Schülerheft zum Thema Berge

Werbung
© DLR
Projektbroschüre
1
Der blaue Planet,
Deine Mission
Schülerheft zum Thema Berge
Beschützer der Erde
Inhaltsverzeichnis
2
Berge von oben gesehen................................................................. 3
Berge – die Riesen auf unserer Erde!................................................ 4
Die Höhenstufen der Gebirge.......................................................... 6
Berge – Leben in extremen Gebieten............................................... 9
Berge als Lebensraum für den Menschen........................................11
Endlich Ferien! Auf in die Berge!.....................................................14
Klimawandel...................................................................................17
Klimawandel in den Bergen........................................................... 20
Sind die Gletscher bald Geschichte?............................................... 22
Der unsichtbare Klebstoff der Berge............................................... 23
Was kann ich gegen das Abschmelzen der Gletscher tun?..............24
Raum für Notizen........................................................................... 26
Berge von oben gesehen
Wenn Alexander Gerst von der ISS hinunter auf die Erde schaut, ist er immer
ganz begeistert von den Bergen. Die
schneebedeckten Gipfel sehen einfach
wunderschön aus. Allerdings sehen die
Berge von oben ganz anders aus, als
wenn man im Tal steht und zum Gipfel
hinaufschaut. Daran muss man sich
zuerst ein bisschen gewöhnen, damit
man nicht nur die schneebedeckten
Gipfel und Gletscher, sondern auch
die tiefen Täler, die Bergwälder, die
Bergwiesen, die Schuttkegel und die
steilen Felswände erkennt.
Die Satelliten kreisen ähnlich wie die
ISS im Weltall um unsere Erde herum.
Der Unterschied besteht darin, dass
auf Satelliten keine Menschen leben.
Trotzdem haben Satelliten Kameras
und Messinstrumente an Bord, die
von der Erde aus gesteuert werden.
Man kann sie sich wie eine sehr große
Digitalkamera vorstellen, die ständig
Fotos von der Erde macht. Diese Fotos
nennt man Satellitenbilder. Sie zeigen
uns, wie unsere Erde zurzeit aussieht.
Dies ist vor allem für die Gebiete unserer
Erde wichtig, die wir selber nur schwer
erreichen können.
Schon gewusst …?
Gletscher sind große
Schnee- und Eismassen.
Diese sind so mächtig, dass
sie auch im Sommer nicht
völlig abschmelzen.
Nicht jeder hat es so gut wie Alexander
Gerst und kann zur Internationalen
Raumstation fliegen und die Erde von
oben betrachten. Wenn wir die Erde von
oben sehen wollen, müssen wir in ein
Flugzeug steigen oder wir lassen uns von
Satelliten helfen.
Jetzt seid
Ihr dran …!
Bergwiesen
© DLR
Schuttkegel
Gletscher
Bergwald
Felsen
Auf dem Satellitenbild ist der
höchste Berg in Deutschland,
die Zugspitze, abgebildet. Bestimmt erkennt Ihr, was auf dem
Satellitenbild alles zu sehen ist!
Verbindet die Begriffe unterhalb
des Bildes mit den dazugehörigen
Bereichen im Satellitenbild.
3
Berge – die Riesen auf unserer Erde!
4
Im Vergleich zu anderen Landschaften,
wie zum Beispiel den Wäldern oder
den Meeren, nehmen die Berge und
Gebirge nur einen sehr kleinen Teil der
Erdoberfläche ein. Insgesamt zählen
nur fünf Prozent unserer Erde zu den
Hochgebirgen. Damit Du Dir diesen
Anteil besser vorstellen kannst, stelle Dir
die Erde als einen Kuchen vor. Zerteile
diesen Kuchen in Gedanken in zehn
gleich große Stücke. Wenn Du fünf
Prozent vom gesamten Kuchen essen
möchtest, dann darfst Du gerade einmal ein halbes Stück Kuchen nehmen.
Obwohl die Gebirge nur einen so kleinen
Teil unserer Erde bedecken, stellen sie
sowohl für unzählige Tiere und Pflanzen,
aber auch für die Menschen einen wichtigen Lebensraum dar. So leben weltweit
etwa zehn Prozent der Menschen im
Gebirge. Stellen wir uns noch einmal das
halbe Stück Kuchen vor. Wir müssten
unser halbes Stück Kuchen mit zehn
Prozent aller Menschen teilen. Das sind
ungefähr 700 Millionen Menschen.
Rekorde! Auch wenn die Berge
nur einen kleinen Teil unserer Erde
bedecken, kommen sie überall auf
der Erde vor. Der höchste Berg der
Erde befin­det sich im Himalaya-Gebirge
in Nepal und heißt Mount Everest.
Sein Gipfel befindet sich in einer Höhe
von 8.848 Metern. Auf der Welt gibt
es insgesamt 14 Berge, die höher als
8.000 Meter sind. Alle diese Berge
liegen in Asien und somit außerhalb
von Europa. Der höchste Berg in Europa
liegt zwischen Frankreich und Italien
und heißt Mont Blanc. Er ist mit seinen
4.810 Metern gerade mal halb so hoch
wie der Mount Everest. Der höchste
Berg in Deutschland ist die Zugspitze
mit 2.962 Metern.
Schon gewusst …?
Hochgebirge müssen nicht
unbedingt sehr hoch sein!
Das klingt komisch, da im
Begriff Hochgebirge „hoch“
vorkommt. Vielmehr als auf
die Höhe kommt es auf die
Merkmale der Landschaft an.
In der Arktis gibt es beispielsweise Gebiete, die diese typischen Merkmale besitzen,
obwohl sie noch nicht einmal
1.000 Meter hoch sind. Zu diesen Merkmalen gehören sehr
steile Hänge und Felsen und
eine Baumgrenze.
Das Berge-ABC
Jetzt seid
Ihr dran …!
