© DLR Projektbroschüre 1 Der blaue Planet, Deine Mission Schülerheft zum Thema Berge Beschützer der Erde Inhaltsverzeichnis 2 Berge von oben gesehen................................................................. 3 Berge – die Riesen auf unserer Erde!................................................ 4 Die Höhenstufen der Gebirge.......................................................... 6 Berge – Leben in extremen Gebieten............................................... 9 Berge als Lebensraum für den Menschen........................................11 Endlich Ferien! Auf in die Berge!.....................................................14 Klimawandel...................................................................................17 Klimawandel in den Bergen........................................................... 20 Sind die Gletscher bald Geschichte?............................................... 22 Der unsichtbare Klebstoff der Berge............................................... 23 Was kann ich gegen das Abschmelzen der Gletscher tun?..............24 Raum für Notizen........................................................................... 26 Berge von oben gesehen Wenn Alexander Gerst von der ISS hinunter auf die Erde schaut, ist er immer ganz begeistert von den Bergen. Die schneebedeckten Gipfel sehen einfach wunderschön aus. Allerdings sehen die Berge von oben ganz anders aus, als wenn man im Tal steht und zum Gipfel hinaufschaut. Daran muss man sich zuerst ein bisschen gewöhnen, damit man nicht nur die schneebedeckten Gipfel und Gletscher, sondern auch die tiefen Täler, die Bergwälder, die Bergwiesen, die Schuttkegel und die steilen Felswände erkennt. Die Satelliten kreisen ähnlich wie die ISS im Weltall um unsere Erde herum. Der Unterschied besteht darin, dass auf Satelliten keine Menschen leben. Trotzdem haben Satelliten Kameras und Messinstrumente an Bord, die von der Erde aus gesteuert werden. Man kann sie sich wie eine sehr große Digitalkamera vorstellen, die ständig Fotos von der Erde macht. Diese Fotos nennt man Satellitenbilder. Sie zeigen uns, wie unsere Erde zurzeit aussieht. Dies ist vor allem für die Gebiete unserer Erde wichtig, die wir selber nur schwer erreichen können. Schon gewusst …? Gletscher sind große Schnee- und Eismassen. Diese sind so mächtig, dass sie auch im Sommer nicht völlig abschmelzen. Nicht jeder hat es so gut wie Alexander Gerst und kann zur Internationalen Raumstation fliegen und die Erde von oben betrachten. Wenn wir die Erde von oben sehen wollen, müssen wir in ein Flugzeug steigen oder wir lassen uns von Satelliten helfen. Jetzt seid Ihr dran …! Bergwiesen © DLR Schuttkegel Gletscher Bergwald Felsen Auf dem Satellitenbild ist der höchste Berg in Deutschland, die Zugspitze, abgebildet. Bestimmt erkennt Ihr, was auf dem Satellitenbild alles zu sehen ist! Verbindet die Begriffe unterhalb des Bildes mit den dazugehörigen Bereichen im Satellitenbild. 3 Berge – die Riesen auf unserer Erde! 4 Im Vergleich zu anderen Landschaften, wie zum Beispiel den Wäldern oder den Meeren, nehmen die Berge und Gebirge nur einen sehr kleinen Teil der Erdoberfläche ein. Insgesamt zählen nur fünf Prozent unserer Erde zu den Hochgebirgen. Damit Du Dir diesen Anteil besser vorstellen kannst, stelle Dir die Erde als einen Kuchen vor. Zerteile diesen Kuchen in Gedanken in zehn gleich große Stücke. Wenn Du fünf Prozent vom gesamten Kuchen essen möchtest, dann darfst Du gerade einmal ein halbes Stück Kuchen nehmen. Obwohl die Gebirge nur einen so kleinen Teil unserer Erde bedecken, stellen sie sowohl für unzählige Tiere und Pflanzen, aber auch für die Menschen einen wichtigen Lebensraum dar. So leben weltweit etwa zehn Prozent der Menschen im Gebirge. Stellen wir uns noch einmal das halbe Stück Kuchen vor. Wir müssten unser halbes Stück Kuchen mit zehn Prozent aller Menschen teilen. Das sind ungefähr 700 Millionen Menschen. Rekorde! Auch wenn die Berge nur einen kleinen Teil unserer Erde bedecken, kommen sie überall auf der Erde vor. Der höchste Berg der Erde befin­det sich im Himalaya-Gebirge in Nepal und heißt Mount Everest. Sein Gipfel befindet sich in einer Höhe von 8.848 Metern. Auf der Welt gibt es insgesamt 14 Berge, die höher als 8.000 Meter sind. Alle diese Berge liegen in Asien und somit außerhalb von Europa. Der höchste Berg in Europa liegt zwischen Frankreich und Italien und heißt Mont Blanc. Er ist mit seinen 4.810 Metern gerade mal halb so hoch wie der Mount Everest. Der höchste Berg in Deutschland ist die Zugspitze mit 2.962 Metern. Schon gewusst …? Hochgebirge müssen nicht unbedingt sehr hoch sein! Das klingt komisch, da im Begriff Hochgebirge „hoch“ vorkommt. Vielmehr als auf die Höhe kommt es auf die Merkmale der