Die Konvergenzfalle
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Die Konvergenzfalle Überwiegen die Vorteile der Harmonisierung noch die Nachteile? Stephan Gemkow Mitglied des Vorstands Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Agenda Relevanz des Themas Konvergenz Vor- und Nachteile eines konvergenten Rechnungswesens Umsetzung eines konvergenten Berichtswesens bei der Lufthansa Gefährdung der Konvergenz durch Veränderungen der IFRS Konvergenzfalle 2 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Konvergenz besitzt aus Unternehmenssicht hohe Relevanz Befragung bei deutschen Großunternehmen: „Wir unternehmen Anstrengungen zur Integration von externem und internem Rechnungswesen.“ 38% 24% 16% 11% voll zutreffend weitgehend zutreffend teilweise zutreffend wenig zutreffend 9% gar nicht zutreffend Quelle: Friedl/Frömberg/Hammer/Küpper/Pedell) 2009, S. 114 3 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Agenda Relevanz des Themas Konvergenz Vor- und Nachteile eines konvergenten Rechnungswesens Umsetzung eines konvergenten Berichtswesens bei der Lufthansa Gefährdung der Konvergenz durch Veränderungen der IFRS Konvergenzfalle 4 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Vorteile der Konvergenz Transparenz Interne Erfassung der externen Sicht - Gestiegene Bedeutung der Kommunikation der Märkte für Eigen- und Fremdkapital Erhöhung der externen Sprachfähigkeit des Top-Managements Erhöhung der Aufmerksamkeit für externe Sicht auf das Unternehmen International einheitliches internes Rechnungswesen - gestiegene Internationalisierung der Unternehmen 5 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Nachteile der Konvergenz Aufgabe der speziell für interne Zwecke geschaffenen Datenbasis Informations- und Entscheidungsfunktion Verhaltenssteuerungsfunktion Veränderungen der Rechnungslegungsvorschriften müssen übernommen werden Bei Planungen müssen Veränderungen antizipiert werden Bei Abweichungsanalysen müssen die Veränderungen eliminiert werden 6 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Vorteile überwiegen bei einer Vielzahl von Unternehmen die Nachteile 7 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Agenda Relevanz des Themas Konvergenz Vor- und Nachteile eines konvergenten Rechnungswesens Umsetzung eines konvergenten Berichtswesens bei der Lufthansa Gefährdung der Konvergenz durch Veränderungen der IFRS Konvergenzfalle 8 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Die Konvergenz besteht bei Lufthansa vor allem zwischen der GuV und der kurzfristigen Erfolgsrechnung Divergente Rechnungslegung Externe Datenbasis (Finanzberichterstattung) Ausschüttungsbemessung Information externer Adressaten Interne Datenbasis (kalkulatorische Rechnung) Laufende Managementerfolgsrechnung Externe Datenbasis (Finanzberichterstattung) Kostenträgerstückrechnung Fallweise Entscheidungsfundierung Interne Datenbasis (kalkulatorische Rechnung) Konvergente Rechnungslegung Quelle: in Anlehnung an Weißenberger (2007), S. 193. 9 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Konvergenz herrscht im Berichtswesen auf Vorstandsebene Kostenträgerrechnung Spartenleitung Spartenbericht Beteiligungsbericht Geschäftsfeldvorstand Konzermonatsbericht Konzernvorstand weitere Entscheidungsträger konvergent 10 Deutsche Lufthansa AG teil-konvergent Köln, 07. Mai 2009 Konvergenz existiert bei einer Ergebnisgröße Externes IFRS Rechnungswesen Internes Rechnungswesen Ertrag - Aufwand Ertrag =Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit - Aufwand exklusive „nicht operative“ Komponenten Operatives Ergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit EBITDAplus EBT EAT Konzernergebnis 11 Deutsche Lufthansa AG Cash Value Added (CVA) Köln, 07. Mai 2009 Für verschiedene Zwecke werden teilweise unterschiedliche Ergebnisgrößen ermittelt Finanzberichterstattung Ausschüttungsbemessung HGB Ergebnis Information externer Adressaten Interne Berichterstattung Laufende Managementerfolgsrechnung IFRS –Ergebnis (operatives Ergebnis) Kostenträgerstückrechnung Fallweise Entscheidungsfundierung Betriebsergebnis (z.B. Onboard-Ergebnis) Cash Value Added 12 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Bei