Bedeutung der Nebenerkrankungen für die Bewertung der

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Aus der Klinik für Strahlentherapie und
Radio-Onkologie des Marienhospitals Herne
– Universitätsklinik –
der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. I. A. Adamietz
Bedeutung der Nebenerkrankungen für die
Bewertung der Strahlentherapie bei Knochenmetastasen
Eine retrospektive Analyse über 58 Patienten
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Katharina Abbing
aus Herdecke
2011
Dekan: Prof. Dr. med. K. Überla
Referent: Prof. Dr. med. I. A. Adamietz
Korreferent: Prof. Dr. med. Detlev Uhlenbrock
Tag der mündlichen Prüfung: 24.04.2012
Für Sven und meine Eltern
1
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Einleitung
Literaturübersicht
2.1
Physiologie und Eigenschaften von Knochen
2.2
Primärtumoren und Häufigkeit der ossären Metastasierung
2.3
Lokalisation der Knochenmetastasen
2.4
Metastasierungsweg
2.5
Morphologie der Skelettmetastasen
2.6
Symptome und Komplikationen
2.7
Diagnostik
2.8
Therapie
Zielsetzung der Arbeit
Material und Methoden
4.1
Patientenzahl und Auswahlkriterien
4.2
Abhängige Variablen
4.3
Untersuchte Faktoren
4.4
Auswertung der Daten
Ergebnisse
5.1
Überleben der Patienten mit bestrahlten Knochenmetastasen
ein Jahr nach Bestrahlungsende
5.2
Korrelation der abhängigen Variablen
5.3
Effekt der behandlungsabhängigen, tumorbedingten und
patientenbedingten Faktoren auf die Ansprechraten
5.4
Effekt der Nebenerkrankungen auf die Ansprechraten
5.5
Effekt der Vormedikation auf die Ansprechraten
5.6
Zusammenfassung der Ergebnisse
Diskussion
6.1
Kritische Betrachtung der eigenen Methodik
6.2
Vergleich eigener Ergebnisse mit den Literaturdaten
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Danksagung
Lebenslauf
3
4
4
5
6
6
8
9
10
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67
67
74
76
87
88
2
Abkürzungen
Anspr.
Ansprechen
AZ
Allgemeinzustand
CI
Konfidenzintervall
CR
Komplette Remission
CT
Computertomografie
DOL
Schmerzänderung nach der Therapie
FGF
Fibroblast growth factor
G
Grading
HR
Hazard Ratio
J.
Jahre
LHRH
luteinisierendes-Hormon-Releasing-Hormon
Lok.
Lokalisation
MED
Schmerzmedikation
MOB
Ansprechen der Mobilität
MRT
Magnetresonanztomografie
N
Gesamtzahl; Lymphknotenbefallstadium
PR
Partielle Remission
PTHrP
Parathyreoid hormone-related Protein
R[Med]
Schmerzmedikation
R[Mob]
Mobilitätsänderung
Sig.
Signifikanz
T
Tumorstadium
TGF-ß
Transforming growth-factor beta
Vol.
Volumen
vs.
versus
WHO
World Health Organization
ZNS
Zentrales Nervensystem
3
1 Einleitung
Nahezu alle malignen Tumoren entwickeln im Verlauf ihrer natürlichen Geschichte
Knochenmetastasen. Die Absiedlung in die Knochen sind für eine Reihe wichtiger
klinischer Symptome wie: Schmerzen, Hyperkalzämie, pathologische Frakturen etc.,
verantwortlich. Traditionell steht Strahlentherapie an erster Stelle der Verfahren, die bei
schmerzhaften
Knochenmetastasen
eingesetzt
werden.
Ihre
Effektivität
ist
nachgewiesen.
In den letzten Jahren wurden an die Strahlentherapie der Knochenmetastasen neue
Anforderungen gestellt. Dies ist in erster Linie auf die Entwicklung neuer
interdisziplinärer Therapiestrategien zurückzuführen.
Eine der wichtigsten Anforderungen ist die Individualisierung der Strahlenbehandlung.
Zahlreiche prognostische Faktoren bezüglich der strahlentherapeutischen Effekte sind
inzwischen detektiert worden.
Einer der Aspekte, die bisher nur wenig beleuchtet worden sind, ist der Einfluss von
Begleiterkrankungen auf das Ergebnis der Strahlentherapie.
Aus diesem Grunde beschäftigt sich die Dissertation mit diesem Thema.
4
2 Literaturübersicht
2.1 Physiologie und Eigenschaften von Knochen
Das menschliche Knochengewebe ist ein auf Stütz- und Skelettfunktion spezialisiertes
Bindegewebe und ist ein wesentlicher Bestandteil des Bewegungsapparates. Es zeichnet
sich durch hohe Zug- und Druckfestigkeit aus, besitzt dennoch eine gewisse Elastizität
und weist eine effiziente Leichtbauweise auf.
Weiterhin übernimmt das Knochengewebe zentrale metabolische Funktionen: Es dient
als Speicher für Kalzium, Magnesium, Phosphor, Natrium und andere Ionen, ist reich
durchblutet und in ständigem Umbau.
Knochen besteht im Prinzip aus zwei Phasen, die eng miteinander verbunden sind: Zu
65% aus einer festen, mineralischen Phase und zu 35% aus einer organischen Matrix.
Kollagen Typ I macht mit etwa 90% den Hauptteil des organischen Knochengewebes
aus und ermöglicht dem Knochen, erheblichen Torsions- und Biegebeanspruchungen
standzuhalten. Ebenso rechnet man Knochenproteine wie beispielsweise Osteokalzin,
Osteopontin
und Osteonektin sowie Proteoglykane zur organischen Matrix. Die
Synthese der Knochenproteine wird durch viele Wachstumsfaktoren in Osteoblasten
stimuliert.
Die anorganische Komponente setzt sich vor allem aus Hydroxylapatit zusammen, der
kristallinen Ablagerungsform des Kalziumphosphats. Des Weiteren kommen Citrat-,
Fluorid-, und Carbonationen sowie Magnesium und Natrium vor, die beiden letzteren
werden dort in gewissem Ausmaß gespeichert.
Für Aufbau, Umbau und Neubildung von Knochen sind in erster Linie zwei Zelltypen
von Bedeutung, Osteoblasten und Osteoklasten.
Osteoblasten sind knochenmatrixbildende Zellen, die neben Kollagen noch diverse
Knochenproteine und Wachstumsfaktoren produzieren und außerdem Rezeptoren für
eine Reihe von Hormonen, Zytokinen und Vitaminen besitzen. Neben dem
Knochenaufbau spielen sie jedoch auch eine wichtige Rolle beim Knochenabbau: Sie
sind die einzigen Knochenzellen, die Rezeptoren für Parathormon haben. Dieses
Hormon leitet die Knochenresorption ein, indem es die Osteoblasten dazu veranlasst,
den Osteoidsaum um die Matrix herum abzubauen und damit den Osteoklasten den
Weg zu ebnen, die sie gleichzeitig aktivieren.
Sind die Osteoblasten komplett von Knochen umgeben, werden sie zu Osteozyten. Bei
diesen Zellen
handelt es sich also um in Lakunen der Matrix eingemauerte,
morphologisch veränderte Osteoblasten.
5
Osteoklasten hingegen entstehen aus Vorläuferzellen im Knochenmark, die mit
Vorläuferzellen der Monozyten und Makrophagen verwandt sind. Ihre Differenzierung
wird unter anderem durch Vitamin D beeinflusst. Diese bis zu 150m großen Zellen,
die bis zu 50 Kerne besitzen können, resorbieren die verkalkte Matrix. Wesentlich für
diesen Vorgang ist die Sekretion von H+-Ionen. Zur hormonellen Steuerung ist bekannt,
dass Calcitonin die Osteoklastenaktivität unterdrückt, während Zytokine aus den
Osteoblasten sie aktivieren. Kontrolliert wird die Aktivität durch zahlreiche weitere
Faktoren wie Interleukin-1, Tumornekrosefaktor, Interferon-γ, koloniestimulierende
Faktoren und andere.
Außerdem ist im Knochen das Knochenmark angesiedelt. Es besteht hauptsächlich aus
retikulärem Bindegewebe, in dessen weiten Zwischenräumen sich die unterschiedlichen
Blutzelltypen differenzieren. Während beim Neugeborenen noch das gesamte
Knochenmark Blutzellen bildet, findet die Blutzellbildung beim Erwachsenen nur noch
in einigen Bereichen wie beispielsweise dem Sternum statt. Man unterscheidet
demzufolge zwischen rotem, blutbildendem Knochenmark und gelbem, fettzellhaltigem
Knochenmark (Sobotta and Welsch, 2003).
Abhängig von verschiedenen Einflüssen wie hormonellen Faktoren und physischer
Beanspruchung wird Knochen ständig auf- und abgebaut, Osteoblasten- und
Osteoklastenaktivität befindet sich also im Gleichgewicht. Tumorzellen, die in den
Knochen gelangen, können dieses Gleichgewicht jedoch erheblich stören und dazu
führen, dass es entweder zu einer osteoblastischen oder zu einer osteoklastischen
Überfunktion kommt. Für die Ansiedlung von Tumorzellen im Knochengewebe sind
nach Huffer bestimmte vom Knochen emittierte Wachstumsfaktoren und Hormone
verantwortlich, die eine chemotaktische Funktion innehaben; ebenso wirkt durch
Osteoklastenaktivität freigesetztes Typ-I-Kollagen (Huffer, 1988).
2.2 Primärtumoren und Häufigkeit der ossären Metastasierung
Prinzipiell sind alle malignen Tumoren in der Lage, in den Knochen zu metastasieren,
einige Karzinome streuen jedoch deutlich häufiger ossär als andere. Bei Mamma-,
Bronchial- und Prostatakarzinomen sind die Raten an Knochenmetastasen besonders
hoch (Tofe et al., 1975; Nieder et al., 2010); bei fast allen Patienten mit Brustkrebs
finden sich zum Zeitpunkt des Todes Knochenmetastasen (Mundy, 1997).
Postmortale Überprüfungen ergaben, dass bei etwa 70% aller Patienten, die an Brustoder Prostatakarzinomen verstorben waren, Anzeichen für Knochenmetastasen
6
vorlagen. Auch Karzinome der Schilddrüse, der Niere und der Lunge metastasieren
häufig in die Knochen, mit einer postmortalen Inzidenz zwischen 30 und 40% (Galasko,
1981).
Das Skelett ist, nach Leber und Lunge, die dritthäufigste Lokalisation im Körper, in der
Metastasen gefunden werden (Mundy, 1997). Dies wurde schon 1939 von Walther
beschrieben, der die Autopsieergebnisse von 358 Patienten, die zwischen 1927 und
1941 an Krebs starben, untersuchte. Diese Studie wurde an Patienten durchgeführt, die
zuvor keine Chemotherapie erhalten hatten, die mit den Metastasierungsmustern
interferieren könnte (Walther, 1939). Sicherlich ist bei Autopsien zu bedenken, dass oft
die Prävalenz von Knochenmetastasen unterbewertet wird, weil sie autoptisch teils
schwierig zu finden sind (Bunting and Shea, 2001).
2.3 Lokalisation der Knochenmetastasen
Ebenso wie grundsätzlich alle Tumoren in der Lage sind, in die Knochen zu
metastasieren, sind diesbezüglich auch alle Lokalisationen denkbar. Es gibt jedoch
eindeutig Prädilektionsstellen.
Meist ist das Achsenskelett betroffen, in dem bei Erwachsenen auch das rote,
blutbildende Knochenmark lokalisiert ist (Coleman, 1997). Hier finden sich
metastatische Absiedlungen besonders in den proximalen Enden der langen
Röhrenknochen, in den Rippen und in der Wirbelsäule (Mundy, 1997).
Obwohl Metastasen in den distalen Knochen von Hand- und Fußskelett seltener sind,
treten sie mitunter bei Patienten mit Melanomen und Nierenkarzinomen auf. Brustkrebs
metastasiert gelegentlich aus bisher noch nicht verstandenen Gründen in den Processus
clinoideus posterior (Mundy, 1997).
2.4 Metastasierungsweg
Bereits 1889 stellte Paget die „Seed and Soil-Theory“ auf, also das Zusammenspiel
zwischen „Saat und Boden“; eine Theorie, die erstmals auf die komplexen Interaktionen
zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung hinwies (Paget, 1889).
Der gegenwärtige Wissensstand bestätigt die Komplexität von Karzinomen und ihrem
metastatischen Verhalten; vielfältige Reaktionen und molekulare Vorgänge sind
vonnöten, damit eine Passage der Tumorzellen von ihrem Primarius zu entfernten
Lokalisationen möglich sind (Mundy and Gregory, 2002).
7
Es sind verschiedene Schritte notwendig, um das Entstehen von Knochenmetastasen
möglich zu machen.
Zunächst müssen Tumorzellen in die Gefäße einwandern. Damit es zu einer
Angiogenese kommen kann und die Zellen überhaupt Anschluss an die systemischen
Blutgefäße erlangen, ist die Expression von VEGF, dem Vascular Endothelial Growth
Factor, sowie anderen angiogenetischen Faktoren, erforderlich (Verheul and Pinedo,
2000; Choong, 2003).
Sind die Tumorzellen in den Blutgefäßen, sorgen bestimmte, vom Knochen exprimierte,
Chemokine dafür, dass sie in die Marksinusoide gelockt werden (Müller et al., 2001).
Dort angelangt, ermöglichen Faktoren wie Matrixmetalloproteinasen und andere
Proteinasen die Durchwanderung der venösen Gefäße (Yu and Stamenkovic, 1999;
Nakopoulou et al., 2003).
Die endgültige Ansiedlung und Vermehrung der Tumorzellen wird durch diverse
pathologische Vorgänge zugelassen. Die Expression von Adhäsionsmolekülen wie
Integrinen, CD-44 und anderen Faktoren erlauben es den Zellen, in den Knochen
einzuwandern und das lokale Milieu zu verdrängen sowie mit den Osteoblasten und
Osteoklasten zu interagieren (De Marzo et al., 1998; Yu and Stamenkovic, 1999; Zheng
et al., 1999).
Wie bereits erwähnt, ist das zielgerichtete Ansiedeln von Tumorzellen im Knochen ein
Phänomen, welches nicht allein durch anatomische Grundlagen erklärt werden kann,
allerdings spielen Faktoren wie Gefäßverlauf und Blutfluss zweifelsohne eine Rolle. Da
meist Knochen betroffen sind, die rotes, blutbildendes Mark enthalten, deutet dieses
Streumuster darauf hin, dass physische Eigenschaften im Knochenmark wie die Struktur
der Kapillaren oder ein träger Blutfluss wesentlich zur Entstehung von Metastasen
beitragen (Coleman, 1997).
Bei
der hämatogenen
Ausbreitung der Skelettmetastasen unterscheidet man
verschiedene Wege. Zum einen können die Tumorzellen die großen venösen Systeme
infiltrieren wie den Pulmonalvenenkreislauf, das kavale und das portale System und so
neben Metastasen in Lunge und Leber auch in den Knochen streuen, zum anderen
wurde im Jahr 1942 von Batson eine Alternative beschrieben. Venöses Blut aus Brustund Beckenbereich kann nicht nur durch die Vena cava abfließen, sondern auch in einen
Plexus aus klappenlosen Gefäßen drainiert werden, der um die Wirbelsäule herum
gelegen ist. Dies erklärt sicherlich zum Teil die hohe Rate an Wirbelsäulenmetastasen
8
beim Prostatakarzinom, ohne dass andere Metastasen gefunden werden (Batson, 1942;
Coleman, 1997)
2.5 Morphologie der Skelettmetastasen
Wenn solide Tumoren in das Skelett metastasieren, führen sie zu einer Vielfalt an
Störungen der Knochenzellfunktion, die sich repräsentieren können als diskrete
Osteolyse, diffuse Osteopenie, osteoblastische Läsionen oder eine Kombination von all
diesen Formen. Alle diese Effekte kommen durch die Einflüsse von Tumorprodukten
auf die normale knochenmodellierende Sequenz zustande.
Die häufigste dieser Läsionen ist die osteolytische. Sie ist gekennzeichnet durch
zunehmende Formation der Osteoklasten sowie vermehrte Aktivität dieser Zellen,
verursacht durch diverse Tumorprodukte (Mundy, 1997). Typische Primärtumoren sind
Lungen-, Schilddrüsen- und Nierenkarzinome (Choong, 2003; Riccio et al., 2007).
Weniger häufig führen solide Tumoren zu einer vermehrten Osteoblastenaktivität.
(Mundy, 1997). Bei Prostatakarzinomen wird dies jedoch oft beobachtet (Choong,
2003; Riccio et al., 2007); tatsächlich entwickeln alle Patienten mit Prostatakarzinomen
osteoblastische Knochenmetastasen, wenn sie mit der Erkrankung lange genug
überleben (Galasko, 1986; Mundy, 1993).
Die Mechanismen für die verschiedenen Vorgänge sind unterschiedlich gut untersucht;
über osteolytische Metastasen sind mehr Details bekannt als über die osteoblastischen
Formen. So wurden bereits zahlreiche Faktoren identifiziert, die zur Osteolyse durch
Osteoklasten führen. Manche dieser Faktoren werden direkt von Tumorzellen
produziert, während andere durch die resorptive Aktivität der Osteoklasten aus der
extrazellulären Knochenmatrix freigesetzt werden. Eines der wichtigsten Moleküle für
diese Vorgänge ist das PTHrP (parathyroid hormone-related protein), welches zunächst
ganz allgemein im Zusammenhang mit Hyperkalzämie im Rahmen maligner Vorgänge
beschrieben wurde; später konnte die Sezernierung dieses Hormons explizit den
Tumorzellen zugeordnet werden, die in den Knochen metastasieren. Auch Osteoblasten
sezernieren PTHrP und stimulieren so, zusammen mit Vitamin D3, direkt die
Differenzierung der Osteoklasten. Die hohe Inzidenz an PTHrP-positiven Zellen bei
Mammakarzinomen, die in den Knochen metastasierten, stützt die These, dass PTHrP
dafür verantwortlich ist, dass diese Tumorzellen sich überhaupt im Skelett ansiedeln
und dort osteolytische Veränderungen verursachen (Powell et al., 1991; Mundy, 1997;
Choong, 2003).
9
Im
Zusammenhang
mit
knochenneubildenden
Metastasen
wurde
über
Osteoblastenproliferation, unidirektionale Chemotaxis und die Stimulation einzelner
Funktionen der Osteoblasten berichtet (Gleave et al., 1991; Song et al., 2002).
Als ein Beispiel für vornehmlich osteoblastische Läsionen stimulieren die Metastasen
von Prostatakarzinomen über bestimmte Mediatoren die Proliferation der Osteoblasten
sowie bestimmte osteoblastische Funktionen.
Einer dieser Mediatoren ist TGF-ß (Transforming growth factor-beta), welcher von den
Zellen des Prostatakarzinoms sezerniert wird. Dieser Faktor hat eine potente
osteoblastenstimulierende Wirkung (Konety and Nelson, 2001; Teicher, 2001; Cooper
et al., 2002)
Neben TGF-ß wird auch FGF (Fibroblast growth factor) von Prostata-Zellen sezerniert
und verursacht Osteoblastenproliferation und Knochenneuformationen (Gleave et al.,
1991; Song et al., 2002).
2.6 Symptome und Komplikationen
Knochenmetastasen können zu einer Reihe von Komplikationen führen wie Schmerz,
eingeschränkte
Mobilität,
Kompressionssyndrome
Hyperkalzämie,
einschließlich
pathologische
neurologischer
Frakturen,
spinale
Ausfallerscheinungen
und
Knochenmarkinfiltration (Coleman, 1997; Caissie et al., 2011, Dennis et al., 2011).
Hyperkalzämie ist vermutlich die bekannteste metabolische Komplikation maligner
Erkrankungen und ist klinisch bedeutend aufgrund der mit ihr assoziierten Morbidität.
Unbehandelt führt ein Serumkalziumspiegel von mehr als 3 mmol/L zu einer Reihe
unerwünschter Nebeneffekte, die durch Dysfunktionen des Gastrointestinaltraktes, der
Nieren und des ZNS zustande kommen. Steigt das Kalzium im Serum weiter an,
verschlechtern sich sowohl die Nierenfunktion als auch die ZNS-Funktionen.
Letztendlich kann es zum Tod kommen durch kardial bedingte Arrhythmien und akutes
Nierenversagen (Coleman, 1997).
Durch die metastasenbedingte Zerstörung des Knochens wird dessen Tragfähigkeit
reduziert,
initial
resultierend
aus
Unterbrechungen
im
Trabekelwerk
und
Mikrofrakturen, anschließend durch einen totalen Verlust der Intaktheit des Knochens.
Die Folgen sind pathologische Frakturen, welche meist die Rippen oder die
Wirbelkörper betreffen. Größenverlust, Kyphoskoliose und eine Zunahme restriktiver
Lungenfunktionseinschränkungen
sind
mögliche Symptome.