Landschaft an. In der Arktis gibt es beispielsweise Gebiete, die diese typischen Merkmale besitzen, obwohl sie noch nicht einmal 1.000 Meter hoch sind. Zu diesen Merkmalen gehören sehr steile Hänge und Felsen und eine Baumgrenze. Das Berge-ABC Jetzt seid Ihr dran …! A B C D E F G © Olga Danylenko/123RF Stockfoto H I J K L M N Sicher wisst Ihr schon eine Menge über die Berge. Vielleicht wart Ihr schon einmal dort oder habt Bilder oder Filme über die Berge gesehen. Vielleicht wohnt Ihr auch in einer Bergregion. Überlegt, was Euch alles zum Thema Berge einfällt. Tragt Eure Gedanken in das Berge-Alphabet ein und versucht dabei, für so viele Anfangsbuchstaben wie möglich Einfälle zu finden. Beim Buchstaben S könnte zum Beispiel Skifahren stehen. O P Q R S T U V W X Y Z Berge – die Riesen auf unserer Erde! Jetzt seid Ihr dran …! Riesen der Erde Welche der drei Kästen gehören zusammen? Verbindet diese. Schreibt danach die Namen der Berge unter die jeweilige Abbildung. Sucht anschließend den höchsten Berg der Erde auf einem Globus oder mit Google Earth. 5 Die Höhenstufen der Gebirge 6 Wenn man einen Berg vom Tal bis zum Gipfel besteigt, wandelt sich die Landschaft ständig. Diese Abfolge nennt man die Höhenstufen der Gebirge. Sie werden in erster Linie durch die Temperatur bestimmt. Je höher man einen Berg hinaufsteigt, umso kälter wird es. Das hat zur Folge, dass die Tage im Jahr, an denen Pflanzen wachsen können, mit zunehmender Höhe weniger werden. Das heißt, eine Pflanze hat im Tal viel mehr Zeit zu wachsen als oben am Berghang. Ebenfalls sind die Unterschiede der Temperatur zwischen Tag und Nacht und zwischen Sommer und Winter weiter oben im Gebirge viel größer. Obwohl es im Sommer tagsüber sehr warm werden kann, kühlt es in der Nacht sehr stark ab. Schon gewusst …? Das Klima in den Gebirgen unterscheidet sich vom Klima im Flachland. Mit der Höhe sinkt die Temperatur. Als Faust­ regel kann man sich merken, dass die durchschnittliche Tem­ pe­­ratur pro 100 Höhenmeter um 0,6 Grad Celsius sinkt. Mit zunehmender Höhe kommen immer mehr Nadelbäume hinzu. Ein Wald, der sich aus Laub- und Nadelbäumen zusammensetzt, heißt Mischwald. Je weiter man den Berg hinaufsteigt, umso geringer wird der Anteil der Laubbäume. Schließlich besteht der Wald nur noch aus Nadelbäumen. 2 © stylephotographs/123RF Stockfoto © Aleksandr Prokopenko/123RF Stockfoto 1 Im Tal sind die Wege meistens umgeben von Feldern und Wiesen. Am Fuß des Bergs angekommen, verläuft der erste Teil des Aufstiegs durch den Wald. Hier findet man hauptsächlich Laubbäume. Vereinzelt stehen hier unten am Hang auch noch Wohnhäuser. © David Hughes/123RF Stockfoto © Kuna George/123RF Stockfoto Die Höhenstufen der Gebirge Jetzt seid Ihr dran …! 7 Welche Höhenstufe folgt auf welche? Male die Legende mit den passenden Farben aus. Fels- und Geröllzone Nadelwald Almen Aufgepasst: Es gibt einen Unterschied zwischen der Waldgrenze und der Baumgrenze. Bis zur Waldgrenze kommt ein geschlossener Wald vor. Die Baumgrenze zeigt die Höhe an, in der noch vereinzelt Bäume wachsen können. Laubwald Schnee- und Eisregion Mischwald 4 Ab einem gewissen Punkt findet man fast keine Pflanzen mehr, sondern nur noch nackten Fels und schließlich die schneebedeckten Gipfel. © ginasanders/123RF Stockfoto © Olga Danylenko/123RF Stockfoto 3 Auf dem Weg zum Berggipfel erreicht man schließlich die Baumgrenze, das heißt ab einer bestimmten Höhe kommen keine Bäume mehr vor. Hier oben findet man die Bergwiesen, auch Almen genannt. Anstatt der Bäume wachsen hier nur noch Sträucher. Noch weiter oben nimmt die Anzahl der Sträucher immer weiter ab und die Landschaft wird immer karger. © Christa Eder/123RF Stockfoto Hier sind neun Bergwörter versteckt! Findest Du sie alle? 8 Bergwanderung · Bergblumen · Bergkuppe · Berghütte · Berggipfel · Bergdorf · Bergbewohner · Bergsteiger · Bergschuhe © Ursula Perreten/123RF Stockfoto Berge – Leben in extremen Gebieten Die Hochgebirge sind eine Schatzkammer Obwohl die Hochgebirge nur einen sehr kleinen Anteil an der Fläche der Kontinente ausmachen, beherbergen sie viele verschiedene Pflanzenarten. Forscher gehen davon aus, dass in den Hochgebirgen vor allem oberhalb der Baumgrenze sehr viele unterschiedliche Pflanzenarten zu Hause sind. Diese Pflanzen findet man nur weit oben im Gebirge und sonst nirgendwo auf der Welt. Im Laufe der Erdgeschichte haben sich diese Pflanzen an die Lebensbedingungen im Gebirge angepasst und können trotz der großen Temperaturunterschiede, der Kälte, der steinigen Böden, der Trockenheit und trotz des Windes und der intensiven Sonnenstrahlung überleben. Das können sie deshalb, weil sie einige Strategien entwickelt haben. Sie sind sozusagen zu Hochgebirgsspezialisten geworden. Schon gewusst …? In den Bergen kommen auf relativ kleinem Raum sehr viele unterschiedliche Pflanzenarten vor. Das liegt daran, dass sich die Bedingungen, wie Temperatur, Wasserverfügbarkeit und Boden, mit der Höhe ständig verändern. © Chokniti Kongchum/123RF Stockfoto Auf der nächsten Seite geht‘s weiter! 