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Adolf Hitler
Kindheit und Jugend
Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 in Braunau am Inn geboren. Sein Vater Alois war
Zollbeamter, seine Mutter Klara geb. Pölzl war Hausfrau. Er hatte zwei jüngere
Geschwister, Edmund und Paula. Hitler war in der Volksschule (1.-4. Klasse) sehr gut.
„Das lächerlich leichte Lernen in der Schule gab mir soviel freie Zeit, dass mich mehr die
Sonne als das Zimmer sah.“ Er war Katholik.
Als er dann in Linz auf eine Realschule ging, wurden seine Noten schlechter, weil er
bestimmte Fächer vernachlässigte, wie z.B. Französisch, Mathematik und die
Naturwissenschaften. Er mußte die 1.Klasse wiederholen. Dieser „Lernboykott“ hatte den
Sinn, die Beamtenpläne seines Vaters zunichtezumachen, denn Hitler wollte, aufgrund
seines Talentes Maler werden. Bei der Berufsfrage war er oft anderer Meinung wie sein
Vater. „Zum ersten mal in meinem Leben wurde ich als damals noch kaum Elfjähriger in
Opposition gedrängt. So hart und entschlossen auch der Vater sein mochte in der
Durchsetzung einmal ins Auge gefaßte Pläne und Absichten, so verbohrt und
widerspenstig war auch sein Junge in der Ablehnung eines ihm nicht oder nur wenig
zusagenden Gedankens. Schwerer wurde die Frage, wenn dem Plane des Vaters ein
eigener gegenübertrat. Schon mit zwölf Jahren traf ich die Entscheidung, dass ich
Kunstmaler werden wollte. Mein Vater zweifelte an meiner Vernunft.“
Mit sechzehn Jahren half ihm eine angebliche Lungenkrankheit, die Realschule,
mittlerweile in Steyr , zu beenden. Sein Abschlußzeugnis war das, der vierten
Oberrealschulklasse.
Nach zehn Schuljahren, davon einem doppelten, auf fünf verschiedenen Schulen. Nach
seinem Schulabgang beschloß er, eine zweijährige Pause von allen „Anstrengungen“ zu
machen und wohnte bei seiner Mutter in einem Haus in Linz. Nach dieser Zeit zeichnete,
sich erstmals ab, was für ein Phantast er war, als er fest damit rechnete im Lotto zu
gewinnen. Als er nicht gewann, wurde er wütend und jähzornig.
Im Herbst 1907 versuchte sich der 18jährige bei einer Aufnahmeprüfung in der
Akademie der Bildenden Künste in Wien, Abteilung Allgemeine Malerschule.
„Ausgerüstet mit einem dicken Pack von Zeitungen hatte ich mich aufgemacht, überzeugt
davon, die Prüfung spielend leicht bestehen zu können.“ Bei der zweiten Prüfung fiel er
durch, ein Jahr danach, beim zweiten Versuch sogar schon in der ersten.
Zwischen diesen Versuchen starb seine Mutter an Krebs, Hitler war völlig am Ende, da
seine Mutter nach dem Tod seines Vaters 4 Jahre zuvor, sein letzter Zufluchtspunkt war.
Die nächsten fünf Jahre, von 1908-1913 lebte Hitler in Wien, verdiente sich Geld mit
dem Verkaufen von selbst gemalten Zeichnungen und Aquarellen. Da er davon sehr gut
leben konnte, zog er in ein Männerheim.
Flucht aus Österreich
1913 siedelte er nach München über, weil er wegen Wehrdienstflucht polizeilich gesucht
wurde. Er wollte nicht für Österreich kämpfen. Nach einiger Zeit wurde Hitler gefunden,
aber kurz darauf wurde er vom Wehrdienst befreit, weil er „zum Waffendienst untauglich,
zu schwach“ eingestuft wurde. Anschließend wurde er wieder nach München entlassen,
worauf er sich sofort bei der deutschen Armee als Kriegsfreiwilliger meldete. Als am
1.August der Kriegszustand ausgerufen wurde freute sich Hitler mit Tausenden anderen
Menschen darauf, für „sein Vaterland“ kämpfen zu dürfen.
