Die Anatomie des menschlichen Herzens und das Herz-Kreislauf-System erstellt von: Mag. Lisa Andrea Zisser, BG/BRG Weiz Fachbezug: Biologie und Umweltkunde Schulstufe: 9. Schulstufe Zeitaufwand: 2 Stunden Techn. Voraussetzungen: Computer oder Tablet Vorwissen: Material kann sowohl zur Vertiefung als auch zur Erarbeitung des Themas genutzt werden verwendete Links: Video Herzanatomie: http://bgweiz.at/cms/files/videos/Herzanatomie_YouTube.mp4 Video Puls: http://bgweiz.at/cms/files/videos/Puls_YouTube.mp4 Zuordnung Herzanatomie: http://LearningApps.org/display?v=phvu3rv6a17 Wortgitter Begriffe Herz/Kreislauf: https://learningapps.org/display?v=p6iajc09a17 Lückentext Sinusknoten: https://learningapps.org/display?v=p97yk91on17 Lisa Zisser und Lorena Frieß Ablauf 1. Erfassen wichtiger Informationen: Die SchülerInnen lesen sich in Einzelarbeit die Informationsseiten (Anatomie des menschlichen Herzens und das Herz-Kreislauf-System) durch und markieren im Text wichtige Informationen. Die Inhalte sollen dabei auch in Form einer MindMap notiert werden. Hierbei sollen die SchülerInnen einen ersten Schritt auf das Thema zugehen. 2. Video Herzanatomie Die SchülerInnen sehen sich das Lehrvideo zum Sezieren eines Rinderherzens an (3:42min). Im Video werden Informationen zur Anatomie des Herzens gegeben, wie auch wichtige Sezierhinweise. 3. Zuordnung Fachbegriffe Herzanatomie Die SchülerInnen nehmen eine Zuordnung von Fachbegriffen zur Herzanatomie vor (erstellt mit learningapps.org). Die Informationsseiten können hierbei, wenn nötig, als Hilfsmittel verwendet werden. 4. Video Puls Die SchülerInnen sehen sich das Lehrvideo zur Pulsmessung an (2:55min). Im Video werden Informationen zum Thema Puls und Blutdruck gegeben, ebenfalls werden die beeinflussenden Faktoren genannt. Auch werden unterschiedliche Messverfahren vorgestellt. 5. Lückentext Sinusknoten Die SchülerInnen bearbeiten einen Lückentext zum Thema Sinusknoten und Herzfrequenz. Als Wissensgrundlage dient hierbei der Informationstext. 6. Wortgitter Begriffe Herz/Kreislauf Die SchülerInnen suchen in einem Wortgitter nach wichtigen Begriffen, die sie im Zuge ihrer Arbeit kennengelernt haben (erstellt mit learningapps.org). Dies dient der Festigung neu erworbener Fachbegriffe und wichtiger Schlagwörter im Zusammenhang mit dem Thema. 7. Placemat (Abschluss) Zum Abschluss sortieren und sammeln die SchülerInnen ihr neu erworbenes Wissen in Form der Placemat-Methode in Gruppen von vier SuS. Die Vorlage hierfür von der Lehrkraft bereitgestellt (mind. A3). Lisa Zisser und Lorena Frieß Arbeitsaufträge „Die Anatomie des menschlichen Herzens und das Herz-Kreislauf-System“ Bearbeite die folgenden Arbeitsaufträge der Reihe nach. 1) Lies dir die drei Informationsseiten zum Thema Herz und Kreislauf sorgfältig durch. Unterstreiche während des Lesens wichtige Begriffe und Informationen. Lege in deinem Heft auch eine MindMap an, die die relevanten Inhalte veranschaulicht. 2) Schau dir nun den Informationsfilm zur Herzanatomie an. Der Film zeigt dir wichtige anatomische Strukturen eines Rinderherzens und beinhaltet auch Sezier-Tipps. 3) Wenn du dir den Film zur Herzanatomie angesehen hast, ordnest du der Abbildung eines Herzens Begriffe richtig zu. 4) Nun kannst du dir einen Film zum Thema Puls und Pulsmessung ansehen. In diesem Film werden dir unterschiedliche Möglichkeiten der Puls- und Blutdruckmessung vorgestellt und erklärt, wovon die Vitalfunktionen beeinflusst und wie sie gesteuert werden. 5) Wenn du dir den Film zur Pulsmessung angesehen hast, füllst du den Lückentext zum Thema Sinusknoten aus. (TIPP: Nütze die Informationsseiten als Hilfestellung!) 6) Nachdem du nun schon sehr viel über das Herz und das Herz-KreislaufSystem erfahren hast, kannst du im Wortgitter sicher alle Begriffe finden, die mit dem Thema zu tun haben. 