Iodomanganate(II): Darstellung und Kristallstrukturen von (Ph 4 P)MnI 3 L, MnI 2 L 3 , [MnIL 5 ]I 3 und [MnL 6 ](I 3 ) 2 (L = Tetrahydrofuran) Iodomanganates(II): Synthesis and Crystal Structures of (Ph 4 P)MnI 3 L, MnI 2 L 3 , [MnIL 5 ]I 3 and [MnL 6 ](I 3 ) 2 Peter Stolz und Siegfried Pohl* Fachbereich Chemie, Universität Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Straße, D-2900 Oldenburg Z. Naturforsch. 43b, 175-181 (1988); eingegangen am 19. August/20. Oktober 1987 Iodo-Complexes of Manganese(II), Synthesis, Crystal Structure The c o m p o u n d s (Ph 4 P)MnI 3 L (1), MnI 2 L 3 (2), [MnIL 5 ]I 3 (3), and [MnL A ](I 3 ) 2 (4) (L = C 4 H H O, thf) were prepared in thf solution and their structures determined from single crystal X-ray diffraction data. 1 crystallizes in the monoclinic space group C2/c with a = 1743.6(1), b — 1985.8(1), c = 1806.7(1) pm, ß = 98.74(1)°, Z = 8. The structure of 1 exhibits tetrahedral anions. The Mn—I distance was found to be 268.0 pm (mean). 2: monoclinic, C2/c with a = 1252.3(2), b = 1255.0(3), c = 1271.8(3) pm ß = 113.88(2)°, Z = 4. The characteristic feature of the structure of 2 is the existence of neutral MnI 2 L 3 molecules with a distorted trigonal bipyramidal geometry and the iodine atoms in equatorial positions (Mn —I: 271.1 pm). The compound crystallizes from a solution of M n l 2 in tetrahydrofuran. 3: monoclinic, C2/c with a = 1695.3(1), b = 1123.1(1), c = 1646.2(1) pm, ß = 96.91(1)°, Z = 4. The preparation of 3 from 2 and iodine yields octahedral M n I L , + cations (Mn —I: 278.8 pm) and triiodide anions. 4: monoclinic, P2,//z with a = 1005.5(1). b = 1056.8(1), c - 1835.6(2) pm, ß = 91.16(1)°, Z - 2. 4 is prepared from 3 and iodine in thf solution, and shows octahedral MnL 6 2 + cations and triiodide anions. Mangan(II) zeigt in seinen Halogenverbindungen zwei typische Koordinationsgeometrien, die tetraedrische und die oktaedrische. So kristallisieren Verbindungen der Zusammensetzung A 2 MnX 4 (mit A = Alkalimetall und X = Cl, Br, I) im ß-K 2 S0 4 - und Sr 2 GeS 4 -Typ oder im K 2 MgF 4 -Typ. Bei den Verbindungen AMnX 3 dominiert mit der CsNiCl 3 -, der NH 4 CdCl 3 - und der Perowskit-Struktur die oktaedrische Koordination von Mangan (s. [1]; zu weiteren wasserfreien Halogenomanganaten mit Alkali-Kationen s. [2—5] sowie dort zit. Lit.). Lediglich mit großen organischen Kationen werden bei dieser Stöchiometrie diskrete kantenverknüpfte Doppeltetraeder wie Mn2Br62~ und Mn 2 I 6 :_ gefunden [6]. Dagegen bilden in (Me 4 N)MnCl 3 — einer Verbindung mit besonders interessanten magnetischen Eigenschaften — die Anionen wie beim CsNiCl 3 -Typ unendliche Ketten aus flächenverknüpften Oktaedern [7], Mit organischen Kationen hängt bei der Zusammensetzung M 2 MnX 4 bei den Chloriden die Koordination von M ab (mit M = Me 4 N, PyH oder MePh 3 As: tetraederisch [8]; mit * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. S. Pohl. Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, D-7400 Tübingen 0932 - 0776/88/0200 - 199/$ 01.00/0 M = Me 3 NH oder H 3 N(CH 2 ) 3 NH 3 : oktaedrisch [9]). Beide Geometrien werden in (Me 3 NH) 3 Mn 2 Cl 7 beobachtet [10], Aus wäßriger Lösung kristallisieren die Dihalogenide von Mangan als Tetrahydrate oder Dihydrate, wobei im ersten Fall diskrete und im zweiten transkantenverknüpfte Oktaeder resultieren [11], Die in größerer Zahl isolierten wasserhaltigen Chloromanganate bilden unterschiedlich verknüpfte Oktaederketten oder -schichten [12]. Erhebliches Interesse haben Phosphin-Addukte von Mangandihalogeniden gefunden, da diese Verbindungen teilweise in der Lage sind, reversibel Sauerstoff anzulagern (s. z.B. [13—16]). In dem kettenförmigen MnI 2 (PMe 2 Ph) wechseln tetraedrische und oktaedrische Koordinationen von Mangan [17]. Diskrete Moleküle mit tetraedrischer Umgebung von Mn liegen dagegen in MnI 2 (PEt 3 ) 2 vor [18]. Für die fünffache Koordination von Halogenomanganaten(II) mit einzähnigen Liganden gibt es sehr viel weniger Beispiele. Es wurden bisher nur einige Addukte von Dihalogeniden MX 2 oder Kationen [MX + ] charakterisiert, so MnCl 2 L 3 , mit L = 2-Methylimidazol [19], MnBr 2 L 3 , mit L = N,N'-Dimethylharnstoff [20] und [MnIL 4 ]~, mit L = Triphenylphosphinoxid [21], (Auf Komplexe mit mehrzähnigen Liganden, wie etwa [MnBrL4]"h mit L4 = Unauthenticated Download Date | 10/30/17 3:29 PM 176 P. Stolz-S. Pohl • Iodomanganate(II) N[CH 2 CH 2 N(CH 3 ) 2 ] 3 [22], soll hier nicht näher eingegangen werden.) Insgesamt sind erst wenige Komplexe von Mangan(II) mit Iod als Ligand — verglichen mit Chlor und Brom — strukturell charakterisiert worden. Gerade Iod-Komplexe scheinen jedoch außer Sauerstoff [13] auch andere kleine Moleküle, teilweise reversibel, zu binden, allerdings bisher nur in Kombination mit Phosphin-Liganden [23]. Unser Interesse galt zunächst dem Verhalten von Mangan(II) gegenüber Iod als Ligand in THF. Bei Untersuchungen über das System Mnl 2 /I 2 /I" in T H F isolierten wir die Verbindungen (Ph 4 P)MnI 3 L (1), MnI 2 L 3 (2), [MnIL s ]I 3 (3) und [MnL 6 ](I 3 ) 2 (4) (mit L = THF). Formal ausgehend vom tetraedrischen Mnl 4 2 ~ erhält man in THF unter sukzessiver Abstraktion jeweils eines I~-Ions durch I2 (unter Bildung von Triiodid) die Teilchen MnI 3 L", MnI 2 L 3 , MnIL 5 + und MnL 6 2 + . Verbunden mit der Abnahme der Zahl der Iod-Liganden ist eine Aufweitung der Koordination am Mangan von tetraedrisch über verzerrt trigonal bipyramidal bis hin zu oktaedrisch. Über die Darstellung