IHR MORE THAN IMPLANTS™ MAGAZIN 2 | 2013 EINE SACHE DES ­VERTRAUENS Print kompensiert Id-Nr. 1328761 www.bvdm-online.de Impressum STARGET – IHR MORE THAN IMPLANTS™ MAGAZIN | © Institut Straumann AG I Peter Merian-Weg 12 I CH-4002 Basel | Tel. +41 (0)61 965 11 11 I Fax +41 (0)61 965 11 01 | Redaktion Roberto González | Mildred Loewen | E-Mail [email protected] | Internet www.straumann.ch/starget | Grafik Feren von Wyl | Satz Claude Häring | Druck Hofmann Druck | www.hofmann-druck.de iPad Diese Publikation ist auch für das iPad verfügbar (Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch). Besuchen Sie den offiziellen App Store und laden Sie dort „STARGET for iPad“ herunter. Rechtliche Hinweise Haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STARGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der Herausgeberin von STARGET (der Institut Straumann AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. 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Bei Firmen- und Markennamen von Dritten, die möglicherweise genannt werden, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln, wenn hierauf nicht gesondert hingewiesen wird. Das Fehlen eines solchen Hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines derartigen Namens frei möglich wäre. Produktverfügbarkeit Bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STARGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen Straumann-Partner, um Informationen zur Produktverfügbarkeit zu erhalten (Adressen von Straumann-Niederlassungen finden Sie auf der letzten Seite). Straumann – ein Name, der verpflichtet Liebe Leserinnen und Leser, mit der Einführung des weltweit ersten einteiligen Implantats 1974 war unser Unternehmen in der Pionierzeit der Implantologie ganz vorne mit dabei. Durch konsequent evidenzbasierte Forschung, kompromisslose Qualitätsansprüche sowie permanente Weiterentwicklung, Optimierung und Vereinfachung von Produkten, Instrumenten und Protokollen haben wir mit dem Straumann® Dental Implant System ganz entscheidend zur weltweiten Etablierung dieser dentalmedizinischen Disziplin beigetragen. Mittlerweile sind bereits über 11 Millionen Straumann-Zahnimplantate gesetzt worden. Überall auf der Welt entscheiden sich ÜberweiMarco Gadola ser und Implantologen, die für ihre Patienten in punkto Qualität CEO und Sicherheit ebenfalls keine Kompromisse eingehen möchten, für unsere Produkte. Diese Kunden stellen die Lebensqualität ihrer Patienten in den Mittelpunkt. Und sie sind persönlich davon überzeugt, dass Straumann die dafür genau richtigen Produkte und Lösungen liefert. Wir haben für diese Ausgabe von STARGET eine internationale Auswahl von Implantologen nach den Entscheidungskriterien für das Implantatsystem ihrer Wahl befragt. Ganz allgemein zusammengefasst: unsere Kunden wissen, dass mit dem Namen Straumann sichere Werte verbunden sind. Das schafft Vertrauen, welches sich auch auf die Patienten überträgt. Darüber hinaus besteht die Gewissheit, dass man es mit einem traditionsreichen Industriepartner zu tun hat, der auch in Zukunft als innovativer Taktgeber die tägliche Arbeit von Dental Professionals weltweit unterstützen und so auch die Implantologie in Wissenschaft und Praxis weiter voranbringen wird. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Herzliche Grüße Marco Gadola EDITOR I A L STARGET 2 | 13 1 Überblick Starget 02 | 13 Qualität in der Implantologie 5 Worauf legen qualitätsorientierte Implantologen bei der Auswahl von Implantatanbieter und Material wert, welche Merkmale eines Systems sind es, die den Ausschlag geben und was erwarten erfolgreiche Implantologen von einem Premiumhersteller und dem entsprechenden Produktportfolio? Ein Gespräch mit Dr. med. Martina Hartstock, Dr. Jörg Kälber und Friedrich Eiche. Instrumente und Protokolle 5 10 Das Feedback und die Meinung unserer Kunden haben in der Produktentwicklung von Straumann schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Aus diesem Grund haben wir mehrere Experten auf dem Gebiet der Dentalimplantologie aus aller Welt befragt, um mehr über ihre Erfahrungen mit den Instrumenten und chirurgischen Protokollen von Straumann in der täglichen Praxis zu erfahren. MembraGel®-Fallbuch 32 10 2010 führte Straumann MembraGel® ein, das als eine der wichtigsten Innovationen in der geführten Knochenregeneration gilt. Das neue MembraGel®-Fallbuch enthält eine Zusammenfassung des aktuellsten Wissens zur erfolgreichen Anwendung von Straumann® MembraGel® bei GBR-Verfahren. Unsere Spezialisten haben spezifische Schritt-für-SchrittAnleitungen und klinische Fallberichte von renommierten Klinikern zu jeder Indikation 32 2 STARGET 2 | 13 ÜBER BL ICK zusammengestellt. Inhalt Schwerpunkt5Die Grundlagen einer qualitätsorientieren Implan­ tologie 10Instrumente und chirurgische Protokolle von ­Straumann Klinische Fallberichte18 Steffen A. Wolf (NNC) 22 Mario Kirste (MembraGel®/BoneCeramic®) 25 Mario Roccuzzo (MembraGel®) 28 Guido Rhemrev (Emdogain®) Straumann® MembraGel®32GBR-Fallbuch: Praxisorientiertes und hochaktuelles Fachwissen kompakt DWOS34 Interview mit Vincent Fehmer Simply Doing More36 Ausgewählte Literatur 42IADR/Straumann-Award für regenerative ­parodontale Medizin Veranstaltungen44 EAO 2013 in Dublin, Irland 451. internationales Symposium CCDE in Bern, Schweiz International Team48 for Implantology49 50 André Schroeder-Forschungspreis 2013 In eigener Sache ITI-Veranstaltungen weltweit 54Rückblick: Treffen der ITI Sektion Deutschland 59 YOUNG ITI Meeting 2013 MORE THAN IMPLANTS™60Gerichtsurteil: Medentis darf seine Implantate nicht als „hydrophil“ bewerben 61 2. Deutscher Studentenkongress Zahnmedizin 62 10. Kursjubiläum: Kurs am Humanpräparat Budapest 70Abrechnungsfragen INH A LT STARGET 2 | 13 3 Schwerpunkt Die Grundlagen einer qualitätsorientierten Implantologie Worauf legen qualitätsorientierte Implantologen bei der noch in 30 oder 40 Jahren Ersatzteile auch für nicht mehr Auswahl von Implantatanbieter und Material wert, wel- hergestellte Implantate zu beschaffen sind“. So könnten che Merkmale eines Systems sind es, die den Ausschlag mechanische Komplikationen, etwa eine Lockerung des geben? Was erfolgreiche Implantologen von einem Premi- Abutments, gut abgefangen werden. umhersteller und dem entsprechenden Produktportfolio erwarten, beantworten im Gespräch mit Zahnärztin und Fachjournalistin Dr. Aneta Pecanov-Schröder drei Chir- „Wir werden in Zukunft häufiger auf Patienten treffen, urgen: die angehende Fachärztin für Mund-, Kiefer- und bei denen der Zahnersatz auf älteren osseointegrierten Gesichtschirurgie Dr. med. Martina Hartstock (Praxis- Implantaten erneuert werden muss. Hier brauchen wir klinik Dr. Dr. Achim Herrmann & Kollegen, Starnberg/ eine gewisse Flexibilität und Nachhaltigkeit, um passende Deutschland) sowie die Zahnärzte für Oralchirurgie Lösungen zu finden.“ Martina Hartstock Dr. Jörg Kälber und Friedrich Eiche (Praxis Dres. Eiche, Kälber & Kollegen, Stuttgart/Deutschland). Diese Nachhaltigkeit eines Herstellers, auch für AuslaufQualität, Wissenschaftlichkeit und eine sichere Datenlage produkte glaubwürdig Unterstützung zugesichert zu „Mir war es schon immer sehr wichtig, ein Implantatsys- bekommen, schätzt auch die angehende Fachärztin für tem mit gesicherten Studiendaten zum Langzeiterfolg zu Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Dr. Martina Hart- nutzen, das sollte auch die Weiterentwicklungen umfas- stock: „Grundsätzlich sollten Anbieter von Implantaten sen“, betont Jörg Kälber, der als Fellow des International prothetische Komponenten und dazugehörige Instrumen- Team for Implantology (ITI) der Forschung und Lehre des te für ältere Implantate, die in situ sind, zu jeder Zeit zur ITI eng verbunden ist. „So ist das Risiko für den Patienten Verfügung stellen. Schließlich ist es keine Lösung, osseo- im Hinblick auf einen Implantatmisserfolg von dieser Sei- integrierte Implantate zu explantieren, nur weil keine te möglichst gering zu halten“, ergänzt der Fachmann, weitere prothetische Versorgung mehr möglich ist.“ Die der u.a. als Oberarzt an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Chirurgin aus Starnberg prognostiziert, dass „wir in Zu- Gesichtschirurgie im Stuttgarter Katharinenhospital kunft häufiger auf Patienten treffen werden, bei denen (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. Weingart) Erfahrung der Zahnersatz auf älteren osseointegrierten Implantaten mit vielen verschiedenen Implantatsystemen gesammelt erneuert werden muss. Hier brauchen wir eine gewisse hat. Qualität, Wissenschaftlichkeit und die Bereitstellung Flexibilität und Nachhaltigkeit, um passende Lösungen einer sicheren Datenlage sind relevante Auswahlkrite- zu finden.“ rien für die Zusammenarbeit mit einem Anbieter in der Kundenbetreuung mit kompetentem Service und Support Implantologie. In solchen Situationen merkt eine Praxis besonders, wie Langfristigkeit muss sichergestellt sein wichtig gezielte Kundenbetreuung mit kompetentem Ser- In der Praxis Dres. Eiche, Kälber & Kollegen werden ins- vice und Support des Implantatanbieters ist. Überhaupt gesamt sechs verschiedene Implantatsysteme eingesetzt, muss „nach unserem Ermessen ein Außendienst integraler „um auf die Wünsche der überweisenden Kolleginnen Bestandteil der Vertriebsstruktur eines qualitätsorientier- und Kollegen eingehen zu können“. „Grundsätzlich ist uns ten Implantatanbieters sein“, sind Kälber und Eiche über- im Team wichtig“, so Friedrich Eiche, „ein Implantatsys- zeugt. Und nicht nur in technisch kniffligen Situationen tem zu verwenden, bei dem aller Voraussicht nach auch wissen Implantologen einen souveränen Außendienst zu 7 G egenüberliegendes Bild (R-L): Friedrich Eiche und Dr. Jörg Kälber mit Kollegin (Praxis Dres. Eiche, Kälber & Kollegen in Stuttgart/Deutschland) ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 5 schätzen: „Wir nutzen ihn auch bei der Unterstützung unserer Fortbildungsveranstaltungen.“ Hartstock: „Erst kürzlich haben wir eine Fortbildung für unsere überweisenden Kolleginnen und Kollegen organisiert. Hierbei hat uns das Unternehmen Straumann stets kompetent unterstützt.“ Das oben dargestellte gehört zu den Beweggründen, „warum wir heute hauptsächlich nur noch Marken-Implantate bei uns in der Praxisklinik setzen“. Wie ihre Kollegen aus Stuttgart hält es auch Hartstock für wichtig, wenn der Anbieter wissenschaftliche Entwicklungen sowohl in die Weiterentwicklung der Implantatsysteme einfließen lässt „als auch uns behandelnden Zahnärzten leicht zugänglich macht, z.B. innerhalb verschiedener Expert Meetings“. Ihren hohen Anspruch an sich selbst und das Behandlungsergebnis untermauert Hartstock unter anderem dadurch, neben der Praxistätigkeit im Fortbildungbereich aktiv zu sein. Dr. med. Martina Hartstock So trägt sie wissenschaftlich vor und lässt eigene praxisorientierte Thesen vor fachkundigem Publikum hinterfragen. „Das tun wir auch regelmäßig im Ärz- Nach abgeschlossenem Medizin- und teteam und versuchen, uns auf dem aktuellsten Stand des Wissens zu halten.“ Zahnmedizinstudium in der Weiterbildung zur Fachärztin für Mund-Kiefer- Der stete Austausch im Team fördert die Behandlungsqualität Gesichtschirurgie in der Praxisklinik Das ist einer der Vorteile, in einem qualitätsorientierten Team zusammenzu- von Dr. Dr. Achim Herrmann in Starn- arbeiten: jederzeit Patientenfälle gemeinsam diskutieren zu können, „um den berg / Deutschland. Interessensgebie- besten Therapieplan für unsere Patienten zu entwickeln“ (Kälber, Eiche). Denn te sind chirurgische und prothetische „der stete Austausch fördert ein kritisches Hinterfragen einzelner Behand- Strategien für die Praxis, Parodonto- lungsoptionen und steigert damit das Behandlungsniveau“, bringt es Hart- logie, komplexe Situationen in der Im- stock auf den Punkt. Darüber hinaus gelingt es mehreren im Team wesentlich plantologie sowie innovative Techni- flexibler, auf Wünsche und Anforderungen reagieren zu können. Eiche: „Das ken des Weichgewebsmanagements. zeigt sich zum Beispiel bei der Nachsorge. Neben den normalen Nachsorgeterminen sind wir in der postoperativen Phase rund um die Uhr für unsere Patienten erreichbar, und zwar jeden Tag.“ Aufgaben der Praxis werden je nach Stärken und Spezialisierung verteilt. Eiche: „Von dieser Gesamtkonstellation profitieren unsere Patienten.“ Der Patient im Mittelpunkt Die Maxime ist es, den Wunsch des Patienten bestmöglich umzusetzen und ihn umfassend über mögliche Therapiekonzepte sowie implantologische Rehabilitationen zu informieren. Dieses Praxiskonzept lässt sich mit Leben füllen und erfolgreich in den Tagesablauf integrieren, wenn es im (Ärzte-)Team funktioniert und das implantologische Rüstzeug zum qualitätsorientierten und auf Langzeiterfolg angelegten Behandlungsansatz passt. Die Sicherheit der Therapie durch belegte und vorhersehbare Ergebnisse liegt auch Patienten am Herzen. „Häufig betonen die Patienten, wie wichtig es ihnen ist, dass kein ‚BilligimplanGegenüberliegendes Bild (R-L): Dr. med. Martina Hartstock, Dr. Dr. Achim Herrmann und Dr. Johannes von der Gathen (Praxisklinik Dr. Dr. Achim Herrmann & Kollegen in Starnberg/Deutschland) 3 6 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 7 tat‘ verwendet wird“, merkt Eiche kritisch an. Von Seiten der Patienten spielten Kosten im Hinblick auf das Implantatsystem eine untergeordnete Rolle. Kälber: „Aspekte wie Qualität und Lebensdauer der verwendeten Materialien haben Bedeutung.“ In der Praxis ist für eine langfristig erfolgreiche implantatprothetische Rehabilitation unter anderem wichtig, dass man sich an den Anbieter der Originalteile hält. Hier setzt zum Beispiel die „Pro-Original Initiative“ an, mit der sich das Unternehmen Straumann für den Einsatz von Originalkomponenten stark macht. Hartstock: „Davon profitieren alle Beteiligten langfristig.“ „Nach unserem Ermessen muss ein Außendienst integraler Bestandteil der Vertriebsstruktur eines qualitätsorientierten Implantatanbieters sein.“ Jörg Kälber und Dr. Jörg Kälber Friedrich Eiche Nach dem Studium der Zahnmedizin Ausbildung zum Fachzahnarzt Die Vorteile des Straumann® Dental Implant System für Oralchirurgie an der Klinik für Was überzeugt die Chirurgen Hartstock, Eiche und Kälber an den von ihnen re- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirur- gelmäßig eingesetzten Implantaten des Straumann® Dental Implantat System gie im Katharinenhospital Stuttgart/ (SDIS), das verschiedene Implantattypen auf Weichgewebe- und auf Knochen- Deutschland, dort für mehrere Jahre niveau umfasst? Kälber: „Zum einen überzeugt mich neben der Qualität der Oberarzt, bevor er in die Praxis Dres. fundierte wissenschaftliche Hintergrund, den das Unternehmen respektive Eiche, Kälber & Kollegen wechselte. die angebotenen Implantate bieten.“ Ein aktuelles Beispiel: Aus einer groß an- Fellow des International Team for gelegten und von der Universität Bern durchgeführten klinischen Langzeit- Implantology (ITI). studie zu Überleben und Erfolg von Implantaten hat das Unternehmen neue Forschungsergebnisse veröffentlicht. Die von Prof. Dr. Daniel Buser geleitete Untersuchung beurteilte das 10-Jahres-Ergebnis von 511 Straumann® Soft Tissue Level Implantaten mit SLA®-Oberfläche bei 303 Patienten. Damit beschreibt die Studie als eine der ersten großen klinischen 10-Jahres-Studie das Resultat der Versorgung von Patienten mit einem immer noch am Markt verfügbaren Zahnimplantat dieser Art. Nach Unternehmensangaben ist das Straumann® Soft-Tissue-Level-Implantat mit SLA®-Oberfläche eines der am besten dokumentierten Zahnimplantate. Bekanntlich erleichtert das Soft-Tissue-Level-Implantatdesign die Weichgewebekonditionierung und kann in einem einzeitigen Verfahren gesetzt werden, was einen zweiten chirurgischen Eingriff vermeidet. Das typische „Tulpen“-Design des Implantathalses ermöglicht ein integriertes Weichgewebemanagement. Diese in Langzeitstudien belegten Vorteile schlagen sich in der aktuellen Praxis nieder, denn „so ein einfaches und gut durchführbares Konzept ist für viele überweisende Kolleginnen und Kollegen und 8 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM auch viele Patienten wichtig“, so Hartstock und ergänzt: „Darüber hinaus ist die prothetische Verbindungsstelle leicht zugänglich.“ Neben Implantaten auf Weichgewebeniveau verwenden Hartstock und ihre Kollegen Dr. Dr. Achim Herrmann und Dr. Johannes von Gathen auch Knochenniveau-Implantate. Bei dem Implantat auf Knochenniveau müsse der Operateur das Emergenzprofil erstellen, das könne in gewisser Weise als „schwieriger“ empfunden werden. Hartstock: „Aber mich persönlich fasziniert das Weichgewebsmanagement.“ Ein Instrumentenset für alle Implantate Es ist unrealistisch, mit einem einzigen Implantattyp sämtliche Indikationen perfekt lösen zu wollen. „Zum Beispiel würde ich nach heutigem Wissensstand und im Hinblick auf die ästhetischen Möglichkeiten“, erklärt Kälber, „im Bereich der oberen Schneidezähne ein zweiteiliges Implantat auf Kno- Friedrich Eiche chenniveau mit „Platform switching“ bevorzugen und z.B. das Straumann® Bone Level Implantat verwenden.“ Unabhängig davon, welche der vier Im- Studium der Zahnmedizin und Wei- plantatlinien innerhalb des SDIS auch gewählt wird: Alle Implantate können terbildung in einer Praxis für Mund-, mit einem Instrumentenset unter Anwendung sehr ähnlicher chirurgischer Kiefer- und Gesichtschirurgie in Ingol- Verfahren eingesetzt werden. Vereinfachung der Logistik in Verbindung mit stadt/Deutschland, sowie in der Praxis einfacher Handhabung eines Implantatsystems seien relevante Auswahl- seines Vaters und Seniorkollegen Dr. kriterien, merkt Kälber an. Zum einen könnten Fehlermöglichkeiten dadurch Dr. Hans Thomas Eiche, Facharzt für eingeschränkt und damit die technische Komplikationsrate gesenkt werden. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Seit Oktober 2012 Fachzahnarzt für Außerdem: „Aus chirurgischer Sicht ist es ein nicht zu unterschätzender Vorteil, Oralchirugie. nach dem Aufbereiten des Implantatlagers mit demselben Bohrersatz noch entscheiden zu können, welches Implantat tatsächlich verwendet werden soll“, verdeutlichen die Oralchirurgen aus Stuttgart. „Ob ein klassisches Straumann® Soft Tissue Level Implantat, ein Bone Level, ein Titan-Implantat oder eines aus dem innovativen Material Roxolid® – oder auch in Zukunft ein Keramikimplantat. Lediglich den Durchmesser des zu verwendenden Implantats muss man im Vorfeld festlegen.“ Das vermittle Sicherheit in der täglichen Praxis. „Und diese Sicherheit überträgt sich vom Operateur auf den Patienten“, ergänzt Eiche, „was gerade bei einem chirurgischen Eingriff für eine möglichst angenehme und beruhigende Gesamtatmosphäre förderlich ist.“ Dann fällt die Wahl des Implantats nicht schwer: „Meiner Mutter habe ich vor rund neun Jahren im Oberkiefer-Prämolarenbereich ein Implantat gesetzt“, merkt Kälber an. „Es war ein Straumann® Soft Tissue Level Implantat, 10mm lang und mit 4,1 mm Durchmesser. Sowohl ich als auch meine Mutter sind damals wie heute damit sehr zufrieden. Die Gespräche mit Dr. Martina Hartstock, Dr. Jörg Kälber und Friedrich Eiche führte Dr. Aneta PecanovSchröder, Agentur Dentinform in Bonn/Deutschland. Erstveröffentlichung des Artikels im Fachmagazin DENTALE IMPLANTOLOGIE 17, 2 (2013). ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 9 Straumann bietet unkomplizierte chirurgische Protokolle mit einem umfassenden Angebot an hochfunktionellen und einfach zu handhabenden Instrumenten, die für eine wirksame Behandlung auch äußerst komplexer klinischer Fälle ausgelegt sind. Instrumente und chirurgische Protokolle von Straumann Der Patient im Mittelpunkt Einfachheit, Zuverlässigkeit und Qualität Dies sind die Grundpfeiler unserer Produktphilosophie bei der Entwicklung chirurgischer Protokolle und Instrumente. Genau deshalb bildet die Basis des Straumann® Dental Implant System ein einziges Instrumentenset, das für die gesamte Bandbreite an Implantattypen und Indikationen verwendet werden kann. Unsere Kunden sollen sich instinktiv auf die Aspekte des Eingriffs konzentrieren können, auf die es ankommt. Wir sind daher überzeugt, dass jeder Behandler die Verfahrensschritte des Straumann® Dental Implant System für die meisten Indikationen der täglichen Praxis innerhalb kürzester Zeit lernen kann. Verringerung der Komplexität Zu unseren Hauptzielen gehört die Verringerung der Komplexität, damit der Behandler sich während des Eingriffs auf das Wesentliche konzentrieren kann, Jordi Gargallo Albiol, Spanien nämlich auf den Patienten. Dadurch können Zahnärzte eine fortschrittliche Ph.D., M.Sc., DDS und wirksame Behandlung anbieten und gleichzeitig auf optimale Ergebnisse vertrauen. Das Feedback und die Meinung unserer Kunden spielten in der Pro- Leiter des Masterprogramms für duktentwicklung bei Straumann schon immer eine wichtige Rolle. Aus diesem Oralchirurgie und Implantologie, Fa- Grund haben wir mehrere Experten auf dem Gebiet der Dentalimplantologie kultät für Odontologie, Internationa- aus aller Welt befragt, um mehr über ihre Erfahrung mit den Instrumenten und le Universität Katalonien, Spanien. chirurgischen Protokollen von Straumann in der täglichen Praxis zu erfahren. Privatpraxis in Tarragona und Torredembarra, Spanien, für Implantologie, Parodontologie und ästhetische Res- „Ich konnte oft dabei sein, als Hochschulabsolventen das System zum ersten taurationen. ITI Fellow, Speaker und Mal einsetzten. Normalerweise benötigt es etwa zwei bis drei Eingriffe bis man Direktor der Tarragona-Sektion des ITI mit dem Set und dem Protokoll vertraut ist.“ Jordi Gargallo Study Club. Welche Aspekte sind Ihnen bei chirurgischen Protokollen und Instrumenten Befragung der Interviewpartner in alphabetischer Reihenfolge wichtig und warum? Gargallo: Für mich steht der Patient im Mittelpunkt. Aus diesem Grund bevorzuge ich Behandlungsprotokolle und Instrumente, mit denen ich ausgezeichnete Ergebnisse erzielen und mich gleichzeitig auf das Wohlbefinden des Patienten konzentrieren kann. Mein Ziel liegt darin, die Eingriffsdauer möglichst kurz zu halten und eingriffsbedingte Traumata zu vermeiden. Aufgrund der Stimmigkeit des Straumann® Dental Implant System kann ich beruhigt sein und darauf vertrauen, dass das vorgesehene Ergebnis erreicht wird. Lascoe: Einfachheit und leichte Handhabung. Ein unkompliziertes Protokoll aus nur wenigen Schritten bietet weniger Raum für Komplikationen und der Eingriff läuft insgesamt effizienter ab. Mir ist wichtig, dass ich mich während des Eingriffs auf den Patienten, im Gegensatz zum Protokoll, konzentrieren ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 11 kann. Aus diesem Grund benötige ich auch keine breite Zarrine: Der chirurgische Eingriff kann nicht vom Im- Auswahl an Instrumenten – solange sie das System abde- plantat losgelöst betrachtet werden. Diese sollten meiner cken und alle Knochentypen behandelt werden können, Meinung nach ein stimmiges, integriertes System bilden. bin ich zufrieden. Deshalb betrachte ich unkomplizierte chirurgische Protokolle in Verbindung mit erprobten Implantaten, die durch fundierte Langzeitdaten gestützt werden, als entschei- „Uns ist gleich die hervorragende Schneideleistung der dende Faktoren für ausgezeichnete klinische Ergebnisse. Bohrer aufgefallen. Sie verleiht einem das Gefühl einer kontrollierten Progression, ohne zusätzlichen Druck wäh- Welche wesentlichen Vorzüge sind Ihnen beim ersten rend des Eingriffs anwenden zu müssen, was für die Er- Eingriff mit dem Straumann® Surgical Kit aufgefallen? haltung der Knochenintegrität wichtig ist.“ Gargallo: Die einfache Handhabung und die gute Organi- Masaaki Hojo/ Hideaki Katsuyama sation, wodurch das Erlernen des Sets vereinfacht wird. Von der chirurgischen bis zur prothetischen Phase scheint alles perfekt zu funktionieren: die Planungshilfen, die Im- Lee: In meiner Praxis ist immer sehr viel los, ich setze pro plantate, die Gingivaformer sowie die provisorischen und Monat ungefähr 400 Implantate ein. Für mich und mein endgültigen Sekundärteile. Während des Eingriffs habe ich Team sind eine erstklassige Organisation, Effizienz und alle erforderlichen Instrumente bei der Hand. Ich arbeite vorhersagbare Behandlungsergebnisse daher am wich- seit mehr als 13 Jahren mit dem System von Straumann tigsten. Unser Ziel besteht darin, die meisten Abläufe in und konnte dadurch auch mehrmals dabei sein, als Hoch- unserer Klinik so effizient wie möglich zu gestalten, das schulabsolventen das System zum ersten Mal einsetzten. heißt, dass wir nur bewährte Produkte mit hoher klini- Normalerweise benötigt man etwa zwei bis drei Eingriffe, scher Erfolgsrate einsetzen. Die Mitglieder meines Teams bis man mit dem Set und dem Protokoll vertraut ist. sind gut ausgebildet und jeder von ihnen hat während des chirurgischen Eingriffs eine eindeutig definierte Rolle Lascoe: Mir gefällt die Tatsache, dass es ein leicht handhab- oder Aufgabe. So kann ich mich komplett dem Patienten bares Set mit einem schlanken Instrumentenportfolio für und den Besonderheiten des Eingriffs widmen. Handliche alle Implantattypen ist. Die scharfen Bohrer ermöglichen Instrumente und Zubehörteile unterstützen uns in Kom- eine schnelle, aber sorgfältige vertikale Progression. Ich bination mit unkomplizierten Protokollen dabei, die Ope- finde auch die runde Spitze der finalen Spiralbohrer gut, rationsdauer zu verkürzen, Patiententraumata zu verrin- die der Implantatspitze gleichen. Die v-förmige Spitzenver- gern und anhaltende Behandlungserfolge sicherzustellen. längerung ist sehr klein und eignet sich gut für Arbeiten in der Nähe von Nerven und Blutgefäßen. Katsuyama/Hojo: Der Nutzen der Dentalimplantattherapie ist heutzutage vielfach wissenschaftlich belegt. Wir Katsuyama/Hojo: Uns ist gleich die hervorragende Schnei- Zahnärzte wenden dieses Wissen an, um die bestmögli- deleistung der Bohrer aufgefallen. Sie verleiht einem das chen Behandlungsergebnisse zu erzielen. In der Praxis Gefühl einer kontrollierten Progression, ohne zusätzli- müssen wir häufig mit einer Genauigkeit im Submilli- chen Druck während des Eingriffs anwenden zu müssen, meterbereich arbeiten, um das gewünschte Ergebnis zu was für die Erhaltung der Knochenintegrität wichtig ist. erzielen. In solchen Fällen können wir mit hochwertigen Das Kassettenlayout mit den farbcodierten Arbeitsabläu- und präzisen Instrumenten sogar sehr anspruchsvolle fen ermöglicht eine leichte Befolgung des Protokolls. Wir klinische Fälle wirksam behandeln. sind uns natürlich dessen bewusst, dass die Fähigkeit zur 12 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM Durchführung komplexer chirurgischer Behandlungen vor allem vom technischen Können und der Erfahrung des Behandlers abhängt. Aber durch die Verwendung von Instrumenten in Spitzenqualität können sogar erfahrene Behandler ihre eigenen technischen Leistungen übertreffen. Zarrine: Die hervorragende Schneideleistung der Bohrer und die perfekte Bohrerzentrierung ermöglichen eine äußerst präzise und effiziente Präparation der Osteotomie. Die gut sichtbaren Markierungen auf den Instrumenten sind bei der Arbeit mit einem Spray sehr hilfreich. Am meisten hat mich überrascht, dass es nur eine Chirurgiekassette gibt. Wenn man die Verwendung separater Sets gewöhnt ist, ist man angenehm überrascht, wie einfach die Eingriffe sind, wenn es nur ein Set gibt. Während der Eingriffe müssen mitunter kurzfristige Änderungen an den Plänen vorgenommen werden. Was, wenn die geeigneten Masaaki Hojo, Japan Instrumente dann nicht zur Verfügung stehen? Auch meine Abläufe bei meh- DDS reren chirurgischen Eingriffen am Tag wurden durch das Set optimiert. Wenn man ein System mit unterschiedlichen Sets verwendet, werden zwei Sets jeder Privatpraxis in Yokohama, Japan. ITI Sorte benötigt, um die Behandlung sicherzustellen, falls das erforderliche Set Fellow und Speaker. Direktor des ITI gerade autoklaviert wird. Study Club MM. „Wenn es um chirurgische Eingriffe und Instrumente geht, stehen bei mir eine hohe Genauigkeit und Schneideleistung sowie konsistente und hohe Leistungsstandards an oberster Stelle. Genau an dieser Stelle erfüllt Straumann meine Anforderungen.“ Ronald Lascoe Worin besteht Ihrer Ansicht nach als Arzt mit jahrelanger praktischer Erfahrung in der Implantologie der Unterschied, den die chirurgischen Verfahren von Straumann in Ihrer Praxis machen? Gargallo: Ich schätze die Beständigkeit und das hohe Maß an Standardisierung der chirurgischen Verfahren von Straumann. Da für alle Implantate ähnliche Schritte erforderlich sind, habe ich bei der Implantatinsertion die nötige Flexibilität. Die Bohrer schneiden präzise und bieten einen guten Überblick über die Bohrtiefe. Wenn ich das Straumann® Dental Implant System verwende, spüre ich, dass alle Instrumente so konzipiert wurden, um als System zusammenzuarbeiten und den Eingriff zu vereinfachen. Lascoe: Wenn es um chirurgische Eingriffe und Instrumente geht, stehen bei mir eine hohe Genauigkeit und Schneideleistung sowie konsistente und hohe Leistungsstandards an oberster Stelle. Genau an dieser Stelle erfüllt Strau- ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 13 mann meine Anforderungen. Straumann bietet eine Ausstattung, die leicht in der Handhabung ist, für unterschiedliche Implantattypen eingesetzt werden kann und eine hohe Effizienz ermöglicht, da für nahezu alle Eingriffe dieselben Instrumente verwendet werden. Lee: Aus praktischer Sicht schätze ich die Tatsache, dass die chirurgischen Protokolle von Straumann standardisiert sind und von einem erfahrenen Zahnarzt intuitiv eingesetzt werden können. Der Eingriffsablauf ist aufgrund der ähnlichen Präparation des Implantatbetts für alle Implantattypen mit dem System unkompliziert. Trotzdem ist das Protokoll flexibel genug, um alle Knochenklassen abzudecken, und es sind keine speziellen Instrumente für harten oder weichen Knochen notwendig. Darüber hinaus sind die InsProf. Hideaki Katsuyama, Japan trumente in einer einzigen Kassette enthalten – dadurch bin ich während DDS, Ph.D. des Eingriffs absolut flexibel und kann von einem Implantattypen zu einem anderen wechseln. Schlussendlich konnte ich durch das unkomplizierte Proto- Professor am Zentrum für orale Er- koll fortlaufend die Operationsdauer optimieren, sodass ich während meiner krankungen, Fukuoka Dental College, 20-jährigen Tätigkeit in der Implantologie etwa 60.000 Implantatoperationen Japan. Mitglied des ITI-Vorstands. Edu- erfolgreich durchführen konnte. cation Delegate der ITI-Sektion Japan. Katsuyama/Hojo: In der Vergangenheit mussten wir unsere Fertigkeiten und unsere Erfahrung nutzen, um bestimmte Defizite der chirurgischen Instrumente auszugleichen. Mit den Instrumenten und Verfahren von Straumann können wir nun sogar komplexe chirurgische Eingriffe bewältigen. Das gesamte System ist gut durchdacht: Hochpräzische Instrumente werden durch relativ einfache chirurgische Protokolle ergänzt. Durch diesen Ansatz können wir anspruchsvolle chirurgische Behandlungen sorgfältig und sicher durchführen und gleichzeitig unsere Leistung auf ein höheres Niveau heben. Zarrine: Ich schätze es, dass das Protokoll von Straumann verständlich ist und die Schritte für alle Implantattypen sich ähneln – durch diese operative Handlichkeit spart man in der Praxis wertvolle Zeit. Die Logik des Verfahrens und die farbcodierten Bohrsequenzen können leicht befolgt werden, was bei komplexen chirurgischen Eingriffen beruhigend ist. Welche Aspekte sind für Sie im Rahmen von chirurgischen Eingriffen von besonderem Interesse? Gargallo: Mein Interesse liegt darin, Instrumente und Materialien zu verwenden, die nachweislich konsistente und vorhersagbare klinische Ergebnisse liefern. Dazu gehört beispielsweise der bevorzugte Einsatz der Straumann® 14 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM SLActive-Oberfläche mit dem Ziel, meinen Patienten auch bei schwierigen Eingriffen, ausgezeichnete Behandlungsergebnisse bereitzustellen. Lascoe: Mich würde interessieren, ob das Protokoll noch weiter optimiert werden kann. Aus meiner Sicht bestünde die ideale Lösung darin, die Zahl der Bohrer zu verringern, die Bohrsequenz noch weiter zu verkürzen und die chirurgischen Schritte, unabhängig vom Implantattyp, soweit wie möglich anzugleichen. Katsuyama/Hojo: Moderne Technologien, wie die geführte Chirurgie, ermöglichen eine präzise digitale Planung chirurgischer Eingriffe. In der Vergangenheit gab es jedoch Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Pläne, da die entsprechenden Instrumente dafür fehlten. Straumann und sein Kooperationspartner Dental Wings stellen eine Komplettlösung bereit, die gonyX®, Ronald J. Lascoe, USA coDiagnostiX® und speziell für die geführte Chirurgie entwickelte Instrumen- DMD te umfasst. Wir sind gerade dabei, diese Verfahren bei uns in der Praxis zu integrieren und erkunden die neuen Möglichkeiten, die die geführte Chirurgie Absolvent der Universität von Penn- für anspruchsvolle Protokolle bereitstellt. sylvania, Fachbereich Zahnmedizin, Philadelphia. Leitender Zahnarzt am Lee: Meiner Ansicht nach spielt das Design des Bohrers eine sehr wichtige Veteran's Administration Hospital in Rolle, insbesondere bei Eingriffen, bei denen die Behandlung in unmittelbarer West Los Angeles, Kalifornien, von Umgebung der Alveolarnerven, Blutgefäße und Nebenhöhlen erfolgt oder bei 1984 bis 1985. Dozent an der UCLA denen extrem vorsichtig und präzise gearbeitet werden muss, weil jeder halbe School of Dentistry von 1983 bis 1985 Millimeter zählt. Da die Spitze des finalen Spiralbohrers von Straumann stark und Leiter Parodontologie am Rancho dem Profil der Implantatspitze gleicht, hat der Bohrer einen sehr kleinen V- Los Amigos Krankenhaus in Downey Faktor. Das flache Spitzendesign und die hohe Präzision der Schneidengeome- von 1986 bis 1990. Privatpraxis in Bur- trie des Bohrers geben mir Sicherheit, wenn ich in unmittelbarer Umgebung bank, Kalifornien. von wichtigen anatomischen Strukturen arbeiten muss. Die Bohrer bieten gleichzeitig eine gute Schneideleistung und Stabilität. Dadurch kann ich, sogar in hartem Knochen, effektiv voranschreiten. Zarrine: Ich verfüge über viel Erfahrung in der Sofortimplantation und der Halteschlüssel des Straumann® Dental Implant System bietet im Falle von sehr weichem Knochen und geringer Primärstabilität einen echten Vorteil, da das Implantat fest verankert bleibt, während die Transferhilfe entfernt wird. Würden Sie Ihren Kollegen den Eingriffsablauf und die Instrumente von Straumann empfehlen und wenn ja, welche Merkmale würden Sie hervorheben? Gargallo: Für das Straumann® Dental Implant System sprechen vor allem die einfache Handhabung sowohl auf chirurgischer als auch auf prothetischer ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 15 Ebene und die hohe Vorhersagbarkeit in Bezug auf die Langzeitstabilität des Weich- und Hartgewebes, das das Implantat umgibt. Darüber hinaus ist die Kurve zur Erlernung des Systems steil. Die unkomplizierten Protokolle, die durch die farbcodierte Navigation auf der Kassette ergänzt werden, sorgen dafür, dass sogar der erste Eingriff leicht gelingt. Lascoe: Ich würde die einfache Handhabung, die richtige Anzahl an Instrumenten, die sehr praktischen Planungshilfen und die hervorragende Qualität der Bohrer betonen. Ich gehe davon aus, dass all diese Vorteile für jede Praxis signifikante Faktoren zur Steigerung der Effizienz darstellen. Jae-Yoon Lee, Republik Korea „Durch das unkomplizierte Protokoll konnte ich fortlaufend die Operations- DDS dauer optimieren, sodass ich während meiner 20-jährigen Tätigkeit in der Implantologie etwa 60.000 Implantatoperationen erfolgreich durchführen Abschluss in Zahnmedizin am nati- konnte.“ Jae-Yoon Lee onalen Institut für Zahnmedizin der Universität von Seoul in 1982. Privatpraxis in Daegu, Südkorea, seit 1988. Lee: Da ich in den vergangenen zwei Jahrzehnten tausende Implantatoperati- Sein Schwerpunkt liegt auf der Im- onen durchgeführt habe, hatte ich die Möglichkeit, unterschiedliche Systeme plantologie, von Einzelzahnersatz bis zu testen. Schließlich habe ich mich für das Straumann® Dental Implant Sys- zum zahnlosen Kiefer. Autor zahlrei- tem entschieden und meine Entscheidung nicht bereut. Das System arbeitet cher Bücher zur Implantologie. gut und hat meiner Klinik eine hohe Langzeit-Erfolgsrate ermöglicht. Wenn mich jemand fragen würde, warum ich nur das System von Straumann verwende, würde ich folgendes antworten: Aufgrund der anhaltenden Knochenstabilität, sogar bei Patienten, die ich vor mehreren Jahren behandelt habe. Da die chirurgischen Protokolle flexibel sind, kann ich aus technischer Sicht unerwartete Herausforderungen während des Eingriffs direkt bewältigen. Das bedeutet, dass ich die Möglichkeit habe, meine Pläne während des Eingriffs zu ändern. Ich kann beispielsweise eine grundlegende Präparation des Implantatbetts für ein Implantat auf Gewebeniveau durchführen, wenn es aber notwendig sein sollte, kann ich auf Knochenniveau wechseln, indem ich die entsprechende Profilerstellung und das Taping durchführe. Ich schätze das Konzept von Straumann mit einem Chirurgieset, da es die klinische Kom- 16 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM plexität in Bezug auf den Instrumenteneinsatz und die Wiederaufbereitung vereinfacht. Außerdem bin ich beruhigt zu wissen, dass die nächste Generation an Produkten und Abläufen auch mit dem Konzept kompatibel sein wird. Katsuyama/Hojo: Wir würden die Flexibilität des Systems betonen, da es durchgängig standardisierte Instrumente sowohl für die geführte als auch für die herkömmliche Implantatinsertion bietet. Das Produktportfolio von Straumann® Guided Surgery umfasst fortschrittliche Lösungen für erfahrene Operateure, die klinisch komplexe oder anspruchsvolle Eingriffe durchführen möchten. Das Straumann® Dental Implant System ist folglich ein vollständig umfangreiches System, dass Behandlern mit unterschiedlichem Maß an Erfahrung ein ausgezeichnetes Produktportfolio bereitstellt. Sepehr Zarrine, Frankreich DDS „Ich betrachte unkomplizierte chirurgische Protokolle in Verbindung mit erprobten Implantaten, die durch fundierte Langzeitdaten gestützt werden, als Privatpraxis für Implantologie in Saint entscheidende Faktoren für ausgezeichnete klinische Ergebnisse.