der Ermittlung des operativen Ergebnisses werden einmalige und außergewöhnliche Positionen eliminiert Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach IFRS -/+ -/+ +/± + - Buchgewinne/-verluste aus Anlagenabgängen Erträge aus Rückstellungsauflösungen Zuschreibungen Anlagevermögen Ergebnis kurzfristige Finanzinvestitionen Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Stichtagskursbewertung der langfristigen Finanzschulden und Derivate Außerplanmäßige Abschreibungen Laufende sonstige Steuern = operatives IFRS-Ergebnis 13 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Bei der CVA Ermittlung kommt es an zwei Stellen zur Korrektur der IFRS EBITDA plus op. Kapitalbasis Cashflow (EBITDA plus ) ..... + EBITDA plus finanz . Kapitalbasis CVA WACC Kapitalkosten Mindest Cashflow x Kapitalwiederge winnungsfaktor Anlage vermögen Kapitalbasis Umlauf vermögen Steuerzuschlag T 14 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Auch zur operativen Steuerung werden einige Korrekturen an der IFRS Datenbasis vorgenommen Onboard Erlös 111 6 10 Bef. abh. Kosten Onboard 80 - 10 5 Flugabhängige Kosten = Onboard-DB I - Direkte Fixkosten Stationsfixkosten = = 15 Onboard-DB II Verkaufsfixkosten Verwaltungskosten Onboard Ergebnis aperiodisch aperiodisch Diff bil/kalk Kursdifferen operatives Monat Jahr zen Ergebnis Onboard-Ergebnis Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Agenda Relevanz des Themas Konvergenz Vor- und Nachteile eines konvergenten Rechnungswesens Umsetzung eines konvergenten Berichtswesens bei der Lufthansa Gefährdung der Konvergenz durch Veränderungen der IFRS Konvergenzfalle 16 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Genereller Trend zur stärkeren Gewichtung des Asset and Liability Approachs durch das IASB gefährdet die Konvergenz Internes Rechnungswesen Pagatorischer Kostenund Leistungsansatz el ht atib nicomp k ko mp ati be l AHK Externes IFRS-Rechnungswesen 17 Expenses + Revenue Ansatz Asset Liability Ansatz Gewinnermittlung über GuV Gewinnermittlung über Bilanz AHK Fair Value Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Argumente gegen Fair Values in der internen Rechnungslegung Entscheidungsfunktion Fair Value zeigt nicht unternehmensspezifischen Marktwert In der internen Unternehmensrechnung kommt oft pagatorischer Kostenbegriff zum Einsatz Fair Value stimmt regelmäßig nicht mit dem wertmäßigen Kostenbegriff überein, da dieser unternehmensspezifische Opportunitätskosten verwendet Verhaltenssteuerung Höhere Volatilität der Ergebnisgröße wird zu Forderungen nach geringerer Variabilität der Entlohnung und/oder höheren Risikoprämien führen Zusätzliche bilanzielle Spielräume Asymmetrische Erfolgsbeteiligung und Fair Values führen zu Fehlanreizen Verletzen des Controllability-Prinzips 18 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Beispiel für Mismatch bei ergebniswirksamer Fair Value Bewertung Bewertung von Hedging Geschäften mit Optionen Nach Neuregelung des IAS 39 sind zum Stichtag der innere Wert und der Zeitwert einer Option unterschiedlich zu erfassen Innerer Wert erfolgsneutral Zeitwert erfolgswirksam im Finanzergebnis Drohender erfolgswirksamer Ausweis des Zeitwerts zum Stichtag würde zum Mismatch führen Zerschneidung des operativen Geschäftsvorfalls und des Sicherungsgeschäfts Begründung des IASB fasst Hedging zu eng Gerade durch Optionsgeschäfte kann unter Berücksichtigung des Wettbewerbs im operativen Geschäft ein effektives Hedging durchgeführt werden Mismatch würde von Lufthansa nicht in die interne Erfolgsrechnung übernommen werden Entscheidungsfunktion und Verhaltenssteuerungsfunktion würden gestört 19 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Agenda Relevanz des Themas Konvergenz Vor- und Nachteile eines konvergenten Rechnungswesens Umsetzung eines konvergenten Berichtswesens bei der Lufthansa Gefährdung der Konvergenz durch Veränderungen der IFRS Konvergenzfalle 20 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Die Konvergenzfalle 21 Deutsche Lufthansa AG Köln, 07. Mai 2009 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Stephan Gemkow Mitglied des Vorstandes Deutsche Lufthansa AG