www.loeffler-notfallmedizin.de/download 2. Prüfungsfragen Welche Aussage zum Glykogenstoffwechsel trifft zu? A. Die Glykogenphosphorylase spaltet hydrolytisch Glucoseeinheiten vom nicht reduzierenden Ende der Glykogenketten ab. B. Die Glykogensynthase verknüpft die Glucoseeinheiten sowohl 1->4- als auch 1->6-glykosidisch. C. Erhöhung der intrazellulären cAMP-Konzentration im Hepatozyten stimuliert den Glykogenaufbau. D. Glucagon stimuliert im Hepatozyten den Glykogenaufbau. E. Glucose-6-phosphat wird unmittelbar mit UTP zu UDP-Glucose aktiviert. richtige Antwort: D Glucagon ist ein kataboles Hormon, als Gegenspieler des Insulins ist es für die Erhöhung des Blutzuckerspiegels zuständig. Dies erreicht es unter anderem über die Stimulierung des Glykogenabbaus (Glykogenolyse) und der Neusynthese von Glucose (Gluconeogenese). Welche der folgenden Substanzen wirkt an den B-Zellen des endokrinen Pankreas im Allgemeinen hemmend auf die Insulinausschüttung? A. B. C. D. E. Arginin Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1) Glucose Somatostatin Somatotropin (STH, GH) richtige Antwort: D Somatostatin wird in den D-Zellen des endokrinen Pankreas synthetisiert und wirkt hemmend auf die Insulinsezernierenden B-Zellen sowie andere endokrine Zellen. Ein Mangel an Insulin führt am ehesten zu einer Zunahme der A. B. C. D. E. Aktivität der Glykogen-Synthase Gluconeogenese in Hepatozyten GLUT4-Konzentration in der Zellmembran von Muskelzellen Lipogenese in Fettzellen Proteinbiosynthese im Muskel richtige Antwort: B Insulin unterdrückt die Enzyme der Gluconeogenese. Bei einem Mangel an Insulin nimmt die Gluconeogenese in den Leberzellen dementsprechend zu. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 6 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Ein bestimmtes Hormon hat (u.a.) die folgenden metabolischen Wirkungen: - Stimulation der Glucoseaufnahme in die Skelettmuskelzellen - Stimulation der Proteinsynthese in Skelettmuskelzellen - Hemmung der Lipolyse in Fettzellen Um welches Hormon handelt es sich hierbei typischerweise? A. B. C. D. E. Adrenalin Cortisol Glucagon Insulin Somatotropin (GH, STH) richtige Antwort: D Als anaboles Hormon sorgt Insulin für die Anlage von Energiespeichern. Zu seinen schnellen Wirkungen gehört daher einerseits die Stimulation der Glucoseaufnahme in die Skelettmuskelzellen über den Transporter GLUT4, andererseits die Hemmung der Lipolyse in Fettzellen über eine Aktivitätseinschränkung der hormonsensitiven Lipase. Eine der langsamen Wirkungen des Insulins ist die Stimulation der Proteinsynthese in Skelettmuskelzellen, indem die Translation gehemmt wird. Welche der Zellen ist in den Langerhans-Inseln des Pankreas die häufigste? A. B. C. D. E. A-Zelle B-Zelle D-Zelle G-Zelle PP-Zelle richtige Antwort: B Mit ca. 70% ist die insulinproduzierende B-Zelle in den Langerhans-Inseln die häufigste Zellart. Eine Hypokaliämie ist am ehesten zu erwarten bei: A. B. C. D. E. Ketoazidose Lactatazidose Verabreichung von Insulin Verabreichung von Mineralkortikoidrezeptor-Blockern Verabreichung von α-adrenergen Substanzen richtige Antwort: C Da Insulin die Aufnahme von Kalium in die Zelle fördert, nimmt gleichzeitig die extrazelluläre Kaliumkonzentration ab. Bei zu hoher Dosierung von Insulin kann dies zur Hypokaliämie führen. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 7 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Eine 18-jährige Frau im diabetischen Koma wird stationär aufgenommen. Bei der Blutuntersuchung werden folgende Werte ermittelt: Glucosekonzentration im Blut: Na+-Konzentration im Blutplasma: K+-Konzentration im Blutplasma: Cl—Konzentration im Blutplasma: HCO3—Konzentration im Blutplasma: 30 mmol/l (540 mg/dl) 135 mmol/l 6,0 mmol/l 101 mmol/l 9,0 mmol/l Bei der Patientin ist im typischen Fall zu erwarten: A. B. C. D. E. Der endexspiratorische CO2-Partialdruck ist höher als 40 mmHg (5,3 kPa). Der pH-Wert im arteriellen Blut ist niedriger als 7,40. Die Konzentration von Ketonkörpern im Blutplasma ist erniedrigt. Die Plasmaosmolarität ist niedriger als 230 mosm/l. Es besteht eine Hyperhydratation des Körpers. richtige Antwort: B In der Aufgabe ist eine diabetische Ketoazidose beschrieben: Durch Insulinmangel entsteht eine Glucoseverwertungsstörung. Zur Deckung des Energiebedarfs kommt es zu einer ausgeprägten Ketonkörperproduktion (Ketogenese), die eine metabolische Azidose zur Folge hat. Somatostatin wird typischerweise von welchen der genannten Zellen synthetisiert? A. B. C. D. E. A-Zellen der Langerhans-Inseln B-Zellen der Langergans-Inseln D-Zellen der Langerhans-Inseln Thyreozyten der Schilddrüse azidophile Zellen der Adenohypophyse richtige Antwort: C Das Somatostatin wird unter anderen in den D-Zellen der Langerhans-Inseln gebildet und wirkt dort parakrin inhibierend auf die Sekretion von Insulin und Glucagon. In welchen Abschnitt des Duodenums mündet das gemeinsame Endstück von Ductus choledochus und Ductus pancreaticus? A. B. C. D. E. Bulbus Pars superior Pars descendens Pars horizontalis Pars ascendens richtige Antwort: C In der Pars descendens des Duodenums liegt nahe der Flexura inferior die Papilla duodeni major. Hier münden Ductus pancreaticus major und Ductus choledochus in einem gemeinsamen Endstück. