Jan Luiken ter Haseborg Christian Schuster Manfred Kasper Fit für die Prüfung – Elektrotechnik Effektives Lernen mit Beispielen und ausführlichen Lösungen 1 Elektrische Gleichstromnetzwerke 18 a 11 det(A 2 ) = a 21 a 31 y1 y2 y3 a 13 a 23 a 33 = a 11 (y 2 · a 33 − a 23 · y 3 ) − y 1 (a 21 · a 33 − a 23 · a 31 ) + a 13 (a 21 · y 3 − y 2 · a 31 ) Maschenstromverfahren Aufgabe 1.1 Das folgende lineare Netzwerk ist gegeben: 2R I01 2R U03 3R Ic U05 U04 U06 5R Rx U02 R 4R Ib Ia R R Bild 1.1.1 Lineares Netzwerk a) Formen Sie die Stromquelle I01 in die äquivalente Spannungsquelle U01 um und fassen Sie Widerstände zusammen, um das Netzwerk zu vereinfachen. b) Stellen Sie mithilfe des Maschenstromverfahrens das Gleichungssystem für die unabhängigen Ströme Ia , Ib und Ic auf (Matrixform). c) Der Widerstand R x besteht aus einem Heizdraht. Dieser hat einen Durchmesser von d = 0,5 mm, eine Länge von l = 50 cm und besteht aus Konstantan mit einem spezifischen Widerstand von 9 = 0,5·10−6 U · m. Bestimmen Sie die Leistung an dem Heizdraht, wenn der Strom Ia = 500 mA beträgt. Gegeben ist die Lösungsmatrix eines anderen Netzwerkes. 3R 0 2R Id 10 V 0 6R R · Ie = 15 V 2R R 7R If 20 V Lösungsmatrix eines Netzwerks d) Bestimmen Sie den Strom Id aus der oben genannten Matrix. Der Lösungsweg soll hierbei erkennbar sein. Geben Sie auch den Zahlenwert für R = 100 U an. Lösung zu Aufgabe 1.1 Hinweis: Lineare Netzwerke bestehen ausschließlich aus linearen Elementen. Ein lineares Element zeichnet sich dadurch aus, dass der Strom der Spannung in linearer Weise folgt. I = k ·U, wobei k ein Proportionalitätsfaktor ist. Lösung zu Aufgabe 1.1 19 a) Erstellung der äquivalenten Spannungsquelle: 3R ist parallel zur Stromquelle I01 , daher kann die äquivalente Spannungsquelle als U01 = 3R · I01 geschrieben werden. Vereinfachung des Netzwerkes: Die Parallelschaltung aus den beiden Widerständen 2R wird zu 2R k 2R = R vereinfacht. Die Reihenschaltung aus R und R wird zu 2R vereinfacht. U01 = 3 RI01 R 3R Ic U05 U04 U03 I01 U06 5R Rx R 4R U02 Ib 2R Ia Bild 1.1.2 Vereinfachung des Netzwerks Ia Ib Ic Quellen Masche I 5R + R x 4R 0 U02 + U03 − U04 Masche II 4R 11R −5R U05 − U04 Masche III 0 −5R 9R U06 − U05 − U01 b) Die angegebene Matrix ist eine von mehreren möglichen Lösungen. Die Richtung der Maschenumläufe kann beliebig gewählt werden. c) Berechnung des Widerstandes des Drahtes: R x = 9 · l p · r2 = 1,27 U Berechnung der Leistung: PR x = Ia2 · R x = 0,32 W d) det(A) = (300 · 600 · 700 − 200 · 600 · 200 − 100 · 100 · 300) · U3 = 99 000 000 U3 det A d = (10 · 600 · 700 + 200 · 15 · 100 − 200 · 600 · 20 − 10 · 100 · 100) · V · U2 = 2 000 000 V · U2 det A d = 0,0202 A Id = det(A) 1 Elektrische Gleichstromnetzwerke 20 Aufgabe 1.2 Das folgende lineare Netzwerk ist gegeben: I01 U02 Rx Ia R R R R R R Ib U03 R Ic R Bild 1.2.1 Lineares Netzwerk a) Formen Sie die