. occipitalis, ei- der sich in die Art. palatina und die Art. fa- ist, Nackenmuskcln und in die Haut. Die Art. thyreoidea superior iheilt sich in die Art. sablingualis und in die Art. oesophagea dcscendens. Die Art. palatina verbindet sich nach vorn in der .MiltcUinic unter der Gaunienhaut mit der der entgegen- gesetzten Seite zu einem gemeinKcliaftlichcn Stamme. Die Art. carotis interna spaltet sich, indem sie das .Schlafbcin erreicht, in einen äusseren und inneren Ast. JDer äussere geht am äusseren Kande der Fencslra ova,|i« nach vorn und verzweigt itb^in verlasKCU hat, ia sich, sobald er das Schlaf- ein langes uod statkes dernelz. 24 Wun- 372 Anatomisch -pliysiologisclie Untersuchungen, Der innere Ast verschmilzt unter dem Clivus mit dem der entgegengesetzten Seite zu einem gemeinscliaft- liclien Stamme, der sich gleich wieder in auseinander weichenden Hirnschlagadern dem Gehirne die spaltet. beiden Diese Zweige ertheilt haben, an der inneren Seite der Sehnerven durch die Foranlina optica zur inneren Augenhöhlenwand und sogehen, nachden» dann in die sie seine Nasenhöhle. Die Arterien der oberen Extremität verlaufen wie bei Podiceps, nicht wie beim weissen Storche. Die Fortsetzung der Art. subclavia giebt ziferst an jeder Seite zwei nahe aneinander entspringende Arleriae mammariae internae, und iheilt sich dann in die Art. thoracica anterior, media und posterior. Die eine der beiden Arteriae mammariae verläuft dem Sternum unweit der Mittellinie nach hinten, die andere an der Grenze des vorderen Endes der Rippen und der den Rippenknorpeln der Säugethiere entsprechenden Knochenstücke, welche die Rippen mit dem hinter Brustbeine verbinden. Die Art. thoracica anterior giebt atisser den vielen Zweigen zu den Brustmuskeln einige, das vordere Ende der Brustmuskeln durchbohrende, Hautzweige, die schwach und nur an einem Thiere an einer Seite gefüllt sind, einen Ast, der die Brustmuskeln ungefähr in ihrer Mille durchbohrt und sich unter der Haut in einen vorderen und hinteren Zweig spaltet. Der vordere verbindet sich mit der Art. transversa colli, der hintere mit einem Zweige der Art. cutanea abdominis. Die Art. thoracica posterior giebt zuerst einen Zweig, der bis zum hinteren Ende der Pectoralmuskeln an ihund durchbohrt die Pecto- rer inneren Fläche verläuft, ralmuskeln kurz vor ihrem hintersten Ende, giebt einen nach vorn laufenden Zweig und endet nach hinten Art. cutanea abdominis. als 373 TorzUglich über das Schlagadefsystem der Vögel. Die Aorta descendens bildet wie bei den übrigen Vögeln, über den rechten Bronchus fortgehend, einen starken und weiten Bogen. Die Aorta verengt sich aber plötzlich so wie sie zur Seite der Wirbel- auffallend, säule gelangt, und entsendet dann, nach hinten fortge- hend, folgi nde Arterien: Die Arteriae intercostales, die Arteria coeliaca, niesenterica anterior, nales anteriores, die sich nicht nur die Arteriae re- an die vorderen Nierenlappcn, sondern auch an die Nebennieren vertheilen, die Arteriae crurales, mehrere schwache crales, und dann spaltet sich in die Kami Arteria sacra sa- me- dia und die beiden starken Arteriae ischiadicae. Die Arteriae intercostales entspringen aus dem obeUmfange der Aorta, so dass ein gemeinschaftlicher Ast sich immer in zwei Zweige spaltet, von denen der ren eine als Art. intercoslalis zur einen, der andere zur an- deren Seite zwischen zwei Kippen verlauft. Die Arieria coeliaca entsendet zuerst einen Ast, der gleich in Jwei an die Flächen des unteren erweiterten Endes des Oesophagus vertheilende Zweige spalsich tet, hierauf die sehr starke Arterie der oberen flache, Magen- eine .\rterie zur vorderen Fläche des untersten eingeschnürten Theiles des Oesophagus, wo verläuft dann kurze Rami lienales zu der sehr dicken ii Zoll langen Milz abgiebt, entsendet etwas oberhalb des hinteren Endes der Milz eine im lienalis, llilus sie sieben starke Arteria hepatica, und spaltet Art. gastrica inferior und sich dann in die in die Art, pancreatico-duo- dcnalis. Der Arterie der oberen IVIagenfläche snperior) ist tersten cingesciiniirlen ich duim in die linke eigentliriiu .Arterie der (Art. gastrica Zweige zum unEnde der Speiseröhre, und theilt Itandurterie des Magens und die sehr stark, giebt zurrst oberen Mugenfläche, welche beide ungefähr gleich stark sind und sehr gekrümmt nach hin- 374 Anatomisch -physiologische Untersucliuiigen, Die linke Randarterie erstreckt sich nur über die Mitte des linken Randes nach hinten; die Flächenarterie geht über der Mitte der oberen Flä- len verlaufen. etwas che fort, gelangt, Zweige abgebend, an das Ende hintere des linken Randes und verläuft an diesem weiter. Die Arteria bepatica giebt zuerst einen schwachen und gleich darauf einen starken Ramus intestinalis zum Ende des Duodenum und Anfange des Jejunum und dringt hierauf in die Substanz der Leber ein. Die Art gaslrica weiterten \'orniagen inferior fort, geht über den stark er- giebt einen nach vorn verlau- fenden in die Substanz des Vormagens sich verzweigenden Ast und verläuft, viele Zweige abgebend und sehr gekrümmt, über die Mitte der unteren Fläche des , Magens bis zu seinem hinleren Ende. Die Art. pancreatico-duodenalis giebt zuerst einen starken Raiuus intestinalis, der erst noch einen Zweig zum hintersten Ende der Milz entsendet und dann zum Ende des Dünndarmes geht, verläuft eine Strecke nach hinten und spaltet sieb in eine Arteria pjlorica, einen Ramus intestinalis und in die eigentliche Art. pancreaticoduodenalis, welche stärker als die beiden vorigen ist. Die Art. pjlorica gebt nahe am Pylorus am hinteren Ende der oberen Fläche nach hinten und zu dem hinter dem l'jlorus genrandes, an dem gens gelegenen Theile des rechten sie bis zum hinteren Ma- Ende des Ma- verläuft. sten Der Ramus intestinalis geht zu Windungen des Dünndarmes. des Die Art. pancreatico-duodenalis geht bis zum Ende Pancreas, diesem und dein Duodenum viele und einer der hinter- bedeutende Zweige ertbeilend. Die Arteria luesenterica anterior, nur schwächer grössten als die Art. coeliaca, Tbeil de@ Dünndaiues. um weniges verzweigt sich an den Sie giebt 20 Kmui vorzüglich über das Schlagadersystera der mesaraici , der letzte mit der Art. hepatica, ren Magenarterie einen Bogen saraici dem bildet. aus der vorde- Diese Ranii me- enizpringen so nahe an einander, Ansehen 375 VögeL von denen der erste mit dem Zweige aus dass es das hat, als ob die Art. mesenterica sich in einen Quirl vertheile. Sie verlaufen zwischen den Platten des Mesenteriums, theilen sich bald in Zweige, die sich wie- der verbinden und Bogen bilden, dann weiter fortgehen, nahe am Darme sich zum zweiten Male theilen und zum zweiten Male wieder verbinden und Bogen bilden. Ich habe zuerst die Vertheilung der Art. coeliaqa und mesenterica anterior, wie ich sie an dem einen Thiere fand, beschrieben. An dem zweiten findet die Vertheilung auf dieselbe Weise Statt mit wenigen in Folgendem bestehenden Abweichungen. Die erste aus der Arteria coeliaca kommende, sich gleich in zwei Zweige spaltende Arterie entspringt nicht mit einem geuieinschafdichen Stamme, sondern beide Zweige entspringen neben einander. Die Art. coeliaca entsendet noch vor der oberen Magenfliiche einen Zweig zur vorderen Fläche des untersten Endes der Speiseröhre. Es entspringen aus der Art. coeliaca nur 5 Kanii lienales. Sonst erhält die Milz keinen Zweig weiter. Die Art. hepatica entsendet nicht zwei, sondern nur einen Ramus intestinalis. Die Arleriae crurales geben an jeder Seite einen in ihrem Zweig zu den vorderen Nierenlappen, zeigen Verlaufe sonst nichts Eigenihiimliches. Aus der Seite media entspringen nach jeder die durch die Foramina den Canalis sacralis -treten von Art, sacra hin viele feine Zweige, sacralia inferiora in , denen einige nach hinten in die Muskeln des Slcisses gehen, imd von denen zwei stärkere an der rechten Seile sich in die Substanz des hinteren rcohten iN'icicnens verzweigen. Zwei Linien vor ihrem hinteren 376 Anatomisch Ende entsendet -(ihybitilflglsche die Art. saqra UntersuchtiDgen, media die Art. niesente- und theilt siclr darauf in die Art. coccygea communis und einen kurzen Stamm, der sicii gleich rica posterior beiden Arteriae iiypogastricae spaltet. in die Die Art. coccj'gea communis theilt sich wieder die Art. c. media und die beiden Art. c. laterales. Die Arteria iscbiadica giebt an der linken ehe sie zum iu Seite, znr Beckenhijhle hinausgeht, einen starken Ast der an der rechten Seite hinteren Nierenlaiipen, nachdem sie zur Beckenhöiile hinausgegangen ist, Muskelzweige und gebt in die Art. poplitea, diese in die Art. tibialis posterior, und diese 2 Zoll unterhalb des oberen Endes des Unterschenkels in die fehlt '), giebt, Art. tibialis anterior über. Die Art. poplilea entsendet am unteren Ende des Oberschenkels einen starken Ast, der, von den Muskeln l)edeckt, an der äusseren Seite des oberen Endes des Unterschenkels zu seiner vorderen Flache niedersteigt anderen Z«eig der Art. poplilea einmündet, der am obersten Ende des Unterschenkels zwischen seinen beiden Knochen nach vorn kommt und und sich hier in einen sich in die Muskeln verzweigt. Noch weiter nach un- ten entsendet die Art. poplilea einen anderen Ast, der und einen äusseren Zweig theilt. Der innere geht unter der Haut des Unterschenkels an sich in einen inneren dessen hinteren Seife nieder Eweige, schlägt schenkels und in einen sich um mündet Ast der Art. ; die der äus.sere giebt Muskel- äussere Seile des Unter- an dessen vorderen Fläche tibialis, indem diese an die vorsich dere Fläche des Unterschenkels gelangt. lich der Art. tibialis, Der Ast nämindem der aus dieser entspringt, 1) E8 ist diese Bildung, so wie der schon angegebene Ursprung der rechten liinteren Nierenarterien aus der Art. Sacra media in beiden von mir untersuchten Thieren gleich. vorzüglich über das Schlagadersystem der Vogel. 377 sie nach vorn kommt, theilt sich in einen äusseren und inneren Zweig, welche neben der Art. llbialis anterior Andeutung eines Wundernetzes niedersteigen. als Der Uussere mündet in einen starken Zweig, der 1 Zoll ober- halb der Condyli des unteren Endes der Tibia aus der Art. tibialis entsjiringt und hier noch ein kleines Netz der innere geht tiefer nieder und mündet in einen Zweig, der zwischen beiden Condjlis des unterbildet sten \ ; Endes der Tibia aus dem Stamme der Arterie her- orkommt. §. 12. Beschreibung der Kloake des jungen grauen Reihers. Beide von mir untersuchten Exemplare sind weibDie Kloake ist vom Ende des Mastdarmes durch lich. Eine schwache Falle eine schwache Falle geschieden. deutet eine Trennung zwischen dem ersten und zweiten I'aume an; eine Klappe, die breit und dünnhäutig ist, scheidet den zweiten Raum vom drillen und bedeckt unten die Oeflnung der Bursa Fabricii, an dem hinteren Ende der Kloake liegt. \'on J)as hintere öUiiung, die Linien tief Ende der Kloake wird von der vom Ende ist, die nahe After- der Kloake bis nach aus.sen 3 durch eine sowohl oben als unten 14- Linien breite Klappe geschieden. Vom rechten Eileiter finde ich keine Spur, der linke doch bin ich unsicher, ob die Oetlimng, durch welche ich mit der Borste in die Kluiike dringe, künstlich gemacht oder natürlich ist. Ohne die ist ziemlich weil; Borste einzuführen, sehe ich die OelVming nicht. Die Bursa Fabricii ist 10 Linien lang li Linien geräumige Höhle, drüsige, aus wirk- bicit, zeigt eine licfacu Acinis bestehende , Wände, und in ihrem Innc- 378 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, ren zahlreiche, äusserst feine aber deutliche Oeffnungen, aus denen eine gelbliche Flüssigkeit hervorquillt. Von dem mittleren unleren Theilc der vorderen Fläche der Klappe, die die Kloake nach hinten von der AfteröfTnung scheidet, gehen zwei nahe an einander lie- gende, nur durch eine schwache Rinne gesonderte Säul- chen oder Falten der inneren Haut ab, die nach aus- Wand der Kloake sich umbeugen und vor den Oeffnungen der Harnleiter in der Mittellinie sich vereinigen , um die schwache Falte zu sen und oben zur oberen Andeutung einer Grenze zwischen und zweiten Baume anzusehen ist. bilden, \velche als die dem eisten 13. §• Beschreibung der meisten Schlagadern einer jungen Rohrdommel. (Ardea stellaris. Der Aortenursprung zeigt nichts Eigenthümliches. Die rechte Arteria subclavia entsendet zuerst die Art. Diese giebt zuerst einen kleicarotis communis dextra. nen Ast, der sich gleich in einen aufsteigenden und einen absteigenden Zweig spaltet. Der absteigende geht an der rechten Seite des Oesophagus in die Brusthöhle, der aufsteigende an der rechten Seite der Luftröhre in die Höhe, ist äusserst fein, nimmt in diesem Laufe viele Zweiglein aus der Art. oesophagea anterior auf und verbindet sich mit einem feinen Zweiglein der Art. oeso- phagea descendens dextra, das an der Seite der Luft-« Hierauf entspringt aus der hinteren Fläche der Carotis die Art. vertebralis und gleich darauf röhre hinabsteigt. aus der äusseren Fläche der Carotis eine starke Arterie, die dem untersten Zweige ertheilt, hierauf, an die Ende des Halslheiles des Oesophagus dann eine Art. transversa colli, giebt, hintere Fläche des Oesophagus geheftet, aufwärts steigt und sich am oberen Ende des unteren Dtitltheiles des Halses in die eigentliche Art. oesopha- rorzüglich über das ßchlagadersystem der VögeU gea posterior adscendens und die Ait. cutanea teralis adscendens spaltet. 379 colli la- Die Art. transversa colli ist ein schwacher Ast, geht oben zur Schiilterhöhe und spaltet sich hier unter der Haut in ein nach vorn und ein nach hinten gehendes Zweiglein. nach aussen und Die Art. cutanea colli lateralis kommt unter das linke Fettpolster der starken Halsfedern und theilt sich in einen nach hinten und unten zurücklaufenden, und einen stärkeren <in der rechten Seite des Halses auf- wärts steigenden Zweig. Die Art. oesophagea posterior adscendens ist stark, Lüdet nach oben einen IJogen mit der Art. oesophagea descendens dextra und entsendet viele Zweige, die mit colli lateralis dextra, und andere, die an den Flächen der Speiseröhre mit Zweigen aus der Art. oesophagea anterior anastomosiren.i der Art. cutanea An der linken Seite entspringen die ersten Zweige aus der Art. carotis communis auf dieselbe Weise wie an der rechten Seite, nur mit dem Unterschiede, dass die starke Arterie viel früher als an der rechten Seite (i Linie nach ihrem Ursprünge) in die Art. oesophagea adscendens und in die Art. cutanea colli lateralis sinistra spaltet. Die Art. oesophagea adscendens ist hier die Art. indem sie zwischen der Luftröhre und der Speiseröhre nach oben geht. oes. adsc. anteiior, Beide Arteriae carotides communes gehen zur vorderen Fläche der Halswirbel in die Höhe, und durch den Kanal ihrer vorderen Dornfortsälzc in die Ilöbe ne- ben einander liegend und am oberen Ende des HuLses wieder aus einander weichend. , Unterhalb des untersten Dornfortsalzes Carolia vor der rechlcUj liegt die linke und obcrhulb des obersten legt 380 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, sie sich zum zweiten Male auf eine kurze Strecke vor dieselbe. Jede Carotis communis theilt sich am oberen Ende des Halses in die Art. carotis externa und interna. Die Art. carotis externa entsendet zuerst die Art. Haut und Muskeläste abgiebt, daa Ende der Art. vertebralis, wo sie am oberen Ende ihres Kanales hervorkommt, aufnimmt und einen schwachen Ramus spinalis zwischen dem Hinterhauptsbeine und dem Adas in den Kückgrathskanal schickt. occipitalis, \velche Hierauf spaltet sich die Art. carotis externa in ei- nen vorderen und einen hinteren Ast. Der vordere spaltet sich in die Art. palatina und die Art. facialis der hintere verläuft ungefähr 3 Linien weit nach hinten, ; entsendet die starke Art. subungualis, eine starke Ar- zum oberen Kehlkopfe, zu den Zungenbeinmuskeln und zum Schlundkopfe Zweige schickt, ein feiterie, die nes Zweiglein, welches mit der an der Seile der Luftröhre aufsteigenden feinen Arterie sich verbindet, und spaltet sich zuletzt in die Art. aitanca colli lateralis descendens und in die Art. oesophagea descendens. Die Art sublingualis giebt Zweige an die Zungenbeinmuskeln und die Haut und verläuft nach vorn, ohne sich, Avie es mir scheint, mit der der anderen Seite zu einem Stamme zu verbinden; wenigstens geschieht dies nicht bis in geringer Entfernung von der Vereinigung beider Unterkieferhälften, so weit die Arterien mit der Injectionsmasse gefüllt sind. Die Art. cutanea colli lateralis descendens ist cher als die Art. oesophagea descendens, die sich schwäai) de» linken Seite mit der Art. oesophagea adscendens anterior, an der rechten Seite mit der posterior verbindet. Die Art. palatina giebt am vorderen Hände des Mus- dem UnHöhe gehen und hier culus plerygoideus kleine Zweiglein, die hinter terkiefer zum Mundwinkel in die 381 vorzüglich über das Schlagadersjsfem der Vögel. sehr schwaches Netz bilden, welches einen Zweig der Art. facialis aufnimmt und ein Zweiglein nach oben abschickt, welches bis zum inneren Augenwinkel geht, ein aber die Haut an der Schnabelwurzel nicht erreicht. Die Art. facialis verläuft anfangs wie gewöhnlich, giebt aber an das Gesicht nur einen feinen Zweig, der neben dem Jochbogen zu dem feinen Netze geht, welches am Mundwinkel Kegt. Die Art. carotis interna spaltet sich schon, ehe sie das Schlaf bein erreicht, in den äusseren und inneren Ast. Der äussere geht am äusseren Rande der Fenestra ovalis in einem noch nicht ganz verknöcherten Ka- näle nach vorn, giebt, ehe er das Schlafbein verlässt, ei- nen Zweig, der durch die Knochensubstanz nach hinten und oben geht, am Hinterkopfe unter die Haut gelangt und sich in diese und in die Muskeln verzweigt. Sobald der äussere Ast nach hervorgekommen dernetz, welches bis einen Ramus vorn aus ist, vertheilt dem Schlafbeine er sich in ein langes AVun- zum äusseren Augenwinkel inferior, einen Ramus palpebralis reicht, palpe- bralis superior, eine Arteria frontalis, die Art. ophlhal- mica und einen feinen Ramus maxillaris, der den Nervus maxillaris inferior begleitet, entsendet. Die Art. frontalis geht erst am oberen Augenhöhlenrande nach innen, dann quer über der Stirne züt Wurzel des Schnabels, verzweigt sich hier in die Haut und bildet mit der der entgegengesetzten Seite ein ge- meinschaftliches Netz. •des Die Art. ophthalmica bildet an der äusseren Seife Sehnerven das Wundernetz für den Fächer, flnd auch an der inneren Seile des Bulbus ein Netz, die .'\rt. Der ciliares intcrnac aiis dem durch die Sclerotica dringen. innere Ast der Carotis interna geht in einem bereits ganz knöchernen Kanäle nach verBchuiilzt unter dem vorn nnd innen, Clivus mit der der anderen Seite 382 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, zw einem einfachen, sich gleich wieder theilenden Stamme. Die Hirnschlagadeln gehen, nachdem sie die Hirnzweige abgegeben haben, an der inneren Seite der Sehnerven zur inneren Wand der Augenhöhlen und dringen dann in die Nasenhöhlen. Nach der Art. carotis communis entsendet die Art. subclavia die Art. axillaris, nen in die zwischen nen Muskeln dringt, racica anterior, interna^ einen Zweig, der von in- der Furcula und Clavicula gelege- und posterior spaltet sich in die Art. tho- und in die Art. raammaria : Die Art. mammarla interna spaltet sich in einen Susseren und einen inneren Zweig. Der innere verläuft hinter dem Brustbeine, der äussere an der Grenze zwischen den Rippen und den sie mit dem Brustbeine verbindenden Knochenstücken. Die Arteria axillaris und die Arteria thoracica anund posterior verlaufen wie bei Ardea cinerea. Die Aorta posterior entsendet die Art. 'coeliaca, die terior Art. mesenterica anterior, die Art. renales anteriores, die Art. crurales (die rechte etwas früher als die linke) und und spaltet sich dann, in die beiden Arteriae ischiadicae in die Art. Sacra media. Von der Arteria coeliaca und der Art. mesenterica anterior weiss ich wenig anzugeben. ist stärker als die Art. chenarterien des Die Art. coeliaca mesenterica anterior. Magens sind stark ; Beide FiU- die Arterie des lin- ken Magenrandes fehlt und ist nur durch einen schwachen Zweig angedeutet,, der aus der oberen FlächenarDie Arterie der oberen Fläche geht terie entspringt. schief über der oberen Fläche bis zum hinteren Ende des vorderen Drittlheiles des Magens, giebt Zweige, die zum Ende des Magens verlaufen, und schlägt dem linken Magenrande an die untere Fläche des Magens um. bis hinteren sich selbst über vorzüglich über das Schlagadersj'stem der Vögel. Die Art. ischiadica 383 durch die Incisura ischia- gelit dica zur Beci<enhöhle hinaus, in die Art. poplitea, diese und diese am unteren Ende in die Art- tibialis posterior, des oberen Dritttheiles des Unterschenkels in die Art. tibialis anterior über. Die Art. Poplitea giebt einen ren Ende des Unterschenkels Knochen durchgeht, theilt, Zweig, der am obeseinen beiden zwischen einige Arterien an die dann aber zum Wundernetze Muskeln erAus- niedersteigt. serdem entsendet die Art. poplitea noch einen anderen Zweig, der den Muskeln und der Haut Zweiglein erthcilt, sich an die vordere Flache des Unterschenkels begiebt und in einen Zweig der Art. tibialis einmündet, wo diese an die vordere Fläche des Unterschenkels gelangt. Die Art. tibialis thcilt sich, indem Fläche des Unterschenkels kommt, sie zur vorderen ganz in das, starke \\'undernetz, so dass der Stamm nur etwas stärbleibt als die ker übrigen parallel neben einander herabsteigenden Zweige des Netzes, welches an der vorderen fast Fläche der Tibia niedersteigt und sich etwas oberhalb des Knöchelgelcnkes in eine äussere und innere Abtheilung spaltet. äussere, bia mit Die innere Abtheilung ist stärker als die aber etwas unterhalb der Verbindung der Ti- dem Tarsus gciit ein lung in die äussere über, Theil der inneren Abthei- dass diese nun ak die Die innere Ahtheilung geht nach innen von der Sehne des Extensor communis digitorum so stärkere erscheint. nieder, giebt in der .Mitte des Tarsus einen Zweig, der sich an dessen hintere Fläche schlägt. Hierauf geht die Forlsetzung der inneren Abtheilung, nur noch aus einem einzigen Zweige bcsicliend, nieder bis zwischen den Con- djlus internus und mcdius des unteren l''ndes des Taru«, und geht hier über in den inneren Ast der iuissc- tcn Abtheilung. Der an die Lintexe Fläche abgegaugcne 384 Anatomisch- physiologische Untersuchungen, Zweig geht am hier Ramus inneren Rande des Tarsus nieder Zehe, der als die und einen schwächeren Zweig ahsendet, der zur Rückenseite der ersten Phalanx der inneren Zehe gelangt und zwischen der inneren und midieren Zehe in eine Arterie mündet, die durch die in einen digitalis zur hinteren Fortsetzung anzusehen ist Vereinigung des inneren Astes der äusseren Abiheilung und des untersten Endes der inneren Abtheilung gebil» Die äussere Abtheilung geht an der äusseren det wird. Seite der Sehne des Musculus extensor digitorum nieder und spaltet sich am unteren Ende des Tarsus in drei Aesle. Der eine ichlägt sich über dylus an die hintere Fläche, dem mittleren sehen dem dem äusseren C'on- der zweite geht zwischen und äusseren Condjlus, der dritte zwi^ mittleren und inneren C'ondjius nieder. Sie Verbindung des Tarsus mit den Phalangen und bilden auf der Riickenseite des hinteren EnJes der ersten Phalangen ein iS'etz, aus dem die Artexiae digitales ihren Ursprung nehmen. theilen sich an der 14. § Beschreibung der meisten Schlagadern des Wespenfalken. Der Aortenursprung Der (Falco apivorus.) zeigt nichts Eigenthüinliches. linke Truncus oder die Art. subclavia sinistra giebt die Art. carotis communis ihrer Seite, spaltet dann in einen Zweig, det zu den Muskeln geht, die zwischen der Furcula und Clavicula liegen, in die Art. axillaris und in die Forlsetzung des Stammes. zuerst sich Die Carotis communis sinistra entsendet znerst ei- nen Zweig, der nach vorn geht, sich an den unteren Kehlkopf und dessen Muskeln, an die vordere Fläche der Luftröhre und den Oesophagus vertheilt. Die rechte Carotis coramunia giebt zuerst einen ähnlichen Zweig, vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. 385 dessen Forlsetzung an die hintere Flache der Luftröhre gelaugt, hier aber nui eine kurze Strecke gefüllt ist. Die Carotis conimunis Arterie, starke die sinistra entsendet hierauf eine einen Kanius glandularis, die Art. oesophagea anterior, die Art transversa scapulae entsendet und sich zuletzt in die Art. transversa colli fortsetzt. Der Ranius glandularis ist kurz aber stark und verzweigt sich in die kleine, am unleren Ende des Hal- ses gelegene Drüse. Die Art. oesophagea anterior adscendens verläuft an der linken und vorderen Seite des Oesophagus aufwärts. Die Art. transversa colli entsendet einen Zweig, sen, geht nach oben und ausder unter der Haut über der Schulterliöhe nach hinten geht, und verläuft sodann colli lateralis adscendens nach oben. nach oben gelangt, desto mehr nähert sie cutanea als Art. Je weiter sie der der anderen Seite, vcrschruilzt aber nicht mit fiirh ihr zu einer einzigen Arterie, verbindet sich jedoch mit einem Zweige, der aus der Art. thyreoidea superior nie- Hierauf entspringt die Art. verlebralis aus der dersteigt. Art. carotis coMiinunis sinistra, die sodann zur vorderen Fluche der Halswirbel in die Höhe geht. Die starke Arterie, die an der rechten Seite aus der .\rt. carotis conimunis entspringt, giebl zuerst ei- nen Zweig zur vorderen Fläche des Kropfes, dann einen Zweig zur rechten Seite des Kropfes, die Art. transversa Kcapulae, die Art. oesophagea adscendens dextra, die nicht stark transversa igt colli, und setzt sieh hierauf fort in die Art. die vorzüglich in die Art. cutanea colli dextra übergeht, die wie die linke Arieria cu- lateralis die Höhe gelit und nach oben von dieiscr nur durch den dichten l'ederslrich der Itückenseite des llal- tanea M» in getrennt wird. .Nachdem lebralis die rechte (Karotis abgegeben ShiicU hat, gebt auch communis Bio zur Ai'lii» C .