„Simulationen zum Klimawandel“ Unter dem Menüpunkt “Simulationen zum Klimawandel” haben Sie die Möglichkeit sich über die zukünftige Entwicklung ausgewählter Klimaparameter in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg zu informieren. Gleichzeitig können Sie auch Ihren Landkreis bzw. Ihre Gemeinde vergrößert darstellen. Die bereitgestellten Parameter umfassen nicht nur Temperatur und Niederschlag, sondern auch meteorologische Kenntage (z.B. Sommertage und Frosttage) sowie Globalstrahlung und die thermische Vegetationsperiode, um an dieser Stelle nur einige zu nennen. Vorab möchten wir sie für die Qualität und die möglichen Unsicherheiten der zugrunde liegenden Daten sensibilisieren, die Ihnen bei der Interpretation der Daten hilfreich sein könnten. Die Klimadaten sind auf einem Gitter von 1 km x 1 km aufbereitet. Grundlage für die Darstellung bilden die Daten des regionalen Klimamodells CLM, die in einer Auflösung von ca. 16 km x 18 km vorliegen. Da diese Auflösung jedoch zu grob ist, um auch kleinräumige Veränderungen sichtbar zu machen, wurden die CLM-Daten mit dem mesoskaligen Modell FITNAH auf eine Auflösung von 1 km x 1 km herunterskaliert. Durch das Einbeziehen detaillierter Informationen zu Topographie und Landnutzung innerhalb der Metropolregion wird eine höhere Detailgenauigkeit durch „intelligente“ Interpolation innerhalb des CLM-Gitters erreicht. Im Mittel bleiben die CLM-Simulationsergebnisse jedoch erhalten. Bei den FITNAH Simulationen handelt es sich nicht um Klimarechnungen, sondern um eine bessere Anpassung der Klimaparameter des regionalen Klimamodells an die lokalen Gegebenheiten. Die derzeit verfügbaren Ergebnisse basieren auf den Klimarechnungen für das Szenario A1B. Das A1B-Szenario beschreibt einen Anstieg der Weltbevölkerung bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts mit sehr raschem Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig kommt es aber auch zu einer schnellen Einführung sauberer und effizienter Technologien. Mit dem CLM wurden verschiedene Szenarien und damit wiederum verschiedene Realisierungen gerechnet. Werden die Anfangsbedingungen eines Szenarios minimal verschoben, verändert sich ebenfalls die zeitliche Entwicklung des Klimaparameters. Für den Zeitraum 2001 bis 2100 wurden mit dem CLM für das Szenario A1B zwei Realisierungen gerechnet (A1B_1 und A1B_2) und für den Referenzzeitraum 1950-2000 drei Realisierungen (C20_1, C20_2, C20_3). Die verschiedenen Realisierungen helfen die modellinterne Variabilität abzuschätzen und dürfen bei der kritischen Auseinandersetzung mit den Modellergebnissen nicht fehlen. Die lokale Berechnung mit FITNAH wurde jeweils für eine Realisierung, nämlich C20_2 und A1B_1 durchgeführt. Die Betrachtung aller Realisierungen eines Szenarios ermöglicht es jedoch, den möglichen Schwankungsbereich der Klimasimulationsergebnisse zu quantifizieren und in planungsrelevante Prozesse zu integrieren. Die Abschätzung der Unsicherheiten von der globalen zur regionalen Klimasimulation ist in dem Werkstattbericht “Unsicherheiten” zusammengefasst. Grundsätzlich werden die mit dem CLM berechneten Daten, sowohl für den Referenzzeitraum 1961-1990 als auch für die Zukunft 2001-2100 dargestellt. Eine Ausnahme bilden hier die absoluten Niederschlagsdaten. Beim Vergleich der CLM-Daten mit den Beobachtungsdaten des DWD für den Zeitraum 1961-1990 fällt auf, dass das CLM den Niederschlag in der Metropolregion im Mittel um 50 bis 100 mm überschätzt. Diese Abweichung ist für die im Forschungsprojekt behandelten hydrologischen, landwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Fragestellungen nicht praktikabel. Daher gelten hier die Daten des deutschen Wetterdienstes als Referenz für den Zeitraum 1961-1990. Die mit dem CLM simulierten, zukünftigen Niederschlagsänderungen werden dann mit Hilfe der DWD- Daten angepasst. Um die Bandbreite möglicher Klimaänderungen - und Klimafolgen darstellen zu können, wurde im Forschungsvorhaben ein trockenes, ein durchschnittliches sowie ein feuchtes Szenario für die Zeiträume 2021-2050 (kurz- mittelfristige Betrachtung) und 2071-2100 (langfristige Betrachtung) aus den Interpolationsergebnissen abgeleitet. Für jede der rd. 20.000 Rasterzellen der Metropolregion wurde hierfür aus den drei zur Verfügung stehenden Informationen der monatlichen Dekadenmittelwerte ein maximaler („feuchtester“), ein minimaler („trockenster“) sowie ein mittlerer („durchschnittlicher“) Niederschlagswert ermittelt. Im fiktiven Beispiel aus Tabelle 1 ergibt sich aus diesem Vorgehen für die langfristige Betrachtung für den Monat Juli ein trockenes Szenario von 48mm (aus der Dekade 2081-2090), ein durchschnittliches Szenario von 56mm (als 30-jähriges Dekadenmittel) und ein feuchtes Szenario von 64mm (aus der Dekade 2071-2080). Tabelle 1: Ermittlung des trockenen, durchschnittlichen und feuchten Niederschlagszenarios Raster ID … 12314 … Juli 2071-2080 (mm) … 64 … Juli 2081-2090 (mm) … 48 … Juli 2091-2100 (mm) … 55 … Um einer inkonsistenten Verwendung der Daten vorzubeugen, wurde dieses Vorgehen nur auf den Niederschlag angewendet. Sofern für weiterführende Berechnungen (z.B. der klimatischen Wasserbilanz KWB = N – V) weitere Daten gebraucht wurden, entstammen diese direkt dem zugehörigen Dekadenwert. So ergibt sich aus dem fiktiven Beispiel der Tabellen 1 bis 3 für die klimatische Wasserbilanz des Monats Juli in der langfristigen Betrachtung im feuchten Szenario ein Wert von -30. Tabelle 2: weiterführende Berechnungen, hier: Verdunstung Raster ID … 12314 … Juli 2071-2080 (mm) … 94 … Juli 2081-2090 (mm) … 99 … Juli 2091-2100 (mm) … 103 …