VORLESUNGSREIHE KJP WS 2009/2010 17 N b 2009 17

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VORLESUNGSREIHE
KJP
WS 2009/2010
17 N
17.
November
b 2009
Gilles de la Tourette Syndrom
PD Dr. med. Andrea G. Ludolph
p
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Universitätsklinikum Ulm
Gliederung
Gliederung
I.
Hi t i und
Historie
d Epidemiologie
E id i l i
y p
II. Definition und Symptomatik
III. Pathophysiologie
IV. Therapie
-
P h d k ti (F
Psychoedukation
(Familie,
ili Umfeld)
U f ld)
-
psychosoziale Interventionen (Schule, Jugendhilfe)
-
medikamtentöse
dik t tö
-
Psychotherapie (Verhaltens- vs. supportiver Therapie)
-
Tiefenhirnstimulation
-
chirurgische Interventionen
Georges Albert
G
Alb t Edouard
Ed
dB
Brutus
t
Gilles de la Tourette
1857-1904
Behandlungszimmer von Dr. Gilles de la Tourette
in der Rue l'Université 39 in Paris
Historischer Überblick
Beschreibungen von Tic-Störungen finden sich bereits im Altertum.
So schilderte der griechische Gelehrte, Arzt und Hippokrates-Schüler
Aretios von Kappadokien Betroffene, die unter Zuckungen,
Grimassenschneiden akut auftretenden Geräuschen wie Bellen
Grimassenschneiden,
Bellen,
plötzlichen Flüchen und auch unvermittelten blasphemischen
Äußerungen litten.
Diese Verhaltensauffälligkeiten wurden dem „Einfluss der Götter“
zugeschrieben (Klug 2003).
Tourette-ähnliche Verhaltensauffälligkeiten wurden auch für den
römischen Imperator Claudius vom Geschichtsschreiber Svetonius
dokumentiert. Dieser berichtete von anhaltenden nervösen Zuckungen,
Stammeln, unkontrolliertem Lachen. Diese Verhaltensauffälligkeiten
nahmen unter Erregung zu
zu.
Historischer Überblick
Wahrscheinlich aufgrund der Seltenheit
Seltenheit,
vielleicht auch aufgrund seiner Rätselhaftigkeit,
findet sich eine ausführliche Beschreibung der
Erkrankung erst im 19. Jh.
Der französische Neurologe Jaques Itard
g Herkunft,
beschrieb 1825 eine Patientin adeliger
die Marquise de Dampierre, die
sowohl unter vokalen als auch motorischen Tics litt.
„Frau v. D…, derzeit 26 Jahre, war, im Alter von 7 Jahren, betroffen
von krampfhaften Kontraktionen der Hand- und Armmuskeln, die sich
vor allem in den Augenblicken einstellten, in denen das Kind versuchte
zu schreiben und wobei sich sehr abrupt seine Hand von den Buchstaben,
die es gerade schreiben wollte
wollte, wegzog
wegzog. Nach diesem Rucken wurden
die Bewegungen seiner Hand wieder regulär und waren dem Willen unterworfen,
bis dass eine andere plötzliche Zuckung die Arbeit der Hand von neuem
unterbrach. Man sah in dem Ganzen zuerst noch eine Art Lebhaftigkeit oder
Übermut, die, als sie sich mehr und mehr wiederholten, zum Grund für Tadel
und Bestrafung wurden,
wurden aber bald gewann man die Gewissheit,
Gewissheit dass diese
Bewegungen unwillkürlich und krampfhaft waren und man sah daran auch die
Muskulatur der Schultern, des Halses und des Gesichtes teilnehmen. Es kam
zu Körperverdrehungen und außerordentlichen Grimassen. Die Erkrankung
schritt weiter fort, die Spasmen breiteten sich auf die Stimm- und Sprechorgane
aus diese junge Person hörte man bizarre Schreie und Worte ausstoßen
aus,
ausstoßen,
die überhaupt keinen Sinn ergaben, aber alles ohne dass ein
Delirium vorgelegen hätte, ohne irgendeine geistig-seelische Störung…
Dt. Übersetzung von Rothenberger, 1992
So kkann es vorkommen,
S
k
d
dass mitten
itt iin einer
i
U
Unterhaltung,
t h lt
di
die sie
i
besonders lebhaft interessiert, plötzlich und ohne dass sie sich davor
schützen kann, sie das unterbricht, was sie gerade sagt oder wobei
sie gerade zuhört und zwar durch bizarre Schreie und durch Worte,
die sehr außergewöhnlich sind und die einen beklagenswerten Kontrast
mit
it ihrem
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E
Erscheinungsbild
h i
bild und
d ih
ihren vornehmen
h
M
Manieren
i
d
darstellen;
t ll
die Worte sind meistens grobschlächtig, die Aussagen obszön
und was für sie und die Zuhörer nicht minder lästig ist
und,
ist, die
Ausdrucksweisen sind sehr grob, ungeschliffen, oder beinhalten
wenig vorteilhafte Meinungen über einige der in der Gesellschaft
anwesenden
d P
Personen…““
Dt. Übersetzung von Rothenberger, 1992
Welche dieser Berühmtheiten litt unter dem
Tourette-Syndrom?
