Ospolot - Compendium

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Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Ospolot®
Desitin Pharma GmbH
AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoff: Sultiam.
Hilfsstoffe: Gelatine, Hypromellose, Lactose, Macrogol, Magnesiumstearat, Maisstärke, Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid (E 171).
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Ospolot 200 mg: Filmtabletten teilbar (mit Bruchrille) zu 200 mg.
Ospolot 50 mg: Filmtabletten zu 50 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Rolando-Epilepsie (benigne Epilepsie des Kindesalters mit zentrotemporalen spikes).
Hinweis: Bei der Indikationsstellung für den Einsatz von Sultiam sollte berücksichtigt werden, dass die Rolando-Epilepsie eine hohe Rate an
Spontanremissionen aufweist und – auch ohne medikamentöse Behandlung – zumeist einen guten Verlauf und eine gute Prognose besitzt.
Dosierung/Anwendung
Die Dosierung ist individuell durch den/die in der Epilepsiebehandlung erfahrene Neuropädiater/in festzulegen und zu kontrollieren.
Die Erhaltungsdosis beträgt ca. 5 mg/kg Körpergewicht und Tag. Sie sollte stufenweise (einschleichend) über ein bis zwei Wochen erreicht werden. Für den
langsamen Aufbau der Dosis ist Ospolot 50 mg geeignet; Ospolot 200 mg Filmtabletten verfügen über eine Bruchrille und sind teilbar. Es ist jedoch auch
möglich, die Behandlung sogleich mit der Erhaltungsdosis zu beginnen. Die Tagesdosis sollte aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Sultiam möglichst auf drei
Einzelgaben verteilt werden. Bei entsprechender zeitlicher Verteilung der Tagesdosis sind konstante Plasmaspiegel nach fünf bis sechs Tagen zu erwarten.
Therapeutische Plasmakonzentrationen für Sultiam wurden bisher nicht bestimmt.
Antikonvulsiva sollten möglichst als Monotherapie verordnet werden.
Die Umstellung von einer anderen Medikation oder einer allfälligen Kombinationsbehandlung sollte schrittweise erfolgen. In regelmässigen Zeitabständen
müssen Blutbild und Urin kontrolliert werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Filmtabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser), möglichst auf drei Einzelgaben verteilt, eingenommen. Die Anwendungsdauer
richtet sich nach der individuellen Reaktion des Patienten. In jedem Fall darf das Präparat durch den Patienten nicht eigenmächtig abgesetzt werden.
Die antiepileptische Therapie ist grundsätzlich eine Langzeittherapie. Über die Einstellung, Behandlungsdauer und das Absetzen von Sultiam sollte im Einzelfall
der Facharzt bzw. die Fachärztin (Kinderneurologie/Neurologie) entscheiden. Ospolot sollte nicht plötzlich abgesetzt werden. Das Absetzen von Sultiam kann
zügig über ein bis zwei Wochen erfolgen. Dabei sollte das EEG kontrolliert werden. Der EEG-Befund sollte sich nicht verschlechtern.
Bei Therapieversagen bzw. Auftreten von unerwünschten Wirkungen ist eine Prüfung des tageszeitlichen Verlaufes der Plasmakonzentration sinnvoll. Bei
ausbleibendem Therapieerfolg sollte die Behandlung mit Sultiam nach ca. einem Monat abgebrochen werden.
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen
Sultiam darf nicht angewendet werden bei:
- bekannter Überempfindlichkeit auf Sultiam, andere Sulfonamide oder einen anderen Präparatebestandteil
- Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung
- vorbestehenden psychiatrischen Erkrankungen
- Porphyrie
- Hyperthyreose
- arterieller Hypertonie
- Frauen im gebärfähigen Alter und weiblichen Teenagern älter als 12 Jahre
- Schwangerschaft/Stillzeit.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Beim Auftreten einer Myelodepression oder allergischen Exanthemen muss Sultiam abgesetzt werden. Daher sind Eltern von Patienten anzuhalten, sofort den
Arzt aufzusuchen und Blutbildkontrollen durchführen zu lassen, wenn Fieber, Halsschmerzen, allergische Hautausschläge und/oder Lymphknotenschwellung
und/oder grippeähnliche Krankheitsbeschwerden auftreten.
