DMS Deutschland - Project Consult

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DMS Deutschland
Sektor Report
19 | 04 | 02
Empfehlungen
Unternehmen
Ceyoniq (CEE)
Dicom (DCM)
Ixos Software (XOS)
Kleindienst Dat. (KLD)
Easy Software (ESY)
Filenet (FILE)
Staffware (STFW)
Kennzahlen
Ceyoniq
Umsatz (Mio. €)
Kurs
(€)
0,16
6,80
6,11
2,45
2,30
17,33
445,00
Fair Value
(€)
--8,00
6,80
6,90
-------
01a
102,1
DMS
Empfehlung
Segment
Archiv
Sell
EDC
Buy
Archiv
Hold
EDC
Not Rated
Archiv
Not Rated
Archiv
Not Rated
Workflow Not Rated
02e
51,0
03e
40,8
04e
40,8
0,9
EBIT (Mio. €)
-105,0
-5,6
0,9
EBIT Marge (%)
-102,9
-10,9
2,3
2,3
-3,40
-0,33
-0,22
-0,22
EpA
KGV
---
DICOM Group
Umsatz (Mio. €)
EBIT (Mio. €)
---
---
---
00/01a
228,2
01/02e
254,8
02/03e
280,6
03/04e
310,7
11,9
13,0
19,2
23,6
EBIT Marge (%)
5,2
5,1
6,9
7,6
EpA
0,29
0,34
0,49
0,63
KGV
23,1
19,9
13,9
10,9
00/01a
117,0
01/02e
119,3
02/03e
125,3
03/04e
131,6
EBIT (Mio. €)
6,0
7,5
8,9
11,0
EBIT Marge (%)
5,1
6,3
7,1
8,4
EpA
0,34
0,32
0,35
0,46
KGV
17,7
19,1
17,6
13,3
Kleindienst Dat.
Umsatz (Mio. €)
EBIT (Mio. €)
EBIT Marge (%)
EpA
KGV
01a
75,0
-3,7
-4,9
-0,9
---
02e
80,5
2,7
3,4
0,3
8,7
03e
84,9
3,8
4,5
0,4
5,7
04e
92,6
6,6
7,1
0,8
3,1
IXOS Software
Umsatz (Mio. €)
Performance der DMS Segmente zum NEMAX ALL SHARE
1600
1500
1400
1300
1200
1100
1000
900
Die DMSDMS-Konsolidierung:
Es gibt auch Gewinner am Neuen Markt
Dokumenten Management Systeme (DMS) werden in
den Unternehmen dazu eingesetzt, sowohl im Unternehmen selbst erzeugte als auch in das Unternehmen
von Außen eingegangene Belege bzw. Dokumente und
Informationen in sinnvoller Weise zusammenzufassen
und für die notwendige Sachbearbeitung verfügbar zu
machen.
Während ERP Standard-Unternehmenssoftware bzw.
individuelle Unternehmenssoftware Belege bzw. Informationen erzeugt, dient DMS-Software u. a. der Erfassung
und langfristigen Speicherung dieser Belege.
Der Anbietermarkt ist eindeutig durch Unternehmen aus
dem englischen Sprachraum dominiert. Der von uns
untersuchte DMS-Sektor teilt sich in folgende Segmente:
•= Erfassung (EDC)
•= Archivierung (Archiv)
•= Research und Ablaufsteuerung (Retrieval, Workflow)
Die am “Neuen Markt” (NM) notierten Spezialanbieter
konzentrieren sich jeweils auf eines der beiden ersten
Segmente.
Nach Untersuchung des Marktes, Analyse der am Neuen
Markt notierten Unternehmen und Beobachtung der aus
dem englischen Sprachraum kommenden Marktführer
gehen wir davon aus, dass EDC-Spezialanbieter in ihrem
Segment nachhaltig wachsen können, während sich die
klassischen deutschen Archivanbieter mittelfristig über
komplexe, Workflow-getriebene Unternehmenslösungen
zu ganzheitlichen Lösungsanbietern entwickeln müssen.
In diesem Zusammenhang sind Kooperationen wichtiger
als Akquisitionen, denn den gegenwärtigen Shake-Out
werden die Unternehmen mit hohen liquiden Mitteln
und vor allem hohen operativen Cashflows gewinnen.
800
700
O 01
N 01
D 01
J 02
NEMAX ALL SHARE
F 02
EDC
Quelle: Thomson Financial Datastream
Analysten
Telefon
e-Mail
Telefon
e-Mail
www
Rüdiger Vogel
+49(0)69 50951-472
[email protected]
Harry Markl
+49(0)69 50951-461
[email protected]
www.concord-equity.de
M 02
A 02
Archiv
In dieser Studie identifizieren wir Markttreiber, Verlierer
und Gewinner des Konsolidierungsprozesses.
Wir empfehlen DICOM bis 6,95 € und IXOS bis 5,90 €
zum Kauf und bestätigen unsere Verkaufsempfehlung für
Ceyoniq in unserer Unternehmensstudie vom 11.3.02.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Inhaltsverzeichnis
2 | Equity Research
Investment Summary
Markttreiber
Profiteure im Segment „EDC”
Profiteure im Segment „Archive“
Unsere Empfehlung
Das Marktumfeld
3
3
4
4
4
5
DMS - Das Rückgrat des Unternehmens
DMS-Einsparpotential pro Jahr in Deutschland: 104 Mrd. €, weltweit
x18
6
6
Marktüberblick
Schneller, höher, weiter? – Warum Kunden DMS einsetzen
Chancen: Marktwachstum und -verteilung
Kein Spiel mit Unbekannten – DMS Komponenten
Investitionsverhalten nach Komponenten
7
7
8
10
16
Technologietrends – Treiber der Zukunft
Von Workflow-Systemen zu Business Process Management (BPM)
Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht automatische
Dokumentenbearbeitung
Web Content Management Systeme (WCM, CMS)
Collaboration – Zusammenschluß von Unternehmensclustern
KI + BPM + Collaboration = Workflow der Zukunft mit AGENTEN
Digital Rights Management (DRM)
Medienübergreifendes Content Management – Digital Asset
Management (DAM)
16
17
18
Der DMSDMS-Markt – Zielgruppe und Bedarf
Industriekunden – schon lange ERP getrieben
Dienstleistungsbranche –die Heimwerker sind unter sich
22
23
24
Anbieter – Positionierung und Wettbewerb
Wettbewerb
Anbieter im DMS Umfeld – die Strategie entscheidet!
Herausforderer blasen das Halali – die Jagdsaison ist eröffnet
Größe der Anbieter ist kritischer Erfolgsfaktor
Welche Technologien welches Umsatzpotential bieten
25
25
26
27
28
Unser Vergleic
Vergleichs
hshs- und Bewertungsmodell für DMSDMS-Anbieter
Wettbewerbsfähige Produkte
Schlagkraft im Vertrieb
Kosteneffizienz und Qualität der Verwaltung
Finanzielle Solidität
30
30
32
32
33
Einzelempfehlungen
CEYONIQ: Insolvenz; Existenz bedroht!
Dicom: EDC Software und Service weltweit
IXOS: Zur Eigenständigkeit gezwungen
Kleindienst: Der EDC-Spezialist: Hohes Belegvolumen, hohes
Ergebniswachstum
EASY Software AG – wird der Turnaround geschafft?
FILENET – ECM-Weltmarktführer
Staffware – die Workflow-Spezialisten
34
36
56
72
86
18
19
20
21
21
102
106
108
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Investment Summary
DMS =
integraler IT Bestandteil
Dokumenten Management Systeme (DMS) fassen beliebige im Unternehmen
erzeugte oder in das Unternehmen von Außen gelangte Dokumente in
sinnvoller Weise für die weitere Sachbearbeitung zusammen. Damit zählen
DMS-Systeme zu den integralen Bestandteilen der IT Landschaft. Die ITMarktforschungsunternehmen IDC und Gartner Group nehmen die Wichtigkeit
solcher Systeme zum Anlass für Ihre Wachstumsschätzungen von über 20%
bis 2004.
Markttreiber
Collaboration
Nicht erst seit der CeBIT 2001 dominiert das Thema der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit („Collaboration“) im IT Sektor. Hinter diesem
Schlagwort verbirgt sich nichts weniger als der Wunsch, die typischerweise wild
gewachsenen, heterogenen und fragmentierten IT-Anwendungen zusammen
zu führen, um damit bereits vorhandene Informationen unabhängig von ihrer
Herkunft „just-in-time“ verfügbar zu haben. Mit ansteigender Informationsmenge erhöht sich der Bedarf, die damit verbundene Vielfalt zu strukturieren
und gleichartige Informationen automatisch weiterzubearbeiten.
In der insgesamt sehr komplexen und fragmentierten Systemwelt erkennen wir
die folgenden treibenden Anforderungen an standardisierte IT Systeme:
Große Nachfrage von
Unternehmen, die viele
Dokumente bearbeiten
•=
Verbindung unterschiedlicher vorhandener Software-Systeme
(Enterprise Application Integration, EAI)
•=
Befreiung in Betrieb laufender Unternehmenssoftware von Datenballast
(Archivierung)
•=
Automatisierte Digitalisierung von Dokumenten, Posteingangsbearbeitung
(Electronic Document & Data Capturing)
•=
Automatisierte Strukturierung der Informationsvielfalt
(Klassifikation)
•=
Automatisierte Unterstützung der Arbeitsabläufe in der Sachbearbeitung
(Workflow)
Insbesondere große Dienstleistungsunternehmen, deren „Wertschöpfung“ zu
großen Teilen mit der Bearbeitung von Belegen und Dokumenten zusammenhängt, haben erheblichen Bedarf an standardisierten, günstig zu wartenden
Systemen für Sachbearbeitung und Archivierung. Ein lukrativer Markt, der von
Spezialanbietern für DMS Systeme bedient wurde und nun zunehmend für die
großen, weltweit agierenden Hersteller attraktiv wird. IBM, Microsoft, SAP, usw.
erweitern ihre Produkte um rudimentäre Funktionen bzw. bieten neue
Standardprodukte an, was zur Konsolidierung des Anbietermarktes führt.
Aus der Konsolidierung werden zwei Arten der von uns untersuchten
Unternehmen hervorgehen:
3 | Equity Research
•=
Profiteure im Segment „EDC“ und
•=
Profiteure im Segment „Archive“
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Profiteure im Segment „EDC”
Das Segment EDC bietet gute Chancen für Spezialisten, die klassische und
elektronische Dokumente gleich welcher Herkunft mit den wichtigsten Erfassungsgeräten (Scannern) an die wichtigsten Ablageorte (Archive, Speichersysteme, DMS-Systeme) bringen können.
Durch die DMS-Konsolidierung rückbesinnen sich DMS Hersteller auf ihre Kernkompetenzen und kaufen EDC Technologie per Kooperation zu. Ähnliches gilt
für die Hersteller von Scanner-Geräten. Die Fragmentierung des Marktes
verhindert hohe Scannerstückzahlen im professionellen Bereich, wodurch die
Rentabilität individueller Erfassungssoftware sinkt. Die logische Entwicklung
heißt hier Standard-Erfassungssoftware.
First Mover bei StandardStandardErfassungssoftware
Damit sind die Gewinner im Bereich EDC nach unserer Ansicht die First Mover,
die ihr Standardsystem für die Erfassung Top-down über die maßgeblichen
Soft- und Hardwarehersteller - idealerweise als Erstausrüster - vertreiben.
Profiteure
Profiteure im Segment „Archive“
Im Segment „Archive“ distribuieren die marktführenden Hersteller weltweit. Mit
Ausnahme von IBM verfügt kein Hersteller über einen eigenen, weltweit
ausreichenden Direktvertrieb, indirekter Vertrieb, vornehmlich mittelständisch
organisiert, ist die Regel. Nur SAP verfügt weltweit über größere Partner mit
Hundertschaften in Vertrieb und Consulting, die sich ausschließlich oder vornehmlich auf SAP Produkte konzentrieren.
Anbieter mit weltweitem
Direktvertrieb
Wir sind deshalb der Meinung, dass die Gewinner unter den Archivanbietern
über einen eigenen, schlagkräftigen Vertrieb verfügen, der in culpa contrahendo
um schlagkräftige Kooperations- und Vertriebspartner erweitert wird.
Unsere Empfehlung
Beobachtungsuniversum
Neuer Markt
Das Beobachtungsuniversum für Empfehlungen von Concord Equity Research
konzentriert sich ausschließlich auf an deutschen Börsen notierte Unternehmen. Nach unserer Untersuchung kommen wir zu der Ansicht, dass die
Aktien der DICOM GROUP und der IXOS Software grundsätzlich zu den Value
Stocks des DMS Sektors am Neuen Markt gehören.
DICOM kaufen bis 6,95 €
IXOS kaufen bis 5,90 €
Wir nehmen die Coverage von DICOM GROUP und IXOS Software auf und
empfehlen DICOM bis 6,95 € und IXOS bis 5,90 € zum Kauf.
Darüber hinaus konnten wir bei Kleindienst Datentechnik den sehr weit
fortgeschrittenen Turnaround feststellen. Das geringe Handelsvolumen schließt
jedoch den Einstieg institutioneller Investoren derzeit aus.
CEYONIQ Kursverlauf
entsprach unserer Annahme
Jetzt Einstellung der Coverage
CEYONIQ hat zeitgleich mit der Veröffentlichung unserer Studie vom 11.03.02
eine unseren Annahmen entsprechende Adhoc Mitteilung veröffentlicht. In der
Zwischenzeit meldete das Unternehmen Insolvenz an, beide Gründervorstände
befinden sich zur Zeit wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft.
Mit der Aktualisierung unserer Ceyoniq Unternehmensstudie stellen wir die
aktive Coverage ein. Wir glauben nicht an die Erholung des Unternehmens.
4 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Das Marktumfeld
DMSDMS-Kurverlauf geprägt von
Skandalen
Im Vergleich zum Nemax All Share sind die Kurse aller klassischen DMS Werte
in den letzten Monaten stark gefallen. Wir führen dies auf die Skandale um SER
Systeme und CEYONIQ zurück.
EDCEDC-Kursverlauf weitaus
stabiler
Die Kurse der EDC Anbieter sind hingegen weitgehend stabil geblieben. Die
gewichtigen Anbieter in diesem Segment sind hinsichtlich der Unternehmensmeldungen weniger aufregend bzw. vielmehr sehr konservativ.
Kursverlauf der Peers
1600
1500
1400
1300
1200
1100
1000
900
800
700
Oct-01
Nov-01
Dec-01
NEMAX ALL SHARE
Quelle: Concord Equity Research, Datastream
5 | Equity Research
Jan-02
Feb-02
EDC
Mar-02
Archiv
Apr-02
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
DMS - Das Rückgrat des Unternehmens
Dokumenten Management Systeme (DMS) bilden das Informationsrückgrat im
Unternehmen. DMS-Software ist Middleware für die Organisation elektronischer
Dokumente. Sie enthält Funktionen zum
•=
Import/Export
•=
Speichern
•=
Suchen und Finden
•=
Anzeigen
von elektronischen Dokumenten. Dies betrifft den gesamten Lebenszyklus vom
Zeitpunkt der Erstellung eines Dokuments bis hin zur Löschung oder
Speicherung auf einem Offline-Datenträger.
DMSDMS-Einsparpotential pro Jahr in Deutschland: 104 Mrd. €,
weltweit x18
DMS Systeme werden auf Büroarbeitsplätzen eingesetzt. Mit dem klassischen
Papierarchiv verglichen, ist DMS Software ein „Sparwunder“. Einer aktuellen
Studie (Gartner, 2001) zufolge erspart effiziente elektronische Archivierung pro
Mitarbeiter und Arbeitswoche 8h Arbeitszeit.
Potential:
45 Mio. Arbeitsjahre
Produktionssteigerung!
Mit 18 Mio. Büroarbeitsplätzen in Deutschland (mehr als 320 Mio. weltweit)
errechnet sich bei einem Abschlag von 30% alleine für Deutschland eine Produktionssteigerung von 2,5 Mio. Arbeitsjahren bzw. 45 Mio. Arbeitsjahren
weltweit.
Einsparpotential durch DMSDMS-Systeme
Deutschland
weltweit
Anzahl PCs
im Einsatz
Büroarbeitplatz PCs
Produktionssteigerung
Einsparpotential
FY'00: Mio. Stk.
28,0
494,0
FY'00: Mio. Stk.
18,2
321,1
Mio. Jahre
2,5
45,0
Mio. €
104.400,0
1.879.200,0
(Quelle: EITO, 2000)
Anteil PCs in Firmen
Zeitersparnis
Jahres-Bruttolohnsumme (€)
AG Anteil Sozialvers.
Abschlag
65% (IDC, 2Q'01)
20% (Gartner, 2001)
34.800,00 (Statistisches Bundesamt Aug. '01)
20%
30%
Quelle: Concord Equity Research, EITO, Gartner, IDC, Statistisches Bundesamt
Dies entspricht in Deutschland einem Einsparpotential größer als 104 Mrd. €
nur bei den Personalkosten. Zusätzliches Potential wie z. B. durch Einsparungen
von Lagerflächen für Papierarchive besteht darüber hinaus.
Zum Vergleich: die Gartner Group schätzt die realisierten DMS Umsätze für
Lizenzen, Professional Service und Wartung in 2000 auf rund 6,5 Mio. €. Dies
entspricht einem Anteil von 6% des mit 30% Abschlag berechneten
Produktionssteigerungspotentials.
6 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Marktüberblick
DMS Technologien sind über die letzten 20 Jahre vielfältig einsetzbar
geworden. Unterschiedliche Kundengruppen setzen DMS Lösungen in verschiedener Weise ein.
Auch der Anbietermarkt hat sich in der letzten Zeit stark verändert. Erst
erweiterten DMS Spezialanbieter durch Unternehmensakquisitionen ihr Produktportfolio um fehlende Funktionalität, dann erschienen DMS-Produkte von
den ersten Standardsoftwareherstellern. Auch die SAPs dieser Welt müssen das
Thema DMS für sich klären - das Halali zur Jagd der Konsolidierung auf dem
Feld der DMS Anbieter ist geblasen.
Schneller, höher, weiter? – Warum Kunden DMS einsetzen
Mit der Verabschiedung des „Internet-Hype“ hat sich IT stark ent-emotionalisiert. Bunte Bilder von „T-Shirt-Guys“ in Turnschuhen haben ihren Sex-Appeal
verloren. Echte Werte sind an der Tagesordnung. CEO’s, die in Präsentationen
ROIs versprechen, die sie weder erklären noch einhalten können, sind „Out“.
Unternehmen wollen
messbar Kosten sparen
In einer von Microsoft gesponserten Marktuntersuchung ermittelt IDC nach der
Befragung von mehr als 500 europäischen Unternehmen mit 500+
Mitarbeitern, das reines Umsatzwachstum eher nachhaltigen Themen wie
Organisationsinnovation gewichen ist.
IT Investitionen – was Firmen erwarten
Geschäftsprozeßoptimierung
51%
19%
Marktdurchdringung
kurze Entscheidungswege
18%
Effizienz i. d. Lieferkette
sonstige
0%
10%
2%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Quelle: IDC, 2001
Übertragen auf das Thema DMS sind die Investitionstreiber klare nach innen
gerichtete Vorgaben, die der Flexibilisierung und Kostenminderung im Unternehmen dienen:
7 | Equity Research
•=
Beschleunigung von „Leading Applications“ (kommerzielle Software)
•=
Schnellerer Zugriff auf Dokumente bei der Sachbearbeitung
•=
Keine Verkomplizierung der Sachbearbeitung bei der Suche elektronischer
Dokumente
•=
Reduzierung der Archivkosten (bisher Microfiches, bzw. Papier)
•=
Konkrete Arbeitszeitersparnis bei „industrieller Formularbearbeitung“
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Dies ist ein starkes Votum für relative Unabhängigkeit von makroökonomischen
Wirtschaftszyklen im Universum der IT Investitionen.
Auf einzelne Begriffe gehen wir an anderer Stelle dieser Studie ein. (Leading
Application = die führende Unternehmenssoftware, z.B. SAP, Oracle, Siebel)
Engpass: Geschwindigkeit
der Organisationsinnovation
Organisationsinnovation
Klarer Engpass für Unternehmen ist die Geschwindigkeit bzw. Kosteneffizienz
bei der Anpassung ihrer Organisationen an sich ändernde Marktgegebenheiten.
Aus unserer Sicht ein klarer Trend für die entscheidende Software-Technologie
und Marktumgebung der Zukunft.
Chancen: Marktwachstum und -verteilung
Schätzung des
Marktwachstums: 2525-27%
DMS Technologie gibt es weltweit seit den 80er Jahren. Eine Gartner Studie für
die AIIM (Association for Information and Image Management Industry,
Industrieverband der DMS Hersteller) aus 1998 geht von einem durchschnittlichen Wachstum bis 2003 von 25% aus. Eine jüngere Studie aus 2000
(Gartner, BHF, Computerwoche 35/2000) schätzt ein CAGR von 27%.
DMS Marktvolumen: Verteilung weltweit
2003
1998
0%
20%
40%
USA
Europa
60%
Asien/Pazifik
80%
100%
Rest
Quelle: Gartner 1997, 2000
IDC erfasst ein erheblich weiter gefasstes Universum in einer Studie vom
August 2001 und berücksichtigt im Markt für Content- und Dokument Management auch Anbieter wie Adobe (Acrobat) sowie Broadvision, Vignette und
Datenbankhersteller wie Informix.
Damit ermittelt IDC ein weitaus größeres Marktwachstum als Gartner.
Unterschiedliche
Betrachtungsuniversen
Die unterschiedlichen Wachstumsraten der Industrieanalysten begründen sich
durch verschiedene Betrachtungsuniversen:
Gartner betrachtet die reine DMS mit allen Erlösarten: Lizenzen, Professional
Services/Consulting, Service und Wartung. IDC hingegen betrachtet einen
weiteren Anbietermarkt, berücksichtigt jedoch nur Lizenzumsätze.
8 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
DMS & CMS: Umsätze und Wachstum weltweit
Umsatz ($m)
2000
2001
2002
2003
2004
1.277,3
1.861,0
2.956,5
4.489,0
6.380,8
8.785,4
47,1
Europa
572,3
845,1
1.351,4
2.053,2
2.955,7
4.099,9
48,3
Asien
149,3
214,2
322,8
485,5
686,1
951,7
44,8
RoW
50,3
70,0
109,1
158,6
223,5
315,6
44,4
2.049,2
2.990,3
4.739,8
7.186,3 10.246,1 14.152,6
47,2
2000
2001
2002
2003
2004
2005
CAGR
USA
62,4
62,3
62,4
62,5
62,3
62,1
-0,1
Europa
28,0
28,3
28,6
28,6
28,9
29,0
0,7
Asien
7,3
7,2
6,9
6,8
6,7
6,8
-1,4
RoW
2,5
2,4
2,4
2,3
2,2
2,3
-1,7
USA
Gesamt
Marktanteil (%)
2005 CAGR %
Quelle: IDC 2001
Annahme: Makroökonomischer Turnaround in 2H’02
Wir gehen davon aus, dass die Realität mit einem ökonomischen Turnaround
ab 2H’02 eher geringere Wachstumsraten auf Gartner Niveau zeigen wird.
Die regionalen Märkte
für DMS Systeme
DMS Lösungen werden weltweit eingesetzt. Hersteller kommen mit ihren
Systemen vor allem bei großen Verwaltungsstrukturen (Industrie, Dienstleister,
öffentliche Verwaltung) zum Zug. Größter DMS Markt sind die USA vor Europa
und Asien.
Die IDC Studie ermittelt noch ein weiteres Ergebnis: Märkte wie USA und Asien
geben hinsichtlich der Umsatzverteilung an Europa ab.
Innerhalb von Europa dominiert der deutschsprachige Markt (D/A/CH) vor
Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Benelux. Das Marktvolumen
von Osteuropa entspricht etwa dem von Spanien.
Marktvolumen: Verteilung in Europa
RoWE
11%
D/A/CH
27%
CEE
7%
IT
10%
BENELUX
7%
SP
7%
F
13%
UK
18%
Quelle: EITO 2000
Das Volumen des weltweiten Marktes für DMS Produkte war in 2000
22,7 Mrd. €. Die Gartner Group geht bis 2003 von einem CAGR von 27% aus.
Das Marktvolumen aller Umsätze in diesem Bereich (inklusive Consulting,
Service usw.) beziffert Gartner auf 41,6 Mrd. $.
9 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
IDC rechnet hier mit einem CAGR (00-03) von 51,9% bei einem weltweiten
Volumen von 7,18 Mrd. $ in 2003 bzw. 14,15 Mrd. $ in 2005
Kein Spiel mit Unbekannten – DMS Komponenten
DMS Systeme seit den
80er Jahren am Markt
Zunächst: DMS Lösungen sind keine Modeerscheinung des „Internet-Hypes“.
Was in dieser Studie unter dem Gesamtbegriff „DMS“ beschrieben wird, ist
bereits in Teilen seit Beginn der 80er Jahre weltweit verfügbar.
DMS: Generische
Generische Entwicklung
System
Zeit
Technologie/Funktion
2001/2
BPM/ECM
Collaboration
Content
Management
vertikale
Workflow App
DMS/CLM
Intelligence,
IDC
Workflow
ARCHIV
COLD
Archivierung
ApplikationsKonnektoren
1980's
Imaging,
Capturing, EDC
Anwendung
Standort-, applikations-,
unternehmensübergreifende
webbasierte Zusammenarbeit
Zerlegung des Dokuments in
Informationsobjekte inkl. Klassifizierung
und Weiterbearbeitung
vorgefertigte Branchensoftware,
vorbereitete Entwicklungsumgebungen
für Individualsoftware
automatische Klassifizierung mit
Methoden künstlicher Intelligenz (KI,
KM)
Dokumentenweiterleitung an
Sachbearbeiterplätze
Massendatenarchivierung mit optischen
Datenträgern
Verbindung von Archiv mit
Unternehmemssoftware "Leading
Application". Entlastung der Datenbanke
Electronic Document & Data Capturing,
manuelle Dokumentenklassifikation,
Archiv- & Suchfunktionen
Quelle: Concord Equity Research
Im folgenden Abschnitt beschreiben wir die Komponenten und Technologien
für den Sektor „Dokument Management“
Auch Microsoft ist nun
Wettbewerber
Pflicht und Kür – Was DMS Lösungen zu leisten haben
Die DMS-Entwicklung der letzten 20 Jahre steht jetzt am Scheideweg.
Inzwischen bieten Standardsoftware-Hersteller wie Microsoft de facto
Konkurrenzprodukte an, welche die Preise für Standardkomponenten unter
Druck setzen.
Solche Standardkomponenten leisten letztlich die Mindestfunktion, Zugriff auf
beliebige im Unternehmen gespeicherte Informationsobjekte (typischerweise
elektronische Dokumente) über eine Benutzerschnittstelle zuzulassen, mit
welcher der Benutzer bereits arbeitet. Am Beispiel des o. g. Angebots „Microsoft
SharePoint Portal Server“ erreicht der Benutzer alle entsprechenden
Dokumente über eine „Microsoft Outlook“ gleiche Bedienoberfläche.
Über solche „aufgebohrten Office-Applikationen“ hinaus entwickeln sich DMS
Lösungen von der reinen „Dokumenten Archivierung und –zugriff“ hin zur
redundanzfreien Datenbasis für daraus beliebig zielgruppenspezifisch
zusammengestellte Informationsobjekte (elektronische Dokumente).
10 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Gartner geht in einer aktuellen Studie (2001) davon aus, dass die durch das
Internet verursachte Datenflut bis 2003 zahlreiche große Unternehmen dazu
zwingen wird, mindestens 25% ihrer Prozesse durch den Einsatz von Intranets,
Portalen, Workflow-Management-Tools, Skill-Tracking-Technologien und Content
Management-Systemen umzustrukturieren.
DMS wird von der sichtbaren
Applikation zum unsichtbaren
System
Systemarchitektur
Enthielten DMS Systeme früher häufig ein eigenes Bedienprogramm (Benutzerschnittstelle) und ein eigenes Serversystem, dient heute vornehmlich Windows
NT als Server-Betriebssystem. Einzig UNIX-Derivate bzw. LINUX gewinnen in
jüngster Zeit durch die serverseitige J2EE Implementierung an Marktanteil.
Auf der Benutzerseite ist die teilweise nahtlose Integration in „Leading
Applications“, sprich betriebswirtschaftliche Software (SAP, Oracle, Peoplesoft u.
a.), Messaging-Software (Microsoft Exchange/Outlook, Lotus Domino/Notes)
oder über Web-Browser (Microsoft Internet Explorer, Netscape, …) Standard.
Die Verwendung von Web-Clients auf Benutzerseite hat mehrere Vorteile:
Imaging = Capturing
•=
Ein Web-Browser am Arbeitsplatz des Anwenders erspart den zentralen ITAbteilungen die unternehmensweite Verteilung der Anwendersoftware.
Software-Updates werden so nicht mehr zum kostenträchtigen Eiertanz.
•=
Webbasierte Bedienoberflächen ermöglichen den Dokumentenzugriff von
Außen über das Internet: Geschäftspartner und externe Mitarbeiter
können im Rahmen ihrer Zugriffsberechtigungen auf relevante
Dokumente fernzugreifen.
Komponenten: Imaging, EDC, Archiv, Repository
Hinter dem Begriff „Imaging“ steht letztlich die Digitalisierung von Dokumenten:
vornehmlich Papierdokumente werden per Scanner erfasst („electronic document capturing“). Werden elektronisch gespeicherte Daten aus anderen
Programmen, sprich „Fremdsystemen“ erfasst, spricht man von „electronic data
capturing“.
Beide Erfassungsarten zusammen werden mit dem Kürzel „EDC“ beschrieben
(electronic document & data capturing).
Archiv = Festplatte
Das Archiv ist letztlich eine Datenbank oder eine Verzeichnisstruktur, in welcher
die eigentlichen Dokumente physikalisch abgelegt werden.
revisionssicher = nur
einmal beschreibbar
Das Repository ist ein Kernbestandteil aller Archivierungs- und DMS-Systeme.
Es dient zur Speicherung von Informationen über die Dokumente. (Informationen über Dokumente = „Metadaten“; Speichern von Metadaten = „klassifizieren“). Diese Daten werden in Datenbanken (vornehmlich RDBMS = relationale Datenbankmanagementsysteme) gespeichert. Die Dokumente selbst
werden wie o.g. im Archiv (Verzeichnisstruktur oder ebenfalls als „Binary Large
Object, BLOB“ im RDBMS) gespeichert.
Komponenten: Dokumentensuche, Data Mining
Klassisches „Data-Mining“ oder „search & retrieval“ (Suchfunktionen) ermöglicht
das Formulieren einfacher oder komplexer Suchbegriffe über die Metadaten.
Dies ist vergleichbar mit den in gewöhnlichen Web-Suchmaschinen möglichen
Suchbegriffen. Eine erweiterte Funktion, die „Volltextsuche“; sucht nicht in den
Metadaten eines Dokuments, sondern direkt in den eigentlichen Dokumenten
(entspricht dem Befehl [Bearbeiten][Suchen] in MS Word).
11 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die Zusammenfassung der Metadaten beliebiger Unternehmensarchive z. B: im
Sinne einer System- und Abteilungsübergreifenden Suche kann in einem DataWarehouse geschehen. Suchvorgehen für solch komplexe Datengebilde sind
auch unter dem Begriff Data-Mining bekannt.
In jüngster Vergangenheit werden auf Methoden künstlicher Intelligenz (KI)
basierende, intelligente, sowie umgangssprachliche und Synonymwörtersuche
angeboten.
Packaging: DMS=EDC+Archiv+Repository+Suche+Standard Workflow
Unter einem klassischen DMS System verstecken sich typischerweise EDC,
Archiv, Repository sowie klassische Dokumentensuche.
DMS Komponenten
Imaging, ICR/OCR
EDC
SUCHSYSTEM
für unbestimmte
unbestimmte Arbeitsabläufe
Fax
Repository
Archiv
Scanner
unveränderbare
Dokumente
Klassifizierung
Eingang
Data Capturing
DMS
(manuell, regelbasiert
oder intelligenzbasiert)
Nutzung
veränderbare
Dokumente mit
Versionsverwaltung
SAP
ORCL
WORKFLOW-SYSTEM
für vorbestimmte
vor bestimmte Arbeitsabläufe
data
stores
AnwendungsSoftware
Dokumentenbearbeitung
high-level-Workflow = Business Process Management
BPM
Quelle: Concord Equity Research
StandardStandard-Workflow =
vordefinierte Route
Moderner Workflow erlaubt
verteilte Aufgaben, dynamische
dynamische
Entscheidung, Überwachung
Komponenten: Workflow
DMS Lösungen enthalten typischerweise Standard-Workflowfunktionen, welche
Dokumente über vordefinierte Routen auf den Weg schicken und Anwender
per Email benachrichtigen können. Email-Systeme wie Lotus Notes, MS Mail
und MS Exchange boten schon in den 90er Jahren „elektronische Formulare“
(eForms). Zum Beispiel Papierformularen nachgebaute Eingabemasken, welche
die Informationserfassung strukturierten bzw. vereinfachten und per Email an
Kollegen weitergesendet werden konnten.
Aktuellen Anforderungen hingegen sind nur höherwertige Workflowsysteme
(Business Process Management Systeme, BPM) gewachsen: sie erlauben die
Definition und Verteilung von Aufgaben (mit Dokumentenzugriff) sowie die
Überwachung der Aufgabenbearbeitung bzw. -erledigung.
Darüber hinaus ist flexibles, ereignisgesteuertes Weiterleiten über integrierte
Drittanbietersoftware hinweg bei den Anbietern unternehmensweiter DMSLösungen das Maß der Dinge.
12 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Grafische Tools (Designer) ersparen bzw. vereinfachen den Unternehmen, ihre
Arbeitsabläufe in die Workflow-Systeme zu programmieren.
StandardStandard-Branchenlösungen
“out of the box” (OOTB)
Ziel:
just in time on place
Archive: nahtlose DMS
Integration in die bestehende
Unternehmenssoftware
DMS Hersteller bieten inzwischen vorgefertigte Branchensoftware auf Basis von
BPM Systemen an, die „out of the box“ im Unternehmen einsetzbar sein soll.
Letztlich zielen solche vorgefertigten Applikationen auf die Verkürzung der
Einführungszeit im Unternehmen.
Komponenten: Konnektoren für „Leading„Leading-Applications“
Kernaufgabe von DMS-Lösungen ist, das richtige Informationsobjekt dem
richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar zu machen.
Arbeitsplätze, die z.B. in der Buchhaltung mit SAP Business-Software arbeiten,
benötigen bei der Rechnungseingangskontrolle die Rechnungen im Zugriff.
Dieselbe Rechnung benötigt auch der Einkauf für die Überprüfung der
Konditionen sowie die bestellende Fachabteilung für die Prüfung der
Spezifikation.