“ Sepehr Zarrine Dié, Frankreich. Europäischer MasterAbschluss in Implantologie und Knochentransplantation. Universitätsdi- Zarrine: Das gesamte System ist sehr gut konzipiert: Es ist fortschrittlich und plom in Kieferchirurgie. Kursleiter der doch einfach zu verwenden und effizient. Man plant einen Eingriff, entschei- ITI-Sektion Frankreich. Autor zahlrei- det sich für das Implantat, das gesetzt werden soll, und befolgt dann einfach cher wissenschaftlicher Artikel zur den farbcodierten Protokollplan und konzentriert sich auf die Behandlung – Implantologie. kurz gefasst, das System ist ergonomisch, logisch und unkompliziert. Manchmal muss ich recht komplexe Fälle und klinische Situationen bewältigen, wie z. B. Patienten mit unzureichender Knochenmasse, Sofortimplantation oder Frühbelastung. Die von Straumann angebotenen innovativen Implantatoberflächen und Materialien unterstützen mich dabei, solche Herausforderungen zu bestehen, meinen beruflichen Horizont zu erweitern und meinen Patienten eine erstklassige Behandlung zukommen zu lassen. Da die Technologien immer raffinierter werden, würde ich mich freuen, wenn das Unternehmen sich weiterhin dafür einsetzen würde, fortschrittliche und leicht anzuwendende Lösungen bereitzustellen, damit ich alle möglichen klinischen Situationen effizient bewältigen kann. ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 17 Straumann® Standard Plus Narrow Neck CrossFit® (NNC) Brückenkonstruktion im Oberkiefer-Frontzahngebiet Steffen A. Wolf, Deutschland Ausgangssituation Vorgehensweise In der Praxis stellte sich eine 67-jährige Patientin zur Behandlungsplanung. Für eine optimale Beurteilung Implantatberatung vor. Anamnestisch ergaben sich Auf- der Ausgangssituation und der daraus resultierenden fälligkeiten, hevorzuheben war eine Allergie auf Dental- Behandlungsplanung wurde nach Bewertung der klini- metalle. Die prothetische Versorgung in der zu betrach- schen Situation die Röntgendiagnostik mittels OPG bei tenden Region bestand zurzeit aus einem insuffizienten intraoperativer Bewertung des Implantatlagers favori- Kronenblock im Frontzahngebiet korrespondierend mit siert (Abb. 2). Berücksichtigt werden sollte dabei ein mi- einem Geschiebe-Monoreduktoren-Kombinationszahn- nimales chirurgisch-augmentatives Therapiekonzept. Die ersatz. Ein erheblicher Lockerungsgrad der Pfeilerzähne Planung des operativen Eingriffes sah die Entfernung der im Frontzahngebiet war feststellbar (Abb. 1). Die Progno- nicht erhaltungswürdigen Zähne und Sofortimplantation se für eine konservative Neuversorgung war als äußerst eines Straumann® Bone Level Implantates in dieser regio schlecht einzuschätzen. Im Aufklärungsgespräch wurde vor. In der Prämolarenregion sollten zwei Implantate in- durch die Patientin die implantologische Problemlösung seriert werden; im Falle eines hier transversal kompro- favorisiert. Eine Kostenbegrenzung wurde durch die Pa- mittierten Knochens ist die Knochenverbreiterung durch tientin vorgegeben. Bonespreading und die Verwendung zweier Straumann® Standard Plus Narrow Neck CrossFit® Implantate (NNC) Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 18 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM aus dem Implantatmaterial Roxolid vorgesehen worden. die Verwendung zweier NNC-Implantate wurden als Me- Die prothetische Versorgung sollte den Anforderungen thode der Wahl herangezogen (Abb. 3). Die Vorbereitung eines allergenfreien Zahnersatzes entsprechen. Die Her- der Insertionsstellen in regio der beiden linken Prämola- stellung der zahntechnischen Konstruktion sollte im pra- ren erfolgte durch manuell schabenden Knochenabtrag xiseigenen Meisterlabor mit dem Straumann® CARES® bis hin zur Schaffung eines gleichmäßigen Knochenpla- System erfolgen. teaus. Die gewonnenen autologen Knochenspäne wurden später zur Augmentation am Implantat im Bereich des Chirurgisches Vorgehen. Die Schmerzausschaltung er- mittleren linken Schneidezahnes verwendet. Nach scho- folgte adrenalinfrei in Lokalanästhesie mit einmaliger nender Aufbereitung des Implantatlagers im Sinne des Nachinjektion während des operativen Vorgehens auf- Bonespreadings (Abb. 4) sowie der finalen Bohrungen für grund fehlender Vasokonstriktion. Die Extraktion des die Implantatkavitäten erfolgte die sorgfältige Überprü- mittleren und seitlichen linken Schneidezahnes erfolgte fung des aufbereiteten Knochens durch Knopfsonde und komplikationslos. Ein mittiger Kieferkammschnitt bei Messlehren aus dem Straumann-Chirurgieset. In die kon- nur geringer Denudierung des krestalen Knochens wur- trolliert intakten knöchernen Strukturen erfolgte nun die de ohne seitliche Entlastungsschnitte durchgeführt. Das Insertion der zwei NNC-Implantate (Abb. 5). In regio des erwartete transversal reduzierte Knochenangebot wurde ersten Prämolaren wurde das NNC-Implantat Ø 3,3/ H 14/ deutlich erkennbar; das Bonespreading-Verfahren und SLActive® inseriert, die NNC-Einheilkappe mit reduzierter Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 19 Höhe von 3 mm ist für den Implantatverschluss sowie die Sinne eines Platformswitchings an der Implantatschul- primäre Weichgewebskonditionierung verwendet wor- ter leicht im Überschuss. Die Versorgung der Alveole den. Für regio des zweiten Prämolaren entschieden wir des seitlichen Schneidezahnes erfolgte durch kollagene uns für das NNC-Implantat Ø 3,3/ H 12/SLActive® sowie Matrix. Der Nahtverschluss führte im Bereich des Front- die identische Verschlussschraube von 3mm Höhe. Nach zahnimplantates zu einer vollständigen Abdeckung des Beendigung dieses operativen Teilschrittes wurde im Augmentationsbereiches, die Verschlussschraube lag mi- Bereich des mittleren Frontzahnes die implantologische nimal exponiert ca. 3 mm unterhalb des mukogingiva- Versorgung der Alveole vorgenommen. Es erfolgte die So- len Weichgewebes. Der Weichgewebsverschluss an den fortimplantation eines Straumann® Bone Level Implanta- NNC-Verschlussschrauben unterstützte die transgingi- tes (4,1/10 mit RC-Verschlussschraube 0,5 mm). Die Alveo- vale Einheilung der Implantate (Abb. 6). Intraoperativ lenwände waren unversehrt, das Implantat stand primär konnte haptisch sehr gut die unterschiedliche Fixierung stabil. Für die volumenfüllende Alveolenaugmentation der Implantateinbringhilfen bewertet werden (Abb. 7). sind die autologen Knochenspäne verwendet worden, die Für die Beurteilung des postoperativen Behandlungser- bei der Kieferkammnivellierung im Prämolarenbereich folges unter besonderer Berücksichtigung ausreichender schabend in ausreichender Menge gewonnen werden periimplantärer Knochenbedeckung wurde ein Kontroll- konnten. Die zu augmentierende Distanz zwischen Im- DVT angefertigt, auf dem korrekte Implantat-Knochen- plantatkorpus und Alveolenwandung betrug zwischen Verhältnisse nachweisbar waren. Auf ergänzende Aug- 1 – 2 mm. Die Augmentation erfolgte in der Vertikalen im mentationsmaßnahmen konnte somit sicher verzichtet Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18 20 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM werden (Abb. 8). Die Medikation perioperativ berücksichtigte antibiotisch die Endocarditisprophylaxe, postoperativ erhielt die Patientin Schmerzmittel für einen Tag. Prothetische Versorgung. Nach der Eingliederung eines Interims-Zahnersatzes und der komplikationslosen Einheilzeit erfolgte im Bereich des Frontzahnes die individuelle Gingivaformung. Hierbei wurde durch unseren ZTM laborseits ein RC-Provisoriumssekundärteil mit einem hartpolymerisierenden Kunststoff im Bereich des Weichgewebsprofiles individualisiert und gekürzt (Abb. 9 – 11), so dass während der stufenweisen Weichgewebskonditionierung der Interimszahnersatz weiter getragen werden konnte. Die Abformung für das individuelle Abutment am Schneidezahn erfolgte mit einem Gingivaformer-synchronen individuellen Abformpfosten auf der Basis eines RC-Abformpfostens. Die NNC- Steffen A. Wolf Implantate wurden mit den konfektionierten NNC-Abformpfosten in die Ab- Dr. med. dent., M.Sc. (DGI) formung eingebunden (Abb. 12). Aufgrund der bestehenden Allergie bei der Patientin ist neben der Entscheidung für Titan-Abutments (Abb. 13) und unter Im Jahr 2000 Erlangung der Würde Berücksichtigung ästhetischer Belange ein Brückengerüst auf Zirkonbasis mit eines Doktors der Zahnmedizin an keramischer Verblendung vorgesehen worden (Abb. 14, 15). Die Abutments aus der Klinik für Mund- Kiefer- Gesichts- Titan sowie die Zirkonbrücke wurden im praxiseigenen Labor durch unseren chirurgie der FU Berlin unter Leitung ZTM im CADCAM- Verfahren mit dem Straumann® CS2-Scanner virtuell kon- von Prof. Dr. Dr. B. Hoffmeister. Seit struiert und durch das Fräszentrum in Leipzig als Gerüst gefertigt. Aufgrund 2000 Niederlassung in eigener Praxis des interokklusalen Abstandes entschieden wir uns für die anatomische in Halberstadt / Deutschland. 2010 Kauflächengestaltung in Zirkon, was mit Hilfe der Bearbeitungssoftware des Erwerb des "Master of Science in Oral CARES-Systems schon in der Konstruktionsphase optimal vorbereitet werden Implantology". konnte. Die individuelle Verblendung erfolgte vorwiegend im vestibulären Bereich unter Berücksichtigung der Ästhetik (Abb. 16, 17). In der postoperati- www.zahnimplantate-wolf.de ven Röntgenkontrolle wurde die korrekte Positionierung der prothetischen [email protected] Komponenten bestätigt (Abb. 18). David Szymanska Schlussfolgerung ZTM / Praxislabor Die Patientin ist mit dem erzielten Ergebnis und dem Verhältnis zu den entstandenen Kosten hoch zufrieden. Die ästhetischen Belange in den sichtbaren Bereichen sind bei entsprechender Gestaltung des Emergenzprofiles, der Titanabutments sowie der Zirkonbrücke voll erfüllt worden. Wie in diesem Fall dargelegt, können mit NNC-Implantaten im kompromittierten Knochen bei Berücksichtigung der ästhetischen Zone und unter Einbeziehung CADCAM gefertigter Elemente unterschiedlichen Materials hervorragende Ergebnisse erzielt werden. ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 21 Straumann® MembraGel®/ Straumann® BoneCeramic® Behandlung eines Dehiszenzdefekts um ein Dentalimplantat Mario Kirste, Deutschland Ausgangssituation Vorgehensweise Der Patient (w, 59 Jahre, Nichtraucher, guter allgemeiner Behandlungsplanung. Präoperativ wurden Antibiotika ver- Gesundheitszustand) wies eine eitrige Pulpitis an Zahn abreicht (Penicillin, 1,5 mg). Die Operation erfolgte unter 46 auf. Da eine endodontische Behandlung nicht zu einer Lokalanästhesie (3,4 ml Articain + Epinephrin). Zudem Besserung der Symptome führte, wurde eine Extraktion wurde eine intraossäre Anästhesie verabreicht (Anesto, von Zahn 46 beschlossen. W&H). Nach Abheilung sollte ein Implantat platziert werden Die horizontale Inzision wurde mittig-krestal durch- und gleichzeitig eine gesteuerte Knochenregeneration geführt, mit einer vertikalen Entlastungsinzision im bei einem geschlossenen Heilungsansatz erfolgen. Der Abstand von einem Zahn mesial von regio 46; dabei Knochendefekt nach der Extraktion von Zahn 46 war auf wurde darauf geachtet, den Lappen in alle Richtungen dem Röntgenbild wie bei der visuellen Inspektion deut- ausreichend abzupräparieren. Um den Zugang zur Im- lich sichtbar. (Abb. 1 – 3) plantatstelle zu verbessern, erfolgte eine geringfügige linguale Lappenpräparation von etwa 3 mm (Abb. 4). Das Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 22 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® REGENER AT I V E SYST EM Implantat (Straumann® Standard Plus ∅ 4,8 WN, 10 mm) Augmentationsverfahrens wurde vermieden (Abb. 6, 7). wurde gemäß Standardprotokoll eingesetzt. Nach der Um die Anhaftung von Straumann® MembraGel® an die Platzierung des Implantats bestand ein kleiner Dehiszenz- Empfängerstelle zu optimieren, wurden der Empfänger- Defekt mit einer Größe von etwa 4 mm. Um die Augmen- knochen und das Knochenersatzmaterial unmittelbar tationsstelle herum wurden kleine Blutungspunkte in der vor der Applikation mit einem sterilen Gazestreifen ab- Kortikalisschicht geschaffen, um die Knochenheilungsfä- getrocknet. higkeit zu verbessern (Abb. 5). In einer dünnen Schicht wurde Straumann® MembraGel® Die Implantatoberfläche wurde zunächst mit einer mit einem Überstand von 1 – 1,5 mm in allen Richtungen Schicht aus autogenem Knochen augmentiert, der bei ei- auf die Defektstelle aufgebracht. Um eine vollständi- ner sorgfältigen Implantatstellenpräparation entnommen ge Abdeckung der Implantatoberseite mit Straumann® wurden war. Anschließend erfolgte die Augmentation MembraGel® im krestalen Bereich zu vermeiden, wurde mit Straumann® BoneCeramic®, das zuvor in Blut rehy- die Membranoberfläche vorsichtig mit einem scharfen dratisiert worden war, das an der Defektstelle gewon- Skalpell reduziert (Abb. 8, 9). Es wurde eine geschlossene nen worden war. Eine Überaugmentation während des Einheilung des Implantats nach spannungsfreiem Naht- Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 ST R AUM A NN® R EGENER AT I V E SYST EM STARGET 2 | 13 23 verschluss des entlasteten Schleimhautlappens angestrebt. Die Wunde wurde mit Einzelknopfnähten verschlossen (Gore-Tex® 0-5 RT16, Abb. 10). Postoperative Behandlung. Die Patientin wurde angewiesen, 3 – 5 mal täglich mit CHX (0,1 %) zu spülen. Gegen postoperative Schmerzen sollte die Patientin Analgetika nach Bedarf einnehmen. Außerdem wurden für 5 Tage Antibiotika verordnet (Penicillin 1.5 Mega, 3 ⊗ täglich). Die Nähte wurden 14 Tage nach der Implantatoperation entfernt. Beim Einsetzen der Einheilkappen 6 Monate nach dem Eingriff ergaben die klinische und die radiologische Untersuchung stabile Hart- und Weichgewebebedingungen (Abb. 11 – 14). Die endgültige Restauration mit einer VollkeramikDr. Mario Kirste krone erfolgte 6 Monate später (Abb. 15, 16). Die Patientin wies ein vollständig DDS, M.SC. wiederhergestelltes bukkales Profil auf. Privatpraxis für Behandlungen im Bereich der Mundchirurgie und Implantologie in Frankfurt (Oder). Referent/ Kursleiter für Implantologie, regenerative chirurgische Behandlung und Knochenmanagement. Klinische und wissenschaftliche Untersuchungen zu augmentativen Behandlungsverfahren, piezochirurgische Geräte und Geräte für die intraossäre Anästhesie. Autor klinischer Artikel in nationalen Zeitschriften. Autor eines Handbuchs über intraossäre Injektion. Mitgliedschaft: DGI, ITI (Fellow). Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16 24 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® REGENER AT I V E SYST EM Straumann® MembraGel® Alveolenerhaltung einer geschädigten Extraktionsstelle Mario Roccuzzo, Italien Ausgangssituation sorption im Seitenzahnbereich zu vermeiden, damit zum Zeitpunkt der Implantatinsertion kein Sinuslift durchge- Der Patient (männlich, 45 Jahre) wies eine schwere Parodontitis auf, die sich anhand einer tiefen, 8 mm langen Parodontaltasche mit einer Rezession von 3 mm und führt werden muss. Vorgehensweise durch die Mukosa auf der bukkalen Seite sichtbarem Eiter und Furkationsbeteiligung erkennen ließ (Abb. 1). Sein all- Behandlungsplanung. Präoperativ wurden Antibiotika gemeiner Gesundheitszustand war gut. Das aufgezeich- (Augmentin 1 g) und Analgetika (Ibuprofen 600 mg) gege- nete OPG zeigt die hoffnungslose Situation für Zahn 26 ben. Die Operation wurde unter Lokalanästhesie durchge- (Abb. 2). Der vorgeschlagene Behandlungsplan umfasste führt. Der Zahn wurde vorsichtig extrahiert. Das Granu- eine vorsichtige Extraktion von Zahn 26 mit gleichzeiti- lationsgewebe wurde durch Kürettage entfernt (Abb. 3). ger Alveolenerhaltung in einem lappenlosen Verfahren Die bukkale Lamelle fehlte zum Teil, und es konnte eine mit mehrzeitiger Implantatinsertion in die regenerierte signifikante Knochendehiszenz festgestellt werden. Vor Alveole und einer festsitzenden Metallkeramikprothese der Knochentransplantation wurde das Epithel um den in Regio 26 als definitive Restaurationslösung. Ziel dieses Alveolenrand mithilfe einer 15c-Klinge entfernt und die patientenfreundlichen Behandlungsansatzes war es, die Extraktionsalveole gründlich mit steriler Kochsalzlösung Weichgewebeverhältnisse zu erhalten und Knochenre- gespült. Der Defekt wurde bis zum mesialen und dista- Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 ST R AUM A NN® R EGENER AT I V E SYST EM STARGET 2 | 13 25 len Knochenrand gleichmäßig mit Knochenersatzmate- den folgenden 5 Tagen). Der Patient kam nach 10 Tagen rial gefüllt (Abb. 4) und dann mit steriler Kochsalzlösung zur Fadenentfernung (Abb. 6) und dann im ersten Monat angefeuchtet. Vor der Membranapplikation wurde die wöchentlich in die Praxis, um den Heilungsprozess zu überschüssige Kochsalzlösung mit einem sterilen Tupfer überwachen (Abb. 7). Der vollständige Wundverschluss entfernt. Durch Applikation von Straumann® MembraGel trat ca. 5 – 6 Wochen nach dem Eingriff auf (Abb. 8). Der wurde das Knochenersatzmaterial vollständig in allen Di- gesamte Heilungsprozess war unauffällig. Zum Zeit- mensionen bedeckt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die punkt der Implantat-Freilegung und Implantatinsertion Alveole nicht übermäßig befüllt wurde und man knapp 4,4 Monate nach der Behandlung der Extraktionsalveole unterhalb des krestalen Weichgeweberandes blieb, um wies der Patient gesunde Gingivaverhältnisse auf (Abb. eine anschließende Granulation des Weichgewebes zu er- 9). Nach der Lappenpräparation lag ein gut regenerierter möglichen. Anschließend wurde Straumann® ­MembraGel Alveolarknochen mit einem ausreichend erhaltenen Vo- mit einer modifizierten äußeren Kreuznaht (Vicryl, 5-0) lumen vor (Abb. 10). Das Implantat (Straumann® Standard in Position gehalten. Es wurde darauf geachtet, dass die Plus ∅ 4,8 WN) konnte daher ohne weitere Augmentation Membran beim Nähen nicht beschädigt wurde (Abb. 5). inseriert werden (Abb. 11). Die zum Zeitpunkt der Implantatinsertion vorliegende Knochenqualität ermöglichte Postoperative Behandlung. Des Weiteren wurden für die eine stabile Implantatinsertion, was durch den Osstell folgenden 6 Tage Antibiotika verschrieben (Augmentin 1 ISQ-Wert 70 dokumentiert wurde (Abb. 12). Das Sekundär- g am Abend sofort nach dem Eingriff, zweimal täglich an teil konnte daher bereits 4 Wochen später gesetzt werden Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 26 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® REGENER AT I V E SYST EM (Abb. 13, 14). Die definitive Restauration in Form einer einzigen festsitzenden Metallkeramikprothese in Regio 26 wurde 12 Monate nach dem Eingriff zur Alveolenerhaltung eingesetzt (Abb. 15). Bei der zu diesem Zeitpunkt durchgeführten klinischen und radiologischen Analyse zeigten sich stabile Knochen- und Weichgewebeverhältnisse mit einem vollständig restaurierten Durchtrittsprofil (Abb. 16). Schlussfolgerung Aufgrund seiner Applikation im flüssigen Zustand stellt Straumann® MembraGel ein anwenderfreundliches Verfahren zum Verschluss einer augmentierten Extraktionsalveole in einem lappenlosen Verfahren dar. Im dargestellten Fall führte Straumann® MembraGel zu einer unauffälligen Weichgewebeheilung Mario Roccuzzo nach dem Eingriff. Gleichzeitig schützte es das Knochentransplantat ausrei- D.M.D. chend. Zum Zeitpunkt der Implantatinsertion verfügte der Patient daher über ausreichend erhaltene Knochen- und Weichgewebeverhältnisse, die eine Im- Dozent für Parodontologie an der plantatinsertion ohne weitere Augmentation von Weich- oder Hartgewebe Universität Siena/Italien. Privatpra- ermöglichten. xis für Parodontologie und Implantologie in Turin/Italien. Ausgiebige Forschung in den Bereichen Mukogingivalchirurgie, Knochenregeneration, Implantatbelastungsprotokolle und Implantate bei parodontal geschädigten Patienten. Aktives Mitglied der italienischen Gesellschaft für Parodontologie und ITI Fellow. Mein Dank geht an Francesco Cataldi Abb. 13 Abb. 14 für die Herstellung der Krone. Osstell ISQ ist eine Marke von Osstell AB, Schweden. Abb. 15 Abb. 16 ST R AUM A NN® R EGENER AT I V E SYST EM STARGET 2 | 13 27 Straumann® Emdogain Bukkale Knochendehiszenzen bei isolierten paradontalen Infektionen Guido Rhemrev, Niederlande hygienestatus war