9 Berge – Leben in extremen Gebieten 10 Jetzt seid Ihr dran …! Hinweis: Die Pflanzen im Gebirge leben unter harten Bedingungen. Deshalb können sie sich nicht schnell erholen, wenn sie zertreten werden. Achte deshalb in den Bergen immer darauf, dass Du auf dem Weg bleibst! Hier sind einige Wörter aus dem Text gefallen. Schreibt sie an die richtige Stelle: windig kälter dicke Felsen Wurzeln Kraft Leder wachsen Wind Sonnenbrand Haare kleiner Sonnenstrahlen Austrocknen wärmer Pflanzen oben In den Bergen ist es immer _____________. Die Pflanzen haben deshalb große _____________, um sich auf den steilen Hängen zu verankern. Um sich vor der Kälte und dem _____________ zu schützen, werden Pflanzen im Gebirge mit zunehmender Höhe immer _____________. Direkt über dem Boden ist der Wind nicht so stark und es ist ein bisschen _____________. Obwohl es hoch oben in den Bergen _____________ ist als unten im Tal, haben die Sonnenstrahlen eine besonders große _____________. Man bekommt in den Bergen daher sehr schnell einen _____________. Nicht nur die Menschen müssen sich vor den _____________ schützen, sondern auch die Pflanzen. Zum Schutz haben die Bergpflanzen sehr _____________ Blätter. Diese fühlen sich wie _____________ an. Manche _____________ schützen sich auch durch kleine _____________ vor den starken Sonnen­strahlen. Dies schützt die Pflanzen auch vor dem _____________, wenn es längere Zeit nicht geregnet hat. Flechten wachsen ganz weit _____________ im Gebirge zwischen _____________ und Geröll. Sie können gut mit der Trockenheit in den Gebirgen zurechtkommen. Regnet es längere Zeit nicht, hören sie einfach auf zu _____________. © cooper/Wikipedia Berge als Lebensraum für den Menschen Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Leben in den Bergen in Europa stark verändert. Früher lebten die Menschen in den Bergen vor allem von der Landwirtschaft. Aufgrund der steilen Hänge und der engen Täler entwickelten die Menschen eine ganz eigene Tradition. Vor allem lebten die Menschen im Einklang mit der Natur und lernten, sorgsam mit ihrer Umwelt umzugehen. Auch heute sind noch viele der Bergbewohner Bauern. Weil immer mehr Menschen in den Bergen Urlaub machen möchten, verdienen heute viele Bergbewohner ihr Geld zusätzlich durch den Tourismus. OPA THEO ERZÄHLT ... „Ich lebe seit der Geburt in einem kleinen Bergdorf in den Zillertaler Alpen auf einem Bauernhof. Dieser Bauernhof hat früher meinen Eltern gehört. Es war ein kleiner Bauernhof. Mit unserem Bauernhof versorgten wir uns in erster Linie selber. Das Leben hier oben war sehr einfach und hart. Weil die Hänge bei uns sehr steil sind, haben wir keinen Ackerbau betrieben, sondern wir hatten einige Tiere: ein paar Kühe, Kälber und Hühner und manchmal auch noch Gänse und Ziegen. Die Kühe und Kälber wurden im Frühling immer auf die Alm getrieben. Eine Alm ist eine Wiese hoch oben am Berg. Dort oben verbrachten die Tiere den Sommer. Damit war eine sehr mühsame © Anna Lurye/123RF Stockfoto Arbeit verbunden, denn die Kühe mussten jeden Tag zusammengetrieben und von Hand gemolken werden. Unseren Hof konnten wir früher nur zu Fuß erreichen. Deshalb mussten wir die Milch in Kannen mit der Seilbahn ins Tal bringen. Weil immer sehr viel Arbeit auf unserem Hof anfiel, war für uns Kinder die Schule eher eine Nebensache. Wir mussten jeden Tag mithelfen und im Stall oder auf der Alm arbeiten. Im Sommer machten wir unsere Hausaufgaben häufig oben auf der Alm. Im Laufe der Zeit hat sich einiges verändert. Heute sieht das Leben bei uns auf dem Hof ganz anders aus. Hört mal, was meine Enkelin Sofie zu erzählen hat.“ Auf der nächsten Seite geht‘s weiter! 11 Berge als Lebensraum für den Menschen 12 SOFIE ERZÄHLT ... „Ich lebe mit meinen Eltern, meinem Bruder, meiner Schwester und meinem Opa Theo auf einem Bauernhof. Der Bauernhof liegt in Österreich in einem kleinen Dorf in den Zillertaler Alpen. Unser Bauernhof gehört unserer Familie schon sehr viele Jahre. Meine Groß- und Urgroßeltern haben auch schon hier gelebt. Da unser Bauernhof sehr klein ist, können wir heute davon nicht mehr leben. Daher haben meine Eltern einige Ställe umgebaut und kleine Ferienwohnungen daraus gemacht. Diese vermieten wir an Touristen. Im Winter kommen vor allem Menschen zum Ski­ fahren und im Sommer zum Wandern in unser Dorf. Meine Eltern betrei­ben die Landwirtschaft noch nebenbei. Deshalb bekommen unsere Gäste immer ein sehr leckeres Frühstück mit