Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter

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Dr. med. Goswin von Dewitz
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
• Interventionelle Endoskopie
• Kapselendoskopie
• Krebsvorsorge
Telefon: 0731-68820
Telefax: 0731-618726
Servicetelefon für Ärzte: 0731-708019603
Terminvereinb. Privatsprechstunde: 0731-1591859
Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter
Kurznarkose mit Propofol mit Platzierung eines Magenballons
(Magenspiegelung)
Sehr geehrte(r) Frau/Herr___________________________________________,
zur Abklärung Ihrer Beschwerden bzw. als Vorsorgeuntersuchung empfiehlt Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt eine
Spiegelung des oberen Verdauungstraktes.
Dieser Patientenaufklärungsbogen dient der Grundinformation über den vorgeschlagenen Eingriff und der
Aufklärungsdokumentation. Typische Risiken und Folgen sowie mögliche Alternativen müssen Sie kennen,
damit Sie sich entscheiden und wirksam in den Eingriff einwilligen können.
Warum eine ÖGD?
Mit einer Spiegelung können u.a. Blutungen und ihre Quellen, Entzündungen, Geschwüre, Krampfadern
(vor allem am Mageneingang), Polypen und Tumore frühzeitig diagnostiziert und ggf. sofort behandelt
werden.
Zudem ist die Entnahme von Gewebeproben zur feingeweblichen (histologischen) Untersuchung möglich,
und Polypen können abgetragen werden. Eine Belastung durch Röntgenstrahlung wird vermieden.
Gibt es Alternativen zur Spiegelung?
In manchen Fällen kommen zur Diagnostik von krankhaften Veränderungen auch andere Verfahren in Frage
wie z.B. Ultraschall, Röntgen, Computertomographie (CT) oder eine MRT (Kernspintomographie). Durch
Zusatzuntersuchungen mit Ultraschall (Endosonographie, transösophageale Echokardiographie) können
krankhafte Veränderungen der Speiseröhre und umgebender Organe (z.B. des Herzens) besser als von
außen erkannt und beurteilt werden.
Die direkte Betrachtungsmöglichkeit des Untersuchungsgebietes durch die Ärztin/den Arzt bei der ÖGD
erlaubt nicht nur eine bessere Begutachtung der Veränderungen, sondern ermöglicht bei Dringlichkeit auch
ein sofortiges Eingreifen.
Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Ihnen erklären, warum sie/er in Ihrem Fall die Durchführung einer ÖGD empfiehlt.
Durchführung der Spiegelung
Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Ihnen ein Endoskop vorsichtig über Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre in den
Magen und den Zwölffingerdarm vorschieben.
Das Endoskop ist ein schlauchartiges, biegsames Instrument mit einer Optik am unteren Ende oder einem
Chip, mit dem ein Bild elektronisch aufgezeichnet werden kann, und Kaltlichtquellen. Die Gerätespitze kann
nach allen Richtungen bewegt werden. Das über das Endoskop gewonnene farbige Bild wird auf einen
Bildschirm übertragen.
Die Dicke des Endoskopes wird den anatomischen Verhältnissen des Patienten angepasst. Sie reicht von
einem Durchmesser von 5 mm für Kinder bis hin zu 15 mm für Erwachsene. Die Länge richtet sich nach den
untersuchten Organen.
Endoskope haben Spül- und Absaugvorrichtungen und Kanäle, über die spezielle Instrumente wie kleine
(Biopsie-) Zangen oder Schlingen zur Gewebsentnahme und für die Entfernung von Polypen oder
Ultraschallsonden zur Ultraschall-Darstellung von Gewebe eingeführt werden können.
Wenn das Endoskop bis zur vorgesehenen Position vorgeschoben wurde, wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Luft
einbringen, um die Organe besser einsehen zu können.
Wenn eine Chromoendoskopie (Aufsprühen von Farbstoffen) vorgesehen ist, werden Sie von Ihrer
Ärztin/Ihrem Arzt entsprechend informiert.
Stand: 11/16
Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter Kurznarkose mit Propofol
mit Platzierung eines Magenballons
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Sedierung/Analgosedierung
Die Spiegelung des oberen Verdauungstraktes ist normalerweise schmerzfrei. Sie wird allerdings von den
meisten Patienten als unangenehm bis sehr unangenehm empfunden. Daher wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt auf
Wunsch eine tiefe Sedierung (z.B. mit Propofol) durchführen, mit der Sie die Endoskopie verschlafen.
Hierfür wird zunächst eine Infusionskanüle in eine Vene (meist am Arm) eingeführt, über die das
Beruhigungs-/Schmerzmittel verabreicht wird und während der Endoskopie nachgegeben werden kann.
Während der Sedierung/Analgosedierung werden die wichtigsten Körperfunktionen wie Atmung, Blutdruck
oder Puls kontinuierlich überwacht und die Sauerstoffsättigung im Blut mit einem Fingerclip gemessen
(Pulsoxymetrie), da alle verwendeten Medikamente schwerwiegende Atemstörungen und Herz-/Kreislaufprobleme (bis hin zum Schock) verursachen können. Bei manchen Patienten kann es auch angezeigt
sein, die Herztätigkeit mit einem EKG-Gerät kontinuierlich zu überwachen oder Sauerstoff über eine
Atemmaske zuzuführen. Zur Vermeidung von Schäden ist ein Zahn- und Zungenschutz sinnvoll.
Die Sedierung wird in der Regel mit Propofol durchgeführt.
Dieses ist ein Hypnotikum mit einer sehr kurzen Wirkungsdauer, so dass es als gut steuerbar gilt. Es hat
keine schmerzlindernde Wirkung, so dass es ggf. zusammen mit einem Analgetikum (Schmerzmittel)
gegeben wird. Die Nachwirkzeit ist kleiner als bei den Diazepinen, so dass die Benommenheit nach dem
Eingriff schneller wieder abklingt. Ein spezifisches Gegenmittel gibt es für das Propofol jedoch nicht, so dass
bei ernsten Nebenwirkungen ggf. schnelle Notfallmaßnahmen notwendig sind.