^um. u. l'hyt. 18sa. die Art. ver- vorderen Flächo J^ 386 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, Höhe, und beide Carotides communcs verlaufen durch den nach vorn nicht ganz ge- der Halswirbel in die schlossenen Kanal der vorderen Dornfortsiitze, trennen nach sich oben wieder und spalten sich (jede) in die äussere und innere Carotis. Indem beide gemeinschaftKanal der vorderen lichen Caroliden von unten in den Dornfortsälze treten, legt sich die linke vor die rechte. AVeiter nach oben liegen beide neben einander. Der Slanua der Art. carotis externa ist 2 Linien dann lang, entsendet zuerst eine Art. thyreoidea superior, die Art. lingualis palatina und und spaltet sich hierauf in die Art. in die Art. facialis. Die Art. thyreoidea superior giebt zuerst einen Zweig, der zu den Muskeln geht, die an der äusseren Basis cranii liegen, und spaltet sich hierauf in einen Der hintere giebt hinteren und einen vorderen Zweig. einen Zweig, der an der vorderen Flache der Luftröhre unter der Haut niedersteigt, viele Zweige zum Pharynx, zum oberen Theile der Luftröhre und steigt an der Seite der Luftröhre nieder. Der vordere giebt Zweige zu den Zungenbeinmuskeln, zum oberen Kehlkopfe und einen Zweig, der neben dem Zungenbeinhorne bis zu dessen Vereinigung mit dem Zungenbeinkörper geht, hier sich mit der ihr entsprechenden Arterie der entgegengesetzten Seite verbindet und dann zum Arteriennetze verläuft, welches unter der Zunge liegt und durch die Art. lingualis gebildet wird. Die Art. lingualis verläuft am unteren Rande des Unterkiefers bis zu dessen Mitte und spähet sich hier in die eigentliche Arteria lingualis und die Art. subun- gualis. Die Art. lingualis geht unter der Zunge zur Seite des vorderen Theiles des Zungenbeinkörpers und bildet hier besonders unter dem Seitentheile der Zunge ein starkes \etz, welches auch den schon bezeichneten Zweig ' 387 vorzüglich über das Schlagaderaystem der Vögel. der Art. tIi3'reoidea superior aufniinmt, dem Netze mit der anderen Seite durch schwache Zweiglein anastoino<irt und sich bis zur gespaltenen Zungenspitze erstreckt. Auch hinter der Zungenspitze stehen beide Netze durch Reiscrchen in Verbindung, gehen aber sonst nicht in einander über. Die Art. subungualis verläuft unter der Haut, welche den Unterkiefer mit der Zunge verbindet, an der inneren Flache des Unterkiefers der Haut Zweige ertheilend, bis zur unter einander. mittleren Theil Vereinigung beider Unterkieferhälflen Beide Arterien treten getrennt vereinigen des Unterkiefers, zu einem gemeinschaftlichen Stamme, der in sich den hier in der Diploe bis zur Spitze des Unterkiefers verliiuft. Die Art. palatina verläuft wie gewöhnlich, vereinigt Gaumenspalte mit der der entgegengesetzten Seite zu einem gemeinschaflliciien Stamme, der bis sich vor der zur Sclinabelspilze nach vorn unter der Gaumenhaut verund seiner ganzen Länge nach viele feine Zweig- läuft lein abgiebt, die sich unter einander verbinden und wie den Stamm umgeben. Am vorderen Rande des Musculus pterj'goideus bildet die 'Art. palaein feines Xelz schwaches Xeiz, welches einen hinter dem JochLogen niedersleigeniicn Zweig aufnimmt; auch giebt sie tina ein unter dem hinteren Ende der Gaumenhaut die ein Netz bilden, aus dem feine eine Arterie Zweige, kommt, die utlweit des Oberkieferrandes unter der Gaumenliaut fast bis zuc Sclinabelspilze verläuft, feine Zweige erlheilt, der Gaumenhaut viele durch diese mit Zweigen der mitt- leren Gaumenarterie anastoiiiosirt, Stellen durch grössere Der hintere von mit der sie an zwei Zweige Verbindungsbogcn bildet. diesen liogen liegt 7 Linien entfernt von der Schnabelspilze unter einer starken Falte der Gaumenliaut, der vordere nur 3 Linien hinter der SchnabeUpiize. 25 • 388 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, Die Art. palatina giebt, nachdem das letzte Netz ist, einen Zweig, der durch eine Spalte des harten Gaumens in die Nasenhöhle gelangt, einen un- gebildet teren, einen oberen Zweig abgiebt und Schleimhaut der Nase verzweigt. nach hinten, aus dem sich in die Der untere Zweig geht und anaslotuosirt mit Zweigeit iheilt sich welches an der äusseren SchäDer obere Zweig geht unter den Arteriennetze, delgrundfläche liegt. Bulbus oculi zur Grenze zwischen der Scierotica und dem Knochenringe und verbindet sich hier mit einem Zweige aus dem Rete niirabile ophlhalmicum. Die Art. facialis giebt gleich nach ihrem Ursprünge starken Zweig, einen der in die Tiefe an die Basis cranii externa gelangt und sich hier in ein Gefassnetz verzweigt, zu dem auch thyreoidea superior geht. der erste Zweig aus der Art. Aus diesem Wundernetze ent- springen viele Muskelzwcige; die Muskelbündel werden Zweige des Netzes zum Theile selbst umEs nimmt dieses Netz den schon bezeich-i aus der Nasenhöhle zurücklaufenden Zweig der neten Art. paialina auf und giebt einen Zweig ab, der sich durch die schlungen. , niit dem *aus der Carotis interna an die äussere Schä- delgrundfläche zurückkehrenden Zweige zu einer Arterie verbindet, die sich in das am vorderen Rande des Musculus pterygoideus von der Art. palatina gebildete Netz einsenkt. Nach Abgabe dieses ersten Zweiges verläuft die Art, facialis wie in den früher beschriebenen Fällen zur hinleren Fläche des hinteren Endes des Jochbogens. Sie giebt hier einen Zweig, der hinter dem Jochbogen nach vorn geht, unter die Haut des Unterund unter dieser nach vorn verläuft, einen Zweig, der am hinteren Rande des Masseter in die kiefers gelangt Höhe steigt, und verläuft dann selbst am oberen Rande des Jochbogens nach vorn, giebt Zweige unter die Haut des Oberkiefers und zum Mundwinkel, einen starken 389 vorzüglich über das Schlagadersystcm der VögeL der auch zur Nickhaut ein Ranius palpebralis inferior, Kamus Zweiglein giebt, einen palpebralis internus su- perior und verzweigt sich zuletzt in der Haut der Schna- belwurzel und der Stirne. Aus der zuerst die Art. carotis interna entspringt die sich bald in einen Behr starke Art. occipitalis, und profundus nius superficialis Der ßamus Ra- thelU. superficialis entsendet zuerst einen Zweig, der sich an die Muskeln des hinteren Endes des Unter- an die Haut des Gehörganges vertheilt, und einen vorderen Zweig, die beide sich iI^ die Haut vertheilen, indem der vordere zum oberen Augenböhlenrande , der hinkiefers, so wie tind spaltet sich dann- in einen hinteren tere zum Hinlerhaupte Art. Der Ranius profundus nimmt das obere Errde der verlebralis auf, nachdem diese ihren Kanal verlas- verliiuft. sen und einen Ranius spinalis abgegeben hat, der zwi- schen dem Hinterhauptsbeine und Atlas der ^^'irbelsäule dringt. sich hierauf in die Die in den Kanal Der Ranius profundus vertheilt Muskeln. Art. caroiis interna ihren Kanal getreten ist, theilt sich , so wie sie in den äusseren und inneren in Zweig. Der äussere verläuft am äusseren Rande der Fenenach vorn und verzweigt sich, so wie er das Schlafbein vcrta.sscn hat, in ein starkes Rete mira- Btra ov.alis Lile ophthalmicum, aus desgen hinten und oben geht und unter die gelangt, deren wo der itaiiiiis Ende ein Zweig Knochenkanal nach Haut an der Stelle hiittersleni entspringt,, der durch einen starken su|)crricialig und hininrcn Zweig theilt, sich ]Jieser in den vor- Zweig des Rete mirabilc oplilhalmiciim spaltet sich ebenfalls in einen hinteren, zu licn Muskeln den Hinterhauptes, und einen vorderen, zum äusseren Augenwinkel und oberen 390 Anatomisch -pliysiologische Untersuchungen, Angenliede verlaufenden Zweig. dem Rete 1) Ausserdem kommen aus mirabile ophthalmicum folgende Arterien: Die Art. ethmoidalis. 2) Die Art. palpebralis inferior externa. 3) Eine Arterie, die an der Grenze des vorderen Randes der Sclerotica und des Knochenringes unter dem Bulbus nach vorn geht und hier mit dem Nasenhöhlenjsweige der Art. palatina sich verbindet. 4) Die Art. ophtbalmica. Die Art. ethmoidalis verläuft wie schriebenen Thieren anfangs am in den früher be- oberen Rande der Au- nach innen, giebt Zweige an den äusseren Theil des oberen Augenliedes, senkt sich an die innere Rertliöhle Wand der Augenhöhle nieder, Zweig, der am entsendet hier einen inneren Augenwinkel unter die Haut gelangt und sich in diese an der Schnabelwurzel ver- Hierauf geht die Art. ethmoidalis in die Nasenund verzweigt sich in die Schleimhaut, indem sie mit dem Zweige der Art. palalina anastomosirt. Die Art. opblhahnica verläuft wie gewöhnlich, viele Muskelzweige abgebend , zur äusseren Seite des Sehzweigt. )iühle nerven, giebt einige feine Arteriae ciliares externae, bil- det ein starkes Rete mirabile als Grundlage für den Fä- cher, gebt unter dem Sehnerven fort, auch hier noch ZweigTein abgebend, welche durch die Sehnervenspalte zum Fächer gehen, nimmt an ne.rven und Zweige aus der rotica die Art. ciliaris posterior interna in ein starkes dar- Netz, dessen Zweige die Scle- Die Zweige, welche dieses Netz wie die Zweige des Netzes, welches dem Fä- durchbohren. bilden, so cher sich, iheilt dfellend, der inneren Seite des Seh- Art, ophtbalmica cerebralis auf ztir Grundlage dient , liegen nicht ganz nahe an einander. Die Injeetion der Arterien, die in den Fächer selbst übergehen, ist mir an diesem Thiere besser gelungen vorzüglicK über das Schlagadersystem der Viigel. als an irgend einem anderen. nachdem sicli, sie in 391 Alle Zweige vereinigen das Innere sind, in einen gemeinschaftlichen des Bulbus gelangt Stamm, \velcher der ganzen Länge des Fächers nach an seiner Basis verläuft, und a'\i8 dem eine grosse Anzahl von Zweigen hervorkommt, die sich an die einzelnen Blätter des Fächers verzweigen. Jedes Blatt des Fächers erhält einen grösseren Zweig, der nach der Länge dieses Blattes verläuft und zur Seite hin die feinsten Keiserchen entsendet, die sich zum Theil unter einander, zum Theil mit denen der angrenzenden Blätter verbinden und so die feinsten Netze darstellen. Der Ratuüs internus der Carotis interna verläuft wie gewöhnlich, glebt einen Zweig, der an die äussere Sehädelgrundfläche zurückkehrt und auf die schon an- gegebene Weise endet, gelangt zur Mittellinie, verbindem der anderen Seite durch einen kurzen queren Ast, liegt dann unter dem C'livus nahe an dem det sich mit der anderen Seite, kensattel von dem er sich neben dem Türum an die Grundfläche des wieder entfernt, Gehirnes zu gelangen. Nachdem die Zweige an das Gehirn abgegeben gehen' die Fortsetzungen sind, der Hirnschlagadern als Art. ophthalmicae internae an der inneren Seite der Sehner- ven keln in die Augenhöhlen , verzweigen sich in die Mus- der inneren und oberen Seite des Augapfels und entsenden Zweige, die sich in die Art. ophthalmica exeinmünden. Einen Uebergang dieses Endes der Art. ophthalnüca interna in die Art. cthmoidalis finde terna ich nicht. Die Art. tmilhris geht in die braohiKli« über, nnd nachdem sie die starke Art. profunda huuieri abgegeben hat, nebst ihren Zweigen wie Ivi Podiceps. Die Fortuclziing der Art. subclavia efitsendet ilieso verläuft, xuersi die Art. mammaria interna und spaltet sich dünn 392 Anatomisch -physiolngisdie Tjiilersuctiungen, in drei Aesle, die Art. thoracica anterior, racica media und einen die Art. tho- Zweig, der an der inneren Flä- che der Pectoralmuskeln bis zu deren hinterem Ende verläuft. Die Art. mammaria interna gieht Zweige an den Musculus triangulaiis sterni und geht an der Verbindung der vorderen Rippenenden, mit den Knochenslücken, durch welche sie mit dem Brustbeine sich vereinigen. Zweige zu den Intercoslalmusiteln abgebend, bis zur hintersten Rippe. Ein Zweig der Art. thoracica media durchbohrt die IVcloralniuskeln und nis unter dem verläuft als Art. cutanea dichten Federstriche bis abdomi- zum Knie nach hinten. Die Aorla dcsrendens verengt sich , nachdem sie dem rechten Bronchus fortgegangen ist den Bogen gebildet hat und zur Seile der Wirbelsäule gokoni- iiber luen , ist, um die Hälfte ihres Unifanges, Art. coeliaca, die Art nales anteriores, die Art. crurales und dann in entsendet die mesenterica anterior, die Art. re- die beiden Art. ischiadicae spaltet sich so- und die Art. sacra media. Die Art. coeliaca giebt zuerst einen ziemlich bedeutenden Ast, der an der Grenze zwischen der Speiseröhre und tieni so stark ist Vormagen an dessen hintere Fläche darauf eine Arterie, die ungefähr halb verläuft, gleich als die Fortsetzung des Stammes. Diese dem dem vorderen Theiie Arterie giebt zuerst einen Ast, der bedeutend ist, rechten Rande des Voruiagens und der unteren Fläche des A ormagens Zweige crtheilt, darauf an der hinteren Fläche des Vormagens niederüleigt und sich Der in kleinere zwei Aeste spaltet. oder die Arterie des linken Magen- randes giebt Zweige an den liintei-en Fläche des Vormagens und geht dann Theil am der oberen linken Kande 393 TorzUglich über das Schlagadersystem der Vögel des Magens fort, dessen hinteres Ende er nicht er- reicht. Der grossere giebt Zweige an die obere Fläche des Vormagens, schlagt sich dann um dessen linken Rand an dessen untere Fläche und verlheilt sich hier noch mit bedeutenden Zweigen. Die Art. coeliaca nalis anterior, entsendet zunächst eine Art. sodann die Art gastrica inferior lie- und ei- nen Ramus hepaticus dexter, eine Art. lienalis posterior, deren Ursprung 44- Linien vom Ursprünge der Art. lienalis anterior Ramus entfernt ist; intestinalis, hierauf einen. nicht starken einen schwachen Zweig zur oberen Flache des Magens, die eigentliche Art. gastrica superior, noch einen Zweig zur oberen Fläche des Magens und zwar in der Richtung gegen den rechten Rand hin, den er jedoch nicht erreicht, einen Ramus duodenalis zum Anfange des Duodenum, einen starken Ramus meRaraicus und setzt sich hierauf fort in die Alt. pancreatico- duodenalis. Die Art. gastrica inferior entsendet zuerst noch einen Ramus hepaticus dexter, einen Zweig, der am unteren Ende des rechten Randes des Vormagens in die I^Iöhe steigt, eine Arterie, des Vormagens nach vorn die in an der unteren Fläche die Höhe geht, und theilt indem sie zum Magen selbst geht, in einen schwächeren und einen stärkeren Ast. Der schwächere geht am rerhien Rande di r Sehne der unteren Mageoiläche nach hinten; der stärkere geht über die Sehne selbst fort. Der scliwäcbore entsendet seine Zweige besonders in der HicIiliMig gegen den rechten Magenrand, der stärkere in der Kicbliing gegen den linken Hand und gegen sich, das hinlere Ende dos Maf;ens. Einige von diesen Zwei- gen durciil)ohrcn tue Sehne selbst, die MuskelKiibstanz, lausen haben. nachdem sie andere dringen in schon die Sehne ver- 394 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Die Art. gastrlca snperior geht über der Mitte der oberen Sehne fort bis zum hinteren Magenende, beugt sich hier gegen den linken Kand um, der linken Randarterie entgegenslrebend , Wege die sie aber nicht erreicht. Zweige, die zum Theil die Sehne durchbohren, zum Theil über der Sehne fortSie giebt auf diesem laufen und sich dann viele erst in die Substanz des Magens einsenken. Der Ramus mesaraicus geht zu der Schlinge des Dünndarmes, welche in das hinterste Ende dieses Darmes übergeht. Die Art. pancreatico-duodenalis giebt einen starken Zweig zum Anfange des Jejunum, der hier mit ei^ nem Zweige der Art. mesenterica anterior einen Bogen bildet, und verlauft hierauf bis zum Ende des Pancrens. Die Art. roesenterica anterior entsendet im Ganzen 10 Rami mesaraici, die nach beiden Sehen hin aus ilir hervorkommen. Acht von diesen Zweigen verlheilen sich an den vorderen und mittleren Theil des Dünndarmes und zwar an den Theil, der zwischen dem Ramus jejunalis der Art. pancreatico-duodenalis und dem Raums mesaraicus aus dem Stamme der Art. coeliaca liegt. Die beiden anderen Zweige gehen zum hintersten Ende des Dünndarmes und anastomosiren mit der Art. mesenterica posterior. Es bilden diese Rami mesaraici unter einander oder mit den Zweigen der Art. coeliaca in einiger Entfernung vom Darme, oder nahe an diesem, swischen den Platten des Mesenteriums Verbindungs- bogen. Jede Art. cruralis entsendet, nachdem Art. epigastrica abgegeben ris profunda und theiit sich hierauf in inneren Zweig, die bis sie die starke hat, eine starke Art. femo- den vorderen und zum Kniee hinabgehen. Die Art. sacra media giebt kurz vor ihrem hinteren Ende die Art. mesenterica posterior und thellt sich hierauf • vorzüglich über das Sclilagadcrsystem der Vögel. in die Art. 395 coccygea communis und die beiden Art. hy- pogastricRe. Die Arteriae hypogastricae entsenden einige Rami und gehen in die Artcrine pudendae internae über, die neben der Kloake sich in ein schwaches Gefässnetz enden, welches die Corpora cavernosa darstellt, aber kaum so stark ist wie bei Podiceps. Die Art. coccygea coniiiiunis entsendet noch einea gehwachen Rannis Intestinalis zum Mastdärme und theilt rauscnlares dann in die beiden starken Arteriae coccygeae laund die Art. coccygea media. Erstere gehen vorzüglich zur Steissdrüse, letztere verläuft, an den Mus- sich terales keln sich verzweigend, bis zur Spitze des Steissbeines. Die Art. ischiadica giebt zuerst einen Zweig zum und einen zum hinteren N'ierenlappen , geht dann mit dem Nervus ischiadicus zur Beckenhöhle hinaus, giebt Muskelzweige und geht in die Art. poplitea mittleren Die Art. poplitea giebt einen starken Zweig an Muskeln der hinteren Fläche des Unterschenkels, einen bedeutenden Zweig, der zwischen Tibia und Fibula über. die an die vordere Fläche des Unterschenkels gelangt, einen Verbindungszweig zur Art. tibialis anterior niederschickt und sich in die Muskeln der vorderen Fläche des Die Art. poplitea geht in die Unterschenkels verlheilt Art. libialis posterior, diese in die Art. tibialis anterior am unteren F^nde des oberen Dritttheiles der Tibia über. wie gewöhnlich in die Art. und diese spaltet sich am unleren Ende des Tarsus in einen Itamus internus, einen Kamus externns imd «inen Itanius jilantaris. Drei Zweige beglei- Die Art. tibialis anterior gehl targea über, ten die .An. libiiilis anterior als .Vndeiitiing eines Wun- Zweige Zwei von diesen Zweigen gein den Stamm münden. hen noch an den Tarxus fort, indem die eine nach aussen, die andere nach innen von der Art. tarsea liegt. dernelzes, die von Zeil zu Zeit durch feine kur/.e 396 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Der Rnmus der Art, tarsea iheilt sich in internus eine Arteria digitalis externa der inneren und interna der mittleren Zelie. Der Ramus exlernus der Art. tarsea theilt sich in eine Art. digitalis externa der mittleren und interna der. äusseren Zehe. Der Ramus plantaris geht zwischen dem mittleren und äusseren Condjlus des unteren Endes des Tarsus in die Planta, verläuft hier von aussen nach innen, gleich- sam einen Arcus plantaris bildend, und spaltet sich in eine Arteria digitalis der hinteren und eine Art, digitalis interna der inneren Zehe. § 15. Von den Schlagadern des Mäuse-Bussard. buteo, ) Der Aortehursprung zeigt nichts Merkwürdig ist, dass aus der linken munis in geringer (Falco ') Eigenlhiimliches. Art. carotis com- Entfernung von einander zwei Arte- riae vcrtebrales der linken Seite entspringen. Die Art. vertebralis dextra ein Zweiglein abschickt, und sinistra entsenden an der linken Seile das sich in den Stamm der die Art. transversa scapulae, die zweiten Art. vertebralis sinistra einsenkt. Die Art. versowohl als die sinistra schlägt sich von unten nach oben um den Hals der ersten Rippe auftebralis dextra Die rem Canalis wärts. Art. vertebralis dextra steigt hierauf in ihvertebralis weiter nach oben fort vertebralis sinistra geht, ste Wirbelioch nnchdcui durchgegangen ist, ; die Art. sie durch das unter- in den Stamm der 1) Ich habe zwei junge Thiere dieser Art injicirt; indessen gelang die Injectinn nur an dem einen, und auch hier nur unvoll.itindig. Da aber die Aiteritn hier einige Besonderheiten darbieten, so tlieilc ich die Beschreibung derselben mit. , 397 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. Diese zweite Wir- zweiten linken Wirbelpulsader über. belpulsader der linken Seite entspringt später die als aus der Carotis communis, geht an die vordere Flache des untersten Halswirbels etwas in die Ilijhe, erste gelangt dann wieder nach aussen (nachdem sie noch den Zweig aus der Art. transversa scapulae zwischen die Querfortsätze hat) aufgenoniiiien beiden der unleislen Halswirbel, nimmt hier die erste Wirbelarterie auf und verlauft nun mit dieser nach oben, zu einem Slauime vereint, durch ihren Kanal wie gewöhnlich. Die linke Carotis comnmnis bedeckt von vorn die so lange sie an rechte fast in ihrem ganzen Verlaufe, Am der vorderen Fläche der Wirbel liegen. oberen Endo des Halses entsendet die Carotis communis sinisira eine : zum oberen Larynx, zum Schlundkopfe, zu den Zungenbeinmuskela Zweige starke Art. thyreoidea superior, die erlheilt gert. in und sich dann in die Art. subungualis verlun- Hierauf spaltet sich die Carotis communis die Art. occipilalis, in .sinistra die Art. palatina und in die welche als die stärkste der drei ArteFortsetzung des Stammes angesehen wer- Carotis interna, rien, als die den kann. communis theilt An der rechten Seite theilt sich die Caroli» in die Art. carotis sich die Art. carotis externa und interna. externa, thyreoidea superior abgegeben li« und in die Art. palatina. ist, nachdem Hier die .\rt. in die Art. sublingua- Die Art. occipilalis ist der rechten Seite ein Ast. der Art. carotis interna; an sie ninmit das Knde der Art. vertebralis, nachdem diese aus dem oberen Knde ihres Kanales hervorgekommen ist, auf. Die Art. palatina entsendet bald nach ihrem Ursprünge die Art. facialis, die sich in einen Hamas profundus und einen Hamus superficialis spaltet. Der Ualuus jjrofundus geht hinter dem Os communioans, verbindet sich mit ilcm an die äussere Schädelbasis zurück- kehrenden Zweige der Art. carotis interna ea einem 398 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, gemeinschaftlichen tina am Stamme, der sich in die Art. pala- vorderen Rande des Musculus pterygoideus ein- Der Raums superficialis verläuft zwischen dem Os quadratum und dem Unterkiefer nach oben, giebt senkt. den Unterkieferinuskeln Zweige und geht dann nach vorn und unten hinter dem Jochbogen nieder, um als Art. Subcutanea des Unterkiefers nach vorn zu verlaufen. det, Die Art. palalina, die wie gewöhnlich verläuft, bilnachdem sie den beschriebenen Zweig der Art. facia- aufgenommen hat, in der Gegend der Oberkieferdriise Wundernetz, aus dem nach oben eine Arterie hervorgeht, die hinter dem Unterkiefer und dem Jochbogen aufwärts steigt und sich in die Haut der Schnabelvvuczel und der Stirne verzweigt. Der Verlauf der Art. carotis interna zeigt nichts Eigenthümliches. Der äussere Ast geht, nachdem er das Schlafbein verlassen, in ein starkes Wundernetz über, aus dem der erste Zweig wie bei Falco apivorus entDie Art. ethmoidalis verbindet sich hier mit springt. dem einen Zweige der durch das Foramen opticum in die Augenhöhle gelangten Hirnschlagader zu einem gemeinschaftlichen Stamme, der in die Nasenhöhle geht. Der andere Zweig, der auch stark ist, verzweigt sich Ein kurzer Ast geht aus dem in die Augenmuskeln. lis ein Bete mirabiie ophthalmicum zur Thränendriise. Die Art. ophthalmica bildet wie gewöhnlich das Wundernetz für den Fächer, aus welchem ein schwacher Zweig kommt, der unter der das Wundernetz bedeckenden Sehne des Nickhautmuskels nach aussen geht, die Sclerotica durchbohrt und als Art. ciliaris externa longa angesehen werden kann. An der inneren Seite des Sehnerven theilt sich die Art. ophthalmica in mehrere sehr gekrümmt verlaufende Arterien, die als ciliares internae die Sclerotica durchbohren. Die inneren Aesle der inneren Carotiden verbinden vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. sich, ehe sie zam Gehirne gehen, durch 399 einen kqrzen (juerast. Die Art. cutanea abdominis, ein Zweig der Act. thoracica posterior, koiniut aiu äusseren Rande der gros- sen Brustmuskeln unweit ihres hinteren Endes unter die Haat und verläuft hier bis zum Kniee nach hinten. Vor den Schenkelschlagadern entspringen an jeder Seile zwei Art. renales anteriores zu den vorderen Xie- renlappen. Die Arterie, die zum hinleren Rande der letzten Rippe hingeht, kommt nicht aus der Arteria epigastrica, sondern aus der Art. cruralis, nachdem die Art. epigaabgegeben ist Die Art. tibialis anterior kommt in der Mitte des strica Unterschenkels an dessen vordere Fläche. §. 16. Von einigen Schlagadern des kurzöhrigen Ohrkaazes (Strix und des rauhfüssigen Kauzes. brachyutus) (Strix dasypus. 1) Bei Strix hruchyolui zeigte der grösseren und kleineren sich im Ursprünge aus der Aorla hervorkoin- roenden Zweige nichts Eigenthiimliches, ausser dass die Arleriae crurales für einen so kleinen Vogel ungewöhnlich 44^ w^it hinter den vorderen Nierenarterien (nämlich Linien ) entspringen. Drei Linien hinter den CrutaU arterien theill sich die Aorta in die beiden Arleriae ischia- dicae und die Art. sacra media, die 4f Linien hinter ihrem Ursprünge die Arteriae hypogasiricae als unter- geordnete Zweige abschickt, während ihre stärkere Fort^ coccygea communis ühergcht, die geizung in sich die Art. cocc. in die laterales spaltet. deckt an carotis Art. media und die beiden Art. Die Art. carotis communis cocc. sinisira be- der vorderen Fläche der Halswirbel die Art. communis dextra von vorn. Jede Carotis com- 400 - Anatomisch -pliysiülogischo Untersuchungen, inunis spaltet sich Art. carotis externa am oberen Ende des Halses und interna. !n die Gleichzeitig mit der Art. carotis connnunis entspringt die Art. axillaris, die Die Forlsetzung der Art.' subclavia giebt zuerst die Art. mamniaria interna, die sich in zwei Zweige spaltet, von denen der eine hinter dem Brustbeine, der andere am vorderen Rande der Kippen nach hinten geht. Sodann spaltet sich die Art. subclavia in die Art. thoracica anterior und posterior. Die Art. thoracica posterior giebt einen Zweig, der an der wie bei Podiceps verläuft. inneren Fläche der Pectoruhnuskeln bis zu deren hinte- rem Ende verläuft. Uebrigens vertheilen sich die Arte- riae thoracicae in die Brustmuskeln und geben Zweige, welche die Brustmuskeln durchbohren und unter die Haut gelangen. Ich sehe solcher Kami perforantes vier in einer Reihe von vorn nach hinten durch die Substanz der Brustnmskeln durchtreten, von denen der hinterste als Art. cutanea abdominis bis zum Kniee nach hinten geht. Die Art. ischiadica giebt, ehe sie zur Beckenhöhle hinausgeht, einen bedeutenden Ast, der sich in eine Art. media und posterior spaltet. Die Art. tibialis anterior gelangt etwas oberhalb der Mitte des Unterschenkels an dessen vordere Fläche. 2) Bei Sfri.v dasi/pus liegt die linke Art. carotis renalis communis auch vor der rechten. Am oberen Ende des Halses spaltet sich jede Art. carotis comnmnis in die Art. carotis externa und interna. Die Art. carotis externa geht nach aussen und oben, •eine bedeutende Strecke sich allmälich ausdehnend fort und Spaltet sich unweit des oberen Endes des Zungenbeinhornes wieder bedeutend verengert in drei Aesle. Der erste von diesen beugt sich von hinten nach vorn um, verläuft, sich allmälich erweiternd, neben dem Zungenbeine nach vorn, giebt, sich wieder bedeutend vorzüglich über das Schlagadersystem der. Vögel. 401 verengend, eine Art. thyreoidea siiperior und setzt sich Die Art. tliyreoidea snperior fort in die Art. lingualis. giebt zuerst einen feinen Zweig, der zwischen dem Zun- genbeine und der Haut nach vorn geht, über dein Unterkiefer an das Gesicht gelangt und sich hier in die Haut verzweigt, geht dann abwärts, an den Schlundkopf und die Speiseröhre sich verzweigend. Die Art. linguaspaltet sich in die Art. submenlalis lis und die Art. sub- ungualis. Der zweite ist ein Ilaufast und geht in die Haut der Ohrgcgend. Der drUle verläuft hinler dem Zungenbeine nach vorn, erweitert sich wieder bedeutend, verengt sich wie- der und sich theilt in die Art. palatina und die Art. facialis. Die Carotis interna giebt, ehe Kanal erim Schlafbeine in sie ihren reicht, die .Vrt. occipilalis, theilt sich den äusseren und inneren Ast. Der innere giebt einen Zweig, der an ilie äussere Schädelgrundfläche zurückkehrt, geht weiter nach vorn und innen und verbindet Sich mit dem der anderen einem einzigen, Seite in sich gleich wieder in der Mittellinie zu zwei Aesle spal- tenden StaiuMic, die dann sich an das Gehirn verzweigen. Die angegebenen Erweiterungen der Atlerien sind an beiden Seiten ganz gleich. §. 17. Beaclireibung der meisten Schlagadern der Nebelkrähe. (Conus coinix.) Der Aorlenursprung ist hier wie in den früher beDie Art. subclavia sinisira, oder schriebenen Tbieren. der linke 'Pruncus entsendet gleichzeitig die Art tis coiuiutinis -primaria, einen Zweig, der 7M den caro- Mus- keln geht, diu zwischen der l'urcula und der Clavicula liegen, und spaltet sich biciauf in die Artcria axillaris, iUcktli Archiv f. AuaL u. l'li)». iSii). 