akzeptabel. Es wurden keine früheren Ausgangssituation Verletzungen angegeben. Die Patientin beklagte sich über ein leichtes Schmerzgefühl, das in dem Jahr vor der Auf- Eine 41 Jahre alte gesunde (ASA I) Nichtraucherin wurde nahme auftrat. zur Parodontalbehandlung einer schweren lokalisierten parodontalen Infektion am ersten Unterkiefer-Prämolaren überwiesen (Abb. 1, 2). Die klinische Situation hatte Vorgehensweise sich durch eine regelmäßige Mundhygiene-Behandlung vor der Überweisung nicht verbessert. Bei der Aufnahme Behandlungsplanung. Alle Zähne im vierten Quadranten in die Parodontologie (Abb. 3, 4) wurde eine stark vertiefte reagierten positiv auf einen Kältetest. Eine gründliche pa- Tasche (10 mm) mit Entzündung und Eiterbildung bukkal rodontale Initialtherapie mit supra- und subgingivalem bei Zahn 44 bestätigt. Bei der allgemeinen parodontalen Debridement wurde vermieden, um den Verlust des pa- Untersuchung zeigte sich bei anderen Zähnen eine leich- rodontalen Attachments und Gingivarezessionen nicht te Entzündung mit einigen flachen Taschen. Festgestellt weiter zu verschlimmern. Es wurde daher entschieden, wurden ein Frenulum in der Nähe von Zahn 44 und ein mittels plastischer parodontaler (Mikro-) Chirurgie einen gewisses Putztrauma. Bei der röntgenologischen Unter- diagnostischen Lappen zu bilden und die Papillen zu er- suchung wurden keine Anomalien bestätigt. Der Mund- halten, um den klinischen Zustand im vierten Quadranten Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 28 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® REGENER AT I V E SYST EM zu bewerten. Während des Eingriffs wäre in einem zwei- zu ermöglichen. Durch Zufall wurde eine zweite schwe- ten Schritt ein regeneratives Verfahren möglich. Vor dem re Knochendehiszenz bukkal des Zahns 43 freigelegt. Es Eingriff wurden Anweisungen zur Mundhygiene gegeben, schien klar zu sein, dass die Zähne 43 und 44 außerhalb und für die ersten sechs Monate nach dem Eingriff wurden des genetisch determinierten Bereichs positioniert waren postoperative Pflegemaßnahmen geplant. Dentalhygieni- und daher den größten Teil ihrer bukkalen Alveolarwand ker wurden angewiesen, während dieses Zeitraums keine verloren hatten. Die Wurzeloberfläche im apikalen Be- subgingivale Kürettage oder Sondierung durchzuführen. reich von Zahn 44 wies kleinere zerstörte Areale auf, die mögliche Episoden einer Wurzelresorption erklären. Als Chirurgisches Vorgehen und klinische Befunde. Es wurde Sekundärdiagnose konnte ein iatrogenes Trauma nach ein diagnostischer Lappen mit zwei Entlastungsinzisio- subgingivaler Instrumentierung festgestellt werden. Es nen präpariert (Abb. 5). Im Bereich der Zähne 43, 44 und waren keine Zahnsteinreste sichtbar. Nach einem modi- 45 wurden mit einer Mikroklinge intrasulkuläre Inzisio- fizierten Verfahren der von WENG und HÜRZELER (1999) nen durchgeführt. Das gingivale Gewebe der interproxi- beschriebenen Single-Incision-Technik wurde ein 1,5 bis malen Papillen wurde sorgfältig ausgedünnt und von der 2 mm dickes freies Bindegewebstransplantat entnommen proximalen Gingiva getrennt. Der bukkale Lappen wurde (Abb. 6 – 11). Die Wurzeloberfläche im apikalen Bereich des vollständig angehoben, um die klinische Untersuchung Zahns 44 wurde gründlich mit einem Ultraschallgerät und der Knochendehiszenz und des umgebenden Gewebes kleinen Diamantfräsen debridiert. An der Oberfläche von Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 ST R AUM A NN® R EGENER AT I V E SYST EM STARGET 2 | 13 29 Zahn 43 wurde kein mechanisches Debridement durchge- modifizierten vertikalen Matratzennähten (Seralene 6 – 0) führt. Beide Wurzeloberflächen wurden 2 Minuten lang und in der Nähe mit Einzelknopfnähten (Seralene 7 – 0) im- mit 24 % igem EDTA-Gel konditioniert, mit steriler Koch- mobilisiert. Sowohl der Lappen als auch das Bindegewebs­ salzlösung reichlich abgespült und mithilfe der Mehrfach- transplantat wurden dadurch sicher befestigt (Abb. 16). spritze luftgetrocknet. Als das Operationsfeld vollständig frei von Blut war, wurde Straumann® Emdogain beginnend Klinische Ergebnisse. 6 Monate nach dem Eingriff wurde von apikal so auf die Wurzeloberflächen appliziert, dass die eine Parodontaluntersuchung durchgeführt (Abb. 17). Die gesamte Oberfläche bedeckt wurde (Abb. 12 – 14). Das freie allgemeinen parodontalen Verhältnisse hatten sich wäh- Bindegewebstransplantat wurde sorgfältig an den Wund- rend der postoperativen Pflegemaßnahmen weiter ver- bereich adaptiert und vom Weichgewebe im Bereich des bessert. Es waren keine Parodontaltaschen > 3 mm nach- Zahns 42 teilweise bedeckt (Abb. 15). An der Lappenbasis weisbar. In der Nähe der Zähne 44 oder 43 lag keine tiefe wurde ein horizontaler Entlastungsschnitt in das Periost Taschenbildung vor, und die bukkale Gingivarezession bei durchgeführt, um den Lappen spannungsfrei koronal zu Zahn 44 verbesserte sich von 3 auf 0. Die Patientin erhielt reponieren. Anschließend wurde der Lappen über dem dann während des ersten Jahres alle 3 Monate eine unter- transplantierten Bereich reponiert und interdental mit stützende Parodontalbehandlung. Abb. 13 Abb. 14 Abb. 16 Abb. 17 30 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® REGENER AT I V E SYST EM Abb. 15 Schlussfolgerung In diesem besonderen Fall wurde die parodontale Initialbehandlung nicht auf der Basis des lokalisierten Parodontaldefekts durchgeführt. Aus mehreren in den achtziger Jahren veröffentlichten Studien über die Ergebnisse einer parodontalen Initialtherapie ist bekannt, dass subgingivales Debridement in flachen Taschen zu Attachmentverlust und Gingivarezession führt. In Bereichen mit tiefen entzündeten Taschen führt die Initialtherapie zu einem gewissen klinischen Gewinn an parodontalem Attachment und Gingivarezession. Die Bildung eines neuen parodontalen Attachments mit Parodontalfasern und neuem Zement wird jedoch stark angezweifelt. Der Attachmentgewinn nach einer Initialtherapie sollte daher als Konsequenz eines langen Saumepithels angesehen werden. Aufgrund des Verlusts von Parodontalgewebe stellt sich Guido Rhemrev die parodontale Regeneration eines lokalisierten Defekts nach der Initialthe- Parodontologe (M.Sc.) rapie schwieriger dar. Einer von 5 Partnern in einer auf Zahn- Die richtige Diagnose eines lokalisierten Parodontaldefekts ist für die Ent- medizin spezialisierten Klinik (Kliniek scheidungsfindung während der Behandlungsplanung außerordentlich voor Parodontologie, Amsterdam/ wichtig. Ein nicht-chirurgischer Ansatz ist nicht in jedem Fall geeignet. In Niederlande) und klinischer Ausbilder bestimmten Fällen ist es effektiver, einen pathologischen Zustand mit einem für Implantologie an der Abteilung diagnostischen Lappen zu klären. Dies bietet auch die Möglichkeit, die Be- für Parodontologie des Akademischen handlungsstrategie ggf. zu ändern. In unserem Fall wurde entschieden, einen Zentrums für Zahnheilkunde in Ams- diagnostischen Lappen zu bilden, um den verletzten Bereich zu untersuchen. terdam (ACTA). Autor mehrerer Ver- Das Lappendesign ermöglichte es uns, direkt auf die klinische Situation ein- öffentlichungen auf dem Gebiet der zugehen. Parodontologie und der Implantologie. Hauptinteressengebiet: plastische parodontale (Mikro-) Chirurgie. Häufige Referententätigkeit auf diesem Gebiet. [email protected] 3 Wissenschaftliche Referenzen: siehe www.straumann.com/stargetref ST R AUM A NN® R EGENER AT I V E SYST EM STARGET 2 | 13 31 Straumann® MembraGel-Fallbuch Praxisorientiertes und hochaktuelles Fachwissen kompakt Eine der bedeutendsten Innovationen im GBR-Bereich chirurgischen Richtlinien einzuhalten, um ein optimales 2010 wurde Straumann® MembraGel® eingeführt, das als Ergebnis bei der Anwendung dieses neuen Produkts sicher- eine der wichtigsten Innovationen in der geführten Kno- zustellen. chenregeneration gilt. Diese Membran der neuesten Generation basiert auf der innovativen PEG-(Polyethylenglycol-) 3. Anwender haben von einer Lernkurve beim Einsatz Hydrogel-Technologie und wurde für eine ungestörte Kno- dieses Produkts berichtet und empfehlen, zunächst mit chenregeneration entwickelt – die Voraussetzung für ein unkomplizierten Fällen zu beginnen. Dadurch wird die optimales klinisches und ästhetisches Ergebnis. Strau- Umstellung auf die neuen Anforderungen vereinfacht. mann® MembraGel® wird in flüssiger Form appliziert und Neuanwender können sich beispielsweise rasch Erfah- passt sich präzise dem Defekt an. Die gelartige Konsistenz rung im Einsatz dieser neuen Technologie aneignen, in- erleichtert die Applikation und ermöglicht so eine hoch- dem sie Straumann® MembraGel® für die Versiegelung präzise Defektkonturierung. Nach der Verfestigung der einer augmentierten Extraktionsstelle zwecks Alveo- Flüssigkeit ist das Knochentransplantat stabilisiert, was lenerhalt verwenden. Dieser Vorgang ist äußerst anwe- eine ungestörte Knochenheilung ermöglicht. Straumann® derfreundlich, da Straumann® MembraGel® im Rahmen MembraGel® stellt eine wirkungsvolle Barriere gegen das eines Eingriffs ohne Lappenbildung aufgebracht werden Einwachsen von Weichgewebe dar und wird auf natürliche kann, der weder eine Formung noch einen umfangreichen Weise resorbiert. Mikronahtverschluss der Extraktionsstelle erfordert. Von Spezialisten optimierte Behandlungsprotokolle für Die Versiegelung einer augmentierten Extraktionsstelle alle GBR-Indikationen zwecks Alveolenerhalt ist eine geeignete Indikation, um Die Ausbilder für Straumann® MembraGel®, die über kli- sich mit dieser neuen Technologie vertraut zu machen. nische Erfahrungen mit dem neuen Produkt verfügen, baten uns um genauere Richtlinien für neue Kunden, die zum ersten Mal damit arbeiten. Dies soll ihnen den Lern- Drei Faktoren werden als Grundvoraussetzung für den fortschritt erleichtern. Gemeinsam mit 15 Spezialisten klinischen Erfolg betrachtet: aus Europa und den USA, allesamt erfahrene Anwender, 1. Die neuartige Applikationsmethode von Straumann® haben wir deshalb für alle standardmäßigen GBR-Indi- MembraGel® verlangt von den Anwendern, dass sie bei der kationen Schritt-für-Schritt-Protokolle erarbeitet. Diese Umstellung auf die neue Technologie einige ihrer chirur- Protokolle bieten Hilfestellung bei individuellen Vorge- gischen Gewohnheiten ändern. Neuanwender sollten sich hensweisen, die bei der Behandlung spezifischer chirur- schrittweise mit dem Einsatz dieser neuen Technologie gischer Situationen mit Straumann® MembraGel® zum vertraut machen und die neuen Praktiken in bestimmten Zuge kommen. Bereichen ihrer chirurgischen Arbeit strikt umsetzen. Erfahrungen aus erster Hand 2. Das chirurgische Verfahren unterscheidet sich beim Ein- Im Zuge dieser Bemühungen kann Straumann nun das satz von Straumann® MembraGel® in mancher Hinsicht Straumann® MembraGel® GBR-Fallbuch vorstellen: Es vom üblichen Protokoll, das bei einer Kollagenmembran enthält eine Zusammenfassung des praxisorientierten, zu befolgen ist. Daher ist es notwendig, die von den Ausbil- hochaktuellen Wissens zur Anwendung von Straumann® dern für Straumann® MembraGel® geprüften spezifischen MembraGel® bei GBR-Verfahren. Unsere Spezialisten haben 32 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® REGENER AT I V E SYST EM spezifische Schritt-für-Schritt-Anleitungen und 1 – 2 klinische Fallberichte zu jeder Indikation zusammengestellt. Diese bieten dem Leser wichtige Informationen für die erfolgreiche Anwendung von Straumann® MembraGel® bei Standard-GBR-Verfahren: pp Defekte vom Dehiszenztyp um Dentalimplantate mit geschlossener Einheilung pp Defekte vom Dehiszenztyp um Dentalimplantate mit transgingivaler Einheilung pp Sinusaugmentation pp Laterale Kieferkammaugmentation pp Alveolenerhalt VerfügbarkeitMai 2013 Formate PDF, die Anzahl gedruckter Exemplare wird limitiert sein. Sprachen Englisch, Deutsch, Italienisch Wenden Sie sich an Ihren örtlichen Straumann Vertriebsmitarbeiter, wenn Sie nähere Einzelheiten erfahren möchten. 3 Wissenschaftliche Referenzen: siehe www.straumann.com/stargetref ST R AUM A NN® R EGENER AT I V E SYST EM STARGET 2 | 13 33 Interview „Durch DWOS können wir heute ein größeres Spektrum abdecken“ Herr Fehmer, weshalb haben Sie sich für ein CADCAM-System in Kombination mit der DWOS-Plattform entschieden? Unser zahntechnisches Labor an der Universität Zürich hat, neben der Forschung mit konventionellen Herstellungstechniken, in den letzten Jahren einen besonderen Fokus auf computergestützte Techniken in Zahnmedizin und -technik gelegt. Wir konzentrieren uns im Moment vor allem auf laborseitige Anwendungen. Da die verschiedenen Systeme – im Moment sehen wir im Markt etwa vier große Anbieter dentaler CAD-Design-Software – vom Anwender erworben und amortisiert werden, erachten wir als Universität es als unsere Aufgabe, sie miteinander zu vergleichen und so für den niedergelassenen Zahnarzt oder Zahntechniker die Unterschiede zwischen den Funktionen und Indikationen der CADCAM-Systeme zu erarbeiten. Durch die Tatsache, dass DWOS – die offene Standardsoft- die DWOS-Plattform ein offenes Arbeiten erlaubt – man also für die Fertigung ware-Plattform von Dental Wings der Versorgung das Fräszentrum frei wählen kann – ist der Techniker heute DWOS ist eine Initiative der Zusam- nicht mehr an ein bestimmtes CAM-Verfahren gebunden. Stattdessen können menarbeit zwischen 3 M ESPE, Strau- verschiedenste Varianten kombiniert werden. Dies ist eine große Stärke der mann und Dental Wings. Die Soft- DWOS-Plattform in Zusammenarbeit mit Straumann-Produkten. Der Anwen- ware-Plattform erlaubt eine höhere der von CADCAM-Systemen, die mit der DWOS-Software arbeiten, hat die Flexibilität und vereinfacht die Pro- Möglichkeiten, auf alle Ressourcen, die ein Industriepartner wie Straumann zesse in Dentallaboren und Zahnarzt- mitbringt, zurückzugreifen – wie etwa in der Materialforschung. Gleichzeitig praxen. Als offenes System bietet sie stehen dem Techniker aber auch andere Optionen zur Auswahl, wenn zum eine Lösung für das wachsende Pro- Beispiel bestimmte Materialien gewünscht werden oder attraktivere Ange- blem inkompatibler Systeme, die die bote vorliegen. Benutzer an die Technologie einzelner Firmen binden. Umfang, Qualität und Wie hat sich Ihre Arbeit durch den Einsatz der DWOS-Plattform verändert? Funktionalität machen die DWOS- Der Einsatz der DWOS-Plattform ermöglicht uns heute einige der bei uns im Plattform zur bevorzugten Lösung für Dentallabor und in der Klinik vorhandenen computergestützten Verfahren den Datenaustausch, das Design und miteinander zu verknüpfen. Dadurch können wir ein größeres Spektrum an die Zusammenarbeit in der Zahnmedi- verschiedenen Möglichkeiten abdecken – das betrifft sowohl die Materialaus- zin. DWOS wird als offenes System ver- wahl als auch eine Verbesserung der Workflow-Effizienz. trieben und bietet Dentallaboren die Flexibilität, Zahnprothetik mit Daten Welche Aspekte schätzen Sie besonders, wo sehen Sie noch Optimierungs- verschiedener Systeme und Quellen zu potenzial? konstruieren. Die Restaurationen kön- Der Ansatz, der mit der DWOS-Plattform verfolgt wird, ist richtig. Ich schätze nen intern oder von einem externen zum Beispiel die Verknüpfung der Implantatplanungssoftware coDiagnostix® Produktionszentrum, das hohe Präzi- mit der Straumann® CARES® Visual Software. Diese Verknüpfung erlaubt sion und zusätzliche Materialoptionen uns im Labor die Planung der Prothetik vor der Implantatinsertion. Darüber bietet, gefertigt werden. hinaus ist das einfache Erfassen und Verknüpfen intraoraler digitaler Daten www.dwos.com mithilfe intraoraler Scanner und die Weiterverabeitung im CARES®-System 34 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® CA RES® ein Vorteil. Mir ist außerdem sehr wichtig, dass ich einerseits die Möglichkeit habe, mich auf den validierten Workflow des CARES®-Systems verlassen und damit auf die Produktsicherheit zurückgreifen zu können, die mir das Unternehmen Straumann bietet. Auf der anderen Seite kann ich aber auch mit einem Fertigungszentrum meiner Wahl arbeiten. In die Zukunft gedacht, wäre es für die DWOS-Plattform meines Erachtens wichtig, die virtuelle Artikulation zu integrieren. Dies wird vor allem im Bereich der monolithischen Rekonstruktionen zunehmend wichtig. Restaurationen aus monolithischen Materialien wie Glaskeramik, Vollzirkonoxid oder Kunststoff- Rekonstruktionen nehmen stark zu. Mit einem virtuellen Artikulator können Anpassungen der Okklusion und Funktion digital durchgeführt werden, was den Behandlungsverlauf erheblich effizienter machen wird. Vincent Fehmer Wie haben Ihre Mitarbeiter die Einführung der DWOS Plattform aufgenommen? Es ist spannend zu vergleichen, welche Unterschiede und Vorlieben es bei der Zahntechnikermeister. Klinik für Kro- Einarbeitung von Mitarbeitern an den verschiedenen Systemen gibt. Zwi- nen- und Brückenprothetik, Teilprothe- schen den zwei Extremen „Komplexität“ und „Intuitivität“ befindet sich die tik und zahnärztliche Materialkunde, DWOS-Plattform als System meiner Meinung nach etwa in der Mitte. Hier Zentrum für Zahnmedizin, Universität denke ich aber, dass sich durch die Kooperation von 3M, Straumann und Den- Zürich/Schweiz. Erfahrungsbereiche: tal Wings bei der Weiterentwicklung der DWOS-Plattform in nächster Zeit feste und herausnehmbare Rekon­ zusätzliche Synergien ergeben werden, die die Anwenderfreundlichkeit weiter struktionen, Wahl des Rekonstrukti- verbessern. onsmaterials (implantat- und zahngetragen), digitaler CADCAM-Workflow, Wie lautet somit Ihr generelles Fazit zur DWOS-Software-Plattform? Schablonen für computergeführte Für mich sind die offenen Schnittstellen und die damit verbundene Flexibilität Chirurgie, minimal-invasive Rekon­ von großer Bedeutung. Gleichzeitig schätze ich aber auch die Möglichkeit, den struktionen. vollumfänglich validierten Workflow in Zusammenarbeit mit dem Straumann CARES® Fertigungszentrum zu nutzen. Die Passungen der Restaurationen, die in diesem Workflow produziert werden, sind meines Erachtens exzellent. Entscheidend ist die stärkere Verknüpfung mit der Implantatplanungssoftware. Darin liegt viel Potenzial, gerade in der Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker. Der validierte Workflow bietet Sicherheit und gibt auch dem Techniker den Rückhalt, ein Produkt herzustellen, das dem Medizinproduktegesetz, den wissenschaftlichen Anforderungen und den Kundenwünschen entspricht – so stelle ich mir optimales Arbeiten vor. Herr Fehmer, herzlichen Dank für das Gespräch. STR AUM A NN® CA RES® STARGET 2 | 13 35 Wissenschaftliche Evidenz Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften Straumann® Dental Implant System den bei 122 zahnlosen Patienten die Zufriedenheit mit ihrem Zahnersatz und die Lebensqualität bewertet. Die Pa- Buser D, Chappuis V, Bornstein mm, Wittneben J-G, Frei M, tienten wurden befragt, nachdem sie 3 Monate lang einen Belser UC. Long-term stability of contour augmentation konventionellen Zahnersatz getragen hatten. Nach dieser with early implant placement following single tooth ext- Zeit trugen sie ihn entweder weiter oder erhielten eine auf raction in the esthetic zone a prospective, cross-sectional Straumann SLA-Implantaten verankerte Deckprothese und study in 41 patients with a 5- to 9-year follow-up. J Perio- wurden erneut nach weiteren 3 Monaten untersucht. Nach dontol 2013; (Vorab-Publikation in elektronischer Form). den ersten 3 Monaten wurden signifikante Verbesserungen in Bezug auf die Zufriedenheit und die Lebensqualität