Grundsätzliches zu Risiken und Komplikationen
Die allermeisten Endoskopien verlaufen ohne jede Komplikation. Sie können sicher sein, dass Ihre Ärztin/Ihr
Arzt ihr/sein ganzes Können, Wissen und ihre/seine Erfahrung einsetzen wird, um jede denkbare Gefährdung
von Ihnen fernzuhalten. Das Risiko ärztlicher Eingriffe wird jedoch auch durch die individuelle körperliche
Verfassung und Vorerkrankungen beeinflusst. Trotz größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit kann es daher
bei jedem Eingriff zu Komplikationen kommen, die Nachbehandlungen, ggf. auch Nachoperationen
erfordern, welche in der Folge bei Verkettung unglücklicher Umstände extrem selten auch
lebensbedrohlich sein können. Zu nennen sind:
Allgemeine Risiken einer ÖGD
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Haut- und Weichteilschäden: Einspritzungen vor, bei oder nach dem Eingriff können in seltenen
Fällen zu Spritzenabszessen, zum Absterben von Gewebe (Nekrosen), zu Nervenschäden oder
Venenentzündungen mit lang andauernden Beschwerden führen.
Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien) auf Betäubungsmittel, Desinfektionsmittel, Farbstoffe,
Medikamente, Kontrastmittel, Latex, Pflaster oder Nahtmaterial können sich mit Hautrötungen,
Juckreiz, Schwellungen, Brechreiz oder kurzzeitigen Krampfanfällen äußern. Selten sind schwere
allergische Reaktionen mit Verschlechterung der Atmung (Bronchokonstriktion) bis hin zum
Atemstillstand und lebensbedrohlichen Herz-/Kreislaufstörungen (anaphylaktischer Schock), die
zu dauerhaften Organschäden führen können (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen). In
solchen Fällen ist eine sofortige intensivmedizinische Behandlung notwendig.
Spezielle Risiken einer ÖGD:
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•
Weichteilverletzungen im Rachenbereich: Durch das Vorschieben des Endoskopes kommt es
gelegentlich im Anschluss an die Spiegelung in Kehlkopf und Rachen zu Heiserkeit,
Schluckbeschwerden, Schmerzen und auch leichten Blutungen, die meist schnell wieder
verschwinden. Sehr selten treten Zungenverletzungen und Verletzungen an den Lippen auf.
Zahnschäden: Schäden insbesondere an lockeren, kariösen Zähnen, an Zahnimplantaten oder
anderem, auch fest sitzendem, Zahnersatz sind nicht immer zu vermeiden, Zahnverluste sind
möglich.
Perforation: Selten kommt es durch das Endoskop oder zusätzlich verwendete Instrumente oder
durch das Einblasen von Luft zu einer Verletzung der Wände von Kehlkopf, Luftröhre oder
Verdauungstrakt. Meist ist dann eine sofortige Operation erforderlich.
Stand: 11/16
Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter Kurznarkose mit Propofol
mit Platzierung eines Magenballons
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Infektionen im Bauch- und Brustraum: Durch eine Perforation können Bakterien in den Bauchoder Brustraum austreten, die in seltenen Fällen eine Bauchfell-, Zwerchfell- oder
Rippenfellentzündung hervorrufen. Solche Entzündungen werden mit Antibiotika behandelt.
Aspiration: Sehr selten kann es bei Durchführung der Spiegelung unter Sedierung/Analgosedierung
zu einer Einschränkung der natürlichen Schutzreflexe und einem Übertritt von Mageninhalt in
Bronchien und Lunge kommen (Aspiration), woraus sich eine Lungenentzündung, ein
Lungenabszess und andauernde Lungenschäden entwickeln können.
Blutungen im endoskopierten Bereich: Bei der Entnahme von Gewebe oder Polypen können
- auch längere Zeit nach der Entnahme - Blutungen entstehen, die meist von selbst zum Stillstand
kommen. Äußerst selten treten stärkere Blutungen auf, die durch Einspritzung blutstillender Mittel
sofort über das Endoskop behandelt werden. Wenn sie so nicht gestillt werden können, kann eine
Blutübertragung erforderlich werden. Extrem selten kann eine Blutung so nicht beherrscht werden,
so dass eine Operation notwendig wird.
Trotz sorgfältigster Untersuchung von Blutkonserven kann es durch Bluttransfusionen sehr selten
zu Infektionen, z.B. mit Hepatitisviren (Leberentzündung) kommen und extrem selten mit dem HIVirus (Spätfolge AIDS) und/oder anderer gefährlichen Erregern wie vCJK (besondere Art der
Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung). Dies gilt auch für die Anwendung von Fibrinklebern.
Was Sie vor dem Eingriff beachten müssen
Am Eingriffstag müssen Sie nüchtern (ohne vorheriges Essen) sein. Ab 6 Stunden vor der Spieglung dürfen
Sie nicht mehr essen oder trinken. 1-2 Tassen klare Flüssigkeit (Wasser, Tee ohne Milch) sind, auch zur
Einnahme von Medikamenten, bis 2 Stunden vor der Spiegelung gestattet. Im Falle einer simultanen
Darmspiegelung darf die Abführlösung und zusätzliche Flüssigkeit bis 1,5 Stunden vor der Untersuchung
getrunken werden. Das Kauen von Kaugummi, Lutschen von Süßigkeiten oder Rauchen sind zu
unterlassen.