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 8 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Bei einem 56-jährigen Kriminalbeamten, 97 kg / 174 cm, wird bei einer Routineuntersuchung eine Hyperglykämie festgestellt, die sich bei nachfolgenden Untersuchungen bestätigt. Der Nüchternblutzucker liegt im Bereich von 145 – 160 mg/dl. Ein dreimonatiger Versuch der Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion führt weder zu einer Veränderung des Nüchternblutzuckers, des Blutdrucks (RR 170/92 mmHg) noch des Körpergewichtes. Andere Erkrankungen liegen nicht vor. Welche der Therapiemaßnahmen zur Behandlung der Hyperglykämie ist am ehesten indiziert? A. B. C. D. E. Gabe von Pioglitazone intensivierte Insulintherapie Gabe von Metformin Gabe von Repaglinid Fortführung der Diät ohne weitere Maßnahmen richtige Antwort: C Metformin ist das Pharmakon der 1. Wahl in der medikamentösen Monotherapie des Diabetes mellitus Typ II. Neben einer Senkung des Blutzuckerspiegels um bis zu 40% führt es auch tendenziell zu einer Gewichtsreduktion sowie zu einer Senkung des LDL- und Triglyceridspiegels um bis zu 25% (Hyperlipoproteinämie beim Patienten). Eine 65-jährige Frau mit einem seit 3 Jahren bekannten Diabetes mellitus Typ 2 sucht erstmals einen Diabetologen auf. Welcher der Nachweise ist am besten geeignet, nach ersten Zeichen einer diabetischen Nephropathie zu suchen? A. B. C. D. E. Glucosurie (Stix) Serumkreatininkonzentration (Jaffé-Methode) Mikroalbuminurie (Stix oder ELISA) Mikrohämaturie (Stix) Eine Suche ist nicht notwendig, da nach 3-jähriger Diabetesdauer noch keine Nephropathie vorliegt. richtige Antwort: C Die Mikroalbuminurie gilt als Frühzeichen der diabetischen Nephropathie. Nicht alle Urin-Stix-Verfahren erfassen diese geringe Proteinausscheidung – neben speziellen Teststreifen stellt die ELISA eine alternative Bestimmungsmethode dar. Im Verlauf korreliert die Höhe der Albuminurie mit dem Risiko kardiovaskulärer oder renaler Komplikationen. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 9 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Bei einem 63-jährigen übergewichtigen Patienten (115 kg, 176 cm) wird ein Diabetes mellitus (Nüchternblutzucker 13,7 mmol/l = 245 mg/dl; HbA1c 9,5%) festgestellt. Der Blutdruck liegt im Normbereich, die Serumcholesterinkonzentration beträgt 6,1 mmol/l (235 mg/dl), die Serumkreatininkonzentration 80 µmol/l (0,9 mg/dl). Welche der therapeutischen Maßnahmen ist am ehesten angezeigt? A. intensivierte Insulintherapie B. Therapiekonzept aus Ernährungsumstellung, vermehrter körperlicher Aktivität, Gewichtsreduktion, Schulung des Patienten und ggf. Metformin als orales Antidiabetikum C. Gabe eines Sulfonylharnstoffes oder eines anderen Insulinstimulators D. sofortiger Therapiebeginn mit kurzwirksamem Insulin zu den Mahlzeiten E. Beginn einer Kombinationstherapie aus oralem Antidiabetikum und langwirkendem Insulin. richtige Antwort: B Die beschriebene Lifestyle-Änderung gilt als erster und essentieller Bestandteil der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2. Bei Versagen der Allgemeinmaßnahmen (inadäquate Gewichtsreduktion, persistent hoher Nüchternblutzucker) und/oder weiteren Risikofaktoren kann supportiv die Gabe von Metformin (Mittel der 1. Wahl bei allen Typ-2-Diabetikern) erfolgen, was neben seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel auch eine Gewichtsreduktion unterstützt. Ein 24-jähriger Mann ist seit einiger Zeit ständig müde und hat an Gewicht verloren. Er sucht deswegen seinen Hausarzt auf und berichtet ihm, dass diese Beschwerden seit einem fieberhaften respiratorischen Infekt vor etwa 3 Wochen bestünden. Außerdem habe er sehr viel Durst, obwohl er eigentlich recht viel trinke. Welche der Blutuntersuchungen kommt zur Stützung der wahrscheinlichsten Diagnose vorrangig in Betracht? Bestimmung von bzw. Untersuchung auf A. B. C. D. E. Glucose Natrium Antikörper gegen HIV-1 und HIV-2 antinukleären Antikörpern (ANA) Phosphat richtige Antwort: A Eine autoimmun bedingte Zerstörung der B-Zellen des Pankreas führt beim Diabetes mellitus Typ 1 zu einem absoluten Insulinmangel. Da somit das insulinabhängige Gewebe keine Glucose mehr aufnehmen kann, ist sie im Blut erhöht nachweisbar. Ein Nüchternwert von > 126 mg/dl sowie ein Gelegenheitszucker von > 200 mg/dl verifizieren die Diagnose Diabetes mellitus. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 10 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Fallbeispiel Eine 62-jährige Diabetikerin, Frau Schmidt, wird von ihrem Hausarzt im Januar 2006 wegen schlechter Stoffwechseleinstellung in eine diabetologische Schwerpunktpraxis überwiesen. Die Patientin ist dort bereits bekannt, sodass ihrer Krankenakte folgende Angaben zur Vorgeschichte entnommen werden können: Im Jahr 1996 wurde bei der seit langem übergewichtigen, bis dahin aber klinisch gesunden Kassiererin ein Diabetes mellitus diagnostiziert, der zunächst diätetisch einstellbar war. Zur Familienanamnese ist vermerkt, dass die Mutter der Patientin und die Großmutter mütterlicherseits in höherem Alter ebenfalls Diabetikerinnen waren; auf Nachfrage berichtet Frau Schmidt, dass ihr 35-jähriger Sohn bisher nicht zuckerkrank sei. Aufgrund einer Verschlechterung der Stoffwechsellage wurde im Oktober 1999 bei Frau Schmidt eine orale antidiabetische Behandlung mit Glibenclamid und Metformin beginnen. Im April 2000 kann es bei der Patientin zu einer Blutzuckerentgleisung, die eine stationäre Behandlung erforderlich machte. In der Klinik erfolgte eine Ernährungsumstellung auf eine Diabetes-gerechte Diät mit 1300 kcal/Tag. Mithilfe eines Schulungsprogramms gelang eine sehr gute Stoffwechseleinstellung unter unveränderter Beibehaltung der oralen Pharmakotherapie mit Glibenclamid (10,5 mg/Tag) und Metformin (2250 mg/Tag). Ein EKG war seinerzeit unauffällig. Wegen einer Jodmangelstruma wurde während desselben Krankenhausaufenthaltes eine Behandlung mit