Prof. Dr. Mike Heilemann Physikalische Chemie II Zur Beachtung: Bitte bearbeiten Sie jede Aufgabe auf einem separaten Blatt Papier und schreiben Sie jeweils Übungsgruppe, Name und Matrikelnummer in dieser Reihenfolge in die rechte obere Ecke. Übungsgruppe: Name: Matrikelnummer: Übungsblatt 8 1) SS 2013 Abgabe im Briefkasten vor dem Sekretariat des AK Heilemann bis: 18.06.2013, 10 Uhr Enzymkinetik (3 P) Für die Geschwindigkeit v0 einer enzymkatalysierten Reaktion gilt nach dem Michaelis-Menten-Modell: 𝑣0 = 𝑣𝑚𝑎𝑥 ∙ [𝑆] 𝐾𝑀 + [𝑆] Die Michaelis-Menten-Konstante KM und die maximale Reaktionsgeschwindigkeit vmax können auch durch einen sogenannten Eadie-Hofstee-Plot ermittelt werden, bei dem v0 gegen v0/[S] geplottet wird, wobei [S] der Substratkonzentration entspricht. a) Leiten Sie die sogenannte Eadie-Hofstee-Beziehung aus obiger Gleichung her, sodass v0 sinnvoll gegen v0/[S] aufgetragen werden kann. b) Die Reaktion von Carbobenzoxyglycyl-L-Tryptophan mit Wasser bei pH 7,5 und 25°C zu Carbobenzoxyglycin und L-Tryptophan wird durch das Enzym Pankreas-Carboxypeptidase katalysiert. Für die Bildungsgeschwindigkeit von L-Tryptophan wurden bei verschiedenen Substratkonzentrationen [S] die folgenden Werte gemessen: [S] / mM v0 / mM s-1 2.5 0.024 5.0 0.036 10.0 0.053 15.0 0.060 20.0 0.064 Stellen Sie die gemessenen Werte in einem Eadie-Hofstee-Plot dar und ermitteln Sie KM und vmax mit Hilfe eines geeigneten Fits. 2) Enzymkinetik - Hemmung (10 P) Die Kinetik eines Enzyms, die dem Michaelis-Menten-Modell gehorchen soll, wurde in Abhängigkeit von der Substratkonzentration und bei An- und Abwesenheit von zwei verschiedenen Inhibitoren gemessen (siehe Grafik). a) Stellen Sie alle drei Fälle als Lineweaver-Burk-Auftragung grafisch dar (alle Punkte benutzen!). b) Ermitteln Sie den Wert von KM und vmax für den Fall ohne Inhibitor. c) Begründen Sie, welcher der beiden Inhibitoren eine kompetitive Hemmung verursacht. Berechnen Sie den Korrekturfaktor α mit Hilfe der grafischen Auftragung und unter Beachtung der modifizierten Michaelis-Menten-Gl. für kompetitive Hemmung. d) Der andere Inhibitor bewirkt eine sogenannte gemischte oder nichtkompetitive Hemmung. Prof. Dr. Mike Heilemann Physikalische Chemie II Zur Beachtung: Bitte bearbeiten Sie jede Aufgabe auf einem separaten Blatt Papier und schreiben Sie jeweils Übungsgruppe, Name und Matrikelnummer in dieser Reihenfolge in die rechte obere Ecke. SS 2013 Übungsgruppe: Name: Matrikelnummer: Dabei bindet der Inhibitor sowohl an das Enzym al𝑠 auch an den Enzym-Substrat-Komplex und verringert so die Aktivität des Enzyms. (1) E + S 𝑘1 �⎯⎯⎯� �⎯⎯⎯� ES 𝑘−1 𝐾𝐼 (2) E + I ⇄ EI 𝑘2 �⎯⎯⎯� P+E 𝐾𝐼′ (3) ES + I ⇄ ESI Zeigen Sie, dass sich für obigen Reaktionsmechanismus folgende modifizierte MichaelisMenten- Gleichung ergibt 𝑣𝑚𝑎𝑥 ∙ [𝑆] , 𝑣0 = 𝛼 𝐾𝑀 + 𝛼 ′ [𝑆] wobei α und α‘ jeweils Funktionen der Inhibitorkonzentration sind. Das Gleichgewicht mit dem Inhibitor stellt sich schnell ein, verwenden Sie deshalb die beiden Dissoziationsgleichgewichte KI =[E][I]/[EI] und KI =[ES][I]/[ESI]. Beachten Sie auch das Prinzip der Quasistationarität für den Enzym-Substrat-Komplex. Finden Sie außerdem einen geeigneten Ausdruck für die EnzymGesamtkonzentration [E]T. e) Ermitteln Sie α und α‘ anhand Ihrer Auftragung. 3) Reaktionen in Lösung (6 P) Die dynamische Viskosität η von Wasser bei einem Druck von 1 bar besitzt folgende Abhängigkeit von der Temperatur T. T / °C 5 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 η / cP 1.520 1.307 1.002 0.797 0.653 0.546 0.466 0.404 0.355 0.315 0.282 Betrachten Sie die Rekombination zweier identischen Teilchen in Wasser. a) Wodurch kann die Geschwindigkeitskonstante k der Rekombinationsreaktion beeinflusst werden? b) Berechnen Sie die Geschwindigkeitskonstante k bei 50°C. Wie ändert sich k, wenn Wasser durch Honig ersetzt wird? c) Wie kann k bei einer beliebigen Wassertemperatur zwischen 0-100°C bestimmt werden? Ermitteln Sie k für T = 73°C. Prof. Dr. Mike Heilemann Physikalische Chemie II Zur Beachtung: Bitte bearbeiten Sie jede Aufgabe auf einem separaten Blatt Papier und schreiben Sie jeweils Übungsgruppe, Name und Matrikelnummer in dieser Reihenfolge in die rechte obere Ecke. SS 2013 Übungsgruppe: Name: Matrikelnummer: d) Berechnen Sie die Diffusionskonstante D eines Teilchens und den Abstand der Teilchen R*, bei dem die Rekombination stattfindet bei 73°C, wenn der hydrodynamische Radius r der Teilchen 2 Å beträgt. 4) Kinetischer Salzeffekt (3 P) Die Untersuchung einer bimolekularen Reaktion zwischen Ionen in Lösung zeigte folgende Abhängigkeit der Geschwindigkeitskonstanten k von der Ionenstärke I. I / mol dm-3 0.0025 0.0100 0.0225 0.0400 0.0625 k / dm3 mol-1 s-1 0.431 0.546 0.690 0.870 1.102 Eines der Ionen ist einfach negativ geladen. Welche Ladung trägt das andere? Grafik (Geschwindigkeit v0 der enzymkatalysierten Substratkonzentration [S] mit und ohne Inhibitoren) Reaktion in Abhängigkeit der