eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Blasenwürmer | Zoologie - Würmer Internet: https://peter-hug.ch/lexikon/blasenwuermer/53_0084 HauptteilSeite 53.84 Blasenwürmer 10 Wörter, 97 Zeichen Blasenwürmer (Finnen), die Jugendformen der Bandwürmer (s. d.). Bandwürmer (Cestodes Rud.), Ordnung der Platoden (s. d.) oder Plattwürmer, lassen sich als durch den Parasitismus in ihrer Organisation äußerst veränderte Trematoden (Saugwürmer) auffassen und sind mit diesen durch einige Übergangsformen verbunden (s. unten). Die typischen Bandwürmer unterscheiden sich jedoch von den Trematoden wie von allen Platoden überhaupt durch die Koloniebildung, welche sie zu einer gewissen Zeit ihres Lebens eingehen. Der Gewöhnliche Bandwurm (Fig. 1) ist nämlich kein einfaches Tier, sondern besteht aus dem »Kopf« a und der an ihm hangenden Kette von »Gliedern« b als ebenso viele Individuen, die im geschlechtsreifen Zustand sich losreißen und einige Zeit frei leben, auch wohl noch bedeutend wachsen. Diese Glieder (Proglottiden) werden durch Knospung, also auf ungeschlechtlichem Weg, am Hinterende des Kopfes forlaufend (Skolex) hervorgebracht und sind daher um so älter und auch um so weiter entwickelt, je mehr sie nach hinten vorrücken. Da aber der Kopf selber, wenn auch auf einem Umweg, aus einem befruchteten Ei hervorgeht, so haben die Bandwürmer einen Generationswechsel aufzuweisen (Einzelheiten s. unten). - Abweichend von den Trematoden, erfolgt ferner die Nahrungsaufnahme, da Mund und Darm gänzlich fehlen, geradezu durch die Haut vermittelst der Endosmose. Eine Leibeshöhle ist gleichfalls nicht vorhanden, und so verbreiten sich die Säfte des Tiers, in welchem der Bandwurm lebt, direkt in seinem ganzen Körper, der gewissermaßen einem Schwamm gleicht. Stark entwickelt sind hingegen die unter dem Namen der Wassergefäße bekannten Exkretionsorgane; sie verlaufen, meist 4 an der Zahl, der Länge nach durch die ganze Kette, erhalten aus jeder Proglottide Anschluß durch Querzweige, welche in ein Netz noch feinerer Gefäße übergehen, und münden hinten aus. Das Nervensystem besteht nur aus 2 im sogen. Kopf gelegenen und miteinander verbundenen Ganglien nebst 2 von ihnen ausgehenden Längsstämmen; Sinnesorgane fehlen. Viel Raum nehmen die Geschlechtsorgane in Anspruch, die sich indessen erst allmählich und zwar die männlichen zuerst entwickeln. Die jungen Glieder zeigen noch keine Spur von ihnen, während jedes alte sowohl zahlreiche Hoden als auch einen Eierstock samt Dotterstock, Schalendrüse, Eibehälter (Fig. 2), Samentasche und Scheide besitzen. Wahrscheinlich begattet jedes Glied als ein echter Hermaphrodit sich selbst. Die Eier werden nach Befruchtung durch die Spermatozoiden von einer dicken Kapsel, dem Produkt der Schalendrüse, umhüllt und gelangen meist erst mit dem Glied, in welchem sie sich befinden, aus dem Wirtstier heraus ins Freie. Ein Glied des Gewöhnlichen Bandwurms (Taenia solium) enthält etwa 50,000 Eier, die Wurmkolonie selbst also mit ihren 1500 Gliedern gegen 75 Mill. Von diesen müssen aber, weil die Bandwürmer selbst nicht häufiger werden, alle bis auf eins, das sich völlig auszubilden Gelegenheit hat, vor der Geschlechtsreife früher oder später zu Grunde gehen. Die Entwickelung hat darum auch viel Eigentümliches; sie verläuft wie folgt. In den Eiern bilden sich Embryonen aus, welche bei Bothriocephalus noch mit Wimpern bekleidet sind, bei