5 Zusammenfassung 5 Zusammenfassung Diese Arbeit ist Bestandteil eines Projekts zur Untersuchung von Signaltransduktionprozessen bei der Aktivierung pflanzlicher Pathogenabwehrgene. Die Erkennung von Pathogenen und die Auslösung von Abwehrreaktionen wird durch das Zusammenspiel verschiedener, pflanzlicher Signalstoffe moduliert. Die Jasmonsäure und ihre Derivate, die Jasmonate, sind Bestandteil pflanzlicher Signaltransduktionsprozesse. Im pflanzlichen Modellorganismus Arabidopsis thaliana sind sie an der Ausprägung der männlichen Fertilität beteiligt. Weiterhin werden Jasmonate infolge einer Verwundung der Pflanze oder dem Befall mit Pathogenen gebildet. Ihre Funktion besteht in der Regulation der Reizantwort durch die Aktivierung spezifischer Gene. Im Vorfeld dieser Arbeit wurde die cDNA des Jasmonat-regulierten Gens Atjrg21 isoliert. Es sollte als Marker und Werkzeug für molekulare Studien Jasmonat-regulierter Signaltransduktionsprozesse dienen. Die Funktion des Atjrg21 ist bisher nicht bekannt, jedoch zeigen Northern-Analysen, dass das Atjrg21 in die Genaktivierung bei der Pathogenabwehr eingebunden ist. Nach einer Verwundung der Pflanze oder der Infektion mit dem Pflanzenpathogen Fusarium oxysporum sind große Menge an Atjrg21-Transkript nachweisbar. Die gleiche Reaktion lässt sich durch die Applikation von Methyljasmonat induzieren. Neben Jasmonaten ist das Phytohormon Ethylen essentieller Bestandteil Jasmonat-vermittelter Abwehrreaktionen. In Northern-Analysen kann man durch die kombinierte Applikation der Ethylenbiosynthesevorstufe ACC mit Methyljasmonat die Transkriptakkumulation des Atjrg21 verstärken. Gleiche Effekte erzielt man bei gleichzeitiger Applikation von Methyljasmonat und Kinetin, einem Cytokinin. Da bekannt ist, dass Cytokinine die Bildung von Ethylen stimulieren, ist dieser Effekt wahrscheinlich auf Ethylen zurückzuführen. Diese Vermutung wird dadurch bekräftigt, dass weder ACC noch Kinetin allein zu einer Akkumulation von Atjrg21-mRNA führen. Diese Resultate deuten darauf hin, dass das Atjrg21 analog zu anderen Jasmonat-regulierten Abwehrgenen über einen Jasmonat/Ethylen-abhängigen Signalweg reguliert wird. Genomische Sequenzen des Atjrg21-Gens wurden zur Steuerung von Reportergenen genutzt. Hierbei zeigte sich, dass Intronbereiche essentiell für die Aktivierung des Atjrg21 durch Jasmonat und andere Stressoren sind. Als Regulationselemente wurden durch Mutageneseexperimente zwei G-Boxen (CACGTG) im zweiten Intron identifiziert. G-Boxen sind als Regulationselemente und Bindungsorte von Transkriptionsfaktoren in einer Vielzahl von pflanzlichen Promotoren beschrieben. Die Funktionalität Intron-lokalisierter G-Boxen wurde hiermit erstmalig beschrieben. Mit der Verlagerung beider G-Boxen vor einen Minimalpromotor lässt sich keine Regulierbarkeit durch Jasmonat erzielen. Entsprechend ist zu vermuten, dass weitere Regulationselemente und/oder die Position der G-Boxen für eine Jasmonat-vermittelte Regulation des Atjrg21 wichtig sind. Pflanzen mit Jasmonat-responsiven Reportergenen wurden weiterhin genutzt, um Mutanten mit veränderter Reportergenexpression nach der Applikation von Methyljasmonat aufzufinden. In einem konditional letalen Screen konnten potenziell Jasmonat-insensitive Mutanten isoliert werden. Bei Northern-Analysen wurde in einer Vielzahl dieser Mutanten eine verminderte Akkumulation der Atjrg21-mRNA nach Applikation von Methyljasmonat beobachtet. Diese potenziell Jasmonat-insensitiven Mutanten sollen nun zur Bestätigung ihrer JasmonatInsensitivität und zur Einordnung in bestehende Modelle Jasmonat-regulierter Signalwege auf die Expression anderer Markergene und ihrem Verhalten gegenüber Pathogenen in den Folgegenerationen getestet werden. Ferner ist es das Ziel, den Ort der Mutation zu kartieren, um somit regulatorische Komponenten von Jasmonat-Signaltransduktionsprozessen zu identifizieren. 75