20 402 Anatomisch -phj'siologische Cnteisuehungen, in die Art. terior und An mammaria interna, in die Art. thoracica an- posterior. der rechten Seite entspringt an der Stelle, an der linken Seite die Art steht, eine car. wo conim. primaria ent- bedeutende Arterie, die aber ungleich schwä- cher als der Stamm der Carotis Sonst ist. theilt sich die Art. subclavia dextra wie die Art. subcl. sinistra. Die Art. carotis primaria entsendet zuerst einen sehr starken. Ast, der zuerst eine Arteiie entsendet, die sich an den unteren Kehlkopf und dessen Muskeln und die Speiseröhre verzweigt, sodann eine kurze, aber starke Arterie, die einen terdn Ende des Zweig an die kleinen und tialses giebt, sich Drüsen dann transversa scapulae und in die Art. transversa Hierauf setzt sich der starke Ast tet. am un- in die Art. colli spal- fort in die Art. vertebralis. Die Art. carotis primaria geht von unten und links an die vordere Flache der Halswirbel, steigt hier von den Muskeln bedeckt in die Höhe, kommt am oberen Theile des Halses wieder unter den Muskeln hervor, spaltet sich in die Art. carotis communis dextra und sinistra, von denen sich jede wieder in die Art. carotis externa und interna spaltet Die Art. transversa cutanea colli colli verläuft nach oben als Art. lateralis. Die starke, aus der rechten Art. subclavia, statt der Carotis hervorkommende Arterie entsendet zuerst einen Ast, der zum unteren Kehlkopfe und dessen Muskeln, zur Speiseröhre und zur kleinen Drüse Zweige giebt, hierauf eine Strecke an der rechten Seite der Speise- röhre in die versa colli Höhe steigt und sich in die Art. trans- dextra und Art. oesophagea anterior spaltet. 'Hierauf spaltet sich die starke Arterie in drei Aeste, in die Att. tiansveisa scapulae , in die Art. cutanea colli 403 vorzüglich über das Schlagadersyatcm der Vögel. posterior iinil in die Arl. verlebralis, anderen nn Stärke welche letztere die iiberlrill't. Die Art. transversa colli geht auch an der rechtca Seite in die Art. cutanea colli lateralis adscendens über. üie Art. oesopbagea anterior ist sehr stark, geht zwischen der Luftröhre und der S|ieispröhre in die Höhe, gelangt am oberen Theile des Halses an die linke Seite der Speiseröhre und anastoniosirl hier vielleicht mit ner Art. oesophagea descendens sinistra. Die Art. cutanea colli ei- posterior adscendens entsen- det zuerst einen starken Ast zur Mitte des unteren Endes der Kiickenseite des Halses, der von oben nach unten niedersteigl, sodann einen schwächeren Zweig als Andeutung einer Art. oesophagea posterior adscendens und geht hierauf als eigentliche Art. cutanea colli posterior adscendens zur Mittellinie der Kiickenseite des Halses, wo sie stark unter dem von unten nach oben in die Höhe In einem zweiten Exemplare dichten Federstriche steigt. iheilt sich die starke Arterie der Art. subclavia dexlra gleichzeitig in die Art. oesophagea anterior, vertebralis und Art. cutanea colli posterior. Die Art. carotis externa entsendet zuerst die Art. thyreoidea siiperior und spaltet sich hierauf in die Art. palatina und in die Art. facialis. Die Art. thjreoidea superior entsendet Zweige zum oberen Kehlkopfe, zum Schlundkopfe, und zur Speiseröhre setzt sich fort in die Art. subliiigualis, die sich mit der der entgegengesetzten Seite nicht zu einem vereinigt. Die Art. Stamme , facialis verläuft zwischen dem Unterkiefer und Os tjuadratuui nach oben hinter den Juchbogcn und dann schräge aufwiirls zum inneren .\ugeuwiidvel und zur ^^llrzcl des Schnabels, wo sie bich in dio Haut verzweigt. 26* 404 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, Die Art. palatina verläuft wie gewöhnlich, nimmt beide Zweige auf, die aus der Carotis interna wieder an die äussere Schiidelgrundfläche ziiriiclikehren. Ob sich beide Arteriae palatinae zu einem Stamme vereinigen, kann ich mit Bestimmtheit nicht angeben, da mir ihre Injection nicht vollständig gelungen ist. Doch scheint die Vereinigung nicht Statt zu finden, wenigstens nicht Raumes zsvischen dem vorderen Ende bis zur Mitte des der Gaumenspalte und der Schnabelspitze. Sie laufen neben einander, nur durch schwache Zweige von Zeit zu Zeit verbunden, unter der Gaumenhaut nach vorn. Die Art. carotis interna giebt zuerst die Art. occipitalis ab und spaltet sich, so wie sie in das Schlafbein ist, in den äusseren und inneren Ast. Der äus- gelangt am äusseren Hände der Fenestra ovalis, giebt gleich nach zeinem Ursprünge einen Zweig ab, der bedeckt von der Paukenhaut zum untesere verläuft wie gewöhnlich ren Ende des Mealus audilorius externus gelangt und an der inneren Fläche der hinleren Wand des JVIeatus, von dessen Haut bedeckt, nach oben geht, an seinem oberen Ende an langt und theilt. die Hache des Schädels ge- Haut und die Muskeln ver- So wie der äussere Ast nach vorn aus dem beine hervorgekommen ses äussere sich hier in die ist, verzweigt er sich Schlaf- in ein gros- welches aus den feinsten Heiserchen Wundernetz, besteht und die Art. palpebralis inferior, die Art. ethmoidalis, die Art. lacrymalis zur kleinen Thrunendrüse und die Art. ophthalmica hervorgehen lässt. Die Art. ophthalmica verläuft wie gewöhnlich bilFächer, geht unter dem Sehnernimmt den einen Zweig des in die Augenhöhle detfdas Netz für ven fort, kommenden Endes die Art. ciliaris , deti der Hirnschlagader auf und geht in posterior interna über. Viele Zweige dringen an der unteren Fläche des Sehnerven in den Bulbus; auch geht ein Zweig über dem Sehnerven fort vorzüglich über das Schlagadersystem der Viigel. nach innen , 405 von diesem wieder mit einem Zweige der Art. ophtiialinica anastomosirend, so dass der Sehnerve wie von einem Kranze umgeben wird. Zwei feine Zweidie neben dem Wundernelze des Fächers an der äusseren Seite des Sehnerven entspringen, sind als Arteriae ciliares posteriores anzusehen sie gehen über der ge, ; Sehne des Nici^hautmuskels (nicht von dieser bedeckt) nach aussen und durchbohren erst, nachdem sie übet der Sehne fortgegangen sind , die Sclerotica. Der innere Ast der Art. carotis interna verläuft wie gewöhnlich, giebt zwei Zweige, den einen früher, den anderen später, die durch besondere Oeftnungen an die äussere Schädelgrundfläche zurückkehren, verbindet sich durch einen kurzen Querast in der Mittellinie mit dem der entgegengesetzten Seite und geht hierauf an das Gehirn. Der an die äussere Schädelzurückkehrenden Zweige geht hinter dem Musculus pterygoideus, diesem Zweige erlheilend, nieder und senkt sich in die Art. palatina. Der zweite der genannten Zweige mündet vor dem Musculus pteerste der genannten, grundfläche rygoideus in die Art. palatina ein. üeide Hirnschlagadern gehen, nachdem sie dem Gehirne seine Zweige gegeben haben , nach vorn durch besondere Oeflnungen der harten Hirnhaut, aber nicht de» Schädels an der inneren Seite des Sehnerven zur inneren Wand der Augenhöhle, theilen sich in zwei Zweige, von denen der eine sich an die Augenmuskeln verzweigt und in die Art. Ophthalmie» einmündet, der andere sich mit der Art. ethmoidalis verbindet und als Art. olfadoria in die .Nasenhöhle niedersteigt. Die Arterien der oberen Extremitäten verlaufen w!« bei l'o<licepg. Die Arleriae thoracicae verlheilcn sieh in die BrugtAusserdem iat an ihnen Folgendes bu mcr- muikcln. Anatomisch- 40r» pliysii>Ioginclie Untersuchungen, Ein Zweig der Ar(. thoracica posterior verläuft nn der inneren Fläche der Urustuiuskeln bis zu deren hinken. terem Ende; ein anderer kommt am 'j'oideren Dritttheile des hinicren Endes des äusseren Uandes der Brustmusunter die Haut, verläuft am äusseRande der Brustmuskeln und des Brustbeines bis zu deren hinterem Ende, giebt aber ausserdem einen Zweig, der sich an die äussere Fläche des Brustmnskels nach innen umschlägt und sich an die Haut des Thorax und Abdomen unter die diclilen Federn verzweigt. Zwei Zweige durchbohren die Brustmuskeln, der eine kel zum Vorschein ren vor ihrer Mille, Jeder thcilt sich der andere vor ilirem hinteren Ende. vorderen und einen hinteren in einen Zweig. Die Aorta descendens entsendet die Art. die Art. mesenterica anterior, teriores, die Art. cnirales die Art. sncra media und die coeliaca, Arteriae renales an- und spaltet sich hierauf in beiden stärkeren Arte- in die riae ischiadicae. Die Art. coeliaca, deren Stamm am Hilus lienalls niedergeht, giebt zu der 2 Zoll langen sehr dicken Milz 10 llami lienales. Die Art. Sacra media Ende in die spaltet sich an ihrem hinteren beiden Arteriae hypogastricae , in die Art. mesenterica posterior und in die Art. coccygea communis. Die Art. luesenlerica posterior zum vorderen Ende der Bursa giobt zwei Fabricii, die sich Zweige an die- ser verzweigen. Die Arteriae hypogastricae gehen in die Art. pudendae internae über, die auch einen Zweig an das hinlere Ende der Bursa abgeben. Die Arteria coccygea Arund von denen die rechte ein schwaches Zweiglein als Andeutung einer Art. coccygea media entsendet. c. iheilt sich in die beidei» teriae coccygeae laterales, die stark sind, vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. Jede Art. ischiadica entsendet, ehe sie 407 zur Beckeh- höhle hinausgeht, eine Art. renalis media und eine Art. geht, nachdem sie posterior, renalis die Beckenhöhle verlassen hat, in die Art. popIitea, diese in die Art. bialis posterior, diese am unteren theiles des Unterschenkels und letztere in Ende li- des oberen Dritt- die Art. tibialis anterior, in die Ait. tarsea über. Die Art, popIitea am oberen Ende des Unterschenkels zwischen Tibia und Fibula nach vorn gelangt. entsendet einen Zweig, der Die Art tarsea giebt an ihrem unteren Ei\de einen dem Condjius extenius und medius des unteren Endes des Tarsus nach vorn geht, starken Ast, der zwischen und spaltet sich hierauf in zwei noch eben so starke Aeste, von denen der eine zwischen dem Condjlns internus und medius nach vorn, der andere zwischen dem Condjius internus und der hinteren Zehe niedergeht. Diese drei Aeste spalten sich in die Arteriae digitales. §. 18. Von einigen Schlagadern der Dohle. (Corvus nionedula.) Die Art. subclavia sinistra entsendet die Art. carocommunis primaria. Diese giebt zuerst eine Arterie, die sich an den unteren Kehlkopf, die Speiseröhre und die kleine Urüse am unteren Ende des Halses verzweigt, tis dann eine Art. oesophagea adscendens sinistra, hierauf einen starken Ast, der sich theilt in die Arteria verte- und einen Zweig, der sich in die Art. transversa uud scapulae spaltet. Die Art. subclavia dextra entsendet zuerst eine starke bralis colli .Xrterie, io die die zuerst einen Ast nbgicbt, der siih spaltet Art. oesophagea adscendens dextra und in die dann die Art. vertebralis entsen- Art. transversa colli det, , die Art. transversa scapulae, die Art. cutanea colli dorsalis. und sich fortsetzt in 408 Auatomisch- physiologische Untersucliungeu, Die Art. carotis communis primaria theilt sich nacn oben in die Art. carotis communis dextra und sinistra, und jede von diesen in die Art. carotis externa und interna. Die Art. occipitalis entspringt aus der Art. carotis interna. Die Arteriae thoracicae verzweigen sich wie bei Corvus cornix. Die Art. coeliaca entsendet zuerst eine Arterie, die Stark ist, an der oberen Flache des Vormagens nieder- und das vordere Ende des linken Magenrandes erreicht, aber nur eine kurze Strecke an ihm nach hin- steigt Hierauf entsendet die Art. coeliaca 3 Rami zu der sehr langen, aber schmalen Milz, die Starke Art. gastrica inferior, sodann noch 4 Rami lienales, und gleichzeitig mit dem letzten einen Ramus intestinalis zum hinteren Ende des Dünndarmes, die Arterie der oberen Magenfläche und verlheilt sich sodann ten geht. lienales , an das Pancreas und einen Theil des Dünndarmes. Die Art. gastrica ^ inferior entsendet zuerst eine star- ke Arterie, die einen starken Ramus hepaticus dexter entsendet und dann am rechten Magenrande nach hinten geht, auch einen Zweig abgiebt, der unter dem Pyloras nach hinten geht. Es entspringt hierauf aus der Art. gastrica inferior ein starker Zweig, der am rechten Rande des Vormagens in die Hohe geht und sich in zwei Arterien spaltet, von denen die eine an die Vormagens Nachdem die Art. gastrica inferior nun noch einen Ramus hepaticus sinister entsendet hat, geht sie untere, die andere an die obere Fläche des geht. zur unteren Fläche des Miigens selbst, giebt einen Zweig, Ende des rechten Magenrandes geht, in zwei Zweige , von denen der eine über der Mitte der unteren Fläche des Magens bis der zum und iheilt sich zuletzt hinleren vorzüglich über das Schlagadersystem der Vogel. 409 zu dessen hinterem Ende, der andere zum hinteren Ende des linken Älagenrandes verlauft. Die Arterie der oberen Magenfläche spaltet sich in drei Aeste. Der die eigentliche Art. pancrea- eine verläuft als Der andere über der Sehne der obe- ticO'duodenalis. doch nicht gerade über ihrer Mitte, sondern etwas rechts zum hinteren Ende des Alagens. Der dritte geht neben dein iinlven Rande der oberen Maren Magenfläche, gensehne zum hinteren Ende des linken Magenrandes. Die Art. sacra media entsendet an ihrem hinteren schwachen Arteriae hypogastricae und communis, die gleichzeitig eine Art. mesenterica posterior und zwei schwache Zweiglein entsendet, die zwischen dem hinteren Ende des Kreuzbeines und den Querfortsätzen der erSodann entsensten Steissbcinwirbel nach oben gehen. Ende die beiden setzt sich fort in die xVrt. coccygea coccjgea communis eine zweite Art. me- det die Art. und gleich darauf zwei Zweige, die zwischen den Querfortsätzen des ersten und zweiten Sieissheinwirbels nach oben gehen. Die Arterie der senterica posterior rechten Seite ist so stark wie die Fortsetzung der Art. coccygea und als die Art. coccygea lateralis dextra anzusehen. An der tirenze zwischen dem dritten und vier- ten Steissbcinwirbel iheilt sich die Fortsetzung der Art. coccygea in drei Arterien geht zwischen dem ; die rechte ist schwach und Querfortsatze des dritten und vier- <ler rechten Seile nach oben; die schwach und verläuft als Andeutung der Art. coccygea media bis zur Spitze des Stcissbei- ten Steissbeinwirbels anlere nei; ist ebenfalls die linke ist stark, die Fortsetzung des und geht zwischen dem Querforlsatzc des Stammes dritten und vierten Siei.ssbeinwirbcU als Art. coccygea lateralis sinistra nach oben. 410 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, §. 19. Von einigen Schlagadern ckuck. des europäischen Ku- (Cuculus canorus.) Weder der Ursprung der Aorta, noch der aus ihr berrorkommenden Stamme zeigt etwas Eigenthiindiches. Die Arteriae subclaviae geben zuerst die gemeinab, dann an jeder Seite einen Zweig zu den Muskeln zwischen der Furcula und der schaftlichen Caroiiden ' Clavicula, die Art. axillaris, die Art. manmiaria interna, und spalten sich hierauf in die nnd posterior. Die Art. carotis communis Art. thoracica anterior sinistra entsendet eine Arterie, welche zuerst die Art. oesophagea adscendens anterior, dann die Art. vertebralis abgiebt, hierauf sich welche sich in einen schwächeren Ramus posterior und in die Art. cutanea colli lateralis adscendens spaltet. Diese verläuft bis zum obein die Art. transversa colli fortsetzt , ren Ende des Halses, jener geht über der Schulterhöhe nach hinten nnd strebt dem vorderen Zweige der Art. thoracica perforans entgegen. Die Art. carotis communis dextra entsendet zuerst einen Ast, der sich in die Art. oesophagea posterior ad• scendens und in die Art. transversa colli theilt, die wie an der linken Seite verläuft; darauf giebt die Art. car. comm. dextra einen starken Ast, der sich in die Art. und in die Art. cutanea colli dorsalis spal- vertebralis tet. Beide Carolides comniuncs gehen hierauf an vordere Fläche der Halswirbel, die so dass die linke die rechte von vorn deckt, hinter den Muskeln der vorde- ren Fläche des Halses, aber nicht von einem Knochen- kanale eingeschlossen, in die Höhe, weichen nach oben wieder aus einander und spalten sich jede in die Axt. carotis externa Der Ast ist erste und interna. aus der Art. carotis externa die Art. occipitalis, welche das obere kommende Ende der , 411 vorzüglich über das Sclilagadersystem der Vögel. Art. vertebralis aufnimmt; der zweite ist die Art. thy- welche die Art. oesophagea descendens entsendet, dem oberen Kehlkopfe, der Luftröhre, reoidea soperior, dem Schlundkopfe Zweige erlheilt "und sich in die Art. Die Carotis externa spaltet sich zuletzt in die Art. palatina und die Art. facialis, die wie gewöhnlich \ erläuft bis zur Wurzel des Schnabels und sich hier in die Haut verzweigt. snijlingualis fortsetzt. Die Carotis interna theilt sich in ihren inneren und Der äussere verzweigt aus dem Schlaf beine hervorgekommen mirabile, aus dem die Art. palpebrales, äusseren Ast. sich, nachdem ist, in er Rete ein die Art. ophthal- mica und die Art. ethmoidalis hervorkommen. Letztere ist so stark wie die Art. ophthalniica, verbindet sich an der inneren Wand der Augenhöhle mit der in die Augenhöhle gekommenen Hirnscldagader zu einer ArDas Wundernetz terie, die in die Nasenhöhle dringt. rir den Fächer scheint nur schwach zu seyn, Art. ophthalmica an der Stelle, internae in das Die Art. so und die die Arteriae ciliares Auge dringen, kein Netz zu bilden. wie jede Art. thodie Art. brachialis über, welche an ih- axillaris ist racica, geht in wo rem unteren Ende stark die Art. collateralis ulnaris abgiebt und dann sich wie bei l'odiceps weiter verzweigt. Ein Zweig der Art. ihoracica posterior du/chbohrt dag hintere Ende des grossen Brustmuskels unweit seine» äusseren Itanties und spaltet sich in einen nach vorn und einen nach hinten unter der Haat laufenden Zweig. Die Art. coeliaca entsendet zuerst eine starke Arterie, die an der oberen I'lächc des Vormagens zum ken .Magenrande und an diesem ^es .Mngen.s geht. bis zum Diese Arterie giebt hinteren <)ic lin- Ende obere ^ or- nach vorn geht, sich um den linken Iland des Vormagens schlägt und mit mch- magenarterie ab, die eivva.s 412 Anatomisch - phjBioIogisclie Untersuchungen, reren Zweigen an die untere Fläche des Am theilt. hinteren Ende des Magens Vormagens ver- spaltet sich die Randarterie in einen oberen und einen unteren linke Zweig, die mit den hinteren Enden der beiden Flächen- arterien anastomosiren. Die Art. coeliaca entsendet zunächst strica inferior, darauf einen Milz, einen starken Ramus Ramus die Art. ga- lienalis zur kleinen hepaticus, der auch einen Zweig zum Dünndarme entsendet, die Arterie der oberen Magenfläche, und geht hierauf fort zum Pancreas und Duodenum. Die Art. gastrica inferior entsendet zuerst die untere Vormagenarterie, darauf einige Zweige an die obere Magenfläche, die Arterie des rechten Magenrandes, die bis zur Mitte dieses Randes nach hinten geht, viele Zweige nach der rechten und linken Seite der unteren Fläche, und geht über der unteren Magensehne bis zum hinteren Magenrande. Die untere Vormagenarterie geht am rechten Rande des Vormagens nach vorn und vertheilt sich mit vielen Zweigen an die untere Fläche des Vormagens. Die Art. sacra media theilt sich an ihrem hinteren Ende in die beiden Art. bypogastricae, in die Art. nie- senlerica posterior und die Art. coccjgea, und die Fortsetzung der Art. sacra media, die slärkste die bis znr Spi(ze der Steissbeinwirbel fortgeht und zwischen zwei Sieisswirbeln an jeder Seite immer einen Zweig nach oben schickt, von denen die stärksten zwischen dem zweiten und dritten Steissbeinwirbel liegen und als Art. coccygeae laterales zu den Steissdrüsen gehen. Jede Art. ischiadica entsendet, ehe höhle hinausgeht, eine .4.tt. renalis sie zur Becken- media und posterior. 413 TorzügUch über das Scliiagadersystem der Vögel. 20. § Beschreibung der meisten Schlagadern der Feldtaube. (Coluniba Der Aortemirsprung livia. zeigt keine Eigenthünilichkeit. Jede Art. subclavia entsendet zuerst die xVrt. carotis conijiiunis ihrer Seite, darauf die Art. axillaris, die Art. jiiainmaria interna, die Art. thoracica anterior, die Art. cutanea trunci lateralis, mehrere schwächere ctorales und theilt sich Rami pe- hierauf in die Art. thoracica media und posterior. Die Art. carotis communis sinistra entsendet zuerst einen Zweig, der sich an den unteren Kehlkopf und dessen ^luskeln , an das untere Ende des Halstheiles, der Speiseröhre und die kleine Drüse am unteren Ende des Halses vertheiit, hierauf eine starke Arterie, die zuerst die tebralis, /Vrt. und ingluviei sinistra .sich dann ahgiebt, die Art. ver- in die Art. transversa scapulae und Art. cutanea colli anterior spaltet. Die Art. ingluviei sinistra steigt hinter der Luftröhre aufwärts und vertheiit sich mit vielen Zweigen an den Kropf. Die Art. cutanea • colli gluviei sinistra supcrior, anterior giebt eine Art. in- einen schwachen Ast als An- deutung der Art. transversa colli, die zur Schulterhöhe unter die Haut gelangt und sich hier verzweigt. oben verbindet Nach sich die Art. cutanea colli anterior der Art. cutanea colli deseendens mit sinistra. Die Art. carotis communis dexlra entsendet ihre Zweige auf dieselbe Weise wie die sinistra, nur ersten mit dem rior ist Unterschiede, dass die Art. cutanea hier poste- und in ckens aufwärts der Mitte unter der Haut des Halsrüsteigt. Indem beide gemeinschaftliche Carotiden an die vor- dere Fläche der Halswirbel gelangen, legt sich die linke vor die rechte. In ihrem weiteren Verlaufe nach oben 414 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, liegen aber beide neben einander. (von vieren, die ich die sich Ende rechte injiciit und Nur in einem Tbieio untersuclit habe) leglo gemeinschaftliche Carotis am unteren des Halses vor die linke. Am oberen Ende des Halses spaltet sich jede Art. carotis communis in die Art. car. externa und interna. Kurz vorher, ehe sich jede Carotis communis spaltet, fängt sie an sich bedeutend zu erweitern. Die Art. carotis externa entsendet zuerst die Art. occipitalis, die das nimmt, und Der obere Ende der Art. vertebralis auf- dann in zwei Aeste. Zweige an den oberen Kehlkopf, theilt sich eine giebt die Speiseröhre, entsendet die Art. cutanea dens sinistra, die mit der Art. cutanea colli colli descen- anterior ad- Bcendens anaslomosirt, und setzt sich fort in die Art. die sich mit der der anderen Seite zu ei- sublingnalis, nem gemeinschaftlichen nach vorn verlaufenden Stamme vereinigt. Der andere der beiden Aeste ist die Art. palatina. Sie giebt zuerst einen Zweig an die Muskeln der äusseren Schädelgrnndfläche, hierauf* einen Zweig als An- deutung der Art. facialis, verlauft an der inneren Fläche des Musculus pterjgoideus, giebt an dessen vorderpm Rande einen Zweig ab, geht hierauf weiter nach vorn und innen f entsendet, noch ehe sie sich vor der Gaumenspalte mit der Arteria palatina der entgegengesetzten Seite zur Art. palat. media vereint, einen Zweig, der unweit des Randes des Oberkiefers unter der Gaumenhaut nach vorn verläuft. Die Art. facialis ist schwach, vertheilt sich grösstentheils in die Muskeln des Unterkiefers, geht mit einem Zweige nach vorn und innen, der sich mit dem aus der Art. carotis interna an die äussere Scbädelgiundfläche det, zurückkehrenden Zweige zu einem Aste verbindem aus der Art. palatina am vorderen der mit vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel 415 Rande des Musculus pterygoideus entspringenden Zweige eine einfache Arterie bildet, die hinter dem Unterkiefer zwei Zweige spaltet. Der hintere geht an der Grenze des vorderen Randes der Sclerotica und des Knochenringes unter dem und Jochbogen aufsteigt und sieb in Bulbus nach aussen und oben und vereint sich mit einem absteigenden Zweige aus dem Rete mirabile ophthal- micum. Der vordere geht zum inneren Augenwinkel aufwärts und vertheilt sich in die Haut der Stirn und der Schnabehvurzel. Bis an das Gesicht gelangen die Zweige der Art, facialis nicht. Die Carotis externa erweitert sich in ihrem weite, ren \ erlaufe noch mehr und verengt sich an ihrer Theilungssfelle wieder. Es erstreckt sich diese Erweiterung auch noch auf die aus der Carotis externa kommenden Aeste. • Die Carotis interna spaltet sich, bevor sie in ihren Kanal tritt, in den äusseren und inneren Ast. Der äussere verläuft wie gewöhnlich, verzweigt sich, so wie er das Schlafljein verlassen hat, in ein starkes Rete mirabile ophthalmicum, ans dem die Art. ethmoidalis, die Art. ophtlialmica, die Art. palpcbralis inferior entspringt, und der schon bezeichnete, palatina kommenden Arterie sich mit der aus der Art. verbindende Zweig. Der innere Ast verläuft wie gewöhnlich, schickt einen Zweig durch eine Oefl'nung an die äussere Schädelgrundfläche, vereinigt sich hinter dem Clivus mit dem der entgegen- gesetzten Seite zu einem gemeinschaftlichen Stamme, der sich unter dem Clivus wieder in die beiden Ilirnschlag- Nachdem die Hirnschlagadern die Zweige an das (iehirn abgcgelien haben, gehen die Forlsetzungen beider vor den Sehnerven durch besondere OeUnungen des Schädels an die innere Wand der Augenhöhlen. adcrn spaltet. Da, wo beide Aeste zu einem gemeinschaftlichen Stamme in der Mittellinie \ crsclimolzcD sind, werden sie von 416 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, oben nicht durch Knochensubstanz sondern nur durch Dieses, so wie die vorher die harte Hirnhaut bedeckt. erwähnten Erweiterungen der Carotiden, habe ich wenigstens bei zweien der von mir untersuchten Thiere, an denen die Injection gut gelungen war, gefunden. An den übrigen, wo die Arterien weniger von der Injectionsniasse gefüllt waren, konnte ich die Erweiterungen nicht wahrnehmen. Die Arterien der oberen Extremitäten Tertheilen sich , wie bei Podiceps. Die Art. cutanea trunci lateralis wird anfangs bedeckt von den Pectoralmuskeln, gelangt ungefähr in der Mitte des äusseren Randes derselben und theilt sich hier in unter die Haut einen nach vorn und einen nach hinten laufenden Zweig, der als Art. cutanea abdouiiixis endet. Aus der Aorta descendens entspringen die Arterien auf die gewöhnliche Weise. Die Art. coeliaca entsendet Zuerst zwei bedeutende Zweige zum vorderen Ende der oberen Fläche des Vormagens; dann gleichzeitig den ersten Ranius lienalis, die Arterie des linken Randes des Magens, geht hierauf fim Hilus der fast 1 Zoll langen sehr schmalen Milz nach hinten, giebt dieser noch zwei bedeutende Zweige, so wie ihrem hintersten Ende zwei feine Reiser, gleichzeilig mit dem zweiten Ramus lienalis die Art. 'gastrica den feinen Reisern eine »tarke Arteria hepatico- intestinalis, sodann ein Zweiglcin zum inferior, gleichzeitig mit Pylorus, neben dem Pjlorus selbst die Arterie der obe- ren Magenfläche, und setzt sich hierauf fort in die Art. pancreatico-duodenalis. Die Arterie des linken Magenrandes giebt zuerst die stark ist und zur Mitte der oberen Fläche des Vormagens geht, einige kleine Zweige zum eine 'Arterie, hinteren Ende der oberen Fläche desselben , erreicht den ^ 417 vorzüglich über das Sclilagadersj-stcra der Vügel. linken Rand des Magens, geht hinten und verbindet sich mit bis zu dessen Mitte nach dem nach vorn gehenden Zweige der Arterie der oberen Fläche des Magens. Die Art. gastrica inferior giebt zuerst eine starke Arterie, die an der unteren Fläche des Vormagens nach vorn geht, hierauf einen bedeutende Arterie bis , die Ramus hepaticus sinisler, eine am rechten Rande des Magens zu dessen Mitte nacii hinten geht, und noch ein Zweiglein zum linken Leberlappen entsendet. Die Art. geht hierauf zur Mitte des vorderen gastrica inferior Randes der unleren Magenschne, giebt hier zuerst einen Zweig, der bedeutend ist, über der Sehne fort, doch etwas nach rechts und nach hinten verläuft, und spaltet sich in einen mittleren und einen linken Ast. Reide verlaufen über der Sehne, doch in einiger Entfernung von einander, nach hinten. Die meisten Zweige, die sie abgeben, durchbolnen über schon die Sehne und dringen so in die Substanz des Magens ein. Die Art. hepalico- intestinalis zertheilt sich vorzüglich in den rechten Leberla])peti, giebt aber einen Ast, llieilt, von denen der eine zum der sich in zwei Zweige Anfange des Jejununi, der andere zutu Ende des Duo- denum erst geht. Die Arterie der oberen Mugenfläche entsendet zueinen Zweig, der am linken Rande der oberen Ma- genschne verläuft und teren Ast spaltet. Ende der .sich in einen Der vordere vorderen und hin- vereinigt sich mit dem dem vor- linken Randarleric, der hintere mit deren Zweige der minieren Arterie der oberen Fläche. Nachdem dieser erste Zweig abgegeben sich die obere Fiächenarterio in ist, den rechten und spaltet in den mittleren Ast. Der miltbre, stärkere geht über der Mitte der Sehne hinteren Ende des Magens, giebt auf der Milte der .Sehne einen bedeutenden Zweig, der nach link» und aieckeU Arcliiv Aiiut. u. l'li^k 1829. 