den übrigen Bandwürmern aber dieses Zeichen ihrer Abkunft von ursprünglich frei lebenden Plattwürmern bereits eingebüßt haben. Dies ist meist (Ausnahme ist Bothriocephalus, s. unten) schon geschehen, während die Eier sich noch in den Proglottiden befinden; letztere verlassen den Darm des Wirts, gelangen mit dessen Exkrementen auf Düngerhaufen, auf Wiesen, in das Wasser etc. und bleiben dort unter Umständen noch tagelang bei feuchter Wärme am Leben. So können sie nun zugleich mit der Nahrung von andern Tieren verschluckt werden und finden dann manchmal auch Gelegenheit zur Weiterentwickelung. Für die einzelnen Bandwurmarten existieren aber ganz bestimmte Tiere (die sogen. Zwischenwirte), in deren Darm allein die Verdauung der Proglottiden, die Auflösung der Eikapseln u. das Wachstum der nun frei werdenden Larve vor sich gehen. Diese bohrt sich mit ihren 4-6 Haken (Fig. 3) durch die Darmwandung des Zwischenwirts hindurch und verbreitet sich im Körper desselben, teils vom Blut mitgeführt, teils auch wohl im Bindegewebe wandernd, kommt aber zuletzt in ganz bestimmten Organen (Leber, Lunge, Hirn, Muskeln, Auge) vorläufig zur Ruhe. Die verletzten Teile des Wirts scheiden bald eine bindegewebige Kapsel aus; in ihr bilden sich die Larven zu sogen. Blasenwürmern oder Hydatiden um, die früher als selbständige Tiergattungen beschrieben wurden und im gewöhnlichen Leben Finnen oder Quesen heißen. Zunächst scheidet sich im rundlichen Körper (Fig. 4) eine Flüssigkeit aus und dehnt den Leib zu einer Blase aus. Dann entwickelt sich, in die Blase hineinragend, ein hohler Zapfen, welcher in seiner Höhlung die Saugnäpfe und den Stachelkranz des künftigen Bandwurmkopfes erkennen ^[Abb.: Fig. 1. Gewöhnlicher Bandwurm. Natürliche Größe.] ^[Abb.: Fig. 2. a Glied des schwarzen Bandwurms mit Eibehälter. b Zwei Glieder des gewöhnlichen Bandwurms mit den Eibehältern. 4/1] Seite 1 / 4 eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Blasenwürmer | Zoologie - Würmer Internet: https://peter-hug.ch/lexikon/blasenwuermer/53_0084 ^[Abb.: Fig. 3. Embryonen mit Haken. Stark vergrößert.] ^[Abb.: Fig. 4. Finne mit beginnender Bildung des Kopfzapfens. Stark vergrößert.] ^[Abb.: Fig. 5. Erste Anlage des spätern Bandwurmkörpers bei der Finne. Stark vergrößert.] ^[Abb.: Fig. 6. Finne mit vorgestülptem Kopf. 6/1] forlaufend läßt; später entsteht auch die erste Anlage des Bandwurmkörpers in Form einer hohlen Röhre (Fig. 5). Gelegentlich stülpt sich wohl auch der Zapfen aus und gleicht dann vollständig einem Bandwurm mit ungegliedertem Körper und anhängender Schwanzblase (Fig. 6). Dieser Ähnlichkeit wegen hat man, ehe man den Zusammenhang kannte, die Finnen als verirrte Bandwürmer, die »wassersüchtig« geworden, betrachtet. Bei den meisten Arten bildet sich nur ein Bandwurmkopf (echte Finnen, Cysticercus), bisweilen aber, z. B. beim Drehwurm (s. unten), wachsen aus der einen Larve durch Knospung allmählich einige Hundert Köpfe hervor. Bei dem Hülsenwurm oder Echinokokkus (Fig. 7), welcher von der Taenia echinococcus des Hundes abstammt, bilden sich auf der Innenfläche des Blasenkörpers besondere Tochter- und Enkelblasen, und von diesen aus entwickeln sich allmählich zahlreiche Bandwurmköpfe (s. unten). Die Finnen stellen somit in der Entwickelungsgeschichte der Bandwürmer eine besondere Stufe dar, sind gewissermaßen die Puppen derselben; als solche können sie auch einige Jahre