Schwangerschaft und Suchtmittel Schwangerschaft und

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Schwangerschaft und SuchtmittelSuchtmittelspezifische und unspezifische Verhaltensweisen, 29.03.2011
Erstellt von Stadtverwaltung Erfurt, Koordinatorin Suchtprävention Silvia Haas-Sobek
Rauchstopp und Schwangerschaft
1 Warum kommt es zu einer verzerrten Wahrnehmung
der Realität durch den Raucher?
2 Welchen Einfluss hat der Tabakrauch auf die
Gesundheit?
3 Wie gelingt ein erfolgreicher Rauchstopp?
Rauchen fordert pro Tag ca. 300 Menschenleben in
Deutschland
Über 16 Mio. Raucher in Deutschland
9,5 Mio. ♂, 7,2 Mio. ♀
(82 Mio. EW hat Deutschland 2009)
Pro Jahr sterben weltweit etwa 6 Mio. Menschen an den
Folgen des Tabakkonsums, davon etwa 140 000 in
Deutschland
Rauchen ist die größte Einzelursache für Erkrankungen
und vorzeitige Todesfälle in Europa
Amt für Soziales und Gesundheit, Abteilung Gesundheit,
Koordinatorin Suchtprävention Silvia Haas-Sobek,
Tel.: 0361 655-4203, [email protected]
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Verzerrte Risikowahrnehmung
Warum kommt es zu einer verzerrten Wahrnehmung
der Realität durch den Raucher?
Rauchen macht nicht:
•
•
•
•
•
•
•
schön, sondern hässlich
reich, sondern arm
männlich, sondern impotent
sexy und weiblich, sondern unfruchtbar
frei, sondern süchtig
gesund, sondern krank und es tötet
Raucher verkürzen ihre Lebenserwartung
um 7 Jahre
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Welchen Einfluss hat der Tabakrauch auf die
Gesundheit?
-
Werbung und Medien
Das Rauchen wird als kontrollierbar eingeschätzt,
was nicht stimmt
-
Gesellschaftliche Einstellung + Vorbildwirkung
-
Verfü
Verfügbarkeit
-
Soziale Kontakte
-
Rauchen bereitet für einen begrenzten Zeitraum
Genuss und keine Schmerzen
Einige Substanzen im Tabakrauch
Beispiele von ca. 4.000
Über 4.000 Substanzen treten
miteinander in Wechselwirkung
und können sich gegenseitig
verstärken.
Zigaretten enthalten auch
gefährliche Bakterien.
Das enthaltene Nikotin macht
abhängig.
Jedes Zigarettenprodukt ist
gefährlich.
Ammoniak
Arsen
Benzol
Blausä
Blausäure
in Putzmitteln
in Rattengift
in Benzin
reizt Augen,Atemwege, erhöht
Suchtpotential
krebserzeugend
Schleimhautreizung
Leukämie
erbgutschädigend
Schä
Schädlingsdlingsbekä
bekämpfung
Kohlenmonoxid
in Autoabgasen
Blei
Cadmium
in Batterien
in Batterien
bei langer
Belastung Schäden
an Gehirn, Nieren,
Nervensystem,
roten
Blutkörperchen
Nierenschäden
blockiert den
Sauerstofftransport
im Blut, kann
Blutgefäße
schädigen
Kopfschmerzen,
Schwindel,
Erbrechen
Styrol
KunststoffKunststoffherstellung
Störung des Zentralnervensystems,
Depressionen,
Kopfschmerzen,
Erschöpfungszustände
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Schwangerschaft und SuchtmittelSuchtmittelspezifische und unspezifische Verhaltensweisen, 29.03.2011
Erstellt von Stadtverwaltung Erfurt, Koordinatorin Suchtprävention Silvia Haas-Sobek
Wo lagern die Giftstoffe des
Tabakqualms auch noch?