Stromquelle I01 in die äquivalente Spannungsquelle U01 um und vereinfachen Sie das Netzwerk. b) Stellen Sie mithilfe des Maschenstromverfahrens das Gleichungssystem für die unabhängigen Ströme Ia , Ib und Ic auf (Matrixform). Es seien nachfolgende Werte gegeben: R = 100 U, R x = 100 U, I01 = 50 mA, U02 = 10 V, U03 = 5 V c) Bestimmen Sie den Strom Ia zunächst algebraisch. Geben Sie danach ebenfalls seinen Zahlenwert an. Die Größe des Widerstands R x sei temperaturabhängig. Sein Temperaturkoeffizient a betrage bei 20 ◦ C a20 = 3,85 · 10−3 K−1 . Somit ist sein Widerstand bei 20 ◦ C R x,20 = 100 U. d) Der Widerstand R x erwärmt sich von Raumtemperatur (20 ◦ C) auf 200 ◦ C. Geben Sie nun den neuen Strom Ia (T = 200 ◦ C) an. Lösung zu Aufgabe 1.2 a) Vereinfachung des Netzwerkes: Umformen von I01 in U01 , Zusammenfassen der Widerstände zu 3R. I01 Ia U02 Rx U01 = RI01 R 3R Ib R U03 Ic 3R Bild 1.2.2 Vereinfachung des Netzwerks Aufgabe 1.3 Ia Ib Ic Quellen Masche a Rx + R + R R −R −U02 Masche b R 3R + R 0 −U01 Masche c −R 0 3R + R U03 b) 21 det(A) = 16R 2 R x + 24R 3 c) det (A a ) = R 2 (4U01 − 16U02 + 4U03 ) Ia = 4U01 − 16U02 + 4U03 det (A a ) = det(A) 16R x + 24R Ia = −30 mA d) Es wird davon ausgegangen, dass sich der Widerstandswert linear mit der Temperatur ändert. R x T = 200 ◦ C = R x,20 + a20 · T − 20 ◦ C R x T = 200 ◦ C = R x,20 · 1 + a20 · T − 20 ◦ C = 169,3 U Ia wird analog Aufgabenteil c) berechnet: Ia T = 200 ◦ C = −23 mA Aufgabe 1.3 Das folgende lineare Netzwerk ist gegeben: 3R I3 Uq2 R I1 Iq1 4R 2R R U4R Uq3 R I4R R 2R I2 Bild 1.3.1 Lineares Netzwerk a) Formen Sie die Stromquelle Iq1 in eine äquivalente Spannungsquelle Uq1 um. b) Die eingezeichneten Ströme I1 , I2 und I3 sind unabhängig. Geben Sie für diesen Fall den vollständigen Baum für das umgeformte Netzwerk an. c) Stellen Sie mithilfe des Maschenstromverfahrens ein lineares Gleichungssystem für diese unabhängigen Ströme auf (Matrixform). Es seien nachfolgende Werte gegeben: R = 100 U, Iq1 = 100 mA, Uq2 = 10 V, Uq3 = 30 V d) Berechnen Sie die Ströme I1 und I2 . e) Berechnen Sie die Spannung U4R . 1 Elektrische Gleichstromnetzwerke 22 Lösung zu Aufgabe 1.3 a) 3R I3 R I1 2R Uq2 4R U4R R Uq3 R Uq1 2R R I2 Bild 1.3.2 Umwandlung der Stromquelle in eine äquivalente Spannungsquelle b) Der vollständige Baum verbindet alle Knoten eines Netzwerkes, ohne dass eine geschlossene Masche gebildet wird. Er besteht aus (k − 1) Baumzweigen, wobei k die Anzahl der Knoten ist. Bild 1.3.3 Vollständiger Baum 0 I1 + Uq3 − Uq2 R · I2 = −Uq3 7R I3 −Uq1 −4R 7R R c) 6R −4R 0 d) I1 = 11,36 mA I2 = −32,95 mA e) I4R = I2 − I1 = −44,28 mA U4R = I4R · 4R = −17,712 V Aufgabe 1.4 2R Ia 4R U02 I01 UR R 2R R R 2R Ib I03 Bild 1.4.1 Lineares Netzwerk R = 10 U, I01 = 100 mA, U02 = 5 V, I03 = 50 mA a) Wandeln Sie alle in der gegebenen Schaltung enthaltenen Stromquellen in äquivalente Spannungsquellen um.