A
B
C
D
E
F
G
© Olga Danylenko/123RF Stockfoto
H
I
J
K
L
M
N
Sicher wisst Ihr schon eine Menge über die Berge. Vielleicht wart Ihr schon
einmal dort oder habt Bilder oder Filme über die Berge gesehen. Vielleicht
wohnt Ihr auch in einer Bergregion. Überlegt, was Euch alles zum Thema
Berge einfällt. Tragt Eure Gedanken in das Berge-Alphabet ein und versucht dabei, für so viele Anfangsbuchstaben wie möglich Einfälle zu
finden. Beim Buchstaben S könnte zum Beispiel Skifahren stehen.
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
Berge – die Riesen auf unserer Erde!
Jetzt seid
Ihr dran …!
Riesen der Erde
Welche der drei Kästen gehören zusammen?
Verbindet diese. Schreibt danach die Namen
der Berge unter die jeweilige Abbildung. Sucht
anschließend den höchsten Berg der Erde auf
einem Globus oder mit Google Earth.
5
Die Höhenstufen der Gebirge
6
Wenn man einen Berg vom Tal bis
zum Gipfel besteigt, wandelt sich die
Landschaft ständig. Diese Abfolge nennt
man die Höhenstufen der Gebirge.
Sie werden in erster Linie durch die
Temperatur bestimmt. Je höher man
einen Berg hinaufsteigt, umso kälter
wird es. Das hat zur Folge, dass die Tage
im Jahr, an denen Pflanzen wachsen
können, mit zunehmender Höhe weniger werden. Das heißt, eine Pflanze hat
im Tal viel mehr Zeit zu wachsen als
oben am Berghang. Ebenfalls sind die
Unterschiede der Temperatur zwischen
Tag und Nacht und zwischen Sommer
und Winter weiter oben im Gebirge viel
größer. Obwohl es im Sommer tagsüber
sehr warm werden kann, kühlt es in der
Nacht sehr stark ab.
Schon gewusst …?
Das Klima in den Gebirgen
unterscheidet sich vom Klima
im Flachland. Mit der Höhe
sinkt die Temperatur. Als Faust­
regel kann man sich merken,
dass die durchschnittliche Tem­
pe­­ratur pro 100 Höhenmeter
um 0,6 Grad Celsius sinkt.
Mit zunehmender Höhe kommen immer mehr
Nadelbäume hinzu. Ein Wald, der sich aus Laub- und
Nadelbäumen zusammensetzt, heißt Mischwald. Je
weiter man den Berg hinaufsteigt, umso geringer
wird der Anteil der Laubbäume. Schließlich besteht
der Wald nur noch aus Nadelbäumen.
2
© stylephotographs/123RF Stockfoto
© Aleksandr Prokopenko/123RF Stockfoto
1 Im Tal sind die Wege meistens umgeben von Feldern und Wiesen. Am Fuß
des Bergs angekommen, verläuft der
erste Teil des Aufstiegs durch den
Wald. Hier findet man hauptsächlich Laubbäume. Vereinzelt stehen
hier unten am Hang auch noch
Wohnhäuser.
© David Hughes/123RF Stockfoto
© Kuna George/123RF Stockfoto
Die Höhenstufen der Gebirge
Jetzt seid
Ihr dran …!
7
Welche Höhenstufe folgt auf
welche? Male die Legende mit
den passenden Farben aus.
Fels- und Geröllzone
Nadelwald
Almen
Aufgepasst:
Es gibt einen Unterschied zwischen der Waldgrenze und der
Baumgrenze. Bis zur Waldgrenze
kommt ein geschlossener Wald vor.
Die Baumgrenze zeigt die Höhe
an, in der noch vereinzelt Bäume
wachsen können.
Laubwald
Schnee- und Eisregion
Mischwald
4 Ab einem gewissen Punkt findet man fast
keine Pflanzen mehr, sondern nur noch nackten Fels und schließlich die schneebedeckten
Gipfel.
© ginasanders/123RF Stockfoto
© Olga Danylenko/123RF Stockfoto
3 Auf dem Weg zum Berggipfel erreicht man schließlich die Baumgrenze, das heißt ab einer bestimmten Höhe
kommen keine Bäume mehr vor. Hier oben findet man die
Bergwiesen, auch Almen genannt. Anstatt der Bäume
wachsen hier nur noch Sträucher. Noch weiter oben
nimmt die Anzahl der Sträucher immer weiter ab und
die Landschaft wird immer karger.
© Christa Eder/123RF Stockfoto
Hier sind neun Bergwörter versteckt!
Findest Du sie alle?
8
Bergwanderung · Bergblumen · Bergkuppe · Berghütte · Berggipfel · Bergdorf · Bergbewohner · Bergsteiger · Bergschuhe
© Ursula Perreten/123RF Stockfoto
Berge –
Leben in extremen Gebieten
Die Hochgebirge sind
eine Schatzkammer
Obwohl die Hochgebirge nur einen
sehr kleinen Anteil an der Fläche der
Kontinente ausmachen, beherbergen
sie viele verschiedene Pflanzenarten.
Forscher gehen davon aus, dass in den
Hochgebirgen vor allem oberhalb der
Baumgrenze sehr viele unterschiedliche
Pflanzenarten zu Hause sind. Diese
Pflanzen findet man nur weit oben
im Gebirge und sonst nirgendwo auf
der Welt. Im Laufe der Erdgeschichte
haben sich diese Pflanzen an die
Lebensbedingungen im Gebirge angepasst und können trotz der großen
Temperaturunterschiede, der Kälte, der
steinigen Böden, der Trockenheit und
trotz des Windes und der intensiven
Sonnenstrahlung überleben. Das können
sie deshalb, weil sie einige Strategien
entwickelt haben. Sie sind sozusagen zu
Hochgebirgsspezialisten geworden.
Schon gewusst …?
In den Bergen kommen auf
relativ kleinem Raum sehr viele
unterschiedliche Pflanzenarten
vor. Das liegt daran, dass sich die
Bedingungen, wie Temperatur,
Wasserverfügbarkeit und Boden,
mit der Höhe ständig verändern.