Ihre Ärztin/Ihr Arzt muss wissen, welche Medikamente, insbesondere welche blutgerinnungshemmenden
Medikamente (z.B. Aspirin, Marcumar, Plavix, Pradaxa, Xarelto, Brilique, Efient) oder metforminhaltigen
Arzneimittel (Diabetiker!) Sie regelmäßig einnehmen, damit sie/er mögliche Nebenwirkungen durch
Zusammenwirken mit den vorgesehenen Medikamenten, Betäubungsmitteln oder Kontrastmitteln
(Interaktionen) abschätzen kann. Beantworten Sie daher sorgfältig die Fragen auf Seite 9/10. Sie/Er wird
dann mit Ihnen besprechen, welche Medikamente wie lange vor und nach dem Eingriff abgesetzt, in der Dosis
verändert oder durch andere ersetzt werden müssen.
Zahnersatz, (Zahnprothesen, herausnehmbare Zahnteile), und andere Prothesen herausnehmen und sicher
verwahren.
Kontaktlinsen herausnehmen, Brille und Hörgeräte ablegen.
Schmuck wie Ringe, auch Piercing-Schmuck, sowie künstliche Haarteile entfernen und sicher aufheben.
Make-up und Nagellack rechtzeitig entfernen.
Was Sie nach dem Eingriff beachten müssen
Durch das Vorschieben des Endoskopes und die verabreichten Medikamente können für kurze Zeit noch ein
brennendes Gefühl im Rachenraum und ein leichter Brechreiz zurückbleiben. Durch die in Magen und
Darm geleitete Luft können auch unangenehme, manchmal schmerzhafte Blähungen entstehen. Diese
Folgen gehen bald von selbst wieder zurück.
Für etwa eine Stunde nach der Spiegelung sollten Sie auf Essen und Trinken verzichten. Alkohol
sollten Sie noch mindestens 24 Stunden nach der Spiegelung meiden.
Je nach Befund und den Ergebnissen einer eventuellen feingeweblichen Untersuchung von entnommenem
Gewebe sind Folgeuntersuchungen notwendig. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Sie darüber informieren.
Wenn sich Ihr Befinden verschlechtert und wenn ungewohnte Reaktionen auftreten wie Bluterbrechen, Blutungen aus dem After, Fieber, Herz-/Kreislaufbeschwerden, Schmerzen, Schwindel oder
Übelkeit, informieren Sie bitte umgehend Ihre Ärztin/Ihren Arzt bzw. die Notaufnahme einer Klinik!
Bitte besprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wann und wie die unter Umständen veränderte
Einnahme von Medikamenten wieder aufgenommen werden soll.
Nachuntersuchungen unbedingt termingemäß wahrnehmen!
Stand: 11/16
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mit Platzierung eines Magenballons
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Werden die Kosten von den Kassen übernommen?
Wenn die Indikation (Grund) für die Untersuchung vorhanden ist, werden die Kosten von den Kassen
getragen.
Was Sie bei ambulanter Durchführung beachten müssen
Ihr Reaktionsvermögen ist nach dem Eingriff durch die Nachwirkung von Beruhigungs-, Betäubungsoder Schmerzmitteln eingeschränkt. Sie sind daher nicht sofort wieder straßenverkehrstüchtig und
dürfen am Tag der Untersuchung nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, insbesondere kein
Fahrzeug führen, keine schwierigen Maschinen bedienen, keinen Alkohol trinken und keine wichtigen
oder rechtlich bindenden Entscheidungen treffen.
Bitte sorgen Sie daher bei ambulanter Durchführung des Eingriffs rechtzeitig dafür, dass Sie von einer
erwachsenen Person abgeholt, nach Hause begleitet/gefahren und dort zuverlässig betreut werden, sofern
Ihre Ärztin/Ihr Arzt nicht etwas anderes mit Ihnen besprochen hat.
Verhalten nach erfolgter Endoskopie im Falle von Beschwerden
Im Falle von stärkeren, ggf. auch progredienten Bauchschmerzen oder auftretenden Blutungen nach
Endoskopie bitten wir um umgehende Kontaktaufnahme mit unserer Praxis unter Tel.: 0731 68820.
Außerhalb unserer Praxiszeiten können Sie mit unserem Kooperationspartner, dem Darmzentrum des
Bundeswehrkrankenhauses, Oberer Eselsberg 40, Tel.: 0731 1710-0 Kontakt aufnehmen.
Verhalten nach Polypektomie
Bei Ihnen wurde heute ein Magenpolyp mittels Elektroschlinge abgetragen (Polypektomie). Um
Komplikationen zu vermeiden, sollten Sie folgendes beachten:
•
•
•
•
Vermeiden Sie bitte eine Woche lang schwere körperliche Tätigkeiten, schweres Heben, starkes
Pressen.
Vermeiden Sie bitte eine Woche lang die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten (z.B.
Aspirin, ASS, Marcumar, Diclofenac, Rheumamedikamente), um eine Nachblutung zu vermeiden.
Bei plötzlich auftretenden stärkeren Bauchschmerzen oder größeren Mengen Blut im Stuhl bitte einen
Arzt aufsuchen, es könnte eine seltene Komplikation aufgetreten sein (bis ca. 10 Tage nach
Polypektomie).
Im Falle von Problemen außerhalb unserer Praxisöffnungszeiten bitte mit dem diensthabenden
Internisten/Gastroenterologen des Bundeswehrkrankenhauses, Oberer Eselsberg 40,
Tel.: 0731 1710-0 verbinden lassen.