In dieser prospektiven Studie mit 41 Patienten wurden festgestellt. Nach weiteren 3 Monaten wurden beim kon- die Langzeitergebnisse der frühen Implantatinsertion mit ventionellen Zahnersatz keine weiteren Verbesserungen gleichzeitiger Konturenaugmentation dokumentiert. Bei al- beobachtet. Dagegen wurden bei implantatgetragenen len Patienten wurde in der Oberkieferfront ein Zahn extra- Deckprothesen weitere signifikante Verbesserungen ver- hiert und 4 – 8 Wochen später ein Straumann Implantat (SLA zeichnet. Implantatgetragene Deckprothesen erhöhen die Standard Plus oder Tapered Effect) platziert. Alle Implantate Patientenzufriedenheit und Lebensqualität signifikant im mit implantatgetragenen Einzelkronen wiesen ankyloti- Vergleich zu den Vorteilen, die mit konventionellem Zahn- sche Stabilität und keine Anzeichen einer periimplantären ersatz erreicht werden. Infektion auf. Bei allen Implantaten waren stabile periimplantäre Hart- und Weichgewebeverhältnisse zu beobach- Kokovic V, Jung R, Feloutzis A, Vladimir T, Jurisic M, Häm- ten. Die ästhetischen Ergebnisse waren zufriedenstellend. merle CH. Immediate vs. early loading of SLA implants Nachuntersuchungen nach 5 – 9 Jahren bestätigten, dass in the posterior mandible: 5-year results of randomized das Risiko einer Mukosarezession bei der Frühimplantation controlled clinical trial. Clin Oral Implants Res 2012; (Vorab- niedrig ist. Außerdem ermöglichte es die Konturenaugmen- Publikation in elektronischer Form). tation zusammen mit der geführten Knochenregeneration (GBR), bei 95 % der Patienten eine faziale Knochenwand auf- Bei 12 Patienten mit einem im Seitenzahnbereich zahnlo- zubauen und zu erhalten. Das Konzept der frühen Implanta- sen Unterkiefer wurden 72 Straumann TE SLA-Implantate tinsertion mit gleichzeitiger GBR 8 Wochen nach der Zahn- inseriert und entweder frühzeitig (Kontrollgruppe; 36 Im- extraktion führte zu positiven ästhetischen Ergebnissen, plantate) oder sofort (Testgruppe; 36 Implantate) belastet. wobei das Risiko einer fazialen Mukosarezession gering war. Die Implantatstabilität wurde bei der Implantatinsertion und nach 6, 12 und 52 Wochen gemessen. Die klinischen Harris D, Höfer S, O'Boyle CA, Sheridan S, Marley J, Bening- Parameter wurden nach 1 und 5 Jahren aufgezeichnet. In ton IC, Clifford T, Houston F, O'Connell B. A comparison of beiden Gruppen erhöhte sich die Implantatstabilität in den implant-retained mandibular overdentures and conven- ersten 6 Wochen nach der Insertion signifikant, wobei es tional dentures on quality of life in edentulous patients: a zwischen den Gruppen keine signifikanten Unterschiede randomized, prospective, within-subject controlled clini- gab. Die Implantatüberlebensrate betrug in beiden Grup- cal trial. Clin Oral Implants Res 2013;24(1):96 – 103. pen 100 %. Beide Gruppen zeigten keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf den Knochenverlust, den Blu- Mithilfe des Oral Health Impact Profile-49 (OHIP-49) und tungsindex oder den Plaque-Index. TE Implantate bieten einem Fragebogen zur Zufriedenheit mit Zahnersatz wur- eine gute Primärstabilität bei Früh- und Sofortbelastung. 36 STARGET 2 | 13 SI M PLY DOING MORE Lai HC, Si MS, Zhuang LF, Shen H, Liu YL, Wismeijer D. Long- Schlegel KA, Prechtl C, Möst T, Seidl C, Lutz R, von Wil- term outcomes of short dental implants supporting single mowsky C. Osseointegration of SLActive implants in di- crowns in posterior region: a clinical retrospective study abetic pigs. Clinical Oral Implants Res 2013;24(2):128 – 134. of 5-10 years. Clin Oral Implants Res. 2013;24(2):230 – 7. Ziel dieser Studie war es, die periimplantäre KnochenbilEine retrospektive Studie zur Bewertung der klini- dung anhand eines diabetischen Tiermodells zu unter- schen und radiologischen Langzeitergebnisse kurzer suchen und die Unterschiede zwischen konventionellen Straumann SLA-Implantate als Lager für Einzelkronen (SLA) und modifizierten (SLActive) Implantatoberflächen im Seitenzahnbereich. Bei Nachuntersuchungen nach aus Titan und ihre Auswirkungen auf die Osseointegra- 5 – 10 (Mittel: 7,22) Jahren wurden bei 168 Patienten die tion zu eruieren. 11 diabetischen und 4 gesunden Haus- klinischen und radiologischen Daten von 231 kurzen Im- schweinen wurden sechs Implantate in die Schädelka- plantaten erfasst. 29 Implantate waren 6 mm lang, 139 lotte gesetzt. 30 und 90 Tage nach der Implantatinsertion waren 8 mm lang. Insgesamt kam es zum Versagen von wurden der Knochen-Implantat-Kontakt und die Kno- 4 Implantaten und 11 Prothesen. Ein Implantatversager chendichte bestimmt. Außerdem wurde die Expression war 6 mm lang. Die kumulative Überlebensrate nach 10 der Knochen-Matrix-Proteine Kollagen I und Osteocalcin Jahren betrug bei der implantatbasierten Analyse 98,3 % zu beiden Zeitpunkten durch immunhistochemische und bei der patientenbasierten Analyse 97,6 %. Nach 5 Nachweisverfahren bewertet. Insgesamt war der Kno- Jahren waren es 98,7 % bzw. 98,2 %. Kurze Implantate, chen-Implantat-Kontakt in der diabetischen Gruppe nach die in Knochen vom Typ IV inseriert wurden, ergaben 30 und 90 Tagen reduziert. Nach 90 Tagen zeigten die mehr Versager als die, die in Knochen vom Typ I-III plat- SLActive-Implantate im Vergleich zu den SLA-Implantaten ziert wurden. Sie wiesen eine Überlebensrate von 94,0 % einen signifikant höheren Knochen-Implantat-Kontakt auf. Die 10-Jahres-Überlebensrate der Prothesen betrug bei den diabetischen Tieren. In der SLActive-Gruppe war 95,2 %. Der mittlere marginale Knochenverlust zwischen die periimplantäre Knochendichte bei den gesunden und der Implantatinsertion und der Nachuntersuchung nach bei den diabetischen Tieren nach 30 und 90 Tagen hö- 10 Jahren betrug 0,63 ± 0,68 mm. Der marginale Knochen- her. Die Kollagen-I-Expression war bei den diabetischen verlust zwischen dem ersten und dem fünften Jahr war Schweinen nach 30 Tagen höher bei SLA-Implantaten. Die minimal (0,05 ± 0,10 mm) und statistisch nicht signifi- Werte für die Osteocalcin-Expression waren nicht kon- kant. 18 Implantate (7,8 %) waren biologischen Kompli- sistent. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich ein kationen ausgesetzt, während bei 29 Implantaten (12,6 %) unbehandelter Diabetes mellitus negativ auf die frühe technische Komplikationen auftraten. Bei kurzen Im- Osseointegration dentaler Implantate auswirkt. Die mo- plantaten mit Einzelkronen konnten nach 5 – 10 Jahren difizierte SLA-Oberfläche (SLActive) führte zu einer be- sowohl für die Implantate als auch für die Prothesen schleunigten Osseointegration dentaler Implantate. Dies hohe Überlebensraten ohne starken Verlust des margi- ist ein Hinweis darauf, dass für die Implantatbehandlung nalen Knochens und ohne schwere Komplikationen er- diabetischer Patienten eine bessere Prognose möglich ist. reicht werden. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass eine Mit der SLActive-Oberfläche konnten bei gesunden und von einem kurzen Implantat getragene Einzelkrone eine diabetischen Tieren positive Effekte erreicht werden. Die- vorhersagbare Behandlungsoption ist. In Knochenlager se Oberfläche scheint daher für kompromittierte Patien- vom Typ IV sollten kurze Implantate jedoch mit Vorsicht ten besonders geeignet zu sein. zur Anwendung kommen. SI M PLY DOING MOR E STARGET 2 | 13 37 Srinivasan M, Vazquez L, Rieder P, Moraguez O, Bernard JP, um Metallkeramikeinzelkronen zu tragen, die nach 8 Wo- Belser UC. Survival rates of short (6 mm) micro-rough sur- chen an die Implantate angepasst wurden. Die Implantat- face implants: a review of literature and meta-analysis. überlebensrate, die Erfolgsrate und die klinischen Para- Clin Oral Implants Res 2013; (Vorab-Publikation in elektronischer meter wurden nach 6 Wochen und nach 1 Jahr bewertet. Form). In beiden Gruppen betrug die Implantatüberlebensrate 95,2 % (in jeder Gruppe musste ein Implantat aufgrund Kurze Zahnimplantate können bei einer reduzierten Höhe von Implantatmobilität und periimplantärer Radioluzenz des Alveolarknochens eine geeignete Alternative zu kom- nach 6 Wochen entfernt werden) und die Überlebensrate plexeren Verfahren sein, da sie dazu beitragen können, des Zahnersatzes 100 %. Bei Roxolid-Implantaten war die anatomische Strukturen zu umgehen, den Komfort für Sondierungstiefe nach 6 Wochen signifikant geringer, den Patienten zu erhöhen und die Behandlungszeit zu ver- nach 1 Jahr gab es jedoch keinen signifikanten Unterschied. kürzen. Die Fachliteratur wurde nach Studien mit oberflä- Ebenso wurden zwischen den Gruppen im Hinblick auf die chenrauen 6-mm-Implantaten von Straumann durchsucht, Mobilität, Eiterbildung und Blutung bei Sondierung keine deren Nachuntersuchungszeitraum mindestens 1 Jahr signifikanten Unterschiede festgestellt. Das Ergebnis deu- betrug. Ursprünglich wurden insgesamt 842 Veröffentli- tete darauf hin, dass durchmesserreduzierte Roxolid- oder chungen durchleuchtet. 12 davon wurden schließlich zur Titanimplantate im Seitenzahnbereich ein geeignetes La- Überprüfung und statistischen Auswertung ausgewählt. ger für Einzelzahnrestaurationen sein können. Die Studien umfassten insgesamt 690 6-mm-Implantate von Straumann. Eine Metaanalyse der Ergebnisse ergab, Wen B, Zhu F, Li Z, Zhang P, Lin X, Dard M. The osseoin- dass die Gesamtüberlebensraten 94,7 % im Oberkiefer und tegration behavior of titanium-zirconium implants in 98,6 % im Unterkiefer betrugen und dass die große Mehr- ovariectomized rabbits. Clin Oral Implants Res 2013; (Vorab- heit (76 %) der Versager Frühversager waren. Die Ergebnisse Publikation in elektronischer Form). legen nahe, dass 6-mm-Implantate von Straumann eine vorhersagbare Behandlungsoption sind. Die Überlebens- In die Tibia und das Femur von 12 ovarektomierten und raten sind sehr gut, wobei die Überlebensrate im Unterkie- 12 scheinovarektomierten Kaninchen wurden Roxolid- fer etwas höher ist und Versager hauptsächlich frühzeitig oder Titanimplantate (beide mit der SLActive-Oberfläche) auftreten. platziert. Nach 3 und 6 Wochen wurden das Lösemoment untersucht und histomorphometrische Analysen durchge- Tolentino L, Sukekava F, Seabra M, Lima LA, Garcez-Filho J, führt. Sowohl in der scheinovarektomierten als auch in der Araújo MG. Success and survival rates of narrow diameter ovarektomierten Gruppe war das Lösemoment bei Roxolid- implants made of titanium-zirconium alloy in the posteri- Implantaten signifikant höher als bei Titanimplantaten. or region of the jaws - results from a 1-year follow-up. Clin Das Spitzendrehmoment betrug bei Titanimplantaten Oral Implants Res 2013; (Vorab-Publikation in elektronischer Form). nach 6 Wochen 46,0 Ncm in der ovarektomierten Gruppe und 50,8 Ncm in der scheinovarektomierten Gruppe. Die Bei 42 Patienten wurden im Seitenzahnbereich entweder entsprechenden Werte für Roxolid-Implantate waren 60,7 durchmesserreduzierte Straumann Roxolid-Implantate Ncm bzw. 76,2 Ncm. In der scheinovarektomierten Gruppe (Testgruppe; 21 Implantate) oder Straumann SLActive-Ti- nahmen der Knochen-Implantat-Kontakt und die Knochen- tanimplantate (Kontrollgruppe; 21 Implantate) inseriert, dichte zwischen Woche 3 und Woche 6 zu. Zwischen den 38 STARGET 2 | 13 SI M PLY DOING MORE Gruppen war der Unterschied nicht signifikant. In diesem noletti F, Sanz M. Treatment of gingival recession defects Versuchsmodell scheinen sich der Knochen-Implantat- with a coronally advanced flap and a xenogeneic collagen Kontakt und die Knochendichte bei beiden Implantatty- matrix: a multicenter randomized clinical trial. J Clin Pe- pen ähnlich zu verhalten, das Lösemoment war jedoch in riodontol 2012; (Vorab-Publikation in elektronischer Form). beiden Gruppen bei Roxolid signifikant höher, was möglicherweise eine Zunahme der Knochenqualität um Roxolid- In dieser Studie wurde bei 45 Patienten die Behandlung Implantate widerspiegelt. von 90 Rezessionen der Miller-Klasse I oder II entweder mit Straumann® Regenerative System einem koronalen Verschiebelappen allein (Kontrollgruppe) oder in Kombination mit einer xenogenen Kollagenmatrix (Testgruppe; Mucograft; Geistlich Pharma AG, Wolhusen, Döri F, Arweiler N, Húszár T, Gera I, Miron R, Sculean A. Schweiz) untersucht. Nach 6 Monaten betrug die Wurzel- Five year results evaluating the effects of platelet-rich deckung in der Testgruppe 75,29 % und in der Kontrollgrup- plasma on the healing of intrabony defects treated with pe 72,66 %. In der Testgruppe wurde eine vollständige Wur- an enamel matrix derivative and a natural bone mineral. zeldeckung von 36 % erreicht; in der Kontrollgruppe waren J Periodontol 2013; (Vorab-Publikation in elektronischer Form). es 31 %. An den Teststellen nahmen auch die mittlere Breite des keratinisierten Gewebes und die Gingivastärke mehr In dieser randomisierten klinischen Studie sollten die zu. Eine signifikant größere Wurzeldeckung wurde in der Langzeitergebnisse nach der regenerativen Chirurgie tie- Testgruppe bei größeren Rezessionsdefekten beobachtet fer intraossärer Defekte mit einem Schmelzmatrixderivat (72,03 % im Vergleich zu 66,16 %). Die Wurzeldeckung war (EMD) und einem natürlichen Knochenmineral (NBM) nicht besser, wenn zusätzlich zum koronalen Verschiebel- mit und ohne Zugabe von plättchenreichem Plasma (PRP) appen eine Kollagenmatrix eingesetzt wurde, es konnten untersucht werden. Die primäre Ergebnisvariable war das jedoch eine größere Gingivastärke und Breite des keratini- klinische Attachmentniveau (CAL). In diese Studien wa- sierten Gewebes beobachtet werden. ren 24 Patienten eingeschlossen worden. Im Vergleich zum Ausgangspunkt wurde bei 75 % der Defekte (d. h. in 9 von McGuire MK, Scheyer ET, Nunn M. Evaluation of human 12 Fällen) nach 5 Jahren ein klinischer Attachmentgewinn recession defects treated with coronally advanced flaps von ≥ 4 mm gemessen. Zwischen den Gruppen wurden bei and either enamel matrix derivative or connective tissue: keinem der untersuchten Parameter statistisch signifi- comparison of clinical parameters at 10 years. J Periodon- kante Unterschiede beobachtet. Innerhalb ihrer Grenzen tol 2012;83(11):1353 – 62. deuten die vorliegenden Ergebnisse darauf hin, dass a) die mit beiden Behandlungen erzielten klinischen Ergebnisse Neun von 17 Patienten mit Rezessionsdefekten der Miller- über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren aufrechterhal- Klasse I oder II, die ursprünglich entweder mit Emdo- ten werden können und dass b) die Verwendung von PRP gain oder einem Bindegewebstransplantat (CTG) (beide die mit EMD + NBM erzielten Ergebnisse scheinbar nicht in Kombination mit einem koronalen Verschiebelappen verbesserte. (CAF)) behandelt wurden, standen für die Nachuntersuchung nach 10 Jahren zur Verfügung. Mit Ausnahme der Jepsen K, Jepsen S, Zucchelli G, Stefanini M, de Sanctis M, Sondierungstiefe (PD) verbesserten sich nach 10 Jahren alle Baldini N, Greven B, Heinz B, Wennström J, Cassel B, Vig- quantitativen klinischen Parameter signifikant in Bezug SI M PLY DOING MOR E STARGET 2 | 13 39 zum Ausgangspunkt, einschließlich der Breite des kerati- Parashis AO, Polychronopoulou A, Tsiklakis K, Tatakis DN. nisierten Gewebes (wKT), die sich nach 1 Jahr in der Emdo- Enamel matrix derivative in intrabony defects: prognostic gain-Gruppe nicht signifikant verbessert hatte. Tatsächlich parameters of clinical and radiographic treatment outco- war die Breite des keratinisierten Gewebes nach 1 Jahr der mes. J Periodontol 2012;83(11):1346 – 52. einzige gemessene Parameter, der in den Gruppen signifikant unterschiedlich war. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Diese retrospektive Fallserie schloss 61 Patienten mit qualitativen Parametern beobachtet. Davon ausgenom- zwei- oder dreiwandigen intraossären Defekten ein, die men ist die marginale Gewebekontur, die bei den meisten mit Emdogain behandelt wurden. Nach 12 Monaten wur- mit einem Bindegewebstransplantat behandelten Stellen den klinische und radiologische Parameter bewertet und größer war als das benachbarte Gewebe. Sechs der neun mit den bei Baseline erfassten Daten verglichen. Die Son- Patienten gaben an, dass sie EMD gegenüber CTG bevor- dierungstiefe (PD) bei Baseline und der Abstand von der zugen würden, um eine zweite Entnahme zu vermeiden. Schmelz-Zement-Grenze zur Defektbasis waren signifi- Die Ergebnisse zeigten, dass die Behandlungen mit einem kante Prädiktoren für den klinischen Attachmentgewinn Bindegewebstransplantat und Emdogain nach 10 Jahren (CAL). Die Wahrscheinlichkeit einer postoperativen Son- klinisch wirksam, stabil und ähnlich waren. Daten über dierungstiefe > 4 mm erhöhte sich mit jeder Zunahme der langfristige Nachuntersuchungen sind von entscheidender Baseline-Sondierungstiefe um 1 mm um das 1,6-Fache. Es Bedeutung, um die Stabilität einer Behandlung oder eines wurde festgestellt, dass suprakrestales Weichgewebe und Eingriffs aufzuzeigen. Rauchen signifikant mit der Defektrückbildung verbunden sind. Die Baseline-Sondierungstiefe schien ein Prädiktor Mueller VT, Welch K, Bratu DC, Wang HL. Early and late für die postoperative Sondierungstiefe und den klinischen studies of EMD use in periodontal intrabony defects. J Pe- Attachmentgewinn bei mit Emdogain behandelten int- riodontal Res 2013;48(1):117 – 125. raossären Defekten zu sein. Rauchen und suprakrestales Weichgewebe waren dagegen Prädiktoren einer Defekt- Da einige neuere Studien die Gültigkeit früher Erkennt- rückbildung. Außerdem bestätigte die Studie, dass die Be- nisse infrage gestellt haben, wurde die Fachliteratur nach handlung mit Emdogain zu signifikanten Verbesserungen frühen (1997-2003) und späten (2004-2010) Studien über im Hinblick auf den klinischen Attachmentgewinns, die Emdogain zur Behandlung von intraossären Defekten Reduzierung der Sondierungstiefe und die Defektrückbil- durchsucht. Bewertet wurden das klinische Attachment- dung führt. niveau, die Sondierungstiefe und der Knochengewinn. Die Ergebnisse zeigten, dass es bei diesen Parametern keinen Peres MF, Ribeiro ED, Casarin RC, Ruiz KG, Junior FH, Sal- signifikanten Unterschied zwischen den frühen und spä- lum EA, Casati MZ. Hydroxyapatite/β-tricalcium phospha- ten Studien gibt. Jedoch zeigten sich die günstigen Auswir- te and enamel matrix derivative for treatment of proximal kungen der Emdogain-Behandlung in Studien der beiden class II furcation defects: a randomized clinical trial. J Clin Zeiträume. Die klinische Wirksamkeit von Emdogain bei Periodontol 2013;40(3):252 – 9. der Behandlung parodontaler intraossärer Defekte wurde bestätigt, wobei die Ergebnisse der frühen und der späten 30 Patienten mit proximalen Furkationsdefekten der Studien keine signifikanten Unterschiede aufwiesen. Klasse II wurden randomisiert, um entweder ein offe- 40 STARGET 2 | 13 SI M PLY DOING MORE nes Debridement (OFD) sowie Straumann BoneCeramic and calcium phosphate bone cement on periodontal rege- (SBC) oder OFD + SBC + Emdogain (EMD) zu erhalten. Die neration in one-wall intrabony defects in dogs. J Periodon- klinischen Weich- und Hartgewebeparameter wurden tal Res 2013;48(1):37 – 43. zum Ausgangspunkt und nach 6 Monaten bewertet. In beiden Gruppen wurden signifikante Verbesserungen Bei Hunden wurden an den mesialen und distalen Seiten festgestellt. Die Zunahme des Attachmentniveaus und der mandibulären Prämolaren einwandige intraossäre De- des vertikalen Knochenniveaus war in der Gruppe OFD + fekte erzeugt und mit Emdogain, Knochenverschiebung SBC + EMD etwas größer, die Unterschiede waren jedoch (BS) allein, Emdogain + BS oder Emdogain + BS + Calcium- nicht signifikant. In der Gruppe OFD + SBC + EMD wurden phosphat-Zement (CPC) behandelt. Nach 8 Wochen war der die Furkationen in 7 von 15 Fällen vollständig geschlossen. neu geformte Knochen in der Emdogain+BS+CPC-Gruppe Im Vergleich dazu war dies in der Gruppe OFD + SBC bei signifikant höher als in der reinen BS- und der EMD+BS- 4 von 15 Fällen der Fall. Die klinischen Verbesserungen Gruppe. Der Bereich neu geformten Knochens war in der waren für SBC + EMD etwas größer als für SBC, obwohl Emdogain+BS+CPC-Gruppe signifikant größer als in der die Unterschiede nicht signifikant waren. Der Verschluss Emdogain-, der reinen BS- und der EMD+BS-Gruppe. Die proximaler Furkationsdefekte der Klasse II scheint immer reine BS-Gruppe wies eine signifikant geringere Zement- noch ein unvorhersagbarer Prozess zu sein. bildung auf als die anderen Gruppen. Die Kombination von Emdogain, BS und CPC kann bei einwandigen intraossären Shirakata Y, Yoshimoto T, Takeuchi N, Taniyama K, Nogu- Defekten eine gute Kombination für die parodontale Hei- chi K. Effects of EMD in combination with bone swaging lung darstellen. STARGET FÜR iPAD Auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Chinesisch. SI M PLY DOING MOR E STARGET 2 | 13 41 IADR/Straumann-Award für regenerative parodontale Medizin Preisträger 2013: Andreas Stavropoulos Bei der Jahrestagung der International Association for Dental Research (IADR) in Seattle, USA, wurde Professor Andreas Stavropoulos von der Universität Malmö, Schweden, für seine bemerkenswerten Leistungen auf dem Gebiet der parodontalen Forschung mit dem IADR/Straumann-Award für regenerative parodontale Medizin 2013 ausgezeichnet. Der mit 5000 USD dotierte Award würdigt wichtige Beiträge aus der Grundlagen- und/oder klinischen Forschung im Bereich der regenerativen parodontalen oder peri-implantologischen Medizin. Die Auszeichnung wurde von Professor Philip Preshaw, Päsident der IADR Periodontal Research Group, überreicht. „Professor Andreas Stavropoulos hat in den letzten 15 Jahren einen nachhalAndreas Stavropoulos tigen und qualitativ hochwertigen Beitrag zur Forschung auf dem Gebiet der DDS, CDT, PhD, Dr. Odont. parodontalen Regeneration geleistet. Seine hervorragende Erfolgsbilanz bei Forschungspublikationen in den Bereichen Wundheilung, Knochenregenration, International anerkannter Forscher Implantattherapie und Osseointegration sind Ausdruck der konsistenten Qualität auf dem Gebiet der Parodontologie. und des breiten Spektrums seiner Forschungstätigkeit.