© Chokniti Kongchum/123RF Stockfoto
Auf der nächsten Seite geht‘s weiter!
9
Berge –
Leben in extremen Gebieten
10
Jetzt seid
Ihr dran …!
Hinweis:
Die Pflanzen im Gebirge leben
unter harten Bedingungen.
Deshalb können sie sich nicht
schnell erholen, wenn sie zertreten werden. Achte deshalb in
den Bergen immer darauf, dass
Du auf dem Weg bleibst!
Hier sind einige Wörter aus dem Text gefallen. Schreibt sie an die richtige
Stelle:
windig
kälter
dicke
Felsen
Wurzeln
Kraft
Leder
wachsen
Wind
Sonnenbrand
Haare
kleiner
Sonnenstrahlen
Austrocknen
wärmer
Pflanzen
oben
In den Bergen ist es immer _____________. Die Pflanzen haben deshalb große _____________,
um sich auf den steilen Hängen zu verankern. Um sich vor der Kälte und dem _____________ zu
schützen, werden Pflanzen im Gebirge mit zunehmender Höhe immer _____________. Direkt über
dem Boden ist der Wind nicht so stark und es ist ein bisschen _____________. Obwohl es hoch oben
in den Bergen _____________ ist als unten im Tal, haben die Sonnenstrahlen eine besonders große
_____________. Man bekommt in den Bergen daher sehr schnell einen _____________. Nicht
nur die Menschen müssen sich vor den _____________ schützen, sondern auch die Pflanzen. Zum
Schutz haben die Bergpflanzen sehr _____________ Blätter. Diese fühlen sich wie _____________
an. Manche _____________ schützen sich auch durch kleine _____________ vor den starken
Sonnen­strahlen. Dies schützt die Pflanzen auch vor dem _____________, wenn es längere Zeit nicht
geregnet hat. Flechten wachsen ganz weit _____________ im Gebirge zwischen _____________
und Geröll. Sie können gut mit der Trockenheit in den Gebirgen zurechtkommen. Regnet es längere
Zeit nicht, hören sie einfach auf zu _____________.
© cooper/Wikipedia
Berge als Lebensraum für den Menschen
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat
sich das Leben in den Bergen in Europa
stark verändert. Früher lebten die
Menschen in den Bergen vor allem
von der Landwirtschaft. Aufgrund der
steilen Hänge und der engen Täler
entwickelten die Menschen eine ganz
eigene Tradition. Vor allem lebten die
Menschen im Einklang mit der Natur
und lernten, sorgsam mit ihrer Umwelt
umzugehen. Auch heute sind noch viele
der Bergbewohner Bauern. Weil immer
mehr Menschen in den Bergen Urlaub
machen möchten, verdienen heute viele
Bergbewohner ihr Geld zusätzlich durch
den Tourismus.
OPA THEO ERZÄHLT ...
„Ich lebe seit der Geburt in einem kleinen Bergdorf in den
Zillertaler Alpen auf einem Bauernhof. Dieser Bauernhof hat
früher meinen Eltern gehört. Es war ein kleiner Bauernhof. Mit
unserem Bauernhof versorgten wir uns in erster Linie selber.
Das Leben hier oben war sehr einfach und hart. Weil die Hänge
bei uns sehr steil sind, haben wir keinen Ackerbau betrieben,
sondern wir hatten einige Tiere: ein paar Kühe, Kälber und
Hühner und manchmal auch noch Gänse und Ziegen. Die Kühe
und Kälber wurden im Frühling immer auf die Alm getrieben.
Eine Alm ist eine Wiese hoch oben am Berg. Dort oben verbrachten die Tiere den Sommer. Damit war eine sehr mühsame
© Anna Lurye/123RF Stockfoto
Arbeit verbunden, denn die Kühe mussten jeden Tag zusammengetrieben und von Hand gemolken werden. Unseren Hof
konnten wir früher nur zu Fuß erreichen. Deshalb mussten wir
die Milch in Kannen mit der Seilbahn ins Tal bringen.
Weil immer sehr viel Arbeit auf unserem Hof anfiel, war für uns
Kinder die Schule eher eine Nebensache. Wir mussten jeden Tag
mithelfen und im Stall oder auf der Alm arbeiten. Im Sommer
machten wir unsere Hausaufgaben häufig oben auf der Alm.
Im Laufe der Zeit hat sich einiges verändert. Heute sieht das
Leben bei uns auf dem Hof ganz anders aus. Hört mal, was
meine Enkelin Sofie zu erzählen hat.“
Auf der nächsten Seite geht‘s weiter!
11
Berge als Lebensraum für den Menschen
12
SOFIE ERZÄHLT ...
„Ich lebe mit meinen Eltern, meinem Bruder, meiner Schwester
und meinem Opa Theo auf einem Bauernhof. Der Bauernhof liegt
in Österreich in einem kleinen Dorf in den Zillertaler Alpen. Unser
Bauernhof gehört unserer Familie schon sehr viele Jahre. Meine
Groß- und Urgroßeltern haben auch schon hier gelebt. Da unser
Bauernhof sehr klein ist, können wir heute davon nicht mehr
leben. Daher haben meine Eltern einige Ställe umgebaut und
kleine Ferienwohnungen daraus gemacht. Diese vermieten wir
an Touristen. Im Winter kommen vor allem Menschen zum Ski­
fahren und im Sommer zum Wandern in unser Dorf. Meine Eltern
betrei­ben die Landwirtschaft noch nebenbei. Deshalb bekommen
unsere Gäste immer ein sehr leckeres Frühstück mit unserer
eigenen Milch und unserem eigenen Käse. Es gibt auch frische
Eier von unseren Hühnern und die selbstgemachte Marmelade
von meiner Mama. Alle anderen Lebensmittel kaufen wir im
Ort im Supermarkt ein. Für viele Arbeiten in der Landwirtschaft
haben wir Maschinen, zum Beispiel werden die Kühe von einer
Melkmaschine gemolken. Die Milch wird dann einmal am Tag mit
einem Lastwagen in die Molkerei gebracht. Am Wochenende und
in den Ferien helfe ich meinen Eltern gerne bei der Arbeit auf
dem Hof. Dann füttere ich zum Beispiel die Hühner oder helfe
im Stall. In der Woche brauche ich nicht zu helfen. Meine Eltern
sagen, dann soll ich mich ganz auf die Schule und das Lernen
konzentrieren und nach den Hausaufgaben mit meinen Freunden
spielen. Da habe ich es viel besser und leichter als mein Opa
Theo. Er musste seinen Eltern jeden Tag helfen.“
© Svitlana Martynova/123RF Stockfoto
Jetzt seid
Ihr dran …!