Angenommen, alle Anwender in diesem Szenario arbeiten mit SAP BusinessSoftware, dann bedienen sie alle unterschiedliche Bildschirmdialoge, die für
ihren Arbeitsbedarf angepasst sind. Dennoch benötigen Sie alle Zugriff auf das
gescannte Dokument.
Hierfür sind bei DMS Anbietern inzwischen Konnektoren üblich, welche den
Funktionsumfang der DMS-Lösung z.B. von der betriebswirtschaftlichen
Business-Software („Leading Application“) aus möglich machen.
DMSDMS-Integration in „Leading Applications“
Benutzeroberfläche
(Anwendersoftware)
Workflow-Applikation
(z.B. mySAP.com)
Datenbank
Repository
Corporate
Data
Archiv
Leading Application
DMS-System
Quelle: Concord Equity Research
13 | Equity Research
DMS-Konnektor
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Entscheidend für Konnektoren ist die nahtlose Integration in die im Hause
benutzte Business-Software. DMS-Hersteller lassen ihre Konnektoren vom
Hersteller der entsprechenden Business-Software zertifizieren.
Konnektoren unterstützen
individuell programmierte
programmierte
Unternehmenssoftware
Wird alternativ zu Standard-Business-Software z.B. eigenentwickelte Großrechner Software eingesetzt (Legacy-Systeme), bieten DMS Hersteller typischerweise vorgefertigte Programmierbibliotheken (Frameworks) an, mit denen die
Integration von DMS-Lösung und den Legacy-Systemen über Standardschnittstellen vergleichsweise zügig programmiert werden kann. Auch wenn DMSHersteller mit einem indirekten Vertrieb arbeiten, ist an dieser Stelle häufig der
Hersteller selbst mit der Anpassung bzw. Integration beauftragt.
Komponenten: CMS contra DMS
Content Management Systeme (CMS) lassen sich sehr einfach mit der
Funktion einer klassischen DMS-Lösung erklären. Der Unterschied ist jedoch,
dass CMS-Lösungen Dokumente in einzelne Komponenten aufteilen können.
Die einzelnen Komponenten (z.B. Textbausteine) werden mit Metadaten
versehen (=klassifiziert) und gespeichert. Ein Dokument liegt in einem CMS
Repository de facto nur noch als Bündel von Verweisen auf die gespeicherten
Komponenten vor.
Unterscheidung CMS vs. DMS System
CMS
DMS
Content
Document
Repository
Archiv
Klassifizierung
Quelle: Concord Equity Research
CMS für dynamische
Dokumente
Auf diese Weise lassen sich dynamische Dokumente erstellen. Ein Beispiel: Für
eine weitere Sprachvariante des gleichen Katalogs werden einfach die
Komponenten in der richtigen Landessprache eingesetzt usw.
In dem Maße, wie Internet-Technologien immer mehr in Standardsoftware
Einzug halten, schreitet auch die Verschlankung der Darstellung von DMSInhalten voran: Dokumente werden über Standard-Browser sichtbar, Content
wird in Web-Seiten-Technologie dargestellt.
Unterscheidung DMS
und CMS
14 | Equity Research
Darüber hinaus lassen sich DMS- und CMS-Systeme im Regelfall hinsichtlich
ihres historischen Einsatzzweckes im Unternehmen unterscheiden: DMS
Systeme werden von klassischen Dienstleistern mit hohem Dokumentenvolumen vornehmlich als „Produktionssystem“ eingesetzt, während sich CMS
Systeme üblicherweise als Informationsverwaltungssystem mit Webzugriff auf
der Absatzseite eingesetzt positionieren. Letztere können auch als Basis für
automatisierte, unternehmensübergreifende Transaktionen (B2B und B2C)
durch Personalisierungs-, Marktplatz- oder Shopsysteme eingesetzt werden.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Paradigma: Unternehmensweiter Einsatz
In den 80er und 90er Jahren wurde IT vornehmlich abteilungsweise gedacht.
Programme wurden abteilungsweise ausgewählt, eingeführt und betrieben.
Seit Ende der 90er Jahre tritt der unternehmensweite Ansatz immer mehr in
Vordergrund: Unternehmen betrachten die Informationen anhand ihrer
gesamten Wertschöpfungskette unternehmensweit.
Dies hat Konsequenzen für DMS-Systeme: Repositories und Archive müssen
über mehrere Server hinweg an mehreren Standorten ausfallsicher
funktionieren.
Je breiter DMS Systeme im Unternehmen eingesetzt werden, desto mehr
Informationsobjekte werden im DMS System gespeichert. Bei unternehmensweitem Einsatz wird die Zugriffsgeschwindigkeit auf benötigte Dokumente zum
kritischen Erfolgsfaktor.
Abteilungsweiter vs. Unternehmensweiter Einsatz
1980's
Sales
F+E
200x
Orga
Repository
Repository
Archiv
Archiv
Sales
F+E
Orga
Repository
DMS
DMS
Repository
Repository
Archiv
Archiv
Sales
F+E
Orga
Archiv
Sales
F+E
DMS
Orga
Quelle: Concord Equity Research
Riesenmarkt: Erweiterung
von AbteilungsAbteilungs-DMSDMSSystemen
Alleine die Migration bzw. der Upgrade abteilungsweit eingesetzter DMS
Lösungen zu unternehmensweiten Systemen ist für potente Anbieter ein
Riesenmarkt im Lizenzgeschäft und im projektbegleitenden Consulting!
Klassische DMS Anbieter tun sich beim Vertrieb unternehmensweiter Systeme
jedoch etwas schwerer, denn ihr ursprünglicher Ansprechpartner ist ein
Abteilungs- oder Bereichsverantwortlicher. Der Ansprechpartner für
unternehmensweite, abteilungsübergreifende Systeme ist häufig im Umfeld der
Vorstandsetage zu finden. Hier sind jedoch die klassischen Anbieter von
Systemen
zur
Abbildung
unternehmensweiter
Geschäftsprozesse
(=Workflowsysteme) vertriebsaktiv.
15 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Investitionsverhalten nach Komponenten
Eine aktuelle Gartner Studie beleuchtet DMS-Komponenten nach ihrem Status
in den Unternehmen. Im Ergebnis bestätigen die Unternehmen die Wertigkeit
der klassischen DMS Komponenten und damit die typischerweise generische
Entwicklung von DMS Projekten:
Zuerst entsteht ein integriertes Archiv, dann werden Zug um Zug redundante
bzw. automatisierbare Arbeitsabläufe angegangen.
Status
Status technische Implementation weltweit
EDC, Imaging
Workflow,
Prozeßmanagement
Data Mining
CMS
Collaborative Tools
0%
installiert
20%
in Planung
40%
60%
in Überlegung
80%
kein Einsatz
100%
n. A:
Quelle: AIIM, Gartner 2001
Technologietrends – Treiber der Zukunft
Microsoft Standardsoftware
setzt DMS Markt unter Druck
Die Archive der Vergangenheit zur Verwaltung gescannter Papierdokumente
und importierter elektronischer Dokumente und Formulare treiben hin zu den
Herstellern von Mainstream-Standardsoftware. Die Microsofts dieser Welt
bringen mit ihrer eigenen Technologie Druck auf die Margen der ehemaligen
Domäne der DMS Spezialsoftwarehersteller.
Der Markt wird sich teilen in
•=
Standard DMS-Systeme „Out of the Box“
für die breite Masse, sowie
•=
Systeme für „Enterprise Content Management“ in Kombination mit
„Business Process Management“ (ECM/BPM) als individualisierte
unternehmensweite Gesamtlösung.
Die Kraft der Konsolidierung auf die beiden vorgenannten Systeme treibt
mehrere Technologien voran.
Strategie: DMS Systeme
durch die Hintertür
16 | Equity Research
Der Ablauf ist immer derselbe: Die Software für die breite Masse wird von
einem Mainstream-Hersteller technologisch an eine weit verbreitete Standardsoftware geknüpft und für einen ebenso breiten und von der Struktur her
bereits entwickelten Markt von Zusatzsoftware-Anbietern mit vielen Programmierschnittstellen und Standards versehen.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Voilá – Microsoft präsentiert den Microsoft SharePoint Portal Server. Von der
Funktion her ein Portal bzw. Repository, welches in der Benutzeroberfläche der
weltmarktführenden Messaging Software erscheint: Microsoft Outlook. Der
Portal Server dient als zentraler Verzeichnisdienst und nutzt als Archiv Windows
NT Technologie.
ECM Systeme sind
sind
komplex
Systeme für „Enterprise Content Management“ (ECM) oder auch „Content
Lifecycle Management“ (CLM) hingegen bestehen aus vielen Modulen, welche
einerseits für die nahtlose Integration in die bestehende Zielsystemumgebung
– auch über mehrere Standorte und Softwareprodukte – vorbereitet sind und
darüber hinaus für den extremen Leistungshunger unternehmensweiter
Installationen ausgelegt sind.
Wir erwarten für den ECM-Markt nachstehende Trends bzw. Entwicklungen:
Von WorkflowWorkflow-Systemen zu Business Process Management (BPM)
Software wurde früher typischerweise auf Abteilungsebene evaluiert und
angeschafft. Mit der Veränderung auf eine nicht mehr abteilungsweite, sondern
unternehmensweite Sicht veränderten sich auch die Anforderungen an
Workflow-Systeme.
Die Anforderungen an
BPM Systeme sind
immens
Zukünftige Systeme müssen die standortübergreifende, aufgabenorientierte
Zusammenarbeit von mehreren Benutzern unterstützen. Leistungsfähige
Ausnahmeregeln (Eskalationsprozeduren) sind ebenso zu unterstützen wie die
einfache Änderung bestehender Abläufe.
Große Unternehmen verfügen immer über bestehende IT Umgebungen mit
unterschiedlichster Software für die begleitende Bearbeitung der
Kerngeschäftsprozesse.
Zukünftige Systeme haben mit unterschiedlicher, im Unternehmen bereits
bestehender Software zusammenzuarbeiten und auf Ereignisse u. a. interdependent zu reagieren.
Dies ist ein Leistungsbereich, der in der Vergangenheit dem Bereich der
„Enterprise Application Integration“ zugerechnet wurde.
Hersteller nennen Workflow Systeme, die ein solches Anforderungsportfolio
grundsätzlich abzudecken in der Lage sind „Business Process Management
Software“ (BPM Software). Letztlich Software, die alle Geschäftsprozesse im
Unternehmen abzubilden in der Lage ist.
Individuelle Host Software wird
Zug um Zug durch DMS/BPM
Lösungen ersetzt
Dies wird unserer Einschätzung nach dazu führen, dass individuell
programmierte Großrechnersoftware Zug um Zug durch BPM Software abgelöst
wird, die sehr viel flexibler, schneller und damit kostengünstiger auf Veränderungen in den Arbeitsabläufen des Unternehmens reagieren kann.
Der Schlüssel liegt unserer Ansicht nach darin, wie schnell und einfach ein
Unternehmen Organisationsinnovation umsetzen kann. Die Anforderungen an
BPM Software sind erheblich.
Aus unserer Sicht ist die Kombination von grafischem Design-/Simulations-Tool,
nahtlos integriert in ein leistungsfähiges Workflow-Tool, der „Klebstoff der
Zukunft“ für unternehmensindividuelle Software zur Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse in der Wertschöpfungskette des Unternehmens.
17 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Es wächst zusammen,
was zusammen gehört
Das Zusammenwachsen von Standard-Business-Software, Legacy-Systemen,
Messaging-Systemen, Web-Technologien und DMS-Lösungen wird mittelfristig
zu breit eingesetzten Verbindungs-Standards führen. Für DMS-Anbieter ist es
entscheidend, bei der Gestaltung der Standards gegenwärtig (ODMA, WebDAV,
XML) mitzuarbeiten bzw. diese in ihren eigenen Produkten zu unterstützen.
Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht
ermöglicht automatische
Dokumentenbearbeitung
KI muss sich bei
„langweiligen“ cost cutting
Aufgaben durchsetzen
Auf Messen sieht man vor allem spektakuläre Vorzüge von künstlicher
Intelligenz. Der Suchbegriff „Tierkrankheit auf Bauernhöfen“ zeigt im Ergebnis
Dokumente, Filme usw. zum Thema der Rinderseuche BSE, obschon dies in
keinem Wort mit dem Suchbegriff genannt wurde.
Dennoch ist nach unserer Ansicht der erste Schritt für den erfolgreichen Einsatz
KI-basierter Technologien auf einer anderen Ebene zu suchen: Unternehmen
wollen klar messbar Geld sparen, weshalb KI unserer Einschätzung nach
zunächst in individuell branchenspezifisch erstellten Applikationen erfolgreich
sein wird.
KI kann für solche Applikationen z. B. direkt bei der Klassifizierung eingescannter Dokumente (intelligentes EDC = IDC: intelligent document & data
capturing) eingesetzt werden.
KI unterstützt
Konsistenzchecks
Es gibt KI basierte Applikationen im Markt, mit welchen täglich tausendfach
eingehende Rechnungen per IDC KI-basiert auf Richtigkeit der Rechnungspositionen überprüft werden (Konsistenzcheck).
Weil Krankenkassen die täglich eingehenden Arztrechnungen per dato aufgrund
des Eingangsvolumens nicht prüfen können und deshalb „blind“ bezahlen,
bekommt bis heute auch der Arzt seine Rechnung bezahlt, dessen Rechnung
sowohl die Amputation des rechten Armes als auch versehentlich die
nachfolgende Maniküre der rechten Hand enthält.
Das Einsparpotential eines solchen Programms ist klar nachvollziehbar.
Wir gehen von eher
moderatem Wachstum
für KIKI-Systeme aus
Anhand dieses Beispiels gehen wir davon aus, dass KI-basierte Systeme sich
langsam mit vergleichsweise geringen Wachstumsraten aus Projekten heraus
organisch aber gesund entwickeln werden.
Die rasante Hype-getriebene Entwicklung schicker Bedienoberflächen ist für uns
als nachhaltiger Evolutionsschritt nicht plausibel.
Web Content Management Systeme (WCM, CMS)
Es bestehen einige reine CMS Anbieter im Markt, die sich bisher auf webbasierte Content Management Systeme (WCM = Web Content Management)
konzentrierten. Diese ermöglichen letztlich dynamische Webseiten (z. B.
verschiedene Landesprachen oder Zielgruppen) bzw. die Bedienung per
Browser über Web-Technologien.
Eine aktuelle Studie (AIIM, 2001) beziffert den Anteil bisher nicht Browserbedienbarer DMS-Systeme auf 60%. Knapp 40% der DMS-Systeme sind
bereits Web-bedienbar.
CMS Voraussetzung: hoher
Organisationsgrad des
Unternehmens
18 | Equity Research
Der Einsatz von CMS-Lösungen setzt einen extrem hohen Organisationsgrad im
Unternehmen voraus. Darüber hinaus erscheint CMS ohne ein geeignetes
Archiv sinnlos.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Reine CMS Anbieter sind
fernab vom breakbreak-even
Möglicherweise ist dies ein Grund, weshalb reine CMS Anbieter im Vergleich zu
DMS Anbietern nachhaltig fernab vom break-even sind: Die Entwicklung hin
zum CMS ist ein generischer Prozess der nur Schritt für Schritt über den Weg
des Archivs bzw. DMS und Workflow Systems führt.
Wir glauben deshalb, dass sich der Markt vom DMS zum Content oder Web
Content Management System entwickelt (= von DMS nach CMS oder WCM).
Die Gartner Group geht in einer aktuellen Studie (2001) davon aus, dass bis
2003 die führenden DMS und WCM Hersteller die bisher voneinander
getrennten CMS Bereiche zusammengeführt haben werden. Gartner hält es
darüber hinaus für hochwahrscheinlich, dass mindestens drei der heutigen
DMS Hersteller WCM Funktionen über organisches Wachstum oder Akquisition
anbieten werden.
Darüber hinaus geht Gartner davon aus, dass 6 von 10 Anwender ContentSicherheitsfunktionen nachfragen werden, was dazu führen wird, dass die
marktbedeutenden CMS Systeme über die geforderten Sicherheitsfunktionen
verfügen werden.
Collaboration – Zusammenschluß von Unternehmensclustern
Auf der CEBIT 2001 war überall „Collaboration im eBusiness“ präsent:
Microsoft präsentierte, wie mehrere Benutzer gleichzeitig oder zeitversetzt an
denselben Dokumenten arbeiten können. DMS Hersteller bauen vermehrt
Funktionen in ihre Software ein, die diese Art von letztlich synchroner bzw.
asynchroner Zusammenarbeit ebenfalls unterstützt bzw. erst möglich macht.
Einzelne Hersteller präsentieren bereits Praxis- bzw. Projektstudien, mit welchen
die Einsparmöglichkeiten in verschiedenen Branchen anhand real abgewickelter
Projekte aufgezeigt werden: Gleichzeitige gemeinsame Bearbeitung technischer
Zeichnungen usw.
Collaboration und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit
Company A
Sales
F+E
Company A
Orga
Sales
F+E
Company B
Orga
Sales
F+E
Orga
Quelle: Concord Equity Research
Gartner geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass sich in der
überwältigenden Mehrheit von Collaboration Projekten mehr als 10 Unternehmen zusammen vernetzen wollen und werden
19 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
CollaborationCollaboration-Projekte
sind MachtMacht-getrieben
Wir gehen davon aus, dass diese Art der Projekte und Zusammenarbeit von
machtvollen, starken Unternehmen auf schwächere, machtlose Partner ausschließlich über entsprechende Marktmacht bzw. Druck zustande kommt.
Kritischer Erfolgsfaktor für solche Projekte ist damit die IT-Strategie von Großunternehmen.
KI + BPM + Collaboration = Workflow der Zukunft mit AGENTEN
„Ein Agent ist ein Software-Modul, das im Auftrag seines menschlichen
Benutzers ein definiertes Ziel verfolgt.“ Unter Agenten versteht man autonome
„Miniprogramme“, die in einem „Lebensraum“ auf einem Server eingebettet
sein können.
Diese Agenten erhalten eine Aufgabe als Zielvorgabe und ein Regelsystem als
Entscheidungsmodell und verfolgen dann in Interaktion z.B. mit beliebigen
anderen Programmen oder Agenten völlig selbständig ihr Ziel.
Völlig neue Welt:
Agententechnologie.
Agententechnologie. IBM
Jargon:
„dynamic ee-Business”
Der Einsatz von Agenten ist z.B. für Arbeitsabläufe sinnvoll, bei deren Ablauf
zwar ein Regelmodell zu berücksichtigen ist, aber mehrere Teilnehmer des
Ablaufes dynamische Entscheidungen treffen, welcher Weg (Prozeßvarianz)
oder welche Inhalt (Inhaltsvarianz) nun real gegangen werden soll:
Während bei klassischen Workflow-Systemen der Arbeitsablauf mit all seinen
Merkmalen und deren Ausprägungen im Vorfeld programmiert werden muß,
genügt bei Agenten die Vorgabe von Ziel und Regeln.
Unterscheidung
Workflowsystem,
Agentensystem
Zusammengefasst dienen klassische Workflow oder Business Process
Management Systeme für statische Abläufe, während Agenten auch bei
chaotischen oder dynamischen Abläufen einsetzbar sind.
Gute Gründe für Agenten nach Danny Lange, „Communications of the ACM“:
Agenten:
Beispiel Wertpapierhandel
mit Agententechnologie
•=
reduzieren die Netzwerklast
•=
überwinden die Latenzzeit des Netzes
•=
arbeiten asynchron und autonom
•=
passen sich dynamisch an
•=
sind von Natur aus heterogen
•=
sind robust und fehlertolerant
Praktisches Beispiel für den nutzbringenden Einsatz von Agenten bei dem
gegebenen Gesamtziel „automatisierte Preisfeststellung mehrerer Händler bei
einer Wertpapiertransaktion“:
Der Verkäufer will bestens verkaufen, der Käufer billigst oder zu einem Limit
einkaufen.
Ein stiller Megatrend!
Nach unserer Einschätzung werden Agenten die treibende Technologie für
komplexe intelligente, automatisierte, unternehmens- und applikationsübergreifende Kollaboration werden. Schlüsseltechnologie und Megatrend für die
Zukunft.
Diese Technologie wird jedoch erst dann und nur dort Einsatz finden, wo
Teilnehmer in „de-facto-Marktplätzen“ bzw. äquivalenten Entscheidungsräumen
in einem organisierten, effizienten Markt aufeinandertreffen.
20 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Digital Rights Management (DRM)
Benutzerspezifische
Datensicht
Je mehr Information digital vorgehalten wird und je einfacher die Information
theoretisch von überall verfügbar ist, desto wichtiger wird eine benutzerspezifische Rechteverwaltung: Jeder zugriffsberechtigte Anwender darf nur die
Informationen einsehen oder bearbeiten, die für seinen Job relevant sind.
DRM: benutzerspezifische Dokumentensicht
B2B
Sales
F+E
Orga
F+E
Orga
Sales
F+E
Orga
B2C
Sales
C2C
Quelle: Concord Equity Research
Dies ist die Aufgabe von „Digital Rights Management“ Komponenten: Digitale
Rechte legen fest, in welcher Weise ein Anwender mit einer Information
verfahren darf, wenn er sie erhalten hat.
Gartner geht davon aus, dass 6 von 10 Anwender Content- Sicherheitsfunktionen nachfragen werden, was dazu führen wird, dass die marktbedeutenden CMS Systeme über die geforderten Sicherheitsfunktionen verfügen
werden.
Gartner schätzt den DRM Markt im Jahr 2003 auf ein Volumen von 4 Mrd. $
Medienübergreifendes Content Management – Digital Asset
Management (DAM)
MedienMedien-Konvergenz:
große Herausforderung
bezahlbare Bandbreite!
Bandbreite!
Medien-Konvergenz: Zusätzlich zu klassischen Dokumenten und elektronischen
Formularen wird zukünftig anderer digitaler Content, insbesondere MultimediaContent in zentralen DMS Systemen gespeichert werden.
In Zukunft wird es Archive geben, die jede Art von Content völlig unabhängig
vom Medien- oder Dokumententyp verwalten.
Gartner prägt hier den Begriff des „Digital Asset Management“ (DAM) und geht
davon aus, dass bis 2003 die führenden Hersteller von DMS-Systemen und
Web-Content-Systemen diese historisch verschiedenen Produktlinien mit einer
Wahrscheinlichkeit von 80% verschmolzen haben werden.
21 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Digital Ass
Asset
et Management
1980 +
2003 +
DMS
DMS
Repository
Repository
Archiv
Archiv
data
stores
data
stores
Quelle: Concord Equity Research
Gartner geht davon aus, dass bis 2003 die Minderheit der bisher getrennten
WCM und DAM Systeme separate Applikationen bleiben werden.
Der DMSDMS-Markt – Zielgruppe und Bedarf
Der Absatzmarkt für DMS Systeme läßt sich letztlich in zwei große Zielgruppen
unterteilen:
•=
Industrieunternehmen
•=
Dienstleistungsunternehmen
Diese beiden Zielgruppen unterscheiden sich von ihrer IT-relevanten Unternehmensstruktur grundsätzlich voneinander.
Umsatzverteilung nach Zielgrup
Zielgruppen
pen
% v. total
1998
0000-03
1998
2000 2003e
Banken
20,3
18,9
17,4
22,0
18,9
2,7
4,3
7,2
Finanzdienstleister
15,9
17,2
18,2
29,2
24,7
2,1
3,9
7,6
Versicherung
15,7
16,3
16,6
27,1
23,0
2,1
3,7
6,9
Staat
13,4
14,5
14,2
27,2
21,5
1,8
3,3
5,9
8,2
6,1
7,9
6,6
8,1
6,7
25,4
28,5
23,0
23,1
1,1
0,8
1,8
1,5
3,3
2,8
Versorger/Telcos
Logistik/Transport
Gesundheit/Pharma
produzierende Industrie
Rest
Total ww
Quelle: AIIM, Gartner 1997, 2000
22 | Equity Research
US$ Mrd
CAGR %
2000 2003e 9898-03
3,8
4,4
4,6
30,6
23,9
0,5
1,0
1,9
12,7
12,3
12,0
24,4
21,2
1,7
2,8
5,0
3,9
1,8
2,3
13,6
34,3
0,5
0,4
1,0
25,8
22,4
13,2
22,7
41,6
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Dominanz des Dienstleistungssektors: Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen halten in 1998 schon
einen Marktanteil von 51,9% mit steigender Tendenz.
Das in der Studie ermittelte Marktwachstum für diese Branchen übersteigt das
der Industrie um knapp 50%.
Industriekunden – schon lange ERP getrieben
Historisch ist der Kapitalisierungsgrad der industriellen Fertigung konsequent
gestiegen. Ziel der Forderungen nach Rationalisierung sind sowohl Erhöhung
der Ausbringungsmengen als auch die damit verbundene Senkung der stückbezogenen Arbeitskosten.
Fertigende Unternehmen
bieten ideale Voraussetzung
für automatisierte IT
Erhöhter Maschineneinsatz führte über die stärkere Standardisierung der Fertigungsabläufe und die damit zwangsläufig verbundene regelbasierte Fertigung
zu idealen Voraussetzungen für IT basierte, automatisierte Unterstützung durch
branchenspezifische Fertigungssoftware.
Durch die IT relevante historische Entwicklung ist in der Industrie ERP Standardsoftware weit verbreitet. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Produkt- und
Vertriebsstrategie der DMS Anbieter. Kritische Erfolgsfaktoren für DMS Anbieter
sind:
•=
nahtlose Produktintegration in verbreitete Branchen- und ERP Systeme
•=
enge Zusammenarbeit mit ERP Vertriebsstrukturen
Industrie: Historische ITIT-Entwicklung
Zeitraum
Trend
Auswirkung
1970 +
Dominanz IBM Mainframes
Dominanz
IBM System /36, AS/400
1980 +
1. Konsolidierungsschritt:
Standardisierung
ERP-Software
SAP R/2 =
ERP Standardsoftware für
Mainframes
1990 +
2. Konsolidierungsschritt:
Downsizing Hardware
Rechner werden kleiner.
Mainframe > Mini- > MicroComputer
3. Konsolidierungsschritt:
Rightsizing ERP-Software
1. Standardsoftware verdrängt
Individualsoftware
2. vorgefertigte BranchenFertigungssoftware verringert
Einführungsdauer & -kosten
Quelle: Concord Equity Research
23 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Dienstleistungsbranche –die Heimwerker sind unter sich
Dramatischer Umbruch
Der Dienstleistungssektor befindet sich nach unserer Einschätzung derzeit beim
Einsatz unternehmenskritischer Branchensoftware inmitten eines dramatischen
Umbruchs:
•=
Die gegenwärtige Konsolidierungswelle z.B. bei Banken und
Versicherungen beschleunigt den Zwang zur Organisationsinnovation in
diesen Unternehmen erheblich.
•=
Von den großen Herstellern entwickelte Standard-Branchensoftware bietet
nur Querschnittsfunktionen, darüber hinaus bestehender Funktionsbedarf
wird fragmentiert durch Drittanbieter bzw. selbsterstellte Mainframe
Applikationen (Legacy-Software) gedeckt.
•=
Wartungskosten bestehender, selbst entwickelter Legacy Software für
Mission-Critical Anwendungen sind sehr hoch, lange Produktinnovationszyklen bremsen notwendige Organisationsinnovationen.
Der Markt für funktionsführende Branchensoftware für Dienstleister ist de facto
durch keinen Megahersteller entwickelt. DMS Anbieter müssen deshalb eine
Doppelstrategie fahren:
Individualsoftware wird
durch BPM Systeme
ergänzt und ersetzt
•=
DMS Produktintegration in „Leading Applications“ und enge Zusammenarbeit mit deren Vertriebsstrukturen (CRM, ERP, Legacy Software)
•=
Ablösung, Erweiterung bzw. applikationsübergreifende Verknüpfung von
Mission-Critical Legacy Software durch leistungsfähige BPM Lösungen
Der Innovationsdruck wird unserer Ansicht mehr Unternehmen im Sektor dazu
treiben, bestehende Individualsoftware mit moderner Business Process
Management (BPM) Software zu ersetzen.
BPM Software ist hierzu in idealer Weise geeignet: Am Sachbearbeiterarbeitsplatz werden die gewohnten Bearbeitungsinformationen erfasst, wobei die
Bearbeiter just-in-time auf alle relevanten Informationsobjekte (Dokumente)
Zugriff haben.
Kritische Erfolgsfaktoren für DMS Anbieter sind unserer Meinung nach deshalb:
Enorme VertriebsVertriebsanforderungen für DMS
Anbieter
•=
Branchenexpertise von Vertriebskanal und technischem Beratungs- und
Implementationspersonal
•=
BPM Funktionsreichtum der DMS Software
(hoher Vorfertigungsgrad verkürzt Einführung)
•=
Integration von Prozessdesigner und BPM Software
(„automatischer Programmgenerator“ unterstützt schnelle Anpassungen)
Die Vertriebsanforderungen an DMS Anbieter sind enorm:
•=
die Anzahl der Branchen,
•=
die geographische Ausdehnung der Zielmärkte und
•=
die Dauer des Vertriebsprozesses…
…übersteigen aus unserer Sicht die Kräfte der vornehmlich mittelständischen
DMS Anbieter bei einem reinen Direktvertriebsmodell. Ein Mix aus erfolgreichem indirektem Vertriebskanal und Direktvertrieb ist deshalb entscheidend.
24 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Umsatzverteilung
Umsatzverteilung nach Vertriebsweg
% v. total
1998
CAGR %
2000 2003e 98
98--03
US$ Mrd.
Mrd.
0000-03
1998
2000 2003e
Direkt
69,9
66,5
62,4
23,0
19,8
9,2
15,1
26,0
VAR(Value Added Reseller)
18,7
20,3
22,4
30,5
26,5
2,5
4,6
9,3
Sis(System Integrator)
10,1
11,9
13,4
33,0
27,3
1,3
2,7
5,6
1,4
1,3
1,6
30,0
31,6
0,2
0,3
0,7
25,8
22,4
13,2
22,7
41,6
OEMs
Total ww
Quelle: AIIM, Gartner 1997, 2000
Die Zuwendung hin zum indirekten Vertrieb ermittelt auch Gartner in einer
2000 aktualisierten Studie des DMS Marktes. Das Wachstum des Direktvertriebs (CAGR 98-03: 23%) wird von dem der indirekten Vertriebskanäle
deutlich geschlagen (CAGR 98-03: 30-33%).
Indirekter Vertrieb wird
Wachstumstreiber
Wachstumstreiber
Interessant in diesem Zusammenhang ist das zunächst starke Wachstum von
Systemintegratoren (CAGR 98-03: 33%), die letztlich als horizontaler Vertriebspartner gesehen werden können, während Value Added Reseller typischerweise ein eigenes Produktangebot mit DMS kombinieren. OEMs hingegen
vertreiben das DMS Produkt unter eigenem Label im Rahmen ihres Produktangebotes.
Gartner/AIIM begründet die niedrigeren Wachstumsraten nach der Überarbeitung der Studie in 2000 mit dem sich allgemein langsamer entwickelnden
IT Gesamtmarkt.
Anbieter – Positionierung und Wettbewerb
DMS ist aus historisch unterschiedlichen Bedürfnissen gewachsen:
•=
Unternehmenssoftware wurde mit ansteigender Datenmenge immer
langsamer – Archivsysteme übernahmen den Ballast und halfen wieder
zu ursprünglicher Geschwindigkeit.
•=
Papierberge verschlagen immer mehr teuren Lagerplatz – mit
Scannersystemen digitalisierte Dokumente reduzieren den Platzbedarf
erheblich.
•=
Während unterschiedliche Papierdokumente in Mappen nach Vorgängen
zusammengefasst werden, waren Dateien im Unternehmen verstreut.
Repositories übernahmen Gliederungsinformationen und stellen de facto
elektronische Mappen zur Verfügung.
Für die Bedienung dieser Bedürfnisse entstanden unterschiedliche Hardware-,
Software- und Dienstleistungsspezialisten.
Anbieter im DMS Umfeld – die Strategie entscheidet!
Vornehmlich mittelständische Softwarehersteller dominieren den DMS Anbietermarkt. Etwa 200 Hersteller treten alleine in Deutschland als Produkthersteller auf - der Markt ist stark fragmentiert.
25 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Anbietermarkt teilt sich
in zwei Lager...
...ganzheitlicher,
strukturierter Ansatz
…unstrukturierter Ansatz
Der DMS-Anbietermarkt teilt sich hinsichtlich der Produktstrategie in zwei Lager:
Anbieter mit ganzheitlichem Unternehmensansatz bieten
•=
einheitlichen Umgang und Verwaltungsprozess für Arbeitsabläufe sowie
unstrukturierte und strukturierte Dokumente unterschiedlicher Herkunft
•=
einen vollständig integrierten Ansatz für das Unternehmen: DMS
unterstützt bzw. erweitert oder ersetzt Leading Applications
•=
unternehmensweites DMS, zentrale, replizierbare, standortübergreifende,
revisionssichere Archive und BPM unterstützte Arbeitsabläufe
•=
eine hohe Integrationsleistung als Kernelement der Vertriebsstrategie
Anbieter mit Plattformansatz bieten über ein Messaging-Portal
•=
einheitlichen Umgang und Verwaltungsprozess für Arbeitsabläufe und
unstrukturierte elektronische Dokumente unterschiedlicher Herkunft
•=
sehr günstigen Einstieg
•=
bekannte Bedienerführung
•=
KEINE Mission-Critical Anwendungen, solange Leading Applications nicht
integriert werden können.
•=
eine niedrige Integrationsleistung als Kernelement der Vertriebsstrategie
Herausforderer blasen das Halali – die Jagdsaison ist eröffnet
Microsoft, IBM, SAP und
Oracle blasen zur Jagd!
Das starke Marktwachstum der vergangenen Jahre (gem. IDC Studie aus 2001:
CAGR 98-00= 31,1%) ruft die großen weltweit präsenten System- und Standardsoftwarehersteller auf den Plan:
•=
Microsoft hat „Office 2000“ um die Bedienerführung „Digital Dashboard“
erweitert und bietet den „SharePoint Portal Server“ für als Single-Server
Lösung für kleine u. mittlere Unternehmen an.
•=
IBM verfügt mit „Lotus Domino.DOC“ über eine der Microsoft Architektur
ähnliche Lösung und adressiert darüber hinaus Großarchive mit den HighEnd-Produkten „Tivoli Common Store“ und „Content Manager“.
•=
Die SAP’s und Oracle’s dieser Welt können das Segment der Dienstleistungsunternehmen mit ihrer Standardsoftware nicht ausreichend
bedienen. Sie benötigen beide letztlich ECM-Funktionen, für die ausreichende Befriedigung des Bedarfes der Dienstleistungsunternehmen.
Noch „üben“ diese Goliaths nur, doch de facto erscheint die gegenwärtige Situation wie die „Ruhe vor dem Sturm“, denn
26 | Equity Research
•=
IBM will „auf den stark wachsenden CMS Markt aufspringen“ und kündigte
Anfang Oktober 2001 eine „aggressive Sales & Marketing Kampagne“
sowie die Aufstockung des „Data Management“ Personals um 600 Sales
und Software Spezialisten für die IBM CMS Produkte an. Mit IBM Global
Services verfügt das Unternehmen über Kundenzugang und Vertriebskraft.