L-Thyroxin begonnen. Während des ersten stationären Aufenthaltes von Frau Schmidt im April 2000 gelang eine gute Stoffwechseleinstellung unter Beibehaltung der zuvor ambulant eingeführten antidiabetischen Behandlung. Auf welchen Einflussfaktor ist dieser Erfolg in der Klinik am ehesten zurückzuführen? A. B. C. D. E. praktisch kohlenhydratfreie Diät energiereduzierte Kost langsam zunehmende insulinotrope Wirkung des Sulfonylharnstoffs langsam zunehmende extrapankreatische Wirkung des Sulfonylharnstoffs Einführung der Strumabehandlung richtige Antwort: B Die Grundsäulen der Diabetestherapie stellen Ernährung, Schulung, Bewegung und Gewichtsreduktion (Zielwert: BMI < 25 kg/m2) dar. Erst nach Ausschöpfen dieser Möglichkeiten sollte medikamentös interveniert werden. Unter der ambulanten Weiterbehandlung von Frau Schmidt verschlechterte sich ihre diabetische Stoffwechselsituation jedoch wieder, sodass im Mai 2001 bei einem HbA1c-Wert von 11,7% eine Insulingabe notwendig wurde; wenig später wurde die Patientin auf eine intensivierte (konventionelle) Insulintherapie (ICT) mit Normalinsulin und NPH-Insulin (Isophan-Insulin) umgestellt. Aus demselben Jahr ist die Feststellung einer Hyperlipidämie dokumentiert; die diesbezüglich eingeleitete medikamentöse Behandlung mit Simvastatin wurde nach Normalisierung der Blutfettwerte von der Patientin nicht weitergeführt. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 11 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Im Jahr 2003 wurde bei Frau Schmidt labordiagnostisch im Rahmen eines Standardscreenings für Diabetiker erstmals das typische Frühzeichen einer diabetischen Nephropathie festgestellt; Befunde aus den folgenden Jahren wiesen auf das Fortschreiten der Nierenerkrankung hin. Außerdem entwickelte sich eine diabetische Retinopathie, die ophthalmologisch durch Laserkoagulation behandelt wurde. Des Weiteren erfolgte eine Strumektomie zur Behandlung der mittlerweile multinodösen Struma. Postoperativ wurde die Patientin mit L-Thyroxin in einer Dosis von 150 µg/Tag behandelt. Bei der im Jahr 2003 festgestellten, erstmals auf die Nierenerkrankung von Frau Schmidt hinweisenden Laborwert-Veränderungen handelt es sich unter den folgenden Optionen am wahrscheinlichsten um eine A. mikroskopisch vermehrte Ausscheidung von Erythrozyten im Urin (Mikrohämaturie) B. leicht erhöhte Albuminausscheidung im Urin (Mikroalbuminurie) C. pathologisch erhöhte Kreatininkonzentration im Serum D. pathologisch verminderte Kreatinin-Clearance E. pathologisch erhöhte Harnstoffkonzentration im Serum richtige Antwort: B Die Mikroalbuminurie gilt als Frühzeichen der diabetischen Nephropathie und wird durch erhöhte glomeruläre Permeabilität bedingt. Im Verlauf korreliert die Höhe der Albuminurie mit dem Risiko kardiovaskulärer und renaler Komplikationen! Bei der körperlichen Untersuchung von Frau Schmidt (im Januar 2006) zeigt sich eine stark adipöse Patientin mit einem Gewicht von 97,8 kg bei einer Körpergröße von 151 cm (BMI 42,8 kg/m 2). Es findet sich eine reizlose Strumektomienarbe. Submammär wird beidseits der auf der 2. Abbildung dargestellte Hautbefund erhoben; ähnliche Hautveränderungen bestehen auch nuchal, axillär, abdominal und inguinal. Der arterielle Blutdruck wird mit 170/90 mmHg gemessen, die Herzfrequenz mit 92/min. Die Atemfrequenz der Patientin beträgt 16/min. Die Auskultation von Herz und Lungen ergibt reguläre Befunde mit Vesikuläratmung ohne Nebengeräusche und reinen Herztönen bei regelmäßigem Sinusrhythmus. Das Abdomen ist extrem adipös (Bauchumfang 121 cm), dabei weich und indolent; Leber und Milz sind nicht beurteilbar, die Nierenlager frei von Klopfschmerz. Die Darmgeräusche stellen sich regerecht dar. Die peripheren Pulse sind durchweg sicher tastbar; es bestehen keine Unterschenkelödeme. An den Füßen der Patientin zeigen sich verschiedene Veränderungen; dabei fällt besonders eine beidseits hochstehende, dorsal druckschmerzhafte 2. Zehe auf. Es finden sich Zeichen einer symmetrischen peripheren sensomotorischen Polyneuropathie. Hinweise auf sonstige neurologische Störungen ergeben sich nicht. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 12 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Hinsichtlich ihrer Diabeteseinstellung gibt Frau Schmidt an, nach wie vor eine intensivierte Insulintherapie mit vier täglichen Injektionen und einer Gesamtdosis von 55 i.E./Tag durchzuführen. Dabei spritze sie das Insulin in den Bauch bzw. in die Oberschenkel. Sie nehme jeden Tag eine Blutglucosekontrolle vor, indem sie morgens den Nüchtern-Blutzuckerspiegel bestimme, wobei die Messwerte seit mehreren Monaten leider regelmäßig über 200 mg/dl gelegen hätten. Es wird ein HbA1c-Wert von 10% festgestellt. Weitere Blutuntersuchungen ergeben folgende Befunde: Leukozyten 10.300/µl Erythrozyten 4,4 Mio./µl Hb 13,0 g/dl Hkt 40% Thrombozyten 228.000/µl Natrium 144 mmol/l Kalium 4,3 mmol/l Calcium (gesamt) 1,98 mmol/l Phosphat 1,7 mmol/l Albumin 45 g/l ALT (GPT) 35 U/l AST (GOT) 13 U/l y-GT 37 U/l Cholesterin (gesamt) 222 mg/dl LDL-Cholesterin 173 mg/dl HDL-Cholesterin 30 mg/dl Triglyzeride 295 mg/dl Harnsäure 7,3 mg/dl Harnstoff 59 mg/dl Kreatinin 1,4 mg/dl fT4 14 ng/l fT3 5 pg/ml TSH 1,2 mU/l Die Kreatinin-Clearance der Patientin wird mit 61 ml/min bestimmt (Referenzwert: 95 – 160 ml/min). Die Albuminausscheidung im Urin ist auf 963 mg/g Kreatinin erhöht (Referenzwert: < 24 mg/g Kreatinin); die Kreatininausscheidung liegt dabei mit 1,23 g/Tag im Normbereich, ebenso die Urinmenge (1600 ml/24 h). Zur weiteren Abklärung des Krankheitsbildes wird bei Frau Schmidt ein Dexamethason-Hemmtest (als Kurzzeittest mit 2 mg) durchgeführt: Dabei findet sich eine starke Suppression der Plasmakortisolkonzentration auf 0,9 µg/dl. Röntgenaufnahmen des Thorax ergeben folgende Befunde: Zwerchfellhochstand bei abdomineller Adipositas. Breitbasig aufliegendes Herz. Keine zentralen oder peripheren Lungenstauungszeichen, flächenhafte Infiltrationen oder Pleuraergüsse. Rundrückenbildung mit ausgeprägter Spondylose und Osteochondrose der BWS. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 13 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Durch Ultraschalluntersuchung wird bei Frau Schmidt ein kleines Restvolumen der Schilddrüse (unter 3 ml) festgestellt. Die abdominelle Sonographie zeigt eine Steatosis hepatis mit mäßiger Hepatomegalie; weitere pathologische Befunde sind (bei insgesamt schlechter Beurteilbarkeit aufgrund der Adipositas) nicht zu erheben. Bei einer Vorstellung zur augenärztlichen Kontrolle klagt Frau Schmidt über eine allmählich zunehmende Verschlechterung ihres Sehvermögens. Die Untersuchungsergebnisse umfassen den auf der Abbildung dargestellten spaltlampenmikroskopischen Befund. Es wird eine Optimierung der intensivierten Insulintherapie eingeleitet und eine erneute diesbezügliche Schulung der Patientin vorgenommen. Die gleichgültige Einstellung von Frau Schmidt zu ihrer Erkrankung wird dabei – angesichts ihrer ansonsten normalen Intelligenz – gezielt thematisiert. Mithilfe eines Trainingsprogramms wird intensiv daran gearbeitet, das Bewusstsein von Frau Schmidt für die Bedeutung von diätetischen Maßnahmen und sportlicher Aktivität zu schärfen. Welche der folgenden Maßnahmen ist/sind bei Frau Schmidt zur Optimierung der Insulintherapie im Jahr 2006 vorrangig indiziert? A. Wechsel auf die weniger adipösen Oberarme der Patientin als einzige Injektionsstellen B. Ersatz der bisher verwendeten Insuline durch ein Insulinanalogon in gleicher Tagesdosis zum Durchbrechen der offenkundigen Insulinresistenz C. Ersatz des Basalinsulins durch einen sogenannten Insulinsensitizer wie Rosiglitazon D. häufigere Blutglucosemessungen mit Dosisanpassung der Insulininjektionen an die aktuellen Blutglucosekonzentrationen und die Nahrungsaufnahme E. Umverteilung der verwendeten Insulindosis auf die doppelte Anzahl täglicher Injektionen richtige Antwort: D Das Basis-Bolus-Prinzip der intensivierten Insulintherapie beinhaltet die ein- bis zweimalige tägliche Gabe von nahrungsunabhängigem Intermediär- oder Langzeitinsulin sowie die zusätzliche Gabe von präprandialem, schnell wirkenden Normalinsulin. Die Menge variiert dabei je nach Tageszeit, körperlicher Belastung und aufgenommener Kohlenhydratmenge. Moderne Insulinanaloga besitzen eine veränderte Pharmakokinetik mit verlängerter Wirkung oder verkürztem Spritz-Ess-Abstand. Wichtiger Bestandteil der Schulung von Diabetikern ist eine Beratung hinsichtlich ihrer körperlichen Aktivität. Unter der Voraussetzung, dass die Ergebnisse der notwendigen Voruntersuchungen eine sportliche Aktivität erlauben, ist im Jahr 2006 welcher der folgenden Hinweise für die Patienten am wenigsten sinnvoll? A. „Regelmäßige körperliche Aktivität kann ihren Insulinbedarf senken.“ B. „Regelmäßige körperliche Aktivität kann sich günstig auf Ihr Körpergewicht auswirken.“ C. „Eine erhebliche Zunahme der körperlichen Aktivität erfordert Strategien zur Vermeidung von Unterzuckerungen.“ D. „Ausgeprägte körperliche Belastungen können bei Insulinmangel zum Blutzuckeranstieg durch sogenannte Stresshormone führen.“ Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 14 www.loeffler-notfallmedizin.de/download E. „Zur Vermeidung einer Überlastung sollten Sie höchsten 2x pro Woche Sport treiben.“ richtige Antwort: E Generell wird empfohlen, an 3 – 4 Tagen in der Woche 45 – 60 Minuten Sport in moderater Intensität zu betreiben. Bei der vorerkrankten Patientin sollte jedoch zunächst eine koronare Herzerkrankung ausgeschlossen und auf Überbeanspruchung muskulo-skelettaler Strukturen geachtet werden. Im weiteren Krankheitsverlauf besteht bei Frau Schmidt – nicht zuletzt wegen ihrer Neigung zu mangelhafter Compliance – die Gefahr der Entwicklung zusätzlicher bzw. des Fortschreitens bestehender Komplikationen ihres Diabetes. Welche der folgenden Störungen/Erkrankungen ist dabei in Zukunft am wenigsten zu erwarten? A. B. C. D. E. Exsikkose durch glomeruläre Hyperfiltration Sekundärglaukom apoplektischer Insult Gastroparese mit Magenentleerungsstörung sogenanntes Malum perforans pedis richtige Antwort: A Bei der diabetischen Nephropathie kommt es initial zu einer Hyperfiltration, im Verlauf entwickelt sich jedoch eine progrediente Niereninsuffizienz mit Überwässerung und Ödemen aufgrund der unzureichenden Ausschwemmung. 30-40% aller terminalen Niereninsuffizienzen entstehen im Rahmen einer diabetischen Schädigung! Eine effektive Blutdrucksenkung gelingt mit Amlodipin und Ramipril; letzteres muss allerdings im weiteren Verlauf wegen anhaltenden Reizhustens durch ein anderes, ähnlich geeignetes Antihypertensivum ersetzt werden. Durch die erneute Gabe von Simvastatin kann eine Normalisierung der Cholesterinwerte erreicht werden. Die Hyperurikämie wird bei fehlender Symptomatik als derzeit nicht therapiebedürftig eingestuft. Nach Vorstellung der Patientin bei einem Dermatologen erfolgt eine Lokalbehandlung ihrer intertriginösen Hautveränderungen, wobei unter der Arbeitsdiagnose einer Mykose vorübergehend ein antimikrobieller Arzneistoff zum Einsatz kommt. Außerdem werden medizinische Fußpflege und fachkundige schuhtechniche Versorgung von Frau Schmidt eingeleitet. Innerhalb eines halben Jahres wird eine sehr gute Einstellung des Glucosestoffwechsels mit einem HbA1c-Wert von 6,4% und stark gebesserten Hautverhältnissen erreicht. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 15 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Ein 72-jähriger Mann stellt sich mit den in der Abbildung dargestellten Veränderungen an der Fußsohle bei seinem Hausarzt vor. Diese haben sich innerhalb der letzten sechs Wochen langsam entwickelt. Die Fußpulse sind tastbar, Schmerz- und Temperaturempfinden sind reduziert. Welche der folgenden Diagnosen ist am wahrscheinlichsten? A. B. C. D. E. Pyoderma gangraenosum Ulzera bei diabetischem Fuß (Malum perforans) arterielle Verschlusskrankheit Stadium IV nach Fontaine Folgezustand nach multiplen arteriellen Embolien („trash foot“) Vasculitis allergica richtige Antwort: B Die mangelnde Schmerzwahrnehmung im Rahmen einer diabetisch oder ethyltoxisch bedingten Polyneuropathie kann zur Entstehung eines schmerzlosen Ulkus führen. Das Malum perforans wird durch Druck hervorgerungen und tritt meist an Fußballen oder Ferse auf. Ein 26-jähriger Diabetiker klagt über schwankendes Sehen. Er habe inzwischen schon die dritte Brille innerhalb von 3 Monaten anfertigen lassen. Stets sehe er mit der neuen Verordnung nur wenige Tage scharf. Momentan komme er mit der ersten Brille besser zurecht als mit der dritten. Seit einem halben Jahr werde versucht, ihn auf ein synthetisches Insulin umzustellen. Die Blutzuckerkonzentrationen variierten zwischen 80 und 480 mg/dl. Sie vermuten einen Zusammenhang zwischen den Blutzuckerschwankungen und den Sehstörungen. Ein solcher Zusammenhang beruht im Rahmen des Folgenden am ehesten darauf, dass A. eine erhöhte Glucosekonzentration des Tränenfilms irregulären Hornhautastigmatismus verursacht B. starke Blutzuckerschwankungen zu Akkomodationsspasmen führen C. starke Blutzuckerschwankungen den Quellungszustand der Linse beeinflussen D. hohe Blutzuckerspiegel die Kammerwassersekretion erhöhen und so der Augeninnendruck ansteigt E. Hypoglykämien den Brechungsindex des Glaskörpers verstärken richtige Antwort: C Bei starken Hyperglykämien kommt es zur Zunahme der intrazellulären Glucosekonzentration und zur Metabolisierung der Glucose in Sorbit und Fructose. Dies führt zu Hyperosmolarität und zum osmotischen Aufquellen der Linse, was wiederum die Brechkraft erhöht und eine transiente Myopie bedingt. Bei starken Blutzuckerschwankungen kann es also zu schwankenden Refraktionsfehlern kommen, bei chronischen Hyperglykämien ist die Ausbildung einer Katarakt möglich. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 16 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Bei einem 54-jährigen Patienten wird erstmals ein Diabetes mellitus diagnostiziert. Es werden Antikörper gegen Inselzell-Antigene nachgewiesen; der Patient scheint deshalb an einem Typ-1-Diabetes erkrankt zu sein. Zusätzlich zu seiner Ersteinstellung erhält der Patient eine Schulung und Ernährungsberatung. Welche der folgenden Empfehlungen gehört am wenigsten zur Ernährungsberatung bei Diabetes mellitus? A. B. C. D. E. Begrenzung des Fettanteils auf ca. 30% der täglichen Kalorienmenge Verbot des Verzehrs von Zucker (Saccharose und Glucose) Begrenzung der täglichen Gesamtkalorienmenge Erhöhung des Anteils langsam resorbierbarer Kohlenhydrate Begrenzung des Proteinanteils auf ca. 15% der täglichen Kalorienmenge richtige Antwort: B 50% der Energiezufuhr sollte über Kohlenhydrataufnahme geleistet werden, wobei diese Empfehlung sowohl für Gesunde als auch für Diabetiker gilt. Hierbei sind langkettige Kohlenhydrate zu bevorzugen und einfache Zucker wie Saccharose und Glucose zu vermeiden – aber nicht komplett verboten. Glucose wird normalerweise nahezu vollständig aus dem Primärharn durch einen aktiven Prozess rückresorbiert. Übersteigt die Glucosekonzentration im Blut die sogenannte Nierenschwelle, so wird die Rückresorptionskapazität überschritten und es kommt zur pathologischen Glukosurie, die z.B. mittels entsprechenden Urinteststreifen nachgewiesen werden kann. In welchem Bereich liegt bei gesunden (und nicht schwangeren) Erwachsenen der durchschnittliche Wert der Nierenschwelle für Serumglucose am ehesten? A. B. C. D. E. 80 bis 110 mg/dl 115 bis 145 mg/dl 150 bis 180 mg/dl 190 bis 215 mg/dl 220 bis 250 mg/dl richtige Antwort: C Bei gesunden Erwachsenen liegt die Nierenschwelle bei Werten zwischen 150 und 180 mg/dl, bei Diabetikern (unabhängig vom Typ) kann diese Schwelle jedoch erhöht (bei diabetischer Nephropathie bis 30 mg/dl) und bei Schwangeren erniedrigt (< 150 mg/dl) sein. Physiologischerweise kann es beim Gesunden zu einer Glucoseausscheidung mit dem Urin in Höhe von 15 mg/dl kommen. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 17 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Wird bei einem Patienten erstmals die Diagnose „Diabetes mellitus“ gestellt und soll dieser nun mit Normalinsulin („Altinsulin“) therapiert werden, so ist die Wirkstärke des applizierten Insulins im Einzelfall schwierig zu prognostizieren. Man greift daher in der Anfangsphase der individuellen Patienteneinstellung auf die allgemeine Erfahrung zurück, dass bei fehlender Insulinresistenz pro subkutan applizierter Einheit Normalinsulin die Glucosekonzentration im Blut in der Regel um einen bestimmten Betrag gesenkt wird. Bei normalgewichtigen Erwachsenen liegt dieser Betrag am ehesten zwischen A. B. C. D. E. 5 und 10 mg/dl 30 und 50 mg/dl 70 und 80 mg/dl 100 und 110 mg/dl 120 und 130 mg/dl richtige Antwort: B Mit einer subkutan applizierten Einheit Normalinsulin wird der