27 zum f. 418 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, hinten geht, gelangt dann zum Einschnitte des hinteren Magenendes, giebt einen schwächeren Zweig, der zum rechten Rande geht und setzt sich fort in einen am linken Rande nach vorn zurücklaufenden, der mit dem hinteren Aste des rechten Zweiges einen Bogen bildet. Der rechte Ast verläuft in der Richtung gegen den Pj'lorus hin; seine Zweige durchbohren aber schon die Sehne und dringen so in die Substanz des Magens. Die Art. pancreatico-duodenalis geht bis zum Ende des Pancreas, entsendet aber bald nach ihrem Ursprünge einen starken Ast, der zur letzten Windung des Dünndarmes geht, aber das Ende desselben nicht erreicht. Die Art. mesenterica anterior giebt zuerst zwei Zweige, von denen der eine zum hintersten Ende des Dünndarmes, der andere zum Anfange des Jejunum geht. Ersterer verbindet sich mit der Art. mesenterica posterior, bildet einen Bogen mit dem Zweige der Art. pancreaZweige der Art. he- tico-duodenalis, letzterer mit einem patico- intestinalis. Bogen Hierauf entsendet die Art. mesente- 20 Rami mcsaraici, die rica anterior sicli spalten und bilden. Bei einer Taube, die ich während der Zeit des Eiei)legens injicirte, einen Ast giebt die zum Ovarium, s(ra, die starke Art. Art. renalis anterior dextra die Art. renalis anterior sini- mesom. anterior. Jede Art. ischla- dica entsendet, ehe sie zur Beckenhöble hinausgeht, eine Art. renalis media und posterior. Die Art. renalis po- sterior sinistra entsendet die Art. mesometrii posterior. Die Art. Sacra media giebt kurz vor ihrem hintedie Art. mesenterica posterior und spaltet sich die beiden Arteriae hypogastricae und in die Art. coccygea communis. Die Art. coccygea communis giebt Immer zwischen zwei Steissbeinwirbeln einen schwachen Zweig, der zwischen den Querfortsätzen der Wirbel nach oben geht. Ende dann in ren vorzüglich über das ScKIagadersystera der Vögfl. verläuft aber selbst als bis zum Ende 419 des Sleiss- In oinem zweiten Thiere entspringen 6 Linien beincs. hinler Stamm dem Ursprünge der Art. coccygea communis zwei Arteriae coccygeae laterales, welche die übrigen Seiten- zweige an Starke iibertreflen. Die vordere Arteria mesometrii giebt zum kleinen Mesometrium einen nach vorn und einen nach hinten laufenden Zweig und theilt s ch grossen an» Mesome- trium aucli in einen vorderen und einen hinteren Zweig. Die vorderen Zweige verlaufen bis zum freien Ende der Tuba. Der iiintere Zweig des grossen Mesometrium geht nach hinten bis zum Uterus; der hintere Zweig, der für das kleine Mesometrium bestimmt ist, verbindet sich mit dem vorderen Zweige der hinteren Art. mesometrii. Die- Mesometrium bestimmt, 'spaltet sich in einen vorderen und einen hinteren Zweig, deren letzterer mit Zweigen der Arteria uterina anastomosirt. Die Arteria hjpogastrica gicbl einige Muskelzweige and geht dann fort in die Art. pudenda interna, die in der cierlegenden Taube die Art. uterina abgiebt. Die Art. ischindica poplitea und tibialis posterior se, für das kleine verlaufen wie kommt am Die Art. gewöhnlich. unteren Ende tibialis Unterschenkels an dessen vordere Flache. plitea anterior des oberen Drittlheiics des Kchickt einen Zweig, der am Die Art. po- oberen Ende des Unterschenkels zwischen Tibiu und Fibula nach vorn gelangt. Die Art. tibialis anterior wird von zwei feinen Zweiglein nach unten begleitet. Die Art. larsea spaltet sich am oberen Ende des Tarsus in drei ^este, einen äusseren, einen inneren nnd einen hinleren. Der äussere geht am äusseren Itande der Sehne des KxtenKor digilorum nieder und spaltet sicli zwischen II CondyhiM exlerniis und mediuH des unteren Endes 420 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, des Tarsus in eine Art. digitalis externa digiti medii und interna digiti exteriii. am inneren Rande der Sehne des Extensor digilonim nieder und spaltet sich zwischen dem Condylus internus und medius des unteren Endes des Tarsus in eine Art. digitalis externa der inneren und interna der mittleren Zehe. Der hintere Ast geht hinter dem inneren Rande des Tarsus nieder und giebt Der innere geht hier die Art. digitalis der hinteren §. Zehe ab. 21. Beschreibung der meisten Schlagadern des 1erchengrauen Dickfusses (Oedicnemus crepitans. ). Der Aorlenursprung erst ist wie bei den übrigen Vögeln. Die Arteria subclavia entsendet an jeder Seite zudie Art. carotis communis; nach dieser einen Zweig zu den .zwischen der Furcula und Clavicula gelegenen Muskeln, die starke Arteria axillaris, einen Zweig, der zur hinleren Fläche des Brustbeines geht, die Art. nianiinaria interna, tacica" anterior Die Art. und und carotis spaltet sich zuletzt in die Art. thoposterior. communis dextra giebt zuerst einen kurzen Ast, der sich in viele Zweiglcin spaltet, die an die Speiseröhre, den unteren Kehlkopf und dessen Muskeln gehen, von denen eines in die Brusthöhle, den Bronchus dexter als Art. bronchialis begleitend , hinabsteigt. Zunächst entspringt aus der Art. carotis communis dextra ein starker Ast, der feine Zweige an das untere Ende des Halsthciles der Speiseröhre und zur kleinen Drüse am unteren Ende des Halses entsendet und sich in die Art. oesophagea adscendens dextra und in die Art. transversa colli dextra spaltet. Die Art. transversa colli giebt einen unter der Haut nach hinten laufenden Zweig und setzt sich fort in die Art. cutanea colli biteralis adscendens dextra. Der Stamm der Carotis ent- vorzüglich über Jas Schlagadersystem der VögeL 421 sendet nuD noch eine starke Arteric und geht hierauf an die vordere Fläche starke Arterie der Halswirbel. Diese letzte des unteren Endes der Carods comlim- dextra theilt sich in die Art. vertebralis und einen Ast, der sich gleich wieder in die Art. transversa scapulae und einen Zweig spaltet, der anfangs an der nis hinteren Flache der Sptiserölire eine Strecke in die steigt nen und sich dann die eine fortfälirt seröhre aufzusteigen, Ualsriickens andere unter der Haut des die an der rechten Seile des dichten Feder- striches des Halsrückens nach Der Höhe zwei Arterien spaltet, von dean der hinteren Fläche der Spei- in erste oben verläuft. Zweig der Carotis communis wie der aus der C'ar. c. dextra. sinisira ist Hierauf entspringen aus der Art. carotis communis sinistra gleichzeitig zwei von denen die eine die Art. oesophagea ad- Arterien, scendens sinisira ist, die andere zur iNIilte der Furcula geht und sich hier in zwei feine Zweige spaltet, ^nen'der eine neben der Furcula andere unter die Haut geht. von zum Brustbeine, der Die Art. carotis communis sinisira entsendet eine starke Arterie, die einen feinen, das Armnervengefleclit begleitenden Zweig abgiebt und zugleich in (Ue Art. vertebralis. sinisira und einen Ast spaltet, der sich wieder in die Art. transversa scapulae und die Art. transv. colli thcilt. Letztere geht nach sich aussen zur Schullerhühe und spaltet sich in die Art. cuta- nea colli lateralis sinistra, uiTd in die Art. cut. c. dorsalin die unter der Haut des Halsriickens an ilem linken Kunde des dichten Federstriches aufwärts steigt. Rini.slra, Ueide gemeinschaftlichen Caroliden liegen anfangs an der vorderen Fläche der Halswirbel neben eiiianiler, etwas unterhalb der Mille des Halses, aber wo sie von den Muükcln bedeckt werden, legt sich die linke Arterie vor die rechte, weiter nach oben jedoch liegen »io U'ieilcr neben einander. Jede (die rcchio elwaa früher • 422 AnatüDiisch - physiologische Untersuchungen, als die linke) spaltet sich, sich entfernen, ehe sie beide von einander externa und interna. in die Carotis Die Art. carotis externa giebt zuerst eine Art. thyreoidea snperior, geht eine kurze Strecke noch nach vorn und und die Art. facialis. Die Art. thyreoidea superior giebt die Art. oesophagea descendens, Zweige zum oberen Kehlkopfe, zum spaltet sich in die Art. palatina Schlundkopfe und setzt sich fort in die Art. subungualis. Die Art. palatina giebt am vorderen Rande des Musculus pterygoideus mehrere feine Zweige, die sich mit ähnlichen des aus der Carotis interna an Schädelgrundfläche zurückkehrenden Astes weiter nach vorn einen Zweig, der falte die äussere verbinden, der unler einer Längs- Gaumenhaut von hinten nach vorn verläuft, und vereinigt sich in der Mittellinie am vorderen Ende der Gaumenspalte mit der der entgegengesetzten Seite zur Art. palatina media, die nach vorn verläuft. Die Art. facialis verläuft wie gewöhnlich und mit ihrer Fortsetzung zum inneren Augenwinkel und zuf Wurzel des Schnabels, wo sie sich in die Haut verzweigt. Die Art. carotis interna entsendet, ehe sie ihren 'Kanal erreicht, die Art. occipitalis, welche die Art. cutanea colli lateralis Art. verlebralis, wo descendens abgiebt, das Ende der sie aus dem oberen Ende ihres Ka- nales hervorkommt, aufnimmt und sich in die Muskeln Die Art. vertebralis schickt noch einen feinen Zweig zwischen dem Hinterhauptsbeine und dem ersten Halswirbel zum HUckenmarke. verzweigt. Sobald die Art. carotis interna das Schlafbein erreicht Hamus externus und internus. So wie der Ramus externus aus dem Schlafbeine hervorgekommen ist, giebt er einen Zweig, der durch einen besonderen Knocbenkanal nach oben geht und sich auf dem Hinterhaupte in die Haut und in die Muskeln vertheilt, und verzweigt sich hierauf in das starke Itete hat, spaltet sie sich in einen vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. mirabile ophthalmicum, welches nach aussen culus masseter bedeckt liegt, und aus pebralis inferior, eine Art. lacrynialis dem 423 vom Mus- eine Art. pal- und die Art. ophthal- mica hervorkommen. Die Art. ethmoidalis vereinigt Wand mit dem Ende sich an der inneren der Hiinschlagader zur Art. ol- factoria. Die Art. ophthahnica spaltet sich unter dem Sehnachdem sie das Wundernetz für den Fächer gebildet hat, in zwei Zweige. Der eine von diesen geht nerven, zur inneren Wand der Augenhöhle und senkt sich in ehe sie in die Nasenhöhle dringt, der andere geht als Arteria ciliaris postedie Art. olfactoria, kurz vorher, rior interna fort-, nimmt einen Zweig des vorderen En- des der Hirnschlagader auf, theilt sich in einige feine Zweige, die gekrümmt an der inneren Seite des Bulbus auf der Sclerotica verlaufen und als Arteriae ciliares internae die Sclerotica durchbohren. Der Rainns internus der Art. carotis interna giebt einen Zweig an die äussere Schädelgrundfläche, verei- dem Clivns mit der der anderen Seile so einem gemeinschaftlichen, sich gleich wieder in- die beiden Hirnschlagadern spaltenden Stamme. Die beiden Hirnschlagadern gehen, nachdem sie dem Gehirne seine nigt sieh unter Zweige ertheilt, durch besondere Oeft'nungen der harten Hirnhaut, aber nicht des Schädels an der inneren Seite der Sehnerven in die Augenhöhle, wo sich jede in zwei Zweige spaltet, von denen der eine den Augenmuskeln Zweige giebt nnd sich dann an der inneren Seite des Sehnerven in den einen Zweig der .Art. ophlhalniica einmündet, der andere die Art. cthmoidales, dann den zweiten Zweig der Art. ophlhalniica aufnimmt und nun in die Nasenhöhle hinahsleigt. Die .Arterien der beV'Podiceps. oberen Extremitäten verlaufen wie 424 Anatomisch -physiologische Untenuchungen, Die Art. thoracica posterior giebt , che sie in die Substanz des Muskels dringt, eine schwache Arterie, wtelche am äusseren Rande des grossen Brustniusiiels unter die Haut geht, und eine andere stärkere, die an der inneren Flache der Pectoralmuskeln bis zu deren hinterem Ende geht. Die Pectoralmuskeln werden von drei Zweigen, eivorderen, einem mittleren und einem hinteren, durchbohrt die sich in die Haut verästeln. Aus der Aorta descendens entspringen in folgender nem , Ordnung die Are. coeliaca, die mesenterica anterior, zwei feine Nebennierenarterien, eine an jeder Seite, zwei Arzwei crurales und an jeder Seite drei feine sacrales, worauf sicli die Aorta in die teriae Art. renales anteriores, Sacra media und beiden Arteriae ischiadicae die spaltet. Die Art. coeliaca giebt zuerst eine starke Arierin Magenrand, dann 3 Rami lienales zu der 3 Linien langen Milz, gleichzeitig mit dem zweiten von diesen Zweigen die Art. gastrica inferior, nach dem dritfür den linken ten Uaiiiiis lienalis einen Raums hepaticus de^rter, so neben dem Pylorus eine Arterie, die auf der oberen Fläche des Magen» am linken Rande der Sehne verläuft, dann einen Raniiis intestinalis, eine Arterie, die auf der oberen Magenfläche neben dem rechten Rande der Sehne verläuft, und setzt sich hierauf fort in die Art. pancrealico-duodenalis. Die Arterie des linken Magenrandes geht an der lies Vormagens, wo sie ausserordentlich viele gekrümmt verlaufende Zweige abgiebt, zum linken Magenrande nach hinten. Die Arterie, die am linken Rande der oberen Magensehne nach hinten verläuft, eroberen Fläche reicht den linken Rand Mitte und spaltet sich Magens ungefähr des in in seiner einen nach vorn tmd einen nach hinten laufenden Zweig. Die Arterie, die am recht- 425 Torziiglich über das ScIJagadersystem der Vögel. Bande der oberen Magensehne verläuft, gelangt zum Ende des Magens und verläuft mit einem Zweige am linken JMagenrande nach vorn. Der linke Maten hinteren genrand erhält also drei Arterien, die sich alle unter einander verbinden. Die Art. ke Arterie, gastrica inferior entsendet zuerst eine star- an der unteren Fläche des Vormagens nach vorn verläuft, sodann eine Arterie zum hinteren Ende der unteren Fläche des Vormagens, eidie %'on hinten nen bedeutenden Ranms hepaticus sinister, eine Andeutung einer Arterie des rechten Magenrandes, erreicht hierauf das vordere Ende der unleren Magensehne, entsendet einen starken Zweig, Sehne in verläuft der am linicen Rande der und spaltet sich auf der Mitte der Sehne einen Zweig, der über der Mitte bis zur hinleren Magens verläuft, und einen, der etwas weizum vorspringenden Theile des hinteren Ma- Incisur des ter rechts genende.s geht. Die Art. Sacra media entsendet zur Seite viele feine Zweiglein und spaltet sich an ihrem hinteren Ende in die .\rt. mesenterica posterior, in die beiden Arteriao hypogaslricae und in die Art. coccygea communis. tere Letz- entsendet zwischen zwei Wirbeln stets eine feine Von Arterie, die zur .Hückcnseite des Steisses gelangt. diesen sind die zwischen dem dritten imd vierten Steiss- beinwirhel entspringenden stärker als die anderen, und nicht so stark als die Fortsetzung des Stammes, doch als die Art. coccygeae Iaterale.s anzusehen. Die Artcriae crurales sind fast so stark als die Ar- obgleich ieriao ischiadicae. Die Artcriae ischiadicae geben jede, ehe sie zur Incisura iscbiadica hinausgehen, eine Artcria renalis me- dia und posterior; nachdem sie die lieckenhnhlc ver- lassen haben, einen Zweig, der durch das hintere Ende des Foramen uhtiiratorium iu die lieckenhühle hinein- 426 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, geht und ungerähr auf der Mitte der inneren Fläche dea Musculus obturator internus mit einem niedersteigendea Zweige der Art. epigastrica sich verbindet. Die Art. poplitea entsendet am oberen Ende des Unterschenkels einen Zweig, der hier zwischen der Tibia nnd der Fibula an die vordere Fläche des Unterschenkels gelangt. Die Art. tibialis posterior geht am unteren Ende des oberen Dritttheiles dea Unterschenkels in die Art. (ibialis anterior über. §. 22. Von einigen Schlagadern huhnes Die Art. carotis des grünfüssigen Kohr- (Gallinula chloropus. ). communis sinistra entsendet zuerst einen bedeutenden Ast, der zur Mitte der Furcnla in die Höhe geht und sich in einen schwachen vorderen und einen stärkeren hinteren Ilautast spaltet. Letzterer ver- nach hinten zur Haut des Thorax. Hierauf giebt läuft die Art. car. c. sinistra gleichzeitig die Art. vertebralis, die Art. oesophagea terie, und nal re, in die sich adscendens anterior und eine Ar- spaltet in die Art. transversa scapulae die Art. cutanea colli lateralis sinistra. Die Arteria vertebralis giebt, ehe sie in ihren KaZweige zum unteren Kehlkopfe, zur Speiseröh- tritt. zum Bronchus. Die Art. oesoph. anterior steigt zwi- schen der Luftröhre und Speiseröhre in die Höhe. Die Art. carotis communis dextra entsendet zuerst einen Ast, der sich spaltet in den Zweig, der zur Mitte der Furcula geht, und die Art. oesophagea adscendens posterior; hierauf einen Zweig, der zum unteren Kehl- kopfe geht und zur Speiseröhre; die Art. transversa scapulae colli lateralis adscendens dextra Art. vertebralis. eiften und in Ast, der sich in die Art. spaltet, und cutanea zuletzt die 427 Torzüglich über das Scblagadecsystem der Vögel Beide gemeinschaftliche Carotiden steigen an der vorderen Fläche der Halswirbel in die Höhe von den Muskeln bedeckt, aber nicht durch einen ganz geschlossenen Kanal der vorderen Halswirbelfoitsätze. Am unteren Ende des Halse^ bedeckt die linke Arterie die oben liegen beide neben einander; die linke spaltet sich nachdem sie sich von der anderen entfernt hat, in die Art. car. externa und interna; rechte, weiter nach , die rechte spaltet sich in die Art. car. externa, interna und die Art. occipitalis. Jede Art. carotis externa giebt zuerst die Art. thyreoidea superior, dann die Art. subungualis und spaltet und in die Art. palatina. Die Art. facialis verläuft bis zum inneren Augenwinkel. Die Art. thyreoidea superior spaltet sich in die Art. oesophagea descendens und einen Zweig, der zum oberen Kehlkopfe, zur Luftröhre und zum Schlundkopfe geht. Aus der Aorta descendens entspringen an jeder Seile eich hierauf in die Art. facialis 8 Arteiiae iatercostales. §. 23. Von einigen Schlagadern der schwarzen Seeschwalbe (Sterna nigra; Die Art. carotis Sterna iissipes Naum,). communis sinisira giebt zuerst eine kurze Arterie, die sich an die kleine Drüse des unteren Halsendes, zum unteren Kehlkopfe und dessen Muskeln und zur Speiseröhre verzweigt dann die starke Art. oesophagea anterior adscendens, die zwischen der Luft- und S|)eiHeröhre in die Höhe geht und einen Ast, ; der sich lae in und die die Art. transversa colli, transversa scapu- Art. vertcbralig spaltet. Aus der rechten Art. carotis communis entspringt zuerst dieselbe Arterie, die zuerst aus der Art. car. kommt; dann die Art. vericbralis; c. s. hierauf die Arterie, welche die Art. transverva acupulae abgiebt und si^h in • 423 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, die Art. transversa colli und die Art. oesophagea po- sterior spaltet. Beide Arteriae carotides communes verlaufen an der vorderen Flache der Halswirbel neben einander, von der Mitlc des Halses an aber erst von den Muskeln bedeckt. Die Art. communis carotis Art. carotis externa Die Art. sinistra liegt eine und interna. carotis externa giebt zuerst (nahe Tbeilungsslelle der Art. carotis conununis) cipitalis, kurze Jede spaltet sich oben in die Strecke vor der dextra. an der die Art. oc- dann die Art. th^reoidea supeiior nnd spaltet und die Art. facialis. sich hierauf in die Art. palatina Die Art. tbyreoidea superior giebt die Art. oesophagea descendens, einen Zweig, der sich an den oberen Kehlkopf und Scblundkopf verzweigt, und setzt sich fort in die Arteria sublingualis. Die Art. cutanea abdominis durchbohrt die Pecloralmuskeln unweit ihres hinteren Endes. Aus liaca, der Aorta descendens entspringen die Art. coe-, mesenterica anterior, zwei kleine Arterien zu den Nebennieren, die beiden vorderen Nicrenarterien, die beiden Arteriae crurales, dann nach jeder Seite hin eine schwache Art. sacralis. Hierauf spähet sich die Aorta in die beiden Arteriae ischiadicae und die Art. Sacra media. Erstere sind nur um Weniges sch-wächer als letztere. Die Art. coeliaca giebt zuerst eine starke Arterie, die über die hintere Flache des untersten Endes der Speiseröhre und der oberen Fläche des Vormagens zum lin- ken Hände des Magens verläuft, aber schon etwas vor dessen Mitte aufhört, dann die Art. gastrica inferior, die starke Art. hepatica dexlra und spaliet sich am Pjlorus in die Arterie der oberen Magenfiäche und die Arteria pancreatico-duodenalis. Die Arieria gastrica der am recjiten inferior giebt zuerst einen Ast, Rande des Vormagens nach vorn geht; Torziiglich über das Schlagadersystem der einen zweiten VögeL 429 zum vorderen Ende der oberen Fläche des Magens; eine starke Arteria hepatica sinistra, die sich fortsetzt in die Arterie des rechten Magenrandes, welche aber schon oberhalb des Pyloriis endet, und spaltet sich als Arterie der unteren Magenfläche in zwei Aeste, von denen der eine am linken Rande der unteren Magensehne nach hinten geht und den hinteren Theil des linken Randes erreicht, der andere über der Mitte der unteren Sehne nach hinten fortgeht. Die Arterie der oberen Magenfläche spaltet sich in einen rechten und einen linken Ast. Der linke verläuft in der Richtung gegen den linken Magenrand, den et aber nicht erreicht. Der rechte verläuft am recliten Rande der oberen Magensehne, giebt starke Zweige znni hinteren Theile des rechten Magenrandes, erreicht das hintere Ende des INlagens, geht mit einem Zweige am linken Magenrande nnc^ vorn zurück und anastomosirt mit der Arterie des linken Älagenrandes. Die Arteria ischiadica entsendet, ehe sie zur Beckenhöhle hinausgeht, eine Arteria renalis media und eine Art. renalis posterior. Die Arteria sacra media entsendet in dem einen der von mir untersuchten Thiere noch einen besonderen Zweig zum hinteren Nierenlappen der linken Seite, der aber zweiten Tiiiere Ende in die Art. fehlt, im und spaltet sich an ihrem hinteren mcsenterica posterior, in die beiden Ar- teriae hjpogastricae und coccygea communis, media und die beidea in die Art. die sich wieder in die Art. cocc. Art. cocc. laterales spaltet. §. 24. Von einigen Schlagadern der Ilansente (.\nas buschas dumestica.). Die Arterien der llausente sind von Bauer so genau untersucht und beschrieben , dass eine besondere Be- 430 Anatomisch - phy8ioIog;ische Untersuchungen, Schreibung jetzt überflüssig ist. Da terien dieser Thiere verschiedene ich indessen die Male tersucht, einige Arterien weiter verfolgt Ar- und unhabe als Bauer, injicirt wnd einige Verzweigungen anders fand als er, so erlaube ich mir den Untersuchungen Bauers einige kurze Zusätze hinzuzufügen. Die durch die Vereinigung beider Arteriae sublin- guales entstandene Arterie gelaugt, wenn sie die .Ver- einigung beider Unterkieferhiilften erreicht hat, unter die Haut des Unterkiefers und spaltet sich in einen rechten und einen linken Zweig. Jeder von diesen giebt eine feine Ai.erie, die in die Substanz des Unterkiefers ein- und mit der Art. maxillaris inferior anastomosirt, ausserdem aber eine obere und eine untere feine Arterie, von denen erstere am oberen, letztere am unteren tritt Rande des Unterkiefers nach hinten laufen und mit ih- ren entgegenkommenden Zweigen anaslomosiren. Die Art. palatina entsendet, so wie Ende des Gaumen sie das hintere Zweige, die wie Dieses Netz giebt ver- erreicht, viele feine ein Netz die Arterie umgeben. schiedene Zweige für die Haut des Unterkiefers, einen Zweig, der am Rande des Oberkiefers nach vorn verläuft, und setzt sich nach vorn, die Arteria palatina behört auch hier nicht gleitend, bis zur Mittellinie fort, indem aus der durch die Vei-einigung beider Armedia ebenfalla viele feine Zweige kommen, welche den Stamm der Arterie umgeben und so das erwähnte Netz fortsetzen. auf, teriae palatinae gebildeten Art. palatina Die Art. palatina vorderen Ende media spaltet sich kurz vor ihrem Zweige. Der eine verläuft wei- in drei nach vorn bis zur Schnabelspitze, die anderen beiden beugen sich zu den Seitenrändern des Oberkiefers um und verlaufen an diesen, wahrscheinlich um sich ter mit den an diesen Rändern nach vorn laufenden zu vei-r vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. binden. Diese Verbindung ist indessen mit der 431 Wachs- masse nicht gefüllt. lieber den Verlauf des äusseren Astes der Art. carotis interna, den Bauer den hinteren oder die Art. ophthahnica externa nennt, drückt sich Bauer nicht ganz bestimmt aus, indem er sagt'): Arteria ophthalmii;a externa canali infra meatiiin auditorium externum i.mmittilur inter laniinas osseas cranii, adscendit paululuiri, tum orbitam versus flectitur, ante hanc rete vasculosuiii efticit et usque ad angulum oculi posticum serpit, ubi juxta nervum maxiiiarem superiorem et inferiorem orbitam ingreditur, qua in plures discedit ranios. Es verläuft diese Arterie wie in den übrigen von mir beschriebemen geln am Vö- äusseren Rande der Fenestra ovalis uiud ver- theilt sich, nachdem sie das Schlafbein verlassen hat, ganz in das Rete mirabile, aus dem dann erst f<]lgende Zweige hervorkommen: 1) Ranii articulares; 2) Art. al- Teolaris inferior; 3) Art. ethmoidalis; 4) Art. psilpebra- 5) üie eigentlich für den Bulbus bestimmte lis inferior. Arterie, Art. ophthalmica, die wie in den frä'her voa mir beschriebenen Thieren verläuft, an der äusseren Seite des Sehnerven das Rete mirabile pectinis bildet, welches nur klein dem Sehnerven durchgeht, an die durch einen Zweig mit Schädelhöhle in die Augenhöhle gekomme- ist, unter innere Seite desselben gelangt, dem aus der nen Ende der Ilirnschlagadern zusammenhängt, mehrere Zweige an der inneren Seite des Bulbus auf der äusseren Fläche der Scierotica abgiebt bilden, aus welchem , Netz hervorkommen, die ein kleines die Arteriae ciliares und zuletzt in die llardcrsche Drüse sich verzweigt. Das Wundernelz, woraus die Arterien zu dem Auge und Bcioen Umgebungen kommen, liegt nach aussen vom Nervus niaxillarig superior und inferior an der Stelle, 1) A. a. O, p. 12. 432 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, WO der Schädelhöhle hervorkommen; auch Zweige des Nelzes zwischen den beiden diese aus liegen einige Nerven. Die inneren Aeste der inneren Hirnschlagader liegen unter dem Clivus in einem gemeinschaftlichen Knochenkanale und trennen sich, indem sie an die Basis encephali treten, von einander. Sie verschmelzen, nachdem ihre Knochenkanäle sich vereinigt haben nicht zu einem gemeinschaftlichen Stamme, sondern verbinden sich nur durch schwache Reiserchen, die aus den Arterien entspringen, gewunden um diese verlaufen, von einer Seite zur andern gehen und so die schwache Andeutung eines Netzes bilden, welches die Hirnschiag, , adern umgiebt. \on der Art. coeliaca bemerke ich, dass der erste Ast zum linken Magenrande nach hinten verläuft, dass die Arterien der Flächen des ren als der unteren , Magens , sowohl der obe- sich zuletzt in zwei Zweige spal- welche an den Rändern der Sehne verlaufen, diese also zwischen sich lassen und so gegen die liänder und gegen das hintere Ende des Magens hin sich zeräs'teln. ten, Die Art. niesenterica anterior giebt zum Dünndär- me 18 Rami mesaraici, die bei ihrem Ursprünge so nahe liegen, dass sie fast das Ansehen haben, als ob sie ein Gefässnelz bildeten. Die Arteria sacra media teren Ende spaltet sich an ihrem hin- in die Art. mesenterica posterior, in die bei- den Arteriae hypogastricae und in die Art. coccygea comDie Art. hypogastrica geht in die Art. pudenda munis. im weiblichen Thiere die uterina abim männlichen in die Corpora cavernosa sich zerästelt. Die Art. coccygea communis interna über, die giebt und die vaginalis, spaltet sich in die Art. coccygea media. Indem die Arteria tibialis posterior in der Mitte des Unteiscbeakels in die Art. tibialis anterior übergeht, 433 vorzüglich über das Schlagadersystcm der Vögel. entsendet sie mehrere feine Zweige, die ein' schwaches M'undernetz bilden , welches die Art. tibialis anterior be- und am unteren Ende des Unterschenkels aufhört. Uie Art. tarsea geht am unteren Ende des Tarsus zwischen dem äusseren und mittleren Condjlus des Os tarsi an die hintere Fläche dieses Knochens, entsendet hier zuerst einen Zweig zur hinteren Zehe und spaltet Der äussich dann in einen äusseren und inneren Ast. gleitet sere theilt sich in die Art. digitalis externa der mittle- ren und interna der äusseren Zehe. Der innere geht in die Art. digitalis interna der mittleren Zehe über. §. 