LBBW RESEARCH 19.05.2015 Liegt bei den Renditen der Wendepunkt aufwärts bereits hinter uns? Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG: RENTENMARKT IM RÜCKWÄRTSGANG Seite 2 1. SUCHE NACH GRÜNDEN DER INITIALZÜNDUNG VOM APRIL Seite 2 2. VEREINIGTE STAATEN: SURPRISE, SURPRISE! Seite 4 3. EINE ZYKLUSBETRACHTUNG Seite 5 Die Renditen am Weltkapitalmarkt haben jüngst nahezu rund um den Globus merklich angezogen, namentlich für längere Fälligkeiten. Kaum verwunderlich ist im Zuge dessen unter den Rentenmarktteilnehmern eine Debatte darüber entbrannt, was letztlich zu dieser explosionsartigen Bewegung am Kapitalmarkt geführt hat. In der vorliegenden Studie gehen wir einigen vorgeschlagenen Argumenten nach. Entscheidend ist nach unserem Dafürhalten das Zusammenspiel aus den zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gemeldeten Daten und den hierzu im Vorfeld einer Meldung jeweils am Markt kursierenden Erwartungen. Die Entwicklung geht dieser Tage dahin, dass zentrale US-Indikatoren peu à peu besser gemeldet werden, als dies die Expertenschar im Mittel jeweils vorab erwartet hat. Zum einen verbessern sich einige dieser Indikatoren nunmehr wieder im Zeitablauf, gemessen an den jeweiligen unmittelbaren Vorgängerwerten; zumindest verschlechtert sich die Lage nicht mehr auf breiter Front. Zum anderen hatten sich über den jüngsten strengen US-Winter hinweg die Erwartungen der Beobachter an diese Indikatoren schrittweise vermindert, und diese Erwartungen haben nun, wie es scheint, zu stark nachgegeben, gemessen an der tatsächlichen Lage. Das Ergebnis aktuell: mehr und mehr positive Überraschungen. Wir erkennen zudem in den Überraschungen der US-Volkswirtschaft ein zyklisches Muster. Verfügt eine solche Zyklusbetrachtung auch nur über ein Mindestmaß an Stichhaltigkeit, steht ein Wendepunkt nach oben gegenwärtig unmittelbar bevor: Nach vorne blickend werden wohl die Überraschungen der US-Ökonomie eher zunehmen. Die Schlussfolgerungen hieraus stützen das generelle Prognosebild der LBBW in weiten Teilen. UWE BURKERT CHEFVOLKSWIRT (+49) 711 127-73462 [email protected] DR. THOMAS MEISSNER MANAGING DIRECTOR (+49) 711 127-73574 [email protected] BITTE BEACHTEN SIE DEN DISCLAIMER UND WICHTIGE OFFENLEGUNGSTATBESTÄNDE IM APPENDIX. LBBW RESEARCH 19.05.2015 Liegt der Renditewendepunkt bereits hinter uns? Einleitung: Rentenmarkt im Rückwärtsgang Die Renditen am Weltkapitalmarkt haben jüngst merklich angezogen, namentlich für längere Fälligkeiten. Zehnjährige US-Treasuries, traditionell Taktgeber des Weltkapitalmarktes, rentierten noch am 6. April dieses Jahres knapp oberhalb von 1,80 %. Seither haben die Kurse per Saldo spürbar nachgegeben und die Renditen nennenswert Stellen hinzugewonnen. Bis Mitte Mai schnellten die US-LangläuferRenditen bis auf Werte jenseits von 2,35 % in die Höhe. Seither haben sie zwar wieder etwas abgegeben; dennoch stehen aktuell noch immer gut 2,20 % auf der Tafel. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen haben zeitgleich eine noch stärkere Bewegung mitgemacht. Mitte April bei 0,05 % gestartet und damit knapp oberhalb der Nulllinie, ging es binnen Monatsfrist in der Spitze fast bis auf 0,80 % hinauf. Zu Beginn der laufenden Handelswoche oszilliert die Zeitreihe nun bei nur unwesentlich niedrigeren 0,65 %. Letztlich hat sich kaum ein Rentenmarkt der Renditeentwicklung nach oben entzogen, nicht der britische, nicht der norwegische. Japan sah zwischen Ende April und Mitte Mai einen Sprung bei den Zehnjahres-JGB-Renditen von Werten unterhalb von 0,30 % auf in der Spitze nicht ganz 0,50 %. Selbst in der Schweiz lauten die Trends am Kapitalmarkt dieser Tage: Kurse runter, Renditen rauf. Unter den Rentenmarktteilnehmern rund um den Globus ist, kaum verwunderlich, eine Debatte darüber entbrannt, was letztlich zu der beschriebenen explosionsartigen Bewegung am Kapitalmarkt geführt hat. In der vorliegenden Studie gehen wir einigen vorgeschlagenen Argumenten nach. Unseres Erachtens kommen aktuell mehrere strukturelle Faktoren zusammen, welche für die beschriebenen Renditesprünge als maßgeblich gelten können. Überlagert wird all dies indes von einer ganz bestimmten zyklischen Komponente. Für uns bestätigt eine zusammenfassende Würdigung der gegenwärtig gegebenen Situation unser Bild eines im Trend weiter leicht anziehenden allgemeinen Renditeniveaus rund um den Globus. Die hohen Bewertungen vom April sollten somit auf absehbare Zeit nicht wiederkehren. Renditen in einer Aufwärtsdrift, ... ... nahezu weltumspannend Die Eine-Million-Euro-Frage lautet: Was ist der Auslöser gewesen? Wir liefern eine Erklärung 1. Suche nach Gründen der Initialzündung vom April Die sprunghafte Aufwärtsbewegung der Renditen in den zurückliegenden Wochen, speziell jeweils am langen Ende der Renditestrukturkurven in den einzelnen Ländern, bringen einige Kommentatoren mit der Situation in Europa in Verbindung. Der EuroRaum zeige Anzeichen einer wirtschaftlichen Belebung. Angesichts einer bis vor kurzem noch weit verbreiteten Angst vor Deflation schlage sich dies letztlich in einem globalen Aufatmen nieder. Uns erscheint indes die Situation in Nordamerika maßgeblicher für das Geschehen am Rentenmarkt dieser Tage. Die aktuelle makroökonomische Entwicklung der Vereinigten Staaten übt unseres Erachtens nach wie vor einen erheblich größeren Einfluss auf die Weltwirtschaft aus als die des EuroRaums. Nach Überwindung der ab 2007 wütenden Weltwirtschafts- und Finanzkrise ist die führende Wirtschaftsnation der Welt mittlerweile auf einen stabilen Aufschwungspfad Die Entwicklung in Europa als Erklärungsansatz: unseres Erachtens nicht hinreichend Traditioneller Taktgeber der Weltwirtschaft: die Vereinigten Staaten 2/9 LBBW RESEARCH 19.05.2015 Liegt der Renditewendepunkt bereits hinter uns? eingeschwenkt. Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts von um die drei Prozent überraschen mittlerweile kaum noch. Vor diesem Hintergrund hat in den zurückliegenden Monaten eine vorübergehende Schwäche für Aufmerksamkeit gesorgt; dabei lässt sich das schwache erste Quartal 2015, als die US-Volkswirtschaft mehr oder weniger in eine Stagnation verfiel, zu großen Teilen mit einmaligen Sondereffekten erklären: Hafenarbeiterstreik; harter Winter im Nordosten des Landes. Diese Einmaleffekte scheinen just seit Beginn des zweiten Quartals überwunden. Seither hat sich die realwirtschaftliche Entwicklung ein wenig stabilisiert. Der übergeordnete Trend in den Vereinigten Staaten weist schon geraume Zeit nach oben. Die US-Arbeitslosenquote nähert