7) Suche nun drei weitere SchülerInnen, die bereits alle anderen Aufträge erfüllt haben, und führen mit ihnen ein Placemat durch. Die Vorlage hierfür findest du bei deiner/deinem LehrerIn. Arbeitet sorgfältig und nutzt die Gelegenheit, um Unklarheiten zu besprechen. Lisa Zisser und Lorena Frieß Informationen zur Anatomie des Herzens und zum Herz-Kreislauf-System Die Anatomie des menschlichen Herzens und das Herz-Kreislauf-System Das menschliche Herz ist ein sehr kräftiger (Hohl-)Muskel, der überwiegend aus Herzmuskel besteht, und unermüdlich jeden Tag rund 7000 Liter Blut durch den Körper befördert. In der Minute wird also circa das gesamte Blutvolumen des Körpers einmal durch das Herz befördert. Seine hohe Effektivität hat das Herz seiner speziellen Anatomie zu verdanken, die wir im Folgenden genauer betrachten. Das Herz lässt sich hinter dem Sternum, dem Brustbein, lokalisieren. Bei einer ungefähren Größe einer geballten Faust wird es in vier Herzkammern untergliedert. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen der linken und der rechten Herzhälfte, die durch die Herzscheidewand getrennt sind. Der Herzmuskel selbst wird von den Herzkranzgefäßen mit Blut versorgt. Balle deine Hand zu einer Faust, um erahnen zu können, wie „klein“ dein Herz eigentlich ist, obwohl es täglich einen riesigen Kraftakt meistert. Die Größe ist geschlechtsabhängig. Die vier Herzkammern lassen sich wiederum in zwei kleinere Vor- und zwei größere Hauptkammern unterteilen. Die rechte und linke Vorkammer des Herzens, auch Atrien genannt, sind von einer relativ dünnen Wand umgeben. Hier sammelt sich das Blut, das aus dem Körper- bzw. dem Lungenkreislauf zurückkommt. Das menschliche Herz-Kreislauf-System lässt sich in Körper- und Lungenkreislauf unterteilen. Um den Rückfluss des Blutes zu verhindern, muss das Blut aus den Atrien die Segelklappen passieren. Hierbei unterscheiden wir zwischen der Mitralklappe, die das linke Atrium mit der linken Hauptkammer verbindet und zwei Segel besitzt, und der Trikuspidalklappe, die das rechte Atrium mit der rechten Hauptkammer verbindet und drei Segel besitzt. Zum Zeitpunkt der Entspannung aller Herzkammern kann der Großteil des Blutes aus den Atrien in die beiden Ventrikel, die großen Herzkammern, fließen. Bevor sich die Ventrikel im Zuge des Herzschlages kontrahieren, wird auch das restliche Blut aus den Atrien in die Ventrikel gepresst. Die Ventrikel sind von deutlich dickeren Wänden umschlossen, wodurch Lisa Zisser und Lorena Frieß eine kraftvollere Kontraktion ermöglicht wird als bei den Atrien. Der linke Ventrikel kontrahiert am stärksten und versorgt so den Körperkreislauf mit den Organen mit ausreichend Blut. Unabhängig von der unterschiedlichen Kontraktionskraft des linken und rechten Ventrikels wird letztendlich dieselbe Menge an Blut durchgepumpt. Aus dem rechten Ventrikel fließt sauerstoffarmes Blut über die Lungenarterie zur Lunge. Um beim Verlassen des Ventrikels einen Rückfluss zu vermeiden, besitzen wir zwischen den Ventrikeln und den nach außen mündenden Gefäßen sogenannte Taschenklappen. Hierbei unterscheiden wir zwischen der Pulmonalklappe, zur Lungenvene, und der Aortenklappe, zur Aorta. Vorbei an der Taschenklappe des rechten Ventrikels gelangt das Blut in die Lungenarterie. Arterien führen Blut vom Herzen weg, Venen wieder zurück. Da wir zwei Lungenflügel besitzen, teilt sich dieses große Gefäß in zwei Äste. Nachdem das Blut in den Lungenflügeln mit Sauerstoff angereichert wurde, fließt es über die Lungenvenen in das linke Atrium zurück, vorbei an der Segelklappe, in den linken Ventrikel. Von hier aus wird das Blut durch eine Kontraktion an der linken Taschenklappe vorbeigepresst, um so in die Aorta zu gelangen. Diese große Gefäß, auch Hauptschlagader genannt, teilt sich in viele kleinere