Allerdings
führen
10
Frakturen der langen Röhrenknochen zu den stärksten Einschränkungen bei den
betroffenen Patienten (Coleman, 1997).
Kommt es zu einer Kompression des Rückenmarks oder der Cauda equina, so handelt
es sich dabei um einen medizinischen Notfall. Verdächtige Fälle bedürfen der
sofortigen Diagnostik und Behandlung, denn nach 24 bis 48 Stunden sind die
neurologischen Ausfälle in der Regel irreversibel. Ein Hinweis auf ein spinales
Kompressionssyndrom ist Rückenschmerz bei Tumorpatienten, der sich häufig
verschlimmert bei Aktivitäten, die zu einer Zunahme des intraduralen Drucks führen
wie beispielsweise Husten oder Niesen. Im Gegensatz zu degenerativen Beschwerden
nimmt der Schmerz nachts für gewöhnlich zu. Des Weiteren leiden die meisten
Patienten
mit
Rückenmarkskompressionen
unter
Schwäche
oder
Lähmungserscheinungen. Mögliche Spätschäden sind neben Parästhesien auch
Inkontinenz und Impotenz (Siegal et al., 1985; Coleman, 2006).
Knochenschmerzen sind die häufigsten durch Krebs verursachten Schmerzen und
stellen ein erhebliches Problem dar (Caissie et al., 2011, Zeng et al., 2011). Sie sind
häufig schwierig zu lokalisieren und werden von den Patienten als tiefe, bohrende
Empfindungen beschrieben, die schmerzen oder brennen und begleitet werden von
stechenden Beschwerden. Häufig sind sie nachts am schlimmsten und bessern sich auch
nicht durch Ruhephasen. Oft liegt eine Beeinträchtigung des stark innervierten Periost
vor, wodurch der Knochenschmerz seine neurogenen Qualitäten erhält. Dies erklärt
auch zum Teil die Hartnäckigkeit dieser Schmerzen (Coleman, 1997).
2.7 Diagnostik
Bei der Diagnostik von Knochenmetastasen sind bildgebende Verfahren heute Standard.
Verschiedene Methoden sind dabei zu unterscheiden.
Röntgendiagnostik ist die spezifischste Bildgebung, um metastatische Erkrankungen
wiederzugeben. Die radiographische Darstellung der langen Röhrenknochen muss alle
schmerzhaften Stellen abbilden. Diese müssen sorgfältig inspiziert werden, welcher Art
und Ausdehnung sie sind, ob multiple Läsionen in einem Knochen vorliegen und ob
angrenzende Gelenke mitbetroffen sind. Die Diagnostik durch Röntgenaufnahmen ist
jedoch limitiert, weil 40 bis 50% des Trabekelwerks zerstört sein müssen, bevor
Veränderungen sichtbar werden (Lecouvet et al., 1999; Riccio et al., 2007).
Die Computertomografie ist sensitiver als das Röntgen und stellt das bildgebende
Verfahren der Wahl dar, um das Ausmaß der Zerstörung des trabekulären und
11
kortikalen Knochenanteils darzustellen. Außerdem lässt sich anhand einer CT die
Stabilität des Knochens und somit das Risiko einer Fraktur abschätzen (Schmidt et al.,
2007). Darüber hinaus ist die CT ein wichtiges Werkzeug, um den Primärtumor
aufzuspüren. Demzufolge ist ein CT-Scan von Thorax, Abdomen und Becken mit oral
oder intravenös appliziertem Kontrastmittel hilfreich bei der Ermittlung okkulter
Knochenmetastasen (Riccio et al., 2007).
Die Skelettszintigrafie ist die sensitivste Nachweismethode für Knochenmetastasen
(Tofe et al., 1975); mit ihrer Hilfe können bereits 2 mm große Läsionen entdeckt
werden. Wenn festgestellt wurde, dass ein Patient an einem potenziell malignen Tumor
erkrankt ist, sollte eine Skelettszintigrafie durchgeführt werden, um eventuell
mitbetroffene Stellen ausfindig zu machen (Riccio et al., 2007). Patienten mit
bekanntem Primärtumor und ungeklärtem Schmerz sollten sich auch dann einer
Skelettszintigrafie unterziehen, wenn die röntgenologischen Befunde normal waren,
denn diese Nachweismethode ermöglicht das Aufspüren von Läsionen zwei bis 18
Monate früher (Rougraff et al., 1993; Frassica et al., 2000).
Mithilfe der Magnetresonanztomografie kann der Grad der Markinfiltration sowie der
extraossären Tumorausbreitung bestimmt werden (Riccio et al., 2007). Verglichen mit
CT oder Skelettszintigrafie ist die MRT die sensitivste Technik, um pathologische
Veränderungen aufzuspüren, die auf das Knochenmark begrenzt sind, selbst wenn der
trabekuläre Knochen nicht mit betroffen ist (Imamura et al., 2000; Daldrup-Link et al.,
2001).
Biochemische
Marker
helfen
relativ
selten
bei
der
Diagnosestellung
von
Knochenmetastasen, zumal sie keinen Hinweis darauf geben, wo sich die Metastase
befindet. Hyperkalzämie oder eine erhöhte alkalische Phosphatase im Serum können
jedoch Anzeichen für ossäre Metastasierungen sein (Riccio et al., 2007).
Eine Biopsie suspekter Areale kann in verschiedenen Situationen gerechtfertigt sein,
wenn Patienten beispielsweise eine oder mehrere Knochenläsionen ohne einen bis dato
bekannten Primärtumor haben oder um Gewebe zu erhalten für die hormonale und
immunhistochemische Bewertung. Eine Biopsie an sich ist jedoch wenig hilfreich, um
die Lokalisation eines unbekannten Primärtumors zu entdecken; Anamnese, körperliche
Untersuchung und bildgebende Verfahren sind hier aufschlussreicher (Rougraff et al.,
1993; Hage et al., 2000).
12
2.8 Therapie
Ganz allgemein lässt sich feststellen, dass eine multidisziplinäre Herangehensweise an
die Therapie von Knochenmetastasen essentiell ist, um das Wohlbefinden des Patienten
zu maximieren und eine möglichst umfassende funktionelle Besserung zu erzielen
(Riccio et al., 2007; Adamietz and Feyer, 2009). Da die Therapieziele in aller Regel
palliativer Natur sind, sollte mit möglichst wenig belastenden Maßnahmen ein
maximaler palliativer Effekt mit hoher Wirkungsdauer erzielt werden (Niewald et al.,
1996).
2.8.1Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine weit verbreitete und effektive Behandlung von
Knochenmetastasen (Zeng et al., 2011). Eine Schmerzreduktion kann häufig bereits 48
Stunden nach Beginn der Therapie verzeichnet werden, außerdem kann so eine
Stabilisierung und Rekalzifikation frakturgefährdeter Gebiete erreicht werden. Die
Bestrahlung ist am effektivsten, wenn die Metastase genau lokalisiert ist und möglichst
hohe Dosen verabreicht werden können (Price et al., 1986). Hinsichtlich der
Rekalzifizierung der Knochenmetastasen zeigt sich, dass eine fraktionierte Bestrahlung
empfehlenswert ist aufgrund einer höheren biologischen Wirksamkeit und so zu einer
besseren Stabilisierung führt (Koswig and Budach, 1999). Bezogen auf die
Schmerzreduktion kann jedoch bei der Mehrzahl der Patienten auch durch eine
einmalige Bestrahlung mit 8 Gy eine zufrieden stellende Schmerzreduktion erzielt
werden (Bone Pain Trial Working Party, 1999, Dennis et al., 2011). Nebeneffekte wie
eine Suppression des Knochenmarks limitieren die Dosismenge, mit der therapiert
werden kann (Tong et al., 1982; Pandit-Taskar et al., 2004). Bestrahlung verkleinert die
Tumormasse und fördert die Heilung osteolytischer Foki (Koswig and Budach, 1999).
Der Mechanismus der Schmerzlinderung ist nicht bis ins Detail aufgeklärt, er wird nur
sekundär in der Tumorverkleinerung gesehen, primär kommt es durch Inhibition
chemischer Schmerzmediatoren zu einer Linderung der Beschwerden (Chow et al.,
2007; Lutz et al., 2010).
2.8.2 Radiopharmakotherapie
Radionukleotide wie Strontium-89, Samarium-153 und Rhenium-186 emittieren betaund gamma-Strahlung und haben eine Affinität zu den Hydroxyapatitkristallen in
13
Regionen mit hohem Knochenstoffwechsel. Diese Therapieoption kommt vor allem bei
der Behandlung metastasierter Brust- und Prostatakarzinome zum Einsatz und führt zu
einer effektiven Schmerzreduktion, jedoch besteht die Gefahr, dass die Radionukleotide
toxisch auf das Myelon wirken (Roqué et al., 2003; Riccio et al., 2007).
2.8.3 Bisphosphonate
Bisphosphonate sind potente Inhibitoren der osteoklastischen Knochenresorption. Die
Aufnahme in den Knochen ist abhängig von der Durchblutung und ist ausgesprochen
verstärkt in Gebieten mit aktivem Umbau, wie er in metastatischen Arealen vorliegt.
Bisphosphonate binden an Hydroxyapatitkristalle und werden von den Osteoklasten via
Endozytose aufgenommen. In den Zellen selbst reduzieren sie deren Aktivität und
verhindern so die Resorption des Knochens (Wu et al., 2007). Randomisierte
kontrollierte
Studien
haben
eine
signifikante
Reduktion
der
Inzidenz
von
Hyperkalzämie, Schmerz und der notwendigen Gabe oraler Schmerzmittel gezeigt bei
Patienten, die Bisphosphonate einnahmen (Wong and Wiffen, 2002; Pavlakis et al.,
2005). Eine große prospektive, randomisierte Doppelblind-Studie mit 754 Patienten
konnte nachweisen, dass skelettale Komplikationen um über 40% abnahmen, es zu
weniger neuen Knochenläsionen kam und eine signifikante Schmerzreduktion erzielt
werden konnte über einen Zeitraum von 24 Monaten. Obwohl die Zeit bis zum ersten
Auftreten skelettaler Komplikationen durch die Gabe von Bisphosphonaten doppelt so
lang war wie bei Patienten, die mit einem Placebo behandelt wurden, zeigten sich keine
Unterschiede in der Gesamtüberlebensrate (Lipton et al., 2000). Generell gilt, dass eine
Bisphosphonattherapie sicher in der Anwendung ist und erhebliche Vorteile für
Krebspatienten bietet (Wu et al., 2007; Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie,
2010).
2.8.4 Schmerztherapie
Opiate sind die Hauptstütze beim Schmerzmanagement. Adäquate Dosistitrierung ist
notwendig, um gute Wirksamkeit bei möglichst wenigen Nebenwirkungen zu
gewährleisten, außerdem sollten die Patienten während Visiten oder Kontrollterminen
regelmäßig zu ihren Schmerzen befragt werden. Für gewöhnlich wird eine Kombination
aus langwirksamen und kurzwirksamen Opiaten verabreicht. Weniger starker Schmerz,
aber auch akute Schmerzattacken, können mit nichtsteroidalen Antirheumatika
behandelt werden. Kurzzeitige Gaben oraler Steroide sind typischerweise für das
14
Auftreten von Irritationen peripherer oder spinaler Nervenwurzeln indiziert (Riccio et
al., 2007).
2.8.5 Operative Möglichkeiten
Die primären Ziele der chirurgischen Intervention sind Schmerzreduktion, verbesserte
Funktion und, in weiterem Sinne, verlängertes Überleben durch verbesserte Mobilität
der Patienten, die sonst Bettruhe benötigen würden. Fortschritte in orthopädischen
Techniken, Entwicklungen von Implantaten sowie der routinemäßige Einsatz von
Knochenzement helfen, diese Ziele zu erreichen. Kontraindikationen für den Einsatz
operativer Therapien beinhalten eine erwartete Überlebenszeit unter vier Wochen, einen
schlechten Allgemeinzustand und eine Verschlechterung des Bewusstseinzustandes
(Broos et al., 1993).
2.8.6 Antihormonelle Therapie
Am häufigsten kommt eine Hormontherapie bei Patienten mit metastasiertem Mammaoder Prostatakarzinom zum Einsatz. Beidseitige Adnexektomie sowie die Gabe von LHRH- (luteinisierendes-Hormon-Releasing-Hormon) Antagonisten wurde mit einigem
Erfolg bei Brustkrebspatienten eingesetzt. Antiöstrogene wie Tamoxifen führten zu
einer Regressionsrate von 17 bis 35% bei entsprechend sensitiven Tumoren (Schachar,
2001).
Bei Prostatakarzinomen kommen LH-RH-Agonisten zum Einsatz. Derartige Therapien
reduzieren den Schmerz und verbessern den ambulanten Status der Patienten in 40 bis
70% der Fälle (Brage and Simon, 1992).
Andere Hormontherapien werden mit LH-RH-Analoga, LH-RH-Antagonisten und
Antiandrogenen durchgeführt; unerwünschte Arzneimittelwirkungen können in diesen
Fällen vor allem Libidoverlust, Hitzewellen und Depressionen sein (Riccio et al., 2007).
15
3 Zielsetzung der Arbeit
Die Zielsetzung dieser Arbeit besteht darin, den Einfluss von Begleiterkrankungen auf
das Ansprechen der Knochenmetastasen auf die Radiotherapie zu untersuchen.
Weiterhin soll geklärt werden, ob andere therapie-, patienten- oder krankheitsbedingte
Faktoren Einfluss auf den Therapieerfolg haben.
16
4 Material und Methoden
4.1 Patientenzahl und Auswahlkriterien
Bei der vorliegenden retrospektiven Studie dienten alle Akten der Patienten als
Material, die in den Jahren 2005, 2006 oder 2007 in der Abteilung für Strahlentherapie
im Marienhospital Herne unter der Leitung von Prof. Dr. I. A. Adamietz an einer
Knochenmetastase bestrahlt wurden.
Unter Zuhilfenahme des Programms „Care-Center“ wurde eine Liste erstellt, die alle in
oben genanntem Zeitraum an Knochenmetastasen bestrahlten Patienten enthielt. Von
diesen Patienten wurden nun die Akten aus dem Archiv der Strahlentherapie
herausgesucht und auf folgende Einschlusskriterien hin untersucht:
-
Alter zwischen 20 und 75 Jahren
-
Ein Ergebnis der Strahlentherapie musste in der Akte dokumentiert sein, das im
Zeitraum von frühestens 3 Wochen und spätestens 6 Monaten nach
Bestrahlungsende erhoben worden war
-
Mindestens eine Endvariable musste sowohl vor als auch nach der
Strahlentherapie kontrolliert worden sein
-
Es musste eruierbar sein, ob die Patienten ein Jahr nach Bestrahlung noch lebten
oder bereits verstorben waren
Insgesamt wurden 100 Patientenakten gesichtet, von denen 58 die Grundlage für die
Studie bilden. 3 Patienten wurden wegen ihres Alters ausgeschlossen, 15 Patienten
konnten nicht berücksichtigt werden, weil der Kontrolltermin zu früh oder zu spät war,
15 Patienten verstarben während der Therapie und mussten deshalb ausgeschlossen
werden, bei 5 Patienten wurde keine Knochenmetastase bestrahlt und 3 Patienten
beendeten die Radiotherapie nicht.
Als Quellen für die Daten dienten die Akten der strahlentherapeutischen Abteilung, in
denen in der Regel ein Anamnesebogen vor Beginn der Strahlentherapie, relevante
Arztbriefe sowie Bestrahlungspläne und Dokumentationen während und nach der
Radiotherapie enthalten sind.
4.2 Abhängige Variablen
Folgende abhängige Variablen wurden betrachtet:
Komplette Remission: Vor Therapiebeginn bestand irgendeine Art von Schmerz, nach
der Therapie wurde kein Schmerz mehr angegeben.
17
Partielle Remission: Ein bestehender Schmerz wurde nach der Therapie als gebessert
angegeben.
Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie: Alle Fälle wurden ausgeschlossen, bei denen eine
Schmerzreduktion bei gleichzeitiger Erhöhung der analgesierenden Medikation oder
einer neu begonnenen analgetischen Therapie stattfand.
Ansprechen der Mobilität: Jede Verbesserung der Mobilität wurde miteinbezogen.
Objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission, applizierten
Schmerzmedikation und Ansprechen der Mobilität: Hier wurden sowohl die Fälle
eingeschlossen, bei denen eine Verbesserung der Mobilität zu verzeichnen war, als auch
alle Fälle, bei denen eine Schmerzreduktion ohne Erhöhung oder Neubeginn einer
analgesierenden Medikation stattfand. Ein Ansprechen wurde immer dann als solches
gewertet, wenn keiner der einzelnen Faktoren progredient war und bei mindestens
einem Faktor eine Verbesserung erzielt werden konnte. (Zum Beispiel: Reduzierte
Schmerzreduktion bei gleich bleibendem Schmerz und unveränderter Mobilität wurde
als Ansprechen gewertet. Erhöhte Schmerzmedikation bei gebesserter Mobilität und
reduziertem Schmerz wurde nicht als Ansprechen gewertet.)
4.3 Untersuchte Faktoren
Pro Patient wurden insgesamt 45 Einzeldaten als Variablen erhoben, die nach
verschiedenen Gesichtspunkten in fünf Hauptgruppen unterteilt wurden:
1.) Patientenspezifische Faktoren
Unter diesen Faktoren wurden alle Variablen subsumiert, die den Patienten direkt
betreffen. Im Detail waren dies:
-
Name
-
Vorname
-
Geburtsdatum
-
Geschlecht
-
Alter
-
Patient verstorben ein Jahr nach Bestrahlung
-
Karnofsky-Index bei Beginn der Bestrahlung
-
Ernährungszustand bei Beginn der Bestrahlung
-
Allgemeinzustand bei Beginn der Bestrahlung
18
Allgemeinzustand und Ernährungszustand wurden jeweils entsprechend der geläufigen
Angaben in den Akten kodiert, dabei wurden beim Allgemeinzustand drei
Ausprägungen berücksichtigt (normal, reduziert, deutlich reduziert) und beim
Ernährungszustand vier (untergewichtig, normalgewichtig, mäßig übergewichtig,
deutlich adipös).
2.) Erkrankungsspezifische Faktoren
Bei diesen Faktoren handelt es sich um Variablen, die mit der malignen
Grunderkrankung in Zusammenhang stehen. Berücksichtigt wurde immer die zuletzt
bestrahlte Knochenmetastase. Wenn in einem Zyklus einer Therapie mehrere
Lokalisationen bestrahlt wurden, so wurden diese auch alle aufgelistet.
Die Variablen waren im Folgenden:
-
Diagnose
-
Datum der Diagnosestellung
-
Datum der Erstmanifestation der Knochenmetastasen
-
Zeitraum von Diagnosestellung bis zur Manifestation der Knochenmetastasen
-
Anzahl der Metastasen
-
Indikation zur Bestrahlung
-
Art der bestrahlten Knochenmetastase (osteolytisch, osteoblastisch, gemischt)
-
Lokalisation der bestrahlten Knochenmetastase
-
Tumorausbreitungsstadium bei Erstdiagnose (entsprechend der T-Klassifikation)
-
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose (entsprechend der N-Klassifikation)
-
Grading bei Erstdiagnose (entsprechend der G-Klassifikation)
3.) Behandlungsspezifische Faktoren
Diese Faktoren beziehen sich alle direkt oder indirekt auf die Therapie. Im Einzelnen
waren dies:
-
prätherapeutische Abbildung der Knochenmetastase
-
posttherapeutische Abbildung der Knochenmetastase
-
Datum der ersten Bestrahlung
-
Einzeldosis
-
Gesamtdosis
-
Länge und Höhe des Zielvolumens
-
Bestrahlungstechnik
-
Unterbrechung der Radiotherapie durch Bestrahlungspausen
-
Datum des Endes der Bestrahlungstherapie
19
-
Datum des Kontrolltermins der Endvariablen
-
Bisphosphonattherapie
-
Dauer der Bisphosphonattherapie zum Zeitpunkt des Kontrolltermins
-
Radiologische Kriterien nach der Therapie
-
Ansprechen auf die Radiotherapie
-
Vorbestrahlung von Knochenmetastasen
Bei der Bisphosphonattherapie wurde nicht in einzelne Substanzklassen aufgeteilt, es
wurde nur unterschieden, ob der jeweilige Patient im Verlauf mit keinem, einem oder
mehreren therapiert wurde. In Bezug auf die radiologischen Kriterien wurden folgende
Befunde berücksichtigt: Keine Veränderung, Rekalzifizierung, Größenzunahme,
Zunahme der Strahlentransparenz, Progression.
4.) Variablen zur Berechnung der abhängigen Variablen
Hier wurden drei Variablen festgesetzt, von denen mindestens eine konstant vor und
nach der Therapie kontrolliert worden sein musste, damit der Patient in die Studie
eingeschlossen wurde.