S
a) Kaiser Claudius
b) Napoleon
c) Mozart
d) Samuel Johnson
e) Peter der Große
Briefe von Mozart an seine Cousine Anna Maria Thekla,
genannt Bäsle
und an seinen Mentor, den Chorleiter Anton Stoll
"... jetzt wünsch ich eine gute Nacht, scheißen Sie ins Bett,
dass es kracht; schlafen's gesund, recken's den Arsch zum
Mund ... leben Sie recht wohl, ich küsse Sie 1000 mal und
bin wie allzeit der alte junge Sauschwanz
Wolfgang Amadé Rosenkranz."
"Liebster Stoll! bester Knoll! großter Schroll! Bist sternvoll!
gell das Moll thut dir wohl? Ich bin Ihr ächter Freund
Franz Süssmayer Scheißdreck. Scheißhäusel den 12. Juli."
Dr. Samuel Johnson (1709 - 1784)
Dr. Johnson was a famous British poet,
essayist, and lexicographer. He wrote
the Dictionary of the English Language
and The Lives of the Poets.
Dr. Johnson's unusual movements (most
likely tics) and compulsive behaviors
were observed by many of his peers at
the time and described in such rich detail
that there is little doubt that he had
Tourette's
Tourette
s Syndrome with obsessiveobsessive
compulsive features or even full-blown
OCD. Dr. Johnson was also reported to
suffer
ff from
f
depression
d
i throughout
th
h t his
hi
life.
Jim Eisenreich (1959 - )
Jim is a retired major league baseball
player who played with the 1993 World
Champion Philadelphia Phillies. Although
Jim had had Tourette's since childhood,
he wasn't diagnosed until he was a
player.
y Jim donates much of his
baseball p
time to educating the public about
Tourette's
Tourette
s and serves as a role model for
many children.
Tim Howard (1979 - )
Tim is the goalkeeper for Manchester
United This talented athlete also played in
United.
the 2000 Olympics. Tim's tics and
compulsions were evident in elementary
school and school school was rough for
school,
him because his classmates teased him
and his teachers viewed him as a discipline
problem.
bl
Epidemiologie
- Jungen : Mädchen 4:1
- Früher allgemein akzeptierte Prävalenzzahlen:
hl
0,5/1000 (Bruun, 1984)
- In allgemeiner Schulpopulation 0,7%
(1990 1999)
(1990,1999)
- Alle Ticstörungen zusammen bis zu 4
4,2%
2%
(Banarjee 1998, Mason 1998)
Schwedische schulbasierte Untersuchung:
- Schulkinder im Alter 7-15 Jahre
- 4.479 Kinder und ihre Eltern füllten Fragenbogen aus
- Interview und klinische Untersuchung nach Screening:
290 Kinder (190 Jungen, 107 Mädchen) hatten Tics
nach DMS-IV
0,6% TS
0,8% chron. Motor. Ticstörung
0,5% chron. Vokale Ticstörung
4,8% transiente Tics
Zusammen: 6,6% hatten Tic-Störung im letzten Jahr
Khalifa, Dev Med Child Neurol Mai 2003
DEFINITION nach ICD 10
Internationales Klassifikationssystem der WHO
F 95.2 kombinierte vokale und multiple motorische Tics
(Tourette Syndrom)
Dies ist eine Form der Ticstörung, bei der es gegenwärtig oder in der
Vergangenheit multiple motorische Tics und einen oder mehrere
vokale Tics gibt oder gegeben hat, nicht notwendigerweise gleichzeitig.
gut wie immer liegt
g der Beginn
g
in der Kindheit oder Adoleszenz.
