Blasenwürmer | eLexikon | Zoologie - Würmer

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Blasenwürmer 10 Wörter, 97 Zeichen
Blasenwürmer (Finnen), die Jugendformen der Bandwürmer (s. d.).
Bandwürmer (Cestodes Rud.), Ordnung der Platoden (s. d.) oder Plattwürmer, lassen sich als durch den Parasitismus in ihrer
Organisation äußerst veränderte Trematoden (Saugwürmer) auffassen und sind mit diesen durch einige Übergangsformen verbunden
(s. unten). Die typischen Bandwürmer unterscheiden sich jedoch von den Trematoden wie von allen Platoden überhaupt durch die
Koloniebildung, welche sie zu einer gewissen Zeit ihres Lebens eingehen. Der Gewöhnliche Bandwurm (Fig. 1) ist nämlich kein
einfaches Tier, sondern besteht aus dem »Kopf« a und der an ihm hangenden Kette von »Gliedern« b als ebenso viele Individuen,
die im geschlechtsreifen Zustand sich losreißen und einige Zeit frei leben, auch wohl noch bedeutend wachsen. Diese Glieder
(Proglottiden) werden durch Knospung, also auf ungeschlechtlichem Weg, am Hinterende des Kopfes
forlaufend (Skolex) hervorgebracht und sind daher um so älter und auch um so weiter entwickelt, je mehr sie nach hinten
vorrücken. Da aber der Kopf selber, wenn auch auf einem Umweg, aus einem befruchteten Ei hervorgeht, so haben die Bandwürmer
einen Generationswechsel aufzuweisen (Einzelheiten s. unten). - Abweichend von den Trematoden, erfolgt ferner die
Nahrungsaufnahme, da Mund und Darm gänzlich fehlen, geradezu durch die Haut vermittelst der Endosmose. Eine Leibeshöhle ist
gleichfalls nicht vorhanden, und so verbreiten sich die Säfte des Tiers, in welchem der Bandwurm lebt, direkt in seinem ganzen
Körper, der gewissermaßen einem Schwamm gleicht.
Stark entwickelt sind hingegen die unter dem Namen der Wassergefäße bekannten Exkretionsorgane; sie verlaufen, meist 4 an
der Zahl, der Länge nach durch die ganze Kette, erhalten aus jeder Proglottide Anschluß durch Querzweige, welche in ein Netz noch
feinerer Gefäße übergehen, und münden hinten aus. Das Nervensystem besteht nur aus 2 im sogen. Kopf gelegenen und
miteinander verbundenen Ganglien nebst 2 von ihnen ausgehenden Längsstämmen; Sinnesorgane fehlen.
Viel Raum nehmen die Geschlechtsorgane in Anspruch, die sich indessen erst allmählich und zwar die männlichen zuerst
entwickeln. Die jungen Glieder zeigen noch keine Spur von ihnen, während jedes alte sowohl zahlreiche Hoden als auch einen
Eierstock samt Dotterstock, Schalendrüse, Eibehälter (Fig. 2), Samentasche und Scheide besitzen. Wahrscheinlich begattet jedes
Glied als ein echter Hermaphrodit sich selbst. Die Eier werden nach Befruchtung durch die Spermatozoiden von einer dicken Kapsel,
dem Produkt der Schalendrüse, umhüllt und gelangen meist erst mit dem Glied, in welchem sie sich befinden, aus dem Wirtstier
heraus ins Freie. Ein Glied des Gewöhnlichen Bandwurms (Taenia solium) enthält etwa 50,000 Eier, die Wurmkolonie selbst also mit
ihren 1500 Gliedern gegen 75 Mill. Von diesen müssen aber, weil die Bandwürmer selbst nicht häufiger werden, alle bis auf eins, das
sich völlig auszubilden Gelegenheit hat, vor der Geschlechtsreife früher oder später zu Grunde gehen. Die Entwickelung hat darum
auch viel Eigentümliches; sie verläuft wie folgt.
