DMS Deutschland Sektor Report 19 | 04 | 02 Empfehlungen Unternehmen Ceyoniq (CEE) Dicom (DCM) Ixos Software (XOS) Kleindienst Dat. (KLD) Easy Software (ESY) Filenet (FILE) Staffware (STFW) Kennzahlen Ceyoniq Umsatz (Mio. €) Kurs (€) 0,16 6,80 6,11 2,45 2,30 17,33 445,00 Fair Value (€) --8,00 6,80 6,90 ------- 01a 102,1 DMS Empfehlung Segment Archiv Sell EDC Buy Archiv Hold EDC Not Rated Archiv Not Rated Archiv Not Rated Workflow Not Rated 02e 51,0 03e 40,8 04e 40,8 0,9 EBIT (Mio. €) -105,0 -5,6 0,9 EBIT Marge (%) -102,9 -10,9 2,3 2,3 -3,40 -0,33 -0,22 -0,22 EpA KGV --- DICOM Group Umsatz (Mio. €) EBIT (Mio. €) --- --- --- 00/01a 228,2 01/02e 254,8 02/03e 280,6 03/04e 310,7 11,9 13,0 19,2 23,6 EBIT Marge (%) 5,2 5,1 6,9 7,6 EpA 0,29 0,34 0,49 0,63 KGV 23,1 19,9 13,9 10,9 00/01a 117,0 01/02e 119,3 02/03e 125,3 03/04e 131,6 EBIT (Mio. €) 6,0 7,5 8,9 11,0 EBIT Marge (%) 5,1 6,3 7,1 8,4 EpA 0,34 0,32 0,35 0,46 KGV 17,7 19,1 17,6 13,3 Kleindienst Dat. Umsatz (Mio. €) EBIT (Mio. €) EBIT Marge (%) EpA KGV 01a 75,0 -3,7 -4,9 -0,9 --- 02e 80,5 2,7 3,4 0,3 8,7 03e 84,9 3,8 4,5 0,4 5,7 04e 92,6 6,6 7,1 0,8 3,1 IXOS Software Umsatz (Mio. €) Performance der DMS Segmente zum NEMAX ALL SHARE 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 Die DMSDMS-Konsolidierung: Es gibt auch Gewinner am Neuen Markt Dokumenten Management Systeme (DMS) werden in den Unternehmen dazu eingesetzt, sowohl im Unternehmen selbst erzeugte als auch in das Unternehmen von Außen eingegangene Belege bzw. Dokumente und Informationen in sinnvoller Weise zusammenzufassen und für die notwendige Sachbearbeitung verfügbar zu machen. Während ERP Standard-Unternehmenssoftware bzw. individuelle Unternehmenssoftware Belege bzw. Informationen erzeugt, dient DMS-Software u. a. der Erfassung und langfristigen Speicherung dieser Belege. Der Anbietermarkt ist eindeutig durch Unternehmen aus dem englischen Sprachraum dominiert. Der von uns untersuchte DMS-Sektor teilt sich in folgende Segmente: •= Erfassung (EDC) •= Archivierung (Archiv) •= Research und Ablaufsteuerung (Retrieval, Workflow) Die am “Neuen Markt” (NM) notierten Spezialanbieter konzentrieren sich jeweils auf eines der beiden ersten Segmente. Nach Untersuchung des Marktes, Analyse der am Neuen Markt notierten Unternehmen und Beobachtung der aus dem englischen Sprachraum kommenden Marktführer gehen wir davon aus, dass EDC-Spezialanbieter in ihrem Segment nachhaltig wachsen können, während sich die klassischen deutschen Archivanbieter mittelfristig über komplexe, Workflow-getriebene Unternehmenslösungen zu ganzheitlichen Lösungsanbietern entwickeln müssen. In diesem Zusammenhang sind Kooperationen wichtiger als Akquisitionen, denn den gegenwärtigen Shake-Out werden die Unternehmen mit hohen liquiden Mitteln und vor allem hohen operativen Cashflows gewinnen. 800 700 O 01 N 01 D 01 J 02 NEMAX ALL SHARE F 02 EDC Quelle: Thomson Financial Datastream Analysten Telefon e-Mail Telefon e-Mail www Rüdiger Vogel +49(0)69 50951-472 [email protected] Harry Markl +49(0)69 50951-461 [email protected] www.concord-equity.de M 02 A 02 Archiv In dieser Studie identifizieren wir Markttreiber, Verlierer und Gewinner des Konsolidierungsprozesses. Wir empfehlen DICOM bis 6,95 € und IXOS bis 5,90 € zum Kauf und bestätigen unsere Verkaufsempfehlung für Ceyoniq in unserer Unternehmensstudie vom 11.3.02. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Inhaltsverzeichnis 2 | Equity Research Investment Summary Markttreiber Profiteure im Segment „EDC” Profiteure im Segment „Archive“ Unsere Empfehlung Das Marktumfeld 3 3 4 4 4 5 DMS - Das Rückgrat des Unternehmens DMS-Einsparpotential pro Jahr in Deutschland: 104 Mrd. €, weltweit x18 6 6 Marktüberblick Schneller, höher, weiter? – Warum Kunden DMS einsetzen Chancen: Marktwachstum und -verteilung Kein Spiel mit Unbekannten – DMS Komponenten Investitionsverhalten nach Komponenten 7 7 8 10 16 Technologietrends – Treiber der Zukunft Von Workflow-Systemen zu Business Process Management (BPM) Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht automatische Dokumentenbearbeitung Web Content Management Systeme (WCM, CMS) Collaboration – Zusammenschluß von Unternehmensclustern KI + BPM + Collaboration = Workflow der Zukunft mit AGENTEN Digital Rights Management (DRM) Medienübergreifendes Content Management – Digital Asset Management (DAM) 16 17 18 Der DMSDMS-Markt – Zielgruppe und Bedarf Industriekunden – schon lange ERP getrieben Dienstleistungsbranche –die Heimwerker sind unter sich 22 23 24 Anbieter – Positionierung und Wettbewerb Wettbewerb Anbieter im DMS Umfeld – die Strategie entscheidet! Herausforderer blasen das Halali – die Jagdsaison ist eröffnet Größe der Anbieter ist kritischer Erfolgsfaktor Welche Technologien welches Umsatzpotential bieten 25 25 26 27 28 Unser Vergleic Vergleichs hshs- und Bewertungsmodell für DMSDMS-Anbieter Wettbewerbsfähige Produkte Schlagkraft im Vertrieb Kosteneffizienz und Qualität der Verwaltung Finanzielle Solidität 30 30 32 32 33 Einzelempfehlungen CEYONIQ: Insolvenz; Existenz bedroht! Dicom: EDC Software und Service weltweit IXOS: Zur Eigenständigkeit gezwungen Kleindienst: Der EDC-Spezialist: Hohes Belegvolumen, hohes Ergebniswachstum EASY Software AG – wird der Turnaround geschafft? FILENET – ECM-Weltmarktführer Staffware – die Workflow-Spezialisten 34 36 56 72 86 18 19 20 21 21 102 106 108 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Investment Summary DMS = integraler IT Bestandteil Dokumenten Management Systeme (DMS) fassen beliebige im Unternehmen erzeugte oder in das Unternehmen von Außen gelangte Dokumente in sinnvoller Weise für die weitere Sachbearbeitung zusammen. Damit zählen DMS-Systeme zu den integralen Bestandteilen der IT Landschaft. Die ITMarktforschungsunternehmen IDC und Gartner Group nehmen die Wichtigkeit solcher Systeme zum Anlass für Ihre Wachstumsschätzungen von über 20% bis 2004. Markttreiber Collaboration Nicht erst seit der CeBIT 2001 dominiert das Thema der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit („Collaboration“) im IT Sektor. Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich nichts weniger als der Wunsch, die typischerweise wild gewachsenen, heterogenen und fragmentierten IT-Anwendungen zusammen zu führen, um damit bereits vorhandene Informationen unabhängig von ihrer Herkunft „just-in-time“ verfügbar zu haben. Mit ansteigender Informationsmenge erhöht sich der Bedarf, die damit verbundene Vielfalt zu strukturieren und gleichartige Informationen automatisch weiterzubearbeiten. In der insgesamt sehr komplexen und fragmentierten Systemwelt erkennen wir die folgenden treibenden Anforderungen an standardisierte IT Systeme: Große Nachfrage von Unternehmen, die viele Dokumente bearbeiten •= Verbindung unterschiedlicher vorhandener Software-Systeme (Enterprise Application Integration, EAI) •= Befreiung in Betrieb laufender Unternehmenssoftware von Datenballast (Archivierung) •= Automatisierte Digitalisierung von Dokumenten, Posteingangsbearbeitung (Electronic Document & Data Capturing) •= Automatisierte Strukturierung der Informationsvielfalt (Klassifikation) •= Automatisierte Unterstützung der Arbeitsabläufe in der Sachbearbeitung (Workflow) Insbesondere große Dienstleistungsunternehmen, deren „Wertschöpfung“ zu großen Teilen mit der Bearbeitung von Belegen und Dokumenten zusammenhängt, haben erheblichen Bedarf an standardisierten, günstig zu wartenden Systemen für Sachbearbeitung und Archivierung. Ein lukrativer Markt, der von Spezialanbietern für DMS Systeme bedient wurde und nun zunehmend für die großen, weltweit agierenden Hersteller attraktiv wird. IBM, Microsoft, SAP, usw. erweitern ihre Produkte um rudimentäre Funktionen bzw. bieten neue Standardprodukte an, was zur Konsolidierung des Anbietermarktes führt. Aus der Konsolidierung werden zwei Arten der von uns untersuchten Unternehmen hervorgehen: 3 | Equity Research •= Profiteure im Segment „EDC“ und •= Profiteure im Segment „Archive“ 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Profiteure im Segment „EDC” Das Segment EDC bietet gute Chancen für Spezialisten, die klassische und elektronische Dokumente gleich welcher Herkunft mit den wichtigsten Erfassungsgeräten (Scannern) an die wichtigsten Ablageorte (Archive, Speichersysteme, DMS-Systeme) bringen können. Durch die DMS-Konsolidierung rückbesinnen sich DMS Hersteller auf ihre Kernkompetenzen und kaufen EDC Technologie per Kooperation zu. Ähnliches gilt für die Hersteller von Scanner-Geräten. Die Fragmentierung des Marktes verhindert hohe Scannerstückzahlen im professionellen Bereich, wodurch die Rentabilität individueller Erfassungssoftware sinkt. Die logische Entwicklung heißt hier Standard-Erfassungssoftware. First Mover bei StandardStandardErfassungssoftware Damit sind die Gewinner im Bereich EDC nach unserer Ansicht die First Mover, die ihr Standardsystem für die Erfassung Top-down über die maßgeblichen Soft- und Hardwarehersteller - idealerweise als Erstausrüster - vertreiben. Profiteure Profiteure im Segment „Archive“ Im Segment „Archive“ distribuieren die marktführenden Hersteller weltweit. Mit Ausnahme von IBM verfügt kein Hersteller über einen eigenen, weltweit ausreichenden Direktvertrieb, indirekter Vertrieb, vornehmlich mittelständisch organisiert, ist die Regel. Nur SAP verfügt weltweit über größere Partner mit Hundertschaften in Vertrieb und Consulting, die sich ausschließlich oder vornehmlich auf SAP Produkte konzentrieren. Anbieter mit weltweitem Direktvertrieb Wir sind deshalb der Meinung, dass die Gewinner unter den Archivanbietern über einen eigenen, schlagkräftigen Vertrieb verfügen, der in culpa contrahendo um schlagkräftige Kooperations- und Vertriebspartner erweitert wird. Unsere Empfehlung Beobachtungsuniversum Neuer Markt Das Beobachtungsuniversum für Empfehlungen von Concord Equity Research konzentriert sich ausschließlich auf an deutschen Börsen notierte Unternehmen. Nach unserer Untersuchung kommen wir zu der Ansicht, dass die Aktien der DICOM GROUP und der IXOS Software grundsätzlich zu den Value Stocks des DMS Sektors am Neuen Markt gehören. DICOM kaufen bis 6,95 € IXOS kaufen bis 5,90 € Wir nehmen die Coverage von DICOM GROUP und IXOS Software auf und empfehlen DICOM bis 6,95 € und IXOS bis 5,90 € zum Kauf. Darüber hinaus konnten wir bei Kleindienst Datentechnik den sehr weit fortgeschrittenen Turnaround feststellen. Das geringe Handelsvolumen schließt jedoch den Einstieg institutioneller Investoren derzeit aus. CEYONIQ Kursverlauf entsprach unserer Annahme Jetzt Einstellung der Coverage CEYONIQ hat zeitgleich mit der Veröffentlichung unserer Studie vom 11.03.02 eine unseren Annahmen entsprechende Adhoc Mitteilung veröffentlicht. In der Zwischenzeit meldete das Unternehmen Insolvenz an, beide Gründervorstände befinden sich zur Zeit wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft. Mit der Aktualisierung unserer Ceyoniq Unternehmensstudie stellen wir die aktive Coverage ein. Wir glauben nicht an die Erholung des Unternehmens. 4 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Das Marktumfeld DMSDMS-Kurverlauf geprägt von Skandalen Im Vergleich zum Nemax All Share sind die Kurse aller klassischen DMS Werte in den letzten Monaten stark gefallen. Wir führen dies auf die Skandale um SER Systeme und CEYONIQ zurück. EDCEDC-Kursverlauf weitaus stabiler Die Kurse der EDC Anbieter sind hingegen weitgehend stabil geblieben. Die gewichtigen Anbieter in diesem Segment sind hinsichtlich der Unternehmensmeldungen weniger aufregend bzw. vielmehr sehr konservativ. Kursverlauf der Peers 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 800 700 Oct-01 Nov-01 Dec-01 NEMAX ALL SHARE Quelle: Concord Equity Research, Datastream 5 | Equity Research Jan-02 Feb-02 EDC Mar-02 Archiv Apr-02 19 | 04 | 02 DMS Deutschland DMS - Das Rückgrat des Unternehmens Dokumenten Management Systeme (DMS) bilden das Informationsrückgrat im Unternehmen. DMS-Software ist Middleware für die Organisation elektronischer Dokumente. Sie enthält Funktionen zum •= Import/Export •= Speichern •= Suchen und Finden •= Anzeigen von elektronischen Dokumenten. Dies betrifft den gesamten Lebenszyklus vom Zeitpunkt der Erstellung eines Dokuments bis hin zur Löschung oder Speicherung auf einem Offline-Datenträger. DMSDMS-Einsparpotential pro Jahr in Deutschland: 104 Mrd. €, weltweit x18 DMS Systeme werden auf Büroarbeitsplätzen eingesetzt. Mit dem klassischen Papierarchiv verglichen, ist DMS Software ein „Sparwunder“. Einer aktuellen Studie (Gartner, 2001) zufolge erspart effiziente elektronische Archivierung pro Mitarbeiter und Arbeitswoche 8h Arbeitszeit. Potential: 45 Mio. Arbeitsjahre Produktionssteigerung! Mit 18 Mio. Büroarbeitsplätzen in Deutschland (mehr als 320 Mio. weltweit) errechnet sich bei einem Abschlag von 30% alleine für Deutschland eine Produktionssteigerung von 2,5 Mio. Arbeitsjahren bzw. 45 Mio. Arbeitsjahren weltweit. Einsparpotential durch DMSDMS-Systeme Deutschland weltweit Anzahl PCs im Einsatz Büroarbeitplatz PCs Produktionssteigerung Einsparpotential FY'00: Mio. Stk. 28,0 494,0 FY'00: Mio. Stk. 18,2 321,1 Mio. Jahre 2,5 45,0 Mio. € 104.400,0 1.879.200,0 (Quelle: EITO, 2000) Anteil PCs in Firmen Zeitersparnis Jahres-Bruttolohnsumme (€) AG Anteil Sozialvers. Abschlag 65% (IDC, 2Q'01) 20% (Gartner, 2001) 34.800,00 (Statistisches Bundesamt Aug. '01) 20% 30% Quelle: Concord Equity Research, EITO, Gartner, IDC, Statistisches Bundesamt Dies entspricht in Deutschland einem Einsparpotential größer als 104 Mrd. € nur bei den Personalkosten. Zusätzliches Potential wie z. B. durch Einsparungen von Lagerflächen für Papierarchive besteht darüber hinaus. Zum Vergleich: die Gartner Group schätzt die realisierten DMS Umsätze für Lizenzen, Professional Service und Wartung in 2000 auf rund 6,5 Mio. €. Dies entspricht einem Anteil von 6% des mit 30% Abschlag berechneten Produktionssteigerungspotentials. 6 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Marktüberblick DMS Technologien sind über die letzten 20 Jahre vielfältig einsetzbar geworden. Unterschiedliche Kundengruppen setzen DMS Lösungen in verschiedener Weise ein. Auch der Anbietermarkt hat sich in der letzten Zeit stark verändert. Erst erweiterten DMS Spezialanbieter durch Unternehmensakquisitionen ihr Produktportfolio um fehlende Funktionalität, dann erschienen DMS-Produkte von den ersten Standardsoftwareherstellern. Auch die SAPs dieser Welt müssen das Thema DMS für sich klären - das Halali zur Jagd der Konsolidierung auf dem Feld der DMS Anbieter ist geblasen. Schneller, höher, weiter? – Warum Kunden DMS einsetzen Mit der Verabschiedung des „Internet-Hype“ hat sich IT stark ent-emotionalisiert. Bunte Bilder von „T-Shirt-Guys“ in Turnschuhen haben ihren Sex-Appeal verloren. Echte Werte sind an der Tagesordnung. CEO’s, die in Präsentationen ROIs versprechen, die sie weder erklären noch einhalten können, sind „Out“. Unternehmen wollen messbar Kosten sparen In einer von Microsoft gesponserten Marktuntersuchung ermittelt IDC nach der Befragung von mehr als 500 europäischen Unternehmen mit 500+ Mitarbeitern, das reines Umsatzwachstum eher nachhaltigen Themen wie Organisationsinnovation gewichen ist. IT Investitionen – was Firmen erwarten Geschäftsprozeßoptimierung 51% 19% Marktdurchdringung kurze Entscheidungswege 18% Effizienz i. d. Lieferkette sonstige 0% 10% 2% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Quelle: IDC, 2001 Übertragen auf das Thema DMS sind die Investitionstreiber klare nach innen gerichtete Vorgaben, die der Flexibilisierung und Kostenminderung im Unternehmen dienen: 7 | Equity Research •= Beschleunigung von „Leading Applications“ (kommerzielle Software) •= Schnellerer Zugriff auf Dokumente bei der Sachbearbeitung •= Keine Verkomplizierung der Sachbearbeitung bei der Suche elektronischer Dokumente •= Reduzierung der Archivkosten (bisher Microfiches, bzw. Papier) •= Konkrete Arbeitszeitersparnis bei „industrieller Formularbearbeitung“ 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Dies ist ein starkes Votum für relative Unabhängigkeit von makroökonomischen Wirtschaftszyklen im Universum der IT Investitionen. Auf einzelne Begriffe gehen wir an anderer Stelle dieser Studie ein. (Leading Application = die führende Unternehmenssoftware, z.B. SAP, Oracle, Siebel) Engpass: Geschwindigkeit der Organisationsinnovation Organisationsinnovation Klarer Engpass für Unternehmen ist die Geschwindigkeit bzw. Kosteneffizienz bei der Anpassung ihrer Organisationen an sich ändernde Marktgegebenheiten. Aus unserer Sicht ein klarer Trend für die entscheidende Software-Technologie und Marktumgebung der Zukunft. Chancen: Marktwachstum und -verteilung Schätzung des Marktwachstums: 2525-27% DMS Technologie gibt es weltweit seit den 80er Jahren. Eine Gartner Studie für die AIIM (Association for Information and Image Management Industry, Industrieverband der DMS Hersteller) aus 1998 geht von einem durchschnittlichen Wachstum bis 2003 von 25% aus. Eine jüngere Studie aus 2000 (Gartner, BHF, Computerwoche 35/2000) schätzt ein CAGR von 27%. DMS Marktvolumen: Verteilung weltweit 2003 1998 0% 20% 40% USA Europa 60% Asien/Pazifik 80% 100% Rest Quelle: Gartner 1997, 2000 IDC erfasst ein erheblich weiter gefasstes Universum in einer Studie vom August 2001 und berücksichtigt im Markt für Content- und Dokument Management auch Anbieter wie Adobe (Acrobat) sowie Broadvision, Vignette und Datenbankhersteller wie Informix. Damit ermittelt IDC ein weitaus größeres Marktwachstum als Gartner. Unterschiedliche Betrachtungsuniversen Die unterschiedlichen Wachstumsraten der Industrieanalysten begründen sich durch verschiedene Betrachtungsuniversen: Gartner betrachtet die reine DMS mit allen Erlösarten: Lizenzen, Professional Services/Consulting, Service und Wartung. IDC hingegen betrachtet einen weiteren Anbietermarkt, berücksichtigt jedoch nur Lizenzumsätze. 8 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland DMS & CMS: Umsätze und Wachstum weltweit Umsatz ($m) 2000 2001 2002 2003 2004 1.277,3 1.861,0 2.956,5 4.489,0 6.380,8 8.785,4 47,1 Europa 572,3 845,1 1.351,4 2.053,2 2.955,7 4.099,9 48,3 Asien 149,3 214,2 322,8 485,5 686,1 951,7 44,8 RoW 50,3 70,0 109,1 158,6 223,5 315,6 44,4 2.049,2 2.990,3 4.739,8 7.186,3 10.246,1 14.152,6 47,2 2000 2001 2002 2003 2004 2005 CAGR USA 62,4 62,3 62,4 62,5 62,3 62,1 -0,1 Europa 28,0 28,3 28,6 28,6 28,9 29,0 0,7 Asien 7,3 7,2 6,9 6,8 6,7 6,8 -1,4 RoW 2,5 2,4 2,4 2,3 2,2 2,3 -1,7 USA Gesamt Marktanteil (%) 2005 CAGR % Quelle: IDC 2001 Annahme: Makroökonomischer Turnaround in 2H’02 Wir gehen davon aus, dass die Realität mit einem ökonomischen Turnaround ab 2H’02 eher geringere Wachstumsraten auf Gartner Niveau zeigen wird. Die regionalen Märkte für DMS Systeme DMS Lösungen werden weltweit eingesetzt. Hersteller kommen mit ihren Systemen vor allem bei großen Verwaltungsstrukturen (Industrie, Dienstleister, öffentliche Verwaltung) zum Zug. Größter DMS Markt sind die USA vor Europa und Asien. Die IDC Studie ermittelt noch ein weiteres Ergebnis: Märkte wie USA und Asien geben hinsichtlich der Umsatzverteilung an Europa ab. Innerhalb von Europa dominiert der deutschsprachige Markt (D/A/CH) vor Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Benelux. Das Marktvolumen von Osteuropa entspricht etwa dem von Spanien. Marktvolumen: Verteilung in Europa RoWE 11% D/A/CH 27% CEE 7% IT 10% BENELUX 7% SP 7% F 13% UK 18% Quelle: EITO 2000 Das Volumen des weltweiten Marktes für DMS Produkte war in 2000 22,7 Mrd. €. Die Gartner Group geht bis 2003 von einem CAGR von 27% aus. Das Marktvolumen aller Umsätze in diesem Bereich (inklusive Consulting, Service usw.) beziffert Gartner auf 41,6 Mrd. $. 9 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland IDC rechnet hier mit einem CAGR (00-03) von 51,9% bei einem weltweiten Volumen von 7,18 Mrd. $ in 2003 bzw. 14,15 Mrd. $ in 2005 Kein Spiel mit Unbekannten – DMS Komponenten DMS Systeme seit den 80er Jahren am Markt Zunächst: DMS Lösungen sind keine Modeerscheinung des „Internet-Hypes“. Was in dieser Studie unter dem Gesamtbegriff „DMS“ beschrieben wird, ist bereits in Teilen seit Beginn der 80er Jahre weltweit verfügbar. DMS: Generische Generische Entwicklung System Zeit Technologie/Funktion 2001/2 BPM/ECM Collaboration Content Management vertikale Workflow App DMS/CLM Intelligence, IDC Workflow ARCHIV COLD Archivierung ApplikationsKonnektoren 1980's Imaging, Capturing, EDC Anwendung Standort-, applikations-, unternehmensübergreifende webbasierte Zusammenarbeit Zerlegung des Dokuments in Informationsobjekte inkl. Klassifizierung und Weiterbearbeitung vorgefertigte Branchensoftware, vorbereitete Entwicklungsumgebungen für Individualsoftware automatische Klassifizierung mit Methoden künstlicher Intelligenz (KI, KM) Dokumentenweiterleitung an Sachbearbeiterplätze Massendatenarchivierung mit optischen Datenträgern Verbindung von Archiv mit Unternehmemssoftware "Leading Application". Entlastung der Datenbanke Electronic Document & Data Capturing, manuelle Dokumentenklassifikation, Archiv- & Suchfunktionen Quelle: Concord Equity Research Im folgenden Abschnitt beschreiben wir die Komponenten und Technologien für den Sektor „Dokument Management“ Auch Microsoft ist nun Wettbewerber Pflicht und Kür – Was DMS Lösungen zu leisten haben Die DMS-Entwicklung der letzten 20 Jahre steht jetzt am Scheideweg. Inzwischen bieten Standardsoftware-Hersteller wie Microsoft de facto Konkurrenzprodukte an, welche die Preise für Standardkomponenten unter Druck setzen. Solche Standardkomponenten leisten letztlich die Mindestfunktion, Zugriff auf beliebige im Unternehmen gespeicherte Informationsobjekte (typischerweise elektronische Dokumente) über eine Benutzerschnittstelle zuzulassen, mit welcher der Benutzer bereits arbeitet. Am Beispiel des o. g. Angebots „Microsoft SharePoint Portal Server“ erreicht der Benutzer alle entsprechenden Dokumente über eine „Microsoft Outlook“ gleiche Bedienoberfläche. Über solche „aufgebohrten Office-Applikationen“ hinaus entwickeln sich DMS Lösungen von der reinen „Dokumenten Archivierung und –zugriff“ hin zur redundanzfreien Datenbasis für daraus beliebig zielgruppenspezifisch zusammengestellte Informationsobjekte (elektronische Dokumente). 10 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Gartner geht in einer aktuellen Studie (2001) davon aus, dass die durch das Internet verursachte Datenflut bis 2003 zahlreiche große Unternehmen dazu zwingen wird, mindestens 25% ihrer Prozesse durch den Einsatz von Intranets, Portalen, Workflow-Management-Tools, Skill-Tracking-Technologien und Content Management-Systemen umzustrukturieren. DMS wird von der sichtbaren Applikation zum unsichtbaren System Systemarchitektur Enthielten DMS Systeme früher häufig ein eigenes Bedienprogramm (Benutzerschnittstelle) und ein eigenes Serversystem, dient heute vornehmlich Windows NT als Server-Betriebssystem. Einzig UNIX-Derivate bzw. LINUX gewinnen in jüngster Zeit durch die serverseitige J2EE Implementierung an Marktanteil. Auf der Benutzerseite ist die teilweise nahtlose Integration in „Leading Applications“, sprich betriebswirtschaftliche Software (SAP, Oracle, Peoplesoft u. a.), Messaging-Software (Microsoft Exchange/Outlook, Lotus Domino/Notes) oder über Web-Browser (Microsoft Internet Explorer, Netscape, …) Standard. Die Verwendung von Web-Clients auf Benutzerseite hat mehrere Vorteile: Imaging = Capturing •= Ein Web-Browser am Arbeitsplatz des Anwenders erspart den zentralen ITAbteilungen die unternehmensweite Verteilung der Anwendersoftware. Software-Updates werden so nicht mehr zum kostenträchtigen Eiertanz. •= Webbasierte Bedienoberflächen ermöglichen den Dokumentenzugriff von Außen über das Internet: Geschäftspartner und externe Mitarbeiter können im Rahmen ihrer Zugriffsberechtigungen auf relevante Dokumente fernzugreifen. Komponenten: Imaging, EDC, Archiv, Repository Hinter dem Begriff „Imaging“ steht letztlich die Digitalisierung von Dokumenten: vornehmlich Papierdokumente werden per Scanner erfasst („electronic document capturing“). Werden elektronisch gespeicherte Daten aus anderen Programmen, sprich „Fremdsystemen“ erfasst, spricht man von „electronic data capturing“. Beide Erfassungsarten zusammen werden mit dem Kürzel „EDC“ beschrieben (electronic document & data capturing). Archiv = Festplatte Das Archiv ist letztlich eine Datenbank oder eine Verzeichnisstruktur, in welcher die eigentlichen Dokumente physikalisch abgelegt werden. revisionssicher = nur einmal beschreibbar Das Repository ist ein Kernbestandteil aller Archivierungs- und DMS-Systeme. Es dient zur Speicherung von Informationen über die Dokumente. (Informationen über Dokumente = „Metadaten“; Speichern von Metadaten = „klassifizieren“). Diese Daten werden in Datenbanken (vornehmlich RDBMS = relationale Datenbankmanagementsysteme) gespeichert. Die Dokumente selbst werden wie o.g. im Archiv (Verzeichnisstruktur oder ebenfalls als „Binary Large Object, BLOB“ im RDBMS) gespeichert. Komponenten: Dokumentensuche, Data Mining Klassisches „Data-Mining“ oder „search & retrieval“ (Suchfunktionen) ermöglicht das Formulieren einfacher oder komplexer Suchbegriffe über die Metadaten. Dies ist vergleichbar mit den in gewöhnlichen Web-Suchmaschinen möglichen Suchbegriffen. Eine erweiterte Funktion, die „Volltextsuche“; sucht nicht in den Metadaten eines Dokuments, sondern direkt in den eigentlichen Dokumenten (entspricht dem Befehl [Bearbeiten][Suchen] in MS Word). 11 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die Zusammenfassung der Metadaten beliebiger Unternehmensarchive z. B: im Sinne einer System- und Abteilungsübergreifenden Suche kann in einem DataWarehouse geschehen. Suchvorgehen für solch komplexe Datengebilde sind auch unter dem Begriff Data-Mining bekannt. In jüngster Vergangenheit werden auf Methoden künstlicher Intelligenz (KI) basierende, intelligente, sowie umgangssprachliche und Synonymwörtersuche angeboten. Packaging: DMS=EDC+Archiv+Repository+Suche+Standard Workflow Unter einem klassischen DMS System verstecken sich typischerweise EDC, Archiv, Repository sowie klassische Dokumentensuche. DMS Komponenten Imaging, ICR/OCR EDC SUCHSYSTEM für unbestimmte unbestimmte Arbeitsabläufe Fax Repository Archiv Scanner unveränderbare Dokumente Klassifizierung Eingang Data Capturing DMS (manuell, regelbasiert oder intelligenzbasiert) Nutzung veränderbare Dokumente mit Versionsverwaltung SAP ORCL WORKFLOW-SYSTEM für vorbestimmte vor bestimmte Arbeitsabläufe data stores AnwendungsSoftware Dokumentenbearbeitung high-level-Workflow = Business Process Management BPM Quelle: Concord Equity Research StandardStandard-Workflow = vordefinierte Route Moderner Workflow erlaubt verteilte Aufgaben, dynamische dynamische Entscheidung, Überwachung Komponenten: Workflow DMS Lösungen enthalten typischerweise Standard-Workflowfunktionen, welche Dokumente über vordefinierte Routen auf den Weg schicken und Anwender per Email benachrichtigen können. Email-Systeme wie Lotus Notes, MS Mail und MS Exchange boten schon in den 90er Jahren „elektronische Formulare“ (eForms). Zum Beispiel Papierformularen nachgebaute Eingabemasken, welche die Informationserfassung strukturierten bzw. vereinfachten und per Email an Kollegen weitergesendet werden konnten. Aktuellen Anforderungen hingegen sind nur höherwertige Workflowsysteme (Business Process Management Systeme, BPM) gewachsen: sie erlauben die Definition und Verteilung von Aufgaben (mit Dokumentenzugriff) sowie die Überwachung der Aufgabenbearbeitung bzw. -erledigung. Darüber hinaus ist flexibles, ereignisgesteuertes Weiterleiten über integrierte Drittanbietersoftware hinweg bei den Anbietern unternehmensweiter DMSLösungen das Maß der Dinge. 