sich, von oben kommend, am aktuellen Rand der Marke von fünf Prozent – Vollbeschäftigung im Blick wenn nicht gar, abhängig vom persönlichen Standpunkt, erreicht. Derweil streckt das Inflationsgespenst sein Haupt in die Höhe; so legen in den Vereinigten Staaten die durchschnittlichen Stundenlöhne in einer annualisierten Betrachtung nunmehr wieder mit Werten von mehr als zwei Prozent zu, Tendenz nach unserer Lesart weiter steigend. Spezifische weltwirtschaftliche Entwicklungen treten hinzu. Der Verfall der Rohölpreise, noch bis ins erste Quartal dieses Jahres zu spüren, scheint ein Ende gefunden zu haben. Vieles deutet darauf hin, dass just dieser Tage der Trend dreht. Für den Preis eines Fasses Rohöl der Sorte Brent prognostizieren wir für die Jahresmitte 2016 einen Wert von 65 US-Dollar. Dies entspräche, ausgehend vom aktuellen Niveau, einer annähernden Seitwärtsbewegung; einen weiteren Verfall der Notierungen sehen wir nicht. Was bei der Entwicklung der Verbraucherpreise noch 2014 nahezu weltumspannend für immer niedrigere Werte sorgte (nachlassende Rohstoff-, namentlich Rohölpreise), fällt als Effekt am aktuellen Rand weg. Es ist vor diesem Hintergrund nicht verwunderlich, dass gerade die US-Notenbank, regelmäßig eine der ersten in einem neuen Leitzinszyklus, Inflationstreiber thematisiert, interne wie externe. Sehr wahrscheinlich werden Frau Yellen und ihre Kollegen im geldpolitischen Rat der Fed noch dieses Jahr an der Leitzinsschraube drehen, unseres Erachtens im September. Es wäre der erste Leitzinsschritt aufwärts nach fast sieben Jahren Nullzinspolitik. Spätestens dann, wenn sich an den Rentenmärkten das Bild einer anstehenden nachhaltigen US-Leitzinserhöhungsphase verfestigt hat, dürfte der Renditetrend, speziell am langen Ende des Laufzeitenspektrums, rund um den Globus aufwärts weisen. In den Vereinigten Staaten weist der übergeordnete Trend schon geraume Zeit nach oben US-Notenbank: wohl eine der Vorreiterinnen in der nächsten Leitzinserhöhungsphase Dasjenige generelle Bild, das der Rentenmarkt zur Realwirtschaft zeichnet, insbesondere zur Realwirtschaft der Vereinigten Staaten, hat sich bei Licht besehen in den zurückliegenden Monaten nur unwesentlich gewandelt. Ein US-Aufschwung und ein zunehmender Lohndruck in Nordamerika sind keine grundsätzlich neuen Gedanken. Damit aber gerade im zurückliegenden April die Renditen am langen Ende der Kurve beginnen konnten, abrupt in die Höhe zu schießen, bedurfte es weiterer Begleitumstände. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise eine stark verminderte Liquidität am Markt für festverzinsliche Wertpapiere zu nennen. Staatsanleihekäufe in großem Stil, aktuell primär durch die EZB und die Bank von Japan, fordern hier Tribut: Das Angebot an Staatsanleihen schrumpft, wenn eine Zentralbank massiv als 3/9 LBBW RESEARCH 19.05.2015 Liegt der Renditewendepunkt bereits hinter uns? Aufkäuferin auf den Plan tritt. Zudem leidet dieses Angebot momentan durch verschärfte regulatorische Auflagen an die Geschäftsbanken; deren Handelsbücher nehmen dieser Tage, nicht zuletzt durch erhöhte Kapitalunterlegungsvorschriften, im Umfang ab. Und: Allem Anschein nach sind Mitte April viele long positionierte Rentenmarktakteure „auf dem falschen Fuß erwischt“ worden; „Long-Covering“, analog zu „Short-Covering“, hat seit Mitte April ganz offensichtlich die Tendenz in Richtung höherer Renditen stark befördert (im Ohr klingt noch Bill Gross‘ Diktum vom „short of a lifetime“). Alle diese Begleitumstände stellen indes keine hinreichende Begründung für die Entwicklung am Rentenmarkt seit Mitte April dar. 2. Vereinigte Staaten: surprise, surprise! Im April haben sich allem Anschein nach die Erwartungen unter den Rentenmarktteilnehmern tiefgreifend und breit angelegt geändert. Die Rentenmärkte urteilen nach unserem Dafürhalten speziell über die US-Volkswirtschaft seit April anders als noch unmittelbar zuvor. Es liegt nahe, auf der Suche nach Ursachen hierfür bei den makroökonomischen Gegebenheiten anzusetzen. Für diese lässt sich per April ein gewisser Wendepunkt taxieren. Um dies zu zeigen, sei ein wenig weiter ausgeholt. April 2015: Änderungen vieler Erwartungen unter den Rentenmarktteilnehmern rund um den Globus Unseres Erachtens berücksichtigen die Rentenmarktteilnehmer in ihren Kursen nunmehr zunehmend, dass die US-Volkswirtschaft, nach vorne blickend, auch mal wieder auf der positiven Seite überraschen wird. Der strenge Winter in den NeuEngland-Staaten und der Hafenarbeiterstreik im Westen des Landes sind passé. Entsprechend dürften sich, so lässt sich postulieren, diejenigen Signale, welche die US-Volkswirtschaft aussendet, zum Zeitpunkt Anfang April grundsätzlich gedreht haben. In den Daten ist dies noch nicht überall sichtbar, aber vieles spricht hierfür. Entscheidend ist das Zusammenspiel aus den zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gemeldeten Indikatoren und den hierzu im Vorfeld einer Meldung jeweils am Markt kursierenden Erwartungen. Die Entwicklung geht dieser Tage dahin, dass zentrale US-Indikatoren peu à peu besser gemeldet werden, als dies die Expertenschar im Mittel jeweils vorab erwartet hat. Zum einen verbessern sich einige dieser Indikatoren nunmehr wieder im Zeitablauf, gemessen an den jeweiligen unmittelbaren Vorgängerwerten; zumindest verschlechtert sich die Lage nicht mehr auf breiter Front. Zum anderen hatten sich über den jüngsten strengen US-Winter hinweg die Erwartungen der Beobachter an diese Indikatoren schrittweise vermindert, und diese Erwartungen haben nun, wie es scheint, zu stark nachgegeben, gemessen an der tatsächlichen Lage. Das Ergebnis aktuell: mehr und mehr positive Überraschungen. Beispiel: Die – zugegebenermaßen sehr schwankungsanfälligen – Auftragseingänge der Industrie in den Vereinigten Staaten haben nach den jüngsten vorliegenden Daten im März um 2,1 Prozent zugelegt statt erwarteter 2,0 Prozent – die erste positive Überraschung seit acht Monaten. Entscheidend: das Zusammenspiel aus der Konjunktur und den Erwartungen der Akteure 4/9 LBBW RESEARCH 19.05.2015 Liegt der Renditewendepunkt bereits hinter uns? Diejenigen Überraschungen, die die US-Volkswirtschaft bereithält, nehmen im gegenwärtigen Umfeld zu, und zwar an der Oberseite. Gut abzulesen sind diese Überraschungen an zusammengefassten, sogenannten „Überraschungs-Indizes“ (englisch: „Surprise Indicators“). Verschiedenste Institutionen haben derartige Konzepte entwickelt. An dieser Stelle ziehen wir einen vom Datenanbieter Bloomberg bereitgestellten Indikator heran. Die