In den Eiern bilden sich Embryonen aus, welche bei Bothriocephalus noch mit Wimpern bekleidet sind, bei den übrigen
Bandwürmern aber dieses Zeichen ihrer Abkunft von ursprünglich frei lebenden Plattwürmern bereits eingebüßt haben. Dies ist meist
(Ausnahme ist Bothriocephalus, s. unten) schon geschehen, während die Eier sich noch in den Proglottiden befinden; letztere
verlassen den Darm des Wirts, gelangen mit dessen Exkrementen auf Düngerhaufen, auf Wiesen, in das Wasser etc. und bleiben
dort unter Umständen noch tagelang bei feuchter Wärme am Leben. So können sie nun zugleich mit der Nahrung von andern Tieren
verschluckt werden und finden dann manchmal auch Gelegenheit zur Weiterentwickelung. Für die einzelnen Bandwurmarten
existieren aber ganz bestimmte Tiere (die sogen. Zwischenwirte), in deren Darm allein die Verdauung der Proglottiden, die Auflösung
der Eikapseln u. das Wachstum der nun frei werdenden Larve vor sich gehen. Diese bohrt sich mit ihren 4-6 Haken (Fig. 3) durch die
Darmwandung des Zwischenwirts hindurch und verbreitet sich im Körper desselben, teils vom Blut mitgeführt, teils auch wohl im
Bindegewebe wandernd, kommt aber zuletzt in ganz bestimmten Organen (Leber, Lunge, Hirn, Muskeln, Auge) vorläufig zur Ruhe.
Die verletzten Teile des Wirts scheiden bald eine bindegewebige Kapsel aus; in ihr bilden sich die Larven zu sogen. Blasenwürmern
oder Hydatiden um, die früher als selbständige Tiergattungen beschrieben wurden und im gewöhnlichen Leben Finnen oder Quesen
heißen. Zunächst scheidet sich im rundlichen Körper (Fig. 4) eine Flüssigkeit aus und dehnt den Leib zu einer Blase aus. Dann
entwickelt sich, in die Blase hineinragend, ein hohler Zapfen, welcher in seiner Höhlung die Saugnäpfe und den Stachelkranz des
künftigen Bandwurmkopfes erkennen
^[Abb.: Fig. 1. Gewöhnlicher Bandwurm. Natürliche Größe.]
^[Abb.: Fig. 2. a Glied des schwarzen Bandwurms mit Eibehälter. b Zwei Glieder des gewöhnlichen Bandwurms mit den
Eibehältern. 4/1]
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^[Abb.: Fig. 3. Embryonen mit Haken. Stark vergrößert.]
^[Abb.: Fig. 4. Finne mit beginnender Bildung des Kopfzapfens. Stark vergrößert.]
^[Abb.: Fig. 5. Erste Anlage des spätern Bandwurmkörpers bei der Finne. Stark vergrößert.]
^[Abb.: Fig. 6. Finne mit vorgestülptem Kopf. 6/1]
forlaufend läßt; später entsteht auch die erste Anlage des Bandwurmkörpers in Form einer hohlen Röhre (Fig. 5). Gelegentlich
stülpt sich wohl auch der Zapfen aus und gleicht dann vollständig einem Bandwurm mit ungegliedertem Körper und anhängender
Schwanzblase (Fig. 6). Dieser Ähnlichkeit wegen hat man, ehe man den Zusammenhang kannte, die Finnen als verirrte Bandwürmer,
die »wassersüchtig« geworden, betrachtet. Bei den meisten Arten bildet sich nur ein Bandwurmkopf (echte Finnen, Cysticercus),
bisweilen aber, z. B. beim Drehwurm (s. unten), wachsen aus der einen Larve durch Knospung allmählich einige Hundert Köpfe
hervor.
Bei dem Hülsenwurm oder Echinokokkus (Fig. 7), welcher von der Taenia echinococcus des Hundes abstammt, bilden sich auf
der Innenfläche des Blasenkörpers besondere Tochter- und Enkelblasen, und von diesen aus entwickeln sich allmählich zahlreiche
Bandwurmköpfe (s. unten). Die Finnen stellen somit in der Entwickelungsgeschichte der Bandwürmer eine besondere Stufe dar, sind
gewissermaßen die Puppen derselben; als solche können sie auch einige Jahre hindurch unverändert am Leben bleiben und gehen,
wenn ihr Wirt stirbt, mit ihm zu Grunde.