-
Prä- und posttherapeutischer Schmerz
-
Prä- und posttherapeutische Einschränkung der Mobilität
-
Prä- und posttherapeutische analgetische Medikation
Entsprechend der geläufigen Angaben in den Akten wurde davon abgesehen, die
Evaluation des Schmerzes anhand der üblichen Schmerzskala einzuteilen, stattdessen
wurden sowohl beim Schmerz als auch bei der Erfassung der Mobilität vier
Abstufungen gewählt (kein/e, leichte/r, mäßige/r, sehr starke/r Schmerz/Einschränkung
der Mobilität). Die analgetische Medikation wurde in drei Stufen entsprechend dem
Stufenschema der WHO eingeteilt.
5.) Nebenerkrankungen
Um die Nebenerkrankungen sinnvoll berücksichtigen zu können, wurden sie je nach
Genese unterteilt. So entstanden acht Hauptgruppen:
-
Nebenerkrankungen kardialer Genese
-
Nebenerkrankungen pulmonaler Genese
-
Nebenerkrankungen neurologischer Genese
-
Nebenerkrankungen psychischer Genese
-
Nebenerkrankungen endokrinologischer Genese
-
Nebenerkrankungen durch Verschleiß bedingt
-
Nebenerkrankungen durch nephrogene Ursachen
20
-
Nebenerkrankungen gastrointestinaler Ursache
Um den Schweregrad der Ausprägung zu berücksichtigen, wurde hier unterteilt in:
-
Schweregrad nicht eruierbar
-
leicht ausgeprägte Erkrankung
-
schwer ausgeprägte Erkrankung
Die Einteilung berücksichtigt je nach Krankheit gängige WHO-Stadien oder andere
übliche Schweregradeinteilungen und gibt diese in vereinfachter Form wieder. Dies
wird der Dokumentation in den Akten gerecht, in denen oft nur der Vermerk auf
beispielsweise „schwere Hypertonie“ zu finden ist, ohne dass nähere Angaben
vorhanden sind.
4.3.1 Patientenspezifische Faktoren
4.3.1.1 Geschlecht
Die untersuchte Patientengruppe setzte sich aus 27 Frauen (46,6%) und 31 Männern
(53,4%) zusammen.
4.3.1.2 Alter
Das Alter der Patienten wurde jeweils zum Beginn der Bestrahlung eruiert. Damit eine
übersichtliche Auswertung stattfinden konnte, war eine Einteilung in Altersklassen
notwendig (Tabelle 1).
Tabelle 1: Verteilung der Altersklassen
Altersgruppe Häufigkeit Häufigkeit in
absolut
Prozent
30-40 J
1
1,7
40-50 J
9
15,5
50-60 J
18
31,0
60-70 J
24
41,4
70-80 J
6
10,3
Gesamt
58
100,0
Die Altersverteilung der Patienten zu Beginn der Bestrahlung zeigt, dass die meisten
(72,4%) zwischen 50 und 70 Jahre alt sind. Der jüngste Patient war 40 Jahre alt, der
Älteste 74. Im Mittel betrug das Alter 59,9 Jahre.
4.3.1.3 Patient verstorben ein Jahr nach Bestrahlung
21
Um zu eruieren, ob die Patienten ein Jahr nach der Bestrahlung noch lebten, wurden,
sofern dies nicht aus der aktuellen Patientenakte hervorging, die jeweiligen Hausärzte
befragt.
35 Patienten (60,3%) verstarben ein Jahr nach der Therapie, 23 Patienten (39,7%) lebten
noch ein Jahr später.
4.3.1.4 Karnofsky-Index bei Beginn der Bestrahlung
Um den Allgemeinzustand der Patienten vor Bestrahlungsbeginn zu beschreiben, wurde
der Karnofsky-Index zugrunde gelegt (Tabelle 2, Karnofsky, 1948).
Tabelle 2: Karnofsky-Index (Karnofsky, 1948)
Nach Karnofsky
Index
Normale Aktivität, keine Beschwerden, kein Hinweis auf Tumorleiden
Geringfügig verminderte Aktivität und Belastbarkeit
Normale Aktivität nur mit Anstrengung, deutlich verringerte Aktivität
100%
90%
80%
Unfähig zu normaler Aktivität, versorgt sich selbständig
Gelegentliche Hilfe, versorgt sich weitgehend selbst
Ständige Unterstützung und Pflege, häufige ärztliche Hilfe erforderlich
70%
60%
50%
Überwiegend bettlägerig, spezielle Hilfe erforderlich
Dauernd bettlägerig, geschulte Pflegekraft notwendig
40%
30%
Schwerkrank, Hospitalisierung, aktiv supportive Therapie
Moribund
20%
10%
Tabelle 3: Verteilung der Karnofsky-Indices
Karnofsky-Index Häufigkeit Häufigkeit in
absolut
Prozent
40%
3
5,2
50%
2
3,4
60%
9
15,5
70%
15
25,9
80%
12
20,7
90%
9
15,5
100%
7
12,1
Unbekannt
1
1,758
Gesamt
58
100,0
50,9% der Patienten hatten einen KI von ≤ 70%, 49,1% hatten einen KI von 80% oder
mehr.
22
4.3.1 5 Ernährungszustand bei Beginn der Bestrahlung
10 Patienten (17,2%) waren untergewichtig, 13 Patienten (22,4%) waren mäßig
übergewichtig und 7 Patienten (12,1%) waren als deutlich adipös anzusehen. Die
Mehrzahl der Patienten (28; 48,3%) haben ein normales Gewicht.
4.3.1.6 Allgemeinzustand bei Beginn der Bestrahlung
Die Mehrzahl der Patienten (insgesamt 70,7%, 41 Patienten) war zu Beginn der
Bestrahlung in einem reduzierten (58,9%, 34 Patienten) bis deutlich reduzierten (12,1%,
7 Patienten) Allgemeinzustand. Bei 29,3% (17 Patienten) wurde der Allgemeinzustand
als normal beurteilt.
4.3.2 Erkrankungsspezifische Faktoren
Anzahl der Patienten
4.3.2.1 Diagnose
22
25
18
20
15
7
10
4
5
3
1
2
1
0
c
on
Br
G
P
m
re
om
Ca
om inom
ino rci n
de
c in
es
c
l
c
n
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r
a
A
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a
e
o
Ur
M
er
tro
Pr
Ni
as
m
ino
rc
a
lc
hia
CU
Primärtumor
Abbildung 1: Art der Primärtumoren, Angaben als absolute Häufigkeiten.
Die häufigsten Karzinome sind Mamma- und Prostata-Karzinome mit einem Anteil von
37,9% und 31,0%. Danach folgt das Bronchialkarzinom mit 12,1%.
23
4.3.2.2 Zeitraum von Diagnosestellung bis zur Manifestation der Knochenmetastasen
Tabelle 4: Gruppierte Zeiträume vom Datum der Erstdiagnose bis zu Manifestation der
Knochenmetastasen
Zeitraum
Häufigkeit
absolut
0 - 3 Mon.
3 - 12 Mon.
12 - 24 Monate
24 - 48 Mon.
48 - 72 Mon.
> 72 Monate
Gesamt
Häufigkeit in
Prozent
21
5
7
7
8
10
58
36,2
8,6
12,1
12,1
13,8
17,2
100,0
Um die Zeiträume vom Datum der Erstdiagnose der Krebserkrankung bis zur
Entdeckung der Knochenmetastasen übersichtlicher zu gestalten, wurden sie gestaffelt.
Die Verteilung zeigt, dass die meisten Knochenmetastasen bereits in den ersten 3
Monaten nach Diagnosestellung diagnostiziert wurden (36,3%). Der Mittelwert betrug
39,7 Monate.
4.3.2.3 Anzahl der Metastasen
Tabelle 5: Metastasenanzahl
Metastasen
Häufigkeit absolut Häufigkeit in Prozent
diffuse Metastasen
33
56,9
1 Metastase
6
10,3
2 Metastasen
9
15,5
3 Metastasen
1
1,7
4Metastasen
3
5,2
5 Metastasen
3
5,2
Unbekannt
3
5,2
Gesamt
58
100,0
In der Mehrzahl der Fälle (56,9%) fanden sich diffuse Metastasen.
4.3.2.4 Indikation zur Bestrahlung
Um zu erfassen, welche Indikation der jeweiligen Bestrahlung der Knochenmetastasen
der Patienten zugrunde lag, wurde zunächst unterschieden, ob mehr als eine Metastase
pro Patient therapiert wurde.
24
Bei der ersten bestrahlten Knochenmetastase waren in 74,1% der Fälle (bei 43
Patienten) Schmerzen der Grund für die Behandlung, bei 10,3% (6 Patienten) bestand
eine akute Frakturgefahr, 8,6% (5 Patienten) wurden aufgrund von Schmerzen bei
bereits bestehender pathologischer Fraktur bestrahlt und 6,9% (4 Patienten) erhielten
eine Bestrahlung nach operativer Metastasenversorgung.
Bei insgesamt 17 Patienten wurde eine zweite Metastase bestrahlt. Hier waren
Schmerzen bei 82,4% (14 Patienten) die Indikation, bei 2 Patienten (11,8%) bestand
Frakturgefahr und ein Patient (5,9%) litt unter Schmerzen aufgrund einer
pathologischen Fraktur.
3 Patienten erhielten eine Bestrahlung einer dritten Knochenmetastase. Bei 2 Patienten
(66,7%) waren Schmerzen die Indikation für die Therapie, bei einem (33,3%) bestand
Frakturgefahr.
4.3.2.5 Art der bestrahlten Knochenmetastase
Da bei einigen Patienten mehr als eine Metastase bestrahlt wurde, wurden die
Metastasen einzeln betrachtet (Tabelle 6).
Tabelle 6: Art der ersten bestrahlten Knochenmetastase
Metastasenart Häufigkeit absolut Häufigkeit in Prozent
osteolytisch
19
32,8
osteoblastisch
9
15,5
gemischt
11
19,0
unbekannt
19
32,8
Gesamt
58
100,0
Die häufigsten Metastasenformen waren die osteolytischen Knochenmetastasen; das
Verhältnis osteolytischer zu osteoblastischen Metastasen beträgt etwa 2:1, das
osteolytischer zu gemischten Metastasen 1,6:1. Bei 32,8% der Patienten konnte nicht
eruiert werden, um was für eine Metastasenart es sich handelte. Bei insgesamt 17
Patienten wurde eine zweite Metastase bestrahlt. 29,4% (5) der Metastasen waren
osteolytisch, 23,5% (4) osteoblastisch und 17,6% (3) wiesen sowohl osteoblastische als
auch osteolytische Komponenten auf. Bei 5 Patienten (29,4%) war die Metastasenform
nicht bekannt. Bei 3 Patienten wurden insgesamt 3 Metastasen bestrahlt. Es fanden sich
1 osteolytische (33,3) und 2 gemischte (66,6%) Knochenmetastasen.
25
4.3.2.6 Lokalisation der bestrahlten Knochenmetastasen
Auch hier wurden die Lokalisationen für die Metastasen einzeln betrachtet, sofern mehr
als eine Metastase bestrahlt wurde.
Tabelle 7: Lokalisation der bestrahlten Knochenmetastasen. Der erste Wert entspricht der ersten
bestrahlten Metastase, der zweite der zweiten und der dritte der dritten bestrahlten Knochenmetastase.
Metastasenlokalisation
Kalotte
Sternum
Rippen
Scapula
Radius
Ulna
HWS
BWS
LWS
Sacrum
Os ileum
Os ischii
Os pubis
Femur
Tibia
Fibula
Humerus
Hüfte
Gesamt
Häufigkeit absolut
1
1
3/2
1/1
1
1
4/1/1
11
8/4
8/3
4/1
1
0/1
4/1/1
1
1
2
6/3/1
58/17/3
Häufigkeit in Prozent
1,7
1,7
5,2/11,8
1,7/5,9
1,7
1,7
6,9/5,9/33,3
19,0
13,8/23,5
13,8/17,6
6,9/5,9
1,7
0/5,9
6,9/5,9/33,3
1,7
1,7
3,4
10,3/17,6/33,3
100,0/100,0/100,0
Die Mehrzahl der Knochenmetastasen ist in der Wirbelsäule lokalisiert (HWS, BWS,
LWS und Os Sacrum = 53,5%). Auch Becken und Hüfte (Os ileum, Os ischii) sind mit
18,9% relativ häufig betroffen.
Von den insgesamt 17 Patienten, bei denen eine zweite Metastase bestrahlt wurde, war
auch hier die Mehrzahl in der Wirbelsäule lokalisiert. 47% fanden sich in HWS, LWS
oder Os sacrum. Bei 29,4% der Patienten waren das Becken (Os ileum, Os pubis) oder
die Hüfte betroffen.
Bei 3 Patienten, bei denen noch eine dritte Metastase behandelt wurde, fand sich je eine
Knochenmetastase in der Halswirbelsäule, eine im Femur und eine in der Hüfte.
4.3.2.7 Tumorausbreitungsstadium bei Erstdiagnose
Bei 10 Patienten (17,2%) befand sich der Tumor zum Zeitpunkt der Erstdiagnose noch
im Stadium T1, bei 11 Patienten (19%) wurde das Tumorstadium mit T2 angegeben, 12
26
Patienten (20,7%) befanden sich bereits in Stadium T3 und 8 Patienten (13,8%) in
Stadium T4. Bei insgesamt 17 Patienten (29,3%) fanden sich keine Angaben über das
Tumorstadium.
4.3.2.8 Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose
Der Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose wurde wie folgt eingestuft: Ein N0-Befall
zeigte sich bei 23 Patienten (39,7%), ein N1-Befall bei 10 Patienten (17,2%), ein N2Befall bei 5 Patienten (8,6%) und ein N3-Befall lag bei 2 Patienten (3,4%) vor. Bei 18
Patienten (31,0%) fehlten Angaben über den Lymphknotenbefall.
4.3.2.9 Grading bei Erstdiagnose
Der Tumor eines Patienten (1,7%) wurde bei Erstdiagnose als G1 eingestuft, bei 19
Patienten (32,8%) bestand ein G2-Grading und bei 16 Patienten (27,6%) ein G3Grading.
Bei 22 Patienten (37,9%) war in den vorliegenden Unterlagen kein Grading angegeben.
4.3.3 Behandlungsspezifische Faktoren
4.3.3.1 Prätherapeutische Abbildung der Knochenmetastasen
Bei 52 Patienten (89,7%) war dokumentiert, wie die Knochenmetastasen vor
Therapiebeginn untersucht worden sind. Lediglich bei 6 Patienten (10,3%) ging aus den
Akten nicht hervor, ob und wie die Knochenmetastasen prätherapeutisch abgebildet
worden sind.
Die Verteilung gliedert sich wie folgt nach Häufigkeit: Bei 10 Patienten (17,2%) wurde
ein MRT angefertigt, bei 8 Patienten (13,8%) wurde eine Szintigraphie durchgeführt, 7
Patienten (12,1%) erhielten sowohl ein CT als auch eine Szintigraphie, 6 Patienten
(10,3%) wurden geröntgt und zusätzlich szintigraphiert, bei 4 Patienten (6,9%) wurden
Röntgenaufnahmen angefertigt, bei 4 Patienten (6,9%) wurde ein CT durchgeführt,
weitere 4 Patienten (6,9%) erhielten ein MRT und eine Szintigraphie, bei 3 Patienten
(5,2%) wurde ein MRT, eine Szintigraphie sowie Röntgenaufnahmen angefertigt, bei 2
Patienten (3,4%) wurde ein MRT und ein CT durchgeführt, je ein Patient (1,7%) wurde
per MRT und Röntgen untersucht, einer mittels CT, Röntgen und Szintigraphie, ein
weiterer mittels MRT, Röntgen und Szintigraphie und bei einem wurden ein MRT, ein
CT, eine Szintigraphie sowie Röntgenaufnahmen angefertigt.
27
4.3.3.2 Posttherapeutische Abbildung der Knochenmetastasen
Bei der Mehrheit der Patienten fand nach der Strahlentherapie keine erneute Abbildung
der Knochenmetastasen statt (31 Patienten, 53,4%). Wurden die Metastasen
posttherapeutisch nachuntersucht, so fand dies in 17,2% der Fälle (10 Patienten) mittels
Kernspintomografie statt. Bei 12,1% der Patienten (7) kam das konventionelle Röntgen
zur Anwendung, 5,2% (3 Patienten) wurden mittels Computertomografie untersucht und
ein Patient (1,7%) bekam ein Szintigramm.
In 10,3% der Fälle (6 Patienten) konnte nicht erhoben werden, ob oder wie die Patienten
nachuntersucht wurden.
4.3.3.3 Einzeldosis
Die Einzeldosen, mit der die Knochenmetastasen bestrahlt wurden, wurden ebenfalls
wieder mehrfach erhoben, je nachdem, ob mehr als eine Metastase bestrahlt wurde.
Mit einer Dosis von 1,8 Gray wurde ein Patient behandelt (1,7%), mit 2,0 Gray
Einzeldosis wurden 25 Patienten (43,1%) bestrahlt, 9 Patienten (15,5%) erhielten je eine
Dosis von 2,5 Gray und 23 Patienten (39,7%) wurden mit 3,0 Gray therapiert.
Bei insgesamt 17 Patienten wurde noch eine zweite Metastase bestrahlt. Mit 1,8 Gray
wurde ein Patient (5,9%) behandelt, 2,0 Gray wurden bei 9 Patienten (52,9%) gewählt,
2,5 Gray bei 3 Patienten (17,6%) und 3,0 Gray bei 4 Patienten (23,5%).
Bei 3 Patienten wurde noch eine dritte Metastase bestrahlt. Je 1 Patient (33,3%) erhielt
eine Einzeldosis von 2,0 Gray, einer (33,3%) von 2,5 Gray und einer (33,3%) von 3,0
Gray.
4.3.3.4 Gesamtdosis
Die meisten Patienten wurden mit einer Gesamtdosis von 40 Gray bestrahlt (22
Patienten, 37,9%). 11 Patienten (19%) erhielten eine Gesamtdosis von 30 Gray, 6
Patienten (10,3%) wurden mit 35 Gray therapiert und ebenfalls 6 Patienten (10,3%) mit
36 Gray. Bei den übrigen Patienten wurden verschiedene Dosen zwischen 10 Gray und
46 Gray gewählt.
Gruppiert man die Bestrahlungsdosen, erhält man folgende Verteilung:
28
Tabelle 8: Gruppierte Bestrahlungsdosen der ersten bestrahlten Knochenmetastase
Bestrahlungsdosis
gruppiert
< 30 Gy
30-34 Gy
35-39 Gy
40-44 Gy
> 45 Gy
Gesamt
Häufigkeit absolut
9
12
12
22
3
58
Häufigkeit in Prozent
15,5
20,7
20,7
37,9
5,2
100,0
Auch bei den 17 Patienten, bei denen eine zweite Metastase bestrahlt wurde, erhielten
die meisten (8 Patienten, 47,1%) eine Gesamtdosis von 40 Gray. Drei weitere Patienten
(17,6%) wurden mit 35 Gray behandelt, 2 (11,%) mit 30 Gray und je einer (5,9%) mit
15, 18, 28 und 36 Gray.
In der gruppierten Ansicht stellt sich die Verteilung wie folgt dar:
Tabelle 9: Gruppierte Bestrahlungsdosen der zweiten bestrahlten Knochenmetastase
Bestrahlungsdosis
gruppiert
< 30 Gy
30-34 Gy
35-39 Gy
40-44 Gy
Gesamt
Häufigkeit absolut
3
2
4
8
17
Häufigkeit in Prozent
17,6
11,8
23,5
47,1
100,0
3 Patienten wurden noch an einer dritten Metastase bestrahlt, je einer (33,3%) erhielt
30, 35 und 40 Gray als Gesamtdosis.
4.3.3.5 Bestrahltes Volumen
Das bestrahlte Volumen umgerechnet in Liter betrug bei den 58 Patienten im Mittel
2,75l; das kleinste bestrahlte Volumen bestand in 0,06 Litern, das größte in 21,5 Litern.
Bei den 17 Patienten mit einer zweiten zeitgleich therapierten Metastase betrug der
Mittelwert des bestrahlten Volumens 2,2 Liter, das kleinste bestrahlte Volumen betrug
0,48 Liter und das größte 7,46 Liter.
Bei 3 Patienten, bei denen eine dritte Metastase mitbestrahlt wurde, betrug das
bestrahlte Volumen gemittelt 2,01 Liter, der kleinste Wert 0,5 Liter und der größte 3,24
Liter.
4.3.3.6 Bestrahlungstechnik
29
Bei der Mehrheit der Patienten (46; 79,3%) wurden mehrere isozentrische Stehfelder
bestrahlt. Bei 9 Patienten (15,5%) wurde ein 3-D-Plan erstellt und bei 3 Patienten
(5,2%) wurde ein Stehfeld bestrahlt.