nachfolgende Graphik zeigt dessen Verlauf seit Beginn der jüngsten Finanzkrise 2007. Der Graph steigt an, wenn ein gemeldeter Makro-Indikator zur US-Volkswirtschaft die zuvor an ihn gerichteten Erwartungen übertrifft; bei einer Enttäuschung geht der Indikator zurück. Beispiel: Für den AprilWert des Dienstleistungs-ISM hatten die von Bloomberg befragten Experten im Vorfeld einen Wert von im Mittel 56,2 Punkten erwartet; demgegenüber ist tatsächlich ein Wert von 57,8 Zählern gemeldet worden. Ergo: Der zugehörige USSurprise-Indikator ist angestiegen, wenngleich nur leicht. Merke: Die US-Volkswirtschaft überrascht dieser Tage auch mal wieder positiv Beispiel: Dienstleistungs-ISM Graphik: Überraschungsindikator (Surprise Indicator) zur US-Volkswirtschaft 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bloomberg-Surprise-Indikator zur US-Volk swirtschaft Sinus-Anpassungskurve Quellen: Bloomberg; LBBW-Research. 3. Eine Zyklusbetrachtung Gut sichtbar wird, wie stark in der vorstehenden Graphik der hier verwendete Überraschungsindikator zur US-Volkswirtschaft in allerjüngster Zeit verloren hat, bis in den April hinein. Hierin spiegelt sich eine ganze Reihe von Enttäuschungen durch die US-Volkswirtschaft wider, welche die Rentenmarktakteure und Konjunkturbeobachter in den zurückliegenden Monaten zu verdauen hatten. Gerade im vergangenen Wir erkennen ein Schema im Zeitablauf 5/9 LBBW RESEARCH 19.05.2015 Liegt der Renditewendepunkt bereits hinter uns? halben Jahr hat die Makroökonomie der Vereinigten Staaten die in sie gesetzten Hoffnungen ein ums andere Mal nicht erfüllt. Die sich an diesem Punkt unmittelbar stellende Frage lautet: Wie geht es weiter? Bei einer näheren Betrachtung des Graphen zum US-Überraschungsindikator fällt eine gewisse Regelmäßigkeit in dessen Verlauf auf. Die relativen Hochs und Tiefs in der Graphik nehmen zwar jeweils unterschiedliche Ausprägungen an – sie folgen aber einer gewissen Zyklik. Mag sich auch ein zyklischer Tief- oder Hochpunkt von seinem unmittelbaren Vorgänger beziehungsweise Nachfolger im Ausmaß unterscheiden – die zeitlichen Abstände der Hoch- und Tiefpunkte erscheinen kompatibel zueinander. Wir haben die Zyklik hinter dem von uns benutzten US-Überraschungsindikator näher untersucht. Tatsächlich lässt sich, wie zu sehen, an den Graphen eine regelmäßige Sinuskurve anlegen. Deren Konstruktionsweise ist vergleichsweise einfach: Zu achten ist lediglich darauf, dass die zyklischen Hochpunkte jeweils elf Monate auseinanderliegen. Die zyklischen Tiefpunkte liegen entsprechend, versetzt hierzu, gleichfalls elf Monate auseinander. Allein aus einer derartig einfach konstruierten Anpassungskurve lässt sich eine recht weitreichende Prognose ableiten. Verfügt die Zyklusbetrachtung des US-Surpriseindikators auch nur über ein Mindestmaß an Stichhaltigkeit, steht ein Wendepunkt nach oben gegenwärtig unmittelbar bevor. Die Erwartungen der US-Konjunkturbeobachter werden, so lässt sich folgern, nach vorne blickend demnächst mehr und mehr übertroffen: Die Datensignale der US-Volkswirtschaft werden wohl in den kommenden Wochen positiv sein. Dabei wird es eher von zweirangiger Bedeutung sein, ob die Konjunkturbeobachter ihre Erwartungen an die US-Volkswirtschaft noch einmal vermindern oder ob die