Informatik der digitalen Medien Ergänzungs-Studienangebot der Mediendidaktik für Lehramtstudenten Dr. rer. nat. Harald Sack Institut für Informatik FSU Jena Sommersemester 2004 http://www.informatik.uni-jena.de/~sack/SS04/info-digitalemedien.htm Informatik der digitalen Medien 1 2 3 4 5 6 26.05.2004 – Vorlesung Nr. 7 8 9 10 11 12 13 3. Internet und WWW (Teil 2) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] 14 Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Internetworking { Internet – das Netz der Netze { Zahlreiche unterschiedliche Technologien müssen im Internet zu einem homogen wirkenden Netzwerk zusammengeschlossen werden ATM ? ISDN ? ? ? Internet ? Ethernet SONET Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Internetworking { Internet – das Netz der Netze { wird durch ein einheitliches Protokoll oberhalb der technologiegebundenen Ebene erreicht TCP/IP 5 Verarbeitung (Application Layer) 4 Transport (Transport Layer) 3 Vermittlung (Internet Layer) 2 Sicherung (Network Interface Layer) 1 Bitübertragung (Physical Layer) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Internetworking { Internet – das virtuelle Netzwerk { Internetworking: { Konzept zum Zusammenschluss mehrerer heterogener Computernetze zu einem einheitlichen Kommunikationssystem { Internet: { Zusammenschluss einzelner physischer Netze { die Verbindung zwischen verschiedenen Netzen erfolgt über spezielle Rechner (Routern) Virtuelles Netzwerk ISDN ? ATM ? ? ? Ethernet ? SONET Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Internetworking { Internet – das virtuelle Netzwerk { Router { setzt Adreßschemen, Paketformate usw. des einen Netzes in die des anderen Netzes um { angeschlossene Netze behandeln Router wie einen „normalen“ angeschlossenen Computer Router ATM ISDN Ethernet SONET Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Internetworking { Internet – das virtuelle Netzwerk { Internet-Konzept: { Netzverbund erscheint logisch als nahtloses Kommunikationssystem { Illusion eines einzigen Kommunikationssystems wird durch Internet-Protokollsoftware erzeugt { alle Hosts und Router müssen über diese Software verfügen { die am häufigsten implementierte InternetProtokollsoftware ist die TCP/IP-Protokollfamilie Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { verbindungsorientierter / verbindungsloser Dienst { Umsetzung zwischen Protokollen, die einen verbindungsorientierten Dienst anbieten, in Protokolle, die einen verbindungslosen Dienst realisieren { verbindungsorientiert: Aufbau einer Verbindung, alle Pakete werden in der korrekten Reihenfolge versendet und empfangen { verbindungslos: ohne Verbindungsaufbau, Pakete werden einfach in das Netzwerk abgeschickt Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Protokollumsetzung { Unterschiedliche Netzwerktechnologien verwenden verschiedene Basisprotokolle { z.B. IP, IPX, AppleTalk, DECNet, SNA, etc. { Internetprotokolle müssen verschiedene Protokolle ineinander übersetzen können { ist nicht immer vollständig möglich { Fragmentierung { Adressierung { Adressumsetzung an den Schnittstellen der Netzwerke Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Multicasting { Problem tritt auf, wenn eine Multicasting-Nachricht auf ein Netzwerk trifft, dass die Verarbeitung von Multicast-Nachrichten nicht unterstützt { an der Schnittstelle muss die Multicast-Nachricht entsprechend oft repliziert werden und als Bündel von Unicast-Nachrichten versendet werden { Maximale Paketgröße { trifft ein Datenpaket auf ein Netzwerk, dessen MTU (Maximum Transfer Unit, maximale Datenpaketgröße) kleiner ist als das Datenpaket, muss es entsprechend zerlegt (fragmentiert) werden { Zusatzinformation