und Strukturen von 1 bis 4 wird im folgenden berichtet. Experimentelles Darstellung Sämtliche Arbeiten wurden unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit unter N 2 -Atmosphäre in getrockneten und sauerstofffreien Lösungsmitteln ausgeführt. (Ph 4 P)MnI 3 (THF) (1): 0,47 g (1 mmol) (Ph) 4 PI und 0,31 g (1 mmol) MnL werden in 20 ml T H F unter Erhitzen gelöst. Bis zur beginnenden Kristallisation wird Lösungsmittel abgezogen. Es bilden sich grüngelbe, fluoreszierende, plättchenförmige Kristalle. Einkristalle für die Röntgenstrukturanalyse wurden durch langsame Kristallisation aus verdünnter Lösung unter Abkühlen erhalten. C28H28OPMnD (847,14) Ber. C 39,70 H 3,33 Gef. C 39,12 H 3,14 Mn 6,49 Mn 6,52 I 44,94, I 45,64. MnI 2 (THF) 3 (2): 0,12 g (2,2 mmol) Mn-Pulver wird mit 0,51 g (2 mmol) I2 in 40 ml THF unter Rühren und gelegentlichem Erhitzen zur Reaktion gebracht. Die Farbe der Lösung wechselt von rotbraun nach orange. Nach ca. 24 h wird vom überschüssigen Mn abfiltriert und bis zur beginnenden Kristallisation Lösungsmittel abdestilliert. Die orangefarbe- nen, würfelförmigen Kristalle sind in THF-gesättigter Atmosphäre haltbar und zersetzen sich langsam in trockenem N2 unter THF-Abgabe. Alternativ läßt sich 2 durch Auflösen von MnL in T H F und anschließender Kristallisation erhalten (Löslichkeit ca. 20 g/1 bei 66 °C). CI2H2403MnI2 (525,07) Ber. C 27,45 H 4,61 Gef. C 26,73 H 4.18 Mn 10,46 Mn 10,60 I 48,34, 1 48,85. Die Verbindung verliert durch Erhitzen im Vakuum (150 °C, ca. 0,1 bar) 40,2% ihres Gewichtes (ber. 39,8% für 3 mol THF/mol MnL) unter Bildung von hellrosafarbenem MnL. [MnI(THF) 5 ]I 3 (3): 0,62 g (2 mmol) MnL und 0,51 g (2 mmol) I2 werden in ca. 20 ml T H F unter Erwärmen gelöst. Aus der braunen Lösung kristallisieren nach Abkühlen braune, rautenförmige Kristalle von 3, die nur in THF-gesättigter Atmosphäre stabil sind. Die Zersetzung unter THF-Abgabe erfolgt so rasch, daß es nicht möglich ist, die Substanz zur Elementaranalyse abzuwiegen. Das Mn/I-Verhältnis ergab sich zu 1/4 (max. 2% Abweichung). [Mn(THF) 6 ](I 3 ) 2 (4): 0,62 g (2 mmol) MnL und 1,02 g (4 mmol) I2 werden in ca. 20 ml T H F unter Erwärmen gelöst. Aus der braunen Lösung kristallisieren nach Abkühlen braune Kristalle von 4, die nur in THF-gesättigter Atmosphäre stabil sind. Die Zersetzung unter THF-Abgabe erfolgt so rasch, daß es nicht möglich ist, die Substanz zur Elementaranalyse abzuwiegen. Das Mn/I-Verhältnis ergab sich zu 1/6 (max. 2% Abweichung). Die Ausbeuten sind bei allen Umsetzungen nahezu quantitativ. Stru k tu rb es tim mung Für die Strukturbestimmungen wurden Einkristalle von 1—4 in Markröhrchen eingeschlossen. Verfeinerung der Gitterkonstanten und Messung der Reflexintensitäten erfolgten auf