Bei einer Langzeittherapie sind regelmässig Blutbild und Nierenfunktionsparameter zu kontrollieren. Es empfiehlt sich, diese Kontrollen zunächst vor der
Behandlung mit Sultiam, dann in wöchentlichen Abständen im ersten Monat der Behandlung, danach in monatlichen Abständen durchzuführen. Nach
sechsmonatiger Behandlung reichen zwei- bis viermalige Kontrollen im Jahr aus. Progrediente Thrombopenien oder Leukopenien, die von klinischen
Symptomen, wie z.B. Fieber oder Halsschmerzen begleitet sind, erfordern die Unterbrechung der Behandlung. Bei schweren allergischen Reaktionen ist
Sultiam sofort abzusetzen. Die Behandlung sollte ebenfalls unterbrochen werden, wenn es zu einem andauernden Anstieg des Kreatinins kommt.
Wie bei anderen Carboanhydrase-Hemmern kann es auch unter Sultiam zum Auftreten einer metabolischen Azidose kommen. Bei entsprechenden
Symptomen (kompensatorische Hyperventilation, Müdigkeit, Appetitlosigkeit) ist an diese Möglichkeit zu denken. Eine chronische, unbehandelte metabolische
Azidose kann zu einer Nephrolithiasis oder Osteoporose sowie bei Kindern zu einer Verringerung des Wachstums führen.
Hinweis:
Über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet. Eine
Metaanalyse randomisierter, placebo-kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und
suizidalem Verhalten. Der Mechanismus für die Auslösung dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt und die verfügbaren Daten schliessen die Möglichkeit eines
erhöhten Risikos bei der Einnahme von Sultiam nicht aus.
Deshalb sollten Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwacht und eine geeignete Behandlung in Erwägung
gezogen werden. Patienten (und deren Betreuern) sollte geraten werden medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales
Verhalten auftreten.
Interaktionen
Beeinflussung der Plasmakonzentration anderer Arzneimittel durch Sultiam
Sultiam ist ein Hemmer der CYP2C-Isoenzyme und kann dadurch die Plasmaspiegel anderer Arzneimittel erhöhen. Die Wirkung einiger anderer, gleichzeitig
verabreichter Arzneimittel, die über diese Enzyme abgebaut werden, kann deshalb verstärkt werden. Es kann zu toxischen Erscheinungen kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Sultiam ist die Dosierung folgender Wirkstoffe gegebenenfalls zu reduzieren: Phenytoin, Barbiturate, Diazepam, Imipramin,
Diclophenac, Ibuprofen, Naproxen, Warfarin, Omeprazol, Proguanil, Propranolol, Retinol und Tolbutamid.
Bei Kombination von Sultiam mit Phenytoin kann der Plasmaspiegel von Phenytoin bedeutend erhöht sein. Diese Kombination erfordert besonders strenge
Überwachung und häufige Kontrollen des Phenytoin-Plasmaspiegels, besonders bei eingeschränkter Nierenfunktion.
In Einzelfällen wurde beobachtet, dass es auch bei Kombination mit Lamotrigin zu einer Erhöhung der Lamotrigin-Spiegel im Blut kommen kann. Die
Lamotrigin-Spiegel sollten daher zum Anfang einer solchen Behandlung häufiger kontrolliert werden.
Bei der Kombination von Sultiam mit Primidon kann die Intensität der Nebenwirkungen beider Arzneimittel zunehmen; insbesondere bei Kindern können
Schwindel, Gangunsicherheit und Schläfrigkeit auftreten.
Verminderte Plasmakonzentration von Sultiam
Der Plasmaspiegel von Sultiam kann vermindert werden durch: Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Carbamazepin.
Aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung, insbesondere bei gleichzeitiger Verabreichung mehrerer Antiepileptika, empfiehlt es sich, die Plasmaspiegel zu
kontrollieren und die Dosierung von Sultiam gegebenenfalls anzupassen.
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In einer In- vitro-Untersuchung wurde beobachtet, dass Antacida Sultiam adsorbieren können. Dies trifft in besonderem Masse auf Magnesium-Trisilikat zu.
Andere Wechselwirkungen
Während einer Behandlung mit Sultiam sollte auf den Genuss von Alkohol verzichtet werden, da Sulfonamide eine dem Disulfiram ähnliche Wirkung besitzen
und Sultiam als Sulfonamid-Derivat theoretisch eine ähnliche Wirkung entfalten könnte. Diese Symptomatik umfasst eine unangenehme, in der Regel jedoch
selbstlimitierende, systemische Reaktion auf der Basis einer Vasodilatation mit Pulsationskopfschmerz, Atemdepression, Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie,
Hypotonus, Amblyopie, Verwirrtheit, Schockreaktionen, Arrhythmien, Bewusstlosigkeit sowie Anfällen. Die Symptome können in sehr unterschiedlicher
Ausprägung und Dauer auftreten.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es gibt experimentelle Hinweise auf embryotoxische Effekte von Sultiam. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Während der
Schwangerschaft und Stillzeit ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen (Schwindligkeit oder Schläfrigkeit) so weit verändern, dass z.B.
die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.
Unerwünschte Wirkungen
Häufigkeitsangaben: Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, <1/10), gelegentlich (≥ 1/1000, <1/100), selten (≥ 1/10.000, <1/1000), sehr selten
(<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die beobachteten Nebenwirkungen traten häufiger in Kombinations- als in Monotherapie auf.
Folgende Nebenwirkungen können dosisabhängig und insbesondere zu Therapiebeginn auftreten:
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Tachypnoe, Hyperpnoe oder Dyspnoe. Insbesondere zu Behandlungsbeginn: Singultus (i.d.R. Abklingen nach 1-2 Wochen von selbst oder nach
vorübergehender Dosisreduktion, Vermeidung durch einschleichende Dosierung).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombopenie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig treten, besonders zu Behandlungsbeginn, Magenbeschwerden auf. Häufig wird über Nausea und Vomitus geklagt. Diese Beschwerden klingen in
der Regel nach ein bis zwei Wochen von selbst oder nach vorübergehender Dosisreduzierung wieder ab. Sie können durch einschleichende Dosierung
vermieden werden.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten wurde eine hepatotoxische Wirkung beobachtet.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig und insbesondere zu Behandlungsbeginn: Appetitlosigkeit (i.d.R. Abklingen nach 1-2 Wochen von selbst oder nach vorübergehender Dosisreduktion,
Vermeidung durch einschleichende Dosierung).
Sehr selten: metabolische Azidose (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Im Rahmen einer metabolischen Azidose kann es kompensatorisch
zu einer Hyperventilation kommen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen, myasthenische Beschwerden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Exantheme.
In Einzelfällen besteht der Verdacht, dass Sultiam mit der Auslösung eines Stevens-Johnson-Syndroms oder eines Lyell-Syndroms in Zusammenhang stehen
könnte.
Herzerkrankungen
Gelegentlich wurden Stenokardien oder Tachykardien beobachtet.
Gefässerkrankungen
In Einzelfällen kam es zu Blutdruckanstieg oder -abfall.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig kommt es zu Parästhesien in den Extremitäten sowie im Gesicht.
Häufig und insbesondere zu Behandlungsbeginn: Schwindel und Kopfschmerzen (i.d.R. Abklingen nach 1-2 Wochen von selbst oder nach vorübergehender
Dosisreduktion, Vermeidung durch einschleichende Dosierung).