Das Leben in den Bergen hat sich in den letzten Jahrzehnten
sehr verändert. Zählt am Beispiel von Theo und Sofie auf,
was sich verändert hat und was gleich geblieben ist.
Berge als Lebensraum für den Menschen
Experiment
Selber Frischkäse herstellen
Lukas:
„Sofies Mutter macht den Käse für ihre Gäste selber. Das ist ganz einfach!“
Lena:
„Das möchte ich auch mal ausprobieren! Wollt Ihr mitmachen? Um einen
Frischkäse herzustellen, brauchen wir:
1 Liter Milch
Zitronensaft
Topf zum Erhitzen der Milch
Holzlöffel
Eine größere Schüssel
Sauberes Geschirrtuch
Ein Sieb
Salz und Kräuter zum Würzen
Und so geht’s:
Gießt die Milch in den Topf und erhitzt sie. Wichtig dabei ist, dass die Milch
nicht kocht. Damit die Milch nicht anbrennt, solltet Ihr sie immer gut umrühren. Wenn die Milch heiß ist, rührt Ihr ganz langsam weiter und gebt sehr
langsam Zitronensaft hinzu und zwar so lange, bis das Milcheiweiß ausflockt.
Das Ausflocken erkennt Ihr daran, dass eine gelbliche Molke entsteht. Legt
nun Euer Geschirrtuch in das Sieb und gießt die noch heiße Masse vorsichtig
durch Euer Geschirrtuch. Durch das Sieben trennt Ihr die Molke von dem Teil
der Milch, der später zu Käse wird. Wenn die Flüssigkeit gut abgelaufen und
abgekühlt ist, könnt Ihr das Tuch aus dem Sieb nehmen. Gebt den Frischkäse
nun in eine Schüssel. Je nach Euren Vorlieben könnt Ihr ihn pur essen oder
aber mit Kräutern und Salz und Pfeffer würzen.
Tipp:
Die Molke könnt Ihr mit Fruchtsaft mischen und trinken.
© Sea Wave/Fotolia
13
Endlich Ferien! Auf in die Berge!
14
Durch den Tourismus hat sich die
Landschaft in vielen Bergregionen verändert. Für die Urlauber wurden viele
Dinge neu geschaffen, denn sie müssen
ja irgendwo übernachten und wollen in
ihrer Freizeit viel erleben.
Die Abbildung auf dieser Seite zeigt
die Landschaft einer Bergregion im
Jahr 1950. Die Abbildung auf der rechten zeigt Dir, wie dieselbe Bergregion
heute aussieht. Betrachte die beiden
Abbildungen. Findest Du Anzeichen
dafür, was Lukas mit Bedrohung
und Gefahr meinen könnte? Weitere
Hinweise findest Du auch in den beiden
Zeitungsartikeln auf der Seite 16!
Schon gewusst …?
Die Alpen gehören zu den
größten Tourismusregionen
der Welt. Jedes Jahr verbringen
dort mehr als 120 Millionen
Menschen ihren Urlaub.
1950
© Christina Mannherz
© Hans Knaust
Endlich Ferien! Auf in die Berge!
Lena: „Weißt Du, Lukas, ich liebe die Berge! Dort kann
man hervorragend Ferien machen! Im Sommer macht es
unheimlich Spaß, auf die höchsten Gipfel zu steigen und
in den kalten Bergseen zu schwimmen. Und im Winter
gibt es nichts Besseres als auf Skiern die Pisten hinunterzuflitzen.“
Lukas: „Ja, das macht bestimmt jede Menge Spaß. Aber
weißt Du eigentlich, dass die ganzen Touristen eine große
Bedrohung und Gefahr für die Berge sind?“
Lena: „Eine Gefahr? Wieso das denn? Die Berge sind
doch so mächtig und groß! Wie können denn da die
Touristen eine Gefahr sein?
Und außerdem, denk doch mal an Sofie! Weil ihre Eltern
nicht mehr ausschließlich von der Landwirtschaft leben,
hat es Sofie viel leichter als ihr Opa in seiner Kindheit.“
Jetzt seid Ihr dran …!
Teilt Euch in zwei Gruppen auf. Die eine
Gruppe schlüpft in die Rolle des Wirtschaftsund Tourismusverbands. Die andere Gruppe
in die Rolle der Naturschützer. Sammelt
Argumente für und gegen den Tourismus in
den Bergen und tauscht Eure Gedanken aus.
Überlegt anschließend gemeinsam, ob es
einen Weg geben kann, der alle glücklich
macht. Wie müsste dieser Weg aussehen?
heute
© Christina Mannherz
Auf der nächsten Seite geht‘s weiter!
15
Endlich Ferien! Auf in die Berge!
16
Alpen-Zeitung
Ski-Spaß mit Kunstschnee,
Sonne und blauem Himmel
Die Wintersaison neigt sich allmählich dem Ende zu. Der
Vorstandsvorsitzende des Wirtschafts- und Tourismusverbands unserer Region, Herr Dr. Rudolf Meier, blickt zufrieden auf den Winter zurück. Trotz des milden Winters konnte
unsere Region einen Zuwachs an Wintertouristen verbuchen. So waren die Hotels und Ferienwohnungen in diesem
Winter fast immer ausgebucht. „Für die nächsten Jahre
sollten wir uns über eine Erweiterung unserer Hotelanlagen Gedanken machen“, so Dr. Rudolf Meier. „Damit
können wir langfristig weitere Arbeitsplätze schaffen.
