Teilchenphysik Lehrerprogramm - Mai 2016 European Organisation for Nuclear Research „Magic is not happening at CERN, magic is explained at CERN“ - Tom Hanks Kristof Schmieden EP Department [email protected] Vorwort Verständnis der Bausteine unseres Universums • 120 Jahre Forschung im Bereich Teilchenphysik • in 3 Stunden .... • Fokus auf: • Wichtigen Konzepte / Ideen • Hinarbeiten auf den aktuellen Stand der Forschung • In etwa in historischer Abfolge Kristof Schmieden 2 Von meiner Seite aus Fragen! Fragen! Fragen! Immer & jederzeit Immer & jederzeit Immer & jederzeit Wünsche für folgende Stunden Feedback! Direkt: interessant / langweilig & Am Ende Kristof Schmieden 3 Was ist elementar? Kristof Schmieden 4 Der Beginn der Teilchenphysik • Die Entdeckung des Elektrons 1897: Thompson / Wiechert • Kathodenstrahlen: Bestimmung von e/m • Unabhängig von Kathodenmaterial / Restgas • Negativ geladen Historische Kathodenstrahlröhre Kristof Schmieden 5 Der Beginn der Teilchenphysik • Die Entdeckung des Elektrons 1897: Thompson / Wiechert • Kathodenstrahlen: Bestimmung von e/m • Unabhängig von Kathodenmaterial / Restgas • Negativ geladen Historische Kathodenstrahlröhre • Zeeman Effekt: •Aufspaltung von Spektrallinien im Magnetfeld • Erklärung mittels Elektronen • (Spin erst viel später eingeführt) Kristof Schmieden 5 Der Beginn der Teilchenphysik • Die Entdeckung des Elektrons 1897: Thompson / Wiechert • Kathodenstrahlen: Bestimmung von e/m • Unabhängig von Kathodenmaterial / Restgas • Negativ geladen Historische Kathodenstrahlröhre • Zeeman Effekt: •Aufspaltung von Spektrallinien im Magnetfeld • Erklärung mittels Elektronen • (Spin erst viel später eingeführt) 1896: Zeeman (Beobachtung) 1899: Lorentz (Erklärung) Kristof Schmieden 5 Bestimmung der Elementarladung • Millikan Versuch 1910: Millikan / Fletcher [2] e = 1,6 ·10-19 C Kristof Schmieden 6 Atommodelle ~ 1900 • Thomson: „Rosinenkuchen“-Modell • Elektronen in homogene, pos. geladene Masse eingebettet Kristof Schmieden 7 Rutherford Experiment 1909: Geiger / Marsden / Rutherford • Atom hauptsächlich leer! • Fast alle Masse & Ladung in kleinem Bereich konzentriert [2] • Abschätzung Größe des Atomkerns: ~10-3 * Atomdurchmesser = ~10-14m Kristof Schmieden 8 Atommodelle - 1913 • Thomson: „Rosinenkuchen“-Modell • Elektronen in homogene, pos. geladene Masse eingebettet 1900 • Rutherford: Masse und positive Ladung im Kern konzentriert, 1911 Elektronenwolke Kristof Schmieden 9 Hohlraumstrahlung Quanten - Hohlraumstrahlung Ein “Hohlraum” absorbiert die einfallende Max Strahlung völlig und sendet diese Energie als thermische Strahlung wieder aus: Planck:1900 [4] “Hohlraumspektrum” = f(ν,T) • Schwarzkörperstrahlung erst erklärbar durch Einführung von Energie-Quanten • Oszillatoren in den Wänden können nur Energiepakete ε=hν durchschnittliche Energie der Oszillatoren (proportional zur Temperatur?) Ok für ‘kleine’ Frequenzen (Jeans law) Emissionsspektrum • Plancksche Strahlungsgesetzt: E(⌫, T ) = <E> h⌫ e(h⌫/kT ) 1 • neue fundamentale Konstante: h Kristof Schmieden 10 Quanten - Photoelektrischer Effekt • Auslösung von Elektronen aus Metalloberflächen bei Lichteinfall: Einstein: 1905 • Energie der Elektronen unabhängig von Lichtintensität! • Nicht erklärbar mit dem klassischen Bild einer elektromagnetischen Welle! • Erklärung durch Interaktion von Lichtquanten mit Elektronen: • „Ein Lichtquant gibt alle seine Energie an ein Elektron ab“ e Emax = h⌫ Kristof Schmieden WA 11 Elementare Teilchen - 1905 • Elektron • Licht-Quant Kristof Schmieden 12 Quanten - und die Spektrallinien TEILCHEN 1913 J. J. Balmer (1885) analysiert das Emissionsspektrum von Wasserstoff Balmer: 1885 Balmer’s empirische Formel: von Wasserstoff bekannt, jedoch nicht verstanden • Spektrallinien Niels Bohr besucht Rutherford im Jahr 1913 Anwendung der Planck’schen Quantenhypothese im Atom ! • Problem mit Rutherfords Atommodell: • Elektronen umkreisen Kern • Wenn der Drehimpuls quantisiert ist: • → bewegte Ladung → Abstrahlung elektromagnetischer Wellen stabil? • Wieso ist Atomdann • Elektronen ‘strahlen’ nur bei Übergängen • Photonen-Energie = Energiedifferenz zwischen n-Niveaus Kristof Schmieden 13 Quanten - und die Spektrallinien TEILCHEN 1913 J. J. Balmer (1885) analysiert das Emissionsspektrum von Wasserstoff Balmer: 1885 Balmer’s empirische Formel: von Wasserstoff bekannt, jedoch nicht verstanden • Spektrallinien Niels Bohr besucht Rutherford im Jahr 1913 Anwendung der Planck’schen Quantenhypothese im Atom ! • Problem mit Rutherfords Atommodell: • Elektronen umkreisen Kern • Wenn der Drehimpuls quantisiert ist: • → bewegte Ladung → Abstrahlung elektromagnetischer Wellen stabil? • Wieso ist Atomdann • Elektronen ‘strahlen’ nur bei Übergängen • Lösung: Bohr: 1913 Elektronen auf bestimmten, stabilen Bahnen Energieänderung bei Bahnwechsel: E =f ·h • Photonen-Energie = Energiedifferenz zwischen n-Niveaus Drehimpuls der Elektronen quantisiert: 13, 6 eV En = n2 Kristof Schmieden h L = n~ = n 2⇡ 13 Atommodelle - 1913 • Thomson: „Rosinenkuchen“-Modell • Elektronen in homogene, pos. geladene Masse eingebettet 1900 • Rutherford: Masse und positive Ladung im Kern konzentriert, 1911 • Bohr: • Elektronen umkreisen Kern auf Bahnen • Quantisierter Drehimpuls der Elektronen! 