So g
Gewöhnlich gibt es eine Vorgeschichte motorischer Tics, bevor sich
vokale Tics entwickeln;
die Symptome verschlechtern sich häufig während der Adoleszenz,
und üblicherweise persistiert die Erkrankung bis ins Erwachsenenalter.
Die vokalen Tics sind oft multipel mit explosiven repetitiven Vokalisationen,
Räuspern, Grunzen und Gebrauch von obszönen Wörtern oder Phrasen.
M
Manchmal
h lb
besteht
t ht eine
i b
begleitende
l it d gestische
ti h E
Echopraxie,
h
i di
die ebenfalls
b f ll
obszöner Natur sein kann (Kopropraxie). Wie die motorischen Tics können
die vokalen für kurze Zeiträume unterdrückt und durch Stress verstärkt
werden. Sie verschwinden während des Schlafs.
DSM-IV (307.23) Diagnostic and Statistical Manual of
Mental Disorders,
Disorders American Psychiatric Association,
Association 1994)
Multiple motorische Tics sowie mindestens ein vokaler Tic treten im
Verlauf der Krankheit auf, jedoch nicht unbedingt gleichzeitig. (…)
Die Tics treten mehrmals täglich (gewöhnlich anfallsweise) entweder
fast jeden Tag oder intermittierend im Zeitraum von über einem Jahr auf.
In dieser Zeit gab es keine ticfreie Phase, die länger als
drei aufeinander folgende Monate andauerte.
Die Störung führt zu starker innerer Anspannung oder verursacht in
bedeutsamer Weise Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder
anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Der Beginn liegt vor dem 18
18. Lebensjahr
Lebensjahr.
Die Störung geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer
Substanz (…) oder eines medizinischen Krankheitsfaktors (…)
zurück.
SYMPTOMATIK
M t i h Tics:
Motorische
Ti
Klinisches
Kli i h E
Erscheinungsbild
h i
bild
Einfache motorische Tics:
-
Augenblinzeln
Augenzwinkern
Gesichtsgrimassen
Mundöffnen
g
Augenrollen
Stirnrunzeln
Kopfschütteln
Kopfnicken
Schulterzucken
Zwechfelltics
Bauchtics
Rumpftics
SYMPTOMATIK
Komplexe motorische Tics:
Hüpfen
Treten
Springen
Stampfen
Klopfen
Kreisen
Kratzen
Beißen
Schlagen
Echopraxie
Kopropraxie
p p
Einfache vokale Tics:
-
-
Räuspern
Hüsteln
Schnäuzen
Spucken
Grunzen
Bellen
In- und exspiratorische
Atemgeräusche
Komplexe vokale Tics:
-
Schreien
Summen
Pfeifen
Palilalie
Echolalie
Koprolalie
Im natürlichen Verlauf des TS treten meist
zuerst motorische Tics im Alter von 3 bis 8 Jahren auf
auf,
d.h. oft mehrere Jahre bevor dann vokale Tics hinzukommen (Jankovic,
(Jankovic 2001)
2001).
Bei 96% der Kinder hat sich die Erkrankung bis zum
11 Lebensjahr manifestiert.
11.
manifestiert
Typischerweise wechseln die Tics sehr häufig in ihrer
Lokalisation, Intensität und Häufigkeit.
In der Mehrzahl der Fälle erreicht die Symptomatik
ihren höchsten Schweregrad
g
in der ersten Hälfte der
zweiten Lebensdekade, um das 12. Lebensjahr, um
dann in der Adoleszenz deutlich abzunehmen.
Die Angaben, wie viele jugendliche TS Patienten die
Symptomatik tatsächlich verlieren, schwanken allerdings
erheblich (20- 50%).