einem Siemens-AED 2-Vierkreisdiffraktometer (to-2 0-scanMethode, Mo-K a -Strahlung, k = 71,069 pm, Graphit-Monochromator, Szintillationszähler). Kristalldaten, Meßdaten und abschließende RWerte sind in Tab. I zusammengestellt. Die gemessenen Intensitäten wurden nach empirischen Absorptionskorrekturen (für 2—4, bei 1 war eine Absorptionskorrektur nicht erforderlich) sowie Lorentz- und Polarisationsfaktor-Korrekturen zu Strukturfaktoren reduziert. Die Strukturen wurden nach direkten Methoden mit dem SHELX-Programmsystem gelöst und verfeinert [25] (Rechner: Micro VAX II). Das Gewichtsschema basierte auf der statistischen Varianz der Meßwerte. In den letzten Zyklen der Unauthenticated Download Date | 10/30/17 3:29 PM 177 P. Stolz-S. Pohl • Iodomanganate(II) Tab. I. Kristalldaten, Meßdaten und abschließende R-Werte 1 Farbe, Form hellgrüne, kompakte Plättchen Größe Meßkristall [mm] 0,2 x 0,2 x 0,1 Kristallsystem, Raumgruppe monoklin, C2/c Gitterkonstanten [pm, °] a = 1743,6(1) b = 1985,8(1) c - 1806,7(1) ß= 98,74(1) Volumen der Elementarzelle [pm 3 -10 6 ] 6182,76 Zahl der Formeleinheiten/Zelle 8 röntgenographische Dichte [g-cm~ 3 ] 1,819 linearer Absorptionskoeffizient [cm '] 34,21 Absorptionskorrektur Sin0max/A [Ä- 1 ] 0,5723 Zahl der unabhängigen Reflexe 4845 Zahl der beobachteten Reflexe 3 3060 Zahl der Variablen 307 für beobachtete b Reflexe /?, = 0,032, fl2 = 0.034 1 für 1—4, 2 4 3 braune, rautenförmige braune, rautenförmige Stäbchen Stäbchen 0,2 x 0,1 x 0,3 max. 0,2 Kantenlänge 0,2 x 0,1 x 0,3 hellorange Quader monoklin, C2/c a = 1252,3(2) b = 1255,0(3) c = 1271,8(3) ß = 113,88(2) monoklin, C2/c a = 1695,3(1) b = 1123,1(1) c = 1646,2(1) ß= 96,91(1) monoklin, P2,/« a = 1005,5(1) b = 1056,8(1) c = 1835,6(2) ß= 91,16(1) 1827,78 3111,57 1950,20 4 4 2 1,859 1,970 2,126 40,18 empirisch (i/>-scan) 0,5723 43,40 empirisch (v^-scan) 0,5946 50,37 empirisch (?/^-scan) 0,5723 1399 2733 3045 1089 83 1969 139 1391 169 Rx = 0,040,/?. = 0,042 /?! = 0,050, R2 = 0,048 fl, = 0,062, R2 - 0,054 Beobachtete Reflexe: I > 2 a ( I ) ; h /?,, R2: ungewichteter bzw. gewichteter R-Wert; Definitionen von /?,, R2 und a s . [24]. V e r f e i n e r u n g e n w a r e n die P a r a m e t e r v e r s c h i e b u n g e n k l e i n e r als 0 , 1 a . D i e A t o m f o r m f a k t o r e n w u r d e n d e n I n t e r n a t i o n a l T a b l e s e n t n o m m e n [26], D i e A t o m p a r a m e t e r f ü r 1—4 sind in T a b . II a u f g e f ü h r t . T a b . III enthält die wichtigsten Bindungslängen und -winkel*. Ergebnisse Durch U m s e t z u n g von M n l 2 mit T e t r a h y d r o f u r a n ( T H F ) b z w . m i t I o d i d o d e r I o d in T H F e r h ä l t m a n d i e V e r b i n d u n g e n ( P h 4 P ) M n I 3 ( T H F ) (1), M n I 2 ( T H F ) 3 ( 2 ) , [ M n I ( T H F ) 5 ] I 3 (3) u n d [ M n ( T H F ) 6 ] ( I 3 ) 2 ( 4 ) . Die R e a k t i o n s w e g e sind, a u s g e h e n d von M n l 2 , s c h e m a t i s c h in A b b . 