•=
Microsoft beginnt die Produktoffensive über die CMS-Erweiterung von
„Outlook“ und wird für „SharePoint Portal“ den üblichen weltweiten
Vertriebskanal mehrerer tausend Microsoft Certified Partner (Systemintegratoren) für den Vertrieb an kleine und mittlere Unternehmen
nutzen.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
•=
Markteintritt der Big Macs
beschleunigt Wettbewerb
SAP ist mit SAP Portals und mySAP Technology im Eiltempo auf dem Weg
in Richtung Workflow orientiertes Software-Framework für Dienstleistungsbranchen. Ist BPM Technologie erst im Haus, wird die Armee der SAP
Partner Ihre Branchentruppen noch weiter verstärken.
Der Markteintritt durch Anbieter von Standardsoftware beschleunigt den stärker
werdenden Wettbewerb in den Branchen. Im weiteren Verlauf erleben redundante Produkte einen starken Preisverfall.
Die Margen sinken, nur Unternehmen mit exzellenten Produkten, effektivem
Vertrieb und hoher Finanzkraft werden überleben.
Aus strategischer Sicht gehen die DMS Plattformanbieter IBM und Microsoft mit
ihren Produkten für Lotus Notes/Domino und Outlook/Exchange in Wettbewerb zu den Anbietern von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware (ERP):
IBM und Microsoft gehen
mittelfristig in direkte
Konkurrenz zu SAP!
Über den Umweg DMS System für unstrukturierte Dokumente und Arbeitsabläufe könnten die Anbieter von Standardsoftware über den Zwischenschritt
Workflow und BPM für die Abbildung individueller Arbeitsabläufe direkter
Konkurrent für ERP-Anbieter werden.
BPM wird führe
führende
nde Applikation zukünftiger IT Umgebungen
1990 +
2001 +
Anwender
Anwender
Portal / GUI
Portal / GUI
BPM
EAI
TBI
Leading
App
Leading
App
Email
Messaging
Leading
App
Corporate DMS
Leading
App
Email
Messaging
Corporate DMS
Platform
DMS
Quelle: Concord Equity Research
In IT Projekten verwässert dann ERP Software vom führenden Thema zu letztlich einem Element unter vielen. Um dies zu vermeiden, besteht direkter Handlungsbedarf für die großen ERP Hersteller.
Wir sehen darin ein klares Indiz für anstehende Konsolidierungsaktivitäten.
Größe der Anbieter ist kritischer Erfolgsfaktor
Größe und Finanzkraft
zählt bei der AuftragsAuftragsvergabe
DMS Systeme sind für Anwender “mission critical”. Mit der Entscheidung für
einen DMS Anbieter begeben sich auftraggebende Unternehmen in eine
langjährige Abhängigkeit.
Je schwieriger die Zeiten für die Unternehmen, desto weniger „Spielgeld“ wird
für Experimente mit „sexy“ Produkten kleiner Unternehmen mit unzureichender
personeller und finanzieller Ausstattung verbraucht. Große, solide Anbieter
machen das Rennen.
27 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Im Anbietermarkt werden die jetzt schon dominierend vertretenen Unternehmen durch die klassischen Big Mac’s der IT-Welt ergänzt. Letztere werden
kleinere Anbieter ersetzen.
Trotzdem IBM und Microsoft im US Markt angestammt sind, erwarten wir einen
erheblichen Wettbewerb für europäische Anbieter im hiesigen Markt.
Umsatzverteilung Anbieter
mit Listing in Deutschland
Umsatzverteilung
europäischer DMS Markt
FY’00: 635,9 Mio. €
Gauss
Easy 5%
7%
Listing in D
32%
GFT
2%
Dicom
27%
Kleindienst
13%
Rest
43%
EU Listing ex D
5%
IBM/Microsoft
6%
Listing in US
14%
Ceyoniq
14%
SER
18%
IXOS
14%
Quelle: Company Data, Concord Equity Research
Amerikaner dominieren
nicht alleine den
deutschen Markt
Die im weltweiten Vergleich dominierenden amerikanischen DMS Hersteller
treten weit hinter die deutschen bzw. europäischen Anbieter zurück. Es
herrschen vergleichsweise ausgewogene Stärkenverhältnisse. In Anbetracht der
Tatsache, dass sowohl IBM als auch Microsoft erst in 2000/2001 ihre Produkte
vorstellten, ist deren gegenwärtiger Einfluss auf den europäischen Markt jedoch
erheblich.
Welche Technologien welches Umsatzpotential bieten
Die von Gartner 2000 aktualisierte Studie des DMS Herstellerverbandes AIIM
unterscheidet Umsatzverteilung und –wachstum im Markt nach DMS
Technologien. Diese können nach „alten“ und „neuen“, also nach der Reife
bzw. Dauer der Verfügbarkeit im Markt differenziert werden.
Tatsächlich bekräftigen die Daten die Feststellung, dass das Wachstum für
28 | Equity Research
•=
Capturing- und Archivsysteme bei großem Marktvolumen stark abflacht
(Technologien seit Anfang der 80er Jahre verfügbar)
•=
Standard Workflow Lösungen und –Repositories bei mittlerem
Marktvolumen abschwächt
(Technologien seit Mitte der 80er Jahre verfügbar)
•=
Content Management und branchenindividuelle Workflow Lösungen bei
noch gering entwickeltem Markt stark ansteigt.
(Technologien seit Mitte/Ende der 90er Jahre verfügbar)
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Unterscheidung:
DMS Produktionssysteme
Capturing, Archiv- und Standard Workflow Systeme, Repositories und
branchenindividuelle Workflow Lösungen sind typischerweise Komponenten
klassischer „produktionsorientierter“ DMS Systeme (Unter Produktion
verstehen wir, wenn die Standardbearbeitung in Massen eingehender Belege
zum Kerngeschäftsprozess eines Unternehmens gehört und über Erfassungsund Bearbeitungsstraßen mit einer Fließfertigung verglichen werden kann.)
DMS Technologien: Marktanteile und Wachstum
40
37,2
80
70
30
27,5
60
17,5
20
19,1
16,2
20,2
50
19,6 20,2
40
10,9
10
2,5
0
Capturing
Repository
5,3
Content Mgmt
li: % of total '01
4,3
Workflow
'03e
Massendaten
WorkflowWorkflowArchivierung Branchensoftware
re: CAGR % 0000-03
Quelle: Concord Equity Research
DMS Verwaltungssysteme
Content Management Systeme und branchenindividuelle Workflow Lösungen
werden häufig für die interne oder absatzorientierte Informationsverwaltung
eingesetzt.
Die seit langen Jahren verfügbaren Technologien streuen bei großem Marktvolumen nun auch in innovationsmüde Unternehmen hinein, während die
neuen Technologien – oftmals als Erweiterung jener reifen Technologien – von
innovationsfreudigen Unternehmen „entdeckt“ werden.
Anhand des nach Zielgruppen und Technologie differenzierten Produktportfolios der DMS Hersteller ermitteln wir einen nachfragebasierten, herstellerspezifischen Wachstumsindex – das Wachstum, welches ein Hersteller durch
die „Nichtabweisung" des nicht vermeidbaren Umsatzes erzielen kann.
Erzielt ein Hersteller ein höheres Wachstum, spricht dies für
•=
die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte
•=
und die Schlagkraft des Vertriebs.
Kurzfristig kann jeder Anbieter solches Wachstum realisieren, nachhaltig jedoch
nur die Unternehmen, welche darüber hinaus…
•=
Qualität und Effizienz der Verwaltung und
•=
hohe Ertragskraft.
…dauerhaft sicherstellen.
29 | Equity Research
30
20
10
0
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Wir untersuchen deshalb die Anbieter auf Ausprägungen dieser Merkmale hin.
Anbieter / Technologiematrix
Company
Listing
Imaging
Dicom
DE, UK
DMS
CMS
Workflow
KM
FY '00 *
143.6
SER
DE
IXOS
DE
Ceyoniq
DE
Kleindienst
DE
66.6
Easy
DE
38.4
Gauss
DE
27.5
8.0
43.3
GFT
DE
Staffware
UK
Autonomy
UK, US
Filenet
US
Documentum US
Opentext
US, CAN
Convera
US
IBM
US
Microsoft
US
94.5
75.9
74.2
36.3
102.0
59.5
45.1
16.9
70.0
25.0
* Umsatz in Europa in € m
Quelle: Concord Equity Research
Unser VergleichsVergleichs- und Bewertungsmodell für DMSDMSAnbieter
Die in dieser Studie bewerteten Unternehmen sind alle im gleichen Produktmarkt aktiv. Dies gibt uns über die Einzelanalyse hinaus die Möglichkeit, die
Unternehmen hinsichtlich ihrer Positionierung für diesen gemeinsamen Markt
zu vergleichen.
Für den Unternehmensvergleich berücksichtigen wir alle DMS Anbieter, die mit
einem signifikanten Anteil im europäischen Markt vertreten sind.
Wettbewerbsfähige Produkte
Die Qualität und damit die Marktfähigkeit des Produktsortiments eines
Anbieters mündet mittelfristig betrachtet in eine erhöhte bzw. signifikante
Marktpräsenz.
WorkflowWorkflow-Systeme werden
zum „Klebstoff der Zukunf
Zukunft“
t“
Wie an anderer Stelle beschrieben, sind Workflow Systeme nach unserer Einschätzung der „Klebstoff der Zukunft“:
Während sich der Markt für Archivsysteme in der Reifephase befindet, wird
Workflow getriebenem Enterprise Content Management zur Ablösung unternehmensindividueller Software (Legacy-Systeme) in den nächsten Jahren der
größte Wachstumsschub (siehe IDC, Gartner/AIIM a.a.S.) prognostiziert.
30 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Zunächst entscheidender Faktor für den Markterfolg eines Unternehmens wird
deshalb der Vergleich des Leistungsvermögens der angebotenen WorkflowSysteme. Für einen möglichst objektiven Vergleich der Workflow-Systeme
verwenden wir eine 2001 aktualisierte Studie der weltweit bekannten Produkte.
In dieser Vergleichsstudie nicht berücksichtigte Produkte waren dem europäischen Autorenteam nicht bekannt. Diesen nicht bewerteten Produkten
vergeben wir hilfsweise das niedrigste zu vergebene Rating einer Kategorie.
Vergleichstest
Leistungsvermögen WorkflowWorkflow-Systeme
SER
Eastman
IBM
Staffware
Filenet
Durchsatz
Betriebssicherheit
Web Integration
Prozesskomplexität
EAI Fähigkeit
Definition v Aktivitäten
Interoperabilität
Verteilbarkeit
Assistenten
Quelle: WG&S 2001
Zweiter Punkt für die Produktqualität ist die Qualität der Organisation der
Produktionsbereiche der DMS-Anbieter (Software-Entwicklung und Helpdesk).
Die vorliegenden DMS Systeme werden typischerweise für Microsoft bzw. JavaUmgebungen entwickelt. Wichtiges Merkmal ist deshalb als Nachweis der technischen Expertise die entsprechenden Herstellerzertifizierungen sowie ISOZertifizierung für den Nachweis der nachhaltigen Organisationsqualität.
31 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Schlagkraft im Vertrieb
Voraussetzungen für hohes Wachstum sind „out-of-the-box“ Produkte, welche
vom Kunden oder Vertriebspartner angepasst werden können.
Unternehmensvergleich
ISO Zertifizierung
Partnerfähigkeit der
Produkte
■
■
Ceyoniq
■
Kleindienst
Easy
■
SER
■
Staffware
■
Dicom
■
■
IXOS
■
■
Filenet
■
■
Quelle: WG&S 2001
Produkte, deren Anpassung eines Integrationsteams mit der Wissenstiefe des
Herstellers bedürfen, …
Zwei Evolutionsstufen im
Vertrieb
•=
bremsen die mögliche Wachstumsgeschwindigkeit,
•=
sind beim Aufbau der Vertriebsstruktur vergleichsweise kostenintensiv,
•=
sind in der Entwicklung typischerweise günstiger,
•=
machen vergleichsweise unempfindlich gegen den Versuch von
Wettbewerbern, mächtige Vertriebspartner abzuwerben.
Nach unserer Ansicht bedeutet dies in Konsequenz für Hersteller von StandardAnwendungssoftware, dass es im Vertrieb zwei Evolutionsstufen gibt:
1)
Direktvertrieb
2)
Partnervertrieb (indirekter Vertrieb)
Große, lange am Markt tätige Softwarehersteller bearbeiten den Markt mit einer
Mischform aus direktem und indirektem Vertrieb. Während große bzw.
ausgewählte Unternehmen vom Direktvertrieb des Herstellers betreut werden,
konzentrieren sich Partner auf spezielle Branchen, Regionen bzw. Unternehmensgrößen.
Kritische Erfolgsfaktoren im
Vertrieb
Kritische Erfolgsfaktoren für beide Vertriebsformen sind
•=
durchgängiges, messbar beschriebenes Vertriebskonzept
•=
klare Vereinbarungen mit allen Partnern der Vertriebsstrukturen
•=
standardisierte Ablauforganisation im Vertrieb
•=
turnusmäßige Ziel- bzw. Erfolgskontrollen
Kosteneffizienz und Qualität der Verwaltung
Hat ein IT Wachstumsunternehmen seine Produktionsbereiche organisatorisch
unter Kontrolle, so ist dies bei vielen Unternehmen schon als Erfolg zu
beurteilen.
32 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die Verwaltung – im Unternehmen zunächst reine Sekundärfunktion – wird
durch stetige Kontrolle und Nachjustierung ein wichtiger Erfolgsfaktor für die
nachhaltige Steigerung der Qualität in allen Unternehmensbereichen.
Flexible Organisation
garantiert Zukunftsfähigkeit
Nur wenn sich eine Unternehmensorganisation ständig den Markterfordernissen anpasst, werden Redundanzen vermieden anstatt stillschweigend aufgebaut.
Die übliche Möglichkeit, im Unternehmen die Wahrnehmung im Sinne
optimierter Verwaltungsabläufe zu schärfen, ist die Einführung eines
Qualitätsmanagement- bzw. –sicherungssystems: die ISO-Zertifizierung.
Finanzielle Solidität
Cash und Cashflows
werden zum dominanten
Faktor
Vor der reinen Bewertung des gegenwärtigen Aktienkurses ist nach unserem
Dafürhalten die finanzielle Solidität ein sehr wichtiges Kriterium für die
Zukunftsfähigkeit eines jeden DMS-Anbieters.
In unserer diesbezüglichen Bewertung berücksichtigen wir weder IBM noch
Microsoft. Die gegenwärtigen Cashmittel beider Unternehmen (IBM
22,4 Mrd. $., MSFT 36 Mrd. $) übersteigen sowohl die Summe der
Marktkapitalisierung der in unserem Universum relevanten Marktteilnehmer als
auch das für DMS und CMS Systeme prognostizierte Marktvolumen.
Der Anbietermarkt steht vor einer Konsolidierungswelle. Die Unternehmen mit
der Fähigkeit genügend Kapital aufzubringen, um die sich bietenden Wachstumschancen zu nutzen, haben die bestmögliche Position für einen Platz auf
der Gewinnerseite.
33 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Einzelempfehlungen
34 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
35 | Equity Research
CEYONIQ: Insolvenz; Existenz bedroht!
Bewertung
Barwert nach dreistufigem DCF-Modell: 0,34 €
Implizierter Wert nach Multiple Vergleich: negativ
CEYONIQ - Klassische DMS Systeme
SWOT-Analyse
Die Stärken – große Kundenbasis, Zielgruppe Old Economy
Die Chancen – Upselling, Marktkonsolidierung
Die Schwächen – kapitalstarker Wettbewerb, Cash Outflow!
Die Risiken – Personalumbau, Liquidität, Produktkompatibilität
Seit 1Q’99 operativer Cash Outflow
Drohender Liquiditätsengpass in der CEYONIQ AG
Quo vadis „aktivierte Eigenleistung“ bei Wechsel nach US-GAAP
Bilanzstruktur – es wird immer kritischer
Das Umsatzziel, das die Entwicklungskosten amortisiert
Strategische Position
Ausblick – ausreichende Liquidität sicherstellen
36
37
37
37
39
39
40
41
41
42
42
46
48
48
48
50
50
DICOM: EDC Software und Service weltweit
Bewertung: unser
unser fairer Wert liegt bei 8,00 €
DICOM Group – die Schweizer Global Player
SWOT-Analyse
Das Unternehmen steht auf zwei Säulen
Geschäftsmodell – Spezialist für Dokumenten-Digitalisierung
SGA – de facto Samsung Vertriebsniederlassung
EDC – One-Stop-Shop für industrielles Einatmen von Information
Das Stärken/Schwächen Profil
Die Stärken – Standards setzende Produkte, weltweites Vertriebsnetz
Die Schwächen – Handelsvolumen, SGA-Abhängigkeiten
Chancen – Erstausrüsterverträge
Risiken
Fazit
56
57
59
59
60
60
60
61
62
62
64
65
66
67
IXOS: Zur Eigenständigkeit gezwungen
Bewertung: unser fairer Wert ist 6,80 €
Neues von den „Machern“ der SAP Archive
SWOT-Analyse
Management der zweiten Generation
Stärken – Produkte, weltweite Aufstellung, erstklassige Kunden
Schwächen – die Nähe zu SAP
Chancen – Kooperationen und Konsolidierung
Risiken – der internationale Wettbewerb
Fazit
72
73
75
75
76
76
77
78
80
81
Kleindienst: Der EDCEDC-Spezialist: Hohes Belegvolumen, hohes Ergebniswachstum
Bewertung
Kleindienst - ein Turnaround am Neuen Markt
Einfach, klar und hochrentabel - das Geschäftsmodell „danach“
Konservative Schätzung – starkes Ertragswachstum
Finanzkräftig – die Zielgruppe
Durchdacht – die regionale Positionierung
Eine runde Sache – das Vertriebskonzept
Wohlbekannt – der Wettbewerb
Akquisitionen in der Vergangenheit
Kritische Erfolgsfaktoren in Zukunft: Vertrieb, Vertrieb, Vertrieb
86
87
89
89
91
92
93
94
95
97
97
EASY Software AG – wird der Turnaround geschafft?
102
FILENET – ECMECM-Weltmarktführer
106
Staffware – die WorkflowWorkflow-Spezialisten
108
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
CEYONIQ
CEYONIQ: Insolvenz; Existenz bedroht!
Sell
Dieses Dokument ist eine Aktualisierung unserer am 11.03.02 veröffentlichten
Unternehmensstudie.
Kurs (€)
12 Monate H/T (€)
0,2
9,4 / 0,1
Eckdaten
Reuters Code
Bloomberg Code
Geschäftsjahr
Rechnungslegungsstandard
Marktkapitalisierung (Mio. €)
Adj. Anzahl Aktien (Mio.)
Streubesitz (%)
ø tägl. Handelsvolumen ('000)
5J. gesch. EpA Wachstum (%)
CEYONIQ wurde 1984 gegründet und ist seit 1998 am Neuen Markt. Das
Unternehmen stellt DMS- bzw. Archivsysteme her (DMS = Dokumenten
Management Systeme). Mitte 2001 erfolgte die Vorstellung der neuen Archivsoftware CEYONIQ Solutions. Seit dem Börsengang 1998 wuchs CEYONIQ
sehr stark – 8 Unternehmen wurden akquiriert.
CEEG
CEE
31/12
IAS
4,4
27,3
64,8
89,0
21,0
Bewertung (x)
Marktkap./Ges.leistung
KGV
KGV ex Goodwill
Kurs/CE pro Aktie
PEG
PEG ex Goodwill
Dividendenrendite (%)
EV/Ges.leistung
EV/EBIT
01e
0,0
0,0
-0,2
0,2
0,0
0,0
0,0
0,5
-0,5
02e
0,1
-0,5
-1,6
0,9
0,0
-0,1
0,0
1,4
-12,8
03e
0,1
-0,7
19,4
0,7
0,0
0,9
0,0
1,7
77,1
04e
0,1
-0,7
19,4
0,7
0,0
0,9
0,0
1,8
80,2
Kennzahl/Aktie (€)
EpA (Erg./Aktie)
EpA ex Goodwill
IBES-EpA (Mittel)
Cash Earnings/Aktie
Dividende/Aktie (net.)
Buchwert/Aktie
01e
-3,40
-0,79
0,22
0,71
0,00
2,47
02e
-0,33
-0,10
0,44
0,18
0,00
2,15
03e
-0,22
0,01
0,68
0,23
0,00
1,93
04e
-0,22
0,01
0,80
0,24
0,00
1,71
Finanzdaten (Mio. €)
Gesamtleistung
EBIT
% der Ges.leistung
EBT
% der Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St.
% der Ges.leistung
01e
101,6
-105,0
-103,4
-108,7
-106,9
-90,4
-89,0
02e
51,0
-5,6
-10,9
-9,6
-18,8
-8,7
-17,0
03e
40,8
0,9
2,3
-3,1
-7,5
-5,8
-14,2
04e
40,8
0,9
2,3
-3,1
-7,5
-5,8
-14,2
Wertentwicklung (%)
Absolute Veränderung
Rel. Veränd. zum Index
1M
-83,2
-81,9
3M
-96,8
-96,3
6M
-96,2
-96,1
12M
-97,9
-96,1
Großaktionäre (%)
Jürgen Brintrup
Thomas Wenzke
17,60
17,60
Nächste Informationen
Report 1Q'02
21.05.2002
Hauptversammlung
28.05.2002
Analysten
Telefon
e-Mail
Telefon
e-Mail
www
Ruediger Vogel
+49(0)69 50951-472
[email protected]
Harry Markl
+49(0)69 50951-461
[email protected]
www.concord-equity.de
CEYONIQ befindet sich momentan in einer Krise:
•= Liquide Mittel Ende FY’01 bedrohlich gering
•= 39,6 Mio. € negativer operativer Cashflow seit FY’99 (davon 10 Mio. € in
4Q’01) bei gleichzeitigem Aufbau hoher Verbindlichkeiten
•= Verschuldungsgrad von 40% auf 140% gestiegen
•= Durchschnittliches Zahlungsziel mehr als doppelt so hoch wie
Sektordurchschnitt
Das Unternehmen steuert dagegen:
•=
signifikante Personalmaßnahmen – fast jeder dritte Mitarbeiter wurde
entlassen
•=
Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis wurden Ende ’01 bereits
verkauft. Weitere Verkäufe sind für das laufende Jahr angekündigt.
•=
Der weitere Aufbau der Kreditlinien in 4Q’01 wurde mit Forderungen
besichert.
Die Situation des Unternehmens ist kritisch. Am 12.04.02 meldete CEYONIQ
beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz an. Nur weitere liquide Mittel und über
mehrere Perioden positive operative Cashflows verbessern die gegenwärtige
Situation. Wir glauben nicht an eine Erholung und raten zum Verkaufen der
Aktie.
Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX ALL SHARE
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
A 01
M 01 J 01
J 01
A 01 S 01 O 01 N 01 D 01
PRICE
PRICE REL. TO NEMAX ALL SHARE 'PERF' - PRICE INDEX
Quelle: Thomson Financial Datastream
36 | Equity Research
J 02
F 02 M 02
A 02
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bewertung
Turnaround
Turnaround kritisch
Klassische Bewertung
ohne Bedeutung
Wir sehen den Turnaround des Unternehmens kritisch. Sofern CEYONIQ nicht
die Aufgaben
•=
ausreichende Liquidität
•=
nachhaltig positiver operativer Cashflow
•=
geklärtes Abschreibungsrisiko Goodwill und „Entwicklungskosten“ im
immateriellen Anlagevermögen
lösen kann, ist eine klassische Bewertung des Unternehmens wie die
nachfolgende
nachfolgende ohne Bedeutung.
Barwert nach dreistufigem DCFDCF-Modell: 0,34 €
Wir haben ein dreistufiges DCF-Modell für die Bewertung gewählt.
Auf dieser Basis ist der Marktwert des Eigenkapitals der CEYONIQ AG
9,2 Mio. €. Dies entspricht einem Barwert nach DCF von 0,34 € pro Aktie.
Implizierter Wert nach Multiple Vergleich: negativ
negativ
Im Rahmen der Bewertung der CEYONIQ AG ist eine vergleichende Bewertung
zu den anderen Unternehmen im Sektor aufgrund unserer aktualisierten,
negativen Gewinnschätzungen nicht möglich.
Peer Group Bewertung
Firma
Kurs Währg
Anbieter USA / England
DOCUMENTUM
21,33
FILENET
15,35
IBM
85,35
MICROSOFT CORP
55,69
STAFFWARE
437,50
Anbieter Neuer Markt
ALLGEIER COMPUTER
BETA SYSTEMS SOFTW.
CAATOOSEE
DICOM
EASY SOFTWARE
GFT TECHNOLOGIES
IXOS SOFTWARE
KLEINDIENST DATEN.
CEYONIQ
5,35
4,00
2,10
6,80
2,65
5,00
6,15
2,50
0,20
gewichteter Preis nach Peergroup
Quelle: Concord Equity Research
37 | Equity Research
USD
USD
USD
USD
GBP
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
'01a
-0,78
-0,26
4,35
1,81
-26,00
-0,27
-1,13
-0,53
0,29
-1,47
-0,09
0,34
-0,91
-3,40
EpA
'03e
'02e
0,07
0,30
4,16
1,87
9,06
0,17
-0,25
-1,37
0,34
-0,03
0,13
0,32
0,28
-0,33
0,42
0,67
4,97
2,02
24,85
0,33
-0,13
-0,49
0,49
0,26
0,40
0,35
0,43
'04e
0,77
1,04
5,11
2,11
41,05
CAGR %
'01-04
29,8
28,8
26,4
23,9
88,1
'01a
KGV
'03e
'02e
'04e
--- 304,7
--51,2
19,6
20,5
30,8
29,8
--48,3
50,8
22,9
17,2
27,6
17,6
27,7
14,8
16,7
26,4
10,7
Median
Abschlag (%)
Median (a)
25,2
15,0
21,4
51,2
15,0
43,5
22,9
15,0
19,5
16,7
15,0
14,2
0,49
-0,01
-0,03
0,63
0,55
0,67
0,46
0,80
------23,1
----17,8
---
31,5
----19,9
--38,5
19,3
8,9
16,2
----13,9
10,2
12,5
17,7
5,8
10,9
----10,9
4,8
7,5
13,4
3,1
26,4
28,0
25,0
24,0
31,5
26,4
22,7
30,4
Median (b)
20,5
19,9
13,2
9,2
Durchschnitt (a)+(b)
21,0
31,7
16,3
11,7
---
---
---
---
-0,22
-3,55
-0,22
35,1
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
DCF
DCF Bewertung
Modell-Annahmen
Beta
Steuerquote
Eigenkapitalquote
Gearing
Kosten des Eigenkapitals
Kosten des Fremdkapitals
WACC
Jahre
Umsatzwachstum
EBIT Marge
in Mio €
Umsatz
EBIT
Free Cashflow (FCF)
Nettobarwert
2001a
2005e
Phase II
2006e
2010e
Phase III
...
1,50
38,50%
47,30%
111,42%
14,12%
10,95%
10,23%
2,00
-50,00%
-18,75%
1,50
38,50%
47,30%
111,42%
14,12%
10,95%
10,23%
3,00
-20,00%
-7,54%
1,50
38,50%
47,30%
111,42%
14,12%
10,95%
10,23%
4,00
0,00%
-7,54%
1,50
38,50%
47,30%
111,42%
14,12%
10,95%
10,23%
5,00
3,00%
5,00%
1,50
38,50%
47,30%
111,42%
14,12%
10,95%
10,23%
6,00
3,00%
5,00%
1,50
38,50%
47,30%
111,42%
14,12%
10,95%
10,23%
10,00
3,00%
5,00%
1,00
38,50%
47,30%
111,42%
11,01%
11,10%
8,81%
...
3,00%
2001a
2002e
2003e
Phase I
2004e
2005e
2006e
Phase II
2010e
Phase III
...
102
-117
-47
-42
51
-10
-13
-11
41
-3
16
12
41
-3
14
10
42
2
8
5
43
2
9
5
Barwert FCF - Phase I
Barwert FCF - Phase II
Barwert FCF - Phase III
Wert des operativen Geschäfts
Liquide Mittel
Gesamtwert Unternehmen
Marktwert Fremdkapital
Marktwert Eigenkapital
Anzahl der Aktien
-29,2
26,2
85,4
82,4
2,0
84,4
-75,2
9,2
27,3
Wert je Aktie in €
0,34
38 | Equity Research
2004e
1,50
38,50%
47,30%
111,42%
14,12%
10,95%
10,23%
1,00
n.m.
-114,83%
Bewertung
Quelle: Concord Equity Research
Phase I
2003e
2002e
49 Terminal
2
Value
12
199
4
85
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
CEYONIQ - Klassische DMS Systeme
Klassische DokumentenDokumentenArchive
Ceyoniq ist ein klassischer DMS Anbieter. Das Produktportfolio ist partnerfähig
und wird im Direktvertrieb und in einem mehrstufig organisierten Vertriebskanal
vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten.
Finanziell potente
Zielgruppe
Zielgruppe sind vor allem Dienstleister wie Banken, Versicherer, Versorger und
Gesundheitswesen.
Das Unternehmen ist seit dem IPO im April 1998 stark gewachsen. Insgesamt
8 Unternehmen wurden akquiriert. Mit der letzten Akquisition im Januar 2001
erfolgte der US-Markteintritt.
SWOTSWOT-Analyse
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
•=
Produkte sind partnerfähig
•=
große Kundenbasis: 4500 Kunden weltweit
•=
gutes Produkt- und Investorenmarketing
•=
moderne Softwarearchitektur
•=
finanziell potente Hauptzielgruppe
•=
39,6 Mio. € operativer Cash Outflow im Beobachtungszeitraum
FY’99-9m’01!
•=
Liquide Mittel der CEYONIQ AG Ende FY'01 nur 1,15 Mio. €
•=
Software sale and lease back in 3Q'01, 5 Mio. € Forderungsabtretung in
4Q'01
•=
kontinuierlich hohes durchschnittliches Zahlungsziel (DSO > 220 Tage)
•=
kurzfristige Kredite nicht durch fristgleiche Forderungen gesichert
•=
Produkt- und Kundenbasis mit hohem Upselling Potential
•=
Hinzugewinnung ursprünglicher SER Kunden
•=
US-Akquisition bietet großes Potential für US Markt
•=
Innovationsführer durch moderne Softwaretechnologie
•=
Sonderabschreibungen auf aktivierte Eigenleistungen durch Wechsel nach
US-GAAP
•=
permanent hohe sonstige betr. Aufwendungen
•=
inkompatible Produktversionen könnten Kunden verärgern
•=
Unterscheidungsregel F+E Aufwand/aktivierte F+E nicht transparent
Das Unternehmen ist im Direktvertrieb in Deutschland in den vorgenannten
Branchen aktiv. Ein Vertriebsteam adressiert in Österreich und der Schweiz
vornehmlich Banken.
39 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die Stärken – große Kundenbasis, Zielgruppe Old Economy
Economy
Partnerfähige Produkte =
indirekter Vertrieb
möglich
Es ist das Ziel, den österreichischen Markt vollständig per indirektem Vertrieb zu
adressieren. Auch in Resteuropa möchte das Unternehmen nur über
Vertriebspartner tätig werden. Wichtige gegebene Voraussetzung hierfür ist,
dass CEYONIQ Archivsysteme von Partnern implementiert werden können.
US Akquisition als US
Vertriebsplattform
CEYONIQ akquirierte Anfang 2001 eine Tochter als Vertriebsplattform in den
USA. Auf dem amerikanischen Markt werden vom akquirierten Unternehmen
historisch bedingt vornehmlich kleinere Genossenschaftsbanken adressiert. Ziel
ist hier, den direktlastigen Vertrieb auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen
direktem und indirektem Vertrieb zu bringen.
Die typischen CEYONIQ Installationen sind klassische archivgetriebene DMS
Systeme mit vorgelagerter Erfassung. Als Erstauftrag bei einem Neukunde aus
dem Bereich der Finanzdienstleister erfolgt typischerweise die Ausrüstung einer
eingangspostintensiven Abteilung.
Integration
Integration für SAP,
Siebel, Oracle, …
Durch zertifizierte Software-Konnektoren zu klassischer Unternehmenssoftware
wie SAP, Oracle, Siebel, usw. können CEYONIQ Archivsysteme als „Speichererweiterung“ in diesem Umfeld eingesetzt werden.
Typischer Erstauftrag:
250.000 € +
Das typische Volumen eines Initialprojektes ist 250.000-350.000 €. Die
Abrechnungsvolumina in Projekten sind zur Begrenzung großer Rechnungsvolumina und langer Zahlungsziele auf 250.000 € begrenzt.
Im Direktgeschäft erzielt das Unternehmen 35% der Umsätze aus dem
Lizenzgeschäft, 45% mit Professional Service und 10% mit Handelswaren. Im
Partnergeschäft steigt der Lizenzanteil auf 80% pro Projekt.
Umsatzverteilung CEYONIQ 9m’01
Handelsware
8%
US
23%
Wartung
10%
Lizenzen
50%
Dienstleistungen
32%
D/A/CH
77%
Quelle: Concord Equity Research
90% der Kunden zählen zur Old-Economy. Das Management hält Forderungsausfälle durch Kunden mit schlechter Bonität für unwahrscheinlich.
Geringe Abhängigkeit
von einzelnen Kunden
40 | Equity Research
Mit den 5 größten Kunden erzielt CEYONIQ 30% des Konzernumsatzes, der
größte Kunde generiert nach Aussagen des Unternehmens einen Umsatz von
weniger als 10%.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die Chancen – Upselling, Marktkonsolidierung
Vertrieb entwickelt
bestehende Kunden
Ist ein Abteilungssystem in Betrieb, wird der Kunde vom Vertrieb mit dem Ziel
der Ausbreitung des Systems auf mehrere Abteilungen bzw. das gesamte
Unternehmen entwickelt.
Folgeprojekte umfassen ein Volumen von 0,5 € bis zu mehreren Millionen
Euro. 50% des Umsatzes wird mit Neukunden erzielt, die andere Hälfte
stammt aus dem Geschäft mit bestehenden Kunden.
Insofern besteht ein hohes Upselling Potential.
DMS Markt in
Konsolidierung
Der DMS Markt befindet sich inmitten der Konsolidierung. Sofern das
Management den Konzern mit optimalem Finanzmanagement führt und so zu
hoher finanzieller Stärke findet kann, wird CEYONIQ gestärkt aus dem Konsolidierungsprozess hervorgehen.
Chance: SER Kunden
übernehmen
Der Ausverkauf des Wettbewerbers SER Systeme AG ist eine Möglichkeit, deren
Kunden zu übernehmen und Marktanteile zu gewinnen.
Darüber hinaus bietet die US Akquisition eine wichtige Vertriebsplattform für
den amerikanischen Markt.