“ Philip Preshaw, Päsident der Nach Studienaufenthalten in Athen, IADR Periodontal Research Group Heidelberg und Thessaloniki schlug er an der Zahnmedizinischen Fakultät der Universität Aarhus, Dänemark, Der erstmals im Jahr 2010 verliehene IIADR/Straumann-Award für regenera- seine berufliche Laufbahn in der For- tive parodontale Medizin wird von Straumann gesponsert und von der IADR schung ein. Im Jahr 2011 gewann er bei Periodontal Research Group verwaltet. Straumann leistet einen bedeutenden der „Basic Research Competition“ der Beitrag zur Forschung und Entwicklung in der implantologischen und regene- European Association of Osseointegra- rativen Zahnheilkunde. Mit dieser Auszeichnung unterstreicht die Gruppe ihr tion den ersten Preis. 2012 wurde An- Engagement, herausragende Leistungen in der zahnmedizinischen Forschung dreas Stavropoulos zum Professor für zu fördern und zu würdigen. Parodontologie an der Zahnmedizinischen Fakultät der Universität Malmö, Die International Association for Dental Research (IADR) mit Sitz in Alex- Schweden, berufen. Er ist Autor und andria, Virginia/USA, ist eine gemeinnützige Organisation mit über 12.000 Co-Author zahlreicher Publikationen Einzelmitgliedern weltweit. Die Vereinigung engagiert sich für (1) das Vo- und schrieb Beiträge für Lehrbücher rantreiben der Forschung und das Vertiefen von Wissen zur Verbesserung der Parodontologie. der Mundgesundheit, (2) die Unterstützung der Forschungsgemeinschaft für Mundgesundheit und (3) die Erleichterung der Weitergabe und Anwendung der Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Mundgesundheit weltweit. Innerhalb der IADR ist die Periodontal Research Group das Forum für Mitglieder, die aktiv in der Parodontologie arbeiten. Das Ziel der Gruppe ist die Verbesserung der parodontalen Gesundheit durch das Anregen von Forschungsaktivitäten. Weitere Informationen finden Sie auf: www.iadr.com 42 STARGET 2 | 13 SI M PLY DOING MORE Vertrauen bei limitierten ­Platzverhältnissen Straumann® Narrow Neck CrossFit® U VON OSSEO IN NG ® KE D TI G U N ® oxolid ann R IT! · Straum ATION GR TE ERSCHM IE V EL ·D Z Die Straumann Soft Tissue Level-Lösung um sich auf limitierte Platzverhältnisse einzulassen Vertrauen beim Setzen von Implantaten mit kleinem Durchmesser Breite Palette an Behandlungs-Optionen Einfach in der täglichen Anwendung MA ES TE R I A L F 22. wissenschaftlicher Jahreskongress der EAO „Preparing for the Future of Implant Dentistry“ 17. – 19. Oktober 2013 in Dublin, Irland im Convention Centre. Kulisse dieser für ihre Musik-, Theater- und Literaturtra- Das wissenschaftliche Komitee der EAO hat wieder ein dition bekannten kosmopolitischen Stadt. Sie werden die Programm mit vielen Praxisthemen ausgearbeitet, die Gelegenheit zu ausgiebigen kulturellen Aktivitäten und sowohl für Zahnärzte als auch für Patienten äußerst be- zum Besuch der historischen Wahrzeichen der Stadt ha- deutsam sind. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Pro­ ben. Vielfältige Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkei- bleme gelegt, die in einer älter werdenden Bevölkerung ten sowie gutes Essen runden das Ganze ab. Der Kongress mit zunehmend komplexeren Bedürfnissen vermehrt findet im neu eröffneten und international bekannten auftreten. Dublin ist eine sehr historische und aufregen- Convention Centre Dublin statt, das im Herzen der Stadt de Hauptstadt. Der Mix aus mittelalterlicher, Georgiani- am Fluss Liffey liegt und eine fantastische Aussicht über scher und moderner Architektur bildet die faszinierende Dublin und seine Umgebung bietet. 44 STARGET 2 | 13 ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM Straumann EAO 2013 Satelliten-Symposium „Technologie-gestützte Flexibilität bei der Behandlung“ Geringere Fallkomplexität, verbesserte Vorhersagbarkeit die höhere Behandlungsflexibilität bei eingeschränktem der Behandlung und ein optimierter Workflow sind die Knochenangebot. Dies erlaubt interessante Überlegun- zentralen Themen für technologische Weiterentwick- gen im Hinblick auf reduzierte Implantatdurchmesser lung und weniger invasive Verfahren. und -längen bei besserer Erhaltung der vitalen Strukturen um das Implantat herum. Es können sich neue Wege So kann beispielsweise die Entwicklung intelligenter der Implantatbehandlung eröffnen, die möglicherweise synthetischer Materialien und die Möglichkeit zur bes- die Patientenakzeptanz mit Hilfe weniger invasiver Ver- seren Steuerung des Knochenremodellierungsprozesses fahren und verbesserter Prothetiklösungen zu erhöhen sowie der anschließenden Substitution durch neu gebil- imstande sind. deten Knochen die allgemeine Flexibilität bei der alltäglichen Patientenbehandlung erhöhen. Knochenersatzma- Welche Rolle spielen somit technologische Weiterent- terialien entwickeln sich von eingebundenem Füll- und wicklungen bei der Förderung neuer Möglichkeiten der Platzhaltermaterial zu Zellträgern, die die Regeneration Implantatbehandlung? Welche Möglichkeiten zur Erhö- von reinem Knochen wesentlich erleichtern. Erste Er- hung der Behandlungsflexibilität und Patientenakzep- kenntnisse zu einem neuen Knochenersatzmaterial, das tanz, insbesondere zur Verbesserung der Lebensqualität auf natürliches, rückstandsfreies Knochenwachstum bei älteren Patienten, ergeben sich aus der Verfügbarkeit ausgerichtet ist, veranschaulichen die Innovationsleis- von technologischen Innovationen? Welche Bedenken tung von Straumann. Klinische Daten zu wegweisenden und Grenzen bestehen in der täglichen Praxis? Diese Fra- Implantattechnologien wie dem Material Roxolid® und gen werden im Rahmen der folgenden Themen aus der der hydrophilen SLActive®-Oberfläche belegen deutlich Sicht der Knochenregeneration, der Implantatchirurgie die erhöhte Vorhersagbarkeit der Behandlung und stär- und der Prothetik besprochen. ken das Vertrauen in die Verwendung von durchmesserreduzierten Implantaten. Neuere Daten heben zu- Kurzinformationen und Lebensläufe zu den Referenten nehmend die Vorteile hervor, darunter insbesondere die sowie Aktualisierungen des Programms finden Sie auf Möglichkeit zur Reduktion der Behandlungsschritte und unserer Website: www.straumann.com/eao2013 Technologie-gestützte Flexibilität bei der Behandlung Datum Donnerstag, 17. Oktober 2013 Zeit 16.45 – 18.45 Uhr Raum Liffey B Moderator Prof. David Cochran, San Antonio, USA 1 2 3 1. Dr. Isabella Rocchietta 2. Prof. David Cochran 3. Prof. Frauke Mueller (London, UK) (San Antonio, USA) (Genf, Schweiz) Ein neues Knochentransplantatma- Die Evolution von Zahnimplantaten Durchmesser- und längenredu- terial füllt bestehende Lücken in der auf der Basis technologischer zierte Implantate aus prothetischer klinischen Knochenregeneration Innovationen Sicht V ER A NSTA LTUNGEN STARGET 2 | 13 45 www.ccde.ch 1st International Symposium Regeneration and Esthetics in Periodontology and Implant Dentistry Chairmen: Prof. Daniel Buser and Prof. Anton Sculean November 8/9, 2013 • Congress Center, Kursaal Bern Faculty Friday, November 8, 2013 9.00–12.30 h Session 1: Regeneration in Periodontology 13.45–17.45 h Session 2: Bone Augmentation in Implant Dentistry Dear colleagues Saturday, November 9, 2013 We encourage you to come to Bern in early November 2013 to attend the 1st International Symposium on Regeneration and Esthetics in Periodontology and Implant Dentistry offered by the University of Bern. Both areas are fields of high interest in Dental Medicine, and the University of Bern is known to have an excellent international reputation in these surgical disciplines. 8.45–12.15 h Session 3: Esthetics in Periodontology 13.30–16.15 h Session 4: Esthetics in Implant Dentistry S. Aroca, SUI/FRA Z. Artzi, ISR D. Bosshardt, SUI D. Buser, SUI V. Chappuis, SUI S. Chen, AUS D. Cochran, USA N. Donos, GBR R. Gruber, SUI U. Grunder, SUI R. Jung, SUI C. Nemcovsky, ISR G. Rasperini, ITA G. Salvi, SUI A. Sculean, SUI M. Simion, ITA A. Stavropoulos, SWE L. Trombelli, ITA I. Urban, HUN F. Vailati, SUI O. Zuhr, GER Organization Pre Symposium workshops and video sessions Organizing Committee • Prof. Daniel Buser and Prof. Anton Sculean, University of Bern • Caroline Chételat, CCDE, Bern Thursday, November 7, 2013 13.00–15.00 h Workshop 1* Implant placement with simultaneous contour augmentation using GBR to achieve predictable esthetic outcomes Administrative Secretariat Center for Continuing Dental Education, CCDE Marktgasse 7, 3011 Bern Phone: +41 31 312 43 12 Fax: +41 31 312 43 14 [email protected], www.ccde.ch Speakers: D. Buser / V. Chappuis Video session 1 Flap designs and surgical techniques to improve the outcomes in regenerative and plastic esthetic surgery Presentation: A. Sculean / L. Trombelli 15.30–17.30 h Workshop 2 Congress Venue Congress Center, Kursaal Bern Kornhausstrasse 3, 3000 Bern 25 www.kursaal-bern.ch Flap designs to optimize the outcomes in intrabony and furcation defects Speakers: A. Sculean / L. Trombelli Workshop 3 Surgical techniques using connective tissue replacement material for coverage of single and multiple gingival recessions Supported by our founding partners Speakers: S. Aroca / G. Salvi Video session 2 Surgical techniques with GBR in various indications Presentation: D. Buser Publishing Partner * if more than 30 participants sign up, a second course will be offered Registration 1st International Symposium, Congress Center, Kursaal Bern, November 8/9, 2013 Congress language is English. Simultaneous translation will be offered in French and German. Payment can be done either by netbanking or by credit card (Visa, Mastercard, only online registration). Registration form: on-line: www.ccde.ch, e-mail: [email protected] or by fax: +41 31 312 43 14 Name First name Title Sex Address Postal Code/City Country E-Mail Phone Fax female male Tuition fees Pre Symposium: Thursday, November 7, 2013 – Workshops and video sessions Workshop 1 CHF 250.– Video session 1 CHF 150.– Workshop 2 CHF 250.– Video session 2 CHF 150.– Workshop 3 CHF 250.– Both video sessions CHF 250.– 1st International Symposium: Friday & Saturday, November 8/9, 2013 1 workshop and 1 video session CHF 350.– (please indicate the desired workshop and video session beside) before August 31 from September 1 Dentist CHF 550.– CHF 700.– Post-doc student (only with confirmation of the University) CHF 250.– CHF 350.– Dental technicians CHF 400.– CHF 500.– Headphones for the translation On-site registration additional fee of CHF 80.– Date Signature Every registration we receive is binding, i.e. for each cancellation we will charge an administrative fee of CHF 100.– André Schroeder-Forschungspreis Jung-Chul Park gewinnt André Schroeder-Forschungspreis 2013 Dr. Jung-Chul Park, Parodontologe aus Südkorea, ist der Gewinner des 18. André Schroeder-Forschungspreises. Der jährlich vom Internationalen Team für Implantologie (ITI) ausgeschriebene Preis ist mit 20.000 Schweizer Franken dotiert und wurde am 6. April anlässlich des ITI-Kongresses Nordamerika in Chicago verliehen. Dr. Park wurde für seine Studie zum Thema „Acquisition of human alveolar bone-derived stromal cells using minimally irrigated implant osteotomy: in vitro and in vivo evaluation“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit seinen Co-Autoren untersuchte Dr. Park das osteogene Differenzierungspotenzial humaner Stromazellen alveolarknöchernen Ursprungs, welche er aus den sich während der Implantatbett-Osteotomie in den Gewindegängen des Bohrers ansammelnden Knochenchips isolierte. Dr. Jung-Chul Park DS, MSD, PhD „Stammzellen werden in Zukunft eine wichtige Rolle in der medizinischen und zahnärztlichen Behandlung spielen. Natürlich bedarf es auf diesem Gebiet Nach einem erfolgreichen Studium noch viel Forschungsarbeit, bis wir die vom Patienten gewonnenen Stammzel- der Biochemie schloss Dr. Park 2005 len tatsächlich nutzen können. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass wir diese sein Zahnmedizinstudium an der Zellen relativ einfach gewinnen können. Wir werden abwarten müssen, wie Yonsei-Universität in Seoul ab und Kliniker und Wissenschaftler nun mit diesem Wissen umgehen werden. Ich promovierte 2012 am Dental College bin aber davon überzeugt, dass unsere Studie Anstoß zu vielen interessanten der Yonsei-Universität. Derzeit nimmt Ideen geben wird.“ Dr. Jung-Chul Park er am ITI Scholarship-Programms am UCL Eastman Dental Institute in London, England teil. Der André Schroeder-Forschungspreis wurde erstmals vor mehr als 20 Jahren ausgeschrieben und wird jährlich zu Ehren des Gründungspräsidenten des ITI, Professor Dr. André Schroeder (1918 – 2004), vergeben, der Pionierarbeit auf dem Gebiet der dentalen Implantologie leistete und dessen Lebenswerk maßgeblich zur modernen Zahnheilkunde beitrug. Der André-Schroeder-Forschungspreis ist mit 20.000 Schweizer Franken in bar dotiert und stellt heute eine der begehrtesten Auszeichnungen in der dentalen Implantologie dar. Er wird an unabhängige Wissenschaftler für Fortschritte in zahnmedizinischer Forschung und Entwicklung vergeben. Ziel ist es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in dentaler Implantologie, oraler Geweberegeneration und verwandten Gebieten zu fördern. Weitere Informationen finden Sie auf: www.iti.org In eigener Sache ITI erreicht mit 15 000 Mitgliedern neuen Höchststand Das ITI begrüßt bei dem diesjährigen AO-Jahreskongress sein 15.000stes ­Mitglied. Das International Team for Implantology (ITI) nahm bei der diesjährigen Jahrestagung der Academy of Osseointegrationin (AO) in Tampa, Florida, USA, sein 15.000stes Mitglied auf. Dies markiert einen weiteren Meilenstein in der 33-jährigen Geschichte des ITI und ist zudem eine angemessene Anerkennung der Leistungen des ITI-Präsidenten Prof. Dr. Daniel Buser, während dessen vierjähriger Amtszeit sich die Mitgliederzahlen mehr als verdoppelt haben. Das 15.000ste Mitglied des ITI ist Dr. Michael Jaffin, ein Facharzt für Parodontologie aus Hackensack, New Jersey, USA. Er wurde von Prof. Buser sowie Mitgliedern des ITI-Verwaltungsrats und dem Führungsteam der ITI-Sektion USA persönlich willkommen geheißen. „Das außerordentliche Wachstum des ITI zeigt deutlich, dass unser breites Fortbildungsangebot für Kollegen sehr attraktiv ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies unmittelbar damit zusammenhängt, dass das ITI für Ärzte aus der ganzen Welt im Hinblick auf Behandlungsempfehlungen ein zuverlässiger Ansprechpartner ist.“ Daniel Buser ITI-Präsident Daniel Buser erhält Brånemark Osseointegration Award 2013 Prof. Dr. Daniel Buser ist der sechste Empfänger des hoch angesehenen Brånemark Osseointegration Award. Die Auszeichnung wird jährlich von der Osseointegration Foundation an Persönlichkeiten vergeben, die einen wichtigen Beitrag auf dem Gebiet der dentalen Implantologie geleistet haben. Mit der Auszeichnung werden Prof. Busers langjährige Leistungen als Führungspersönlichkeit, Lehrer und Forscher gewürdigt. Sie wurde bei der Jahrestagung der Academy of Osseointegration am 9. März 2013 in Tampa, Florida, USA, überreicht. „Es ist mir eine große Ehre, diese angesehene Auszeichnung entgegenzunehmen“, so Buser. „Ich sehe sie als Anerkennung der Leistungen meines Teams an den Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern sowie der Behandlungsphilosophie des ITI, die seit 1980 die heutigen Standards und Normen auf dem Gebiet geprägt hat.