Lokalisation der Polypektomie:
Stand: 11/16
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mit Platzierung eines Magenballons
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Aufklärung Propofol-Kurznarkose/Sedierung
Für manche medizinischen Eingriffe, die nur mäßig schmerzhaft sind, ist keine Allgemeinanästhesie
(Vollnarkose) erforderlich, sondern es genügt oft, zur Entspannung und Schmerzausschaltung beruhigende
Substanzen (Sedativa) oder schmerzstillende Mittel (Analgetika) oder eine Kombination von beiden zu geben,
so dass der Patient zwar gelöst und schläfrig ist, aber aufweckbar bleibt, selbständig atmet und keine
unerwünschten Angstreaktionen oder übermäßige Belastungen von Herz und Kreislauf auftreten. Dieser
Patientenaufklärungsbogen dient der Grundinformation über die vorgeschlagene Kurznarkose, über die Ihre
Ärztin/Ihr Arzt vorher mit Ihnen noch sprechen wird, und der Aufklärungsdokumentation. Typische Risiken und
Folgen sowie mögliche Alternativen müssen Sie kennen, damit Sie sich entscheiden und wirksam in die
Narkose einwilligen können.
Sedierung, Analgosedierung, Kurznarkose
Für viele Eingriffe oder Untersuchungen, die wenig oder nur mäßig schmerzhaft sind, genügt es, ein
Schmerzmittel zu schlucken oder zu spritzen oder eine örtliche Betäubung durchzuführen. Häufig ist es
jedoch sinnvoll, ein Beruhigungsmittel zu verabreichen, um eine Sedierung, eine Art Schlafzustand,
hervorzurufen. Eine solche kann verschieden tief sein. Ist der Patient ruhig und schläfrig, aber noch weckbar
und die Atmung normal, handelt es sich um leichte Sedierung (Dämmerschlaf). Bei einer tiefen Sedierung
wird die Untersuchung/der Eingriff vollständig verschlafen, es ist keine unmittelbare Erweckbarkeit mehr
gegeben (Kontaktverlust), nur bei stärkeren Schmerzreizen (z.B. Kneifen) erfolgen gezielte
Abwehrbewegungen, und die Atmung kann beeinträchtigt sein (unregelmäßig, schnarchend). Ein noch
tieferes Stadium ist die komplette Bewusstlosigkeit und Schmerzlosigkeit mit oft deutlich behinderter Atmung
und fehlenden Schutzreflexen (z.B. Husten- oder Würgreflex), es handelt sich dann um eine Narkose. Der
Übergang von einem flacheren in ein tieferes Stadium und umgekehrt ist nicht genau abzugrenzen, sondern
fließend. Als Kurznarkose wird oft eine Narkose (Anästhesie) für einen kurzen Eingriff bezeichnet, die dann
auch nur kurze Zeit anhalten muss; sie ist aber nicht von Haus aus risikoärmer als eine länger dauernde
Narkose.
Wird zusätzlich zu einem sedierenden Mittel auch ein Mittel zur Schmerzunterdrückung (Analgesie) gegeben,
handelt es sich um eine Analgosedierung. Beruhigende Mittel (Sedativa) und schmerzstillende Mittel
(Analgetika) verstärken sich in ihrer Wirkung.
Information zum praktischen Vorgehen
Direkt vor dem Eingriff wird eine Plastik-Verweilkanüle in eine Vene eingeführt, meist am Handrücken oder
Unterarm. Über diese werden während der Untersuchung/des Eingriffs Beruhigungsmittel, Schmerzmittel und
alle sonstigen notwendigen Medikamente - ggf. auch wiederholt - zugeführt. Die wichtigen Organfunktionen
werden fortlaufend überwacht, so meistens mit einem Fingerclip zur Messung des Pulses und der
Sauerstoffsättigung des Blutes; es kann auch der Blutdruck gemessen und/oder ein EKG registriert werden.
Propofol:
Propofol wirkt nur kurz und wird deshalb für länger dauernde Eingriffe wiederholt oder fortlaufend über eine
Infusion verabreicht. Wenn zusätzlich eine Schmerzdämpfung notwendig ist, werden meist Medikamente
gespritzt, die ähnlich wie Morphin (Morphium) wirken und als Opioide bezeichnet werden.
Stand: 11/16
Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter Kurznarkose mit Propofol
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Eingriffsänderungen und -erweiterungen
Bei einem (unbeabsichtigten) Übergang von einer tiefen Sedierung oder Anlgosedierung in eine Narkose
kommt es zur Ausschaltung von Bewusstsein, Schmerzempfinden, Schmerzabwehrreflexen und Atmung.
Daher muss in diesem Fall eine künstliche Beatmung sichergestellt werden. Dies geschieht über eine
Kehlkopfmaske (Larynxmaske), welche über den Mund eingeführt, auf den Kehlkopf aufgesetzt wird und die
Kehlkopföffnung verschließt, oder über einen Beatmungsschlauch (Endotrachealtubus), der in die Luftröhre
(Trachea) eingeführt wird. Dadurch wird die Gefahr des Übertritts von Mageninhalt und Speichel in Luftröhre
und Lunge vermindert. Über die Kehlkopfmaske oder den Tubus werden Sauerstoff und ggf. auch
Narkosegase zugeführt. Wenn eine lokale oder regionale Betäubung und/oder eine Sedierung nicht mehr
ausreicht oder wenn es zu Komplikationen kommt, kann die gezielte Überleitung zur Narkose notwendig sein.
Bitte geben Sie daher jetzt schon Ihre Einwilligung zu einer solchen Änderung, damit der Eingriff/die
Untersuchung nicht unterbrochen werden muss.
Gibt es Alternativen?
Grundsätzlich kann als Alternative zur Sedierung oder Analgosedierung eine Allgemeinanästhesie
(Vollnarkose) durchgeführt werden, bei der Sie jedoch nicht ansprechbar sind. Dauert diese weniger als etwa
10-15 Minuten, spricht man von einer Kurznarkose. Für eine Reihe von Eingriffen kommen auch noch andere
Betäubungsarten in Betracht, z.B. eine Regionalanästhesie. Wenn bei Ihnen eine spezielle andere Art der
Bewusstseins- und/oder Schmerzausschaltung in Frage kommt, wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Ihnen diese erläutern
und die Vor- und Nachteile im Vergleich zur (Analgo-)Sedierung darstellen.