Die neuen Hotels brauchen nicht nur Personal. Kommen
weiterhin mehr Menschen zu uns, brauchen wir auch
mehr Geschäfte und Restaurants. Auch hier werden viele
neue Arbeitsplätze entstehen.“
© picswiss.ch
Auch unsere Skilifte mussten in diesem Winter nicht
stillstehen, denn wir haben in den vergangenen Jahren
vorgesorgt. Wir haben einige Schneekanonen angeschafft.
Deshalb konnte der Skibetrieb aufrechterhalten werden.
Dank des Kunstschnees mussten die Urlauber nicht auf
ihren Wintersport verzichten und konnten gleichzeitig die
relativ milden Temperaturen genießen. Es scheint so, als
wären am Ende des Winters alle glücklich, die Urlauber, die
Hotelbesitzer, die Skiliftbetreiber und der Wirtschafts- und
Tourismusverband.
Alles auf Kosten unserer Umwelt
© Joshua Rainey/123RF Stockfoto
Frau Müller ist die erste Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung
unserer Naturlandschaft. Anlässlich der gestiegenen Anzahl an
Wintertouristen in diesem Jahr gibt sie uns ein Interview.
Alpen-Zeitung: Frau Müller, Sie betrachten die gestiegene
Zahl der Wintergäste mit Sorge. Wieso?
Frau Müller: Die ständige Erweiterung und der Ausbau des
Wintersports hat unsere Region sehr stark verändert. Keine
Frage – hieraus sind viele positive Entwicklungen für unsere
Region entstanden. Viele unserer Bürger verdienen mit dem
Tourismus ihr Geld, beispielsweise durch eine Anstellung in den
großen Hotelanlagen, als Skilehrer, Liftbetreiber oder in der
Gastronomie. Doch der Ausbau des Tourismus geht zu Lasten
unserer Umwelt.
Alpen-Zeitung: Können Sie dies bitte genauer erklären?
Frau Müller: Die Liste der Schäden für unsere Umwelt ist sehr
lang. Durch den Bau von neuen Hotels und Skipisten werden
immer mehr Flächen versiegelt. Damit jedoch nicht genug,
denn wenn immer mehr Menschen zu uns kommen, brauchen
wir auch neue und breitere Straßen und zusätzliche Parkplätze.
Auch hierfür müssen neue Flächen versiegelt werden und die
Natur verschwindet immer mehr. Besonders gravierend sind
die Eingriffe in die Natur dann, wenn für neue Skipisten die
Bergwälder abgeholzt werden müssen.
Alpen-Zeitung: Worin liegt die besondere Gefahr?
Frau Müller: Die Bäume der Bergwälder haben sehr tiefe
Wurzeln. Diese brauchen sie, damit sie an den steilen Hängen
wachsen können. Die Wurzeln festigen und stabilisieren aber
auch die steilen Hänge. Die Bäume verhindern so, dass es zu
Hangrutschungen und Steinschlägen kommt. Damit schützen
die Wälder die Menschen, die in den Tälern leben. Darüber
hinaus sind die Wälder für die Tiere wichtige Rückzugsorte.
Alpen-Zeitung: Was für Auswirkungen haben Touristen auf
die Tiere?
Frau Müller: Wenn immer mehr Touristen zu uns kommen,
nimmt auch der Verkehr zu. Dadurch gibt es mehr Lärm und die
Luft wird durch mehr Abgase verschmutzt. Eine weitere
Lärmbelastung entsteht durch die Schneekanonen. Diese
machen einen unheimlichen Lärm. Um die Touristen am Tag
nicht zu stören, werden die Kanonen meistens abends
eingesetzt und die Wildtiere beim Schlafen gestört. Die
Rückzugsorte für unsere Tiere nehmen also ständig ab.
Klimawandel
Nicht nur der Tourismus stellt Stress für
die Berge dar. Auch der Klimawandel
hat viele negative Auswirkungen auf die
Berge.
Klimawandel – was ist das eigentlich?
17
Schon gewusst …?
Der Klimawandel entsteht durch
die Verstärkung des natürlichen
Treibhauseffekts.
© Putut Handoko/123RF Stockfoto
© arneke/Fotolia, CD Werbeagentur
© Richard Thomas/123RF Stockfoto
„Herzlich willkommen zur heutigen Nachrichtensendung! Der
Klimawandel ist in aller Munde –
doch was ist das eigentlich genau?
ursacht wird. Im Gegensatz zu den natürlichen Schwankungen erfolgt der durch
den Menschen verursachte Klimawandel
nicht langsam, sondern sehr schnell.
Das Klima der Erde hat sich schon immer
gewandelt. Mal gab es Zeiten, die
besonders warm waren, dann wieder
Zeitspannen, in denen die Temperaturen
sehr niedrig waren. Bei diesen natürlichen Schwankungen des Klimas
erfolgte die Zu- und Abnahme
der Temperatur immer sehr langsam
und über einen langen Zeitraum. Wenn
die Klimaforscher uns heute vor den
Klimaveränderungen warnen, dann
meinen sie nicht diese langsamen
Veränderungen. Die Klimaforscher meinen dann die Erwärmung des Klimas, die
durch uns, also durch den Menschen, ver-
Als Folge nimmt die Temperatur weltweit
zu. Klimaforscher beobachten überall auf
der Erde die Temperatur. Vergleichen die
Forscher ihre Temperaturmessungen mit
den Messungen, die ihre Kollegen vor
100 Jahren gemacht haben, so stellen sie
eine Zunahme der Temperatur von etwa
0,8 Grad Celsius fest. Das klingt zuerst
nach nicht viel. Doch die Forscher gehen
davon aus, dass es bereits bei einem
Anstieg von etwa 2 Grad Celsius zu
schweren Auswirkungen kommen wird.