25. Von einigen Schlagadern der Hausgans. (Anser ciiiereus domesticus.) Die Art. subclavia giebt an jeder Seite zuerst die communis, dann eine Arterie zu den Mus-' kein , welche zwischen der Furcula und der Clavicula Art. carotis liegen, die Arleiia axillaris, die Arteria m.ampiaria in-' terna und spaltet sich in die Arteriae thoracicae. communis entsendet zuerst eine Arkleine Drüse am unteren Ende des Halses, an den unteren Kehlkopf und dessen Muskeln und das untere Ende des Halstheiles des OesophaDie terie, -Vrt. carotis die sich an gus verzweigt die mit der ; die sodann die Art. oesophagea adscendeps, oesophagea descendens einen Bogen .Art. bildet; darauf eine starke Arterie, die zuerst einen nins iritercostalis prinius abgiebt und sich dann Ka- in die colli und die stärkere Arteria verteDie Arteria transversa colli giebt Zweige an die Schullermuskeln und Haut, setzt sich fort in die Art. cu(an(!» colli_ adscendens und anaslomosirt mit der Arieria transversa bralis spaltet. Art. cutanea colli Beide .Art descendens. carotides comninnes verlaufen an der vor- deren Fläche der ilalKwirbel nach oben, neben einander Mecke/i Artliiv f. .Ajiat. u. l'hys. 182Ü. 2« 434 Anatomisch -pjiysiologische Untersucliungen, Doch Uegend. .wird am unteren Entle des Halses die Nachdem beide oberen Ende des Halses sich von einander etwas von der linken bedeckt. rechte am Arterien entfernt haben, entsendet jede zuerst einen starken Ast. der Muskelzwcige abgiebt und sich in die Art. cutanea descendens fortsetzt, die sich mit der Art. cutanea adscendens vcrliindet und einen Zweig nach oben colli colli abgiebt, der ur^ter der terkiefers in Art. carotis Höhe die communis gleich bedeutend, Haut bis zum Winkel des Un- Zunächst entsendet die steigt. die Art, carotis interna, doch kaum Fortsetzung des Stammes , halb so stark dann ist die, ob- als die die Art. thyreoidea su- und spaltet sich in die Art. lingualis, palatina, und einen Raums musciilaris. Die Art. thjreoidea superior entsendet Zweige an die Muskeln des Zungenbeines, an den Kehlkopf, an den Schlundkopf und verlängert sich in die Art. oesophagea descendens, die sich mit der Art. oes. adscenperior facialis dens verbindet. Die Art. lingualis giebt nach innen zuerst zwei Zwei- zum oberen Kehlkopfe gehen, und von denen ge, die jeder sich in einen vorderen und einen hinteren Zweig Diese Zweige bilden \erbiadungsbogen, woraus spaltet. Arterien für den Kehlkopf, die Zungenbeinmuskeln und den Schlundkopf entspringen ein Zweig geht nach hinverbindet sich an der Seite der Luftrühre ntit ; ten und einem Zweige aus der Art. oesoph. descendens. Hierauf entsendet die Art. lingualis einen Zweig, der sich in zwei Arterien spaltet, von denen die eine in die Substanz des Unterkiefers tritt, die andere als Art. subnientalis neben dein Unterkiefer nach vorn geht und sich in die Haut gualis in verliert. die Art. Zuletzt spaltet sich diß Art. lin- subungualis, anderen Seile verbindet, und guae. Letztere tritt in die die sich in die Art. mit der der profunda lin- Substanz der Zunge und vorzüglich über Oas Schlagadersystcm der Vögel. verläuft in dieser 435 neben dem Körper des Zungenbeines nach vorn. Der envUhnte Ranias mascularis, der gleichzeitig mit der Art. lingnalis entspringt, geht in die Tiefe an die Basis cranii zu der Stelle, wo der Zweig aus der Art. carotis interna wieder an die äussere Schädelgrnndjläche zuriickiiehrt, bildet hier ein kleines Netz, aus dem Die Art. palatrna giebt zuerst einen llanius subnientalis , dann einen Ranius pterygoiIn dieser Gegend deus, einen Ast zur Oberkieferdrüse. ent.springen viele feine Zweige aus der Art. palatina, die ein Netz bilden, weiches Zweige hinter dem Unterkiefer und Jociibeine nach oben schickt und den Stamm der Art. palatina jeder Seite, so wie auch die durch Vereinigung beider Arteriae palatinae gebildete Arteria Muskelzweige koninien. palatina media umgiebt. Die Arieria facialis giebt zuerst einen starken Radann einen Zweig, der zn dem Muskel geht, der sich an den Winkel des Uhterkiefers setzt, einen Zweig, der unter die Haut des Unterkiefers gelangt, und spaltet sich in den Ramas facialis lind in den nius pterjgoideus, Ranius maxillaris internus. Der Ramus facialis geht zwischen dem Unterkiefer und dem Os cjuadratum nach oben und spaltet sich in /.«ei Arterien, von dtnon die eine hinter dem Jochbeine niedergeht und unter der Haut des Unterkiefers zum Mundwinkel \ erläuft, der andere schräg zum inneren Augenwinkel und zur Stirn in die Höhe geht, um sich hier in die Haut der Sclinabclwurzel zn zerästeln. Der Ranius niaxiljaris internus giebt einige bedeti- tende Zweige zu den Muskeln des Unterkiefers und geht dann zum Itete niirabile inaxillare. Die Art. carotis inlernu giebt zuerst einen starken Zweig, der nairli liinlen in die Xackeniiiiiskeln gehl und iiHcli eine Artcrio entsendet, die mit dem nach vorn :»8 436 Anatomisch- physiologische Untersuchungen, laufenden Zweige der Art. cutanea colli d«scendens sich verbindet, dann die Art. occipitali.s, erreicht iiierauf ih- ren Kanal und theilt sich sogleich in den Kamus exter- nus und internus. Der Ranuis extemus verläuft wie bei den übrigen Vögeln, erweitert sich so wie er das Schlafbein verlassen hat, und \ erzweigt sich sogleich in das Rete inira- aus dem zuerst die auch schon an Thieren beschriebene Arterie kommt, welche durch einen eigenen Knochenkanal zum Ilinterhaupte un- bilc ophthalmicuni, anderen ter die Haut geht, dann die Art. palpeljralis inferior, die die Art. eihmoidalis und die Art. oph- Art. lacrjnialis, thulmica, die wie bei der Ente verlaufen. Der Ramus internus giebt cinert Zweig, der durch eine besondere Oefl'nung an fläche zum Rete niirabile die äussere Schädelgiund- ma^illare geht, und verläuft wie bei der Ente, nur mit dem Unterschiede, dass beide Hirnschlagadern, ehe sie das Gehirn erreichen, nicht nur durch die schwachen netzartig verbundenen Zweige wie bei der Ente, sondern auch noch unter dem Clivus durch einen kurzen Querast verbunden sind. Beide Hirnschlagadern gehen, nachdem hirn gegeben haben, nahe ol)erhalb> sie ihre Zweige an das Ge- durch besondere Oefi'nungen, die der Foramina optica liegen, zur Schädel- höhle hinaus und enden wie bei der Ente. Das Rete niirabile maxillare wird gebildet durch dem Gefässnetze der Art. palakommen, durch den Ramus maxillaris internus der die Zweige, welche aus t'ina Arteria facialis und durch den an die äussere Schädel- Zweig der Art. carotis inNähe des zweiten Astes vom fünften grunilfläche zurückkehrenden terna, liegt in der j\or\enpaare, giebt viele Muskelzweige ab und Zweige, die in die Schleimhaut des hinleren Theiles der Nasen- höhle dringen. Die Atteria coeliaca entsendet zuerst eine starke »oraüglich über das Schlagaderej-steiii der V ügel. Arlerie, die auf der oberen Fläche des Hando des Magens geht und linken in die Arteria gastrica inferior und 437 Vormagens zum spaltet sich hierauf siiperior, indem an der Theiiungsstelle noch ein starker Kanius lienalis entspringt. Die Arteria gastriea superior entsendet unweit ihUrsprunges einen zweiten Ramus fienalis zu der zwar kurzen, aber dick>n und besonders breiten Milz, einen res starken Kamus hepalicus dexter, steigt hierauf zum Py- Zweig zum unteren Ende des niitllercn Dritttheiles der Blinddärme und dem neben ihm gelegenen Theile des Dünndarmes abschickt, und Der eine von diesen spaltet sich darauf in vier Zweige. gebt zum Anfange des Duodenum und zum Pylorns; der zweite dringt am vorderen Hände der oberen Sehne in die Substanz des Magens; der dritte ist stark und geht als Art. pancreatico-duodenalis bis zum Ende des Panereas, und der vierte gebt über der oberen Magensehne zum hinteren Einschnitie des Mngens, giebt hier einen Zweig, der am linken Magenrande nach vorn läuft, vorlorus nieder, wo sie einen her aber schon auf der Mitte der Selino zwei Zweige, von den^ der eine die Sehne durchbohrt und in die Substanz des Magens dringt, der andere gegen den rechten ^lagenrand hinstrebt. Die Art. gastrica inferior entsendet zuerst noch einen bedeutenden Kanius hepaticus dcxter, dann eine starke, an der unteren Fläche des Vormagens nach vorn laufende Arterie, so<lann eine starke Arterie, die einen Kanius hepaticus sinister abgiebt , den rechten M.igcnrand erreicht und noch einen Zweig an die obere Fläche des Magens zum l'ylorus schickt. Zuletzt s|»nltet sich die Art. gastrica inferior in varläuft in der Kivbhing erreicht ihn aber nicht, keren Zweigen am zwei Zweige Der eine gegen den linken Mag^enrand, sondern dringt mit seinen stär- vorderen Kumlc der Sehne in die 438 Anatomisch • physiologische Untersuchungen,! Substanz des Magens; der andere geht über die Sehne zum hinteren Ende des Magens. fort Die Ende in Art. Sacra media theilt sich an ihrem hinteren Ar- die Art. coccygea communis, in die beiden und in die Art. mesenterica posteDie Art. hypogastrica giebt MuskelzWeige, setzt sich aber dann fort in die Art. pudenda interna, die in die Corpora cavernosa übergeht. Die Art. mesenterica posterior theilt sich in einen vorderen und einen hinteteriae hypogastricae rior. ren Zweig. Die Art. ischiadica entsendet, ehe sie zur Becken- höhle hinausgeht, eine Art. renalis media und eine Art. renalis posterior. Das Wundernetz an der vorderen Fläche der Tibia sehr stark, umgiebt die Art. tibialis von allen Seiten und erstreckt sich nach unten bis unterhalb der Verbindung der Tibia mit dem Os larsi. Wie es scheint, ist trägt die Arteria peronaea zur Bildung dieses Netzes nichts bei. §. 26. Von einigen Schlagadern des HaushahneA (Gallus gallinaceus. IJa ich die Schlagadern dieser Thiere an 9 Individuen injicirt und untersucht habe, so bin ich auch hier im Stande, den genauen Untersuchungen Bauers einige Zusätze hinzuzufügen. Ans der linken Arteria carotis communis kommt eine schwache Arterie hervor, die mir nur einmal (an einer Legehenne) zu füllen gelungen ist, die in der Mitte der voideren Flache des Halses unter der Haut als Art, cutanea colli anterior in die Höhe Die Arteriae transversac colli geht. verliingern sich in die Art. culnneae colli laterales adscendenles (cervicales adscendenies Baueri). In mehreren der von mir injicir- vorzüglich über das Schlagader9)stem äer Vogel. 439 Thieie, in denen auch die feineren Zweige gefiilll sind, ersciiienen diese Arterien aber nicht stark, errei teil kaum chen die Mitte des Halses; ihre feinsten obersten Verzweigungen anastoniosiren mit Zweigen der tanea colli posterior. Art. cu- Diese starke Arterie, ein Ast der Art. vertebralis dextra, gelangt an die hintere Fläche des Halses unter die Haut, giebt zuerst einen unter der Haut des Halsrückens herabsteigenden Zweig und geht bis zum oberen Ende des Halses dens dextra und um in die Hi5be, mit den Zweigen der Art. cutanea colli lateralis hier desccn- zu anastoniosiren. sinistra In einer. Henne giebt diese Arteria cutanea colli poKlerior aiu oberen grill'e Ende des Kropfes, indem sie im BeHaut nach hinten zu treten, einen uiKer die i.st, starken Ast, der <|uer hinter der Speiseröhre zu dessen linken Seite fortgeht und sich hier in einen aufsteigen- den und tet. in einen Der schwächeren absteigenden Zweig spal- abstei;;'ende verbindet sich mit einem Zweige der linken Kiopfarterie; der aufsteig«nde geht als Arteria oesopiiageu adscendens sinistra in die Höhe und verbindet sicli mit der Art. oesoph. descendc-ns sinistra. Die Carotis communis sinistra liegt, indem sie an der vorderen Hache des Halses in die Höhe geht, in einer Strecke von fast 3 Zoll vor der Art. carotis communis dextra. IJie Artcriae .sublinguales treten getrennt von einan- der in din vorderen Tlieil der Unterkieferhiiiften. Hie \rteriae pulaiinae spalte, nicht, wie Hauer sondern vereinigen sich verlaufen vor der Hni^ivUl ') , Gaumen- getrennt nach vorn, zu einer Art. palatina meditf und werden von einem ähnlichen feinen Arleriennetze uiugeben, wie bei ili-r Ente und der Gans. Der äussere Ast der Ail. carotis interna verlheilt 1) A. a. O. p. 11. ' 440 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, nachdem sich, er das Schlafbein verlassen hat, auch in das starke Rete mirabile ophthalmicum. Der Nervus maseinem Hervortreten aus der Schädelhöhle nach aussen von dem Netze, so dass er nur von einigen Zweigen desselben umfasst wird. Der xillaris inferior liegt bei Nervus maxillaris supciior theilt sich bei seinem Hervortreten in mehrere Zweige, die das Netz durchbohren, oder vielmehr von den Zweigen des Netzes umwerden. fasst Die aus dem Netze konimenden Zweige vertheilen sich wie bei der Ente, nur mit dem Unterschiede, dass das Ende der Art. ophthalmica nicht in die bei der Ente unter dem Bulbus liegende Hardersche Drüse sich fort- setzt. Die Hirnschlagadern verbinden sich unter vus durch einen kurzen aber starken Querast. Den Verlauf der Arteria radialis und dem Cli- der Arteria wie bei der Ente an. Da die Injection dieser Arterien bei der Ente mir nicht gut gelungen ist, so kann ich über sie nichts sagen; den Ver- tdnaiis giebt Bauer ') lauf dieser Arterien aber des Injeclion gut gelungen Nachdem ist, Huhnes, bei die Art. axillaris abgegeben die Fortsetzung der Arteria subclavia sich dem mir die finde ich wie bei Podiceps. sterior giebt, ehe sie in die Die Muskeln cutanea trunci lateralis ab. Diese thoracica anterior und posterior. ist, in spaltet die Art. Art. thoracica potritt, die Arteria kommt am äusseren Rande der Pcctoralmuskeln unter die Haut, giebt zuerst einen Ramus cutaneus dorsalis und verläuft dann an der Der Ramus dorsalis Seite des Rumpfes nach hinten. geht unter die Haut des Rückens und verbindet sich mit dem vorderen Zweige einer durch das Foramen sacrale superius anterius unter die Haut gelangenden Arterie. 1) A. a. O. p. 16. vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. Der 441 Zweig dieser Arterie vertheilt sich ebenfalls iiaut und verbindet sich mit anderen Ilautzwei- hintere ia die gen, die in der Steissgegend sich ausbreiten. kommt durch Eine starke Arteria perforans die Mitte der Pectoralmuskeln unter die Haut und verläuft als Art. cutanea abdoniinis, oder Art. cut. trunci inferior nach hinten bis zum Kniee, wo sie mit einem Zweige aus der Art. poplitea sich verbindet. Die Art. renalis anterior giebt, wie es auch Bauer angegeben hat, die erste Arterie des Eileiters, Art. mesoroetrii anterior. Aus der Aorta entspringen zwischen den cruralibus und den Arteriis ischiadicis Arteriis an jeder Seite drei Arteriae sacrales. Jede Arteria ischiadica giebt, ehe sie zur Becken- höhle hinausgeht, die Art. renalis media und posterior, die nahe aneinander entspringen. Die Art. renalis po- sterior sinistra entsendet die Art. niesometrii posterior. Die Arteria sacra media spaltet sich, nachdem sie, ^ie Dauer angegeben hat, vorher die Art. mcsenterica posterior entsendet, in die beiden Arteriae hypogasiricac und in tet sich die Arteria coccygea communis. Letztere spal- wieder in die Art. coccygea media und die den Art. coccygeae laterales. bei- Die Arteriae hypogaslricae Hetzen sich fort in die Arteriae pudendao inlernae, die im männliciien Thierc in die Corpora cavernosa besonim weiblichen vorzüglich dem Uterus nnd der Scheide Hbit zuführen. Genauer werde ich ihren Verlauf bei der lieschreibung der Kloake ang(tben. Die Art. tibialis auierior wird von der schwachen Andeutung eines W'undernetzes begleilet, welches ich bei einem Hahne aus vier parallel mit der Art. tibialis anterior verlaufenden Zweigen, bei mehreren llcnneii nur HUN zwei Zweigen besleiiiMid l'tndc. liei einem Kajiaunc linde ich feine parallele Zwciglein auch neben dem 8iain ders übergeben, 442 Anatomisch - physiologische UiitersuchungeD, nie der Arteria tarsea, die am unteren Ende dieses Kno- chens einen starken Ast abgiebt, der sich in die Art. digitalis externa der mittleren und interna der äusseren spaltet. Das Ende der Art. tar.sea geht z^vi.schen dem Condylus externus und mediiis des unteren Endes des Os tarsi in die Planta giebt hier eine Arterie für Zehe , die hintere gitalis Zehe und verlängert sich in die Arteria di- externa der inneren Zehe. Feine Zweiglein- ver- den Phalangen nach der Seite der Zehen, wo die genannten Arterien nicht verlaufen, theilen sich laufen unter hier in feine Zvveiglein, die sich theilen, unter einander .sich verbinden und so auch an diesen Seiten Andeutun- gen von Digitalarterien bilden. §. 27. Von den Blutadern der unteren Extreniitätcu und des Unterleibes beim Haushahne. Die V^enen der Zehen vereinigen sich in einen ge- Stamm, der über dem Sporn an die innere Seite des Tarsus gelangt, hier in die Höhe steigt zum Fersengelenke, die hier befindlichen Venen anfmeinschaftlichen nimmt, an die innere Seite des untersten Endes der Arteria tiblalis gelangt, sodann zwischen dem Tendo Achillis und der Tibia in die Höhe geht zwischen den Mus- keln der hinteren Fläche des Unterschenkels und sich in die Vena poplitea ergiesst. ben der Arteria ischiadica bis Oberschenkels in die Hohe, nen und oben und gelangt ria cruralis, nimmt die Diese geht anfangs ne- zum oberen Dritttheile des beugt dann nach in die sioli Venen, welche Arteria cruralis begleitet haben, in- Regleitung der Arteauf, die Aeste der geht neben der nimmt die Vena Vena renalis media vom mittleren Nierenlappen, mehrere Venae renales anteriores auf und vereinigt sich unter der Aorta mit der der anderen Arteria cruralis in die Beckenhöhle, cpigastrica, die starke 443 vorzüglich über das Schlagadcrsystem der Viigel. Vena cava inferior, welche die Venae renales anteriores, die Venae lesticulorum aufnimmt und durch die Fossa hepatis zum Herzen geht. Die ^'enae renales posteriores gehen aus dem hinteren Ende des hinteren Nierenlappens hervor, verbinSeite zu einer Btarken den den Venis coccygeis, hypogastricis und der sich mit Vena mesenterica posterior zu einem gemeinschaftlichen sehr starken Stamme, der neben dem Dickdarme nach vorn geht, sich mit der Vena mesenterica anterior zur Vena portae dextra verbindet, die sich in die Leber verzweigt '). Die Vena gastrica unteren Flache des wo inferior Magens nimmt die auf, geht bis die Arteria hepatica sinistra zur Venen der zu der Stelle, Leber geht, nimmt Venen von der unteren Fläche des Vormagens kurzen Truncus Venae portae sinistrae, der in der Porta hepatis durch einen Zweig mit dem Hamus sinistcr der Vena portae dextrae in Verbindung hier die auf, bildet einen steht und An in Ifluft vcrtheilt sich in den linken Leberlappen. der inneren Fläche der unteren Bauchvvand vcrder Mittellinie eine Vene, die zwischen den Leberlappen von vorn nach hinten bis in die Nabelgegend geht. Vorn mündet sie in die Vena cava, wo diese aus der Fossa hepatis kommt, nach hinten beugt sie dem Nabel gegen den rechten Magenrand nm, doch ohne diesen zu erreichen; wenigstens kann ich über ihr weiteres Ende nichts angeben. sich kurz vor §. 28. Von der Kloake verschiedener Vüget. 1) det Beim Haushahne (Gallus man 1) drei Abiheilungen. Wegeu Die gallinaceus) unterscheierste nimmt den Mast- der genaueren Verbindungen und Verzweigungen der .Niererivenen verweist ich auf Micolai; ÜiMjuisitiones circa 444 Anatomiscli - physiologische Untersuchungen, darm; die zweite die Oeflnungen der Harnleiter und die Oeffnungen der Säulengänge, die an den nach aussen Waizen gelegenen beßaden; die sich dritte die Bursa Fabricii auf. Die erste Abtheilung ist von der zweiten in der durch eine schwache Andeutung einer Falte getrennt, die nach aussen stärker wird, Mitte der oberen Wand so dass die Papillen von einem klappenartigen Vorsprun- ge Die zweite und unifasst erscheinen. lung sind durch eine breite Klappe, der oberen Wand stark ist, drille Abthei- die besonders an geschieden. Die dritte Ab- am vorderen Ende der oberen Wand die Oeifnung der Bursa, ist dickhäutig und besonders an der oberen Wand wulstig. Die Bursa ist ungefähr 3 Linien theilung zeigt weit hohl, erstreckt sich aber ausserdem noch 5 bis 6 Linien weit nach vorn, aber als ein dünnhäutiger, nur aus verdichtetem Zellgewebe bestehender undurchbohrter Körper. die nur 2) Beim Kapaune sind die Theile gerade so Warzen in der zweiten Abtlieilung schwächer. 3) Bei der Henne (Gallina gallinacea) zeigen dA ; Raum erste und der ten. Im zweiten llaume die OefFnung dritte auch keine Verschiedenhei- erscheint an der linken Seite der Scheide. Bei einer Henne , die mit der Schale schon bekleidetes Ei im Uterus hat, die erste Abtheilung der falls ein ist Kloake von der zweiten eben- nur durch' eine Falte gesondert, die aber nach der linken Seite sehr stark wird und sich nach unten und rechts ebenfalls erstreckt. breit, 54- Linien, hoch, Die Ocll'nung ist 6f Linien mit einem wulstigen vorspringen- den Bande umgeben, der nach hinten in die Klappe übergeht, welche die zweite und dritte Abtheilung der quoruiidam animalium venas abdominales, praecipue renales. Berolini 182S. 8. vorzüglich über das Schlagadersystcm der Vögel. 443 Die Scheide ist 1 Zoll 6 Linien lang, mit vielen aber schwachen Längsfalten versehen. Der Ulerus ragt oben mit einem 3 Linien breiten klappenDer Uterus artigen ^ Ursprünge in die Scheide hinein. Kloake scheiden. 3 Zoll 9 Linien lang, hat stärkere Falten als die ist durch keinen ^'orsprung von der Tuba geschieden. Die Tuba ist 11 Zoll 8 Linien lang. Die Falist Scheide, des Ulerus ten der Tuba mehr Tuba zeigt sich 3 Zoll 8 Linien vom vorderen Ende des Uterus eine schmale entfernt Stelle, ten wo sind fast In schief. die longitudinell, die der Wände dünnhäutig sind, so dass die Fal- durch einen kreisförmigen Strich unterbrochen er- scheinen. Die Art. niesomctrii anterior giebt zuerst einen bedeutenden Z«eig für den vorderen Theil des rechten Mcsometriuni, verläuft hierauf bis sie die Tuba fast erreicht, giebt noch einige schwächere Zweige zum rechten Mesometriura, die auch mit der Art. niesomctrii pound geht 4 Zoll vom freien an der hinleren Fläche derselben von rechts nach links und theilt sich hier in die sterior dextra anastoniosiren, Ende der Tuba entfernt Art. mesometrii sinistra anterior verläuft nach vorn bis tere bis Ktra zum zum Uterus, wo und posterior. Erstere Ende der Tuba, letz- freien mit der Art. uterina sini' sie anastoniosirt. Die Art. mesometrii posterior, ein nalis posterior sinistra, giebt nach vorn als Art. der linken Seite mesometrii posterior dextra verläuft, wo bis zu der Stelle, Ast der Art. reZweig, der zuerst einen die Art. mesometrii sinistra hinübergeht, entsendet nach hierauf noch Zweige an das hintere- Ende des Mesomelrium dextrum, erreicht den Ulerus etwas hinter seinem vorderen viele Ende und anzusehen. ist nun als Art. uterina anterior communis Sie entsendet hier gleich eine starke Art. uterina anterior sinistra, welche eine Art. uterina supe- 446 Anatomisch • phj'siologische Untersuchungen, rior, die nach hinten geht, abgiebt, dann weiter nach vorn verlauft, abschickt, Zweige an die die mit linlie Seite des Uterus der Art. uterina posterior sinistra anastomosiren, und zuletzt in einen Zweig sich verliert, der mit dem hinteren Aste der Art. mesometrii posterior sich verbindet. Die Art. uterina anterior dextra, ein Ast der Art. pudenda dextra, theilt sich in viele Zweige, die sich besonders an der rechten Seite des vorderen Endes des Uterus ausbreiten, mit den Zweigen der Art. uterina anterior sinistra und posterior dextra anastomosiren. Die Art. pudenda sinistra entsendet zuerst eine Art. uterina superior, die auf der oberen Fläche des Uterus von hin- ten nach vorn geht, dann einen Muskelast, hierauf die die vom hinteren Theile des Uterus sehr stark nach rechts und vorn hinläuft, Art. uterina posterior dextra, sodann einen Zweig zum hintersten Ende der Vagina, darauf eine Art. vaginalis superior, die an der linken Seite der Vagina nach vorn geht bis zur VaginalporJede Art. pution des Uterus und sich hier verzweigt. denda interna giebt weiter nach hinten einen Zweig, der neben dem Ureter nach hinten geht und sich vertheilt unter der Haut der oberen AVand der driden Abtheilung der Kloake, verläuft hierauf nach unten und hinten zur Seile der Kloake, theilt sich nach unten in zwei Aeste, die nahe an einander liegen, hintersten Endes an der unteren Fläche des der Kloake mit denen der entgegen- gesetzten Seite anastomosiren und als Andeutung der Corpora cavernosa anzusehen Beim Hahne geht das sind. hinterste Ende der Art. 'pu- Corpora cavernosa über, die zur Seite der mittleren Abtheilung der Kloake über den Samenbläschen und den Papillen liegen, aus den feinsten Verzweigungen des hintersten Endes der Art. denda interna in die stari\en pudenda bestehen und noch kleine Zweige zum hin- vurzüglich über das Schlagadersystem der Vogel. tersten Ende der Kloake .wieder aus 447 sich hervorgehen lassen. Beim Kapaune gegen, aber viel sind die Corpora cavernosa auch zu- schwächer Bei einem Hahne, als den ich beim Hahne. in der Mitte des Som- mers zerg;lipderte, wie die Testikel den höchsten Grad der Ausbildung erreicht hatten, fand ich folgende Abweichung. Die Barsa Fabricii war ganz geschlossen, so dass das hinterste Ende, welches in die hintere Abtheilung der Kloake sonst einmündet, dasselbe zellhäutige Ansehen wie der vordere Theil hat. An ihrem äussersten hinteren Ende geht aber die geschlossene Bursa in einen fast i- l^J- Linien langen, an seiner Basis ungefähr Linien breiten, gegen die Spitze etwas schmäler wer- denden, in der Mitte seiner unteren Fläche eine schwache Rinne zeigenden , frei in die dritte Abtheilung der Kloake vorragenden, von der Klappe, die die mittlere und hintere Abtheihing scheidet, bedeckftn Zipfel über. Drei Linien von ihrem hinteren Ende besitzt die geschlossene Bursa in ihrer Substanz einen compacten lin.<ienfürmigen Körper, der beim Durchschnitte aus Gefässzweigen zu bestehen scheint. dieser Stelle der Bursa kann Bis zum Seitenrande ich einen starken Artcrien- pudenda interna verfolgen, der sich wahrjenen linsenförmigen Körper verzweigt. Dieser Arterienast findet sich auch sonst, sowohl beim männlichen als weiblichen ausgewachsenen Tbiere, ist ast der Art. scheinlich in aber schwache!-; auch habe ich ihn sonst nie bis zur Bursa selbst verfolgen können, sondern nur an die Kloake «ich verzweigen sehen. Bei einem vier Wochen alten Hahne ist die Bursa Fabricii .0 Linien lang einen drüsigen Bau. n^h gM hohl; als in die Mündungen .3 Wände zeigen der ganzen Länge Linien breit; die Die Bursa fallige ist Höhle führen der Driisenwände. feine Oeltnun- Corpora caver- 448 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, nosa sehe ich noch nicht, obgleich die Arterien des übrigen Körpers sonst gut gefüllt mit der Wachsmasse, und die Testikel deutlich die zu erkennen Bei der Nebelkrähe 4) Warzen sind. finde ich im alten Männchen der OefFnungen der Samengänge deutlich. Die Bursa Fabricii ist geschlossen, hat ein zusammen- gefallenes, zellhäutiges Ansehen, keine Höhle, ist 6 Li- nien lang, endet nach vorn spitz. beträgt 2 Linien. Beim jungen, Ihre grösste Breite einige Monate alten Thiere ist sie 1 Zoll lang, hat ungefähr die Gestalt eines menschlichen Uterus, ist an ihrem vorderen Ende 94 Linien, an ihrem hinteren 2 Linien breit. Die Wände sind etwas über 1 Linie dick; sie bestehen aus lauter Acinis, die leicht von aussen, sowohl wie von innen zu Im Inneren der weiten Höhle erkennt Vorsprünge der inneren Haut, welche bald grössere, bald kleinere Taschen bilden, in welche die Drüsenöft'nungefc der Wände einmünden. Die erste und zweite Abtheilung der Kloake sind wie die zweite und dritte durch eine deutliche Klappe geschieden. 