12 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Grafische Tools (Designer) ersparen bzw. vereinfachen den Unternehmen, ihre Arbeitsabläufe in die Workflow-Systeme zu programmieren. StandardStandard-Branchenlösungen “out of the box” (OOTB) Ziel: just in time on place Archive: nahtlose DMS Integration in die bestehende Unternehmenssoftware DMS Hersteller bieten inzwischen vorgefertigte Branchensoftware auf Basis von BPM Systemen an, die „out of the box“ im Unternehmen einsetzbar sein soll. Letztlich zielen solche vorgefertigten Applikationen auf die Verkürzung der Einführungszeit im Unternehmen. Komponenten: Konnektoren für „Leading„Leading-Applications“ Kernaufgabe von DMS-Lösungen ist, das richtige Informationsobjekt dem richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar zu machen. Arbeitsplätze, die z.B. in der Buchhaltung mit SAP Business-Software arbeiten, benötigen bei der Rechnungseingangskontrolle die Rechnungen im Zugriff. Dieselbe Rechnung benötigt auch der Einkauf für die Überprüfung der Konditionen sowie die bestellende Fachabteilung für die Prüfung der Spezifikation. Angenommen, alle Anwender in diesem Szenario arbeiten mit SAP BusinessSoftware, dann bedienen sie alle unterschiedliche Bildschirmdialoge, die für ihren Arbeitsbedarf angepasst sind. Dennoch benötigen Sie alle Zugriff auf das gescannte Dokument. Hierfür sind bei DMS Anbietern inzwischen Konnektoren üblich, welche den Funktionsumfang der DMS-Lösung z.B. von der betriebswirtschaftlichen Business-Software („Leading Application“) aus möglich machen. DMSDMS-Integration in „Leading Applications“ Benutzeroberfläche (Anwendersoftware) Workflow-Applikation (z.B. mySAP.com) Datenbank Repository Corporate Data Archiv Leading Application DMS-System Quelle: Concord Equity Research 13 | Equity Research DMS-Konnektor 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Entscheidend für Konnektoren ist die nahtlose Integration in die im Hause benutzte Business-Software. DMS-Hersteller lassen ihre Konnektoren vom Hersteller der entsprechenden Business-Software zertifizieren. Konnektoren unterstützen individuell programmierte programmierte Unternehmenssoftware Wird alternativ zu Standard-Business-Software z.B. eigenentwickelte Großrechner Software eingesetzt (Legacy-Systeme), bieten DMS Hersteller typischerweise vorgefertigte Programmierbibliotheken (Frameworks) an, mit denen die Integration von DMS-Lösung und den Legacy-Systemen über Standardschnittstellen vergleichsweise zügig programmiert werden kann. Auch wenn DMSHersteller mit einem indirekten Vertrieb arbeiten, ist an dieser Stelle häufig der Hersteller selbst mit der Anpassung bzw. Integration beauftragt. Komponenten: CMS contra DMS Content Management Systeme (CMS) lassen sich sehr einfach mit der Funktion einer klassischen DMS-Lösung erklären. Der Unterschied ist jedoch, dass CMS-Lösungen Dokumente in einzelne Komponenten aufteilen können. Die einzelnen Komponenten (z.B. Textbausteine) werden mit Metadaten versehen (=klassifiziert) und gespeichert. Ein Dokument liegt in einem CMS Repository de facto nur noch als Bündel von Verweisen auf die gespeicherten Komponenten vor. Unterscheidung CMS vs. DMS System CMS DMS Content Document Repository Archiv Klassifizierung Quelle: Concord Equity Research CMS für dynamische Dokumente Auf diese Weise lassen sich dynamische Dokumente erstellen. Ein Beispiel: Für eine weitere Sprachvariante des gleichen Katalogs werden einfach die Komponenten in der richtigen Landessprache eingesetzt usw. In dem Maße, wie Internet-Technologien immer mehr in Standardsoftware Einzug halten, schreitet auch die Verschlankung der Darstellung von DMSInhalten voran: Dokumente werden über Standard-Browser sichtbar, Content wird in Web-Seiten-Technologie dargestellt. Unterscheidung DMS und CMS 14 | Equity Research Darüber hinaus lassen sich DMS- und CMS-Systeme im Regelfall hinsichtlich ihres historischen Einsatzzweckes im Unternehmen unterscheiden: DMS Systeme werden von klassischen Dienstleistern mit hohem Dokumentenvolumen vornehmlich als „Produktionssystem“ eingesetzt, während sich CMS Systeme üblicherweise als Informationsverwaltungssystem mit Webzugriff auf der Absatzseite eingesetzt positionieren. Letztere können auch als Basis für automatisierte, unternehmensübergreifende Transaktionen (B2B und B2C) durch Personalisierungs-, Marktplatz- oder Shopsysteme eingesetzt werden. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Paradigma: Unternehmensweiter Einsatz In den 80er und 90er Jahren wurde IT vornehmlich abteilungsweise gedacht. Programme wurden abteilungsweise ausgewählt, eingeführt und betrieben. Seit Ende der 90er Jahre tritt der unternehmensweite Ansatz immer mehr in Vordergrund: Unternehmen betrachten die Informationen anhand ihrer gesamten Wertschöpfungskette unternehmensweit. Dies hat Konsequenzen für DMS-Systeme: Repositories und Archive müssen über mehrere Server hinweg an mehreren Standorten ausfallsicher funktionieren. Je breiter DMS Systeme im Unternehmen eingesetzt werden, desto mehr Informationsobjekte werden im DMS System gespeichert. Bei unternehmensweitem Einsatz wird die Zugriffsgeschwindigkeit auf benötigte Dokumente zum kritischen Erfolgsfaktor. Abteilungsweiter vs. Unternehmensweiter Einsatz 1980's Sales F+E 200x Orga Repository Repository Archiv Archiv Sales F+E Orga Repository DMS DMS Repository Repository Archiv Archiv Sales F+E Orga Archiv Sales F+E DMS Orga Quelle: Concord Equity Research Riesenmarkt: Erweiterung von AbteilungsAbteilungs-DMSDMSSystemen Alleine die Migration bzw. der Upgrade abteilungsweit eingesetzter DMS Lösungen zu unternehmensweiten Systemen ist für potente Anbieter ein Riesenmarkt im Lizenzgeschäft und im projektbegleitenden Consulting! Klassische DMS Anbieter tun sich beim Vertrieb unternehmensweiter Systeme jedoch etwas schwerer, denn ihr ursprünglicher Ansprechpartner ist ein Abteilungs- oder Bereichsverantwortlicher. Der Ansprechpartner für unternehmensweite, abteilungsübergreifende Systeme ist häufig im Umfeld der Vorstandsetage zu finden. Hier sind jedoch die klassischen Anbieter von Systemen zur Abbildung unternehmensweiter Geschäftsprozesse (=Workflowsysteme) vertriebsaktiv. 15 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Investitionsverhalten nach Komponenten Eine aktuelle Gartner Studie beleuchtet DMS-Komponenten nach ihrem Status in den Unternehmen. Im Ergebnis bestätigen die Unternehmen die Wertigkeit der klassischen DMS Komponenten und damit die typischerweise generische Entwicklung von DMS Projekten: Zuerst entsteht ein integriertes Archiv, dann werden Zug um Zug redundante bzw. automatisierbare Arbeitsabläufe angegangen. Status Status technische Implementation weltweit EDC, Imaging Workflow, Prozeßmanagement Data Mining CMS Collaborative Tools 0% installiert 20% in Planung 40% 60% in Überlegung 80% kein Einsatz 100% n. A: Quelle: AIIM, Gartner 2001 Technologietrends – Treiber der Zukunft Microsoft Standardsoftware setzt DMS Markt unter Druck Die Archive der Vergangenheit zur Verwaltung gescannter Papierdokumente und importierter elektronischer Dokumente und Formulare treiben hin zu den Herstellern von Mainstream-Standardsoftware. Die Microsofts dieser Welt bringen mit ihrer eigenen Technologie Druck auf die Margen der ehemaligen Domäne der DMS Spezialsoftwarehersteller. Der Markt wird sich teilen in •= Standard DMS-Systeme „Out of the Box“ für die breite Masse, sowie •= Systeme für „Enterprise Content Management“ in Kombination mit „Business Process Management“ (ECM/BPM) als individualisierte unternehmensweite Gesamtlösung. Die Kraft der Konsolidierung auf die beiden vorgenannten Systeme treibt mehrere Technologien voran. Strategie: DMS Systeme durch die Hintertür 16 | Equity Research Der Ablauf ist immer derselbe: Die Software für die breite Masse wird von einem Mainstream-Hersteller technologisch an eine weit verbreitete Standardsoftware geknüpft und für einen ebenso breiten und von der Struktur her bereits entwickelten Markt von Zusatzsoftware-Anbietern mit vielen Programmierschnittstellen und Standards versehen. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Voilá – Microsoft präsentiert den Microsoft SharePoint Portal Server. Von der Funktion her ein Portal bzw. Repository, welches in der Benutzeroberfläche der weltmarktführenden Messaging Software erscheint: Microsoft Outlook. Der Portal Server dient als zentraler Verzeichnisdienst und nutzt als Archiv Windows NT Technologie. ECM Systeme sind sind komplex Systeme für „Enterprise Content Management“ (ECM) oder auch „Content Lifecycle Management“ (CLM) hingegen bestehen aus vielen Modulen, welche einerseits für die nahtlose Integration in die bestehende Zielsystemumgebung – auch über mehrere Standorte und Softwareprodukte – vorbereitet sind und darüber hinaus für den extremen Leistungshunger unternehmensweiter Installationen ausgelegt sind. Wir erwarten für den ECM-Markt nachstehende Trends bzw. Entwicklungen: Von WorkflowWorkflow-Systemen zu Business Process Management (BPM) Software wurde früher typischerweise auf Abteilungsebene evaluiert und angeschafft. Mit der Veränderung auf eine nicht mehr abteilungsweite, sondern unternehmensweite Sicht veränderten sich auch die Anforderungen an Workflow-Systeme. Die Anforderungen an BPM Systeme sind immens Zukünftige Systeme müssen die standortübergreifende, aufgabenorientierte Zusammenarbeit von mehreren Benutzern unterstützen. Leistungsfähige Ausnahmeregeln (Eskalationsprozeduren) sind ebenso zu unterstützen wie die einfache Änderung bestehender Abläufe. Große Unternehmen verfügen immer über bestehende IT Umgebungen mit unterschiedlichster Software für die begleitende Bearbeitung der Kerngeschäftsprozesse. Zukünftige Systeme haben mit unterschiedlicher, im Unternehmen bereits bestehender Software zusammenzuarbeiten und auf Ereignisse u. a. interdependent zu reagieren. Dies ist ein Leistungsbereich, der in der Vergangenheit dem Bereich der „Enterprise Application Integration“ zugerechnet wurde. Hersteller nennen Workflow Systeme, die ein solches Anforderungsportfolio grundsätzlich abzudecken in der Lage sind „Business Process Management Software“ (BPM Software). Letztlich Software, die alle Geschäftsprozesse im Unternehmen abzubilden in der Lage ist. Individuelle Host Software wird Zug um Zug durch DMS/BPM Lösungen ersetzt Dies wird unserer Einschätzung nach dazu führen, dass individuell programmierte Großrechnersoftware Zug um Zug durch BPM Software abgelöst wird, die sehr viel flexibler, schneller und damit kostengünstiger auf Veränderungen in den Arbeitsabläufen des Unternehmens reagieren kann. Der Schlüssel liegt unserer Ansicht nach darin, wie schnell und einfach ein Unternehmen Organisationsinnovation umsetzen kann. Die Anforderungen an BPM Software sind erheblich. Aus unserer Sicht ist die Kombination von grafischem Design-/Simulations-Tool, nahtlos integriert in ein leistungsfähiges Workflow-Tool, der „Klebstoff der Zukunft“ für unternehmensindividuelle Software zur Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse in der Wertschöpfungskette des Unternehmens. 17 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Es wächst zusammen, was zusammen gehört Das Zusammenwachsen von Standard-Business-Software, Legacy-Systemen, Messaging-Systemen, Web-Technologien und DMS-Lösungen wird mittelfristig zu breit eingesetzten Verbindungs-Standards führen. Für DMS-Anbieter ist es entscheidend, bei der Gestaltung der Standards gegenwärtig (ODMA, WebDAV, XML) mitzuarbeiten bzw. diese in ihren eigenen Produkten zu unterstützen. Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht ermöglicht automatische Dokumentenbearbeitung KI muss sich bei „langweiligen“ cost cutting Aufgaben durchsetzen Auf Messen sieht man vor allem spektakuläre Vorzüge von künstlicher Intelligenz. Der Suchbegriff „Tierkrankheit auf Bauernhöfen“ zeigt im Ergebnis Dokumente, Filme usw. zum Thema der Rinderseuche BSE, obschon dies in keinem Wort mit dem Suchbegriff genannt wurde. Dennoch ist nach unserer Ansicht der erste Schritt für den erfolgreichen Einsatz KI-basierter Technologien auf einer anderen Ebene zu suchen: Unternehmen wollen klar messbar Geld sparen, weshalb KI unserer Einschätzung nach zunächst in individuell branchenspezifisch erstellten Applikationen erfolgreich sein wird. KI kann für solche Applikationen z. B. direkt bei der Klassifizierung eingescannter Dokumente (intelligentes EDC = IDC: intelligent document & data capturing) eingesetzt werden. KI unterstützt Konsistenzchecks Es gibt KI basierte Applikationen im Markt, mit welchen täglich tausendfach eingehende Rechnungen per IDC KI-basiert auf Richtigkeit der Rechnungspositionen überprüft werden (Konsistenzcheck). Weil Krankenkassen die täglich eingehenden Arztrechnungen per dato aufgrund des Eingangsvolumens nicht prüfen können und deshalb „blind“ bezahlen, bekommt bis heute auch der Arzt seine Rechnung bezahlt, dessen Rechnung sowohl die Amputation des rechten Armes als auch versehentlich die nachfolgende Maniküre der rechten Hand enthält. Das Einsparpotential eines solchen Programms ist klar nachvollziehbar. Wir gehen von eher moderatem Wachstum für KIKI-Systeme aus Anhand dieses Beispiels gehen wir davon aus, dass KI-basierte Systeme sich langsam mit vergleichsweise geringen Wachstumsraten aus Projekten heraus organisch aber gesund entwickeln werden. Die rasante Hype-getriebene Entwicklung schicker Bedienoberflächen ist für uns als nachhaltiger Evolutionsschritt nicht plausibel. Web Content Management Systeme (WCM, CMS) Es bestehen einige reine CMS Anbieter im Markt, die sich bisher auf webbasierte Content Management Systeme (WCM = Web Content Management) konzentrierten. Diese ermöglichen letztlich dynamische Webseiten (z. B. verschiedene Landesprachen oder Zielgruppen) bzw. die Bedienung per Browser über Web-Technologien. Eine aktuelle Studie (AIIM, 2001) beziffert den Anteil bisher nicht Browserbedienbarer DMS-Systeme auf 60%. Knapp 40% der DMS-Systeme sind bereits Web-bedienbar. CMS Voraussetzung: hoher Organisationsgrad des Unternehmens 18 | Equity Research Der Einsatz von CMS-Lösungen setzt einen extrem hohen Organisationsgrad im Unternehmen voraus. Darüber hinaus erscheint CMS ohne ein geeignetes Archiv sinnlos. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Reine CMS Anbieter sind fernab vom breakbreak-even Möglicherweise ist dies ein Grund, weshalb reine CMS Anbieter im Vergleich zu DMS Anbietern nachhaltig fernab vom break-even sind: Die Entwicklung hin zum CMS ist ein generischer Prozess der nur Schritt für Schritt über den Weg des Archivs bzw. DMS und Workflow Systems führt. Wir glauben deshalb, dass sich der Markt vom DMS zum Content oder Web Content Management System entwickelt (= von DMS nach CMS oder WCM). Die Gartner Group geht in einer aktuellen Studie (2001) davon aus, dass bis 2003 die führenden DMS und WCM Hersteller die bisher voneinander getrennten CMS Bereiche zusammengeführt haben werden. Gartner hält es darüber hinaus für hochwahrscheinlich, dass mindestens drei der heutigen DMS Hersteller WCM Funktionen über organisches Wachstum oder Akquisition anbieten werden. Darüber hinaus geht Gartner davon aus, dass 6 von 10 Anwender ContentSicherheitsfunktionen nachfragen werden, was dazu führen wird, dass die marktbedeutenden CMS Systeme über die geforderten Sicherheitsfunktionen verfügen werden. Collaboration – Zusammenschluß von Unternehmensclustern Auf der CEBIT 2001 war überall „Collaboration im eBusiness“ präsent: Microsoft präsentierte, wie mehrere Benutzer gleichzeitig oder zeitversetzt an denselben Dokumenten arbeiten können. DMS Hersteller bauen vermehrt Funktionen in ihre Software ein, die diese Art von letztlich synchroner bzw. asynchroner Zusammenarbeit ebenfalls unterstützt bzw. erst möglich macht. Einzelne Hersteller präsentieren bereits Praxis- bzw. Projektstudien, mit welchen die Einsparmöglichkeiten in verschiedenen Branchen anhand real abgewickelter Projekte aufgezeigt werden: Gleichzeitige gemeinsame Bearbeitung technischer Zeichnungen usw. Collaboration und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit Company A Sales F+E Company A Orga Sales F+E Company B Orga Sales F+E Orga Quelle: Concord Equity Research Gartner geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass sich in der überwältigenden Mehrheit von Collaboration Projekten mehr als 10 Unternehmen zusammen vernetzen wollen und werden 19 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland CollaborationCollaboration-Projekte sind MachtMacht-getrieben Wir gehen davon aus, dass diese Art der Projekte und Zusammenarbeit von machtvollen, starken Unternehmen auf schwächere, machtlose Partner ausschließlich über entsprechende Marktmacht bzw. Druck zustande kommt. Kritischer Erfolgsfaktor für solche Projekte ist damit die IT-Strategie von Großunternehmen. KI + BPM + Collaboration = Workflow der Zukunft mit AGENTEN „Ein Agent ist ein Software-Modul, das im Auftrag seines menschlichen Benutzers ein definiertes Ziel verfolgt.“ Unter Agenten versteht man autonome „Miniprogramme“, die in einem „Lebensraum“ auf einem Server eingebettet sein können. Diese Agenten erhalten eine Aufgabe als Zielvorgabe und ein Regelsystem als Entscheidungsmodell und verfolgen dann in Interaktion z.B. mit beliebigen anderen Programmen oder Agenten völlig selbständig ihr Ziel. Völlig neue Welt: Agententechnologie. Agententechnologie. IBM Jargon: „dynamic ee-Business” Der Einsatz von Agenten ist z.B. für Arbeitsabläufe sinnvoll, bei deren Ablauf zwar ein Regelmodell zu berücksichtigen ist, aber mehrere Teilnehmer des Ablaufes dynamische Entscheidungen treffen, welcher Weg (Prozeßvarianz) oder welche Inhalt (Inhaltsvarianz) nun real gegangen werden soll: Während bei klassischen Workflow-Systemen der Arbeitsablauf mit all seinen Merkmalen und deren Ausprägungen im Vorfeld programmiert werden muß, genügt bei Agenten die Vorgabe von Ziel und Regeln. Unterscheidung Workflowsystem, Agentensystem Zusammengefasst dienen klassische Workflow oder Business Process Management Systeme für statische Abläufe, während Agenten auch bei chaotischen oder dynamischen Abläufen einsetzbar sind. Gute Gründe für Agenten nach Danny Lange, „Communications of the ACM“: Agenten: Beispiel Wertpapierhandel mit Agententechnologie •= reduzieren die Netzwerklast •= überwinden die Latenzzeit des Netzes •= arbeiten asynchron und autonom •= passen sich dynamisch an •= sind von Natur aus heterogen •= sind robust und fehlertolerant Praktisches Beispiel für den nutzbringenden Einsatz von Agenten bei dem gegebenen Gesamtziel „automatisierte Preisfeststellung mehrerer Händler bei einer Wertpapiertransaktion“: Der Verkäufer will bestens verkaufen, der Käufer billigst oder zu einem Limit einkaufen. Ein stiller Megatrend! Nach unserer Einschätzung werden Agenten die treibende Technologie für komplexe intelligente, automatisierte, unternehmens- und applikationsübergreifende Kollaboration werden. Schlüsseltechnologie und Megatrend für die Zukunft. Diese Technologie wird jedoch erst dann und nur dort Einsatz finden, wo Teilnehmer in „de-facto-Marktplätzen“ bzw. äquivalenten Entscheidungsräumen in einem organisierten, effizienten Markt aufeinandertreffen. 20 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Digital Rights Management (DRM) Benutzerspezifische Datensicht Je mehr Information digital vorgehalten wird und je einfacher die Information theoretisch von überall verfügbar ist, desto wichtiger wird eine benutzerspezifische Rechteverwaltung: Jeder zugriffsberechtigte Anwender darf nur die Informationen einsehen oder bearbeiten, die für seinen Job relevant sind. DRM: benutzerspezifische Dokumentensicht B2B Sales F+E Orga F+E Orga Sales F+E Orga B2C Sales C2C Quelle: Concord Equity Research Dies ist die Aufgabe von „Digital Rights Management“ Komponenten: Digitale Rechte legen fest, in welcher Weise ein Anwender mit einer Information verfahren darf, wenn er sie erhalten hat. Gartner geht davon aus, dass 6 von 10 Anwender Content- Sicherheitsfunktionen nachfragen werden, was dazu führen wird, dass die marktbedeutenden CMS Systeme über die geforderten Sicherheitsfunktionen verfügen werden. Gartner schätzt den DRM Markt im Jahr 2003 auf ein Volumen von 4 Mrd. $ Medienübergreifendes Content Management – Digital Asset Management (DAM) MedienMedien-Konvergenz: große Herausforderung bezahlbare Bandbreite! Bandbreite! Medien-Konvergenz: Zusätzlich zu klassischen Dokumenten und elektronischen Formularen wird zukünftig anderer digitaler Content, insbesondere MultimediaContent in zentralen DMS Systemen gespeichert werden. In Zukunft wird es Archive geben, die jede Art von Content völlig unabhängig vom Medien- oder Dokumententyp verwalten. Gartner prägt hier den Begriff des „Digital Asset Management“ (DAM) und geht davon aus, dass bis 2003 die führenden Hersteller von DMS-Systemen und Web-Content-Systemen diese historisch verschiedenen Produktlinien mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% verschmolzen haben werden. 21 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Digital Ass Asset et Management 1980 + 2003 + DMS DMS Repository Repository Archiv Archiv data stores data stores Quelle: Concord Equity Research Gartner geht davon aus, dass bis 2003 die Minderheit der bisher getrennten WCM und DAM Systeme separate Applikationen bleiben werden. Der DMSDMS-Markt – Zielgruppe und Bedarf Der Absatzmarkt für DMS Systeme läßt sich letztlich in zwei große Zielgruppen unterteilen: •= Industrieunternehmen •= Dienstleistungsunternehmen Diese beiden Zielgruppen unterscheiden sich von ihrer IT-relevanten Unternehmensstruktur grundsätzlich voneinander. Umsatzverteilung nach Zielgrup Zielgruppen pen % v. total 1998 0000-03 1998 2000 2003e Banken 20,3 18,9 17,4 22,0 18,9 2,7 4,3 7,2 Finanzdienstleister 15,9 17,2 18,2 29,2 24,7 2,1 3,9 7,6 Versicherung 15,7 16,3 16,6 27,1 23,0 2,1 3,7 6,9 Staat 13,4 14,5 14,2 27,2 21,5 1,8 3,3 5,9 8,2 6,1 7,9 6,6 8,1 6,7 25,4 28,5 23,0 23,1 1,1 0,8 1,8 1,5 3,3 2,8 Versorger/Telcos Logistik/Transport Gesundheit/Pharma produzierende Industrie Rest Total ww Quelle: AIIM, Gartner 1997, 2000 22 | Equity Research US$ Mrd CAGR % 2000 2003e 9898-03 3,8 4,4 4,6 30,6 23,9 0,5 1,0 1,9 12,7 12,3 12,0 24,4 21,2 1,7 2,8 5,0 3,9 1,8 2,3 13,6 34,3 0,5 0,4 1,0 25,8 22,4 13,2 22,7 41,6 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Interessant in diesem Zusammenhang ist die Dominanz des Dienstleistungssektors: Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen halten in 1998 schon einen Marktanteil von 51,9% mit steigender Tendenz. Das in der Studie ermittelte Marktwachstum für diese Branchen übersteigt das der Industrie um knapp 50%. Industriekunden – schon lange ERP getrieben Historisch ist der Kapitalisierungsgrad der industriellen Fertigung konsequent gestiegen. Ziel der Forderungen nach Rationalisierung sind sowohl Erhöhung der Ausbringungsmengen als auch die damit verbundene Senkung der stückbezogenen Arbeitskosten. Fertigende Unternehmen bieten ideale Voraussetzung für automatisierte IT Erhöhter Maschineneinsatz führte über die stärkere Standardisierung der Fertigungsabläufe und die damit zwangsläufig verbundene regelbasierte Fertigung zu idealen Voraussetzungen für IT basierte, automatisierte Unterstützung durch branchenspezifische Fertigungssoftware. Durch die IT relevante historische Entwicklung ist in der Industrie ERP Standardsoftware weit verbreitet. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Produkt- und Vertriebsstrategie der DMS Anbieter. Kritische Erfolgsfaktoren für DMS Anbieter sind: •= nahtlose Produktintegration in verbreitete Branchen- und ERP Systeme •= enge Zusammenarbeit mit ERP Vertriebsstrukturen Industrie: Historische ITIT-Entwicklung Zeitraum Trend Auswirkung 1970 + Dominanz IBM Mainframes Dominanz IBM System /36, AS/400 1980 + 1. Konsolidierungsschritt: Standardisierung ERP-Software SAP R/2 = ERP Standardsoftware für Mainframes 1990 + 2. Konsolidierungsschritt: Downsizing Hardware Rechner werden kleiner. Mainframe > Mini- > MicroComputer 3. Konsolidierungsschritt: Rightsizing ERP-Software 1. Standardsoftware verdrängt Individualsoftware 2. vorgefertigte BranchenFertigungssoftware verringert Einführungsdauer & -kosten Quelle: Concord Equity Research 23 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Dienstleistungsbranche –die Heimwerker sind unter sich Dramatischer Umbruch Der Dienstleistungssektor befindet sich nach unserer Einschätzung derzeit beim Einsatz unternehmenskritischer Branchensoftware inmitten eines dramatischen Umbruchs: •= Die gegenwärtige Konsolidierungswelle z.B. bei Banken und Versicherungen beschleunigt den Zwang zur Organisationsinnovation in diesen Unternehmen erheblich. •= Von den großen Herstellern entwickelte Standard-Branchensoftware bietet nur Querschnittsfunktionen, darüber hinaus bestehender Funktionsbedarf wird fragmentiert durch Drittanbieter bzw. selbsterstellte Mainframe Applikationen (Legacy-Software) gedeckt. •= Wartungskosten bestehender, selbst entwickelter Legacy Software für Mission-Critical Anwendungen sind sehr hoch, lange Produktinnovationszyklen bremsen notwendige Organisationsinnovationen. Der Markt für funktionsführende Branchensoftware für Dienstleister ist de facto durch keinen Megahersteller entwickelt. DMS Anbieter müssen deshalb eine Doppelstrategie fahren: Individualsoftware wird durch BPM Systeme ergänzt und ersetzt •= DMS Produktintegration in „Leading Applications“ und enge Zusammenarbeit mit deren Vertriebsstrukturen (CRM, ERP, Legacy Software) •= Ablösung, Erweiterung bzw. applikationsübergreifende Verknüpfung von Mission-Critical Legacy Software durch leistungsfähige BPM Lösungen Der Innovationsdruck wird unserer Ansicht mehr Unternehmen im Sektor dazu treiben, bestehende Individualsoftware mit moderner Business Process Management (BPM) Software zu ersetzen. BPM Software ist hierzu in idealer Weise geeignet: Am Sachbearbeiterarbeitsplatz werden die gewohnten Bearbeitungsinformationen erfasst, wobei die Bearbeiter just-in-time auf alle relevanten Informationsobjekte (Dokumente) Zugriff haben. Kritische Erfolgsfaktoren für DMS Anbieter sind unserer Meinung nach deshalb: Enorme VertriebsVertriebsanforderungen für DMS Anbieter •= Branchenexpertise von Vertriebskanal und technischem Beratungs- und Implementationspersonal •= BPM Funktionsreichtum der DMS Software (hoher Vorfertigungsgrad verkürzt Einführung) •= Integration von Prozessdesigner und BPM Software („automatischer Programmgenerator“ unterstützt schnelle Anpassungen) Die Vertriebsanforderungen an DMS Anbieter sind enorm: •= die Anzahl der Branchen, •= die geographische Ausdehnung der Zielmärkte und •= die Dauer des Vertriebsprozesses… …übersteigen aus unserer Sicht die Kräfte der vornehmlich mittelständischen DMS Anbieter bei einem reinen Direktvertriebsmodell. Ein Mix aus erfolgreichem indirektem Vertriebskanal und Direktvertrieb ist deshalb entscheidend. 24 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Umsatzverteilung Umsatzverteilung nach Vertriebsweg % v. total 1998 CAGR % 2000 2003e 98 98--03 US$ Mrd. Mrd. 0000-03 1998 2000 2003e Direkt 69,9 66,5 62,4 23,0 19,8 9,2 15,1 26,0 VAR(Value Added Reseller) 18,7 20,3 22,4 30,5 26,5 2,5 4,6 9,3 Sis(System Integrator) 10,1 11,9 13,4 33,0 27,3 1,3 2,7 5,6 1,4 1,3 1,6 30,0 31,6 0,2 0,3 0,7 25,8 22,4 13,2 22,7 41,6 OEMs Total ww Quelle: AIIM, Gartner 1997, 2000 Die Zuwendung hin zum indirekten Vertrieb ermittelt auch Gartner in einer 2000 aktualisierten Studie des DMS Marktes. Das Wachstum des Direktvertriebs (CAGR 98-03: 23%) wird von dem der indirekten Vertriebskanäle deutlich geschlagen (CAGR 98-03: 30-33%). Indirekter Vertrieb wird Wachstumstreiber Wachstumstreiber Interessant in diesem Zusammenhang ist das zunächst starke Wachstum von Systemintegratoren (CAGR 98-03: 33%), die letztlich als horizontaler Vertriebspartner gesehen werden können, während Value Added Reseller typischerweise ein eigenes Produktangebot mit DMS kombinieren. OEMs hingegen vertreiben das DMS Produkt unter eigenem Label im Rahmen ihres Produktangebotes. Gartner/AIIM begründet die niedrigeren Wachstumsraten nach der Überarbeitung der Studie in 2000 mit dem sich allgemein langsamer entwickelnden IT Gesamtmarkt. Anbieter – Positionierung und Wettbewerb DMS ist aus historisch unterschiedlichen Bedürfnissen gewachsen: •= Unternehmenssoftware wurde mit ansteigender Datenmenge immer langsamer – Archivsysteme übernahmen den Ballast und halfen wieder zu ursprünglicher Geschwindigkeit. •= Papierberge verschlagen immer mehr teuren Lagerplatz – mit Scannersystemen digitalisierte Dokumente reduzieren den Platzbedarf erheblich. •= Während unterschiedliche Papierdokumente in Mappen nach Vorgängen zusammengefasst werden, waren Dateien im Unternehmen verstreut. Repositories übernahmen Gliederungsinformationen und stellen de facto elektronische Mappen zur Verfügung. Für die Bedienung dieser Bedürfnisse entstanden unterschiedliche Hardware-, Software- und Dienstleistungsspezialisten. Anbieter im DMS Umfeld – die Strategie entscheidet! Vornehmlich mittelständische Softwarehersteller dominieren den DMS Anbietermarkt. Etwa 200 Hersteller treten alleine in Deutschland als Produkthersteller auf - der Markt ist stark fragmentiert. 25 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Anbietermarkt teilt sich in zwei Lager... ...ganzheitlicher, strukturierter Ansatz …unstrukturierter Ansatz Der DMS-Anbietermarkt teilt sich hinsichtlich der Produktstrategie in zwei Lager: Anbieter mit ganzheitlichem Unternehmensansatz bieten •= einheitlichen Umgang und Verwaltungsprozess für Arbeitsabläufe sowie unstrukturierte und strukturierte Dokumente unterschiedlicher Herkunft •= einen vollständig integrierten Ansatz für das Unternehmen: DMS unterstützt bzw. erweitert oder ersetzt Leading Applications •= unternehmensweites DMS, zentrale, replizierbare, standortübergreifende, revisionssichere Archive und BPM unterstützte Arbeitsabläufe •= eine hohe Integrationsleistung als Kernelement der Vertriebsstrategie Anbieter mit Plattformansatz bieten über ein Messaging-Portal •= einheitlichen Umgang und Verwaltungsprozess für Arbeitsabläufe und unstrukturierte elektronische Dokumente unterschiedlicher Herkunft •= sehr günstigen Einstieg •= bekannte Bedienerführung •= KEINE Mission-Critical Anwendungen, solange Leading Applications nicht integriert werden können. •= eine niedrige Integrationsleistung als Kernelement der Vertriebsstrategie Herausforderer blasen das Halali – die Jagdsaison ist eröffnet Microsoft, IBM, SAP und Oracle blasen zur Jagd! Das starke Marktwachstum der vergangenen Jahre (gem. IDC Studie aus 2001: CAGR 98-00= 31,1%) ruft die großen weltweit präsenten System- und Standardsoftwarehersteller auf den Plan: •= Microsoft hat „Office 2000“ um die Bedienerführung „Digital Dashboard“ erweitert und bietet den „SharePoint Portal Server“ für als Single-Server Lösung für kleine u. mittlere Unternehmen an. •= IBM verfügt mit „Lotus Domino.DOC“ über eine der Microsoft Architektur ähnliche Lösung und adressiert darüber hinaus Großarchive mit den HighEnd-Produkten „Tivoli Common Store“ und „Content Manager“. •= Die SAP’s und Oracle’s dieser Welt können das Segment der Dienstleistungsunternehmen mit ihrer Standardsoftware nicht ausreichend bedienen. Sie benötigen beide letztlich ECM-Funktionen, für die ausreichende Befriedigung des Bedarfes der Dienstleistungsunternehmen. Noch „üben“ diese Goliaths nur, doch de facto erscheint die gegenwärtige Situation wie die „Ruhe vor dem Sturm“, denn 26 | Equity Research •= IBM will „auf den stark wachsenden CMS Markt aufspringen“ und kündigte Anfang Oktober 2001 eine „aggressive Sales & Marketing Kampagne“ sowie die Aufstockung des „Data Management“ Personals um 600 Sales und Software Spezialisten für die IBM CMS Produkte an. Mit IBM Global Services verfügt das Unternehmen über Kundenzugang und Vertriebskraft. •= Microsoft beginnt die Produktoffensive über die CMS-Erweiterung von „Outlook“ und wird für „SharePoint Portal“ den üblichen weltweiten Vertriebskanal mehrerer tausend Microsoft Certified Partner (Systemintegratoren) für den Vertrieb an kleine und mittlere Unternehmen nutzen. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland •= Markteintritt der Big Macs beschleunigt Wettbewerb SAP ist mit SAP Portals und mySAP Technology im Eiltempo auf dem Weg in Richtung Workflow orientiertes Software-Framework für Dienstleistungsbranchen. Ist BPM Technologie erst im Haus, wird die Armee der SAP Partner Ihre Branchentruppen noch weiter verstärken. Der Markteintritt durch Anbieter von Standardsoftware beschleunigt den stärker werdenden Wettbewerb in den Branchen. Im weiteren Verlauf erleben redundante Produkte einen starken Preisverfall. Die Margen sinken, nur Unternehmen mit exzellenten Produkten, effektivem Vertrieb und hoher Finanzkraft werden überleben. Aus strategischer Sicht gehen die DMS Plattformanbieter IBM und Microsoft mit ihren Produkten für Lotus Notes/Domino und Outlook/Exchange in Wettbewerb zu den Anbietern von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware (ERP): IBM und Microsoft gehen mittelfristig in direkte Konkurrenz zu SAP! Über den Umweg DMS System für unstrukturierte Dokumente und Arbeitsabläufe könnten die Anbieter von Standardsoftware über den Zwischenschritt Workflow und BPM für die Abbildung individueller Arbeitsabläufe direkter Konkurrent für ERP-Anbieter werden. BPM wird führe führende nde Applikation zukünftiger IT Umgebungen 1990 + 2001 + Anwender Anwender Portal / GUI Portal / GUI BPM EAI TBI Leading App Leading App Email Messaging Leading App Corporate DMS Leading App Email Messaging Corporate DMS Platform DMS Quelle: Concord Equity Research In IT Projekten verwässert dann ERP Software vom führenden Thema zu letztlich einem Element unter vielen. Um dies zu vermeiden, besteht direkter Handlungsbedarf für die großen ERP Hersteller. Wir sehen darin ein klares Indiz für anstehende Konsolidierungsaktivitäten. Größe der Anbieter ist kritischer Erfolgsfaktor Größe und Finanzkraft zählt bei der AuftragsAuftragsvergabe DMS Systeme sind für Anwender “mission critical”. Mit der Entscheidung für einen DMS Anbieter begeben sich auftraggebende Unternehmen in eine langjährige Abhängigkeit. Je schwieriger die Zeiten für die Unternehmen, desto weniger „Spielgeld“ wird für Experimente mit „sexy“ Produkten kleiner Unternehmen mit unzureichender personeller und finanzieller Ausstattung verbraucht. Große, solide Anbieter machen das Rennen. 27 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Im Anbietermarkt werden die jetzt schon dominierend vertretenen Unternehmen durch die klassischen Big Mac’s der IT-Welt ergänzt. Letztere werden kleinere Anbieter ersetzen. Trotzdem IBM und Microsoft im US Markt angestammt sind, erwarten wir einen erheblichen Wettbewerb für europäische Anbieter im hiesigen Markt. Umsatzverteilung Anbieter mit Listing in Deutschland Umsatzverteilung europäischer DMS Markt FY’00: 635,9 Mio. € Gauss Easy 5% 7% Listing in D 32% GFT 2% Dicom 27% Kleindienst 13% Rest 43% EU Listing ex D 5% IBM/Microsoft 6% Listing in US 14% Ceyoniq 14% SER 18% IXOS 14% Quelle: Company Data, Concord Equity Research Amerikaner dominieren nicht alleine den deutschen Markt Die im weltweiten Vergleich dominierenden amerikanischen DMS Hersteller treten weit hinter die deutschen bzw. europäischen Anbieter zurück. Es herrschen vergleichsweise ausgewogene Stärkenverhältnisse. In Anbetracht der Tatsache, dass sowohl IBM als auch Microsoft erst in 2000/2001 ihre Produkte vorstellten, ist deren gegenwärtiger Einfluss auf den europäischen Markt jedoch erheblich. Welche Technologien welches Umsatzpotential bieten Die von Gartner 2000 aktualisierte Studie des DMS Herstellerverbandes AIIM unterscheidet Umsatzverteilung und –wachstum im Markt nach DMS Technologien. Diese können nach „alten“ und „neuen“, also nach der Reife bzw. Dauer der Verfügbarkeit im Markt differenziert werden. Tatsächlich bekräftigen die Daten die Feststellung, dass das Wachstum für 28 | Equity Research •= Capturing- und Archivsysteme bei großem Marktvolumen stark abflacht (Technologien seit Anfang der 80er Jahre verfügbar) •= Standard Workflow Lösungen und –Repositories bei mittlerem Marktvolumen abschwächt (Technologien seit Mitte der 80er Jahre verfügbar) •= Content Management und branchenindividuelle Workflow Lösungen bei noch gering entwickeltem Markt stark ansteigt. (Technologien seit Mitte/Ende der 90er Jahre verfügbar) 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Unterscheidung: DMS Produktionssysteme Capturing, Archiv- und Standard Workflow Systeme, Repositories und branchenindividuelle Workflow Lösungen sind typischerweise Komponenten klassischer „produktionsorientierter“ DMS Systeme (Unter Produktion verstehen wir, wenn die Standardbearbeitung in Massen eingehender Belege zum Kerngeschäftsprozess eines Unternehmens gehört und über Erfassungsund Bearbeitungsstraßen mit einer Fließfertigung verglichen werden kann.) DMS Technologien: Marktanteile und Wachstum 40 37,2 80 70 30 27,5 60 17,5 20 19,1 16,2 20,2 50 19,6 20,2 40 10,9 10 2,5 0 Capturing Repository 5,3 Content Mgmt li: % of total '01 4,3 Workflow '03e Massendaten WorkflowWorkflowArchivierung Branchensoftware re: CAGR % 0000-03 Quelle: Concord Equity Research DMS Verwaltungssysteme Content Management Systeme und branchenindividuelle Workflow Lösungen werden häufig für die interne oder absatzorientierte Informationsverwaltung eingesetzt. Die seit langen Jahren verfügbaren Technologien streuen bei großem Marktvolumen nun auch in innovationsmüde Unternehmen hinein, während die neuen Technologien – oftmals als Erweiterung jener reifen Technologien – von innovationsfreudigen Unternehmen „entdeckt“ werden. Anhand des nach Zielgruppen und Technologie differenzierten Produktportfolios der DMS Hersteller ermitteln wir einen nachfragebasierten, herstellerspezifischen Wachstumsindex – das Wachstum, welches ein Hersteller durch die „Nichtabweisung" des nicht vermeidbaren Umsatzes erzielen kann. Erzielt ein Hersteller ein höheres Wachstum, spricht dies für •= die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte •= und die Schlagkraft des Vertriebs. Kurzfristig kann jeder Anbieter solches Wachstum realisieren, nachhaltig jedoch nur die Unternehmen, welche darüber hinaus… •= Qualität und Effizienz der Verwaltung und •= hohe Ertragskraft. …dauerhaft sicherstellen. 29 | Equity Research 30 20 10 0 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Wir untersuchen deshalb die Anbieter auf Ausprägungen dieser Merkmale hin. Anbieter / Technologiematrix Company Listing Imaging Dicom DE, UK DMS CMS Workflow KM FY '00 * 143.6 SER DE IXOS DE Ceyoniq DE Kleindienst DE 66.6 Easy DE 38.4 Gauss DE 27.5 8.0 43.3 GFT DE Staffware UK Autonomy UK, US Filenet US Documentum US Opentext US, CAN Convera US IBM US Microsoft US 94.5 75.9 74.2 36.3 102.0 59.5 45.1 16.9 70.0 25.0 * Umsatz in Europa in € m Quelle: Concord Equity Research Unser VergleichsVergleichs- und Bewertungsmodell für DMSDMSAnbieter Die in dieser Studie bewerteten Unternehmen sind alle im gleichen Produktmarkt aktiv. Dies gibt uns über die Einzelanalyse hinaus die Möglichkeit, die Unternehmen hinsichtlich ihrer Positionierung für diesen gemeinsamen Markt zu vergleichen. Für den Unternehmensvergleich berücksichtigen wir alle DMS Anbieter, die mit einem signifikanten Anteil im europäischen Markt vertreten sind. Wettbewerbsfähige Produkte Die Qualität und damit die Marktfähigkeit des Produktsortiments eines Anbieters mündet mittelfristig betrachtet in eine erhöhte bzw. signifikante Marktpräsenz. WorkflowWorkflow-Systeme werden zum „Klebstoff der Zukunf Zukunft“ t“ Wie an anderer Stelle beschrieben, sind Workflow Systeme nach unserer Einschätzung der „Klebstoff der Zukunft“: Während sich der Markt für Archivsysteme in der Reifephase befindet, wird Workflow getriebenem Enterprise Content Management zur Ablösung unternehmensindividueller Software (Legacy-Systeme) in den nächsten Jahren der größte Wachstumsschub (siehe IDC, Gartner/AIIM a.a.S.) prognostiziert. 30 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Zunächst entscheidender Faktor für den Markterfolg eines Unternehmens wird deshalb der Vergleich des Leistungsvermögens der angebotenen WorkflowSysteme. Für einen möglichst objektiven Vergleich der Workflow-Systeme verwenden wir eine 2001 aktualisierte Studie der weltweit bekannten Produkte. In dieser Vergleichsstudie nicht berücksichtigte Produkte waren dem europäischen Autorenteam nicht bekannt. Diesen nicht bewerteten Produkten vergeben wir hilfsweise das niedrigste zu vergebene Rating einer Kategorie. Vergleichstest Leistungsvermögen WorkflowWorkflow-Systeme SER Eastman IBM Staffware Filenet Durchsatz Betriebssicherheit Web Integration Prozesskomplexität EAI Fähigkeit Definition v Aktivitäten Interoperabilität Verteilbarkeit Assistenten Quelle: WG&S 2001 Zweiter Punkt für die Produktqualität ist die Qualität der Organisation der Produktionsbereiche der DMS-Anbieter (Software-Entwicklung und Helpdesk). Die vorliegenden DMS Systeme werden typischerweise für Microsoft bzw. JavaUmgebungen entwickelt. Wichtiges Merkmal ist deshalb als Nachweis der technischen Expertise die entsprechenden Herstellerzertifizierungen sowie ISOZertifizierung für den Nachweis der nachhaltigen Organisationsqualität. 31 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Schlagkraft im Vertrieb Voraussetzungen für hohes Wachstum sind „out-of-the-box“ Produkte, welche vom Kunden oder Vertriebspartner angepasst werden können. Unternehmensvergleich ISO Zertifizierung Partnerfähigkeit der Produkte ■ ■ Ceyoniq ■ Kleindienst Easy ■ SER ■ Staffware ■ Dicom ■ ■ IXOS ■ ■ Filenet ■ ■ Quelle: WG&S 2001 Produkte, deren Anpassung eines Integrationsteams mit der Wissenstiefe des Herstellers bedürfen, … Zwei Evolutionsstufen im Vertrieb •= bremsen die mögliche Wachstumsgeschwindigkeit, •= sind beim Aufbau der Vertriebsstruktur vergleichsweise kostenintensiv, •= sind in der Entwicklung typischerweise günstiger, •= machen vergleichsweise unempfindlich gegen den Versuch von Wettbewerbern, mächtige Vertriebspartner abzuwerben. Nach unserer Ansicht bedeutet dies in Konsequenz für Hersteller von StandardAnwendungssoftware, dass es im Vertrieb zwei Evolutionsstufen gibt: 1) Direktvertrieb 2) Partnervertrieb (indirekter Vertrieb) Große, lange am Markt tätige Softwarehersteller bearbeiten den Markt mit einer Mischform aus direktem und indirektem Vertrieb. Während große bzw. ausgewählte Unternehmen vom Direktvertrieb des Herstellers betreut werden, konzentrieren sich Partner auf spezielle Branchen, Regionen bzw. Unternehmensgrößen. Kritische Erfolgsfaktoren im Vertrieb Kritische Erfolgsfaktoren für beide Vertriebsformen sind •= durchgängiges, messbar beschriebenes Vertriebskonzept •= klare Vereinbarungen mit allen Partnern der Vertriebsstrukturen •= standardisierte Ablauforganisation im Vertrieb •= turnusmäßige Ziel- bzw. Erfolgskontrollen Kosteneffizienz und Qualität der Verwaltung Hat ein IT Wachstumsunternehmen seine Produktionsbereiche organisatorisch unter Kontrolle, so ist dies bei vielen Unternehmen schon als Erfolg zu beurteilen. 32 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die Verwaltung – im Unternehmen zunächst reine Sekundärfunktion – wird durch stetige Kontrolle und Nachjustierung ein wichtiger Erfolgsfaktor für die nachhaltige Steigerung der Qualität in allen Unternehmensbereichen. Flexible Organisation garantiert Zukunftsfähigkeit Nur wenn sich eine Unternehmensorganisation ständig den Markterfordernissen anpasst, werden Redundanzen vermieden anstatt stillschweigend aufgebaut. Die übliche Möglichkeit, im Unternehmen die Wahrnehmung im Sinne optimierter Verwaltungsabläufe zu schärfen, ist die Einführung eines Qualitätsmanagement- bzw. –sicherungssystems: die ISO-Zertifizierung. Finanzielle Solidität Cash und Cashflows werden zum dominanten Faktor Vor der reinen Bewertung des gegenwärtigen Aktienkurses ist nach unserem Dafürhalten die finanzielle Solidität ein sehr wichtiges Kriterium für die Zukunftsfähigkeit eines jeden DMS-Anbieters. In unserer diesbezüglichen Bewertung berücksichtigen wir weder IBM noch Microsoft. Die gegenwärtigen Cashmittel beider Unternehmen (IBM 22,4 Mrd. $., MSFT 36 Mrd. $) übersteigen sowohl die Summe der Marktkapitalisierung der in unserem Universum relevanten Marktteilnehmer als auch das für DMS und CMS Systeme prognostizierte Marktvolumen. Der Anbietermarkt steht vor einer Konsolidierungswelle. Die Unternehmen mit der Fähigkeit genügend Kapital aufzubringen, um die sich bietenden Wachstumschancen zu nutzen, haben die bestmögliche Position für einen Platz auf der Gewinnerseite. 33 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Einzelempfehlungen 34 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland 35 | Equity Research CEYONIQ: Insolvenz; Existenz bedroht! Bewertung Barwert nach dreistufigem DCF-Modell: 0,34 € Implizierter Wert nach Multiple Vergleich: negativ CEYONIQ - Klassische DMS Systeme SWOT-Analyse Die Stärken – große Kundenbasis, Zielgruppe Old Economy Die Chancen – Upselling, Marktkonsolidierung Die Schwächen – kapitalstarker Wettbewerb, Cash Outflow! Die Risiken – Personalumbau, Liquidität, Produktkompatibilität Seit 1Q’99 operativer Cash Outflow Drohender Liquiditätsengpass in der CEYONIQ AG Quo vadis „aktivierte Eigenleistung“ bei Wechsel nach US-GAAP Bilanzstruktur – es wird immer kritischer Das Umsatzziel, das die Entwicklungskosten amortisiert Strategische Position Ausblick – ausreichende Liquidität sicherstellen 36 37 37 37 39 39 40 41 41 42 42 46 48 48 48 50 50 DICOM: EDC Software und Service weltweit Bewertung: unser unser fairer Wert liegt bei 8,00 € DICOM Group – die Schweizer Global Player SWOT-Analyse Das Unternehmen steht auf zwei Säulen Geschäftsmodell – Spezialist für Dokumenten-Digitalisierung SGA – de facto Samsung Vertriebsniederlassung EDC – One-Stop-Shop für industrielles Einatmen von Information Das Stärken/Schwächen Profil Die Stärken – Standards setzende Produkte, weltweites Vertriebsnetz Die Schwächen – Handelsvolumen, SGA-Abhängigkeiten Chancen – Erstausrüsterverträge Risiken Fazit 56 57 59 59 60 60 60 61 62 62 64 65 66 67 IXOS: Zur Eigenständigkeit gezwungen Bewertung: unser fairer Wert ist 6,80 € Neues von den „Machern“ der SAP Archive SWOT-Analyse Management der zweiten Generation Stärken – Produkte, weltweite Aufstellung, erstklassige Kunden Schwächen – die Nähe zu SAP Chancen – Kooperationen und Konsolidierung Risiken – der internationale Wettbewerb Fazit 72 73 75 75 76 76 77 78 80 81 Kleindienst: Der EDCEDC-Spezialist: Hohes Belegvolumen, hohes Ergebniswachstum Bewertung Kleindienst - ein Turnaround am Neuen Markt Einfach, klar und hochrentabel - das Geschäftsmodell „danach“ Konservative Schätzung – starkes Ertragswachstum Finanzkräftig – die Zielgruppe Durchdacht – die regionale Positionierung Eine runde Sache – das Vertriebskonzept Wohlbekannt – der Wettbewerb Akquisitionen in der Vergangenheit Kritische Erfolgsfaktoren in Zukunft: Vertrieb, Vertrieb, Vertrieb 86 87 89 89 91 92 93 94 95 97 97 EASY Software AG – wird der Turnaround geschafft? 102 FILENET – ECMECM-Weltmarktführer 106 Staffware – die WorkflowWorkflow-Spezialisten 108 19 | 04 | 02 DMS Deutschland CEYONIQ CEYONIQ: Insolvenz; Existenz bedroht! Sell Dieses Dokument ist eine Aktualisierung unserer am 11.03.02 veröffentlichten Unternehmensstudie. Kurs (€) 12 Monate H/T (€) 0,2 9,4 / 0,1 Eckdaten Reuters Code Bloomberg Code Geschäftsjahr Rechnungslegungsstandard Marktkapitalisierung (Mio. €) Adj. Anzahl Aktien (Mio.) Streubesitz (%) ø tägl. Handelsvolumen ('000) 5J. gesch. EpA Wachstum (%) CEYONIQ wurde 1984 gegründet und ist seit 1998 am Neuen Markt. Das Unternehmen stellt DMS- bzw. Archivsysteme her (DMS = Dokumenten Management Systeme). Mitte 2001 erfolgte die Vorstellung der neuen Archivsoftware CEYONIQ Solutions. Seit dem Börsengang 1998 wuchs CEYONIQ sehr stark – 8 Unternehmen wurden akquiriert. CEEG CEE 31/12 IAS 4,4 27,3 64,8 89,0 21,0 Bewertung (x) Marktkap./Ges.leistung KGV KGV ex Goodwill Kurs/CE pro Aktie PEG PEG ex Goodwill Dividendenrendite (%) EV/Ges.leistung EV/EBIT 01e 0,0 0,0 -0,2 0,2 0,0 0,0 0,0 0,5 -0,5 02e 0,1 -0,5 -1,6 0,9 0,0 -0,1 0,0 1,4 -12,8 03e 0,1 -0,7 19,4 0,7 0,0 0,9 0,0 1,7 77,1 04e 0,1 -0,7 19,4 0,7 0,0 0,9 0,0 1,8 80,2 Kennzahl/Aktie (€) EpA (Erg./Aktie) EpA ex Goodwill IBES-EpA (Mittel) Cash Earnings/Aktie Dividende/Aktie (net.) Buchwert/Aktie 01e -3,40 -0,79 0,22 0,71 0,00 2,47 02e -0,33 -0,10 0,44 0,18 0,00 2,15 03e -0,22 0,01 0,68 0,23 0,00 1,93 04e -0,22 0,01 0,80 0,24 0,00 1,71 Finanzdaten (Mio. €) Gesamtleistung EBIT % der Ges.leistung EBT % der Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St. % der Ges.leistung 01e 101,6 -105,0 -103,4 -108,7 -106,9 -90,4 -89,0 02e 51,0 -5,6 -10,9 -9,6 -18,8 -8,7 -17,0 03e 40,8 0,9 2,3 -3,1 -7,5 -5,8 -14,2 04e 40,8 0,9 2,3 -3,1 -7,5 -5,8 -14,2 Wertentwicklung (%) Absolute Veränderung Rel. Veränd. zum Index 1M -83,2 -81,9 3M -96,8 -96,3 6M -96,2 -96,1 12M -97,9 -96,1 Großaktionäre (%) Jürgen Brintrup Thomas Wenzke 17,60 17,60 Nächste Informationen Report 1Q'02 21.05.2002 Hauptversammlung 28.05.2002 Analysten Telefon e-Mail Telefon e-Mail www Ruediger Vogel +49(0)69 50951-472 [email protected] Harry Markl +49(0)69 50951-461 [email protected] www.concord-equity.de CEYONIQ befindet sich momentan in einer Krise: •= Liquide Mittel Ende FY’01 bedrohlich gering •= 39,6 Mio. € negativer operativer Cashflow seit FY’99 (davon 10 Mio. € in 4Q’01) bei gleichzeitigem Aufbau hoher Verbindlichkeiten •= Verschuldungsgrad von 40% auf 140% gestiegen •= Durchschnittliches Zahlungsziel mehr als doppelt so hoch wie Sektordurchschnitt Das Unternehmen steuert dagegen: •= signifikante Personalmaßnahmen – fast jeder dritte Mitarbeiter wurde entlassen •= Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis wurden Ende ’01 bereits verkauft. Weitere Verkäufe sind für das laufende Jahr angekündigt. •= Der weitere Aufbau der Kreditlinien in 4Q’01 wurde mit Forderungen besichert. Die Situation des Unternehmens ist kritisch. Am 12.04.02 meldete CEYONIQ beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz an. Nur weitere liquide Mittel und über mehrere Perioden positive operative Cashflows verbessern die gegenwärtige Situation. Wir glauben nicht an eine Erholung und raten zum Verkaufen der Aktie. Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX ALL SHARE 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 A 01 M 01 J 01 J 01 A 01 S 01 O 01 N 01 D 01 PRICE PRICE REL. TO NEMAX ALL SHARE 'PERF' - PRICE INDEX Quelle: Thomson Financial Datastream 36 | Equity Research J 02 F 02 M 02 A 02 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bewertung Turnaround Turnaround kritisch Klassische Bewertung ohne Bedeutung Wir sehen den Turnaround des Unternehmens kritisch. Sofern CEYONIQ nicht die Aufgaben •= ausreichende Liquidität •= nachhaltig positiver operativer Cashflow •= geklärtes Abschreibungsrisiko Goodwill und „Entwicklungskosten“ im immateriellen Anlagevermögen lösen kann, ist eine klassische Bewertung des Unternehmens wie die nachfolgende nachfolgende ohne Bedeutung. Barwert nach dreistufigem DCFDCF-Modell: 0,34 € Wir haben ein dreistufiges DCF-Modell für die Bewertung gewählt. Auf dieser Basis ist der Marktwert des Eigenkapitals der CEYONIQ AG 9,2 Mio. €. Dies entspricht einem Barwert nach DCF von 0,34 € pro Aktie. Implizierter Wert nach Multiple Vergleich: negativ negativ Im Rahmen der Bewertung der CEYONIQ AG ist eine vergleichende Bewertung zu den anderen Unternehmen im Sektor aufgrund unserer aktualisierten, negativen Gewinnschätzungen nicht möglich. Peer Group Bewertung Firma Kurs Währg Anbieter USA / England DOCUMENTUM 21,33 FILENET 15,35 IBM 85,35 MICROSOFT CORP 55,69 STAFFWARE 437,50 Anbieter Neuer Markt ALLGEIER COMPUTER BETA SYSTEMS SOFTW. CAATOOSEE DICOM EASY SOFTWARE GFT TECHNOLOGIES IXOS SOFTWARE KLEINDIENST DATEN. CEYONIQ 5,35 4,00 2,10 6,80 2,65 5,00 6,15 2,50 0,20 gewichteter Preis nach Peergroup Quelle: Concord Equity Research 37 | Equity Research USD USD USD USD GBP EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR '01a -0,78 -0,26 4,35 1,81 -26,00 -0,27 -1,13 -0,53 0,29 -1,47 -0,09 0,34 -0,91 -3,40 EpA '03e '02e 0,07 0,30 4,16 1,87 9,06 0,17 -0,25 -1,37 0,34 -0,03 0,13 0,32 0,28 -0,33 0,42 0,67 4,97 2,02 24,85 0,33 -0,13 -0,49 0,49 0,26 0,40 0,35 0,43 '04e 0,77 1,04 5,11 2,11 41,05 CAGR % '01-04 29,8 28,8 26,4 23,9 88,1 '01a KGV '03e '02e '04e --- 304,7 --51,2 19,6 20,5 30,8 29,8 --48,3 50,8 22,9 17,2 27,6 17,6 27,7 14,8 16,7 26,4 10,7 Median Abschlag (%) Median (a) 25,2 15,0 21,4 51,2 15,0 43,5 22,9 15,0 19,5 16,7 15,0 14,2 0,49 -0,01 -0,03 0,63 0,55 0,67 0,46 0,80 ------23,1 ----17,8 --- 31,5 ----19,9 --38,5 19,3 8,9 16,2 ----13,9 10,2 12,5 17,7 5,8 10,9 ----10,9 4,8 7,5 13,4 3,1 26,4 28,0 25,0 24,0 31,5 26,4 22,7 30,4 Median (b) 20,5 19,9 13,2 9,2 Durchschnitt (a)+(b) 21,0 31,7 16,3 11,7 --- --- --- --- -0,22 -3,55 -0,22 35,1 19 | 04 | 02 DMS Deutschland DCF DCF Bewertung Modell-Annahmen Beta Steuerquote Eigenkapitalquote Gearing Kosten des Eigenkapitals Kosten des Fremdkapitals WACC Jahre Umsatzwachstum EBIT Marge in Mio € Umsatz EBIT Free Cashflow (FCF) Nettobarwert 2001a 2005e Phase II 2006e 2010e Phase III ... 1,50 38,50% 47,30% 111,42% 14,12% 10,95% 10,23% 2,00 -50,00% -18,75% 1,50 38,50% 47,30% 111,42% 14,12% 10,95% 10,23% 3,00 -20,00% -7,54% 1,50 38,50% 47,30% 111,42% 14,12% 10,95% 10,23% 4,00 0,00% -7,54% 1,50 38,50% 47,30% 111,42% 14,12% 10,95% 10,23% 5,00 3,00% 5,00% 1,50 38,50% 47,30% 111,42% 14,12% 10,95% 10,23% 6,00 3,00% 5,00% 1,50 38,50% 47,30% 111,42% 14,12% 10,95% 10,23% 10,00 3,00% 5,00% 1,00 38,50% 47,30% 111,42% 11,01% 11,10% 8,81% ... 3,00% 2001a 2002e 2003e Phase I 2004e 2005e 2006e Phase II 2010e Phase III ... 102 -117 -47 -42 51 -10 -13 -11 41 -3 16 12 41 -3 14 10 42 2 8 5 43 2 9 5 Barwert FCF - Phase I Barwert FCF - Phase II Barwert FCF - Phase III Wert des operativen Geschäfts Liquide Mittel Gesamtwert Unternehmen Marktwert Fremdkapital Marktwert Eigenkapital Anzahl der Aktien -29,2 26,2 85,4 82,4 2,0 84,4 -75,2 9,2 27,3 Wert je Aktie in € 0,34 38 | Equity Research 2004e 1,50 38,50% 47,30% 111,42% 14,12% 10,95% 10,23% 1,00 n.m. -114,83% Bewertung Quelle: Concord Equity Research Phase I 2003e 2002e 49 Terminal 2 Value 12 199 4 85 19 | 04 | 02 DMS Deutschland CEYONIQ - Klassische DMS Systeme Klassische DokumentenDokumentenArchive Ceyoniq ist ein klassischer DMS Anbieter. Das Produktportfolio ist partnerfähig und wird im Direktvertrieb und in einem mehrstufig organisierten Vertriebskanal vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten. Finanziell potente Zielgruppe Zielgruppe sind vor allem Dienstleister wie Banken, Versicherer, Versorger und Gesundheitswesen. Das Unternehmen ist seit dem IPO im April 1998 stark gewachsen. Insgesamt 8 Unternehmen wurden akquiriert. Mit der letzten Akquisition im Januar 2001 erfolgte der US-Markteintritt. SWOTSWOT-Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken •= Produkte sind partnerfähig •= große Kundenbasis: 4500 Kunden weltweit •= gutes Produkt- und Investorenmarketing •= moderne Softwarearchitektur •= finanziell potente Hauptzielgruppe •= 39,6 Mio. € operativer Cash Outflow im Beobachtungszeitraum FY’99-9m’01! •= Liquide Mittel der CEYONIQ AG Ende FY'01 nur 1,15 Mio. € •= Software sale and lease back in 3Q'01, 5 Mio. € Forderungsabtretung in 4Q'01 •= kontinuierlich hohes durchschnittliches Zahlungsziel (DSO > 220 Tage) •= kurzfristige Kredite nicht durch fristgleiche Forderungen gesichert •= Produkt- und Kundenbasis mit hohem Upselling Potential •= Hinzugewinnung ursprünglicher SER Kunden •= US-Akquisition bietet großes Potential für US Markt •= Innovationsführer durch moderne Softwaretechnologie •= Sonderabschreibungen auf aktivierte Eigenleistungen durch Wechsel nach US-GAAP •= permanent hohe sonstige betr. Aufwendungen •= inkompatible Produktversionen könnten Kunden verärgern •= Unterscheidungsregel F+E Aufwand/aktivierte F+E nicht transparent Das Unternehmen ist im Direktvertrieb in Deutschland in den vorgenannten Branchen aktiv. Ein Vertriebsteam adressiert in Österreich und der Schweiz vornehmlich Banken. 39 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die Stärken – große Kundenbasis, Zielgruppe Old Economy Economy Partnerfähige Produkte = indirekter Vertrieb möglich Es ist das Ziel, den österreichischen Markt vollständig per indirektem Vertrieb zu adressieren. Auch in Resteuropa möchte das Unternehmen nur über Vertriebspartner tätig werden. Wichtige gegebene Voraussetzung hierfür ist, dass CEYONIQ Archivsysteme von Partnern implementiert werden können. US Akquisition als US Vertriebsplattform CEYONIQ akquirierte Anfang 2001 eine Tochter als Vertriebsplattform in den USA. Auf dem amerikanischen Markt werden vom akquirierten Unternehmen historisch bedingt vornehmlich kleinere Genossenschaftsbanken adressiert. Ziel ist hier, den direktlastigen Vertrieb auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen direktem und indirektem Vertrieb zu bringen. Die typischen CEYONIQ Installationen sind klassische archivgetriebene DMS Systeme mit vorgelagerter Erfassung. Als Erstauftrag bei einem Neukunde aus dem Bereich der Finanzdienstleister erfolgt typischerweise die Ausrüstung einer eingangspostintensiven Abteilung. Integration Integration für SAP, Siebel, Oracle, … Durch zertifizierte Software-Konnektoren zu klassischer Unternehmenssoftware wie SAP, Oracle, Siebel, usw. können CEYONIQ Archivsysteme als „Speichererweiterung“ in diesem Umfeld eingesetzt werden. Typischer Erstauftrag: 250.000 € + Das typische Volumen eines Initialprojektes ist 250.000-350.000 €. Die Abrechnungsvolumina in Projekten sind zur Begrenzung großer Rechnungsvolumina und langer Zahlungsziele auf 250.000 € begrenzt. Im Direktgeschäft erzielt das Unternehmen 35% der Umsätze aus dem Lizenzgeschäft, 45% mit Professional Service und 10% mit Handelswaren. Im Partnergeschäft steigt der Lizenzanteil auf 80% pro Projekt. Umsatzverteilung CEYONIQ 9m’01 Handelsware 8% US 23% Wartung 10% Lizenzen 50% Dienstleistungen 32% D/A/CH 77% Quelle: Concord Equity Research 90% der Kunden zählen zur Old-Economy. Das Management hält Forderungsausfälle durch Kunden mit schlechter Bonität für unwahrscheinlich. Geringe Abhängigkeit von einzelnen Kunden 40 | Equity Research Mit den 5 größten Kunden erzielt CEYONIQ 30% des Konzernumsatzes, der größte Kunde generiert nach Aussagen des Unternehmens einen Umsatz von weniger als 10%. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die Chancen – Upselling, Marktkonsolidierung Vertrieb entwickelt bestehende Kunden Ist ein Abteilungssystem in Betrieb, wird der Kunde vom Vertrieb mit dem Ziel der Ausbreitung des Systems auf mehrere Abteilungen bzw. das gesamte Unternehmen entwickelt. Folgeprojekte umfassen ein Volumen von 0,5 € bis zu mehreren Millionen Euro. 50% des Umsatzes wird mit Neukunden erzielt, die andere Hälfte stammt aus dem Geschäft mit bestehenden Kunden. Insofern besteht ein hohes Upselling Potential. DMS Markt in Konsolidierung Der DMS Markt befindet sich inmitten der Konsolidierung. Sofern das Management den Konzern mit optimalem Finanzmanagement führt und so zu hoher finanzieller Stärke findet kann, wird CEYONIQ gestärkt aus dem Konsolidierungsprozess hervorgehen. Chance: SER Kunden übernehmen Der Ausverkauf des Wettbewerbers SER Systeme AG ist eine Möglichkeit, deren Kunden zu übernehmen und Marktanteile zu gewinnen. Darüber hinaus bietet die US Akquisition eine wichtige Vertriebsplattform für den amerikanischen Markt. Neues Produkt seit 2001 am Markt Mit der Produktfamilie CEYONIQ Solutions bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben seit Mitte 2001 über eine verfügbare und durch moderne Softwarearchitektur hochskalierbare Produktfamilie für Dokumentenarchivierung und Management an. CEYONIQ Archivsysteme mit vorgelagerter Erfassung sind im breiten Einsatz. Obschon das Produktportfolio auch ein Workflow-System enthält, ist dies die zentrale Produktgattung für die Abbildung komplexer, unternehmensweiter Geschäftsprozesse. CEYONIQ „Workflow“ in europäischen und internat. internat. Vergleichsstudien Vergleichsstudien unbekannt Entsprechenden Tests zufolge (Workflow & Groupware Strategies, Doculabs 2001) dominieren in diesem Segment der Workflow-Spezialist Staffware sowie Filenet und IBM als direkte Archiv-Wettbewerber. CEYONIQ Workflow-Produkte sind in den aktuellen genannten Industriestudien sowohl europaweit als auch im amerikanischen Sprachraum nicht bekannt. Die Schwächen – kapitalstarker We Wettbewerb, ttbewerb, Cash Outflow! Im Beobachtungszeitraum von FY’99 bis Ende ’01 flossen aus dem Unternehmen durch das operative Geschäft 39,6 Mio. € ab. Ø Zahlungsziel (DSO) = Sektordurchschnitt x 2 Das durchschnittliche Zahlungsziel (DSO) im Konzern ist das Höchste im gesamten Sektor – es beträgt mehr als das Zweifache des Durchschnitts der Vergleichsunternehmen. Da keine Wertberichtigungen auf Forderungen gebildet sind, befinden sich CEYONIQ Kunden offensichtlich innerhalb der Zahlungsziele. Offensichtlich war bei der Auftragsvereinbarung das ungewöhnlich hohe Zahlungsziel wesentliches Unterscheidungskriterium für CEYONIQ. Dies deutet auf einen hochgradig wettbewerbsintensiven Markt hin. Software Sale + Lease Back = kurzfristig bessere Liquidität 41 | Equity Research Im 3. Quartal 2001 floss dem Unternehmen Kapital aus Finanzierungsleasing zu: Zunächst wurde Software eingekauft und dann per Sale and Lease Back finanziert. Im Geschäftsbericht 2000 ist bei SER Systeme AG dasselbe Konstrukt zu finden. Im Gegensatz zu SER hat CEYONIQ allerdings die Position nicht als ergebniswirksamen Erlös über die GuV verbucht. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland In 9m’01 berichtete CEYONIQ eine Fremdkapitalverzinsung von 6,2% p. a. Leasing ist die teurere Finanzierungsart. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass CEYONIQ Schwierigkeiten bei der Beschaffung weiterer Kreditlinien hat. Im vierten Quartal des letzten Jahres wurden zur Erhöhung der Kreditlinien 5 Mio. € Forderungen beliehen. Die Risiken – Personalumbau, Liquidität, Produktkompatibilität Personalabbau: Jeder 3. ist gegangen Anfang 2001 waren 967 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt. Ende ’01 waren es noch 650. Dies bedeutet, dass jeder dritte Mitarbeiter das Unternehmen verließ. Umbau lähmt Wachstum und Schlagkraft Damit der Konzern handlungsfähig und produktiv bleibt, müssen in einem solchen Umfeld die Geschäftsprozesse völlig umgebaut werden. Dies alles kostet Zeit, Geld und lähmt die Schlagkraft im Vertrieb und in den Produktionseinheiten. Wir gehen davon aus, dass sich das Umsatzwachstum verlangsamen wird. CEYONIQ AG: Cash 1,15 Mio. €, Cashflow Cashflow –10 Mio. € in 4Q Die CEYONIQ AG weist Ende Dezember eine Liquidität von rund 1,15 Mio. € (ex Liquidität Group AG) aus. Der adjustierte operative Cash Outflow betrug für den Konzern –10 Mio. € in 4Q’01 nach -1,19 Mio. € im 3. Quartal und 1,72 Mio. € im Quartal davor. Akquisition in USA nach Sonderabschreibung mit P/S 1,5 bewertet. CEYONIQ’s P/S = 0,4 Die nach der Sonderabschreibung von 54 Mio. € in 4Q’01 mit einem Umsatzmultiple von rund 1,5 im bewertete Akquisition in den USA (Treev Inc.) ist im Vergleich zu CEYONIQ (0,4) noch immer hoch bewertet Seit 1Q’99 operativer Cash Outflow “als“als-obob-Umsatz” in GuV = „aktivierte Eigenleistungen“ CEYONIQ weist in der GuV direkt unter den „Umsatzerlösen“ einen weiteren Erlös aus, die „anderen aktivierten Eigenleistungen“. Dies ist die buchhalterische Darstellung eines „als ob Erlöses“, der tatsächlich nicht entsteht. Es handelt sich dabei um die Aktivierung eines Teils des operativen Aufwands, den der Konzern für die Weiterentwicklung der eigenen Software aufbringt. Unsere Adjustierung eliminiert “als“als-obob-Umsatz” Ausgehend von der Annahme, dass alle Unternehmen in unserem Beobachtungsuniversum die Weiterentwicklung ihrer Software voll aufwandswirksam behandeln, errechnen wir zur Herstellung der Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen des Sektors das „adjustierte EBIT“ und den „adjustierten operativen Cashflow“. Zu diesem Zweck reduzieren wir das berichtete EBIT um den aktivierten Entwicklungsaufwand. Die Bedeutung der Adjustierung zeigt folgendes Diagramm: Während das berichtete EBIT kontinuierlich positiv ist, ist das adjustierte EBIT in 4 von 11 Perioden negativ. Berichtetes EBIT bis 09/01 28 Mio. €, adjustiert: adjustiert: 10,9 Mio. € Während das bis September 2001 kumulierte EBIT 28,0 Mio. € beträgt, liegt das um die aktivierten Eigenleistungen adjustierte EBIT mit 10,9 Mio. € bei nur knapp einem Drittel. Das um die Sonderabschreibung auf Firmenwerte und Forderungen (in Summe 98,1 Mio. €) bereinigte EBIT betrug zum Ende des vergangenen Jahres 15,7 Mio. €, das adjustierte EBIT ceteris paribus –3,87 Mio. €. 42 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Berichtetes und adjustierte adjustiertess EBIT (Mio. €) 7 30 28,0 6 25 5 20 4 3 11,0 2 15 10 1 5 0 0 -1 -5 -2 1Q 2Q 3Q 4Q'99 1Q 2Q 3Q 4Q'00 1Q 2Q EBIT berichtet EBIT adj rechts: berichtetes EBIT kumuliert rechts: adj. EBIT kumuliert 3Q'01 Quelle: Concord Equity Research Darüber hinaus wurden die in der Konzern GuV berichteten „aktivierten Eigenleistungen“ nicht im operativen Cashflow berücksichtigt, weshalb wir den operativen Cashflow um die operativ entstandenen Leistungen des Entwicklerpersonals berichtigen. Für CEYONIQ bedeutet dies, dass wir den vom Unternehmen im CF Statement ausgewiesenen „operativen Cashflow“ nach Neutralisierung der Abschreibungen mit den in der GuV aktivierten Eigenleistungen für die Entwicklung von Software summieren. CEYONIQ berichtigt “als“alsob Umsatz” nicht im operativen Cashflow Bei CEYONIQ ist der de facto operative Kapitalbedarf für die aktivierten Eigenleistungen des Entwicklerpersonals in der Position „Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände“ außerhalb des operativen Cashflows im „Cashflow aus der Investitionstätigkeit“ ausgewiesen. Erhebliche Verzerrung durch „aktivierte Eigenleistungen“ Die Bedeutung der Adjustierung zeigt folgendes Diagramm: Während der berichtete operative Cashflow in 5 von 11 Perioden positiv ist, zeigt das Diagramm den adjustierten Cashflow in 2 von 11 Perioden positiv. Die Linie im Diagramm zeigt den kontinuierlichen operativen Cash Outflow über den Betrachtungszeitraum. 43 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Berichteter und adjustierter operativer Cashflow, kumulierter operativer Cashflow (Mio. €) 15, 0 10, 0 5, 0 0, 0 - 5, 0 - 10, 0 - 15, 0 - 20, 0 - 25, 0 - 29, 6 - 30, 0 op. CF berichtet op. CF adjustiert 1 '0 3Q 2Q 1Q 0 4Q '0 3Q 2Q 1Q 9 '9 4Q 3Q 2Q 1Q - 35, 0 operativer Cash outflow Quelle: Concord Equity Research Hierbei ergibt sich für den Beobachtungszeitraum ab 1999 Wertberichtigungen auf Forderungen 40% •= negativer adj. operativer Cashflow seit 1Q’99 •= Cash Outflow in Höhe von 39,6 Mio. € (FY’99 bis Ende ’01) Die zinstragenden Verbindlichkeiten stiegen im selben Zeitraum von 10,4 Mio. € auf 76,2 Mio. €, die von 57,4 Mio. € bis 9m’01 auf 73,6 Mio. € angewachsenen Forderungen wurden Ende 2001 zu 40% wertberichtigt. Das Management äußerte auf der Analystenkonferenz zur Vorstellung des Jahresergebnisses das Ziel, in 2002 ein durchschnittliches Zahlungsziel von 150 bis 180 Tagen anzustreben. Gleichzeitig solle schon in 1Q’02 operativ keine zusätzliche Liquidität benötigt werden. Wir sind dieser Äußerung gegenüber sehr skeptisch. In unserer am Ende der Studie angehängten GuV errechnen wir in einem Szenario aus den gegeben Daten, dass das Unternehmen hierzu folgende Anforderungen erfüllen muß: •= Erhöhung des Quartalsumsatzes um 47% im Vergleich zum vorhergehenden Quartal (auf 18 Mio. €) •= Verringerung des durchschnittlichen Zahlungsziels (DSO) auf 175 Tage (3Q’01: 221 Tage, 4Q’01: 227 Tage, adjustiert um die Wertberichtigungen auf Forderungen) •= Verringerung des Materialaufwands von 16,7% im Vorjahr auf 15% •= Verringerung der sonstigen operativen Aufwendungen auf 19% (von 23/25/35% in FY’99/00/01) Nach unserer Einschätzung ist dies eine innerhalb kurzer Zeit nachhaltig sehr schwer zu bewältigende Aufgabe. Das durchschnittliche Zahlungsziel bei CEYONIQ übersteigt das durchschnittliche der Wettbewerber im Sektor noch immer um mehr als das Doppelte. 44 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die Aussage des Unternehmens Anfang März 2002, dass keine Wertberichtigungen auf Forderungen drohen, haben sich als offensichtlich falsch herausgestellt. Durchschnittliches Zahlungsziel ((DSO) DSO) im DMS Sektor DSO (Tage) Ceyoniq Dicom Filenet 221 66 98 IXOS 148 Kleindienst 64 Quelle: Concord Equity Research Langes Ø Zahlungsziel = Hinweis auf Wettbewerbsposition CEYONIQ vereinbarte die außerordentlich langen Zahlungsziele im Rahmen der Auftragsverhandlungen. Dies wurde von CEYONIQ bestätigt. Ein Hinweis auf die Wettbewerbssituation und speziell die Wettbewerbsposition von CEYONIQ im Markt. Darüber hinaus bestätigt das Management im Rahmen der Vorstellung der FY’01 Zahlen auf der Analystenkonferenz, dass (potentielle) Kunden bei Auftragsverhandlungen vermehrt auf die finanzielle Solidität des Anbieters achten. Nach unserer Ansicht ein Zeichen für erschwerte Vertriebsbemühungen. Der Zuwachs des betriebsbedingten Kapitals (NWC) betrug von 1999 bis September 2001 29,4 Mio. €, durch Kredite und Finanzierungsleasing wurden 56,9 Mio. € aufgenommen. Im selben Zeitraum flossen weitere 44 Mio. € für Investitionen in Sachanlagen (u. a. die neue Hauptverwaltung in Bielefeld) und andere immaterielle Vermögensgegenstände (ex aktivierte Eigenleistungen) ab. Group IPO brachte dringend benötigtes “fresh money” Aus dem Börsengang der Group Technologies abzüglich der Investments für akquirierte Unternehmen erlöste der Konzern rund 15,7 Mio. €. CashCash-Outflow FY`99 bis 9m’01 Veränderungen Finanzmittel FY'99 - 9m'01 Mio. € adjustierter operativer Cashflow -29,6 Investitionen in immat. AV + Sachanlagen (ex aktivierte Eigenleistung) -44,0 operativer Cash-Outflow -73,6 Zuführung Fremdkapital/Leasing operativer Cashflow nach Aufnahme Fremdkapital 59,6 -14,0 Einsatz liquider Mittel bei Unternehmensakquisitionen -4,7 Zuführung liquide Mittel durch Group IPO 20,4 Erhöhung Finanzmittel 1,7 Quelle: Concord Equity Research Operatives Geschäft mindestens seit FY’99 fremdfinanziert Der von FY’99 summierte adjustierte operative Cashflow zeigt, dass das Unternehmen mindestens seit FY’99 den durch das operative Geschäft entstehenden Cash Outflow fremdfinanziert. Für die Weiterentwicklung der eigenen Software (F+E) wurden im Beobachtungszeitraum FY’99 bis September 2001 vom Unternehmen 38,8 Mio. € aufgewendet. Aus diesem Betrag wurden 21,0 Mio. € als aktivierte Eigenleistungen ausgewiesen, erhöhten damit das operative Ergebnis und das immaterielle Anlagevermögen in der Bilanz. 45 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland “aktivierte Eigenleistungen“ = 75% des seit FY’99 berichteten EBIT Zum Vergleich: Die Summe des berichteten EBIT im Beobachtungszeitraum betrug 28 Mio. €, aktivierte Eigenleistungen betrugen 75% davon. Geschäftsmodell kritisch Der kontinuierlich negative adj. operative Cashflow deutet darauf hin, dass das Unternehmen sich nicht aus den operativen Erträgen finanzieren kann. Die notwendige stetige Zuführung weiteren Fremdkapitals bereitet uns im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des Geschäftsmodells große Sorgen. Informationen über •= das Budget für die Schaffung einer neuen Produktversion, •= die entsprechende Finanzierung •= sowie die Pläne, wie die Rückführung der Finanzierung innerhalb der Produktlebensdauer (lt. Geschäftsbericht FY’00: 2-3 Jahre) geplant ist liegen uns nicht vor. Das Management beabsichtigt, die Entwicklungskostenmarge von 21% in 2001 auf 19% in 2002 abzusenken. Drohender Liquiditätsengpass in der CEYONIQ AG Liquide Mittel CEYONIQ nur 21%. Rest = Group AG In der Konzernbilanz zum Dezember 2001 berichtet CEYONIQ liquide Mittel und Wertpapiere (inkl. GROUP Technologies AG) in Höhe von 8,3 Mio. €, während die vollkonsolidierte GROUP alleine zum selben Zeitpunkt 6,xx Mio. € berichtet. Daraus ergibt sich, dass die CEYONIQ AG Ende September 2001 über liquide Mittel von knapp 1,1 Mio. € verfügt. Konzernliquidität 9,09 Mio. € (in Mio. €) 2, 0 7, 1 G R OU P A G Quelle: Concord Equity Research 46 | Equity Research CEYON IQ A G 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Der adjustierte operative Cash Outflow betrug für den Konzern –10 Mio. € im 4. Quartal nach –1,12 Mio. € im 3. Quartal und -1,72 Mio. € im Quartal davor. Weiteres Darlehen 9 Mio. € nicht sichtbar In der Konzernbilanz nicht zu sehen ist ein Verbunddarlehen über 9 Mio. €, welches CEYONIQ von der 60% Beteiligung GROUP erhielt. Die liquiden Mittel der GROUP verzinsen sich in 9m’01 mit 2% p.a.. Das Unternehmen meldet einen negativen operativen Cashflow von 2,8 Mio. € in den ersten neuen Monaten des vergangenen Jahres. Das GROUP Management sieht im Moment keine Veranlassung, den an die CEYONIQ AG gegebenen Kredit zu kündigen. Verzinsung IPO Erlös Group AG = 2% Wir gehen davon aus, dass CEYONIQ zur Sicherstellung der Kapitalversorgung des Unternehmens unter folgenden Optionen wählen wird: •= Eintreiben von Forderungen mit langem Zahlungsziel •= Zuführung weiteren Fremdkapitals •= Verkauf der Group Beteiligung •= Verkauf weiterer akquirierter Unternehmen •= Kapitalzuführung verbundener Personen oder privater Investoren Weitere Liquidität dringend erforderlich Die Kapitalzuführung durch verbundene Personen wie z. B. den ausgeschiedenen Gründervorstand H-J. Brintrup halten wir für grundsätzlich nicht mehr möglich. Herr Brintrup bestätigte bei der Vorstellung der FY’01 Zahlen, sein Aktienpaket bestünde in unveränderter Höhe, sei jedoch sicherungsübereignet. Beteiligungsverkäufe ohne signifikanten Beitrag zur Liquidität Das Management kümmert sich nach eigenen Aussagen vornehmlich um Forderungsmanagement und den Verkauf der noch bestehenden Unternehmensbeteiligungen. Hierbei besteht folgender Status: •= HAVI GmbH (51% Beteiligung) wurde in 4Q’01 unter Buchwert verkauft •= CE dataservice (100%) wird im April verkauft. •= Group Technologies AG (60%) soll in 2H’02 verkauft werden. Das Management erwägt den Verkauf der CEYONIQ Inc. (Treev Inc., USA). „HAVI“ wurde unter Buchwert verkauft, „CE dataservice“ ist hinsichtlich Unternehmensgröße und Umsatz nicht signifikant und durch das bestehende Group-Darlehen reicht der Erlös aus dem Verkauf der Group AG bei gegenwärtigem Kursniveau bestenfalls zur Kompensation des bestehenden Darlehens der Group AG an CEYONIQ. Das Darlehen erhöht die in der Konzernbilanz sichtbaren zinstragenden Verbindlichkeiten um weitere 9 Mio. €. Wir sind nicht davon überzeugt, dass die Unternehmensverkäufe signifikant zur Reduzierung der Konzernverbindlichkeiten beitragen. Die im Dritten Quartal sichtbare Erschwerung der Beschaffung weiterer Kreditlinien setzt sich im vierten Quartal weiter fort. •= das im dritten Quartal 2001 sichtbare Finanzierungsleasing, sowie •= die Besicherung weiterer Darlehen durch Forderungen in Höhe von 5 Mio. € werten wir ebenfalls als Hinweis für die immer enger werdenden Spielräume für das Unternehmen. 47 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Quo vadis „aktivierte Eigenleistung“ bei Wechsel nach USUS-GAAP CEYONIQ plant ab 1Q’02 den Wechsel von IAS nach US-GAAP. Durch diesen Systemwechsel ergeben sich Veränderungen. CEYONIQ will zukünftig F+E Ausgaben voll aufwandswirksam behandeln. USUS-GAAP Wechsel: “aktivierte Eigenleistungen” ffressen ressen Goodwill Vorteil Der Systemwechsel zu US-GAAP hat vor allem Auswirkungen auf die immateriellen Bilanzpositionen und deren Behandlung in der GuV. Wir sehen deshalb Klärungsbedarf für folgende Themenkreise: •= In der GuV keine signifikante Entlastung des operativen Ergebnisses trotz Verzicht auf Goodwill Abschreibungen •= In der Bilanz ist die Behandlung der gegenwärtig bilanzierten “Entwicklungskosten“ zu klären In der GuV entfallen mit dem Wechsel nach US-GAAP die Positionen •= „aktivierte Eigenleistung“ •= „Abschreibungen auf Entwicklungskosten“ •= „Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert“ In den ersten neun Monaten 2001 meldete CEYONIQ 10,4 Mio. € für „aktivierte Eigenleistung“. Darüber hinaus wurden 6,8 Mio. € auf Firmenwerte und 4 Mio. € auf „Entwicklungskosten“ (zusammen 10,8 Mio. €) abgeschrieben. Ceteris paribus würde sich das EBIT in der GuV durch den Systemwechsel um 0,4 Mio. € erhöhen, der adjustierte operative Cashflow bliebe gleich. Sonderabschreibungen für “aktivierte Eigenleistungen”… In der Bilanz zeigt das Unternehmen für die ersten neuen Monate 2001 die Position „Entwicklungskosten“ mit 18,7 Mio. €. Diese Position wird um die „aktivierte Eigenleistung“ aus der GuV erhöht und um die „Abschreibungen auf Entwicklungskosten“ aus der GuV vermindert. Die Höhe der Position ist in FY’01 auf 20,6 Mio. € angewachsen. Das Management bestätigt, dass die Position „Entwicklungskosten“ bei einem Wechsel zu US-GAAP außerhalb der GuV mit dem Eigenkapital verrechnet wird. Damit erhöht sich der Verschuldungsgrad ex Group auf über 140%. Der adjustierte operative Cashflow bleibt hiervon unverändert. Bilanzstruktur – es wird immer kritischer Kritisch: immaterielles AnlageAnlagevermögen übersteigt Eigenkapital um 134% !! Immaterielles Anlagevermögen aus eigenentwickelter, gekaufter und geleaster Software und die Akquisitionen stehen im Dezember 2001 mit 88,3 Mio. € in der Bilanz und übersteigen das Eigenkapital (65,9 Mio. €). Die Erwartung des Managements, keine Sonderabschreibungen auf Firmenwerte in 2001 vornehmen zu müssen, hat sich offensichtlich nicht bestätigt. Das Umsatzziel, das die Entwicklungskosten amo amortisiert rtisiert Seit Anfang 1999 wurden 38,8 Mio. € in die Softwareentwicklung investiert. Szenario: Lizenzumsatz mindestens 19,8 Mio. € für breakbreak-even 48 | Equity Research Bei einer angenommenen Zielverzinsung von 20% für das Invest in die Entwicklung von Software, sowie einem Produktlebenszyklus von 3 Jahren ergibt sich ein jährlich zu erzielender Mehrumsatz von 20,6 Mio. € (12,9 Mio. € Tilgung und 7,7 Mio. € Zinsen p.a.). 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Szenario: Lizenzumsatz (Mio. €) und Amortisationsgrenze 25,0 20,0 0,0 -5,0 break-even: € 19.8m -10,0 15,0 -15,0 -20,0 10,0 -25,0 5,0 -30,0 0,0 -35,0 1Q 2Q Lizenzumsatz 3Q 4Q'00 Amortisation 1Q 2Q 3Q'01 operativer Cash outflow Quelle: Concord Equity Research Dies entspricht 5,1 Mio. € pro Quartal. Gehen wir in unserem Szenario davon aus, dass das Unternehmen dies über Mehr-Lizenzerlöse erzielen kann, können wir in unserem Szenario von einer komfortablen EBIT Marge von 80% ausgehen. Dies würde bedeuten, dass CEYONIQ die notwendigen 5,1 Mio. € pro Quartal über einen Mehrumsatz Lizenzen von 6,4 Mio. € pro Quartal erreichen kann. Aufgrund des in 4Q’01 gezeigten Umsatzes und unserer o. g. für das Unternehmen schon sehr ambitionierten Szenariorechnung halten wir die Erreichung vorgenannter Rentabilitätsziele für unrealistisch. Umsatzentwicklung im Vorjahresvergleich Vorjahresvergleich rückläufig 49 | Equity Research Im Vorjahresvergleich ist die Umsatzentwicklung der Quartale rückläufig. Der Zuwachs der Lizenzumsätze der ersten neun Monate liegt bei 49% yoy, im dritten Quartal wuchs der Lizenzumsatz nur 1% yoy auf 13,4 Mio. €. In 4Q’01 wurden nur knapp 50% des Umsatzes des Vorjahresquartals erzielt. Erst ab einem Lizenzumsatz von 19,8 Mio. € im Quartal amortisiert sich das Investment in unserem Szenario. In der gegenwärtigen Situation nach unserer Einschätzung jenseits des Leistungsvermögens des Unternehmens. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Strategische Position Position CEYONIQ Solutions = moderne SoftwareSoftwareArchitektur Das Produktportfolio verfügt nach Angaben des Unternehmens über eine moderne Software-Architektur. Produktqualität, modularer Aufbau, Skalierbarkeit und Unabhängigkeit vom Betriebssystem sind wichtige Vertriebsargumente im Markt. CEYONIQ trifft auf finanziell starken Wettbewerb Aus dem im Vergleich zum Wettbewerb außerordentlich hohen durchschnittlichen Zahlungsziel verbunden mit der Information, dass die CEYONIQ Kunden sich innerhalb ihrer Zahlungsziele befinden und die Lizenzpreise von FILENET und IBM vergleichsweise hoch sind (und damit CEYONIQ Lizenzpreise vergleichsweise günstig) schließen wir auf einen extrem wettbewerbsintensiven Markt. Schwerer Stand bei Großkunde SparkassenSparkassenorganisation Aus den Informationen aus dem Sparkassenverband (SV) Berlin über den zu den SV Vorgaben nicht konforme CEYONIQ Archivprojekte innerhalb der Sparkassenorganisation schließen wir zukünftig erschwerte Vertriebsbedingungen. Darüber hinaus ist CEYONIQ möglicherweise mit hoher Personalbindung in alten Sparkassenprojekten gebunden, um Systeme den Anforderungen entsprechend nachzubessern. Die Liquidität zum 31. Dezember 2001 betrug für die CEYONIQ AG 1,15 Mio. €, der operative Cash-Outflow im 4. Quartal war –10 Mio. €. Die hohen Kreditverbindlichkeiten erschweren die Beschaffung weiterer Liquidität. Gesprächen mit CEYONIQ Kunden aus dem Bankenumfeld zufolge ist für das Produkt „CEYONIQ Banking Solutions“ noch keine Beta-Version (Vorversion) verfügbar. Ein Investment in das Unternehmen ist nach unserer Ansicht gegenwärtig fundamental nicht vertretbar. Ausblick – ausreichende Liquidität sicherstellen CEYONIQ ist seit mehr als 10 Jahren am Markt und verfügt über eine breite Kundenbasis. F+E Kosten kontinuierlich gestiegen Die F+E Kosten im Unternehmen sind im Betrachtungszeitraum permanent gestiegen. Die Erlöse reichten nicht zur Deckung der operativen Ausgaben aus. Der durch die Adjustierung des operativen Cashflows sichtbare Cash Outflow belastet das Unternehmen erheblich. Die Liquidität der CEYONIQ AG ist Ende ’01 dramatisch geschrumpft. Aufgrund der Tatsache, dass kreditgebende Banken Ihre Volumina im Vorfeld der Basel II Bestimmungen erheblich reduzieren, gehen wir von einer Erschwerung bei der Beschaffung weiterer Kreditlinien aus. Das Unternehmen kann nach unserer Meinung zunächst nur durch striktes Forderungsmanagement und starke Reduzierung der Betriebsaufwendungen Cash Inflow produzieren. Das im Sektorvergleich mehr als doppelt so hohe durchschnittliche Zahlungsziel ist zunächst ein deutlicher Hinweis auf eine defensive Wettbewerbsposition von CEYONIQ. 50 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die Umstellung auf US-GAAP ermöglicht grundsätzlich den Ausweis eines höheren Ergebnisses. Durch den Wegfall der Abschreibungen auf die nach IAS zuvor erlöswirksam aktivierten Eigenleistungen wird eine Sonderabschreibung der gesamten „Entwicklungskosten“ in Höhe von rund 20,6 Mio. € notwendig, die nach Aussagen des Managements direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wird. Potential für hohe Cashflows vorhanden Auf der anderen Seite kann das Unternehmen bei einer erlösadäquaten Kostenstruktur durchaus hohe positive Cashflows erzeugen. Schlüssel hierfür ist jedoch, dass die angespannte Liquiditätssituation nachhaltig gelöst wird. Bei unserer Erlösplanung gehen wir davon aus, dass das Unternehmen •= Liquidität •= operativen Cashflow •= Forderungsmanagement •= Produkt- und Servicequalität nachhaltig lösen kann. Nur so ist ein Turnaround möglich. Hohes Risiko Risiko bis Liquidität geklärt = Verkaufen Zusammenfassend empfehlen wir bis zur Klärung der Liquidität und einem über mehrere Perioden nachhaltigen positiven operativen Cashflow die Aktie zum verkaufen. Unsere GuV auf der nächsten Seite enthält unsere zusätzliche Berechnung von adjustiertem EBIT und operativen Cashflow sowie unser Szenario für die notwendige Umsatz- und Kostenstruktur, wenn keine weitere Liquidität mehr verfügbar wird. Es bleibt jedoch die Frage nach den dem Unternehmen in der gegenwärtigen Position bleibenden Möglichkeiten, wenn nur ein Kreditgeber seine Forderungen fällig stellt. 51 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland CEYONIQ AG GuV (IAS) Adjustierungen unten CEYONIQ AG, IAS € '000 99 FY 00 FY 1Q 2Q 3Q 4Q 01 FY P+L Umsatzerlöse 50.162,9 74.187,6 27.415,3 31.800,0 30.404,0 12.455,6 sonst betriebl Erträge 957,1 2.433,9 725,1 1.151,4 935,0 1.145,3 3.956,8 Bestandsveränderungen 196,7 (-2.126,9) 922,3 1.064,0 152,0 (-2.570,0) (-431,7) andere aktiv. Eigenleistungen 102.074,9 4.036,8 6.554,4 3.556,6 3.204,1 3.683,0 3.699,5 14.143,2 Gesamtleistung 55.353,5 81.049,1 32.619,3 37.219,6 35.174,0 14.730,4 119.743,2 Materialaufwand (-12.091,6) (-10.925,3) (-3.948,1) (-3.994,7) (-4.374,0) (-4.724,4) (-17.041,3) Personalaufwand (-18.351,9) (-28.737,2) (-14.211,3) (-15.984,6) (-15.572,0) (-14.987,1) (-60.755,0) sonstige betriebl. Aufwendungen (-11.848,0) (-18.592,0) (-7.223,4) (-8.221,1) (-7.494,0) (-13.351,6) (-36.290,1) AfA (und immaterielle) (-2.580,2) (-3.506,5) (-1.620,3) (-1.112,0) (-1.541,0) (-2.697,8) (-6.971,1) AfA auf Goodwill (-1.127,6) (-1.881,7) (-1.819,3) (-2.536,8) (-2.454,0) (-62.657,8) (-69.467,8) AfA auf Entwicklungskosten (-1.327,9) (-2.839,5) (-908,8) (-1.552,8) (-1.539,0) (-1.602,5) (-5.603,1) 14.566,8 2.888,2 3.817,6 2.200,0 (-481,7) (-1.002,4) (-1.047,0) EBIT 8.026,3 Finanzergebnis (-158,4) EBT 7.867,9 13.769,8 2.406,4 2.815,1 1.153,0 (-4.238,2) (-7.901,9) (-1.536,5) (-1.393,8) (-469,0) (-10,5) (-43,9) (-1,9) (-7,7) 0,0 9,6 0,0 0,0 11.913,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3.561,9 17.726,9 791,5 1.198,2 781,0 (-93.218,7) (-90.448,0) 388,0 651,0 967,0 959,0 858,0 650,0 650,0 Steuern sonst. Steuern AO Ertrag/Aufwand Jahresüberschuß/-fehlbetrag Anzahl Mitarbeiter EBIT (-797,0) (-113.955,0) (-105.049,3) (-1.087,5) (-3.618,6) (-115.042,5) (-108.667,9) 21.755,6 18.356,3 7.867,9 13.769,8 2.406,4 2.815,1 1.153,0 (-4.036,8) (-6.554,4) (-3.556,6) (-3.204,1) (-3.683,0) (-3.699,5) (-14.143,2) AfA auf Entwicklungskosten 1.327,9 2.839,5 908,8 1.552,8 1.539,0 1.602,5 5.603,1 EBIT adj 5.159,0 10.054,9 (-241,4) 1.163,8 (-991,0) (-117.139,5) (-117.208,0) adj. Jahresüberschuß (-474,9) 11.172,5 (-2.765,1) (-2.006,0) aktivierte F+E (-2.902,0) (-115.042,5) (-108.667,9) (-96.918,2) (-104.591,2) op. Cashflow berichtet (-2.729,0) (-1.503,3) (-8.269,6) 1.483,2 2.493,0 (-6.303,6) (-10.597,0) aktivierte F+E (-4.036,8) (-6.554,4) (-3.556,6) (-3.204,1) (-3.683,0) (-3.699,5) (-14.143,2) op. Cashflow adjustiert Gesamt Auszahlungen f. Invests Invests ex Eigenleistung Quelle: Concord Equity Research 52 | Equity Research (-6.765,8) (-8.057,7) (-11.826,2) (-1.720,9) (-1.190,0) (-10.003,1) (-24.740,2) (-11.910,0) (-26.339,0) (-7.662,0) (-6.268,0) (-12.960,0) (-3.932,0) (-30.822,0) (-7.873,2) (-19.784,6) (-4.105,4) (-3.063,9) (-9.277,0) (-232,5) (-16.678,8) 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e 04e 01e 02e 03e 04e 5Y ø Veränderungen z. Vorjahr (%) Umsatz Bestandsveränderungen Gesamtleistung Materialaufwand Rohertrag Sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand Sonstige betriebl. Aufwendungen Betriebserg. vor Abschreib. (EBITDA) Abschreibungen Betriebsergebnis (EBIT) Zinserträge Zinsaufwand Beteiligungsergebnis Sonstiger Finanzanlageaufwand Finanzergebnis Erg. der gewöhnl. Geschäftstätigkeit Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -) Ergebnis vor Steuern (EBT) Ertragssteuern Sonstige Steuern Ergebnis nach Steuern 74,2 -2,1 72,1 10,9 61,1 9,0 28,7 18,6 22,8 8,2 14,6 0,0 0,9 0,1 0,0 -0,8 13,8 11,9 25,7 7,9 0,0 17,7 102,1 -0,4 101,6 17,0 84,6 18,1 60,8 36,3 5,7 110,7 -105,0 0,0 3,6 0,0 0,0 -3,6 -108,7 0,0 -108,7 -18,4 0,0 -90,3 51,0 0,0 51,0 7,9 43,1 3,0 28,0 11,9 6,2 11,8 -5,6 0,0 4,0 0,0 0,0 -4,0 -9,6 0,0 -9,6 -0,9 0,0 -8,6 40,8 0,0 40,8 6,1 34,7 3,0 14,3 10,7 12,7 11,8 0,9 0,0 4,0 0,0 0,0 -4,0 -3,1 0,0 -3,1 2,7 0,0 -5,8 40,8 0,0 40,8 6,1 34,7 3,0 14,3 10,7 12,7 11,8 0,9 0,0 4,0 0,0 0,0 -4,0 -3,1 0,0 -3,1 2,7 0,0 -5,8 37,6 -79,7 41,1 56,0 38,4 101,4 111,4 95,2 -75,2 ---821,2 0,0 288,6 -100,0 0,0 354,0 -889,2 -100,0 -523,1 -332,3 -100,0 -609,2 -50,0 -100,0 -49,8 -53,4 -49,1 -83,4 -53,9 -67,3 10,1 -89,3 -94,7 0,0 10,5 0,0 0,0 10,5 -91,2 0,0 -91,2 -94,9 0,0 -90,4 -20,0 0,0 -20,0 -22,8 -19,5 0,0 -49,0 -9,7 104,2 0,0 -116,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -67,8 0,0 -67,8 -390,8 0,0 -33,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -13,9 -100,0 -13,2 -13,5 -13,2 -24,0 -16,0 -12,9 -13,6 9,4 -49,9 --44,0 -100,0 --3,4 ---100,0 ---23,5 -100,0 --- Anteile Dritter Adjustierungen Adj. Ergebnis nach Steuern 0,0 0,0 17,7 0,1 0,0 -90,4 0,1 0,0 -8,7 0,0 0,0 -5,8 0,0 0,0 -5,8 --0,0 -610,2 -63,3 0,0 -90,4 -100,0 0,0 -33,5 0,0 0,0 0,0 -100,0 ----- Firmenwertabschreibungen (Goodwill) Abschreibungen auf Sachanlagen Betriebserg. v. Goodwill (EBITA) 1,9 6,3 16,4 69,5 12,6 -35,6 6,0 5,8 0,4 6,0 5,8 6,9 6,0 5,8 6,9 --98,1 -316,3 -91,4 -53,9 -101,2 0,0 0,0 --- 0,0 0,0 0,0 33,6 -2,2 -19,5 Adj. Anzahl der Aktien Adj. Ergebnis/Aktie (EpA) Adj. Erg./Aktie (EpA) ex Goodwill Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie 19,6 0,90 1,00 1,40 26,6 -3,40 -0,79 0,71 26,6 -0,33 -0,10 0,18 26,6 -0,22 0,01 0,23 26,6 -0,22 0,01 0,24 35,9 -475,5 -178,7 -49,4 0,0 -90,4 -87,2 -74,5 0,0 -33,5 -108,2 29,4 0,0 0,0 0,0 1,6 8,0 ---69,9 -35,8 04e 01e 02e 03e 04e 5Y ø Kapitalflußrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e Veränderungen z. Vorjahr (%) Adj. Ergebnis nach Steuern + Abschreibungen + Veränd. der langfr. Rückstellungen = Cash Earnings 17,7 8,2 1,4 27,4 -90,4 110,7 -1,4 18,8 -8,7 11,8 1,7 4,8 -5,8 11,8 0,2 6,2 -5,8 11,8 0,3 6,3 -610,2 ---200,0 -31,2 -90,4 -89,3 -219,0 -74,5 -33,5 0,0 -88,2 29,4 0,0 0,0 50,0 1,6 --9,4 -32,3 -30,7 + Anteile Dritter - Veränderungen im Net Working Capital = Operating Cash Flow 0,0 0,1 27,3 0,1 0,4 18,6 0,1 0,0 4,9 0,0 0,0 6,2 0,0 0,0 6,3 --170,5 -31,7 -63,3 -100,0 -73,9 -100,0 0,0 28,1 0,0 0,0 1,6 -100,0 -100,0 -30,6 - Investitionen in Sachanlagen = Freier Cash Flow 26,3 0,9 30,8 -12,2 6,0 -1,1 7,0 -0,8 8,0 -1,7 17,0 --- -80,5 -90,6 16,7 -31,8 14,3 115,4 -25,8 --- - Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.) - Dividende (Vorjahr) + Erhöhung des gezeichneten Kapitals - Abfluß durch Aktienrückkäufe + Bankverbindlichkeiten = Zufluß Barm.(+)/Rück. Barm.(-) -8,3 0,0 0,0 0,0 0,0 9,2 0,0 0,0 0,0 0,0 27,0 14,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -1,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -1,7 -100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 61,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -100,0 -107,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -31,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 115,4 ---------100,0 --- 53 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bilanz (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e 04e 01e Aktiva Sachanlagen Sonstiges Anlagevermögen dav. Goodwill Anlagevermögen Vorräte Forderungen Barmittel Sonstiges Umlaufvermögen Umlaufvermögen Bilanzsumme 16,4 54,3 35,2 70,7 1,4 57,4 19,8 9,8 88,4 159,1 21,8 115,5 55,4 137,3 1,4 35,8 8,4 5,2 50,7 188,0 25,3 79,5 49,4 104,8 1,0 22,7 2,2 20,5 46,3 151,2 29,5 70,5 43,4 100,0 0,8 20,4 -2,4 27,0 45,9 145,9 34,5 61,7 37,4 96,2 0,8 19,3 -3,3 29,5 46,4 142,6 11,6 61,4 29,5 73,0 0,7 19,0 4,4 2,8 27,0 100,0 % der Bilanzsumme 16,7 20,2 52,6 48,3 32,7 29,8 69,3 68,6 0,7 0,6 15,0 14,0 1,4 -1,7 13,5 18,5 30,6 31,4 100,0 100,0 24,2 43,3 26,2 67,5 0,6 13,5 -2,3 20,7 32,5 100,0 Passiva Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigenkapital Anteile Konzernfremder Eigenkapital inkl. Anteile Dritter Rückstellungen dav. Pensionsrückstellungen Sonstige Verbndlichkeiten Verbindlichkeiten dav. zinstragende Verbindl. dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J. Bilanzsumme 20,0 35,8 26,4 82,2 7,7 89,9 12,7 2,0 56,5 69,2 39,3 14,2 159,1 27,3 107,2 -68,7 65,9 7,8 73,7 15,0 2,1 99,3 114,3 76,2 22,9 188,0 27,3 107,2 -77,4 57,2 9,0 66,2 2,1 2,1 82,9 85,0 64,2 13,4 151,2 27,3 107,2 -83,1 51,4 10,0 61,4 2,2 2,2 82,3 84,5 64,2 13,3 145,9 27,3 107,2 -88,9 45,6 11,0 56,6 2,4 2,4 83,6 86,0 64,2 14,3 142,6 14,5 57,0 -36,5 35,1 4,2 39,2 8,0 1,1 52,8 60,8 40,5 12,2 100,0 % der Bilanzsumme 18,1 18,7 70,9 73,5 -51,2 -57,0 37,8 35,2 6,0 6,9 43,8 42,1 1,4 1,5 1,4 1,5 54,8 56,4 56,2 57,9 42,5 44,0 8,8 9,1 100,0 100,0 19,2 75,2 -62,4 32,0 7,7 39,7 1,7 1,7 58,6 60,3 45,0 10,0 100,0 Umsatz nach Region 02e 03e 04e Margen Trends (%) 40 20 US 23% 0 00 01e 02e 03e 04e -20 -40 -60 -80 -100 D/A/ CH 77% EBITDA/Ges.leistung -120 EBIT/Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung 40,0 0 Investitionszyklus (%) 40000 Bewertung (x) 35000 35,0 0 30000 30,0 0 25,0 25000 00 01e 02e 03e 04e 20000 20,0 0 15000 15,0 0 10000 10,0 5000 -1 5,0 0 0,0 00 01e 02e 03e Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.) Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.) 54 | Equity Research 04e -5000 -1 KGV (li.) EV/EBIT (re.) 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Kennzahlen und Margen Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e 04e Profitabilität (%) Rohertrag/Gesamtleistung EBITDA/Gesamtleistung EBITA/Gesamtleistung EBIT/Gesamtleistung EBT/Gesamtleistung Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung Freier Cash Flow/Gesamtleistung 84,8 31,6 22,8 20,2 35,6 24,6 1,3 83,2 5,6 -35,0 -103,4 -106,9 -89,0 -12,0 84,5 12,2 0,8 -10,9 -18,8 -17,0 -2,2 85,0 31,1 16,9 2,3 -7,5 -14,2 -1,9 85,0 31,1 16,9 2,3 -7,5 -14,2 -4,1 Kostenstruktur (%) Materialaufwand/Gesamtleistung Personalaufwand/Gesamtleistung Vertriebsaufwand/Gesamtleistung Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung Steuern/EBT 15,2 39,9 8,8 2,6 30,9 16,8 59,8 12,4 68,3 16,9 15,5 54,9 11,4 11,8 9,7 15,0 35,0 14,2 14,7 -87,7 15,0 35,0 14,2 14,7 -87,7 651 110,7 44,1 22,4 79,2 650 156,4 93,5 -161,6 102,2 540 94,5 51,9 -10,3 63,4 370 110,4 38,6 2,5 73,0 310 131,7 46,1 3,0 87,1 36,6 1,9 75,5 56,5 24,7 21,7 2.114,5 21,6 0,1 39,1 22,1 64,8 30,3 1,4 19,1 39,2 40,5 92,1 -555,6 -137,3 -1,0 75,2 29,5 10,2 11,8 2,0 60,4 43,8 42,5 93,7 -5.427,7 -15,2 -0,1 74,6 32,7 12,6 17,1 2,0 85,7 42,1 44,0 108,5 -8.542,1 -11,2 0,0 70,7 29,8 29,3 19,6 2,0 86,6 39,7 45,0 119,1 -4.016,3 -12,7 0,0 66,0 26,2 34,0 7.417,5 23.449,1 32.496,1 36.693,8 579.301,3 64,0 0,5 8,9 -1,4 -0,5 -4,1 0,0 1,4 11,5 166,7 -12,8 -62,5 0,0 1,7 5,6 10,2 77,1 -90,9 0,0 1,8 5,8 10,7 80,2 -43,9 0,0 70,7 8.227,7 54,4 8.352,8 137,3 8.240,3 19,4 8.397,0 104,8 8.246,1 30,8 8.381,7 100,0 8.251,9 35,0 8.386,9 96,2 8.257,7 35,4 8.389,3 19,5 67,9 62,0 66,6 67,5 515.000,0 19.510,0 2,0 534.512,0 4,4 43,7 2,1 50,1 4,4 65,0 2,1 71,4 4,4 64,3 2,2 70,9 4,4 67,1 2,4 73,8 Produktivität ('000 €) Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr) Gesamtleistung pro Mitarbeiter Personalaufwand pro Mitarbeiter EBIT pro Mitarbeiter Mehrwert pro Mitarbeiter Sonstige Kennzahlen (%) Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung Vorräte/Gesamtleistung Net Working Capital/Gesamtleistung Eigenkapitalquote Verschuldungsgrad Nettoverschuldung/Eigenkapital Nettoverschuldung/Freier Cash Flow Eigenkapitalrendite (netto) Rendite auf betriebsnotw. Kapital Goodwill/Eigenkapital Goodwill/Bilanzsumme EBITDA/Goodwill Bewertung nach EV-Kennzahlen (x) EV/Gesamtleistung EV/EBITDA EV/EBITA EV/EBIT EV/Freier Cash Flow EV/Betriebsnotwendiges Kapital Kalk. d. investierten Kapitals (Mio. €) Anlagevermögen Kumulierte Abschr. auf Sachanl. Net Working Capital (NWC) Betriebsnotwendiges Kapital Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) ø Marktkapitalisierung ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) Sonstiges Enterprise Value (EV) 55 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Dicom Buy Dicom: EDC Software und Service weltweit Kurs (€) 12 Monate H/T (€) DICOM GROUP plc ist in Frankfurt und London notiert. 6,9 8,3 / 3,9 Eckdaten Reuters Code Bloomberg Code Geschäftsjahr Rechnungslegungsstandard Marktkapitalisierung (Mio. €) Adj. Anzahl Aktien (Mio.) Streubesitz (%) ø tägl. Handelsvolumen ('000) 5J. gesch. EpA Wachstum (%) Das profitable Unternehmen mit dem Geschäftsbereich „EDC“ ist auf Entwicklung und Vertrieb von Standardsoftware für das Capturing von Daten und Dokumenten spezialisiert. DCM DCM 30/06 IAS 141,8 20,7 71,0 60,0 35,0 Die entscheidenden Erfolgsfaktoren sind: Bewertung (x) Marktkap./Ges.leistung KGV KGV ex Goodwill Kurs/CE pro Aktie PEG PEG ex Goodwill Dividendenrendite (%) EV/Ges.leistung EV/EBIT 01 0,6 23,3 14,5 10,9 0,7 0,4 0,9 0,6 11,1 02e 0,6 20,0 12,6 9,0 0,6 0,4 1,0 0,6 10,8 03e 0,5 14,0 9,9 6,9 0,4 0,3 1,2 0,5 6,9 04e 0,5 10,9 8,3 6,0 0,3 0,2 1,3 0,4 5,1 Kennzahl/Aktie (€) EpA (Erg./Aktie) EpA ex Goodwill IBES-EpA (Mittel) Cash Earnings/Aktie Dividende/Aktie (net.) Buchwert/Aktie 01 0,29 0,47 0,29 0,63 0,06 5,75 02e 0,34 0,54 0,39 0,76 0,07 6,10 03e 0,49 0,69 0,49 0,99 0,08 6,59 04e 0,63 0,83 0,00 1,13 0,09 7,22 Finanzdaten (Mio. €) Gesamtleistung EBIT % der Ges.leistung EBT % der Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St. % der Ges.leistung 01 228,2 11,9 5,2 11,3 4,9 6,1 2,7 02e 254,8 13,0 5,1 12,1 4,7 7,1 2,8 03e 280,6 19,2 6,9 18,3 6,5 10,2 3,6 04e 310,7 23,6 7,6 22,7 7,3 13,0 4,2 Wertentwicklung (%) Absolute Veränderung Rel. Veränd. zum Index 1M -2,8 2,8 3M -2,1 15,3 6M 33,0 31,3 12M 16,1 60,1 Großaktionäre (%) Otto Schmid Vorstand Mitarbeiter Nächste Informationen 9m Quartalsbericht 01/02 Jahresbericht Analysten Telefon e-Mail Telefon e-Mail www 4,60 9,40 15,00 14.05.2002 Sept. 2002 Ruediger Vogel +49(0)69 50951-472 [email protected] Harry Markl +49(0)69 50951-461 [email protected] www.concord-equity.de •Ο moderne, innovative Standardsoftware bietet rechnerisch nachvollziehbaren Mehrwert •Ο weltweite Service- und Vertriebsplattform ermöglicht Projektzugang und hohe Lizenzvolumina •Ο OEM-Vertrieb der eigenen Software wurde durch enge Zusammenarbeit mit Scannerherstellern ermöglicht •Ο niedriges Ø Zahlungsziel weit unter Sektordurchschnitt unterstreicht starker Marktposition •Ο Keine Nettoverschuldung Das Unternehmen strebt die Position als „One-Stop-Shop“ für die Daten und Dokumentenerfassung an und erweitert das eigene Produktsortiment über Investments und Kooperationen um 3rd-Party-Produkte. Mit den neu vorgestellten Versionen der im Markt positionierten Standardprodukte erfolgt nun die vertikale Diversifikation und damit die erfolgversprechende Penetration angrenzender Märkte. DICOM GROUP plc zählt zu den soliden, profitablen Investments mit großem Wachstumspotential am Neuen Markt. Der konservative faire Wert der Aktie liegt bei 8,00 €. Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX ALL SHARE 14 12 10 8 6 4 2 0 A 01 M 01 J 01 J 01 A 01 S 01 O 01 N 01 PRICE PRICE REL. TO NEMAX ALL SHARE 'PERF' - PRICE INDEX Quelle: Thomson Financial Datastream 56 | Equity Research D 01 J 02 F 02 M 02 A 02 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bewertung: unser fairer Wert liegt bei 8,00 € Die Bewertung des Unternehmens erfolgt sowohl über Ergebnis-Multiples als auch per DCF: •= Der Wert pro Aktie nach DCF ist: 8,38 € •= Der Wert pro Aktie nach peer group (2003) ist: 7,81 € •= Wir errechnen daraus einen konservativen fairen Wert von 8,00 € Umsatzmultiples schließen wir aufgrund der fehlenden Aussagekraft auf die Ertragskraft aus. Wir ermitteln den fairen Wert über das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Bei der Ermittlung unseres fairen Werts berücksichtigen wir als Basiswerte die Ergebnisse von peer group und DCF-Modell. Ein Drittel der Differenz dieser beiden Werte addieren wir zum kleineren Wert hinzu und erhalten somit einen konservativ gewichteten Kompromiss aus beiden Bewertungsverfahren. Peer Group Bewertung Firma Kurs Währg Anbieter USA / England DOCUMENTUM 21,33 FILENET 15,35 IBM 85,35 MICROSOFT CORP 55,69 STAFFWARE 437,50 Anbieter Neuer Markt ALLGEIER COMPUTER BETA SYSTEMS SOFTW. CAATOOSEE EASY SOFTWARE GFT TECHNOLOGIES IXOS SOFTWARE KLEINDIENST DATEN. DICOM 5,35 4,00 2,10 2,65 5,00 6,15 2,50 6,80 gewichteter Preis nach Peergroup Quelle: Concord Equity Research 57 | Equity Research USD USD USD USD GBP EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR '01a -0,78 -0,26 4,35 1,81 -26,00 -0,27 -1,13 -0,53 -1,47 -0,09 0,34 -0,91 0,29 EpA '03e '02e 0,07 0,30 4,16 1,87 9,06 0,17 -0,25 -1,37 -0,03 0,13 0,32 0,28 0,34 0,42 0,67 4,97 2,02 24,85 0,33 -0,13 -0,49 0,26 0,40 0,35 0,43 '04e 0,77 1,04 5,11 2,11 41,05 CAGR % '01-04 29,8 28,8 26,4 23,9 88,1 '01a KGV '03e '02e '04e --- 304,7 --51,2 19,6 20,5 30,8 29,8 --48,3 50,8 22,9 17,2 27,6 17,6 27,7 14,8 16,7 26,4 10,7 Median Abschlag (%) Median (a) 25,2 15,0 21,4 51,2 15,0 43,5 22,9 15,0 19,5 16,7 15,0 14,2 0,49 -0,01 -0,03 0,55 0,67 0,46 0,80 26,4 28,0 25,0 31,5 26,4 22,7 30,4 ----------17,8 --- 31,5 ------38,5 19,3 8,9 16,2 ----10,2 12,5 17,7 5,8 10,9 ----4,8 7,5 13,4 3,1 Median (b) 17,8 25,4 12,5 7,5 Durchschnitt (a)+(b) 19,6 34,4 16,0 10,8 0,49 23,1 19,9 13,9 10,9 7,81 0,63 24,0 19 | 04 | 02 DMS Deutschland DCFDCF-Bewertung Modell-Annahmen Beta Steuerquote Eigenkapitalquote Gearing Kosten des Eigenkapitals Kosten des Fremdkapitals WACC Jahre Umsatzwachstum EBIT Marge in Mio € Umsatz EBIT Free Cashflow (FCF) Nettobarwert Phase I Phase II 2001/02e 2002/03e 2003/04e 2004/05e 2005/06e 2006/07e 2010/11e 1,50 30,00% 65,20% 53,37% 14,12% 10,95% 11,87% 0,50 n.m. 5,09% 2001a 255 13 9 9 Bewertung Barwert FCF - Phase I Barwert FCF - Phase II Barwert FCF - Phase III Wert des operativen Geschäfts Liquide Mittel Gesamtwert Unternehmen Marktwert Fremdkapital Marktwert Eigenkapital Anzahl der Aktien 35,4 41,5 99,4 176,3 7,9 184,2 -9,8 174,4 20,8 Wert je Aktie in € implizierter Wert (Peergroup) 8,38 7,81 Konservativer Fairer Wert 8,00 Quelle: Concord Equity Research 58 | Equity Research 1,50 30,00% 65,20% 53,37% 14,12% 10,95% 11,87% 1,50 10,10% 6,85% 1,50 30,00% 65,20% 53,37% 14,12% 10,95% 11,87% 2,50 10,70% 7,61% Phase I 2003e 2002e 281 19 10 8 311 24 8 6 1,50 30,00% 65,20% 53,37% 14,12% 10,95% 11,87% 3,50 8,00% 8,00% 1,50 30,00% 65,20% 53,37% 14,12% 10,95% 11,87% 4,50 8,00% 8,00% 1,50 30,00% 65,20% 53,37% 14,12% 10,95% 11,87% 5,50 8,00% 8,00% 2004e 2005e Phase II 2006e 335 27 9 6 362 29 13 8 391 31 14 7 1,50 30,00% 65,20% 53,37% 14,12% 10,95% 11,87% 9,50 8,00% 8,00% 2010e Phase III ... 1,10 30,00% 65,20% 53,37% 11,60% 11,10% 10,27% ... 3,00% Phase III ... 532 Terminal 43 Value 18 252 6 99 19 | 04 | 02 DMS Deutschland DICOM Group – die Schweizer Global Player DICOM GROUP ist mit zwei unterschiedlichen Geschäftsbereichen am Markt aktiv: Geschäftsbereich EDC strategisch wichtig •= Im Geschäftsbereich SGA (SGA = Samsung General Agency) erfolgt die Distribution von Samsung Bildschirmen in der Schweiz und Österreich. •= Im Geschäftsbereich EDC (EDC = Electronic Document & Data Capturing) erfolgt die Herstellung von Capturing Software, sowie weltweit Vertrieb und Service von Capturing Software, Scannern sowie individuell konfektionierter Capturing Lösungen aus Hard- und Software. DICOM GROUP ist in Frankfurt und London notiert. Der Ursprung des Unternehmens liegt in der Schweiz, die Zentrale ist heute in London. Das Unternehmen ist in 23 Ländern in Europa, den USA, Südostasien und Australien vertreten und beschäftigt über 700 Mitarbeiter. SWOTSWOT-Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken •= Produkte sind partnerfähig •= SGA = Cash Cow •= Skaleneffekte für EDC durch weltweites Vertriebs- und Service Netzwerk •= niedriges Ø Zahlungsziel (DSO) •= EDC leistet gutes Produktmarketing •= geringes Handelsvolumen in Frankfurt •= durch Doppel-Listing erhöhte Verwaltungskosten •= EDC-Geschäftsbereich "Lohndatenerfassung" nicht profitabel •= Verringerung des SGA Stakes von Samsung Zustimmung abhängig •= EDC/DICOM Venture: tlw. Intransparenz der Investment Unternehmen •= EDC: Plattform durch Erstausrüster-Verträge mit Scanner-Herstellern •= Markterweiterung durch Unterstützung von All-in-One-Devices •= 1st Mover Vorteil: Paradigmenwechsel CMS Systeme nach XML •= geringe regionale Penetration in D/F/I = einfacher Zugang für Wettbewerb •= In Deutschland starker Wettbewerb durch ActionPoint •= Margendruck durch überlebende und gestärkte DMS Anbieter Der Bereich SGA trug historisch zur Erreichung kritischer Größe bei. Im Vergleich ermöglicht der Geschäftsbereich EDC weit höhere Margen und wurde vom Unternehmen bereits in den letzten Berichtszeiträumen erheblich gestärkt. 59 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland UmsatzUmsatz- und Ergebnisverteilung 1H’01/02 USA 15% Rest 1% Umsatz 31% 69% Ost-Europa 3% EBITA 20% 80% West-Europa 81% SGA EDC Quelle: Concord Equity Research Das Unternehmen Unternehmen steht auf zwei Säulen Die DICOM GROUP wurde 1991 als Vertriebsgesellschaft für IT-Peripheriegeräte gegründet. Als Privatunternehmen expandierte das Unternehmen •= das Geschäftsmodell auf Vertrieb und Service für Capturing Komponenten •= die regionale Präsenz auf 13 weitere Länder in Europa aus Nach dem IPO April 1996 an der London Stock Exchange und dem SPO im Januar 2000 am Frankfurter Neuen Markt akquirierte DICOM GROUP weiter im Rahmen des spezialisierten Fokus. KernKern-Asset 1: Kofax Inc. Das Kern-Asset ist nach unserer Meinung die im März 2000 mit dem aus dem SPO am Neuen Markt erzielten Emissionserlös akquirierte Kofax Inc., USA. Die 1985 gegründete Kofax Inc. entwickelt Beschleunigungskarten und Erfassungssoftware für Scanner. Geschäftsmodell – Spezialist für DokumentenDokumenten-Digitalisierung Der Konzern ist wie bereits eingangs beschrieben in zwei Geschäftsbereiche gegliedert. Sie bedienen die beiden von einander unabhängigen Märkte •= Computerbildschirme (historisch bedingt) •= Dokumenten-Digitalisierung (EDC= Electronic Data & Document Capture) SGA – de facto Samsung Vertriebsniederlassung Der Unternehmensbereich SGA fungiert de facto als Samsung Vertriebsniederlassung für Österreich und die Schweiz. Der Bereich diente in der Vergangenheit mit einer Rohmarge von über 12% als cash cow. Fokus auf Margen, keine Verwässerung geplant 60 | Equity Research Das mit dem sinkenden Marktvolumen für PCs und Bildschirme einhergehende rauere Wettbewerbsklima führt typischerweise zu Margendruck. DICOM GROUP setzt in diesem Geschäftsbereich den Fokus auf Margen, nicht auf Umsatz. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland In Konsequenz daraus sank der SGA-Umsatzanteil zum 31.12.01 auf 30,8% vom Gesamtumsatz von 36,7% im Vorjahr. Im selben Zeitraum sank die EBITA Marge von 5,5% zum 31.12.00 auf 4,8% zum 31.12.01. Das Wachstum wird getrieben vom Geschäftsbereich EDC. EDC – OneOne-StopStop-Shop für industrielles industrielles Einatmen von Information Im Geschäftsbereich EDC verfolgt DICOM GROUP das Ziel des One-Stop-Shops für die Informationserfassung. Der EDC-Umsatzanteil stieg zum 31.12.01 auf 69,2% vom Gesamtumsatz von 61% im Vorjahr. Im selben Zeitraum stieg die EBITA Marge von 7,7% zum 31.12.00 auf 8,3% zum 31.12.01. Inzwischen positioniert sich DICOM GROUP als Partner von •= Content & Document Management Software Anbietern •= Knowledge Management Software Anbietern •= Software Entwicklern •= Systemintegratoren •= und Scanner-Herstellern … mit einem eigenem Portfolio als •= Hersteller von Scanner-Erweiterungen (Beschleuniger-Hardware) für schnelle und hochvolumige Dokumentenerfassung (Capturing) •= Hersteller von Software für den Capturing Prozess •= Händler und Systemintegrator für Capturing Systeme •= Outsourcing Dienstleister für Document Capturing (die Erfassung von massenweise eingehenden Formularen und Belegen) Insgesamt lässt sich DICOM GROUP in folgende Teile zerlegen: Kern2:: weltweite Kern-Asset 2 ServiceService- und Vertriebsplattform •= das Entwicklungszentrum– KOFAX Inc., USA •= die strategischen Beteiligungen •= das weltweite Vertriebs- und Service Netzwerk Produktübersicht Funktion Kategorie VRS Ergebnisverbesserung beim Dokumentenscanning in Echtzeit Chip-Erweiterung Software VRS Ergebnisverbesserung beim Dokumentenscanning PC Software Adrenaline Beschleunigung der Bildverarbeitung PC Hardware ImageControls Programmierbibliothek: Scanfunktion in eigene Software integrieren PC Software Ascent Capture Orchestrierung von Scannern, Verarbeitungs- und Zielapplikationen PC Software Produkt Quelle: Concord Equity Research Das in den USA gelegene Entwicklungszentrum bringt die für DICOM GROUP entscheidenden Produkte hervor: 61 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland VRS (Virtual ReScan) VRS (Virtual ReScan) ist eine spezielle, in einzelne Scannertypen eingebaute Software für die Verbesserung des Scan-Ergebnisses während des eigentlichen Scanvorgangs (in Echtzeit). VRS ist seit 1999 als Chip-Erweiterung (ASIC) für spezifische Scannertypen am Markt. 2001 erfolgte die Vorstellung von „Software VRS“. Bei dieser inzwischen für mehr als 30 Scannertypen angepassten Version wird die Software auf PC installiert. Adrenaline Adrenaline ist eine Produktfamilie von Scan-Controllern (Beschleunigerkarten und Softwarewerkzeuge) zur Unterstützung der Geschwindigkeit bei der hochvolumigen Bildverarbeitung. Image Controls Image Controls ist eine Objektbibliothek für Software Entwickler, die Scanfunktionen in eigene Produkte einbauen wollen. Ascent Capture Ascent Capture ist positioniert als „Capturing Betriebssystem“. Umfasst den gesamten Capturing Prozess von der Anbindung beliebiger, verteilter Scanner über webbasiertes, verteiltes Scannen bis zur Dokumentenverarbeitung (Anbindung von Software zur Klassifizierung und Typisierung von Dokumenten). Eine runde Sache: 3rd3rd-PartyParty-Produkte durch Kooperationen u. Investments Über die von „DICOM Venture“ verwalteten Unternehmensinvestments sowie Kooperationsvereinbarungen hat DICOM GROUP u. a. Zugriff auf Technologien für Data Capturing, Formularerfassung und KI-basierte, intelligente Dokumentenklassifizierung. (Cardiff Software, Entelagent, Neurascript) Zur Erreichung der Vision des „Capturing One-Stop-Shops“ prüft das Unternehmen laufend weitere Investments bzw. Kooperationsmöglichkeiten. Das Stärken/Schwächen Profil DICOM GROUP selbst positioniert den Geschäftsbereich SGA als nicht mehr strategisch wichtig für das Unternehmen. Insofern würde der Verkauf der Mehrheit an diesem Geschäftsbereich •= die liquiden Mittel stärken •= die Marge des Konzerns erhöhen •= das Profil als EDC Spezialist schärfen wenn SGA entkonsolidiert wird und zum Finanzergebnis des Konzerns beiträgt. Aus unserer Sicht wäre das gut für das Unternehmen. Die Stärken – Standards setzende Produkte, weltweites Vertriebsnetz Nach dem Konzept des „One-Stop-Shopping“ bietet DICOM GROUP inzwischen Produkte für die gesamte Document Capturing Wertschöpfungskette an. Für die Zukunft verschiebt sich der Fokus immer mehr in Richtung Data Capturing. 62 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland EDC Vertrieb direkt/indirekt Direkt 8% Vertriebspartner 92% Quelle: Concord Equity Research Hier nutzt die Positionierung der Produktfamilie „Ascent“ als Capturing Betriebssystem. Das Produkt fungiert als Mediator zwischen •= Standorten •= Geräten (Scannern) •= Applikationen (Ziel- und Klassifizierungsprogramme) und •= Informationstypen (Scandokumente, electronic Forms, andere Daten). Wichtig! Alle Produkte sind partnerfähig Alle von Kofax entwickelten Produkte sind partnerfähig. Das starke Vertriebsnetzwerk und der gut entwickelte indirekte Vertriebskanal sind dafür verantwortlich, dass nur rund 8% des EDC Umsatzes der DICOM GROUP im Direktvertrieb erzielt werden. Größter Vertriebspartner = 6% Umsatzanteil Gleichzeitig sind die Abhängigkeiten von einzelnen Vertriebspartnern gering: mit IBM werden rund 6% des Umsatzes erzielt, T-Systems trägt rund 2% zum Umsatz des Geschäftsbereiches bei. 63 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Durchschnittliches Zahlungsziel im Sektor (in Tagen) 250 200 150 100 50 0 Ceyoniq Dicom Filenet IXOS Kleindienst Quelle: Concord Equity Research Diese starke Position findet sich im vergleichsweise niedrigen durchschnittlichen Zahlungsziel von 66 Tagen wieder. Das durchschnittliche Zahlungsziel beschreibt die Anzahl an Tagen, die zwischen dem Ausstellen einer Rechnung und dem, den Rechnungsbetrag vollständig ausgleichenden Zahlungseingang vergeht. Niedrige DSO lassen die Schlussfolgerung auf eine starke Marktposition des Unternehmens zu. Die Profilierung als Capturing Spezialist mit eigenem Vertriebs- und Servicenetzwerk (DICOM GROUP ist in 23 Ländern vertreten) ist für DICOM GROUP vorteilhaft: weltweites Netzwerk = hohes Scannervolumen = gute Position für „VRS“ OEM Verträge •= Das Abnahmevolumen bei einzelnen Scanner-Herstellern war beim Abschluß von Erstausrüster Verträgen für die werksseitige Ausstattung von Scannern mit der Software VRS nützlich. •= Der Scannervertrieb an Händler und in Großprojekte dient als Vertriebsplattform für neuentwickelte Produkte. Die Schwächen – Handelsvolumen, SGASGA-Abhängigkeiten In Frankfurt werden pro Tag ca. 6000 Aktien gehandelt. Diese geringe Zahl wird durch den etwa 10fach höheren Umsatz in London ergänzt. Im Geschäftsbereich EDC Europe leistet DICOM GROUP an zwei Standorten (Italien und Großbritannien) Lohnerfassungsdienstleistungen. Das Geschäftsmodell befindet sich in der Start-Up-Phase. Der Umsatzbeitrag dieser Leistungen ist mit 10 Mio. € (1H’01/02) nicht signifikant, wir schätzen die EBIT-Marge dieser Sparte auf etwa 10%. Das Unternehmen erwartet den break-even auf Halbjahresbasis im laufenden Geschäftsjahr. Wir sehen es insgesamt positiv, wenn Geschäftsmodelle in der Start-Up-Phase profitabel sind. Die Strategie des Unternehmens, bis zu welchem Zeitpunkt welches Ziel in diesem Segment erreicht werden soll, ist in unserer Sicht aber nicht klar. Der Geschäftsbereich SGA gehört mit der reinen Distribution von Computerbildschirmen sicherlich nicht mehr zu den Kernkompetenzen des Konzerns. 64 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland SGA Vollkonsolidierung verwässert Konzernmarge Die mögliche Trennung von der Mehrheit am Geschäftsbereich SGA wird durch Abhängigkeiten behindert. So lange SGA noch vollkonsolidiert wird, verwässert sich die höhere Marge des Geschäftsbereichs EDC. Der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung würde kurzfristig zu einem Erlös sowie mittelfristig und nachhaltig zu einem positiven Beitrag im Finanzergebnis führen, nach unserer Ansicht gut für das Unternehmen. Für die in DICOM Venture zusammen gefassten Unternehmensinvestments sehen wir nicht in jedem Fall einen messbaren und signifikanten Ergebnisbeitrag. Chancen – Erstausrüsterverträge Mit der Software „Ascent Capture“ bedient DICOM GROUP seit 1995 den Markt vornehmlich über den Vertriebskanal der Systemintegratoren, die Scanner verkaufen und Capturing Projekte betreuen. Weltweit mehrstufiges Netz an Vertriebspartnern Das Unternehmen hat hierzu ein mehrstufiges Partnernetz aufgebaut. Der Vertrieb erfolgt weltweit über ca. 50 OEM Partner, die Ascent Capture Technologie bereits in ihre eigenen Produkte integriert bzw. dafür verfügbar gemacht haben. Die Liste liest sich wie das „who is who“ der Softwareindustrie: Die Partner – ein “who is who” der Industrie Adobe, Altris Software, A.I.S., Anite Public Sector, asOne, Convera, Comsquared Systems, CyLex, Docubase Systems, Inc., Docucorp International, Documentum, DocuWARE, EchoStone, eiStream, Fabasoft, FileNET, Full Circle Systems, Gauss Interprise, Hershey Technologies, Hummingbird, Hyland Software, IBM, icomXpress, Image Architects, Inc., Image Integration Systems, Inc., iManage, IMR, IntraNet Solutions, Kainos, LaserFiche, LizardTech, MDY Advanced Tech, Mobius, Open Text, Optika, OTG, Pacific Solutions Int'l, Ltd, Quest, Ricoh Silicon Valley, Saperion, Softheon, SolCom, Stellent, Systemware, TOWER Software. Darüber hinaus vertreibt DICOM Group über 30 zertifizierte Independent Software Vendors (ISVs), sowie rund 700 Wiederverkäufer. Gegenwärtig sind rund 27.000 Lizenzen von Ascent Capture weltweit im Markt. XML Unterstützung = EarlyMover Vorteil für CMS/DMS Markt Markt Ascent Capture unterstützt XML. Dies erleichtert die Integration der Lösung in moderne, im Unternehmen befindliche kommerzielle Software („Leading Applications“, siehe Marktteil) erheblich. Mit der zuletzt vorgestellten Version kann Ascent Capture bis hinein in den High-End Bereich als „Standardbetriebssystem“ bzw. Orchestrierungssystem für Data und Document Capturing eingesetzt werden. VRS: Vertrieb direkt über ScannerScanner-Hersteller Das 1999 vorgestellte Produkt Virtual ReScan (VRS) ist eine auf Mikroprozessor gespeicherte, direkt in einzelne Scannertypen eingebaute Software. Für DICOM GROUP ist es entscheidender Vertriebsfaktor, VRS gleich bei der Herstellung der Geräte zu positionieren. Entsprechend strebt das Unternehmen Herstellerkooperationen an. Weitere OEM Verträge erwartet DICOM GROUP verfügt bereits über Erstausrüsterverträge mit den führenden Scannerherstellern Bell+Howell, Fujitsu und Ricoh. Als positiver Nebeneffekt der inzwischen mehrfachen Auszeichnung des Produktes vereinfachen sich entsprechenden Verhandlungen mit weiteren Scannerherstellern. 65 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Verhandlungsmacht durch weltweit knapp 1000 Vertriebspartner DICOM GROUP vertreibt im Vertriebskanal „Vertrieb Drittprodukte“ weltweit Scanner über die eigenen Vertriebspartner. Die daraus resultierenden Abnahmemengen führen zu einer gewissen Verhandlungsmacht, welche für den Abschluss weiterer OEM Vereinbarungen für Werksausrüstung von Scannern mit DICOM VRS sehr nützlich ist. Der relevante Markt für Produktionsscanner (Preissegment > 10.000 €) umfasst ein Volumen von ca. 20.000 Einheiten pro Jahr. Software VRS, die auf PC zu installierende Variante von VRS, kann inzwischen mit mehr als 30 Produktionsscannern im mittleren Preissegment zusammenarbeiten. Der Vertrieb des Produktes erfolgt über die o. g. Vertriebspartner. Der relevante Markt für Produktionsscanner (Preissegment > 5.000 €) umfasst ein Volumen von ca. 40.000 Einheiten pro Jahr. Die Vertriebswege von Software VRS sind mit denen von Ascent Capture identisch – DICOM GROUP vertreibt die genannten Produkte über den bereits genannten Kanal von Integratoren, Wiederverkäufer und ISV’s während VRS (die auf Chip gebrannte Variante) direkt an Scannerhersteller abgesetzt wird. Risiken Hauptwettbewerber im Capturing Markt für DICOM GROUP ist nach eigenen Angaben ActionPoint Software. Gerade in Deutschland werden die Lösungen beider Unternehmen über Partner IBM vertrieben. In Deutschland fehlende Visibilität Während sich ActionPoint vornehmlich auf Projekte im High-End Segment konzentriert, bedient DICOM GROUP das mittlere Segment. Für den Markteintritt in das Premium Segment fehlt DICOM GROUP gegenwärtig noch die geeignete Technologie. Durch das höhere Marktvolumen des mittleren Segmentes verkürzt sich für DICOM GROUP jedoch der ROI der Entwicklung erheblich, was zu einer höheren Innovationsgeschwindigkeit führt: DICOM GROUP will noch in 2002 die entsprechende Technologie auf Basis der Plattform Ascent Capture anbieten. Insgesamt jedoch hat DICOM GROUP am deutschen Markt keine hohe Visibilität. Dies ermöglicht vor allem Data Capturing Herstellern einen vergleichsweise einfachen Markteintritt. Aus dem Konsolidierungsprozess im DMS Markt werden nur wenige DMS Hersteller gestärkt hervorgehen. Während FILENET über eigene Capturing Technologie verfügt, gehen wir davon aus, dass die restlichen Anbieter im Markt diese Technologie outsourcen werden. Mit steigenden Einkaufsvolumen und damit Marktmacht der übrig gebliebenen DMS Anbieter halten wir steigenden Margendruck deshalb für grundsätzlich möglich. Firmenwerte und UnterUnternehmensbeteiligungen nehmensbeteiligungen = 71% des Eigenkapitals 66 | Equity Research In der 1H’01/02 Bilanz der DICOM GROUP zum 31.12.2001 sind Firmenwerte mit 68,6 Mio. € und Finanzanlagen mit 18,1 Mio. € aufgeführt. Wir sehen geringes Risiko für Sonderabschreibungen auf den Firmenwert, da über 80% davon auf SGA und vor allem Kofax Inc., das Entwicklungszentrum der Produkte der DICOM GROUP, entfallen. Bei den Finanzanlagen handelt es sich um unter „DICOM Venture“ zusammengefasste Unternehmensbeteiligungen. 90% des berichteten Volumens der Finanzanlagen entsprechen der 19% Beteiligung an Cardiff Software Inc., USA, deren Produkte für Formularverarbeitung das Portfolio von DICOM GROUP in idealer Weise ergänzen. Aufgrund der eindeutigen Synergien in der Produktpalette halten wir mittelfristig eher eine Erhöhung des Anteils an Cardiff als Sonderabschreibungen für wahrscheinlich. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die über die vorgenannten Hauptanteile von Goodwill und Unternehmensbeteiligungen hinausgehenden Unternehmensteile bzw. Beteiligungen sind stark gestreut. In der nach unserer Ansicht unwahrscheinlichen Situation einer Totalabschreibung würde sich der Verschuldungsgrad des Unternehmens von 8% auf 9% erhöhen. Verglichen mit den anderen Unternehmen im Sektor wäre dies eine vollkommen unsichtbare Verschiebung. Fazit Wir gehen davon aus, dass DICOM GROUP für den Geschäftsbereich SGA mittelfristig eine Lösung präsentieren wird. Mit einer Entkonsolidierung von SGA erwarten wir •= die Verminderung der Vorräte •= eine weitere Verringerung des NWC/Umsatz Verhältnisses •= die Reduzierung des Goodwill in der Bilanz Im Geschäftsbereich EDC liefert DICOM GROUP durch Spezialisierung •= eine innovative Produktpalette •= ein internationales Vertriebs- und Servicenetzwerk •= sowie eine starke Marktposition als größter europäischer Distributor für Scannersysteme beständig hohe Cashflows. Nachhaltige Vertriebsplattform Der Vertriebskanal ist mehrstufig ausgebaut, Zertifizierungsprogramme sichern hohe Ergebnisqualität der Vertriebspartner. Das vergleichsweise niedrige durchschnittliche Zahlungsziel zeugt von der guten Position des Unternehmens im Markt und der Kompetenz des Managements. Die Strategie der Standardisierung der Produktpalette ist bisher voll aufgegangen: Ein breiter Markt ermöglicht hohe Volumina und dem Hersteller einen kurzen ROI des Entwicklungsaufwands. Die durch die angestrebte vertikale Diversifizierung von Ascent Capture mögliche Penetration angrenzender Marktsegmente ist der logische nächste Schritt. Produktinnovationen ermöglichen Penetration angrenzender angrenzender Marktsegmente Mit der Produktneuvorstellung „Ricochet“ als Capturinglösung für kombinierte Fax-/Scan-/Kopiergeräte adressiert DICOM GROUP einen Markt, der den bisherigen Markt von Produktionsscannern um den Faktor 20+ übersteigt. Virtual ReScan (VRS) ermöglicht Erstausrüsterverträge mit Scannerherstellern und damit eine unvergleichliche Marktpenetration. Bei entsprechender Vertragsgestaltung ist dies ein erhebliches Cross-Selling Potential. Nach unserer Meinung ist DICOM GROUP ein seriös geführtes, solides Unternehmen. DICOM GROUP adjustiert die Konzernaktivitäten präzise auf erwartungsstarke Nischen. Das Management überzeugt darüber hinaus durch die Entwicklung einer offenen und professionellen Informationspolitik. 67 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01 02e 03e 04e 01 02e 03e 04e 5Y ø Veränderungen z. Vorjahr (%) Umsatz Bestandsveränderungen Gesamtleistung Materialaufwand Rohertrag Sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand Sonstige betriebl. Aufwendungen Betriebserg. vor Abschreib. (EBITDA) Abschreibungen Betriebsergebnis (EBIT) Zinserträge Zinsaufwand Beteiligungsergebnis Sonstiger Finanzanlageaufwand Finanzergebnis Erg. der gewöhnl. Geschäftstätigkeit Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -) Ergebnis vor Steuern (EBT) Ertragssteuern Sonstige Steuern Ergebnis nach Steuern 158,0 0,0 158,0 109,5 48,5 0,0 25,5 13,6 9,4 3,9 5,5 -0,2 0,0 0,0 0,0 -0,2 5,3 0,0 5,3 2,0 0,0 3,3 228,2 0,0 228,2 146,0 82,2 0,0 41,6 21,9 18,7 6,8 11,9 0,2 0,0 -0,8 0,0 -0,6 11,3 0,0 11,3 5,4 0,0 5,9 254,8 0,0 254,8 163,1 91,7 0,0 45,9 25,5 20,4 7,4 13,0 0,0 0,0 -0,9 0,0 -0,9 12,1 0,0 12,1 5,0 0,0 7,1 280,6 0,0 280,6 175,4 105,2 0,0 50,5 28,1 26,7 7,4 19,2 0,0 0,0 -0,9 0,0 -0,9 18,3 0,0 18,3 8,2 0,0 10,2 310,7 0,0 310,7 192,6 118,1 0,0 55,9 31,1 31,1 7,4 23,6 0,0 0,0 -0,9 0,0 -0,9 22,7 0,0 22,7 9,7 0,0 13,0 44,5 11,7 0,0 0,0 44,5 11,7 33,3 11,7 69,7 11,5 0,0 0,0 63,4 10,2 61,3 16,4 98,9 8,9 75,6 8,7 115,2 9,0 -200,0 -100,0 0,0 0,0 0,0 12,5 0,0 0,0 200,0 50,0 112,1 6,9 0,0 0,0 112,1 6,9 170,0 -8,2 0,0 0,0 77,2 20,7 10,1 0,0 10,1 7,5 14,7 0,0 10,1 10,1 30,8 0,0 48,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 52,0 0,0 52,0 65,0 0,0 43,0 10,7 0,0 10,7 9,8 12,2 0,0 10,7 10,7 16,5 0,0 22,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 24,1 0,0 24,1 18,9 0,0 28,2 18,4 --18,4 15,2 24,9 --21,7 23,0 34,8 17,5 43,8 -100,0 --4,0 --14,5 43,8 --43,8 48,5 --40,7 Anteile Dritter Adjustierungen Adj. Ergebnis nach Steuern -0,6 0,0 3,9 -0,2 0,0 6,1 0,0 0,0 7,1 0,0 0,0 10,2 0,0 0,0 13,0 -66,7 -100,0 0,0 0,0 55,2 16,7 0,0 0,0 43,0 0,0 0,0 28,2 -100,0 --35,0 Firmenwertabschreibungen (Goodwill) Abschreibungen auf Sachanlagen Betriebserg. v. Goodwill (EBITA) 2,1 1,8 7,6 3,7 3,1 15,6 4,1 3,3 17,1 4,1 3,3 23,4 4,1 3,3 27,8 76,2 74,8 104,5 11,7 5,2 9,7 0,0 0,0 36,7 0,0 0,0 18,9 18,4 16,5 38,2 20,7 0,19 0,29 0,44 20,7 0,29 0,47 0,63 20,7 0,34 0,54 0,76 20,7 0,49 0,69 0,99 20,7 0,63 0,83 1,13 0,0 55,2 62,5 44,4 0,0 16,7 14,8 20,9 0,0 43,0 27,2 30,8 0,0 28,2 20,1 13,9 0,0 35,0 29,9 27,0 04e 01 02e 03e 04e 5Y ø Adj. Anzahl der Aktien Adj. Ergebnis/Aktie (EpA) Adj. Erg./Aktie (EpA) ex Goodwill Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie Kapitalflußrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01 02e 03e Veränderungen z. Vorjahr (%) Adj. Ergebnis nach Steuern + Abschreibungen + Veränd. der langfr. Rückstellungen = Cash Earnings 3,9 3,9 1,2 9,0 6,1 6,8 0,1 13,0 7,1 7,4 1,2 15,7 10,2 7,4 3,0 20,6 13,0 7,4 3,0 23,4 55,2 75,6 -91,7 44,4 16,7 8,7 --20,9 43,0 0,0 150,0 30,8 28,2 0,0 0,0 13,9 35,0 17,5 25,7 27,0 + Anteile Dritter - Veränderungen im Net Working Capital = Operating Cash Flow -0,6 13,7 -5,3 -0,2 16,6 -3,8 0,0 8,1 7,6 0,0 7,9 12,7 0,0 9,2 14,2 -66,7 -100,0 21,2 -51,0 -28,4 -300,4 0,0 -3,1 67,3 0,0 16,6 12,3 -100,0 -9,5 -255,5 - Investitionen in Sachanlagen = Freier Cash Flow 1,4 -6,7 1,3 -5,1 1,2 6,4 0,8 11,9 0,8 13,4 -7,1 -7,7 -24,0 -225,6 -33,3 86,2 0,0 13,1 -13,1 -238,3 - Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.) - Dividende (Vorjahr) + Erhöhung des gezeichneten Kapitals - Abfluß durch Aktienrückkäufe + Bankverbindlichkeiten = Zufluß Barm.(+)/Rück. Barm.(-) 55,0 0,0 80,5 0,0 0,0 18,8 13,5 1,0 8,3 0,7 0,0 -12,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 11,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 13,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 86,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 13,1 -100,0 -100,0 -100,0 -100,0 ---8,0 68 | Equity Research -75,5 0,0 -89,7 0,0 0,0 -163,7 -100,0 -100,0 -100,0 -100,0 0,0 -153,3 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bilanz (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01 02e 03e 04e 01 Aktiva Sachanlagen Sonstiges Anlagevermögen dav. Goodwill Anlagevermögen Vorräte Forderungen Barmittel Sonstiges Umlaufvermögen Umlaufvermögen Bilanzsumme 5,0 64,0 62,8 69,0 14,2 24,8 22,3 14,2 75,5 144,5 6,4 90,7 71,2 97,1 15,0 33,3 10,5 21,5 80,3 177,4 4,3 101,3 66,4 105,6 16,7 37,2 16,9 24,0 94,8 200,4 1,8 111,5 61,6 113,3 18,4 40,9 28,8 26,4 114,6 228,0 -0,7 123,5 56,8 122,8 20,4 45,3 42,2 29,3 137,3 260,1 3,6 51,1 40,1 54,7 8,5 18,8 5,9 12,1 45,3 100,0 % der Bilanzsumme 2,1 0,8 50,5 48,9 33,1 27,0 52,7 49,7 8,4 8,1 18,6 18,0 8,4 12,6 12,0 11,6 47,3 50,3 100,0 100,0 -0,3 47,5 21,8 47,2 7,9 17,4 16,2 11,3 52,8 100,0 Passiva Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigenkapital Anteile Konzernfremder Eigenkapital inkl. Anteile Dritter Rückstellungen dav. Pensionsrückstellungen Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten dav. zinstragende Verbindl. dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J. Bilanzsumme 2,9 91,8 13,1 107,8 -0,1 107,7 3,7 0,0 33,1 36,8 0,7 0,0 144,5 2,9 94,6 21,6 119,1 0,3 119,4 16,9 0,0 41,1 58,0 11,6 0,0 177,4 2,9 94,6 28,7 126,2 0,3 126,5 18,9 0,0 55,0 73,9 13,0 0,0 200,4 2,9 94,6 38,9 136,4 0,3 136,7 20,8 0,0 70,6 91,3 14,3 0,0 228,0 2,9 94,6 51,9 149,4 0,3 149,7 23,0 0,0 87,4 110,4 15,8 0,0 260,1 1,6 53,3 12,2 67,1 0,2 67,3 9,5 0,0 23,2 32,7 6,5 0,0 100,0 % der Bilanzsumme 1,4 1,3 47,2 41,5 14,3 17,0 63,0 59,8 0,1 0,1 63,1 59,9 9,4 9,1 0,0 0,0 27,5 30,9 36,9 40,1 6,5 6,3 0,0 0,0 100,0 100,0 1,1 36,4 19,9 57,4 0,1 57,5 8,8 0,0 33,6 42,5 6,1 0,0 100,0 Umsatz nach Region USA 15% 03e 04e Margen Trends (%) 12 Rest 1% 02e 10 Ost Europa 3% 8 6 4 2 0 00 West Europa 81% 1,6 40 Investitionszyklus (%) 1,4 35 1,2 30 1,0 25 0,8 20 0,6 15 0,4 10 0,2 5 02e 03e 04e 30,0 Bewertung (x) 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 0 0,0 00 01 02e 03e Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.) Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.) 69 | Equity Research 01 EBITDA/Ges.leistung EBIT/Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung 04e 00 01 KGV (li.) EV/EBIT (re.) 02e 03e 04e 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Kennzahlen und Margen Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01 02e 03e 04e Profitabilität (%) Rohertrag/Gesamtleistung EBITDA/Gesamtleistung EBITA/Gesamtleistung EBIT/Gesamtleistung EBT/Gesamtleistung Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung Freier Cash Flow/Gesamtleistung 30,7 6,0 4,8 3,5 3,4 2,5 -4,2 36,0 8,2 6,8 5,2 4,9 2,7 -2,2 36,0 8,0 6,7 5,1 4,7 2,8 2,5 37,5 9,5 8,3 6,9 6,5 3,6 4,2 38,0 10,0 8,9 7,6 7,3 4,2 4,3 Kostenstruktur (%) Materialaufwand/Gesamtleistung Personalaufwand/Gesamtleistung Vertriebsaufwand/Gesamtleistung Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung Steuern/EBT 69,3 16,1 1,1 1,3 37,6 64,0 18,2 1,4 1,6 47,8 64,0 18,0 1,3 1,6 41,1 62,5 18,0 1,2 1,5 44,6 62,0 18,0 1,1 1,3 42,7 Produktivität ('000 €) Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr) Gesamtleistung pro Mitarbeiter Personalaufwand pro Mitarbeiter EBIT pro Mitarbeiter Mehrwert pro Mitarbeiter 444 355,8 57,4 12,4 78,6 634 359,9 65,7 18,7 95,2 740 344,3 62,0 17,5 89,5 820 342,2 61,6 23,5 94,1 890 349,1 62,8 26,6 97,7 Sonstige Kennzahlen (%) Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung Vorräte/Gesamtleistung Net Working Capital/Gesamtleistung Eigenkapitalquote Verschuldungsgrad Nettoverschuldung/Eigenkapital Nettoverschuldung/Freier Cash Flow Eigenkapitalrendite (netto) Rendite auf betriebsnotw. Kapital Goodwill/Eigenkapital Goodwill/Bilanzsumme EBITDA/Goodwill 0,9 9,0 33,7 74,5 0,5 -20,1 322,9 3,6 2,8 58,3 43,5 15,0 0,6 6,6 30,6 67,3 6,5 0,9 -21,6 5,1 3,8 59,6 40,1 26,3 0,5 6,6 30,6 63,1 6,5 -3,1 -61,6 5,6 4,2 52,5 33,1 30,7 0,3 6,6 30,6 59,9 6,3 -10,6 -122,1 7,4 5,2 45,1 27,0 43,3 0,3 6,6 30,6 57,5 6,1 -17,7 -196,6 8,7 6,0 37,9 21,8 54,7 Bewertung nach EV-Kennzahlen (x) EV/Gesamtleistung EV/EBITDA EV/EBITA EV/EBIT EV/Freier Cash Flow EV/Betriebsnotwendiges Kapital 0,9 15,0 18,6 25,6 -21,2 1,1 0,6 7,0 8,4 11,1 -25,9 0,8 0,6 6,9 8,2 10,8 22,0 0,7 0,5 5,0 5,7 6,9 11,1 0,6 0,4 3,9 4,4 5,1 9,0 0,5 69,0 2,1 53,2 124,3 97,1 5,2 69,8 172,1 105,6 8,5 77,9 192,0 113,3 11,8 85,8 211,0 122,8 15,1 95,0 232,9 -21,6 1,1 -3,9 -14,5 -26,4 164,3 -22,8 0,0 141,5 141,8 -10,3 0,0 131,5 141,8 -1,4 0,0 140,4 141,8 -9,2 0,0 132,6 141,8 -20,5 0,0 121,3 Kalk. des investierten Kapitals (Mio. €) Anlagevermögen Kumulierte Abschr. auf Sachanl. Net Working Capital (NWC) Betriebsnotwendiges Kapital Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) ø Marktkapitalisierung ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) Sonstiges Enterprise Value (EV) 70 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland 71 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland IXOS: Zur Eigenständigkeit gezwungen IXOS Nachdem CEYONIQ am 12.04.02 Insolvenz anmeldete, ist IXOS der Gewinner im Konsolidierungsprozess der deutschen Archivanbieter. Hold Kurs (€) 12 Monate H/T (€) 6,8 9,4 / 3,3 Eckdaten Reuters Code Bloomberg Code Geschäftsjahr Rechnungslegungsstandard Marktkapitalisierung (Mio. €) Adj. Anzahl Aktien (Mio.) Streubesitz (%) ø tägl. Handelsvolumen ('000) 5J. gesch. EpA Wachstum (%) Für IXOS spricht darüber hinaus: IXSG XOS 30/06 IAS 134.1 19.7 55.0 17.0 36.7 Bewertung (x) Marktkap./Ges.leistung KGV KGV ex Goodwill Kurs/CE pro Aktie PEG PEG ex Goodwill Dividendenrendite (%) EV/Ges.leistung EV/EBIT 01 1.1 19.8 17.2 9.2 0.5 0.5 0.0 0.9 17.8 02e 1.1 12.1 10.2 6.7 0.3 0.3 0.0 0.8 8.1 03e 1.0 10.2 8.3 5.8 0.3 0.2 0.0 0.7 5.9 04e 0.9 7.7 6.3 4.8 0.2 0.2 0.0 0.5 4.1 Kennzahl/Aktie (€) EpA (Erg./Aktie) EpA ex Goodwill IBES-EpA (Mittel) Cash Earnings/Aktie Dividende/Aktie (net.) Buchwert/Aktie 01 0.3 0.4 0.3 0.7 0.0 2.9 02e 0.6 0.7 0.3 1.0 0.0 3.3 03e 0.7 0.8 0.4 1.2 0.0 3.8 04e 0.9 1.1 0.5 1.4 0.0 4.5 Finanzdaten (Mio. €) Gesamtleistung EBIT % der Ges.leistung EBT % der Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St. % der Ges.leistung 01 119.0 5.9 5.0 7.5 6.3 6.8 5.7 02e 121.4 12.3 10.1 12.3 10.1 11.1 9.1 03e 137.2 15.2 11.1 15.2 11.1 13.2 9.6 04e 156.4 19.3 12.4 19.3 12.4 17.3 11.1 Wertentwicklung (%) Absolute Veränderung Rel. Veränd. zum Index 1M 15.3 18.8 3M 73.9 101.7 6M 34.7 11.4 12M -22.3 34.0 •= Beste finanzielle Lage unter den deutschen Archivanbietern •= Operativer Cashflow in vier der letzten fünf Quartale positiv •= Neue Version des Hauptproduktes partnerfähig •= Überlegene Systemarchitektur im Vergleich zum deutschen Wettbewerb Demgegenüber sind auch für IXOS einige Hausaufgaben zu erledigen: •= Glaubhafte Positionierung von IXOS gegen das von SAP angekündigte de facto Archivierungssystem „SAP Records Management“ •= Zusammenstellung eines „Out-Of-The-Box” ECM-Angebotes durch Kooperations- und Eigenprodukte •= Aufbau eines Partnervertriebs für das Hauptprodukt IXOS eCON-Server mit signifikantem Umsatzbeitrag Das Unternehmen befindet seit dem Ausscheiden der Gründer in der „zweiten Evolutionsstufe“. Das neue Management hat das Unternehmen wieder in die Profitabilität gesteuert. Signifikant für das weitere Wachstum sind die ersten Projekte des neuen Archivservers, über die das Management am 30.04.02 informieren will. Nach unserer Einschätzung ist diese Information ein wichtiger Hinweis auf das weitere Wachstumspotential des Unternehmens. Der faire Wert ist 6,80 €. Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX 50 Großaktionäre (%) Gründerfamilien SAP AG Management 30.00 5.00 10.00 12 10 Nächste Informationen 2Q'01-02 Report 30.04.2002 4Q'01-02 Report 06.08.2002 Analysten Telefon e-Mail Telefon e-Mail www Ruediger Vogel +49(0)69 50951-472 [email protected] Harry Markl +49(0)69 50951-461 [email protected] www.concord-equity.de 8 6 4 2 0 A 01 M 01 PRICE J 01 J 01 A 01 S 01 Quelle: Thomson Financial Datastream 72 | Equity Research O 01 N 01 PRICE REL. TO NEMAX 50 'PERF' - PRICE INDEX D 01 J 02 F 02 M 02 A 02 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bewertung: unser fairer Wert ist 6,80 € Die Bewertung des Unternehmens erfolgt sowohl über Ergebnis-Multiples als auch per DCF: •= Der Wert pro Aktie nach DCF ist: 9,27 € •= Der Wert pro Aktie nach peer group (2003) ist: 5,55 € •= Wir errechnen daraus einen konservativen fairen Wert von 6,80 € Umsatzmultiples schließen wir aufgrund der fehlenden Aussagekraft auf die Ertragskraft aus. Wir ermitteln den fairen Wert über das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Bei der Ermittlung unseres fairen Werts berücksichtigen wir als Basiswerte die Ergebnisse von peer group und DCF-Modell. Ein Drittel der Differenz dieser beiden Werte addieren wir zum kleineren Wert hinzu und erhalten somit einen konservativ gewichteten Kompromiss aus beiden Bewertungsverfahren. Unsere Schätzungen für Umsatzwachstum und Gewinn sind aufgrund des Risikos der Nähe zu SAP sehr niedrig. Wenn das Unternehmen jedoch das Risiko des kommenden Archivangebots von SAP („SAP Records Management“) z. B. durch eine besondere Kooperation mit SAP in eine Stärke umwandeln und über diese Plattform Wachstum bei den Service- und Lizenzumsätzen zeigen kann, sehen wir eine Rechtfertigung für die Erhöhung unserer Schätzungen. Aufgrund der durch die Marktmacht der angelsächsischen Anbieter sehr großen Bewertungsunterschiede nehmen wir bei diesen einen Abschlag vor. Peer Group Bewertung Firma Kurs Währg Anbieter USA / England DOCUMENTUM 21,33 FILENET 15,35 IBM 85,35 MICROSOFT CORP 55,69 STAFFWARE 437,50 Anbieter Neuer Markt ALLGEIER COMPUTER BETA SYSTEMS SOFTW. CAATOOSEE DICOM EASY SOFTWARE GFT TECHNOLOGIES KLEINDIENST DATEN. IXOS SOFTWARE 5,35 4,00 2,10 6,80 2,65 5,00 2,50 6,15 gewichteter Preis nach Peergroup Quelle: Concord Equity Research 73 | Equity Research USD USD USD USD GBP EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR '01a -0,78 -0,26 4,35 1,81 -26,00 -0,27 -1,13 -0,53 0,29 -1,47 -0,09 -0,91 0,34 EpA '03e '02e 0,07 0,30 4,16 1,87 9,06 0,17 -0,25 -1,37 0,34 -0,03 0,13 0,28 0,32 0,42 0,67 4,97 2,02 24,85 0,33 -0,13 -0,49 0,49 0,26 0,40 0,43 '04e 0,77 1,04 5,11 2,11 41,05 CAGR % '01-04 29,8 28,8 26,4 23,9 88,1 '01a KGV '03e '02e '04e --- 304,7 --51,2 19,6 20,5 30,8 29,8 --48,3 50,8 22,9 17,2 27,6 17,6 27,7 14,8 16,7 26,4 10,7 Median Abschlag (%) Median (a) 25,2 15,0 21,4 51,2 15,0 43,5 22,9 15,0 19,5 16,7 15,0 14,2 0,49 -0,01 -0,03 0,63 0,55 0,67 0,80 ------23,1 ------- 31,5 ----19,9 --38,5 8,9 16,2 ----13,9 10,2 12,5 5,8 10,9 ----10,9 4,8 7,5 3,1 26,4 28,0 25,0 24,0 31,5 26,4 30,4 Median (b) 23,1 25,7 12,5 7,5 Durchschnitt (a)+(b) 22,3 34,6 16,0 10,8 0,35 17,8 19,3 17,7 13,4 5,55 0,46 22,7 19 | 04 | 02 DMS Deutschland DCF Modell-Annahmen Beta Steuerquote Eigenkapitalquote Gearing Kosten des Eigenkapitals Kosten des Fremdkapitals WACC Jahre Umsatzwachstum EBIT Marge in Mio € Umsatz EBIT Free Cashflow (FCF) Nettobarwert Phase I Phase II 2001/02e 2002/03e 2003/04e 2004/05e 2005/06e 2006/07e 2010/11e 1,50 10,00% 62,50% 60,00% 14,12% 10,95% 12,52% 0,25 n.m. 6,28% 119 7 6 6 32,1 30,2 98,0 160,3 27,7 188,0 -5,2 182,8 19,7 Wert je Aktie in € implizierter Wert (Peergroup) 9,27 5,55 Konservativer Fairer Wert 6,80 Quelle: Concord Equity Research 74 | Equity Research 1,50 10,00% 62,50% 60,00% 14,12% 10,95% 12,52% 2,25 5,00% 8,40% 1,50 38,50% 62,50% 60,00% 14,12% 10,95% 11,35% 3,25 5,00% 9,00% 1,50 38,50% 62,50% 60,00% 14,12% 10,95% 11,35% 4,25 5,00% 9,50% 1,50 38,50% 62,50% 60,00% 14,12% 10,95% 11,35% 5,25 5,00% 9,50% 1,50 38,50% 62,50% 60,00% 14,12% 10,95% 11,35% 9,25 5,00% 9,50% Phase I Phase II 2001/02e 2002/03e 2003/04e 2004/05e 2005/06e 2006/07e 2010/11e Bewertung Barwert FCF - Phase I Barwert FCF - Phase II Barwert FCF - Phase III Wert des operativen Geschäfts Liquide Mittel Gesamtwert Unternehmen Marktwert Fremdkapital Marktwert Eigenkapital Anzahl der Aktien 1,50 10,00% 62,50% 60,00% 14,12% 10,95% 12,52% 1,25 5,00% 7,06% 125 9 7 6 132 11 9 7 138 12 11 8 145 14 11 7 152 14 11 7 Phase III ... 1,10 38,50% 62,50% 60,00% 11,60% 11,10% 9,81% ... 3,00% Phase III ... 185 Terminal 18 Value 16 233 6 98 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Neues von den „Machern“ der SAP Archive IXOS ist ein klassischer DMS bzw. Archivhersteller. Das Unternehmen beschäftigt in 12/’01 rund 740 Mitarbeiter, ist weltweit aufgestellt und konzentriert sich auf nahtlose Integration und Service der eigenen Archive vornehmlich in SAP Umgebungen bei multinational operierenden Großunternehmen. SWOTSWOT-Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken •= hohe Funktionssicherheit und Skalierbarkeit der Produkte •= Marktführerschaft im SAP Umfeld mit über 1750 Installationen •= weltweit Erfahrung mit Sales und Service bei multinationalen Großprojekten •= höchste Cash Position der deutschen DMS Anbieter •= ProfitCenter: Transparenz der internationalen Organisation •= SAP-Nähe generiert vornehmlich reine Archive, kaum EDC Projekte •= Schwache Sales-Position in der Dienstleistungsindustrie •= Hoher SAP Integrationsgrad erschwert Sichtbarkeit, Branding •= Ø Zahlungsziel 50% höher als Sektordurchschnitt •= kein signifikanter Vertriebskanal für das Hauptprodukt •= ERP unabhängige Zielgruppe mit EDC getriebenem Angebot erreichbar •= Cross-Selling Potential durch Workflow Kooperationen (IDS Scheer, Staffware) •= Konnektorenprodukte gewinnen Big5 als Cross Selling Partner für SAP Archive •= Gewinnung von Marktanteilen durch Konsolidierung DMS Markt •= Neue Version des Hauptprodukts "IXOS-eCON Server" ab CeBit '02 partnerfähig •= Abseits von SAP Integration unterentwickelter USP •= Konzentration auf ERP-Anbieter = Abhängigkeit von ERP Konjunktur •= Aufbau des Partnervertriebs ist kraft-, zeit- und kostenintensiv Das Unternehmen schrieb 2000 den ersten Skandal am Neuen Markt. Massive Aktienverkäufe von Gründern und der Betreuerbank sowie eine danach veröffentlichte Gewinnwarnung führten zu einem Kurssturz von über 70%. Das gegenwärtig verpflichtete Management identifizierte als Ursache für sinkende Erträge die bedingungslose Technikorientierung und verordnete dem Konzern eine am Bedarf der Kunden ausgerichtete Strategie. 75 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Resultierend daraus kann IXOS in den fünf zuletzt berichteten Quartalen einen positiven operativen Cashflow von 13,9 Mio. € sowie eine Erhöhung der liquiden Mittel von insgesamt 11,5 Mio. € berichten. UmsatzUmsatz- und Ergebnisverteilung Dezember 2001 (1H’01/02) Asien, usw. 12% Umsatz Deutschland 25% Amerika 32% 39% 32% 28% Rohertrag 56% Rest-Europa, Afrika 31% Software 15% Service 29% Wartung Quelle: Concord Equity Research Management der zweiten Generation IXOS gehört zu den deutschen DMS Unternehmen in der zweiten Evolutionsstufe: die Gründer haben einem bezahltem Management Platz gemacht. Moderne Controllingverfahren wurden eingeführt und die Leistungsfunktionen im Unternehmen konsequent der Wertschöpfung untergeordnet. Operative Cashflows positiv Das Ergebnis zeigt sich: IXOS ist hinsichtlich Produkttechnologie und der Fähigkeit, echte Cashflows zu erzielen, unter den deutschen DMS Herstellern erstklassig. Vier der fünf letzen Quartale trugen mit einem operativen Cashflow zu einer Erhöhung der liquiden Mittel um 11,5 Mio. € auf 27,7 Mio. € bei. Die gesamten zinstragenden Verbindlichkeiten belaufen sich auf 278.000 €. Stärken – Produkte, weltweite Aufstellung, erstklassige Kunden Produkte im deutschen Vergleich überlegen Mit der Vorstellung des neuen IXOS eCON-Server zu CEBIT 2002 verfügt IXOS über eine moderne Produktarchitektur, die unter Branchenkennern der Systemarchitektur aller anderen am Neuen Markt gelisteten reinen DMS Hersteller als überlegen gilt. Anzahl Installationen des Neuprodukts noch unbekannt Das neue Produkt wird bereits bei Kunden im Testbetrieb erprobt. Bisher wurden vom Management weder Beta-Kunden noch die Anzahl der gegenwärtigen Installationen des neuen Produktes genannt. Dies soll mit der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen am 30.04.02 erfolgen. Die im Markt bereits produktiven Archivserver sind für hohe Skalierbarkeit und Funktionssicherheit bekannt. Das Unternehmen ist Marktführer im SAP Umfeld: Mehr als 1750 Installationen mit mehr als 1,3 Millionen Menschen arbeiten an Systemen des Unternehmens. 76 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Ein „who „who is who” – die Kundenliste Zu den Kunden von IXOS gehören Unternehmen wie die Müncher Rückversicherungs AG, Procter & Gamble, Samsung, UBS, Deutsche Bank, eON, Infineon, usw. Es bestehen keine signifikanten Abhängigkeiten, die drei größten Kunden tragen weniger als 10% zum Umsatz des Konzerns bei. Einziger deutscher Anbieter mit weltweiter Reichweite Reichweite Die weltweite Aufstellung des Unternehmens ermöglicht Roll-outs in großen SAP- und Archivierungsprojekten multinationaler Unternehmen. Die nach Aussagen des Managements als Profitcenter aufgestellten Ländergesellschaften stellen die in einer internationalen Organisation wichtige Transparenz sicher. Die mit dem Bericht über das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres deutlich erweiterte Berichterstattung bietet externen Analysten einen ersten Schritt in diese Richtung. Schwächen – die Nähe zu SAP 94% der Umsätze sind SAP getrieben in 4Q’01 erzielte IXOS 94% des Umsatzes in SAP Archivierungsprojekten. In FY’01/02 soll sich der SAP fremde Anteil von 6% auf 10-15% nahezu verdreifachen. Die Versuche, SAP-fremden Umsatz über die vorgestellten Archivprodukte für die Messaging- und Groupwareprodukte von Microsoft und IBM (Lotus) führten in der Vergangenheit nicht zu einer signifikanten Veränderung des Umsatzmix. Im Segment der klassischen Dienstleister sind Archivsysteme entweder bei der „Papierverarbeitung“, der Eingangsdokumentenerfassung (EDC) oder als Massenspeicher bzw. Archiverweiterung für Unternehmenssoftware eingesetzt. SAP Archivierungsprojekte in diesem Sektor benutzen einen Archivserver in besonderem Maße als HSM-System (HSM = Hierarchisches Speicher-Management). Genau hier liegt die Schwäche eines Archivanbieters, der an dieser Stelle de facto zum „Festplattenanbieter“ degradiert wird – es fehlt die Sichtbarkeit des Unternehmens als Lösungsanbieter für unternehmensweites Content Management (ECM). Weitere Gefahr droht direkt von Hersteller SAP. Mit der Ankündigung des „SAP Records Management“ strebt der Walldorfer ERP Anbieter nach der DOMEA Zertifizierung zur Verbesserung der Anbieterposition bei der Zielgruppe der öffentlichen Verwaltung. Nachfolgend ein Auszug aus dem DOMEA Konzept des Bundesinnenministeriums: (Quelle: www.kbst.bund.de/bei_uns/hoppe/domea): „Das aktualisierte DOMEA-Leistungsverzeichnis (Teil 2) enthält die wichtigsten Anforderungen, die an Systeme zur IT-Unterstützung der Vorgangsbearbeitung gestellt werden. Das Konzept Papierarmes Büro (DOMEA®-Konzept) unterstützt die stufenweise Nutzung des Systems als Schriftgutverwaltungssystem, elektronische Aktenablage und Vorgangsbearbeitungssystem sowie die Realisierung aller 3 Stufen in einem Schritt.“ SAP bald mit eigenem Produkt 77 | Equity Research Aus Produktsicht bedeutet dies, dass SAP innerhalb der nächsten 12 Monate über ein eigenes Archiv verfügen wird. Für das IXOS Management bedeutet dies nichts anderes, als dass das Unternehmen zukünftig direkt mit SAP im Wettbewerb um Archivprodukte für SAP Kunden stehen wird. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Die gefährliche Nähe zu SAP ist für das Unternehmen umso bedeutungsvoller, als dass das Unternehmen de facto über keinen entwickelten bzw. ausgereiften Vertriebskanal für das Hauptprodukt IXOS eCON-Server verfügt. Nur 10% vom Umsatz durch Vertriebspartner Nach jüngsten Aussagen des IXOS-Managements von der CEBIT 2002 betrug der mit Vertriebspartnern erzielte Umsatzanteil 10%. Kooperationsankündigungen vor der Presse oder Investoren sind wohl öffentlichkeitswirksam, eine Korrelation mit einer unmittelbaren, nachhaltigen Änderungen der Umsatzverteilung konnten wir nicht feststellen. Durchschnittliches Durchschnittliches Zahlungsziele im Sektor (in Tagen) 250 200 150 100 50 0 221 66 98 148 64 Ceyoniq Dicom Filenet IXOS Kleindienst (Tage) Quelle: Concord Equity Research Das 50% über dem Sektordurchschnitt liegende durchschnittliche Zahlungsziel ist verglichen mit den deutschen DMS Anbietern sicherlich um die in Asien und den USA geltenden Zahlungsziele zu relativieren. Aus diesem Grund sind in unseren Sektorvergleich ebenfalls weltweit operierende Unternehmen mit einbezogen. Das durchschnittliche Zahlungsziel beschreibt die Anzahl an Tagen, die zwischen dem Ausstellen einer Rechnung und dem den Rechnungsbetrag vollständig ausgleichenden Zahlungseingang vergeht. Chancen – Kooperationen und Konsolidierung IXOS kann Kunden finanzschwacher DMSDMSWettbewerber gewinnen Die im Moment beginnende Konsolidierung auf dem Markt der DMS-Anbieter bietet für IXOS große Chancen. Wettbewerber im SAP Umfeld, jedoch vor allem Wettbewerber, die konservative Dienstleister (aus den Bereichen Finanzdienstleistung, Telekommunikation, Gesundheit, Versorgung, öfftl. Verwaltung) bedienen, sind größtenteils durch die Konsequenzen der eigenen finanziellen Situation gelähmt. Hier kann IXOS sehr schnell durch Kooperationen das gegenwärtig noch nicht bestehende Angebot von SAP zum Ausbau der eigenen Marktposition nutzen. 78 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Umsatzverteilung nach Zielgruppen Sonstige 9% öfftl. Verwaltung 9% Industrie 22% Konsumgüter 11% Financial Services 22% Chemie/Pharma 11% Telekomm. 16% Quelle: Concord Equity Research Insbesondere im Markt der konservativen Dienstleister ist SAP vornehmlich nur mit der klassischen ERP Software vertreten. Branchenspezifische Standardsoftware gibt es nicht oder in nur ungenügendem Maße von SAP. Das Schlüsselwort ist hier Workflow-Software, die gleichzeitig die alten „LegacySystemen“ bei eben diesen vorbenannten Dienstleistern als auch die eingesetzten Standardsoftwarepaketen zur Abbildung typischer Querschnittsfunktionen (SAP BU,CO,HR, …) über unternehmensindividuelle Arbeitsabläufe (Workflows) mit einem Unternehmensarchivsystem (ECM) verbindet. Signifikanter Umsatzbeitrag wichtiger Kooperationen nicht bekannt Im Weltmarkt bedeutende Player sind hier IDS Scheer für die Planung und Gestaltung von Arbeitsabläufen als Consulting-Partner und Software-Hersteller (ARIS Produktfamilie für Gestaltung und laufende Effizienzüberwachung von Arbeitsabläufen) sowie Staffware plc als weltweit führender Hersteller einer Workflow-Engine, die über geeignete Konnektoren für die Anbindung beliebiger Software-Systeme sowie die notwendige Skalierbarkeit für den Industrieeinsatz verfügt. Die beiden Unternehmen gehören zu den IXOS-Kooperationspartnern. Durch Part Partnervertrieb nervertrieb und ECMECM-Angebot … Mit der CEBIT 2002 stellt IXOS das Produkt IXOS eCON-Server in der aktuellen Version vor. Dies ist die erste partnerfähige Version des IXOS Hauptproduktes. Entscheidender Punkt ist nun der Aufbau eines nachhaltigen, schlagkräftigen Vertriebskanals für das Produkt, der insbesondere Branchen abseits der sicherlich bald auch im Archivierungsbereich dominierenden SAP AG für das Unternehmen nachhaltig erschließen kann. …keine Angst vor SAP als Wettbewerber Insgesamt ist die SAP AG mit der Ankündigung des Produkts „Records Management“ ein ernst zu nehmender Wettbewerber. Obschon es zunächst anzunehmen ist, dass die SAP Archivierung vornehmlich bzw. ausschließlich rein innerhalb der SAP Applikationen archiviert, ist dies genau der Anwendungsfall, der für sich für Unternehmen zunächst stellt: 79 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Es geht u. a. auch profan um die langfristige GdPU konforme Speicherung von Daten in Buchhaltungssystemen (GdPU = Regelung des Zugriffs deutscher Finanzbehörden auf elektronisch ab Januar 2002 erstellte Dokumente) Wir gehen davon aus, dass bisher nicht auf Archivsysteme einsetzende Unternehmen, sich unter dem Druck der o. g. Novelle zunächst um das geforderte „must-have“ kümmern. Dies Unternehmen werden also zunächst die Pflicht, also die durch das GdPU notwendig gewordenen Aufgaben erledigen, bevor sie an die Kür denken. Entscheidender Erfolgsfaktor für IXOS’ Zukunft wird nach unserer Einschätzung sowie nach Meinung von Branchenexperten die Fähigkeit von IXOS sein, eine Lösung für unternehmensweites Content Management (ECM) vorzustellen. OOTB Lösung selten! Hierbei darf eine solche Lösung nicht nur als Lippenbekenntnis bzw. Ankündigung zu verstehen sein. Vielmehr braucht es ein Standardprodukt, welches die bei der Einführung notwendige Implementierungszeit auf ein Mindestmaß reduziert. Genau hier ist die nächste Neuerung für fast alle deutschen DMS-Anbieter. In der Vergangenheit wurden zwar lizenzkostengünstige Standardprodukte angeboten, die letztlich aber nur mit erheblichem Implementierungsaufwand beim Kunden in Betrieb genommen werden konnten. Eine „Out-Of-The-Box-Lösung“ ist hier nur selten zu finden. Jüngste IXOS-Ankündigungen, in denen IXOS gemeinsam z.B. mit dem XMLDatenbankserver „Tamino“ der Software AG eine unternehmensweite Content Management ankündigen, sind derzeit als „Out-Of-The-Box-Lösung“ nicht zu finden. Nach unserer Einschätzung ist die Zusammenarbeit der Unternehmen ein richtiger Weg. Darüber hinaus sind in der IT-Welt solche Kooperationen und Ankündigungen nicht selten die pressewirksame Verkleidung einer Zusammenarbeit in genau einem Projekt. Getreu dem Motto „eine Schwalbe macht noch keinen Frühling“ ist jedoch die projektspezifische Erstellung einer Lösung etwas völlig anderes als die Herstellung eines multiplizierbaren Standardproduktes. Dies fängt mit dem Vorfertigungsgrad und der technischen Dokumentation eines Standardproduktes an und geht mit der Ausbildung eines schlagkräftigen Partnervertriebes für ein solches Produkt über Support bis schließlich zu einem standardisierten Produktinnovationsprozess weiter. Risiken Risiken – der internationale Wettbewerb ECM – Wettbewerb durch große US Player Dass die Welt der IT-Anbieter nicht jenseits der Börsennotierung in Frankfurt aufhört, und welcher Weg IXOS und allen anderen in dieser Studie beschriebenen deutschen DMS Anbieter noch von einer unternehmensweiten ContentManagement Lösung trennt, zeigt ein von IXOS an den US-amerikanischen CMS Anbieter Documentum verlorenes ECM Projekt bei einem großen Chemie/Pharma Unternehmen in München – direkt vor der eigenen Haustür. Vertriebskanal macht unabhängiger von SAP Ein mittelfristig signifikanter Vertriebskanal ist unserer Ansicht nach entscheidender Erfolgsfaktor für die zukünftige Unabhängigkeit vom SAP Teil des ERP Marktes sowie für die Fähigkeit, zukünftig ertragsstarke Lizenzumsätze und vergleichsweise durch lange laufende Verträge sichere Serviceumsätze ausweisen zu können. 