Grundsätzliches zu Risiken und Komplikationen
•
•
•
Sie können sicher sein, dass Ihre Ärztin/Ihr Arzt ihr/sein ganzes Können, Wissen und ihre/seine
Erfahrung einsetzen wird, um jede denkbare Gefährdung von Ihnen fernzuhalten. Das Risiko
ärztlicher Eingriffe wird jedoch auch durch die individuelle körperliche Verfassung und
Vorerkrankungen beeinflusst.
Trotz größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit kann es bei einem Eingriff zu sehr schweren Verläufen
und Komplikationen kommen, die es erfordern, dass eine nicht geplante Behandlung auf einer
Intensivstation mit künstlicher Beatmung und weiteren invasiven Maßnahmen erfolgen muss.
Beispiele für solche zusätzlich notwendig werdenden Maßnahmen/Eingriffe sind ein künstliches
Koma, das Einlegen verschiedener Gefäßkatheter oder von Drainageschläuchen zwischen Rippenund Lungenfell, ein Luftröhrenschnitt oder eine Nierenersatztherapie (Hämofiltration, Hämodialyse).
Bitte erklären Sie sich schon jetzt mit der Durchführung solcher Maßnahmen einverstanden.
Weitere Nachbehandlungen, ggf. auch Nachoperationen können erforderlich sein, welche in der
Folge bei Verkettung unglücklicher Umstände extrem selten auch lebensbedrohlich sein können.
Zu nennen sind:
Allgemeine Nebenwirkungen und Risiken
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Haut- und Weichteilschäden: Einspritzungen vor, bei oder nach der Operation können in seltenen
Fällen zu Spritzenabszessen, zum Absterben von Gewebe (Nekrosen), zu Nervenschäden oder
Venenentzündungen mit lang andauernden Beschwerden führen.
Phlebitis: Entlang punktierter Venen kann eine Venenentzündung entstehen. Solche Infektionen sind
medikamentös meist gut beherrschbar.
Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien) auf Betäubungsmittel, Kontrastmittel, Latex, Pflaster,
oder Nahtmaterial können sich mit Hautrötungen, Juckreiz, Schwellungen, Brechreiz oder
kurzzeitigen Krampfanfällen äußern. Selten sind schwere allergische Reaktionen mit
Verschlechterung der Atmung (Bronchokonstriktion) bis hin zum Atemstillstand und
lebensbedrohlichen Herz-/Kreislaufstörungen (anaphylaktischer Schock). In solchen Fällen ist eine
sofortige intensivmedizinische Behandlung notwendig.
Thrombosen und Embolien: In den größeren Venen entstehende Blutgerinnsel (Thromben) können
verschleppt werden und ein Blutgefäß verschließen (Embolie). In der Lunge führt das zu einer
(manchmal lebensbedrohlichen) Lungenembolie, in den Armen oder Beinen zu
Durchblutungsstörungen, im Gehirn zur Hirnembolie („Schlaganfall“), ggf. mit Seh-, Hör- und
Sprechstörungen sowie Lähmungen, im Extremfall zu einer Halbseitenlähmung. Äußerst selten
kann es zu einem Herzinfarkt kommen. In solchen Fällen kann eine intensivmedizinische
Behandlung notwendig werden, eine medikamentöse Auflösung des Gerinnsels (Lysetherapie) oder
eine operative Entfernung.
Stand: 11/16
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Spezielle Risiken und Komplikationen der Sedierung/Kurznarkose
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Atemstörung, Blutdruckabfall, Übelkeit und Erbrechen können durch Beruhigungs- oder
Schmerzmittel (Opioide) hervorgerufen werden, sind aber meistens durch Medikamente und weitere
Maßnahmen gut zu behandeln.
Wenn es zu einem unbeabsichtigten Übergang von tiefer Sedierung in eine Narkose kommt, kann es
zu Bewusstlosigkeit, zum Atemstillstand und Herz-/Kreislauf-Versagen kommen und sehr selten
zur malignen Hyperthermie (drastischer Temperaturanstieg). Dies kann zu Organschäden, z.B. an
Gehirn, Nieren, führen. Eine sofortige intensivmedizinische Behandlung ist notwendig.
Meist nur vorübergehend kommt es, insbesondere bei älteren Patienten, nach einer tiefen Sedierung
oder Narkose zu Verwirrtheit.
Aspiration: Insbesondere am Beginn, aber auch nach einer Narkose kann es zu Atemstörungen,
Übelkeit und Erbrechen kommen. Dabei ist - vor allem, wenn das Gebot der Nüchternheit nicht
beachtet wurde oder werden konnte - die Gefahr des Übertritts von Mageninhalt in die Lunge
vorhanden, was eine Lungenentzündung und dauerhafte Schäden an der Lunge hervorrufen kann.
Risiken und Komplikationen eines Tubus/einer Kehlkopfmaske
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Intubationsschäden: Die Einführung des Beatmungsschlauches durch den Mund, den Kehlkopf, den
Rachen und die Stimmbänder in die Luftröhre (Intubation) kann zu Verletzungen an Lippen,
Rachen, Kehlkopf, Luftröhre oder an den Stimmbändern mit der Folge von vorübergehenden
oder bleibenden Schluck- und Stimmstörungen (Heiserkeit/Sprechstörung) führen.
Gebissschäden: Schäden insbesondere an lockeren, kariösen Zähnen, an Zahnimplantaten oder
anderem, auch fest sitzendem, Zahnersatz sind nicht immer zu vermeiden, Zahnverluste sind
möglich.
Selten kommt es bei Einführung oder Entfernung des Beatmungsschlauches zu einem Krampf der
Kehlkopf- oder Bronchialmuskulatur, der durch die umgehende Gabe von krampflösenden
Medikamenten behoben werden kann.