PATHOPHYSIOLOGIE
ADHS 35-90%, Ehrenberg 2005
Jancovic, N Engl J Med 2001
ADHS 35-90%, Ehrenberg 2005
Jancovic, N Engl J Med 2001
Häufige Komorbiditäten
ADHS
Zwangsstörungen
Angststörungen
(generalisierte Angststörung, soziale Phobie,
Panikattacken)
Affektive Störungen (Depression)
Aggressive Verhaltensweisen (mangelnde Inhibition)
Selbstverletzendes Verhalten
Folgen in der weiteren Entwicklung:
„Meine
Meine Lehrerin wollte mir nicht glauben
glauben, dass ich das
Kopf-Wackeln nicht absichtlich mache. Und dann
musste ich mich während der Unterrichtsstunde
mit einem Buch auf dem Kopf hinstellen und für
jedes Mal,
Mal dass das Buch herunterfiel
herunterfiel, hat sie mir
eine Seite Strafarbeit gegeben…“
(Bericht eines 12jährigen Schülers mit
Tourette-Syndrom,
Tourette
Syndrom, 21. Jahrhundert)
Angst und Scham als Folgen
Berechtigte Angst vor Spott aufgrund der Tics und
Schamgefühle sind sehr häufig bei Kindern mit
chronischen Tic-Störungen und TS zu finden. Personen
mit Tic-Störungen
Tic Störungen erfahren oft soziale Ausgrenzung
Ausgrenzung,
da die Tic-Symptomatik von anderen Personen meist
als sehr fremd und bizarr wahrgenommen wird und
Betroffene demzufolge abgelehnt werden (Marcks 2007).
Daher kann es bei entsprechenden Umständen und
ungenügender Aufklärung der Umgebung sekundär
auch zu ausgeprägten Angststörungen reaktiv zur
Tic-Symptomatik kommen, für die möglicherweise auch
zusätzlich eine genetische Disposition besteht
(Coffey 2000).
Ludolph & Kassubek, Ticstörungen und Tourette Syndrom. In: Adoleszenzpsychiatrie:
Psychiatrie und Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters
von Jörg M. Fegert, Annette Streeck-Fischer, und Harald J. Freyberger. 2009
offensive dezidierte Aufklärung über TS
Ei t ll
Einstellung
zu erkrankten
k kt P
Personen verändert
ä d t sich
i h
soziale Ausgrenzung wird minimiert
Folgeerscheinungen wie soziale Phobie der Patienten
treten nicht auf oder sind deutlich geringer.
Marcks et al. (2007)
Therapie
-
Psychoedukation
P
h d k ti (Familie,
(F ili U
Umfeld)
f ld)
psychosoziale Interventionen
(Schule, Jugendhilfe)
-
-
medikamentöse
y
p
Psychotherapie
(Verhaltens- vs.
supportiver Therapie)
Tiefenhirnstimulation
-
chirurgische Interventionen
-
Medikamentöse Therapieoptionen bei
Tourette Syndrom
Die Pharmakotherapie des TS wird in verschiedenen Altersgruppen
und auch in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt.
Leitlininien KJP Deutschland:
„Pharmakotherapie: (ein einziges offiziell zugelassenes Medikament
zur Behandlung von Ticstörungen ist Haloperidol
Haloperidol. Wegen dessen
deutlicher unerwünschter Arzneimittelwirkung ist es schon lange nur
als Mittel dritter Wahl eingeordnet; d.h. aber, dass i.d.R. eine
medikamentöse Behandlung der Ticstörungen "off-label" im Sinne
eines individuellen Heilversuchs stattfinden muss.)…..
„Medikament der ersten Wahl ist Tiaprid (II)….“
Risperidon (0,5-4 mg/Tag) kann als Mittel zweiter Wahl gelten,
während Haloperidol (0,25-4 mg/Tag) und Pimozid (0,5-4 mg/Tag)
Medikamente dritter Wahl (II)
Leitlinien Neurologie 4. überarbeitete Auflage 10/2008
Medikament erster Wahl
Tiaprid (50-100 mg zu Beginn bis 600(-800) mg)
Sulpirid (3-6x 200 mg/d) oder Risperidon (2x 1mg/d, 4mg/d)
Leitlinien Psychiatrie
Leitlinien für Tic-Störungen liegen nicht vor.
Britisches
B
iti h N
National
ti
l IInstitute
tit t ffor H
Health
lth and
d Cli
Clinical
i lE
Excellence
ll
(NICE) hat bislang
k i B
keine
Behandlungsempfehlung
h dl
f hl
fü
für TS ausgesprochen.
h
In den USA wird als Mittel der ersten Wahl niedrig dosiert
Clonidin auch im Kindesalter empfohlen.