Wird jedoch nicht allzulange nach ihrer Einwanderung das betreffende Organ von einem andern und zwar wiederum einem ganz
bestimmten Tier gegessen, so entwickelt sich im Darm des letztern die Finne zum Bandwurm. Der Leib stülpt sich aus der Blase
hervor, diese selbst wird durch den Verdauungsprozeß entfernt, und nun sprossen rasch hinter dem Kopf des jungen Wurms die
Glieder. Hiermit ist der Kreislauf der Entwickelung geschlossen. Man hat also dabei die geschlechtlich erzeugten Larven und Finnen
als die erste, die ungeschlechtlich gebildeten Glieder als die zweite Generation zu betrachten.
Indessen gibt es Bandwürmer, welche zeitlebens ungegliedert bleiben (z. B. Caryophyllaeus), und noch andre (die Familie der
Amphilinidae), welche auch durch ihre Gestalt an die Trematoden erinnern und früher zu ihnen gerechnet wurden. Somit darf man es
als höchst wahrscheinlich betrachten, daß die Bandwürmer von Haus aus Trematoden waren und sich erst durch ihr ausschließliches
Schmarotzerleben im Innern andrer Tiere allmählich in ihrer Organisation vereinfacht haben. Ähnlich den Trematoden, machen sie
ihre Jugendzustände in besondern Zwischenwirten ab, und nur die eigentümliche Form der Vermehrung mittels der Proglottiden
scheint von ihnen selbständig erworben zu sein.
Die beim Menschen schmarotzenden Bandwürmer verteilen sich auf zwei Familien. Zu der einen gehören mehrere Arten der
Gattung Taenia, von welcher im ganzen über 200 Arten bekannt sind, zur zweiten der Bothriocephalus latus und Bandwürmer
cordatus. Diese Bandwürmer wohnen sämtlich im Dünndarm. Außer ihnen beherbergt der Mensch noch einige »Blasenwürmer« aus
der erstern Familie (darunter die gewöhnliche Finne, Cysticercus cellulosae). - Der gemeine Bandwurm (Taenia solium L.), im
entwickelten Zustand 2-8 m lang, enthält bis zu 800 Glieder von 9-10 mm Länge und 6-7 mm Breite. Der kugelige Kopf (Fig. 1 a u.
Fig. 8) hat die Größe eines Stecknadelkopfes, ziemlich stark vorspringende Saugnäpfe und einen doppelten Hakenkranz zum
Festhalten in der Darmwandung; der fadenförmige, fast 2,5 cm lange Hals erscheint dem unbewaffneten Auge ungegliedert.
Die reifen Glieder (etwa vom 650. an), welche nur selten für sich abgehen, sind den Kürbiskernen nicht unähnlich (Fig. 2 h); ihre
Geschlechtsöffnung liegt hinter der Mitte. Der zugehörige Blasenwurm (Cysticercus cellulosae) bewohnt mit Vorliebe das
Muskelfleisch des Schweins (Finne, Fig. 9), findet sich gelegentlich aber auch an andern Orten und in andern Tieren (Hund, Katze,
Reh), auch im Menschen. Etwa 2½ Monate nach Einführung der Bandwurmembryonen in das Schwein ist die Entwickelung der
Finnen abgeschlossen, und 3-3½ Monate nach Genuß von finnigem Schweinefleisch gehen beim Menschen die ersten reifen
Bandwurmglieder ab. Dieser Bandwurm erreicht ein Alter von 10-12 Jahren und mehr.
Man hat ihn überall in Europa, in Indien, Nordamerika und Algerien beobachtet und zwar am häufigsten bei Erwachsenen,
besonders bei Frauen, Fleischern und Köchen, welche leicht durch rohes Fleisch infiziert werden können. Gewöhnlich kommt er
einzeln vor, doch sind 2 und 3 bei demselben Individuum nicht selten, und man hat sogar 41 nebeneinander beobachtet. Der
schwarze Bandwurm (Taenia saginata Götze, T. mediocanellata Küch.) wird 4 m lang und breiter und dicker als der vorige. Die
Glieder werden 16-18 mm lang, 7-9 mm breit; der ansehnliche Kopf (Fig. 10) ist ohne Hakenkranz, mit flachem Scheitel und vier
großen, äußerst kräftigen Saugnäpfen versehen; die Glieder erreichen etwa vom 750. an ihre Reife (Fig. 2 a), gehen dann häufig
freiwillig ab und sind in der Regel eilos und zusammengeschrumpft.