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Der Soldat
Hitler bat König Ludwig den Dritten von Bayern, in ein bayerisches Regiment eintreten zu
dürfen; sein Gesuch wurde genehmigt. Nach neun Monaten Ausbildung und nach dem
Eid auf zwei Majestäten, Wittelsbach und Habsburg, denn er war ja immer noch
Österreicher, wurde er im Oktober 1914 mit seinem Infanterie-Regiment Nr.16 (List)
nach Flandern transportiert. Der Krieg dort wurde immer mehr vom Bewegungs- zum
Stellungs- und Zermürbungskrieg. Hitler wurde im November Gefreiter und erhielt einen
Monat darauf das Eiserne Kreuz zweiter Klasse. Er schrieb in dieser Zeit folgende Briefe:
3.Dezember 1914: 4 Tage lagen wir im schweren Kampfe und mit Stolz darf ich sagen,
unser Regiment hat sich heldenhaft geschlagen schon am ersten Tag abends hatten wir
fast alle Offiziere verloren... Am vierten Tage waren von 3600 Mann so stark war unser
Regime noch 611 Mann übrig. Aber die Engländer hatten wir geschlagen.
26.Januar 1915: Tag für Tag seit zwei Monaten zittert hier die Luft und Erde unter dem
Heulen und Krachen der Granaten, dem Platzen der Schrapfnelle( Art Kanone). Früh
beginnt das Höllenkonzert um 9 Uhr und endet um 1 Uhr Mittag um dan zwischen 3 Uhr
und 5 Uhr Nachmittag den Höhepunkt zu erreichen. 5 Uhr ist Schluß. Schaurig ist es
wenn dann in der nacht auf der ganzen Front oft der Kanonen Donner zu rollen
anfängt....Aber aus dem Ort bringt uns kein Tod und Teufel mehr hinaus.
5.Februar 1915: ...nun geht es bei uns zum Sturm. Wir kommen blitzschnell über die
Felder vor, und nach stellenweise blutigem Zweikampf werfen wir die Burschen aus
einem Graben nach dem anderen heraus. Viele heben die Hände hoch. Was sich nicht
ergibt wird niedergemacht. Graben um Graben räumen wir so... Links liegen einige
Gehöfte die sind jetzt noch besetzt und wir bekommen furchtbares Feuer. Einer nach
dem Anderen bricht von uns zusammen... Nun ist noch ein Offizier übrig... In uns kocht
die Wut. „Herr Leutnant führen sie uns zum Sturm“ schreit alles. Also dann vorwärts
durch den Wald links hinein. Auf der Straße kommen wir nicht vor. 4mal dringen wir vor
und müssen wieder zurück, von meinem ganzen Haufen bleibt nur mehr einer übrig
außer mir, endlich fällt auch der. Mir reißt ein Schuß den ganzen Rockärmel herunter
aber wie durch ein Wunder bleibe ich gesund und heil... 3 Tage kämpften wir so bis
endlich am 3ten die Engländer geworfen wurden.... Ich bin jetzt beim Stab als
Gefechtsmeldegänger. In Bezug auf Schmutz ist es da etwas besser, dafür aber auch
gefährlicher. (Schreibfehler sind Original)
In Gefechtspausen vertreibt sich Hitler die Zeit mit Malen, Zeichnen, Lesen und Gedichte
schreiben.
Im Jahr 1918 bekam Hitler erst das Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit,
danach das Eiserne Kreuz erster Klasse. Freiherr von Godin: „Als Meldegänger leistete
er sowohl im Stellungskrieg, als auch im Bewegungskrieg Vorbildliches an Kaltblütigkeit
und Schneid und war stets freiwillig bereit, Meldungen in schwierigsten lagen unter
größter Lebensgefahr durchzubringen. Ich halte Hitler würdig zur Auszeichnung mit dem
EK 1.“ Über den Gefreiten kam Hitler nie hinaus.