Wirkungen des Tabakrauches
und des Passivrauches
Tabakrauch
Hauptstrom
Während des Ziehens vom
Raucher ein- und ausgeatmet
Raucher atmet Neben- und
Hauptstrom ein
Passivrauch
Nebenstrom
Wird während des Glimmens der
Glutzone der Zigarette unfreiwillig
von den Anwesenden eingeatmet
Nebenstromrauch in der Raumluft
85 % Schadstoffanteil viel höher
Hauptstromrauch in der Raumluft
15 % Schadstoffanteil niedriger als
im Nebenstrom
•
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•
•
•
•
•
Autobezüge- „Himmel“
Teppich
Haare
Kleidung
Möbel
Wände
Vorhänge
Bücher
Hefte
Lüften allein reicht nicht, um Giftstoffe aus einem
verqualmten Raum zu entfernen
Wohnung, Auto
Rauchen im Auto
Im Autoinnenraum kommt es durch das Rauchen
innerhalb kürzester Zeit zu sehr hohen
Schadstoffkonzentrationen
Dadurch tritt schneller Müdigkeit und
Konzentrationsschwäche ein
Passivrauchen durch Mitfahrende
Rauch, mit seinen Giftstoffen, bleibt lange in den
Sitzpolstern und in der Innenverkleidung des Autos
Dadurch werden Gifte auch noch später eingeatmet
Kleinkinder: abgerauchte Kippen in Aschenbechern
Sollten die Kippen von Kleinkindern geschluckt
werden, kann dies zu lebensbedrohlichen
Vergiftungen führen
Durch Passivrauchen verursachte Krankheiten
oder verschlimmerte Beschwerden
Atemwegserkrankungen
- Husten, pfeifende Atemgeräusche, Auswurf
- Kurzatmigkeit, verringerte Lungenfunktion
- Reizung der Nase
- Lungenentzündung
- Asthma, Bronchitis, Lungenkrebs
- Brustkrebs
Augenbrennen- und tränen
Erhöhte Infektanfälligkeit
Kopfschmerzen
Schwindelanfälle
Herzkreislauferkrankungen
- Herzinfarkt, Schlaganfall
Mittelohrentzündungen bei Kindern
rauchfreier Bereich
Durch Rauchen verursachte Krankheiten
Atemwegserkrankungen
- Lungenerkrankungen, Kurzatmigkeit, verringerte Lungenfunktion
- Husten, pfeifende Atemgeräusche, Auswurf
- Lungenentzündung
- Bronchitis
- Asthma
Zähne
- Parodontitis
Herzkreislauferkrankungen
- Arteriosklerose, …
- Herzinfarkt, Schlaganfall
Stoffwechselerkrankungen
- Diabetes
Männer: Impotenz Frauen: Unfruchtbarkeit
- Augenbrennen- und tränen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindelanfälle
Frauen:
- Komplikationen in der Schwangerschaft
- Gebärmutterhalskrebs
- Grauer Star
- Mittelohrentzündungen bei Kindern
KopfKopf-HalsHals-Krebs
Risikofaktoren: Alkohol und Tabak,
da beide zusammen konsumiert einen sich
gegenseitig verstärkenden Effekt haben.
Dadurch liegt das Risiko, an Krebs der Mundhöhle
oder des Rachens zu erkranken, 7 x so hoch.