1913 Elektronenwolke Kristof Schmieden 14 Teilchen - Wellen • Seit Erklärung des Photoeffekts: • Licht-Quanten (Teilchen) bekannt. Licht kann Teilchen als auch Welle sein! • Impuls: p = h/ TEILCHEN 1923-1927 Es brauchte noch we Experimentell gezeigt10 durch Compton 1917 Rege Es brauchte noch weitere Jahre bevor man anfing, die mysteriösen • Regeln der atomaren Welt zu verstehen. de Broglie: 1924 sich wie Wellen mit Wellenlänge: • Postulat: Teilchen verhalten Teilchen haben Welleneigenschaften = h/p • Experimentell betätigt: Beugung von Elektronen an Goldfolie Louis de Broglie Davisson &(1924) Germer: 1927 Louis de Broglie (1924) durch d Kristof Schmieden *Diese Hypothese wurde 1927 15 Wenn Teilchen auch Welleneigenschaften haben, dann können Ort und Impuls nicht gleichzeitig präzise messbar sein. Die Unschärferelation Heisenberg (1925) Ort-Impuls-Unschärfe: haben: • Wenn Teilchen Welleneigenschaften • Ort & Impuls können nicht gleichzeitig messbar sein! Heisenberg: 1925 Analogie: Un Ein ‘reiner’ Ton der Frequenz f bekommt eine ‘Unschärfe’ Δf wenn er nur über das Zeitintervall Δt erklingt (Fourier-Transformation): We kö x· p h Δf Δt ~ 1 h Δf Δt = ΔE Δt ~ h Heisenberg (1925) Energie-Zeit-Unschärfe: • Analogie: ,Reiner‘ Ton f bekommt ,Unschärfe‘ Δf wenn er nur über Zeit Δt erklingt ( Fourier - Transformation) !· t 1 2 mit E = ~! E· t ~ 2 Energie - Zeit unschärfe Kristof Schmieden En 16 Wellen - Schlüssel zur modernen Physik • Verhalten von Teilchen kann durch Wellen beschrieben werden! Schrödinger: 1926 • mathematisch: komplexe Funktion des Ortes und der Zeit: • Interferenz möglich! (~x, t) = Ae • klassisch: • Energie und Impuls eines Teilchens im Potential V Kristof Schmieden i(~ k~ x !t) 2 p~ E= + V (~x, t) 2m 17 Wellen - Schlüssel zur modernen Physik • Verhalten von Teilchen kann durch Wellen beschrieben werden! Schrödinger: 1926 • mathematisch: komplexe Funktion des Ortes und der Zeit: • Interferenz möglich! (~x, t) = Ae i(~ k~ x !t) 2 • klassisch: • Energie und Impuls eines Teilchens im Potential V p~ E= + V (~x, t) 2m • Operatoren in der Quantenmechanik (erraten per Korrespondenzprinzip): Impuls einer Welle: Energie einer Welle: p = h/ = ~k E = ~! Schrödingergleichung: Kristof Schmieden @ E ! i~ @t p ! i~r @ i~ = @t ~ r 2m 2 2 +V 17 Und was bedeutet das? • Wahrscheinlichkeitsinterpretations: | (~x, t)| Kristof Schmieden 2 Wahrscheinlichkeit ein Teilchen am Ort x zur Zeit t anzutreffen. Max Born: 1926 N.b.: Kopenhagener Interpretation: Bohr / Heisenberg 1927 18 Und was bedeutet das? • Wahrscheinlichkeitsinterpretations: | (~x, t)| 2 Wahrscheinlichkeit ein Teilchen am Ort x zur Zeit t anzutreffen. Max Born: 1926 N.b.: Kopenhagener Interpretation: Bohr / Heisenberg 1927 • Beispiel Atom: • Elektronenschale → stehende Wellen im Atom, die die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen beschreiben • Gut für v << c Orbitale des Wasserstoffs [7] Kristof Schmieden 18 Und was bedeutet das? • Wahrscheinlichkeitsinterpretations: | (~x, t)| 2 Max Born: 1926 Wahrscheinlichkeit ein Teilchen am Ort x zur Zeit t anzutreffen. N.b.: Kopenhagener Interpretation: Bohr / Heisenberg 1927 • Beispiel Atom: • Elektronenschale → stehende Wellen im Atom, die die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen beschreiben TEILCHEN TEILCHEN • Gut für v << c 1928 1928 Pauling: 1928 Quantenphysik erklärt die Existenz von ‘Struktur’ in der Natur Quantenphysik erklärt die Existenz von ‘Struktur’ in der Natur Orbitale des Wasserstoffs [7] Chemische Bindungen reflektieren Struktur der Orbitale Chemische Bindungen reflektieren Struktur Orbitale Chemische Bindungen reflektieren diedie Struktur derder Orbitale Pauling (1928) LinusLinus Pauling (1928) Verständnis der Makroskopischen Strukturen! 1928: Atome, Moleküle, undund der der Grund für makroskopische Formen waren verstanden. 1928: Atome, Moleküle, Grund für makroskopische Formen waren verstanden. Kristof Schmieden 18 Atommodelle - 1928 • Thomson: „Rosinenkuchen“-Modell • Elektronen in homogene, pos. geladene Masse eingebettet 1900 • Rutherford: Masse und positive Ladung im Kern konzentriert, 1911 • Bohr: • Elektronen umkreisen Kern auf Bahnen • Quantisierter Drehimpuls der Elektronen! 