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Der Demagoge
(Def. (griechisch „Volksführer“): in den altgriechischen Stadtstaaten ein einflußreicher
Redner. Heute wird der Begriff negativ gebraucht: Volksführer, Hetzer)
Im August 1919 wurde Hitler zusammen mit Kameraden zu nationaler Propagandaarbeit
ins Lager Lechtfeld geschickt. Dort mußte er vor Heimkehrern aus der Gefangenschaft
reden. Von daher kamen erstmals Hitlers rhetorische Fähigkeiten zur Geltung. Ein
Vorgesetzter: „Herr Hitler ist ein geborener Volksredner, der durch seinen Fanatismus
und sein populäres Auftreten die Zuhörer unbedingt zur Aufmerksamkeit und zum
Mitdenken zwingt.“
Sein Vorgesetzter schickte seinen erfolgreichen Agitator (Agitation: die aggressive
Werbung für eine politische Gruppe oder Weltanschauung“) zu einer Versammlung der
Deutschen Arbeiter Partei (DAP). Dort traf er auf den Reichsvorsitzenden, zugleich
Mitglied der völkischen Thule-Gesellschaft, deren Richtung schon 1918 in der
Zielsetzung der Vernichtung des Judentums war. Außerdem traf er dort Rudolf Hess,
seinen späteren Gehilfen im Dritten Reich, und zwei andere Antisemiten. Ein Mitglied der
DAP: „Mensch der hat a Gosch´n, den kunnt ma braucha.“ Hitler trat im September 1919
in die DAP ein. „Hier konnte man noch arbeiten...Hier konnte noch der Inhalt, das Ziel
und der Weg bestimmt werden, was bei den beistehenden großen Parteien von Anfang
an schon wegfiel. Nach zweitägigem qualvollen Nachgrübeln und Überlegen kam ich
endlich zur Überzeugung, den Schritt zu tun. Es war der entscheidendste Entschluß
meines Lebens...So meldete ich mich als Mitglied der Deutschen Arbeiterpartei an und
erhielt einen provisorischen Mitgliedschein mit der Nummer: sieben.“ In Hitlers erster
rein politischen Rede war schon deutlich der Antisemit zu erkennen:
„Zunächst ist das Judentum unbedingt Rasse und nicht Religionsgemeinschaft...Durch
tausendjährige Inzucht, häufig vorgenommen in engstem Kreise, hat der Jude im
allgemeinen seine Rasse und ihre Eigenarten schärfer bewahrt als zahlreiche der Völker,
unter denen er lebt. Und damit ergibt sich die Tatsache, dass zwischen uns eine
nichtdeutsche fremde Rasse lebt. Nicht gewillt und auch nicht imstande, ihre
Rasseneigenarten zu opfern, ihr eigenes Fühlen, Denken und Streben zu verleugnen,
und die dennoch politische Rechte besitzen wie wir selber. Bewegt sich schon das
Gefühl des Juden im rein Materiellen, so noch mehr sein Denken und Streben... Der
Antisemitismus der Vernunft jedoch muss führen zur planmäßigen gesetzlichen
Bekämpfung und Beseitigung der Vorrechte der Juden. Sei letztes Ziel aber muss
unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu beidem ist nur fähig eine
Regierung nationaler Kraft, niemals eine Regierung nationaler Ohnmacht...“
Aus dem munteren Erzählen des Kriegsfreiwilligen war das fanatische Reden des
Demagogen geworden, ohne jede Persönlichkeit, sondern nur noch das politische Ziel in
den Augen. Genauso wie energisch und entschlossen wie in der Rede muß man sich
Hitler auch als Parteiaktivisten vorstellen. Hitler wurde mit seinen Reden bald der
führende Redner, er konnte allein die ganze Partei begeistern.
Die ersten Erfolge wurden im Winter 1919/20 sichtbar. Es gelang Hitler, eine wachsende
Zahl von Münchnern für die DAP zu interessieren. Von einer Versammlung im
Hofbräuhauskeller vor 111 Zuhörern schrieb er: „Ich sprach dreißig Minuten, und was ich
früher, ohne es irgendwie zu wissen, einfach innerlich gefühlt hatte, wurde nun durch die
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Wirklichkeit bewiesen: Ich konnte reden! Nach dreißig Minuten waren die Menschen in
dem kleinen Raum elektrisiert.“ Für Hitler war das Reden und der damit verbundene
Applaus wie eine Droge, die er immer wieder brauchte. Nach seine Reden war er immer
völlig verschwitzt und um Pfunde leichter. Joseph Goebbels, selbst einer der besten und
gefährlichsten Redner sagte über ihn: „Als Redner ein wundervoller Dreiklang zwischen
Geste, Mimik und Wort. Der geborene Aufpeitscher! Mit dem Mann kann man die Welt
erobern. Laßt ihn los, und er bringt die korrupte Republik ins Wanken.“
Hitler vertraute nicht nur seiner Ausstrahlung, er arbeitete außerdem noch an seinen
handwerklichen Mitteln. Manchmal gab ihm ein Opernsänger Sprechunterricht. Vor dem
Spiegel probte er Handstellungen und Mienenspiel.