notwendig, um Datenpaket wieder korrekt zusammenzusetzen Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Fragmentierung { transparente / nicht-transparente Fragmentierung Router R2 großes Datenpaket Router R1 Netzwerk 1 setzt Datenpaket wieder zusammen großes Datenpaket großes Datenpaket Netzwerk 2 Router R4 Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Router R3 Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Fragmentierung { transparente / nicht-transparente Fragmentierung Router R2 großes Datenpaket Router R1 Netzwerk 1 kleine Datenpakete noch kleinere Datenpaket Netzwerk 2 Router R4 Router 3 Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Fragmentierung { nicht-transparente Fragmentierung { Probleme: Beim Empfänger müssen die einzelnen Datenpakete wieder korrekt zusammengesetzt werden können { Zusätzlich nehmen nicht alle Datenpakete denselben Weg zum Ziel { unterschiedliche Fragmentierungen kommen zum Tragen { Übertragungsfehler können die Neuübertragung eines Fragements erfordern, das einen anderen Weg zum Ziel nimmt und daher erneut anders fragmentiert wird Wie kann ein korrektes Zusammensetzen gewährleistet werden? Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Fragmentierung { IP-Fragmentierung { Festlegung einer atomaren Fragmentgröße (kleiner kann das Fragment nicht geteilt werden) { Zusätzliche Information im Header des Datenpakets: { Paketnummer { Nummer des ersten im IP-Datenpaket enthaltenen Fragments { Steuerungsbit, das angibt, ob es sich um das letzte Fragment eines Datenpakets handelt (=1) oder ob noch weitere Fragmente folgen (=0) 2A Paketnr 0 1 D A T E N Endebit Fragmentnr. des ersten Fragments im DP P A K E T atomare Fragmentgröße 1 Byte Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { IP-Fragmentierung 2A 0 1 D A T E N P A K E T 2A 5 1 P A K E T 2A 8 1 E T 1. Fragmentierung 2A 0 0 D A T E N 2. Fragmentierung 2A 5 0 P A K Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Fehlerbehandlung { Unterschiedliche Reaktion der einzelnen Netzwerke auf Übertragungsfehler { z.B. Verwerfen des fehlerhaften Datenpakets, Neuanforderung oder automatische Fehlerkorrektur { Unterschiedliches Verhalten kann zu Problemen führen { Flußsteuerung { Unterschiedliche Reaktion auf Überlast- und Stausituationen { Zusammen mit unterschiedlicher Fehlerbehandlung und maximalen Paketgrößen problematisch { Datenpaketverluste an Routern Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Aufgaben der Internet-Protokolle { Sicherheit { Unterschiedliche Verschlüsselungsmethoden und Regeln für den Umgang mit vertraulichen Daten { Koordination und Umsetzung aufwändig und oft nicht vollständig möglich { Abrechnungssysteme (Accounting) { Abrechnung erfolgt in unterschiedlichen Netzwerken nach verschiedenen Parametern { nach Verbindungsdauer { nach übertragener Datenmenge (kann selbst jeweils unterschiedlich abgerechnet werden) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet { Was hält das Internet zusammen? { Das Internet wird mit Hilfe von Routern als Zwischensystem verknüpft { Router übernehmen die Aufgabe als Paketvermittler im Internet { Generell unterscheiden sich Zwischensysteme im angebotenen Funktionsumfang { { { { Repeater Bridges (Switches) Router Gateway { Funktionsumfang legt Einordnung in bestimmte Protokollschicht des TCP/IP-Protokollstapels fest Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet { Repeater { arbeiten auf der untersten Schicht (physikalische Schicht) { Reine Signalverstärkung, um größere Distanzen zu überbrücken { Keinerlei Eigenintelligenz Empfänger Sender 5 Anwendung 4 TCP (Transport) 3 IP (Internet) 2 Sicherung (LAN) 1 Bitübertragung Repeater Netz A