Was Sie vor dem Eingriff beachten müssen
•
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•
Wenn nicht anders verordnet, dürfen Sie bis 6 Stunden vor der Anästhesie noch eine leichte
Mahlzeit zu sich nehmen. Danach dürfen Sie nicht mehr essen und nicht mehr rauchen. Bis 2
Stunden vor der Anästhesie dürfen noch 1-2 Tassen/Gläser einer klaren Flüssigkeit ohne feste
Bestandteile (z.B. Wasser, Limonade, Tee) getrunken werden, jedoch keine Milch und kein Alkohol!
Notwendige Medikamente können mit einem Glas Wasser bis 2 Stunden vor dem Eingriff
eingenommen werden.
Zahnersatz (Zahnprothesen, herausnehmbare Zahnteile), und andere Prothesen herausnehmen
und sicher verwahren.
Kontaktlinsen herausnehmen, Brille und Hörgeräte ablegen.
Schmuck wie Ringe, auch Piercing-Schmuck, sowie künstliche Haarteile entfernen und sicher
aufheben. Make-up und Nagellack rechtzeitig entfernen.
Ihre Ärztin/Ihr Arzt muss wissen, welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen. Beantworten Sie daher
sorgfältig die Fragen auf der Seite 9/10. Sie/Er wird dann mit Ihnen besprechen, welche Medikamente
wie lange vor und nach dem Eingriff abgesetzt, in der Dosis verändert oder durch andere ersetzt
werden müssen.
Was Sie nach dem Eingriff beachten müssen
•
•
Nach der Untersuchung/dem Eingriff erfolgt die Überwachung durch das Personal in einem
Aufwachraum so lange, bis Sie wieder ausreichend wach und alle Körperfunktionen wieder stabil
sind. Sie dürfen diesen Raum nicht ohne Zustimmung des Personals und die Praxis/Klinik erst
nach dem Abschlussgespräch durch die Ärztin/Arzt verlassen.
Wenn sich Ihr Befinden nach der (Analgo-)Sedierung bzw. Kurznarkose verschlechtert und sich
Atem- oder Kreislaufstörungen, Fieber und Schüttelfrost, Übelkeit mit Erbrechen,
Bewusstseinsstörungen, Krämpfe oder Lähmungen einstellen, müssen Sie unbedingt Ihre Ärztin/Ihren
Arzt verständigen oder die Notaufnahme einer Klinik aufsuchen!
Stand: 11/16
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Was Sie bei ambulanter Durchführung beachten müssen
Ihr Reaktionsvermögen ist nach dem Eingriff durch den Eingriff selbst und durch die Nachwirkung
von Beruhigungs-, Betäubungs- oder Schmerzmitteln eingeschränkt. Sie sind daher nicht sofort
wieder straßenverkehrstüchtig und dürfen am Untersuchungstag nicht aktiv am Straßenverkehr
teilnehmen, insbesondere kein Fahrzeug führen, keine schwierigen Maschinen bedienen, keinen
Alkohol trinken und keine wichtigen oder rechtlich bindenden Entscheidungen treffen. Ihre Ärztin/Ihr
Arzt wird Ihnen dazu genaue Anweisungen geben.
Bitte sorgen Sie daher bei ambulanter Durchführung des Eingriffs rechtzeitig dafür, dass Sie von einer
erwachsenen Person abgeholt, nach Hause begleitet/gefahren und dort zuverlässig betreut werden, sofern
Ihre Ärztin/Ihr Arzt nicht etwas anderes mit Ihnen besprochen hat.
Stand: 11/16
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Allgemeine Informationen
Alter:
Jahre - Größe
N= Nein * J= Ja
cm - Gewicht
kg
männl. □
weibl. □
Ausgeübter Beruf:
Frauen: Liegt eine Schwangerschaft vor?
N□
J□
Tragen Sie ein Hörgerät?
N□
J□
Sind Sie Raucher(in)?
Wenn ja, was und wie viel täglich?
N□
J□
Trinken Sie regelmäßig Alkohol?
Wenn ja, was und wie viel täglich?
N□
J□
N□
J□
x tägl.
x tägl.
x tägl.
x tägl.
x tägl.
Sind Vorerkrankungen bekannt/vorhanden?
N□
J□
Allergien?
N□
J□
gegen Nahrungsmittel/Medikamente?
N□
J□
gegen Metall (z.B. Nickel)/Pflaster/Gummi/Latex?
N□
J□
gegen Betäubungsmittel, Narkosemittel?
N□
J□
gegen Jod/Röntgenkonstrastmittel/Antibiotika?
N□
J□
Leiden Sie an Asthma / Heuschnupfen?
N□
J□
Augenerkrankungen/-verletzungen?
N□
J□
Haben Sie ein Glaukom (Grüner Star)?
N□
J□
Eine andere Augenerkrankung?
Wenn ja, welche
N□
J□
Bindegewebserkrankungen?
Sklerodermie?
N□
N□
J□
J□
Rheuma?
N□
J□
Herz-/Kreislauferkrankungen?
N□
J□
Haben Sie Atemnot bei Anstrengungen?
N□
J□
eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz)?
N□
J□
eine Angina pectoris (Brustschmerzen), Herzinfarkt?
N□
J□
Herzrhythmusstörungen?
N□
J□
einen erhöhten/erniedrigten Blutdruck?
N□
J□
N□
J□
Nehmen Sie regelmäßig Medikamente?
Name:
Name:
Name:
Name:
Name:
Dosis:
Dosis:
Dosis:
Dosis:
Dosis:
Andere:
Andere:
Andere (z.B. Herzfehler):
Tragen Sie Schrittmacher/Defibrillator/künstl. Herzklappe?
Stand: 11/16
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Gerinnungsstörungen?