Bei den 17 Patienten mit zeitgleich therapierter zweiter Metastase wurden 15 Patienten
(88,2%) an mehreren isozentrischen Stehfeldern bestrahlt und 2 (11,8%) erhielten einen
3-D-Plan. Die 3 Patienten mit 3 gleichzeitig behandelten Metastasen teilen sich
folgendermaßen auf: 2 Patienten (66,7%) wurden an mehreren isozentrischen
Stehfeldern bestrahlt, bei einem Patienten (33,3%) wurde ein 3-D-Plan erstellt.
4.3.3.7 Unterbrechung der Radiotherapie durch Bestrahlungspausen
Bei keinem der Patienten wurde die Strahlentherapie unterbrochen.
4.3.3.8 Bisphosphonattherapie
Bei insgesamt 57 Patienten (98,3%) konnte anhand der Akten eruiert werden, ob eine
Therapie mit Bisphosphonaten erfolgte. Bei einem Patienten (1,7%) fanden sich hierzu
keine Angaben.
13 Patienten (22,4%) nahmen keine Bisphosphonate, 39 Patienten (67,2%) wurden mit
einem Bisphosphonat therapiert und 5 Patienten (8,6%) bekamen mehr als ein
Bisphosphonat.
4.3.3.9 Dauer der Bisphosphonattherapie zum Zeitpunkt des Kontrolltermins
Zum Zeitpunkt des Kontrolltermins nahmen die Patienten die Bisphosphonate im Mittel
27,8 Monate ein.
4.3.3.10 Radiologische Kriterien nach der Therapie
Bei 23 Patienten (39,7%) wurden radiologische Kriterien nach der Therapie erhoben,
bei 35 Patienten (60,3%) fanden sich hierzu keine Angaben.
Bei 7 Patienten (12,1%) veränderte sich die Knochenmetastase nach der Therapie nicht
(no change), bei 5 Patienten (8,6%) zeigte sich eine Rekalzifizierung, bei 2 Patienten
(3,4%) kam es zu einer Größenabnahme, bei einem Patienten (1,7%) nahm die
Strahlentransparenz zu und bei 8 Patienten (13,8%) kam es zur Progression der
Knochenmetastase.
4.3.3.11 Ansprechen auf die Radiotherapie
30
Tabelle 10: Ansprechen auf die Radiotherapie, gemessen anhand der jeweiligen
Schmerzänderung
Schmerzänderung
Häufigkeit absolut Häufigkeit in Prozent
keine Änderung
3
5,2
Progression
2
3,4
Partielle Schmerzreduktion
41
70,7
Komplette Schmerzreduktion
12
20,7
Gesamt
58
100,0
In 8,6 % der Fälle kam es zu keiner Besserung oder sogar zu einer Zunahme der
Beschwerden unter der Strahlentherapie; bei 70,7% aller Patienten wurde hingegen eine
partielle und bei 20,7 % sogar eine komplette Reduktion der zuvor bestehenden
Schmerzen erreicht.
4.3.3.12 Vorbestrahlung
24 Patienten (41,4%) waren zu Therapiebeginn noch nie strahlentherapeutisch
behandelt worden, bei 30 Patienten (51,7%) hatte bereits eine Strahlentherapie an einer
anderen Lokalisation stattgefunden und bei 4 Patienten (6,9%) bestand eine
Vorbestrahlung derselben Lokalisation.
4.3.4 Endvariablen
4.3.4.1 Prätherapeutischer Schmerz
28
Anzahl der Patienten
30
23
25
20
15
10
5
4
2
1
0
kein
Schmerz
leicht
mäßig
sehr stark
unerträglich
Schmerz vor der Therapie
Abbildung 2: Prätherapeutischer Schmerz, Angaben als absolute Häufigkeiten
31
Die Eruierung des Schmerzes der Patienten vor der Strahlentherapie ergab lediglich bei
einem Patienten Schmerzfreiheit (1,7%), 4 Patienten (6,9%) hatten leichte Schmerzen,
28 Patienten (48,3%) gaben mäßige Schmerzen an, bei 23 Patienten (39,7%) ließen sich
sehr starke Schmerzen feststellen und 2 Patienten (3,4%) kategorisierten ihre
Schmerzen als unerträglich.
4.3.4.2 Posttherapeutischer Schmerz
Anzahl der Patienten
40
35
35
30
25
20
15
12
8
10
3
5
0
0
kein
Schmerz
leicht
mäßig
sehr stark
unerträglich
Schmerz nach der Therapie
Abbildung 3: Posttherapeutischer Schmerz, Angaben als absolute Häufigkeiten
Nach der Strahlentherapie hatten 12 Patienten (20,7%) keinen Schmerz, 35 Patienten
(60,3%) gaben leichte Schmerzen an, 8 Patienten (13,8%) berichteten, mäßige
Schmerzen zu verspüren und 3 Patienten (5,2%) hatten noch sehr starke Schmerzen.
Unerträgliche Schmerzen hatte kein Patient mehr.
4.3.4.3 Prätherapeutische Einschränkung der Mobilität
Anzahl der Patienten
32
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
16
14
11
9
6
2
keine
leichte
mäßige
sehr starke
völlige
unbekannt
Mobilität vor der Therapie
Abbildung 4: Prätherapeutische Einschränkung der Mobilität, Angaben als absolute Häufigkeiten
9 Patienten (15,5%) waren voll mobil vor Beginn der Bestrahlung, bei 16 Patienten
(27,6%) bestand eine leichte, bei 11 (19,0%) eine mäßige und bei 14 (24,1%) eine sehr
starke Einschränkung der Mobilität. 2 Patienten (3,4%) waren völlig immobil, bei 6
Patienten (10,3%) fanden sich keine Angaben zur Mobilität.
Anzahl der Patienten
4.3.4.4 Posttherapeutische Einschränkung der Mobilität
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
17
18
13
6
3
1
Keine
Leichte
Mäßige
Sehr starke
Völlige
Unbekannt
Mobilität nach der Therapie
Abbildung 5: Posttherapeutische Einschränkung der Mobilität, Angaben als absolute Häufigkeiten
Posttherapeutisch waren 17 Patienten (29,3%) in ihrer Mobilität nicht eingeschränkt.
Bei 18 Patienten (31,0%) fand sich eine leichte Einschränkung, bei 13 (22,4%) eine
mäßige, bei 3 (5,2%) eine sehr starke und ein Patient (1,7%) war völlig immobil. Bei 6
Patienten (10,3%) war die posttherapeutische Mobilitätseinschränkung unbekannt.
33
4.3.4.5 Prätherapeutische analgetische Medikation
Anzahl der Patienten
30
26
25
20
15
15
10
8
7
5
2
0
keine
WHO Stufe I
WHO Stufe II
WHO Stufe III
unbekannt
Schmerzmedikation vor der Therapie
Abbildung 6: Prätherapeutische Schmerzmedikation, Angaben als absolute Häufigkeiten
Hier lagen Daten von insgesamt 52 Patienten vor.
Vor Beginn der Strahlentherapie haben 8 Patienten (13,8%) keine analgetische
Medikation bekommen, die Mehrheit der Patienten wurde jedoch analgetisch nach dem
WHO-Stufenschema der Stufe III therapiert (26 Patienten, 44,8%). 15 Patienten
(25,9%) bekamen analgetische Medikamente nach WHO Stufe I und 7 Patienten
(12,1%) nach Stufe II. Bei 2 Patienten (3,4%) konnte eine analgetische Medikation
nicht erhoben werden.
4.3.4.6 Posttherapeutische analgetische Medikation
30
Anzahl der Patienten
25
25
20
15
15
10
10
7
5
1
0
keine
WHO Stufe I
WHO Stufe II
WHO Stufe III
unbekannt
Schmerzmedikation nach der Therapie
Abbildung 7: Posttherapeutische Schmerzmedikation, Angaben als absolute Häufigkeiten
34
Nach Beginn der Strahlentherapie haben 10 Patienten (17,2%) keine analgetische
Medikation erhalten, 15 Patienten (25,9%) wurden nach dem WHO-Stufenschema I
therapiert, 7 Patienten (12,1%) nach Stufe II und 25 Patienten (43,1%) nach WHO-Stufe
III.
4.3.5 Nebenerkrankungen
Hier wurden alle Nebenerkrankungen erfasst, die in den Patientenakten im Sinne von
Diagnosen beschrieben waren. Darüber hinaus wurde anhand der bestehenden
Medikation bei den Patienten auf die entsprechenden, wahrscheinlich bestehenden
Nebenerkrankungen
geschlossen.
Beide
Gruppen
wurden
in
einer
dritten
Untersuchungsreihe zusammengefasst betrachtet.
Insgesamt lag bei 38 Patienten (65,5%) eine Nebenerkrankung vor, die in der Akte als
solche dokumentiert worden war. Bei 30 Patienten ließen sich anhand der Medikation
auf eine oder mehr Nebenerkrankungen schließen (51,7%) und bei Subsumierung beider
Gruppen ließ sich bei 47 Patienten (81%) mindestens eine Nebenerkrankung annehmen.
4.3.5.1 Nebenerkrankungen kardialer Genese
Dokumentiert war bei 29 Patienten (50%) das Vorliegen einer kardialen
Nebenerkrankung. Anhand der bestehenden Medikation ließ sich bei 5 Patienten (8,6%)
von einer kardialen Nebenerkrankung ausgehen. Insgesamt war also bei 34 Patienten
(58,6%) von einer kardialen Erkrankung auszugehen.
4.3.5.2 Nebenerkrankungen pulmonaler Genese
Hier war bei insgesamt 6 Patienten (10,3%) in der Akte eine entsprechende Diagnose
vermerkt. 4 Patienten (6,9%) wurden mit einer Medikation therapiert, welche spezifisch
für pulmonale Nebenerkrankungen ist. Bei 10 Patienten (17,2%) war daher insgesamt
von einer pulmonalen Erkrankung auszugehen.
4.3.5.3 Nebenerkrankungen neurologischer Genese
Eine neurologische Nebenerkrankung war bei 8 Fällen (13,8%) dokumentiert.
Zusätzlich aus der Medikation konnte bei keinem der untersuchten Patienten eine
neurologische Erkrankung vermutet werden.
35
4.3.5.4 Nebenerkrankungen psychischer Genese
In 3 Fällen (5,2%) war eine psychische Erkrankung beschrieben. Bei 10 Patienten (17,2)
war anhand der bestehenden Medikation von einer derartigen Erkrankung auszugehen.
Also konnte bei 13 Patienten (22,4%) eine psychische Erkrankung angenommen
werden.
4.3.5.5 Nebenerkrankungen endokrinologischer Genese
Hormonell bedingte Nebenerkrankungen waren als Diagnose in den Akten von 15
Patienten (25,9%) dokumentiert. Bei 2 Patienten (3,4%) lag eine entsprechende
Medikation vor, die eine endokrinologisch bedingte Nebenerkrankung wahrscheinlich
machte. 17 Patienten (29,3%) litten also vermutlich an einer hormonell bedingten
Erkrankung.
4.3.5.6 Nebenerkrankungen durch Verschleiß bedingt
Bei 8 Patienten (13,8%) lag eine dokumentierte verschleißbedingte Nebenerkrankung
vor. Bei keinem der untersuchten Patienten konnte zusätzlich aus der Medikation eine
verschleißbedingte Erkrankung vermutet werden.
4.3.5.7 Nebenerkrankungen durch nephrogene Ursachen
Nephrogen bedingte Nebenerkrankungen waren bei 5 Patienten (8,6%) dokumentiert.
Bei einem Patienten (1,7%) konnte zusätzlich aufgrund der Medikation von einer
solchen Nebenerkrankung ausgegangen werden. Insgesamt war also davon auszugehen,
dass 6 Patienten (10,3%) eine nephrogene Erkrankung hatten.
4.3.5.8 Nebenerkrankungen durch gastrointestinale Ursachen
3 Patienten (5,2%) hatten eine dokumentierte gastrointestinale Nebenerkrankung. Hier
konnte bei 26 Patienten (44,87%) zusätzlich aufgrund der Medikation von einer
gastrointestinalen Nebenerkrankung ausgegangen werden. 29 Patienten insgesamt
(50%) litten also vermutlich an einer gastrointestinalen Erkrankung.
4.4 Auswertung der Daten
Zunächst wurde eine Tabelle angelegt, wofür das Programm Excel von Microsoft
verwendet wurde. Alle Variablen wurden in dieser Tabelle erfasst und numerisch
kodiert, so dass anschließend eine Auswertung mit dem Programm SPSS durchgeführt
36
werden konnte. Im Rahmen dieser Auswertung kamen diverse statistische Tests zur
Anwendung, im Detail waren dies der Chi-Quadrat-Test sowie die Überprüfung mittels
univariater und multivariater logistischer Regression.
Die in der univariaten Analyse als signifikant oder tendenziell signifikant gewerteten
Variablen wurden in die multivariate Analyse eingeschlossen.
37
5 Ergebnisse
5.1 Überleben der Patienten mit bestrahlten Knochenmetastasen ein Jahr nach
Bestrahlungsende
Wenn das Versterben der Patienten ein Jahr nach Bestrahlungsende berücksichtigt
wurde,
so
zeigten
sich
diesbezüglich
keinerlei
signifikanten
statistischen
Zusammenhänge, unabhängig von den Endvariablen.
5.2 Korrelation der abhängigen Variablen
Hinsichtlich der Endpunkte zeigte sich in der multivariaten Analyse bei folgenden
Endpunkten eine Korrelation auf einem Signifikanzniveau von mindestens 0,05:
Komplette und partielle Schmerzremission und objektiviertes Ansprechen (Signifikanz
= 0,029), komplette Schmerzremission und objektiviertes Ansprechen (Signifikanz =
0,027) und Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation
und Schmerzänderung nach der Therapie und Ansprechen der Mobilität (Signifikanz =
0,018).
Bei den folgenden Endpunkten lag eine Korrelation auf einem Signifikanzniveau von
mindestens
0,01
vor:
Ansprechen
unter
Berücksichtigung
der
applizierten
Schmerzmedikation und Schmerzänderung nach der Therapie und objektiviertes
Ansprechen (Signifikanz = 0,002) und Ansprechen der Mobilität und objektiviertes
Ansprechen (Signifikanz = 0,0).
Bei den anderen Endvariablen zeigte sich keine signifikante Korrelation. Hier ist davon
auszugehen, dass die Werte als nicht gleichwertig betrachtet werden müssen.
38
Tabelle 11: Korrelation der Endvariablen.
Dunkelgrau unterlegt: Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant.
Hellgrau unterlegt: Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.
PR + CR
CR
MED +
DOL
MOB
MED +
MOB
+ DOL
Korrelation nach
Person
Signifikanz (2seitig)
N
Korrelation nach
Person
Signifikanz (2seitig)
N
Korrelation nach
Person
Signifikanz (2seitig)
N
Korrelation nach
Person
Signifikanz (2seitig)
N
Korrelation nach
Person
Signifikanz (2seitig)
N
PR +
CR
CR
MED +
DOL
MOB
1
0,157
0,114
0,253
MED +
MOB +
DOL
0,287
0,240
0,395
0,077
0,029
58
1
58
0,072
50
0,241
58
0,291
0,591
0,091
0,027
58
1
50
0,333
58
0,397
0,018
0,002
50
1
58
1,000
58
0,157
0,240
58
0,114
58
0,072
0,395
0,591
58
0,253
58
0,241
58
0,333
0,077
0,091
0,018
50
0,287
50
0,291
50
0,397
58
1,000
0,029
0,027
0,002
0,000
58
58
58
50
0,000
50
1
58
5.3 Effekt der behandlungsabhängigen, tumorbedingten und patientenbedingten
Faktoren auf die Ansprechraten
5.3.1 Univariate logistische Regressions-Analyse
5.3.1.1 Komplette und partielle Schmerzremission
Komplette und partielle Schmerzremission wurde insgesamt in 53 Fällen (91,4%)
beobachtet.
39
Anzahl der Patienten
60
53
50
40
30
20
10
5
0
Ansprechen
Kein Ansprechen
Abbildung 8: Komplette und partielle Schmerzremission, Angaben als absolute Häufigkeiten
Tabelle 12: Ergebnisse der univariaten logistischen Regression für die komplette und partielle Remission.
Dunkelgrau: Werte mit einem Signifikanzniveau < 0,18, die in die multivariate Analyse eingeschlossen
wurden. *) = Aufgrund der geringen Fallzahl war die Berechnung der logistischen Regression nicht möglich
CR + PR
Bestrahlungstechnik * )
Zielvolumen < 1,5l vs. >1,5l
Sig.
HR
95% CI
0,193
n.m.
0,223
0,023-2,132
Keine Bisphosphonattherapie vs.
Bisphosphonattherapie
Dauer der Bisphosphonattherapie *)
Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation versus Vorbestrahlung an
einer anderen Lokalisation *)
Keine Vorbestrahlung vs.
Vorbestrahlung an gleicher und anderer
Lokalisation
Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation versus keiner
Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation *)
Art des Primärtumors:
Mamma-Karzinom vs. andere
Primärtumorarten
0,350
2,458
0,368-16,763
0,402
0,381
0,004-3,648
Art des Primärtumors: ProstataKarzinom vs. andere Primärtumorarten
0,582
0,529
0,055-5,104
Art des Primärtumors: ProstataKarzinom und Mamma-Karzinom vs.
andere Primärtumorarten
0,165
3,8
0,576-25,063
Metastasenanzahl: 1-5 Metastasen vs.
diffuse Metastasierung
Metastasenanzahl: 1-2 Metastasen vs.
0,533
0,476
0,046-4,898
0,916
0,881
0,084-9,193
n.m.
n.m.
0,948
0,939
0,145-6,1
n.m.
40
diffuse Metastasierung
Morphologie der bestrahlten Metastase:
Osteolytisch vs. osteoblastisch und
gemischt
0,166
5,067
0,511-50,208
Volumen der bestrahlten Metastasen:
Vol ≤ 1,5l vs. Vol. > 1,5l
0,193
0,223
0,023-2,132
Äquivalentdosis: < 2000 vs. > 2000
Anzahl bestrahlter Lokalisationen *)
Lokalisation der bestrahlten
Metastasen: Axialskelett vs. Andere
Tumorausbreitungsstadium bei
Erstdiagnose *)
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose *)
Grading bei Erstdiagnose *)
Geschlecht: weiblich vs. männlich
Alter: 0-60J. vs. > 60J.
0,433
0,473
n.m.
0,177
0,073-3,072
Karnofsky-Index: 0-70 vs. 80-100
Allgemeinzustand *)
Ernährungszustand: unter/normgewichtig vs.
übergewichtig/adipös
Therapieende und Ende Follow-Up < 3
Monate vs. > 3 Monate
Intervall bis zur Kontrolle des
Ansprechens: < 56 Tage vs. > 56 Tage
Patiententod ein Jahr nach
Bestrahlungsende: Tod vs. Überleben
0,204
0,133
0,019-1,698
n.m.
0,241
0,586
n.m.
n.m.
0,260
1,680
0,027-2,479
0,259-10,886
0,452-41,309
0,055
4,320
n.m.
0,108
0,884
1,150
0,177-7,460
0,482
1,957
0,302-12,692
0,987
0,984
0,151-6,399
0,011-1,045
Hinsichtlich der kompletten und partiellen Schmerzremission gingen aus der unvariaten
logistischen Regressionsanalyse keine statistisch signifikanten Parameter hervor.
Folgende Parameter zeigten eine Tendenz, jedoch ohne eindeutige statistische
Signifikanz: Bestrahlungsvolumen (hier zeichnete sich ein Trend in der Verteilung der
Werte ab dahingehend, dass Patienten, deren Metastasen mit einem Volumen ≤ 1,5 l
bestrahlt wurden, besser auf die Strahlentherapie ansprachen. Eine Überprüfung mittels
univariater Regression konnte jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang nachweisen
(Anspr. = CR+PR: Sig. = 0,193; HR = 0,223; CI 95% = 0,023-2,132)), Lokalisation der
bestrahlten Metastasen (tendenziell lag ein besseres Ansprechen von Metastasen des
Axialskeletts vor, ohne dass sich hier eindeutige statistische Signifikanzen nachweisen
ließen (Anspr. = PR+CR; logistische Regression: Sig. = 0,133; HR = 0,177; CI 95% =
41
0,019-1,698)) und Ernährungszustand (die Überprüfung mittels univariater Regression
zeigte tendenziell, dass unter- bis normgewichtige Patienten eher auf eine
Strahlentherapie anzusprechen schienen als Übergewichtige bzw. Adipöse (Anspr. =
CR+PR: Sig. = 0,055; HR = 0,108; CI 95% = 0,011-1,045)).
Nicht
signifikant
waren
Bestrahlungstechnik,
Zielvolumengröße,
Bisphosphonattherapie, Vorbestrahlung, Äquivalentdosis, Anzahl der bestrahlten
Lokalisationen, Therapieende und Follow-Up, Intervall bis zur Kontrolle des
Ansprechens, Art des Primärtumors, Metastasenzahl, Morphologie der bestrahlten
Metastase, Tumorausbreitung bei Erstdiagnose, Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose,
Grading bei Erstdiagnose, Geschlecht, Alter, Karnofsky-Index und Allgemeinzustand.