Neues Produkt seit 2001
am Markt
Mit der Produktfamilie CEYONIQ Solutions bietet das Unternehmen nach
eigenen Angaben seit Mitte 2001 über eine verfügbare und durch moderne
Softwarearchitektur hochskalierbare Produktfamilie für Dokumentenarchivierung
und Management an.
CEYONIQ Archivsysteme mit vorgelagerter Erfassung sind im breiten Einsatz.
Obschon das Produktportfolio auch ein Workflow-System enthält, ist dies die
zentrale Produktgattung für die Abbildung komplexer, unternehmensweiter
Geschäftsprozesse.
CEYONIQ „Workflow“ in
europäischen und internat.
internat.
Vergleichsstudien
Vergleichsstudien unbekannt
Entsprechenden Tests zufolge (Workflow & Groupware Strategies, Doculabs
2001) dominieren in diesem Segment der Workflow-Spezialist Staffware sowie
Filenet und IBM als direkte Archiv-Wettbewerber. CEYONIQ Workflow-Produkte
sind in den aktuellen genannten Industriestudien sowohl europaweit als auch
im amerikanischen Sprachraum nicht bekannt.
Die Schwächen – kapitalstarker We
Wettbewerb,
ttbewerb, Cash Outflow!
Im Beobachtungszeitraum von FY’99 bis Ende ’01 flossen aus dem
Unternehmen durch das operative Geschäft 39,6 Mio. € ab.
Ø Zahlungsziel (DSO)
= Sektordurchschnitt x 2
Das durchschnittliche Zahlungsziel (DSO) im Konzern ist das Höchste im
gesamten Sektor – es beträgt mehr als das Zweifache des Durchschnitts der
Vergleichsunternehmen.
Da keine Wertberichtigungen auf Forderungen gebildet sind, befinden sich
CEYONIQ Kunden offensichtlich innerhalb der Zahlungsziele. Offensichtlich war
bei der Auftragsvereinbarung das ungewöhnlich hohe Zahlungsziel wesentliches
Unterscheidungskriterium für CEYONIQ. Dies deutet auf einen hochgradig wettbewerbsintensiven Markt hin.
Software Sale + Lease Back
= kurzfristig bessere
Liquidität
41 | Equity Research
Im 3. Quartal 2001 floss dem Unternehmen Kapital aus Finanzierungsleasing
zu: Zunächst wurde Software eingekauft und dann per Sale and Lease Back
finanziert. Im Geschäftsbericht 2000 ist bei SER Systeme AG dasselbe
Konstrukt zu finden. Im Gegensatz zu SER hat CEYONIQ allerdings die Position
nicht als ergebniswirksamen Erlös über die GuV verbucht.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
In 9m’01 berichtete CEYONIQ eine Fremdkapitalverzinsung von 6,2% p. a.
Leasing ist die teurere Finanzierungsart. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass
CEYONIQ Schwierigkeiten bei der Beschaffung weiterer Kreditlinien hat.
Im vierten Quartal des letzten Jahres wurden zur Erhöhung der Kreditlinien
5 Mio. € Forderungen beliehen.
Die Risiken – Personalumbau, Liquidität, Produktkompatibilität
Personalabbau:
Jeder 3. ist gegangen
Anfang 2001 waren 967 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt. Ende ’01 waren
es noch 650. Dies bedeutet, dass jeder dritte Mitarbeiter das Unternehmen
verließ.
Umbau lähmt Wachstum
und Schlagkraft
Damit der Konzern handlungsfähig und produktiv bleibt, müssen in einem
solchen Umfeld die Geschäftsprozesse völlig umgebaut werden. Dies alles
kostet Zeit, Geld und lähmt die Schlagkraft im Vertrieb und in den
Produktionseinheiten. Wir gehen davon aus, dass sich das Umsatzwachstum
verlangsamen wird.
CEYONIQ AG:
Cash 1,15 Mio. €,
Cashflow
Cashflow –10 Mio. € in 4Q
Die CEYONIQ AG weist Ende Dezember eine Liquidität von rund 1,15 Mio. €
(ex Liquidität Group AG) aus. Der adjustierte operative Cash Outflow betrug für
den Konzern –10 Mio. € in 4Q’01 nach -1,19 Mio. € im 3. Quartal und 1,72 Mio. € im Quartal davor.
Akquisition in USA nach
Sonderabschreibung mit
P/S 1,5 bewertet.
CEYONIQ’s P/S = 0,4
Die nach der Sonderabschreibung von 54 Mio. € in 4Q’01 mit einem Umsatzmultiple von rund 1,5 im bewertete Akquisition in den USA (Treev Inc.) ist im
Vergleich zu CEYONIQ (0,4) noch immer hoch bewertet
Seit 1Q’99 operativer Cash Outflow
“als“als-obob-Umsatz” in GuV
= „aktivierte
Eigenleistungen“
CEYONIQ weist in der GuV direkt unter den „Umsatzerlösen“ einen weiteren
Erlös aus, die „anderen aktivierten Eigenleistungen“. Dies ist die buchhalterische
Darstellung eines „als ob Erlöses“, der tatsächlich nicht entsteht. Es handelt sich
dabei um die Aktivierung eines Teils des operativen Aufwands, den der
Konzern für die Weiterentwicklung der eigenen Software aufbringt.
Unsere Adjustierung
eliminiert
“als“als-obob-Umsatz”
Ausgehend von der Annahme, dass alle Unternehmen in unserem Beobachtungsuniversum die Weiterentwicklung ihrer Software voll aufwandswirksam behandeln, errechnen wir zur Herstellung der Vergleichbarkeit mit
anderen Unternehmen des Sektors das „adjustierte EBIT“ und den „adjustierten
operativen Cashflow“.
Zu diesem Zweck reduzieren wir das berichtete EBIT um den aktivierten
Entwicklungsaufwand.
Die Bedeutung der Adjustierung zeigt folgendes Diagramm: Während das
berichtete EBIT kontinuierlich positiv ist, ist das adjustierte EBIT in 4 von 11
Perioden negativ.
Berichtetes EBIT
bis 09/01 28 Mio. €,
adjustiert:
adjustiert: 10,9 Mio. €
Während das bis September 2001 kumulierte EBIT 28,0 Mio. € beträgt, liegt
das um die aktivierten Eigenleistungen adjustierte EBIT mit 10,9 Mio. € bei nur
knapp einem Drittel.
Das um die Sonderabschreibung auf Firmenwerte und Forderungen (in
Summe 98,1 Mio. €) bereinigte EBIT betrug zum Ende des vergangenen
Jahres 15,7 Mio. €, das adjustierte EBIT ceteris paribus –3,87 Mio. €.
42 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Berichtetes und adjustierte
adjustiertess EBIT (Mio. €)
7
30
28,0
6
25
5
20
4
3
11,0
2
15
10
1
5
0
0
-1
-5
-2
1Q
2Q
3Q
4Q'99
1Q
2Q
3Q
4Q'00
1Q
2Q
EBIT berichtet
EBIT adj
rechts: berichtetes EBIT kumuliert
rechts: adj. EBIT kumuliert
3Q'01
Quelle: Concord Equity Research
Darüber hinaus wurden die in der Konzern GuV berichteten „aktivierten Eigenleistungen“ nicht im operativen Cashflow berücksichtigt, weshalb wir den
operativen Cashflow um die operativ entstandenen Leistungen des Entwicklerpersonals berichtigen.
Für CEYONIQ bedeutet dies, dass wir den vom Unternehmen im CF Statement
ausgewiesenen „operativen Cashflow“ nach Neutralisierung der Abschreibungen mit den in der GuV aktivierten Eigenleistungen für die Entwicklung von
Software summieren.
CEYONIQ berichtigt “als“alsob Umsatz” nicht im
operativen Cashflow
Bei CEYONIQ ist der de facto operative Kapitalbedarf für die aktivierten Eigenleistungen des Entwicklerpersonals in der Position „Auszahlungen für
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände“
außerhalb des operativen Cashflows im „Cashflow aus der Investitionstätigkeit“
ausgewiesen.
Erhebliche Verzerrung
durch „aktivierte
Eigenleistungen“
Die Bedeutung der Adjustierung zeigt folgendes Diagramm: Während der
berichtete operative Cashflow in 5 von 11 Perioden positiv ist, zeigt das
Diagramm den adjustierten Cashflow in 2 von 11 Perioden positiv.
Die Linie im Diagramm zeigt den kontinuierlichen operativen Cash Outflow
über den Betrachtungszeitraum.
43 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Berichteter und adjustierter operativer Cashflow,
kumulierter operativer Cashflow (Mio. €)
15, 0
10, 0
5, 0
0, 0
- 5, 0
- 10, 0
- 15, 0
- 20, 0
- 25, 0
- 29, 6
- 30, 0
op. CF berichtet
op. CF adjustiert
1
'0
3Q
2Q
1Q
0
4Q
'0
3Q
2Q
1Q
9
'9
4Q
3Q
2Q
1Q
- 35, 0
operativer Cash outflow
Quelle: Concord Equity Research
Hierbei ergibt sich für den Beobachtungszeitraum ab 1999
Wertberichtigungen auf
Forderungen 40%
•=
negativer adj. operativer Cashflow seit 1Q’99
•=
Cash Outflow in Höhe von 39,6 Mio. € (FY’99 bis Ende ’01)
Die zinstragenden Verbindlichkeiten stiegen im selben Zeitraum von
10,4 Mio. € auf 76,2 Mio. €, die von 57,4 Mio. € bis 9m’01 auf 73,6 Mio. €
angewachsenen Forderungen wurden Ende 2001 zu 40% wertberichtigt.
Das Management äußerte auf der Analystenkonferenz zur Vorstellung des
Jahresergebnisses das Ziel, in 2002 ein durchschnittliches Zahlungsziel von
150 bis 180 Tagen anzustreben. Gleichzeitig solle schon in 1Q’02 operativ
keine zusätzliche Liquidität benötigt werden.
Wir sind dieser Äußerung gegenüber sehr skeptisch. In unserer am Ende der
Studie angehängten GuV errechnen wir in einem Szenario aus den gegeben
Daten, dass das Unternehmen hierzu folgende Anforderungen erfüllen muß:
•=
Erhöhung des Quartalsumsatzes um 47% im Vergleich zum
vorhergehenden Quartal (auf 18 Mio. €)
•=
Verringerung des durchschnittlichen Zahlungsziels (DSO) auf 175 Tage
(3Q’01: 221 Tage, 4Q’01: 227 Tage, adjustiert um die
Wertberichtigungen auf Forderungen)
•=
Verringerung des Materialaufwands von 16,7% im Vorjahr auf 15%
•=
Verringerung der sonstigen operativen Aufwendungen auf 19%
(von 23/25/35% in FY’99/00/01)
Nach unserer Einschätzung ist dies eine innerhalb kurzer Zeit nachhaltig sehr
schwer zu bewältigende Aufgabe.
Das durchschnittliche Zahlungsziel bei CEYONIQ übersteigt das durchschnittliche der Wettbewerber im Sektor noch immer um mehr als das Doppelte.
44 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die Aussage des Unternehmens Anfang März 2002, dass keine Wertberichtigungen auf Forderungen drohen, haben sich als offensichtlich falsch herausgestellt.
Durchschnittliches Zahlungsziel ((DSO)
DSO) im DMS Sektor
DSO (Tage)
Ceyoniq
Dicom
Filenet
221
66
98
IXOS
148
Kleindienst
64
Quelle: Concord Equity Research
Langes Ø Zahlungsziel =
Hinweis auf
Wettbewerbsposition
CEYONIQ vereinbarte die außerordentlich langen Zahlungsziele im Rahmen der
Auftragsverhandlungen. Dies wurde von CEYONIQ bestätigt. Ein Hinweis auf die
Wettbewerbssituation und speziell die Wettbewerbsposition von CEYONIQ im
Markt. Darüber hinaus bestätigt das Management im Rahmen der Vorstellung
der FY’01 Zahlen auf der Analystenkonferenz, dass (potentielle) Kunden bei
Auftragsverhandlungen vermehrt auf die finanzielle Solidität des Anbieters
achten. Nach unserer Ansicht ein Zeichen für erschwerte Vertriebsbemühungen.
Der Zuwachs des betriebsbedingten Kapitals (NWC) betrug von 1999 bis September 2001 29,4 Mio. €, durch Kredite und Finanzierungsleasing wurden
56,9 Mio. € aufgenommen. Im selben Zeitraum flossen weitere 44 Mio. € für
Investitionen in Sachanlagen (u. a. die neue Hauptverwaltung in Bielefeld) und
andere immaterielle Vermögensgegenstände (ex aktivierte Eigenleistungen) ab.
Group IPO brachte
dringend benötigtes
“fresh money”
Aus dem Börsengang der Group Technologies abzüglich der Investments für
akquirierte Unternehmen erlöste der Konzern rund 15,7 Mio. €.
CashCash-Outflow FY`99 bis 9m’01
Veränderungen Finanzmittel FY'99 - 9m'01
Mio. €
adjustierter operativer Cashflow
-29,6
Investitionen in immat. AV + Sachanlagen (ex aktivierte Eigenleistung)
-44,0
operativer Cash-Outflow
-73,6
Zuführung Fremdkapital/Leasing
operativer Cashflow nach Aufnahme Fremdkapital
59,6
-14,0
Einsatz liquider Mittel bei Unternehmensakquisitionen
-4,7
Zuführung liquide Mittel durch Group IPO
20,4
Erhöhung Finanzmittel
1,7
Quelle: Concord Equity Research
Operatives Geschäft
mindestens seit FY’99
fremdfinanziert
Der von FY’99 summierte adjustierte operative Cashflow zeigt, dass das
Unternehmen mindestens seit FY’99 den durch das operative Geschäft
entstehenden Cash Outflow fremdfinanziert.
Für die Weiterentwicklung der eigenen Software (F+E) wurden im Beobachtungszeitraum FY’99 bis September 2001 vom Unternehmen 38,8 Mio. €
aufgewendet. Aus diesem Betrag wurden 21,0 Mio. € als aktivierte
Eigenleistungen ausgewiesen, erhöhten damit das operative Ergebnis und das
immaterielle Anlagevermögen in der Bilanz.
45 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
“aktivierte Eigenleistungen“
= 75% des seit FY’99
berichteten EBIT
Zum Vergleich: Die Summe des berichteten EBIT im Beobachtungszeitraum
betrug 28 Mio. €, aktivierte Eigenleistungen betrugen 75% davon.
Geschäftsmodell kritisch
Der kontinuierlich negative adj. operative Cashflow deutet darauf hin, dass das
Unternehmen sich nicht aus den operativen Erträgen finanzieren kann.
Die notwendige stetige Zuführung weiteren Fremdkapitals bereitet uns im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des Geschäftsmodells große Sorgen.
Informationen über
•=
das Budget für die Schaffung einer neuen Produktversion,
•=
die entsprechende Finanzierung
•=
sowie die Pläne, wie die Rückführung der Finanzierung innerhalb der
Produktlebensdauer (lt. Geschäftsbericht FY’00: 2-3 Jahre) geplant ist
liegen uns nicht vor. Das Management beabsichtigt, die Entwicklungskostenmarge von 21% in 2001 auf 19% in 2002 abzusenken.
Drohender Liquiditätsengpass in der CEYONIQ AG
Liquide Mittel CEYONIQ
nur 21%. Rest = Group AG
In der Konzernbilanz zum Dezember 2001 berichtet CEYONIQ liquide Mittel
und Wertpapiere (inkl. GROUP Technologies AG) in Höhe von 8,3 Mio. €,
während die vollkonsolidierte GROUP alleine zum selben Zeitpunkt 6,xx Mio. €
berichtet.
Daraus ergibt sich, dass die CEYONIQ AG Ende September 2001 über liquide
Mittel von knapp 1,1 Mio. € verfügt.
Konzernliquidität 9,09 Mio. € (in Mio. €)
2, 0
7, 1
G R OU P A G
Quelle: Concord Equity Research
46 | Equity Research
CEYON IQ A G
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Der adjustierte operative Cash Outflow betrug für den Konzern –10 Mio. € im
4. Quartal nach –1,12 Mio. € im 3. Quartal und -1,72 Mio. € im Quartal davor.
Weiteres Darlehen
9 Mio. € nicht sichtbar
In der Konzernbilanz nicht zu sehen ist ein Verbunddarlehen über 9 Mio. €,
welches CEYONIQ von der 60% Beteiligung GROUP erhielt.
Die liquiden Mittel der GROUP verzinsen sich in 9m’01 mit 2% p.a.. Das
Unternehmen meldet einen negativen operativen Cashflow von 2,8 Mio. € in
den ersten neuen Monaten des vergangenen Jahres. Das GROUP Management
sieht im Moment keine Veranlassung, den an die CEYONIQ AG gegebenen
Kredit zu kündigen.
Verzinsung IPO Erlös
Group AG = 2%
Wir gehen davon aus, dass CEYONIQ zur Sicherstellung der Kapitalversorgung
des Unternehmens unter folgenden Optionen wählen wird:
•=
Eintreiben von Forderungen mit langem Zahlungsziel
•=
Zuführung weiteren Fremdkapitals
•=
Verkauf der Group Beteiligung
•=
Verkauf weiterer akquirierter Unternehmen
•=
Kapitalzuführung verbundener Personen oder privater Investoren
Weitere Liquidität
dringend erforderlich
Die Kapitalzuführung durch verbundene Personen wie z. B. den ausgeschiedenen Gründervorstand H-J. Brintrup halten wir für grundsätzlich nicht mehr
möglich. Herr Brintrup bestätigte bei der Vorstellung der FY’01 Zahlen, sein
Aktienpaket bestünde in unveränderter Höhe, sei jedoch sicherungsübereignet.
Beteiligungsverkäufe
ohne signifikanten
Beitrag zur Liquidität
Das Management kümmert sich nach eigenen Aussagen vornehmlich um
Forderungsmanagement und den Verkauf der noch bestehenden Unternehmensbeteiligungen. Hierbei besteht folgender Status:
•=
HAVI GmbH (51% Beteiligung) wurde in 4Q’01 unter Buchwert verkauft
•=
CE dataservice (100%) wird im April verkauft.
•=
Group Technologies AG (60%) soll in 2H’02 verkauft werden.
Das Management erwägt den Verkauf der CEYONIQ Inc. (Treev Inc., USA).
„HAVI“ wurde unter Buchwert verkauft, „CE dataservice“ ist hinsichtlich
Unternehmensgröße und Umsatz nicht signifikant und durch das bestehende
Group-Darlehen reicht der Erlös aus dem Verkauf der Group AG bei
gegenwärtigem Kursniveau bestenfalls zur Kompensation des bestehenden
Darlehens der Group AG an CEYONIQ. Das Darlehen erhöht die in der
Konzernbilanz sichtbaren zinstragenden Verbindlichkeiten um weitere 9 Mio. €.
Wir sind nicht davon überzeugt, dass die Unternehmensverkäufe signifikant zur
Reduzierung der Konzernverbindlichkeiten beitragen.
Die im Dritten Quartal sichtbare Erschwerung der Beschaffung weiterer
Kreditlinien setzt sich im vierten Quartal weiter fort.
•=
das im dritten Quartal 2001 sichtbare Finanzierungsleasing, sowie
•=
die Besicherung weiterer Darlehen durch Forderungen in Höhe von
5 Mio. €
werten wir ebenfalls als Hinweis für die immer enger werdenden Spielräume
für das Unternehmen.
47 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Quo vadis „aktivierte Eigenleistung“ bei Wechsel nach USUS-GAAP
CEYONIQ plant ab 1Q’02 den Wechsel von IAS nach US-GAAP. Durch diesen
Systemwechsel ergeben sich Veränderungen. CEYONIQ will zukünftig F+E
Ausgaben voll aufwandswirksam behandeln.
USUS-GAAP Wechsel: “aktivierte
Eigenleistungen” ffressen
ressen
Goodwill Vorteil
Der Systemwechsel zu US-GAAP hat vor allem Auswirkungen auf die
immateriellen Bilanzpositionen und deren Behandlung in der GuV.
Wir sehen deshalb Klärungsbedarf für folgende Themenkreise:
•=
In der GuV keine signifikante Entlastung des operativen Ergebnisses trotz
Verzicht auf Goodwill Abschreibungen
•=
In der Bilanz ist die Behandlung der gegenwärtig bilanzierten
“Entwicklungskosten“ zu klären
In der GuV entfallen mit dem Wechsel nach US-GAAP die Positionen
•=
„aktivierte Eigenleistung“
•=
„Abschreibungen auf Entwicklungskosten“
•=
„Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert“
In den ersten neun Monaten 2001 meldete CEYONIQ 10,4 Mio. € für
„aktivierte Eigenleistung“. Darüber hinaus wurden 6,8 Mio. € auf Firmenwerte
und
4 Mio. €
auf
„Entwicklungskosten“
(zusammen
10,8 Mio. €)
abgeschrieben.
Ceteris paribus würde sich das EBIT in der GuV durch den Systemwechsel um
0,4 Mio. € erhöhen, der adjustierte operative Cashflow bliebe gleich.
Sonderabschreibungen für
“aktivierte Eigenleistungen”…
In der Bilanz zeigt das Unternehmen für die ersten neuen Monate 2001 die
Position „Entwicklungskosten“ mit 18,7 Mio. €. Diese Position wird um die
„aktivierte Eigenleistung“ aus der GuV erhöht und um die „Abschreibungen auf
Entwicklungskosten“ aus der GuV vermindert. Die Höhe der Position ist in
FY’01 auf 20,6 Mio. € angewachsen.
Das Management bestätigt, dass die Position „Entwicklungskosten“ bei einem
Wechsel zu US-GAAP außerhalb der GuV mit dem Eigenkapital verrechnet wird.
Damit erhöht sich der Verschuldungsgrad ex Group auf über 140%.
Der adjustierte operative Cashflow bleibt hiervon unverändert.
Bilanzstruktur – es wird immer kritischer
Kritisch: immaterielles AnlageAnlagevermögen übersteigt
Eigenkapital um 134% !!
Immaterielles Anlagevermögen aus eigenentwickelter, gekaufter und geleaster
Software und die Akquisitionen stehen im Dezember 2001 mit 88,3 Mio. € in
der Bilanz und übersteigen das Eigenkapital (65,9 Mio. €).
Die Erwartung des Managements, keine Sonderabschreibungen auf
Firmenwerte in 2001 vornehmen zu müssen, hat sich offensichtlich nicht
bestätigt.
Das Umsatzziel, das die Entwicklungskosten amo
amortisiert
rtisiert
Seit Anfang 1999 wurden 38,8 Mio. € in die Softwareentwicklung investiert.
Szenario: Lizenzumsatz
mindestens 19,8 Mio. €
für breakbreak-even
48 | Equity Research
Bei einer angenommenen Zielverzinsung von 20% für das Invest in die
Entwicklung von Software, sowie einem Produktlebenszyklus von 3 Jahren
ergibt sich ein jährlich zu erzielender Mehrumsatz von 20,6 Mio. €
(12,9 Mio. € Tilgung und 7,7 Mio. € Zinsen p.a.).
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Szenario: Lizenzumsatz (Mio. €) und Amortisationsgrenze
25,0
20,0
0,0
-5,0
break-even: € 19.8m
-10,0
15,0
-15,0
-20,0
10,0
-25,0
5,0
-30,0
0,0
-35,0
1Q
2Q
Lizenzumsatz
3Q
4Q'00
Amortisation
1Q
2Q
3Q'01
operativer Cash outflow
Quelle: Concord Equity Research
Dies entspricht 5,1 Mio. € pro Quartal. Gehen wir in unserem Szenario davon
aus, dass das Unternehmen dies über Mehr-Lizenzerlöse erzielen kann, können
wir in unserem Szenario von einer komfortablen EBIT Marge von 80%
ausgehen. Dies würde bedeuten, dass CEYONIQ die notwendigen 5,1 Mio. €
pro Quartal über einen Mehrumsatz Lizenzen von 6,4 Mio. € pro Quartal
erreichen kann.
Aufgrund des in 4Q’01 gezeigten Umsatzes und unserer o. g. für das
Unternehmen schon sehr ambitionierten Szenariorechnung halten wir die
Erreichung vorgenannter Rentabilitätsziele für unrealistisch.
Umsatzentwicklung im
Vorjahresvergleich
Vorjahresvergleich
rückläufig
49 | Equity Research
Im Vorjahresvergleich ist die Umsatzentwicklung der Quartale rückläufig. Der
Zuwachs der Lizenzumsätze der ersten neun Monate liegt bei 49% yoy, im
dritten Quartal wuchs der Lizenzumsatz nur 1% yoy auf 13,4 Mio. €. In 4Q’01
wurden nur knapp 50% des Umsatzes des Vorjahresquartals erzielt. Erst ab
einem Lizenzumsatz von 19,8 Mio. € im Quartal amortisiert sich das
Investment in unserem Szenario. In der gegenwärtigen Situation nach unserer
Einschätzung jenseits des Leistungsvermögens des Unternehmens.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Strategische Position
Position
CEYONIQ Solutions =
moderne SoftwareSoftwareArchitektur
Das Produktportfolio verfügt nach Angaben des Unternehmens über eine
moderne Software-Architektur. Produktqualität, modularer Aufbau, Skalierbarkeit
und Unabhängigkeit vom Betriebssystem sind wichtige Vertriebsargumente im
Markt.
CEYONIQ trifft auf finanziell
starken Wettbewerb
Aus dem im Vergleich zum Wettbewerb außerordentlich hohen durchschnittlichen Zahlungsziel verbunden mit der Information, dass die CEYONIQ Kunden
sich innerhalb ihrer Zahlungsziele befinden und die Lizenzpreise von FILENET
und IBM vergleichsweise hoch sind (und damit CEYONIQ Lizenzpreise
vergleichsweise günstig) schließen wir auf einen extrem wettbewerbsintensiven
Markt.
Schwerer Stand bei
Großkunde SparkassenSparkassenorganisation
Aus den Informationen aus dem Sparkassenverband (SV) Berlin über den zu
den SV Vorgaben nicht konforme CEYONIQ Archivprojekte innerhalb der Sparkassenorganisation schließen wir zukünftig erschwerte Vertriebsbedingungen.
Darüber hinaus ist CEYONIQ möglicherweise mit hoher Personalbindung in
alten Sparkassenprojekten gebunden, um Systeme den Anforderungen entsprechend nachzubessern.
Die Liquidität zum 31. Dezember 2001 betrug für die CEYONIQ AG
1,15 Mio. €, der operative Cash-Outflow im 4. Quartal war –10 Mio. €. Die
hohen Kreditverbindlichkeiten erschweren die Beschaffung weiterer Liquidität.
Gesprächen mit CEYONIQ Kunden aus dem Bankenumfeld zufolge ist für das
Produkt „CEYONIQ Banking Solutions“ noch keine Beta-Version (Vorversion)
verfügbar.
Ein Investment in das Unternehmen ist nach unserer Ansicht gegenwärtig
fundamental nicht vertretbar.
Ausblick – ausreichende Liquidität sicherstellen
CEYONIQ ist seit mehr als 10 Jahren am Markt und verfügt über eine breite
Kundenbasis.
F+E Kosten
kontinuierlich gestiegen
Die F+E Kosten im Unternehmen sind im Betrachtungszeitraum permanent
gestiegen. Die Erlöse reichten nicht zur Deckung der operativen Ausgaben aus.
Der durch die Adjustierung des operativen Cashflows sichtbare Cash Outflow
belastet das Unternehmen erheblich.
Die Liquidität der CEYONIQ AG ist Ende ’01 dramatisch geschrumpft. Aufgrund
der Tatsache, dass kreditgebende Banken Ihre Volumina im Vorfeld der Basel II
Bestimmungen erheblich reduzieren, gehen wir von einer Erschwerung bei der
Beschaffung weiterer Kreditlinien aus.
Das Unternehmen kann nach unserer Meinung zunächst nur durch striktes Forderungsmanagement und starke Reduzierung der Betriebsaufwendungen Cash
Inflow produzieren.
Das im Sektorvergleich mehr als doppelt so hohe durchschnittliche Zahlungsziel
ist zunächst ein deutlicher Hinweis auf eine defensive Wettbewerbsposition von
CEYONIQ.
50 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die Umstellung auf US-GAAP ermöglicht grundsätzlich den Ausweis eines
höheren Ergebnisses. Durch den Wegfall der Abschreibungen auf die nach IAS
zuvor erlöswirksam aktivierten Eigenleistungen wird eine Sonderabschreibung
der gesamten „Entwicklungskosten“ in Höhe von rund 20,6 Mio. € notwendig,
die nach Aussagen des Managements direkt mit dem Eigenkapital verrechnet
wird.
Potential für hohe
Cashflows vorhanden
Auf der anderen Seite kann das Unternehmen bei einer erlösadäquaten
Kostenstruktur durchaus hohe positive Cashflows erzeugen.
Schlüssel hierfür ist jedoch, dass die angespannte Liquiditätssituation nachhaltig
gelöst wird.
Bei unserer Erlösplanung gehen wir davon aus, dass das Unternehmen
•=
Liquidität
•=
operativen Cashflow
•=
Forderungsmanagement
•=
Produkt- und Servicequalität
nachhaltig lösen kann. Nur so ist ein Turnaround möglich.
Hohes Risiko
Risiko bis Liquidität
geklärt = Verkaufen
Zusammenfassend empfehlen wir bis zur Klärung der Liquidität und einem
über mehrere Perioden nachhaltigen positiven operativen Cashflow die Aktie
zum verkaufen.
Unsere GuV auf der nächsten Seite enthält unsere zusätzliche Berechnung von
adjustiertem EBIT und operativen Cashflow sowie unser Szenario für die
notwendige Umsatz- und Kostenstruktur, wenn keine weitere Liquidität mehr
verfügbar wird.
Es bleibt jedoch die Frage nach den dem Unternehmen in der gegenwärtigen
Position bleibenden Möglichkeiten, wenn nur ein Kreditgeber seine
Forderungen fällig stellt.
51 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
CEYONIQ AG GuV (IAS) Adjustierungen unten
CEYONIQ AG, IAS
€ '000
99
FY
00
FY
1Q
2Q
3Q
4Q
01
FY
P+L
Umsatzerlöse
50.162,9
74.187,6
27.415,3
31.800,0
30.404,0
12.455,6
sonst betriebl Erträge
957,1
2.433,9
725,1
1.151,4
935,0
1.145,3
3.956,8
Bestandsveränderungen
196,7
(-2.126,9)
922,3
1.064,0
152,0
(-2.570,0)
(-431,7)
andere aktiv. Eigenleistungen
102.074,9
4.036,8
6.554,4
3.556,6
3.204,1
3.683,0
3.699,5
14.143,2
Gesamtleistung
55.353,5
81.049,1
32.619,3
37.219,6
35.174,0
14.730,4
119.743,2
Materialaufwand
(-12.091,6)
(-10.925,3)
(-3.948,1)
(-3.994,7)
(-4.374,0)
(-4.724,4)
(-17.041,3)
Personalaufwand
(-18.351,9)
(-28.737,2)
(-14.211,3)
(-15.984,6)
(-15.572,0)
(-14.987,1)
(-60.755,0)
sonstige betriebl. Aufwendungen
(-11.848,0)
(-18.592,0)
(-7.223,4)
(-8.221,1)
(-7.494,0)
(-13.351,6)
(-36.290,1)
AfA (und immaterielle)
(-2.580,2)
(-3.506,5)
(-1.620,3)
(-1.112,0)
(-1.541,0)
(-2.697,8)
(-6.971,1)
AfA auf Goodwill
(-1.127,6)
(-1.881,7)
(-1.819,3)
(-2.536,8)
(-2.454,0)
(-62.657,8)
(-69.467,8)
AfA auf Entwicklungskosten
(-1.327,9)
(-2.839,5)
(-908,8)
(-1.552,8)
(-1.539,0)
(-1.602,5)
(-5.603,1)
14.566,8
2.888,2
3.817,6
2.200,0
(-481,7)
(-1.002,4)
(-1.047,0)
EBIT
8.026,3
Finanzergebnis
(-158,4)
EBT
7.867,9
13.769,8
2.406,4
2.815,1
1.153,0
(-4.238,2)
(-7.901,9)
(-1.536,5)
(-1.393,8)
(-469,0)
(-10,5)
(-43,9)
(-1,9)
(-7,7)
0,0
9,6
0,0
0,0
11.913,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
3.561,9
17.726,9
791,5
1.198,2
781,0
(-93.218,7)
(-90.448,0)
388,0
651,0
967,0
959,0
858,0
650,0
650,0
Steuern
sonst. Steuern
AO Ertrag/Aufwand
Jahresüberschuß/-fehlbetrag
Anzahl Mitarbeiter
EBIT
(-797,0)
(-113.955,0) (-105.049,3)
(-1.087,5)
(-3.618,6)
(-115.042,5) (-108.667,9)
21.755,6
18.356,3
7.867,9
13.769,8
2.406,4
2.815,1
1.153,0
(-4.036,8)
(-6.554,4)
(-3.556,6)
(-3.204,1)
(-3.683,0)
(-3.699,5)
(-14.143,2)
AfA auf Entwicklungskosten
1.327,9
2.839,5
908,8
1.552,8
1.539,0
1.602,5
5.603,1
EBIT adj
5.159,0
10.054,9
(-241,4)
1.163,8
(-991,0) (-117.139,5) (-117.208,0)
adj. Jahresüberschuß
(-474,9)
11.172,5
(-2.765,1)
(-2.006,0)
aktivierte F+E
(-2.902,0)
(-115.042,5) (-108.667,9)
(-96.918,2) (-104.591,2)
op. Cashflow berichtet
(-2.729,0)
(-1.503,3)
(-8.269,6)
1.483,2
2.493,0
(-6.303,6)
(-10.597,0)
aktivierte F+E
(-4.036,8)
(-6.554,4)
(-3.556,6)
(-3.204,1)
(-3.683,0)
(-3.699,5)
(-14.143,2)
op. Cashflow adjustiert
Gesamt Auszahlungen f. Invests
Invests ex Eigenleistung
Quelle: Concord Equity Research
52 | Equity Research
(-6.765,8)
(-8.057,7)
(-11.826,2)
(-1.720,9)
(-1.190,0)
(-10.003,1)
(-24.740,2)
(-11.910,0)
(-26.339,0)
(-7.662,0)
(-6.268,0)
(-12.960,0)
(-3.932,0)
(-30.822,0)
(-7.873,2)
(-19.784,6)
(-4.105,4)
(-3.063,9)
(-9.277,0)
(-232,5)
(-16.678,8)
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
04e
01e
02e
03e
04e
5Y ø
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Umsatz
Bestandsveränderungen
Gesamtleistung
Materialaufwand
Rohertrag
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Sonstige betriebl. Aufwendungen
Betriebserg. vor Abschreib. (EBITDA)
Abschreibungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Zinserträge
Zinsaufwand
Beteiligungsergebnis
Sonstiger Finanzanlageaufwand
Finanzergebnis
Erg. der gewöhnl. Geschäftstätigkeit
Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ertragssteuern
Sonstige Steuern
Ergebnis nach Steuern
74,2
-2,1
72,1
10,9
61,1
9,0
28,7
18,6
22,8
8,2
14,6
0,0
0,9
0,1
0,0
-0,8
13,8
11,9
25,7
7,9
0,0
17,7
102,1
-0,4
101,6
17,0
84,6
18,1
60,8
36,3
5,7
110,7
-105,0
0,0
3,6
0,0
0,0
-3,6
-108,7
0,0
-108,7
-18,4
0,0
-90,3
51,0
0,0
51,0
7,9
43,1
3,0
28,0
11,9
6,2
11,8
-5,6
0,0
4,0
0,0
0,0
-4,0
-9,6
0,0
-9,6
-0,9
0,0
-8,6
40,8
0,0
40,8
6,1
34,7
3,0
14,3
10,7
12,7
11,8
0,9
0,0
4,0
0,0
0,0
-4,0
-3,1
0,0
-3,1
2,7
0,0
-5,8
40,8
0,0
40,8
6,1
34,7
3,0
14,3
10,7
12,7
11,8
0,9
0,0
4,0
0,0
0,0
-4,0
-3,1
0,0
-3,1
2,7
0,0
-5,8
37,6
-79,7
41,1
56,0
38,4
101,4
111,4
95,2
-75,2
---821,2
0,0
288,6
-100,0
0,0
354,0
-889,2
-100,0
-523,1
-332,3
-100,0
-609,2
-50,0
-100,0
-49,8
-53,4
-49,1
-83,4
-53,9
-67,3
10,1
-89,3
-94,7
0,0
10,5
0,0
0,0
10,5
-91,2
0,0
-91,2
-94,9
0,0
-90,4
-20,0
0,0
-20,0
-22,8
-19,5
0,0
-49,0
-9,7
104,2
0,0
-116,5
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-67,8
0,0
-67,8
-390,8
0,0
-33,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-13,9
-100,0
-13,2
-13,5
-13,2
-24,0
-16,0
-12,9
-13,6
9,4
-49,9
--44,0
-100,0
--3,4
---100,0
---23,5
-100,0
---
Anteile Dritter
Adjustierungen
Adj. Ergebnis nach Steuern
0,0
0,0
17,7
0,1
0,0
-90,4
0,1
0,0
-8,7
0,0
0,0
-5,8
0,0
0,0
-5,8
--0,0
-610,2
-63,3
0,0
-90,4
-100,0
0,0
-33,5
0,0
0,0
0,0
-100,0
-----
Firmenwertabschreibungen (Goodwill)
Abschreibungen auf Sachanlagen
Betriebserg. v. Goodwill (EBITA)
1,9
6,3
16,4
69,5
12,6
-35,6
6,0
5,8
0,4
6,0
5,8
6,9
6,0
5,8
6,9
--98,1
-316,3
-91,4
-53,9
-101,2
0,0
0,0
---
0,0
0,0
0,0
33,6
-2,2
-19,5
Adj. Anzahl der Aktien
Adj. Ergebnis/Aktie (EpA)
Adj. Erg./Aktie (EpA) ex Goodwill
Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie
19,6
0,90
1,00
1,40
26,6
-3,40
-0,79
0,71
26,6
-0,33
-0,10
0,18
26,6
-0,22
0,01
0,23
26,6
-0,22
0,01
0,24
35,9
-475,5
-178,7
-49,4
0,0
-90,4
-87,2
-74,5
0,0
-33,5
-108,2
29,4
0,0
0,0
0,0
1,6
8,0
---69,9
-35,8
04e
01e
02e
03e
04e
5Y ø
Kapitalflußrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Adj. Ergebnis nach Steuern
+ Abschreibungen
+ Veränd. der langfr. Rückstellungen
= Cash Earnings
17,7
8,2
1,4
27,4
-90,4
110,7
-1,4
18,8
-8,7
11,8
1,7
4,8
-5,8
11,8
0,2
6,2
-5,8
11,8
0,3
6,3
-610,2
---200,0
-31,2
-90,4
-89,3
-219,0
-74,5
-33,5
0,0
-88,2
29,4
0,0
0,0
50,0
1,6
--9,4
-32,3
-30,7
+ Anteile Dritter
- Veränderungen im Net Working Capital
= Operating Cash Flow
0,0
0,1
27,3
0,1
0,4
18,6
0,1
0,0
4,9
0,0
0,0
6,2
0,0
0,0
6,3
--170,5
-31,7
-63,3
-100,0
-73,9
-100,0
0,0
28,1
0,0
0,0
1,6
-100,0
-100,0
-30,6
- Investitionen in Sachanlagen
= Freier Cash Flow
26,3
0,9
30,8
-12,2
6,0
-1,1
7,0
-0,8
8,0
-1,7
17,0
---
-80,5
-90,6
16,7
-31,8
14,3
115,4
-25,8
---
- Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.)