unserer eigenen Milch und unserem eigenen Käse. Es gibt auch frische Eier von unseren Hühnern und die selbstgemachte Marmelade von meiner Mama. Alle anderen Lebensmittel kaufen wir im Ort im Supermarkt ein. Für viele Arbeiten in der Landwirtschaft haben wir Maschinen, zum Beispiel werden die Kühe von einer Melkmaschine gemolken. Die Milch wird dann einmal am Tag mit einem Lastwagen in die Molkerei gebracht. Am Wochenende und in den Ferien helfe ich meinen Eltern gerne bei der Arbeit auf dem Hof. Dann füttere ich zum Beispiel die Hühner oder helfe im Stall. In der Woche brauche ich nicht zu helfen. Meine Eltern sagen, dann soll ich mich ganz auf die Schule und das Lernen konzentrieren und nach den Hausaufgaben mit meinen Freunden spielen. Da habe ich es viel besser und leichter als mein Opa Theo. Er musste seinen Eltern jeden Tag helfen.“ © Svitlana Martynova/123RF Stockfoto Jetzt seid Ihr dran …! Das Leben in den Bergen hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Zählt am Beispiel von Theo und Sofie auf, was sich verändert hat und was gleich geblieben ist. Berge als Lebensraum für den Menschen Experiment Selber Frischkäse herstellen Lukas: „Sofies Mutter macht den Käse für ihre Gäste selber. Das ist ganz einfach!“ Lena: „Das möchte ich auch mal ausprobieren! Wollt Ihr mitmachen? Um einen Frischkäse herzustellen, brauchen wir: 1 Liter Milch Zitronensaft Topf zum Erhitzen der Milch Holzlöffel Eine größere Schüssel Sauberes Geschirrtuch Ein Sieb Salz und Kräuter zum Würzen Und so geht’s: Gießt die Milch in den Topf und erhitzt sie. Wichtig dabei ist, dass die Milch nicht kocht. Damit die Milch nicht anbrennt, solltet Ihr sie immer gut umrühren. Wenn die Milch heiß ist, rührt Ihr ganz langsam weiter und gebt sehr langsam Zitronensaft hinzu und zwar so lange, bis das Milcheiweiß ausflockt. Das Ausflocken erkennt Ihr daran, dass eine gelbliche Molke entsteht. Legt nun Euer Geschirrtuch in das Sieb und gießt die noch heiße Masse vorsichtig durch Euer Geschirrtuch. Durch das Sieben trennt Ihr die Molke von dem Teil der Milch, der später zu Käse wird. Wenn die Flüssigkeit gut abgelaufen und abgekühlt ist, könnt Ihr das Tuch aus dem Sieb nehmen. Gebt den Frischkäse nun in eine Schüssel. Je nach Euren Vorlieben könnt Ihr ihn pur essen oder aber mit Kräutern und Salz und Pfeffer würzen. Tipp: Die Molke könnt Ihr mit Fruchtsaft mischen und trinken. © Sea Wave/Fotolia 13 Endlich Ferien! Auf in die Berge! 14 Durch den Tourismus hat sich die Landschaft in vielen Bergregionen verändert. Für die Urlauber wurden viele Dinge neu geschaffen, denn sie müssen ja irgendwo übernachten und wollen in ihrer Freizeit viel erleben. Die Abbildung auf dieser Seite zeigt die Landschaft einer Bergregion im Jahr 1950. Die Abbildung auf der rechten zeigt Dir, wie dieselbe Bergregion heute aussieht. Betrachte die beiden Abbildungen. Findest Du Anzeichen dafür, was Lukas mit Bedrohung und Gefahr meinen könnte? Weitere Hinweise findest Du auch in den beiden Zeitungsartikeln auf der Seite 16! Schon gewusst …? Die Alpen gehören zu den größten Tourismusregionen der Welt. Jedes Jahr verbringen dort mehr als 120 Millionen Menschen ihren Urlaub. 1950 © Christina Mannherz © Hans Knaust Endlich Ferien! Auf in die Berge! Lena: „Weißt Du, Lukas, ich liebe die Berge! Dort kann man hervorragend Ferien machen! Im Sommer macht es unheimlich Spaß, auf die höchsten Gipfel zu steigen und in den kalten Bergseen zu schwimmen. Und im Winter gibt es nichts Besseres als auf Skiern die Pisten hinunterzuflitzen.“ Lukas: „Ja, das macht bestimmt jede Menge Spaß. Aber weißt Du eigentlich, dass die ganzen Touristen eine große Bedrohung und Gefahr für die Berge sind?“ Lena: „Eine Gefahr? Wieso das denn? Die Berge sind doch so mächtig und groß! Wie können denn da die Touristen eine Gefahr sein? Und außerdem, denk doch mal an Sofie! Weil ihre Eltern nicht mehr ausschließlich von der Landwirtschaft leben, hat es Sofie viel leichter als ihr Opa in seiner Kindheit.“ Jetzt seid Ihr dran …! Teilt Euch in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe schlüpft in die Rolle des Wirtschaftsund Tourismusverbands. Die andere Gruppe in die Rolle der Naturschützer. Sammelt Argumente für und gegen den Tourismus in den Bergen und tauscht Eure Gedanken aus. Überlegt anschließend gemeinsam, ob es einen Weg geben kann, der alle glücklich macht. Wie müsste dieser Weg aussehen? heute © Christina Mannherz Auf der nächsten Seite geht‘s weiter! 15 Endlich Ferien! Auf in die Berge! 