N□
J□
Entstehen leicht blaue Flecken/Nasenbluten?
N□
J□
Nehmen Sie Gerinnungshemmer (z.B. Aspirin, Marcumar,
Plavix, Pradaxa, Xarelto, Brilique, Efient?
N□
J□
Infektionskrankheiten?
N□
J□
Leberentzündung (Hepatitis)?
N□
J□
Tuberkulose (Tbc)?
N□
J□
Sind Sie HIV-positiv (AIDS)?
N□
J□
Stoffwechselerkrankungen?
N□
J□
Schilddrüsenerkrankungen?
N□
J□
Zuckerkrankheit (Diabetes)?
N□
J□
Eine Nierenerkrankung?
N□
J□
Wurden Sie schon einmal operiert?
Kam es zu verstärkten Blutungen?
N□
N□
J□
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Zu Abszessen/Eiterungen/Fisteln?
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Zu verzögerter Heilung/verstärkter Narbenbildung?
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Zu Thrombosen/Embolien?
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Andere:
Andere:
Andere:
Sonstige Komplikationen:
Sind andere Erkrankungen vorhanden?
Bitte notieren Sie hier, welche sonstigen wesentlichen, auch chronische Erkrankungen Sie schon
hatten oder haben, z.B. Anfallsleiden, psychische Erkrankungen, Tumorerkrankungen:
Ergänzungen/Hinweise
Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt:
Wenn vorhanden bitte Allergie-, Röntgen- und Narkosepass sowie Antikoagulantien-, Diabetiker- und
Herzschrittmacherausweis mitbringen!
Stand: 11/16
Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter Kurznarkose mit Propofol
mit Platzierung eines Magenballons
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Geplantes Anästhesieverfahren
Kurznarkose mit Propofol
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Einwilligung
Nach dem vollständigen Lesen und Ausfüllen dieses Patientenaufklärungsbogens einschließlich des
Zusatzes „Propofol-Kurznarkose“ und nach Aufklärungsgespräch mit der Ärztin/dem Arzt Frau/Herrn
(bitte in Druckbuchstaben)
fühle ich mich voll informiert und aufgeklärt! Meine Fragen, insbesondere über die Art und den Ablauf
des Eingriffs, über seine Vor- und Nachteile, Alternativen wurden beantwortet. Individuelle Risiken sowie
mögliche Komplikationen wurden verständlich dargestellt. Die Fragen zu den Vorerkrankungen habe ich
nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Ich willige nach angemessener Bedenkzeit und reiflicher Überlegung in den vorgesehenen Eingriff ein
sowie in Änderungen und Erweiterungen, wenn diese ärztlich notwendig oder geraten sind. Mit Nebenund Folgeeingriffen und -behandlungen (z.B. Intensivmedizin) und mit der Transfusion von
Fremdblut bin ich - wenn notwendig - einverstanden.
Ich bin damit einverstanden, dass Befunde angefordert, an nachbehandelnde Stellen weitergegeben
und dass die Patientendaten im gesetzlichen Rahmen elektronisch gespeichert und für Auswertungen
herangezogen werden.
Ich werde die mitgeteilten Verhaltenshinweise und insbesondere die Einschränkungen zur
Verkehrstauglichkeit beachten.
□
Ablehnung
Meine Ärztin/mein Arzt hat mich intensiv und unmissverständlich über die (möglichen) Folgen einer
Verweigerung aufgeklärt. Ich lehne den Eingriff trotzdem ab!
Ort, Datum
Unterschrift der Patientin/des Patienten / der/des Bevollmächtigten
Ärztliche Anmerkungen zum Aufklärungsgespräch
(Hier notiert Ihre Ärztin/Ihr Arzt die individuellen, im Gespräch mitgeteilten Aufklärungsinhalte. Hier wird auch
ein eventueller Verzicht auf die Aufklärung notiert)
Ort, Datum
Stand: 11/16
Unterschrift des Arztes
Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter Kurznarkose mit Propofol
mit Platzierung eines Magenballons
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Dokumentierte Patientenaufklärung
für die Platzierung eines Magenballons
Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
zur wirksamen Behandlung Ihres Übergewichtes haben Sie sich zur Einsetzung eines Magenballons in den
Magen entschlossen. Der Ballon verursacht ein Sättigungsgefühl, sodass die Nahrungs- und damit
Kalorienaufnahme deutlich reduziert wird. Eine dauerhafte Reduktion des Körpergewichtes über die Dauer der
Ballontherapie hinaus ist jedoch nur zu erwarten, wenn eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten durch
eine Ernährungsberatung durchgeführt wird. Es soll ausdrücklich betont werden, dass die Ballontherapie
gänzlich unwirksam ist, wenn vermehrt Süßigkeiten und zuckerhaltige Limonaden (Cola, Fanta u.a.)
konsumiert werden.
Wie wird der Ballon eingesetzt?
Vor der eigentlichen Platzierung des Magenballons erfolgt eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und
Duodenum mit einem hochflexiblen Videoendoskop, um wesentliche Erkrankungen dieser Organe wie z.B.
Geschwüre und Zwerchfellbrüche auszuschließen. Hierbei handelt es sich um eine heute häufig geübte,
risikoarme diagnostische Maßnahme. Unmittelbar danach wird in ähnlicher Weise wie das Endoskop der klein
zusammengefaltete Magenballon eingebracht. Unter Sicht mit dem Endoskop wird der Ballon im Magen
platziert und mit 400 ml - 700 ml steriler Kochsalzlösung gefüllt, dem ein blauer Farbstoff zugesetzt ist.
Wie wird der Ballon entfernt?
Nach 6 Monaten ist die Entfernung des Ballons erforderlich. Hierzu wird in gleicher Weise ein Endoskop in
den Magen eingeführt, der Ballon mit einem Spezialinstrumentarium entleert und in erschlafftem Zustand aus
dem Magen gezogen.