1 d a r g e s t e l l t . D i e A b b n . 2—5 enthalten Ausschnitte aus den Kristallstrukturen von 1—4. E s w e r d e n j e w e i l s d i e j e n i g e n I o n e n b z w . M o l e küle gezeigt, die M a n g a n e n t h a l t e n . * Weitere Einzelheiten zu den Kristallstrukturen können beim Fachinformationszentrum Energie. Physik, Mathematik, D-7514 Eggenstein-Leopoldshafen 2, unter Angabe der Hinterlegungsnummer C S D 52810, der Autoren und des Zeitschriftenzitates angefordert werden. Tab. II. Atomkoordinaten (xlO 4 ) mit Standardabweichungen in Einheiten der letzten angegebenen Dezimalstelle. 1: Mn II 12 13 PI Ol Cl C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 C9 Clu Cll C12 C13 C14 C15 C16 X y z 6857(1) 6038(1) 8370(1) 6172(1) 3336(1) 6835(3) 1765(4) 988(4) 757(4) 1305(4) 2083(4) 2317(3) 3882(3) 3973(4) 3674(4) 3277(4) 3171(4) 3478(3) 4527(4) 4831(4) 4353(4) 3567(4) 3843(1) 2731(1) 3770(1) 5003(1) 8753(1) 3868(1) 8705(3) 8759(3) 8908(3) 9014(4) 8971(3) 8815(3) 8078(3) 7989(3) 8448(4) 9007(4) 9102(3) 8636(3) 8000(4) 7440(4) 6935(4) 6978(3) 906(1) 1091(1) 1468(1) 1189(1) 4501(1) 267(3) 4630(4) 4341(4) 3597(5) 3131(4) 3415(4) 4159(3) 5821(4) 6584(4) 7028(4) 6715(4) 5955(4) 5503(3) 4073(5) 3774(6) 3460(4) 3451(4) Unauthenticated Download Date | 10/30/17 3:29 PM P. Stolz-S. Pohl • Iodomanganate(II) 178 Tab. II (Fortsetzung). z X 2: 3: 4: C17 C18 C19 C20 C21 C22 C23 C24 C25 C26 C27 C28 3258(3) 3734(3) 3889(4) 4212(4) 4475(5) 4370(6) 4052(5) 3811(3) 7211(5) 7097(7) 6525(8) 6404(7) 7536(3) 8051(3) 63(3) 650(3) 674(4) 134(5) 9535(4) 9501(3) 3370(5) 3588(7) 4051(6) 4284(5) I Mn Ol Cl C2 02 C3 C4 C5 C6 2904(1) 5000 5000 4056(9) 4543(10) 4868(5) 5732(9) 5348(9) 4161(10) 3846(9) 396(1) 1395(1) 3104(5) 3766(8) 4848(8) 1638(5) 1503(11) 2046(11) 2415(11) 2025(12) 6560(1) 7500 7500 6774(10) 6942(13) 9193(4) 10322(8) 11125(8) 10424(10) 9301(9) Tab. III. Wichtigste interatomare Abstände und Winkel (pm bzw. °) für 1 bis 4 mit Standardabweichungen in Einheiten der letzten angegebenen Dezimalstelle. Mn Mn Mn Mn Ol Ol 3749(3) 4073(3) 4695(4) 4472(5) 3805(6) 3336(5) 3554(5) 4251(3) - 640(4) -1433(5) -1531(6) - 787(5) Mn II 12 13 Ol Cl C2 C3 C4 02 C5 C6 C7 C8 03 C9 CIO 0 0 2500 3020(1) -1327(3) -1871(6) -2672(7) -2631(7) -1811(5) - 197(3) 108(9) 440(7) - 729(8) - 918(6) 0 26(7) 94(8) -2022(1) 461(1) 2500 33(1) -2200(4) -1203(10) — 1640(11) -2868(12) -3258(8) -2152(5) -2043(19) -2099(12) -1754(14) -1718(10) -4038(6) -4783(7) -6023(8) 2500 2500 5000 4943(1) 2508(3) 2589(8) 2444(9) 2138(11) 2390(7) 1167(3) - 