- Dividende (Vorjahr)
+ Erhöhung des gezeichneten Kapitals
- Abfluß durch Aktienrückkäufe
+ Bankverbindlichkeiten
= Zufluß Barm.(+)/Rück. Barm.(-)
-8,3
0,0
0,0
0,0
0,0
9,2
0,0
0,0
0,0
0,0
27,0
14,8
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-1,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,8
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-1,7
-100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
61,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-100,0
-107,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-31,8
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
115,4
---------100,0
---
53 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bilanz (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
04e
01e
Aktiva
Sachanlagen
Sonstiges Anlagevermögen
dav. Goodwill
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen
Barmittel
Sonstiges Umlaufvermögen
Umlaufvermögen
Bilanzsumme
16,4
54,3
35,2
70,7
1,4
57,4
19,8
9,8
88,4
159,1
21,8
115,5
55,4
137,3
1,4
35,8
8,4
5,2
50,7
188,0
25,3
79,5
49,4
104,8
1,0
22,7
2,2
20,5
46,3
151,2
29,5
70,5
43,4
100,0
0,8
20,4
-2,4
27,0
45,9
145,9
34,5
61,7
37,4
96,2
0,8
19,3
-3,3
29,5
46,4
142,6
11,6
61,4
29,5
73,0
0,7
19,0
4,4
2,8
27,0
100,0
% der Bilanzsumme
16,7
20,2
52,6
48,3
32,7
29,8
69,3
68,6
0,7
0,6
15,0
14,0
1,4
-1,7
13,5
18,5
30,6
31,4
100,0
100,0
24,2
43,3
26,2
67,5
0,6
13,5
-2,3
20,7
32,5
100,0
Passiva
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Eigenkapital
Anteile Konzernfremder
Eigenkapital inkl. Anteile Dritter
Rückstellungen
dav. Pensionsrückstellungen
Sonstige Verbndlichkeiten
Verbindlichkeiten
dav. zinstragende Verbindl.
dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J.
Bilanzsumme
20,0
35,8
26,4
82,2
7,7
89,9
12,7
2,0
56,5
69,2
39,3
14,2
159,1
27,3
107,2
-68,7
65,9
7,8
73,7
15,0
2,1
99,3
114,3
76,2
22,9
188,0
27,3
107,2
-77,4
57,2
9,0
66,2
2,1
2,1
82,9
85,0
64,2
13,4
151,2
27,3
107,2
-83,1
51,4
10,0
61,4
2,2
2,2
82,3
84,5
64,2
13,3
145,9
27,3
107,2
-88,9
45,6
11,0
56,6
2,4
2,4
83,6
86,0
64,2
14,3
142,6
14,5
57,0
-36,5
35,1
4,2
39,2
8,0
1,1
52,8
60,8
40,5
12,2
100,0
% der Bilanzsumme
18,1
18,7
70,9
73,5
-51,2
-57,0
37,8
35,2
6,0
6,9
43,8
42,1
1,4
1,5
1,4
1,5
54,8
56,4
56,2
57,9
42,5
44,0
8,8
9,1
100,0
100,0
19,2
75,2
-62,4
32,0
7,7
39,7
1,7
1,7
58,6
60,3
45,0
10,0
100,0
Umsatz nach Region
02e
03e
04e
Margen Trends (%)
40
20
US
23%
0
00
01e
02e
03e
04e
-20
-40
-60
-80
-100
D/A/
CH
77%
EBITDA/Ges.leistung
-120
EBIT/Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung
40,0
0
Investitionszyklus (%)
40000
Bewertung (x)
35000
35,0
0
30000
30,0
0
25,0
25000
00
01e
02e
03e
04e
20000
20,0
0
15000
15,0
0
10000
10,0
5000
-1
5,0
0
0,0
00
01e
02e
03e
Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.)
Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.)
54 | Equity Research
04e
-5000
-1
KGV (li.)
EV/EBIT (re.)
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Kennzahlen und Margen
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
04e
Profitabilität (%)
Rohertrag/Gesamtleistung
EBITDA/Gesamtleistung
EBITA/Gesamtleistung
EBIT/Gesamtleistung
EBT/Gesamtleistung
Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung
Freier Cash Flow/Gesamtleistung
84,8
31,6
22,8
20,2
35,6
24,6
1,3
83,2
5,6
-35,0
-103,4
-106,9
-89,0
-12,0
84,5
12,2
0,8
-10,9
-18,8
-17,0
-2,2
85,0
31,1
16,9
2,3
-7,5
-14,2
-1,9
85,0
31,1
16,9
2,3
-7,5
-14,2
-4,1
Kostenstruktur (%)
Materialaufwand/Gesamtleistung
Personalaufwand/Gesamtleistung
Vertriebsaufwand/Gesamtleistung
Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung
Steuern/EBT
15,2
39,9
8,8
2,6
30,9
16,8
59,8
12,4
68,3
16,9
15,5
54,9
11,4
11,8
9,7
15,0
35,0
14,2
14,7
-87,7
15,0
35,0
14,2
14,7
-87,7
651
110,7
44,1
22,4
79,2
650
156,4
93,5
-161,6
102,2
540
94,5
51,9
-10,3
63,4
370
110,4
38,6
2,5
73,0
310
131,7
46,1
3,0
87,1
36,6
1,9
75,5
56,5
24,7
21,7
2.114,5
21,6
0,1
39,1
22,1
64,8
30,3
1,4
19,1
39,2
40,5
92,1
-555,6
-137,3
-1,0
75,2
29,5
10,2
11,8
2,0
60,4
43,8
42,5
93,7
-5.427,7
-15,2
-0,1
74,6
32,7
12,6
17,1
2,0
85,7
42,1
44,0
108,5
-8.542,1
-11,2
0,0
70,7
29,8
29,3
19,6
2,0
86,6
39,7
45,0
119,1
-4.016,3
-12,7
0,0
66,0
26,2
34,0
7.417,5
23.449,1
32.496,1
36.693,8
579.301,3
64,0
0,5
8,9
-1,4
-0,5
-4,1
0,0
1,4
11,5
166,7
-12,8
-62,5
0,0
1,7
5,6
10,2
77,1
-90,9
0,0
1,8
5,8
10,7
80,2
-43,9
0,0
70,7
8.227,7
54,4
8.352,8
137,3
8.240,3
19,4
8.397,0
104,8
8.246,1
30,8
8.381,7
100,0
8.251,9
35,0
8.386,9
96,2
8.257,7
35,4
8.389,3
19,5
67,9
62,0
66,6
67,5
515.000,0
19.510,0
2,0
534.512,0
4,4
43,7
2,1
50,1
4,4
65,0
2,1
71,4
4,4
64,3
2,2
70,9
4,4
67,1
2,4
73,8
Produktivität ('000 €)
Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr)
Gesamtleistung pro Mitarbeiter
Personalaufwand pro Mitarbeiter
EBIT pro Mitarbeiter
Mehrwert pro Mitarbeiter
Sonstige Kennzahlen (%)
Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung
Vorräte/Gesamtleistung
Net Working Capital/Gesamtleistung
Eigenkapitalquote
Verschuldungsgrad
Nettoverschuldung/Eigenkapital
Nettoverschuldung/Freier Cash Flow
Eigenkapitalrendite (netto)
Rendite auf betriebsnotw. Kapital
Goodwill/Eigenkapital
Goodwill/Bilanzsumme
EBITDA/Goodwill
Bewertung nach EV-Kennzahlen (x)
EV/Gesamtleistung
EV/EBITDA
EV/EBITA
EV/EBIT
EV/Freier Cash Flow
EV/Betriebsnotwendiges Kapital
Kalk. d. investierten Kapitals (Mio. €)
Anlagevermögen
Kumulierte Abschr. auf Sachanl.
Net Working Capital (NWC)
Betriebsnotwendiges Kapital
Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
ø Marktkapitalisierung
ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
Sonstiges
Enterprise Value (EV)
55 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Dicom
Buy
Dicom: EDC Software und Service weltweit
Kurs (€)
12 Monate H/T (€)
DICOM GROUP plc ist in Frankfurt und London notiert.
6,9
8,3 / 3,9
Eckdaten
Reuters Code
Bloomberg Code
Geschäftsjahr
Rechnungslegungsstandard
Marktkapitalisierung (Mio. €)
Adj. Anzahl Aktien (Mio.)
Streubesitz (%)
ø tägl. Handelsvolumen ('000)
5J. gesch. EpA Wachstum (%)
Das profitable Unternehmen mit dem Geschäftsbereich „EDC“ ist auf
Entwicklung und Vertrieb von Standardsoftware für das Capturing von Daten
und Dokumenten spezialisiert.
DCM
DCM
30/06
IAS
141,8
20,7
71,0
60,0
35,0
Die entscheidenden Erfolgsfaktoren sind:
Bewertung (x)
Marktkap./Ges.leistung
KGV
KGV ex Goodwill
Kurs/CE pro Aktie
PEG
PEG ex Goodwill
Dividendenrendite (%)
EV/Ges.leistung
EV/EBIT
01
0,6
23,3
14,5
10,9
0,7
0,4
0,9
0,6
11,1
02e
0,6
20,0
12,6
9,0
0,6
0,4
1,0
0,6
10,8
03e
0,5
14,0
9,9
6,9
0,4
0,3
1,2
0,5
6,9
04e
0,5
10,9
8,3
6,0
0,3
0,2
1,3
0,4
5,1
Kennzahl/Aktie (€)
EpA (Erg./Aktie)
EpA ex Goodwill
IBES-EpA (Mittel)
Cash Earnings/Aktie
Dividende/Aktie (net.)
Buchwert/Aktie
01
0,29
0,47
0,29
0,63
0,06
5,75
02e
0,34
0,54
0,39
0,76
0,07
6,10
03e
0,49
0,69
0,49
0,99
0,08
6,59
04e
0,63
0,83
0,00
1,13
0,09
7,22
Finanzdaten (Mio. €)
Gesamtleistung
EBIT
% der Ges.leistung
EBT
% der Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St.
% der Ges.leistung
01
228,2
11,9
5,2
11,3
4,9
6,1
2,7
02e
254,8
13,0
5,1
12,1
4,7
7,1
2,8
03e
280,6
19,2
6,9
18,3
6,5
10,2
3,6
04e
310,7
23,6
7,6
22,7
7,3
13,0
4,2
Wertentwicklung (%)
Absolute Veränderung
Rel. Veränd. zum Index
1M
-2,8
2,8
3M
-2,1
15,3
6M
33,0
31,3
12M
16,1
60,1
Großaktionäre (%)
Otto Schmid
Vorstand
Mitarbeiter
Nächste Informationen
9m Quartalsbericht
01/02 Jahresbericht
Analysten
Telefon
e-Mail
Telefon
e-Mail
www
4,60
9,40
15,00
14.05.2002
Sept. 2002
Ruediger Vogel
+49(0)69 50951-472
[email protected]
Harry Markl
+49(0)69 50951-461
[email protected]
www.concord-equity.de
•Ο
moderne, innovative Standardsoftware
bietet rechnerisch nachvollziehbaren Mehrwert
•Ο
weltweite Service- und Vertriebsplattform
ermöglicht Projektzugang und hohe Lizenzvolumina
•Ο
OEM-Vertrieb der eigenen Software wurde durch enge Zusammenarbeit
mit Scannerherstellern ermöglicht
•Ο
niedriges Ø Zahlungsziel weit unter Sektordurchschnitt unterstreicht
starker Marktposition
•Ο
Keine Nettoverschuldung
Das Unternehmen strebt die Position als „One-Stop-Shop“ für die Daten und
Dokumentenerfassung an und erweitert das eigene Produktsortiment über
Investments und Kooperationen um 3rd-Party-Produkte.
Mit den neu vorgestellten Versionen der im Markt positionierten
Standardprodukte erfolgt nun die vertikale Diversifikation und damit die
erfolgversprechende Penetration angrenzender Märkte.
DICOM GROUP plc zählt zu den soliden, profitablen Investments mit großem
Wachstumspotential am Neuen Markt.
Der konservative faire Wert der Aktie liegt bei 8,00 €.
Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX ALL SHARE
14
12
10
8
6
4
2
0
A 01
M 01 J 01
J 01
A 01 S 01 O 01 N 01
PRICE
PRICE REL. TO NEMAX ALL SHARE 'PERF' - PRICE INDEX
Quelle: Thomson Financial Datastream
56 | Equity Research
D 01
J 02
F 02 M 02
A 02
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bewertung: unser fairer Wert liegt bei 8,00 €
Die Bewertung des Unternehmens erfolgt sowohl über Ergebnis-Multiples als
auch per DCF:
•=
Der Wert pro Aktie nach DCF ist: 8,38 €
•=
Der Wert pro Aktie nach peer group (2003) ist: 7,81 €
•=
Wir errechnen daraus einen konservativen fairen Wert von 8,00 €
Umsatzmultiples schließen wir aufgrund der fehlenden Aussagekraft auf die
Ertragskraft aus. Wir ermitteln den fairen Wert über das Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Bei der Ermittlung unseres fairen Werts berücksichtigen wir als Basiswerte die
Ergebnisse von peer group und DCF-Modell. Ein Drittel der Differenz dieser
beiden Werte addieren wir zum kleineren Wert hinzu und erhalten somit einen
konservativ gewichteten Kompromiss aus beiden Bewertungsverfahren.
Peer Group Bewertung
Firma
Kurs Währg
Anbieter USA / England
DOCUMENTUM
21,33
FILENET
15,35
IBM
85,35
MICROSOFT CORP
55,69
STAFFWARE
437,50
Anbieter Neuer Markt
ALLGEIER COMPUTER
BETA SYSTEMS SOFTW.
CAATOOSEE
EASY SOFTWARE
GFT TECHNOLOGIES
IXOS SOFTWARE
KLEINDIENST DATEN.
DICOM
5,35
4,00
2,10
2,65
5,00
6,15
2,50
6,80
gewichteter Preis nach Peergroup
Quelle: Concord Equity Research
57 | Equity Research
USD
USD
USD
USD
GBP
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
'01a
-0,78
-0,26
4,35
1,81
-26,00
-0,27
-1,13
-0,53
-1,47
-0,09
0,34
-0,91
0,29
EpA
'03e
'02e
0,07
0,30
4,16
1,87
9,06
0,17
-0,25
-1,37
-0,03
0,13
0,32
0,28
0,34
0,42
0,67
4,97
2,02
24,85
0,33
-0,13
-0,49
0,26
0,40
0,35
0,43
'04e
0,77
1,04
5,11
2,11
41,05
CAGR %
'01-04
29,8
28,8
26,4
23,9
88,1
'01a
KGV
'03e
'02e
'04e
--- 304,7
--51,2
19,6
20,5
30,8
29,8
--48,3
50,8
22,9
17,2
27,6
17,6
27,7
14,8
16,7
26,4
10,7
Median
Abschlag (%)
Median (a)
25,2
15,0
21,4
51,2
15,0
43,5
22,9
15,0
19,5
16,7
15,0
14,2
0,49
-0,01
-0,03
0,55
0,67
0,46
0,80
26,4
28,0
25,0
31,5
26,4
22,7
30,4
----------17,8
---
31,5
------38,5
19,3
8,9
16,2
----10,2
12,5
17,7
5,8
10,9
----4,8
7,5
13,4
3,1
Median (b)
17,8
25,4
12,5
7,5
Durchschnitt (a)+(b)
19,6
34,4
16,0
10,8
0,49
23,1
19,9
13,9
10,9
7,81
0,63
24,0
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
DCFDCF-Bewertung
Modell-Annahmen
Beta
Steuerquote
Eigenkapitalquote
Gearing
Kosten des Eigenkapitals
Kosten des Fremdkapitals
WACC
Jahre
Umsatzwachstum
EBIT Marge
in Mio €
Umsatz
EBIT
Free Cashflow (FCF)
Nettobarwert
Phase I
Phase II
2001/02e 2002/03e 2003/04e 2004/05e 2005/06e 2006/07e 2010/11e
1,50
30,00%
65,20%
53,37%
14,12%
10,95%
11,87%
0,50
n.m.
5,09%
2001a
255
13
9
9
Bewertung
Barwert FCF - Phase I
Barwert FCF - Phase II
Barwert FCF - Phase III
Wert des operativen Geschäfts
Liquide Mittel
Gesamtwert Unternehmen
Marktwert Fremdkapital
Marktwert Eigenkapital
Anzahl der Aktien
35,4
41,5
99,4
176,3
7,9
184,2
-9,8
174,4
20,8
Wert je Aktie in €
implizierter Wert (Peergroup)
8,38
7,81
Konservativer Fairer Wert
8,00
Quelle: Concord Equity Research
58 | Equity Research
1,50
30,00%
65,20%
53,37%
14,12%
10,95%
11,87%
1,50
10,10%
6,85%
1,50
30,00%
65,20%
53,37%
14,12%
10,95%
11,87%
2,50
10,70%
7,61%
Phase I
2003e
2002e
281
19
10
8
311
24
8
6
1,50
30,00%
65,20%
53,37%
14,12%
10,95%
11,87%
3,50
8,00%
8,00%
1,50
30,00%
65,20%
53,37%
14,12%
10,95%
11,87%
4,50
8,00%
8,00%
1,50
30,00%
65,20%
53,37%
14,12%
10,95%
11,87%
5,50
8,00%
8,00%
2004e
2005e
Phase II
2006e
335
27
9
6
362
29
13
8
391
31
14
7
1,50
30,00%
65,20%
53,37%
14,12%
10,95%
11,87%
9,50
8,00%
8,00%
2010e
Phase III
...
1,10
30,00%
65,20%
53,37%
11,60%
11,10%
10,27%
...
3,00%
Phase III
...
532 Terminal
43 Value
18
252
6
99
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
DICOM Group – die Schweizer Global Player
DICOM GROUP ist mit zwei unterschiedlichen Geschäftsbereichen am Markt
aktiv:
Geschäftsbereich EDC
strategisch wichtig
•=
Im Geschäftsbereich SGA (SGA = Samsung General Agency) erfolgt die
Distribution von Samsung Bildschirmen in der Schweiz und Österreich.
•=
Im Geschäftsbereich EDC (EDC = Electronic Document & Data Capturing)
erfolgt die Herstellung von Capturing Software, sowie weltweit Vertrieb
und Service von Capturing Software, Scannern sowie individuell
konfektionierter Capturing Lösungen aus Hard- und Software.
DICOM GROUP ist in Frankfurt und London notiert. Der Ursprung des
Unternehmens liegt in der Schweiz, die Zentrale ist heute in London. Das
Unternehmen ist in 23 Ländern in Europa, den USA, Südostasien und
Australien vertreten und beschäftigt über 700 Mitarbeiter.
SWOTSWOT-Analyse
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
•=
Produkte sind partnerfähig
•=
SGA = Cash Cow
•=
Skaleneffekte für EDC durch weltweites Vertriebs- und Service Netzwerk
•=
niedriges Ø Zahlungsziel (DSO)
•=
EDC leistet gutes Produktmarketing
•=
geringes Handelsvolumen in Frankfurt
•=
durch Doppel-Listing erhöhte Verwaltungskosten
•=
EDC-Geschäftsbereich "Lohndatenerfassung" nicht profitabel
•=
Verringerung des SGA Stakes von Samsung Zustimmung abhängig
•=
EDC/DICOM Venture: tlw. Intransparenz der Investment Unternehmen
•=
EDC: Plattform durch Erstausrüster-Verträge mit Scanner-Herstellern
•=
Markterweiterung durch Unterstützung von All-in-One-Devices
•=
1st Mover Vorteil: Paradigmenwechsel CMS Systeme nach XML
•=
geringe regionale Penetration in D/F/I = einfacher Zugang für Wettbewerb
•=
In Deutschland starker Wettbewerb durch ActionPoint
•=
Margendruck durch überlebende und gestärkte DMS Anbieter
Der Bereich SGA trug historisch zur Erreichung kritischer Größe bei. Im
Vergleich ermöglicht der Geschäftsbereich EDC weit höhere Margen und wurde
vom Unternehmen bereits in den letzten Berichtszeiträumen erheblich gestärkt.
59 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
UmsatzUmsatz- und Ergebnisverteilung 1H’01/02
USA
15%
Rest
1%
Umsatz
31%
69%
Ost-Europa
3%
EBITA
20%
80%
West-Europa
81%
SGA
EDC
Quelle: Concord Equity Research
Das Unternehmen
Unternehmen steht auf zwei Säulen
Die DICOM GROUP wurde 1991 als Vertriebsgesellschaft für IT-Peripheriegeräte gegründet.
Als Privatunternehmen expandierte das Unternehmen
•=
das Geschäftsmodell auf Vertrieb und Service für Capturing Komponenten
•=
die regionale Präsenz auf 13 weitere Länder in Europa aus
Nach dem IPO April 1996 an der London Stock Exchange und dem SPO im
Januar 2000 am Frankfurter Neuen Markt akquirierte DICOM GROUP weiter im
Rahmen des spezialisierten Fokus.
KernKern-Asset 1: Kofax Inc.
Das Kern-Asset ist nach unserer Meinung die im März 2000 mit dem aus dem
SPO am Neuen Markt erzielten Emissionserlös akquirierte Kofax Inc., USA. Die
1985 gegründete Kofax Inc. entwickelt Beschleunigungskarten und Erfassungssoftware für Scanner.
Geschäftsmodell – Spezialist für DokumentenDokumenten-Digitalisierung
Der Konzern ist wie bereits eingangs beschrieben in zwei Geschäftsbereiche
gegliedert. Sie bedienen die beiden von einander unabhängigen Märkte
•=
Computerbildschirme (historisch bedingt)
•=
Dokumenten-Digitalisierung (EDC= Electronic Data & Document Capture)
SGA – de facto Samsung Vertriebsniederlassung
Der Unternehmensbereich SGA fungiert de facto als Samsung Vertriebsniederlassung für Österreich und die Schweiz. Der Bereich diente in der Vergangenheit mit einer Rohmarge von über 12% als cash cow.
Fokus auf Margen,
keine Verwässerung geplant
60 | Equity Research
Das mit dem sinkenden Marktvolumen für PCs und Bildschirme einhergehende
rauere Wettbewerbsklima führt typischerweise zu Margendruck. DICOM GROUP
setzt in diesem Geschäftsbereich den Fokus auf Margen, nicht auf Umsatz.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
In Konsequenz daraus sank der SGA-Umsatzanteil zum 31.12.01 auf 30,8%
vom Gesamtumsatz von 36,7% im Vorjahr. Im selben Zeitraum sank die EBITA
Marge von 5,5% zum 31.12.00 auf 4,8% zum 31.12.01. Das Wachstum wird
getrieben vom Geschäftsbereich EDC.
EDC – OneOne-StopStop-Shop für industrielles
industrielles Einatmen von Information
Im Geschäftsbereich EDC verfolgt DICOM GROUP das Ziel des One-Stop-Shops
für die Informationserfassung.
Der EDC-Umsatzanteil stieg zum 31.12.01 auf 69,2% vom Gesamtumsatz von
61% im Vorjahr. Im selben Zeitraum stieg die EBITA Marge von 7,7% zum
31.12.00 auf 8,3% zum 31.12.01.
Inzwischen positioniert sich DICOM GROUP als Partner von
•=
Content & Document Management Software Anbietern
•=
Knowledge Management Software Anbietern
•=
Software Entwicklern
•=
Systemintegratoren
•=
und Scanner-Herstellern
… mit einem eigenem Portfolio als
•=
Hersteller von Scanner-Erweiterungen (Beschleuniger-Hardware)
für schnelle und hochvolumige Dokumentenerfassung (Capturing)
•=
Hersteller von Software für den Capturing Prozess
•=
Händler und Systemintegrator für Capturing Systeme
•=
Outsourcing Dienstleister für Document Capturing (die Erfassung von
massenweise eingehenden Formularen und Belegen)
Insgesamt lässt sich DICOM GROUP in folgende Teile zerlegen:
Kern2:: weltweite
Kern-Asset 2
ServiceService- und
Vertriebsplattform
•=
das Entwicklungszentrum– KOFAX Inc., USA
•=
die strategischen Beteiligungen
•=
das weltweite Vertriebs- und Service Netzwerk
Produktübersicht
Funktion
Kategorie
VRS
Ergebnisverbesserung beim Dokumentenscanning in Echtzeit
Chip-Erweiterung
Software VRS
Ergebnisverbesserung beim Dokumentenscanning
PC Software
Adrenaline
Beschleunigung der Bildverarbeitung
PC Hardware
ImageControls
Programmierbibliothek: Scanfunktion in eigene Software integrieren
PC Software
Ascent Capture
Orchestrierung von Scannern, Verarbeitungs- und Zielapplikationen
PC Software
Produkt
Quelle: Concord Equity Research
Das in den USA gelegene Entwicklungszentrum bringt die für DICOM GROUP
entscheidenden Produkte hervor:
61 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
VRS (Virtual ReScan)
VRS (Virtual ReScan) ist eine spezielle, in einzelne Scannertypen eingebaute
Software für die Verbesserung des Scan-Ergebnisses während des eigentlichen
Scanvorgangs (in Echtzeit).
VRS ist seit 1999 als Chip-Erweiterung (ASIC) für spezifische Scannertypen am
Markt. 2001 erfolgte die Vorstellung von „Software VRS“. Bei dieser inzwischen
für mehr als 30 Scannertypen angepassten Version wird die Software auf PC
installiert.
Adrenaline
Adrenaline ist eine Produktfamilie von Scan-Controllern (Beschleunigerkarten
und Softwarewerkzeuge) zur Unterstützung der Geschwindigkeit bei der
hochvolumigen Bildverarbeitung.
Image Controls
Image Controls ist eine Objektbibliothek für Software Entwickler, die
Scanfunktionen in eigene Produkte einbauen wollen.
Ascent Capture
Ascent Capture ist positioniert als „Capturing Betriebssystem“. Umfasst den
gesamten Capturing Prozess von der Anbindung beliebiger, verteilter Scanner
über webbasiertes, verteiltes Scannen bis zur Dokumentenverarbeitung
(Anbindung von Software zur Klassifizierung und Typisierung von
Dokumenten).
Eine runde Sache:
3rd3rd-PartyParty-Produkte durch
Kooperationen u. Investments
Über die von „DICOM Venture“ verwalteten Unternehmensinvestments sowie
Kooperationsvereinbarungen hat DICOM GROUP u. a. Zugriff auf Technologien
für Data Capturing, Formularerfassung und KI-basierte, intelligente
Dokumentenklassifizierung. (Cardiff Software, Entelagent, Neurascript)
Zur Erreichung der Vision des „Capturing One-Stop-Shops“ prüft das Unternehmen laufend weitere Investments bzw. Kooperationsmöglichkeiten.
Das Stärken/Schwächen Profil
DICOM GROUP selbst positioniert den Geschäftsbereich SGA als nicht mehr
strategisch wichtig für das Unternehmen.
Insofern würde der Verkauf der Mehrheit an diesem Geschäftsbereich
•=
die liquiden Mittel stärken
•=
die Marge des Konzerns erhöhen
•=
das Profil als EDC Spezialist schärfen
wenn SGA entkonsolidiert wird und zum Finanzergebnis des Konzerns beiträgt.
Aus unserer Sicht wäre das gut für das Unternehmen.
Die Stärken – Standards setzende Produkte, weltweites
Vertriebsnetz
Nach dem Konzept des „One-Stop-Shopping“ bietet DICOM GROUP
inzwischen Produkte für die gesamte Document Capturing Wertschöpfungskette an. Für die Zukunft verschiebt sich der Fokus immer mehr in
Richtung Data Capturing.
62 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
EDC Vertrieb direkt/indirekt
Direkt
8%
Vertriebspartner
92%
Quelle: Concord Equity Research
Hier nutzt die Positionierung der Produktfamilie „Ascent“ als Capturing Betriebssystem. Das Produkt fungiert als Mediator zwischen
•=
Standorten
•=
Geräten (Scannern)
•=
Applikationen (Ziel- und Klassifizierungsprogramme) und
•=
Informationstypen (Scandokumente, electronic Forms, andere Daten).
Wichtig!
Alle Produkte sind
partnerfähig
Alle von Kofax entwickelten Produkte sind partnerfähig. Das starke Vertriebsnetzwerk und der gut entwickelte indirekte Vertriebskanal sind dafür verantwortlich, dass nur rund 8% des EDC Umsatzes der DICOM GROUP im
Direktvertrieb erzielt werden.
Größter Vertriebspartner =
6% Umsatzanteil
Gleichzeitig sind die Abhängigkeiten von einzelnen Vertriebspartnern gering: mit
IBM werden rund 6% des Umsatzes erzielt, T-Systems trägt rund 2% zum
Umsatz des Geschäftsbereiches bei.
63 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Durchschnittliches Zahlungsziel im Sektor
(in Tagen)
250
200
150
100
50
0
Ceyoniq
Dicom
Filenet
IXOS
Kleindienst
Quelle: Concord Equity Research
Diese starke Position findet sich im vergleichsweise niedrigen durchschnittlichen Zahlungsziel von 66 Tagen wieder. Das durchschnittliche Zahlungsziel
beschreibt die Anzahl an Tagen, die zwischen dem Ausstellen einer Rechnung
und dem, den Rechnungsbetrag vollständig ausgleichenden Zahlungseingang
vergeht. Niedrige DSO lassen die Schlussfolgerung auf eine starke Marktposition des Unternehmens zu.
Die Profilierung als Capturing Spezialist mit eigenem Vertriebs- und Servicenetzwerk (DICOM GROUP ist in 23 Ländern vertreten) ist für DICOM GROUP
vorteilhaft:
weltweites Netzwerk
= hohes Scannervolumen
= gute Position für „VRS“
OEM Verträge
•=
Das Abnahmevolumen bei einzelnen Scanner-Herstellern war beim
Abschluß von Erstausrüster Verträgen für die werksseitige Ausstattung von
Scannern mit der Software VRS nützlich.
•=
Der Scannervertrieb an Händler und in Großprojekte dient als
Vertriebsplattform für neuentwickelte Produkte.
Die Schwächen – Handelsvolumen, SGASGA-Abhängigkeiten
In Frankfurt werden pro Tag ca. 6000 Aktien gehandelt. Diese geringe Zahl wird
durch den etwa 10fach höheren Umsatz in London ergänzt.
Im Geschäftsbereich EDC Europe leistet DICOM GROUP an zwei Standorten
(Italien und Großbritannien) Lohnerfassungsdienstleistungen. Das Geschäftsmodell befindet sich in der Start-Up-Phase. Der Umsatzbeitrag dieser
Leistungen ist mit 10 Mio. € (1H’01/02) nicht signifikant, wir schätzen die
EBIT-Marge dieser Sparte auf etwa 10%. Das Unternehmen erwartet den
break-even auf Halbjahresbasis im laufenden Geschäftsjahr. Wir sehen es
insgesamt positiv, wenn Geschäftsmodelle in der Start-Up-Phase profitabel sind.
