Kenngrößen und Einheiten 1.Einheiten: 1.1 SI-Einheiten: Das heute allgemein eingeführte, kurz als SI-System bezeichnete Internationale Einheitensystem ist aus den Erfahrungen einer über hundertjährigen Entwicklungsgeschichte hervorgegangen. Es basiert auf den sieben Grundeinheiten. Basisgröße Länge Masse Zeit elektr. Stromstärke Temperatur (thermodyn.) Lichtstärke Stoffmenge Basiseinheit Name Zeichen das Meter m das Kilogramm kg die Sekunde s das Ampere A das Kelvin K die Candela cd das Mol mol Definitionen: 1 Meter ist die Länge einer Strecke die das Licht im Vakuum während der Dauer von 1/299 792 458 Sekunden durchläuft. 1 Kilogramm ist die Masse des Internationalen Kilogrammprototyps. 1 Sekunde ist das 9 192 631 770fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 13 3 Cs entsprechenden Strahlung. 1 Ampere ist die Stärke eines zeitlich unveränderlichen Stromes, der, durch zwei im Vakuum parallel im Abstand von 1 m voneinander, geradlinige, unendliche lange Leiter von vernachlässigbar kleinem, kreisförmigen Querschnitt fließend, zwischen diesen Leitern je 1 m Leiterlänge elektrodynamisch die Kraft 0,2*10-6 N hervorrufen würde. 1 Kelvin ist der 273,16te Teil der Thermodynamischen Temperatur des Tripelpunktes des Wassers 1 Candela ist die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung einer Strahlungsquelle, die monochromatische Strahlung der Frequenz 540*1012 Hz aussendet und deren Strahlstärke in dieser Richtung 1/683 Watt durch Seradiant beträgt. 1 Mol ist die Stoffmenge eines Systems, das aus ebensoviel Einzelteilchen besteht, wie Atome in 12/1000 kg des Kohlenstoffnuklids 12C enthalten sind. 1.2 Besonders wichtige abgeleitete SI-Einheiten: Größe Frequenz Kraft Druck Energie Leistung Elektrizitätsmenge Elektrische Spannung Elektrische Kapazität Elektrischer Widerstand Elektrischer Leitwert Magnetischer Fluß Magnetische Flußdichte Induktivität Lichtstrom Beleuchtungsstärke Name der Einheit Hertz Newton Pascal Joule Watt Coulomb Volt Farad Ohm Siemens Weber Tesla Henry Lumen Lux Kurzzeichen Hz N Pa J W C V F Ω S Wb T H lm lux Beziehung zu anderen Einheiten 1Hz = 1/s 1N = 1kg * m/s2 1Pa = 1 N/m2 1J = 1 N * m 1W = 1 J/s 1C = A * s 1V = 1 W/A 1F = 1 C/V 1Ω = 1 V/A 1S = 1/Ω 1Wb = 1 V * s 1T = 1 Wb/m2 1H = 1 Wb/A 1lm = 1 cd*sr 1lx = 1 lm/m2 1.3 Vorsätze für dezimale Vielfache und Teile von Einheiten: Zehnerpotenz 1012 10 9 10 6 10 3 10 2 10 10- 1 10- 2 10- 3 10- 6 10- 9 10-12 10-15 10-18 Vorsatz Tera Giga Mega Kilo Hekto Deka Dezi Zenti Milli Mikro Nano Piko Femto Atto Zeichen T G M k h da d c m µ n p f a 2.Kenngrößen: 2.1 Mittelwerte: 2.1.1 Arithmetischer Mittelwert oder Gleichwert: Der arithmetische Mittelwert i eines Wechselstromes ist der gleichbleibende Wert, von dem aus die Summe aller größeren Augenblickswert gleich der Summe aller kleineren Augenblickswerte ist. T 1 i dt T ∫0 2.1.2 Gleichrichtmittelwert: i= Der Gleichrichtmittelwert i eines Wechselstromes ist der über eine Periode genommene arithmetische Mittelwert der Beträge i der Augenblickswerte des Wechselstromes. T i = 1 i dt T ∫0 2.1.3 Effektivwert: Der Effektivwert I eines Wechselstromes ist der sich aus den Augenblickswerten i ergebende Dauerwert, der in einem ohm’schen Widerstand die gleiche Wärmearbeit erzeugt wie ein Gleichstrom der gleichen Höhe. T I= 1 2 i dt T ∫0 2.1.4 Effektivwert des Wechselanteils: I~ = I 2 − i 2 2.2 Faktoren: 2.2.1 Formfaktor: F= I i Kurvenform Sinus Rechteck Dreieck Formfaktor 1,11 1,00 1,15 2.2.2 Crestfaktor (Scheitelfaktor): iˆ I Cr = Kurvenform Sinus Rechteck Dreieck Crestfaktor 1,41 1,00 1,73 2.2.3 Klirrfaktor: Effektivwert sämtlicher Oberschwingungen = k= Effektivwert des gesamten Wechselstromes I 22 + I 32 + I 42 + ..... I 12 + I 22 + I 32 + I 42 + ..... 2.2.4 Welligkeit: w= I~ i 2.3 Leistungsbegriff: 2.3.1 Leistung bei Gleichstrom: P =U *I 2.3.2 Wirkleistung: Die Wirkleistung ist jene Leistung die an einem ohm’schen Wirkwiderstand Abfällt. P = U eff * I eff * cos ϕ [ P] = W 2.3.3 Blindleistung: Die Blindleistung ist jene Leistung die zwischen Quelle und Verbraucher hin- und herpendelt. Q = U eff * I eff * sin ϕ [Q ] = VAr 2.3.4 Scheinleistung: Die Scheinleistung ist nur ein reiner Rechenwert. S = U eff * I eff Leistungsdreieck ⇒ S = P 2 + Q 2 [ S ] = VA 2.4 Pegel: 2.4.1 Relativer Leistungspegel: ap [ dB ] = 10 * lg P1 P2 2.4.2 Relativer Spannungs- und Strompegel: [ dB ] = 20 * lg U1 U2 [ dB ] = 20 * lg I1 I2 au ai Beim Spannungs- oder Strompegel muß immer auf den gleichen Wirkwiderstand bezogen werden ! 2.4.3 Absoluter Pegel: Bezugsgrößen für absolute Pegel Z 0 = 600 Ω P0 = 1 mW U 0 = P0 * Z 0 = 0,775 V absoluter Leistungspegel: ap [ dB ] = 10 * lg P P0 absoluter Spannungspegel: U U0 2.4.4 Gängige Pegelbegriffe: au [ dB ] = 20 * lg dBm = Leistungspegel, bezogen auf 1mW dBW = Leistungspegel, bezogen auf 1W dBk = Leistungspegel, bezogen auf 1kW dBµV = Spannungspegel, bezogen auf 1µV dBu = Spannungspegel, bezogen auf 0,775 V dBV = Spannungspegel, bezogen auf 1V dBr dB0 = Relativer Pegel = Pegel, bezogen auf einen relativen Pegel von 0dB