Er arbeitete an seinem Erscheinungsbild, um soviel wie möglich unter Selbstkontrolle zu
haben, sogar seine Wutausbrüche. Eigentlich aber dachte er über die Masse, die ihm
zuhörte sehr geringschätzig: „Die Aufnahmefähigkeit der Masse ist nur sehr beschränkt,
das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergeßlichkeit groß. Aus diesem Grunde muß
eine Propagandarede volkstümlich sein, und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der
Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt.“
Die Keimzelle des Dritten Reiches
Im Februar 1920 rief die DAP zur ersten Großveranstaltung im Festsaal des
Hofbräuhauses auf. Im Verlauf des Abends verlaß Hitler das Parteiprogramm der DAP,
in 25 Punkten, von denen sich vier auf Juden beziehen. Einige Tage nach dem Parteitag
setzte sich die DAP ihrem Namen das Wort „nationalsozialistisch“ voran, hieß also von
da an Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Mit seinem Widerstand
gegen jede kleine Entscheidung erwies sich Hitler schon bald als Machtmensch. Noch
ließ er aber anderen die Vormachtstellung in der Partei, und begnügte sich mit dem
Propagandaposten.
Einen Monat später gab es einen großen Putsch der Rechtsradikalen in München, der
auch gelang, im Gegensatz zu Berlin, wo ein Putsch niedergeschlagen wurde. Es gab in
München also einen Machtwechsel und immer häufiger hörten Münchner den Namen
Adolf Hitler, aber nicht nur sie. Im April entstand in Rosenheim die erste Ortsgruppe der
NSDAP außerhalb Münchens. Hitlers Ziele waren vor allem die Bekämpfung des
Versailler Vertrags und der Juden. Die Juden waren seiner Meinung nach an allem
Unglück schuld: „Juden - Die Macher am Weltkrieg - Die Macher der deutschen
Niederlage - Die Macher der Revolution - Die Macher des Waffenstillstandes - Die
Macher des Friedensvertrags.“ Der besessene Redner, der mittlerweile schon Säle füllte,
war innerhalb seiner Partei wie ein adoptierter Junge, mit dem sein Adoptivvater nicht
mehr zurecht kommt. Und so stellte sich die Machtfrage in der Partei ein zweites Mal,
diesmal endgültig. Hitler konnte nicht mehr lange jemanden über sich haben. Im Juli
1921 brach der Streit öffentlich aus, als Hitler demonstrativ aus der Partei austrat, als
gegen seinen Willen eine Entscheidung gefällt wurde. Den Wiedereintritt machte er von
folgenden Forderungen abhängig: „Der derzeitige Ausschuß der Partei legt seine Ämter
nieder, bei der Neuwahl desselben fordere ich den Posten des 1. Vorsitzenden mit
diktatorischer Machtbefugnis...Für die Partei kann es niemals einen Zusammenschluß
mit denjenigen geben, die mit uns in Verbindung treten wollen, sondern nur deren
Anschluß...“ Die Parteispitze kapitulierte sofort ohne Widerrede: „Der Ausschuß ist
bereit, in Anerkennung ihres ungeheuren Wissens, Ihrer, mit seltener Aufopferung und
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nur ehrenamtlich geleisteten Verdienste für das Gedeihen der Bewegung, Ihrer seltenen
Rednergabe, Ihnen diktatorische Machtbefugnisse einzuräumen und begrüßt es auf das
freudigste, wenn Sie nach ihrem Wiedereintritt die Stelle des Vorsitzenden übernehmen.“
22 Monate nach dem Eintritt in die DAP besaß er soviel Macht, wie kein anderer
Parteichef in Deutschland, obwohl die Mitgliederzahl der DAP weit geringer war, als die
der großen Parteien.