1913 • Orbital-Modell (Born, Pauling): • Quantenmechanische Beschreibung der Aufenhaltswahrscheinlichkeit der Elektronen 1928 Elektronenwolke Kristof Schmieden 19 Das Neutron Polonium Quelle α Beryllium Neutron n p Paraffin • 3 4 Be Geigerzähler Neutrale Strahlung von α als Beryllium gelöst γ-Strahlung? Zu hochenergetisch! Chadwick: Masse wie Proton, nur neutral +42 ↵ !16 2C + n • • Bothe & Becker: 1930 Joliot-Curie: 1931 Chadwick: 1932 James Chadwick (1932) Elementarteilchen IV • Bereits Rutherford Postulierte Neutrale Teilchen im Atomkern • Experiment zur Untersuchung von Gamma Strahlung • Bobachtung von neutraler Strahlung • Eγ ~ 50 MeV nötig um Proton mit beobachteter Energie auszulösen! 23.10.12 Teilchenphysik im Schnelldurchgang – Boris Lemmer 10 • Chadwick: neutrale Teilchen mit etwa Masse des Protons Bild des Atoms vollständig! Kristof Schmieden 20 Quantenmechanik & Relativitätstheorie • Relativistische Energie - Impuls Beziehung • mehr als 1 Lösung: +m, -m, +p, -p • Bedeutung von neg. Ruheenergie? Kristof Schmieden E= q 2 m0 c2 + p2 c 2 21 Quantenmechanik & Relativitätstheorie • Relativistische Energie - Impuls Beziehung • mehr als 1 Lösung: +m, -m, +p, -p • Bedeutung von neg. Ruheenergie? E= q 2 m0 c2 + p2 c 2 • Kombination von nicht-relativistischer Wellengleichung mit Relativitätstheorie: Dirac Gleichung: 2 e 6e =6 4 e+ + e Kristof Schmieden 3 " #7 7 "5 # (i µ @µ m) =0 Dirac: 1928 Erklärung des Spin 1/2 → Pauli Prinzip 1940 Vorhersage von Anti-Teilchen 21 Antiteilchen Entdeckung des Positrons Anderson: 1932 • Nachweis von Positronen aus Höhenstrahlung in Nebelkammer [8] 1,5 T B-Feld • Flugrichtung durch E-Verslust Bestimmt 6mm Blei: 23MeV Energieverlust • Masse & E durch Krümmung / E-Verlust • Entdeckung des Myons 1936 • „Who odered that?“ Einlaufendes Positron 63 MeV Kristof Schmieden • Erstes Teilchen der „2. Familie“ 22 Antiteilchen • Verhalten sich wie Teilchen, jedoch mit entgegengesetzter Ladung • gleiche Masse, Spin, Parität ... • Erzeugung: E = mc2 • nur gepaart mit ,normalen‘ Teilchen: • Teilchen - Antiteilchen Paarerzeugung Kristof Schmieden 23 Antiteilchen • Verhalten sich wie Teilchen, jedoch mit entgegengesetzter Ladung • gleiche Masse, Spin, Parität ... • Erzeugung: E = mc2 • nur gepaart mit ,normalen‘ Teilchen: • Teilchen - Antiteilchen Paarerzeugung • Erhaltungsgrößen: • Leptonzahl → Neutrinoloser doppel-Beta Zerfall • Baryonzahl (Proton, Neutron, ...) → Baryogenesis / Protonzerfall • B-L (In allen Theorien erhalten) Kristof Schmieden 23 Antiteilchen und das Vakuum • Paarerzeugung: • Heißenbergsche Unschärferelation: Kristof Schmieden E = mc E· t 2 ~ 2 24 Antiteilchen und das Vakuum • Paarerzeugung: • Heißenbergsche Unschärferelation: E = mc E· t 2 ~ 2 • Für kurze Zeit kann genug Energie „geborgt“ werden um Teilchen - Antiteilchen Paare zu erzeugen: • Vakuumfluktuation Größenordnung: Zeit Intervall ~ ⇠ t= E ~c ⇠ x=c t= E Räumlicher Abstand Kristof Schmieden 24 Antiteilchen und das Vakuum • Paarerzeugung: • Heißenbergsche Unschärferelation: E = mc E· t 2 ~ 2 • Für kurze Zeit kann genug Energie „geborgt“ werden um Teilchen - Antiteilchen Paare zu erzeugen: • Vakuumfluktuation Größenordnung: Zeit Intervall • Keine absolute Ruhe in physikalischen Systemen! • Nullpunktsenergie ~ ⇠ t= E ~c ⇠ x=c t= E Räumlicher Abstand Kristof Schmieden 24 Antiteilchen und das Vakuum • Paarerzeugung: E = mc • Heißenbergsche Unschärferelation: E· t 2 ~ 2 • Für kurze Zeit kann genug Energie „geborgt“ werden um Teilchen - Antiteilchen Paare zu erzeugen: • Vakuumfluktuation Größenordnung: Zeit Intervall • Keine absolute Ruhe in physikalischen Systemen! • Nullpunktsenergie ~ ⇠ t= E ~c ⇠ x=c t= E Räumlicher Abstand Virtuelle Teilchen Kristof Schmieden 24 Vakuumfluktuationen Kristof Schmieden 25 Vakuumfluktuationen [9] • Casimir Effekt: • Messbarer äußerer Druck auf Metall platten Fc 2⇡~c pc = = A 240 · d4 • ~1 bar @ d = 11nm Alle Wellenlängen (Energien) möglich Nur passende Wellenlängen möglich Kristof Schmieden 25 Vakuumfluktuationen [9] • Casimir Effekt: • Messbarer äußerer Druck auf Metall platten Fc 2⇡~c pc = = A 240 · d4 • ~1 bar @ d = 11nm Alle Wellenlängen (Energien) möglich Nur passende Wellenlängen möglich • Elektron polarisiert Vakuumfluktuationen! • Gemessene Ladung = ,nackte‘ Ladung + Polarisation ‣ Scheinbare Ladung abhängig vom Abstand! ‣ „laufende“ elektromagnetische Kopplungsstärke Kristof Schmieden 25 Vakuumfluktuationen [9] • Casimir Effekt: • Messbarer äußerer Druck auf Metall platten Fc 2⇡~c pc = = A 240 · d4 • ~1 bar @ d = 11nm Alle Wellenlängen (Energien) möglich Felder Wie konnte man die Wechselwirkung zwischen Elektronen un Nur passende Photonen berechnen? Wellenlängen möglich ‘Zweite Quantisierung’ : Felder werden durch Erzeugungs- und Vernichtsoperatoren beschriebe • Elektron polarisiert Vakuumfluktuationen! • Gemessene Ladung = ,nackte‘ Ladung + Polarisation ‣ Scheinbare Ladung abhängig vom Abstand! ‣ „laufende“ elektromagnetische Kopplungsstärke Kristof Schmieden 25 Vakuumfluktuationen - Berechnung? Felder Wie berechnet man die Interaktion zweier Elektronen? • 1934 - 1948 Feynman, Schwinger, Tomonoga, Dyson: 1934-1948 Lösung: Quantisierung des Elektromagnetischen Feldes (2. Quantisierung) •Quanten-Elektrodynamik “Renormalisation” • Photonen entsprechen den Feld-Quanten • Feld-Quanten übertragen Kraft - Austauschteilchen (“unendlich” - “unendlich” = “endlich”) • Virtuelle Teilchen: Nicht beobachtbar (zu kurzlebig) Nacktes Elektron + Vakuum-Fluktuationen = beobachtbares Elektron Feynman Diagramme Präzise Berechnungsvorschriften in graphischer Form [10] Kristof Schmieden 26 Elektro-magnetische WW wird Virtuell Alles Photon ist Austauschteilchen Teilchen • Virtuelle masselos wie viele? • Aber unendliche Reichweite Lösung: “Renormierung” derniedrigen Graphen auf eine bestimmte Energie Starke WW (Bild bei “unendlich” Energien–<“unendlich” 1 GeV) = “endlich“ 1. Beispiel: anomales magnetische Moment des Elektrons Pionen sind Austauschteilchen Theorie – Experiment auf <10 genau Feynman Graphen •Übereinstimmung massiv, ~ 140 MeV/c für QED Korrekturen -10 2 endliche Reichweite (~ Größe des Atomkerns, ~1.4 fm) + Hauptgraph + Zweite Ordnung Vierte Ordnung 2. Beispiel: Lambshift (1948) Verschiebung der atomaren Energieniveaus • Elektron Selbstenergie • Wird ∞ Lehrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 1 Michael Hauschild (CER • Unendlich Viele → Rechenergebnisse = Unendlich • Betrachte nur Teilchen bis zu einer Gewissen Energie („Renormierung“) Lehrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 1 Michael Hauschild (CERN), Seite 23 • Ergebnisse werden endlich → physikalisch Bedeutsam! • ALLE Ergebnisse der Quantenfeldtheorie sind Näherungen Kristof Schmieden 27 Näherungen können sehr präzise sein • Anomales magnetisches Moment des Elektrons: • Experimentell: 1,1‰ Abweichung von Dirac-Theorie • Beschrieben durch QED • Heute: Übereinstimmung von 10-12 zwischen Experiment & Theorie! Kristof Schmieden 1946 28 Näherungen können sehr präzise sein • Anomales magnetisches Moment des Elektrons: • Experimentell: 1,1‰ Abweichung von Dirac-Theorie • Beschrieben durch QED • Heute: Übereinstimmung von 10-12 zwischen Experiment & Theorie! • Lamb Shift Felder 1948 1946 1948 Aufspaltung des (entarteten) 2s / 2p Niveaus im H-Atom Riesenerfolg QED: Korrekte Berechnung der Vakuumfluktuationen Erklärt durchder QED Kristof Schmieden Lamb Shift 28 QED bleibt präziseste physikalische Theorie Gibt es noch andere Kräfte? Kristof Schmieden 29 Was hält Protonen und Neutronen zusammen? • Kraft die • Stärker als Coulomb Abstoßung ist • Kurzreichweitig (Bestimmt Atomkerngröße) • Austausch von schweren Teilchen: Pion • Vorhergesagt von Yukawa: VCoulomb = VYukawa = Yukawa: 1935 g 21 r mr e g2 r [11] Kristof Schmieden 30 Was hält Protonen und Neutronen zusammen? • Kraft die • Stärker als Coulomb Abstoßung ist • Kurzreichweitig (Bestimmt Atomkerngröße) • Austausch von schweren Teilchen: Pion • Vorhergesagt von Yukawa: Yukawa: 1935 VCoulomb = VYukawa = g 21 r mr e g2 r • Entdeckung in Höhenstrahlung: Powell / Perkins: 1947 e π µ MPion = 140 MeV Reichweite: E· t ~ 2 ~ 10-15 m • Klein im Vergleich zum Atomkern • Erklärt konst. [11] Kristof Schmieden Bindungsenergie pro Nukleon! 30 Die Teilchenwelt um ~1950 Elektron, Myon, Proton, Neutron, Photon, Pion • Elementare Teilchen: • (Neutrino Vorhergesagt zur Erklärung des Beta-Zerfalls) • Konzept von Anti-Teilchen Elektromagnetismus, starke Kernkraft • Kräfte: • Kraftwirkung durch Austauschteilchen • Quantenmechanik & Quantenfeldtheorie • Vollständig Beschrieben: Kristof Schmieden entwickelt E· t ~ 2 Elektromagnetismus durch QED 31 Stunde 2 Kristof Schmieden 32 Hadronen • 1935: Yukawa sagt das Pion voraus, als Austauschteilchen der starken Kernkraft • Masse wurde über Kernradius vorhergesagt: 100 - 200 MeV • Fieberhafte Suche in der Kosmischen Höhenstrahlung (auf hohen Bergen) • Entdeckung 1947 (Powell / Perkins) (auf Pic du Midi / Pyrenäen) • Bei dieser Suche wurde auch µ Entdeckt • 1948: Erstmals Pionen an einem Beschleuniger Erzeugt • Zyklotron in Berkley Kristof Schmieden 33 Wer suchet - der findet .... • Rasante Entwicklung in der Beschleunigertechnik • 1938: 80 keV - 1939: 19 MeV - 1946: 195 MeV - 1947: 6 GeV - 1960: 30 GeV • Entdeckung neuer Teilchen QCD • ,Resonanzen‘ im invarianten Massenspektrum der Nachgewiesenen Teilchen Teilchenkollisionen produzieren ‘Resonanzen’ • invariante Masse M: 2 E = mc mc ! Mc 2 2 2 2 2 2 + p~ 2 c2 = E 2 p~ 2 c2 ⇣X ⌘2 X = (E)2 p~c 4.3 MeV ~ 10-22 s bleibt im Zerfall erhalten! Kristof Schmieden Resonanz = ‘Peak’ im invarianten Massen-Spektrum von zwei oder d 34 Wer suchet - der findet .... mehr als gewollt • Rasante Entwicklung in der Beschleunigertechnik • 