Wo?:
- Nasenrachenraum
- Lippen
- Mundhöhle/Mundschleimhaut, Zunge, Mundboden
Mundrachen, unterer Rachenraum
- Kehlkopf
Symptome:
- Verhärtungen oder Schwellungen im Gesicht,
- eine nicht heilende Verletzung im Mundbereich,
- Nasenbluten, erschwerte Nasenatmung,
- Verlust des Riechvermögens,
- Schwerhörigkeit,
- Schluckbeschwerden, anhaltende Heiserkeit
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Schwangerschaft und SuchtmittelSuchtmittelspezifische und unspezifische Verhaltensweisen, 29.03.2011
Erstellt von Stadtverwaltung Erfurt, Koordinatorin Suchtprävention Silvia Haas-Sobek
Kopfschmerzen, Migrä
Migräneanfä
neanfälle und Rauchen
•
•
•
Rauchen als Risikofaktor für Gedächtnisprobleme
und damit zur Beschleunigung
von einer Demenzerkrankung
•
Rauchen und Fettleibigkeit kann zu einem permanenten
Hörschaden führen, da der Blutfluss im Ohr negativ
beeinflusst wird
Übergewicht + Rauchen + Geräuschbelastung
•
Die Wirkung von Menthol beim Rauchen
Entstehung gesundheitsschä
gesundheitsschädlicher Substanzen
durch die Umwandlung von Zucker beim Rauchen
Zusatzstoffe, die Zucker enthalten:
Glukose, Fruktose, Saccarose, Melasse, Fruchtsäfte,
Honig
Sie maskieren und neutralisieren die Schärfe des
Tabakrauchs. Sie verstärken die Inhalationstiefe und
erhöhen dadurch die Nikotinaufnahme.
Folge: Erhöhen der Suchtwirkung
Verbrennungsprodukte:
Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Aceton, …
krebserzeugend
Risiken durch Schwangerschaft und Rauchen
Asthma und Herz- Kreislauferkrankungen beim Kind
Menthol ist der am hä
häufigsten verwendete Zusatzstoff
für Tabakprodukte und wird fast allen Zigaretten zugesetzt.
Menthol:
- erleichtert und vertieft die Inhalation
- wirkt Schmerz unterdrückend
- mildert das Kratzen im Hals und den Tabakgeschmack
- erleichtert so den Einstieg ins Rauchen
- erhöhte Aufnahme von Nikotin und krebserzeugenden
Substanzen in die Lunge
- Stimulation von Kälterezeptoren, Kühleffekt
- Verlangsamung der Atmung, Nikotin bleibt länger in der
Lunge
- Stimulation des Gehirns, erhöhtes Abhängigkeitspotential
- Mentholzigaretten sind nicht schädlicher als andere
Zigaretten, sie erschweren aber das Aufhören
Schwangerschaft und Rauchen
Nikotin im Mutterleib: Gefahr für die Psyche des Kindes
Rauchende Mütter riskieren, dass ihr Kind im Teenageralter eine
Psychose entwickelt ( Wahnvorstellungen, Halluzinationen),
ähnlich wie beim Konsum der Mutter von Alkohol und Cannabis.
Nikotin sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und
weniger Blut und damit weniger Sauerstoff und Nährstoffe beim
Kind ankommen.
Irrglaube: In der Schwangerschaft mit rauchen aufzuhören, schade
dem Kind! Der Entzug ist nur für die Mutter unangenehm. Im
Gegenteil, jede weitere Zigarette gefährdet das Kind.
Kohlenmonoxid besetzt die roten Blutkörperchen der Mutter, die
dadurch keinen Sauerstoff mehr aufnehmen können und folglich
auch dem Kind keinen Sauerstoff mehr liefern.
Veränderungen der Gene, die für die Entstehung von Krebs
und die Entwicklung der Kinder eine Rolle
spielen und auch auf nachfolgende Generationen Auswirkung
haben
Hochgiftiges Kohlenmonoxid im Zigarettenrauch
kann bittere Folgen auslösen:
•
Plö
Plötzlicher Kindstod:
Kindstod Zigarettenrauch verzögert das
Aufwachen bei Bedrohung durch Schädigung des
Weckvorgangs (Muskeltonus – Herzfrequenz – Atmung)
•
Missbildungen
•
Hyperaktivitä
Hyperaktivität
•
Zurü
Zurückbleiben beim Lernen, Rechnen, Lesen, Sprechen im
Vergleich zu Gleichaltrigen
•
Geringeres Geburtsgewicht - viel zunehmen
kann im Erwachsenenalter zu krankhaftem Übergewicht führen
3
Wie gelingt ein erfolgreicher Rauchstopp?