Die Strategie des Unternehmens, bis zu welchem Zeitpunkt welches Ziel in
diesem Segment erreicht werden soll, ist in unserer Sicht aber nicht klar. Der
Geschäftsbereich SGA gehört mit der reinen Distribution von Computerbildschirmen sicherlich nicht mehr zu den Kernkompetenzen des Konzerns.
64 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
SGA Vollkonsolidierung
verwässert Konzernmarge
Die mögliche Trennung von der Mehrheit am Geschäftsbereich SGA wird durch
Abhängigkeiten behindert. So lange SGA noch vollkonsolidiert wird, verwässert
sich die höhere Marge des Geschäftsbereichs EDC.
Der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung würde kurzfristig zu einem Erlös sowie
mittelfristig und nachhaltig zu einem positiven Beitrag im Finanzergebnis
führen, nach unserer Ansicht gut für das Unternehmen.
Für die in DICOM Venture zusammen gefassten Unternehmensinvestments
sehen wir nicht in jedem Fall einen messbaren und signifikanten Ergebnisbeitrag.
Chancen – Erstausrüsterverträge
Mit der Software „Ascent Capture“ bedient DICOM GROUP seit 1995 den
Markt vornehmlich über den Vertriebskanal der Systemintegratoren, die Scanner
verkaufen und Capturing Projekte betreuen.
Weltweit mehrstufiges Netz
an Vertriebspartnern
Das Unternehmen hat hierzu ein mehrstufiges Partnernetz aufgebaut. Der
Vertrieb erfolgt weltweit über ca. 50 OEM Partner, die Ascent Capture
Technologie bereits in ihre eigenen Produkte integriert bzw. dafür verfügbar
gemacht haben. Die Liste liest sich wie das „who is who“ der Softwareindustrie:
Die Partner – ein “who is
who” der Industrie
Adobe, Altris Software, A.I.S., Anite Public Sector, asOne, Convera, Comsquared
Systems, CyLex, Docubase Systems, Inc., Docucorp International, Documentum,
DocuWARE, EchoStone, eiStream, Fabasoft, FileNET, Full Circle Systems, Gauss
Interprise, Hershey Technologies, Hummingbird, Hyland Software, IBM,
icomXpress, Image Architects, Inc., Image Integration Systems, Inc., iManage,
IMR, IntraNet Solutions, Kainos, LaserFiche, LizardTech, MDY Advanced Tech,
Mobius, Open Text, Optika, OTG, Pacific Solutions Int'l, Ltd, Quest, Ricoh Silicon
Valley, Saperion, Softheon, SolCom, Stellent, Systemware, TOWER Software.
Darüber hinaus vertreibt DICOM Group über 30 zertifizierte Independent
Software Vendors (ISVs), sowie rund 700 Wiederverkäufer. Gegenwärtig sind
rund 27.000 Lizenzen von Ascent Capture weltweit im Markt.
XML Unterstützung =
EarlyMover Vorteil für
CMS/DMS Markt
Markt
Ascent Capture unterstützt XML. Dies erleichtert die Integration der Lösung in
moderne, im Unternehmen befindliche kommerzielle Software („Leading
Applications“, siehe Marktteil) erheblich. Mit der zuletzt vorgestellten Version
kann Ascent Capture bis hinein in den High-End Bereich als
„Standardbetriebssystem“ bzw. Orchestrierungssystem für Data und Document
Capturing eingesetzt werden.
VRS: Vertrieb direkt über
ScannerScanner-Hersteller
Das 1999 vorgestellte Produkt Virtual ReScan (VRS) ist eine auf Mikroprozessor
gespeicherte, direkt in einzelne Scannertypen eingebaute Software. Für DICOM
GROUP ist es entscheidender Vertriebsfaktor, VRS gleich bei der Herstellung der
Geräte zu positionieren. Entsprechend strebt das Unternehmen Herstellerkooperationen an.
Weitere OEM Verträge
erwartet
DICOM GROUP verfügt bereits über Erstausrüsterverträge mit den führenden
Scannerherstellern Bell+Howell, Fujitsu und Ricoh. Als positiver Nebeneffekt der
inzwischen mehrfachen Auszeichnung des Produktes vereinfachen sich entsprechenden Verhandlungen mit weiteren Scannerherstellern.
65 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Verhandlungsmacht
durch weltweit knapp
1000 Vertriebspartner
DICOM GROUP vertreibt im Vertriebskanal „Vertrieb Drittprodukte“ weltweit
Scanner über die eigenen Vertriebspartner. Die daraus resultierenden
Abnahmemengen führen zu einer gewissen Verhandlungsmacht, welche für
den Abschluss weiterer OEM Vereinbarungen für Werksausrüstung von
Scannern mit DICOM VRS sehr nützlich ist.
Der relevante Markt für Produktionsscanner (Preissegment > 10.000 €)
umfasst ein Volumen von ca. 20.000 Einheiten pro Jahr.
Software VRS, die auf PC zu installierende Variante von VRS, kann inzwischen
mit mehr als 30 Produktionsscannern im mittleren Preissegment zusammenarbeiten. Der Vertrieb des Produktes erfolgt über die o. g. Vertriebspartner.
Der relevante Markt für Produktionsscanner (Preissegment > 5.000 €) umfasst
ein Volumen von ca. 40.000 Einheiten pro Jahr. Die Vertriebswege von
Software VRS sind mit denen von Ascent Capture identisch – DICOM GROUP
vertreibt die genannten Produkte über den bereits genannten Kanal von
Integratoren, Wiederverkäufer und ISV’s während VRS (die auf Chip gebrannte
Variante) direkt an Scannerhersteller abgesetzt wird.
Risiken
Hauptwettbewerber im Capturing Markt für DICOM GROUP ist nach eigenen
Angaben ActionPoint Software. Gerade in Deutschland werden die Lösungen
beider Unternehmen über Partner IBM vertrieben.
In Deutschland
fehlende Visibilität
Während sich ActionPoint vornehmlich auf Projekte im High-End Segment
konzentriert, bedient DICOM GROUP das mittlere Segment. Für den
Markteintritt in das Premium Segment fehlt DICOM GROUP gegenwärtig noch
die geeignete Technologie. Durch das höhere Marktvolumen des mittleren
Segmentes verkürzt sich für DICOM GROUP jedoch der ROI der Entwicklung
erheblich, was zu einer höheren Innovationsgeschwindigkeit führt: DICOM
GROUP will noch in 2002 die entsprechende Technologie auf Basis der
Plattform Ascent Capture anbieten. Insgesamt jedoch hat DICOM GROUP am
deutschen Markt keine hohe Visibilität. Dies ermöglicht vor allem Data
Capturing Herstellern einen vergleichsweise einfachen Markteintritt.
Aus dem Konsolidierungsprozess im DMS Markt werden nur wenige DMS
Hersteller gestärkt hervorgehen. Während FILENET über eigene Capturing
Technologie verfügt, gehen wir davon aus, dass die restlichen Anbieter im
Markt diese Technologie outsourcen werden. Mit steigenden Einkaufsvolumen
und damit Marktmacht der übrig gebliebenen DMS Anbieter halten wir
steigenden Margendruck deshalb für grundsätzlich möglich.
Firmenwerte und UnterUnternehmensbeteiligungen
nehmensbeteiligungen
= 71% des Eigenkapitals
66 | Equity Research
In der 1H’01/02 Bilanz der DICOM GROUP zum 31.12.2001 sind Firmenwerte
mit 68,6 Mio. € und Finanzanlagen mit 18,1 Mio. € aufgeführt. Wir sehen
geringes Risiko für Sonderabschreibungen auf den Firmenwert, da über 80%
davon auf SGA und vor allem Kofax Inc., das Entwicklungszentrum der Produkte
der DICOM GROUP, entfallen. Bei den Finanzanlagen handelt es sich um unter
„DICOM Venture“ zusammengefasste Unternehmensbeteiligungen. 90% des
berichteten Volumens der Finanzanlagen entsprechen der 19% Beteiligung an
Cardiff Software Inc., USA, deren Produkte für Formularverarbeitung das
Portfolio von DICOM GROUP in idealer Weise ergänzen. Aufgrund der
eindeutigen Synergien in der Produktpalette halten wir mittelfristig eher eine
Erhöhung des Anteils an Cardiff als Sonderabschreibungen für wahrscheinlich.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die über die vorgenannten Hauptanteile von Goodwill und Unternehmensbeteiligungen hinausgehenden Unternehmensteile bzw. Beteiligungen sind stark
gestreut. In der nach unserer Ansicht unwahrscheinlichen Situation einer
Totalabschreibung würde sich der Verschuldungsgrad des Unternehmens von
8% auf 9% erhöhen. Verglichen mit den anderen Unternehmen im Sektor
wäre dies eine vollkommen unsichtbare Verschiebung.
Fazit
Wir gehen davon aus, dass DICOM GROUP für den Geschäftsbereich SGA
mittelfristig eine Lösung präsentieren wird.
Mit einer Entkonsolidierung von SGA erwarten wir
•=
die Verminderung der Vorräte
•=
eine weitere Verringerung des NWC/Umsatz Verhältnisses
•=
die Reduzierung des Goodwill in der Bilanz
Im Geschäftsbereich EDC liefert DICOM GROUP durch Spezialisierung
•=
eine innovative Produktpalette
•=
ein internationales Vertriebs- und Servicenetzwerk
•=
sowie eine starke Marktposition als größter europäischer Distributor für
Scannersysteme
beständig hohe Cashflows.
Nachhaltige
Vertriebsplattform
Der Vertriebskanal ist mehrstufig ausgebaut, Zertifizierungsprogramme sichern
hohe Ergebnisqualität der Vertriebspartner.
Das vergleichsweise niedrige durchschnittliche Zahlungsziel zeugt von der guten
Position des Unternehmens im Markt und der Kompetenz des Managements.
Die Strategie der Standardisierung der Produktpalette ist bisher voll aufgegangen: Ein breiter Markt ermöglicht hohe Volumina und dem Hersteller einen
kurzen ROI des Entwicklungsaufwands. Die durch die angestrebte vertikale
Diversifizierung von Ascent Capture mögliche Penetration angrenzender
Marktsegmente ist der logische nächste Schritt.
Produktinnovationen
ermöglichen Penetration
angrenzender
angrenzender Marktsegmente
Mit der Produktneuvorstellung „Ricochet“ als Capturinglösung für kombinierte
Fax-/Scan-/Kopiergeräte adressiert DICOM GROUP einen Markt, der den
bisherigen Markt von Produktionsscannern um den Faktor 20+ übersteigt.
Virtual ReScan (VRS) ermöglicht Erstausrüsterverträge mit Scannerherstellern
und damit eine unvergleichliche Marktpenetration. Bei entsprechender Vertragsgestaltung ist dies ein erhebliches Cross-Selling Potential.
Nach unserer Meinung ist DICOM GROUP ein seriös geführtes, solides
Unternehmen. DICOM GROUP adjustiert die Konzernaktivitäten präzise auf
erwartungsstarke Nischen. Das Management überzeugt darüber hinaus durch
die Entwicklung einer offenen und professionellen Informationspolitik.
67 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01
02e
03e
04e
01
02e
03e
04e
5Y ø
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Umsatz
Bestandsveränderungen
Gesamtleistung
Materialaufwand
Rohertrag
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Sonstige betriebl. Aufwendungen
Betriebserg. vor Abschreib. (EBITDA)
Abschreibungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Zinserträge
Zinsaufwand
Beteiligungsergebnis
Sonstiger Finanzanlageaufwand
Finanzergebnis
Erg. der gewöhnl. Geschäftstätigkeit
Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ertragssteuern
Sonstige Steuern
Ergebnis nach Steuern
158,0
0,0
158,0
109,5
48,5
0,0
25,5
13,6
9,4
3,9
5,5
-0,2
0,0
0,0
0,0
-0,2
5,3
0,0
5,3
2,0
0,0
3,3
228,2
0,0
228,2
146,0
82,2
0,0
41,6
21,9
18,7
6,8
11,9
0,2
0,0
-0,8
0,0
-0,6
11,3
0,0
11,3
5,4
0,0
5,9
254,8
0,0
254,8
163,1
91,7
0,0
45,9
25,5
20,4
7,4
13,0
0,0
0,0
-0,9
0,0
-0,9
12,1
0,0
12,1
5,0
0,0
7,1
280,6
0,0
280,6
175,4
105,2
0,0
50,5
28,1
26,7
7,4
19,2
0,0
0,0
-0,9
0,0
-0,9
18,3
0,0
18,3
8,2
0,0
10,2
310,7
0,0
310,7
192,6
118,1
0,0
55,9
31,1
31,1
7,4
23,6
0,0
0,0
-0,9
0,0
-0,9
22,7
0,0
22,7
9,7
0,0
13,0
44,5
11,7
0,0
0,0
44,5
11,7
33,3
11,7
69,7
11,5
0,0
0,0
63,4
10,2
61,3
16,4
98,9
8,9
75,6
8,7
115,2
9,0
-200,0 -100,0
0,0
0,0
0,0
12,5
0,0
0,0
200,0
50,0
112,1
6,9
0,0
0,0
112,1
6,9
170,0
-8,2
0,0
0,0
77,2
20,7
10,1
0,0
10,1
7,5
14,7
0,0
10,1
10,1
30,8
0,0
48,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
52,0
0,0
52,0
65,0
0,0
43,0
10,7
0,0
10,7
9,8
12,2
0,0
10,7
10,7
16,5
0,0
22,9
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
24,1
0,0
24,1
18,9
0,0
28,2
18,4
--18,4
15,2
24,9
--21,7
23,0
34,8
17,5
43,8
-100,0
--4,0
--14,5
43,8
--43,8
48,5
--40,7
Anteile Dritter
Adjustierungen
Adj. Ergebnis nach Steuern
-0,6
0,0
3,9
-0,2
0,0
6,1
0,0
0,0
7,1
0,0
0,0
10,2
0,0
0,0
13,0
-66,7 -100,0
0,0
0,0
55,2
16,7
0,0
0,0
43,0
0,0
0,0
28,2
-100,0
--35,0
Firmenwertabschreibungen (Goodwill)
Abschreibungen auf Sachanlagen
Betriebserg. v. Goodwill (EBITA)
2,1
1,8
7,6
3,7
3,1
15,6
4,1
3,3
17,1
4,1
3,3
23,4
4,1
3,3
27,8
76,2
74,8
104,5
11,7
5,2
9,7
0,0
0,0
36,7
0,0
0,0
18,9
18,4
16,5
38,2
20,7
0,19
0,29
0,44
20,7
0,29
0,47
0,63
20,7
0,34
0,54
0,76
20,7
0,49
0,69
0,99
20,7
0,63
0,83
1,13
0,0
55,2
62,5
44,4
0,0
16,7
14,8
20,9
0,0
43,0
27,2
30,8
0,0
28,2
20,1
13,9
0,0
35,0
29,9
27,0
04e
01
02e
03e
04e
5Y ø
Adj. Anzahl der Aktien
Adj. Ergebnis/Aktie (EpA)
Adj. Erg./Aktie (EpA) ex Goodwill
Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie
Kapitalflußrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01
02e
03e
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Adj. Ergebnis nach Steuern
+ Abschreibungen
+ Veränd. der langfr. Rückstellungen
= Cash Earnings
3,9
3,9
1,2
9,0
6,1
6,8
0,1
13,0
7,1
7,4
1,2
15,7
10,2
7,4
3,0
20,6
13,0
7,4
3,0
23,4
55,2
75,6
-91,7
44,4
16,7
8,7
--20,9
43,0
0,0
150,0
30,8
28,2
0,0
0,0
13,9
35,0
17,5
25,7
27,0
+ Anteile Dritter
- Veränderungen im Net Working Capital
= Operating Cash Flow
-0,6
13,7
-5,3
-0,2
16,6
-3,8
0,0
8,1
7,6
0,0
7,9
12,7
0,0
9,2
14,2
-66,7 -100,0
21,2 -51,0
-28,4 -300,4
0,0
-3,1
67,3
0,0
16,6
12,3
-100,0
-9,5
-255,5
- Investitionen in Sachanlagen
= Freier Cash Flow
1,4
-6,7
1,3
-5,1
1,2
6,4
0,8
11,9
0,8
13,4
-7,1
-7,7
-24,0 -225,6
-33,3
86,2
0,0
13,1
-13,1
-238,3
- Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.)
- Dividende (Vorjahr)
+ Erhöhung des gezeichneten Kapitals
- Abfluß durch Aktienrückkäufe
+ Bankverbindlichkeiten
= Zufluß Barm.(+)/Rück. Barm.(-)
55,0
0,0
80,5
0,0
0,0
18,8
13,5
1,0
8,3
0,7
0,0
-12,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
6,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
11,9
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
13,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
86,2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
13,1
-100,0
-100,0
-100,0
-100,0
---8,0
68 | Equity Research
-75,5
0,0
-89,7
0,0
0,0
-163,7
-100,0
-100,0
-100,0
-100,0
0,0
-153,3
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bilanz (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01
02e
03e
04e
01
Aktiva
Sachanlagen
Sonstiges Anlagevermögen
dav. Goodwill
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen
Barmittel
Sonstiges Umlaufvermögen
Umlaufvermögen
Bilanzsumme
5,0
64,0
62,8
69,0
14,2
24,8
22,3
14,2
75,5
144,5
6,4
90,7
71,2
97,1
15,0
33,3
10,5
21,5
80,3
177,4
4,3
101,3
66,4
105,6
16,7
37,2
16,9
24,0
94,8
200,4
1,8
111,5
61,6
113,3
18,4
40,9
28,8
26,4
114,6
228,0
-0,7
123,5
56,8
122,8
20,4
45,3
42,2
29,3
137,3
260,1
3,6
51,1
40,1
54,7
8,5
18,8
5,9
12,1
45,3
100,0
% der Bilanzsumme
2,1
0,8
50,5
48,9
33,1
27,0
52,7
49,7
8,4
8,1
18,6
18,0
8,4
12,6
12,0
11,6
47,3
50,3
100,0
100,0
-0,3
47,5
21,8
47,2
7,9
17,4
16,2
11,3
52,8
100,0
Passiva
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Eigenkapital
Anteile Konzernfremder
Eigenkapital inkl. Anteile Dritter
Rückstellungen
dav. Pensionsrückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
dav. zinstragende Verbindl.
dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J.
Bilanzsumme
2,9
91,8
13,1
107,8
-0,1
107,7
3,7
0,0
33,1
36,8
0,7
0,0
144,5
2,9
94,6
21,6
119,1
0,3
119,4
16,9
0,0
41,1
58,0
11,6
0,0
177,4
2,9
94,6
28,7
126,2
0,3
126,5
18,9
0,0
55,0
73,9
13,0
0,0
200,4
2,9
94,6
38,9
136,4
0,3
136,7
20,8
0,0
70,6
91,3
14,3
0,0
228,0
2,9
94,6
51,9
149,4
0,3
149,7
23,0
0,0
87,4
110,4
15,8
0,0
260,1
1,6
53,3
12,2
67,1
0,2
67,3
9,5
0,0
23,2
32,7
6,5
0,0
100,0
% der Bilanzsumme
1,4
1,3
47,2
41,5
14,3
17,0
63,0
59,8
0,1
0,1
63,1
59,9
9,4
9,1
0,0
0,0
27,5
30,9
36,9
40,1
6,5
6,3
0,0
0,0
100,0
100,0
1,1
36,4
19,9
57,4
0,1
57,5
8,8
0,0
33,6
42,5
6,1
0,0
100,0
Umsatz nach Region
USA
15%
03e
04e
Margen Trends (%)
12
Rest
1%
02e
10
Ost
Europa
3%
8
6
4
2
0
00
West
Europa
81%
1,6
40
Investitionszyklus (%)
1,4
35
1,2
30
1,0
25
0,8
20
0,6
15
0,4
10
0,2
5
02e
03e
04e
30,0
Bewertung (x)
25,0
20,0
15,0
10,0
5,0
0,0
0
0,0
00
01
02e
03e
Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.)
Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.)
69 | Equity Research
01
EBITDA/Ges.leistung
EBIT/Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung
04e
00
01
KGV (li.)
EV/EBIT (re.)
02e
03e
04e
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Kennzahlen und Margen
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01
02e
03e
04e
Profitabilität (%)
Rohertrag/Gesamtleistung
EBITDA/Gesamtleistung
EBITA/Gesamtleistung
EBIT/Gesamtleistung
EBT/Gesamtleistung
Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung
Freier Cash Flow/Gesamtleistung
30,7
6,0
4,8
3,5
3,4
2,5
-4,2
36,0
8,2
6,8
5,2
4,9
2,7
-2,2
36,0
8,0
6,7
5,1
4,7
2,8
2,5
37,5
9,5
8,3
6,9
6,5
3,6
4,2
38,0
10,0
8,9
7,6
7,3
4,2
4,3
Kostenstruktur (%)
Materialaufwand/Gesamtleistung
Personalaufwand/Gesamtleistung
Vertriebsaufwand/Gesamtleistung
Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung
Steuern/EBT
69,3
16,1
1,1
1,3
37,6
64,0
18,2
1,4
1,6
47,8
64,0
18,0
1,3
1,6
41,1
62,5
18,0
1,2
1,5
44,6
62,0
18,0
1,1
1,3
42,7
Produktivität ('000 €)
Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr)
Gesamtleistung pro Mitarbeiter
Personalaufwand pro Mitarbeiter
EBIT pro Mitarbeiter
Mehrwert pro Mitarbeiter
444
355,8
57,4
12,4
78,6
634
359,9
65,7
18,7
95,2
740
344,3
62,0
17,5
89,5
820
342,2
61,6
23,5
94,1
890
349,1
62,8
26,6
97,7
Sonstige Kennzahlen (%)
Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung
Vorräte/Gesamtleistung
Net Working Capital/Gesamtleistung
Eigenkapitalquote
Verschuldungsgrad
Nettoverschuldung/Eigenkapital
Nettoverschuldung/Freier Cash Flow
Eigenkapitalrendite (netto)
Rendite auf betriebsnotw. Kapital
Goodwill/Eigenkapital
Goodwill/Bilanzsumme
EBITDA/Goodwill
0,9
9,0
33,7
74,5
0,5
-20,1
322,9
3,6
2,8
58,3
43,5
15,0
0,6
6,6
30,6
67,3
6,5
0,9
-21,6
5,1
3,8
59,6
40,1
26,3
0,5
6,6
30,6
63,1
6,5
-3,1
-61,6
5,6
4,2
52,5
33,1
30,7
0,3
6,6
30,6
59,9
6,3
-10,6
-122,1
7,4
5,2
45,1
27,0
43,3
0,3
6,6
30,6
57,5
6,1
-17,7
-196,6
8,7
6,0
37,9
21,8
54,7
Bewertung nach EV-Kennzahlen (x)
EV/Gesamtleistung
EV/EBITDA
EV/EBITA
EV/EBIT
EV/Freier Cash Flow
EV/Betriebsnotwendiges Kapital
0,9
15,0
18,6
25,6
-21,2
1,1
0,6
7,0
8,4
11,1
-25,9
0,8
0,6
6,9
8,2
10,8
22,0
0,7
0,5
5,0
5,7
6,9
11,1
0,6
0,4
3,9
4,4
5,1
9,0
0,5
69,0
2,1
53,2
124,3
97,1
5,2
69,8
172,1
105,6
8,5
77,9
192,0
113,3
11,8
85,8
211,0
122,8
15,1
95,0
232,9
-21,6
1,1
-3,9
-14,5
-26,4
164,3
-22,8
0,0
141,5
141,8
-10,3
0,0
131,5
141,8
-1,4
0,0
140,4
141,8
-9,2
0,0
132,6
141,8
-20,5
0,0
121,3
Kalk. des investierten Kapitals (Mio. €)
Anlagevermögen
Kumulierte Abschr. auf Sachanl.
Net Working Capital (NWC)
Betriebsnotwendiges Kapital
Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
ø Marktkapitalisierung
ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
Sonstiges
Enterprise Value (EV)
70 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
71 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
IXOS: Zur Eigenständigkeit gezwungen
IXOS
Nachdem CEYONIQ am 12.04.02 Insolvenz anmeldete, ist IXOS der Gewinner
im Konsolidierungsprozess der deutschen Archivanbieter.
Hold
Kurs (€)
12 Monate H/T (€)
6,8
9,4 / 3,3
Eckdaten
Reuters Code
Bloomberg Code
Geschäftsjahr
Rechnungslegungsstandard
Marktkapitalisierung (Mio. €)
Adj. Anzahl Aktien (Mio.)
Streubesitz (%)
ø tägl. Handelsvolumen ('000)
5J. gesch. EpA Wachstum (%)
Für IXOS spricht darüber hinaus:
IXSG
XOS
30/06
IAS
134.1
19.7
55.0
17.0
36.7
Bewertung (x)
Marktkap./Ges.leistung
KGV
KGV ex Goodwill
Kurs/CE pro Aktie
PEG
PEG ex Goodwill
Dividendenrendite (%)
EV/Ges.leistung
EV/EBIT
01
1.1
19.8
17.2
9.2
0.5
0.5
0.0
0.9
17.8
02e
1.1
12.1
10.2
6.7
0.3
0.3
0.0
0.8
8.1
03e
1.0
10.2
8.3
5.8
0.3
0.2
0.0
0.7
5.9
04e
0.9
7.7
6.3
4.8
0.2
0.2
0.0
0.5
4.1
Kennzahl/Aktie (€)
EpA (Erg./Aktie)
EpA ex Goodwill
IBES-EpA (Mittel)
Cash Earnings/Aktie
Dividende/Aktie (net.)
Buchwert/Aktie
01
0.3
0.4
0.3
0.7
0.0
2.9
02e
0.6
0.7
0.3
1.0
0.0
3.3
03e
0.7
0.8
0.4
1.2
0.0
3.8
04e
0.9
1.1
0.5
1.4
0.0
4.5
Finanzdaten (Mio. €)
Gesamtleistung
EBIT
% der Ges.leistung
EBT
% der Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St.
% der Ges.leistung
01
119.0
5.9
5.0
7.5
6.3
6.8
5.7
02e
121.4
12.3
10.1
12.3
10.1
11.1
9.1
03e
137.2
15.2
11.1
15.2
11.1
13.2
9.6
04e
156.4
19.3
12.4
19.3
12.4
17.3
11.1
Wertentwicklung (%)
Absolute Veränderung
Rel. Veränd. zum Index
1M
15.3
18.8
3M
73.9
101.7
6M
34.7
11.4
12M
-22.3
34.0
•=
Beste finanzielle Lage unter den deutschen Archivanbietern
•=
Operativer Cashflow in vier der letzten fünf Quartale positiv
•=
Neue Version des Hauptproduktes partnerfähig
•=
Überlegene Systemarchitektur im Vergleich zum deutschen Wettbewerb
Demgegenüber sind auch für IXOS einige Hausaufgaben zu erledigen:
•=
Glaubhafte Positionierung von IXOS gegen das von SAP angekündigte
de facto Archivierungssystem „SAP Records Management“
•=
Zusammenstellung eines „Out-Of-The-Box” ECM-Angebotes durch
Kooperations- und Eigenprodukte
•=
Aufbau eines Partnervertriebs für das Hauptprodukt IXOS eCON-Server mit
signifikantem Umsatzbeitrag
Das Unternehmen befindet seit dem Ausscheiden der Gründer in der „zweiten
Evolutionsstufe“. Das neue Management hat das Unternehmen wieder in die
Profitabilität gesteuert. Signifikant für das weitere Wachstum sind die ersten
Projekte des neuen Archivservers, über die das Management am 30.04.02
informieren will. Nach unserer Einschätzung ist diese Information ein wichtiger
Hinweis auf das weitere Wachstumspotential des Unternehmens.
Der faire Wert ist 6,80 €.
Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX 50
Großaktionäre (%)
Gründerfamilien
SAP AG
Management
30.00
5.00
10.00
12
10
Nächste Informationen
2Q'01-02 Report
30.04.2002
4Q'01-02 Report
06.08.2002
Analysten
Telefon
e-Mail
Telefon
e-Mail
www
Ruediger Vogel
+49(0)69 50951-472
[email protected]
Harry Markl
+49(0)69 50951-461
[email protected]
www.concord-equity.de
8
6
4
2
0
A 01
M 01
PRICE
J 01
J 01
A 01
S 01
Quelle: Thomson Financial Datastream
72 | Equity Research
O 01
N 01
PRICE REL. TO NEMAX 50 'PERF' - PRICE INDEX
D 01
J 02
F 02 M 02
A 02
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bewertung: unser fairer Wert ist 6,80 €
Die Bewertung des Unternehmens erfolgt sowohl über Ergebnis-Multiples als
auch per DCF:
•=
Der Wert pro Aktie nach DCF ist: 9,27 €
•=
Der Wert pro Aktie nach peer group (2003) ist: 5,55 €
•=
Wir errechnen daraus einen konservativen fairen Wert von 6,80 €
Umsatzmultiples schließen wir aufgrund der fehlenden Aussagekraft auf die
Ertragskraft aus. Wir ermitteln den fairen Wert über das Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Bei der Ermittlung unseres fairen Werts berücksichtigen wir als Basiswerte die
Ergebnisse von peer group und DCF-Modell. Ein Drittel der Differenz dieser
beiden Werte addieren wir zum kleineren Wert hinzu und erhalten somit einen
konservativ gewichteten Kompromiss aus beiden Bewertungsverfahren.
Unsere Schätzungen für Umsatzwachstum und Gewinn sind aufgrund des
Risikos der Nähe zu SAP sehr niedrig. Wenn das Unternehmen jedoch das
Risiko des kommenden Archivangebots von SAP („SAP Records Management“)
z. B. durch eine besondere Kooperation mit SAP in eine Stärke umwandeln und
über diese Plattform Wachstum bei den Service- und Lizenzumsätzen zeigen
kann, sehen wir eine Rechtfertigung für die Erhöhung unserer Schätzungen.
Aufgrund der durch die Marktmacht der angelsächsischen Anbieter sehr großen
Bewertungsunterschiede nehmen wir bei diesen einen Abschlag vor.
Peer Group Bewertung
Firma
Kurs Währg
Anbieter USA / England
DOCUMENTUM
21,33
FILENET
15,35
IBM
85,35
MICROSOFT CORP
55,69
STAFFWARE
437,50
Anbieter Neuer Markt
ALLGEIER COMPUTER
BETA SYSTEMS SOFTW.
CAATOOSEE
DICOM
EASY SOFTWARE
GFT TECHNOLOGIES
KLEINDIENST DATEN.
IXOS SOFTWARE
5,35
4,00
2,10
6,80
2,65
5,00
2,50
6,15
gewichteter Preis nach Peergroup
Quelle: Concord Equity Research
73 | Equity Research
USD
USD
USD
USD
GBP
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
'01a
-0,78
-0,26
4,35
1,81
-26,00
-0,27
-1,13
-0,53
0,29
-1,47
-0,09
-0,91
0,34
EpA
'03e
'02e
0,07
0,30
4,16
1,87
9,06
0,17
-0,25
-1,37
0,34
-0,03
0,13
0,28
0,32
0,42
0,67
4,97
2,02
24,85
0,33
-0,13
-0,49
0,49
0,26
0,40
0,43
'04e
0,77
1,04
5,11
2,11
41,05
CAGR %
'01-04
29,8
28,8
26,4
23,9
88,1
'01a
KGV
'03e
'02e
'04e
--- 304,7
--51,2
19,6
20,5
30,8
29,8
--48,3
50,8
22,9
17,2
27,6
17,6
27,7
14,8
16,7
26,4
10,7
Median
Abschlag (%)
Median (a)
25,2
15,0
21,4
51,2
15,0
43,5
22,9
15,0
19,5
16,7
15,0
14,2
0,49
-0,01
-0,03
0,63
0,55
0,67
0,80
------23,1
-------
31,5
----19,9
--38,5
8,9
16,2
----13,9
10,2
12,5
5,8
10,9
----10,9
4,8
7,5
3,1
26,4
28,0
25,0
24,0
31,5
26,4
30,4
Median (b)
23,1
25,7
12,5
7,5
Durchschnitt (a)+(b)
22,3
34,6
16,0
10,8
0,35
17,8
19,3
17,7
13,4
5,55
0,46
22,7
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
DCF
Modell-Annahmen
Beta
Steuerquote
Eigenkapitalquote
Gearing
Kosten des Eigenkapitals
Kosten des Fremdkapitals
WACC
Jahre
Umsatzwachstum
EBIT Marge
in Mio €
Umsatz
EBIT
Free Cashflow (FCF)
Nettobarwert
Phase I
Phase II
2001/02e 2002/03e 2003/04e 2004/05e 2005/06e 2006/07e 2010/11e
1,50
10,00%
62,50%
60,00%
14,12%
10,95%
12,52%
0,25
n.m.
6,28%
119
7
6
6
32,1
30,2
98,0
160,3
27,7
188,0
-5,2
182,8
19,7
Wert je Aktie in €
implizierter Wert (Peergroup)
9,27
5,55
Konservativer Fairer Wert
6,80
Quelle: Concord Equity Research
74 | Equity Research
1,50
10,00%
62,50%
60,00%
14,12%
10,95%
12,52%
2,25
5,00%
8,40%
1,50
38,50%
62,50%
60,00%
14,12%
10,95%
11,35%
3,25
5,00%
9,00%
1,50
38,50%
62,50%
60,00%
14,12%
10,95%
11,35%
4,25
5,00%
9,50%
1,50
38,50%
62,50%
60,00%
14,12%
10,95%
11,35%
5,25
5,00%
9,50%
1,50
38,50%
62,50%
60,00%
14,12%
10,95%
11,35%
9,25
5,00%
9,50%
Phase I
Phase II
2001/02e 2002/03e 2003/04e 2004/05e 2005/06e 2006/07e 2010/11e
Bewertung
Barwert FCF - Phase I
Barwert FCF - Phase II
Barwert FCF - Phase III
Wert des operativen Geschäfts
Liquide Mittel
Gesamtwert Unternehmen
Marktwert Fremdkapital
Marktwert Eigenkapital
Anzahl der Aktien
1,50
10,00%
62,50%
60,00%
14,12%
10,95%
12,52%
1,25
5,00%
7,06%
125
9
7
6
132
11
9
7
138
12
11
8
145
14
11
7
152
14
11
7
Phase III
...
1,10
38,50%
62,50%
60,00%
11,60%
11,10%
9,81%
...
3,00%
Phase III
...
185 Terminal
18 Value
16
233
6
98
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Neues von den „Machern“ der SAP Archive
IXOS ist ein klassischer DMS bzw. Archivhersteller. Das Unternehmen beschäftigt in 12/’01 rund 740 Mitarbeiter, ist weltweit aufgestellt und konzentriert sich
auf nahtlose Integration und Service der eigenen Archive vornehmlich in SAP
Umgebungen bei multinational operierenden Großunternehmen.