5) Bei der jungen Dohle ist die erste und die zweite Die Klappe Abtheilung der Kloake wenig geschieden. erkennen man sind. viele zwischen der zweiten und dritten Abtheilung Die Bursa ist eine weite, mit drüsigen ist breit. Wänden verse- hene, 11 Linien lange Höhle. Beim männlichen alten Thiere Warzen, an denen sich die Samengänge öffnen, sehr deutlich. Bei einer weiblichen Taube fand 6) Bei der Taube. sind die ich einen rechten Oviduct, der 4 Linien lang, hohl, mit einen Ende frei und blind aufhörte;^ mit dem anderen durch eine Oeft'nung von der Grösse eines Steck- dem nadelkopfes in die rechte Seite der zweiten .Vbllieilung der Kloake einmündete. Spur einer Bursa finde ich beint männlichen alten Thiere und bei zwei allen weiblichen, ausser einer fast haarfeinen schwachen, gleich blind 449 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. geschlossenen Vertiefung hinter der Klappe, welche die zweite von der dritten Ahtheilong der Kloake scheidet, nicht. 7) Bei der jungen Rohrdommel ist die Bursa 7 Linien lang, die Höhle geräumig, mit einer engeren Oeff- nung versehen Wände drüsig. 8) Bei einem allen weiblichen, im August getSdteten kurzohrigen Ohrkauze, «o der linke Oviduct noch ; ziemlich weit, das Ovariuni ziemlich stark erscheint, ist auch der rechte Oviduct zugegen, aber so unbedeutend, dass ich eine Borste kaum 2 Linien tief einführen kann. Die und zweite Abtheilung der Scheide erste ist durch eine Klappe nicht geschieden, wohl aber die zweite und dritte. Die dritte Abtheilung ist weit, zeigt aber die Ocft'nung der Bursa nicht. 9) Beim jungen Mäusebussard ist die Bursa in einem Thiere lOy Linien, im anderen 1 Zoll 2 Linien lang, eine weite geräumige drüsige Höhle, gere Oeffnung die durch eine en- Abtheilung der Kloake führt. Bei einem weiblichen Thiere, in die hintere Bei der Hausente. welche noch vor kurzem ein Ei gelegt hat, ist die Klappe zwischen der vorderen und mittleren Ablheilung der Kloake breit wulstig und turgescirend. , In der mittle- ren Abtheilung erscheinen nach aussen von den Oetinungen der Ureteren die Oeflhungen der Eileiter. Die des rechten von der Grösse einer Linse führt in einen 6} Linien langen, vorn blind und Kanal. frei endenden hohlen Die Oeffnung der Scheide oder des hinteren Endes de« linken \erläuft 1 Zoll fast rechtwinklige läuft 1 Zoll .'t Eileiters ist weit; 5 Linien nach vorn, Krümmung nach die Scheide selbst macht dann eine der linken Seite, ver- Linien lang, ehe sie den Uterus erreicht. Die Länge des Uterus beträgt 2 Zoll. Drei Zoll ß Linien entfernt vom \ordcren Ende des Uleiii.s bemerkt niaa eine dünnhäutigere, 1^ l^inien breite Stelle, UtcktU Arcliir f. Auat. u. i'\>y». lS2il. wo Wi die Fal- 450 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, ten der inneren Haut der Tuba Die Tuba sind. noch 7 Zoll. iiiisst In von hier kreisförmig unterbrochen bis zu ihrem freien Ende der hinteren Abtheilung der Kloake bemerkt man an jeder Seile drei kleine blinde Taschen. Die Bursa Fabricii ist 1 Zoll lang; doch kana ich die Borste nur 6 Linien tief einführen. Beim männlichen Thiere sind die Corpora cavernosa stark, liegen von einander getrennt hinter den Papillen Der Penis geht der mittleren Ahtheilung der Kloake. mit seiner Basis nach links und oben zur oberen Wand der hinteren Abtheilung der Kloake, indem seine Basis hier zum Theil die Klappe, welche die mittlere und hin- tere Abtheihing scheidet, zurückdrängt, so dass sie fast verstrichen erscheint, Wand zum Theil die Wulst der oberen Die Bursa der hinleren Abtheilung mit einninniit. Fabricii ist 9 Linien lang, ihre Oeffnung, sehr fein, en- det bald blind, so dass eine Borste nur dringt. i- Linie tief ein- In der Mitte besitzt sie aber wieder eine l-f Linien lange, nach vorn und nach hinten geschlossene Von der Spitze der Bursa geht ein fadenförmiHöhle. ger Zipfel ab, der nichts als eine feine Arterie ist, die aus der Art. pudenda sinistra kommt, und deren Anfang ich injicirt habe. Die pact, fast knorpelartig. Kloake zeigen sich Wände der Bursa sind sehr com- In der hinteren Abtheilung der an jeder Seite auch die kleinen drei blinden Taschen. Erklärung der Abbildungen. Männlicher Podiceps subcristatus. Die Briisthohle und die Bauchhöhle sind geöffnet, die Eingeweide Fig. 1. herausgenommen. Die Arterien sind injicirt. A.A. Die Flügel. B. Der Steiss. CC. Die Füsse. D. Der Mastdarm. E. Der grosse Brustmuskel der rechten Seite. F. Der grosse Biustmuskel der linken Seite, vom Torzäglich über das Schlagadersyetem der Vügel 451 Brustbeine gelöst und zurück gelegt, so dass man den Verlauf der Fortsetzung der Arteria thoracica sieht. G. Muskelpartie die auf dem aufgehobenen Schlüssel, beine der linken Seite liegt. H. Der untere Tiieil des Halses; die Muskeln der vorderen Fläche sind entfernt, so dass die Processus spinosi anteriores erscheinen, durch deren Kanal die Art. carotis primaria geht. /. Der obere Theil des Halses von vorn noch von Muskeln bedeckt. K.K.K. Die Luftröhre. L.L. Die Speiseröhre. b. Der rechte Truncus, der a. Der Aortenursprung, und die den Bogen Der linke Truncus der Aorla, oder die Art. subclavia sinistra. fj^. Die Aorta descendens. gg. Die Arteriae ischiadicae. h Die Art coeliaca. t. Die Art. niesenterica anterior, kk. Die Hom.m.m.m. Die Arteriae den. II. Die Arteriae crurales. o.o. Muskel:is(e epigasiricae. n. Die Art. sacra media, aus der .\rt. Sacra media, p. Die Art. mesenlerica posterior, q q. Die Arteriae hypogastricae. r. Die Art. coccygea communis, die sich gleich in drei Aeste spalt. Die Art. carotis primaria an ihrem Ursprünge tet, aus dem linken Truncus. t. Der gemeinschaftliche Stamm, der sich in die Art. cutanea colli anterior v.v.v., und in die Art. oesophagea anterior u spaltet, wto. Arteric, welche die Art. vertebralis, transversa colli und cutanea sich in die rechte Art. subclavia c, d bildende Aorta posterior colli lateralis theilt. e. der linken Seite abgiebt. x. Arterienstamm, der aus der Art. subclavia dextra entspringt, an der Stel- wo an der linken Seite die .'\rt. carotis primaria hervorkommt, y. Arteria oesophagea adscendeng posterior. X. Die Art. transversa colli dextra. Die Stelle, wo die Art. transversa colli in den 1. le, hinteren Zweig und 2.2. Die »ich spaltet. in die Art. cutanea colli lateralis Art. cutaneae colli laterales. 3.3.3. Die Arterienbogen am oberen Halsende. 4. Bogen, gebildet durch Vereinigung des oberen Endes des Stammes 29 \ • • 452 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, colli anterior mit der Art. occipilalis. Vereinigung des letzten Bogens der Art. cutanea colli anterior mit einem Zweige aus der Art. thyreoidea su- der Art. cnlanea 5. 6. Die Art, carotis externa, %vo sie hinter dem Zungenbeine 7 aus der Tiefe hervorkommt. 8. Die Art. Die Art. subungualis dextra. snblingualis sinisfra. perior. 10. Der durch beide Subüngualarterien 11. die sich in die 1.3. gebildete einfa- Die Art. submcntalis der Unken Seite, zurückgeschlagene Haut verzweigt. 12 und che Stamm. Haupläste aus der Arl. thyreoidea superior. 14.14. Durchbohrende Aeste der Art. thofacica anterior, die in 15.15. Durchbohrende Aeste aus det die Haut gehen. Art. thoracica posterior, Briitorganes gehen. die 16 16 zum 16. vorderen Tiieile des Die Art cutanea abdouii- 17. Der Zweig aus der Art. suralis posterior, der zum Brütorgane geht. 18. Der Zweig aus der Art. pudenda interna, der zum hintersten Ende des Briitorganes geht. 19.19. Die Vena cutanea abdominis der linnis. ken Seite mit ihren Verzweigungen. 31. sinisira. laris 20. Die Art. axil- Art. thoracica anterior sinistra. Art. thoracica posterior sinistra. 2.3. Art cutanea abdo- Die Processus spinosi anteriotes der 23. Die unter dem untersten Processus spi- 24.24.24.24. uiinis. Halswirbel. nosus anterior entspringende Arterie, die mit der Carotis hinter diesem Processus aufsteigt, und erst bei 26 unterhalb des zweiten Processus sich in zwei Seilenäsle spaltet. 27 27. Arterien, die gleich doppelt aus der Caunter dem dritten und vierten Processus rotis primaria spinosus anterior entspringen. Fig. crislatus so dass sieht. 2. in man Kecble Seite des Kopfes von Podiceps subnatürlicher Grösse. Die Haut Die Cornea und der Knochenring mit den Feuclr Auges sind ebenfalls forlgenommen, daher tigkeiten des man ist entfernt, die oberfliichlichen ausgearbeiteten Arterien in das Innere des Bulbus blickt. Torzüglich über dds .Schlagadersysteoi der Vugel. 453 b. Der Fächer im a. Das Rete luirabile faciale. Auge nach der äusseren Seite zurückgelegt, c.c. Die Arteiia facialis, d. Art. subcutanea maxillae inferioris. Zweig, der zum äusseren Gehörgange geht. f. Zweig, der zur Haut an die Wurzel des Schnabels geht. Fig. 3. Die hintere Fläche des rechteo Augapfel« vun Podiceps subcristatus. a. Die Art. ophthalraica an der äusseren Seite deii Sehnerven ctrfa.s in die Höhe gehoben, damit das Wune. dernetz b des Fächers sichtbar wird. d. Die .Vrteria ophthalmica, nervm sich in c. Der Sehnerv. an der inneren Seile des Seh- mehrere Zweige iheilend, die als Arte- riae ciliares internae die Scierolica durchbohren. Fig. 4. Die hinlere Flä4:he des linken Auges von Fulica atra. a.a. Diu OeBnung der Sclerotica, durch welche die Venen aus dem Bulbus hervorkommen, b. Die Sehnerveospalte der Sclerotica. c. Der obere, d. der untere Abschnitt der Sehnervenspalle, vom blulroiben Ringe um- geben. Fig. 5. Die hintere Abtheilung des Bauches eines männlichen l'odiceps subcristatus, die Muskeln, die innere Fläche der Haut und vorzüglich die Nerven darKtellend. Die Haut des Rauches hin zurückgeschlagen. ist nach beiden Seiten Nur an der reuhtea Seile sind die Thelle ausgeführt. ua. Die Rauchrnuskeln. dem b b.b b. Die die Kippen mit Brustbeine verbindenden Knochenslücke, und Lumbarnerven. Intercoslal- c.c.c.c.e.c. d d d. Unterschenkel. Der dem Brülorgane zunächst liegende Theil d«r Haut, an diNsen iniit-rfn Fläche man die starken Federwurz>:lu uii^den Paiiuiculus adiposus erkennt ). JJ. Bducbliiuiiiuu.tkel. isggi!,. Die innere Fläciie der von e e.e.e. ' 1; Mau \ ergleiche die rechte Seite. 454 Anatomisch -physiologische Untcrsuchungeo, Federn entblössten, zum Brütorgane gehörenden Haut. h.hk.h. Vorragende Federn, i. Der Steiss. Fig. status, der Ein Theil des Schädels von Podiceps criden Verlauf der Art. carotis interna enthält. 6. Die Knochenkanäle sind aufgebrochen. o. Die Stelle, wo die Art. carotis interna in ihren Kanal tritt, b. Der äussere Ast der Art, carotis interna, der am äusseren Rande der Fenestra ovalis verläuft, c. Die Art. ophthalmica; d. besonderer Ast, der durch einen eigenen Kanal zum Hinterhaupte geht. e. Zweig des inneren Astes, der wieder an die äussere Grundfläche des Schädels zurückkehrt. Fig. 7. Die innere Schädelgrundfläche der Taube. Die zu einem Stamme verschmolzenen Hirnschlagadern in ihrer natürlichen Lage hinter dem Clivus. Die harte Hirnhaut, die sie von oben bedeckt, ist entfernt. c.c. Die beiden vor dem Clivus getrennt b. Der Clivus. hervortretenden Hirnschlagadern, d.d. Die Hirnschlagadern, wie sie durch besondere OefFnungen vor den Sehnerven aus der Schädelhöhle in die Augenhöhlen gehen, nachdem sie dem Gehirne seine Zweige abgegeben haben. Fig. 8. Aeussere Schädelgrundfläche von Strix dasypiis. Man sieht hier besonders die Erweiterungen und Zusamnienziehungen der Carotiden. u.a. Art. carotides communes. b.b. Die Stellen, wo a. sich die Art. car. spalten, c c. comm. in die äusseren und inneren Art. carotides internae. d d. Art. linguales. Hautzweige zur Ohrgegend, ff. Art. palatinae. Fig. 9. Ein Theil der äusseren Schädelgrundfläche von Strix dasypus, um den weiteren Verlauf der Art. e.e. carotis interna zu zeigen, a.a. Die Eintrittsstelle der in- b. Der äussere Ast Der innere Ast an derselben neren Carotiden in die Schlafbeine, an der rechten Seite, c. dd. Die an die äussere Schädelgrundfläche zurückkommenden Zweige, e.e. Der weitere Verlauf der Seite, 455 Turzüglicli übev «las Selüagadei'jyjteni der Vogtl. inneren Aeste, indem sie der Mittellinie entgegenstreben, durch die aufgebrochenen Knochenkanäle durchschim- mernd, Der f. für beide verschmolzenen Arterien be- stimmte einfache Knochenkanal, der an die innere Schädelgrundfläche führt. Der Kanal für den äusseren Ast der rechten Seite, so wie für den Anfang des inneren Astes derselben Seile ist aufgebrochen. An der Unken Seite ist dies nicht ge- schehen. Fig. 10. Die Hirnschlagadern von Sfrix dasypus, wie sie sich nähern , vereinigen und wieder trennen. a.a. Die noch getrennten Aeste, indem sie der Verei- entgegengehen, nigung b. Ae.ste, indem Fig. 11. sie c.c. zum Gehirn Die wieder getrennten in die Höhe gehen. Die linke Hälfte des Briitorganes von Fu- licu atra. a a.a. Die innere Fläche der von Federn und vom Panniculus adiposus entblössten Brust- nnd Bauchhaut, mit der das Thier brütet, h.h.h. Die innere Fläche der dem Brütorgane zunächst gelegenen Haut, an der man die Wurzeln der Federn erkennt, muskel. c. c Der BauchbautRand c. dd.d.d. Die Zellhaut, welche den oberen des Bauchhautmuskels an den Seitentheil des Rumpfes e.e.e. Aponeurotischer Theil der Bauchmuskeln. heftet, Die Spitze des Schamheines, gg. Schiefer Bauchmusi.i. Bauchhaut oder Brütarterie, welche Ä, After, den grossen Brustmuskel /./. durchbohrt, k.k.k.k.k. Inter- J'. kel. costal- und Lumbarnerveo. Fig. 12. Die aufgeschnittene Kloako einer weihli- chen Fulica atra während Mastdarm. /> iheilung der Kloake, d.d.d. li-u iles Brütens. «. Oetfnung des Mastdaruies r. Dickdarm oder Ab- in die crstt- Erste Abtheiluiig di-r Kluppe, welche die erste Ablbeilung von Ablbeilung der Kloake scheidet, grosKcn oder linken Eileiters. J'J", e. Kloako. iler zwei- Oell'nun;; des Oeffnungeu der iiaru- 456 Anatomisch-physiologische Untersuchungen, OefFnung des rechten oder kleinen Eileiters. Klappe , welche die mittlere von der hinteren Ab- leiter. h h. g. theilung scheidet. Fig 13. Die mittlere und hintere Abtheilung der Kloake von demselben Thiere. aa. Die Klappe, welche die vordere Von der mittleren Abtheilung der des rechten, c. Kloake scheidet, b Die Oeffnung die Oefiniing des linken Eileiters, d.dd. Die hintere Abtheilung der Kloake, e e.e. Die Klappe, welche die mittlere von der hinteren Abiheilung scheidet, y! Oeifnung der Bursa Fabricii. g. Gefässkranz im Umfange der Oeffnung der Bursa durch die Haut der dritten Abtheilung durchschimmernd. Fig. 14. Ansicht der unteren Flüche der Kloake einer weiblichen Fulica alra, welche ein mit der Kalk- schale bekleidetes Ei im Uterus hatte. a. Die Kloake, c. Der rechte D'e linke Scheide nach vorn Gefässkranz im Umfange des hinteren Der Mastdarm, oder kleine Eileiter, abgeschnitten, e. b. d. Endes der Kloake. Fig. 15. Die Kloake der weiblichen brütenden Fu- von oben dargestellt. ff. Der Mastdarm, b. Die Scheide oder das hintere Ende des linken Oviducts. c.c. Die Bursa Fabricii. d.d.d.d. lica atru Die lliirnleiter. e. Der rechte oder kleine Die Afteröfthung. Fig. 16. Eileiter. J". Die mittlere und hintere Abtheilung der weiblichen Fulica atra, die im Uterus ein mit der Kalkschale bekleidetes Ei halte. aa. Die Klappe, welche die mittlere und hintere Abiheilung der Kloake scheidet, b. Die Oeffnung der Scheide oder des hinleren Endes des linken Eileiters. c. Die Oeffnung des rechten Eileiters. Zwischen beiden man die Oeffnnngen der Harnleiter. sieht 457 vorzüglich über das Sclilagadersystem der Vögel. F i Die zweite und g. 17. dritte Abtheilung der Kloa- ke einer männlichen Fulica atra. a a. Die Papillen. Zwischen ihnen sieht man die Oefl'nungen der Harnleiter, b. Die hintere Abtheilung der Kloake. Fig. 18. Das Gefässnetz aus Zweigen der Art. pudendae gebildet, welches in dem Wulste der oberen Wand der hinteren Abiheilung von Fulica atra liegt. aa. Die Zweige aus den Art. pudendis, die das Netz bilden, b.b. Die Zweige, die weiter gehen, um sich mit den Fortsetzungen der Art. pudendae wieder i zu verbinden, welche den Kranz im Umfange des hinteren Endes der Kloake bilden, c.c. Die Fortsetzungen der Art. pudendae, die sich mit den Zweigen b.b. verbinden und den Kranz d.d. (vergl. Fig. Die Bursa Fabricii 14. e.) bilden. Grösse von der männlichen Fulica atra. Fig. 20. Die Beckenartcrien des Haushahnes, a. Die Aorta, bb. Die Art. crurales; c c. deren FortsetzunFig. 19. in natürlicher ddd.d. Die Art. epigastricae und ihre Zweige. gen, e.e.e. Rarai sacrales. nales posteriores, BBCralis media, cygea communis, culares. o o. f.f. Art. ischiadicae. h.h. Art. k. gg. Art. renales anteriores, Art. mesenterica posterior. m /. i.i. re- Art. Art. coc- m. Art. hypogastricae. n n. Ilami mus- Corpora cavernosa. p. Kloake, q. After- ötfnung. Die Kloake vom Kapaune. Die Art. pudendae internae. b b. Die Corpora cavernosa. c. Die Kloake, d. Die Aflerspake. Fig. 2'.?. Die Kloake eines Haushahncs geöffnet, an der die oben beschriebene Abweichung dargestellt ist. a.aa. Die miniere Ablhcilung. b. Die vordere Abtheilung. c.c. Diu Kl,i|)pen, hinter denen die Papillen dd. mit den OcnViuiigeii der Samengiingc liegen, c.e. Die Klappe zwischen der mittleren und hinteren AblhciFig. 21. u.a. 258 Anatomisch -physiologische Untersuchuagen, lung nach vorn zurückgelegt, f. Die hintere Abtheilung der Kloake, g. Der vorragende Zipfel der Bursa Fabricii. Fig. 23. Die Bursa Fabricii desselben Thieres ih'' Länge nach dargestellt. u.a. Die Arterien, die zu den Seitenrändern gehen. Der vorragende Zipfel, c. Der linsenförmige com- rer ganzen b. pacte Körper. F i g. 24. Der frei vorragende Zipfel der Bursa, der die verschlossene Oeflnung der Bursa bedeckt, zuriiok- Die hintere schwach gerinnte Fläche des Zipfels, h. Die Vertiefung hinter dem Zipfel. Fig. 25. Die Kloake einer weiblichen Henne, welgelegt. a. che ein mit der Eischale bekleidetes Ei im Uterus hatte, unaufgeschnitten von unten dargestellt. u.a. in Die Art. pudendae internae. h.h Die Zweige, sie übergehen, die den als Andeutung der welche Zellkörper zu betrachtenden Gefässkranz tere Ende der Klonke bilden, d. um Die untere das hin- Wand der Die Afterötfnung. Fig. 26. Die Kloake, der Uterus und die Scheide einer Henne, welche am 19ten Tage des Brütens getödtet wurde, von oben dargestellt. h. Die Kloake, c. Der Ulerus. o. Der Mastdarm, e. Der gerade d. Der gekrümmte Theil der Scheide, g-. Die AfterThoil derselben, f. Die Bursa Fabricii. öffnung, h. Die Art. mesenterica posterior, ii. Die Art. pudendae internae. k Art. uterina posterior. /. Art. vaginalis, mm. Starke Zweige der Art. pudendae, die zur Kloake gehen (die beim jüngeren Thiere sich besonders an die Bursa Fübricii verzweigen), n.n. Die Harnleiter, o o. Zweige der Art. pudendae internae, die sich in die Wulst der oberen Wand der hinteren Abtheiluiig der Kloake verzweigen. Fig. 27. Die Kloake eines männlichen Poditfeps Kloake, c. 459 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. von nuten dargestellt, a. Der Mastdarm, b. Die Kloake, c. Die Afteröflnung. d. Die Klappe der unteren Wand, welche die hintere Abtheilung der Kloake von der AfterötFnung trennt, die durch die äussere Oeffnung sichtbar wird. e.e. Die Enden der Art. epigastricae. ff. Die Corpora cavernosa. Fig. 28. Die untere Fläche des Vormagens und sabcristatas nnaufgeschnitten Magens von Fulica atra. o. Der '\'ormagen. b.b. Die untere Magensehne, Die Art. gastrica inferior, arterie, f. g. Starker e.e.e. Die Fortsetzung der Art. gastrica inferior. Zweig, der die Sehne durchbohrt und in die Substanz des Magens dringt, teren c. Die rechte Magenrand- Endes der Art. h. Rechter Zweig des hin- gastrica inferior, der sich mit der rechten Magenrandarterie verbindet, i. Linker Zweig des hinteren Endes der Art. gastrica inferior, der linken Magenrandarterie verbindet, der sich mit k.k.k. Die linke Magenrandarterie. Fig. 29. Die obere Fläche des Vormagens und gens von Fulica atra. C. A.A. Der Vormagen. Dag Duodenum. a. terien, Die Art. coeliaca. deren eine aus Ma- B.B. Die obere Magensehne. b.b. Die oberen Vormagenar- dem Stamme der Art. coeliaca, Magenrandes entspringt, die beide sicii unter einander verbinden, c.c. Die Arterie des rechten Magenrandes, d. Die abgeschnittene Art. lienali.s. e. Die abgeschnittene Art. hepatica dextia, f. Die Erweiterung der Art. coeliaca, indem sie sich in die Art. pancrealico-duodenalis g. und die Arterie der die andere aus der Artertc des linken oberen Magenfläche hin \ erläuft und Fig. 30. h. spaltet, t.t. Zweig, der hinter dem dem Duodenum nach Pylorus und unter der rechten Seite den .Magen dringt. Der Unterschenkel und der Tarsus von in Podicepa cristatus. 460 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, a. Der Tarsus, d. Kniescheibenfortsatz, Die Art. popIitea, wo h. sie Die Tibia. c. Der durch die Oefl'nung zwischen der Tibia und Fibula nach vorn kommt und gleich wieder an die hintere Fläche des Unterschenkels zurückkehrt, e. Der Zweig, der an der äusseren Seite des Kntescheibenfortsatzes in die Höl^e steigt, f. Star- Verbindungszweig zum Wundernetze, h. Die Art. peronaea, indem sie an die vordere Fläche des Unterschenkels gelangt, i. Die Art. tibialis anterior, indem sie an die vordere Fläche /; k. «lus Unterschenkels gelangt. Das Wundernetz. /./. Die Art. tarsea. m. Die Stelle, wo die Art. tarsea durch die Oeffnung des unteren Endes des Tarsus nach hinker abgeschnittener Muskelzweig, g. ten geht. Fig. 31. Die hintere Fläche des Augapfels vom weissen Storche. Die Art. ophthalmica an der äusseren Seite des h. Die Stelle, wo sie zwischen dem Musculus rectus oculi internus und M. obliquus superior zur inneren Wand der Augenhöhle geht. c. Das Rete niiiabile d. des Fächern an der äusseren Seile des Sehnerven a. Sehnerven, Das Hete niirabilc an der inneren Seite des Bulbus, aus dem die Art. ciliares posteriores internae kommen, e. Der Nervus opticus, f. Der pyratuidenförmige, g. der \iereckige Muskel zur Bewegung der Nickhaut. h. Die Sehne des pyramidenförmigen Muskels, t. Der untere gerade Muskel des Auges, k. der äussere, /. der obere, m. Der obere, o. N. der innere gerade Augenmuskel, der untere schiefe Augenmuskel. Fig. 32. Der Fächer aus dem Auge von Falco apivorus mit der starken Arterie, die an der Grundfläche des Fächers verläuft und den vielen aus ihr entspringenden , zu den einzeluen Falten gehenden Zweigen. 46t vorzüglich über das Schlagadersyatem der Vögel. Anatotnische Bemerkungen. §• 1. Ueber die Schlagadern des Halses und Kopfes der Vögel. SIeckeP) stellt folgende Reihe von Bildungen der Carotiden in gemeinschaftlichen Ursprung und Verlauf Zwei 1) Beziehung auf ihren fest: genieinschafiliche Carotiden entspringen ge- trennt und verlaufen getrennt. Zwei getrennt entspringende gemeinschaftliche 2) Carotiden vereinigen sich zu einem gemeinschaftlichen oben wieder sich nach Stamme, der in die beiden Ar- terien spaltet. Es entspringt nur eine gemeinschaftliche Caro- 3) tis, oben sich die nach zwei gemeinschaftliche Caro- in tiden spaltet. Die Hanptbildungen, welche A'jV^cA dem Unterschiede, dieselben, nur mit zwei getheilt Es a) ist, ') angiebt, sind dass die dritte in nämlich: entspringt die gemeinschaftliche Carotis auf der rechten Seite und fehlt an der linken sie entspringt b) an der linken und fehlt an der rech- ten Seite. Die zweite Bildung ist von Stecket entdeckt und von Nitteh bestätigt bei der Rohrdommel. Aus der gegebenen Beschreibung der Schlagadern dieses Thieres erhellt, dass ich den Verlauf der gemeinschaftlichen Carotiden anders als Meckel und Nilach fand. Ich habe V) Archiv für Anatomie und Phyuiolo-pc. 1826. S. 158. de avium arteria carotide communi. Halae %) UbsiTvatiunes 18:19. 4. 1>. ». 462 Anatomisch • physiologische Untersuchangeii, zwei junge Thiere dieser Art nntersuclit das eine, welches im August geschossen war, nach vorangegangener ; im September. An letzterem, welhabe ich nur die grösseren Stämme verfolgt; nach er^terem ist die gegebene Beschreibung der Schlagadern. Ich habe in beiden Exemplaren die gemeinschaftlichen Carotiden auf die angegebene Weise verlaufend gefunden; und wollte man auch annehmen, dass ich mich bei dem nicht injicirten getäuscht, dass Injeclion; das zweite ches ich nicht injicirte, ich künstlich den gemeinschaftlichen, in der Mittellinie Stamm von Wurzeln aus der verlaufenden seinen beiden ganzen Länge nach bis zu seinem oberen Ende getrennt habe (was ich , wie ich glaube doch gemerkt haben würde), so lässt doch das zweite Präparat, welches noch auf der Breslauer Anatomie aufbewahrt wird, keinen Zweifel an der Richtigkeit meiner Angabe. Ich habe den Kanal der vorderen Dornfortsätze der Halswiri)el seiner ganzen Länge nach aufgebrochen, und beide, Carotiden der ganzen Länge nach von einander getrennt. , Sie lagen aber in beiden Fällen durch kurzes Zellge- webe so nahe unter einander verbunden, dass ich beim ersten Anblicke auch glaubte einen einfachen mir zu haben. trennt, Stamm vor Aber beide Carotiden sind durchaus ge- nicht einmal durch einen kurzen Querast, oder durch feine Keiserchen unter einander verbunden. Ich bin indessen weit entfernt, die Beobachtung solcher Män- Meckel und JSitsch, in Zweifel ziehen zu wolda ersterer die seinige zweimal, letzterer dreimal machte , und ich will meine Beobachtung gern als die abweichende ansehen allein es wird doch die Behauptung von Niltch, dass Varietäten in Beziehung auf den ner, wie len, ; Verlauf dieser Arterien nicht vorkommen, wenigstens Ardea stellaris geschwächt, wenn die abweichenden bei Bildungen nicht Altersverschiedenheiten sind] Merkwürist überhaupt die Erscheinung, dass bei so vielen dig vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. 463 Vögeln die gemeinschaftlichen Carotiden so nahe an einander eine so bedeutende Strecke verlaufen, ohne sich zu verbinden oder zu verschmelzen, während iiire Zweige, B. die Art. sublinguales, palatinae, cerebra- z. so wie sie an einander in die Mittellinie les, kommen, sich auch gewöhnlich gleich vereinigen. wo Die Bildung, Carotis in nur die rechte gemeinschaftliche der Mittellinie an der vorderen Fläche der Halswirbel aufwärts steigt, während die linke weit von ihr entfernt unter der hat Ai'/jrcA läuft, ') Haut zur Seite des Halses ver- entdeckt bei Psittacus macavuanna, ochrocephalus, erithacus, leucocephalus, canicularis und zuerst beschrieben. Ich selbst fand sie, ohne die Un- tersuchungen von iVjVscA zu kennen, bei Psittacus auri- und leucocephalus, die ich durch die Güte meides Herrn Conservator Rotermund au£ capillus nes Freundes dem Breslauer zoologischen Museum zu untersuchen Gelegenheit hatte. Bei Ps. leucocephalus fand ich die linke gemeinschaftliche Carotis weniger weit von der Mittellinie entfernt als bei Ps. auricapillus ^). Es ist diese Bildung insofern interessant, als sie den Uebergang von der Säugethierbildung, wo beide Carotiden an der Seite des Halses aufsteigen, zu der "V'ögelbildung, wo sie an der vorderen Fläche der Halswirbel aufsteigen, macht; 1) 2) weil "es gerade die rechte gemeinschaftliche Ca- rotis ist, die linke wenn welche zuerst die Mittellinie erreicht, während noch an der Seite bleibt, indem man auch, die linke die Mittellinie erreicht hat, doch an der O. p. 10. ich dag Manuscnpt bereits ausgearbeitet, hatte Ich Gelegenheit, auf dem zuulugischen Museum zum zweiten Male 1) A. a. S) Nachdem einen Psittacus leucocephalus zu untersuchen, wie beim ersteren tiuid. wo ich dasselbe 464 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Lage die beider Arterien erkennt, dass die rec}ite früher an vordere Fläche der Halswirbel gelangt indem ist, kürzere oder längere Strecke die rechte von vorn bedeckt, mit x\nsnahme der einzigen die linke stets eine angegebenen Varietät bei der Taube, der linken lag. Vielleicht flndet wo sich die rechte vor noch bei einem oder dem anderen Thiere als Norm, dass die rechte geCarotis zur Seite bleibt, während die meinschaftliche linke die Mittellinie erreicht. Die bei der Taube erwähnte Varietät deutet, wenn auch nur entfernt, darauf hin. Ich möchte glauben, dass die von Meckel und Misch angegebenen Bildungen in folgenden Abstufungen bei den Vögeln vorkommen: 1) Beide gemeinschaftliche Carotiden an den Sei- ten des Halses aufsteigend. ( Bisher nicht gefunden. 