16 Alpen-Zeitung Ski-Spaß mit Kunstschnee, Sonne und blauem Himmel Die Wintersaison neigt sich allmählich dem Ende zu. Der Vorstandsvorsitzende des Wirtschafts- und Tourismusverbands unserer Region, Herr Dr. Rudolf Meier, blickt zufrieden auf den Winter zurück. Trotz des milden Winters konnte unsere Region einen Zuwachs an Wintertouristen verbuchen. So waren die Hotels und Ferienwohnungen in diesem Winter fast immer ausgebucht. „Für die nächsten Jahre sollten wir uns über eine Erweiterung unserer Hotelanlagen Gedanken machen“, so Dr. Rudolf Meier. „Damit können wir langfristig weitere Arbeitsplätze schaffen. Die neuen Hotels brauchen nicht nur Personal. Kommen weiterhin mehr Menschen zu uns, brauchen wir auch mehr Geschäfte und Restaurants. Auch hier werden viele neue Arbeitsplätze entstehen.“ © picswiss.ch Auch unsere Skilifte mussten in diesem Winter nicht stillstehen, denn wir haben in den vergangenen Jahren vorgesorgt. Wir haben einige Schneekanonen angeschafft. Deshalb konnte der Skibetrieb aufrechterhalten werden. Dank des Kunstschnees mussten die Urlauber nicht auf ihren Wintersport verzichten und konnten gleichzeitig die relativ milden Temperaturen genießen. Es scheint so, als wären am Ende des Winters alle glücklich, die Urlauber, die Hotelbesitzer, die Skiliftbetreiber und der Wirtschafts- und Tourismusverband. Alles auf Kosten unserer Umwelt © Joshua Rainey/123RF Stockfoto Frau Müller ist die erste Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung unserer Naturlandschaft. Anlässlich der gestiegenen Anzahl an Wintertouristen in diesem Jahr gibt sie uns ein Interview. Alpen-Zeitung: Frau Müller, Sie betrachten die gestiegene Zahl der Wintergäste mit Sorge. Wieso? Frau Müller: Die ständige Erweiterung und der Ausbau des Wintersports hat unsere Region sehr stark verändert. Keine Frage – hieraus sind viele positive Entwicklungen für unsere Region entstanden. Viele unserer Bürger verdienen mit dem Tourismus ihr Geld, beispielsweise durch eine Anstellung in den großen Hotelanlagen, als Skilehrer, Liftbetreiber oder in der Gastronomie. Doch der Ausbau des Tourismus geht zu Lasten unserer Umwelt. Alpen-Zeitung: Können Sie dies bitte genauer erklären? Frau Müller: Die Liste der Schäden für unsere Umwelt ist sehr lang. Durch den Bau von neuen Hotels und Skipisten werden immer mehr Flächen versiegelt. Damit jedoch nicht genug, denn wenn immer mehr Menschen zu uns kommen, brauchen wir auch neue und breitere Straßen und zusätzliche Parkplätze. Auch hierfür müssen neue Flächen versiegelt werden und die Natur verschwindet immer mehr. Besonders gravierend sind die Eingriffe in die Natur dann, wenn für neue Skipisten die Bergwälder abgeholzt werden müssen. Alpen-Zeitung: Worin liegt die besondere Gefahr? Frau Müller: Die Bäume der Bergwälder haben sehr tiefe Wurzeln. Diese brauchen sie, damit sie an den steilen Hängen wachsen können. Die Wurzeln festigen und stabilisieren aber auch die steilen Hänge. Die Bäume verhindern so, dass es zu Hangrutschungen und Steinschlägen kommt. Damit schützen die Wälder die Menschen, die in den Tälern leben. Darüber hinaus sind die Wälder für die Tiere wichtige Rückzugsorte. Alpen-Zeitung: Was für Auswirkungen haben Touristen auf die Tiere? Frau Müller: Wenn immer mehr Touristen zu uns kommen, nimmt auch der Verkehr zu. Dadurch gibt es mehr Lärm und die Luft wird durch mehr Abgase verschmutzt. Eine weitere Lärmbelastung entsteht durch die Schneekanonen. Diese machen einen unheimlichen Lärm. Um die Touristen am Tag nicht zu stören, werden die Kanonen meistens abends eingesetzt und die Wildtiere beim Schlafen gestört. Die Rückzugsorte für unsere Tiere nehmen also ständig ab. Klimawandel Nicht nur der Tourismus stellt Stress für die Berge dar. Auch der Klimawandel hat viele negative Auswirkungen auf die Berge. Klimawandel – was ist das eigentlich? 17 Schon gewusst …? Der Klimawandel entsteht durch die Verstärkung des natürlichen Treibhauseffekts. © Putut Handoko/123RF Stockfoto © arneke/Fotolia, CD Werbeagentur © Richard Thomas/123RF Stockfoto „Herzlich willkommen zur heutigen Nachrichtensendung! Der Klimawandel ist in aller Munde – doch was ist das eigentlich genau? ursacht wird. Im Gegensatz zu den natürlichen Schwankungen erfolgt der durch den Menschen verursachte Klimawandel nicht langsam, sondern sehr schnell. Das Klima der Erde hat sich schon immer gewandelt. Mal gab es Zeiten, die besonders warm waren, dann wieder Zeitspannen, in denen die Temperaturen sehr niedrig waren. Bei diesen natürlichen Schwankungen des Klimas erfolgte die Zu- und Abnahme der Temperatur immer sehr langsam und über einen langen Zeitraum. Wenn die Klimaforscher uns heute vor den Klimaveränderungen warnen, dann meinen sie nicht diese langsamen Veränderungen. Die Klimaforscher meinen dann die Erwärmung des Klimas, die durch uns, also durch den Menschen, ver- Als Folge nimmt die Temperatur weltweit zu. Klimaforscher beobachten überall auf der Erde die Temperatur. Vergleichen die Forscher ihre Temperaturmessungen mit den Messungen, die ihre Kollegen vor 100 Jahren gemacht haben, so stellen sie eine Zunahme der Temperatur von etwa 0,8 Grad Celsius fest. Das klingt zuerst nach nicht viel. Doch die Forscher gehen davon aus, dass es bereits bei einem Anstieg von etwa 2 Grad Celsius zu schweren Auswirkungen kommen wird. Vor allem befürchten sie eine Zunahme von Naturkatastrophen, wie beispiels­ weise extreme Stürme und Dürren.