hindurch unverändert am Leben bleiben und gehen, wenn ihr Wirt stirbt, mit ihm zu Grunde. Wird jedoch nicht allzulange nach ihrer Einwanderung das betreffende Organ von einem andern und zwar wiederum einem ganz bestimmten Tier gegessen, so entwickelt sich im Darm des letztern die Finne zum Bandwurm. Der Leib stülpt sich aus der Blase hervor, diese selbst wird durch den Verdauungsprozeß entfernt, und nun sprossen rasch hinter dem Kopf des jungen Wurms die Glieder. Hiermit ist der Kreislauf der Entwickelung geschlossen. Man hat also dabei die geschlechtlich erzeugten Larven und Finnen als die erste, die ungeschlechtlich gebildeten Glieder als die zweite Generation zu betrachten. Indessen gibt es Bandwürmer, welche zeitlebens ungegliedert bleiben (z. B. Caryophyllaeus), und noch andre (die Familie der Amphilinidae), welche auch durch ihre Gestalt an die Trematoden erinnern und früher zu ihnen gerechnet wurden. Somit darf man es als höchst wahrscheinlich betrachten, daß die Bandwürmer von Haus aus Trematoden waren und sich erst durch ihr ausschließliches Schmarotzerleben im Innern andrer Tiere allmählich in ihrer Organisation vereinfacht haben. Ähnlich den Trematoden, machen sie ihre Jugendzustände in besondern Zwischenwirten ab, und nur die eigentümliche Form der Vermehrung mittels der Proglottiden scheint von ihnen selbständig erworben zu sein. Die beim Menschen schmarotzenden Bandwürmer verteilen sich auf zwei Familien. Zu der einen gehören mehrere Arten der Gattung Taenia, von welcher im ganzen über 200 Arten bekannt sind, zur zweiten der Bothriocephalus latus und Bandwürmer cordatus. Diese Bandwürmer wohnen sämtlich im Dünndarm. Außer ihnen beherbergt der Mensch noch einige »Blasenwürmer« aus der erstern Familie (darunter die gewöhnliche Finne, Cysticercus cellulosae). - Der gemeine Bandwurm (Taenia solium L.), im entwickelten Zustand 2-8 m lang, enthält bis zu 800 Glieder von 9-10 mm Länge und 6-7 mm Breite. Der kugelige Kopf (Fig. 1 a u. Fig. 8) hat die Größe eines Stecknadelkopfes, ziemlich stark vorspringende Saugnäpfe und einen doppelten Hakenkranz zum Festhalten in der Darmwandung; der fadenförmige, fast 2,5 cm lange Hals erscheint dem unbewaffneten Auge ungegliedert. Die reifen Glieder (etwa vom 650. an), welche nur selten für sich abgehen, sind den Kürbiskernen nicht unähnlich (Fig. 2 h); ihre Geschlechtsöffnung liegt hinter der Mitte. Der zugehörige Blasenwurm (Cysticercus cellulosae) bewohnt mit Vorliebe das Muskelfleisch des Schweins (Finne, Fig. 9), findet sich gelegentlich aber auch an andern Orten und in andern Tieren (Hund, Katze, Reh), auch im Menschen. Etwa 2½ Monate nach Einführung der Bandwurmembryonen in das Schwein ist die Entwickelung der Finnen abgeschlossen, und 3-3½ Monate nach Genuß von finnigem Schweinefleisch gehen beim Menschen die ersten reifen Bandwurmglieder ab. Dieser Bandwurm erreicht ein Alter von 10-12 Jahren und mehr. Man hat ihn überall in Europa, in Indien, Nordamerika und Algerien beobachtet und zwar am häufigsten bei Erwachsenen, besonders bei Frauen, Fleischern und Köchen, welche leicht durch rohes Fleisch infiziert werden können. Gewöhnlich kommt er einzeln vor, doch sind 2 und 3 bei demselben Individuum nicht selten, und man hat sogar 41 nebeneinander beobachtet. Der schwarze Bandwurm (Taenia saginata Götze, T. mediocanellata Küch.) wird 4 m lang und breiter und dicker als der vorige. Die Glieder