Grundlagen der Physik II Othmar Marti | 05. 07. 2007 | Institut für Experimentelle Physik Physik, Wirtschaftsphysik und Lehramt Physik Seite 2 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Klausur Die Klausur findet am 26. Juli 2007 von 9:00-11:00 im Hörsaal H2 (eventuell auch H14) statt. Hilfsmittel: 6 Seiten (3 Blätter) A4 von eigener Hand beschrieben, Taschenrechner. Seite 3 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Eselsbrücken Eselsbrücke für thermodynamische Potentiale Seite 4 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 1. Schwere Unwetter Verwüsteten Heute früh pyramidische Gebäude-Trakte. 2. Seidene Unabhängige Variablen Haben Funktional perfektionierte Gemeinsame Teile. 3. Studenten Untersuchen Verhalten heutiger Forscher per Geheimer Technik. 4. Stark und Vital Heile Fysiker parieren Ganz Toll! 5. Silberne Und Vielfach Hilfreiche Funktionen programmieren Gute Taschenrechner 6. Schwache Und Verletzliche Haben Feine parfümierte Gräfinnen Teuer. 7. 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Dies führt zur potentiellen Energie 1 2 kz 2 Wird nun die Gravitation eingeschaltet, so verlängert sich die Feder wegen der Gravitationskraft F (z) = mg auf g z0 = m k Die Gravitation hat die potentielle Energie Epot (z) = Epot, Gravitation = −mg z Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Veränderung der Gleichgewichtslage bei veränderten Nebenbedingungen Feder−Masse−Pendel im Gravitationsfeld 8 6 Feder Gravitation kombiniert 4 Epot [J] Seite 7 2 0 −2 −4 −10 −5 0 5 10 z [m] Einfluss der Gravitation auf die potentielle Energie beim Feder-Masse-Pendel. Seite 8 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Isotherm-isochore Bedingungen Offenes System ⇒ Entropie und Energie der Umgebung muss mitberücksichtigt werden SSyst + SUmgebung dU − δW T dU − δW − T d S = 0 dS= dU + p d V − T d S = 0 dU − T d S = dU − T d S − S d T = d(U − TS) = 0 Seite 9 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Isotherm-isochore Bedingungen Bei isotherm-isochoren Bedingungen (T = const und V = const) ist die freie Energie F = U − TS minimal. Seite 10 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Isotherm-isobare Bedingungen Bei isotherm-isobaren Bedingungen (T = const und p = const) ist die freie Enthalpie G = U + pV − TS minimal. Seite 11 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Adiabatisch-isobare Bedingungen Bei adiabatisch-isobaren Bedingungen (δQ = 0 und p = const) ist die Enthalpie H = U + pV minimal. Seite 12 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Adiabatisch-isochore Bedingungen Bei adiabatisch-isochoren Bedingungen (δQ = 0 und V = const) ist die innere Energie U minimal. Seite 13 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen cp, mol − cV , mol = R Wie gross ist aber cp, mol − cV , mol ? Seite 14 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen ∂Q ∂S CV = =T dT V ∂T V δQ ∂S Cp = =T dT p ∂T p Die Entropie soll S (p,T ) vom Druck und der Temperatur abhängen. " # ∂S ∂S δQ = TdS = T dp + dT ∂p T ∂T p Definition von Cp δQ = Cp dT + T ∂S ∂p dp T Seite 15 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen Wir teilen durch dT und erhalten δQ ∂S ∂p = Cp + T ∂T V ∂p T ∂T V Zur weiteren Berechnung drücken wir dp als Funktion von T ,V aus ∂p ∂p dp = dT + dV ∂T V ∂V T Da wir CV suchen, ist das Volumen konstant, der zweite ∂p Summand , ∂V dV , ist gleich null. T CV = δQ ∂T = Cp + T V ∂S ∂p T ∂p ∂T V Seite 16 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen Maxwellrelation ∂V =− ∂T p T ∂V ∂p CV = Cp − T ∂T p ∂T V ∂S ∂p Wir ersetzen nun die beiden partiellen Ableitungen durch den Volumenausdehnungskoeffizienten α und die isotherme Kompressibilität κ. Seite 17 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen Die Definition des Volumenausdehnungskoeffizienten lautet 1 ∂S 1 ∂V α= =− V ∂T p V ∂p T Damit kann ∂V ∂T p umgeschrieben werden. Um ∂p ∂T V (bei konstantem Volumen, d.h. dV = 0!) umzuschreiben setzen wir an ∂V ∂V 0 = dV = dp + dT ∂p T ∂T p Seite 18 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen dp ∂V ∂p = −dT T ∂V ∂T p Wir teilen durch dT und bringen alle partiellen Ableitungen auf die rechte Seite. ∂V ∂p ∂T p = − ∂V ∂T V ∂p T Mit der Definition der isothermen Kompressibilität 1 ∂V κ=− V ∂p T Seite 19 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen ∂p ∂T = V α κ CV = Cp − T · V · α2 κ α2 κ Die Gleichung gilt für beliebige Substanzen. Bei der Herleitung wurden ausser dem ersten Hauptsatz, der implizit in den Maxwellschen Relationen steckt, keine Annahmen gemacht. Cp − CV = TV Seite 20 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen Für molare Wärmekapazitäten erhalten wir die Beziehung cp, mol − cV , mol = T V α2 α2 = T Vmol ν κ κ wobei ν die Molzahl ist. Die spezifischen Wärmekapazitäten cy = Cy /V hängen wie folgt zusammen: α2 cp − cV = T κ Seite 21 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Allgemeine Formel für spezifische Wärmen Beispiel: Für Kupfer erhalten wir die folgenden Beziehungen Vmol = 7.1 cm3 = mol −5 α = 5 · 10 mol 1 K −13 κ = 4.5 · 10 cp, mol = 24.5 7.1 · 10−6 m3 cm2 dyn −13 = 4.5 · 10 · 10−4 m2 10−5 N J K mol Daraus erhält man cp, mol − cV , mol = 1.2 γ = J Kmol cp, mol cV , mol = 1.05 −12 = 4.5 · 10 m2 N Seite 22 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 van-der-Waals-Gas Bei jedem Stoss wir der Impuls um 2r weiter als die mittlere freie Weglänge ` bewegt. Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 van-der-Waals-Gas CO2 als van der Waals−Gas 10 257.25 K 260 K 273 K 280 K 290 K 300 K 310 K 8 6 p [MPa] Seite 23 4 2 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 103Vmol [m3/mol] 0.3 Isothermen von CO2 0.35 0.4 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 van-der-Waals-Gas CO2 als van der Waals−Gas 0.6 p(t,260.0), t 0.5 103Vmol [m3/mol] Seite 24 0.4 0.3 0.2 0.1 0 2 4 6 p [MPa] Vp-Diagramm 8 10 Seite 25 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 van-der-Waals-Gas Maxwellsche Konstruktion Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 van-der-Waals-Gas Amagat−Diagramm für CO2 6 257.25 K 260 K 273 K 280 K 290 K 300 K 310 K 330 K 360 K 400 K 5 103pVmol [J/mol] Seite 26 4 3 2 1 0 0 2 4 6 8 10 p [MPa] Amagat-Diagramm oder pV (p)-Diagramm. Dieses Diagramm zeigt besonders schön die Abweichung vom Verhalten des idealen Gases. Beim Idealen Gas wäre pV (p) = nRT eine von der Temperatur abhängige Gerade. Seite 27 Wärmelehre | Grundlagen der Physik II | 05. 07. 2007 Joule-Thomson-Effekt Überströmversuch