1938: 80 keV - 1939: 19 MeV - 1946: 195 MeV - 1947: 6 GeV - 1960: 30 GeV • Entdeckung einer Vielzahl neuer Teilchen „Teilchenzoo“ Baryonen p± (938.3), n (939.6), N(1440), N(1520), N(1535), N(1650), N(1675), N(1680), N(1700), N(1710), N(1720), N(1875), N(1900), N(2190), N(2220), N(2250), N(2600), Δ(1232), Δ(1600), Δ(1620), Δ(1700), Δ(1905), Δ(1910), Δ(1920), Δ(1930), Δ(1950), Δ(2420), Λ (1116), Λ(1405), Λ(1520), Λ(1600), Λ(1670), Λ(1690), Λ(1800), Λ(1810), Λ(1820), Λ(1830), Λ(1890), Λ(2100), Λ(2110), Λ(2350), Σ+ (1189), Σ0 (1193), Σ- (1197), Σ(1385), Σ(1660), Σ(1670), Σ(1750), Σ(1775), Σ(1915), Σ(1940), Σ(2030), Σ(2250), Ξ0 (1315), ... Mesonen Wie bringt man Ordnung in dieses Chaos? Kristof Schmieden π± (139.6), π0 (135.0), η (547.9), σ (400-550), ρ (770), ω (782.7), η’ (957.8), f0 (990), a0 (980), φ (1019), h1 (1170), b1 (1229), a1 (1230), f2 (1275), f1 (1282), η (1295), π (1300), a2 (1318), f0 (1370), π1 (1400), η (1409), f1 (1426), ω (1400-1450), a0 (1474), ρ (1465), η (1476), f0 (1505), f’2 (1525), π1 (1662), η2 (1617), ω (1670), ω3 (1667), π2 (1672), φ (1680), ρ3 (1689), ρ (1720), f0 (1720), π (1812), φ3 (1854), π2 (1895), f2 (1944), f2 (2011), a4 (1996), f4 (2018), φ (2175), f2 (2297), f2 (2339), K± (493.7), K0 (497.6), K0S, K0L, K* (891.7), K1 (1272), K1 (1403), K* (1414), K*0 (1425), K*2 (1426), K* (1717), K2 (1773), K*3 (1776), K2 (1816), K*4 (2045), ... 35 Hadron - Multiplets • Suche Nach Strukturen: Spin = 1/2 Kristof Schmieden Spin = 3/2 36 Hadron - Multiplets • Suche Nach Strukturen: Y Spin = 1/2 Spin = 3/2 Y 1 1 -1 -1 0 +1 0 I3 +1 I3 -1 -2 Isospin: Symmetrie zwischen p & n: 2 Zustände eines „Teilchens“ Formal analog zum Spin Kristof Schmieden 37 Ordnung durch innere Struktur • Postulat: • Es gibt 3 fundamentale Teilchen aus denen alle Hadronen aufgebaut sind (+ Antiteilchen) • Quarks: up, down, strange Spin = 1/2 (dds) Spin = 3/2 (ddd) (udd) (uud) (uds) (dss) (uus) Gell-Mann / Zweig: 1963 (udd) (dds) (uds) (dss) (uud) (uuu) (uus) (uss) (uss) (sss) Vorhersage vor Experimenteller Entdeckung Kristof Schmieden 38 Ordnung durch innere Struktur • Postulat: • Es gibt 3 fundamentale Teilchen aus denen alle Hadronen aufgebaut sind (+ Antiteilchen) • Quarks: up, down, strange Spin = 1/2 (dds) Spin = 3/2 (ddd) (udd) (uud) (uds) (dss) (uus) Gell-Mann / Zweig: 1963 (udd) (dds) (uds) (dss) (uud) (uuu) (uus) (uss) (uss) (sss) Vorhersage vor Experimenteller Entdeckung Kristof Schmieden Problem: Verletzt Pauli Prinzip! 3 identische Quarks Farbladung 38 Quanten Chromo Dynamik • Quarks haben zusätzliche Eigenschaft (auch Quantenzahl / Ladung gennant): • Farbe - 3 Zustände nötig um Multiplets zu erklären (rot, grün, blau) • Farbe = Ladung der ,starken‘ (Kern-) Kraft • Austauschteilchen: Gluon (masselos) • Ändern Farbladung der Quarks tragen selbst Farbe (und Anti-Farbe) • Dogma der QCD: • Es existieren nur Farbneutrale Objekte • Farbe + Antifarbe (Mesonen) • rot + grün + blau (Baryonen) Kristof Schmieden 39 Gluonen - verflixter Kleber Selbstwechselwirkung • Gluonen tragen Farbe → können mit sich selbst Wechselwirken Konsequenz der Farbladung der Gluonen Gluon – Gluon Selbstwechselwirkung zur QED • Fundamentaler Unterschied Anwachsen des Potentials bei großen Abständen • Laufende Kopplung: Quarks lassen sich nicht voneinander trennen, es gibt keine freien Quarks kleiner der Abstand) kleiner die Kopplung • Je gößer die Energie Stärke(= derjeWechselwirkung nimmt abdesto bei kleinen Abständen (= hohen Energien), Kopplungsstärken sind energieabhängig gemessenes „running“ starken Wechselwirkung kleine Abstände •derSehr • Quarks spüren nichts voneinander s • Asymptotische Freiheit • große Abstände • Kopplung und damit potentielle Energie zwischen zwei quarks nimmt zu! ~1 GeV/c2 pro fm • ,Confinement‘ Lehrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 Michael Hauschild (CERN), Seite 7 [12] Kristof Schmieden 40 0.2 GeV Entdeckung derQCD Quarks 1956 Hofstadter: Messung des Protonenradius Stanford Linear Accelerator Centre Friedmann, Kendall, ~ Rutherford experiment mit Elektronen Taylor: 1969 --> es gibt drei ‘harte’ (punktförmige) Streuzentren im Proton Entdeckung der Quarks Elektron-Streuung am Proton 1967 Friedmann, Kendall, Taylor (SLAC): Elektronenstreuung an Protonen [13] Die gemessenen Querschnitte waren perfekt mit der Anwesenheit von 2 up- und 1 down-quark im Proton erklärbar. 