werden 16-18 mm lang, 7-9 mm breit; der ansehnliche Kopf (Fig. 10) ist ohne Hakenkranz, mit flachem Scheitel und vier großen, äußerst kräftigen Saugnäpfen versehen; die Glieder erreichen etwa vom 750. an ihre Reife (Fig. 2 a), gehen dann häufig freiwillig ab und sind in der Regel eilos und zusammengeschrumpft. Dieser Bandwurm scheint nicht minder weit verbreitet zu sein als der vorige; der zu ihm gehörige Blasenwurm lebt aber in Rindern, und daher findet er sich z. B. sehr häufig in den Ländern oder den Orten, wo viel rohes Rindfleisch genossen wird. Er Seite 2 / 4 eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Blasenwürmer | Zoologie - Würmer Internet: https://peter-hug.ch/lexikon/blasenwuermer/53_0084 verursacht wegen seiner kräftigern Muskulatur und größern Beweglichkeit intensivere Beschwerden als der gemeine Bandwurm, ist auch viel schwerer abzutreiben, weil der Kopf sehr leicht abreißt und im Darm zurückbleibt. - ^[GEDANKENSTRICH!] ^[Abb.: Fig. 7. Hülsenwurm. 12/1.] ^[Abb.: Fig. 8. Kopf des gemeinen Bandwurms; vergrößert.] ^[Abb.: Fig. 9. Schweinefleisch mit Finnen; nat. Größe.] ^[Abb.: Fig. 10. Kopf des schwarzen Bandwurms; vergrößert.] forlaufend Was die Haustiere betrifft, so kennt man von den drei beim Pferd gefundenen Bandwürmern und auch bei der Taenia denticulata des Rindes die Entwickelung noch nicht. Taenia marginata Batsch. wird beim Hund und Wolf geschlechtsreif gefunden; der zugehörige Blasenwurm, Cysticercus tenuicollis, lebt besonders im Netz, seltener in der Leber der Wiederkäuer und Schweine, auch gelegentlich des Menschen. Die Taenia expansa Rud. (Fig. 11), 0,5-60 m lang, mit ziemlich zarten, dünnen und durchsichtigen Gliedern, ist häufig im Darm von Schafen und Ziegen, seltener beim Rinde, tritt oft massenhaft bei Lämmern auf und erzeugt dann die Bandwurmseuche. Seine Jugendform ist völlig unbekannt. Der häufigste Bandwurm des Hundes ist Taenia serrata Götze, mit einer doppelten Reihe größerer und kleinerer Haken, dessen Blasenwurm, Cysticercus pisiformis, im Hasen und Kaninchen lebt. In der Katze lebt Taenia crassicollis R., mit starkem Kopf und kurzem, dickem Hals, und der dazu gehörige Blasenwurm, Cysticercus fasciolaris, in der Maus. Von großer Bedeutung ist die Taenia coenurus R. des Hundes, weil deren Finne als Drehwurm (s. d.) im Gehirn des Schafs haust. Noch wichtiger aber ist der Hülsenwurm, Taenia echinococcus v. Sieb., welcher gleichfalls im Hund geschlechtsreif wird, mit diesem wohl über die ganze Erde verbreitet ist und als Finne, Echinococcus, im Menschen, in den Affen, Wiederkäuern und Schweinen vorkommt. Er wird nur 4 mm lang und besitzt im ganzen nur 3 oder 4 Glieder, von denen das letzte, wenn es reif ist, den ganzen übrigen Körper an Masse übertrifft (Fig. 7). Der kleine Kopf trägt Saugnäpfe und einen doppelten Hakenkranz. In der aus dem Embryo hervorgehenden Blase bilden sich (s. oben) Brutkapseln, und in diesen entwickeln sich 12-20 Bandwurmköpfe; die Entwickelung ist eine viel langsamere als bei den Finnen, und bei einer bestimmten Form bringt die ursprüngliche Blase Tochterblasen hervor, welche dann abermals Brutkapseln erzeugen. Diese Gebilde haben sehr ungleiche Größe, manche bleiben sehr klein, aber die Tochterblasen können sich in ungeheurer Zahl entwickeln; so hat man einen 15 kg schweren Echinococcus mit vielen Tausenden Tochterblasen bei einer Frau beobachtet. Er findet sich am