Netz B Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet { Bridge { verbindet zwei LAN-Segmente (Switch verbindet einzelne Rechner im LAN) { LAN-Erweiterung mit intelligentem Verkehrsmanagement { Lokaler Verkehr wird nicht über Bridge weitergeleitet, sondern bleibt lokal Empfänger Sender 5 Anwendung 4 TCP (Transport) 3 IP (Internet) 2 Sicherung (LAN) 1 Bitübertragung Bridges Netz A Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Netz B Internet und WWW (2) { Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet { Router { verbindet zwei autarke Netze zu einem Internet { Subnetze werden logisch auf Schicht 3 getrennt { Netzwerktologogie muß dem Router bekannt sein, um effizient Datenpakete weiterleiten zu können Empfänger Sender 5 Anwendung 4 TCP (Transport) 3 IP (Internet) 2 Sicherung (LAN) 1 Bitübertragung Router Netz A Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Netz B Internet und WWW (2) { Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet { Gateway { verbindet Netzwerke zu einem neuen System { ermöglicht Kommunikation zwischen Anwendungsprogrammen auf unterschiedlichen Endsystemen { Übersetzen unterschiedliche Anwendungsprotokolle ineinander Sender 5 Anwendung 4 TCP (Transport) 3 IP (Internet) 2 Sicherung (LAN) 1 Bitübertragung Gateways Netz A Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Netz B Empfänger Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { IP-Protokoll - Internetworking z Problem: Wie findet ein Datenpaket seinen Weg zum Ziel? z z z z z einheitlichen Adressierung notwendig Protokollsoftware weist dabei jedem Host eindeutige Adresse zu IP-Standard (IPv4) ordnet jedem Host für die gesamte Kommunikation im Internet eine 32 Bit Binärzahl zu: IP-Adresse (Internet Protocol Address) jedes im Internet versendete Datenpaket enthält die IP-Adresse des Senders und die des Empfängers Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { IP-Protokoll z Internet-Adressierung (IP-Adressen) • • IP-Adresse (32 Bit) besteht aus y Präfix (identifiziert das physische Netz) y Suffix (identifiziert einen bestimmten Computer im betreffenden Netz) IP-Adresse identifiziert also keinen bestimmten Rechner, sondern eine Verbindung zwischen einem Computer und einem Netz Präfix Suffix Netzwerk-ID Rechner-ID Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { IP-Protokoll z Internet-Adressierung (IP-Adressen) 0 Klasse A 1 0 0 Klasse B 7 2 31 Suffix Netz-ID 3 23 24 110 0 Netz-ID 31 Suffix 31 4 Multicast-Adresse 1110 0 Klasse E Suffix 15 16 10 Klasse D 31 Netz-ID 0 Klasse C 8 31 4 1111 reserviert Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { IP-Protokoll z Internet-Adressierung (IP-Adressen) Klasse B Klasse A Router Netz 17.0.0.0 Netz 84.23.0.0 Router 17.23.3.199 17.111.1.23 17.23.3.205 Klasse C 84.23.1.55 Netz 199.14.7.0 199.14.7.20 199.14.7.19 84.23.203.5 199.14.7.18 Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { IP-Protokoll z Internet-Protokoll – IPv4 • • derzeitige IP-Version (IPv4) ist außerordentlich erfolgreich Grund liegt im glücklichen IP-Basisdesign: y Einsatz ist auch unter neuen Hardware-Technologien möglich (wurde entwickelt vor Verbreitung der LAN-Technologie !) y y funktioniert auch in Netzen, die um Größenordnungen schneller sind, als für die es ursprünglich konzipiert war hat enorme Zuwächse im globalen, heterogen Internet verkraftet ABER: größeres Wachstum als jemals erwartet! Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { IP-Protokoll z Internet-Protokoll – IPv4 z Änderungsbedarf: z z Adressraum zu klein (begrenzt auf etwa eine Million Netze) z Mobile Endgeräte (Handy) z Verbraucherelektronik, Haushaltgeräte, RFIDs, u.a. Dienstart für multimediale Daten nicht spezifizierbar z z Quality of Service (Dienstqualitat) (z.B. für ruckelfreie Übertragung von Video) fehlende Unterstützung verteilter Gruppenarbeit z (CSCW Computer-Supported Cooperative Work) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { IP-Protokoll z Internet-Protokoll – IPv6 Folgende Details sollen sich mit IPv6 ändern: z Adressgröße: z z neues Header-Format/mehrere Header: z z zwingend ein Basis-Header und ein oder mehrere Zusatz-Header; verschiedene Adresstypen für Unicast, Multicast und Cluster Video- und Audiounterstützung: z z 128 Bit (16-Bit-Gruppen in hexadezimaler Notation mit Doppelpunkt als Trennzeichen, Nullenkompression) (Echtzeit-Übertragung vermittels Mechanismus zur Festlegung vorbestimmter Übertragungspfade) erweiterbares Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle Wie findet ein Datenpaket tatsächlich den Weg zu seinem Ziel? Sender Internet ? Router ? ? ? Router Router Router Router Router ? Router Router Router ? Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Empfänger Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Jeder Router verfügt über eine interne Routingtabelle, die angibt, • • • über welchen Ausgang ein ankommendes Datenpaket weitergeleitet werden soll (entspricht jeweils dem Next Hop) alle Rechner eines bestimmten Subnetzes sind jeweils über denselben Ausgang erreichbar y Speichere nur Adresse des zugehörigen Routers y Hierarchische Adressierung Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle (3,1) 1 2 3 (1,1) 1 2 3 P1 R1 R2 R3 7 (1,4) 7 P3 R1 R2 R3 (3,5) R7 R7 Routingtabelle für P2 1 2 3 7 P2 R1 R2 R3 R7 (2,6) (2,5) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Adresse Nächster Hop (1,1) R7 (1,4) R7 (2,5) 5 (2,6) 6 (3,1) R3 (3,5) R3 Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle (3,1) 1 2 3 (1,1) 1 2 3 P1 R1 R2 R3 7 (1,4) 7 P3 R1 R2 R3 (3,5) R7 R7 1 2 3 7 verkürzte Routingtabelle für P2 P2 R1 R2 R3 R7 (2,6) Adresse Nächster Hop (1,x) R7 (2,5) 5 (2,6) 6 (3,x) R3 (2,5) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Generelle Richtlinien: • Universelles Routing Für jedes potenzielle Ziel sollte die Routingtabelle einen entsprechenden Eintrag enthalten • Optimales Routing In der Routingtabelle sollte ein Eintrag zu einem bestimmten Ziel stets auf dem optimalen Weg dorthin führen y kürzester Weg y kostengünstigster Weg Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Wie funktioniert es? • Besitzt der Router eine vollständige interne Repräsentation des Netzwerks, kann er jederzeit die optimale Route zu einem vorgegebenenen Ziel bestimmen • Wurzelbaum: y y y y Darstellung des Netzwerks als Graph (Baum) Router ist Wurzel alle anderen Router bilden die Blätter des Wurzelbaumes Wurzelbaum gibt jeweils die kürzest mögliche Verbindung vom Wurzel-Router zu einem beliebigen Ziel-Router an Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Wurzelbaum (1) Darstellung des Netzwerks als Graph Router Router Router Router Router Router Router Router Router Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Wurzelbaum (1) Darstellung des Netzwerks als Graph (2) Lösche redundante Pfade Wurzel • Wurzelbaum ist nicht eindeutig festgelegt • dient als für Festlegung der optimalen Routen Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Routingverfahren Isoliertes Routing Statisches Routing Dynamisches Routing Zentrales Routing Flooding Hot-Potato Verteiltes Routing Link-State Routing Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Distance-Vector Routing Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Flooding • • • • ankommendes Datenpaket wird einfach über alle Ausgänge des Routers weitergeleitet y erzeugt hohe Netzlast y