0.2 GeV 10-15 cm 1956 Hofstadter: Messung des Protonenradius • Elastische Streuung: • Messung des 20 GeV Stanford Linear Accelerator Centre • Inelastische Streuung: • Streuung an 1967 Friedmann, Kendall, Taylor (SLAC): ~ Rutherford experiment mit Elektronen --> es gibt drei ‘harte’ (punktförmige) Streuzentren im Proton Proton Radius Konstituenten • relativistische Ereignisse • Ereignisse charakterisiert durch Impulsübertrag2 Die gemessenen Querschnitte waren perfekt mit der Anwesenheit von 2 up- und 1 down-quark im Proton erklärbar. = q2 , Anstelle des Streuwinkels 20 GeV 10-15 cm • E + mp c 2 2 2 2 = ( p~) c + mW c 2 2 • mW = mp : Elastische Streuung Kristof Schmieden 41 are GeV rules 0.2 briefly discussed. ' Entdeckunga previous derQCD Quarks reported Letter, between the behavior of the inelastic and elastic experiin Fig. 1, where 1956 a Hofstadter: Protonenradius cross sections is also illustrated Acceleramental results from Stanford Messung Lineardes Stanford Linear Accelerator Centre tor Center-Massachusetts Institute of Technolthe elastic cross section, divided by the Mott Entdeckung der for = 10', is Kendall, included. The q' desectionFriedmann, of high-energy inelastic electron-procross study am Elektron-Streuung Proton ogy Quarks 1967 Friedmann, Kendall, Taylor (SLAC): ~ Rutherford experiment mit Elektronen Taylor: 1969 is also considerton scattering. Measurements of inelastic specpendence of the deep continuum --> es gibt drei ‘harte’ (punktförmige) Streuzentren im Proton Elektronenstreuung an Protonen tra, in which only the scattered electrons were detected, were made at scattering angles of 6' [13] and 10' and with incident energies between 7 and 17 GeV. In this communication, we discuss some Die gemessenen Querschnitte waren perfekt mit der Anwesenheit von 2 up- und 1 down-quark W= im 2 GeV of the salient features of inelastic spectra in the Proton erklärbar. --- W=5 GeV 0.2 GeV deep continuum region. 10-15 cm 20 GeV One of the interesting features of the measure-l IO ments is the weak momentum-transfer depen1956 Hofstadter: Messung des Protonenradius excita- Centre sections for dence of the inelastic cross Stanford Linear Accelerator Elastische Streuung: Inelastische Streuung: tions well beyond the This resonance region. I— I— 1967 Friedmann, Kendall, Taylor (SLAC): ~ Rutherford experiment mit Elektronen illustrated Here weak is in 1. dependence Messung--> es gibt drei ‘harte’ (punktförmige) Streuzentren im Proton des StreuungFig. an O we have plotted the differential cross section di-P. b Proton Radius Konstituenten ~ IO vided by the Mott cross section, (d'a/dQdE')/ b konstant = (do d/Q) M«, as a function of the square of the q'= 2EE'(1-cos0), for four-momentum transfer, Punktförmig Die gemessenen Querschnitte waren perfekt mit relativistische Ereignisse the 1 reinvariant von mass ofund theAnwesenheit constant values of der 2 updown-quark im 2 Protondurch erklärbar. W'= 2M(E Ereignissecoiling charakterisiert where Impulsübertrag target system, W, -3 &,EaaSTiC 2 +M' -q'. incident of the IO electron, E the -15 is energy = qcm, Anstelle des Streuwinkels 10 20 GeV Q SC&TTER~NG E' is the energy of the final electron, and 0 is defined in the laborathe scattering angle, 2all 2 2 2 2 2 E + mtory =M ( isp~the) mass c +of themproton. p c system; W c The homogene Kugel cross section is divided by the Mott cross secIn we have L9 ~ • • • • • il E')- • l~ • • mW = tion mp : Elastische Streuung e' dG (d Kristof Schmieden Mott — cos'p(9 4E Sin 2 IO I 0 I 2 I 5 4 q2 (GeV/c) 6 7 2 (d o/dQdE')/oM «, in GeV, vs q for W =2, 3, and 3.5 GeV. The lines drawn through the data are meant to guide the eye. Also shown is the cross section for elastic &-p scattering divided by OM«„ dipole (do/dD)/oMo«, calculated for t) = 10', using the 41 FIG. Formfaktor F in order to remove the major part of the wellknown four -momentum transfer dependence arising from the photon propagator. Results from both 6' and 10' are included in the figure for each 5 ll 1. Entdeckung des Gluons PETRA e e collider am DESY/Hamburg + - Erzeugung von Quark – Antiquark Paaren (2 Jets) Desy (Petra): 1979 Erzeugung von Quark - Antiquark Paaren •Abstrahlung eines Gluons erzeugt 3. Jet • 3ter „jet“ durch Gluonstrahlung jet e+ 3-jet event [JADE Detektor] • Bestimmung der Kopplungskonstanten: s jet QCD e- Entdeckung der Gluonen # 3 jet events # 2 jet events hrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 Kristof Schmieden # 3 jet events 1979 ↵s ⇠ # 2 jet events (DESY, 1979) jet s (s) • Experimente am Petra e+e- Beschleuniger am DESY • Experimente TASSO, Pluto, Mark-J, JADE Michael Hauschild (CERN), Seite 9 PETRA Storage Ring, 1979, DESY (Hamburg) 42 Das Proton - heute • Komplexes Viel-Teilchen System • Quarks, Antiquarks, Gluonen • Hochenergetische Kollisionen: • Kollision einzelner ,Partonen‘ • Welchen Impuls Tragen die Partonen? 