Übung Nr. A4 Inhaltsverzeichnis

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Fakultät für Physik
21. November 2016
Prof. Dr. M. Weber, Dr. K. Rabbertz
B. An, B. Oldenburg, T. Schuh, B. Siebenborn
Übung Nr. A4
Inhaltsverzeichnis
4.1
Dierenzverstärker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
4.2
Miller-Integrator (S)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
4.3
Gegenkopplung über zwei Transistoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
4.4
Kenngröÿen eines Sourcefolgers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
4.5
Aktive Filterung von elektronischem Rauschen (2P)
5
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1 Dierenzverstärker
Die Schaltung gemäÿ Abb. 1a) stellt einen Dierenzverstärker dar. Liegt einer der beiden Transistoreingänge auf Masse, ergibt sich an dessen Emitter eine virtuelle Masse, der andere Transistor verhält ähnlich
einer Emittergrundschaltung. Werden beide Transistoren an das selbe Signal angeschlossen, entspicht die
Schaltung einem stromgegengekoppelten Verstärker, bei dem sich beide Transistoren den Emitterwiderstand teilen. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Werte für die Gleichtakt- und Dierenzverstärkung.
Der Testaufbau in Abb. 1c) ist gegenüber der Prinzipschaltung in Abb. 1a) um die Spannungsteiler
an den Transistorbasen zur Arbeitspunkteinstellung ergänzt.
Stellen Sie die Gleichheit der Ströme durch beide Transistoren durch Einregeln der Spannung Null
(z.B. mit Hilfe eines Voltmeters) zwischen den Punkten A und B an dem
Teil 1:
Das Testsignal (Rechteck,
f = 1 kHz, u ≈ 35 mV,
mit
10 kΩ-Potentiometer
47 Ω-Abschluÿ
ein.
an der Schaltung), wird
1. an den Punkt P (N geerdet)
2. an den Punkt N (P geerdet)
3. an die Punkte P und N
angeschlossen und es wird jeweils die resultierende Ausgangsspannung
Teil 2:
Die so ermittelten Werte der Dierenzverstärkung
vD
ua
gemessen.
und Gleichtaktverstärkung
vG
werden
mit den nach Gln. 1 und 2 berechneten Werten verglichen. Finden sie auch deren Verhältnis (die Gleichtaktunterdrückung) durch Formel 3 bestätigt?
vD
=
vG
vD vG =
≈
βRC
βRC
IC RC
UC
ua
≈
≈ UT =
=
u
2rB
2UT
2UT
2 IB
ua
RC
≈−
u
2RE
IC RE
UV
=
UT
2UT
(1)
(2)
(3)
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
2
UV
UV
RC
I
I
I
RC
RC
T1
T2
uP
ua
ua
uN
u
IP
2I
I
RE
2RE
−UV
−UV
12V
470Ω
100k
10 µ
470Ω
A
100k
B
T1
T2
ua
N
P
10µ
1k
10k
6.8k
3.3k
−12V
Abbildung 1: Dierenzverstärker: a) Prinzipschaltbild, b) Ersatzschaltung zur Berechnung der Gleichtaktverstärkung (der Kollektorwiderstand von
Versuch mit Signalquelle
T1
ist entbehrlich), c) Beispieldimensionierung für einen
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
3
4.2 Miller-Integrator (S)
Der Miller-Eekt ist die unerwünschte Gegenkopplung eines Transistors bei hohen Frequenzen durch seine
Kollektor-Basis Kapazität. Abbildung 2 zeigt die Schaltung eines stromgegengekoppelten Verstärkers, bei
dem der Miller-Eekt zur besseren Messbarkeit durch eine externe Kapazität C (1 nF) zwischen Basis
und Kollektor verstärkt wird.
Teil 1:
R = 1 kΩ und R = 10 kΩ wird jeweils die Zeitkonstante τ des ImpulsanRi der Innenwiderstand
R
Spannungsteiler ist (vom Punkt ue zurückrechnen!) und vu = − C beRE
Mit Widerständen von
stiegs oder -abfalls des Ausgangssignals gemessen. Finden sie die Formel 4, wobei
des Signalgenerators inklusive
rechnet oder gemessen, bestätigt?