Medikamentöse Therapieoptionen bei
Tourette Syndrom
Dopamin modulierende Psychopharmaka:
Dopaminantagonisten
Tiaprid (Benzamid)
Pimozid
Risperidon
Olanzapin
Clozapin
Quetiapin
Ziprasidon
Andere Benzamide: Sulpirid, Amisulpirid, Metoclopramid, Remoxiprid
typische Neuroleptika: Haloperidol
Ludolph & Kassubek, Ticstörungen und Tourette Syndrom. In: Adoleszenzpsychiatrie:
Psychiatrie und Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters
von Jörg M. Fegert, Annette Streeck-Fischer, und Harald J. Freyberger. 2009
Medikamentöse Therapieoptionen bei
Tourette Syndrom
Dopamin
p
modulierende Psychopharmaka:
y
p
Dopaminagonisten
Pergolid Amantadin,
Pergolid,
Amantadin Selegilin,
Selegilin Talipexol
Aripiprazol
pp
Noradrenerg wirksame Substanzen:
Clonidin (alpha-2 Adrenorezeptoragonist)
Guanfacin
Weitere
Atomoxetin
Stimulanzien
Ludolph & Kassubek, Ticstörungen und Tourette Syndrom. In: Adoleszenzpsychiatrie:
Psychiatrie und Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters
von Jörg M. Fegert, Annette Streeck-Fischer, und Harald J. Freyberger. 2009
ADHS 35-90%, Ehrenberg 2005
Jancovic, N Engl J Med 2001
Treatment of ADHD in children with tics:
a randomized controlled trial.
Tourette's Syndrome
y
Study
y Group.
p
BACKGROUND: The treatment of children with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) and
Tourette syndrome (TS) has been problematic because methylphenidate (MPH)--the most
commonly used drug to treat ADHD--has been reported to worsen tics and because clonidine
(CLON) the most commonly prescribed alternative
(CLON)--the
alternative--has
has unproven efficacy.
efficacy
METHODS: The authors conducted a multicenter, randomized, double-blind clinical trial in which
136 children with ADHD and a chronic tic disorder were randomly administered
CLON alone,
MPH alone,
combined CLON + MPH, or
placebo (2 x 2 factorial design).
Each subject participated for 16 weeks (weeks 1-4 CLON/placebo dose titration, weeks 5-8 added
MPH/placebo dose titration, weeks 9-16 maintenance therapy).
RESULTS:
37 children were administered MPH alone,
34 were administered CLON alone,
33 were administered CLON + MPH, and
32 were administered placebo.
Treatment of ADHD in children with tics:
a randomized controlled trial.
Tourette's Syndrome Study Group.
For our primary outcome measure of ADHD (Conners Abbreviated Symptom
Questionnaire--Teacher), significant improvement occurred for subjects assigned to
CLON (p < 0.002)
0 002) and those assigned to
MPH (p < 0.003).
Compared with placebo, the greatest benefit
occurred with combined CLON + MPH (p < 0.0001).
CLON appeared to be most helpful for impulsivity and hyperactivity;
MPH appeared to be most helpful for inattention
inattention. The proportion of
individual subjects reporting a worsening of tics as an adverse effect
was no higher in those treated with MPH (20%) than those being
administered CLON alone (26%) or placebo (22%).
Compared with placebo, measured tic severity lessened in all active treatment groups
g order: CLON + MPH, CLON alone, MPH alone. Sedation was common
in the following
with CLON treatment (28% reported moderate or severe sedation), but otherwise the
drugs were tolerated well, including absence of any evident cardiac toxicity.
CONCLUSIONS: Methylphenidate and clonidine (particularly in combination) are effective for
ADHD in children with comorbid tics. Prior recommendations to avoid methylphenidate in these
children because of concerns of worsening tics are unsupported by this trial.
Neurology. 2002 Feb 26;58(4):527-36.
Ritalin is okay for kids with both ADHD and Tourette's syndrome,
study says.
Levenson D
D.
Rep Med Guidel Outcomes Res. 2002 Mar 22;13(6):5-7
Atomoxetin
Atomoxetine treatment in children and
adolescents with ADHD and comorbid tic disorders.
Allen AJ, Kurlan RM, Gilbert DL, Coffey BJ et al,
Lilly
y Research Laboratories,, Indianapolis,
p
, IN 46285,, USA. [email protected]
j@ y
CONCLUSIONS: Atomoxetine did not exacerbate tic symptoms.
Rather there was some evidence of reduction in tic severity with a
Rather,
significant reduction of attention deficit/hyperactivity disorder symptoms.
Atomoxetine treatment appeared
pp
safe and well tolerated.
Neurology. 2005, 65(12):1941-9
Atomoxetine treatment of ADHD in children
with comorbid Tourette syndrome.
OBJECTIVE: This studyy examines changes
g in severity
y of tics and ADHD
Mental Disorders, DSM-IV) and TS were randomly assigned to
double-blind treatment with placebo (n = 56) or atomoxetine
(0 5 1 5 mg/kg/day
(0.5-1.5
mg/kg/day, n = 61) for approximately 18 weeks
weeks.
