Finanzmarkttheorie II Derivative Märkte und Instrumente: Einführung 8. September 2017 Dr. Anja Frommherz Universität Basel WWZ, Finanzmarkttheorie [email protected] «Funktionen des Finanzsystems» • Feststellung von Schulden und Forderungen sowie Abwicklung von Zahlungen zwischen Schuldnern und Gläubigern (payment, clearing, settlement) • Sparen und Investieren: Kapitalbildung, Lenkung der finanziellen Ressourcen zwischen Überschuss- und Defiziteinheiten, geografisch und über die Zeit • Verbesserte Allokation von Risiken (Diversifikation und Transfer) sowie Verbesserung der Risikokapazitäten • Produktion, Verarbeitung und Verbreitung preisrelevanter Informationen • Etablierung von Institutionen zur Verbesserung der Liquidität, namentlich durch Markt- und Abwicklungsstrukturen • Allokation von Eigentums- und Kontrollrechten • Und all dies zu minimalen Kosten Folie 2 Einsatz von Derivaten Hauptanwendungsgebiete: • Absicherung von Risiken (Hedging, Immunisierung) • Spekulationen: Informationsbasierte Inkaufnahme von Risiken • Arbitrage: Risikoloses Ausnützen von Preisdifferenzen • Kostengünstige Substitution von Kassageschäften • Strukturierung (Zerlegung und Neuzusammensetzung) von Risiken • Informationsquelle Folie 3 Gliederung I. Definition und Klassifikation von Derivaten II. Unbedingte Termingeschäfte: Forwards, Futures III. Bedingte Termingeschäfte: Optionen - Grundlegende Payoffs - Synthetische Positionen & Put-Call Parität - Zusammengesetzte Optionspositionen IV. Einsatz und ökonomischer Nutzen von Derivaten Folie 4 Gliederung I. Definition und Klassifikation von Derivaten II. Unbedingte Termingeschäfte: Forwards, Futures III. Bedingte Termingeschäfte: Optionen - Grundlegende Payoffs - Synthetische Positionen & Put-Call Parität - Zusammengesetzte Optionspositionen IV. Einsatz und ökonomischer Nutzen von Derivaten Folie 5 Ein Derivat ist… … ein Finanzinstrument, dessen Wert sich vom Wert eines anderen Finanzinstrumentes ableitet … ein Instrument, dessen Wert sich von irgendetwas ableitet … ein Kontrakt, dessen Payoff vom Wert eines anderen Produktes abhängt • • • • • • • • Aktien, Aktienindizes Anleihen/Bonds, Bondindizes Zinsen Devisen Rohstoffe Wetter Strom .... Folie 6 Unterscheidung von Rechten und Pflichten Definition Forward / Future: Ein Future ist eine Verpflichtung, eine bestimmte Menge einer bestimmten Sache zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis kaufen/verkaufen zu müssen. Ein Future ist ein börsengehandelter (und damit standardisierter) Forward. Definition Calloption: Eine Calloption ist ein Recht, eine bestimmte Menge einer bestimmten Sache an oder während einer bestimmten Zeit zu einem bestimmten Preis kaufen zu dürfen. Definition Putoption: Eine Putoption ist ein Recht, eine bestimmte Menge einer bestimmten Sache an oder während einer bestimmten Zeit zu einem bestimmten Preis verkaufen zu dürfen. Folie 7 Klassifikation von Derivaten Unbedingte Kontrakte = beidseitige Verpflichtungen = symmetrische Instrumente Börsengehandelt (exchange traded) Ausserbörslich (OTC, over-the-counter) Bedingte Kontrakte = einseitige Rechte und einseitige Verpflichtungen = asymmetrische Instrumente Futures Traded Options … auf Indizes, Commodities, Bonds, … auf Aktien, Indizes, Futures, u.a. u.a. Forwards/ klass. Termingeschäft ... auf Währungen, Commodities, u.a. Repos FRA (Forward rate agreements) Zinsswaps Währungsswaps CDS (credit default swaps) Optionsscheine, Warrants Devisenoptionen Zinsoptionen (Caps, Floors, Swaptions, ...) Strukturierte Produkte Exotische Optionen Folie 8 Börsengehandelte vs. ausserbörsliche Derivate Börsengehandelt (exchange traded) Ausserbörslich gehandelt (over-the-counter, OTC) Handelsparkett (trading floor) der Börse oder elektronische Plattform (z.B. Xetra) Hoch, R&R schaffen verbindliche Regeln Direkte