-
Setzen Sie sich ein Datum in den nächsten 3 Wochen
-
Nutzen Sie professionelle Hilfe: Arzt, Beratungsstellen,
Rauchertelefon: 01805-313131 und 06221 424200
-
Finden Sie Menschen, die Sie motivieren und
unterstützen, auch bei Rückfällen
-
Lebensgewohnheiten ändern, vermeiden Sie Situationen, die
eng mit dem Rauchen verbunden sind/waren
-
Raucherentwöhnungskurse: Medikamente, Akupunktur,
Hypnose,…
-
Lernen Sie mit Entzugserscheinungen umzugehen:
Unruhe, Reizbarkeit, Unwohlsein
-
Ernährungsberatung
-
Belohnungen von dem ersparten Geld
-
Ablenkung: Hobby wieder beleben, Unternehmungen, viel
Bewegung
-
Freuen Sie sich über jeden kleinen Erfolg und lassen Sie sich nicht
entmutigen
3
Schwangerschaft und SuchtmittelSuchtmittelspezifische und unspezifische Verhaltensweisen, 29.03.2011
Erstellt von Stadtverwaltung Erfurt, Koordinatorin Suchtprävention Silvia Haas-Sobek
3 Methoden zur Raucherentwö
Raucherentwöhnung
-
Schlusspunktmethode (Datum) erfolgreichste Methode
-
Langsames Abgewöhnen
schrittweise Zahl der Zigaretten reduzieren
-
Raucherentwöhnungskurse mit psychologische Beratung
-
Akupunktur, Hypnose mit psychologische Beratung,
da ansonsten oft keine Langzeitwirkung
-
Nikotinersatz gegen Entzugserscheinungen wie Unruhe,
Reizbarkeit
Vorbildwirkung
Erwachsene und Jugendliche rauchen
weniger, wenn die unmittelbaren
Bezugspersonen:
- Angehörige
- Eltern
- Lehrer
- Freunde
- Arbeitskollegen
eine eindeutige Haltung gegenüber dem
Nichtrauchen einnehmen oder
das Umfeld:
Zuhause
Arbeitsstätte
Freizeit
rauchfrei sind
Pflaster, Kaugummi oder Nasenspray (Hausarzt)
Nicht rauchen, wenn Nikotinersatz verwendet wird!
(Nikotinvergiftung)
-
Entspannungstechniken
Stressbewältigung ohne Zigarette
-
Rückfallgefahr 3 – 4 Jahre
Schwangerschaft und SuchtmittelSuchtmittelspezifische und unspezifische
Verhaltensweisen
Hinweise fü
für Eltern, Angehö
Angehörige
Es kann sehr lange dauern,
dauern bis Menschen mit Suchtproblemen
bereit sind, Hilfe anzunehmen.
Entwickeln Sie konsequentes Verhalten.
Verhalten
Rauchstopp und Schwangerschaft
Sie müssen lernen, sich aus ihrer Abhä
Abhängigkeit vom Verhalten
des sü
süchtigen Menschen zu lö
lösen.
sen
Setzen Sie Grenzen.
Grenzen
Geben Sie nicht nach,
nach wenn der Drogenkonsum Ihres Kindes oder
Angehörigen von anderen Menschen bagatellisiert wird.
Vielen Dank fü
für Ihre Aufmerksamkeit!
Holen Sie sich fachlich kompetente Hilfe in den Beratungsstellen
der Suchtkrankenhilfe.
Binden Sie Ihre Familie und den Freundeskreis in die Problematik ein.
Nur einheitliches und konsequentes Handeln bewirkt Veränderungen.
Elternwegweiser
„Sucht vorbeugen“
Amt für Soziales und Gesundheit, Abteilung Gesundheit,
Koordinatorin Suchtprävention Silvia Haas-Sobek,
Tel.: 0361 655-4203, [email protected]
Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe.
Selbsthilfegruppe
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