Gelegentlich kann Denkerschwernis auftreten. In Einzelfällen besteht der Verdacht, dass Sultiam mit der Auslösung einer Polyneuritis, eines Grand mal-Status
oder mit Anfallshäufungen in Zusammenhang stehen könnte.
Psychiatrische Erkrankungen
Bei einigen Patienten kann es insbesondere zu Behandlungsbeginn zu Verwirrung und Agitation kommen. Diese Begleiterscheinungen verschwinden meist
nach ein bis zwei Wochen von selbst oder nach vorübergehender Dosisreduktion. Sie können durch einschleichende Aufdosierung vermieden werden.
Gelegentlich können Halluzinationen, Angst oder Antriebsarmut auftreten. Latente Psychosen können unter Sultiamtherapie aktiviert werden.
Einzelfälle von Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. Aggressivität, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen wurden beschrieben.
Augenerkrankungen
Häufig: Doppelbildersehen
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Einzelfälle von Nierenversagen und Harnretention wurden beschrieben.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Einzelfälle von Impotenz wurden beschrieben.
Untersuchungen
Häufig und insbesondere zu Behandlungsbeginn: Gewichtsverlust (i.d.R. Abklingen nach 1-2 Wochen von selbst oder nach vorübergehender Dosisreduktion,
Vermeidung durch einschleichende Dosierung).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig und insbesondere zu Behandlungsbeginn: Irritabilität, Müdigkeit (i.d.R. Abklingen nach 1-2 Wochen von selbst oder nach vorübergehender
Dosisreduktion, Vermeidung durch einschleichende Dosierung).
Überdosierung
Befunde und Symptome
Die auftretenden Befunde und Symptome einer Überdosierung umfassen Kopfschmerzen, Schwindel, Ataxie, Bewusstseinsstörung, Katatonie, metabolische
Azidose sowie Sultiamkristalle im Urin. Sultiam besitzt eine geringe akute Toxizität. Überdosierungen mit 4 bis 5 g Sultiam wurden überlebt. Die Einnahme von
ca. 20 g Sultiam in suizidaler Absicht bei Erwachsenen führte in einem Fall zum Exitus letalis. In einem anderen Fall kam es zu einer Restitutio ad integrum.
Therapie
Es existiert kein spezifisches Antidot. Die Therapie wird bestimmt durch den klinischen Status des Patienten. Es sollte eine Einweisung in die Klinik erfolgen.
Eine Bestimmung der Plasmakonzentration zwecks Bestätigung einer Sultiam-Vergiftung sowie zwecks Ermittlung des Ausmasses der Überdosierung ist
angezeigt. Übliche Massnahmen (Magenspülung und Aktivkohle zur Verminderung der Resorption und zur Erhaltung der Vitalfunktionen) sollten durchgeführt
werden. Zur Behandlung der Azidose kann Natriumbikarbonat infundiert werden. Es sollte eine sorgfältige Korrektur der Elektrolytverschiebungen erfolgen.
Zur Verhinderung von Nierenschäden und Kristallurie wird eine alkalisierende Diuresetherapie empfohlen.
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Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: N03AX03
Wirkungsmechanismus:
Sultiam ist ein Sulfonamid-Derivat. Strukturell bestehen keine Gemeinsamkeiten mit anderen Antikonvulsiva. Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig
aufgeklärt. Der bestdokumentierte biologische Effekt ist die Hemmung der zentralen Carboanhydrase. Einwirkungen auf die Homöostase der erregenden und
hemmenden Neurotransmitter wurden beschrieben. Weiterhin reduziert Sultiam den Natriumeinstrom in die Nervenzelle und setzt so die Erregbarkeit der
Nervenzelle herab.
Der antikonvulsive Effekt von Sultiam bewirkt eine Verminderung oder Dämpfung von Anfällen, die bei Kindern mit Rolando-Epilepsie (benigne Epilepsie des
Kindesalters mit zentrotemporalen spikes) auftreten.