SWOTSWOT-Analyse
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
•=
hohe Funktionssicherheit und Skalierbarkeit der Produkte
•=
Marktführerschaft im SAP Umfeld mit über 1750 Installationen
•=
weltweit Erfahrung mit Sales und Service bei multinationalen
Großprojekten
•=
höchste Cash Position der deutschen DMS Anbieter
•=
ProfitCenter: Transparenz der internationalen Organisation
•=
SAP-Nähe generiert vornehmlich reine Archive, kaum EDC Projekte
•=
Schwache Sales-Position in der Dienstleistungsindustrie
•=
Hoher SAP Integrationsgrad erschwert Sichtbarkeit, Branding
•=
Ø Zahlungsziel 50% höher als Sektordurchschnitt
•=
kein signifikanter Vertriebskanal für das Hauptprodukt
•=
ERP unabhängige Zielgruppe mit EDC getriebenem Angebot erreichbar
•=
Cross-Selling Potential durch Workflow Kooperationen (IDS Scheer,
Staffware)
•=
Konnektorenprodukte gewinnen Big5 als Cross Selling Partner für SAP
Archive
•=
Gewinnung von Marktanteilen durch Konsolidierung DMS Markt
•=
Neue Version des Hauptprodukts "IXOS-eCON Server" ab CeBit '02
partnerfähig
•=
Abseits von SAP Integration unterentwickelter USP
•=
Konzentration auf ERP-Anbieter = Abhängigkeit von ERP Konjunktur
•=
Aufbau des Partnervertriebs ist kraft-, zeit- und kostenintensiv
Das Unternehmen schrieb 2000 den ersten Skandal am Neuen Markt. Massive
Aktienverkäufe von Gründern und der Betreuerbank sowie eine danach
veröffentlichte Gewinnwarnung führten zu einem Kurssturz von über 70%.
Das gegenwärtig verpflichtete Management identifizierte als Ursache für
sinkende Erträge die bedingungslose Technikorientierung und verordnete dem
Konzern eine am Bedarf der Kunden ausgerichtete Strategie.
75 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Resultierend daraus kann IXOS in den fünf zuletzt berichteten Quartalen einen
positiven operativen Cashflow von 13,9 Mio. € sowie eine Erhöhung der
liquiden Mittel von insgesamt 11,5 Mio. € berichten.
UmsatzUmsatz- und Ergebnisverteilung
Dezember 2001 (1H’01/02)
Asien, usw.
12%
Umsatz
Deutschland
25%
Amerika
32%
39%
32%
28%
Rohertrag
56%
Rest-Europa,
Afrika
31%
Software
15%
Service
29%
Wartung
Quelle: Concord Equity Research
Management der zweiten Generation
IXOS gehört zu den deutschen DMS Unternehmen in der zweiten Evolutionsstufe: die Gründer haben einem bezahltem Management Platz gemacht.
Moderne Controllingverfahren wurden eingeführt und die Leistungsfunktionen
im Unternehmen konsequent der Wertschöpfung untergeordnet.
Operative Cashflows
positiv
Das Ergebnis zeigt sich: IXOS ist hinsichtlich Produkttechnologie und der Fähigkeit, echte Cashflows zu erzielen, unter den deutschen DMS Herstellern erstklassig.
Vier der fünf letzen Quartale trugen mit einem operativen Cashflow zu einer
Erhöhung der liquiden Mittel um 11,5 Mio. € auf 27,7 Mio. € bei. Die
gesamten zinstragenden Verbindlichkeiten belaufen sich auf 278.000 €.
Stärken – Produkte, weltweite Aufstellung, erstklassige Kunden
Produkte im deutschen
Vergleich überlegen
Mit der Vorstellung des neuen IXOS eCON-Server zu CEBIT 2002 verfügt IXOS
über eine moderne Produktarchitektur, die unter Branchenkennern der Systemarchitektur aller anderen am Neuen Markt gelisteten reinen DMS Hersteller als
überlegen gilt.
Anzahl Installationen des
Neuprodukts noch
unbekannt
Das neue Produkt wird bereits bei Kunden im Testbetrieb erprobt. Bisher
wurden vom Management weder Beta-Kunden noch die Anzahl der
gegenwärtigen Installationen des neuen Produktes genannt. Dies soll mit der
Veröffentlichung der Neunmonatszahlen am 30.04.02 erfolgen.
Die im Markt bereits produktiven Archivserver sind für hohe Skalierbarkeit und
Funktionssicherheit bekannt. Das Unternehmen ist Marktführer im SAP Umfeld:
Mehr als 1750 Installationen mit mehr als 1,3 Millionen Menschen arbeiten an
Systemen des Unternehmens.
76 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Ein „who
„who is who” –
die Kundenliste
Zu den Kunden von IXOS gehören Unternehmen wie die Müncher Rückversicherungs AG, Procter & Gamble, Samsung, UBS, Deutsche Bank, eON,
Infineon, usw. Es bestehen keine signifikanten Abhängigkeiten, die drei größten
Kunden tragen weniger als 10% zum Umsatz des Konzerns bei.
Einziger deutscher
Anbieter mit weltweiter
Reichweite
Reichweite
Die weltweite Aufstellung des Unternehmens ermöglicht Roll-outs in großen
SAP- und Archivierungsprojekten multinationaler Unternehmen.
Die nach Aussagen des Managements als Profitcenter aufgestellten Ländergesellschaften stellen die in einer internationalen Organisation wichtige Transparenz sicher.
Die mit dem Bericht über das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres
deutlich erweiterte Berichterstattung bietet externen Analysten einen ersten
Schritt in diese Richtung.
Schwächen – die Nähe zu SAP
94% der Umsätze sind
SAP getrieben
in 4Q’01 erzielte IXOS 94% des Umsatzes in SAP Archivierungsprojekten. In
FY’01/02 soll sich der SAP fremde Anteil von 6% auf 10-15% nahezu
verdreifachen. Die Versuche, SAP-fremden Umsatz über die vorgestellten
Archivprodukte für die Messaging- und Groupwareprodukte von Microsoft und
IBM (Lotus) führten in der Vergangenheit nicht zu einer signifikanten Veränderung des Umsatzmix.
Im Segment der klassischen Dienstleister sind Archivsysteme entweder bei der
„Papierverarbeitung“, der Eingangsdokumentenerfassung (EDC) oder als
Massenspeicher bzw. Archiverweiterung für Unternehmenssoftware eingesetzt.
SAP Archivierungsprojekte in diesem Sektor benutzen einen Archivserver in
besonderem Maße als HSM-System (HSM = Hierarchisches Speicher-Management). Genau hier liegt die Schwäche eines Archivanbieters, der an dieser
Stelle de facto zum „Festplattenanbieter“ degradiert wird – es fehlt die
Sichtbarkeit des Unternehmens als Lösungsanbieter für unternehmensweites
Content Management (ECM).
Weitere Gefahr droht direkt von Hersteller SAP. Mit der Ankündigung des „SAP
Records Management“ strebt der Walldorfer ERP Anbieter nach der DOMEA
Zertifizierung zur Verbesserung der Anbieterposition bei der Zielgruppe der
öffentlichen Verwaltung.
Nachfolgend ein Auszug aus dem DOMEA Konzept des Bundesinnenministeriums: (Quelle: www.kbst.bund.de/bei_uns/hoppe/domea):
„Das aktualisierte DOMEA-Leistungsverzeichnis (Teil 2) enthält die wichtigsten
Anforderungen, die an Systeme zur IT-Unterstützung der Vorgangsbearbeitung
gestellt werden. Das Konzept Papierarmes Büro (DOMEA®-Konzept) unterstützt die stufenweise Nutzung des Systems als Schriftgutverwaltungssystem,
elektronische Aktenablage und Vorgangsbearbeitungssystem sowie die Realisierung aller 3 Stufen in einem Schritt.“
SAP bald mit
eigenem Produkt
77 | Equity Research
Aus Produktsicht bedeutet dies, dass SAP innerhalb der nächsten 12 Monate
über ein eigenes Archiv verfügen wird. Für das IXOS Management bedeutet
dies nichts anderes, als dass das Unternehmen zukünftig direkt mit SAP im
Wettbewerb um Archivprodukte für SAP Kunden stehen wird.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Die gefährliche Nähe zu SAP ist für das Unternehmen umso bedeutungsvoller,
als dass das Unternehmen de facto über keinen entwickelten bzw. ausgereiften
Vertriebskanal für das Hauptprodukt IXOS eCON-Server verfügt.
Nur 10% vom Umsatz
durch Vertriebspartner
Nach jüngsten Aussagen des IXOS-Managements von der CEBIT 2002 betrug
der mit Vertriebspartnern erzielte Umsatzanteil 10%.
Kooperationsankündigungen vor der Presse oder Investoren sind wohl öffentlichkeitswirksam, eine Korrelation mit einer unmittelbaren, nachhaltigen
Änderungen der Umsatzverteilung konnten wir nicht feststellen.
Durchschnittliches
Durchschnittliches Zahlungsziele im Sektor
(in Tagen)
250
200
150
100
50
0
221
66
98
148
64
Ceyoniq
Dicom
Filenet
IXOS
Kleindienst
(Tage)
Quelle: Concord Equity Research
Das 50% über dem Sektordurchschnitt liegende durchschnittliche Zahlungsziel
ist verglichen mit den deutschen DMS Anbietern sicherlich um die in Asien und
den USA geltenden Zahlungsziele zu relativieren. Aus diesem Grund sind in
unseren Sektorvergleich ebenfalls weltweit operierende Unternehmen mit einbezogen.
Das durchschnittliche Zahlungsziel beschreibt die Anzahl an Tagen, die
zwischen dem Ausstellen einer Rechnung und dem den Rechnungsbetrag vollständig ausgleichenden Zahlungseingang vergeht.
Chancen – Kooperationen und Konsolidierung
IXOS kann Kunden
finanzschwacher DMSDMSWettbewerber gewinnen
Die im Moment beginnende Konsolidierung auf dem Markt der DMS-Anbieter
bietet für IXOS große Chancen. Wettbewerber im SAP Umfeld, jedoch vor allem
Wettbewerber, die konservative Dienstleister (aus den Bereichen Finanzdienstleistung, Telekommunikation, Gesundheit, Versorgung, öfftl. Verwaltung)
bedienen, sind größtenteils durch die Konsequenzen der eigenen finanziellen
Situation gelähmt.
Hier kann IXOS sehr schnell durch Kooperationen das gegenwärtig noch nicht
bestehende Angebot von SAP zum Ausbau der eigenen Marktposition nutzen.
78 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Umsatzverteilung nach Zielgruppen
Sonstige
9%
öfftl. Verwaltung
9%
Industrie
22%
Konsumgüter
11%
Financial
Services
22%
Chemie/Pharma
11%
Telekomm.
16%
Quelle: Concord Equity Research
Insbesondere im Markt der konservativen Dienstleister ist SAP vornehmlich nur
mit der klassischen ERP Software vertreten. Branchenspezifische Standardsoftware gibt es nicht oder in nur ungenügendem Maße von SAP.
Das Schlüsselwort ist hier Workflow-Software, die gleichzeitig die alten „LegacySystemen“ bei eben diesen vorbenannten Dienstleistern als auch die
eingesetzten Standardsoftwarepaketen zur Abbildung typischer Querschnittsfunktionen (SAP BU,CO,HR, …) über unternehmensindividuelle Arbeitsabläufe
(Workflows) mit einem Unternehmensarchivsystem (ECM) verbindet.
Signifikanter Umsatzbeitrag
wichtiger Kooperationen nicht
bekannt
Im Weltmarkt bedeutende Player sind hier IDS Scheer für die Planung und
Gestaltung von Arbeitsabläufen als Consulting-Partner und Software-Hersteller
(ARIS Produktfamilie für Gestaltung und laufende Effizienzüberwachung von
Arbeitsabläufen) sowie Staffware plc als weltweit führender Hersteller einer
Workflow-Engine, die über geeignete Konnektoren für die Anbindung beliebiger
Software-Systeme sowie die notwendige Skalierbarkeit für den Industrieeinsatz
verfügt. Die beiden Unternehmen gehören zu den IXOS-Kooperationspartnern.
Durch Part
Partnervertrieb
nervertrieb
und ECMECM-Angebot …
Mit der CEBIT 2002 stellt IXOS das Produkt IXOS eCON-Server in der aktuellen
Version vor. Dies ist die erste partnerfähige Version des IXOS Hauptproduktes.
Entscheidender Punkt ist nun der Aufbau eines nachhaltigen, schlagkräftigen
Vertriebskanals für das Produkt, der insbesondere Branchen abseits der
sicherlich bald auch im Archivierungsbereich dominierenden SAP AG für das
Unternehmen nachhaltig erschließen kann.
…keine Angst vor SAP
als Wettbewerber
Insgesamt ist die SAP AG mit der Ankündigung des Produkts „Records
Management“ ein ernst zu nehmender Wettbewerber. Obschon es zunächst
anzunehmen ist, dass die SAP Archivierung vornehmlich bzw. ausschließlich
rein innerhalb der SAP Applikationen archiviert, ist dies genau der
Anwendungsfall, der für sich für Unternehmen zunächst stellt:
79 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Es geht u. a. auch profan um die langfristige GdPU konforme Speicherung von
Daten in Buchhaltungssystemen (GdPU = Regelung des Zugriffs deutscher
Finanzbehörden auf elektronisch ab Januar 2002 erstellte Dokumente)
Wir gehen davon aus, dass bisher nicht auf Archivsysteme einsetzende
Unternehmen, sich unter dem Druck der o. g. Novelle zunächst um das
geforderte „must-have“ kümmern. Dies Unternehmen werden also zunächst
die Pflicht, also die durch das GdPU notwendig gewordenen Aufgaben
erledigen, bevor sie an die Kür denken.
Entscheidender Erfolgsfaktor für IXOS’ Zukunft wird nach unserer Einschätzung
sowie nach Meinung von Branchenexperten die Fähigkeit von IXOS sein, eine
Lösung für unternehmensweites Content Management (ECM) vorzustellen.
OOTB Lösung selten!
Hierbei darf eine solche Lösung nicht nur als Lippenbekenntnis bzw.
Ankündigung zu verstehen sein. Vielmehr braucht es ein Standardprodukt,
welches die bei der Einführung notwendige Implementierungszeit auf ein
Mindestmaß reduziert. Genau hier ist die nächste Neuerung für fast alle
deutschen DMS-Anbieter. In der Vergangenheit wurden zwar lizenzkostengünstige Standardprodukte angeboten, die letztlich aber nur mit erheblichem
Implementierungsaufwand beim Kunden in Betrieb genommen werden
konnten. Eine „Out-Of-The-Box-Lösung“ ist hier nur selten zu finden.
Jüngste IXOS-Ankündigungen, in denen IXOS gemeinsam z.B. mit dem XMLDatenbankserver „Tamino“ der Software AG eine unternehmensweite Content
Management ankündigen, sind derzeit als „Out-Of-The-Box-Lösung“ nicht zu
finden. Nach unserer Einschätzung ist die Zusammenarbeit der Unternehmen
ein richtiger Weg.
Darüber hinaus sind in der IT-Welt solche Kooperationen und Ankündigungen
nicht selten die pressewirksame Verkleidung einer Zusammenarbeit in genau
einem Projekt. Getreu dem Motto „eine Schwalbe macht noch keinen Frühling“
ist jedoch die projektspezifische Erstellung einer Lösung etwas völlig anderes als
die Herstellung eines multiplizierbaren Standardproduktes.
Dies fängt mit dem Vorfertigungsgrad und der technischen Dokumentation
eines Standardproduktes an und geht mit der Ausbildung eines schlagkräftigen
Partnervertriebes für ein solches Produkt über Support bis schließlich zu einem
standardisierten Produktinnovationsprozess weiter.
Risiken
Risiken – der internationale Wettbewerb
ECM – Wettbewerb
durch große US Player
Dass die Welt der IT-Anbieter nicht jenseits der Börsennotierung in Frankfurt
aufhört, und welcher Weg IXOS und allen anderen in dieser Studie beschriebenen deutschen DMS Anbieter noch von einer unternehmensweiten ContentManagement Lösung trennt, zeigt ein von IXOS an den US-amerikanischen
CMS Anbieter Documentum verlorenes ECM Projekt bei einem großen
Chemie/Pharma Unternehmen in München – direkt vor der eigenen Haustür.
Vertriebskanal macht
unabhängiger von SAP
Ein mittelfristig signifikanter Vertriebskanal ist unserer Ansicht nach entscheidender Erfolgsfaktor für die zukünftige Unabhängigkeit vom SAP Teil des ERP
Marktes sowie für die Fähigkeit, zukünftig ertragsstarke Lizenzumsätze und
vergleichsweise durch lange laufende Verträge sichere Serviceumsätze ausweisen zu können.
80 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Der für das Hauptprodukt IXOS eCON-Server fehlende Vertriebskanal wird vom
Unternehmen bislang durch eine eigene Vertriebsmannschaft kompensiert. Der
vom Unternehmen beschrittene Weg des Partnervertriebs über Kooperationen
wie während der CeBIT 2002 gemeldet, ist nach unserer Ansicht ein logischer
erster Schritt.
Die vorgestellten Konnektorenprodukte für die IBM und Microsoft Messagingsysteme (Lotus Notes, Exchange) sowie den Microsoft SharePoint Portal Server
(SPPS) bieten zwar die Möglichkeit zur Verwendung bekannter IT Namen, der
entsprechende Umsatzbeitrag ist jedoch bisher nicht signifikant. Wobei hier gilt:
„Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt“.
Dennoch – mit den eigenen Konnektorenprodukten positioniert IXOS sich
selbst letztlich als Hersteller eines versionsfähigen Archivservers. Im Zweifelsfall
ist dies auch eine Beschreibung eines HSM-Systems und damit einem für den
ersten Betrachterblick noch schwierig zu erkennenden Alleinstellungsmerkmal.
Positionierung von SPPS
fragwürdig
Darüber hinaus ist für uns der reine Produktnutzen eines hochskalierbaren
Archivsystems (IXOS eCON-Server) in Verbindung mit SPPS nicht klar, da SPPS
in der Industrie als reines Single-Server-Repository als nicht wirklich über
mehrere Standorte und Server skalierbar und unternehmensweit einsetzbar
beurteilt wird.
Diese Vorbehalte werden auch vom EDC-Hersteller DICOM bestätigt. Der seit
geraumer Zeit verfügbare Konnektor des EDC-Produktes „Ascent Capture“ für
SPPS führte bisher nicht zu signifikanten Lizenzverlösen.
Microsoft ist Gewinner
der Kooperation
Damit erscheint uns als Gewinner der Marketingkooperation für SPPS vor allem
Microsoft hervorzugehen.
Fazit
Die finanzielle Situation des Unternehmens ist die komfortabelste im Vergleich
der deutschen Archivanbieter.
Das neue Produkt „IXOS eCON-Server“ ist bereits bei einigen Kunden live, das
Management will Ross und Reiter mit den nächsten Quartalsergebnissen am
30.04.02 nennen.
Entscheidende
Entscheidende ToTo-Do’s
für das Management
Damoklesschwert
SAPSAP-Nähe
Das Management hat im bisher im Turnaround seine Kompetenz hinsichtlich
der Veränderung von Organisation und Kostenstruktur und Verwaltung bewiesen. Im nächsten Schritt stehen nun die folgenden Punkte an:
•=
„Out-Of-The-Box” Angebot eines partnerfähigen ECM-Produktuniversums,
welches sich mit minimalem Implementationsaufwand einführen lässt.
•=
Aufbau eines weltweit nachhaltig aktiven und schlagkräftigen
Vertriebskanals
Insbesondere die Nähe zu SAP sehen wir als Herausforderung für das
Unternehmen – zum einen ist IXOS Marktführer unter den SAP Archiven, zum
anderen wird mit der Ankündigung des „SAP Records Management“ der Wirt
zum direkten Wettbewerb.
IXOS bleiben etwa maximal rund zwölf Monate, über ein hochmultiplizierbares
ECM Angebot SAP Kunden Mehrwert zu bieten, den SAP mit seinem angekündigten Produkt an Funktionalität nicht leistet.
81 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
IXOS gehört zu Gewinnern
der “DMS Auslese“
IXOS gehört nach unserer Meinung zu den Gewinnern des Ausleseprozesses
unter den deutschen börsennotierten DMS-Anbietern. Wenn IXOS das Risiko
des kommenden Archivangebots von SAP z. B. durch eine besondere
Kooperation mit SAP in eine Stärke umwandeln kann, steht nach unserer
Einschätzung einem mit den US Anbietern vergleichbaren Wachstum nichts
entgegen.
Unserer Ergebnisschätzung legen wir zugrunde, dass das Management die o. g.
Aufgaben zukünftig genauso lösen wird, wie der Turnaround geschafft wurde.
Unter dieser Prämisse empfehlen wir die Aktie wenig risikoaversen Anlegern.
82 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP
00
01
02e
03e
04e
01
02e
03e
04e
5Y ø
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Gesamtleistung
Herstellkosten
Rohertrag
Sonstige betriebliche Erträge
Vertriebsaufwand
Verwaltungsaufwand
F&E und sonstige Aufwendungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Zinserträge
Zinsaufwand
Beteiligungsergebnis
Sonstiger Finanzanlageaufwand
Finanzanlageergebnis
Erg. d. gewöhnl. Geschäftstätigkeit
Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ertragssteuern
Sonstige Steuern
Ergebnis nach Steuern
107,7
38,4
69,3
-6,9
53,9
15,4
17,5
-24,3
0,8
0,0
-0,2
-1,3
1,9
-22,4
0,0
-22,4
4,7
0,0
-27,1
117,0
35,0
82,0
5,6
52,8
13,2
15,7
6,0
0,5
1,0
0,8
-0,2
0,6
6,6
1,0
7,6
0,8
1,0
5,8
119,3
39,4
80,0
-0,3
40,6
16,0
15,6
7,5
0,0
2,0
0,0
0,0
-2,0
5,5
2,0
7,5
1,2
2,0
4,3
125,3
41,4
84,0
0,0
42,8
16,4
16,0
8,9
0,0
3,0
0,0
0,0
-3,0
5,9
3,0
8,9
2,0
3,0
3,9
131,6
46,0
85,5
0,0
43,7
15,4
15,4
11,0
0,0
4,0
0,0
0,0
-4,0
7,0
4,0
11,0
2,0
4,0
5,0
8,6
-8,9
18,3
-181,0
-2,1
-14,2
-10,4
-124,5
-32,8
0,0
-521,0
-83,5
-68,7
-129,3
0,0
-133,7
-83,8
0,0
-121,3
2,0
5,0
12,6
5,0
-2,5
5,0
-105,4 -100,0
-23,1
5,4
21,3
2,4
-0,5
2,3
25,9
18,1
-100,0
0,0
100,0
50,0
-100,0
0,0
-100,0
0,0
-433,3
50,0
-16,1
6,5
100,0
50,0
-0,8
18,1
56,5
66,7
100,0
50,0
-25,8 -10,3
5,0
11,4
1,9
0,0
2,1
-6,0
-3,5
24,8
0,0
33,3
0,0
0,0
33,3
20,4
33,3
24,8
0,0
33,3
31,1
5,1
4,7
5,4
-100,0
-5,1
0,0
-3,1
22,9
-100,0
58,7
-100,0
-100,0
--2,5
58,7
13,5
-19,4
58,7
-4,4
Anteile Dritter
Adjustierungen
Adj. Ergebnis nach Steuern
0,0
0,0
-27,1
0,0
1,0
6,8
0,0
2,0
6,3
0,0
3,0
6,9
0,0
4,0
9,0
-100,0
0,0
-125,0
0,0
100,0
-7,2
0,0
50,0
8,9
0,0
33,3
32,1
-100,0
58,7
10,1
Abschreibungen auf Sachanlagen
Firmenwertabschreibungen (Goodwill)
Betriebserg. v. Abschr. (EBITDA)
Betriebserg. v. Goodwill (EBITA)
6,8
0,0
-17,5
-24,3
6,7
1,0
13,7
7,0
6,8
2,0
16,3
9,5
6,8
3,0
18,7
11,9
6,8
4,0
21,8
15,0
-0,6
0,0
-178,1
-128,6
1,0
100,0
19,1
36,6
0,0
50,0
14,5
24,9
0,0
33,3
17,1
27,0
0,1
58,7
16,9
29,4
Materialaufwand
Personalaufwand
Vertriebs- und Marketingaufwand
F&E-Kosten
0,0
0,0
0,0
17,5
0,0
0,0
0,0
15,7
0,0
0,0
0,0
15,6
0,0
0,0
0,0
16,0
0,0
0,0
0,0
15,4
0,0
0,0
0,0
-10,4
0,0
0,0
0,0
-0,5
0,0
0,0
0,0
2,3
0,0
0,0
0,0
-3,5
-------3,1
Adj. Anzahl der Aktien
Adj. Ergebnis/Aktie (EpA)
Adj. Erg./Aktie ex Goodwill
Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie
19,5
-1,39
-1,39
-1,03
19,7
0,34
0,39
0,74
19,7
0,32
0,42
0,77
19,7
0,35
0,50
0,85
19,7
0,46
0,66
1,01
1,0
-124,8
-128,4
-171,7
0,0
-7,2
6,6
4,0
0,0
8,9
18,8
10,3
0,0
32,1
32,4
19,1
0,2
10,1
18,8
10,9
04e
01
02e
03e
04e
5Y ø
Kapitalflußrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP
00
01
02e
03e
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Adj. Ergebnis nach Steuern
+ Abschreibung
+ Veränd. der langfr. Rückstellungen
= Cash Earnings
-27,1
6,8
0,2
-20,2
6,8
7,7
0,1
14,6
6,3
8,8
0,1
15,2
6,9
9,8
0,1
16,8
9,0
10,8
0,1
19,9
-125,0
14,1
-39,8
-172,4
-7,2
13,8
0,0
4,0
8,9
11,4
0,0
10,3
32,1
10,2
0,0
19,1
10,1
12,4
-11,9
10,9
+ Anteile Dritter
- Veränderungen im Net Working Capital
= Operativer Cash Flow
0,0
-9,7
-10,5
0,0
3,8
10,8
0,0
0,5
14,7
0,0
1,4
15,4
0,0
1,4
18,5
-100,0
-139,0
-203,4
0,0
-85,8
35,4
0,0
155,0
5,0
0,0
5,0
20,3
-100,0
-27,6
19,6
- Investitionen in Sachanlagen
= Freier Cash Flow
8,2
-18,7
7,8
3,0
7,8
6,9
7,8
7,6
7,8
10,7
-4,9
-116,2
0,0
126,4
0,0
10,6
0,0
41,2
-1,2
52,4
- Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.)
- Dividende (Vorjahr)
+ Erhöhung des gezeichneten Kapitals
- Abfluß durch Aktienrückkäufe
+ Bankverbindlichkeiten
= Zufluß Barm.(+)/Rückfl. Barm.(-)
-0,8
0,0
1,9
0,0
-1,4
-17,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
3,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
6,9
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
7,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
10,7
-100,0
0,0
-100,0
0,0
-100,0
-117,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
126,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
10,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
41,2
-----100,0
----52,4
83 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bilanz (Mio. €)
Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP
00
01
02e
03e
04e
01
Aktiva
Sachanlagen
Sonstiges Anlagevermögen
dav. Goodwill
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen
Barmittel
Sonstiges Umlaufvermögen
Umlaufvermögen
Bilanzsumme
11,3
1,2
0,7
12,5
0,0
38,3
30,0
3,9
72,2
84,7
11,9
1,3
0,6
13,2
0,0
42,3
30,0
4,5
76,8
90,0
12,9
1,3
0,0
14,2
0,0
43,2
36,9
4,6
84,6
98,8
13,9
1,4
0,0
15,3
0,0
45,3
44,5
4,8
94,6
109,9
14,9
1,4
0,0
16,4
0,0
47,6
55,2
5,0
107,8
124,2
13,2
1,4
0,6
14,7
0,0
47,0
33,3
5,0
85,4
100,0
% der Bilanzsumme
13,1
12,7
1,3
1,3
0,0
0,0
14,4
13,9
0,0
0,0
43,7
41,3
37,3
40,4
4,6
4,4
85,6
86,1
100,0
100,0
12,0
1,2
0,0
13,2
0,0
38,3
44,4
4,0
86,8
100,0
Passiva
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Eigenkapital
Anteile Konzernfremder
Eigenkapital inkl. Anteile Dritter
Rückstellungen
dav. Pensionsrückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
dav. zinstragende Verbindl.
dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J.
Bilanzsumme
20,2
44,3
-15,6
48,9
0,0
48,9
15,6
1,2
20,2
35,8
1,1
19,1
84,7
20,3
44,5
-8,5
56,3
0,0
56,3
13,3
1,3
20,4
33,7
0,4
20,0
90,0
20,3
44,5
-4,2
60,6
0,0
60,6
13,6
1,3
24,6
38,2
0,4
20,4
98,8
20,3
44,5
-0,3
64,5
0,0
64,5
14,2
1,4
31,2
45,4
0,5
21,4
109,9
20,3
44,5
4,7
69,5
0,0
69,5
15,0
1,5
39,7
54,7
0,5
22,5
124,2
22,6
49,5
-9,4
62,6
0,0
62,6
14,8
1,5
22,7
37,4
0,5
22,2
100,0
% der Bilanzsumme
20,5
18,5
45,0
40,5
-4,2
-0,3
61,4
58,7
0,0
0,0
61,4
58,7
13,7
13,0
1,4
1,3
24,9
28,4
38,6
41,3
0,4
0,4
20,6
19,5
100,0
100,0
16,3
35,8
3,8
56,0
0,0
56,0
12,0
1,2
32,0
44,0
0,4
18,1
100,0
Sales & Profit nach
Geschäftsbereichen
02e
03e
04e
Margen Trends (%)
20
15
10
Maintenance
28%
Software
40%
5
0
00
-5
01
02e
03e
04e
-10
-15
-20
-25
-30
Service
32%
25
Investitionszyklus (%)
8,0
EBITDA/Ges.leistung
EBIT/Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung
20
Bewertung (x)
15
20
7,0
10
6,0
15
5
5,0
0
10
4,0
-5
5
3,0
-10
-15
0
2,0
00
1,0
01
02e
-5
01
02e
03e
Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.)
Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.)
Firmenwertabschr./Ges.leistung (re.)
84 | Equity Research
04e
04e
-20
-25
0,0
00
03e
-30
-10
KGV (li.)
EV/EBIT (re.)
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Kennzahlen und Margen
Geschäftsjahr 30/06 • US GAAP
00
01
02e
03e
04e
Profitabilität (%)
Rohertrag/Gesamtleistung
EBITDA/Gesamtleistung
EBITA/Gesamtleistung
EBIT/Gesamtleistung
EBT/Gesamtleistung
Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung
Freier Cash Flow/Gesamtleistung
64,4
-16,3
-22,6
-22,6
-20,8
-25,2
-17,3
70,1
11,7
5,9
5,1
6,5
5,8
2,6
67,0
13,7
8,0
6,3
6,3
5,3
5,7
67,0
14,9
9,5
7,1
7,1
5,5
6,1
65,0
16,6
11,4
8,4
8,4
6,9
8,1
Kostenstruktur (%)
Materialaufwand/Gesamtleistung
Personalaufwand/Gesamtleistung
Vertriebsaufwand/Gesamtleistung
Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung
Firmenwertabschreibungen/Ges.leistung
Steuern/EBT
0,0
0,0
0,0
6,3
0,0
-21,2
0,0
0,0
0,0
5,8
0,9
23,4
0,0
0,0
0,0
5,7
1,7
42,7
0,0
0,0
0,0
5,4
2,4
56,5
0,0
0,0
0,0
5,2
3,0
54,3
Produktivität ('000 €)
Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr)
Gesamtleistung pro Mitarbeiter
Personalaufwand pro Mitarbeiter
EBIT pro Mitarbeiter
Mehrwert pro Mitarbeiter
969,0
111,2
0,0
-25,1
-18,1
748,0
156,4
0,0
8,0
18,3
740,0
161,3
0,0
10,1
22,0
780,0
160,6
0,0
11,3
23,9
850,0
154,8
0,0
13,0
25,7
7,6
0,0
21,4
57,7
1,3
-59,3
155,1
-55,5
-58,2
1,5
0,9
-2.355,4
6,7
0,0
22,9
62,6
0,5
-52,5
-977,1
12,0
6,8
1,0
0,6
2.391,8
6,5
0,0
22,9
61,4
0,4
-60,1
-531,4
10,4
6,2
0,0
0,0
---
6,2
0,0
22,9
58,7
0,4
-68,2
-580,2
10,6
4,9
0,0
0,0
---
5,9
0,0
22,9
56,0
0,4
-78,7
-510,5
13,0
5,7
0,0
0,0
---
Bewertung nach EV-Kennzahlen (x)
EV/Gesamtleistung
EV/EBITDA
EV/EBITA
EV/EBIT
EV/Freier Cash Flow
EV/Betriebsnotwendiges Kapital
5,7
-35,1
-25,3
-25,3
-33,0
12,4
0,8
6,8
13,4
15,7
30,8
1,5
0,8
5,5
9,4
12,0
13,1
1,3
0,7
4,4
7,0
9,3
10,9
1,0
0,6
3,4
4,9
6,6
6,9
0,8
Kalk. des investierten Kapitals (Mio. €)
Anlagevermögen
Kumulierte Abschr. auf Sachanl.
Net Working Capital (NWC)
Betriebsnotwendiges Kapital
12,5
14,3
23,1
49,9
13,2
21,0
26,8
61,1
14,2
27,8
27,4
69,4
15,3
34,6
28,7
78,7
16,4
41,4
30,2
88,0
Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
-29,0
-29,6
-36,4
-44,0
-54,7
585,0
29,5
1,2
615,7
121,3
-29,3
1,3
93,3
121,3
-33,0
1,3
89,6
121,3
-40,2
1,4
82,5
121,3
-49,3
1,5
73,4
Sonstige Kennzahlen (%)
Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung
Vorräte/Gesamtleistung
Net Working Capital/Gesamtleistung
Eigenkapitalquote
Verschuldungsgrad
Nettoverschuldung/Eigenkapital
Nettoverschuldung/Freier Cash Flow
Eigenkapitalrendite (netto)
Rendite auf betriebsnotw. Kapital
Goodwill/Eigenkapital
Goodwill/Bilanzsumme
EBITDA/Goodwill
ø Marktkapitalisierung
ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
Sonstiges
Enterprise Value (EV)
85 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Kleindienst: Der EDCEDC-Spezialist: Hohes Belegvolumen, hohes
Ergebniswachstum
Kleindienst
Not Rated
Kurs (€)
12 Monate H/T (€)
Eckdaten
Reuters Code
Bloomberg Code
Geschäftsjahr
Rechnungslegungsstandard
Marktkapitalisierung (Mio. €)
Adj. Anzahl Aktien (Mio.)