RESULTS: Atomoxetine subjects showed significantly greater
improvement
p
on ADHD symptom
y p
measures.
Treatment was also associated with
significantly greater reduction of tic severity on two of three measures.
Significant increases were seen in mean pulse rate and rates of
treatment-emergent nausea, decreased appetite, and decreased body weight.
No other clinically relevant treatment differences were observed in any other vital sign,
adverse event
event, laboratory parameter
parameter, or electrocardiographic measure
measure.
CONCLUSION: Atomoxetine is efficacious for treatment of ADHD
and its use appears well tolerated in ADHD patients with comorbid TS.
Spencer TJ, Sallee FR, Gilbert DL, Dunn DW, McCracken JT, Coffey BJ, Budman CL,
Ricardi RK, Leonard HL, Allen AJ, Milton DR, Feldman PD, Kelsey DK, Geller DA,
Linder SL, Lewis DW, Winner PK, Kurlan RM, Mintz M.
J Atten Disord. 2008 Jan;11(4):470-81Epub 2007 Oct 12
Aripiprazol
Tourette's disorder is a chronic neuropsychiatric disorder including
multiple involuntary motor and vocal tics.
W reportt the
We
th clinical
li i l case off a 23
23-yr-old
ld girl
i l with
ith T
Tourette's
tt ' di
disorder
d
and a successful treatment of this condition with aripiprazole,
a new antipsychotic drug with
dopamine-2 (D2) receptor antagonism under hyperdopaminergic conditions
and with
D2 receptor agonism under hypodopaminergic conditions
conditions.
After 3 wk treatment with 15 mg/d aripiprazole, both motor and vocal tics
had almost completely disappeared
disappeared. The treatment was well tolerated
by the patient. The only reported side-effect was insomnia during the
first 3 wk of treatment. This encouraging case report should justify
l
long-term
placebo-controlled
l
b
ll d trials
i l to ffurther
h establish
bli h the
h treatment
of tics with aripiprazole in this life-long disorder with severe functional consequences.
Constant et al., Int J Neuropsychopharmacol, 2006, 9:773-774
Aripiprazol
Tourette's disorder is a chronic neuropsychiatric disorder including
multiple involuntary motor and vocal tics.
W reportt the
We
th clinical
li i l case off a 23
23-yr-old
ld girl
i l with
ith T
Tourette's
tt ' di
disorder
d
and a successful treatment of this condition with aripiprazole,
a new antipsychotic drug with
dopamine-2 (D2) receptor antagonism under hyperdopaminergic conditions
and with
D2 receptor agonism under hypodopaminergic conditions
conditions.
After 3 wk treatment with 15 mg/d aripiprazole, both motor and vocal tics
had almost completely disappeared
disappeared. The treatment was well tolerated
by the patient. The only reported side-effect was insomnia during the
first 3 wk of treatment. This encouraging case report should justify
l
long-term
placebo-controlled
l
b
ll d trials
i l to ffurther
h establish
bli h the
h treatment
of tics with aripiprazole in this life-long disorder with severe functional consequences.
Constant et al., Int J Neuropsychopharmacol, 2006, 9:773-774
Objective
j
Assessments of longitudinal
g
outcome in
Gilles de la Tourette´s Syndrome
- 56 Kinder, Alter 8-14 Jahre, 1978-1991
- 36 konnten kontaktiert werden (> 20 Jahre), davon
wurden
d 31 rekrutiert
k ti t (28 Mä
Männer, 3 F
Frauen))
90% hatten noch Tics
mean composite disability score von 9,58 (Kindheit) auf 7,52)
- Motorische Tic-Symptomatik signifikant verbessert (p=0,008)
% hatten als Kinder Medikamente bekommen,,
81%
im Erwachsenenalter waren 87% ohne Medikamente
Pappert el al., Neurology 2003
Gilles De La Tourette Syndrom
Homepage Deutschland
In Zusammenarbeit mit der Tourette Gesellschaft Deutschland e.V.
Wenn einer aus der Reihe tanzt,, ist die Reihe besser zu sehen.
Das Außergewöhnliche, Andersartige und Besondere gehört
zum Leben unabdingbar und macht es erst lebbar
- erst lebendig!
www.tourette.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
A d
Andrea
G
G. L
Ludolph
d l h
e-mail: [email protected]
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