80 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Der für das Hauptprodukt IXOS eCON-Server fehlende Vertriebskanal wird vom Unternehmen bislang durch eine eigene Vertriebsmannschaft kompensiert. Der vom Unternehmen beschrittene Weg des Partnervertriebs über Kooperationen wie während der CeBIT 2002 gemeldet, ist nach unserer Ansicht ein logischer erster Schritt. Die vorgestellten Konnektorenprodukte für die IBM und Microsoft Messagingsysteme (Lotus Notes, Exchange) sowie den Microsoft SharePoint Portal Server (SPPS) bieten zwar die Möglichkeit zur Verwendung bekannter IT Namen, der entsprechende Umsatzbeitrag ist jedoch bisher nicht signifikant. Wobei hier gilt: „Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt“. Dennoch – mit den eigenen Konnektorenprodukten positioniert IXOS sich selbst letztlich als Hersteller eines versionsfähigen Archivservers. Im Zweifelsfall ist dies auch eine Beschreibung eines HSM-Systems und damit einem für den ersten Betrachterblick noch schwierig zu erkennenden Alleinstellungsmerkmal. Positionierung von SPPS fragwürdig Darüber hinaus ist für uns der reine Produktnutzen eines hochskalierbaren Archivsystems (IXOS eCON-Server) in Verbindung mit SPPS nicht klar, da SPPS in der Industrie als reines Single-Server-Repository als nicht wirklich über mehrere Standorte und Server skalierbar und unternehmensweit einsetzbar beurteilt wird. Diese Vorbehalte werden auch vom EDC-Hersteller DICOM bestätigt. Der seit geraumer Zeit verfügbare Konnektor des EDC-Produktes „Ascent Capture“ für SPPS führte bisher nicht zu signifikanten Lizenzverlösen. Microsoft ist Gewinner der Kooperation Damit erscheint uns als Gewinner der Marketingkooperation für SPPS vor allem Microsoft hervorzugehen. Fazit Die finanzielle Situation des Unternehmens ist die komfortabelste im Vergleich der deutschen Archivanbieter. Das neue Produkt „IXOS eCON-Server“ ist bereits bei einigen Kunden live, das Management will Ross und Reiter mit den nächsten Quartalsergebnissen am 30.04.02 nennen. Entscheidende Entscheidende ToTo-Do’s für das Management Damoklesschwert SAPSAP-Nähe Das Management hat im bisher im Turnaround seine Kompetenz hinsichtlich der Veränderung von Organisation und Kostenstruktur und Verwaltung bewiesen. Im nächsten Schritt stehen nun die folgenden Punkte an: •= „Out-Of-The-Box” Angebot eines partnerfähigen ECM-Produktuniversums, welches sich mit minimalem Implementationsaufwand einführen lässt. •= Aufbau eines weltweit nachhaltig aktiven und schlagkräftigen Vertriebskanals Insbesondere die Nähe zu SAP sehen wir als Herausforderung für das Unternehmen – zum einen ist IXOS Marktführer unter den SAP Archiven, zum anderen wird mit der Ankündigung des „SAP Records Management“ der Wirt zum direkten Wettbewerb. IXOS bleiben etwa maximal rund zwölf Monate, über ein hochmultiplizierbares ECM Angebot SAP Kunden Mehrwert zu bieten, den SAP mit seinem angekündigten Produkt an Funktionalität nicht leistet. 81 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland IXOS gehört zu Gewinnern der “DMS Auslese“ IXOS gehört nach unserer Meinung zu den Gewinnern des Ausleseprozesses unter den deutschen börsennotierten DMS-Anbietern. Wenn IXOS das Risiko des kommenden Archivangebots von SAP z. B. durch eine besondere Kooperation mit SAP in eine Stärke umwandeln kann, steht nach unserer Einschätzung einem mit den US Anbietern vergleichbaren Wachstum nichts entgegen. Unserer Ergebnisschätzung legen wir zugrunde, dass das Management die o. g. Aufgaben zukünftig genauso lösen wird, wie der Turnaround geschafft wurde. Unter dieser Prämisse empfehlen wir die Aktie wenig risikoaversen Anlegern. 82 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP 00 01 02e 03e 04e 01 02e 03e 04e 5Y ø Veränderungen z. Vorjahr (%) Gesamtleistung Herstellkosten Rohertrag Sonstige betriebliche Erträge Vertriebsaufwand Verwaltungsaufwand F&E und sonstige Aufwendungen Betriebsergebnis (EBIT) Zinserträge Zinsaufwand Beteiligungsergebnis Sonstiger Finanzanlageaufwand Finanzanlageergebnis Erg. d. gewöhnl. Geschäftstätigkeit Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -) Ergebnis vor Steuern (EBT) Ertragssteuern Sonstige Steuern Ergebnis nach Steuern 107,7 38,4 69,3 -6,9 53,9 15,4 17,5 -24,3 0,8 0,0 -0,2 -1,3 1,9 -22,4 0,0 -22,4 4,7 0,0 -27,1 117,0 35,0 82,0 5,6 52,8 13,2 15,7 6,0 0,5 1,0 0,8 -0,2 0,6 6,6 1,0 7,6 0,8 1,0 5,8 119,3 39,4 80,0 -0,3 40,6 16,0 15,6 7,5 0,0 2,0 0,0 0,0 -2,0 5,5 2,0 7,5 1,2 2,0 4,3 125,3 41,4 84,0 0,0 42,8 16,4 16,0 8,9 0,0 3,0 0,0 0,0 -3,0 5,9 3,0 8,9 2,0 3,0 3,9 131,6 46,0 85,5 0,0 43,7 15,4 15,4 11,0 0,0 4,0 0,0 0,0 -4,0 7,0 4,0 11,0 2,0 4,0 5,0 8,6 -8,9 18,3 -181,0 -2,1 -14,2 -10,4 -124,5 -32,8 0,0 -521,0 -83,5 -68,7 -129,3 0,0 -133,7 -83,8 0,0 -121,3 2,0 5,0 12,6 5,0 -2,5 5,0 -105,4 -100,0 -23,1 5,4 21,3 2,4 -0,5 2,3 25,9 18,1 -100,0 0,0 100,0 50,0 -100,0 0,0 -100,0 0,0 -433,3 50,0 -16,1 6,5 100,0 50,0 -0,8 18,1 56,5 66,7 100,0 50,0 -25,8 -10,3 5,0 11,4 1,9 0,0 2,1 -6,0 -3,5 24,8 0,0 33,3 0,0 0,0 33,3 20,4 33,3 24,8 0,0 33,3 31,1 5,1 4,7 5,4 -100,0 -5,1 0,0 -3,1 22,9 -100,0 58,7 -100,0 -100,0 --2,5 58,7 13,5 -19,4 58,7 -4,4 Anteile Dritter Adjustierungen Adj. Ergebnis nach Steuern 0,0 0,0 -27,1 0,0 1,0 6,8 0,0 2,0 6,3 0,0 3,0 6,9 0,0 4,0 9,0 -100,0 0,0 -125,0 0,0 100,0 -7,2 0,0 50,0 8,9 0,0 33,3 32,1 -100,0 58,7 10,1 Abschreibungen auf Sachanlagen Firmenwertabschreibungen (Goodwill) Betriebserg. v. Abschr. (EBITDA) Betriebserg. v. Goodwill (EBITA) 6,8 0,0 -17,5 -24,3 6,7 1,0 13,7 7,0 6,8 2,0 16,3 9,5 6,8 3,0 18,7 11,9 6,8 4,0 21,8 15,0 -0,6 0,0 -178,1 -128,6 1,0 100,0 19,1 36,6 0,0 50,0 14,5 24,9 0,0 33,3 17,1 27,0 0,1 58,7 16,9 29,4 Materialaufwand Personalaufwand Vertriebs- und Marketingaufwand F&E-Kosten 0,0 0,0 0,0 17,5 0,0 0,0 0,0 15,7 0,0 0,0 0,0 15,6 0,0 0,0 0,0 16,0 0,0 0,0 0,0 15,4 0,0 0,0 0,0 -10,4 0,0 0,0 0,0 -0,5 0,0 0,0 0,0 2,3 0,0 0,0 0,0 -3,5 -------3,1 Adj. Anzahl der Aktien Adj. Ergebnis/Aktie (EpA) Adj. Erg./Aktie ex Goodwill Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie 19,5 -1,39 -1,39 -1,03 19,7 0,34 0,39 0,74 19,7 0,32 0,42 0,77 19,7 0,35 0,50 0,85 19,7 0,46 0,66 1,01 1,0 -124,8 -128,4 -171,7 0,0 -7,2 6,6 4,0 0,0 8,9 18,8 10,3 0,0 32,1 32,4 19,1 0,2 10,1 18,8 10,9 04e 01 02e 03e 04e 5Y ø Kapitalflußrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP 00 01 02e 03e Veränderungen z. Vorjahr (%) Adj. Ergebnis nach Steuern + Abschreibung + Veränd. der langfr. Rückstellungen = Cash Earnings -27,1 6,8 0,2 -20,2 6,8 7,7 0,1 14,6 6,3 8,8 0,1 15,2 6,9 9,8 0,1 16,8 9,0 10,8 0,1 19,9 -125,0 14,1 -39,8 -172,4 -7,2 13,8 0,0 4,0 8,9 11,4 0,0 10,3 32,1 10,2 0,0 19,1 10,1 12,4 -11,9 10,9 + Anteile Dritter - Veränderungen im Net Working Capital = Operativer Cash Flow 0,0 -9,7 -10,5 0,0 3,8 10,8 0,0 0,5 14,7 0,0 1,4 15,4 0,0 1,4 18,5 -100,0 -139,0 -203,4 0,0 -85,8 35,4 0,0 155,0 5,0 0,0 5,0 20,3 -100,0 -27,6 19,6 - Investitionen in Sachanlagen = Freier Cash Flow 8,2 -18,7 7,8 3,0 7,8 6,9 7,8 7,6 7,8 10,7 -4,9 -116,2 0,0 126,4 0,0 10,6 0,0 41,2 -1,2 52,4 - Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.) - Dividende (Vorjahr) + Erhöhung des gezeichneten Kapitals - Abfluß durch Aktienrückkäufe + Bankverbindlichkeiten = Zufluß Barm.(+)/Rückfl. Barm.(-) -0,8 0,0 1,9 0,0 -1,4 -17,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 7,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 10,7 -100,0 0,0 -100,0 0,0 -100,0 -117,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 126,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 10,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 41,2 -----100,0 ----52,4 83 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bilanz (Mio. €) Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP 00 01 02e 03e 04e 01 Aktiva Sachanlagen Sonstiges Anlagevermögen dav. Goodwill Anlagevermögen Vorräte Forderungen Barmittel Sonstiges Umlaufvermögen Umlaufvermögen Bilanzsumme 11,3 1,2 0,7 12,5 0,0 38,3 30,0 3,9 72,2 84,7 11,9 1,3 0,6 13,2 0,0 42,3 30,0 4,5 76,8 90,0 12,9 1,3 0,0 14,2 0,0 43,2 36,9 4,6 84,6 98,8 13,9 1,4 0,0 15,3 0,0 45,3 44,5 4,8 94,6 109,9 14,9 1,4 0,0 16,4 0,0 47,6 55,2 5,0 107,8 124,2 13,2 1,4 0,6 14,7 0,0 47,0 33,3 5,0 85,4 100,0 % der Bilanzsumme 13,1 12,7 1,3 1,3 0,0 0,0 14,4 13,9 0,0 0,0 43,7 41,3 37,3 40,4 4,6 4,4 85,6 86,1 100,0 100,0 12,0 1,2 0,0 13,2 0,0 38,3 44,4 4,0 86,8 100,0 Passiva Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigenkapital Anteile Konzernfremder Eigenkapital inkl. Anteile Dritter Rückstellungen dav. Pensionsrückstellungen Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten dav. zinstragende Verbindl. dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J. Bilanzsumme 20,2 44,3 -15,6 48,9 0,0 48,9 15,6 1,2 20,2 35,8 1,1 19,1 84,7 20,3 44,5 -8,5 56,3 0,0 56,3 13,3 1,3 20,4 33,7 0,4 20,0 90,0 20,3 44,5 -4,2 60,6 0,0 60,6 13,6 1,3 24,6 38,2 0,4 20,4 98,8 20,3 44,5 -0,3 64,5 0,0 64,5 14,2 1,4 31,2 45,4 0,5 21,4 109,9 20,3 44,5 4,7 69,5 0,0 69,5 15,0 1,5 39,7 54,7 0,5 22,5 124,2 22,6 49,5 -9,4 62,6 0,0 62,6 14,8 1,5 22,7 37,4 0,5 22,2 100,0 % der Bilanzsumme 20,5 18,5 45,0 40,5 -4,2 -0,3 61,4 58,7 0,0 0,0 61,4 58,7 13,7 13,0 1,4 1,3 24,9 28,4 38,6 41,3 0,4 0,4 20,6 19,5 100,0 100,0 16,3 35,8 3,8 56,0 0,0 56,0 12,0 1,2 32,0 44,0 0,4 18,1 100,0 Sales & Profit nach Geschäftsbereichen 02e 03e 04e Margen Trends (%) 20 15 10 Maintenance 28% Software 40% 5 0 00 -5 01 02e 03e 04e -10 -15 -20 -25 -30 Service 32% 25 Investitionszyklus (%) 8,0 EBITDA/Ges.leistung EBIT/Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung 20 Bewertung (x) 15 20 7,0 10 6,0 15 5 5,0 0 10 4,0 -5 5 3,0 -10 -15 0 2,0 00 1,0 01 02e -5 01 02e 03e Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.) Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.) Firmenwertabschr./Ges.leistung (re.) 84 | Equity Research 04e 04e -20 -25 0,0 00 03e -30 -10 KGV (li.) EV/EBIT (re.) 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Kennzahlen und Margen Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP 00 01 02e 03e 04e Profitabilität (%) Rohertrag/Gesamtleistung EBITDA/Gesamtleistung EBITA/Gesamtleistung EBIT/Gesamtleistung EBT/Gesamtleistung Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung Freier Cash Flow/Gesamtleistung 64,4 -16,3 -22,6 -22,6 -20,8 -25,2 -17,3 70,1 11,7 5,9 5,1 6,5 5,8 2,6 67,0 13,7 8,0 6,3 6,3 5,3 5,7 67,0 14,9 9,5 7,1 7,1 5,5 6,1 65,0 16,6 11,4 8,4 8,4 6,9 8,1 Kostenstruktur (%) Materialaufwand/Gesamtleistung Personalaufwand/Gesamtleistung Vertriebsaufwand/Gesamtleistung Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung Firmenwertabschreibungen/Ges.leistung Steuern/EBT 0,0 0,0 0,0 6,3 0,0 -21,2 0,0 0,0 0,0 5,8 0,9 23,4 0,0 0,0 0,0 5,7 1,7 42,7 0,0 0,0 0,0 5,4 2,4 56,5 0,0 0,0 0,0 5,2 3,0 54,3 Produktivität ('000 €) Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr) Gesamtleistung pro Mitarbeiter Personalaufwand pro Mitarbeiter EBIT pro Mitarbeiter Mehrwert pro Mitarbeiter 969,0 111,2 0,0 -25,1 -18,1 748,0 156,4 0,0 8,0 18,3 740,0 161,3 0,0 10,1 22,0 780,0 160,6 0,0 11,3 23,9 850,0 154,8 0,0 13,0 25,7 7,6 0,0 21,4 57,7 1,3 -59,3 155,1 -55,5 -58,2 1,5 0,9 -2.355,4 6,7 0,0 22,9 62,6 0,5 -52,5 -977,1 12,0 6,8 1,0 0,6 2.391,8 6,5 0,0 22,9 61,4 0,4 -60,1 -531,4 10,4 6,2 0,0 0,0 --- 6,2 0,0 22,9 58,7 0,4 -68,2 -580,2 10,6 4,9 0,0 0,0 --- 5,9 0,0 22,9 56,0 0,4 -78,7 -510,5 13,0 5,7 0,0 0,0 --- Bewertung nach EV-Kennzahlen (x) EV/Gesamtleistung EV/EBITDA EV/EBITA EV/EBIT EV/Freier Cash Flow EV/Betriebsnotwendiges Kapital 5,7 -35,1 -25,3 -25,3 -33,0 12,4 0,8 6,8 13,4 15,7 30,8 1,5 0,8 5,5 9,4 12,0 13,1 1,3 0,7 4,4 7,0 9,3 10,9 1,0 0,6 3,4 4,9 6,6 6,9 0,8 Kalk. des investierten Kapitals (Mio. €) Anlagevermögen Kumulierte Abschr. auf Sachanl. Net Working Capital (NWC) Betriebsnotwendiges Kapital 12,5 14,3 23,1 49,9 13,2 21,0 26,8 61,1 14,2 27,8 27,4 69,4 15,3 34,6 28,7 78,7 16,4 41,4 30,2 88,0 Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) -29,0 -29,6 -36,4 -44,0 -54,7 585,0 29,5 1,2 615,7 121,3 -29,3 1,3 93,3 121,3 -33,0 1,3 89,6 121,3 -40,2 1,4 82,5 121,3 -49,3 1,5 73,4 Sonstige Kennzahlen (%) Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung Vorräte/Gesamtleistung Net Working Capital/Gesamtleistung Eigenkapitalquote Verschuldungsgrad Nettoverschuldung/Eigenkapital Nettoverschuldung/Freier Cash Flow Eigenkapitalrendite (netto) Rendite auf betriebsnotw. Kapital Goodwill/Eigenkapital Goodwill/Bilanzsumme EBITDA/Goodwill ø Marktkapitalisierung ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) Sonstiges Enterprise Value (EV) 85 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Kleindienst: Der EDCEDC-Spezialist: Hohes Belegvolumen, hohes Ergebniswachstum Kleindienst Not Rated Kurs (€) 12 Monate H/T (€) Eckdaten Reuters Code Bloomberg Code Geschäftsjahr Rechnungslegungsstandard Marktkapitalisierung (Mio. €) Adj. Anzahl Aktien (Mio.) Streubesitz (%) ø tägl. Handelsvolumen ('000) 5J. gesch. EpA Wachstum (%) Bewertung (x) Marktkap./Ges.leistung KGV KGV ex Goodwill Kurs/CE pro Aktie PEG PEG ex Goodwill Dividendenrendite (%) EV/Ges.leistung EV/EBIT Kleindienst gehört zur Gruppe der EDC-Unternehmen, die erfassungslösungen für Archiv-, DMS- und Workflow-Software anbieten. 2,5 5,4 / 1,0 Der Spezialist für ganze Linien zur Erfassung großer Dokumentenvolumen (Electronic Document Capturing, EDC) bietet ein sich ergänzendes Produktund Leistungsportfolio. KLDG KLD 31/12 IAS 9,8 4,0 46,2 6,0 100,3 01e 0,1 -1,5 -1,3 9,5 0,0 0,0 -109,8 0,3 -7,1 02e 0,1 8,7 8,7 1,3 0,1 0,1 -40,4 0,3 9,1 03e 0,1 5,7 5,7 1,3 0,1 0,1 11,8 0,3 6,6 04e 0,1 3,1 3,1 1,1 0,0 0,0 20,0 0,3 4,0 Kennzahl/Aktie (€) EpA (Erg./Aktie) EpA ex Goodwill IBES-EpA (Mittel) Cash Earnings/Aktie Dividende/Aktie (net.) Buchwert/Aktie 01e -1,7 -1,9 -2,7 0,3 -2,7 4,2 02e 0,3 0,3 -1,5 1,8 -1,0 4,4 03e 0,4 0,4 -0,5 2,0 0,3 4,9 04e 0,8 0,8 0,7 2,3 0,5 5,7 Finanzdaten (Mio. €) Gesamtleistung EBIT % der Ges.leistung EBT % der Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St. % der Ges.leistung 01e 75,0 -3,7 -4,9 -5,2 -6,9 -6,7 -8,9 02e 80,5 2,7 3,4 1,5 1,9 1,1 1,4 03e 84,9 3,8 4,5 2,9 3,5 1,7 2,0 04e 92,6 6,6 7,1 6,0 6,4 3,2 3,5 Wertentwicklung (%) Absolute Veränderung Rel. Veränd. zum Index 1M -25,8 -19,0 3M -22,5 -7,9 6M 113,0 116,9 12M 4,3 50,9 Großaktionäre (%) Schronder Fonds Management Knapp ein Fünftel des Konzernumsatzes ist durch lang laufende Outsourcingverträge gesichert. Gemeinsam mit Joint Ventures in diesem Bereich und einem im Ausland erzielten Umsatzanteil von 40% besteht eine gute Plattform für hohe Profitabilitätssteigerungen nach dem eben erst vollzogenen Turnaround. Das Direktvertriebsmodell ist ausgereift, das Management ist erfahren, die Nutzung der Alleinstellungsmerkmale wird verstärkt. Ergebnistreiber für das Unternehmen sind Produkt- und Wartungsumsätze, die hohe Margen, langfristige Kundenbindung und cross-selling Potential bieten. Die Aktie hat sich vom Druck der Gewinnwarnung in 1H’00 bisher nicht erholt. Der inzwischen veröffentlichte FY’01 Bericht ist in diese Studie nicht mehr eingegangen., der Nachweis des Turnarounds konnte deshalb nicht weiter geprüft werden. Unserer Ansicht nach ist die kurzfristig signifikante Reduzierung der hohen Finanzverbindlichkeiten entscheidend für das Unternehmen. Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX ALL SHARE 9 8 7 6 5 43,60 10,20 4 3 Nächste Informationen 1Q'02 Report 15.05.2002 Hauptversammlung 22.05.2002 Analysten Telefon e-Mail Telefon e-Mail www Ruediger Vogel +49(0)69 50951-472 [email protected] Harry Markl +49(0)69 50951-461 [email protected] www.concord-equity.de 86 | Equity Research Beleg- 2 1 0 A 01 M 01 J 01 J 01 A 01 S 01 O 01 N 01 D 01 PRICE PRICE REL. TO NEMAX ALL SHARE 'PERF' - PRICE INDEX Quelle: Thomson Financial Datastream J 02 F 02 M 02 A 02 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bewertung Die Bewertung des Unternehmens erfolgt sowohl über Ergebnis-Multiples als auch per DCF: •= Der Wert pro Aktie nach DCF ist: 6,69 € •= Der Wert pro Aktie nach peer group (2003) ist: 7,21 € •= Wir errechnen daraus einen konservativen fairen Wert von 6,90 € Umsatzmultiples schließen wir aufgrund der fehlenden Aussagekraft auf die Ertragskraft aus. Wir ermitteln den fairen Wert über das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Bei der Ermittlung unseres fairen Werts berücksichtigen wir als Basiswerte die Ergebnisse von peer group und DCF-Modell. Ein Drittel der Differenz dieser beiden Werte addieren wir zum kleineren Wert hinzu und erhalten somit einen konservativ gewichteten Kompromiss aus beiden Bewertungsverfahren. Peer Group Bewertung Firma Kurs Währg Anbieter USA / England DOCUMENTUM 21,33 FILENET 15,35 IBM 85,35 MICROSOFT CORP 55,69 STAFFWARE 437,50 Anbieter Neuer Markt ALLGEIER COMPUTER BETA SYSTEMS SOFTW. CAATOOSEE DICOM EASY SOFTWARE GFT TECHNOLOGIES IXOS SOFTWARE KLEINDIENST DATEN. 5,35 4,00 2,10 6,80 2,65 5,00 6,15 2,50 gewichteter Preis nach Peergroup Quelle: Concord Equity Research 87 | Equity Research USD USD USD USD GBP EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR '01a -0,78 -0,26 4,35 1,81 -26,00 -0,27 -1,13 -0,53 0,29 -1,47 -0,09 0,34 -0,91 EpA '03e '02e 0,07 0,30 4,16 1,87 9,06 0,17 -0,25 -1,37 0,34 -0,03 0,13 0,32 0,28 0,42 0,67 4,97 2,02 24,85 0,33 -0,13 -0,49 0,49 0,26 0,40 0,35 '04e 0,77 1,04 5,11 2,11 41,05 CAGR % '01-04 29,8 28,8 26,4 23,9 88,1 '01a KGV '03e '02e '04e --- 304,7 --51,2 19,6 20,5 30,8 29,8 --48,3 50,8 22,9 17,2 27,6 17,6 27,7 14,8 16,7 26,4 10,7 Median Abschlag (%) Median (a) 25,2 15,0 21,4 51,2 15,0 43,5 22,9 15,0 19,5 16,7 15,0 14,2 0,49 -0,01 -0,03 0,63 0,55 0,67 0,46 ------23,1 ----17,8 31,5 ----19,9 --38,5 19,3 16,2 ----13,9 10,2 12,5 17,7 10,9 ----10,9 4,8 7,5 13,4 26,4 28,0 25,0 24,0 31,5 26,4 22,7 Median (b) 20,5 25,7 13,9 10,9 Durchschnitt (a)+(b) 21,0 34,6 16,7 12,5 --- 8,9 5,8 3,1 0,43 7,21 0,80 30,4 19 | 04 | 02 DMS Deutschland DCFDCF-Bewertung Modell-Annahmen Risikoloser Zins (10J Bundesanleihe) Risikoprämie Beta Steuerquote Eigenkapitalquote Fremdkapitalanteil Gearing Kosten des Eigenkapitals Kosten des Fremdkapitals WACC Jahre Umsatzwachstum EBIT Marge in Mio € Umsatz EBIT Free Cashflow (FCF) Nettobarwert 2001e 2005e Phase II 2006e 2010e Phase III ... 4,95% 6,00% 11,06% 1,50 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 14,12% 10,95% 9,17% 1,25 7,30% 3,35% 4,95% 6,00% 11,06% 1,50 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 14,12% 10,95% 9,17% 2,25 5,50% 4,53% 4,95% 6,00% 11,06% 1,50 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 14,12% 10,95% 9,17% 3,25 9,10% 7,09% 4,95% 6,00% 11,06% 1,50 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 14,12% 10,95% 9,17% 4,25 9,10% 7,00% 4,95% 6,00% 11,06% 1,50 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 14,12% 10,95% 9,17% 5,25 9,10% 7,00% 4,95% 6,00% 11,06% 1,50 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 14,12% 10,95% 9,17% 9,25 9,10% 7,00% 5,10% 6,00% 11,01% 1,10 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 11,60% 11,10% 8,40% ... 3,00% 2001e 2002e 2003e Phase I 2004e 2005e 2006e Phase II 2010e Phase III ... 75 -4 6 6 80 3 3 3 85 4 3 3 93 7 2 1 101 7 2 1 110 8 3 2 Barwert FCF - Phase I Barwert FCF - Phase II Barwert FCF - Phase III Wert des operativen Geschäfts Liquide Mittel Gesamtwert Unternehmen Marktwert Fremdkapital Marktwert Eigenkapital Anzahl der Aktien 13,9 7,2 24,0 45,2 3,0 48,2 -21,4 26,8 4,0 Wert je Aktie in € implizierter Wert (Peergroup) 6,69 7,21 Konservativer fairer Wert 6,90 88 | Equity Research 2004e 4,95% 6,00% 11,06% 1,50 38,50% 33,00% 67,00% 203,03% 14,12% 10,95% 9,17% 0,25 n.m. -4,88% Bewertung Quelle: Concord Equity Research Phase I 2002e 2003e 156 Terminal 11 Value 3 51 1 24 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Kleindienst - ein Turnaround am Neuen Markt Dem ursprünglich spezialisierten Hersteller von „Erfassungsstraßen“ für die Digitalisierung von Belegen für den Zahlungsverkehr (ZV) in industriellen Maßstäben brach in diesem Bereich der Umsatz in 2000 ein. Das Unternehmen berichtete bereits 2Q’00 über mangelnde Entscheidungsfreude bei der Auftragsvergabe und begründete dies und den damit einhergehenden Umsatzeinbruch mit bestehenden Konsolidierungstendenzen bei Banken. In Konsequenz daraus arbeitete Kleindienst bis zum Ende 3Q’01 operativ mit Verlust. Das Management reagierte mit der Positionierung des Unternehmens als •= Outsourcing Dienstleister für die Verarbeitung von Zahlungsverkehrbelegen •= Systemintegrator für Erkennungssysteme für Zahlungsverkehrbelege •= Systemintegrator für DMS und Archivsysteme Einfach, klar und hochrentabel - das Geschäftsmodell „danach“ Der Konzern ist inzwischen in zwei Geschäftsbereiche gegliedert, die den Markt •= Erfassung und Archivierung von Belegen des Zahlungsverkehrs, sowie •= Dokumenten Management Systeme bedienen. Kleindienst Erlösstruktur Markt Geschäftsbereich DMS Capturing/Zahlungsverkehr Enterprise Systems Outsourcing service Wartung Lohndatenerfassung (Outsourcing) Erlösart Professional Service Software/Hardware Quelle: Concord Equity Research Kleindienst ist hierbei als •= Betriebs-/Outsourcing-Dienstleister •= Projekteur/Projektdienstleister (Systemintegration) aufgestellt. Lohndatenerfassung als OutsourcingOutsourcing-Partner 89 | Equity Research Als Outsourcing-Partner erbringt das Unternehmen die klassische „Lohndatenerfassung“ von Belegen des Zahlungsverkehrs: Belege werden geliefert, erfasst, verschlagwortet und am selben Tag per Datenfernübertragung an den Auftraggeber versandt. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Implementierung von DMSDMS-Systemen Als Systemintegrator projektiert, implementiert und wartet das Unternehmen •= Erfassungsstraßen für die industrielle Digitalisierung, Erkennung und Archivierung großer Belegmengen sowie •= unternehmensweite Dokumentenmanagementsysteme als Partner von DMS Hersteller FILENET. Insgesamt bietet das Unternehmen ein sich nun gegenseitig begünstigendes Dienstleistungs- und Produktportfolio. Produktportfolio Produkttyp adressierter Markt SC*H* Hochleistungsscanner (Hardware) DMS, ZV EBS* Scan-Software (Imaging) DMS, ZV FormsRec* Zeichenerkennungssoftware (ICR/OCR) DMS, ZV ProSort Formularerkennungssoftware (ICR/OCR) DMS, ZV Frontoffice arbeitsplatzorientierte Workflow-Software DMS Doku@Web Archiv Software & ASP-Service DMS Produkt Quelle: Concord Equity Research Generische Umsatz Umsatzentwicklung entwicklung bei Ku Kunden nden Die vom Management vorgetragene, generische Entwicklung der typischen Kundenbeziehung im Geschäftsbereich „Enterprise Systems“ ist einleuchtend: 1) Einführung und Wartung von Erfassungsstraßen 2) Erweiterung der Erfassungsstraße um Archiv 3) Erweiterung einzelner Arbeitsplätze um arbeitsplatzorientierte WorkflowSoftware (Produkt: „Frontoffice“) Produktpositionierung begünstig crosscross-selling Je länger die Zusammenarbeit mit einem Kunden, desto höher das crossselling Potential. An dieser Stelle besonders positiv ist, dass der vertriebsrelevante Ansprechpartner durch die Positionierung der Produkte und Leistungen gleich bleibt: Ist die Erfassungsstrasse erst für das Abteilungsbudget genehmigt, kann derselbe verantwortliche Entscheider auch archiv- und arbeitsplatzorientierte Workflow-Software einführen, ohne dass andere Abteilungen und damit andere Abteilungsbudgets involviert werden. 90 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Konservative Schätzung – starkes Ertragswachstum Unsere Wachstumsschätzung für das Unternehmen berücksichtigt mehrere bestimmende Faktoren bis zum Jahr 2004: •= Beim Bereich „Outsourcing Service“ erhöht sich das Belegvolumen um 20% •= Durch Aufbau internationaler Vertriebspartnerschaften für Produkte, Erfassungsstraßen bzw. hochvolumige DMS-Systeme Erhöhung des indirekt erzielten Umsatzes von 2% auf 15% (CAGR 65%) •= Erhöhung der Anzahl und Qualität international agierender ProduktVertriebspartner von derzeit 20 Partnern mit einem durchschnittlichen Wachstum von knapp 40% •= Neben der Erhöhung des cross-sellings komplementärer Produkte und Leistungen Erhöhung der nur durch den Direktvertrieb akquirierten Kundenbasis (485 Kunden in 12/’01) um mindestens 5% pro Kalenderjahr •= Nutzung bzw. weitere Vermarktung eigener Stärken bei der organischen Erschließung neuer Märkte (z.B. Alternative Einsatzmöglichkeiten für Erfassungsstraßen wie allgem. Posteingang, Postbearbeitung, Erkennung) Für die beiden Geschäftsbereiche errechnen wir bis 2004 folgendes Umsatzwachstum: •= „Outsourcing Service“, Umsätze wachsen mit 22% p.a. , •= „Enterprise Systems“ Umsätze wachsen mit 8% p.a. Damit ergibt sich bei konservativer Schätzung bis 2004 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 11% sowie ein durchschnittliches Wachstum des Rohergebnisses von knapp 30% für den Konzern. Schätzung: Umsatz und Rohergebnis bis 2004 60.0 140.0 50.0 120.0 100.0 40.0 80.0 30.0 60.0 20.0 40.0 10.0 20.0 0.0 0.0 2000a Produkte 2001e Wartung Quelle: Concord Equity Research 91 | Equity Research 2002e Prof Service 2003e Outsorucing Service 2004e re: Rohergebnis 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Das überproportionale Ergebniswachstum im Konzern ist plausibel durch •= den mit dem Abschluss der Restrukturierung nachweislich reduzierten Kostenblock sowie •= Skaleneffekte in den Erlösarten „Outsourcing“ und „Produkte“ Im Bereich „Enterprise Systems“ sind Produkt- und Wartungsumsätze die Ergebnistreiber. Insofern kommt dem Vertrieb „ZV-Systeme“ und „Vertriebspartner- Produkte“ besondere Aufmerksamkeit zu. Umsatz und Rohergebnis nach Erlösarten Umsatz Roherg. 0% 10% 20% Produkte 30% Wartung 40% 50% Outsorucing Service 60% 70% 80% 90% 100% Prof Service Quelle: Concord Equity Research Finanzkräftig – die Zielgruppe Belegerfassung im Zahlungsverkehr für Banken und Versicherungen Kleindienst konzentriert sich mit beiden Geschäftsbereichen auf die Zielgruppe Banken und Versicherungen. Innerhalb der Auslastungsgrenzen hoher Deckungsbeitrag Bei einer gegenwärtig voll redundanten Kapazität von über 700.000 Dokumenten pro Tag errechnet sich derzeit eine Auslastung von unter 30%. Damit erzielt das Unternehmen in 2001 für diesen Geschäftsbereich einen positiven Beitrag zum Rohergebnis. 92 | Equity Research Im Bereich „Outsourcing Service“ bearbeiten die beiden Erfassungszentren in Süddeutschland im Schnitt 200.000 Dokumente pro Tag für über 160 Sparkassen und Genossenschaftsbanken. In der Spitze werden derzeit bis zu 450.000 Belege verarbeitet. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Umsatzverteilung nach Zielgruppe 2004e 2001e 2000a 0 20 Banken 40 Financial Services 60 Versicherung 80 Rest Quelle: Concord Equity Research Jeder weitere Kunde sorgt aufgrund der degressiven Kostenstruktur der „Produktionsanlagen“ in diesem Geschäftsbereich für einen überproportionalen Beitrag zum Rohergebnis. Lieferant für “Erfassungsstrassen” Der Geschäftsbereich „Enterprise Systems“ liefert Erfassungsstraßen für hohe Dokumentenvolumina, Archivsysteme und klassische DMS-Systeme. Kunden sind hier ebenfalls Banken, Versicherungen sowie andere Outsourcing Dienstleister. Im Bereich „Erfassungsstraßen“ rüstet Kleindienst de facto den eigenen Wettbewerb mit Produktionsstraßen aus – und ist über diesen durch das Servicegeschäft jeweils gut informiert. Durchdacht – die regionale Positionierung Outsourcing nur in Deutschland Kleindienst bietet die Leistung des Geschäftsbereichs „Outsourcing Service“ nur in Deutschland an. Der Geschäftsbereich „Enterprise Systems“ lässt sich hinsichtlich der regionalen Aktivitäten nach •= Erfassungsstraßen für Zahlungsverkehrsbelege, •= Wartung bzw. Service für Erfassungsstraßen sowie •= Klassische DMS-Systeme (FILENET Partner) unterscheiden. 