“ IN T ER NAT IONA L T EA M FOR I M PL A N TOLOGY STARGET 2 | 13 49 Knowledge is key. Save the date! Geneva ITI World Symposium Geneva April 24–26 2014 Do your patients want more? Implant dentistry has earned its place as a standard treatment option and patients‘ expectations of oral health and esthetics have grown in parallel. ITI Education Weeks are the ideal place to freshen up and extend new skills associated with implant dentistry. ITI Education Weeks offer: • Up to the minute evidence-based teaching • Top lecturers at state-of-the-art facilities • Continuing education credits • Participation in treatment planning • Surgical and prosthetic sessions: live and hands-on The courses are delivered by leading academic institutions around the world in partnership with the ITI – an independent academic organization dedicated to all aspects of implant dentistry. ITI Education Weeks 2013 AU G U S T 26–30 University of Bern, School of Dental Medicine, Bern, Switzerland “Evidence-Based Clinical Concepts in Implant Dentistry” S E P T EM B E R 8–14 University of Hong Kong, Prince Philip Dental Hospital, Hong Kong SAR, PR China “Comprehensive Care with Dental Implants” O C T O B E R 23–26 Holland Bloorview Kids Rehabilitation Hospital /University of Toronto, Toronto, Canada “Best Practices in Implant Dentistry” For more information on ITI Education Weeks and our academic partners go to: www.iti.org/educationweek. ITI International Team for Implantogy I Peter Merian-Strasse 88 I 4052 Basel I Switzerland I www.iti.org ITI National Congresses June-December 2013 A great year for knowledge and networking ITI National Congresses represent the best way to combine networking with catching up on the latest in implant dentistry. With plenty of ITI National Congresses in the coming months, there are many opportunities to consolidate your knowledge, earn credit points and meet the top speakers in your region or country. Check out all our upcoming congresses at www.iticongress.org. ITI Congress Argentina & Uruguay June 14–15, 2013 Buenos Aires, Argentina ITI Congress Austria June 21–22, 2013 Salzburg, Austria ITI Congress Australasia July 26–27, 2013 Sydney, Australia ITI Congress Southern Africa July 26–27, 2013 Johannesburg, South Africa ITI Congress China August 16–17, 2013 Shanghai, China ITI Congress Italy September 26–28, 2013 Venice, Italy ITI Congress Iran December 5–7, 2013 Kish Island, Iran ITI World Symposium coming up in Geneva, Switzerland: April 24–26, 2014. ITI International Team for Implantology | Peter Merian-Strasse 88 | 4052 Basel | Switzerland | www.iti.org ITI Congress Italy Venice September 26-28 2013 Efficacy of Implant-Prosthetic Treatment: Simplification, Predictability and Innovations for the Common Benefit of Patients and Clinicians. City of Beauty, City of Learning Venice combines art, architecture and romantic charm. Take this opportunity to sample some of its attractions by visiting us at the ITI Congress Italy. Distinguished international speakers: Daniel Buser (Switzerland), Michael Gahlert (Germany), Dean Morton (USA), Frauke Müller (Switzerland), Irena Sailer (Switzerland), Tom Taylor (USA) will share their knowledge and skills, complemented by the cream of the region‘s speakers. www.iti.org/congressitaly Rückblick 15. Treffen der ITI Sektion Deutschland in Eltville Dr. Georg Bach, Freiburg im Breisgau Allen winterlichen Widrigkeiten zum Trotz - der ITI-Sek- che Programm verantwortlich zeichnete, überaus erfreut, tionsvorsitzende Professor Dr. Gerhard Wahl konnte im dass erneut so viele Fellows der Deutschen Sektion den Schloss Reinhartshausen am letzten Februarwochenen- Weg nach Reinhartshausen gefunden haben. „Aktuelle As­ de erneut ein „vollbesetztes Haus“ begrüßen. Gut fünf pekte der Implantatprothetik und bei der Rekonstruktion Dutzend deutsche Fellows des ITI waren seiner Einladung knöcherner oraler Strukturen“, so könnte man vereinfa­ zum diesjährigen Sektionstreffen gefolgt. Die Deutsche chend den Tenor des hochkarätig besetzten wissenschaft­ Sektion ist momentan mit über 700 Members und Fellows lichen Programmes am Freitag beschreiben. Mehr darüber und einem erneut beachtlichen Wachstum im Vergleich auf den folgenden Seiten. zum Vorjahr eine der größten nationalen Gruppierungen in dem einzigartigen globalen Implantologie-Netzwerk ITI, Fellow Meeting – Jahresversammlung dem neben Oralchirurgen, Kieferchirurgen, Zahnärzten, Nach einer harmonischen Abendveranstaltung im Schloss­ Zahntechnikern auch Grundlagenwissenschaftler angehö­ keller des Gutes Reinhartshausen stand der zweite Tag des ren. Traditionsgemäß war der erste Tag der Wissenschaft Sektionstreffens ganz im Zeichen der Jahresversammlung. gewidmet, der zweite Tag hingegen ITI-internen, vereinsty­ Der Vorsitzende der Deutschen ITI Sektion, Professor Dr. pischen, wie es der Sektionsvorsitzende nannte, Abläufen Gerhard Wahl (Bonn), erstattete seinen Bericht, ebenso gewidmet. Professor Dr. Dr. Hendrik Terheyden (Fortbildungskom­ mission/ ITI Curriculum Library Conference), der Autor Wissenschaftlicher Nachmittag am ersten Tag dieses Berichtes (Communication Officer), Professor Dr. Dr. In seinem Grußwort zeigte sich der Sektionsvorsitzende Schlegel (ITI Study Clubs) und Thomas Kreuzwieser (ITI Professor Gerhard Wahl, der auch für das wissenschaftli­ Sektionsaktivitäten). Frau Professor Stiesch hat den Lehrstuhl für Zahnärztli­ che Prothetik an der Medizinischen Hochschule Hannover inne und widmet sich verstärkt auch der Grundlagen- und Biomaterialienforschung und deren Testung. Sie referierte über vollkeramische Materialien und CADCAM-Herstel­ lung sowie individuelle Abutments. Vor allem den poly­ kristalinen Zirkondioxidmaterialen spricht sie erhebliches Potenzial in der Zahnheilkunde und der Implantologie zu. Diese werden in der Regel im CADCAM-Verfahren im vor­ gesinterten Zustand gefräst und dann nachgesintert. Die Passgenauigkeit der im CADCAM-Verfahren hergestellten Prof. Dr. Meike Stiesch Restaurationen weist erheblich bessere Werte als solche „Aktuelle Aspekte in der auf, die auf konventioneller Weise oder im Kopierfräsver­ Implantatprothetik“ fahren hergestellt wurden. Die biomechanische Belast­ barkeit ist auf rein implantatgetragenen Restaurationen (gemessen auf zwei Implantaten) wesentlich besser als auf Verbundbrücken (und als auf rein zahngetragenen Situationen). Offen hingegen ist die Beurteilung der Lang­ zeitstabilität dieser Materialen, die durch Degradation im feuchten Mundhöhlenmillieu und in Kombination mit Be­ lastungen zu Frakturen führen können. Die biomechanische Belastbarkeit ist auf rein implantatgetragenen Restaurationen (gemessen auf zwei Implantaten) wesentlich besser als auf Verbundbrücken. Gradierte Keramiken mit einem sehr festen Kern sind hier ein hoffnungsvoller Ansatz zur Lösung dieses Frakturpro­ blems, ein anderer Denkansatz ist das Aufbringen einer PVD-Beschichtung. Auch bei Implantatabutments hat die Verwendung von Zirkondioxid große Vorteile, was die Äs­ thetik (bis zwei Millimeter Mukosadicke) und Gewebein­ tegration betrifft. Auch die Biofilmbildung ist signifikant geringer als bei konventionellen Materialien. Die Hanno­ veraner Hochschullehrerin präferiert klar individuelle Abutments. Nano-Coating senkt hier die Besiedlung der 7 Viele der deutschen ITI-­ Fellows fanden den Weg nach Eltville-Reinhartshausen Abutmentoberflächen mit Bakterien erheblich. Einige kli­ nische Fallbeispiele rundeten die Ausführungen von Frau Professor Stiesch ab. IN T ER NAT IONA L T EA M FOR I M PL A N TOLOGY STARGET 2 | 13 55 Einem in der ITI Sektion Deutschland und bei Kongressen und Symposien durchaus kontrovers diskutiertem Thema widmente sich Privatdozent Dr. Bormann. In seinem rein klinisch gehaltenen Vortrag ging er im Rahmen seiner Ausführungen hart mit Knochenersatzmaterialien ins Gericht und zeigte einige diesbezügliche Negativbeispiele gescheiterter Behandlungen mit KEMs. „Dies ist nicht un­ ser Weg“ formulierte der nunmehr in Hamburg in eigener Praxis tätige Privatdozent und erläuterte anschließend die „Hannoveraner Behandlungsphilosophie“ anhand einiger Fallbeispiele. An erster Stelle steht die Defektrekonstruk­ tion, hier sieht Bormann im Oberkiefer die Piezochirurgie Privatdozent und Entnahme an der Crista zygomatica alveolaris (konvex Dr. Kai-Hendrik Bormann gebogen) im echten Vorteil zu anderen Entnahmeregionen „Die biologisch adäquate und –verfahren. Nach lediglich zwölf Wochen Einheilzeit Rekonstruktion des Alveo- wird das Osteosynthese(schrauben)-material entfernt.Es larfortsatzes “ erfolgt die Implantation in anatomisch korrekter Position. An erster Stelle steht die Defektrekonstruktion, hier sieht Bormann im Oberkiefer die Piezochirurgie und Entnahme an der Crista zygomatica alveolaris (konvex gebogen) im echten Vorteil zu anderen Entnahmeregionen und –verfahren. Eine kurze Erläuterung der statistischen Auswertung einer Hannoveraner Studie mit 130 solcher Transplantate (Crista zygomatica alveolaris) waren für den Referenten beredter Beweis für die hohe Wertigkeit des von ihm vorgestellten und präferierten Verfahrens. Im Unterkiefer hingegen soll­ te, so Bormann, eine modifizierte Sandwichosteotomie, ebenfalls piezounterstützt und mit retromolarer Knochen­ entnahme, zum Einsatz kommen. Auch hier erfolgt die Fixierung mit Osteosyntesematerial und Abdecken mit einer Membran. Nach zwölf Wochen kann dann die Im­ plantation erfolgen. 56 STARGET 2 | 13 IN T ER NAT IONA L T EA M FOR I M PL A N TOLOGY Der Aachener Kieferchirurg gab einen umfassenden Überblick der – beginnend mit intraoralem und extra­ oralem Knochen – rasch zu mikrochirurgisch unterstütz­ ten OP-Techniken wechselte und einen Abschluss in der Darstellung besonders schwieriger Fälle fand. „Es hat sich in den letzten Jahren auf diesem Gebiet unheimlich viel getan“, so Hölzle. In hervorragend dokumentierten Bildern vermochte Hölzle seine Ausführungen im klini­ schen Fallbeispiel zu untermauern. Einen Schwerpunkt seiner Ausführungen stellte indes die mikrochirurgische Knochenrekonstruktion dar, hier stellte Hölzle das Sca­ Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle pula-Transplantat (Patient muss während der OP gedreht „Möglichkeiten und werden), das Fibula- und das Beckenkammtransplantat Grenzen der Kiefer­ dar. Die in England weit verbreitete Entnahmestelle am rekonstruktion“ Arm lehnt Hölzle aufgrund der damit verbundenen erhöh­ ten Frakturgefahr ab. Auch hier zeigt die Digitalisierung der Zahnmedizin Spuren: Anhand virtueller OP-Planung und computer-assistierter Chirurgie, so Hölzle, wird nun ein neues Kapitel der Kieferrekonstruktion aufgeschlagen, man kann sogar von einer neuen Dimension sprechen. Besonders auch Patienten mit Bisphophonatnekrosen sind dankbare Empfänger dieser neuen OP-Optionen. Dank vir­ tueller Planung kann der anhand bildgebender Verfahren dargestellte und errechnete resezierte Anteil auf das Spen­ derareal aufgerechnet, gespiegelt und die hiermit gewon­ nenen Informationen in eine Resektionsschablone (sur­ gical guide) übertragen werden. Das extrem passgenaue Transplantat wird anschließend einfach „eingeklackt“, was zu einer dramatischeren Vereinfachung und Verkür­ zung dieses hochinvasiven Eingriffs führt. Ein überaus spektakulärer Fall einer Rekonstruktion eines ausgedehn­ ten, durch eine im Säuglingsalter durchgeführte Rhabdo­ mysarkomoperation entstandenen Gesichtsdefektes war ein Höhepunkt seines Referats; die Darstellung weiterer klinischer Fälle, bei denen keine Anschlussgefäße für Transplantate mehr vorhanden sind und damit nahezu unlösbar sind, bildeten den Abschluss. Auch wenn mit­ unter durch klassische Rundstiellappentechnik in Kom­ bination mit mikrochirurgischen Transplantaten Verbes­ serungen möglich sind, so gibt es hier doch eindeutige Limitationen. IN T ER NAT IONA L T EA M FOR I M PL A N TOLOGY STARGET 2 | 13 57 „Nur wer sich in die Grenzbereiche wagt, der kann etwas bewegen“, dies das Einführungswort von Dr. Gahlert aus München. Während die Penetration von Zirkonoxid und Keramiken als Material der Wahl im Kronen-Brückenbe­ reich bei ca. 90% liegt, so nimmt sich deren Anteil mit unter einem Prozent Marktanteil bei Implantaten eher beschei­ den aus. Gelöst worden indes ist die Frage der Oberfläche, bei dem neuen Straumann-Vollkeramikimplantat konnten ähnlich raue Oberflächen und Osseointegrationswerte wie bei Titanimplantaten erzielt werden. Dr. Michael Gahlert Bei dem neuen Straumann-Vollkeramikimplantat konnten „Der aktuelle Stand der ähnlich raue Oberflächen und Osseointegrationswerte wie Zirkonoxidimplantat- bei Titanimplantaten erzielt werden. Studie“ Seit 2011 wurden im Rahmen einer klinischen Multi-Cen­ ter-Studie an vier Standorten 44 Patienten mit StraumannVollkeramik-Implantaten versorgt. Diese haben einen Durchmesser von 4,1mm und können mit zwei Aufbau­ höhen (einteilige Implantate) eingesetzt werden. Mehrere in den USA durchgeführte Hundestudien und eine in der Eidgenossenschaft durchgeführte Studie zur Plaqueaffini­ tät von Keramikimplantaten belegen die hohe Wertigkeit dieses neuen Implantatmaterials. Der Abschlussvortrag des ersten Tages des Sektionstref­ fens der Deutschen ITI-Fellows war einer besonderen und hochaktuellen Fragestellung gewidmet: Dr. Kah stellte das von ihm entwickelte Implantatregister „Implasana“ vor. Kollege Kah hat ein relationales Datenbanksystem zur Erfassung wissenschaftlicher Daten für die Zahnärzt­ liche Implantologie entwickelt. Die Eingabe kann nach Einloggen in das System durch den Zahnarzt selbst erfol­ gen und wird in das System eingepflegt. Datensicherheit und Datenschutz sind gewährleistet. Dr. Dr. Robert Kah Das Implantatregister „Implasana“ 58 STARGET 2 | 13 IN T ER NAT IONA L T EA M FOR I M PL A N TOLOGY YOUNG ITI Meeting 2013 Erfordern neue Technologien neue Konzepte? Samstag, 28. September 2013 in Leipzig Weitere Informationen und Registrierung unter www.straumann.de/young-iti Gerichtsurteil Medentis darf seine Implantate nicht als „hydrophil“ bewerben Ein deutsches Gericht hat der Medentis Medical GmbH („Medentis“) untersagt, die Oberfläche seines ICX-templant Implantats als „hydrophil“ zu bewerben. Tests entlarven Produktversprechen von Medentis als unberechtigt. Straumann hat eine wichtige gerichtliche Auseinandersetzung gegen einen Hersteller von Implantaten gewonnen. Dieser hatte auf irreführende Weise behauptet, seine Den­ talimplantate besäßen eine hydrophile Oberfläche. Ein Gericht in Deutschland hat nun endgültig entschieden, dass Medentis Medical GmbH (Dernau, Deutschland) sein ICXtemplant Implantat nicht länger als „hydrophil“ bezeichnen darf. Medentis hatte gegen die entsprechende gerichtliche Verfügung Berufung eingelegt, konnte das Gericht mit seinen unterstützenden Daten jedoch nicht überzeugen. In einer Anhörung am 24. Januar 2013 zog Medentis die Berufung zurück und akzeptierte die gerichtliche Verfügung. ,,Zahnärzte und Patienten wurden von diesem Produktversprechen getäuscht. (…) Das Urteil des Gerichts verdeutlicht dies und ist zugleich ein wichtiges Signal an die Implantathersteller.“ René Willi Das Gericht wurde von Straumann angerufen, dem führenden Hersteller hydro­ philer Implantate. Straumann hatte das Implantat von Medentis in den eigenen La­ bors getestet und dabei herausgefunden, dass dieses Produkt in Wirklichkeit hy­ drophob ist (d.h. einen Wasserkontaktwinkel von deutlich über 90° aufweist). Die hydrophilen Eigenschaften der SLActive-Technologie von Straumann ermöglichen eine schnellere Osseointegration und so vergleichsweise kürzere Einheilzeiten. 1,2,3,4,5 „Zahnärzte und Patienten wurden von diesem Produktversprechen getäuscht“, sagte Dr. René Willi, Executive Vice President Business Unit Surgical von Straumann. „Die Oberflä­ che des ICX-templant Implantats von Medentis verfügt nicht über hydrophile Eigenschaf­ ten, welche ein schnelleres Einheilen fördern. Eine schnellere Osseointegration sorgt für Sekundärstabilität nach der Implantation. Das Urteil des Gerichts verdeutlicht dies und ist zugleich ein wichtiges Signal an die Implantathersteller.“ 3 Wissenschaftliche Referenzen: siehe www.straumann.com/stargetref 60 STARGET 2 | 13 MOR E T H A N I M PL A N TS™ 2. DEUTSCHER STUDENTENKONGRESS ZAHNMEDIZIN MAN KANN NICHT ALLES IM KOPF HABEN! 26. / 27.10. 2013 in Berlin Wissen macht erfolgreich. Profitieren Sie beim 2. Deutschen Studentenkongress Zahnmedizin vom Know-how hochkarätiger Referenten aus ganz Deutschland. Informieren Sie sich in Fachvorträgen und Workshops unter anderem zu folgenden Themen: Implantologie Regeneration Diagnostik und Planung Praxismarketing Umweltzahnmedizin Nutzen Sie die exklusive Straumann-Party als Plattform, um sich mit anderen Studierenden auszutauschen und Kontakte für die Zukunft zu knüpfen. die teilnehmerzahl* ist Begrenzt deshalB gleich anmelden unter www.straumann.de/ studentenkongress * Teilnahme ab dem 7. Studiensemester 10. Kursjubiläum: Kurs am Humanpräparat Budapest Augmentieren und implantieren fast wie am Patienten Bereits zum zehnten Mal fand Ende Februar in Budapest ein StraumannKurs an nicht fixierten Humanpräparaten statt. Zur Einstimmung wurden spektakuläre Mordfälle und letale Zwischenfälle aus der zahnmedizinischen Forensik präsentiert. Dann übten die Teilnehmer im Keller der Gerichtsmedizin unter nahezu realistischen Bedingungen Hart- und Weichgewebsaugmentationen, Sofortimplantationen und Sofortversorgungen. Der Kurs bietet einzigartige Trainingsmöglichkeiten und kollegiale Stimmung in einer wunderschönen europäischen Metropole. Der praktische Teil findet im Institut für Forensische Medizin der SemmelweisUniversität Budapest statt und geht über zwei volle Tage. Zuerst steht diesmal eine Sofortimplantation mit Sofortversorgung auf dem Programm, eine Tech­ nik, die bisher nur wenige Kursteilnehmer durchgeführt haben. Professor Dr. Dr. Karl-Andreas Schlegel, Kieferchirurg an der Universität Erlangen, fasst die Theorie zusammen: Atraumatische Extraktion, Implantat palatinal versetzt platzieren, den Raum zwischen bukkaler Lamelle und Implantat bei über zwei Millimeter Distanz mit Knochenersatzmaterial auffüllen, sonst mit Kollagen. Dann geht es im Sektionssaal an die Körperspender und hier ist Teamarbeit angesagt: Je zwei Teilnehmer operieren und assistieren im Wechsel und set­ zen das Gelernte Schritt für Schritt um. Jetzt wird deutlich, dass die Kollegen unterschiedliche Vorkenntnisse haben: Chirurgen und Vielimplantierer kom­ men früher zum Ziel als Einsteiger, doch für alle ist die Sofortimplantation eine anspruchsvolle Technik. Wie echte Patienten bieten die Humanpräparate – anders als Kunststoffmodelle – sehr individuelle Bedingungen, zum Beispiel zirkulär unterschiedliches Knochenniveau, parodontalen Knochenabbau oder apikale Befunde. Die Teilnehmer werden kompetent und intensiv betreut. Zum Erlanger Team gehören neben Professor Dr. Dr. Schlegel die Oralchirurgen Dr. Anne Bauersachs und Dr. Christian Schmitt und die Prothetiker Professor Dr. Stephan Eitner und Dr. Julia Bauer. Nach einem stimmungsvollen ungarischen Restaurantbesuch am Donnerstag steht der Freitagabend für eigene Unterneh­ mungen zur Verfügung. Ein weiterer Höhepunkt – exklusiv für die Teilnehmer des Jubiläumskurses – ist das festliche Dinner am Samstagabend. Am Samstag demonstriert der Oralchirurg und Privatdozent Dr. Hans-Joachim Nickenig (Universität Köln) Hart- und Weichgewebstechniken, die zunächst an Schweine­ ohren (Nahttechniken) und Rinderrippen (Bonesplitting) geübt werden. Nach­ mittags und am Sonntag folgen wieder Übungen am Humanpräparat, darunter Sinuslift-Operation, orale Knochenentnahme und Blockaugmentation. Am Ende steht – für 29 CE-Punkte – eine schriftliche Erfolgskontrolle. 7 P rofessor Dr. Dr. Schlegel zeigt, wo es lang geht: Die Präparation des Knochenbetts für Sofort­ implantate ist besonders anspruchsvoll. MOR E T H A N I M PL A N TS STARGET 2 | 13 63 „Der Kurs ist sehr gut organisiert, die Stadt Budapest bietet ein wunderschönes Ambiente. Die Übungsmöglichkeiten am Humanpräparat sind in Bezug auf Umfang und Qualität etwas ganz Besonderes. Hier kommt jeder Chirurg theoretisch und praktisch auf den neuesten Stand.“ Volker von Zitzewitz (Kieferchirurg, Arensburg) Filmkulissen und Forensik Bereits am zweiten Kurstag geht es zur Abwechslung hinaus in die Stadt, auf den spek­ takulären Burgberg im Stadtteil Buda. Auf dem Weg über die berühmte Kettenbrücke erläutert die Touristenführerin, warum eine große Hotelkette ihr Objekt am Donau-Ufer erst viele Jahre nach dem Erwerb umbaute: „Die meisten Budapester sind Eigentümer ihrer Stadtwohnungen. Eine betagte Filmdiva wollte ihre Wohnung partout nicht verkaufen, beharrte auf ihrem Recht und lebte noch jahrelang allein in dem riesigen Gebäude.