Blutzuckerspiegel in der Regel um etwa 30 bis 50 mg/dl gesenkt, sofern keine Insulinresistenz vorliegt. Eine Patientin mit Diabetes mellitus entwickelt ein diabetisches Fußsyndrom am rechten Bein. Es besteht die Gefahr, dass auch am linken, bislang klinisch unauffälligen Fuß sich ein diabetisches Fußsyndrom einstellt. Um dies nach Möglichkeit zu verhindern, sollten entsprechende Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden. Welche der Maßnahmen ist zur Prävention des diabetischen Fußsyndroms am wenigsten geeignet? A. B. C. D. E. Diabetes-Schulung der Patientin langfristig gute Blutglucoseeinstellung regelmäßige Inspektion und Untersuchung der Füße durch den Hausarzt Tragen speziell angepassten Schuhwerkes Tragen von Kompressionsstrümpfen richtige Antwort: E Beim neuropathischen diabetischen Fußsyndrom sind das Schmerzempfinden und die Sensibilität insgesamt reduziert oder sogar vollständig aufgehoben, sodass es zu schmerzlosen Ulzera (dem sogenannten Malum perforans) an besonders belasteten Stellen des Fußes kommen kann. In ca. 35% aller Fälle kommt eine ischämische Komponente hinzu, wodurch die Durchblutung des vorgeschädigten Fußes eingeschränkt wird. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen würde die Durchblutung eher weiter einschränken und zudem das Risiko für neuropathische Ulzera durch einschnürende Druckstellen erhöhen. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 18 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Eine 61-jährige Patientin wurde mit entgleisten Blutzuckerwerten bei langjährigem Diabetes mellitus in einer Diabetes-Fachklinik stationär behandelt. Im Entlassungsbrief wird dem weiterbehandelnden Hausarzt der Vorschlag unterbreitet, die Patientin einer augenärztlichen Untersuchung zur Früherkennung diabetesbedingter Folgeerkrankungen zuzuführen. An welche augenärztliche Diagnostik ist in diesem Zusammenhang vorrangig zu denken? A. B. C. D. E. Bestimmung der Vorderkammertiefe Prüfung des Farbensinns Refraktionsbestimmung Untersuchung der Tränenwege Untersuchung des Augenhintergrundes richtige Antwort: E Bei Patienten, die an Diabetes mellitus leiden, ist eine regelmäßige Untersuchung des Augenhintergrundes essenziell. Die diabetische Retinopathie ist die häufigste mikrovaskuläre Folgeerkrankung des Diabetes mellitus und in Industrieländern eine der häufigsten Ursachen für Erblindung zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr. Es sollten zumindest jährliche (bei Vorliegen einer diabetischen Retinopathie häufiger) Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Insulinmangel führt außer zur Ketoazidose auch zur Dehydratation. Was ist pathophysiologisch für die Entwicklung dieser Dehydratation am ehesten von Bedeutung? A. B. C. D. E. Antidiurese Druckdiurese forcierte Diurese osmotische Diurese Wasserdiurese richtige Antwort: D Wird bei Überschreiten des Resorptionsmaximums die filtrierte Glucose nicht rückresorbiert, zieht diese als osmotisch wirksames Teilchen Wasser mit sich und führt so zu vermehrter Harnausscheidung und einer Dehydratation. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 19 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Frage: An welche Organe grenzt die Bauchspeicheldrüse? Antwort: Das Pankreas (Bauchspeicheldrüse) ist eine keilförmige Drüse im Oberbauch mit einem breiten Kopf (Caput pancreatis) und einem langgezogenen Körper (Corpus pancreatis), der in den Schwanz (Cauda pancreatis) übergeht. Der Kopf liegt in der C-förmigen Duodenalschlinge auf Höhe des 1.-3. Lendenwirbels. Hinter ihm zieht der Ductus choledochus zur Pars descendens des Duodenums. Der Pankreaskopf bedeckt die Mündung der Vena mesenterica inferior in die Vena splenica, die sich dann mit der Vena mesenterica superior zur Vena portae vereinigt. Kaudal bildet der Kopf einen hakenförmigen Ausläufer (Processus uncinatus), der dorsal der Arteria und Vena mesenterica superior liegt. Der Pankreaskörper kreuzt vor der Aorta abdominalis und der Vena cava inferior die Wirbelsäule. Er beult sich als Tuber omentale in die Bursa omentalis, zieht dann nach links und geht am Milzhilum in den Schwanz über. Aus der Aorta geht oberhalb des Tuber der Truncus coeliacus ab und gibt die Arteria hepatica communis nach rechts und die Arteria splenica nach links am Oberrand des Corpus verlaufend ab. Der Schwanz liegt vor dem linken Nierenhilum und reicht meist bis zum Milzhilum. Am Unterrand des Pankreas zieht das Mesocolon transversum entlang. Frage: Welche Gewebe erwarten Sie im Pankreas? Antwort: Das Pankreas ist eine zweigeteilte Speicheldrüse. Sie hat eine exokrine und eine endokrine Drüse. Der exokrine Pankreassaft neutralisiert den Magensaft und enthält Hydrogencarbonat und Proenzyme für den Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratabbau. Das Inselorgan (ca. 2% des gesamten Pankreas) produziert Insulin, Glucagon und Somatostatin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels. Hier existieren A-Zellen, die zur Steigerung des Blutzuckerspiegels Glucagon produzieren, B-Zellen zur Bildung von Insulin, was die Glucoseaufnahme aus dem Blut steigert und damit den Blutzuckerspiegel senkt, Somatostatin-bildende D-Zellen, das die Insulin- und Glucagonsekretion hemmt, und PP-Zellen, die zur Hemmung der Sekretion im Pankreas pankreatisches Polypeptid bilden. Das exokrine Pankreas besteht aus kleinen Läppchen mit tubuloazinösem Aufbau (ähnlich der Ohrspeicheldrüse, aber ohne Streifenstücke). Die Azinuszellen geben ihr Sekret über Schaltstücke in die Ausführungsgänge ab. Sie bilden Trypsin, Amylase und Maltase sowie Lipase. Die Ausführungsgänge besitzen ein hochprismatisches Epithel mit Mikrovilli. Hydrogencarbonat wird von den Epithelzellen gebildet. Die vielen kleinen Ausführungsgänge münden in den das gesamte Pankreas durchziehenden Ductus pancreaticus (= Wirsung-Gang). Er vereinigt sich mit dem Ductus choledochus und mündet in der Pars descendens duodeni. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 20 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Was ist bei einer Langzeittherapie mit subkutanen Insulininjektionen am ehesten zu beachten? A. Bei der konventionellen Insulintherapie werden 2/3 der Insulingesamtdosis am Abend vor dem Abendessen und 1/3 morgens vor dem Frühstück gespritzt. B. Bei Normalinsulin ist mit einem durchschnittlichen Wirkmaximum nach 5-8 Stunden zu rechnen. C. Der Insulinbedarf zur Senkung des Blutzuckers um einen bestimmten Wert kann sich im Tagesverlauf ändern. D. Eine einmal festgelegte Injektionsstelle sollte nicht mehr gewechselt werden. E. Im Anschluss an die Akuttherapie benötigen die meisten Patienten mit Typ-1-Diabetes eine Gesamtdosis von 4-5 i.E. / kg KG / Tag. richtige Antwort: C Es besteht eine tageszeitabhängige Insulinempfindlichkeit – das heißt, dass sich der Insulinbedarf pro Kohlenhydrateinheit im Tagesverlauf ändert. So ist beispielsweise die Insulinempfindlichkeit morgens geringer als abends und infolgedessen der Insulinbedarf morgens höher. Was trifft für die intensivierte Insulintherapie am ehesten zu? A. B. C. D. E. bindet den Patienten an starre Zeiten der Nahrungsaufnahme erfordert erhöhte Spritz-Ess-Abstände (40-45 min) kann das Hypoglykämierisiko vermindern kann den höheren Insulinbedarf bei körperlichen Belastungen nicht berücksichtigen kann durch verbesserte Stoffwechseleinstellung helfen, das Risiko für diabetische Spätschäden zu vermindern richtige Antwort: E Die intensivierte Insulintherapie imitiert durch Kombination von basaler und nahrungsadaptierter Insulingabe im Gegensatz zur konventionellen Methode eher die physiologischen Stoffwechselprozesse. Bei kooperativen Patienten kann hierdurch insbesondere mikrovaskulären Spätkomplikationen besser entgegengewirkt werden. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 21 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Im Rahmen der Insulintherapie bereitet das sogenannte „Dawn-Phänomen“ oft Schwierigkeiten. Welche Aussage hierzu trifft am ehesten zu? Das Dawn-Phänomen … A. ist gekennzeichnet durch abendliche Hyperglykämien B. ist gekennzeichnet durch morgendlichen Hypoglykämien C. ist mitbedingt durch die vermehrte Sekretion antiinsulinär wirkender Hormone in den frühen Morgenstunden D. kann regelmäßig durch eine Erhöhung der Kohlenhydrateinheiten bei der Spätmahlzeit verbessert werden E. kann regelmäßig durch Verlegung der Gabe des Verzögerungsinsulins auf einen früheren Zeitpunkt am Abend gebessert werden richtige Antwort: C Die frühmorgendliche Hyperglykämie des Dawn-Phänomens unterliegt einem erhöhten Insulinbedarf in der zweiten Nachthälfte, der durch eine vermehrte Sekretion von Wachstumshormonen verursacht wird. Außer dem Dawn-Phänomen kann auch der sogenannte Somogyi-Effekt Schwierigkeiten bei der Diabetestherapie bereiten. Welche Aussage hierzu trifft am ehesten zu? Der Somogyi-Effekt … A. B. C. D. E. bezeichnet eine frühabendliche reaktive Hypoglykämie soll durch Erhöhung der abendlichen Dosis an Verzögerungsinsulin therapiert werden soll durch Erhöhung der morgendlichen Dosis an Verzögerungsinsulin therapiert werden tritt nur bei Kindern auf tritt nach vorausgegangener (nächtlicher) Hypoglykämie auf richtige Antwort: E Zwischen 00:00 Uhr und 03:00 Uhr besteht die Zeit der größten Insulinwirkung in der Nacht. Eine nächtliche Hypoglykämie in dieser Zeit bewirkt reaktiv eine hormonelle Gegenregulation (z.B. Glucagon, Cortisol). Diese führt zu einer postprandialen morgendlichen Hyperglykämie, was als Somogyi-Effekt bezeichnet wird. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 22 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Bei Schulungen für Diabetiker spielen die Themen Ernährung und Alkohol in Zusammenhang mit der Diabeteserkrankung aus verschiedenen Gründen eine wichtige Rolle. Welche Aussage zu diesen Schulungsinhalten trifft am ehesten zu? A. B. C. D. 20-25 Gramm Kohlenhydrate entsprechen einer 1 KE (Kohlenhydrateinheit). Alkohol kann auch nach mehreren Stunden noch zu einer Hypoglykämie führen. Alkohol soll nicht zusammen mit Kohlenhydraten konsumiert werden. Der Ballaststoffanteil in der Ernährung soll wegen der Beeinflussung der Kohlenhydratresorption gering sein. E. Der Kohlenhydratanteil am Gesamtkalorienbedarf soll 30% nicht übersteigen. richtige Antwort: B Alkohol führt zu einer Hemmung der Gluconeogenese, wohingegen die Glykogenolyse ungestört abläuft. Aus diesem Grund können Hypoglykämien auch erst mehrere Stunden nach Alkoholkonsum auftreten, da erst dann die Glykogenspeicher aufgebraucht sind. Die Einnahme kohlenhydratreicher Nahrungsmittel während des Alkoholkonsums wirkt präventiv. Bei dem Thema Alkohol in Zusammenhang mit Diabetes mellitus ist auch der Aspekt des physiologischen Brennwertes zu beachten. Welcher der folgenden Brennwerte entspricht am ehesten 1 Gramm Alkohol (Ethanol)? A. B. C. D. E. 1,5 kJ (0,36 kcal) 15 kJ (3,6 kcal) 30 kJ (7,2 kcal) 50 kJ (11,9 kcal) 70 kJ (16,7 kcal) richtige Antwort: C Ein Gramm Alkohol entspricht einem Brennwert von 30 kJ (7,2 kcal). Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 23 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Ein 55-jähriger Schreinermeister, 91 kg / 169 cm, stellt sich wegen einer Erkältungskrankheit in einer allgemeinmedizinischen Praxis vor. Sie erheben bei einer Blutuntersuchung folgende Laborbefunde: normales Blutbild Gesamtcholesterin 215 mg/dl LDL-Cholesterin 135 mg/dl HDL-Cholesterin 34 mg/dl Triglyzeride 210 mg/dl Blutglucose (nüchtern) 159 mg/dl Leberwerte im oberen Normbereich Kreatinin 1,1 mg/dl Der nüchtern-Blutzucker liegt bei weiteren Bestimmungen im Bereich von 150 – 170 mg/dl. RR 175/95 mmHg. Keine weiteren Erkrankungen. Nach einem dreimonatigen Versuch einer Lebensstiländerung mit Ernährungsumstellung haben sich weder der Blutzucker noch das Gewicht wesentlich geändert. Der HbA1c-Wert beträgt 7,9%. Deshalb möchten Sie mit einer Pharmakotherapie beginnen. Welche der folgenden Behandlungsoptionen ist jetzt zur antidiabetischen Monotherapie vorrangig indiziert? A. B. C. D. E. abendliche Gabe eines Verzögerungsinsulins Gabe von Glibenclamid Gabe von Metformin Gabe von Pioglitazon intensivierte Insulintherapie richtige Antwort: C Metformin ist das Pharmakon der 1. Wahl zur medikamentösen Monotherapie des Diabetes mellitus Typ II. Neben einer Senkung des Blutzuckerspiegels um bis zu 40% führt es zudem noch tendenziell zu einer Gewichtsreduktion und einer Senkung des LDL- und Triglyceridspiegels bis zu 25% (Hyperlipoproteinämie beim Patienten). Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 24 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Bei einer Frau wird ein HbA1c-Wert von 12% gemessen. Welche der folgenden Aussagen zu diesem Parameter trifft am ehesten zu? A. Bei Anpassung der Insulindosis anhand des HbA1c erübrigt sich die Berücksichtigung der Blutglucoseprofile. B. Anhand des HbA1c lässt sich die Blutglucoseeinstellung während der letzten 2-3 Monate zurückverfolgen. C. HbA1c entsteht durch die enzymatische Bindung von Glucose an die endständige COOH-Gruppe der Alphakette des Hämoglobins. D. HbA1c wird pulsoxymetrisch bestimmt. E. Der Parameter ist nicht anfällig gegenüber Störfaktoren. richtige Antwort: B HbA1c ist ein verändertes (glykiertes) Hämoglobin, das durch die Reaktion mit Blutglukose entsteht. Je höher der Blutglukosespiegel ist, desto höher ist auch der HbA1c-Wert. Da diese Glykierung irreversibel ist, wird sie erst durch einen Abbau der Erythrozyten (Lebensdauer rund 120 Tage) eliminiert. Die HbA1c-Messung wird daher auch als „Blutzuckergedächtnis“ der letzten 8-12 Wochen bezeichnet. Für eine Patientin wurde ein Plan zur intensivierten (konventionellen) Insulintherapie (ICT) erarbeitet. Welches der genannten Prinzipien liegt der ICT am ehesten zugrunde? A. Es handelt sich um ein starres, vom Patienten einfach zu handhabendes Schema mit vor Therapiebeginn festgelegten und dann invarianten Insulindosen. B. Charakteristisch ist die Reduzierung der Anzahl der Blutglucosekontrollen auf eine Messung am Tag. C. Es wird gemäß dem Basis-Bolus-Prinzip therapiert, um die physiologische Insulinsekretion nachzuahmen. D. Es wird mit einer Kombination aus Human-, Schweine- und Analoginsulin therapiert. E. Erforderlich ist der Einsatz einer Insulinpumpe. richtige Antwort: C Bei der intensivierten (konventionellen) Insulintherapie (ICT) wird täglich ein- oder zweimal Basalinsulin verabreicht und zusätzlich ein kurz wirksames Insulin vor den Mahlzeiten gespritzt (Basis-Bolus-Prinzip). Um die Dosis des kurzwirksamen Insulins je nach Blutzucker, Tageszeit und geplanter Größe der Mahlzeit anzupassen, wird vor jeder Mahlzeit der Blutzucker gemessen. Die ICT ermöglicht persönliche Freiheit bei der Essensplanung und senkt bei guter Mitarbeit des Patienten die Spätkomplikationen des Diabetes. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 25 www.loeffler-notfallmedizin.de/download Seit einigen Jahren kommt Frau Sieglinde B., 76 Jahre alt, regelmäßig in die Sprechstunde ihres Hausarztes. Frau B. hat einen bekannten Diabetes mellitus Typ 2 und wird deswegen mit oralen Antidiabetika behandelt. In letzter Zeit sind ihre Blutzuckerwerte jedoch schlechter geworden, ohne dass ein Diätfehler oder ein medikamentöser Einnahmefehler vorliegt. Ihr Hausarzt entschließt sich, bei der Patientin durch Gabe von Insulin (bzw. eines Analoginsulins) mit einer sogenannten basalunterstützten oralen Therapie (BOT) zu beginnen. Welche der Maßnahmen kommt einer solchen basalunterstützten oralen Therapie (BOT) am nächsten? A. Gabe eines Verzögerungsinsulins vor dem Schlafengehen und Gabe eines Normalinsulins vor den Mahlzeiten bei Verzicht auf orale Antidiabetika. B. Gabe eines Verzögerungsinsulins vor dem Schlafengehen unter Fortführung der oralen antidiabetischen Therapie. C. Gabe eines Mischinsulins (z.B. 30% Normalinsulin und 70% Verzögerungsinsulin) vor dem Frühstück und vor dem Abendessen unter Fortführung einer oralen antidiabetischen Therapie. D. Gabe von Normalinsulin zu den Mahlzeiten in Kombination mit der dreimaligen Gabe eines Biguanid-Präparates. E. Gabe eines Normalinsulins vor dem Schlafengehen und vor der Hauptmahlzeit unter Fortführung einer oralen antidiabetischen Therapie. richtige Antwort: B Wird das Therapieziel mit Hilfe oraler Antidiabetika nicht erreicht oder liegen Kontraindikationen gegen diese vor, kann zur „basalen Unterstützung“ die tägliche subkutane Applikation eines langwirksamen Insulins (NPH-Insulin) oder Insulinanalogons (z.B. Insulin glargin) hinzugefügt werden. Dabei bietet sich der Zeitpunkt vor dem Schlafengehen an, weil die Wirkung der genannten Insuline erst nach 1-2 Stunden eintritt. Quellen: Bommas-Ebert u.a.: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag, Stuttgart AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) 26