In der Partei war nun ein regelrechter Führerkult (Die Bezeichnung „Führer“ für Hitler
taucht das erstemal am 4.August 1921 in der parteieigenen Zeitung auf). Ein Jahr nach
der Einrichtung dieser „innenparteilichen Diktatur“ beschreibt Rudolf Heß Hitler so: „Der
Glaube an die Reinheit der eigenen Sache und an den unendlichen Sieg, eine unbändige
Willenskraft geben ihm die Macht der hinreißenden Rede, die die Massen ihm zujubeln
läßt...Er selbst hat nichts mit der Masse gemein, ist ganz Persönlichkeit, wie jeder
Große. Wenn die Not es gebietet, scheut er auch nicht davor zurück, Blut zu vergießen.
Große Fragen werden immer durch Eisen und Blut entschieden...Er hat einzig und allein
vor Augen, sein Ziel zu erreichen, stampft er dabei auch über seine nächsten Freunde
hinweg...Noch wissen wir nicht, wann er rettend eingreift, der Mann. Aber dass er
kommt, fühlen Millionen.“
Auch die Hakenkreuzfahne war zum großen Teil Hitlers Schöpfung. Die Farben Rot und
Weiß, zusammen mit dem Hakenkreuz deutet er so: „Nicht nur, dass durch die einzigen,
von uns allen heißgeliebten Farben, die einst dem deutschen Volk so viel Ehre errungen
hatten, unsere Ehrfurcht vor der Vergangenheit bezeugt wird, sie (die Symbolik) war
auch die beste Verkörperung des Wollens der Bewegung. Als nationale Sozialisten
sehen wir in unserer Flagge unser Programm. Im Rot sehen wir den sozialen Gedanken
der Bewegung, im Weiß den nationalistischen, im Hakenkreuz die Mission des Kampfes
für den Sieg der arischen Menschen...“
Am 8. November „überfiel“ Hitler mit mehreren Bewaffneten eine Versammlung zum
fünften Jahrestag der Revolution von 1918. Hitler schrie: „Die nationale Revolution ist
ausgebrochen. Die bayerische Regierung ist abgesetzt, eine provisorische
Reichsregierung wird gebildet.“ Hitler „einigte“ sich mit dem Triumvirat, dass er die
Reichsregierung darstellen, und General von Ludendorff die nationale Armee führen
sollte. Diese „Einigung“ aber wurde von der Regierung als ungültig erklärt, weil sie
erzwungen worden war. Die Regierung blieb, wie sie war. Hitler und die anderen
Nationalsozialisten wollten dann jedoch die Regierung mit einer Demonstration doch
noch kippen, die allerdings ein gewaltsames Ende in einer Schießerei mit siebzehn
Toten endete. Die NSDAP wurde daraufhin verboten.
Hitler wurde dann verhaftet und wartete in der Festung Landsberg auf seinen Prozeß
wegen Hochverrats. Beim Verfahren im Februar und März 1924 vor dem Volksgericht in
München genossen die Angeklagten sehr viel Schonung, und konnten sich vor Gericht
sehr viel erlauben. So wurde Hitler nur zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, Ludendorff
wurde sogar freigesprochen. Hitler beschloß, da es in der NSDAP chaotisch zuging, sein
Führeramt bis zu seiner Entlassung niederzulegen. Der zweite Grund, warum er keine
Zeit für die „Fernführung“ der NSDAP hatte war, dass er in dieser Zeit mit seinem Buch
„Mein Kampf“ begonnen hatte. Sein Buch fordert erneut sehr oft den Kampf gegen die
Juden, da überzeugt war, der Menschheit und auch Gott damit einen großen Dienst zu
tun. Zitat: „...Dann kann der Jude in jeder Form seinen Einzug halten, und dieser Meister
der internationalen Giftmischerei und Rassenverderbnis wird dann nicht eher ruhen, als
bis er ein solches Volk restlos entwurzelt und damit verdorben hat. Das Ende ist dann
der Verlust eines bestimmten einheitlichen Rassenwertes und damit der endgültige
Verfall.“ Schon in „Mein Kampf“ stellte er immer den blutreinen Arier gegen den
blutsaugenden Juden; in seinen Reden geschah das gleiche: „Das jüdische Volk kann
mangels eigener produktive Fähigkeiten einen Staatsbau räumlich empfundener Art nicht
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durchführen, sondern braucht als Unterlage seiner eigenen Existenz die Arbeit und
schöpferischen Tätigkeiten anderer Nationen. Die Existenz der Juden selbst wird damit
zu einer parasitären innerhalb des Lebens anderer Völker.“
Weil Hitler eine Möglichkeit zur vorzeitigen Entlassung gegeben wurde, zeigte er sich von
seiner besten Seite, und wurde dann tatsächlich schon nach neun Monaten auf
Bewährung aus der Haft entlassen. Der Gefängnisdirektor Leybold: „Hitler zeigt sich als
ein Mann der Ordnung und der Disziplin...Er ist genügsam, bescheiden und gefällig.