Vereinbarungen, Telefonhandel, OTC Plattformen Gegenpartei (rechtlich) Börse, bzw. Clearinghouse Kreditrisiko = Clearinghouse Private Gegenpartei Existenz eines Sekundärmarktes, Liquidität Tägliches Clearing und Settlement, d.h. Wertveränderungen täglich ausgeglichen Institutionalisiert durch Margensystem (initial m., variation m., maintainance m.) Handelssystem und Clearinghouse unterstehen der Aufsicht Sekundärmarkt existiert nicht oder nur sporadisch, tiefe Liquidität Handelssysteme Standardisierung der Kontrakte Sicherheiten (margins, collateral) Regulierung Tief, grosse Produktevielfalt Individuell Keine – Trend: C&S für „standardisierte“ Kontrakte vorgeschrieben Underlying, Basispreis, Kontraktgrösse... • Underlying/Basiswert Instrument, von dem der Wert des Derivats abhängt • Terminkurs / Ausübungspreis / Exercise Preis / Strike Preis / Basispreis Bezeichnet den heute festgelegten Kauf- / Verkaufspreis für das Underlying in der Zukunft • Laufzeit Bezeichnet den Zeitraum einer Option vom Tag seiner Begebung bis zu dem Tag an dem das Optionsrecht erlischt • Europäische / Amerikanische Option Optionen Europäischen Typs können nur am Laufzeitende ausgeübt werden, Optionen amerikanischen Typs zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit • Kontraktgrösse / Bezugsverhältnis / Optionsverhältnis Drückt aus, wie viele Einheiten des Basiswertes durch Ausübung gekauft / verkauft werden können Folie 10 Tick, Margin, Open Interest... • Tick Kleinstmögliche Preisbewegung einer Anlage • Margin Sicherheitsleistung der Parteien zur Minimierung von Ausfallrisiken • Open Interest Gesamtzahl der offenen Kontrakte (Long ODER Short Positions) • Settlement Auszahlung der Gewinne/Verluste aus dem Derivat • Basis Differenz aus Futurespreis und Spotpreis Folie 11 Gliederung I. Definition und Klassifikation von Derivaten II. Unbedingte Termingeschäfte: Forwards, Futures III. Bedingte Termingeschäfte: Optionen - Grundlegende Payoffs - Synthetische Positionen & Put-Call Parität - Zusammengesetzte Optionspositionen IV. Einsatz und ökonomischer Nutzen von Derivaten Folie 12 Futures vs. Forward Kontrakte FORWARDS FUTURES Privater Kontrakt (OTC) Börsen-gehandelt Nicht standardisiert Standardisiert Beliebig fixiertes Verfallsdatum Einige wenige Verfallsdaten Gegenpartei: Privat Gegenpartei: Börse Keine Zahlung bei Abschluss Margin Zahlung bei Abschluss Settlement erfolgt bei Verfall Tägliches Settlement Physische Lieferung Üblicherweise Cash Settlement Folie 13 Long Forward: Payoff-Diagramm Payoff Handel: Kauf Future (Forward) Kontrakt Underlying: 1 Schweizer Franken 0,40 Terminkurs: $ 0,80 0,30 Gewinn bei Verfall: Nicht limitiert 0,20 Verlust bei Verfall: Nicht limitiert* 0,10 Break even: Wenn Franken über den Terminkurs (hier $ 0,80) steigt 0,00 -0,10 Gewinn unbegrenzt 0,30 0,40 0,50 0,60 0,70 0,80 -0,20 1,00 1.10 1,20 Strike =Break Even -0,30 Markterwartung: Steigende Preise (des Franken) 0,90 Schweizer Franken bei Verfall in US-$ -0,40 Verlust unbegrenzt* * Praktisch ist der Verlust auf den Future auf -$ 0,80 (den Terminkurs) begrenzt, da der Franken-Preis nicht unter Null fallen kann Folie 14 Short Forward: Payoff-Diagramm Payoff Handel: Verkauf Future (Forward) Kontrakt Underlying: 1 Schweizer Franken 0,40 Terminkurs: $ 0,80 0,30 Gewinn bei Verfall: Nicht limitiert* 0,20 Verlust bei Verfall: Nicht limitiert 0,10 Break even: Wenn Franken unter den Terminkurs (hier $ 0,80) sinkt 0,00 -0,10 -0,20 -0,30 Markterwartung: Sinkende Preise (des Franken) Gewinn unbegrenzt* 0,30 0,40 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 1,00 1.10 1,20 Schweizer Franken bei Verfall in US-$ Strike =Break Even -0,40 Verlust unbegrenzt * Praktisch ist der Gewinn auf den Future auf +$ 0.80 (den Terminkurs) begrenzt, da der Franken-Preis nicht unter Null fallen kann Folie 15 Gliederung