unkompliziert und sehr schnell y keine Kenntnis über Netzwerktopologie nötig vermeide „ewig durch das Netz kreisende“ Datenpakete Hop-Counter y Zusatzinformation im Header des Datenpakets, die beim Passieren eines Routers dekrementiert wird y wenn Hop-Counter = 0, dann verwerfe das Datenpaket Verfeinerung: Selective Flooding y Datenpaket wird nur über Anschlüsse weitergeleitet, die „in etwa“ in der richtigen Richtung liegen Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Hot Potato • Router versucht ankommendes Datenpaket so schnell wie möglich wieder loszuwerden („wie eine heiße Kartoffel“) y Weiterleitung über Anschluss mit der am wenigsten gefüllten Warteschlange y vermeidet unnötige Datenpaket-Replikation y keine Kenntnis über Netzwerktopologie nötig y Problem: es handelt sich dabei nicht notwendigerweise um den kürzesten Weg Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Distance-Vector Routing • • • • dezentrales, verteiltes Routingverfahren Dynamisch: passt sich an die aktuellen Gegebenheiten des Netzwerks an Router berechnet seine eigene Routing-Tabelle lokal und gibt sie an seine direkten Nachbarn weiter Routing-Information wird periodisch an Nachbar-Router versendet y Routing-Tabellen werden ständig aktualisiert y Änderungen (z.B. Ausfall eines Routers) können erkannt werden Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Distance-Vector Routing Routingtabelle von B K DB[k] AB Routingtabelle von A Routingtabelle von C A min(AB+DB[k],AC+DC[k]) Netzwerk B AC C Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] DC[k] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Distance-Vector Routing • Vebesserungen der Netzwerktopologie werden zwar sehr schnell registriert, aber … A B C D E ∞ 1 1 1 1 ∞ ∞ 2 2 2 ∞ ∞ ∞ 3 3 ∞ ∞ ∞ ∞ 4 Eintrag in Routingtabellen für Router A Ausgangssituation 1. Austausch 2. Austausch 3. Austausch 4. Austausch Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Distance-Vector Routing • aber bei Ausfall einer Verbindung dauert es lange, bis das Netzwerk sich an die Situation anpassen kann A Count-to-Infinity Problem B C D E 1 3 3 5 5 2 2 4 4 6 3 3 3 5 5 4 4 4 4 6 … … … … ∞ ∞ ∞ ∞ Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Eintrag in Routingtabellen für Router A Ausgangssituation 1. Austausch 2. Austausch 3. Austausch 4. Austausch n. Austausch Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Link-State Routing • • • • • auch als SPF (Shortest-Path-First) / OSPF bezeichnet Suche alle direkten Nachbarn im Netzwerk Messe die Distanz zu jedem direkten Nachbarn Bilde ein Link-State-Paket mit den ermittelten Distanzinformationen Versende das Link-State-Paket via Broadcast an alle Router im Netzwerk Schnelle Anpassung an Veränderungen der Netzwerktopologie Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { Routing-Protokolle z Link-State Routing Link State Pakete 2 A 4 B A B C D E B 2 C 4 A 2 D 3 A 4 D 5 E 3 B 3 C 5 E 1 C 3 D 1 C 3 D 5 3 1 E Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll { Services des IP-Protokolls { Verbindungslos Jedes Datenpaket kann auf unterschiedlichem Weg zum Ziel gelangen { Best Effort Es wird nicht garantiert, daß ein gesendetes Datenpaket tatsächlich am Ziel ankommt bzw. wann es dort eintrifft { Bestimmte Aufgaben erfordern aber Dienstgarantien { Sichere Übertragung { Einhaltung von Zeitschranken Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll { Transport Layer Protokolle { Installation einer virtuellen, zuverlässigen Verbindung TCP/IP 5 Verarbeitung (Application Layer) 4 Transport (Transport Layer) 3 Vermittlung (Internet Layer) 2 Sicherung (Network Interface Layer) 1 Bitübertragung (Physical Layer) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll z Transport Layer Protokolle • • Setzen auf dem IP-Protokoll auf Ermöglichen zuverlässigen und verbindungsorientierten Transport über ein an sich unzuverlässiges Netzwerk • TCP – Transport Control Protocol y Komplexes Transportprotokoll, das gesicherten, verbindungsorientierten Vollduplex-Datenstrom zwischen zwei Endsystemen realisiert • UDP – User Datagram Protocol y Einfaches Transportotokoll, das ungesicherte, verbindungslose Kommunikation zwischen zwei Endsystemen realisiert Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll • Tatsächlich verfügen Netze und Zwischensysteme nicht über TCP Sender Empfänger Anwendung Virtuelle und zuverlässige Verbindung der Endsysteme TCP Anwendung TCP IP IP IP Netzwerkschnittstelle Netzwerkschnittstelle Netzwerkschnittstelle Hardware Hardware Hardware Netz 1 Netz 2 Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll - Eigenschaften z Verbindungsorientierte Datenübertragung 1. Verbindungsaufbau 2. Datenübertragung 3. Verbindungsabau y y y Verbindung kommt rein software-technisch (virtuell) zu Stande TCP-Nachricht wird zur Übertragung in IP-Datagramm gekapselt (=Nutzdaten) TCP-Implementierung daher auf Zwischensystemen nicht erforderlich Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Ende-zu-Ende-Übertragung y y y y TCP erlaubt ausschließlich Datenübertragung zwischen zwei dedizierten Endpunkten kein Multicast/Broadcast möglich Verbindung verläuft von Anwendung (Sender) zu Anwendung (Empfänger) Für Verbindungsverwaltung sind lediglich die beteiligten Endsysteme verantwortlich z Zuverlässige Datenübertragung y TCP garantiert fehlerfreie Datenübertragung ohne Datenverlust und ohne Vertauschung der Reihenfolge der empfangenen Datenpakete Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Zuverlässige Datenübertragung Sender Empfänger Nachricht 1 senden Nachricht 1 empfangen Bestätigung senden Nachricht 1 bestätigt Nachricht 2 senden Nachricht 2 verloren Timer abgelaufen Nachricht 2 erneut senden Nachricht 2 empfangen Bestätigung senden Nachricht 2 bestätigt Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Zuverlässige Datenübertragung • Neuübertragung y Jede gesendete TCP-Nachricht muss vom Empfänger bestätigt werden y Sender startet bei jeder Datenübertragung einen Timer y Läuft der Timer vor Eintreffen der Bestätigung ab, gilt die Nachricht als verloren und es erfolgt eine Neuübertragung y Problem: Wahl der Zeitschranke y Adaptive Neuübertragung Zeitschranke passt sich fortlaufend an Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Zuverlässige Datenübertragung • Flußsteuerung y Anpassung der Länge der übertragenen Nachrichten an die Netzwerklast y Sliding Window Protocol • Überlastkontrolle y Schwierig, da das IP-Protokoll keine Informationen über zurückliegende Ereignisse (aufgetretene Staus, etc.) liefern kann y Wird indirekt erschlossen (Statistik über notwendige Neuübertragungen, etc.) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Vollduplexübertragung • • Bidirektionale Ende-zu-Ende Datenübertragung Sender und Empfänger können sogar gleichzeitig Daten senden z Stream-Schnittstelle • • Nachrichten werden als fortlaufender Byte-Strom übertragen (keine aufeinander folgenden Einzelnachrichten) Stream-Schnittstelle des Empfängers übergibt der EmpfängerAnwendung die Daten des übertragenen Bytestroms in exakt derselben Reihenfolge der Sender-Anwendung Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Zuverlässiger Verbindungsaufbau • • IP-Datenpakete aus früheren Verbindungen müssen ignoriert werden können 3-Wege Handshake 1. Signalisiere Verbindungsaufbau-Wunsch mit Synchronisations-Segment und sendet Sequenznr x zur Identifikation (SYN+Sequenznr x) 2. Empfänger bestätigt Empfang des SynchronisationsSegments (SYN ACK+ Sequenznr x) und sendet eigene Sequenznr y zur Identifikation 3. Sender bestätigt Empfang von SYN ACK und der Sequenznr y Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Zuverlässiger Verbindungsaufbau • 3-Wege Handshake Sender Empfänger Sendet SYN, seq=x Empfängt x Sendet SYN, seq=y, ACK x+1 Empfängt SYN+ACK Sendet ACK y+1 Empfängt ACK Verbindung eingerichtet Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Zuverlässiger Verbindungsabbau • Partei möchte Verbindung beenden, muss aber darauf achten, dass alle abgesendeten Daten auch zugestellt werden, bevor die Verbindung beendet wird 1. Anwendung sendet ENDE-Segment (FIN) mit Sequenznr. X 2. Gegenseite bestätigt Empfang von FIN, nimmt keine weiteren Segmente mehr entgegen und benachrichtigt zuständiges Anwendungsprogramm Verbindung in Richtung SenderÎEmpfänger ist abgeschlossen 3. Anwendung auf Gegenseite beendet Verbindung und sendet eigenes FIN mit Sequenznr. y 4. Bestätigung des Empfangs des FIN-Segments Sobald Gegenseite die Bestätigung erhält, gilt die Verbindung als beendet Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z Zuverlässiger Verbindungsabbau • Modifiziertes 3-Wege Handshake Anwendung beendet Sender Verbindung Sendet FIN, seq=x Empfänger Empfängt FIN, x Sendet ACK x+1, Informiert Anwendung Empfängt FIN+ACK Anwendung beendet Verbindung Sendet FIN, seq=y, ACK=x+1 Empfängt FIN+ACK Sendet ACK y+1 Empfängt ACK Verbindung beendet Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z TCP-Ports • Um Verbindung zwischen zwei Endsystemen einzurichten und aufrecht zu erhalten, müssen auf Sender und Empfänger eindeutig identifizierbare Endpunkte der Kommunikation (Sockets) eingerichtet werden Sender Empfänger Internet Socket Reservierter Speicherplatz als Kommunikationspuffer (IP-Adresse + Portnummer) Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Socket Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z TCP-Ports • • Portnummer Î 16 bit Verbindung zwischen Anwendung und Transportverbindung y Reservierte (privilegierte) Ports 0 – 255 (TCP/IP) 256 – 1023 (UNIX) y Registrierte Ports 1024– 49151 (müssen von IANA registriert werden) y Private (dynamische) Ports 49152 -- 65535 Bsp: HTTP SMTP (Email) POP3 (Email) - Port 80 - Port 25 - Port 110 … Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z TCP-Ports Sender feste Zuordnung wahlfreie Zuordnung HTTP Port x SMTP Port y TELNET Port z TCP TCP Empfänger Port 80 HTTP Port 25 SMTP Port 23 TELNET TCP-Transport Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Internet und WWW (2) { TCP-Protokoll – Eigenschaften z TCP-Ports • • • • • TCP-Verbindung kann über Socket-Nummern y (IP-Adresse + Portnummer) auf Sender und Empfängerseite eindeutig identifiziert werden Empfänger assoziiert über die angegebene Portnummer die zugehörige Anwendung, mit der kommuniziert werden soll Empfänger überwacht ständig alle Ports auf eingehende Verbindungen Offene Ports stellen oft ein Sicherheitsrisiko dar y können gesperrt werden Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Internetworking { { { { { { Internet – das Netz der Netze Aufgaben der Internet-Protokolle Zwischen- und Vermittlungssysteme im Internet IP-Protokoll Routing-Protokolle TCP-Protokoll Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected] Informatik der digitalen Medien 3. Internet und WWW (2) { Literatur z Ch. Meinel, H. Sack: WWW– Kommunikation, Internetworking, Web-Technologien, Springer, 2004. Informatik der digitalen Medien Dr.rer.nat. Harald Sack, Institut für Informatik, FSU Jena, Ernst-Abbe-Platz 2-4, D-07743 Jena, E-Mail: [email protected]