145(7) 657(5) - 176(6) 671(5) 2500 3206(5) 2969(5) Mn II 12 13 Ol 02 03 Cl C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 C9 CIO Cll C12 0 386(1) - 244(2) 1074(2) 1853(10) - 345(12) 1118(10) 3185(17) 4094(22) 3285(20) 2032(17) -1479(19) -1359(25) 19(27) 585(20) 1326(20) 1671(21) 2345(22) 1717(19) 0 6952(1) 8825(2) 4983(2) - 934(10) 702(11) 1728(10) - 293(20) -1249(22) -2254(22) -2226(18) 1450(20) 1481(33) 1201(24) 460(21) 2795(17) 3871(19) 3291(19) 2035(17) 0 2996(1) 4099(1) 1948(1) 370(5) 1109(5) 247(5) 383(11) 734(13) 1069(11) 623(10) 1347(9) 2162(12) 2332(11) 1740(9) 236(9) 234(10) 855(11) 951(9) - - -II -12 -13 -Ol -C25 -C28 Mn - I Mn - O l Mn — 0 2 Ol - C l 02 -C3 02 -C6 a 102,5(1) 104.3(1) 103.3(1) 115,1(1) 119.9(1) 114.5(1) 121.5(4) 128.4(5) 109.7(6) 271.1(1) 214.5(7) 224.6(5) 143,5(10) 141,6(11) 142,6(10) 95.0(2) 11- Mn- O l 11- Mn- 0 2 93.7(2) 11- Mn- 0 3 180 Ol -Mn - 0 2 88,4(3) Ol -Mn - 0 2 a 92,1(3) 124.7(4) Mn - O l - C l Mn - O l - C 4 128,6(5) 106,6(7) Cl-- O l --C4 Mn — 0 2 - C 6 123,1(5) 123,6(5) Mn — 0 2 - C 8 C6-- 0 2 - - C 8 107,0(6) 125,6(4) Mn — 0 3 - C 9 108,8(6) C9-- 0 3 - - C 9 a Bezieht sich auf die Transformation x, y, 0,5 —z. 278.8(2) 226.5(7) 219,5(6) 225,8(9) 146,7(10) 143,9(10) 144,7(10) 146,9(10) 143,7(8) 291,2(1) Ol -Mn - 0 2 Ol -Mn - 0 2 a Ol -Mn - 0 3 0 2 -Mn - 0 3 Mn - O l - C l Mn - O l - C 4 Cl-- O l --C4 Mn - 0 2 - C 5 Mn - 0 2 - C 8 C5-- 0 2 - - C 8 Mn - 0 3 - C 9 Mn - 0 3 - C 1 2 C9-- 0 3 - - C 1 2 Bezieht sich auf die Transformation — x, —y, Mn - O l Mn - 0 2 Mn - 0 3 Ol - C l Ol -C4 02 -C5 02 -C8 03 -C9 0 3 -C12 1 1 - 12 1 1 - 13 a O 1 —Mn —11 O 1 —Mn—12 O 1 — Mn —13 11 — Mn —13 11 —Mn —12 12 — M n - I 3 Mn —O 1 —C28 Mn —O 1 —C25 C25-01-C28 I —Mn —O 1 117.5(1) I —Mn — 0 2 92.9(1) 82,2(2) O1 — Mn—02 I —Mn —Ia 125,0(1) 164.4(4) 0 2 —Mn—02 a Mn —O1 —Cl 125.4(5) c i - o i - c r 109,2(8) Mn—02—C3 129,3(5) Mn—02—C6 123,8(5) C3-02-C6 106.9(7) Bezieht sich auf die Transformation 1— x, y, 1,5 —z. 3: Mn - 1 1 Mn - O l Mn - 0 2 Mn - 0 3 Ol - C l Ol -C4 02 -C6 02 -C8 03 -C9 1 2 - 13 a 267.8(1) 268.3(1) 267.9(1) 211.5(5) 141.4(8) 138.3(9) 220,4(10) 220,1(10) 219,7(10) 150,0(18) 145,3(19) 146,2(19) 149,6(18) 144,7(18) 147,3(18) 291.0(2) 292,6(2) 90.8(4) 89.2(4) 90,1(4) 90,2(4) 123.5(10) 128.1(10) 108,4(12) 126,7(9) 123,4(11) 109,9(13) 126,1(9) 125,8(9) 108,0(12) —z. Ein dem Anion von 1 [MnI 3 (THF)]~ (s. Abb. 2) entsprechendes Teilchen wurde mit [FeI 3 (THF)]~ in Fe(THF) f ,[FeI 3 (THF)] 2 • T H F gefunden [29], Während das Anion in 1 jedoch durch Reaktion von Mnl 2 mit Iodid in T H F entsteht, kristallisiert die erwähnte Unauthenticated Download Date | 10/30/17 3:29 PM P. Stolz-S. Pohl • Iodomanganate(II) 179 [Mnl3(THF)] [MnttHFjg] [Mnl (THF)5]+ Mnl2(THF)3 