Vor allem befürchten sie eine Zunahme
von Naturkatastrophen, wie beispiels­
weise extreme Stürme und Dürren.“
Auf der nächsten Seite geht‘s weiter!
Klimawandel
18
Der natürliche Treibhauseffekt
Unsere Erde kann man sich wie ein
riesiges Gewächshaus vorstellen,
das die Wärme der Sonne speichert.
Das Glashaus unserer Erde ist die
Atmosphäre, eine etwa 100 Kilometer
dicke Lufthülle. Sie besteht aus
unterschiedlichen Gasen, wie zum
Beispiel Kohlendioxid (CO2). Durch die
Atmosphäre fallen die Sonnenstrahlen
auf die Erde. Die Sonnenstrahlen
erwärmen die Erde. Ein Teil der
Sonnenstrahlen wird von der Erde
wieder zurück in den Weltraum
geworfen. Die Atmosphäre hält
einen Teil der zurückgeworfenen
Strahlen auf und schickt diese wieder
zur Erde zurück. Als Folge wird die Erde
durch die aufgehaltenen und zurückgeschickten Strahlen zusätzlich erwärmt.
© Stefan Eling, www.HanisauLand.de, bpb
Die Atmosphäre funktioniert also wie
das Glashaus und hindert die Strahlen
daran, die Erde wieder zu verlassen.
Dieser natürliche Treibhauseffekt ist
© Thaut Images/Fotolia
für die Erde sehr wichtig. Als eine Art
Schutzmauer sorgt sie dafür, dass es
auf der Erde nicht zu kalt wird. Ohne
diese Schutzmauer wäre kein Leben auf
der Erde möglich, da die Erde ohne den
natürlichen Treibhauseffekt auskühlen
würde und eine regelrechte Eiskugel
wäre.
Klimawandel
Der Mensch verstärkt
den Treibhauseffekt
In den letzten 150 Jahren haben die
Menschen damit begonnen, immer mehr
zu verbrennen. Beispielsweise nutzten
wir Kohle, Holz, Öl und Gas, um zu
heizen oder verbrennen Benzin beim
Autofahren. Immer, wenn wir etwas
verbrennen, entsteht dabei CO2. Je
mehr wir verbrennen und je mehr CO2
dabei freigesetzt wird, umso mehr CO2
gelangt in die Atmosphäre. Dadurch
wird die Atmosphäre dichter und immer
weniger Strahlen gelangen von der Erde
wieder ins Weltall. Deshalb wird die
Erde immer wärmer. Wenn wir morgens
aufstehen und uns unter die warme
Dusche stellen, verbrauchen wir bereits
Energie, bei der Treibhausgase entstehen. Überlege, was Du heute schon
alles gemacht hast. Wo hast Du Deiner
Meinung nach viele Treibhausgase produziert? Überlege, ob es eine Alternative
oder einen Weg gibt, wie Du in Zukunft
CO2 einsparen kannst.
Experiment
Lena:
„Kommt, wir schauen uns einmal an, wie der
Treibhauseffekt funktioniert!“
Lukas:
„Ja, da bin ich auch dabei. Das ist ganz einfach. Wir brauchen nur: Ein leeres Glas mit
Schraubverschluss, Blumenerde und zwei
Thermometer. Eins sollte so klein sein, dass
es in das Glas hineinpasst.“
Lena:
„Und so geht‘s: Füllt das leere Glas etwa bis zur
Hälfte mit Blumenerde. Legt das Thermometer
ebenfalls in das Glas und schraubt es dann zu.
Nun stellt das Glas auf die Fensterbank in die
Sonne. Lest eine Stunde lang alle fünf Minuten
die Temperatur im Glas ab und vergleicht diese
mit der Temperatur außerhalb des Glases.
Hierfür braucht Ihr das zweite Thermometer.
Was stellt Ihr fest?“
Foto Glas: © kostsov/123RF Stockfoto
Foto Thermometer: © Oleksandr Dorokhov/123RF Stockfoto
Foto Blumenerde: © Sergey Galushko/123RF Stockfoto
© peangdao/Fotolia
19
Klimawandel in den Bergen
20
Der Klimawandel betrifft die ganze
Welt. Man spricht deshalb auch vom
globalen Klimawandel. Nicht jedes
Gebiet ist jedoch gleichermaßen vom
Klimawandel betroffen. Welche Folgen
hat der Klimawandel für die Gebirge?
Die Hochgebirge sind sehr sensible
Landschaften. Sie reagieren deshalb auf
den Klimawandel und die damit einhergehenden höheren Temperaturen sehr
schnell. Man bezeichnet die Hochgebirge
deshalb auch als „Klimasensoren“. Der
Klimawandel führt im Gebirge zu vielfältigen Veränderungen der Landschaft.
Schon gewusst …?
In den Alpen hat sich die Tempe­
ratur in den letzten 100 Jahren um
etwa 2 Grad Celsius erhöht. Das
ist mehr als doppelt so viel wie
in den anderen Teilen der Erde.
© Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark – Michael Krobath (www.ubz-stmk.at)
Mögliches Szenario: Bei einer Erwärmung um 3 bis 4 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 könnten bei gleichzeitigem Rückgang der
Almwirtschaft die Vegetationsstufen um mehrere hundert Meter ansteigen.
© Hans Knaust
Klimawandel in den Bergen
21
Höhenstufen: Durch den Anstieg
der Temperatur verschieben sich die
Höhenzonen nach oben. Wenn es wärmer wird, können Pflanzen in Regionen
vordringen, in denen es ihnen bislang zu
kalt war. Für die Tiere und Pflanzen, die
heute oberhalb der Waldgrenze leben,
gibt es keine Möglichkeit, weiter nach
oben auszuweichen. Diese Lebewesen
werden verdrängt.