5.3.1.2 Komplette Schmerzremission
Anzahl der Patienten
Eine komplette Schmerzremission wurde in insgesamt 12 Fällen (20,7%) beobachtet.
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
46
12
Ansprechen
Kein Ansprechen
Abbildung 9: Komplette Schmerzremission, Angaben als absolute Häufigkeiten
Tabelle 13: Ergebnisse der univariaten logistischen Regression für die komplette Remission.
Dunkelgrau: Signifikanzniveau < 0,18.
*)
= siehe Tabelle 12
CR
Bestrahlungstechnik: Einfach vs.
komplex
Sig.
0,585
HR
0,500
95% CI
0,041-6,029
Zielvolumen < 1,5l vs. >1,5l
0,518
0,655
0,181-2,367
0,5
0,123-2,038
Keine Bisphosphonattherapie vs.
0,334
Bisphosphonattherapie
Dauer der Bisphosphonattherapie *)
Vorbestrahlung an derselben Lokalisation
n.m.
n.m.
42
versus Vorbestrahlung an einer anderen
Lokalisation *)
Keine Vorbestrahlung vs. Vorbestrahlung 0,205
an gleicher und anderer Lokalisation)
Vorbestrahlung an derselben Lokalisation
versus keiner Vorbestrahlung an
derselben Lokalisation *)
Art des Primärtumors:
0,337
Mamma-Karzinom vs. andere
Primärtumorarten
Art des Primärtumors: Prostata-Karzinom 0,119
vs. andere Primärtumorarten
Art des Primärtumors: Prostata-Karzinom
und Mamma-Karzinom vs. andere
Primärtumorarten *)
Metastasenanzahl: 1-5 Metastasen vs.
0,894
diffuse Metastasierung
Metastasenanzahl: 1-2 Metastasen vs.
0,359
diffuse Metastasierung
Morphologie der bestrahlten Metastase:
0,085
Osteolytisch vs. osteoblastisch und
gemischt
2,52
0,603-10,527
n.m.
0,533
0,148-1,926
0,353
0,095-1,307
n.m.
0,915
0,249-3,36
2,167
0,415-11,302
4,577
0,812-25,802
Volumen der bestrahlten Metastasen:
Vol ≤ 1,5l vs. Vol. > 1,5l
0,518
0,655
0,181-2,367
Äquivalentdosis: < 2000 vs. > 2000
Anzahl bestrahlter Lokalisationen: 1 Lok.
vs. 2-3 Lok.
Lokalisation der bestrahlten Metastasen:
Axialskelett vs. Andere
Tumorausbreitungsstadium bei
Erstdiagnose: T1+T2 vs. T3
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose: N0
vs. N1-3
Grading bei Erstdiagnose:
G1-2 vs. G3-4
Geschlecht: weiblich vs. männlich
Alter: 0-60J. vs. > 60J.
0,910
0,731
0,929
1,269
0,256-3,364
0,325-4,950
0,373
0,545
0,144-2,067
0,769
0,8
0,181-3,536
0,854
0,872
0,203-3,742
0,132
3,4
0,693-16,687
0,788
0,436
0,840
0,6
0,236-2,996
0,166-2,171
Karnofsky-Index: 0-70 vs. 80-100
Allgemeinzustand: normal vs. reduziert
Ernährungszustand: unter/normgewichtig vs. übergewichtig/adipös
Therapieende und Ende Follow-Up < 3
Monate vs. > 3 Monate
Intervall bis zur Kontrolle des
0,179
0,001
0,441
2,5
0,07
0,569
0,657-9,514
0,015-0,319
0,135-2,393
0,910
0,929
0,256-3,364
0,686
0,769
0,215-2,747
43
Ansprechens: < 56 Tage vs. > 56 Tage
Patiententod ein Jahr nach
Bestrahlungsende: Tod vs. Überleben
0,414
1,706
0,474-6,137
Hier ging der Allgemeinzustand als statistisch signifikant hervor (besseres Ansprechen
bei normalem AZ).
Bei den folgenden Parametern ließ sich eine Tendenz ohne eindeutige statistische
Signifikanz erkennen: Bisphosphonattherapiedauer (Gruppierung in <6 und >6 Monate;
tendenziell besseres Asnprechen bei kürzerer Therapiedauer, Anspr. = CR: Sig. = 0,199;
HR = 0,347; CI 95% = 0,069-1,742), Art des Primärtumors (Prostata-Ca vs. andere,
tendenziell sprachen Patienten mit einem Prostata-Ca eher auf eine Strahlentherapie an
als Patienten mit anderen Tumoren; Anspr. = CR: Sig. = 0,12; HR = 0,35; CI 95% = 0,1
– 1,31), Grading bei Erstdiagnose (tendenziell dahingehend, dass hier die Ansprechraten
bei Patienten mit einem höheren Gradingstadium höher zu liegen schienen als bei
Patienten mit einem niedrigeren Gradingstadium (Anspr. = CR; Sig. = 0,132; HR = 3,4;
CI 95% = 0,693-16,687)) und Karnofsky-Index (statistischer Trend dahingehend, dass
Patienten mit einem höheren Karnofsky-Index eher auf die Therapie ansprachen, ohne
dass eine eindeutige Signifikanz der Werte nachweisbar war (Anspr. = CR: Sig. =
0,179; HR = 2,5; CI 95% = 0,657-9,514)).
Nicht
signifikant
waren
Bestrahlungstechnik
und
–pause,
Zielvolumengröße,
Vorbestrahlung, Bestrahlungsvolumen, Äquivalentdosis, Anzahl der bestrahlten
Lokalisationen, Therapieende und Follow-Up, Berücksichtigung des Intervalls bis zur
Kontrolle
des
Ansprechens,
Metastasenzahl,
Morphologie
der
Metastase,
Tumorausbreitungsstadium bei Erstdiagnose, Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose,
Lokalisation der bestrahlten Metastasen, Geschlecht, Alter und Ernährungszustand.
5.3.1.3 Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie
Ein Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie wurde bei 7 Patienten (12,1%) beobachtet.
44
60
Anzahl der Patienten
51
50
40
30
20
10
7
0
Ansprechen
Kein Ansprechen
Abbildung 10: Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der Schmerzänderung nach der
Therapie, Angaben als absolute Häufigkeiten
Tabelle 14: Ergebnisse der univariaten logistischen Regression unter Berücksichtigung der applizierten
Schmerzmedikation und der Schmerzänderung nach der Therapie. Dunkelgrau: Signifikanzniveau < 0,18
*)
= siehe Tabelle 12
MED + DOL
Bestrahlungstechnik *)
Zielvolumen < 1,5l vs. >1,5l
Sig.
HR
95% CI
0,075
7,304
0,819-65,114
Keine Bisphosphonattherapie vs.
Bisphosphonattherapie
Dauer der Bisphosphonattherapie *)
Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation versus Vorbestrahlung an
einer anderen Lokalisation *)
Keine Vorbestrahlung vs.
Vorbestrahlung an gleicher und anderer
Lokalisation)
Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation versus keiner
Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation *)
Art des Primärtumors:
Mamma-Karzinom vs. andere
Primärtumorarten
0,192
0,333
0,064-1,735
0,589
1,613
0,285-9,130
Art des Primärtumors: ProstataKarzinom vs. andere Primärtumorarten
0,475
0,556
0,111-2,789
Art des Primärtumors: ProstataKarzinom und Mamma-Karzinom vs.
0,881
1,143
0,2-6,532
n.m.
n.m.
n.m.
0,374
0,484
0,098-2,394
n.m.
45
andere Primärtumorarten
Metastasenanzahl: 1-5 Metastasen vs.
diffuse Metastasierung
Metastasenanzahl: 1-2 Metastasen vs.
diffuse Metastasierung
Morphologie der bestrahlten Metastase:
Osteolytisch vs. osteoblastisch und
gemischt
0,513
1,786
0,314-10,147
0,943
0,929
0,16-5,392
0,592
0,593
0,088-4,009
Volumen der bestrahlten Metastasen:
Vol ≤ 1,5l vs. Vol. > 1,5l
0,075
7,304
0,819-65,114
Äquivalentdosis: < 2000 vs. > 2000
Anzahl bestrahlter Lokalisationen: 1
Lok. vs. 2-3 Lok.
Lokalisation der bestrahlten
Metastasen: Axialskelett vs. Andere
Tumorausbreitungsstadium bei
Erstdiagnose: T1+T2 vs. T3
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose:
N0 vs. N1-3
Grading bei Erstdiagnose:
G1-2 vs. G3-4
Geschlecht: weiblich vs. männlich
Alter: 0-60J. vs. > 60J.
0,989
0,407
0,989
1,982
0,2-4,878
0,393-9,999
0,911
0,913
0,185-9,501
0,677
0,677
0,099-4,478
0,750
1,4
0,177-11,083
0,552
0,571
0,091-3,608
0,32
0,76
2,404
1,282
0,426-13,55
0,26-6,315
Karnofsky-Index: 0-70 vs. 80-100
Allgemeinzustand: normal vs. reduziert
Ernährungszustand: unter/normgewichtig vs.
übergewichtig/adipös
Therapieende und Ende Follow-Up < 3
Monate vs. > 3 Monate
Intervall bis zur Kontrolle des
Ansprechens: < 56 Tage vs. > 56 Tage
Patiententod ein Jahr nach
Bestrahlungsende: Tod vs. Überleben
0,11
0,101
0,256
6,087
0,257
0,281
0,663-55,863
0,051-1,302
0,031-2,513
0,429
1,905
0,386-9,410
0,366
2,222
0,394-12,529
0,322
2,246
0,453-11,133
Hier zeigte sich bei keinem der untersuchte Parameter eine statistische Signifikanz.
Eine Tendenz ergab sich bei den Parametern Bisphosphonattherapie (Anspr. = R[Med]:
Sig. = 0,192; HR = 0,333; CI 95% = 0,064-1,735), Bestrahlungsvolumen (tendenziell
besseres Ansprechen bei einem Volumen >1,5 l; Anspr. = R[Med]: Sig. = 0,075; HR =
7,304; CI 95% = 0,819-65,114), Karnofsky-Index (die Knochenmetastasen von
Patienten mit einem höheren Karnofsky-Index zeigten tendenziell eher ein Ansprechen
46
(Anspr. = R[Med]: Sig. = 0,11; HR = 6,087; CI 95% = 0,663-55,863)) und
Allgemeinzustand (tendenziell profitierten Patienten mit normalem Allgemeinzustand
eher von der Strahlentherapie, Sig. = 0,101; HR = 0,257; CI 95% = 0,051-1,302).
Nicht
signifikant
Zielvolumengröße,
waren
Bestrahlungstechnik
Vorbestrahlung,
und
Äquivalentdosis,
Bestrahlungspause,
Anzahl
der
bestrahlten
Lokalisationen, Therapieende und Follow-Up, Berücksichtigung des Intervalls bis zur
Kontrolle des Ansprechens, Art des Primärtumors, Metastasenzahl und Morphologie der
bestrahlten Metastase, Tumorausbreitungsstadium bei Erstdiagnose, Lymphknotenbefall
bei Erstdiagnose, Grading bei Erstdiagnose, Lokalisation der bestrahlten Metastase,
Geschlecht, Alter und Ernährungszustand.
5.3.1.4 Ansprechen der Mobilität
Ein Ansprechen der Mobilität zeigte sich in 25 Fällen (43,1%).
Anzahl der Patienten
30
25
25
No change oder Progress
Partielles und komplettes
Ansprechen Mobilität
25
20
15
10
5
0
Abbildung 11: Mobilitätsänderung, Angaben als absolute Häufigkeiten
Tabelle 15: Ergebnisse der univariaten logistischen Regression unter Berücksichtigung der Mobilitätsänderung. Dunkelgrau: Signifikanzniveau < 0,18
*)
= siehe Tabelle 12
MOB
Bestrahlungstechnik: Einfach vs. komplex
Sig.
0,559
HR
0,479
95% CI
0,041-5,652
Zielvolumen < 1,5l vs. >1,5l
0,397
1,62
0,53-4,949
Keine Bisphosphonattherapie vs.
Bisphosphonattherapie
Dauer der Bisphosphonattherapie < 6 Monate
vs. > 6 Monate *)
0,791
0,833
0,217-3,203
n.m.
47
Vorbestrahlung an derselben Lokalisation
versus Vorbestrahlung an einer anderen
Lokalisation
0,242
0,238
0,022-2,636
Keine Vorbestrahlung vs. Vorbestrahlung an
gleicher und anderer Lokalisation)
Vorbestrahlung an derselben Lokalisation
versus keiner Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation
0,569
0,722
0,235-2,215
0,32
3,273
0,317-33,837
Art des Primärtumors:
Mamma-Karzinom vs. andere
Primärtumorarten
0,082
2,923
0,874-9,778
Art des Primärtumors: Prostata-Karzinom vs.
andere Primärtumorarten
0,075
0,318
0,09-1,12
Art des Primärtumors: Prostata-Karzinom und
Mamma-Karzinom vs. andere
Primärtumorarten
1
1
0,305-3,282
Metastasenanzahl: 1-5 Metastasen vs. diffuse
Metastasierung
0,823
1,143
0,355-3,681
Metastasenanzahl: 1-2 Metastasen vs. diffuse
Metastasierung
0,617
1,385
0,386-4,964
Morphologie der bestrahlten Metastase:
Osteolytisch vs. osteoblastisch und gemischt
0,245
2,250
0,574-8,824
Volumen der bestrahlten Metastasen:
Vol ≤ 1,5l vs. Vol. > 1,5l
0,397
1,62
0,53-4,949
Äquivalentdosis: < 2000 vs. > 2000
1
1
0,327-3,055
Anzahl bestrahlter Lokalisationen: 1 Lok. vs.
2-3 Lok.
Lokalisation der bestrahlten Metastasen:
Axialskelett vs. Andere
Tumorausbreitungsstadium bei Erstdiagnose:
T1+T2 vs. T3
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose: N0 vs.
N1-3
Grading bei Erstdiagnose:
G1-2 vs. G3-4
Geschlecht: weiblich vs. männlich
Alter: 0-60J. vs. > 60J.
0,53
1,49
0,429-5,172
0,025
0,259
0,079-0,847
0,028
5,417
1,197-24,521
0,784
0,818
0,195-3,433
0,837
0,857
0,198-3,713
0,159
0,777
2,263
1,175
0,727-7,047
0,386-3,576
Karnofsky-Index: 0-70 vs. 80-100
0,008
0,188
0,055-0,643
48
Allgemeinzustand: normal vs. reduziert
Ernährungszustand: unter-/normgewichtig vs.
übergewichtig/adipös
Therapieende und Ende Follow-Up < 3 Monate
vs. > 3 Monate
Intervall bis zur Kontrolle des Ansprechens: <
56 Tage vs. > 56 Tage
Patiententod ein Jahr nach Bestrahlungsende:
Tod vs. Überleben
0,53
0,357
0,671
0,561
0,193-2,329
0,164-1,918
0,777
1,175
0,386-3,576
0,159
0,442
0,142-1,376
0,775
0,848
0,276-2,611
Hier erwiesen sich die Lokalisation der bestrahlten Metastase (besseres Ansprechen bei
einer Lokalisation am Axialskelett) und der Karnofsky-Index. (besseres Ansprechen bei
einem KI von 70 oder kleiner) als statistisch signifikant.
Eine Tendenz ließ sich beim Kontrollintervall des Ansprechens feststellen (wurde das
Ansprechen nach 56 Tagen oder weniger nach Bestrahlungsende bewertet, so zeigte
sich tendenziell ein besseres Ergebnis als bei Nachkontrollen nach mehr als 56 Tagen,
ein eindeutiger statistischer Zusammenhang ließ sich jedoch bei Überprüfung der Werte
mittels logistischer Regression nicht nachweisen (Anspr. = R[Mob]: Sig. = 0,159; HR =
0,442; CI 95% = 0,142-1,376)), sowie bei der Art des Primärtumors (Mamma-Ca vs.
andere und Prostata-Ca vs. andere, tendenziell schlechteres Ansprechen bei Patienten
mit einem Mamma-Ca und tendenziell besseres Ansprechen bei Patienten mit einem
Prostata-Ca (Mamma-Ca vs. andere, Anspr. = R[Mob]: Sig. = 0,08; HR = 2,92; CI 95%
= 0,87 – 9,78; Prostata-Ca vs. andere, Anspr. = R[Mob]: Sig. = 0,08; HR = 0,32; CI
95% = 0,09 – 1,12)), beim Tumorausbreitungsstadium bei Erstdiagnose (tendenziell
besseres Ansprechen bei Patienten mit einem weiter fortgeschrittenen Tumorstadium,
Anspr. R[Mob]: Sig. = 0,028; HR = 5,417; CI 95% = 1,197-24,521) und beim
Geschlecht (bei Frauen schienen die Ansprechraten höher zu liegen (Anspr. = R[Mob]:
Sig. = 0,159; HR = 2,263; CI 95% = 0,727-7,047).
Nicht
signifikant
waren
Bisphosphonattherapie,
Bestrahlungstechnik
Vorbestrahlung,
und
–pause,
Bestrahlungsvolumen,
Zielvolumengröße,
Äquivalentdosis,
Anzahl der bestrahlten Metastasen, Therapieende und Follow-Up, Metastasenzahl,
Morphologie der bestrahlten Metastasen, Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose,
Grading, Alter, Allgemeinzustand und Ernährungszustand.
75.3.1.5 Objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission,
applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität
49
Ein objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission,
applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität wurde in 31 Fällen
(53,4%) beobachtet.
Anzahl der Patienten
60
50
40
31
27
30
20
10
0
Kein Ansprechen
Ansprechen
Abbildung 12: Berücksichtigung der Schmerzremission, applizierten Schmerzmedikamente und
Ansprechen der Mobilität, Angaben als absolute Häufigkeiten
Tabelle 16: Ergebnisse der univariaten logistischen Regression unter Berücksichtigung der applizierten
Schmerzmedikation und der Schmerzänderung nach der Therapie sowie einer Mobilitätsverbesserung.
Dunkelgrau: Signifikanzniveau < 0,18 *) = siehe Tabelle 12
MED + MOB + DOL
Bestrahlungstechnik: Einfach vs.
komplex
Sig.
0,485
HR
0,417
95% CI
0,036-4,869
Zielvolumen < 1,5l vs. >1,5l
0,19
2,014
0,706-5,744
Keine Bisphosphonattherapie vs.
0,595
Bisphosphonattherapie
Dauer der Bisphosphonattherapie *)
Vorbestrahlung an derselben Lokalisation 0,176
versus Vorbestrahlung an einer anderen
Lokalisation
0,714
0,206-2,472
0,193
0,018-2,089
Keine Vorbestrahlung vs. Vorbestrahlung 0,33
an gleicher und anderer Lokalisation
Vorbestrahlung an derselben Lokalisation 0,265
versus keine Vorbestrahlung an derselben
Lokalisation
0,592
0,206-1,7
3,75
0,366-38,387
Art des Primärtumors:
Mamma-Karzinom vs. andere
2,679
0,881-8,146
0,083
n.m.
50
Primärtumorarten
Art des Primärtumors: Prostata-Karzinom 0,044
vs. andere Primärtumorarten
0,3
0,093-0,967
Art des Primärtumors: Prostata-Karzinom 0,829
und Mamma-Karzinom vs. andere
Primärtumorarten
1,134
0,37-3,459
Metastasenanzahl: 1-5 Metastasen vs.
diffuse Metastasierung
Metastasenanzahl: 1-2 Metastasen vs.
diffuse Metastasierung
Morphologie der bestrahlten Metastase:
Osteolytisch vs. osteoblastisch und
gemischt
0,66
1,275
0,432-3,761
0,826
1,143
0,348-3,752
0,156
2,554
0,7-9,311
Volumen der bestrahlten Metastasen:
Vol ≤ 1,5l vs. Vol. > 1,5l
0,19
2,014
0,706-5,744
Äquivalentdosis: < 2000 vs. > 2000
Anzahl bestrahlter Lokalisationen: 1 Lok.
vs. 2-3 Lok.
Lokalisation der bestrahlten Metastasen:
Axialskelett vs. Andere
Tumorausbreitungsstadium bei
Erstdiagnose: T1+T2 vs. T3
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose: N0
vs. N1-3
Grading bei Erstdiagnose:
G1-2 vs. G3-4
Geschlecht: weiblich vs. männlich
Alter: 0-60J. vs. > 60J.