2 Q = 10 GeV xg Gluonen 0.8 July 2010 H1 and ZEUS HERA I+II Combined PDF Fit 1 2 HERAPDF1.5 (prel.) Seequarks exp. uncert. xS model uncert. xuv Valenzquarks Seequarks Quark-Antiquark Paare Kristof Schmieden xdv 0.2 0 0.2 0.4 0.6 10 6 10 4 parametrization uncert. Valenzquarks (uud) 10 7 10 5 0.6 0.4 !r(x,Q2) x 2i PDFs (Parton density function) HERA Structure Functions Working Group xf ‣ 0.8 x 1 10 3 10 2 10 1 10 10 10 -1 -2 -3 1 x: Impulsanteil Partons amwichtig Proton Kenntnis des der PDF ist enorm für LHC (Björkenpräsent! x) Besonders wichtig für SUSY, Extradim 43 Was wir bisher kennengelernt haben • Elementare Teilchen • Bausteine der Materie • Fermionen (S=1/2) • Überträger der Kräfte • Bosonen (S=1) Kristof Schmieden 44 Was wir bisher kennengelernt haben • Elementare Teilchen • Bausteine der Materie • Fermionen (S=1/2) • Überträger der Kräfte • Bosonen (S=1) Neutrinos bisher vernachlässigt Kristof Schmieden 44 Schwache Wechselwirkung Kristof Schmieden 45 Radioaktivität • Zurück zum Anfang des 20. Jahrhunderts • 1895: Wilhelm Röntgen entdeckt Röntgenstrahlung • 1896: Henri Becquerel entdeckt Strahlung von Urankristallen • 1898: Marie und Pierre Curie: Strahlung von Pechblende (U + Polonium) • Dauerte 35 Jahre um diese Phänomene grob zu Verstehen Kristof Schmieden 46 β-Zerfall Felder ‘Schwache’ Wechselwirkung β - Zerfall von Atomkernen •Beta-Zerfall von Atomkernen - warum wurden Elektronen mit einem kontinuierlichen Energiespektrum emittiert? Beobachtet: AZ → AZ+1 + eVerletzung der Energieerhaltung ? Z --> (Z+1) + e ? Meitner, Hahn: 1911 1911 Lise Meitner, Otto Hahn Verletzung der Energieerhaltung? • 1930 Wolfgang Pauli: an extremely light neutral particle* is emitted in beta decay Pauli: 1930 *‘neutron’, but in 1931 Fermi called it “‘neutrino” (little neutron) n --> p + e + Kristof Schmieden ν 47 β-Zerfall Felder ‘Schwache’ Wechselwirkung β - Zerfall von Atomkernen •Beta-Zerfall von Atomkernen - warum wurden Elektronen mit einem kontinuierlichen Energiespektrum emittiert? Beobachtet: AZ → AZ+1 + eVerletzung der Energieerhaltung ? Z --> (Z+1) + e ? Meitner, Hahn: 1911 1911 Lise Meitner, Otto Hahn Verletzung der Energieerhaltung? • 1930 Wolfgang Pauli: an extremely light neutral particle* is emitted in beta decay Pauli: 1930 *‘neutron’, but in 1931 Fermi called it “‘neutrino” (little neutron) leichtes Teilchen in Zerfall erzeugt • Lösung: zusätzliches sehr n --> p + e + ν Postulat: AZ → AZ+1 + e- + ν Neutrino (kleines Neutron) Nachweis erst 1956. Kristof Schmieden 47 Fermi‘s Theorie • Beobachtungen: • Umwandlung von Materie Teilchen • Schwach (Lange Lebensdauer im vergleich zu EM Zerfällen) • Kurz-Reichweitig Fermi: 1934 neue Wechselwirkung! (1934 nur Gravitation & EM bekannt) n p+ e- Kristof Schmieden 48 Fermi‘s Theorie • Beobachtungen: • Umwandlung von Materie Teilchen • Schwach (Lange Lebensdauer im vergleich zu EM Zerfällen) • Kurz-Reichweitig Fermi: 1934 neue Wechselwirkung! (1934 nur Gravitation & EM bekannt) • Phänomenologische Erklärung von Enrico Fermi: • Punktförmige Wechselwirkung von 4 Teilchen • Schwach: GF 10-5 relativ zur EM WW • Analogie zu 2 Teilchenströmen: p,n / e,ν n p+ ν e- Berechnung von β - Zerfällen & Wechselwirkungswahscheinlichkeiten möglich Kristof Schmieden 48 “Phänomenologische” Beschreibung der Erhaltung der Wahrscheinlichkeit schwachen WW durch Enrico Fermi 1934 Problem in ~ 1950 • Großes Wechselwirkung findet in einem Punkt statt Enrico Fermi (1901-1954) für p+ν~ F Eν) • Streuquerschnitt Stärke GF ~ 10-5 relativ zur (G elektro-magnetischen WW n Analogie zu zwei Teilchen”strömen” (Proton-Neutron / Elektron• Verletzt Unitarität für E > 300 GeV (Wahrscheinlichkeit > 1) Neutrino) p Felder 1934 - 1948 Glashow: 1958 e Quanten-Elektrodynamik • Lösungsansatz: “Problem” in den 1950er Jahren bei höheren E • Schwache Wechselwirkung durch schweres Austauschteilchen übertragen Wahrscheinlichkeit oberhalb 300 GeVbekannt) > 100% (!) bereits als Austauschteilchen • (Photon “Renormalisation” Nacktes Elektron + Vakuum-Fluktuationen = beobachtbare (“unendlich” - “unendlich” = “endlich”) Idee von Sheldon Glashow 1958: schwache WW wird R. P. Feynman durch schweres Austauschteilchen übertragen n n W- e ehrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 Elektron Streuung Präzise Berechnungsvorschriften in graphischer Form p p Fermi Feynman Diagramme Glashow Schwinger Tomonaga analog zum Dyson Photonaustausch der elektromagnetischen WW e Michael Hauschild (CERN), Seite 12 • Große Masse des W - Teilchens erklärt kurze Reichweite (~10-18m) und kleine Wechselwirkungswahrscheinlichkeit Kristof Schmieden 49 Elektroschwache Elektro-magnetische und Wechselwirkung schwache Wechselwirkung zeigen iele Ähnlichkeiten • Erkenntnis: Elektromagnetische & schwache Wechselwirkung Vereinigung der elektro-magnetischen und der schwachen sind Manifestationen derselben zugrundeliegenden WW sind Wechselwirkung durch Glashow, Salam, Weinberg 1968 Glashow, Salam, Weinberg: 1968 Vereinheitlichungund zur Elektroschwachen Kraft!der gleichen •Elektro-magnetische schwache WW sind zwei Aspekte “elektroschwachen” Wechselwirkung • Sowohl Quarks als auch Leptonen besitzen