11
00
00
11
12V
2.2k
1
0
0u
1
1.5k
C
1
0
0
1
10k
R
ue
a
1
0
0
1
150Ω
220Ω
11
00
00
11
Abbildung 2: Stromgegengekoppelter Verstärker mit Rechteckimpulsgenerator und externer BasisKollektor-Kapazität zur Demonstration des Miller-Eekts
τ ≈ CBC (RC + Ri (1 + |vu |))
Teil 2:
Beobachten Sie mit
R = 10 kΩ
und
C = 1 µF
(4)
am Ausgang eine Dreiecksspannung, das Integral
der Rechteckimpulse am Eingang der Schaltung (Miller-Integrator).
4.3 Gegenkopplung über zwei Transistoren
Abbildung 3 zeigt die Serienschaltung eines spannungsgegengekoppelten Verstärkers
terfolgers
T2
T1
und eines Emit-
für die Verstärkung bipolarer Signale. Die Spannungsverstärkung beträgt für kleine Signale
näherungsweise
v0 =
ua
R2
≈−
ue
R1
(5)
Bei gröÿeren Eingangsspannung sinkt die Verstärkung aber ab, es ergeben sich unerwünschte Nichtlinearitäten. Schlieÿt man
R2
nicht an den Kollektor von
T1
sondern an den Ausgang
ua
an (gestrichelt dar-
gestellt), so ergibt sich eine Gegenkopplung über zwei Transistoren. Die dadurch bewirkte Verbesserung
der Linearität der Schaltung soll bestimmt werden. Die Nichtlinearität ist deniert als
mit der Verstärkung bei maximaler Eingangsspannung
vU,max
v −v
η = 0 vU,max
0
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
4
12V
RC
680Ω
RE
470Ω
u a = 6V
R2
6,8k
ue
uy
R1
T1
T2
100Ω
ux= ue
2,2k
6,8k
2,2k
ua
R0
47k
100k
Feinabgleich
−12V
Abbildung 3: a) Gegenkopplung über einen Transistor und (gestrichelt) über zwei Transistoren, b) Schaltung zur gewichteten Addition
Gegenkopplung über den Transistor
Die Spannungsverstärkung
vU
T1 :
ist gleich dem Produkt der Verstärkungen der in Serie geschalteten Ein-
1/β erhält man
R2
rB1
rB2
1
rB1
1+
−
1−
1+
0 + R0
0
0
β1
R0 ||R1 ||R2 ||RC
R0 ||RE
β2 RE
C
transistorschaltungen. Bei Vernachlässigung von Termen höherer Ordnung in
vU = −
mit
R2
R1
0
0
= RE ||rC2 .
= RC ||rC1 , RE
RC
Die Transistorkenngröÿen
rB
und
β
verringern
vU
(6)
gegenüber Gl. 5
und ihre Arbeitspunktabhängigkeit führt zu Nichtlinearitäten im Prozentbereich.
Teil 1:
Bestimmen sie zunächst
1
v0 ,
indem Sie
ua
über
ue
im x-y-Betrieb darstellen (beide Oszillogra-
pheneingänge auf AC ). Überprüfen Sie zuvor, ob der Gleichspannungswert am Ausgang bei ca.
6V
liegt. Sollte dies nicht der Fall sein, kann über einen kleinen Gleichspannungsanteil am Funktionsgenerator
nachgeregelt werden.
Teil 2:
Nun soll die Nichtlinearität
η
bestimmt werden. Da das Absinken des Verstärkungsfaktors nicht
direkt erkennbar ist, wird folgender Ansatz verwendet:
u
v · u
v0 − vU,max v0 − ua,max
0 e,max − ua,max ue,max + f · ua,max
e,max
=
η = =
=
v0
v0
v0 · ue,max
ue,max
mit
f = |1/v0 |.
Ein- und Ausgangsspannung müssen also mit dem Gewichtsfaktor
f
(7)
addiert werden, um
den Zähler zu ergeben. Diese Addition wird mithilfe des Schaltung in Abb. 3b durchgeführt.
Um genau den Gewichtungsfaktor f zu erziehlen, wird der Feinabgleich so eingestellt, dass bei der
x-y-Darstellung von
uy
über
ue
im Nullpunkt (ue
uy =
1 Bei
= uy = 0) duy /due = 0 wird (Sattelpunkt). Damit wird
ue + f · ua
1+f
Problemen mit den USB-Oszilloskopen bitte die Assistenten fragen.
(8)
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
Nun stellt man
η
ue
auf den Wert
ue,max
ein, bei dem die Sättigung von
aus der Beziehung
η = (1 + f )
Gegenkopplung über die Transistoren
Teil 3:
5
T1
und
T1
einsetzt. Dann ergibt sich
uy,max
ue,max
(9)
T2 :
Die Analyse der linearisierten Ersatzschaltung ergibt für diesen Fall in der bei 6 verwendeten
Näherung
vU = −
R2
R1
R2
rB2
1−
1
+
0
β1 R C
R0 ||R1 ||R2
Sowohl die Abweichung von 5 als auch die Nichtlinearität
verbessert sich
η
η
(10)
werden geringer. Um welchen Faktor
gegenüber dem vorhergehenden Fall?