2) Die eine in der Mittellinie, die andere zur Seite aufsteigend a) die linke zur Seite des Halses, b) die rechte zur Seite des Halses aufsteigend. ( Letz- tere bisher nicht gefunden.) 3) Beide gemeinschaftliche Carotiden an der vor- deren Fläche der Halswirbel aufsteigend. a) Die linke die rechte von vorn etwas bedeckend. Ä) (Gewöhnliche Bildung.) Die rechte vor der linken liegend. (Bisher nur als Varietät gefunden. 4) Beide zur Mittellinie gehend, zu einem nsch oben wieder in zwei gemeinschaftliche Carotiden sich spaltenden Stamme verschmolzen. «) Beide Arterien stark. b) (Noch vor Die linke schwächer laris '). 1) JBeckel a. a. O. ihrer Verschmelzung gleich nicht gefunden.) als die rechte bei Ardea stel- 465 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. Die rechte schwächer c) als die linke. (Bisher noch nicht gefunden.) 5) Eine einzige Art. carotis communis, die ich Art. car. comm. primaria genannt habe, asymmetrisch an ei- ner Seite entspringend, und dann an der vorderen Fläche der Halswirbel verlaufend. , ff) Aus der rechten b) Aus der Art^ subclavia entspringend bei Phoenicopterus, von Mechel entdeckt. linken Art. subclavia entspringend, ßrt«er und iT/ecÄe^ entdeckt , und von £auer von zuerst beschrieben. Die Bildung 4. d. ist insofern interessant, als sie den Uebergang maciit. Die Bildung 4. c. würde den Uebergang zur Bildung 5. h. machen. Die llautschiagadern des II:iIses der Vögel sind iheils wegen der Federn, die ihn bedecken, und theils vegen iles bedeutenden Halshautinuskels stark entwik- zur Bildung 5. a. So weit kelt. die Untersuchungen bis jetzt reichen, kann man zwei Hauptbildungen 1) unterscheiden. Es sind nur zwei aufsteigende Halshautarterien von Bedeutung zugegen (Art. cutaneae a) colli adscenden- Diese verlaufen: les). Als Art. cutaneae Ardea stcUaris, colli laterales bei cinerea, Ciconia alba, Faico apivorus, Corvus cornix, Gallinula chloropuf. J) Die eine verliiuft als Art. cutanea colli anterior von der linken die andere als Art. cutanea colli posterior, von der rechten Seite au.s der Carotis ; communis kommend, 2) Es sind vorhanden, • fl) vier bei C'olutiiba livia. aufsteigende Ilalshautschlagadern Sie verlaufen auch auf doppelte Weise. Sie verlaufen alle vier an den Seiten des Halses, zwei aber weiter nach vorn, zwi-i weiter narh hinten bei Fnlica atra, MecUeU .Archiv f. .\iiut. Oedicneiuua cicpilanB, Anas u. I'b>». 1823. 30 466 Anatomiscli- physiologische Untersuchangen, Es bosclias. giebt hier zwei Art. ") cataneae colli laterales anteriores Zwei verlaufen i) und zwei posteriores, als Art. cutaneae colli laterales ad- scendentes an den Seilen des Halses in die Höhe,' eine an der vorderen Fläche des Halses als die Art. cnfanea colli anterior, die andere an der hin-i tercn als Art. out. colli posterior beim Hahne, bei Podiceps subcristalus und P. auritns. Interessant ist es, dass auch bei diesen längeren untergeord- neten Zweigen die Arterie der linken Seite weiter nach vorn, die der rechten weiter nach hinten wie bei den Stämmen der Carotiden. liegt, Aufsteigende Speiseröhrschlagadern (Art. oesopha- geae adscendentes gen bis ) giebt es, so weit die Untersuchung jetzt reichen, zwei, höchstens die ner dritten wie bei Oedicnemus. , Andeutung 1) an den Seiten der Speiseröhre in die bei Podiceps auritus, ei- Sie verlaufen Höhe, wie Ardea cinerea; 2) die eine geht vor die andere hinter der Speise- röhre in die Höhe. In ersterem Falle habe ich sie Art. oes. adsc. late.rales, in letzterem Art. oes. adsc. anterior und poste- rior genannt. Findet sich eine Art. oes. anterior und posterior, so giebt es wieder zwei Verschiedenheiten. kommt von der linken Seile, von der rechten. a) Die Art. oes. anter. die posterior Die b) Interessant men kommt von der rechten Seile, von der linken. Art. oes. anter. die posterior ist es, dass auch hier wie bei den Stäm- der Carotiden und den Ilalshautschlagadern die von der rechten Seite kommende Schlagader zahl der Fälle nach hinten, 1) Bauer a. a. O. S. 7. die in der Mehr- von der linken Seite 467 vorzüglich über das Schlagadersystein der Viigel. geht, wie kommende nach vorn z. B. bei Podiceps sub- crislatus, Fulica atra, Ardea stellaris, Falco apivoriis, Galliniila chioropas, Cuculus canorus, Nur Sterna fissipes. Corvus cornix hat sich bisher die andere Bildung gefunden. Interessant ist auch die beschriebene bei Varietät bei der Henne, wo die Art. oes. adsc. sinistra von der rechten Seite kam, und hinter dem Oesophagus zu dessen linken Seite in die Höhe stieg. Die Art. oesoph. descend. scheinen immer aus fast dem der Art. thjreoidea superior entsprechenden Aste zu kommen, wenigstens war es so bei Podiceps, Fulica Ardea cinerea, stellaris, Cuculus canorus, Sterna Anser cincreus, und nur bei Ciconia alba kam an der linken Seite aus dem Stamme der Art. ca- atra, fissipes, sie rotis externa. Die Art. cutaneae colli descendentes (Art. cervica- les descendentes /^awer.), die den adscendentibus entge- gengehen, entspringen: dem Stamme aus 1) den am der gemeinschaftlichen Caroti- oberen Halsende bei Anas boschas '), Anser cinereus; 2) ans der Art. thjreoidea superior bei Fulica atra, Ciconia alba, Ardea stel!ari.s, Colnmba livia; 3) aus der Art. occipilalis bei Oedicnemus. 4) tanea Es finden colli sich an jeder Seite zwei der Art. cu- de.scendens entsprechende Arterien, die eine ans der Art. thyreoidea superior, die andere ans der Art. occipilalis, welche die Enden der .Art. cut. colli anterior und posterior aufnehmen und die letzten Bubcristalus beschriebenen IJogen bilden. len Bogen in der dung 1) am Ende That nierkwürdi;^. a. a. arteriel- des oberen Endes des Ila'ses sind zeigte, nannte sie die Baufr bei l'odiceps Diese O. S. l'iirlUnje, dem Kiemenbogen. ich die Abbil- Spiitere 9. 30* Un- 46S Anatomisch - physiologische Untersuchungen, tcrsuclmngen über die Entwickelung dieser Gefiisse in diesem Tliiere werden Aufsciiluss darüber geben, ob sie von ibnen anzusebpn sind: für jetzt nocb gerade nidit dafür balten, da die Art. cutanea colli posterior iiirpr ganzen Länge nadi in nls Uebcrlileibsel iHÜclite ich sie gleichen Zwischenräumen ähnliche, wenn auch schwä- chere und Iceine Verbindungsbogen bildende Zweige ent- sendet')) u"*! '^Bk der ganzen Länge des Rumpfes nach an diesem Thiere vielfältige Verbindungen der llautarteiien Statt finden. Die Art. carotis communis jeder Seite endet am obeEnde des Halses auf verschiedene Weise. ren, J) Ihr Stamm ohne Bifurcation in eine Casich nur in untergeordnete verläuft externa und interna, rotis Aesle theilend. Tiedemunn^) entdeckte sie bei der Gans, Es zeigt diese hielt sie aber mit Unrecht für allgemein. 13ildung wieder Verschiedenheiten. Die Theilung der Carotis communis gesdiieht, nach- ff) dem die Art. cutanea colli descendens, carotis in- terna und thyreoidea superior abgegeben Art. facialis, lingnalis, palatina ist, in die und einen Hamus muscularis bei Anscr cinereus; in die Art. ihjreoidea superior, occipitalis, Ä) carotis externa und interna bei xVrdca cinerea; in die Art. carotis externa, interna c) occipitalis^) bei 2) Die Art. 1) <carolis und carotis externa Corvus communis interna. uad ia die Art. pica. theilt sich in die Art. Diese Bildung scheint bei Die Verbindung der angegebenen Bogen ist mir zwar mit der Inji'Clionsnmsse zu füllen nicht gelungen; indessen habe ich sie, da ich sie an frischen Thiercn untersuchte, und da die Masse bis unSveit der Verbindungsstelle lich auspräpa^irt. S) Zoologie. 3) Bauer a Bd. a. 2. O. S. S. 583. 9. eingedrungen war, deut- , TOrziiglich über das Sclilagadersystem der Vögel. Weitem zu seyn. diö' hiiufigere Bei Podiceps 469 siibcris>(a- tus, Fulica atra, Strix dasypus, Cuculus canorus, Cico- ni;j alba, Ardea stcllaris, Slerna fissipes, Qedicnemtis, Corvus und Monedula, Anas boschas'), Faico coriiiK apivonis und milvus-) sie bishei' beobachtet. ist Aus den Beschreibungen der Schlagadern von Faica bateo und Callinula chloropus erhellt übrigens, dass aa beiden Seilen verschiedene Bildungen Statt finden köii- Doch nen. bleibt die Entscheidung, was in dieser HinUntersuchungen aufbewahrt. sicht Varietät ist, späteren Die Art. thyreoidea superiqr, entweder ein Ast der Art. carotis coninuinis, oder der Art. car. externa zeigt zwei llaiiptverschiedenheiten 1) Sie entspringt aus einem gemeinschaftlichen Slaniuie mit der Art. lingualis wie bei Podiceps subcristalus, x\rdea stellaris, C'iconia alba, Slryx dasypus, Corvus cornix, Cuculus canorus, Coluraba livia, Ocdicnemus crepilans. 2) Die Art. tiiyreoidea Art. lingualis superior Die Art. Fulica atra, entspringt: occipitaliti cation Statt findet, bei aira, aus der Art. Ardea bosclias, '). 1) aus der Art. carotis communis, U) von der Falco apivo- Anser cinereus, Anas rus, Gallinula chloropus, (jallus galliuaceus entspringt getrennt bei siellaris, wo keine Bifur- Ardea cinerea, Corvus pica; externa bei Podiceps, Fulica Cuculus canorus, Columba livia, car. Sterna fissipes; ' 3) aus der Art. car. interna bei Ciconiaalba, r.ilco apivorus, Strix dasypus, Corvus cornix und Moiicdiil.i, Oedicneiuus, Anser cinereus, Anas boschas. Bauer Bauer j) Bauet O. \\ a. 2) a. a. (>. a. a. a. S, y. U. ü. 11. 470 Anatomisch physiologische Untersuchungen, Bauer ^} hat die merkwürdige Entdeckung gemacht, dass die Art. occipilalis das Ende der Art. vertebralis aufnimmt bei der Ente, der Henne und der Elster. Ich habe bei allen Vögeln, bei denen die Injeclion gelungen war, diese Bildung bestätigt gefunden; höchstens ging ein schwacher Ramus spinaüs zwischen dem Hinterhauptsheine und dem ersten Halswirbel zum Riickenmarke. Mit Recht hat daher Bauer die Angabe Tiedemanns ') berichtigt, der das Ende der Wirbelschlagadern der Vögel wie beim Menschen verlaufend beschreibt. Die Art llngualis zeigt nach der Verschiedenheit der Ausbildupg der Zunge eine grössere oder geringere Stärke. Die Art. subling. verlaufen auf verschiedene Weise. 1) Sie vereinigen sich in der Mittellinie zwischen den Unterkieferästen unter der Haut zu einem gemeinBchafllichcn nach vorn verlaufenden Stamme ^). Dies scheint die gewöhnlichere Bildung zu seyn. 2) Sie verlaufen getrennt nach vorn und treten getrennt in den mittleren Theil des Unterkiefers, z. B. bei Falco apivorus, Galius gallinaceus Die Arterie, welche ich in den Beschreibungen Art. genannt habe, belegt Bauer mit dem Namen Art. facialis maxillaris interna Arterie '). Bauer anfangs stets in hat insofern Recht, als die der Regio maxillaris interna Zweige ertheilt, und auch im geringsten Grade ihrer Ausbildung noch ein Ramu^ maxillaris internus von ihr übrig bleibt. Alverläuft, an die hier gelegenen Theile 1) A. a. O. S. 2) A. a. O. 8. S. 582. 3) Ticdemann a. a. ü. S. 584. 4) Tiedemann belegt dies« .\iteiie mit denisflben Nuiiien «kBauer, allein wie es scheint, hat Tiedenian» die Arterien des Vogclkoj)f«s nicht im Zusammenliange ausgearbeitet. 474 rorziigUch über das Sclilagadersysteui der Vögel lein sie entspricht deshalb nicht der Art. maxillaris iii't terna der Säugethiere, da aus der Art. palatina und aus inneren Aste der Carotis infernH Zweige zur Re- dem gio maxillaris interna gehen, die eben sa conslant sind als die aus der genannten Arterie, üeberdies erhalten des Kopfes weniger nach der Gegend, in die Arterien welcher der Hauptstaium (obgleich dies auch liegt uohl zuweilen geschieht) als nach den Theilen, zu welchen sie sich verzweigen, ihre Benennung; und endlich ver- dienen sie ihre Henennung nicht nach dem geringsten, sondern nach dem höchsten Grade ihrer Ausbildung. höchsten Grade der Ausbildung lis ist im ausgedehntesten Sinne, indem Im aber Art. facia- sie bei Podiceps sie subcristatus eine Arterie entsendet, die unter der Haut des LnlEikiefers, eine, die neben dem Jochbogen nach vorn verläuft, das Rete mirabile fuciale bildet, welches zum äusseren Augenwinkel und dann selbst schief über das Gesicht zum inneren .Vugenwinkel und ziu- Stirn in die Höhe geht. E.s entspringt die Art. facialis: 1) aus der Art. car. connnunis bei Ardea cinerea; 2) aus der Art. car. externa; 3) aus der Art. car. interna. weise ist die allgemeinere; die Die zweite Ursprungszeigte dritte sich bei (.'iconia alba. Die verschiedenen Grade ihrer Ausbildung sind: 1) Sie vertheilt sich nach allen Hichlungeu hin über das Gesicht, bildet das Kele mirabile l'iiciale, endet in Jcr Haut der Naseirwurzel und der Stirn bei l'odiceps subcristatus. 2) Sie gehl bis zur Stirn , giebt Zweig zum üusseren Augenwinkel aticii Kcte mirab. laciale bei (iaihis galliuaceus i) Sie gebt zur Stirn, giebt aber ' I; Bauer u. d. U. S. U. noch einen AndeuUmg des als ), Fidica alra keinen Zweig 472 Anatomisch - physiologische Untersuchungen, zum melir äusseren Augenwinkel, aber eine Art. cut. bei Falco apivorus inaxillae inferioris superficialis sicht und profundus. und endet 5) Ardea cornix, in einen Ramus geht an das Ge- Art. subcutanea inaxillae inferioris. al.s Es geht nur noch der neben Gesicht, Ersterer Conus , Cuculus canorus, Oedicnemus, Anser. 4) Die Arterie spaltet sich vorher ein schwacher Zweig an das dem Jochbeine nach vorn geht bei stellaris. 6) Die Arterie ist nur mehr eine Andeutung der mehr an das Gesicht, Taube nicht ersetzenden Zweige mit der Injections- Gesichtsarterie und geht selbst bei gelungen C'olumba ist, die livia. masse darzustellen, so nicht Da es mir bei der lasse ich diese Bildung einstwei- len als zweifelhaft stehen. Wo die Art. facialis die Haut der Stirn und der Schnabel Wurzel nicht erreicht, wird sie durch andere Zweige ersetzt, die von verschiedenen Richtungen kom- men können: 1) von oben aus der Art. frontalis, einem Aste des Rete mirabile ophlhalinicum bei Ardea stellaris; 2) von unten durch einen Zweig des Rete raaxil, larc bei Falco buleo. Die Art. palatinae scheinen immer stark zu seyn, sie vereinigen sich in der Älehrzahl der Fälle zu einer nach vorn laufenden Art. palatina media, z. B. bei Anas boschas. Anser, l'odiceps, Fulica, Falco apivorus, buteo, C'olumba livia, Oedicnemus. Dass die Behauptung Bauers, dass bei Gailus gallinaceus beide Art. palatinae vor den Choanen getrennt verlaufen, nicht richtig ist, habe Die Angabe Bauers niuss daher bereits erwähnt. A'arietät angesehen werden. ich als Späteren Untersuchungen muss es überlassen bleiben , was von der bei Corvus cornix von mir angegebenen Bildung zu ballen ist. Interessant ist die bei Ciconia alba beschriebene Annähe- 473 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vügtl. rung beider Art. palatinae am hinteren Ende der Gauohne erfolgte Verschmelzung, und das feine Gefässnetz, welches die Art. palatinae vor und nach ih- nienspalle rer Verschmelzung iimgiebt bei Podiceps, Faico apivo- Anas boschas, Anser rus, cinereus, welches Rete pala- genannt werden könnte. tinura ehe sie das Schlaf- carotis interna zeigt, Die Art bein erreicht, folgende Verschiedenheiten: Sie 1) in ihre lis verläuft ohne Zweige vor ihrer Theilung , beiden Ilauptäste abzugeben. 2) Sie giebt vorher die Art. occipitalis ab. 3) Sie giebt die Art. occipitalis und die Art. facia- ab beim Storche. Die Theilung der Art. seren und inneren Ast ist carotis interna in einen äus- sehr constant; in Beziehung auf die Theilungsslelie finden keine wesentlichen Verschiedenheiten Statt. Entweder nämlich spaltet sie sich kurz vor ihrem Eintritte in das Schlafbein, oder, indem sie das Schlafbein erreicht, oder gleich, nachdem das Schlafbein eingetreten Der äussere Ast sie in ist. verläuft sehr conslant nahe am äusseren Hände der Fenestra ovalis und vertheilt sich, nachdem ganz das Schlafbein verlassen hat, er in ein starkes, von liaiter') netz (Rete miriibile ojihlhalmicum). fiui)cristatus bililet er ein gewöhnlich ent(leckte_s AN'under- Nur schwaches darin zu verthcilon, nimmt aber dafür bei Podiceps IVelz, am ohne sich äusseren Au- };cnwinkel das Uele niirabilc faciale auf, welches an die Stelle des Kote opiithalmicuni getreten ist, so dass die- se« von innen nach au.ssen versetzt erscheint. Der interna ll A. aus <lem äusseren Aste der Art. carotis erste kommende Zweig •. O. S. li. ist der an \ersciiiedcnen Vo- 474 Anatomisch (ihysiologische l^eln Uiitersuchiiiigeu, Er entspringt an beschriebene Rainus occipitatis. versdiiedenen Stellen: 1) gleich nach der Theilung der Art. carotis inter- na in ihre beiden Hauptäste noch hinler der Fenestra evalis bei Corvus cornix; 2) weiter nach vorn , doch noch bevor der äussere Ast das Schlafbein verlässt bei Pod. und Ard. stellaris; 3) gleich nachdem der Ast das Schlafbein verlas- sen hat, noch bevor er sich in das llete opiilhalniicuin spaltet bei Oedicneiuus crepitans; 4) aus dem Ende des Kete ophthaliuicuni und Anser cinereus. hinteren bei Falco apivorus Die bedeutenderen Aeste, welche durcbgehends aus dem Kete ophlhalmicum kommen, bralis inferior, ethmoidalis der Art. ophthulmica ren noch andere, z. ; , Sehr B. St'.imui die Art. maxillaris inferior gleichniiissig ophthalmlca unter die Art. palpe- und der ausserdem bei verschiedenen Thie- Anas boschas, eine besondere stellaris. sind lacrynialis Art. frontalis bei ist bei Ardea der Verlauf der Art. dem Sehnerven nach innen, und eben so conslant das Netz, welches die Grundlage des Fiichers (Rete mirabilc pec(inis) bildet'). Das Ende der Art. ophlhaliuica zeigt mehrere Verschiedenheiten: 1) Die Art. ophtlialiuica geht, innere Seite des Sehnerven ciliares internae nachdem gekommen über, nur Zweige aus ist, dem sie an die in die Art.in die Au- genhöhle gekommenen vorderen Ende der liirnschlagadern aufnehmend bei Podiceps, Fulica, Corvus cornix, Cuculus canorus, Falco apivorus. 2) Sie tbeilt sich unter dem Sehnerven in zwei un- gefähr gleich starke Zweige, Von denen der eine in die Art. ciliares internae sich otfacloria einmündet bei 1) JMelueres hierüber iu tlieili, der andere in die Art. Oedicnemus den crepitans. ^ih^ siulogischeii Bemerkungen. 475 TorzugUch über das Schlagadcrsystem der Vögel. Die eigentliche Fortsetzung geht in die Hardersche Drüse über, während ein ttwas schwächerer Zweig 3) sich in eine Arterie spaltet, welche die Art. ciliares in- ternae giebt, nnd eine andere, welche in die Art. olfa- einmündet bei Anas boschas und Anser cinereus. ctoria 4) Die Art. ophthalniica giebt, nachdem sie an die innere Seite des Sehnerven an den Bulbus gelangt viele Zweige ab, ein starkes die Netz für die ist, Art. ci- und mündet dann bedeutend schwä- liares internae bilden, cher in die Art. olfactoria ein hei Ciconia alba. Die Art. externae schwach, da der äussere ciliares Abschnitt der Chorioidea so klein mal deutlich gesehen. 1) bedeckt ist, habe ich nur zwei- Sie verlaufen entweder von der Sehne des Nickhautniuskels hei Falco buleo, oder die Sehne bedeckend bei Corvus cornix. Die Art. ciliares internae sind immer stark. Sie verhalten sich auf verschiedene Weise: 1) Mehrere Zweige verlaufen gekrümmt neben einander, so dass sie fast ein Netz zu bilden scheinen. Es 2) ist dies die gewöhnlichere Bildung. gekrümmt und und Ciconia Bei erstereni verdienen sie die Benennung eines alba. Netzes noch weniger als hei letzlerem, da bei jenem die Zweige noch weiter von einander entfernt liegen. 2) Sie sind vielfach gptheilt, sehr bilden ein Netz, z. B. bei Falco apivorus Sehr gleichmiissig verläuft der innere Ast der Art. nach innen und vorn, giebt sehr gleich- carolis interna massig einen , oder wie bei Ciconia alba und Corvus cornix zwei Zweige an die äussere Schädelbasis, langt hierauf nach gentliche Art. lorn zur Mitlellinie, carotis Weise mit der der cerebralis sich eiilgi-;.'cnj^esetzliMi wo iiuf ge- er als ei- verschiedene Seite \erhiMdel. 1) Beide Carulidrs cciehrales verlaufen neben einan- der, nur durch feine sie uuillcchtende Iteiserchen \erbun- 476 Anatomisch um -tiliysiologische Uiitersucliungen, dann wieder von einander zu entfernen, indem sie zur Grundfläche des Gehirnes in die Höhe gehen, wie bei Podiceps und Anas boschas. ilcn, 2) sich Sie verbinden sich durch feine lleiserchen und einen kurzen Querast wie bei Anser cinereus. ast 3) Sie verbinden sich nur durch einen kurzen Qucrwie bei Fulica alra, Gallus gallinaceus, Faico api- vorus und bufeo und C'orvus cornix. 4) Beide verschmelzen zu einem kurzen, gleich wieder in zwei Art. Stamm wie alba, carotides cerebrales bei Strix dasjpus, sich Columba spaltenden livia, Ciconia Ardea cinerea, Cuculus canorus, Ocdicnenuis cre- pitans. Die Ilirnschlagadern gehen , nachdem sie dem GeZweige ertiieilt haben, sehr constanl in die Augenhöhlen 1) an der inneren Seite der Sehnerven bei Ardea cinerea, stellaris, Falco apivorus, Oedicnemus crepitans, hirne seine ' Ciconia alba; 2) weiter nach vorn durch besondere Oeffnungen des Schädels bei Anas boschas'), Anser, Podiceps, Co- lumba. Die Incisur an der inneren Si ilo des Foranien oplicura bei Ciconia alba, durch welche die Arterie geht, zeigt den Uebergang von der ersten zur zweiten Bildung. Das aus der Schädelhöhle in die Augenhöhle kommende Ende der Art. carotis cerebralis verläuft auf verschiedene Weise. 1) Es vertheilt sich an die Augenmuskeln und geht in die Art. ophthalmica über bei Falco apivorus, wäh- rend die Art. ethmoidalis allein zur Nasenhölile geht. 2) Es nimmt die Art. ethmoidalis auf und geht zur Nasenhöhle bei Podiceps, Fulica, Corvus cornix, Cuculus canorus. 1) Bauer a. a. O. S. 14. ^Torziiglicli über das 3) Es nimmt erst 477 Schlagadersystem der Vogel. die Art, elhmoidalis auf; dann entweder einen bedeutenden Ast der Art. ophtiialmica wie bei Anas boscbas, Anser, Oedicnemus, oder das Ende der Art. ophthalmica selbst wie bei Ciconia alba. Bauer nennt das Ende der Art. carotis ceiebralis, welches in die Angenhöble kommt, Art. ophthalmica interna, ich möchte sie lieber Art. olfactoria nennen, weil sie vielmehr für das Riechorgan als für die in der Au- genhöhle gelegenen Theile bestimmt nung die Arterie nicht ist, und die Benen- dann gebrauchen, wo Art. ophthalmica interna nur zum Riechorgane geht. Eine Art. niaxiliaris interna wie bei den Säugethieren giebt es bei den \ ogeln nicht, indem von drei ver- schiedenen Arterien die Zweige zur Regio maxillaris interna gelangen 1) aus der Art. carotis externa selbst wie Lei Po- diceps, oder aus der Art. palatina 2) aus der Art. facialis, 3) aus dem inneren Aste und der Art. carotis interna. Diese Zweige vertheilen sich entweder, um sich zu einem üefUssnetze Rete niaxillare wieder zu vereinigen, welches Bauer entdeckt und Plexus maxillaris genannt hat, wie bei der Ente und der Gans, oder siu verbinden sich nur einfach anastoinosirend und bilden nur eine Andeutung eines cornix, Coluiuba Zu bemerken \elzes wie bei Fulica alra, Coivus liiia. ist noch das Arteriennetz an der äus- seren Scbädelgrundfliiche, welches für die Muskeln bcwelches in einigen \'ögeln ganz zu fehlen scheint, oder nur durch einzelne Zweige angedeutet wird, gtimmt in ist, einigen, Zweig der z. [{. bei l'odiceps, besonders durch einen in anderen, z. R. bei Anser, durch einen Zweig der Art. carotis cuinmunis ge- bildet wird. Art. carotis interna, • 478 Anatomisch -physiologische Untcrsucliungen, Die Nasenhöhle erhält ihre Zweige von drei ver- schiedenen Richtungen her: 1) von der Augenhöhle durch die Art. olfactoria, Ende dei; Art. ophthalmica; durch dasRete maxillare oder dessen Andeutung; ethmoidalis und das 2) 3) durch die Art. palatina media, z. B. bei Falco apivorus. Spätere Untersuchungen müssen über das genauere Verhalten dieser Arterien in den verschiedenen Thieren entscheiden. 2. §. lieber die Schlagadern des Rumpfes der Vögel. Die Ilautarterien des Rumpfes sind bei den Vögeln wie die des Halses stark entwickelt; sie kommen sehr gleichmässig, vorzüglich aus der Fortsetzung der Art. subclavia, verbinden sich unter einander und mit den Hautschlagadern des Halses. So weit bis jetzt die Untersuchungen reichen, las- sen sich folgende wichtigste Hauptverschiedenheiten an- nehmen: 1) Der letzte starke Ast der Art. thoracica verläuft an der inneren Fläche der Brustmuskeln als Art. cutanea abdominis nach hinten, schwächere Zweige durchbohren die grossen Brustmuskeln, noch andere kommen aus der Achselhöhle unter die Haut wie bei Podiceps cristatus, und auritus. Die Arterie, welche bei Podiceps zur Art. cutanea abdominis wird, erreicht die Haut nicht, ist nur eine schwache Andeutung, die an der inneren Fläche der Brustmuskeln bis zu deren hinterem Ende verläuft; sie wird durch durchbohrende Zweige und durch Zweige, welche aus der Achselhöhle konunen, ersetzt. Auch subcristatus 2) hier zeigen die Arterien noch mancherlei Verschieden- heiten naeh der verschiedenen Stärke und Stellung der vorzüglich über das Schlagadersystem der VöRel. dichteren Federn, nach der Lage und dem 470 verschiede- nen Entwickelungszustande des Brütorganes. Später an mehreren Vögeln und in verschiedenen anzustellende Untersuchungen werden auch hierüber noch Mehreres liefern '). Die Art. intercostales zeigen folgende Bildungen: J) Sie kommen vorzugsweise aus der Aorta descenEs scheint dies die allgemeinere Bildung zu seyn; dens. doch gestehe ich, dass es mir nicht gelungen ist, die Entwickeliingszusländen vordersten Intercostalarlerien mit der 2) Sie Masse zu kommen vorzugsweise aus füllen. der Art. interco- prima-) bei Anas boschas, nämlich die ersten fi 7 ans der Art. intercost. prima, dann 3 bis 4 durch bogenförmige Verbindung von Zweigen aus der Art. intercost. prima und der Aorta zwischen der Art. coeliaca und der mesenierica anterior, und die letzten allein aus stalis bis der Aorta. 3) Sic Zweige der stalis kommen mit Ausnahme der Art. epigastrica, alle letzten , einem aus der Art. interco- prima, bei Ciconia nigra. Die Arterien des Vormagens verhalten sich auf folgende Weise: 1) Es gehen die Arterien der oberen und unteren Magenfläche über den stark erweiterten Vormagen in die Flächenarlerien des Magens über , in diesem Ver- verschiedene Zweige an die Fläche des laufe Vorma- gens abgebend bei .\rdca cinerea. 