eine “schwache” Ladung Neue „schwache“ Ladung: tragen Quarks & Leptonen n p W Zu dieser Zeit noch Unbeobachtet Z0 ungeladen, “neutraler“ Strom elektrisch geladen e e e 2 geladene schwere Austauschteichen: W+, W- • Z erhalten ihre Masse durch das Higgs-Feld neutrale Austauschteilchen: γ (masselos), Z0 (massiv) •W2und 2 neutrale Austauschteilchen: (masselos), 2 geladene Austauschteilchen: WZ+0,(schwer) W- (massiv) dung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 Kristof Schmieden Michael Hauschild (CERN), Seite 13 50 e Ähnlichkeiten Elektroschwache Wechselwirkung reinigung der elektro-magnetischen und der schwachen echselwirkung durch Glashow, Salam, Weinberg 1968 • Vereinheitlichung zur Elektroschwachen Kraft! Elektro-magnetische und schwache WW sind zwei Aspekte der gleichen Glashow, Salam, Weinberg: 1968 “elektroschwachen” Wechselwirkung • Neue „schwache“ Ladung: tragen Quarks & Leptonen Sowohl Quarks als auch Leptonen besitzen eine “schwache” Ladung n p W Zu dieser Zeit noch Unbeobachtet Z0 ungeladen, “neutraler“ Strom elektrisch geladen e e schwache Hyperladung (Verbindung zur el. Ladung) e 2 geladene schwere Austauschteichen: W+, W- • Zu diesem Ansatz gehört eine neue Symmetrie ( SU(2) X U(1) ) 2 neutrale Austauschteilchen: (masselos), Z0 (schwer) • Symmetrie nur bei großen Energien realisiert: • Wechselwirkungen haben gleiche Stärke! W und Z erhalten ihre Masse durch das Higgs-Feld CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 • Bei niedrigen Energien: • Symmetrie „spontan“ gebrochen schwacher Isospin - verbindet ν bei p,n) Michael Hauschild (CERN), Seite 13 e- & (vgl. Isospin • W&Z Bosonen erhalten Masse durch Interaktion mit Higgs Feld • Mehr in Stunde 3 Kristof Schmieden 51 “Neutrale Ströme” “Neutrale Ströme” Entdeckung des neutralen Stroms 0 CERN: 1973 Hinweis auf Z 0 am CERN • Indirekter Indirekter Indirekter Hinweis aufauf Existenz des Zdes “Neutrale Ströme” Hinweis Existenz Z0 am1973 CERN 1973 elastischervon Stoß eines Neutrinos mit einem ElektronElektron der Atomhülle Streuung Neutrino an Elektron • elastischeelastischer Stoß eines Neutrinos mit einem der Atomhülle 0 Indirekter Hinweis auf Existenz des Z am 1973 schwache Wechselwirkung, Austausch einesCERN Z0 (“schwaches Licht”) aus Atomhülle 0 schwache Wechselwirkung, Austausch eines Z (“schwaches Licht”) keine el.-magn. Wechselwirkung, kein Photonaustausch elastischer Stoß eines Neutrinos mit einem Elektron der Atomhülle keine el.-magn. Wechselwirkung, kein Photonaustausch schwache Wechselwirkung, Austausch eines Z0 (“schwaches Licht”) keine el.-magn. Wechselwirkung, Z0 kein Photonaustausch Z0 e- e- Z0 e- e- 400 MeV Elektron e- 400 MeV Elektron e- 400 MeV Elektron CERN Gargamelle Blasenkammer Lehrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 hrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 CERN CERN Gargamelle Blasenkammer Gargamelle Blasenkammer Michael Hauschild (CERN), Seite 14 Lehrerfortbildung CERN, Oktober 2015 – Teilchenphysik 2 Kristof Schmieden Michael Hauschild (CERN), Seite 14 Michael Hauschild 52 (CE Experimenteller Nachweis von W & Z • Text • Text • Text Kristof Schmieden CERN: 1983 53 Überschrift • Text • Text • Text Kristof Schmieden 54 Überschrift • Text • Text • Text Kristof Schmieden 55 Überschrift • Text • Text • Text [5] Kristof Schmieden 56 Literaturverzeichnis [2] Rainer Müller - Eigene Grafik, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8742784 [3] Von Kurzon - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32422326 [4] By Sch (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/ copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons [5] Economist: http://www.economist.com/blogs/graphicdetail/2012/07/daily-chart-1 [6] CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=75046 [7] http://www.orbitals.com/orb/ [8] C. Anderson, PhysRev.43.491, http://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRev.43.491 [9] Own work by uploader Emokderivative work: WikiMichi (talk) - Casimir plates.svg, CC BY-SA 3.0, https:// commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8900709 [10] http://www.cosmiq.de/qa/show/934946/wie-funktionieren-austauschteilchen/ [11] Determination of the energy measurement accuracy for charged particles by their range in nuclear photoemulsion A.S. Barabash (Moscow, ITEP) et al.. Nov 2012. 8 pp. Phys.Inst. 39 (2012) 300-304 http://arxiv.org/abs/1211.1471v2 [12] ATLAS-CONF-2013-041, https://atlas.web.cern.ch/Atlas/GROUPS/PHYSICS/CONFNOTES/ATLAS-CONF-2013-041/ [13] M. Breidenbach, J. I. Friedman, H. W. Kendall, et. al. Phys. Rev. Lett. 23, 935 [14] Von MissMJderivative work: Polluks (talk) - Standard_Model_of_Elementary_Particles.svg, CC BY 3.0, https:// commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11307906 Kristof Schmieden 57