I. Definition und Klassifikation von Derivaten II. Unbedingte Termingeschäfte: Forwards, Futures III. Bedingte Termingeschäfte: Optionen - Grundlegende Payoffs - Synthetische Positionen & Put-Call Parität - Zusammengesetzte Optionspositionen IV. Einsatz und ökonomischer Nutzen von Derivaten Folie 16 Vier Grundpositionen Call (Kauf-Recht) Long (Kauf) Short (Verkauf) Put (Verkaufs-Recht) Kauf eines Kauf-Rechtes Kauf eines Verkaufs-Rechtes Verkauf eines Kauf-Rechtes = Verpflichtung zum Verkauf Verkauf eines Verkaufs-Rechtes = Verpflichtung zum Kauf Folie 17 Long Call Option: Gewinn-/Verlust-Diagramm Handel: Kauf einer Call Option auf die Novartis Aktie Strike: CHF100 Gewinn 30 Gewinn unbegrenzt Restlaufzeit: 2 Monate Optionstyp: Europäisch 20 Optionspreis: CHF5 Gewinn bei Verfall: Unlimitiert in steigenden Märkten Verlust bei Verfall: Limitiert auf ursp. bezahlte Prämie Break even: Sobald Kurs des Underlyings im Umfang der Prämie über dem Strike liegt, Bsp.: CHF105 10 80 90 Novartis Kurs bei Verfall (CHF) 100 0 110 -5 -10 Verlust 120 130 Verlust begrenzt Markterwartung: Steigende Preise „out of the money“ „in the money“ „at the money“ Folie 18 Short Call Option: Gewinn-/Verlust-Diagramm Handel: Verkauf einer Call Option auf die Novartis Aktie Gewinn begrenzt Strike: CHF100 Gewinn Restlaufzeit: 2 Monate Optionstyp: Europäisch Optionspreis: CHF5 5 Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Prämie die man bei Verkauf des Calls erhält 0 Verlust bei Verfall: Unlimitiert in steigenden Märkten Break even: Sobald Kurs des Underlyings im Umfang der Prämie über dem Strike liegt, Bsp.: CHF105 110 80 90 100 -10 130 Novartis Kurs bei Verfall (CHF) Verlust unbegrenzt -20 -30 120 Verlust Markterwartung: Sinkende Preise Folie 19 Long Put Option: Gewinn-/Verlust-Diagramm Handel: Kauf einer Put Option auf die Exxon Aktie Gewinn 30 Strike: $70 Gewinn unbegrenzt Restlaufzeit: 3 Monate Optionstyp: Europäisch 20 Optionspreis: $7 Gewinn bei Verfall: Unlimitiert bei fallenden Kursen 10 Verlust bei Verfall: Limitiert auf ursp. bezahlte Prämie 0 Break even: Sobald Kurs des Underlyings im Umfang der Prämie unter dem Strike liegt, Bsp.: $63 -7 Exxon Kurs bei Verfall ($) 50 60 70 80 90 100 Verlust Verlust begrenzt Markterwartung: Sinkende Preise „in the money“ „out of the money“ „at the money“ Folie 20 Short Put Option: Gewinn-/Verlust-Diagramm Handel: Verkauf einer Put Option auf die Exxon Aktie Gewinn begrenzt Strike: $70 Gewinn Restlaufzeit: 3 Monate Optionstyp: Europäisch Optionspreis: $7 Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Prämie, die man bei Verkauf erhält 7 50 0 Verlust bei Verfall: Unlimitiert in fallenden Märkten -10 Break even: Sobald der Kurs des Underlyings im Umfang der Prämie unter dem Strike liegt, Bsp.: $63 -20 -30 60 70 80 90 100 Exxon Kurs bei Verfall ($) Verlust Verlust unbegrenzt Markterwartung: Steigende Preise Folie 21 Payoffs der vier Grundpositionen Call (Kauf-Recht) Put (Verkaufs-Recht) Payoff Payoff Long (Kauf) X ST Payoff Short (Verkauf) X ST Payoff X X ST ST Folie 22 Innerer Wert, In-, At-, Out-of-the-money... • Innerer Wert Call: max[(S-X);0] Put: max[(X-S);0] Maximum zwischen Null und dem Wert bei sofortiger Ausübung • In-the-money Call: S>X Put: S<X die Option weist bei sofortiger Ausübung einen positiven Cash-Flow auf • At-the-money Call & Put: S=X die Option weist bei sofortiger Ausübung einen Cash-Flow von Null auf • Out-of-the-money Call: S<X Put: S>X die Option weist bei sofortiger Ausübung einen negativen Cash-Flow auf S = Aktienkurs X = Ausübungspreis (Strike) Folie 23 Zeitwert, Aufgeld, Break-even... • Zeitwert Differenz aus Optionspreis und Innerem Wert. Besitzt eine Option keinen inneren Wert so ist der Optionspreis gleich dem Zeitwert • Aufgeld Angabe, um wieviel teurer der Erwerb/Verkauf des Basiswertes durch Kauf und