Welche Risiken birgt die Methode?
Wie bereits erwähnt, werden heute mit modernen Endoskopen nur noch selten Komplikationen beobachtet.
Mit dem Einführen des Ballons sind seltene Risiken verbunden. In den ersten 2-5 Tagen nach Einsetzen des
Magenballons ist regelmäßig mit dem Auftreten heftiger Übelkeit und Erbrechen, ggf. auch Magenschmerzen
zu rechnen. Zur Behandlung dieser Beschwerden werden Ihnen entsprechende Medikamente mitgegeben.
Bei starken Beschwerden erhalten Sie bedarfsweise eine adäquate Infusionstherapie. Durch den Reiz des
Ballons kann im Magen eine vermehrte Säureproduktion einsetzen. Dies kann zur Bildung von Geschwüren in
Magen oder Zwölffingerdarm führen. Mögliche seltene Komplikationen sind Blutung und Wanddurchbruch, die
notfalls auch operativ behandelt werden müssen. Diese Risiken lassen sich durch Anwendung einer
säureblockierenden Medikation weitgehend vermeiden; ein entsprechendes Präparat wird Ihnen
ausgehändigt. Es sollte während der Magenballonbehandlung regelmäßig eingenommen werden. Eine
vorbestehende Therapie mit bestimmten Rheumamedikamenten (Antiphlogistika), Schmerzmitteln
(Azetylsalicylsäure u. a. Aspirin®) und Gerinnungshemmern (u. a. Marcumar©) erhöhen die oben genannten
Risiken beträchtlich, sie muss daher vorher abgesetzt werden.
In seltenen Fällen kann es zur Leckbildung des Ballons mit vorzeitigem Kollaps kommen. Der betroffene
Patient bemerkt dies sofort an der Blaufärbung des Urins und dem Verlust des Sättigungsgefühls. Er muss
dann unmittelbar Kontakt mit uns aufnehmen, wo der kollabierte Ballon aus dem Magen entfernt werden
kann.
Stand: 11/16
Aufklärung ÖGD-Ösophagogastroduodenoskopie unter Kurznarkose mit Propofol
mit Platzierung eines Magenballons
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Geschieht dies nicht rechtzeitig, kann der Ballon in den Darm wandern; er wird dann in der Regel problemlos
passieren und mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Sollte er sich jedoch im Darm festsetzen, kann ein
lebensbedrohlicher Darmverschluss resultieren. In diesem Fall ist eine rasche operative Entfernung
erforderlich. Ein solcher Eingriff kann weitere Komplikationen nach sich ziehen, ist jedoch unumgänglich.
Das Risiko eines Darmverschlusses ist besonders hoch, wenn Verwachsungen in der Bauchhöhle bestehen,
meist nach früheren Eingriffen in der Bauchhöhle, also auch nach gynäkologischen Operationen. Auch eine
bestehende Zuckerkrankheit kann durch eine Motilitätsstörung des Darmes zu entsprechenden Problemen
führen. Wenn mit erheblichen Verwachsungen in der Bauchhöhle zu rechnen ist, darf eine Ballon-Implantation
nicht durchgeführt werden. Auch nach kleineren Baucheingriffen und bei vorliegender Zuckerkrankheit
besteht ein höheres Risiko, deshalb darf in diesen Fällen eine Ballon-Therapie nur durchgeführt werden, wenn
die gesundheitlichen Schäden der Fettsucht gravierend sind und durch eine Gewichtsabnahme ein hoher
Benefit erwartet werden kann. Risiken und gesundheitliche Vorteile der Ballon-Methode sind dann besonders
sorgfältig gegeneinander abzuwägen, die Entscheidung muss in Absprache mit Ihrem Hausarzt getroffen
werden.
Trotz Füllung des Ballons mit einer sterilen Flüssigkeit kann es zu einer bakteriellen Besiedlung derselben
kommen. Bei unkontrolliertem Flüssigkeitsverlust des Ballons kann dann eine Infektion mit Fieber und
Durchfall auftreten. Die Entfernung des Ballons aus dem Magen gelingt in aller Regel ohne Probleme. Sehr
selten wurden Verletzungen von Magen oder Speiseröhre beschrieben. In diesem Fall kann ebenso wie bei
der Unmöglichkeit einer endoskopischen Entfernung ein operativer Eingriff notwendig werden.
Sehr selten kann durch den Magenballon eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) ausgelöst
werden.
Wann darf der Ballon nicht eingesetzt werden?
Wie bereits oben erklärt, liegt ein Ausschlusskriterium dann vor, wenn mit erheblichen Verwachsungen in der
Bauchhöhle nach Operationen oder Bauchhöhlenentzündungen gerechnet werden muss. Weiter dürfen keine
Anomalien des Magen-Darm-Traktes, chronische Darmentzündungen, psychiatrische Erkrankungen, Alkoholund Drogensucht vorliegen. Auszuschließen sind Schwangerschaft und Stillzeit, es sollte auch keine
Schwangerschaft in den folgenden 12 Monaten geplant sein.
Einwilligungserklärung:
 Über die geplante Platzierung eines BIB-Magenballons wurde ich in einem Aufklärungsgespräch mit
Frau/Herrn Dr. TTTTTT.T. ausführlich informiert. Dabei konnte ich alle Fragen über den Eingriff,
Risiken, mögliche Komplikationen und deren Folgemaßnahmen (z. B. Operationen) mit eigenen
Risiken stellen.
 Ich habe keine weiteren Fragen, fühle mich ausreichend informiert und willige nach ausreichender
Bedenkzeit in die geplante Maßnahme ein. Mit erforderlichen, auch unvorhersehbaren Folgemaßnahmen
bin ich ebenfalls einverstanden.
Ort, Datum
Stand: 11/16
Unterschrift des Arztes
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