Abb. 1. Reaktionen von Mnl 2 mit Iodid in Tetrahydrofuran (schematisch; Kation: P h 4 P f ) . Abb. 2. Anion von 1 im Kristall (ohne H - A t o m e ) . Schwingungsellipsoide mit 50% Wahrscheinlichkeit. Eisenverbindung aus einer Lösung von FeL in T H F ohne zusätzliches Iodid. Die Kristallisation von MnL aus THF führt dagegen zu der neutralen Spezies MnI 2 (THF) 3 (2, s. Abb. 3). Aus Acetonitril kristallisieren FeL und MnL vergleichbar: in beiden Fällen wird eine ionische Verbindung der Formel M(CH 3 CN) 6 MI 4 (M = Fe, Mn) angenommen [30, 31]. Über Ergebnisse der Umsetzung von Mangandihalogeniden mit T H F wurde in der Literatur berichtet [32—35]. Dabei schwankt der THF-Gehalt in den isolierten Produkten zwischen 0,5 und 2,0 pro MnAtom. McAuliffe et al nehmen für die Verbindungen MnX 2 (THF) 2 (X = Cl, Br, I) eine polymere, ketten- Abb. 4. Kation von 3 im Kristall (ohne H - A t o m e ) . Das Kation besitzt kristallographische C 2 -Symmetrie. Schwingungsellipsoide mit 50% Wahrscheinlichkeit. C10 Abb. 3. Molekül von 2 im Kristall (ohne H-Atome). 2 besitzt kristallographische C2-Symmetrie. Schwingungsellipsoide mit 50% Wahrscheinlichkeit. A b b . 5. Kation von 4 im Kristall (ohne H - A t o m e ) . Das Kation besitzt kristallographische C r S y m m e t r i e . Schwingungsellipsoide mit 50% Wahrscheinlichkeit. Unauthenticated Download Date | 10/30/17 3:29 PM P. Stolz-S. Pohl • Iodomanganate(II) 180 förmig halogenverbrückte Struktur an [35]. Für die Brom-Verbindung können wir diese Annahme nach Durchführung einer Röntgenstrukturanalyse bestätigen [36], Der gegenüber 2 in [35] angegebene geringere, auch analytisch bestimmte THF-Gehalt resultiert wahrscheinlich aus der Aufarbeitung (Trocknen im Vakuum). Die Reaktion von Iod mit einer Lösung von FeL in T H F ergibt unter Schwarzfärbung dieser Lösung Tetraiodoferrat(III) Fel 4 ~ [30]. Bei Mangan führt die entsprechende Umsetzung nicht zu einer Redoxreaktion. sondern zu einer Säure-Base-Reaktion. Iod entzieht MnL ein Iodid-Ion unter Bildung von Triiodid. Bei Kristallisation erhält man MnI(THF) 5 (I 3 ) (3, s. Abb. 4). Die Isolierung von Mn(THF) 6 (I 3 ) 2 (4, s. Abb. 5) nach Umsetzung mit überschüssigem Iod zeigt, daß dem Manganatom in einer weiteren Säure-Base-Reaktion auch das verbliebene Iodidion entzogen werden kann (Abb. 1). Mit sukzessivem Ersatz von Iodid durch THF in 1—4 ist eine Aufweitung der Koordination von Mangan verbunden. Das Anion von 1 zeigt wie FeI 3 [(THF)]~ [29] ein in Richtung der Metall-Sauerstoff-Bindung gestauchtes Tetraeder. Die ManganIod-Abstände (Mittelwerte: 268.0 pm) sind mit entsprechenden Werten in anderen Verbindungen mit tetraedrischer Umgebung von Mangan vergleichbar (s. Tab. IV). Die Koordination von Mangan in 2 