“ Auf der nächsten Seite geht‘s weiter! Klimawandel 18 Der natürliche Treibhauseffekt Unsere Erde kann man sich wie ein riesiges Gewächshaus vorstellen, das die Wärme der Sonne speichert. Das Glashaus unserer Erde ist die Atmosphäre, eine etwa 100 Kilometer dicke Lufthülle. Sie besteht aus unterschiedlichen Gasen, wie zum Beispiel Kohlendioxid (CO2). Durch die Atmosphäre fallen die Sonnenstrahlen auf die Erde. Die Sonnenstrahlen erwärmen die Erde. Ein Teil der Sonnenstrahlen wird von der Erde wieder zurück in den Weltraum geworfen. Die Atmosphäre hält einen Teil der zurückgeworfenen Strahlen auf und schickt diese wieder zur Erde zurück. Als Folge wird die Erde durch die aufgehaltenen und zurückgeschickten Strahlen zusätzlich erwärmt. © Stefan Eling, www.HanisauLand.de, bpb Die Atmosphäre funktioniert also wie das Glashaus und hindert die Strahlen daran, die Erde wieder zu verlassen. Dieser natürliche Treibhauseffekt ist © Thaut Images/Fotolia für die Erde sehr wichtig. Als eine Art Schutzmauer sorgt sie dafür, dass es auf der Erde nicht zu kalt wird. Ohne diese Schutzmauer wäre kein Leben auf der Erde möglich, da die Erde ohne den natürlichen Treibhauseffekt auskühlen würde und eine regelrechte Eiskugel wäre. Klimawandel Der Mensch verstärkt den Treibhauseffekt In den letzten 150 Jahren haben die Menschen damit begonnen, immer mehr zu verbrennen. Beispielsweise nutzten wir Kohle, Holz, Öl und Gas, um zu heizen oder verbrennen Benzin beim Autofahren. Immer, wenn wir etwas verbrennen, entsteht dabei CO2. Je mehr wir verbrennen und je mehr CO2 dabei freigesetzt wird, umso mehr CO2 gelangt in die Atmosphäre. Dadurch wird die Atmosphäre dichter und immer weniger Strahlen gelangen von der Erde wieder ins Weltall. Deshalb wird die Erde immer wärmer. Wenn wir morgens aufstehen und uns unter die warme Dusche stellen, verbrauchen wir bereits Energie, bei der Treibhausgase entstehen. Überlege, was Du heute schon alles gemacht hast. Wo hast Du Deiner Meinung nach viele Treibhausgase produziert? Überlege, ob es eine Alternative oder einen Weg gibt, wie Du in Zukunft CO2 einsparen kannst. Experiment Lena: „Kommt, wir schauen uns einmal an, wie der Treibhauseffekt funktioniert!“ Lukas: „Ja, da bin ich auch dabei. Das ist ganz einfach. Wir brauchen nur: Ein leeres Glas mit Schraubverschluss, Blumenerde und zwei Thermometer. Eins sollte so klein sein, dass es in das Glas hineinpasst.“ Lena: „Und so geht‘s: Füllt das leere Glas etwa bis zur Hälfte mit Blumenerde. Legt das Thermometer ebenfalls in das Glas und schraubt es dann zu. Nun stellt das Glas auf die Fensterbank in die Sonne. Lest eine Stunde lang alle fünf Minuten die Temperatur im Glas ab und vergleicht diese mit der Temperatur außerhalb des Glases. Hierfür braucht Ihr das zweite Thermometer. Was stellt Ihr fest?“ Foto Glas: © kostsov/123RF Stockfoto Foto Thermometer: © Oleksandr Dorokhov/123RF Stockfoto Foto Blumenerde: © Sergey Galushko/123RF Stockfoto © peangdao/Fotolia 19 Klimawandel in den Bergen 20 Der Klimawandel betrifft die ganze Welt. Man spricht deshalb auch vom globalen Klimawandel. Nicht jedes Gebiet ist jedoch gleichermaßen vom Klimawandel betroffen. Welche Folgen hat der Klimawandel für die Gebirge? Die Hochgebirge sind sehr sensible Landschaften. Sie reagieren deshalb auf den Klimawandel und die damit einhergehenden höheren Temperaturen sehr schnell. Man bezeichnet die Hochgebirge deshalb auch als „Klimasensoren“. Der Klimawandel führt im Gebirge zu vielfältigen Veränderungen der Landschaft. Schon gewusst …? In den Alpen hat sich die Tempe­ ratur in den letzten 100 Jahren um etwa 2 Grad Celsius erhöht. Das ist mehr als doppelt so viel wie in den anderen Teilen der Erde. © Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark – Michael Krobath (www.ubz-stmk.at) Mögliches Szenario: Bei einer Erwärmung um 3 bis 4 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 könnten bei gleichzeitigem Rückgang der Almwirtschaft die Vegetationsstufen um mehrere hundert Meter ansteigen. © Hans Knaust Klimawandel in den Bergen 21 Höhenstufen: Durch den Anstieg der Temperatur verschieben sich die Höhenzonen nach oben. Wenn es wärmer wird, können Pflanzen in Regionen vordringen, in denen es ihnen bislang zu kalt war. Für die Tiere und Pflanzen, die heute oberhalb der