0,847
0,231
1,108
2,017
0,391-3,139
0,64-6,360
0,008
0,221
0,072-0,68
0,166
2,444
0,69-8,657
0,492
0,642
0,181-2,275
0,651
0,733
0,192-2,806
0,178
0,586
2,064
1,333
0,72-5,921
0,473-3,756
Karnofsky-Index: 0-70 vs. 80-100
Allgemeinzustand: normal vs. reduziert
Ernährungszustand: unter/normgewichtig vs. übergewichtig/adipös
Therapieende und Ende Follow-Up < 3
Monate vs. > 3 Monate
Intervall bis zur Kontrolle des
Ansprechens: < 56 Tage vs. > 56 Tage
Patiententod ein Jahr nach
Bestrahlungsende: Tod vs. Überleben
0,013
0,231
0,204
0,244
0,496
0,485
0,08-0,743
0,157-1,564
0,158-1,482
0,47
1,47
0,517-4,181
0,128
0,44
0,153-1,266
0,875
1,089
0,379-3,124
Statistisch signifikant waren Art des Primärtumors (Prostata-Ca vs. andere; besseres
Ansprechen bei Vorliegen eines Prostata-Karzinoms), Lokalisation der bestrahlten
51
Metastase (besseres Ansprechen von Metastasen am Axialskelett) und Karnofsky-Index
(besseres Ansprechen bei einem KI von 70 oder kleiner).
Eine Tendenz ließ sich bei folgenden Parametern erkennen: Vorbestrahlung (dieselbe
vs. eine andere Lokalisation, tendenziell besseres Ansprechen bei Bestrahlung derselben
Lokalisation, Sig. = 0,176; HR = 0,193; CI 95% = 0,018-2,089), Bestrahlungsvolumen
(tendenziell ein besseres Ansprechen bei einem Volumen > 1,5 l; Sig. = 0,19; HR =
2,014; CI 95% = 0,706-5,744), Art des Primärtumors (Mamma-Ca vs. andere;
tendenziell schlechteres Ansprechen bei Patienten mit Mamma-Ca; Sig. = 0,08; HR =
2,68; CI 95% = 0,88 – 8,15), Tumorausbreitungsstadium bei Erstdiagnose (tendenziell
besseres Ansprechen bei Patienten mit einem weiter fortgeschrittenen Tumorstadium;
Sig. = 0,166; HR =2,444; CI 95% = 0,69-8,657), Geschlecht (tendenziell besseres
Ansprechen von Frauen, Anspr. = R[Mob+Med]: Sig. = 0,178; HR = 2,064; CI 95% =
0,72-5,921) und Allgemeinzustand (tendenziell profitierten Patienten mit normalem
Allgemeinzustand eher von der Strahlentherapie, Sig. = 0,231; HR = 0,496; CI 95% =
0,157-1,564).
Als nicht statistisch signifikant stellten sich Bestrahlungstechnik und –pause,
Zielvolumengröße, Bisphosphonattherapie, Äquivalentdosis, Anzahl der bestrahlten
Lokalisationen, Therapieende und Follow-Up, Intervall bis zur Kontrolle des
Ansprechens,
Metastasenanzahl,
Lymphknotenbefall
bei
Morphologie
Erstdiagnose,
Grading
der
bei
bestrahlten
Erstdiagnose,
Metastase,
Alter
und
Ernährungszustand heraus.
5.3.2 Multivariate logistische Regressions-Analyse
Tabelle 17: Ergebnisse der mutlivariaten logistischen Regression. Hellgrau unterlegt: Signifikanzniveau
von 0,05 oder weniger. Dunkelgrau unterlegt: Signifikanzniveau < 0,15 bis 0,05.
*)
= siehe Tabelle 12
CR + PR
CR
Kategorie
Sig.
Lokalisation:
0,152
Axialskelett vs.
andere
Unter/Normgewichtig 0,062
vs. adipös
Prostata-Ca vs.
andere *)
Art der Metastasen *)
HR
0,182
95% CI
0,018-1,873
0,11
0,11-1,112
n.m.
n.m.
52
Grading *)
AZ *)
MED + DOL Volumen der
bestrahlten Metastase
< 1,5l vs. > 1,5 l
Karnofsky-Index
0-70 vs. 80-100
AZ normal vs.
reduziert
Mamma-Ca vs.
MOB
andere
Prostata-Ca vs.
andere
Metastasenanzahl
1-2 vs. diffuse
Metastasierung
Lokalisation:
Axialskelett vs.
andere
Tumorstadium
T1+T2 vs. T3+T4
Geschlecht *)
Karnofsky-Index
0-70 vs. 80-100
Kontrollintervall < 56
Tage vs. > 56 Tage
Mamma-Ca vs.
MED +
MOB + DOL andere
Prostata-Ca vs.
andere
Lokalisation:
Axialskelett vs.
andere
Karnofsky-Index
0-70 vs. 80-100
Kontrollintervall < 56
Tage vs. > 56 Tage
0,084
n.m.
n.m.
7,702
0,761-77,966
0,288
3,898
0,317-47,947
0,202
0,254
0,031-2,085
n.m.
0,939
1,135
0,44-29,449
0,199
5,010
0,428-58,704
0,341
0,361
0,044-2,937
0,062
12,245
0,879-170,512
0,078
n.m.
0,146
0,017-1,239
0,307
4,179
0,269-64,892
0,726
1,308
0,291-5,875
0,405
0,524
0,114-2,404
0,019
0,226
0,065-0,785
0,084
0,319
0,087-1,167
0,949
0,959
0,236-3,488
5.3.2.1 Komplette und partielle Schmerzremission
Aus der multivariaten Analyse gingen keine signifikanten Parameter hervor, die
Lokalisation der bestrahlten Metastasen stellte sich als unbedeutender Einflussfaktor dar
(Sig.
=
0,152;
HR
=
0,182;
CI 95%
=
0,018-1,873),
hinsichtlich
des
Ernährungszustandes erwies sich ein Unter- bis Normgewicht als tendenziell günstiger
(Sig. = 0,062; HR = 0,11; CI 95% = 0,011-1,112).
53
5.3.2.2 Komplette Schmerzremission
Aus der multivariaten Analyse gingen keine signifikanten Parameter hervor; die Art des
Primärtumors (Prostata-Ca vs. Andere), die Morphologie der bestrahlten Metastase, das
Grading bei Erstdiagnose und der Allgemeinzustand stellten sich als unbedeutende
Einflussfaktoren heraus.
5.3.2.3 Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie
In der multivariaten Analyse erwies sich ein Bestrahlungsvolumen von mehr als 1,5 l
als tendenziell günstiger, ein eindeutiger statistischer Zusammenhang ließ sich nicht
nachweisen (Sig. = 0,084; HR = 7,702; CI 95% = 0,761-77,966).
Der Karnofsky-Index und der Allgemeinzustand erwiesen sich als unbedeutende
Einflussfaktoren.
5.3.2.4 Ansprechen der Mobilität
Aus der multivariaten Analyse gingen keine eindeutig signifikanten Parameter hervor,
es zeigte sich jedoch hinsichtlich des Tumorausbreitungsstadiums bei Erstdiagnose eine
Tendenz dahingehend, dass Patienten mit einem T-Stadium von 3 oder mehr besser auf
die Strahlentherapie ansprachen (Sig. = 0,062; HR = 12,245; CI 95% 0,879-170,512).
Auch hinsichtlich des Karnofsky-Index ergab sich eine Tendenz, hier dergestalt, dass
ein geringerer Karnofsky-Index sich eher positiv auswirkte (Sig. = 0,078; HR = 0,146;
CI 95% = 0,017-1,239).
Die Art des Primärtumors, die Anzahl der Metastasen, die Lokalisation der Metastasen,
das Geschlecht und das Intervall bis zur Kontrolle des Ansprechens stellten sich als
unbedeutende Einflussfaktoren heraus.
5.3.2.5 Objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission,
applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität
Aus der multivariaten Analyse ging die Lokalisation der bestrahlten Metastase als
signifikanter Parameter hervor; eine Lokalisation am Axialskelett erwies sich als
günstiger (Sig. = 0,019; HR = 0,226; CI 95% = 0,065-0,785).
Hinsichtlich des Karnofsky-Index zeigte sich die Tendenz, dass ein Karnofsky-Index <
70 günstiger war (Sig. = 0,084; HR = 0,319; CI 95% = 0,087-1,167).
54
Die Art des Primärtumors und das Intervall bis zur Kontrolle des Ansprechens erwiesen
sich als unbedeutende Einflussfaktoren.
5.4 Effekt der Nebenerkrankungen auf die Ansprechraten
5.4.1 Univariate logistische Regressions-Analyse
5.4.1.1 Komplette und partielle Schmerzreduktion
Als statistisch signifikant hinsichtlich des prognostischen Einflusses zeigte sich keine
der vorhandenen Nebenerkrankungen.
Eine
Tendenz
ließ
sich
erkennen
bei
pulmonalen
Nebenerkrankungen
(Nebenerkrankungen insgesamt; Tendenz dahingehend, dass Patienten ohne pulmonale
Nebenerkrankung eher auf die Strahlentherapie ansprachen (Anspr. = CR+PR: Sig. =
0,182; HR = 0,267; CI 95% = 0,03-1,857)), psychische Nebenerkrankungen
(Nebenerkrankungen in der Akte dokumentiert; Tendenz dahingehend, dass Patienten
ohne psychische Erkrankung besser auf eine Strahlentherapie ansprachen (Anspr. =
CR+PR: Sig. = 0,164; HR = 0,157; CI 95% = 0,012-2,127)) und gastrointestinale
Nebenerkrankungen
(Nebenerkrankungen
anhand
der
bestehenden
Medikation
geschlossen und Nebenerkrankungen insgesamt; Tendenz dahingehend, dass Patienten
ohne gastrointestinale Nebenerkrankung eher auf die Strahlentherapie ansprachen (NK
Medikation: Anspr. = CR+PR: Sig. = 0,133; HR = 0,177; CI 95% = 0,019-1,698; NK
insgesamt: (Anspr. = CR+PR: Sig. = 0,193; HR = 0,223; CI 95% = 0,023-2,132;)).
Nicht
signifikant
waren
kardiale
Nebenerkrankungen,
endokrin
bedingte
Nebenerkrankungen,
Nebenerkrankungen,
neurologische
verschleißbedingte
Nebenerkrankungen und nephrogene Nebenerkrankungen.
5.4.1.2 Komplette Schmerzremission
Prognostisch signifikant waren keine der vorhandenen Nebenerkrankungen.
Eine Tendenz war bei gastrointestinalen Nebenerkrankungen (insgesamt) zu erkennen
dahingehend, dass Patienten ohne gastrointestinale Nebenerkrankung eher auf die
Strahlentherapie ansprachen (Anspr. = CR: Sig. = 0,202; HR = 0,42; CI 95% = 0,1111,593)
Nicht prognostisch signifikant waren kardiale Nebenerkrankungen, pulmonale
Nebenerkrankungen,
neurologische
Nebenerkrankungen,
endokrine
Nebenerkrankungen,
Nebenerkrankungen,
Nebenerkrankungen und nephrogene Nebenerkrankungen.
psychiatrische
verschleißbedingte
55
5.4.1.3 Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie
Eine statistische Signifikanz zeigte sich hier bei keiner der untersuchten
Nebenerkrankungen.
Eine Tendenz zeigte sich bei kardialen Nebenerkrankungen (insgesamt; besseres
Ansprechen bei Patienten ohne kardiale Nebenerkrankung; Anspr. = R[Med]: Sig. =
0,104; HR = 0,238; CI 95% = 0,042-1,347), psychiatrischen Nebenerkrankungen
(Erkrankung in der Akte dokumentiert; Patienten mit psychischen Erkrankungen zeigten
tendenziell ein besseres Ansprechen auf die Bestrahlung (Anspr. = R[Med]: Sig. =
0,279; HR = 4,083; CI 95% = 0,32-52,074)), verschleißbedingten Nebenerkrankungen
(insgesamt;
Tendenz
dahingehend,
dass
Patienten
mit
verschleißbedingten
Nebenerkrankungen eher auf die Therapie ansprachen als Patienten ohne Erkrankungen
(Anspr. = R[Med]: Sig. = 0,244; HR = 3; CI 95% = 0,473-19,039)), nephrogenen
Nebenerkrankungen (insgesamt; tendenziell besseres Ansprechen bei Patienten mit
nephrogen bedingten Nebenerkrankungen (Anspr. = R[Med]: Sig. = 0,116; HR = 4,7;
CI 95% = 0,681-32,433)) und gastrointestinalen Nebenerkrankungen (aus der
Medikation geschlossen und insgesamt; besseres Ansprechen bei vorhandener
gastrointestinaler Nebenerkrankung (NK Medikation: Anspr. = R[Med]: Sig. = 0,15;
HR = 3,571; CI 95% = 0,632-20,197; NK insgesamt: Anspr. = R[Med]: Sig. = 0,241;
HR = 2,812; CI 95% = 0,499-15,857)).
Nicht
signifikant
waren
pulmonale
Nebenerkrankungen,
neurologische
Nebenerkrankungen und endokrine Nebenerkrankungen.
5.4.1.4 Ansprechen der Mobilität
Signifikant waren keine der untersuchten Nebenerkrankungen.
Eine Tendenz zeigte sich bei pulmonalen Nebenerkrankungen (insgesamt; Tendenz,
dass Patienten ohne pulmonale Erkrankungen besser auf die Bestrahlung reagierten
(Anspr. = R[Mob]: Sig. = 0,082; HR = 0,224; CI 95% = 0,041-1,21)) und
psychiatrischen Nebenerkrankungen (insgesamt; Tendenz in der Hinsicht, dass
Patienten ohne psychiatrische Nebenerkrankungen besser auf die Strahlentherapie
ansprachen (Anspr. = R[Mob]: Sig. = 0,168; HR = 0,351; CI 95% = 0,079-1,554)).
Keine statistische Signifikanz zeigte sich bei kardialen Nebenerkrankungen,
neurologischen
Nebenerkrankungen,
endokrinen
Nebenerkrankungen,
56
verschleißbedingten
Nebenerkrankungen,
nephrogenen
Nebenerkrankungen
und
gastrointestinalen Nebenerkrankungen.
5.4.1.5 Objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission,
applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität
Signifikant waren kardiale Nebenerkrankungen insgesamt (besseres Ansprechen bei
Patienten ohne kardiale Nebenerkrankungen).
Eine Tendenz zeigte sich bei kardialen Nebenerkrankungen (NK aus der Akte; Tendenz
dahingehend, dass Patienten mit einer kardialen Nebenerkrankung schlechter auf die
Strahlentherapie ansprachen als Patienten ohne kardiale Nebenerkrankung; Anspr. =
R[Med+Mob]: Sig. = 0,19; HR = 0,497; CI 95% = 0,174-1,416), pulmonalen
Nebenerkrankungen (insgesamt; ohne pulmonale Erkrankungen tendenziell besseres
Ansprechen auf die Bestrahlung; Anspr. = R[Mob+Med]: Sig. = 0,081; HR = 0,23; CI
95% = 0,044-1,197), psychiatrischen Nebenerkrankungen (insgesamt; Tendenz in der
Hinsicht, dass Patienten ohne psychiatrische Nebenerkrankungen besser auf die
Strahlentherapie ansprachen; Anspr. = R[Mob+Med]: Sig. = 0,202; HR = 0,425; CI
95% = 0,114-1,583).
Nicht
signifikant
Nebenerkrankungen,
waren
neurologische
verschleißbedingte
Nebenerkrankungen,
Nebenerkrankungen,
endokrine
nephrogene
Nebenerkrankungen und gastrointestinale Nebenerkrankungen.
5.4.2 Multivariate logistische Regressions-Analyse
5.4.2.1 Komplette und partielle Schmerzremission
In der multivariaten Analyse zeigte sich für die untersuchten gastrointestinalen
Nebenerkrankungen, die anhand der bestehenden Medikation geschlossen wurden, kein
eindeutiger statistischer Zusammenhang, jedoch schienen Patienten ohne derartige
Nebenerkrankungen tendenziell besser auf die Therapie anzusprechen (Sig. = 0,133; HR
= 0,177; CI 95% = 0,019-1,698).
5.4.2.2 Komplette Schmerzremission
Hier ergaben sich in der univariaten Analyse keine signifikanten Einflussfaktoren, daher
wurde keine multivariate Analyse vorgenommen.
57
5.4.2.3 Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie
Aus der multivariaten Analyse gingen kardiale Nebenerkrankungen insgesamt als
signifikant hervor. Patienten mit einer derartigen Erkrankung sprachen schlechter auf
die Strahlentherapie an (Sig. = 0,03; HR = 0,075; CI 95% = 0,007-0,779).
Als tendenziell günstig erwiesen sich gastrointestinale Erkrankungen (geschlossen aus
der Medikation¸ Sig. = 0,079; HR = 5,843; CI 95% = 0,813-41,994) und nephrogen
bedingte Erkrankungen (insgesamt¸ Sig. = 0,101; HR = 9,769; CI 95% = 0,641148,989).
5.4.2.4 Ansprechen der Mobilität
Keine
der
untersuchten
Nebenerkrankungen
(kardiale
und
pulmonale
Nebenerkrankungen) stellte sich als signifikant heraus.
5.4.2.5 Objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission,
applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität
Von den untersuchten Parametern ergab sich keiner als signifikant; kardiale und
pulmonale
Nebenerkrankungen
(insgesamt)
stellten
sich
als
unbedeutende
Einflussfaktoren heraus.
5.5 Effekt der Vormedikation auf die Ansprechraten
5.5.1 Univariate logistische Regressions-Analyse
Hier wurde als statistisch signifikant alles mit einem Signifikanzniveau von 0,05 und
kleiner gewertet. Als Tendenz wurden alle Signifikanzen ≤ 0,3 berücksichtigt.
Tabelle 18: Ergebnisse der univariaten logistischen Regression.
Hellgrau unterlegt: Signifikanzniveau von 0,05 oder weniger.
Dunkelgrau unterlegt: Signifikanzniveau < 0,3 bis 0,05.
CR + PR
Medikament
Benzothiadiazine
ß-2Sympathomimetika
Angiotensin-IIBlocker
Antibiotika
Benzodiazepine
Coxibe
Sig.
0,022
0,009
HR
0,101
0,029
95% CI
0,014-0,719
0,002-0,416
0,26
0,24
0,02-2,871
0,139
0,26
0,26
0,228
0,24
0,24
0,032-1,617
0,02-2,871
0,02-2,871
58
Laxantien
Opioid-Agonisten
PPIs
ß-Blocker
Opioid-Agonisten
CR
ACE-Hemmer
Pyrazolonderivate
Angiotensin-IIBlocker
SSRI
MED + DOL Alpha-1-Blocker
Motilitätssteigernde
Mittel
Neuroleptika
NSMRI
Pyrazolonderivate
Schleifendiuretika
Antimykotika
Antineoplastikum
Antiöstrogene
Expectorantien
Glukokortikoide
Insulin
PPIs
Serotoninantagonisten
ACE-Hemmer
MOB
Benzothiadiazine
CSE-Hemmer
NSAR
Schleifendiuretika
ß-Blocker
Urikostatika
Glukokortikoide
Heparin
ß-Blocker
MED +
MOB +
Benzothiadiazine
DOL
CSE-Hemmer
NSAR
Urikostatika
Coxibe
Heparin
Motilitätssteigernde
Mittel
0,114
0,299
0,193
0,073
0,005
0,18
0,052
0,162
0,217
0,302
0,223
0,175
0,097
0,231
0,2
4,4
0,033-1,442
0,032-2,886
0,023-2,132
0,026-1,177
0,019-0,498
0,027-1,972
0,039-1,015
0,551-35,106
0,282
0,022
0,049
2,867
0,2
5,625
0,422-19,494
1,53-261,439
1,005-31,487
0,039
0,031
0,039
0,049
0,152
0,152
0,279
0,152
0,23
0,279
0,075
0,152
0,192
0,14
0,189
0,066
0,14
0,099
0,189
0,278
0,189
0,039
0,081
0,241
0,071
0,154
0,265
0,152
0,199
9,8
6,9
10,105
5,625
8,333
8,333
4,083
8,333
2,727
4,083
7,304
8,333
0,405
0,275
0,219
0,286
0,275
0,29
0,219
2,316
4,571
0,227
0,23
0,26
0,347
0,2
3,75
5,217
2,667
1,124-85,421
1,189-40,049
1,129-90,454
1,005-31,487
0,459-151,19
0,459-151,19
0,32-52,074
0,459-151,19
0,53-14,045
0,32-52,074
0,819-65,114
0,459-151,19
0,104-1,577
0,05-1,525
0,0232,114
0,075-1,086
0,05-1,525
0,067-1,26
0,023-2,114
0,509-10,543
0,413-44,17
0,056-0,929
0,044-1,197
0,027-2,479
0,11-1,096
0,022-1,832
0,366-38,387
0,546-49,88
0,597-11,915
59
5.5.1.1 Komplette und partielle Schmerzremission
Bei den von uns untersuchten Patienten ließ die Einnahme einer Vielzahl an
Medikamenten eruieren.