“ Trotz solcher Verzögerungen gibt es in Budapest viele prachtvoll restaurierte Bauten, die die Stadt zu einer weltweit begehrten Filmkulisse gemacht haben. Unter dem Titel „Quincy’s Welt“ gibt Dr. Endre Felszeghy Einblick in Abgründe der Ge­ richtsmedizin. Er präsentiert eindrucksvolle Bilder von entstellten Leichen und aufsehen­ erregende Fälle mit prominenten Mördern oder Opfern, bei denen dentale Befunde zur Aufklärung beitrugen. Alltäglicher ist die Identifikation einer Leiche aus der Donau, bei der ein Implantat mit Deckschraube gefunden wurde: Ein Schweizer Zahnarzt gab schließlich über eine internationale Kooperation den entscheidenden Hinweis. „In meinem Zentrum habe ich ein breites implantologisches Spektrum, mit zirka 400 Implantaten pro Jahr. Aber für einen Einzelkämpfer wie mich kann die Routine problematisch werden. Dieser Kurs ist sehr inspirierend und erweitert definitiv Horizonte. Die Referenten sind alte Hasen, mit denen ich mich intensiv austausche. Und ich kann in Ruhe die neuesten Methoden und Instrumente testen, ohne jeden Erfolgsdruck und ohne Risiko.“ Martin Ulbrich (Oralchirurg, Bundeswehr-Sanitätszentrum Husum; war nach der Tsunami-Katastrophe in Thailand an der Identifizierung der Opfer beteiligt) Worauf es ankommt Neben den praktischen Übungen gibt es in Budapest auch hochkarätige Theorie. Klar und fundiert erläutert Professor Dr. Dr. Schlegel, worauf es ankommt, zum Beispiel bei rechtlichen Auseinandersetzungen: „Was Gutachter nach der Literatur als Erfolg werten, kann für Patienten ein Desaster sein.“ So ist ein primärstabiles Implantat mit Lektionsraum: Humanpräparate bieten nahezu realistische Bedingungen für Implantationen und Augmentationen. 3 64 STARGET 2 | 13 MOR E T H A N I M PL A N TS freiliegenden Gewindegängen in der Front sicher ein Misserfolg. Risiken lassen sich aber minimieren, zum Beispiel mit der SAC-Klassifikation des ITI. Mit diesem Werkzeug kann der Ausgangsbefund in sehr strukturierter Weise einer Risikogruppe zugeordnet wer­ den.Wer augmentiert, sollte laut Professor Dr. Dr. Schlegel die Biologie der Wundheilung verstanden haben. Zirka 14 Tage nach dem Eingriff geht die Entzündung in Proliferation über, es folgen Regeneration und Maturation. Rund 100 Tage nach einer autologen Kno­ chenaugmentation werden die Implantate gesetzt und möglichst bald belastet: „Sonst verschwindet Ihr Knochen wie Butter an der Sonne.“ Augmentationen gelingen häufiger, wenn die Transplantat-Beweglichkeit minimal und die Auflagerungsfläche maximal ist und wenn möglichst viele knöcherne Wände vorhanden sind. „Ich habe sechs Jahre implantologische Erfahrung, mit 50 bis 100 Implantaten im Jahr. Der Kurs ist durch die nicht fixierten Präparate sehr realitätsnah. Das macht wirklich Freude und gibt zusätzliche Sicherheit für die tägliche Praxis.“ Dr. Marcus Dahmen (niedergelassen in Düsseldorf) Fazit Zum 10. Mal gab es in Budapest ein hochklassiges implantologisches Update, kombi­ niert mit einem umfangreichen Trainingsprogramm. Das Besondere an dem Kurs ist die Übungsmöglichkeit an nahezu realistischen Präparaten. Bei knapp 20 Teilnehmern und sechs erfahrenen Trainern sind ein maximaler Lerneffekt und intensiver kollegialer Aus­ tausch garantiert. Die im Wortsinn filmreife Stadt bietet den idealen Rahmen: Budapest wartet bereits auf die Teilnehmer der nächsten Kurse am Humanpräparat. 7 G erichtsmedizin in Ungarn Im Kühlraum des Instituts für Medizinische Forensik der Semmelweis Universität ist Platz für 500 Leichen, jährlich werden zirka 3.000 Sektionen durchgeführt. Hintergrund für diese im internationalen Vergleich sehr hohe Zahl ist eine rechtliche Besonderheit, die aus Zeiten der Donaumonarchie stammt: Die Habsburger wollten offenbar sehr genau wissen, ob alles mit rechten Dingen zuging. Für die Übungen am Humanpräparat liegen regionale und uni­ versitätsinterne Genehmigungen vor, die strenge Auflagen in Bezug auf die Verwendung der Leichen und auch für die Anfertigung von Fotografien enthält. MOR E T H A N I M PL A N TS STARGET 2 | 13 67 Kurzinterview Intensiver Austausch und die Möglichkeit, Grenzen auszuloten Professor Dr. Stephan Eitner und Professor Dr. Dr. Karl-Andreas Schlegel Warum sind Sie an diesem Wochenende schon zum 10. Mal in Budapest? Schlegel: Das Wichtigste ist für mich der intensive Austausch. Das ist keine Einbahnstraße, das Feedback von den Teilnehmern ist auch für mich ein Gewinn. Und warum kommen die Teilnehmer? Der Kurs ist immer ausgebucht. Eitner: Dieser Kurs bietet eine einzigartige Möglichkeit, Grenzen auszutesten. Die Teilneh­ mer erfahren, wo die eigenen Stärken liegen und was in der eigenen Praxis machbar sein könnte. Außerdem bieten die Humanpräparate eine exzellente Auffrischung in Anatomie. Hier wird Knochen gesplittet, Weichgewebe manipuliert und vernäht. „Das Wichtigste ist für mich der intensive Austausch. Das ist keine Einbahnstraße, das Feedback von den Teilnehmern ist auch für mich ein Gewinn.“ Karl-Andreas Schlegel Stichwort Hart- und Weichgewebstechniken: Was hat sich im Lauf der letzten Jahre geändert? Schlegel: In diesem Jahr haben wir zum Beispiel Frontzahn-Sofortimplantationen mit So­ fortversorgung im Programm. Das ist eine Technik, die noch nicht sehr gut dokumentiert, aber im Kommen ist. Viele Kollegen haben auch noch keine Erfahrung mit Piezo-Chirurgie oder Bone-Splitting. Das können sie hier in Ruhe üben. In Zukunft werden voraussichtlich Sandwich-Techniken hinzukommen, die die sehr aufwändigen Blockaugmentationen teilweise ersetzen können. „Dieser Kurs bietet eine einzigartige Möglichkeit, Grenzen auszutesten. Die Teilnehmer erfahren, wo die eigenen Stärken liegen und was in der eigenen Praxis machbar sein könnte.“ Stephan Eitner Welche Rolle spielt der Veranstalter Straumann? Eitner: Straumann bietet uns einen optimalen Kursrahmen. Es geht um Techniken, nicht Produkte. Aber natürlich ist es für Anwender wichtig zu wissen, dass ein Implantatan­ bieter den entsprechenden fachlichen Hintergrund hat und eine gute Betreuung bieten kann. Das zeigt sich deutlich an diesem Kurs hier in Budapest. Die tolle Stadt und das sehr angenehme Umfeld runden das Ganze ab. eue Techniken kennenlernen: Neben Übungen am Humanpräparat wurden N Bonespreading (im Bild) und Nahttechniken an Tierpräparaten trainiert. 3 68 STARGET 2 | 13 MOR E T H A N I M PL A N TS ST R AUM A NN® DEN TA L I M PL A N T SYST EM STARGET 2 | 13 69 Abrechnungsfragen Vestibulum-, Mundbodenund Gingivaextensionsplastiken Vestibulumplastiken stellen ein Verfahren zur relativen Erhöhung des Alveolarfortsatzes dar. Man spricht von einer relativen Erhöhung, weil der Alveolarfortsatz selbst nicht er­ höht wird, sondern nach der Operation nur dadurch erhöht scheint, weil das umgebende Weichgewebe des Mundvorhofs oder des Mundbodens in Richtung der Kieferbasis verscho­ ben wurde. Leistungsinhalt ist somit eine Schleimhautplastik im bzw. am Mundvorhof des Ober- und/oder Unterkiefers oder am Mundboden Richtung Zunge. Vestibulumplastik in der GOZ In der GOZ befindet sich nur eine Vestibulumplastik, die GOZ 3240. Diese ist für eine Größe von ein bis zwei nebeneinanderliegenden Zähnen bzw. am zahnlosen Kieferab­ schnitt vorgesehen. Vestibulumplastik in der GOZ Geb.Nr. Leistungstext 1,0 fach € 2,3 fach € 3,5 fach € 3240 Vestibulumplastik oder Mundbodenplastik kleineren Umfangs auch Gingivaextensions­ plastik, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich, für einen Bereich bis zu zwei nebeneinander liegenden Zähnen, ggf. auch am zahnlosen Kieferabschnitt 30,93 71,15 108,27 0120 Zuschlag für die Anwendung eines Lasers bei den Leistungen nach den Nummern 2410, 3070, 3080, 3210, 3240, 4080, 4090, 4100, 4130, 4133 und 9160 22,50 Nein Nein 0510 Zuschlag 42,18 Nein Nein Bei Verwendung eines Lasers kann die GOZ 0120 neben der GOZ 3240 berechnet werden. Der Zuschlag bei Verwendung eines OP-Mikroskops (GOZ 0110) ist hier nicht ansatzfähig. Kommentar der BZÄK, Stand 09.02.2013, Auszug „Die Leistung kann sowohl der Verbesserung des Weichteillagers als eine präprothe­ tische Maßnahme dienen als auch im Rahmen anderer chirurgischer, parodontalchi­ rurgischer oder implantologischer Maßnahmen z. B. zur Verbreiterung der fixierten Gingiva erfolgen. Die Nummer ist nicht berechnungsfähig für die Beseitigung von Schleimhautbändern. Die Vornahme einer Vestibulum-/Mundbodenplastik über einen Bereich von mehr als zwei nebeneinanderliegenden Zähnen oder mehreren getrennten Operationsgebieten in einer Kieferhälfte ist nach Nummer 2675 (GOÄ) zu berechnen. Die totale Vestibulum/Mundbodenplastik ist unter Nummer 2676 (GOÄ), die submuköse Vestibulumplastik unter Nummer 2677 (GOÄ) verzeichnet.“ 70 STARGET 2 | 13 MOR E T H A N I M PL A N TS Begründung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) Die Leistung nach der Nummer 3240 beschreibt Vestibulumplastiken oder Mundboden­ plastiken kleineren Umfangs für einen Bereich von bis zu zwei nebeneinanderliegenden Zähnen oder einen vergleichbar großen Bereich am zahnlosen Kieferabschnitt. Operative Eingriffe größeren Umfangs sind nach den Nummern GOÄ Ä2675 (Kieferhälfte oder Front­ zahnbereich) oder Ä2676 (totale Mundboden- oder Vestibulumplastik) zu berechnen. Die Gingivaextensionsplastik wird wegen des vergleichbaren Aufwandes in die Leistung nach der Nummer 3240 einbezogen. Vestibulumplastiken in der GOÄ Handelt es sich bei der partiellen Vestibulum-, Mundboden- oder Gingivaextensionsplastik um einen Bereich der über die Angaben bei der GOZ 3240 hinausgeht, wird die GOÄ 2675 berechnet. Weitere Vestibulumplastiken finden sich in der GOÄ unter den Gebührenziffern 2676 und 2677. Nach § 6 (2) GOZ haben Zahnärzte auf diesen Teil der GOÄ (L IX - Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) Zugriff, da die Erbringung dieser Leistungen dem Zahnarzt berufsrechtlich gestattet sind. Vestibulumplastiken in der GOÄ Geb.Nr. Leistungstext 1,0 fach € 2,3 fach € 3,5 fach € Ä2675 Partielle Vestibulum- oder Mundbodenplas­ tik oder große Tuberplastik, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich 49,54 113,95 173,41 Ä444 Zuschlag 75,77 Nein Nein Totale Mundboden- oder Vestibulumplastik zur Formung des Prothesenlagers mit partieller Ablösung der Mundbodenmuskulatur, je Kiefer 128,23 294,93 448,81 Ä2676 Ä445 Zuschlag 128,23 Nein Nein Ä2677 Submuköse Vestibulumplastik, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich, als selbständige Leis­ tung 40,80 93,84 142,80 Ä443 Zuschlag 43,72 Nein Nein Die Vestibulumplastiken nach GOÄ 2675 und 2677 unterscheiden sich in der Größe und im Leistungsumfang. Eine Vestibulum- oder Mundbodenplastik nach GOÄ Ä2676 erstreckt sich über den gesamten Ober- und/oder Unterkiefer. Diese Gebührenziffer kann nur bei „Formung des Prothesenlagers“ als präprothetische Maßnahme berechnet werden. Diese Vorgabe zeigt deutlich, dass die Plastiken nach GOZ 3240, GOÄ 2675 und GOÄ 2677 im Rahmen der chirurgischen, parodontalen, prothetischen oder implantat-chirurgischen Behandlung berechnet werden dürfen. Weder die Gebührenziffern noch die die Begrün­ MOR E T H A N I M PL A N TS STARGET 2 | 13 71 dung des BMG enthalten Einschränkungen bezogen auf eine ausschließliche Berechen­ barkeit im Rahmen einer präprothetischen Behandlungsphase. Beispielhaft ist hier der „Kommentar zur Gebührenordnung für Zahnärzte“ von Frau Prof. Susanne Tiemann, der ausdrücklich die Vestibulumplastik nach GOÄ-Nr. 2675 auch für chirurgische Maßnah­ men zur Verbreiterung der befestigten Gingiva vorsieht. Der Ansatz der GOÄ-Nr. 2675 ist also keinesfalls auf die spätere Versorgung mit einer Prothese beschränkt. Submuköse Vestibulumplastik Das Charakteristische an dieser Technik ist, dass das Abtrennen und Verlagern der bin­ degewebigen und muskulären Weichteile von der Knochenhaut (Periost) unter einer geschlossenen Schleimhautdecke (Mukosa) erfolgt. Nur die Gebührenziffer Ä2677 enthält im Leistungstext die Bestimmung „als selbstständige Leistung“. Private Kostenträger verwechseln dabei oftmals die Begriffe „selbstständige“ und „alleinige“ Leistung. Eine selbstständige Leistung kann vollständig erbracht sein und gegebenenfalls von weiteren selbstständige Leistung – parallel oder im Anschluss – flankiert werden. Eine alleinige Leistung ist dagegen die GOÄ-Nr. 2 (Ausstellung von Wiederholungsrezepten und/oder Überweisungen und/oder Übermittlung von Befunden oder ärztlichen Anordnungen – auch mittels Fernsprecher – durch die Arzthelferin und/oder Messung von Körperzu­ ständen (z.B. Blutdruck, Temperatur) ohne Beratung, bei einer Inanspruchnahme des Arztes). Die Abrechnungsbestimmungen beinhalten die Aussage, dass diese Leistung anlässlich einer Inanspruchnahme des Arztes nicht zusammen mit anderen Gebühren berechnet werden darf. Neben den GOÄ-Ziffern 2675 – 2677 kann sowohl ein OP-Mikro­ skop, als auch ein Laserzuschlag berechnet werden, wenn diese zum Einsatz gelangen. Die Zuschläge sind je Behandlungstag nur einmal und für dieselbe Sitzung nicht neben den adäquaten zahnärztlichen Zuschlägen berechnungsfähig. Gingivaextensionsplastik Das Ziel dieser Plastik ist eine Verbreiterung der sogenannten „attached gingiva“ (fest angewachsenen Mundschleimhaut). Diese Plastik erfolgt mit einer besonderen Technik und hat nicht die örtlich begrenzte Vertiefung des Mundbodens zum Ziel, sondern eine Verbreiterung der fest angewachsenen Mundschleimhaut in Form einer Gingivaexten­ sionsplastik. In der alten GOZ wurde diese Plastik nach der GOZ 413 berechnet, im Zuge der Reform jedoch – aufgrund des vergleichbaren Aufwandes – der GOZ 3240 zugeordnet. Primäre Wundversorgung Wird das gesamte Operationsgebiet z. B. in Form eines Splitlappens präpariert, das heißt das Epithel von der periostalen Auflage getrennt, so wird dies als Splitlappentechnik be­ zeichnet. Damit ist eine besondere mukogingivalchirurgische Maßnahme vollzogen, die sich in ihrer Präparationstechnik von der eines Mukoperiostlappens deutlich unterschei­ det. Der Verordnungsgeber hat daher die langjährigen Unstimmigkeiten mit privaten 72 STARGET 2 | 13 MOR E T H A N I M PL A N TS Kostenerstattern in der GOZ 2012 in den Allgemeinen Bestimmungen von Abschnitt D, E und K, beendet. Seit Novellierung der GOZ findet sich zum Beispiel in Abschnitt K – Implantologie – folgende Definition der primären Wundversorgung: Die primäre Wundversorgung (z. B. Reinigen der Wunde, Wundverschluss ohne zusätzliche Lappenbildung, ggf. einschließlich Fixieren eines plastischen Wundverbandes) ist Bestandteil der Leistungen nach Abschnitt K und nicht gesondert berechnungsfähig. Es kommt deutlich zum Ausdruck, dass der primäre Wundverschluss ohne Lappenbildung Inhalt der chirurgischen Leistung ist, und darüber hinausgehende Maßnahmen im Weich­ gewebe zusätzlich berechnet werden können. Rechtsprechungen AG München Nach Urteil des AG München vom 28.12.2009 (Az: 231 C 29341/08) wurde die Berechen­ barkeit der GOÄ 2675 im Rahmen einer Implantation bestätigt. Der Sachverständige hatte aufgeführt, dass zum Langzeiterfolg eingebrachter Implantate befestigte Gingiva vorliegen zu habe. In vielen Patientenfällen befindet sich jedoch auf dem Kieferkamm keine ausreichende breite Zone an befestigter Gingiva. Um diese Gingiva zu verbreitern, gäbe es diverse Operationsverfahren, dieser Art die Vestibulumplastik ist. Dabei müsse es sich nicht, wie seitens der Beklagtenseite ausgeführt, um eine Vestibulumplastik nach Edlan Mechjar handeln, auch das Verlegen des vestibulären Zugangslappens nach vesti­ bulär stelle eine Vestibulumplastik dar. Nach den Ausführungen des Sachverständigen genügt es, wenn operativ eine schwierige Lappenhebung mit den damit verbundenen operativen Einzelschritten vorgenommen worden ist, damit das Implantat dann an die prothetisch richtige Stelle implantiert werden kann. AG Köln Das AG Köln urteilte am 14. Dezember 2010 (Az: 146 C 79/09), dass die Berechnung der GOÄ-Nr. 2675 in dem Behandlungsfall korrekt erfolgte: „Bezüglich der Vestibulumplas­ tik gemäß Ziffer 2675 GOÄ hat der Sachverständige in seinem Gutachten und in der Ergänzung ausgeführt, dass es sich bei dieser Position um eine Behandlungsmaßnahme handele, die im Sinne eines komplexen Weichgewebsmanagements definiert werden solle. Dazu gehöre u. a. ein so genanntes Split-Flap-Verfahren als auch die Anwendung von mukogingivalen Schwenk- oder Rotationslappen. Wenn ein solches Weichgewebe­ management im Operationsbereich erfolge, dann seien diese eigenständig erbrachten Behandlungsmaßnahmen nicht im Sinne eines einfachen Wundverschlusses zu verste­ MOR E T H A N I M PL A N TS STARGET 2 | 13 73 hen, sondern über eine eigenständige Leistungsposition, wie im vorliegenden Fall gemäß Ziffer 2675 GOÄ je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich berechenbar.“ LG Köln Im Urteil des LG Köln vom 05.02.2011 (Az.: 23 O 169/09) stellte der Sachverständige unter anderem klar, dass die Versorgung einer Vestibulumplastik auch eine Variante nach Kazanjian umfasse. Diese sieht eine separate Schnittführung vertikal vor, um eine Ablösung der Submukosa unter Schonung des Periosts im Sinne einer Untertunnelung durchzuführen. Résumé Weder in Bezug auf die Implantologie noch andere Fachgebiete weisen die in diesem Beitrag vorgestellten Gebührenziffern GOZ 3240, GOÄ 2675 und 2677 Abrechnungsbestim­ mungen auf, die die Berechnung einer Vestibulumplastik im Rahmen von nicht protheti­ schen Leistungen ausschließen. Der Gesetzgeber hat keine Einschränkungen hinsichtlich der Berechenbarkeit in der GOZ installiert. Vestibulumplastiken sind daher – mit Ausnah­ me der GOÄ 2676 – nicht nur im Rahmen von präprothetischen Maßnahmen berechenbar. Die Leistungstexte und -bestimmungen zeigen eindeutig das Gegenteil. ABRECHNUNGSSERVICE Gratis für Kunden exklusiv für Straumann-Produkte Haben Sie Abrechnungsfragen zu Straumann-Produkten? Frau Sayn beantwortet gerne Ihre Fragen beim Thema Abrechnung in den Bereichen Implantologie, Guided Surgery, Prothetik, Regeneration und Zahntechnik. Die Auskünfte sind für Sie als Straumann-Kunde kostenlos. Rufen Sie Frau Sayn an, oder senden Sie Ihre Behandlungsunterlagen zur Kontrolle. 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Ltd. 79111 Freiburg Marunouchi, Chiyoda-ku, 0122 Oslo Straumann South Korea 7 Gateway Court Tel. +49/76 14 50 10 Tokyo, 100-0005 Japan Tel. +47/23 35 44 88 (formerly: B.I. Trading Co. Port Melbourne 3207 Fax +49/76 14 50 11 49 Tel. +81/352 18 26 00 Fax +47/23 35 44 80 Ltd.) Tel. +34/902 400 979 Victoria Fax +81/352 18 26 01 Tel. +61/39 64 67 060 Finnland Fax +61/39 64 67 232 Straumann Oy Fax +34/913 449 517 1467-75, Seocho3 -Dong, Österreich/Ungarn Seocho-Gu, Seoul Kanada Straumann GmbH Austria Tel. +82/72 265 8777 Fredrikinkatu 48A 7 krs. Straumann Canada Ltd. Florido Tower Fax +82/72 265 8797 Belgien 00100 Helsinki 4145 North Service Road Floridsdorfer Hauptstr. 1 Straumann Tel. +358/96 94 28 77 Suite 303 1210 Wien Tschechische Republik Belgicastraat 3 Fax +358/96 94 06 95 Burlington/ON-L7L 6A3 Tel. +43/12 94 06 60 Straumann s.r.o. Tel. +1/905 319 29 00 Fax +43/12 94 06 66 Na Žertvách 2196 1930 Zaventem Tel. +32/27 90 10 00 Frankreich Fax +32/27 90 10 20 Straumann France 180 00 Prague 8 Fax +1/905 319 29 11 Schweden Tel. +420/284 094 650 Fax +420/284 094 659 3, rue de la Galmy – Chessy Mexiko Straumann AB Brasilien 77701 Marne-la-Vallée cedex 4 Straumann México SA de Fabriksgatan 13 Straumann Brasil Ltda Tel. +33/164 17 30 00 CV 41250 Göteborg USA Rua Funchal 263 Fax +33/164 17 30 10 Rubén Darío # 281 int. 1702 Tel. +46/31 708 75 00 Straumann USA, LLC Piso 17 Fax +46/31 708 75 29 60 Minuteman Road 04551-060 São Paulo Tel. +55/11 30 89 66 83 Großbritannien Col. Bosque de Chapultepec Andover, MA 01810 Fax +55/11 30 89 66 84 Straumann Ltd. 11580 México DF. 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