häufigsten in den Eingeweiden, besonders in der Leber, verschont aber kaum ein Organ des Körpers ganz und führt sehr leicht den Tod herbei. Sehr verbreitet ist die Echinokokkenkrankheit in Island. Die Bothriokephalen haben einen abgeplatteten Kopf mit je einer langen, stachen Sauggrube an den Seitenrändern. Sie leben im reifen Zustand vorzugsweise in Kaltblütern, einige auch in Vögeln und Säugetieren. Der Grubenkopf (Bothriocephalus latus Brems.) ist bandförmig, 5-8 m lang, aus 3-4000 kurzen und breiten Gliedern zusammengesetzt, in der Mitte 10-12 mm breit, vorn fadendünn. Der Kopf ist keulenförmig, hakenlos. Reife Eier finden sich zuerst im 600. Glied, sie haben eine einfache braune Schale mit kappenförmigem Deckelchen, entwickeln aber im Mutterleib keinen Embryo. Dieser bildet sich nur im Wasser, schlüpft aus dem Ei aus und bewegt sich 4-6 Tage lang mittels eines Flimmerüberzugs frei umher. Die spätern Entwickelungsstufen werden im Hechte durchlaufen. Im Menschen kann er 20 Jahre lang leben, ist aber leicht abzutreiben. Er findet sich besonders in der westlichen Schweiz und den angrenzenden französischen Distrikten, den nordwestlichen und nördlichen Provinzen Rußlands, in Schweden, Polen, Holland, Belgien, Ostpreußen und Pommern, überall in wasserreichen Gegenden. Bandwürmer cordatus Leuck. ist bedeutend kleiner und besitzt einen kurzen, herzförmigen Kopf; er bewohnt in nördlichen Gegenden Hunde und Menschen. Im allgemeinen verursachen die Bandwürmer ihrem Träger nur sehr geringe oder keine Beschwerden, so daß sie oft gar nicht bemerkt werden; beim Grubenkopf ist meist der Abgang von Gliedern das erste und einzige Symptom. Der Bandwurm reizt die Schleimhaut, welche gerötet, geschwollen, manchmal selbst blutig infiltriert oder mit oberflächlichen Geschwüren versehen ist. Infolge dieses Darmkatarrhs, und weil der Wurm einen Teil der Ernährungssäfte seines Wirts für sich in Anspruch nimmt, entstehen manchmal Abmagerung und Blutarmut. Die Patienten sind bleich, trotz reichlicher Nahrung mager, leiden an krankhaften Empfindungen im Unterleib, ja bei sehr zarten Individuen gesellen sich Schwindel, Ohnmachten, allgemeine Muskelschwäche und Krämpfe hinzu. Ein sicheres Anzeichen ist aber nur der Abgang einzelner Glieder oder ganzer Gliederreihen. Zur Abtreibung benutzt man ätherisches Extrakt der Farnkrautwurzel (Aspidium filix mas), Abkochung der Granatwurzelrinde und die Kussoblüten. Seite 3 / 4 eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Blasenwürmer | Zoologie - Würmer Internet: https://peter-hug.ch/lexikon/blasenwuermer/53_0084 Diese Vegetabilien sind die wesentlichen Bestandteile fast aller Geheimmittel, welche unter den verschiedensten Namen in den Handel und Gebrauch gekommen sind. Die Kur ist nur dann gelungen, wenn der Kopf mit entfernt worden ist, weil sonst sich an ihm wiederum neue Glieder bilden. Vgl. Leuckart, Die menschlichen Parasiten (Leipz. 1863-76, 2 Bde.); Derselbe, Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten (das. 1879); Bettelheim, Die Bandwurmkrankheit des Menschen (das. 1879). ^[Abb.: Fig. 11. Taenia expansa; nat. Größe. a Einzelne Glieder.] Ende Bandwürmer Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892;2. Band, Seite 314 im Internet seit 2005; Text geprüft am 17.3.2009; publiziert von Peter Hug; Abruf am 30.10.2017 mit URL: Weiter: https://peter-hug.ch/02_0315?Typ=PDF Ende eLexikon. Seite 4 / 4