US-Volkswirtschaft ausgesprochen kräftig expandieren wird. Die Prognose lautet an dieser Stelle: Die an die US-Makroökonomie in den kommenden Wochen gerichteten Erwartungen werden aller Voraussicht nach über mindestens ein halbes Jahr hinweg übertroffen. Entsprechend angeschlagen sollte der globale Rentenmarkt bis auf weiteres bleiben. Die hier geäußerte Prognose stützt das von der LBBW derzeit favorisierte makroökonomische Gesamtbild. Eine US-Volkswirtschaft, welche die Markterwartungen über mehrere Monate übertrifft, wird wohl gekennzeichnet sein durch beispielsweise eine Fed, die dann doch in überschaubarer Zeit ihre Leitzinsen anhebt, unseres Erachtens im kommenden September. Hinzu treten Renditen am langen Ende der USKurve, die auf Sicht eines Jahres, wie von der LBBW prognostiziert, in Richtung 3 % nach oben driften werden. Auch sollte der US-Dollar, ausgehend von einem aktuellen Wechselkurs zum Euro bei 1,13 USD, eher zur Stärke neigen, in Richtung 1,08 USD per Jahresmitte 2015 und 1,10 USD per Jahresmitte 2016. Die Überraschungen der US-Volkswirtschaft folgen einer bestimmten Zyklik Aktuell wohl: Wendepunkt und Trendwechsel nach oben Die Zyklusbetrachtung stützt das gegenwärtige Prognosebild der LBBW 6/9 CREDIT RESEARCH COVERED BONDS/FINANCIALS LBBW RESEARCH 12.02.2015 Appendix Disclaimer Bitte beachten Sie Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Postfach 16 03 19, 60066 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Postfach 1253, 53002 Bonn / Postfach 50 01 54, 60391 Frankfurt. Erstellung und Weitergabe von Finanzanalysen soweit wie möglich zu vermeiden oder angemessen zu behandeln. 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Sie wurde ungeachtet Ihrer eigenen Investitionsziele, Ihrer finanziellen Situation oder Ihrer besonderen Bedürfnisse erstellt. Die hierin enthaltenen Informationen sind vertraulich. Jede Vervielfältigung dieses Informationsmaterials in Gänze oder in Teilen ist verboten, und Sie dürfen dieses Material ausschließlich an Ihre Berater oder Angehörige der Berufsstände weitergeben, die Ihnen dabei helfen, die Wertpapiere zu bewerten. Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und sollte keine verlässliche Grundlage zum Zwecke der Entscheidungsfindung bilden, in dieses bestimmte Wertpapier zu investieren. Mögliche Investoren sollten Informationen zugrunde legen, die im Emissionsprospekt zu finden sind, sowie auf andere öffentlich zugängliche Informationen zurückgreifen. Die Informationen in dieser Studie sind von der LBBW aus Quellen geschöpft worden, die für zuverlässig gehalten werden, evtl. einschließlich des vorläufigen Emissionsprospektes. Die LBBW kann allerdings solche Informationen nicht verifizieren, und aufgrund der Möglichkeit menschlichen und technischen Versagens unserer Quellen, der LBBW oder anderen wird nicht erklärt, dass die Informationen in dieser Studie in allen wesentlichen Punkten richtig oder vollständig sind. Die LBBW schließt jegliche Haftung bezüglich der Genauigkeit, Angemessenheit oder Vollständigkeit jeglicher Information aus und ist für Irrtümer oder Auslassungen oder das Resultat der Nutzung dieser Informationen nicht verantwortlich. Die hierin enthaltenen Aussagen sind Äußerungen unserer nicht verbindlichen Meinung, jedoch