Waldgrenze leben, gibt es keine Möglichkeit, weiter nach oben auszuweichen. Diese Lebewesen werden verdrängt. Schnee: Eine andere Auswirkung, die für alle gut zu bemerken ist, ist eine Veränderung in der Schneedecke. In den Tälern gibt es immer weniger Schneetage im Jahr. Hinzu kommt, dass der Schnee später im Winter fällt. Damit der Skibetrieb im Winter aufrechterhalten bleibt, werden immer mehr Schneekanonen eingesetzt. Wälder: Wenn die Temperatur steigt und es im Sommer weniger regnet, trocknen die Pflanzen aus. Deshalb steigt im Sommer die Gefahr von Waldbränden. Naturgefahren: Wenn es wärmer wird, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es im Sommer heftige Gewitter gibt. Bei heftigen Gewittern fällt in sehr kurzer Zeit sehr viel Regen. Dieser Regen wird auch als Starkregen bezeichnet. Fallen große Mengen Regen in kurzer Zeit auf die steilen Hänge, fließt das Wasser an der Oberfläche der Hänge ins Tal. In den Bächen im Tal kommt es zu Hochwasser und im Gebirge steigt die Gefahr von Erdrutschen. Jetzt seid Ihr dran …! Lukas: „Wir können ja mal ausprobieren, was bei einem Starkregen im Gebirge passiert!“ Lena: „Au ja! Ich habe da eine Idee, wir könnten ...“ Habt Ihr auch eine Idee, wie Ihr das herausfinden könnt?“ © Mike Norton/123RF Stockfoto © Jakkarin Rongkankeaw/123RF Stockfoto Sind die Gletscher bald Geschichte? 22 Eine andere Auswirkung der höheren Temperatur ist der Rückgang der Gletscher. Was ist eigentlich ein Gletscher? In den hohen Bergen taut der Schnee im Sommer teilweise nicht komplett auf. Im Winter schneit es dann erneut auf diese alten Schneeflächen. Durch das Gewicht des Neuschnees wird der alte Schnee zusammengepresst. Es bildet sich Eis und ein Gletscher entsteht. Forscher befürchten, dass es bei einem weiteren Anstieg der Temperatur in den Alpen in etwa 100 Jahren keine Gletscher mehr gibt. Der Rückgang der Gletscher lässt sich gut beobachten. Hierzu kann man alte Postkarten mit Fotografien von heute vergleichen. Dort, wo sich früher Eis- und Schneeflächen befanden, findet man heute kahle Hänge mit losem Geröll. Es besteht die Gefahr, dass sich das Geröll von den steilen Berghängen löst und ins Tal stürzt. Schon gewusst …? Ein Gletscher besteht aus Millionen Tonnen Eis. Durch die Erderwärmung in den letzten Jahrhunderten verlieren die Gletscher im Sommer mehr Eis, als im Winter nachwächst. Insgesamt hat sich in den Alpen bereits heute die Fläche der Gletscher halbiert. Lena: „Schau mal Lukas. Ich habe hier eine alte Postkarte gefunden!“ © J. Alean · M. Hambrey Lukas: „Oh, die sieht ja wunderschön aus! Aber, Moment mal, das ist ja der Morteratschgletscher! Lena, schau mal, der ist heute ja kaum wieder­ zuerkennen …“ Vergleiche die Postkarte aus dem Jahr 1900 mit dem Foto aus dem Jahr 2012. Was fällt Dir auf? Was hat Lukas damit gemeint, als er sagte, der Gletscher sei ja kaum wiederzuerkennen? © J. Alean · M. Hambrey Der unsichtbare Klebstoff der Berge Oberhalb der Waldgrenze werden die steilen Felshänge durch eine Art Klebstoff zusammengehalten. Dieser Klebstoff gibt den Bergen Halt. Natürlich handelt es sich hierbei nicht wirklich um einen Klebstoff, wie wir ihn zum Basteln brauchen. Vielmehr sind der Untergrund und der Boden der oberen Berghänge das gesamte Jahr gefroren. Man nennt diese Böden deshalb auch Dauerfrostböden. Durch den Klimawandel und die damit verbundenen höheren Temperaturen tauen diese Böden im Sommer mehr und mehr auf. Durch das Auftauen sind die Hänge nun im Sommer nicht mehr stabil. Einzelne Steine und Felsbrocken liegen nun lose am Hang. Dies hat zur Folge, dass die Gefahr durch Gerölllawinen, Felsstürze und Hangrutschungen zunimmt. Zunahme der Temperatur Zunahme der Temperatur © J. Alean · M. Hambrey Dauerfrostboden Dauerfrostboden Felsen Felsen Jetzt seid Ihr dran …! Beobachtet, wie sich die Stabilität der Berge verändert, wenn der Dauerfrostboden taut. Ihr braucht: Sand, Kies und Wasser, einen kegelförmigen Behälter, kleine Legohäuser, einen Föhn und eine Wärmelampe. Und so geht’s. Mischt den Sand und den Kies mit Wasser und füllt alles in den Kegel. Legt den Kegel anschließend für mindestens 24 Stunden in ein Tiefkühlfach. Holt den Kegel aus dem Tiefkühlfach und löst den Behälter von Eurem gefrorenen Schuttkegel. Sollte sich Euer Kegel nicht lösen lassen, könnt Ihr mit einem Föhn nachhelfen. Stellt Eure kleinen gefrorenen Berge auf eine feste Unterlage und stellt kleine Häuschen am Fuße des Bergs auf. Mit Eurer Wärmelampe könnt Ihr nun den Klimawandel nachahmen. Beobachtet, was passiert. 23 Was kann ich gegen das Abschmelzen der Gletscher tun? 24 Der Klimawandel ist ein großer Feind der Berge. Da er durch den Menschen verursacht wird, kann jeder von uns etwas gegen den Klimawandel tun. Kreise alle Bereiche im Bild ein, in denen Energie verschwendet wird. Schreibe auf, wie man es besser machen kann. Lena: „Tatsächlich! Und auch sonst verschwendet die Familie ganz schön viel Energie!