Gefäße auf, um so den Körper mit sauerstoffreichem Blut versorgen zu können. Ist der Sauerstoff verbraucht, gelangt das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf über die untere oder die obere Hohlvene, je nachdem, ob das Blut aus dem Kopf- oder dem unteren Körperbereich Das menschliche Herz-Kreislauf-System im Überblick (http://kompression.urgo.com/260-das-venensystem-als-teildes-herz-kreislauf-systems) retour kommt, vorbei an der Segelklappe wieder in das linke Atrium. Schlägt Blut durch eine defekte Herzklappe zurück, werden Herzgeräusche hörbar, die auf Anomalien hindeuten. Im Herzzyklus – dem rhythmischen An- und Entspannen des Herzmuskels – differenzieren wir zwischen der Systole (Kontraktionsphase) und der Diastole (Erschlaffungsphase). Ein Lisa Zisser und Lorena Frieß Zyklus dauert rund 8 Sekunden. Je nachdem, wie hoch die Herzschlagfrequenz (Anzahl der Schläge pro Minute) und das Herzschlagvolumen (Menge an Blut, die im Zuge einer Kontraktion aus dem Ventrikel gepumpt wird) sind, lässt sich ein Herzminutenvolumen errechnen, das wiederum die Blutvolumenkapazität des Herzens pro Minute darstellt. Der Herzschlag des Menschen unterliegt einer sogenannten Autorhythmie. Unser Herzschlag funktioniert also ganz ohne Signale vom Nervensystem. Gesteuert wird die Herzfrequenz vom Sinusknoten, der wie ein natürlicher Herzschrittmacher wirkt. Dieser sendet elektrische Impulse aus, die die Kontraktion des Herzens steuern und so einen rhythmischen Herzschlag ermöglichen. Beim Erwachsenen schlägt das Herz im Ruhezustand des Körpers rund 70 Mal. Hierfür erzeugt der Sinusknoten ein elektrisches Signal, das sich über die beiden Atrienwände ausbreitet und die Kontraktion der Vorhöfe herbeiführt. Danach gelangt das Signal an den AV-Knoten (auch Vorhofknoten), wo der elektrische Impuls verzögert wird, um die Ventrikel vollständig entleeren zu können und dann in die Ventrikelwände weiter zu fließen. Über die His-Bündel kann das Signal bis in die Herzspitze gelangen, ehe es über die Purkinje-Fasern die gesamte Ventrikelwand durchströmt. Fällt der Sinusknoten aufgrund einer Fehlfunktion aus, kann der Vorhofknoten seine Funktion in einer deutlich geringeren Frequenz übernehmen. Das EKG (Elektrokardiogramm) zeichnet die elektrische Reizleitung währende des Herzschlages auf. Die entstehende Kurve gibt Aufschluss, ob die Reizweiterleitung im Herzen einwandfrei abläuft. Beeinflusst werden die Tätigkeit des Sinusknotens und damit die Aussendung der elektrischen Impulse an das Herz durch mehrere Faktoren. Hierzu zählen die Nervenfasern des Sympathicus, die die Herzfrequenz erhöhen, und die Nervenfasern des Parasympathicus, die zur Verlangsamung der Frequenz führen. Auch Hormone, wie bsw. das von der Nebenniere ausgeschiedene Adrenalin, erhöhen die Herzfrequenz. Ein Körpertemperaturanstieg von nur 1°C steigert die Herzfrequenz um rund 10 Schläge pro Minute, weshalb der Puls bei Fieber erhöht ist. Letztendlich lässt auch körperliche Ertüchtigung, wie Sport oder andere Anstrengungen, die Herzfrequenz steigen. Säuglinge haben einen deutlich höheren Puls als Erwachsene (Säuglinge 120 Schläge/min; Erwachsener 60-80 Schläge/min). Im Alter steigt er wieder leicht an (Senioren: 80-85 Schläge/min). Bei aktiven Sportlern kann der Ruhepuls verringert sein. Lisa Zisser und Lorena Frieß Online-Übungen 1) Zuordnung Herz Begriffe Weblink: http://LearningApps.org/display?v=phvu3rv6a17 Vollbild-Link: http://LearningApps.org/watch?v=phvu3rv6a17 2) Wortgitter Weblink: http://LearningApps.org/display?v=p6iajc09a17 Vollbild-Link: http://LearningApps.org/watch?v=p6iajc09a17 3) Lückentext Weblink: http://LearningApps.org/display?v=p97yk91on17 Vollbild-Link: http://LearningApps.org/watch?v=p97yk91on17 Lisa Zisser und Lorena Frieß Vorlage Placemat Lisa Zisser und Lorena Frieß