Macht keinerlei Ansprüche, ist ruhig und verständig, ernst und ohne jede Ausfälligkeit,
peinlich bemüht, sich den Einschränkungen des Strafvollzugs zu fügen. Er raucht nicht,
trinkt nicht und ist sehr kameradschaftlich.“ Kurz darauf, am 27.Februar 1925 wurde die
NSDAP wieder erlaubt und neu gegründet. Die Partei war aber sehr
zusammengeschmolzen und erreichte bei der Reichstagswahl nur vierzehn Sitze. Am
9.März erhielt Hitler in sechs Gliedstaaten absolutes Redeverbot, weil seine hetzerischen
Reden nicht mehr geduldet wurden. Hitler war also seiner wichtigsten Waffe beraubt. Am
30.April wurde er aus der österreichischen Staatsbürgerschaft entlassen. Er war also nur
noch Deutscher.
Bei erneuten Reichstagswahlen erhielt die NSDAP nur noch zwölf Sitze. Doch Ende
1929 begann mit dem New Yorker Börsenkrach die Weltwirtschaftskrise. Die NSDAP
bekam sehr viele Stimmen von Unzufriedenen, Verzweifelten und Protestwählern, und so
kamen sie bei der Reichstagswahl am 14.September 1930 zu 18.3 % der Stimmen, was
107 Sitze im Reichstag bedeutete.
Hitler sagte zu diesem Erfolg: „Im Prinzip sind wir keine parlamentarische Partei, denn
damit stünden wir im Widerspruch zu unserer ganzen Auffassung...Und so ist der Sieg,
den wir gerade errungen haben nichts anderes als der Gewinn einer neuen Waffe für
unsern Kampf. Wir kämpften nicht um Parlamentssitze der Parlamentssitze willen,
sonder um eines Tages das deutsche Volk befreien zu können.“ Die Partei Hitlers war
also erstmals ein Faktor in Deutschland geworden. Auch bei den Landtagswahlen war
die Hitlerpartei sehr überzeugend, und es waren Ergebnisse von 25 - 40 % vorhanden.
Innerhalb eines Jahres verdreifachte sich die Zahl der Mitglieder der NSDAP fast.
Aufgrund wachsender Arbeitslosigkeit gab es immer mehr, die vor der Demokratie
flüchteten, und die NSDAP wählten (In Mecklenburg - Schwerin erhielten sie 49.9 % der
Stimmen). Die Hitler - Gegner brachten keine vernünftige Regierung mehr zusammen,
und die NSDAP verdoppelte ihre Mitglieder erneut, auf mittlerweile 1.5 Millionen. Die
wachsende Begeisterung für die Rechtsradikalen war auch bei den nächsten
Reichstagswahlen deutlich sichtbar. Die NSDAP erhielt am 31.Juli 1932 37.4% aller
Stimmen (13.7 Mio. Wähler). Sie war damit mit 230 von 608 Abgeordneten die mit
großem Abstand vor der SPD stärkste Partei in Deutschland. Die Partei Adolf Hitlers
hatte also innerhalb von 4 Jahren 13 Millionen neue Wähler gewonnen!!!
Hitlers Kommentare zur „Machtübernahme“:
„Die große Zeit der Entscheidung ist nunmehr gekommen...Vor 13 Jahren wurden wir
Nationalsozialisten verspottet und verhöhnt - heute ist unsren Gegnern das Lachen
vergangen.“ (20.Juli 1932)
„Warum sollte ich auf Berlin marschieren? Ich bin doch schon dort! Die Frage ist nicht,
wer auf Berlin marschieren wird, sondern vielmehr, wer aus Berlin herausmarschieren
wird.“
(16. August 1932)
„Ich verliere nicht die Nerven. Mein Wille ist unerschütterlich, und mein Atem ist länger
als der Atem als der Atem meiner Gegner.“ (1.September 1932)
„Wenn wir einmal die Macht bekommen, dann werden wir sie, so wahr uns Gott helfe,
behalten. Wegnehmen lassen wir sie uns dann nicht mehr.“ (17.Oktober 1932)
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Im März 1932 folgte allerdings ein Rückschlag, als Hitler bei der Wahl zum
Reichspräsident mit 13,4 Mio. zu 19,4 Mio. Stimmen gegen den doppelt so alten
Hindenburg verlor.