4.4 Kenngröÿen eines Sourcefolgers
Die Schaltung gemäÿ Abb. 4a) ist in Betrieb zu nehmen.
Teil 1:
•
•
Bestimmen Sie folgende Gröÿen.
Die Spannungsverstärkung
Die Steilheit
S
vU
ist oszilloskopisch zu ermitteln und mit Gl. 11 zu vergleichen.
im Arbeitspunkt (≈
5 mA/V)
kann aus den beigefügten Datenblatt entnommen
werden.
•
Zur Bestimmung der Ausgangsimpedanz wird der Ausgang mit
Abnahme von
•
ua
ergibt sich
RL = 470 Ω
belastet. Aus der
Za .
Finden sie die Beziehung 13 bestätigt?
Teil 2:
vU
=
Ze
=
Za
=
S+
1
rG
(R||rD ||rG )
≈
1 + S(R||rD ||rG )
rG
≈ rG (1 + SR)
1 − vU
1
R||rD ||rG
≈
1 + S(R||rD ||rG )
S+
Zur Abschätzung der Eingangsimpedanz
Ze
SR
1 + SR
(11)
(12)
(13)
1
R
wird die Auadung eines eingangsseitigen Konden-
sators C am Ausgang der nach Abb. 4b) modizierten Schaltung beobachtet. (C ist ein Kondensator
mit groÿem Isolationswiderstand. Bei kurzgeschlossenem Eingang (Ue =0) wird zunächst die Ausgangsspannung
Ua0
gemessen. Dann wird der Kurzschluÿ entfernt und die Dauer
des Anstieges von
Ua0
auf
Uaf
∆t
gemessen, in der
Ua
20%
durchgeführt hat. Näherungsweise gilt nach einer Taylor-Entwicklung der
exponentiellen Ladekurve:
Ze =
Unter Verwendung von
Source-Widerstand
rG
vU
5vU ∆t
C
aus der ersten Teilaufgabe können
(14)
Ze
und mit 12 auch der dynamische Gate-
berechnet werden.
4.5 Aktive Filterung von elektronischem Rauschen
(2P)
Für diesen Versuch wird Ihnen eine Rauschquelle in Form eines (rauschenden) Operationsverstärkers mit
anschlieÿender Verstärkerstufe zur Verfügung gestellt. Bitte beachten Sie, daÿ für den ersten Versuchsteil
die HAMEG Oszilloskope mangels Fast-Fourier-Transformation nicht verwendet werden können!
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
1µ
33k
6
BF245C
12V
ue
ua
1k
R 220 µ
150 Ω
1M
12V
ue
12V
11
00
00
11
11
00
00
11
470 Ω
11
00
00
11
C
3.3n
RL
ua
R
150
11
00
00
11
Abbildung 4: Sourcefolger mit JFET: a) Schaltung zur Bestimmung der Spannungsverstärkung und Ausgangsimpedanz und b) der Eingangsimpedanz
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
Teil 1: Eigenschaften der Rauschquelle
7
Vermessen Sie das von der Quelle gelieferte Rauschen. Wie
hoch sind der DC Osetpegel und der Spitze-zu-Spitze-Rauschpegel?
Analysieren Sie das von der Fast-Fourier-Transformation gelieferte Rauschspektrum mit und ohne
Quelle. In welchem Frequenzbereich sehen Sie weiÿes Rauschen?
Teil 2: RC-Tiefpass
von
fg = 50 kHz
Dimensionieren Sie einen einfachen RC-Tiefpass, Abb. 5, für eine Grenzfrequenz
nach Formel 15. Benutzen Sie den Funktionsgenerator zur Einspeisung von Rechteck-
schwingungen der Frequenz
fs = 1 kHz an ue mit geeigneter Amplitude im Vergleich zum Rauschgenerator
aus dem vorherigen Teil.
R
ue
ua
C
Abbildung 5: Einfacher passiver RC-Tiefpass
1
2πfg
RC =
(15)
Vergleichen Sie nun Eingangs- und Ausgangssignal des Tiefpasses. Werden die reinen Rechtecksignale
korrekt durchgelassen?