sofortige Ausübung der Option zum Betrachtungszeitpunkt ggü. dem direkten Erwerb des Basiswertes ist • Break-even Kurs, den der Basiswert erreichen muss, um eine Ausübung der Option ohne Verlust zu ermöglichen Folie 24 Gliederung I. Definition und Klassifikation von Derivaten II. Unbedingte Termingeschäfte: Forwards, Futures III. Bedingte Termingeschäfte: Optionen - Grundlegende Payoffs - Synthetische Positionen & Put-Call Parität - Zusammengesetzte Optionspositionen IV. Einsatz und ökonomischer Nutzen von Derivaten Folie 25 Synthetischer Terminkauf Synthetischer Long Forward Gewinn Strategie: Kauf eines Call mit Terminkurs F Verkauf eines Put mit Terminkurs F Short Put Ergebnis: Payoff, der einem Long Forward entspricht F Markterwartung: Steigende Kurse ST Long Call Verlust Folie 26 Synthetischer Terminverkauf Gewinn Strategie: Kauf eines Put mit Terminkurs F Synthetischer Short Forward Verkauf eines Call mit Terminkurs F Short Call Ergebnis: Payoff, der einem Short Forward entspricht F Markterwartung: Sinkende Kurse ST Long Put Verlust Folie 27 Covered Call Writing Gewinn Handel: Verkauf eines Calls mit Ausübungspreis X Kauf Aktie Kauf Aktie Short Call Ergebnis: Payoff, der einem Short Put ähnelt Markterwartung: Konstante Kurse X ST Verlust Folie 28 Protective Put Gewinn Handel: Long Aktie Kauf Aktie Kauf eines Puts mit Ausübungspreis X Ergebnis: Payoff, der einem Long Call ähnelt X ST Markterwartung: Fallende Kurse Verlust Long Put Folie 29 Put-Call Parität Protective Put Call und Festgeld Gewinn Gewinn X X ST Aktie (S) + Putoption (P) ST Festgeld (X) + Calloption (C) Folie 30 Interpretation der Put-Call Parität Aktie (S) + Putoption (P) Risiko + Absicherung (Put) • • Festgeld (X) + Calloption (C) Sicherheit + Call Ökonomisch äquivalente Portfoliostrategien finden Strategien sind aber potentiell nicht äquivalent wegen - Existenz von Kontrakten - Marktliquidität - Steuerregime Folie 31 Gliederung • Definition und Klassifikation von Derivaten • Unbedingte Termingeschäfte: Forwards, Futures • Bedingte Termingeschäfte: Optionen – Grundlegende Payoffs – Synthetische Positionen & Put-Call Parität – Zusammengesetzte Optionspositionen • Einsatz und ökonomischer Nutzen von Derivaten Folie 32 Übersicht: Trading Strategien mit Optionen Bull Spread Bear Spread Strategie 1: Positionen in zwei oder mehr Optionen desselben Typs (Spread) Long Butterfly Spread Short Butterfly Spread Long Condor Short Condor Long Straddle Strategie 2: Positionen in einer Mischung aus Callund Putoptionen (Kombination) Short Straddle Long Strangle Short Strangle Folie 33 Bull Spread mit Calls… - Strategie 1 Handel: Kauf Call X1, Verkauf Call zu höherem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Bullisch / Neutral bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der zwei Strikes abzüglich der negativen Differenz der Prämien, max. Gewinn über X2 X1 X2 ST Verlust bei Verfall: Limitiert auf bezahlte Prämien für die Position, max. Verlust unter X1 Break-even: Wenn Underlying über Strike X1 im Umfang der bezahlten Prämien Folie 34 Bull Spread mit Puts… - Strategie 1 Handel: Verkauf Put X2, Kauf Put zu tieferem Strike X1 Gewinn Markterwartung: Bullisch / Neutral bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes plus positive Differenz der Prämien, max. Gewinn über X2 X1 X2 ST Verlust bei Verfall: Max. Verlust bei X1 und darunter Break-even: Wenn Underlying unter Strike X2 im Umfang des Nettoertrages der eingegangenen Position Folie 35 Bear Spread mit Calls… - Strategie 1 Handel: Verkauf Call X1, Kauf Call zu höherem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Bärisch / Neutral bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes plus positive Differenz der Prämien, max. Gewinn unter X1 Verlust bei Verfall: Limitiert auf Differenz der beiden Strikes minus der positiven