Ein statistisch signifikanter Einfluss zeigte sich bei Überprüfung mittels logistischer
Regression bei einem Ansprechen = partielle und komplette Remission bei folgenden
Medikamenten dahingehend, dass Patienten ohne Medikation besser auf die Therapie
ansprachen: Benzothiadiazine (Sig. = 0,022; HR = 0,101; CI 95% = 0,014-0,719) und ß2-Sympathomimetika ((Sig. = 0,009; HR = 0,029; CI 95% = 0,002-0,416). Eine in die
gleiche Richtung weisende Tendenz, jedoch ohne eindeutige statistische Signifikanz,
ließ sich bei folgenden Medikamenten feststellen: Angiotensin-II-Blocker (Sig. = 0,26;
HR = 0,24; CI 95% = 0,02-2,871), Antibiotika (Sig. = 0,139; HR = 0,228; CI 95% =
0,032-1,617), Benzodiazepine (Sig. = 0,26; HR = 0,24; CI 95% = 0,02-2,871), Coxibe
(Sig. = 0,26; HR = 0,24; CI 95% = 0,02-2,871), Laxantien (Sig. = 0,114; HR = 0,217;
CI 95% = 0,033-1,442), Opioid-Agonisten (Sig. = 0,299; HR = 0,302; CI 95% = 0,0322,886), PPIs (Sig. = 0,193; HR = 0,223; CI 95% = 0,023-2,132) und ß-Blockern (Sig. =
0,073; HR = 0,175; CI 95% = 0,026-1,177).
Nicht signifikant waren: ACE-Hemmer, Alpha-1-Blocker, Aldosteronantagonisten,
Anticholinergika,
Antidepressiva,
Antiemetika,
Antiepileptika,
Antikonvulsiva,
Antimykotika, Antineoplastika, Antiöstrogene, Antiphlogistika, Antitussiva, Biguanide,
Bisphosphonate,
CSE-Hemmer,
Digitalisglykoside,
Dihydropyridin,
Eisen,
Erythropoietin, Expectorantien, Glinide, Glukokortikoide, Heparin, Immunsuppresiva,
Insulin,
Kaliumsparende
Kalziumantagonisten
Diuretika
kombiniert
kombiniert
mit
mit
Benzothiadiazinen,
ACE-Hemmern,
Methylxanthine,
motilitätssteigernde Mittel, Myotonolytika, NaSSA, Neuroleptika, Nitrate, NSAR,
NSMRI, Pyrazolonderivate, Schilddrüsenhormone, Schleifendiuretika, Sekretolytika,
Serotoninantagonisten,
SSRI,
Sulfonylharnstoffe,
Taxane,
Thrombozytenaggregationshemmer, topische Antimykotika, Urikostatika, Urikosurika
und Vasodilatatoren.
5.5.1.2 Komplette Schmerzremission
Wurde als Ansprechen lediglich die komplette Remission gewertet, zeigte sich bei
Patienten mit Einnahme von Opioid-Agonisten ein signifikant schlechteres Ansprechen
als bei Patienten ohne derartige Medikation, wenn die Verteilung der Werte mittels
logistischer Regression überprüft wurde (Sig. = 0,005; HR = 0,097; CI 95% = 0,019-
60
0,498). Bei Einnahme von ACE-Hemmern und Pyrazolonderivaten ließ sich die gleiche
Tendenz feststellen, hier war statistisch jedoch kein eindeutiger Zusammenhang
erkennbar (ACE-Hemmer: Sig. = 0,18; HR = 0,231; CI 95% = 0,027-1,972;
Pyrazolonderivate: Sig. = 0,052; HR = 0,2; CI 95% = 0,039-1,015). Bei Einnahme von
Angiotensin-II-Blockern und bei Einnahme von SSRI ließ sich eine entgegengesetzte
Tendenz erkennen: Patienten mit derartigen Medikamenten schienen besser auf die
Therapie anzusprechen als Patienten ohne. Ein eindeutiger statistischer Zusammenhang
ließ sich jedoch nicht feststellen (Log. Regression; Angiotensin-II-Blocker: Sig. =
0,162; HR = 4,4; CI 95% = 0,551-35,106; SSRI: Sig. = 0,282; HR = 2,867; CI 95% =
0,422-19,494).
Nicht signifikant waren: Alpha-1-Blocker, Aldosteronantagonisten, Antibiotika,
Anticholinergika,
Antimykotika,
Antidepressiva,
Antineoplastika,
Antiemetika,
Antiöstrogene,
Antiepileptika,
Antikonvulsiva,
Antiphlogistika,
Antitussiva,
Benzodiazepine, Benzothiadiazine, Biguanide, Bisphosphonate, Coxibe, CSE-Hemmer,
Digitalysglykoside, Dihydropyridin, Eisen, Erythropoietin, Expectorantien, Glinide,
Glukokortikoide, Heparin, Immunsuppressiva, Insulin, Kaliumsparende Diuretika
kombiniert mit Benzothiadiazinen, Kalziumantagonisten kombiniert mit ACEHemmern, Laxantien, Methylxanthine, motilitätssteigernde Mittel, Myotonolytika,
NaSSA, Neuroleptika, Nitrate, NSAR, NSMRI,
PPI, Schilddrüsenhormone,
Schleifendiuretika, Sekretolytika, Serotoninantagonisten, ß-2-Sympathomimetika, ßBlocker, Sulfonylharnstoffe, Taxane, Thrombozytenaggregationshemmer, topische
Antimykotika, Urikostatika, Urikosurika und Vasodilatatoren.
5.5.1.3 Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie
Bei
Betrachtung
des
Ansprechens
unter
Berücksichtigung
der
applizierten
Schmerzmedikation zeigte sich bei Patienten, die Alpha-1-Blocker einnahmen, ein
statistisch signifikanter Zusammenhang dahingehend, dass Patienten mit einer
derartigen Vormedikation schlechter auf die Bestrahlung ansprachen (Logistische
Regression: Sig. = 0,022; HR = 0,2; CI 95% = 1,53-261,439). Bei Einnahme der
folgenden Medikamente ließ sich ein statistischer Zusammenhang nachweisen bei
Überprüfung der Werte mittels logistischer Regression, der zeigt, dass die
entsprechenden Patienten mit Medikation besser auf die Strahlentherapie ansprachen:
Motilitätssteigernde Mittel (Sig. = 0,049; HR = 5,625; CI 95% = 1,005-31,487),
61
Neuroleptika (Sig. = 0,039; HR = 9,8; CI 95% = 1,124-85,421), NSMRI (Sig. = 0,031;
HR = 6,9; CI 95% = 1,189-40,049), Pyrazolonderivate (Sig. = 0,039; HR = 10,105; CI
95% = 1,129-90,454) und Schleifendiuretika (Sig. = 0,049; HR = 5,625; CI 95% =
1,005-31,487). Bei den nachfolgenden Medikamenten ist eine Tendenz in die gleiche
Richtung zu erkennen, ein eindeutiger statistischer Zusammenhang ließ sich mittels
logistischer Regression jedoch nicht nachweisen: Antimykotika (Sig. = 0,152; HR =
8,333; CI 95% = 0,459-151,190), Antineoplastikum (Sig. = 0,152; HR = 8,333; CI 95%
= 0,459-151,190), Antiöstrogene (Sig. = 0,279; HR = 4,083; CI 95% = 0,32-52,074),
Expectorantien (Sig. = 0,152; HR = 8,333; CI 95% = 0,459-151,190), Glukokortikoide
(Sig. = 0,23; HR = 2,727; CI 95% = 0,53-14,045), Insulin (Sig. = 0,279; HR = 4,083; CI
95% = 0,32-52,074), PPIs (Sig. = 0,075; HR = 7,304; CI 95% = 0,819-65,114) und
Serotoninantagonisten (Sig. = 0,152; HR = 8,333; CI 95% = 0,459-151,190).
Nicht signifikant waren: Aldosteronantagonisten, Angiotensin-2-Blocker, Antibiotika,
Anticholinergika,
Antidepressiva,
Antiphlogistika,
Antitussiva,
Antiemetika,
Benzodiazepine,
Antiepileptika,
Antikonvulsiva,
Benzothiadiazine,
Biguanide,
Bisphosphonate, Coxibe, CSE-Hemmer, Digitalysglykoside, Dihydropyridin, Eisen,
Erythropoietin, Glinide,
Heparin, Immunsuppressiva, Kaliumsparende Diuretika
kombiniert mit Benzothiadiazinen, Kalziumantagonisten kombiniert mit ACEHemmern, Laxantien, Methylxanthine, Myotonolytika, NaSSA, Nitrate, NSAR,
Opioidagonisten, Schilddrüsenhormone,
Blocker,
SSRI,
Sulfonylharnstoffe,
Sekretolytika, ß-2-Sympathomimetika, ßTaxane,
Thrombozytenaggregationshemmer,
topische Antimykotika, Urikostatika, Urikosurika und Vasodilatatoren.
5.5.1.4 Ansprechen der Mobilität
Wurde eine Verbesserung der Mobilität als Kriterium für ein Ansprechen gewertet,
zeigte sich bei den Patienten, die die folgenden Medikamente einnahmen, eine Tendenz
dahingehend, dass ohne entsprechende Medikation eher ein positives Ansprechen auf
die Strahlentherapie verzeichnet werden konnte, jedoch ohne einen eindeutig
signifikanten statistischen Zusammenhang (die Verteilung der Werte wurde mittels
logistischer Regression überprüft): ACE-Hemmer (Sig. = 0,192; HR = 0,405; CI 95% =
0,104-1,577), Benzothiadiazine (Sig. = 0,14; HR = 0,275; CI 95% = 0,05-1,525), CSEHemmer (Sig. = 0,189; HR = 0,219; CI 95% = 0,023-2,114), NSAR (Sig. = 0,066; HR
= 0,286; CI 95% = 0,075-1,086), Schleifendiuretika (Sig. = 0,14; HR = 0,275; CI 95% =
0,05-1,525), ß-Blocker (Sig. = 0,099; HR = 0,29; CI 95% = 0,067-1,26) und
62
Urikostatika (Sig. = 0,189; HR = 0,219; CI 95% = 0,023-2,114). Ebenfalls ohne
eindeutigen statistischen Zusammenhang, jedoch mit einer deutlichen Tendenz, zeigte
sich bei Patienten, die Glukokortikoide oder Heparin einnahmen, ein besseres
Ansprechen der bestrahlten Knochenmetastasen auf die Therapie, wenn die
Verbesserung der Mobilität betrachtet wurde (Logistische Regression; Glukokortikoide:
Sig. = 0,278; HR = 2,316; CI 95% = 0,509-10,543; Heparin: Sig. = 0,189; HR = 4,571;
CI 95% = 0,413-44,17).
Nicht signifikant waren: Alpha-1-Blocker, Aldosteronantagonisten, Angiotensin-2Blocker, Antibiotika, Anticholinergika, Antidepressiva, Antiemetika, Antiepileptika,
Antikonvulsiva,
Antimykotika, Antineoplastika, Antiöstrogene, Antiphlogistika,
Antitussiva, Benzodiazepine, Biguanide, Bisphosphonate, Coxibe, Digitalysglykoside,
Dihydropyridin, Eisen, Erythropoietin, Expektorantien, Glinide,
Immunsuppressiva,
Insulin,
Benzothiadiazinen,
Kaliumsparende
Diuretika
kombiniert
mit
Kalziumantagonisten kombiniert mit ACE-Hemmern, Laxantien, Methylxanthine,
motilitätssteigernde Mittel, Myotonolytika, NaSSA, Neuroleptika, Nitrate, NSMRI,
Opioidagonisten, PPI, Pyrazolonderivate, Schilddrüsenhormone,
Sekretolytika,
Serotoninantagonisten, ß-2-Sympathomimetika, SSRI, Sulfonylharnstoffe, Taxane,
Thrombozytenaggregationshemmer,
topische
Antimykotika,
Urikosurika
und
Vasodilatatoren.
5.5.1.5 Objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission,
applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität
Bei Betrachtung des objektivierten Ansprechens zeigte sich ein eindeutiger statistischer
Zusammenhang bei Überprüfung der Werte mittels logistischer Regression bei
Patienten, die ß-Blocker einnahmen, dahingehend, dass eine entsprechende Medikation
zu einem schlechteren Ansprechen auf die Strahlentherapie führte (Sig. = 0,039; HR =
0,227; CI 95% = 0,056-0,929). Eine Tendenz in die gleiche Richtung, jedoch ohne
statistisch eindeutig nachweisbaren Zusammenhang (Überprüfung mittels logistischer
Regression) zeigte sich bei Einnahme folgender Medikamente: Benzothiadiazine (Sig. =
0,081; HR = 0,23; CI 95% = 0,044-1,197), CSE-Hemmer (Sig. = 0,241; HR = 0,26; CI
95% = 0,027-2,479), NSAR (Sig. = 0,071; HR = 0,347; CI 95% = 0,11-1,096) und
Urikostatika (Sig. = 0,154; HR = 0,2; CI 95% = 0,022-1,832). Bei Einnahme folgender
Medikamente zeigte sich eine gegensätzliche Tendenz: Coxibe (Sig. = 0,265; HR =
3,75; CI 95% = 0,366-38,387), Heparin (Sig. = 0,152; HR = 5,217; CI 95% = 0,546-
63
49,88) und Motilitätssteigernde Mittel (Sig. = 0,199; HR = 2,667; CI 95% = 0,59711,915).
Nicht signifikant waren: ACE-Hemmer, Alpha-1-Blocker, Aldosteronantagonisten,
Angiotensin-2-Blocker, Antibiotika, Anticholinergika, Antidepressiva, Antiemetika,
Antiepileptika, Antikonvulsiva,
Antiphlogistika,
Antitussiva,
Antimykotika, Antineoplastika, Antiöstrogene,
Benzodiazepine,
Biguanide,
Bisphosphonate,
Digitalysglykoside, Dihydropyridin, Eisen, Erythropoietin, Expektorantien, Glinide,
Glukokortikoide, Immunsuppressiva, Insulin, Kaliumsparende Diuretika kombiniert mit
Benzothiadiazinen, Kalziumantagonisten kombiniert mit ACE-Hemmern, Laxantien,
Methylxanthine,
Myotonolytika,
NaSSA,
Neuroleptika,
Nitrate,
NSMRI,
Opioidagonisten, PPI, Pyrazolonderivate, Schilddrüsenhormone, Schleifendiuretika,
Sekretolytika,
Sulfonylharnstoffe,
Serotoninantagonisten,
Taxane,
ß-2-Sympathomimetika,
Thrombozytenaggregationshemmer,
SSRI,
topische
Antimykotika, Urikosurika und Vasodilatatoren.
5.5.2 Multivariate logistische Regressions-Analyse
In die multivariate logistische Regressions-Analyse gingen alle Medikamente ein, die in
der univariaten Analyse ein Signifikanzniveau von 0,15 oder kleiner erreicht hatten.
64
Tabelle 19: Ergebnisse der multivariaten logistischen Regression. Hellgrau: Signifikanzniveau von 0,05
oder weniger. Dunkelgrau: Signifikanzniveau < 0,15 bis 0,05.
*)
= siehe Tabelle 12
Kategorie
Antibiotika
CR + PR
Benzothiadiazine
Laxantien
ß-2-Sympathomimetika
ß-Blocker
Opioid-Agonisten
CR
Pyrazolonderivate
MED + DOL Alpha-1-Blocker *)
Motilitätssteigernde
Mittel
Neuroleptika
NSMRI
Pyrazolonderivate
Schleifendiuretika *)
Antimykotika *)
Antineoplastikum *)
PPIs *)
Serotoninantagonisten *)
Expectorantien *)
Benzothiadiazine
MOB
NSAR
Schleifendiuretika
ß-Blocker
Benzothiadiazine
MED +
MOB +
Heparin
DOL
NSAR
ß-Blocker
Urikostatika
Sig.
0,675
0,085
0,548
0,141
0,575
0,012
0,16
HR
0,412
0,082
0,423
0,5
0,424
0,119
0,29
95% CI
0,00626,245
0,005-1,41
0,026-6,993
0,001-2,71
0,021-8,499
0,022-0,631
0,052-1,627
0,241
6,983
0,271-179,648
0,707
0,173
0,508
0,418
13,662
2,648
0,004-39,647
0,318-587,492
0,148-47,283
n.m.
n.m.
n.m.
n.m.
n.m.
n.m.
n.m.
0,461
0,143
0,353
0,343
0,372
0,24
0,194
0,186
0,431
0,493
0,351
0,414
0,46
0,438
4,385
0,444
0,347
0,382
0,075-3,235
0,086-1,426
0,065-2,658
0,092-2,292
0,072-2,862
0,372-51,652
0,131-1,512
0,072-1,666
0,035-4,186
5.5.2.1 Komplette und partielle Schmerzremission
Aus der multivariaten Analyse gingen keine signifikanten Parameter hervor. Eine
Medikation mit Benzothiadiazinen stellte sich jedoch als tendenziell ungünstigerer
Faktor dar (Sig. = 0,085; HR = 0,082; CI 95% = 0,005-1,41).
Eine Medikation mit Antibiotika, Laxantien, ß-2-Sympathomimetika oder ß-Blockern
zeigte keinen Einfluss auf das Ansprechen auf die Strahlentherapie.
5.5.2.2 Komplette Schmerzremission
65
Aus der multivariaten Analyse ging eine Medikation mit Opioid-Agonisten als
signifikanter Parameter hervor (Sig. = 0,012; HR = 0,119; CI 95% = 0,022-0,631). Bei
Patienten ohne entsprechende Medikation ließ sich signifikant häufiger eine komplette
Remission verzeichnen.
Eine Medikation mit Pyrazolonderivaten zeigte keinen Einfluss auf die Ansprechraten.
5.5.2.3 Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung nach der Therapie
Die untersuchten Medikamente, die im folgenden aufgelistet sind, stellten sich
durchweg als unbedeutende Einflussfaktoren heraus, wenn die Daten mittels
multivariater
Analyse
untersucht
wurden:
Alpha-1-Blocker,
Antimykotika,
Antineoplastika, Expectorantien, motilitätssteigernde Mittel, Neuroleptika, NSMRI,
PPI, Pyrazolonderivate, Schleifendiuretika und Serotoninantagonisten.
5.5.2.4 Ansprechen der Mobilität
Aus der multivariaten Analyse gingen keine signifikanten Parameter hervor. Untersucht
wurde ein möglicher Einfluss von Benzothiadiazinen, NSAR, Schleifendiuretika und ßBlockern.
5.5.2.5 Objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der Schmerzremission,
applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität
Auch hier ließen sich mittels multivariater Analyse keine signifikanten Parameter
darstellen. Die Einnahmen von Benzothiadiazinen, Heparin, NSAR, ß-Blockern und
Urikostatika stellten sich als unbedeutende Faktoren dar.
5.6 Zusammenfassung der Ergebnisse
-
Die Ergebnisse der Behandlung sind für die verschiedenen Endpunkte
unterschiedlich, insbesondere die klassischen Endpunkte korrelieren mit den
kombinierten Endpunkten nicht. Die Auswahl der Endpunkte ist deshalb
entscheidend für die Ausprägung der Ergebnisse.
-
Die Nebenerkrankungen haben nur in Einzelfällen einen prognostischen Einfluss
auf das Ansprechen
-
Der Einsatz einiger Medikamente hat zumindest in der univariaten logistischen
Regressionsanalyse einen prognostischen Einfluss auf die Bestrahlung, dieser
66
Zusammenhang ist möglicherweise mit dem Nebenwirkungsspektrum der
Medikamente verbunden. Zu diesen Medikamenten gehören: ß-Blocker, ß-2Sympathomimetika, Benzothiadiazine, Alpha-1-Blocker, Motilitätssteigernde
Mittel, Neuroleptika, NSMRI, Pyrazolonderivate und Schleifendiuretika. In der
multivariaten Analyse konnte lediglich eine Medikation mit Opioiden als
signifikanter Einflussfaktor nachgewiesen werden.
-
Hinsichtlich der Endpunkte zeigt sich eine Korrelation zwischen einer
Mobilitätsveränderung und der Schmerzmedikation. Hier wäre anzunehmen, dass
sich die Mobilität bei Schmerzreduktion verbessert
-
Wenn abhängige Variablen genutzt werden, die alle Faktoren umfassen, die beim
Ansprechen relevant sind, ist offensichtlich der höchste Wahrheitsgrad zu
erreichen. Wie bei allen kombinierten Variablen sind die willkürlichen Merkmale,
nach welchen die Einzelfaktoren in die Variablen eingehen, von großer
Bedeutung, weil sie die Aussage der Variablen beeinflussen können, ohne dass es
sichtbar wird. Es war einer der Gründe, warum in der Auswertung parallel
mehrere abhängige Variablen betrachtet wurden.
67
6 Diskussion
6.1 Kritische Betrachtung der eigenen Methodik
Es handelt sich um eine retrospektive Auswertung der Daten. Es ist daher nicht
gewährleistet, dass die Eintragungen der Akten demselben Bewertungsstandart
entsprachen. Um dem entgegenzuwirken, wurden Ausschlusskriterien eingeführt. Aus
insgesamt 126 Akten genügten der Prüfung nur 58 Akten.