keine Darlegung von Tatsachen oder Empfehlungen, ein Wertpapier zu kaufen, zu halten oder zu verkaufen. Änderungen einer Einschätzung können wesentliche Auswirkungen auf die ausgewiesene Wertentwicklung haben. Informationen über die Wertentwicklung in der Vergangenheit weisen nicht auf zukünftige Wertentwicklungen hin. Die LBBW kann in der Vergangenheit andere Studien herausgegeben haben und in Zukunft andere Studien herausbringen, die mit den Informationen in dieser Studie nicht übereinstimmen und andere Schlussfolgerungen ziehen. Diese Studien spiegeln die verschiedenen Annahmen, Ansichten und analytischen Methoden der Analysten wider, die sie erstellt haben, und die LBBW ist in keinster Weise verpflichtet sicherzustellen, dass ein Empfänger dieser Studie Kenntnis von diesen weiteren Studien erhält. 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Aktuelle Angaben gemäß §5 Abs. 4 Nr. 3 FinAnV finden Sie unter http://www.LBBW.de/finanzanalyseverordnung. 7/9 CREDIT RESEARCH COVERED BONDS/FINANCIALS LBBW RESEARCH 12.02.2015 Appendix Disclaimer Nichts in dieser Studie stellt einen anlegerischen, rechtlichen, buchhalterischen oder steuerlichen Rat dar oder gibt vor, dass eine Anlage oder Strategie Ihren individuellen Umständen entspricht oder für diese geeignet ist oder anderweitig eine persönliche Empfehlung an Sie ausmacht. Diese Studie richtet sich lediglich an und ist nur gedacht für Personen, die sich hinreichend auskennen, um die damit einhergehenden Risiken zu verstehen, also solche, die sich beruflich mit dem Wertpapiermarkt beschäftigen. Diese Veröffentlichung ersetzt nicht die persönliche Beratung. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, sollten Sie Ihren unabhängigen Anlageberater bezüglich weiterer und aktuellerer Informationen über spezielle Anlagemöglichkeiten und für eine persönliche Anlageberatung bezüglich der Angemessenheit der Anlage in ein Wertpapier oder einer Anlagestrategie aus dieser Studie konsultieren. Die LBBW gibt nicht vor, dass in Zukunft ein Sekundärmarkt für diese Wertpapiere, falls emittiert, existieren wird. Anleger sollten sowohl die Möglichkeit als auch die Absicht haben, solche Wertpapiere auf unbestimmte Zeit zu halten. Strukturierte Wertpapiere sind komplexe Instrumente, beinhalten in der Regel hohe Risiken und sind nur für den Verkauf an erfahrene Anleger gedacht, die fähig sind, die mit ihnen einhergehenden Risiken zu verstehen und einzugehen. Ein möglicher Anleger muss feststellen, ob der Erwerb der Wertpapiere sich mit seinen finanziellen Bedürfnissen, Zielen und Bedingungen deckt, mit allen darauf anwendbaren Richtlinien und Einschränkungen vollständig übereinstimmt und es sich um eine angemessene und geeignete Anlage handelt, ungeachtet der klaren und hohen Risiken, die mit einer Anlage in die Wertpapiere einhergehen. Die hierin enthaltenen Informationen umfassen teilweise sehr hypothetische Analysen. Diese Analyse basiert auf bestimmten Annahmen bezüglich zukünftiger Ereignisse und Bedingungen, die per se unsicher, unvorhersehbar und dem Wandel unterworfen sind. Es wird keine Aussage über die tatsächliche Wertentwicklung der Transaktion getroffen und Anleger sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Analyse auf die tatsächliche Wertentwicklung