Dieser Bandwurm scheint nicht minder weit verbreitet zu sein als der vorige; der zu ihm gehörige Blasenwurm lebt aber in
Rindern, und daher findet er sich z. B. sehr häufig in den Ländern oder den Orten, wo viel rohes Rindfleisch genossen wird. Er
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verursacht wegen seiner kräftigern Muskulatur und größern Beweglichkeit intensivere Beschwerden als der gemeine Bandwurm, ist
auch viel schwerer abzutreiben, weil der Kopf sehr leicht abreißt und im Darm zurückbleibt. - ^[GEDANKENSTRICH!]
^[Abb.: Fig. 7. Hülsenwurm. 12/1.]
^[Abb.: Fig. 8. Kopf des gemeinen Bandwurms; vergrößert.]
^[Abb.: Fig. 9. Schweinefleisch mit Finnen; nat. Größe.]
^[Abb.: Fig. 10. Kopf des schwarzen Bandwurms; vergrößert.]
forlaufend Was die Haustiere betrifft, so kennt man von den drei beim Pferd gefundenen Bandwürmern und auch bei der Taenia
denticulata des Rindes die Entwickelung noch nicht. Taenia marginata Batsch. wird beim Hund und Wolf geschlechtsreif gefunden;
der zugehörige Blasenwurm, Cysticercus tenuicollis, lebt besonders im Netz, seltener in der Leber der Wiederkäuer und Schweine,
auch gelegentlich des Menschen. Die Taenia expansa Rud. (Fig. 11), 0,5-60 m lang, mit ziemlich zarten, dünnen und durchsichtigen
Gliedern, ist häufig im Darm von Schafen und Ziegen, seltener beim Rinde, tritt oft massenhaft bei Lämmern auf und erzeugt dann die
Bandwurmseuche.
Seine Jugendform ist völlig unbekannt. Der häufigste Bandwurm des Hundes ist Taenia serrata Götze, mit einer doppelten Reihe
größerer und kleinerer Haken, dessen Blasenwurm, Cysticercus pisiformis, im Hasen und Kaninchen lebt. In der Katze lebt Taenia
crassicollis R., mit starkem Kopf und kurzem, dickem Hals, und der dazu gehörige Blasenwurm, Cysticercus fasciolaris, in der Maus.
Von großer Bedeutung ist die Taenia coenurus R. des Hundes, weil deren Finne als Drehwurm (s. d.) im Gehirn des Schafs haust.
Noch wichtiger aber ist der Hülsenwurm, Taenia echinococcus v. Sieb., welcher gleichfalls im Hund geschlechtsreif wird, mit
diesem wohl über die ganze Erde verbreitet ist und als Finne, Echinococcus, im Menschen, in den Affen, Wiederkäuern und
Schweinen vorkommt. Er wird nur 4 mm lang und besitzt im ganzen nur 3 oder 4 Glieder, von denen das letzte, wenn es reif ist, den
ganzen übrigen Körper an Masse übertrifft (Fig. 7). Der kleine Kopf trägt Saugnäpfe und einen doppelten Hakenkranz.
In der aus dem Embryo hervorgehenden Blase bilden sich (s. oben) Brutkapseln, und in diesen entwickeln sich 12-20
Bandwurmköpfe; die Entwickelung ist eine viel langsamere als bei den Finnen, und bei einer bestimmten Form bringt die
ursprüngliche Blase Tochterblasen hervor, welche dann abermals Brutkapseln erzeugen. Diese Gebilde haben sehr ungleiche Größe,
manche bleiben sehr klein, aber die Tochterblasen können sich in ungeheurer Zahl entwickeln; so hat man einen 15 kg schweren
Echinococcus mit vielen Tausenden Tochterblasen bei einer Frau beobachtet. Er findet sich am häufigsten in den Eingeweiden,
besonders in der Leber, verschont aber kaum ein Organ des Körpers ganz und führt sehr leicht den Tod herbei. Sehr verbreitet ist die
Echinokokkenkrankheit in Island.