Die Bewertung des Ansprechens erfolgte nach keinem einheitlichen System. Einige
Einschätzungen unterlagen dem Ermessen der Ärzte, woraus sicherlich gewisse
Unsicherheiten bei der Bewertung entstehen.
Um diesen subjektiven Bewertungsaspekt möglichst zu minimieren, wurden mehrere
abhängige Variablen analysiert.
Die Zahl der ausgewerteten Fälle liegt bei 58. Möglicherweise wären die statistischen
Zusammenhänge bei einer größeren Fallzahl deutlicher sichtbar. In der Behandlung von
Knochenmetastasen jedoch, wo mehrere Einflussfaktoren eine Rolle spielen, ist es von
Bedeutung, robuste Faktoren, die bereits bei kleineren Patientenzahlen detektiert
werden können, aufzudecken.
6.2 Vergleich eigener Ergebnisse mit den Literaturdaten
Betrachtung der Endvariablen
Die Ansprechraten bezogen auf Schmerz bei einer Strahlentherapie variieren in der
Literatur (Tabelle 20).
Tabelle 20: Ergebnisse ausgewählter Studien zur Bestrahlung von schmerzhaften Knochenmetastasen im
Vergleich mit den eigenen Ergebnissen.
Autoren
Patienten
(n)
Tong et al. (1982)
1016
Price et al. (1986)
288
Niewald et al. (1996)
100
Koswig and Budach 107
(1999)
Bone
Pain
Trial 761
Working Party (1999)
He et al. (2009)
205
Eigene Arbeit (2011)
58
Einzeldosen/
Gy
3
3
2
3
Komplette
Remission
57%
27%
31%
33%
Partielle
Remission
92%
85%
86%
81%
4
58%
78%
2
1,8 - 3
30%
21%
70%
91%
68
In unserer Arbeit konnte für die partielle Schmerzreduktion ein Ansprechen in 91,4 %
der Fälle gezeigt werden, für die komplette Schmerzreduktion 20,7%. Bei uns waren die
Ergebnisse somit hinsichtlich der partiellen Remission in etwa entsprechend den
anderen Arbeiten, bezüglich der kompletten Remission wurden in unserer Arbeit
insgesamt etwas schlechtere Ergebnisse erzielt. Möglicherweise ist dies auf
unterschiedliche Kollektiva an Patienten zurückzuführen sowie auf divergente
Methoden zur Schmerzerfassung.
Die von uns gewählten Endvariablen zeigten mehrheitlich keine Korrelation (vgl.
Tabelle 11). Beispielsweise zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem Ansprechen
unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der Schmerzänderung
nach der Therapie sowie der kompletten oder auch der partiellen Remission. In der
aktuellen Studienlage wurden zum Großteil nur einzelne Variablen berücksichtigt,
daher ist hier die Vergleichbarkeit erschwert.
In der Studie von Safwat et al. wurden zwar diverse Endpunkte untersucht wie Schmerz
und Schmerzmedikation, jedoch fand hier lediglich eine Einzelbetrachtung der
Variablen statt (Safwat et al., 2007). Andere Studien, wie beispielsweise die von
Coleman oder Pandit-Taskar et al., beschäftigten sich nur mit einer Endvariable wie in
diesem Fall eine Schmerzänderung nach der Therapie (Coleman, 1997; Pandit-Taskar et
al., 2004).
In einer Studie von Harada et al. wurden als Endpunkte die radiologisch nachweisbare
Remission sowie der von den Patienten angegebene Schmerz gewertet. Hier zeigte sich
kein Zusammenhang zwischen der radiologisch nachweisbaren Remission und einer
Schmerzreduktion (Harada et al., 2010).
In einer Studie von He et al. wurde ebenso wie in unserer Arbeit die Bewertung der
Schmerzänderung in Abhängigkeit von der analgetischen Medikation betrachtet, dies
war jedoch hier der einzige Endpunkt (He et al., 2009).
Unsere Daten zeigten in der multivariaten Analyse bei folgenden Endpunkten eine
Korrelation auf einem Signifikanzniveau von mindestens 0,05: Partielle und komplette
Remission
und
objektiviertes
Ansprechen
unter
Berücksichtigung
der
Schmerzremission, applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität;
komplette Remission und objektiviertes Ansprechen unter Berücksichtigung der
Schmerzremission, applizierten Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität
sowie Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
69
Schmerzänderung
nach
der
Therapie
und
objektiviertes
Ansprechen
unter
Berücksichtigung der Schmerzremission, applizierten Schmerzmedikamente und
Ansprechen der Mobilität.
Bei den folgenden Endpunkten lag eine Korrelation auf einem Signifikanzniveau von
mindestens 0,01 vor: Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der
Schmerzänderung
nach
der
Therapie
und
objektiviertes
Ansprechen
unter
Berücksichtigung der Schmerzremission, applizierten Schmerzmedikamente und
Ansprechen der Mobilität sowie Ansprechen der Mobilität
Ansprechen
unter
Berücksichtigung
der
und objektiviertes
Schmerzremission,
applizierten
Schmerzmedikamente und Ansprechen der Mobilität. Bei den anderen Endvariablen
zeigte sich keine signifikante Korrelation. Die Vermutung liegt nahe, dass unter
Umständen bei einer willkürlichen Wahl der einen oder anderen Variable andere
Ergebnisse entstanden wären.
Hinzu kommt, dass eine unterschiedliche Wertung der Beschwerden durch Ärzte bzw.
unvollständige Angaben der Patienten die Evaluationsergebnisse in jedem Kollektiv der
behandelten Knochenmetastasen verhindern können. Deshalb ist die Bewertung
mehrerer unabhängiger Variablen in retrospektiv untersuchten Patientenkollektiven von
Vorteil. Die unterschiedliche Bewertung des Ansprechens könnte auch die relativ
niedrige Rate an kompletten Remissionen erklären.
Betrachtung der Einzelvariablen
Die Analyse der Literatur zeigte, dass die Mobilität nach einer Strahlentherapie in den
bestehenden Studien nur selten berücksichtigt wurde. Safwat et al. zeigten bei einer
Studie mit insgesamt 60 Patienten eine Mobilitätsverbesserung von 55% (33 Patienten;
Safwat et al., 2007). In unserem Kollektiv zeigte sich bei 43,1% der Patienten eine
Mobilitätsverbesserung. Dies entspricht also in etwa den Ergebnissen der vorhandenen
Studie.
In der Literatur findet sich immer wieder der Hinweis auf die Nebenwirkungen der
Strahlentherapie wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen (Bone Pain Trial Working
Party, 1999). Bei unseren Daten konnte zumindest in der univariaten Analyse ein
prognostischer Einfluss eines normalen Allgemeinzustandes hinsichtlich der kompletten
Schmerzremission als günstiger herausgestellt werden. Es ist denkbar, dass Patienten in
bereits reduziertem Allgemeinzustand stärker unter den Nebenwirkungen der Therapie
leiden und so auch kein vollständiges Sistieren der Schmerzen erwirkt werden kann.
70
Die Behandlungsziele der Radiotherapie sind in der Literatur unter anderem als
Mobilitäts- und Funktionsverbesserung beschrieben (Adamietz and Feyer, 2009). Da
durch die Strahlentherapie in der Mehrzahl der Fälle eine Schmerzreduktion erfolgen
kann (Bone Pain Trial Working Party, 1999; Caissie et al., 2011; Zeng et al., 2011), ist
dies auch sicherlich als ein Grund zu werten, weswegen in unserer Arbeit ein
reduzierter Karnofsky-Index (KI 70 oder kleiner) sowohl hinsichtlich eines
Ansprechens der Mobilität als auch bei einem Berücksichtigen von Schmerzremission,
applizierter Medikation und Mobilitätsansprechen ein positiver statistisch signifikanter
Faktor in Bezug auf die Vorhersage der univariaten logistischen Regressionsanalyse
war. In der multivariaten Analyse zeigte sich dies zumindest tendenziell. Bei normal
aktiven Patienten ist durch eine Radiotherapie sicherlich weniger Erfolg zu erreichen.
Es wird in der Literatur berichtet, dass insbesondere eine Instabilität der Wirbelsäule für
die Rückenschmerzen von Krebspatienten verantwortlich ist. So sind diese Patienten
nur dann einigermaßen schmerzfrei, wenn sie still liegen, jede Art von Bewegung
verursacht Schmerzen (Coleman, 1997). In dieser Arbeit konnten wir zeigen, dass
insbesondere die Patienten hinsichtlich einer Mobilitätsänderung und Schmerzreduktion
gut auf die Strahlentherapie ansprachen, die Metastasen am Axialskelett hatten. Dies ist
möglicherweise zurückzuführen auf eine vor der Strahlentherapie deutlich ausgeprägte
Einschränkung in sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens, so dass eine
Schmerzreduktion bei Beschwerden am Axialskelett subjektiv als positiver bewertet
wird.
Es ist beschrieben, dass bei Prostata-Karzinomen vermehrt osteoblastische Metastasen
vorliegen (Galasko, 1986, Mundy, 1983, Riccio et al., 2007). In unseren Daten konnte
bei dem Vorliegen von Prostata-Karzinomen zumindest in der univariaten Analyse ein
signifikant besseres Ansprechen im Hinblick auf die Vorhersage der univariaten
logistischen Regressionsanalyse als bei anderen Tumorarten nachgewiesen werden.
Dies ist möglicherweise durch eine Verkleinerung der Tumormasse und somit einer
reduzierten Periostreizung zu erklären, da hierdurch häufig der Tumorschmerz bei
Knochenmetastasen bedingt ist (Coleman, 1997).
Betrachtung der Medikation
Bei der Therapie mit Opioiden sind in der Literatur als führende unerwünschte
Arzneimittelwirkungen
Schwindel,
Übelkeit,
Müdigkeit,
Bronchospasmus
und
Obstipationen zu finden (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, 2010). In
71
unserer Arbeit konnte gezeigt werden, dass bei Patienten, die einen Opioid-Agonisten
einnehmen, ein signifikant schlechteres Ansprechen hinsichtlich der kompletten
Schmerzremission in Bezug auf die Vorhersage der univariaten logistischen
Regressionsanalyse besteht als bei Patienten ohne eine derartige Medikation. Dies ist
möglicherweise auf die zum Teil ausgeprägten Nebenwirkungen zurückzuführen. So ist
denkbar, dass Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit subjektiv stärker wahrgenommen
werden als die möglicherweise vorhandene objektive Schmerzreduktion und daher für
den Patienten im Vordergrund stehen.
Bei einer Einnahme von ß2-Sympathomimetika sind in der Literatur unter anderem als
unerwünschte Arzneimittelwirkungen Schwindel und Muskelschmerzen zu finden
(Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, 2010). Zumindest in der univariaten
Analyse unserer Daten konnte gezeigt werden, dass Patienten mit entsprechender
Medikation eine signifikant schlechtere komplette und partielle Schmerzreduktion
zeigten bezüglich der Vorhersage der univariaten logistischen Regressionsanalyse.
Denkbar ist hier, dass die oben erwähnten Medikamentennebenwirkungen die positiven
Effekte der Strahlentherapie überwiegen.
Bei Einnahme von Benzothiadiazinen sind in der Literatur unter anderem
Muskelschwäche und Muskelkrämpfe als mögliche Nebenwirkungen beschrieben
(Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, 2010). In der von uns durchgeführten
univariaten Analyse konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einer entsprechenden
Medikation signifikant seltener eine partielle oder komplette Schmerzreduktion durch
die Strahlentherapie erfuhren in Bezug auf die Vorhersage der univariaten logistischen
Regressionsanalyse. In der multivariaten Analyse konnte dies immerhin tendenziell
gezeigt
werden.
Möglicherweise
überwogen
hier
zum
Teil
die
Arzneimittelnebenwirkungen, so dass die gewünschte Schmerzreduktion durch die
Strahlentherapie verhindert wurde.
Bei Gabe von ß-Blockern sind unter anderem Nebenwirkungen wie Belastungsdyspnoe
und kardiale Leistungsstörungen in der Literatur beschrieben (Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie, 2010). In unserer Arbeit konnte gezeigt werden, dass die
Einnahme von ß-Blockern zu einem schlechteren Ansprechen auf die Strahlentherapie
führte, wenn sowohl die Schmerzremission, als auch die applizierte Schmerzmedikation
und die Mobilitätsänderung berücksichtigt wurden. Unter der Annahme der relevanten
Nebenwirkung dieses Medikamentes lässt sich das schlechtere Ansprechen auf die
72
Strahlentherapie erklären. Ein kausaler Zusammenhang lässt sich jedoch, wie bei vielen
Medikamentennebenwirkungen, nicht beweisen.
Bei Therapie mit einem Alpha-1-Blocker lassen sich in der aktuellen Literatur
Nebenwirkungen wie Schwindel und Kopfschmerzen finden (Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie, 2010). Bei den von uns untersuchten Patienten zeigte sich
zumindest in der univariaten Analyse ein signifikant schlechteres Ansprechen unter
Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation und der Schmerzänderung nach
der
Therapie
hinsichtlich
der
Vorhersage
der
univariaten
logistischen
Regressionsanalyse, wenn ein solches Medikament eingenommen wurde. Sicherlich ist
auch hier ein Zusammenhang mit möglichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen in
Betracht zu ziehen.
Wurden von den durch uns untersuchten Patienten Motilitätssteigernde Mittel,
Neuroleptika, NSMRI, Pyrazolonderivate oder Schleifendiuretika eingenommen, zeigte
sich in allen Fällen in der univariaten Analyse ein signifikanter statistischer
Zusammenhang dahingehend, dass eine entsprechende Medikation mit einem
verbesserten Ansprechen unter Berücksichtigung der applizierten Schmerzmedikation
und der Schmerzänderung nach der Therapie einherging. Hier sind möglicherweise die
aus der Therapie resultierenden positiven Effekte wie eine Reduktion der Schmerzen
(Pyrazolonderivate und NSMRI; Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie,
2010), eine verbesserte Darmpassage und somit eine teilweise verbesserte Aufnahme
von anderen Schmerzmitteln (Motilitätssteigernde Mittel; Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie, 2010) und ein zentral dämpfender Effekt und damit
einhergehend
eine
verminderte
Empfindsamkeit
für
bestehende
Schmerzen
(Neuroleptika, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, 2010) als ursächlich
anzusehen.
Betrachtung der Nebenerkrankungen
In dem von uns untersuchten Kollektiv konnte für die untersuchten Nebenerkrankungen
lediglich in der univariaten Regressionsanalyse bei Betrachtung des objektivierten
Ansprechens eine statistische Signifikanz für kardiale Nebenerkrankungen insgesamt
(unter Berücksichtigung sowohl der in den Akten dokumentierten Erkrankungen als
auch den aus der Medikation geschlossenen Erkrankungen) gezeigt werden
dahingehend, dass Patienten ohne eine kardiale Nebenerkrankung besser auf die
Strahlentherapie ansprachen. In der multivariaten Regressionsanalyse konnte dies nicht
73
belegt werden. Dies lässt den Schluss zu, dass die Nebenerkrankungen eigentlich aus
verschiedenen Syndromen und Symptomen bestehen, die sich im Einzelnen betrachtet
vermutlich
besser
korrelieren
ließen.
Für
die
insgesamt
betrachteten
Nebenerkrankungen besteht augenscheinlich keine ausreichende Spezifität, um eine
statistische Signifikanz zu gewährleisten; der Terminus „Nebenerkrankung“ ist
offensichtlich zu breit gewählt. Hier besteht sicherlich weiterer Forschungsbedarf.
74
7 Zusammenfassung
Ziel
dieser
Arbeit
war
es,
einen
möglichen
Zusammenhang
zwischen
Nebenerkrankungen und ihren Auswirkungen auf den Erfolg einer Strahlentherapie zu
untersuchen. Auch diverse weitere mögliche Einfluss- und Prognosefaktoren wurden an
58 bestrahlten Patienten untersucht. Dabei wurden insbesondere als mögliche
prognostische Faktoren die applizierten Medikamente analysiert.
Als Grundlage für die Auswertung dienten die vorhandenen Patientenakten und die hier
dokumentierten
Nebenerkrankungen.
Aufgrund
einer
Differenz
zwischen
der
bestehenden Medikation und den erfassten Nebenerkrankungen erfolgten verschiedene
Analyseansätze.
Die
Nebenerkrankungen
hatten
nur
in
Einzelfällen
einen
prognostischen Einfluss auf die Mobilität oder die Schmerzremission. Hier wären
sicherlich zukünftige Untersuchungen notwendig, bei denen die einzelnen Symptome
und Syndrome im Vordergrund stehen.
Hinsichtlich der bestehenden Medikation stellte sich die Gabe von Opioid-Agonisten
sowohl in der univariaten als auch in der multivariaten Analyse als ungünstig heraus; es
bestand ein signifikant schlechteres Ansprechen hinsichtlich der kompletten
Schmerzremission bei Patienten mit einer derartigen Medikation. Dies sollte sicherlich
bei der Anamneseerhebung von Strahlentherapiepatienten erfasst werden.
Für den Einsatz einiger Medikamente wie ß-Blocker, ß-2-Sympathomimetika,
Benzothiadiazine, Alpha-1-Blocker, Motilitätssteigernde Mittel, Neuroleptika, NSMRI,
Pyrazolonderivate und Schleifendiuretika konnte zumindest in der univariaten
logistischen Regressionsanalyse ein prognostischer Einfluss auf die Bestrahlung
nachgewiesen
werden,
dieser
Zusammenhang
ist
möglicherweise
mit
dem
Nebenwirkungsspektrum der Medikamente verbunden.
Alle anderen Medikamente zeigten zwar statistische Tendenzen in Bezug auf den
prognostischen Einfluss, ihre prognostische Bedeutung konnte jedoch
nicht
herausgestellt werden.
Die
Ergebnisse
der
Behandlung
waren
für
die
verschiedenen
Endpunkte
unterschiedlich, insbesondere die klassischen Endpunkte korrelierten mit den
kombinierten Endpunkten nicht. Die Auswahl der Endpunkte ist deshalb entscheidend
für die Ausprägung der Ergebnisse.
Wurden abhängige Variablen genutzt, die alle Faktoren umfassen, die beim Ansprechen
relevant sind, war der höchste Wahrheitsgrad zu erreichen. Wie bei allen kombinierten
75
Variablen sind die willkürlichen Merkmale, nach welchen die Einzelfaktoren in die
Variable eingehen, als sehr bedeutend zu werten, weil sie die Aussage der Variable
beeinflussen können, ohne dass es sichtbar wird. Dies war einer der Gründe, warum in
der Auswertung parallel mehrere abhängige Variablen betrachtet wurden. Die Arbeit
zeigte eindeutig, dass das Ergebnis in Abhängigkeit von der gewählten abhängigen
Variable variiert.
76
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Danksagung
Mein Dank geht ganz besonders an Prof. I.A. Adamietz für die Überlassung des Themas
und die hervorragende Unterstützung bei der Fertigstellung dieser Arbeit.
Außerdem danke ich Frau Katja Polz für ihre Hilfe bei der Recherche im Archiv und
ihre zahlreichen Tipps zum Umgang mit Excel.
Weiterhin danke ich meinem Mann Sven Abbing dafür, dass er mich immer unterstützt
und ermutigt hat, diese Arbeit fertig zu stellen.
Zum Schluss möchte ich meinen Eltern danken, die mir das Hochschulstudium und
somit auch das Erstellen dieser Dissertation überhaupt erst ermöglicht haben.
88
Lebenslauf
Geburtsdatum
25.August 1984
Geburtsort
Herdecke
Schulische Ausbildung
08/1990 bis 06/1994
Besuch der Grundschule an der Königstraße
08/1994 bis 06/2003
Besuch des Gymnasiums Eickel, Abschluss: Abitur (1,4)
Studium
Seit dem WS 2003/2004
Studium der Humanmedizin an der Ruhr-Universität
Bochum
09/2005
Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (3,0)
10/2009
Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (2,0)
Famulaturen
02/2006 – 03/2006
Pneumologie, BG-Kliniken Bergmannsheil, Bochum
08/2006 – 08/2006
Pneumologie, BG-Kliniken Bergmannsheil, Bochum
08/2006 – 09/2006
Pathologie und Rechtsmedizin, Universitätsklinikum,
Essen
07/2007 – 08/2008
Pädiatrie, Praxis für Pädiatrie, Dr. Renate Vahldieck,
Herne
08/2007 – 09/2007
Gynäkologie, St. Anna Hospital, Herne
Praktisches Jahr
08/2008 - 12/2008
Innere Medizin, Marienhospital Herne
12/2008 - 04/2009
Chirurgie, Marienhospital Herne
04/2009 - 07/2009
Allgemeinmedizin, Lehrpraxis für Allgemeinmedizin der
Ruhr-Universität Bochum, Dr. Joachim Voß, Herne
Arbeitsstelle
Seit 02/2010
Alfried Krupp Krankenhaus Essen Steele, Medizinische
Klinik III
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