Klinische Wirksamkeit: Allerdings ist die klinische Wirksamkeit von Sultiam einzig in einer Studie (randomisiert, vs Placebo, 31
Patienten im Alter von 3 – 11 Jahren unter Verum) gezeigt worden.
Pharmakokinetik
Die Pharmakokinetik von Sultiam wurde nicht systematisch in den verschiedenen Abschnitten des Kindes- und Jugendalters untersucht. Die nachfolgenden
Daten stammen von mehr als 120 Patienten beiderlei Geschlechts. Bei diesen Patienten handelte es sich um Kinder (n >50), Jugendliche und Erwachsene
zwischen 1,5 und 89 Jahren.
Absorption
Sultiam wird nach oraler Einnahme schnell und fast vollständig aus dem oberen Dünndarm resorbiert,. Der Einfluss von Nahrungsaufnahme auf die Absorption
von Sultiam wurde bislang nicht untersucht.
Die orale Bioverfügbarkeit von Sultiam wurde bislang nicht untersucht.
Distribution
Die maximalen Plasmakonzentrationen werden zwischen 1 und 5 Stunden erreicht. Trotz einer linearen Pharmakokinetik bestehen grössere intra- und
interindividuelle Fluktuationen der Plasmaspiegel im steady state. Therapeutische und toxische Plasmakonzentrationen wurden bislang nicht etabliert. Nach
Gabe von ca. 5 mg / kg Körpergewicht werden etwa Plasmakonzentrationen zwischen 1 und 6 µg / ml erzielt. Die Plasmaproteinbindung von Sultiam liegt bei
etwa 29%.
Das Verteilungsvolumen beim Menschen wurde bislang nicht bestimmt. Sultiam überschreitet die Blut-Hirnschranke. Das Verhältnis zwischen
Plasmakonzentration und Liquorkonzentration wurde bislang nicht bestimmt. Es ist davon auszugehen, dass Sultiam die Placentaschranke überschreitet und
in die Muttermilch übergehen kann. Es kann somit in den Fötus sowie in den gestillten Säugling übergehen (s. «Kontraindikationen» und
«Schwangerschaft/Stillzeit»).
Metabolismus
Bislang wurden zwei Metaboliten von Sultiam im Urin des Menschen identifiziert. Davon ist hydroxyliertes Sultiam mengenmässig der bedeutendste Metabolit.
Er besitzt keine antikonvulsive Aktivität.
Elimination
Sultiam wird mit einer Halbwertszeit von 2 bis 16 Stunden aus dem Plasma eliminiert. Die Halbwertszeiten sind in Kombinationstherapie mit
enzyminduzierenden Antiepileptika kürzer als bei Monotherapie. Nach oraler Applikation werden ca. 80 - 90% der Dosis über die Nieren ausgeschieden. Ca.
30 – 60% werden unverändert ausgeschieden. Mehr als 25% werden als Metabolit (hydroxyliertes Sultiam) ausgeschieden.
Präklinische Daten
Reproduktionstoxizität
Es gibt experimentelle Hinweise auf embryotoxische Effekte von Sultiam.
Genotoxizität (Mutagenität), kanzerogenes Potential
Sultiam besass in drei verschiedenen In-vitro-Versuchsanordnungen kein mutagenes Potential. Langzeituntersuchungen zur Karzinogenität liegen nicht vor.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Haltbar bis zum auf der Packung angegebenen Verfalldatum («verwendbar bis»).
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalpackung bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) und ausser Reichweite von Kindern lagern.
Zulassungsnummer
55603 (Swissmedic)
Zulassungsinhaberin
Desitin Pharma GmbH, Liestal
Stand der Information
Juli 2014
Packungen
Menge CHF
OSPOLOT Filmtabl 50 mg
Abgabekat. Rückerstattungskat.
50 Stk 33.90
B
SL (LIM)
OSPOLOT Filmtabl 200 mg 50 Stk 74.45
B
SL (LIM)
Publiziert am 21.04.2015
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