Messen Sie auÿerdem die Verstärkung bei
1 kHz, 10 kHz, 50 kHz
und einigen weiteren hohen Frequen-
zen mit Sinus-signalen. Wie groÿ ist der Signalverlust pro Dekade?
Gehen Sie wieder zurück zu Rechteckssignalen mit
fs = 1 kHz
und schlieÿen Sie nun zusätzlich den
Rauschgenerator an den Eingang. Welche Amplitude hat das Rauschen im Vergleich zum Signal vor und
nach dem RC-Filter?
Teil 3: Tiefpass 2. Ordnung
Abbildung 6 zeigt einen aktiven Tiefpass zweiter Ordnung in Mitkopp-
lung (Sallen-Key-Schaltung). Hierbei wurden schon vereinfachend
gesetzt. In diesem Fall wird der Filtertyp durch die Verstärkung
fg bestimmt. Die Verstärkung k = 3
1/(2πRC) und ist zu vermeiden.
Grenzfrequenz
quenz
k
=
RC
=
R4
=
In Tabelle 1 nden Sie die Koezienten
resultierende Verstärkung
k.
für eine Grenzfrequenz von
a1 , b1
R1 = R2 = R und C1 = C2 = C
k nach Gl. 16 unabhängig von der
führt zu selbständigen Schwingungen mit der Fre-
a1
3− √
b1
√
b1
2πfg
(k − 1)R3
(16)
(17)
(18)
für die gegebenen Filter 2. Ordnung und die daraus
Dimensionieren Sie mit Hilfe der Gleichungen 17-18 zwei Filter Ihrer Wahl
fg = 50 kHz.
Können Sie die vorherbestimmte Verstärkung
Frequenz reproduzieren? Vergleichen Sie jeweils die Eingangs- und Ausgangssignale bei
k bei niedriger
fs = 1 kHz mit
Rauschgenerator. Wie groÿ ist das Signal-zu-Rauschverhältnis vor und nach dem Filter? Bestimmen Sie
für einen der beiden Filter den Signalverlust pro Dekade ab
fs ≥ 50 kHz.
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
8
C
R
ue
R
ua
C
R = (k−1)R3
4
R
3
Abbildung 6: Aktiver Tiefpass 2. Ordnung in Mitkopplung (Sallen-Key-Schaltung)
Filtertyp
a1
b1
fg / kHz
k
Kritisch
1.2872
0.4142
50
1.0000
Bessel
1.3617
0.6180
50
1.2678
Butterworth
1.4142
1.0000
50
1.5858
Tschebysche, 1dB
1.3022
1.5515
50
1.9546
Tschebysche, 3dB
1.0650
1.9305
50
2.2335
C/nF
R/ kΩ
R3 / k Ω
Tabelle 1: Aktiver Tiefpass 2. Ordnung in Mitkopplung (Sallen-Key-Schaltung)
R4 / kΩ
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
Teil 4: Bandpass
Resonanzfrequenz
9
Abbildung 7 stellt einen aktiven Bandpass mit Mehrfachgegenkopplung dar. Die
fr ,
die Verstärkung auf der Resonanz
kr
und die Güte
Q
lassen sich frei wählen und
sind in den Gleichungen 19-21 gegeben.
r
R1 + R3
1
fr =
2πC R1 R2 R3
R2
kr = −
2R1
s
1 R2 (R1 + R3 )
Q =
= πR2 Cfr
2
R1 R3
Die Bandbreite
B = fr /Q
(19)
(20)
(21)
dieser Schaltung ergibt sich dann zu
B=
1
πR2 C
(22)
Dimensionieren Sie einen Bandpass für Sinusschwingungen geeigneter Frequenz
Us = 1V
fs
und Amplitude
und zeigen Sie, daÿ hierdurch das Signal aus einem verrauschten Eingangssignal herausgeltert
werden kann. Bedenken Sie, daÿ bei Ihrer Dimensionierung die Bandbreite weder zu klein (schwierig
einzustellen) noch zu groÿ (keine Dämpfung) ausfallen darf.
Indem Sie für
R3
ein Potentiometer verwenden, können Sie die Filterresonanzfrequenz variieren, ohne
die Verstärkung oder Bandbreite zu verändern. Bitte beachten Sie dabei, daÿ die Dierenzverstärkung
des verwendeten Operationsverstärkers (741:
≈ 105 )
groÿ gegenüber
2Q2
sein muÿ.
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik
10
R
C
R
ue
2
1
C
R
3
Abbildung 7: Aktiver Bandpass mit Mehrfachgegenkopplung
ua
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