2) Es kommen mehr oder weniger starke, beson- ders für den \ ormagen bestimmte Zweige aus der Art. coeliaca alra selbst, aus der Art. marginalis ventriculi sini- und der Art. gastrica inferior. Sie verlaufen in sehr verschiedenen Itichtungen und an verschiedenen Stellen; 1) Weitere« über diese Arterien noch 2) liautr a. a. O. S. 8. in den pliys. Remerk 480 Anatomisch -physiologische Untersucbuiigfn, a) zum Thcil an den Seitenländern, zum Theil an den Fachen, sich auch von der einen FiUciie zur anderen umschlagend bei Ciconia alba und nigra, Faico apivorus, Cuculus canorus. h) an den Rändern aufsteigend bei Podiceps auritus; an den Flächen verlaufend bei Podi- c) vorzüglich ceps subcristatus, cristatus, Fulicaatra, Coluniba livia, Oedicnemus. Die Arterien der unteren Vormagenfläche scheinen zu verlaufen als die der oberen, indem bei Podiceps cristatus und subcristatus, Fulica, Oedicnemus, Columba, Anser unter den von mir untersuchten Tbieren ein einfacher nach vorn verlaufender Stamm viel gleichniässiger die Zweige abgab. Am Muskelmagen müssen die Arund der Ränder unterschieden werden. eigentlichen oder terien der Flächen Im Allgemeinen sind die Arterien der Flächen stärker Ränder, die vielmehr zurücktreten. Folgende Hauptverschiedenheiten lassen sich bis jetzt als die der unterscheiden 1) fast gleichförmig starke Entwickelung der Arterien der Flüchen und der Ränder bei Fulica atra; 2) ungleichförmige Ausbildung dieser Arterien. Hier treten vorzüglich in verschiedenen Abstufungen die Arterien der «) Ränder zurück. Am vorderen Theile des rechten Magenrandes verläuft kein bedeutender Arterienast, während der hin- tere Theil desselben noch einen erhält, der mit der lin- ken Randarterie (Art. marginalis nen Bogen bildet, bei Ciconia. b) Dem hinteren ventriculi sinistra) Ende des rechten Randes ei- fehlt eine bedeutendere Arterie; zum vorderen Ende geht eine bis zum Pjlorus bei Podiceps auritus, bis zur Mitte des Randes bei Cuculus und Columba, endet schon vor dem ist nur eine schwache An- P^Iorus hei Slerna fissipes, 481 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vögel. deutung bei Oedicnemiis, Podiceps cristatus und siibcristatiis, wo sie durch feine von den Fliichenarlerien kom- mende, unter einander anastoniosirende Keiserchen er- setzt werden. Die Art. marginalis che Verschiedenheiten ventriciili sinistra zeigt ähnli- marg. ventr. dextra, als die Art. aber bei anderen Thicren a) vom vorderen sich sie erstreckt bis zum hinte- ren Ende des Randes bei Ciconia; b) sie am linken Rande nur eine kurze kommt aus der oberen Flächenarterie zum hinteren Ende des Randes geht verläuft Strecke, und es ein Ast, der bis Lei C'orvus nionedula, oder .sie geht bis fast zur Mitte des Randes, und ein Ast aus der Art. gasirica inferior geht zu seinem hinteren Ende bei Sterna lissipes; c) sie verlauft bis zur Alittc des Randes; ein Zweig aus der Art. gastrica superior geht weiter nach hinten an den Rand, und ein Zweig beugt sich vom hinteren Ende nach vorn um bei Columba und Oedicnenius; d) sie erreicht das hinlere beugt sich rechten Randarlerie linken Randes um Ende zum nicht; ein Ast der hinteren EnJe des bei Falco apivorus; e) sie ist nur eine schwache Andeutung; um Flächenarlcrie schlägt sich an die untere Fläche um bei den Ardca linken die obere Magenrand stcllaris. In den eben angcfiihrlcn Abstufungen, bei welchen die eigentliche Art. marginalis sinistra zurücktritt, wird sie dies durch andere besondere Aesle ersetzt; geschieht nicht immer, indem nur feine, aus beiden Flächenarterien chcn ihre Stelle vertreten, wo »ie da.s hintere auritus, and wo sie Ende bis z. nicht in alle n auch anderen Fällen kommende mehr erreicht, bei Pod. subcristatus, f. bei Pod. zur Mitte de» linken Randes geht wo sie schon vor der Mitte endet. tStckelt Arcliir Reiscr- B. bei Podiceps cristatus, .Ana», u. I'liys. 182U, 31 482 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, Die Flächenarterien des jMagens sind immer bedeutend, weichen nie so sehr zurück; sie zeigen folgende Verschiedenlieilen 1) Die S(Stiime der Fiiichenarlerien verlaufen über der Mitte der Magenschnen Zweige abgebend nach hinten, nur kleinere an der bei Fulica atra, Arilea cinerea, unteren Fläche des Magens bei Podiceps cristalus, an der oberen bei Falco apivorns. 2) Es spalten sich die Stämme der Flächenarterien in zwei Aeste, die entweder an den Rändern der Ma, oder von denen die eine über der Sehne, die andere am Rande der Sehne, oder die alle beide über der Sehne fortgehen, wie z. B. an der unle- gensehne verlaufen ren Fläche des Magens bei Falco apivorus, an beiden Flächen bei Stcrna fissipes, Corvus monedula, Columba, an der unteren Fläche des Magens bei Ciconia. 3) Es verlaufen drei Arterien an der oberen Magenfiäche, a) die linke, b) die mittlere, uelche in die rechte Randarterie c) die rechte, übergeht bei Ciconia,' Oedicnemus. Die Arterien des Dünndarmes kommen bei den Vögeln sehr iiaca. allgemein grossen Theils Sie zeigen aus der Art. coe- verschiedene Grade der Ausbildung und gehen vorzüglich zu folgenden Stellen: 1) zum Pancreas und Duodenum die Art. pancrea-; beö-duodenalis; 2) 3) zum hinteren Ende des Dünndarmes; zum Anfange des Jcjunum und Ende des Dno- denuin. Die Art. pancreatico-dnodenalis erscheint 1) gewöhnlich, wie z. B. bei Podiceps, Fulica, Co* lumba, Falco apivorus als Fortsetzung des Stammes der Art. coeliaca; 2) sie erscheint nur als untergeordneter Art. marginalis ^entriculi dextra bei Ciconia. Zweig der vorzüglich über dag Schlagadersystem der Vögel. 483 Die zum hinteren Ende des Dünndarmes gehenden, sehr conslanl aus der Art. coeliaca kommenden Zweige entspringen an verschiedenen Steilen 1) aus der Art. pancreatico-duodenalis bei Podiceps, Fulica, Ardea cinerea, 2) aus Coluniba dem Stamme der Art. livia; coeliaca selbst bei Falco Bpivorus, C'iconia alba. Die aus der Art coeliaca zum vorderen Theile des Dünndarmes (mit .Ausschluss des Duodenum) kommenden Zweige sind entweder nur sehr untergeordnet, oder kommen bedeutend und aus der Art. pancreatico-duodenalis bei Falco 1) apivorus; 2) aus livia, der Art. hepatico- intestinalis bei Columba Ardea cinerea; dem Stamme der Art. coeliaca und zwar aU eine Fortsetzung von dieser erscheint 3) aus dass sie so, bei Ciconia. Die Art. mesenterica anterior zeigt sehr verschiedene Grade der Ausbildung. Sehr allgemein geht sie zum mittleren Theile des Dünndarmes, zu dem der das Diverliculum trägt; zieiidich niuulich, doch weniger all- gemein zum hintersten Ende des Dünndarmes, so dass die zu diesem Theile gehenden Zweige der mesenterica von dem anderen Theile der mesenterica durch den erwähnten zum hinleren Ende des Dünndarmes aus der , Art. coeliaca gehenden .Ast getrennt wird. Der zum hintersten Ende des Dünndarmes gehende Ast der Art. mesenterica anterior «) stark, sich in zwei iheilt ist entweder oder drei Zweige wie bei Falco upivorus und Fulica alra, oder er ist b) schwach, wie tersuchten Tliicre, c) er fehlt Der in der Mehrzahl der von mir un- oder ganz wie bei C'iconia. zuiu mittleren Theile de« Dünndarmes, der das 31 * 484 Anatomisch -physiologisclie Untersuchungen, Diverticulnm trägt, sich verzweigende Tiieil der Art. liieseriterica anterior veriiält sich sehr verschieden. So theilt er sich z. B. in 4 bis 5 Rami niesaraici hei Podi- ceps und Fulica, in 6 bei Ciconia, in 10 bei Faico apivoriis, in bei 16 Anser Zum bis 18 bei Anas boschas, in 20 und darüber Coluinba, Ardea cinerea. '), Theil hängt die Stärke der Art. mesenterica anterior ab von der Länge des Diinndannes, zum Thei! von der Stärke der aus der Art. coeliaca zum Dünn- därme gellenden Zweige. wari^m sie bei Lelzlere.s die ist Ursache, Ciconia so sehr zurücktritt. Aus den oben gegebenen Beschreibungen erhellt, Behauptung, dass die Arterien des Darmkanales der Vögel keine Bogen wie bei den Säugethieren bilden, ungegründet und wahrscheinlich nur durch unvollständiges Gelingen der li)jectionen veranlasst ist. Ich fand die Bogenbildung überall, wo die Inäass Tiedemanns •) jection gelungen war, 1) Die Kami und zwar auf verschiedene Weise. • verbanden sich kurz vorher, den Darnikanal erreichten, und bildeten einfache niesaraici ehe sie Bogen. Diese einfache Bogenbihlung findet auch bei manchen Säugethieren, namentlich unter den Nagern Statt. 2) Sie verbanden sich durch doppelte Bogenbildung wie bei Ardea cinerea. Die Arterien der Leber scheinen sehr allgemein ver' einzelt zu entspringen, so dass zwei oder drei zugegen den linken und rechten Lappen von einander getrennt ihren Ursprung nehmen. Es ist entweder nur eine Art. hepatica dextra zusind, und gegen, und liaca, die für sie entspringt nachdem aus dem Stamme der die Art. gastrica inferior Art. coe- abgegeben ist wie bti Columba, Oedicnemus, Sierna, Fulica, oder es 1) Tiedemann äj A. a. O. a. a. O. S. 592. 485 vorzüglich über das Schlagadersystem der Vügtl. sind zwei Art. hepaticae dextrae, und es entspringt die eine ans der Art. coeliaca, die andere aus der Art. ga- oder superior wie bei Anser, Falco api- strica inferior vorus, Ciconia, oder es entspringt eine Art. hepatica dextra aus der Art. gastrica inferior selbst wie bei Podiceps subcristatus, oder aus der Art. niarginalis ven- einem untergeordneten Zweige der Art. gastrica inferior wie bei Corvus monedula. triculi dextra, Die oder Art. hep. sinistrae, Alt. hepatica sinistra wenn deren mehrere sind, scheinen sehr constant aus kommen, wenigstens war denen mir die Injeclion gelang wie bei Corvus monedula Columba, Oedicnemus, Sterna, Anser, Podiceps, Fuli^a. der Art. gastrica inferior zu es in allen Füllen so , in , Die Zahl der Milzarterien ist in den verschiedenen A'ügeln sehr verschieden. Eine Milzarterie bei Fulica arra, Podiceps crista- tas, Cuculus canorus. Zwei .Milzaricrien bei Podiceps subcristatus, Anser, Ciconia, Falco npivorus. Drei Mil/.arlerien bei Oedicnemus, Galius gallimi- ceus '), Columba. Vier Milzarterlen bei Anas boschas^). Fünf bis acht Milzarierisn bei Ardca cinerea. Sieben Milzarlerien bei Corvus monedula. Zehn .Milzarterien bei Corvu.s cornix. Die Milzarlerien sind immer kurze Stämme, mit Ausnahme dieser Arterie bei Fulica alra, wo man sie eiiiigcfmaassen lang nennen kann. Sie entspringen ent- weder aus iltm diese an iluem oder aus einem der 1) Haiirr a. a. Slaiiinie der Art. cüi-liaca selbst, llilus vorbei geht, <). 2) ISauer a. a. O. S. 17. indem 486 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, grösseren Aeste der Art. coeliaca bald nach deren UrBi)runge aus der Art. coeliaca selbst. Die Nebennierenarlerien entspringen gewöhnlich ans den vorderen Nierenarterien, nur bei Oedicnemus, Ciconia, Sterna fissipes waren sie besondere Zweige der Aorta. Die Arterien fiir die vorderen Nierenlappen entspringen sehr conslant aus der Aorta, die fiir die mittleren aus den Art. ischiadicis, die fiir die hinteren Nierenlappen 1) aus den Art. ischiadicis, welches die gewöhnlichere Bildung ist; 2) aus der Art. sacra media oder deren Zweigen. Bei dieser letzteren Bildung zeigen sich wieder Verschiedenheiten. fl) lis Es kommt posterior de.vtra ein einfacher, sich in die Art. rena- und sinistra spaltender Stamm aas der Art. sacra media. Die Art. renalis posterior kommt an der einen media selbst, an der anderen aus der Art. niesenterica posterior wie bei Podiceps subb) Seite aus der Art. sacra Da mir die Injcction dieser Arterien nur an einem Thiere gelungen ist, so lasse ich es dahin gestellt, ob dieser asymmetrische A erlauf normal ist. In der Mitte zwischen der Bildung 1 und 2 steht cristalus cinigerniaassen die bei Ard. cinerea, lis wo die Art. rena- posterior dextra aus der Art. sacra media selbst, die sinistra aus der Art. ischiadica entspringt. Menigslens die Asymmetrie in beiden Norm liier scheint da von mir untersuchten Thieren fand. zu sejn, sie sich Aus diesen Zusammenstellungen geht hervor, dass Vereinzelung der allgemeine Charakter der Arterien der drüsigen und parenchymatösen Organe der Unterleibshöhle bei den Vögeln ist, die bedingt wird 1) durch grössere Theilung des Nieren Organs wie bei den 487 Torzüglich über das Schlagadersyatem der Vögel. 2) durch' grössere Theiluiig und Zurücktreten des Organs überhaupt wie bei der Leber; An- 3) durch Zurücktreten des Organs und grössere luilierung an den Stainui der Arterie, durch den es das Blut erhält wie bei der Milz Die Art. crurales sind sehr constant nur untergeord- nete Aeste, geben sehr gleichniiissig die starken Art, epi- zum Knie hinab. Die Art. sacrae laterales sind gewöhnlich schwache Zweige, die zwischen den Art. cruralibus und ischiadi- gastricae ah und verzweigen sich bis ' cis aus der ^Vorta entspringen, oder als feine Haini spi- nales aus der Art. sacra media hervorkommen. Biswei- macht hiervon nur die bei C'iconia beschriebene Bildung, wo ein starker Stamm an jeder Seite aus der Aorta zwischen den Art. cruralibus und ischiadicis hervorkommt, eine Ausnahme. Sehr wichtig ist das hintere Ende der Aorta, wellen ches sich in die beiden Art. ischiadicue chere .'Vrt. sacra media spaltet. ') und die schwä- Erstere, für den grösse- ren Theil der unteren Extremitäten bestimmt, erscheinen als die Fortsetzungen der .Vorla; doch i.'^l das \ei!i;'.ll- media verscliieden nach der stärkeren oder schwächeren Entwickehing niss ihrer Stärke zu der der Art. sacra der unteren Extremitäten. na (issipes nur Daher erscheinen um Weniges sie bei Stcr- stärker als die Art. sacra media. Die Art. Sacra media giebt entweder nur schwache Kamuli spinales ab, oder noch zwei stärkere Jlanil miisculares wie bei Podiceps subcristatus, oder noch die iiin- tcren .Nierenarterien wie in den eben bezeiohne(en Fäl- und len, 1) enilet Ciirlfr, Vorlesungen »etzt vuii Merkel. Titdtmaiin nach hinten auf verschiedene Weise. a. |!il a. IV. ii!<cr leiglcicln S. 118. ü. H. 593. iiili; .\niilumie , iilier- 488 Anatomisch- physiologische Untersuchungen, 1) Sie giebt die Art. mcsenterica posterior und die und Art. coccygea communis bei Cor- hypogastricae als untergeordnete Zweige ab Art. setzt sich fort in die vus monedula und Cuculus canorus. 2) Sie giebt kurz vor ihrem hinteren Ende die Art. mesenterica posterior ab und spaltet sich dann auf verschiedene Weise: a) in die beiden Art. hypogastricae und in die Art. coccygea communis bei Gallus gallinaceus, Columba via, Falco apivorus; li- einen gemeinschaftlichen kurzen, sich gleich in die beiden Art. hypogastricae spaltenden Stamm und b) in in die Art. cocc. comm. bei Ardea cinerea. 3) Sie spaltet sich in die Art. mesenterica posterior, die beiden Art. hypogastricae und die Art. cocc. coniin. bei Ciconia alba, Sterna fissipes, Anser cinereus, Cor- vus cornix, Podiceps. Die Arterien, welche ich die hypogastrischen ge- nannt habe, vergleicht Tiedemunn niorrhoidalibus. ') mit den Art. hae- Allein auch nach der Ueschreibung von Tiedemunn verdienen sie den Namen, den ich ihnen gegeben habe. Ihre Fortsetzung ist vorzüglich Art. pudenda interna. Die Art. coccygea endet auf folgende Weise 1) Sie setzt sich in die Art. coccygea media fort bis zur Steissbeinspitze, nur schwächere Arterien zu den Seiten hin abgebend bei Columba livia und Cuculus c.inorus. Doch 2) um die zwischen , etwas an Stärke. Sie theilt sich in Art. coccygea media les zwei von diesen seitlichen Ar- übertrefl'en terien die anderen und den drei gleich starke Aeste, die beiden Art. Querfortsätzen des ersten zweiten Steissbeinwirbels nach oben verlaufen. 1) \. a. O, S. 594. die cocc. latera- und Dies i.st Torzüglich über das Bchlagadersystem der Vögel. die gewöhnlichere Bildung, 489 und von Tiedemann genau beschrieben. 3) Sie theilt sich in die beiden Art. coecygeae la- von einer Art. coccygea media bleibt nur eine schwache Andeutung bei Corvus cornix. Hierzu macht die Bildung bei Corvus monedula gleichsam schon den terales; Uebergang. §.3. IJeber die Schlagadern der Extremitäten der Vögel. Die Arterien der oberen Extremitäten zeigen, so- weit bis jetzt die Untersuchungen reichen, wenig Verschiedenheilen in ihrem Verlaufe. 1) dialis Die Art. brachialis spaltet sich in die Art. raund ulnaiis. Erstere setzt sich fort in die Art. so dass die eigentliche interos.sea, radialis nur als ein untergeordneter Zweig erscheint. vorzüglich für die Die Art. interossea ist JMuskeln und die Schwungfedern des A orderarmes, die Art. ulnaris vorzüglich für die Muskeln und die Schwungfedern des Handtheiles bestimmt. 2) Die Art. brachialis setzt sich in die Art. interossea fort, so dass die Art. radialis und ulnaris beide als untergeordnete Zweige erscheinen, und die Art. in- terossea vorzüglich sowohl für die Muskeln und Schwung- federn des Vorderarmes als auch des Handtheiles be- stimmt sind. Bildung Erstere ist bei weitem die allgemeinere, letztere bishfr nur bei Ciconia alba gefunden. Die unteren Extremitäten erliulten ihre Arterien aus den Art. cruralibus und ischiadicis. Erstere sind, wie C'uvier') bemerkt, soweit sie zum Oberschenkel gehen, nur den Art. profundis der SUugelhinre zu vergleichen. Die Art. ischiudica (Tiedemann) geht sehr gleich1) A. a. O. Anatomisch -plij'sioUigische Untersuchungen, 490 massig in die Art. popIitea über; diese verläuft, bevor sie in die Art. tibiaiis posterior übergeht, auf verschie- dene Weise; 1) sie geht zwischen dem oberen Ende der Unterschenkelknochen an dessen vordere Fläche und kehrt durch dieselbe Lücke wieder nach hinten zurück wie den drei Arien von Podiceps; 2) sie geht nicht erst nach vorn, sondern bleibt an der hinteren Fläche des Unterschenkels und geht in die in Art. tibiaiis posterior über. Diese Bildung tem die allgemeinere. Die Art. tibiaiis posterior geht in ist bei wei- die Art. tibiaiis anterior über: 1) ungefähr am unleren Ende des oberen Drittthei- les des Unterschenkels; 2) in der Miife des Unterschenkels wie bei Podiceps und Anas boschas. Die erste Bildung ist die allgemeinere. Die Art. tibiaiis anterior verläuft sehr gleichmUssig an der vorderen Fläche des Unterschenkels, geht in die Art. tarsea über, die an der vorderen Fläche des^ Tar- sus niedersteigt. Die Art. tibiaiis ant. zeigt verschiedene Bildungen: 1) Sie verläuft einfach, nur schwächere Muskelzwei- ge abgebend. ' 2) Sie wird von feinen, parallel mit ihrem Stamme verlaufenden Rciscrchen begleitet, die als erste Andeu- tung eines Wundernetzes anzusehen sind wie bei CoIn der Mehrzahl der von livia, Ardea cinerea. lumba mir untersuchten Vögel fand ich, wie aus den Beschreibungen hervorgeht, diese Andeutungen von Wundernetz daher ich die erste Bildung für jetzt aufstelle. aber diese Andeutung von Wundernetz aus sehr feinen Arterien besieht, die nur schwer gefüllt mit der Masse werden und sonst nicht sichtbar sind, so werden nicht, Da 491 vorzüglich über das Sclilagadersystem der Vögel wiederholt angestellte Injectionen sie vielleicht noch aa anderen \'ögeln, bei denen ich sie bis jetzt nicht fand, nachweisen. Es 3) ein wirkliches, ungefähr aus vier ist bestehendes \elz da, welches den umgiebt und begleitet wie bei Stamm Galliis gallinaceus, boschas, Fulica alra, Meleagris gallopavo wenn Zweigen der Arterie Es '). Anas scheint, nicht Verschiedenheit des Gelingens der Injection meinen Untersuchungen die Schuld stärlier zu sejn als bei der Henne. in trägt, beim Hahne Es umgiebt ein starkes Wundernetz den Stamm libialis anterior bei Podiceps, Anser ^). Die Art. libialis anterior zerfallt fast ganz in 4) der Art. 5) Stamm nur anderen Zweige erscheint die das Netz bildenden Zweige, so dass ihr um weniges stärker wie bei Ardea als die stellaris. Alle diese eben angeführten Bildungen sind nur Grade nach verschieden. Cuvier ^) dem hat das Arteriennetz an der vorderen Fläche der Tibia mancher Vögel (Rete dem Arteriennetze an den Extremitäten mancher Säugethiere verglichen, und es ist mirabile tibiale) mit Recht mit nicht einzusehen, lel will. dem Stamme mit Stamm Anas warum VroUh zugeben als passend Es ') diesen verlaufende Zweige, melir oder weniger zerfällt, clor Vergleich nicht sind hier wie dort paral- denen in die der Vrolik bei dieselbe Function wie bei den Säugethieren, Dämlich Erliühung der .Muskeltliätigkeit zuschreibt, die mit den gewöhnlichen Gefässnetzcn an den Gelenken, 1) exlreniitatum Amstelodanii 2) UisquisUio J'rolik arteriaruin J'rolik lKx;6. 4. 1'. A a. in - iiunnulÜ!) physiülugica de peculiari aiiiuiaUbus dispusitioiie. behauptet zwar, e» sey bei der <;an» schwach, lein ich fand es stark. 8) anatomico 10. 11. O. S. 120. 4) A. «. O. al- 492 Anatomisch -physiologische Untersuchungen, mit denen sie Vrolik vergleicht, keine entfernte Aehnliclikeit haben. Auch bei den Säiigethieren finden sich nach den Untersuchungen von Carlisle und Vrolik verschiedene Grade der Ausbildung dieser Netze, und als erste Andeutung kommen sie an der Art. tibialis posterior der Fischotter als feine den Stamm begleitende Reißerchen vor, die ich übersah, als ich meinen Aufsatz über die Ai'terien der Fischotter schrieb, weil sie erst, wie ich das Präparat trocknete, deutlicher hervortraten. Es wird das Hete mirabile folgende Weise 1) durch tibiale der Vögel auf gebildet; den aus der Art. poplitea kommenden, am oberen Ende des Unterschenkels nach vorn gehenden Zweig, und durch Zweige der Art. tibialis selbst; 2) durch diese und die Art. peronaea bei Podiceps. Die Art. tarsea spaltet sich in die für die Zehen bestimmten Zweige: 1) livia am oberen Ende des Tarsus wie bei Colaraba am unteren Ende des Tarsus wie bei den mei- ; 2) sten Vögeln. Bei der letzteren Bildung kommen wie- der Verschiedenheiten vor: a) sie thcilt sich Endes des Tarsus an der Riickenseite des unteren wie bei Corvus in die Art. digitales cornix; i) sie theilt sich in einen taris; der Ramus plantaris besondere Oeflnung des wie bei Ciconia alba, Os Ramus dorsalis und plan- geht entweder durch eine tarsi in die Planta pedis oder durch die Spalte zwischen dem Condjlus externus und medius des Os tarsi wie und Gallus gaüinaceus c) sie geht ganz durch eine besondere OelTnung des Os tarsi in die Planta pedis über wie bei Podiceps und bei Falco apivorus Fulica atra. Torzüglich über das Schlagailersystcm der Vögel. 493 §4. Vergleichung der Schlagadern der Vögel und der Säuge thie'r e. Aus den bisherigen Darstellungen geht hervor, dass die Arterien der ^"ögel mancherlei 'Wrschiedenheilen in Beziehung .iiif ihren Ursprung und Verlauf in den ver- schiedenen Thieren zeigen, dass indessen doch viel mehr Gleichförmigkeit herrscht als in der Klasse der Säugethiere. Ciivier'') hat als wesentlichste Verschiedenheiten in Beziehung auf den Verlauf und die Vertheilung der Arterien der Siiugelhiere und der Vögel festgestellt: 1) die Theilung der Aorta fast gleich nach ihrem Ursprünge in drei Aesle; 2) die Theilung der Aorta an ihrem hinteren Ende, wo sie nicht eigentlich äussere und innere Hiiftarterien erzeugt 3) den Ursprung und den Verlauf der und ischiadicae; Art. crorales 4) die Vertheilung der Arterien der vier Extremitäten, die nicht ehe wie bei den Säugethieren Bogen bilden, sie sich in die Art. digitales .spalten. Der zweite und der vierte dürfte als allgemcinet und wesentlicher Unterschied wohl wegfallen , da die Theilung der hinteren Aorta in äussere und innere Hiiftarterien nicht allgemeine Bildung ist-), und die Art. plantaris bei manchen Vögeln in der That einen Bogen bildet. Dagegen könnte ipan in Beziehung auf den Verlauf der -Vorta hinzufügen, dass sie bei den Säugethiei bei den Vögeln über den rechten , Bronchus nach hinten geht. Die Arterien der Säuge- ren über den linken 1) A. a. O. Üi Vgl. Ilarkow 8. 120. I)i«fnii.sitione» arteriarum mamtnaliuiu. circa bipi, liSS. 4. originem et dccursuni p. !)5 aeq. 494 .anatomisch -physiologische Untersuchungen, thiere und Vögel zeigen aussetdem folgende der- inter- essante Vergleicliungspunkte: 1) Es kommen in einer Klasse Bildungen als allzu denen sich Annäherungen als weni- gemeinere vor, ger allgemeine Bildungen in der anderen Klasse zeigen. Der Uebergang der Art. vertebralis in die Art. occipi- talis scheint z. B. ganz allgemein zu seyn, und eben so die Bildung der Art. basilaris durch die Vereinigung der beiden Art. conimunicantes der Carotides cerebrales. Als Annäherung hieran kann man die Wiederkäuerbildung ansehen, bei denen die Art. vertebralis, wenn auch nicht geradezu und ganz in die Art. occipitalis übergeht, doch mit deren Zweigen sich verbindet und die Art. basilaris nicht niitbildet '). 2) Es kommen Bildungen als weniger allgemein in einer Klasse vor, zu denen sich Annäherungen als all- gemeiner vorkommende Bildungen in der anderen Klasse Hierher gehört z. B. die Bildung, wo die Art. zeigen. carotis interna sich in die Carotis cerebralis und maxil- wie bei Sciurus , Arctonijs, Dipus, Mus, Erinaceus ') u. s. w. Als Annäherung hierzu ist die bei den Vögeln ganz aligemein vorkommende Theilung Jaris interna spaltet der Carotis interna in den inneren und äusseren Ast Es gehört ferner hierher die Bildung, wel- anzusehen. che die Art. coeliaca und mesenterica anterior bei den bei Cavia cobaya darbieten. Bei dieser, wo Vögeln und die Art. mesenterica anterior als eigener bei jenen, wo sich die Arterien dieser 1) Rapp über Barkow a. a. 2) Ollo Tasis et p. 59. 66. a. Bildung nähern, 85. aure interna. Caes. Leup. Car. Nat. Cur. Barkow a. 3) Barkow fehlt ^), das Wundernetz. O. de animalium quorundam per cephalicis Stamm O. Nov. T. Xlll. hyemem dormientium .\ct. Phys. Med. .\cad. P. 1. p. 25. 32. 79. Oisquisitiones nonuullae angiologicae. p. il. . vorzüglich über das Sclilagadersystem der Vögel. 495 indem sehr allgemein die Art. cociiaca bedeutende Zweige zum Dünndärme Die höchste Annäherung dazu giebt. schwarzen und weissen Storche, wo die Art. coeliaca fast den grösseren Theil des Dünndarmes mit Zweigen versorgt. Diese Anordnung beim Storche ist auch noch deshalb interessant, weil die niesenterica die ist beim wo sie im Begriffe ist als eigenes Gefüss ganz aufzuhören, doch noch zu dem Theile des Darmkanales gebt, der das Diverticulum trägt, und die Art, lue.senterica anterior bei ihrem ersten Entstehen ihrer anterior hier, Hedciitung nach wahrscheinlich Art. omphalo-mesaraica ist '). §. 5. Deber das Verhalten der Schlagadern, in Beziehung auf ihre Lage zu den Blutadern und Nerven. Im Allgemeinen gilt es als Gesetz, dass die grös- den ihnen entsprechenden Venen begleitet werden, und gewöhnlich verlaufen in ihrer Be* gleitung auch die grösseren Nervenstämme. Genauere Untersuchungen werden, wenn ich nicht irre, in dieser seren Arterien von Uinsicht noch interessante Thatsachen liefern, wenig» stens scheinen einige Betrachtungen dazu zu berechti- Beim Menschen gen. verläuft z. B. der Stamm der Ca- rotiden neben der A ena jugidaris interna, und zwischen beiden der Nervus vagus. Bei den Vögeln sind dagegen die Art. carotides von den Venis jugularibus grossteniheils getrennt '). In Iliiisiclit des Verlaufs der Jugularvenen der Vögel habe ich folgende Verschiedenheiten beobachtet: 1) de sind An jeder Seile findet sich eine Jugularvene. gleicii stark. 1) Ilarkuw 2) Tifdemann UiB'iui.iiliune« circa origiiieni etc. a. a. 0. S. 6Q0. p. 103. Bei- Anatümisch -physiologische Untersuchungen, 496. 2) An jeder Seite einen Seite 3) An ist ist Nur an Die der einer Seite findet sich eine Jugularvene. der anderen Seite fehlt Da eine Jugiilarvene. stärker als die der anderen. ich mir die sie. Vögel nicht nolirt ich diese Verschiedenheiten fand, so habe, bei denen kann ich für jetzt mit Sicherheit sie nicht angeben. Bei Tetrao urogalliis Jngularvene, in ist an jeder Seite eine starke welche zahlreiche von der Luftröhre und Speiserühre kommende Zweige münden, welche um jene Theile bedeutende iVetze bilden. E'nige andere Fälle, wo untergeordnete Venen nicht in der Begleitung der Arterien bleiben, habe ich an anderen Stellen angeführt'). Interessant ist das Verhalten der Gefiiss- und IVerTenstämme der unteren Extremitäten. Bei den Säugethieren geht der Hauptnerve (Nervus ischiadicus) ohne Begleitung der Stämme, der Venen und Arterien, nur von untergeordneten Zweigen begleitet, zur Beckenhöhle hinaus. Der Stamm der Arterien und der Venen nur in Begleitung eines, wenn auch an und für sich starken, doch in Vergleich zum N. ischiadicus untergeordneten Nerven, dem N. cruralis. Bei den Vögeln geht dagegen der Hauplnerve und die Hauptarterie zusanmien aus der Beckenhöhle hinaus, während die Hauptvene neben der untergeordneten Art. cruralis^) Hegt; was um so merkwürdiger erscheint, da in der Kniekehle noch alle drei Theile neben einander liegen. 1) Ueber den Verlauf der Schlagadern am Kopfe des Schafes. Not. Act. Phjs. Med. Acad. Caes. Leoii. Car. Nat. Cur. T. Xlll. P. 1. p. 403. Disquisitiones circa originem. p. 95, 2) Tiedtmann a. a. O. S. 598. • ^ir. 2? ^./?. » Jyy/. /8. ^7- iL V. '^<Ss! M Pb>'