Differenz der bezahlten Prämien X1 X2 ST Break-even: Wenn Underlying unter Strike X2 im Umfang der positiven Differenz der Prämien Folie 36 Bear Spread mit Puts… - Strategie 1 Handel: Kauf Put X2, Verkauf Put mit tieferem Strike X1 Gewinn Markterwartung: Bärisch / Neutral bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes minus negative Differenz der bez. Prämien, max. Gewinn unter X1 X1 X2 ST Verlust bei Verfall: Limitiert auf ursp. bezahlte Prämie (Nettokosten), max. Verlust über X2 Break-even: Wenn Underlying unter Strike X2 im Umfang der bezahlten Prämien Folie 37 Long Butterfly Spread mit Calls… - Strategie 1 Handel: Kauf Call zu X1 und X3, Verkauf zwei Calls mit mittlerem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bärisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettokosten der Position, max. Gewinn bei X2 X1 X2 X3 ST Verlust bei Verfall: Limitiert auf Nettokosten der Position Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettokosten Folie 38 Long Butterfly Spread mit Puts… - Strategie 1 Handel: Kauf Put zu X1 und X3, Verkauf zwei Puts mit mittlerem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bärisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettokosten der Position, max. Gewinn bei X2 X1 X2 X3 ST Verlust bei Verfall: Limitiert auf Nettokosten der Position Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettokosten Folie 39 Short Butterfly Spread mit Calls… - Strategie 1 Handel: Verkauf Call zu X1 und X3, Kauf zwei Calls mit mittlerem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bullisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf den Nettoertrag der Position Verlust bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettoertrag der Position, max. Verlust bei X2 X2 X1 X3 ST Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettoerträge Folie 40 Short Butterfly Spread mit Puts… - Strategie 1 Handel: Verkauf Put zu X1 und X3, Kauf zwei Puts mit mittlerem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bullisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf den Nettoertrag der Position Verlust bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettoertrag der Position, max. Verlust bei X2 X2 X1 X3 ST Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettoerträge Folie 41 Long Condor mit Calls… - Strategie 1 Handel: Kauf Call zu X1 und X4, Verkauf Call zu X2 und X3 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bärisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettokosten der Position, max. Gewinn zwischen X2 und X3 X1 X4 X2 Verlust bei Verfall: Limitiert auf die Nettokosten der Position X3 ST Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettokosten Folie 42 Long Condor mit Puts… - Strategie 1 Handel: Kauf Put zu X1 und X4, Verkauf Put zu X2 und X3 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bärisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettokosten der Position, max. Gewinn zwischen X2 und X3 X1 X4 X2 Verlust bei Verfall: Limitiert auf die Nettokosten der Position X3 ST Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettokosten Folie 43 Short Condor mit Calls… - Strategie 1 Handel: Verkauf Call zu X1 und X4, Kauf Call zu X2 und X3 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bullisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf den Nettoertrag der Position Verlust bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettoertrag der Position, max. Verlust zwischen X2 und X3 X1 X2 X3 X4 ST Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettoerträge Folie 44 Short Condor mit Puts… - Strategie 1 Handel: Verkauf Put zu X1 und X4, Kauf Put zu X2 und X3 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bullisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf den Nettoertrag der Position Verlust bei Verfall: Limitiert auf