Die Bothriokephalen haben einen abgeplatteten Kopf mit je einer langen, stachen Sauggrube an den Seitenrändern. Sie leben im
reifen Zustand vorzugsweise in Kaltblütern, einige auch in Vögeln und Säugetieren. Der Grubenkopf (Bothriocephalus latus Brems.)
ist bandförmig, 5-8 m lang, aus 3-4000 kurzen und breiten Gliedern zusammengesetzt, in der Mitte 10-12 mm breit, vorn fadendünn.
Der Kopf ist keulenförmig, hakenlos. Reife Eier finden sich zuerst im 600. Glied, sie haben eine einfache braune Schale mit
kappenförmigem Deckelchen, entwickeln aber im Mutterleib keinen Embryo.
Dieser bildet sich nur im Wasser, schlüpft aus dem Ei aus und bewegt sich 4-6 Tage lang mittels eines Flimmerüberzugs frei
umher. Die spätern Entwickelungsstufen werden im Hechte durchlaufen. Im Menschen kann er 20 Jahre lang leben, ist aber leicht
abzutreiben. Er findet sich besonders in der westlichen Schweiz und den angrenzenden französischen Distrikten, den nordwestlichen
und nördlichen Provinzen Rußlands, in Schweden, Polen, Holland, Belgien, Ostpreußen und Pommern, überall in wasserreichen
Gegenden.
Bandwürmer cordatus Leuck. ist bedeutend kleiner und besitzt einen kurzen, herzförmigen Kopf; er bewohnt in nördlichen
Gegenden Hunde und Menschen.
Im allgemeinen verursachen die Bandwürmer ihrem Träger nur sehr geringe oder keine Beschwerden, so daß sie oft gar nicht
bemerkt werden; beim Grubenkopf ist meist der Abgang von Gliedern das erste und einzige Symptom. Der Bandwurm reizt die
Schleimhaut, welche gerötet, geschwollen, manchmal selbst blutig infiltriert oder mit oberflächlichen Geschwüren versehen ist. Infolge
dieses Darmkatarrhs, und weil der Wurm einen Teil der Ernährungssäfte seines Wirts für sich in Anspruch nimmt, entstehen
manchmal Abmagerung und Blutarmut.
Die Patienten sind bleich, trotz reichlicher Nahrung mager, leiden an krankhaften Empfindungen im Unterleib, ja bei sehr zarten
Individuen gesellen sich Schwindel, Ohnmachten, allgemeine Muskelschwäche und Krämpfe hinzu. Ein sicheres Anzeichen ist aber
nur der Abgang einzelner Glieder oder ganzer Gliederreihen. Zur Abtreibung benutzt man ätherisches Extrakt der Farnkrautwurzel
(Aspidium filix mas), Abkochung der Granatwurzelrinde und die Kussoblüten.
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Diese Vegetabilien sind die wesentlichen Bestandteile fast aller Geheimmittel, welche unter den verschiedensten Namen in den
Handel und Gebrauch gekommen sind. Die Kur ist nur dann gelungen, wenn der Kopf mit entfernt worden ist, weil sonst sich an ihm
wiederum neue Glieder bilden.
Vgl. Leuckart, Die menschlichen Parasiten (Leipz. 1863-76, 2 Bde.);
Derselbe, Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten (das. 1879);
Bettelheim, Die Bandwurmkrankheit des Menschen (das. 1879).
^[Abb.: Fig. 11. Taenia expansa; nat. Größe. a Einzelne Glieder.]
Ende Bandwürmer
Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte
Auflage, 1885-1892;2. Band, Seite 314 im Internet seit 2005; Text geprüft am 17.3.2009; publiziert von Peter Hug; Abruf am
30.10.2017 mit URL:
Weiter: https://peter-hug.ch/02_0315?Typ=PDF
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