“ Lukas: „Lena, schau mal, hier ist das Fenster auf!“ © TOPTEAM Werbe-GmbH Das verbraucht Energie ... Heizung höher drehen ... aber es gibt auch eine Alternative ohne Energieverbrauch! Dicken Pullover überziehen Was kann ich gegen das Abschmelzen der Gletscher tun? Schon gewusst …? Wenn Ihr die Raumtemperatur nur um 1 Grad Celsius reduziert, könnt Ihr damit im Jahr 100 Kilo­ gramm CO2 einsparen! Experiment Sicher wisst Ihr, dass man mit modernen Elektrogeräten längst nicht mehr so viel Energie verbraucht wie früher. Aber nicht jeder hat den neuesten Elektroherd und einmal angeschaffte Geräte sollen möglichst lange halten. Aber auch mit älteren Geräten kann man Energie sparen, so zum Beispiel beim Kochen von Frühstückseiern. Wie das geht, erfahrt Ihr beim Experiment: Eier kochen mit wenig Energie! Ihr braucht: Eier, einen Eierpiekser, Wasser, einen Topf mit Deckel, eine Herdplatte (ohne Induktion). Füllt so viel Wasser in den Topf, dass der Boden des Topfes ungefähr einen Zentimeter mit Wasser bedeckt ist. Verschließt den Topf mit dem Deckel, stellt den Topf auf die Herdplatte und schaltet den Herd an. Wartet, bis das Wasser kocht. Aufgepasst – da Ihr nur sehr wenig Wasser in den Topf gefüllt habt und der Deckel auf dem Topf liegt, kocht das Wasser sehr schnell! In dieser Zeit könnt Ihr die Eier auf der stumpfen Seite pieksen. Wenn das Wasser kocht, legt die Eier behutsam in das kochende Wasser. Verschließt den Topf so schnell wie möglich wieder mit dem Deckel und schaltet den Herd komplett aus. Um Eure Eier zu kochen, reicht die restliche Wärme der Platte völlig aus. Stellt Eure Eieruhr für ein weiches Ei auf sechs Minuten und für ein hartes Ei auf zehn Minuten. Überlegt: Was trägt bei dieser Art des Eierkochens dazu bei, dass Ihr Energie spart? © CD Werbeagentur 25 Notizen 26 Notizen 27 Das DLR im Überblick Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Raumfahrt-Agentur im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem fungiert das DLR als Dachorganisation für den national größten Projektträger. In den 16 Standorten Köln (Sitz des Vorstands), Augsburg, Berlin, Bonn, Braunschweig, Bremen, Göttingen, Hamburg, Jülich, Lampoldshausen, Neustrelitz, Oberpfaffenhofen, Stade, Stuttgart, Trauen und Weilheim beschäftigt das DLR circa 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das DLR unterhält Büros in Brüssel, Paris, Tokio und Washington D.C. Die Mission des DLR umfasst die Erforschung von Erde und Sonnensystem und die Forschung für den Erhalt der Umwelt. Dazu zählt die Entwicklung umweltverträglicher Technologien für die Energieversorgung und die Mobilität von morgen sowie für Kommunikation und Sicherheit. Das Forschungsportfolio des DLR reicht von der Grundlagenforschung bis zur Entwicklung von Produkten für morgen. So trägt das im DLR gewonnene wissenschaftliche und technische Know-how zur Stärkung des Industrieund Technologiestandorts Deutschland bei. Das DLR betreibt Großforschungsanlagen für eigene Projekte sowie als Dienstleistung für Kunden und Partner. Darüber hinaus fördert das DLR den wissenschaftlichen Nachwuchs, betreibt kompetente Politikberatung und ist eine treibende Kraft in den Regionen seiner Standorte. Impressum: DLR-RFM_D_03/15 Raumfahrtmanagement Die Materialien zum Projekt „Beschützer der Erde“ werden herausgegeben vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Raumfahrtmanagement, Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn DLR.de Wissenschaftliche Leitung: Dr. Franziska Zeitler Operative Leitung: Frauke Lindert Autoren: Dr. Roland Goetzke/Henryk Hodam/ Caroline Kraas/Dr. Andreas Rienow (alle Universität Bonn)/Dr. Kerstin Voss (Pädagogische Hochschule Heidelberg) Pädagogische Beratung: Kerstin Bachmann (GGS Oberdollendorf), Gestaltung, Lektorat: CD Werbeagentur, Burgstraße 17, 53842 Troisdorf Druck: Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG, Weberstr. 7, 49191 Belm Papier: Igepa „Circle matt White“ Recycling weiß, matt gestrichen 170g/m². Die Papiere sind matt und 100% Altpapier und FSC® zertifiziert. Hinweis zur Genehmigung des Nachdrucks: Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Für nicht-kommerzielle schulische Zwecke ist das Kopieren der Materialien erlaubt und erwünscht. Kopieren, Nachdruck oder Vervielfältigung, auch auszugsweise, außerhalb des Unterrichtseinsatzes nur mit schriftlicher Genehmigung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Hinweis § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Genehmigung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.