Doch dann wurde Hitler am 30.Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt. Diese
Ernennung löst unter den Nationalsozialisten einen Freudentaumel aus. Damit war das
dritte Reich angebrochen. Hitlers ehemaliger „Kollege“ sagte dazu: „Sie haben durch die
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler unser heiliges deutsches Vaterland einem der
größten Demagogen aller Zeiten ausgeliefert. Ich prophezeie ihnen feierlich, dass dieser
unselige Mann unser Reich in den Abgrund stürzen und unsere Nation in unfaßbares
Elend bringen wird.“ Die Zeit zeigte, wie recht er mit dieser Aussage hatte!!!!
Der Staatsmann
Einer der wichtigsten Teile von Hitlers Regierung war das Radio, über das er immer
wieder gegen Kommunisten, Juden und gegnerische Parteien hetzte, und für seine
Partei Propaganda machte. Diese Werbung war auch bald sehr erfolgreich, und führte
dazu, dass sich alle Parteien zurückzogen.
Im Jahr 1933 begannen Hitler und seine Partei mit der „Endlösung der Juden“, also die
völlige Ausrottung dieser „Rasse“. Auf den Boykott jüdischer Geschäfte folgte schon bald
der Verbot gegenüber Juden, Beamte zu sein. Kurz darauf wurde den Juden das
Betreten öffentlicher Anlagen verboten; sie wurden völlig von der Gesellschaft
abgegrenzt. Der vorläufige Höhepunkt war die Reichskristallnacht am 8./9. November
1938.
Am 2. August 1934 nahm Hitlers Macht weiter zu, als der Reichspräsident Hindenburg
starb. Die Reichswehr wurde auf Hitler vereidigt, er hatte die alleinige Kontrolle über sie.
Kurz darauf lernte Hitler seine spätere Frau Eva Braun kennen: „Sie ist die einzige Frau
in meinem Leben und wenn ich mich nach dem Krieg nach Linz zurückziehe, wird sie
meine Frau.“
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Am 1. September begann der zweite Weltkrieg mit dem Angriff Deutschlands auf Polen,
worauf England und Frankreich Deutschland den Krieg erklärten. Hitler: „Es ist ein
unabänderlicher Entschluß, den Weg der Gewalt zu gehen, um die Erhaltung der
Volksmasse und deren Vermehrung zu sichern. Somit handele es sich um das Problem
des Raumes...der hierfür notwendige Raum könne nur in Europa gesucht werden. Es
handele sich nicht um die Gewinnung von Menschen, sondern von landwirtschaftlich
nutzbarem Raum.“
Zwei Monate später gab es ein Bombenattentat auf Hitler durch Georg Elser. Hitler war
nicht mehr anwesend als die Bombe explodiert. Währenddessen führte auch Rußland
Krieg mit Deutschland. Kurz darauf auch die USA. Am 13.Oktober 1943 erklärte auch
das bis dahin Verbündete Italien Deutschland den Krieg. Am 20.Juli 1944 gab es erneut
ein Bombenattentat auf Hitler, diesmal durch Oberst Stauffenberg, doch Hitler wurde nur
sehr leicht verletzt. Im Krieg verlief es für ihn jedoch nicht so glücklich, und Deutschland
verlor sehr viele Schlachten und Soldaten. Am 29.April 1945 diktierte Adolf Hitler sein
Testament im Bunker der Reichskanzlei und heiratete am selben Tag Eva Braun. Doch
bereits am nächsten Tag begingen beide Selbstmord, Hitlers Nachfolger wurde
Großadmiral Dönitz. Nach Hitlers Tod war kurz darauf auch der Krieg zu Ende, als Berlin
am 2.Mai 1945 kapituliert. Adolf Hitler mußte den von ihm selbst produzierten Untergang
seines „geliebten Heimatlandes“ nicht mehr erleben.
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