Schnee: Eine andere Auswirkung, die
für alle gut zu bemerken ist, ist eine
Veränderung in der Schneedecke. In
den Tälern gibt es immer weniger
Schneetage im Jahr. Hinzu kommt,
dass der Schnee später im Winter fällt.
Damit der Skibetrieb im Winter aufrechterhalten bleibt, werden immer mehr
Schneekanonen eingesetzt.
Wälder: Wenn die Temperatur steigt
und es im Sommer weniger regnet,
trocknen die Pflanzen aus. Deshalb
steigt im Sommer die Gefahr von
Waldbränden.
Naturgefahren: Wenn es wärmer wird,
dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass
es im Sommer heftige Gewitter gibt. Bei
heftigen Gewittern fällt in sehr kurzer
Zeit sehr viel Regen. Dieser Regen wird
auch als Starkregen bezeichnet. Fallen
große Mengen Regen in kurzer Zeit auf
die steilen Hänge, fließt das Wasser an
der Oberfläche der Hänge ins Tal. In den
Bächen im Tal kommt es zu Hochwasser
und im Gebirge steigt die Gefahr von
Erdrutschen.
Jetzt seid
Ihr dran …!
Lukas:
„Wir können ja mal ausprobieren,
was bei einem Starkregen
im Gebirge passiert!“
Lena:
„Au ja! Ich habe da eine Idee,
wir könnten ...“
Habt Ihr auch eine Idee, wie Ihr
das herausfinden könnt?“
© Mike Norton/123RF Stockfoto
© Jakkarin Rongkankeaw/123RF Stockfoto
Sind die Gletscher bald Geschichte?
22
Eine andere Auswirkung der höheren Temperatur ist der Rückgang der
Gletscher.
Was ist eigentlich ein Gletscher?
In den hohen Bergen taut der Schnee im
Sommer teilweise nicht komplett auf. Im
Winter schneit es dann erneut auf diese
alten Schneeflächen. Durch das Gewicht
des Neuschnees wird der alte Schnee
zusammengepresst. Es bildet sich Eis und
ein Gletscher entsteht.
Forscher befürchten, dass es bei einem
weiteren Anstieg der Temperatur in
den Alpen in etwa 100 Jahren keine
Gletscher mehr gibt. Der Rückgang der
Gletscher lässt sich gut beobachten.
Hierzu kann man alte Postkarten mit
Fotografien von heute vergleichen. Dort,
wo sich früher Eis- und Schneeflächen
befanden, findet man heute kahle
Hänge mit losem Geröll. Es besteht die
Gefahr, dass sich das Geröll von den steilen Berghängen löst und ins Tal stürzt.
Schon gewusst …?
Ein Gletscher besteht aus
Millionen Tonnen Eis. Durch die
Erderwärmung in den letzten
Jahrhunderten verlieren die
Gletscher im Sommer mehr Eis,
als im Winter nachwächst.
Insgesamt hat sich in den Alpen bereits
heute die Fläche der Gletscher halbiert.
Lena:
„Schau mal Lukas. Ich habe hier eine alte
Postkarte gefunden!“
© J. Alean · M. Hambrey
Lukas:
„Oh, die sieht ja wunderschön aus!
Aber, Moment mal, das ist ja der
Morteratschgletscher! Lena, schau
mal, der ist heute ja kaum wieder­
zuerkennen …“
Vergleiche die Postkarte aus dem Jahr
1900 mit dem Foto aus dem Jahr 2012.
Was fällt Dir auf? Was hat Lukas damit
gemeint, als er sagte, der Gletscher sei
ja kaum wiederzuerkennen?
© J. Alean · M. Hambrey
Der unsichtbare Klebstoff der Berge
Oberhalb der Waldgrenze werden
die steilen Felshänge durch eine Art
Klebstoff zusammengehalten. Dieser
Klebstoff gibt den Bergen Halt. Natürlich
handelt es sich hierbei nicht wirklich
um einen Klebstoff, wie wir ihn zum
Basteln brauchen. Vielmehr sind der
Untergrund und der Boden der oberen
Berghänge das gesamte Jahr gefroren. Man nennt diese Böden deshalb
auch Dauerfrostböden. Durch den
Klimawandel und die damit verbundenen höheren Temperaturen tauen diese
Böden im Sommer mehr und mehr auf.
Durch das Auftauen sind die Hänge nun
im Sommer nicht mehr stabil. Einzelne
Steine und Felsbrocken liegen nun lose
am Hang. Dies hat zur Folge, dass die
Gefahr durch Gerölllawinen, Felsstürze
und Hangrutschungen zunimmt.
Zunahme der Temperatur
Zunahme der Temperatur
© J. Alean · M. Hambrey
Dauerfrostboden
Dauerfrostboden
Felsen
Felsen
Jetzt seid Ihr dran …!
Beobachtet, wie sich die Stabilität der Berge verändert, wenn der Dauerfrostboden taut.
Ihr braucht:
Sand, Kies und Wasser, einen kegelförmigen Behälter,
kleine Legohäuser, einen Föhn und eine Wärmelampe.
Und so geht’s.
Mischt den Sand und den Kies mit Wasser und füllt
alles in den Kegel. Legt den Kegel anschließend für
mindestens 24 Stunden in ein Tiefkühlfach. Holt den
Kegel aus dem Tiefkühlfach und löst den Behälter von
Eurem gefrorenen Schuttkegel. Sollte sich Euer Kegel
nicht lösen lassen, könnt Ihr mit einem Föhn nachhelfen. Stellt Eure kleinen gefrorenen Berge auf eine feste
Unterlage und stellt kleine Häuschen am Fuße des
Bergs auf. Mit Eurer Wärmelampe könnt Ihr nun den
Klimawandel nachahmen. Beobachtet, was passiert.
23
Was kann ich gegen das Abschmelzen
der Gletscher tun?
24
Der Klimawandel ist ein großer Feind der Berge. Da er durch den Menschen verursacht wird, kann jeder von uns etwas gegen den
Klimawandel tun.