93 | Equity Research 100 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Umsatzverteilung Neugeschäft 100% 80% 60% 40% 20% 0% 2001 Deutschland 2002e 2003e 2004e International Quelle: Concord Equity Research Erfassungsstrassen Erfassungsstrassen weltweit Primäres Produkt sind Erfassungsstrassen. Diese werden de facto weltweit vertrieben. Kleindienst verfügt über eigene Niederlassungen bzw. Standorte in Polen und den USA. Eigenes Vertriebspersonal betreut Benelux, Österreich, Polen, Tschechien, Ungarn und Nigeria. Großaufträge in Afrika und anderen Ländern realisiert das Unternehmen durch Vertriebskooperationen und grenzüberschreitenden Vertrieb. Eine runde Sache – das Vertriebskonzept Kleindienst gliedert den Vertrieb nach Ländern und Zielgruppe: Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Geschäftsbanken in Deutschland werden von jeweils dedizierten Vertriebsmitarbeitern betreut. Kooperationen, Verbandsempfehlungen und Joint Ventures sind darüber hinaus bei dieser Zielgruppe sehr hilfreich. Der Vertrieb an deutsche Outsourcing-Dienstleister, Versicherungen und sonstige erfolgt über Vertriebsteams. Der internationale Direktvertrieb erfolgt über dedizierte Mitarbeiter vor Ort und in den Niederlassungen. Vertriebspartner werden dediziert betreut. Die verstärkte Ansprache der Zielgruppen Finanzdienstleister und Versicherungen erfolgt im Inland vornehmlich durch cross-selling der eigenen Software „Frontoffice“ an Unternehmen mit bestehenden Archivsystemen. Das Management will darüber hinaus den klassischen Projektvertrieb für FILENETArchive weiter stärken. Flächendeckend Servicetechniker in Deutschland Die dem Vertrieb von Erfassungsstraßen nachgelagerten Serviceleistungen, die das Unternehmen weltweit an allen Projektstandorten erbringt, sind gerade im Ausland zum cross-selling der anderen Produkte und Leistungen wertvoll. In Deutschland ermöglichen über 100 Servicetechniker, dass Kleindienst Wartungsverträge mit 2 Stunden Reaktionszeit anbieten kann. Die eigene Software wird in Deutschland vornehmlich direkt vertrieben. Im Ausland erfolgt der Vertrieb durch die Niederlassungen bzw. durch Partner. 94 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland 15% der Produktumsätze über Vertriebspartner Kleindienst erzielt 5% des Konzernumsatzes (rund 15% des Produktumsatzes) über Vertriebspartner. Die Vertriebskraft des Partnervertriebes soll bis 2004 verdreifacht werden. Wohlbekannt – der Wettbewerb Im Bereich Outsourcing ist Kleindienst führender bankenunabhängiger Dienstleister für die Erfassung von Belegen des Zahlungsverkehrs. Der Marktanteil am gesamten jährlichen Belegvolumen des Zahlungsverkehrs in Deutschland beträgt ca. 16%. Verteilung Belegvolumen 100% 2,3 Mrd. 1,9 Mrd. 317 Mio. sonstige STZ 80% GZB Securior 60% SI SSG K 40% DS DD ZVS 20% 0% 6,0 1997 KLD BSB 16,7 2001 2001 Quelle: Concord Equity Research Größte Wettbewerber bei der Belegverarbeitung sind Regionalbanktöchter mit einem Marktanteil von 62%. bankenunabhängige Erfassungsdienstleister halten einen Marktanteil von 21,7% in Summe. Pure economies of scale: Die Rentabilität von Erfassungsdienstleistungen im Zahlungsverkehr hängt direkt an Verarbeitungsmenge und Kapazitätsauslastung der Erfassungsstraßen. Outsourcing: Outsourcing: Wachstumschance Marktkonsolidierung Die Erfassungsdienstleistungstöchter der Regionalbanken werden im Unterschied zu Kleindienst mit folgenden Themen konfrontiert: •= Belegvolumen nimmt ca. 3% p. a. ab •= Belegvolumen für einzelne Institute zu klein und damit unwirtschaftlich •= Vergleichsweise hohe Personalnebenkosten im Bankenbereich •= grow or go: Konsolidierungstendenzen kleinerer Regionalbanken übersteigen die Kapazität bestehender Erfassungsstraßen Wir identifizieren insbesondere •= Personalkosten im Bankenbereich, •= sinkende Belegzahlen in Deutschland für kleinere bis mittlere Banken sowie •= Fusionen von Banken mit eigenen und dann überlasteten Erfassungstöchtern als Treiber einer Marktkonsolidierung zum Vorteil der unabhängigen Dienstleister. 95 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Arbeitslohn Arbeitslohn und Personalnebenkosten in Deutschland Einzelhandel, sonstige 70% Großhandel 69% 81% Industrie Banken 103% Versicherungen 102% 10 20 Gehalt ('000 €) 30 40 50 60 Zusatzleistungen ('000 € u. %) Quelle: Institut der dt. Wirtschaft, Concord Equity Research Lieferung von Erfassungsstrassen für “Selbermacher” Aufgrund des engen Anbietermarktes für die hochvolumige Belegerfassung kann Kleindienst, sofern das Unternehmen nicht jede Konsolidierungsgelegenheit für das eigene Outsourcing-Geschäft gewinnt, zusätzlich als Technologielieferant bei der Aufrüstung der Erfassungsstraßen der Wettbewerber partizipieren. Die Betrachtung des Anbietermarktes von Outsourcing-Dienstleistung in diesem Segment zeigt, dass Kleindienst einerseits als Erfassungsdienstleister und andererseits als Technologielieferant bzw. Ausrüster führend ist. Übersicht OutsourcingOutsourcing-Dienstleister KLD Präsenz Securior DS DD sonstige GZB SI STZ SSG ZVS BSB Dokumentvolumen Verarbeitung auf Kleindienst Erfassungsstraßen sonstige: tlw. Einsatz von Kleindienst Erfassungsstraßen Quelle: Kleindienst, Concord Equity Research 96 | Equity Research 70 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Wettbewerb DICOM und ActionPoint Konkurrierende Technologielieferanten im Bereich der hochvolumigen Belegerfassung sind ActionPoint und DICOM, wobei diese Anbieter nicht über die Spezialisierung von Kleindienst auf dem Gebiet der Erfassung von Belegen des Zahlungsverkehrs verfügen. Bei der Integration klassischer DMS-Systeme ist Kleindienst einer von vielen Systemintegratoren. Die Differenzierung vom Wettbewerb erfolgt durch: •= das in Deutschland flächendeckende Servicenetz •= die Kundenbasis (Belegerfassungsstraßen) im Ausland. •= Die Spezialisierung auf die Zielgruppen Banken und Versicherer •= Standardsoftware zur Unterstützung einzelner Arbeitsabläufe (Frontoffice) Insbesondere die Spezialisierung auf Banken und Versicherung deckt sich mit dem Fokus von Weltmarktführer Filenet, womit sich durch die Zusammenarbeit bei der Kundenansprache Synergieeffekte ergeben. Akquisitionen in der Vergangenheit Verlustbringende Verlustbringende Akquisitionen werden dekonsolidiert Das Unternehmen ist seit Juni 1999 am neuen Markt notiert. Beim IPO wurde ein Erlös von 23 Mio. € erzielt, der für die Stärkung der Finanzkraft bzw. des weiteren Wachstums vorgesehen war. Der IPO Erlös wurde im wesentlichen für die Akquisition der •= Kleindienst Datentechnik Dokumenten Service (Anteil 66,7%, Ablösung eines Kredits), •= Kleindienst Datentechnik Zahlungsverkehrsgesellschaft, (Anteil 50,2%) •= ICR Software & Systeme, (Anteil 100%) •= DATASEC, (Anteil 83,2%) sowie für die Deckung von Anlaufverlusten der Firmen Kleindienst Datentechnik EDM-Lösungen (wurde rückwirkend zum 01. Jan. ’01 in Kleindienst Solutions verschmolzen), ICR und DATASEC verwendet. Die Anteile der DATASEC wurden im Tausch gegen branchenexklusive Vermarktungsrechte der DATASEC-Produkte für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister an den Gründer der DATASEC wieder zurückgegeben. Kritische Erfolgsfaktoren in Zukunft: Vertrieb, Vertrieb, Vertrieb Vertriebserfahrenes Management Das Management ist vertriebserfahren. Die in der Vergangenheit übermäßig gewachsene Verwaltung wurde verschlankt. Die Qualität der Arbeitsabläufe scheint durch ISO-Zertifizierung des Unternehmens nachhaltig gesichert. Das Erfassungszentrum arbeitet als Outsourcing-Dienstleister rentabel, das Unternehmen verfügt über 160 Kunden in diesem Geschäftsbereich. Die gegenwärtige Auslastung lässt ausreichend Raum für Mengenwachstum ohne weitere Investitionen. Einfache “must“must-have” Produkte Die eigenen Produkte und Leistungen sind fokussiert. Es werden ausschließlich Produkte (insbesondere Scanner) hergestellt, die über ein umsatzrelevantes Alleinstellungsmerkmal verfügen. Insbesondere die DMS-Produkte (Frontoffice) sind durch ihre Interoperabilität zu führenden Archiven wie Filenet und IBM beginnend am Einzelarbeitsplatz 97 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland „out of the box“ einzusetzen und können dann langsam in das Unternehmen „hineinwuchern“. Die Zielgruppe ist klar definiert, der Vertrieb danach aufgebaut. Die verschiedenen Leistungen des Unternehmens werden komplementär angeboten. Eine lange Kundenbindung und ein stetig zunehmendes Umsatzwachstum pro Kunde ist damit möglich. Weitere kritische Faktoren für Kleindienst sind Konzentrieren statt verzetteln •= die Weiterentwicklung der Kunden für Archivsysteme und die Kleindienst DMS Produkte, die hoch profitable Lizenzerlöse sowie typischerweise über mehrere Jahre laufende Wartungsdienstleistungen ermöglichen, •= der Aufbau eines nachhaltigen Auslandsgeschäfts, beginnend mit Vertrieb und Service von Erfassungssystemen, die dann mit Archiven und DMSSystemen erweitert werden können, •= ein ausreichend hoher Cashflow zur kurzfristigen Rückführung der in der Vergangenheit aufgebauten hohen Verbindlichkeiten, •= die Akquisition neuer Unternehmen der Erhöhung der Auslastung unterordnen, •= der präzise Kapitaleinsatz beim Aufbau eines schlagkräftigen Partnervertriebs für das Produktgeschäft sowie •= die Erhöhung der Auslastung im Servicegeschäft. Im Jahr 2000 wollte das Management zugleich als Erfassungsdienstleister und ASP-Anbieter durch Akquisitionen wachsen. Kräfte wurden durch Integration gebunden und das Konzernergebnis durch den Umsatzeinbruch (s. a. a. Stelle) weiter verschlechtert. Das Management räumt hier Fehler ein. Wir sind der Meinung, vor der nächsten Akquisition sind zuerst die Potentiale der nun bestehenden schlanken Unternehmensstruktur auszuschöpfen. Basel IIII-Risiko: Gearing 141% Insgesamt präsentiert sich das Unternehmen als erfolgreicher Kandidat im Turnaround. Wir halten die schnellstmögliche Rückführung der hohen Verbindlichkeiten (Gearing 141%) für sehr wichtig. Im Vorfeld von Basel II ist eine restriktivere Haltung von Banken bei der Vergabe bzw. Prolongation von Krediten zu beobachten. Sobald das Unternehmen die zinstragenden Verbindlichkeiten signifikant und nachhaltig auf ein übliches Maß zurückgeführt hat und weiter kontinuierlich positive operative Cashflows generiert, ist der Turnaround nach unserer Ansicht erfolgreich abgeschlossen. 98 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e 04e 01e 02e 03e 04e 5Y ø Veränderungen z. Vorjahr (%) Gesamtleistung Herstellkosten Rohertrag Sonstige betriebliche Erträge Vertriebsaufwand Verwaltungsaufwand F&E und sonstige Aufwendungen Betriebsergebnis (EBIT) Zinserträge Zinsaufwand Beteiligungsergebnis Sonstiger Finanzanlageaufwand Finanzanlageergebnis Erg. d. gewöhnl. Geschäftstätigkeit Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -) Ergebnis vor Steuern (EBT) Ertragssteuern Sonstige Steuern Ergebnis nach Steuern 67,9 49,7 18,2 0,0 12,9 8,7 8,6 -12,0 -1,0 0,0 0,0 0,0 -1,0 -13,0 0,0 -13,0 -2,4 0,0 -10,6 75,0 44,7 30,3 0,0 10,5 9,1 14,4 -3,7 -1,5 0,0 0,0 0,0 -1,5 -5,2 0,0 -5,2 1,7 0,0 -6,8 80,5 46,7 33,7 0,0 11,3 7,2 12,5 2,7 -1,2 0,0 0,0 0,0 -1,2 1,5 0,0 1,5 0,2 0,0 1,3 84,9 49,1 35,8 0,0 11,5 7,6 12,8 3,8 -0,9 0,0 0,0 0,0 -0,9 2,9 0,0 2,9 0,9 0,0 2,0 92,6 52,5 40,2 0,0 12,0 8,3 13,2 6,6 -0,6 0,0 0,0 0,0 -0,6 6,0 0,0 6,0 2,3 0,0 3,7 Anteile Dritter Adjustierungen Adj. Ergebnis nach Steuern -0,2 0,0 -10,5 -0,2 0,0 -6,7 0,2 0,0 1,1 0,3 0,0 1,7 Abschreibungen auf Sachanlagen Firmenwertabschreibungen (Goodwill) Betriebserg. v. Abschr. (EBITDA) Betriebserg. v. Goodwill (EBITA) 7,6 0,0 -4,4 -12,0 8,5 -0,9 3,9 -4,6 6,1 0,0 8,8 2,7 Materialaufwand Personalaufwand Vertriebs- und Marketingaufwand F&E-Kosten 0,0 0,0 0,0 8,6 0,0 0,0 0,0 14,4 Adj. Anzahl der Aktien Adj. Ergebnis/Aktie (EpA) Adj. Erg./Aktie ex Goodwill Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie 4,0 -2,61 -2,61 -0,69 4,0 -1,67 -1,89 0,26 10,5 -10,1 66,7 0,0 -18,6 4,6 67,4 -69,5 50,0 0,0 0,0 0,0 50,0 -60,3 0,0 -60,3 -169,2 0,0 -35,7 7,3 4,7 11,2 0,0 7,3 -20,4 -12,9 -173,7 -20,0 0,0 0,0 0,0 -20,0 -129,0 0,0 -129,0 -89,8 0,0 -119,5 5,5 5,0 6,2 0,0 2,5 5,5 2,0 42,7 -25,0 0,0 0,0 0,0 -25,0 97,0 0,0 97,0 445,7 0,0 52,7 9,1 6,9 12,1 0,0 4,3 9,1 3,3 70,6 -33,3 0,0 0,0 0,0 -33,3 102,4 0,0 102,4 146,3 0,0 82,4 8,1 1,4 21,9 ---1,7 -1,1 11,3 -221,5 -26,3 -------26,3 -205,0 ---205,0 11,0 ---181,6 0,5 0,0 3,2 0,0 -233,3 0,0 0,0 -36,2 -116,9 50,0 0,0 53,2 66,7 0,0 85,1 -249,4 ---178,3 6,0 0,0 9,8 3,8 5,8 0,0 12,4 6,6 11,8 -28,2 0,0 -100,0 -189,6 123,2 -62,0 -159,1 -1,6 0,0 12,0 42,7 -3,3 0,0 25,6 70,6 -6,5 -100,0 46,4 -212,9 0,0 0,0 0,0 12,5 0,0 0,0 0,0 12,8 0,0 0,0 0,0 13,2 0,0 0,0 0,0 -12,9 0,0 0,0 0,0 2,0 0,0 0,0 0,0 3,3 ------11,3 4,0 0,28 0,28 1,83 4,0 0,43 0,43 1,96 4,0 0,80 0,80 2,27 0,0 0,0 -36,2 -116,9 -27,6 -114,9 -137,5 611,1 0,0 53,2 53,2 6,8 0,0 85,1 85,1 16,2 0,0 -178,3 -175,0 106,7 03e 04e 5Y ø 0,0 0,0 0,0 67,4 Kapitalflußrechnung (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e 04e 01e 02e Veränderungen z. Vorjahr (%) Adj. Ergebnis nach Steuern + Abschreibung + Veränd. der langfr. Rückstellungen = Cash Earnings + Anteile Dritter - Veränderungen im Net Working Capital = Operativer Cash Flow - Investitionen in Sachanlagen = Freier Cash Flow - Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.) - Dividende (Vorjahr) + Erhöhung des gezeichneten Kapitals - Abfluß durch Aktienrückkäufe + Bankverbindlichkeiten = Zufluß Barm.(+)/Rückfl. Barm.(-) 99 | Equity Research -10,5 7,6 0,1 -2,8 -6,7 7,6 0,1 1,0 1,1 6,1 0,1 7,3 1,7 6,0 0,1 7,8 3,2 5,8 0,1 9,1 -36,2 -116,9 0,0 -19,7 0,0 0,0 -137,5 611,1 53,2 -1,6 0,0 6,8 85,1 -3,3 0,0 16,2 -178,3 -6,5 0,0 106,7 -0,2 4,0 -6,9 -0,2 -8,0 8,9 0,2 0,9 6,6 0,3 0,8 7,4 0,5 1,3 8,3 0,0 -233,3 -300,0 -111,8 -228,7 -25,9 50,0 -19,5 11,9 66,7 74,4 12,3 -249,4 -24,1 -2,3 8,1 -15,0 2,2 6,7 2,3 4,3 2,4 5,0 2,5 5,8 -72,8 -144,5 4,3 16,0 4,2 16,2 -25,5 -4,7 6,5 0,0 0,0 0,0 16,4 -5,1 -3,3 0,0 0,0 0,0 -1,5 8,5 0,0 0,0 0,0 0,0 -4,0 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 -5,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -5,0 0,8 -150,8 -100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -109,1 166,7 25,0 -266,3 -96,7 -111,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 --- -100,0 ---------55,0 4,5 -35,9 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Bilanz (Mio. €) Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e 04e 01e Aktiva Sachanlagen Sonstiges Anlagevermögen dav. Goodwill Anlagevermögen Vorräte Forderungen Barmittel Sonstiges Umlaufvermögen Umlaufvermögen Bilanzsumme 11,9 19,2 5,0 31,1 10,8 18,1 2,2 1,1 32,2 63,3 9,1 12,5 4,2 21,6 9,4 8,3 2,7 7,1 27,5 49,1 5,3 13,4 1,0 18,7 10,1 8,9 3,0 7,6 29,6 48,3 1,7 14,2 1,0 15,9 10,6 9,4 3,0 8,0 31,0 46,9 -1,6 15,4 1,0 13,8 11,6 10,2 3,7 8,8 34,4 48,2 18,5 25,5 8,6 44,0 19,1 16,9 5,5 14,5 56,0 100,0 % der Bilanzsumme 11,0 3,6 27,8 30,2 2,1 2,1 38,7 33,8 20,9 22,7 18,4 20,0 6,2 6,3 15,8 17,1 61,3 66,2 100,0 100,0 -3,3 32,0 2,1 28,7 24,1 21,3 7,7 18,2 71,3 100,0 Passiva Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigenkapital Anteile Konzernfremder Eigenkapital inkl. Anteile Dritter Rückstellungen dav. Pensionsrückstellungen Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten dav. zinstragende Verbindl. dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J. Bilanzsumme 10,2 20,6 -9,5 21,3 2,1 23,4 4,4 0,8 35,5 39,9 19,2 9,1 63,3 12,0 18,8 -14,2 16,6 2,1 18,7 3,1 1,0 27,3 30,4 15,9 11,9 49,1 12,0 18,8 -13,1 17,7 2,1 19,8 3,3 1,1 25,1 28,5 17,1 12,8 48,3 12,0 18,8 -11,3 19,5 2,1 21,6 3,5 1,1 21,8 25,3 18,0 13,5 46,9 12,0 18,8 -8,1 22,7 2,1 24,8 3,8 1,2 19,6 23,4 19,6 14,7 48,2 24,4 38,3 -28,9 33,8 4,3 38,1 6,3 2,0 55,6 61,9 32,4 24,2 100,0 % der Bilanzsumme 24,8 25,6 38,9 40,1 -27,1 -24,2 36,7 41,5 4,3 4,5 41,1 46,0 6,9 7,5 2,2 2,4 52,1 46,6 58,9 54,0 35,3 38,4 26,4 28,7 100,0 100,0 24,9 39,0 -16,9 47,0 4,4 51,4 7,9 2,6 40,7 48,6 40,7 30,5 100,0 Umsatz nach Sparten 15,0 Prof Service 13% 10,0 Outsourcing Service 16% 02e 03e 04e Margen Trends (%) 5,0 0,0 00 01e 02e 03e 04e -5,0 Products 34% Wartung 37% 14,0 -10,0 -15,0 -20,0 EBITDA/Ges.leistung EBIT/Ges.leistung Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung 10 Investitionszyklus (%) 15 Bewertung (x) 12,0 8 10 6 5 4 0 2 -5 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 00 01e 02e 03e 04e 0 Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.) Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.) Firmenwertabschr./Ges.leistung (re.) 100 | Equity Research -10 00 -2,0 -2 01e 02e KGV (li.) EV/EBIT (re.) 03e 04e -15 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Kennzahlen und Margen Geschäftsjahr 31/12 • IAS 00 01e 02e 03e 04e 26,8 -6,5 -17,7 -17,7 -19,1 -15,4 -22,1 40,5 5,3 -6,1 -4,9 -6,9 -8,9 8,9 41,9 10,9 3,4 3,4 1,9 1,4 5,3 42,2 11,6 4,5 4,5 3,5 2,0 5,9 43,4 13,4 7,1 7,1 6,4 3,5 6,2 0,0 0,0 0,0 11,2 0,0 18,5 0,0 0,0 0,0 11,3 -1,2 -32,2 0,0 0,0 0,0 7,6 0,0 11,3 0,0 0,0 0,0 7,1 0,0 31,2 0,0 0,0 0,0 6,3 0,0 38,0 Produktivität ('000 €) Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr) Gesamtleistung pro Mitarbeiter Personalaufwand pro Mitarbeiter EBIT pro Mitarbeiter Mehrwert pro Mitarbeiter 586,0 115,9 0,0 -20,5 -7,5 569,0 131,8 0,0 -6,4 6,9 550,0 146,3 0,0 4,9 16,0 580,0 146,4 0,0 6,6 17,0 630,0 147,0 0,0 10,4 19,6 Sonstige Kennzahlen (%) Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung Vorräte/Gesamtleistung Net Working Capital/Gesamtleistung Eigenkapitalquote Verschuldungsgrad Nettoverschuldung/Eigenkapital Nettoverschuldung/Freier Cash Flow Eigenkapitalrendite (netto) Rendite auf betriebsnotw. Kapital Goodwill/Eigenkapital Goodwill/Bilanzsumme EBITDA/Goodwill 11,9 15,9 30,8 37,0 30,3 72,6 -113,3 -49,1 -11,9 21,4 7,9 -88,0 2,9 12,5 17,2 38,1 32,4 70,6 197,6 -40,2 -7,5 22,5 8,6 93,8 2,9 12,5 17,2 41,1 35,3 71,0 328,7 6,4 3,3 5,0 2,1 879,7 2,8 12,5 17,2 46,0 38,4 69,8 302,9 8,9 3,7 4,6 2,1 984,9 2,7 12,5 17,2 51,4 40,7 64,3 275,6 14,1 5,1 4,0 2,1 1.236,7 Bewertung nach EV-Kennzahlen (x) EV/Gesamtleistung EV/EBITDA EV/EBITA EV/EBIT EV/Freier Cash Flow EV/Betriebsnotwendiges Kapital 2,0 -31,3 -11,5 -11,5 -9,2 1,7 0,3 6,6 -5,7 -7,1 3,9 0,4 0,3 2,8 9,1 9,1 5,7 0,3 0,3 2,6 6,6 6,6 5,1 0,3 0,3 2,1 4,0 4,0 4,6 0,3 Kalk. d. investierten Kapitals (Mio. €) Anlagevermögen Kumulierte Abschr. auf Sachanl. Net Working Capital (NWC) Betriebsnotwendiges Kapital 31,1 28,4 20,9 80,4 21,6 36,9 12,9 71,4 18,7 43,0 13,8 75,6 15,9 49,0 14,6 79,5 13,8 54,8 15,9 84,6 Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) 17,0 13,2 14,1 15,0 15,9 120,0 17,1 0,8 137,9 9,8 15,1 1,0 25,9 9,8 13,6 1,1 24,5 9,8 14,6 1,1 25,5 9,8 15,5 1,2 26,5 Profitabilität (%) Rohertrag/Gesamtleistung EBITDA/Gesamtleistung EBITA/Gesamtleistung EBIT/Gesamtleistung EBT/Gesamtleistung Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung Freier Cash Flow/Gesamtleistung Kostenstruktur (%) Materialaufwand/Gesamtleistung Personalaufwand/Gesamtleistung Vertriebsaufwand/Gesamtleistung Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung Firmenwertabschreibungen/Ges.leistung Steuern/EBT ø Marktkapitalisierung ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-) Sonstiges Enterprise Value (EV) 101 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland EASY Software AG – wird der Turnaround geschafft? EASY gehört zu den klassischen DMS- bzw. Archivherstellern. Das Unternehmen beschäftigte Ende des dritten Quartals 2001 rund 348 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist über eigene Tochtergesellschaften und rund 500 Vertriebspartner weltweit vertreten, erzielt 80% des Umsatzes über Partner und steht nach IXOS an zweiter Stelle bei der Anzahl der SAP-nahen DMSInstallationen. Stärken Schwächen Chancen Risiken SWOTSWOT-Analyse •= Produkte sind partnerfähig •= große Kundenbasis: mehr als 6000 Firmeninstallationen weltweit •= Mit 500 Vertriebspartnern rein zahlenmäßig große Plattform •= weltweit aufgestellt - über Vertriebspartner in 30 Ländern vertreten •= 25,8 Mio. € operativer Cash Outflow im Beobachtungszeitraum FY’99-9m’01! •= Liquide Mittel lt. 9m'01 Quartalsbericht unter 2 Mio. € •= Finanzleasing: Software sale and lease back in 3Q'01 •= hohes durchschnittliches Zahlungsziel (DSO > 179 Tage) •= Workflow-Modul der eigenen Software weltweit unbekannt •= Produkt- und Kundenbasis mit hohem Upselling Potential •= Hinzugewinnung ursprünglicher SER Kunden •= Neue Produktversionen bieten neue Chancen •= Momentum des adjustierten negativen operativen Cashflows nimmt zu •= Breites Produktportfolio bindet Entwicklungskraft und verlangsamt Innovationszyklen •= Permanent hohe sonstige betriebliche Aufwendungen Das Unternehmen verfügt mit seiner DMS-Suite „Easyware“ über ein vollständiges Produktsortiment. Im Brancheninformationsdienst „Project Consult Newsletter 20020211“ ist die im Dezember neu vorgestellte Version der Produktfamilie die „Konsolidierung der bisherigen Produktreihe, die in vielen Bereichen die Stabilität besitzt, die sich Kunden schon früher gewünscht haben.“ 102 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Umsatzverteilung nach Erlösarten und Regionen (FY’00: 40,4 Mio. €) Hardware 5% sonstiges 3% Rest 13% Dienstleistungen 21% Europa 17% D 70% Software 71% Quelle: Concord Equity Research EASY Software AG berichtet völlig regelkonform nach IAS. Das Unternehmen weist wie die CEYONIQ AG und die SER Software AG die eigenentwickelte Software als „aktivierte Eigenleistungen“ in der GuV aus. Für den Zeitraum FY’99 bis 9m’01 errechnen wir einen negativen adjustierten operativen Cashflow von -25,8 Mio. €, davon -6,6 Mio. € in den ersten neun Monaten des vergangen Jahres. Adjustierter operativer Cashflow Easy Software AG FY’99FY’99-9m’01 (Mio. €) 0,00 -5,00 -10,00 -15,00 -20,00 -25,84 -25,00 -30,00 FY'99 op Cashflow berichtet Quelle: Concord Equity Research 103 | Equity Research FY'00 op Cashflow adjustiert 9m'01 op CF adjustiert, kumul. 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Den liquiden Mitteln von 0,8 Mio. € und Forderungen in Höhe von 17,8 Mio. € stehen Verbindlichkeiten von -3,2 Mio. € und zinstragendes Fremdkapital -12,3 Mio. € gegenüber. Fazit Für EASY Software AG stellt sich ebenfalls wir für CEYONIQ zunächst die Aufgabe, mit dem Geschäftsmodell über mehrere Quartale nachhaltig positive Cashflows zu generieren. Darüber hinaus wird EASY Software AG mit der in diesem Jahr erwarteten DOMEA2 Zertifizierung der SAP-Produktfamilie mit SAP ein weiterer starker Wettbewerber im Markt präsent. Im Vergleich zu IXOS scheint sich EASY Software AG über den Vertriebskanal und die Skalierbarkeit der Produkte eher im Segment der mittleren Installationsgrößen zu positionieren. 104 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland 105 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland FILENET – ECMECM-Weltmarktführer FILENET Corp., USA gilt weltweit als DMS Pionier. IDC und die Gartner Group bezeichnen das Unternehmen mit einem Umsatz von 322,5 Mio. US$ als DMS-Weltmarktführer. Die Vita des Unternehmens liest sich ähnlich wie die historisch gegliederte Aufstellung der Evolution von DMS-Technologie. Das Unternehmen beschäftigte Ende des dritten Quartals 2001 rund 1800 Mitarbeiter und betreut über Tochtergesellschaften und Vertriebspartner in über 90 Ländern weltweit 3.600 Kunden, darunter 80% der „Fortune 100“ Unternehmen). Stärken Schwächen Chancen Risiken SWOTSWOT-Analyse •= Hohe Cashposition (172 Mio. US$) •= Innovatives Produktportfolio mit weltweitem Bekanntheitsgrad •= Hohe Vertriebskraft in Europa (91.7 Mio. US$ in FY'00) •= Fokus v. a. auf Großbanken und Versicherungen •= Schlagkraft des Vertriebskanals durch hohe Investitionspflicht der Partner •= Produktankündigungen überholen Verfügbarkeit •= Kernprodukte mit vergleichsweise alter Technologie •= Extrem breites Produktangebot bindet Kräfte •= Erfolgscontrolling des Partnervertriebs •= Hinzugewinnung der Kunden deutscher DMS Anbieter •= Vielfältige Kooperationen erweitern Einsatzmöglichkeiten •= Branding trivialer Branchenlösungen ist vertriebsfördernd •= Hohe Entwicklungskosten für neues Produkt im fragmentierten EAI Anbietermarkt •= Lange laufende Produktpflege von "Randmodulen" erheblicher Kostenfaktor •= Verfrühte Produktankündigungen nehmen Glaubwürdigkeit im Markt Der Umsatz besteht zu 40% aus reinen Imagingprodukten. 98% aller Verkäufe enthalten ECM-Umsätze. Das Unternehmen bezeichnet „Workflow“ als sein Kernprodukt, welches über Archivsysteme in die Unternehmen hineingetragen wird und distanziert sich damit eindeutig von den deutschen Archivanbietern. Das Management bezeichnet Deutschland, Frankreich und Großbritannien als die drei europäischen Kernmärkte. 106 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Umsatz nach Erlösart und Region FY’01: 322,5 Mio. US$ RestEuropa 16% Asien Pazifik 3% Rest 1% Umsatz Deutschl. 7% Rohmarge NordAmerika 73% 0% 20% 40% Software 60% Service 80% Hardware Quelle: Concord Equity Research In Europa ist das Unternehmen in Deutschland und drei weiteren regionalen Vertriebsniederlassungen vertreten. Der Fokus liegt vor allem bei multinationalen Großunternehmen sowie hauptsächlich Banken und Versicherungen. Fazit Aus der gegenwärtigen Konsolidierung des DMS-Marktes wird FILENET eindeutig gestärkt hervorgehen. Das Unternehmen zeigte im letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres nach drei negativen Quartalen wieder ein positives EBIT und konnte trotz eines Forderungsabbaus von 54 Mio. $ und F+E Aufwendungen von 68 Mio. $ für ein neues EAI-Produkt seine liquiden Mittel um 34 Mio. $ auf 172 Mio. $ erhöhen. Das Unternehmen hat eine sehr weitsichtige Produktstrategie. Mit der Entwicklung eines eigenen EAI-Produktes bereitet sich FILENET schon heute auf das mittelfristig erwartete Zusammenwachsen von Workflow- und EAI-Systemen vor. Durch die Ent-Emotionalisierung der IT-Lieblinge am Neuen Markt und die Konzentration der Vertriebsbemühungen auf die Branche der Finanzdienstleister wird das Unternehmen eine nachhaltige, starke Position aufbauen können. Im Geschäftsjahr 2001 erzielte das Unternehmen alleine in Europa einen Umsatz von knapp 100 Mio. €. Dies entspricht etwa dem Konzernumsatz der gegenwärtig noch am Neuen Markt notierten DMS-Hersteller. 107 | Equity Research 100% 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Staffware – die WorkflowWorkflow-Spezialisten Staffware plc, Berkshire (UK) gilt mit 1,5 Millionen Anwendern bei 5.500 Kunden mit einem Umsatz von 27,9 Mio. € weltweit als Marktführer für Workflow-Software. Aktuelle Industriestudien bezeichnen die „Staffware Process Suite“ als führend für den Einsatz in großen bzw. verteilten Umgebungen. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2001 rund 340 Mitarbeiter, ist über Tochtergesellschaften und Vertriebspartner weltweit vertreten und konzentriert sich vornehmlich auf multinationale Großunternehmen. Stärken Schwächen Chancen Risiken SWOTSWOT-Analyse •= Produkte sind partnerfähig •= Spezialisierung auf Workflow-Software bündelt Kräfte •= Gute Produkttests erhöhen Bekanntheitsgrad •= Liquide Mittel komfortabel, DSO 106 Tage im Sektorschnitt •= Weltweite Aufstellung ermöglicht multinationale Projektbetreuung •= Fehlendes Controlling im Partnervertrieb •= Fehlende Visibilität der deutschen Niederlassung •= Kritische Masse des dt. Vertriebs fehlt. •= Intransparenz durch Halbjahresberichterstattung •= Sinnvolle Kooperationen mit IXOS/IDS Scheer •= Workflow-Produkte ermöglichen Ablösung von Legacy-Software •= Erhebliches Cross-Selling Potential durch vertriebsnotwendigen TopManagement-Zugang •= Geringe Anzahl der Vertriebspartner mit Top-Management-Zugang •= Fehlende Zuständigkeiten im weltweiten Vertrieb lähmen Schlagkraft Etwa 50% des Umsatzes werden über Vertriebspartner wie T-Systems, SerCon, EDS usw. erzielt. Als Zielgruppe gibt das Unternehmen die Branchen Telekommunikation, Banken, Versicherungen, Handel und die öffentliche Verwaltung an. Über Konnektoren zu führenden Standardsoftwareprodukten (BEA, Oracle, SAP, Siebel) kann das Unternehmen de facto individuelle Unternehmenslösungen bei extrem geringer Einführungsdauer leisten. 108 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Umsatzverteilung nach Region und Erlösart (FY’01: 27,9 Mio. €) Rest 3% Australien 18% Wartung 23% Rest Europa 27% USA 14% Asien 3% Lizenzen 54% Prof. Service 23% UK 35% Quelle: Concord Equity Research Durch die Kooperationen mit IDS Scheer und IXOS verfügt das Unternehmen de facto über alle Kontakte, die für ein ganzheitliches Lösungsuniversum beim Kunden notwendig sind. Der Brancheninformationsdienst „Project Consult Newsletter 20020305“ schreibt „Mit der neu vorgestellten ‚iProcess Engine’ behebt Staffware … ein zentrales Manko vieler Workflow-Management-Systeme, die sich derzeit auf dem Markt befinden … Selbst wenn man vom Benchmark-Ergebnis 50-75% abzieht, bietet Staffware die mit Abstand leistungsfähigste Workflow-Engine am Markt an.“ Fazit Staffware verfügt über die richtigen Partnerschaften, das richtige Produkt und die weltweite Infrastruktur für eine erfolgreiche Ergebnisentwicklung. Als Technologieanbieter für die Ablösung lange im Unternehmen bestehender, teuer zu wartender Legacy-Applikationen hängt es letztlich nur noch an der präzisen Vermarktung und Vertriebspartnerauswahl sowie letztlich an der Schlagkraft des Vertriebs. 109 | Equity Research 19 | 04 | 02 DMS Deutschland Concord Effekten AG Equity Research Große Gallusstraße 9 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069/50951-450 Fax: 069/50951-490 Concord Effekten AG Equity Sales Große Gallusstraße 9 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069/50951-200 Fax: 069/50951-298 Concord Corporate Finance GmbH Nibelungenplatz 3 60318 Frankfurt am Main Tel.: 069/50951-8000 Fax: 069/50951-8400 Concord Fixed Income Neue Mainzer Straße 1 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069/50951-600 Fax: 069/50951-650 Disclaimer © 2000 Herausgeber: Concord Effekten AG, Große Gallusstraße 9, D 60311 Frankfurt. Alle Rechte vorbehalten. 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