Differenz der Strikes X1 und X2 minus der Nettoertrag der Position, max. Verlust zwischen X2 und X3 X1 X2 X3 X4 ST Break-even: Wenn Underlying über X1 bzw. unter X3 im Rahmen der Nettoerträge Folie 45 Long Straddle… - Strategie 2 Handel: Kauf Put und Kauf Call zu gleichen Strikes X Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bullisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Unlimitiert bei ansteigen/fallen des Kurses des Underlyings Verlust bei Verfall: Limitiert auf Nettokosten der eingegangenen Position X ST Break-even: Wenn Underlying im Umfang der Prämienkosten über X steigt oder unter X fällt Folie 46 Short Straddle… - Strategie 2 Handel: Verkauf Put und Verkauf Call zu gleichen Strikes X Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bärisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Limitiert auf Nettoerträge der eingegangenen Position Verlust bei Verfall: Unlimitiert bei ansteigen/fallen des Kurses des Underlyings X ST Break-even: Wenn Underlying weniger als im Umfang der Prämienerträge über X steigt oder unter X fällt Folie 47 Long Strangle… - Strategie 2 Handel: Kauf Put zu Strike X1, Kauf Call zu höherem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bullisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Unlimitiert bei (substantiellem) ansteigen bzw. fallen des Kurses des Underlyings Verlust bei Verfall: Wenn sich Kurse nicht verändern, limitiert auf Prämien für eingeg. Position X1 X2 ST Break-even: Wenn Underlying im Umfang der Prämienkosten über X2 steigt (oder unter X1 sinkt) Folie 48 Short Strangle… - Strategie 2 Handel: Verkauf Put zu Strike X1, Verkauf Call zu höherem Strike X2 Gewinn Markterwartung: Richtung neutral / Bärisch bez. Volatilität Gewinn bei Verfall: Wenn sich Kurse nicht verändern, limitiert auf Prämien für eingeg. Position Verlust bei Verfall: Unlimitiert bei (substantiellem) ansteigen bzw. fallen des Kurses des Underlyings X1 X2 ST Break-even: Wenn Underlying weniger als im Umfang der Prämienerträge über X2 steigt (oder unter X1 sinkt) Folie 49 Gliederung I. Definition und Klassifikation von Derivaten II. Unbedingte Termingeschäfte: Forwards, Futures III. Bedingte Termingeschäfte: Optionen - Grundlegende Payoffs - Synthetische Positionen & Put-Call Parität - Zusammengesetzte Optionspositionen IV. Einsatz und ökonomischer Nutzen von Derivaten Folie 50 Börsengehandelte Derivate • Basiswerte Quelle: World Federation of Exchanges, 2015 Folie 51 Börsengehandelte Derivate • Aktienderivate Quelle: World Federation of Exchanges, 2015 Folie 52 Ökonomischer Nutzen von Derivaten • Transfer von Marktrisiken: Risikoallokation und -transfer • Globale Risikoexposures ganzer Portfolios werden in Form einfacher Finanzprodukte handelbar • Anlagemöglichkeiten in Segmenten, welche über die traditionellen Anlageformen für den Anleger typischerweise nicht verfügbar sind • Zusammenführung eines heterogenen Kreises von Marktteilnehmern Folie 53 Zusammenfassung • Forwards (Futures) weisen symmetrische Gewinn- und Verlustverhältnisse auf, es fliessen keine Zahlungsströme bei Abschluss des Geschäftes und es gibt nur einen „Ausübungspreis“, den Terminkurs. • Optionen weisen asymmetrische Gewinn- und Verlustmöglichkeiten auf, bei Abschluss des Geschäftes ist eine Optionsprämie zu zahlen und es gibt mehrere Ausübungspreise (die Prämie hängt unter anderem von diesen Ausübungspreisen ab). • Mit Hilfe von Grundinstrumenten (Forwards, Puts, Calls) können fast beliebige PayoffStrukturen erzielt werden (strukturierte Produkte) • OTC gehandelte Instrumente sind flexibler als börsengehandelte Instrumente, dies auf Kosten von höheren Transaktionskosten, verminderter Liquidität und erhöhtem Gegenparteirisiko. • Derivate spielen eine wichtige Rolle bei der Allokation, dem Transfer und bei der Verteilung von Risiken. Folie 54