ist verzerrt trigonal bipyramidal (s. Abb. 3) mit äquatorialer Lage der Iodatome. Die gleiche Anordnung wurde in MnBr 2 (dmu) 3 (dmu = N.N'-Dimethylharnstoff) be- obachtet [20]. Die Verzerrung der trigonalen Bipyramide ist in 2 jedoch stärker (z.B. Oax—Mn —Oax: 164,4° gegen 174,2° in MnBr 2 (dmu) 3 ), obwohl die sterische Beanspruchung eher geringer sein sollte. In MnI(OPPh 3 ) 4 MnI 2 (CO) 4 ist Mn(II) dagegen im Kation quadratisch pyramidal koordiniert [21]. McAuliffe et al. geben für das polymere MnI 2 (PMe 2 Ph) in T H F nach Molekulargewichtsbestimmung die Bildung von Monomeren der Zusammensetzung MnI 2 (PMe 2 Ph)(THF) 3 an [17]. Der „Zerfall" in zwei verschiedene Spezies, nämlich MnI 2 (THF) 3 und MnI 2 (PMe 2 Ph) 2 , ist nach den hier vorliegenden Ergebnissen wahrscheinlicher. Im Kation von 3 ist Mangan oktaedrisch koordiniert. Mit der Aufweitung der Koordination von 1 über 2 nach 3 nimmt erwartungsgemäß auch der M n - I - A b s t a n d zu (von 268,0 über 271,1 bis zu 278,8 pm). Die Aufweitung der Bindungslänge ist wahrscheinlich etwas geringer als erwartet, weil die Änderung der Gesamtladung von [MnI 3 (THF)]~ über MnI 2 (THF) 3 zu [MnI(THF) 5 ] + einen gegenläufigen Effekt haben, d.h. zu einer Verstärkung der Mn —I-Bindung führen sollte. Die Mangan-Sauerstoff-Abstände zeigen keine einheitliche Tendenz von 1 bis 4 (s. Tab. III). Der kleinste Wert wird in 1 mit 211,5 pm und der größte im Mittel in 3 mit 223,9 pm gefunden. Die Einzelwerte variieren in 2 und 3 erheblich. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der Chemischen Industrie gilt der Dank für die finanzielle Unterstützung. Tab. IV. Mn —I-Abstände [pm] in Verbindungen mit unterschiedlicher Koordination von Mn(II). Verbindung Koordination von Mn Mn —I Lit. Bemerkung (Ph4P)MnL(THF) MnI 2 (PEt 3 ) 2 MnL(PMe.Ph) MnL(PMe.Ph) MnL(THF), MnI(OPPh,) 4 1 MnI 2 (CO) 4 J MnI(THF) 5 (I 3 ) MnI2-4fLO MnI 3 (PMe 3 ), tetraedrisch tetraedrisch tetraedrisch oktaedrisch verzerrt trigonal bipyramidal quadratisch pyramidal 268.0 266.6 270,7 297,1 271.1 281.8 diese Arbeit [18] [17] [17] diese Arbeit [21] Mittelwert Mittelwert jeweils Mittelwerte unterschiedl. Koord. in einer Verbindung oktaedrisch oktaedrisch trigonal bipyramidal 278.8 291,1 262 diese Arbeit [27] [28] Abstand im MnI(OPPh) 4 + -Kation Mn(III)!; Mittelwert Unauthenticated Download Date | 10/30/17 3:29 PM 181 P. Stolz-S. Pohl • Iodomanganate(II) [1] H. J. Seifert und K. H. Kischka, Thermochimica Acta 27, 85 (1978). [2] J. Goodyear und D. J. Kennedy, Acta Crystallogr. B 29, 2677 (1973). ' [3] C . J . J , van Loon und D . W . J . Ijdo, Acta Crystallogr. 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Stolz, in Vorbereitung. Unauthenticated Download Date | 10/30/17 3:29 PM