der Transaktion verweist. Tatsächliche Ergebnisse werden, vielleicht wesentlich, von der Analyse abweichen. Anleger sollten die Analysen unter dem Gesichtspunkt der zugrunde liegenden Annahmen, die hierin enthalten sind, betrachten, um ihre eigenen Schlüsse zu ziehen bezüglich der Plausibilität dieser Annahmen und um die Analyse dieser Betrachtungen zu bewerten. Eine Anlage in dieses bestimmte Wertpapier beinhaltet gewisse spezifische Risiken. Mögliche Anleger in dieses bestimmte Wertpapier sollten die Informationen, die in dem vorläufigen Emissionsprospekt enthalten sind, sorgfältig prüfen, einschließlich des Abschnittes “Risikofaktoren”. Das bestimmte Wertpapier, auf das hierin Bezug genommen wird, kann ein hohes Risiko beinhalten, darunter Kapital-, Zins-, Index-, Währungs-, Kredit-, politische, Liquiditäts-, Zeitwert- Produkt- und Marktrisiken und ist nicht für alle Anleger geeignet. Die Wertpapiere können plötzliche und große Wertverluste erleiden, die Verluste verursachen, die dem ursprünglichen Anlagevolumen entsprechen, wenn diese Anlage eingelöst wird. Jede ausgeübte Transaktion beruht ausschließlich auf Ihrem Urteil bezüglich der Finanz-, Tauglichkeits- und Risikokriterien. Die LBBW gibt nicht vor, unter solchen Umständen beratend tätig zu werden, noch sind ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu befugt. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen. 8/9 LBBW RESEARCH 12.02.2015 Appendix Ansprechpartner SALES SALES SPARKASSEN & REGIONALBANKEN SALES BANKS & FREQUENT BORROWERS SALES ASSET MANAGER SALES INSTITUTIONALS SALES SHORT TERM PRODUCTS INTERNATIONAL SALES SALES SPEZIAL- & PUBLIKUMSFONDS SALES EQUITY PRODUCTS SALES CAPITAL MARKETS LONDON +49 0711 127–7565 +49 0711 127–75670 +49 0711 127–75322 +49 0711 127–75291 +49 0711 127–7574 +49 0711 127–78847 +49 0711 127–75358 +49 0711 127–25333 +44 020 7826–8175 CORPORATE SALES & SECURITISATION SALES LARGE CORPORATES SALES KEY ACCOUNTS SALES RP BANK / SACHSEN BANK SALES ZINS-/WÄHRUNGS-/ROHSTOFFMANAGEMENT SPARKASSENKUNDEN SALES STRUKT. RETAILPRODUKTE DEBT CAPITAL MARKETS CORPORATE CAPITAL MARKETS +49 0 711 127–75300 +49 0711 127–78709 +49 0711 127–75677 +49 0711 127–27888 +49 0711 127–7552 +49 0711 127–25501 +49 0711 127–78746 +49 0711 127–78825 RESEARCH TEAM ECONOMICS UWE BURKERT DR. GUIDO ZIMMERMANN DR. JENS-OLIVER NIKLASCH JULIAN TRAHORSCH GROUP CHIEF ECONOMIST + 49 0711 127–73462 Senior Economist + 49 0711 127–71640 Eurozone, ECB + 49 0711 127–76371 CHINA, EUROZONE + 49 0711 127–76683 [email protected] [email protected] [email protected] SOVEREIGNS/ FINANCIAL RESEARCH SOVEREIGNS/SUBSOVEREIGNS/AGENCIES FINANCIALS/COVERED BONDS RESEARCH DR. THOMAS MEISSNER JAN HOFMEISTER ALEXANDRA SCHADOW, CPA BRIGITTE MARTINEAU-TRAUNER MANAGING DIRECTOR GROUP HEAD + 49 0711 127–73574 [email protected] + 49 / (0) 7 11/ 1 27 – 7 93 92 [email protected] GROUP HEAD FINANCIAL INSTITUTIONS & COVERED BONDS NETHERLANDS, REGULATION + 49 / (0) 7 11/ 1 27 – 7 89 51 FINANCIAL INSTITUTIONS AUSTRIA, FRANCE, COVERED BONDS FRANCE DIRK CHLENCH [email protected] MATTHIAS KRIEGER JAPAN, SOUTH KOREA, SOUTH-EAST ASIA, SOUTH AFRICA, ARGENTINA, BRAZIL, VENEZUELA + 49 / (0) 7 11/ 1 27 – 7 30 36 [email protected] DR. 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