Kreise alle Bereiche im Bild ein, in denen Energie verschwendet wird. Schreibe auf, wie man es besser machen kann.
Lena:
„Tatsächlich! Und
auch sonst verschwendet die
Familie ganz schön
viel Energie!“
Lukas:
„Lena, schau mal,
hier ist das Fenster
auf!“
© TOPTEAM Werbe-GmbH
Das verbraucht Energie ...
Heizung höher drehen
... aber es gibt auch eine Alternative ohne Energieverbrauch!
Dicken Pullover überziehen
Was kann ich gegen das Abschmelzen der Gletscher tun?
Schon gewusst …?
Wenn Ihr die Raumtemperatur
nur um 1 Grad Celsius reduziert,
könnt Ihr damit im Jahr 100 Kilo­
gramm CO2 einsparen!
Experiment
Sicher wisst Ihr, dass man mit modernen
Elektrogeräten längst nicht mehr so viel
Energie verbraucht wie früher. Aber nicht
jeder hat den neuesten Elektroherd und
einmal angeschaffte Geräte sollen möglichst
lange halten. Aber auch mit älteren Geräten
kann man Energie sparen, so zum Beispiel
beim Kochen von Frühstückseiern. Wie das
geht, erfahrt Ihr beim Experiment:
Eier kochen mit wenig Energie!
Ihr braucht: Eier, einen Eierpiekser, Wasser, einen
Topf mit Deckel, eine Herdplatte (ohne Induktion).
Füllt so viel Wasser in den Topf, dass der Boden des
Topfes ungefähr einen Zentimeter mit Wasser bedeckt
ist. Verschließt den Topf mit dem Deckel, stellt den
Topf auf die Herdplatte und schaltet den Herd an.
Wartet, bis das Wasser kocht. Aufgepasst – da Ihr
nur sehr wenig Wasser in den Topf gefüllt habt und
der Deckel auf dem Topf liegt, kocht das Wasser sehr
schnell! In dieser Zeit könnt Ihr die Eier auf der stumpfen Seite pieksen. Wenn das Wasser kocht, legt die
Eier behutsam in das kochende Wasser. Verschließt
den Topf so schnell wie möglich wieder mit dem
Deckel und schaltet den Herd komplett aus. Um Eure
Eier zu kochen, reicht die restliche Wärme der Platte
völlig aus. Stellt Eure Eieruhr für ein weiches Ei auf
sechs Minuten und für ein hartes Ei auf zehn Minuten.
Überlegt: Was trägt bei dieser Art des Eierkochens
dazu bei, dass Ihr Energie spart?
© CD Werbeagentur
25
Notizen
26
Notizen
27
Das DLR im Überblick
Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der Bundesrepublik
Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt,
Energie, Verkehr und Sicherheit sind in nationale und internationale
Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinaus ist
das DLR als Raumfahrt-Agentur im Auftrag der Bundesregierung für
die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten
zuständig. Zudem fungiert das DLR als Dachorganisation für den
national größten Projektträger.
In den 16 Standorten Köln (Sitz des Vorstands), Augsburg,
Berlin, Bonn, Braunschweig, Bremen, Göttingen, Hamburg,
Jülich, Lampoldshausen, Neustrelitz, Oberpfaffenhofen, Stade,
Stuttgart, Trauen und Weilheim beschäftigt das DLR circa 8.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das DLR unterhält Büros
in Brüssel, Paris, Tokio und Washington D.C.
Die Mission des DLR umfasst die Erforschung von Erde und
Sonnensystem und die Forschung für den Erhalt der Umwelt.
Dazu zählt die Entwicklung umweltverträglicher Technologien
für die Energieversorgung und die Mobilität von morgen sowie
für Kommunikation und Sicherheit. Das Forschungsportfolio des
DLR reicht von der Grundlagenforschung bis zur Entwicklung von
Produkten für morgen. So trägt das im DLR gewonnene wissenschaftliche und technische Know-how zur Stärkung des Industrieund Technologiestandorts Deutschland bei. Das DLR betreibt
Großforschungsanlagen für eigene Projekte sowie als Dienstleistung
für Kunden und Partner. Darüber hinaus fördert das DLR den wissenschaftlichen Nachwuchs, betreibt kompetente Politikberatung
und ist eine treibende Kraft in den Regionen seiner Standorte.
Impressum:
DLR-RFM_D_03/15
Raumfahrtmanagement
Die Materialien zum Projekt „Beschützer
der Erde“ werden herausgegeben vom
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.,
Raumfahrtmanagement,
Königswinterer Str. 522-524,
53227 Bonn
DLR.de
Wissenschaftliche Leitung: Dr. Franziska Zeitler
Operative Leitung: Frauke Lindert
Autoren: Dr. Roland Goetzke/Henryk Hodam/
Caroline Kraas/Dr. Andreas Rienow
(alle Universität Bonn)/Dr. Kerstin Voss
(Pädagogische Hochschule Heidelberg)
Pädagogische Beratung:
Kerstin Bachmann (GGS Oberdollendorf),
Gestaltung, Lektorat: CD Werbeagentur,
Burgstraße 17, 53842 Troisdorf
Druck: Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG,
Weberstr. 7, 49191 Belm
Papier: Igepa „Circle matt White“ Recycling
weiß, matt gestrichen 170g/m². Die Papiere sind
matt und 100% Altpapier und FSC® zertifiziert.
Hinweis zur Genehmigung des Nachdrucks:
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich
geschützt. Für nicht-kommerzielle schulische
Zwecke ist das Kopieren der Materialien erlaubt
und erwünscht. Kopieren, Nachdruck oder
Vervielfältigung, auch auszugsweise, außerhalb
des Unterrichtseinsatzes nur mit schriftlicher
Genehmigung des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt (DLR). Hinweis § 52a UrhG:
Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne
eine solche Genehmigung eingescannt und
in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt
auch für Intranets von Schulen und sonstigen
Bildungseinrichtungen.
Herunterladen