Streubesitz (%)
ø tägl. Handelsvolumen ('000)
5J. gesch. EpA Wachstum (%)
Bewertung (x)
Marktkap./Ges.leistung
KGV
KGV ex Goodwill
Kurs/CE pro Aktie
PEG
PEG ex Goodwill
Dividendenrendite (%)
EV/Ges.leistung
EV/EBIT
Kleindienst gehört zur Gruppe der EDC-Unternehmen, die
erfassungslösungen für Archiv-, DMS- und Workflow-Software anbieten.
2,5
5,4 / 1,0
Der Spezialist für ganze Linien zur Erfassung großer Dokumentenvolumen
(Electronic Document Capturing, EDC) bietet ein sich ergänzendes Produktund Leistungsportfolio.
KLDG
KLD
31/12
IAS
9,8
4,0
46,2
6,0
100,3
01e
0,1
-1,5
-1,3
9,5
0,0
0,0
-109,8
0,3
-7,1
02e
0,1
8,7
8,7
1,3
0,1
0,1
-40,4
0,3
9,1
03e
0,1
5,7
5,7
1,3
0,1
0,1
11,8
0,3
6,6
04e
0,1
3,1
3,1
1,1
0,0
0,0
20,0
0,3
4,0
Kennzahl/Aktie (€)
EpA (Erg./Aktie)
EpA ex Goodwill
IBES-EpA (Mittel)
Cash Earnings/Aktie
Dividende/Aktie (net.)
Buchwert/Aktie
01e
-1,7
-1,9
-2,7
0,3
-2,7
4,2
02e
0,3
0,3
-1,5
1,8
-1,0
4,4
03e
0,4
0,4
-0,5
2,0
0,3
4,9
04e
0,8
0,8
0,7
2,3
0,5
5,7
Finanzdaten (Mio. €)
Gesamtleistung
EBIT
% der Ges.leistung
EBT
% der Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St.
% der Ges.leistung
01e
75,0
-3,7
-4,9
-5,2
-6,9
-6,7
-8,9
02e
80,5
2,7
3,4
1,5
1,9
1,1
1,4
03e
84,9
3,8
4,5
2,9
3,5
1,7
2,0
04e
92,6
6,6
7,1
6,0
6,4
3,2
3,5
Wertentwicklung (%)
Absolute Veränderung
Rel. Veränd. zum Index
1M
-25,8
-19,0
3M
-22,5
-7,9
6M
113,0
116,9
12M
4,3
50,9
Großaktionäre (%)
Schronder Fonds
Management
Knapp ein Fünftel des Konzernumsatzes ist durch lang laufende
Outsourcingverträge gesichert. Gemeinsam mit Joint Ventures in diesem
Bereich und einem im Ausland erzielten Umsatzanteil von 40% besteht eine
gute Plattform für hohe Profitabilitätssteigerungen nach dem eben erst
vollzogenen Turnaround.
Das Direktvertriebsmodell ist ausgereift, das Management ist erfahren, die
Nutzung der Alleinstellungsmerkmale wird verstärkt.
Ergebnistreiber für das Unternehmen sind Produkt- und Wartungsumsätze, die
hohe Margen, langfristige Kundenbindung und cross-selling Potential bieten.
Die Aktie hat sich vom Druck der Gewinnwarnung in 1H’00 bisher nicht erholt.
Der inzwischen veröffentlichte FY’01 Bericht ist in diese Studie nicht mehr
eingegangen., der Nachweis des Turnarounds konnte deshalb nicht weiter
geprüft werden.
Unserer Ansicht nach ist die kurzfristig signifikante Reduzierung der hohen
Finanzverbindlichkeiten entscheidend für das Unternehmen.
Aktienkurs (€) und Kurs rel. zum NEMAX ALL SHARE
9
8
7
6
5
43,60
10,20
4
3
Nächste Informationen
1Q'02 Report
15.05.2002
Hauptversammlung
22.05.2002
Analysten
Telefon
e-Mail
Telefon
e-Mail
www
Ruediger Vogel
+49(0)69 50951-472
[email protected]
Harry Markl
+49(0)69 50951-461
[email protected]
www.concord-equity.de
86 | Equity Research
Beleg-
2
1
0
A 01
M 01 J 01
J 01
A 01 S 01 O 01 N 01 D 01
PRICE
PRICE REL. TO NEMAX ALL SHARE 'PERF' - PRICE INDEX
Quelle: Thomson Financial Datastream
J 02
F 02 M 02
A 02
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bewertung
Die Bewertung des Unternehmens erfolgt sowohl über Ergebnis-Multiples als
auch per DCF:
•=
Der Wert pro Aktie nach DCF ist: 6,69 €
•=
Der Wert pro Aktie nach peer group (2003) ist: 7,21 €
•=
Wir errechnen daraus einen konservativen fairen Wert von 6,90 €
Umsatzmultiples schließen wir aufgrund der fehlenden Aussagekraft auf die
Ertragskraft aus. Wir ermitteln den fairen Wert über das Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Bei der Ermittlung unseres fairen Werts berücksichtigen wir als Basiswerte die
Ergebnisse von peer group und DCF-Modell. Ein Drittel der Differenz dieser
beiden Werte addieren wir zum kleineren Wert hinzu und erhalten somit einen
konservativ gewichteten Kompromiss aus beiden Bewertungsverfahren.
Peer Group Bewertung
Firma
Kurs Währg
Anbieter USA / England
DOCUMENTUM
21,33
FILENET
15,35
IBM
85,35
MICROSOFT CORP
55,69
STAFFWARE
437,50
Anbieter Neuer Markt
ALLGEIER COMPUTER
BETA SYSTEMS SOFTW.
CAATOOSEE
DICOM
EASY SOFTWARE
GFT TECHNOLOGIES
IXOS SOFTWARE
KLEINDIENST DATEN.
5,35
4,00
2,10
6,80
2,65
5,00
6,15
2,50
gewichteter Preis nach Peergroup
Quelle: Concord Equity Research
87 | Equity Research
USD
USD
USD
USD
GBP
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
'01a
-0,78
-0,26
4,35
1,81
-26,00
-0,27
-1,13
-0,53
0,29
-1,47
-0,09
0,34
-0,91
EpA
'03e
'02e
0,07
0,30
4,16
1,87
9,06
0,17
-0,25
-1,37
0,34
-0,03
0,13
0,32
0,28
0,42
0,67
4,97
2,02
24,85
0,33
-0,13
-0,49
0,49
0,26
0,40
0,35
'04e
0,77
1,04
5,11
2,11
41,05
CAGR %
'01-04
29,8
28,8
26,4
23,9
88,1
'01a
KGV
'03e
'02e
'04e
--- 304,7
--51,2
19,6
20,5
30,8
29,8
--48,3
50,8
22,9
17,2
27,6
17,6
27,7
14,8
16,7
26,4
10,7
Median
Abschlag (%)
Median (a)
25,2
15,0
21,4
51,2
15,0
43,5
22,9
15,0
19,5
16,7
15,0
14,2
0,49
-0,01
-0,03
0,63
0,55
0,67
0,46
------23,1
----17,8
31,5
----19,9
--38,5
19,3
16,2
----13,9
10,2
12,5
17,7
10,9
----10,9
4,8
7,5
13,4
26,4
28,0
25,0
24,0
31,5
26,4
22,7
Median (b)
20,5
25,7
13,9
10,9
Durchschnitt (a)+(b)
21,0
34,6
16,7
12,5
---
8,9
5,8
3,1
0,43
7,21
0,80
30,4
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
DCFDCF-Bewertung
Modell-Annahmen
Risikoloser Zins (10J Bundesanleihe)
Risikoprämie
Beta
Steuerquote
Eigenkapitalquote
Fremdkapitalanteil
Gearing
Kosten des Eigenkapitals
Kosten des Fremdkapitals
WACC
Jahre
Umsatzwachstum
EBIT Marge
in Mio €
Umsatz
EBIT
Free Cashflow (FCF)
Nettobarwert
2001e
2005e
Phase II
2006e
2010e
Phase III
...
4,95%
6,00%
11,06%
1,50
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
14,12%
10,95%
9,17%
1,25
7,30%
3,35%
4,95%
6,00%
11,06%
1,50
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
14,12%
10,95%
9,17%
2,25
5,50%
4,53%
4,95%
6,00%
11,06%
1,50
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
14,12%
10,95%
9,17%
3,25
9,10%
7,09%
4,95%
6,00%
11,06%
1,50
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
14,12%
10,95%
9,17%
4,25
9,10%
7,00%
4,95%
6,00%
11,06%
1,50
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
14,12%
10,95%
9,17%
5,25
9,10%
7,00%
4,95%
6,00%
11,06%
1,50
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
14,12%
10,95%
9,17%
9,25
9,10%
7,00%
5,10%
6,00%
11,01%
1,10
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
11,60%
11,10%
8,40%
...
3,00%
2001e
2002e
2003e
Phase I
2004e
2005e
2006e
Phase II
2010e
Phase III
...
75
-4
6
6
80
3
3
3
85
4
3
3
93
7
2
1
101
7
2
1
110
8
3
2
Barwert FCF - Phase I
Barwert FCF - Phase II
Barwert FCF - Phase III
Wert des operativen Geschäfts
Liquide Mittel
Gesamtwert Unternehmen
Marktwert Fremdkapital
Marktwert Eigenkapital
Anzahl der Aktien
13,9
7,2
24,0
45,2
3,0
48,2
-21,4
26,8
4,0
Wert je Aktie in €
implizierter Wert (Peergroup)
6,69
7,21
Konservativer fairer Wert
6,90
88 | Equity Research
2004e
4,95%
6,00%
11,06%
1,50
38,50%
33,00%
67,00%
203,03%
14,12%
10,95%
9,17%
0,25
n.m.
-4,88%
Bewertung
Quelle: Concord Equity Research
Phase I
2002e
2003e
156 Terminal
11
Value
3
51
1
24
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Kleindienst - ein Turnaround am Neuen Markt
Dem ursprünglich spezialisierten Hersteller von „Erfassungsstraßen“ für die
Digitalisierung von Belegen für den Zahlungsverkehr (ZV) in industriellen
Maßstäben brach in diesem Bereich der Umsatz in 2000 ein.
Das Unternehmen berichtete bereits 2Q’00 über mangelnde Entscheidungsfreude bei der Auftragsvergabe und begründete dies und den damit einhergehenden Umsatzeinbruch mit bestehenden Konsolidierungstendenzen bei
Banken.
In Konsequenz daraus arbeitete Kleindienst bis zum Ende 3Q’01 operativ mit
Verlust.
Das Management reagierte mit der Positionierung des Unternehmens als
•=
Outsourcing Dienstleister für die Verarbeitung von
Zahlungsverkehrbelegen
•=
Systemintegrator für Erkennungssysteme für Zahlungsverkehrbelege
•=
Systemintegrator für DMS und Archivsysteme
Einfach, klar und hochrentabel - das Geschäftsmodell „danach“
Der Konzern ist inzwischen in zwei Geschäftsbereiche gegliedert, die den Markt
•=
Erfassung und Archivierung von Belegen des Zahlungsverkehrs, sowie
•=
Dokumenten Management Systeme
bedienen.
Kleindienst Erlösstruktur
Markt
Geschäftsbereich
DMS
Capturing/Zahlungsverkehr
Enterprise Systems
Outsourcing service
Wartung
Lohndatenerfassung
(Outsourcing)
Erlösart
Professional Service
Software/Hardware
Quelle: Concord Equity Research
Kleindienst ist hierbei als
•=
Betriebs-/Outsourcing-Dienstleister
•=
Projekteur/Projektdienstleister (Systemintegration)
aufgestellt.
Lohndatenerfassung als
OutsourcingOutsourcing-Partner
89 | Equity Research
Als Outsourcing-Partner erbringt das Unternehmen die klassische „Lohndatenerfassung“ von Belegen des Zahlungsverkehrs: Belege werden geliefert, erfasst,
verschlagwortet und am selben Tag per Datenfernübertragung an den Auftraggeber versandt.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Implementierung von
DMSDMS-Systemen
Als Systemintegrator projektiert, implementiert und wartet das Unternehmen
•=
Erfassungsstraßen für die industrielle Digitalisierung, Erkennung und
Archivierung großer Belegmengen sowie
•=
unternehmensweite Dokumentenmanagementsysteme als Partner von
DMS Hersteller FILENET.
Insgesamt bietet das Unternehmen ein sich nun gegenseitig begünstigendes
Dienstleistungs- und Produktportfolio.
Produktportfolio
Produkttyp
adressierter
Markt
SC*H*
Hochleistungsscanner (Hardware)
DMS, ZV
EBS*
Scan-Software (Imaging)
DMS, ZV
FormsRec*
Zeichenerkennungssoftware (ICR/OCR)
DMS, ZV
ProSort
Formularerkennungssoftware (ICR/OCR)
DMS, ZV
Frontoffice
arbeitsplatzorientierte Workflow-Software
DMS
Doku@Web
Archiv Software & ASP-Service
DMS
Produkt
Quelle: Concord Equity Research
Generische Umsatz
Umsatzentwicklung
entwicklung
bei Ku
Kunden
nden
Die vom Management vorgetragene, generische Entwicklung der typischen
Kundenbeziehung im Geschäftsbereich „Enterprise Systems“ ist einleuchtend:
1) Einführung und Wartung von Erfassungsstraßen
2) Erweiterung der Erfassungsstraße um Archiv
3) Erweiterung einzelner Arbeitsplätze um arbeitsplatzorientierte WorkflowSoftware (Produkt: „Frontoffice“)
Produktpositionierung
begünstig crosscross-selling
Je länger die Zusammenarbeit mit einem Kunden, desto höher das crossselling Potential. An dieser Stelle besonders positiv ist, dass der vertriebsrelevante Ansprechpartner durch die Positionierung der Produkte und
Leistungen gleich bleibt:
Ist die Erfassungsstrasse erst für das Abteilungsbudget genehmigt, kann
derselbe verantwortliche Entscheider auch archiv- und arbeitsplatzorientierte
Workflow-Software einführen, ohne dass andere Abteilungen und damit andere
Abteilungsbudgets involviert werden.
90 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Konservative Schätzung – starkes Ertragswachstum
Unsere Wachstumsschätzung für das Unternehmen berücksichtigt mehrere
bestimmende Faktoren bis zum Jahr 2004:
•=
Beim Bereich „Outsourcing Service“ erhöht sich das Belegvolumen um
20%
•=
Durch Aufbau internationaler Vertriebspartnerschaften für Produkte,
Erfassungsstraßen bzw. hochvolumige DMS-Systeme Erhöhung des
indirekt erzielten Umsatzes von 2% auf 15% (CAGR 65%)
•=
Erhöhung der Anzahl und Qualität international agierender ProduktVertriebspartner von derzeit 20 Partnern mit einem durchschnittlichen
Wachstum von knapp 40%
•=
Neben der Erhöhung des cross-sellings komplementärer Produkte und
Leistungen Erhöhung der nur durch den Direktvertrieb akquirierten
Kundenbasis (485 Kunden in 12/’01) um mindestens 5% pro
Kalenderjahr
•=
Nutzung bzw. weitere Vermarktung eigener Stärken bei der organischen
Erschließung neuer Märkte (z.B. Alternative Einsatzmöglichkeiten für
Erfassungsstraßen wie allgem. Posteingang, Postbearbeitung, Erkennung)
Für die beiden Geschäftsbereiche errechnen wir bis 2004 folgendes Umsatzwachstum:
•=
„Outsourcing Service“, Umsätze wachsen mit 22% p.a. ,
•=
„Enterprise Systems“ Umsätze wachsen mit 8% p.a.
Damit ergibt sich bei konservativer Schätzung bis 2004 ein durchschnittliches
Umsatzwachstum von 11% sowie ein durchschnittliches Wachstum des Rohergebnisses von knapp 30% für den Konzern.
Schätzung: Umsatz und Rohergebnis bis 2004
60.0
140.0
50.0
120.0
100.0
40.0
80.0
30.0
60.0
20.0
40.0
10.0
20.0
0.0
0.0
2000a
Produkte
2001e
Wartung
Quelle: Concord Equity Research
91 | Equity Research
2002e
Prof Service
2003e
Outsorucing Service
2004e
re: Rohergebnis
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Das überproportionale Ergebniswachstum im Konzern ist plausibel durch
•=
den mit dem Abschluss der Restrukturierung nachweislich reduzierten
Kostenblock sowie
•=
Skaleneffekte in den Erlösarten „Outsourcing“ und „Produkte“
Im Bereich „Enterprise Systems“ sind Produkt- und Wartungsumsätze die
Ergebnistreiber. Insofern kommt dem Vertrieb „ZV-Systeme“ und
„Vertriebspartner- Produkte“ besondere Aufmerksamkeit zu.
Umsatz und Rohergebnis nach Erlösarten
Umsatz
Roherg.
0%
10%
20%
Produkte
30%
Wartung
40%
50%
Outsorucing Service
60%
70%
80%
90%
100%
Prof Service
Quelle: Concord Equity Research
Finanzkräftig – die Zielgruppe
Belegerfassung im
Zahlungsverkehr für Banken
und Versicherungen
Kleindienst konzentriert sich mit beiden Geschäftsbereichen auf die Zielgruppe
Banken und Versicherungen.
Innerhalb der
Auslastungsgrenzen hoher
Deckungsbeitrag
Bei einer gegenwärtig voll redundanten Kapazität von über 700.000
Dokumenten pro Tag errechnet sich derzeit eine Auslastung von unter 30%.
Damit erzielt das Unternehmen in 2001 für diesen Geschäftsbereich einen
positiven Beitrag zum Rohergebnis.
92 | Equity Research
Im Bereich „Outsourcing Service“ bearbeiten die beiden Erfassungszentren in
Süddeutschland im Schnitt 200.000 Dokumente pro Tag für über 160
Sparkassen und Genossenschaftsbanken. In der Spitze werden derzeit bis zu
450.000 Belege verarbeitet.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Umsatzverteilung nach Zielgruppe
2004e
2001e
2000a
0
20
Banken
40
Financial Services
60
Versicherung
80
Rest
Quelle: Concord Equity Research
Jeder weitere Kunde sorgt aufgrund der degressiven Kostenstruktur der
„Produktionsanlagen“ in diesem Geschäftsbereich für einen überproportionalen
Beitrag zum Rohergebnis.
Lieferant für
“Erfassungsstrassen”
Der Geschäftsbereich „Enterprise Systems“ liefert Erfassungsstraßen für hohe
Dokumentenvolumina, Archivsysteme und klassische DMS-Systeme.
Kunden sind hier ebenfalls Banken, Versicherungen sowie andere Outsourcing
Dienstleister. Im Bereich „Erfassungsstraßen“ rüstet Kleindienst de facto den
eigenen Wettbewerb mit Produktionsstraßen aus – und ist über diesen durch
das Servicegeschäft jeweils gut informiert.
Durchdacht – die regionale Positionierung
Outsourcing nur in
Deutschland
Kleindienst bietet die Leistung des Geschäftsbereichs „Outsourcing Service“ nur
in Deutschland an.
Der Geschäftsbereich „Enterprise Systems“ lässt sich hinsichtlich der regionalen
Aktivitäten nach
•=
Erfassungsstraßen für Zahlungsverkehrsbelege,
•=
Wartung bzw. Service für Erfassungsstraßen sowie
•=
Klassische DMS-Systeme (FILENET Partner)
unterscheiden.
93 | Equity Research
100
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Umsatzverteilung Neugeschäft
100%
80%
60%
40%
20%
0%
2001
Deutschland
2002e
2003e
2004e
International
Quelle: Concord Equity Research
Erfassungsstrassen
Erfassungsstrassen
weltweit
Primäres Produkt sind Erfassungsstrassen. Diese werden de facto weltweit
vertrieben. Kleindienst verfügt über eigene Niederlassungen bzw. Standorte in
Polen und den USA. Eigenes Vertriebspersonal betreut Benelux, Österreich,
Polen, Tschechien, Ungarn und Nigeria. Großaufträge in Afrika und anderen
Ländern realisiert das Unternehmen durch Vertriebskooperationen und grenzüberschreitenden Vertrieb.
Eine runde Sache – das Vertriebskonzept
Kleindienst gliedert den Vertrieb nach Ländern und Zielgruppe: Sparkassen,
Genossenschaftsbanken und Geschäftsbanken in Deutschland werden von
jeweils dedizierten Vertriebsmitarbeitern betreut.
Kooperationen, Verbandsempfehlungen und Joint Ventures sind darüber hinaus
bei dieser Zielgruppe sehr hilfreich.
Der Vertrieb an deutsche Outsourcing-Dienstleister, Versicherungen und
sonstige erfolgt über Vertriebsteams. Der internationale Direktvertrieb erfolgt
über dedizierte Mitarbeiter vor Ort und in den Niederlassungen. Vertriebspartner werden dediziert betreut.
Die verstärkte Ansprache der Zielgruppen Finanzdienstleister und Versicherungen erfolgt im Inland vornehmlich durch cross-selling der eigenen Software
„Frontoffice“ an Unternehmen mit bestehenden Archivsystemen. Das
Management will darüber hinaus den klassischen Projektvertrieb für FILENETArchive weiter stärken.
Flächendeckend
Servicetechniker in
Deutschland
Die dem Vertrieb von Erfassungsstraßen nachgelagerten Serviceleistungen, die
das Unternehmen weltweit an allen Projektstandorten erbringt, sind gerade im
Ausland zum cross-selling der anderen Produkte und Leistungen wertvoll. In
Deutschland ermöglichen über 100 Servicetechniker, dass Kleindienst
Wartungsverträge mit 2 Stunden Reaktionszeit anbieten kann.
Die eigene Software wird in Deutschland vornehmlich direkt vertrieben. Im
Ausland erfolgt der Vertrieb durch die Niederlassungen bzw. durch Partner.
94 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
15% der Produktumsätze über
Vertriebspartner
Kleindienst erzielt 5% des Konzernumsatzes (rund 15% des Produktumsatzes)
über Vertriebspartner. Die Vertriebskraft des Partnervertriebes soll bis 2004
verdreifacht werden.
Wohlbekannt – der Wettbewerb
Im Bereich Outsourcing ist Kleindienst führender bankenunabhängiger Dienstleister für die Erfassung von Belegen des Zahlungsverkehrs. Der Marktanteil am
gesamten jährlichen Belegvolumen des Zahlungsverkehrs in Deutschland
beträgt ca. 16%.
Verteilung Belegvolumen
100%
2,3 Mrd.
1,9 Mrd.
317 Mio.
sonstige
STZ
80%
GZB
Securior
60%
SI
SSG K
40%
DS DD
ZVS
20%
0%
6,0
1997
KLD
BSB
16,7
2001
2001
Quelle: Concord Equity Research
Größte Wettbewerber bei der Belegverarbeitung sind Regionalbanktöchter mit
einem Marktanteil von 62%. bankenunabhängige Erfassungsdienstleister halten
einen Marktanteil von 21,7% in Summe.
Pure economies of scale: Die Rentabilität von Erfassungsdienstleistungen im
Zahlungsverkehr hängt direkt an Verarbeitungsmenge und Kapazitätsauslastung
der Erfassungsstraßen.
Outsourcing:
Outsourcing:
Wachstumschance
Marktkonsolidierung
Die Erfassungsdienstleistungstöchter der Regionalbanken werden im Unterschied zu Kleindienst mit folgenden Themen konfrontiert:
•=
Belegvolumen nimmt ca. 3% p. a. ab
•=
Belegvolumen für einzelne Institute zu klein und damit unwirtschaftlich
•=
Vergleichsweise hohe Personalnebenkosten im Bankenbereich
•=
grow or go: Konsolidierungstendenzen kleinerer Regionalbanken
übersteigen die Kapazität bestehender Erfassungsstraßen
Wir identifizieren insbesondere
•=
Personalkosten im Bankenbereich,
•=
sinkende Belegzahlen in Deutschland für kleinere bis mittlere Banken
sowie
•=
Fusionen von Banken mit eigenen und dann überlasteten
Erfassungstöchtern
als Treiber einer Marktkonsolidierung zum Vorteil der unabhängigen Dienstleister.
95 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Arbeitslohn
Arbeitslohn und Personalnebenkosten in Deutschland
Einzelhandel, sonstige
70%
Großhandel
69%
81%
Industrie
Banken
103%
Versicherungen
102%
10
20
Gehalt ('000 €)
30
40
50
60
Zusatzleistungen ('000 € u. %)
Quelle: Institut der dt. Wirtschaft, Concord Equity Research
Lieferung von
Erfassungsstrassen für
“Selbermacher”
Aufgrund des engen Anbietermarktes für die hochvolumige Belegerfassung
kann Kleindienst, sofern das Unternehmen nicht jede Konsolidierungsgelegenheit für das eigene Outsourcing-Geschäft gewinnt, zusätzlich als Technologielieferant bei der Aufrüstung der Erfassungsstraßen der Wettbewerber partizipieren.
Die Betrachtung des Anbietermarktes von Outsourcing-Dienstleistung in diesem
Segment zeigt, dass Kleindienst einerseits als Erfassungsdienstleister und
andererseits als Technologielieferant bzw. Ausrüster führend ist.
Übersicht OutsourcingOutsourcing-Dienstleister
KLD
Präsenz
Securior
DS DD
sonstige
GZB
SI
STZ
SSG
ZVS
BSB
Dokumentvolumen
Verarbeitung auf Kleindienst Erfassungsstraßen sonstige: tlw. Einsatz von Kleindienst Erfassungsstraßen
Quelle: Kleindienst, Concord Equity Research
96 | Equity Research
70
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Wettbewerb
DICOM und ActionPoint
Konkurrierende Technologielieferanten im Bereich der hochvolumigen Belegerfassung sind ActionPoint und DICOM, wobei diese Anbieter nicht über die
Spezialisierung von Kleindienst auf dem Gebiet der Erfassung von Belegen des
Zahlungsverkehrs verfügen.
Bei der Integration klassischer DMS-Systeme ist Kleindienst einer von vielen
Systemintegratoren. Die Differenzierung vom Wettbewerb erfolgt durch:
•=
das in Deutschland flächendeckende Servicenetz
•=
die Kundenbasis (Belegerfassungsstraßen) im Ausland.
•=
Die Spezialisierung auf die Zielgruppen Banken und Versicherer
•=
Standardsoftware zur Unterstützung einzelner Arbeitsabläufe (Frontoffice)
Insbesondere die Spezialisierung auf Banken und Versicherung deckt sich mit
dem Fokus von Weltmarktführer Filenet, womit sich durch die Zusammenarbeit
bei der Kundenansprache Synergieeffekte ergeben.
Akquisitionen in der Vergangenheit
Verlustbringende
Verlustbringende
Akquisitionen werden
dekonsolidiert
Das Unternehmen ist seit Juni 1999 am neuen Markt notiert. Beim IPO wurde
ein Erlös von 23 Mio. € erzielt, der für die Stärkung der Finanzkraft bzw. des
weiteren Wachstums vorgesehen war.
Der IPO Erlös wurde im wesentlichen für die Akquisition der
•=
Kleindienst Datentechnik Dokumenten Service
(Anteil 66,7%, Ablösung eines Kredits),
•=
Kleindienst Datentechnik Zahlungsverkehrsgesellschaft, (Anteil 50,2%)
•=
ICR Software & Systeme, (Anteil 100%)
•=
DATASEC, (Anteil 83,2%)
sowie für die Deckung von Anlaufverlusten der Firmen Kleindienst Datentechnik
EDM-Lösungen (wurde rückwirkend zum 01. Jan. ’01 in Kleindienst Solutions
verschmolzen), ICR und DATASEC verwendet.
Die Anteile der DATASEC wurden im Tausch gegen branchenexklusive Vermarktungsrechte der DATASEC-Produkte für Banken, Versicherungen und
Finanzdienstleister an den Gründer der DATASEC wieder zurückgegeben.
Kritische Erfolgsfaktoren in Zukunft: Vertrieb, Vertrieb, Vertrieb
Vertriebserfahrenes
Management
Das Management ist vertriebserfahren. Die in der Vergangenheit übermäßig
gewachsene Verwaltung wurde verschlankt. Die Qualität der Arbeitsabläufe
scheint durch ISO-Zertifizierung des Unternehmens nachhaltig gesichert.
Das Erfassungszentrum arbeitet als Outsourcing-Dienstleister rentabel, das
Unternehmen verfügt über 160 Kunden in diesem Geschäftsbereich. Die
gegenwärtige Auslastung lässt ausreichend Raum für Mengenwachstum ohne
weitere Investitionen.
Einfache “must“must-have”
Produkte
Die eigenen Produkte und Leistungen sind fokussiert. Es werden ausschließlich
Produkte (insbesondere Scanner) hergestellt, die über ein umsatzrelevantes
Alleinstellungsmerkmal verfügen.
Insbesondere die DMS-Produkte (Frontoffice) sind durch ihre Interoperabilität
zu führenden Archiven wie Filenet und IBM beginnend am Einzelarbeitsplatz
97 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
„out of the box“ einzusetzen und können dann langsam in das Unternehmen
„hineinwuchern“.
Die Zielgruppe ist klar definiert, der Vertrieb danach aufgebaut. Die verschiedenen Leistungen des Unternehmens werden komplementär angeboten. Eine
lange Kundenbindung und ein stetig zunehmendes Umsatzwachstum pro
Kunde ist damit möglich.
Weitere kritische Faktoren für Kleindienst sind
Konzentrieren
statt verzetteln
•=
die Weiterentwicklung der Kunden für Archivsysteme und die Kleindienst
DMS Produkte, die hoch profitable Lizenzerlöse sowie typischerweise über
mehrere Jahre laufende Wartungsdienstleistungen ermöglichen,
•=
der Aufbau eines nachhaltigen Auslandsgeschäfts, beginnend mit Vertrieb
und Service von Erfassungssystemen, die dann mit Archiven und DMSSystemen erweitert werden können,
•=
ein ausreichend hoher Cashflow zur kurzfristigen Rückführung der in der
Vergangenheit aufgebauten hohen Verbindlichkeiten,
•=
die Akquisition neuer Unternehmen der Erhöhung der Auslastung
unterordnen,
•=
der präzise Kapitaleinsatz beim Aufbau eines schlagkräftigen
Partnervertriebs für das Produktgeschäft sowie
•=
die Erhöhung der Auslastung im Servicegeschäft.
Im Jahr 2000 wollte das Management zugleich als Erfassungsdienstleister und
ASP-Anbieter durch Akquisitionen wachsen.
Kräfte wurden durch Integration gebunden und das Konzernergebnis durch den
Umsatzeinbruch (s. a. a. Stelle) weiter verschlechtert. Das Management räumt
hier Fehler ein.
Wir sind der Meinung, vor der nächsten Akquisition sind zuerst die Potentiale
der nun bestehenden schlanken Unternehmensstruktur auszuschöpfen.
Basel IIII-Risiko:
Gearing 141%
Insgesamt präsentiert sich das Unternehmen als erfolgreicher Kandidat im Turnaround. Wir halten die schnellstmögliche Rückführung der hohen Verbindlichkeiten (Gearing 141%) für sehr wichtig. Im Vorfeld von Basel II ist eine
restriktivere Haltung von Banken bei der Vergabe bzw. Prolongation von
Krediten zu beobachten.
Sobald das Unternehmen die zinstragenden Verbindlichkeiten signifikant und
nachhaltig auf ein übliches Maß zurückgeführt hat und weiter kontinuierlich
positive operative Cashflows generiert, ist der Turnaround nach unserer Ansicht
erfolgreich abgeschlossen.
98 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
04e
01e
02e
03e
04e
5Y ø
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Gesamtleistung
Herstellkosten
Rohertrag
Sonstige betriebliche Erträge
Vertriebsaufwand
Verwaltungsaufwand
F&E und sonstige Aufwendungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Zinserträge
Zinsaufwand
Beteiligungsergebnis
Sonstiger Finanzanlageaufwand
Finanzanlageergebnis
Erg. d. gewöhnl. Geschäftstätigkeit
Außerord. Ergebnis (Ertrag +, Aufw. -)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ertragssteuern
Sonstige Steuern
Ergebnis nach Steuern
67,9
49,7
18,2
0,0
12,9
8,7
8,6
-12,0
-1,0
0,0
0,0
0,0
-1,0
-13,0
0,0
-13,0
-2,4
0,0
-10,6
75,0
44,7
30,3
0,0
10,5
9,1
14,4
-3,7
-1,5
0,0
0,0
0,0
-1,5
-5,2
0,0
-5,2
1,7
0,0
-6,8
80,5
46,7
33,7
0,0
11,3
7,2
12,5
2,7
-1,2
0,0
0,0
0,0
-1,2
1,5
0,0
1,5
0,2
0,0
1,3
84,9
49,1
35,8
0,0
11,5
7,6
12,8
3,8
-0,9
0,0
0,0
0,0
-0,9
2,9
0,0
2,9
0,9
0,0
2,0
92,6
52,5
40,2
0,0
12,0
8,3
13,2
6,6
-0,6
0,0
0,0
0,0
-0,6
6,0
0,0
6,0
2,3
0,0
3,7
Anteile Dritter
Adjustierungen
Adj. Ergebnis nach Steuern
-0,2
0,0
-10,5
-0,2
0,0
-6,7
0,2
0,0
1,1
0,3
0,0
1,7
Abschreibungen auf Sachanlagen
Firmenwertabschreibungen (Goodwill)
Betriebserg. v. Abschr. (EBITDA)
Betriebserg. v. Goodwill (EBITA)
7,6
0,0
-4,4
-12,0
8,5
-0,9
3,9
-4,6
6,1
0,0
8,8
2,7
Materialaufwand
Personalaufwand
Vertriebs- und Marketingaufwand
F&E-Kosten
0,0
0,0
0,0
8,6
0,0
0,0
0,0
14,4
Adj. Anzahl der Aktien
Adj. Ergebnis/Aktie (EpA)
Adj. Erg./Aktie ex Goodwill
Adj. Cash Earnings (CE)/Aktie
4,0
-2,61
-2,61
-0,69
4,0
-1,67
-1,89
0,26
10,5
-10,1
66,7
0,0
-18,6
4,6
67,4
-69,5
50,0
0,0
0,0
0,0
50,0
-60,3
0,0
-60,3
-169,2
0,0
-35,7
7,3
4,7
11,2
0,0
7,3
-20,4
-12,9
-173,7
-20,0
0,0
0,0
0,0
-20,0
-129,0
0,0
-129,0
-89,8
0,0
-119,5
5,5
5,0
6,2
0,0
2,5
5,5
2,0
42,7
-25,0
0,0
0,0
0,0
-25,0
97,0
0,0
97,0
445,7
0,0
52,7
9,1
6,9
12,1
0,0
4,3
9,1
3,3
70,6
-33,3
0,0
0,0
0,0
-33,3
102,4
0,0
102,4
146,3
0,0
82,4
8,1
1,4
21,9
---1,7
-1,1
11,3
-221,5
-26,3
-------26,3
-205,0
---205,0
11,0
---181,6
0,5
0,0
3,2
0,0 -233,3
0,0
0,0
-36,2 -116,9
50,0
0,0
53,2
66,7
0,0
85,1
-249,4
---178,3
6,0
0,0
9,8
3,8
5,8
0,0
12,4
6,6
11,8 -28,2
0,0 -100,0
-189,6 123,2
-62,0 -159,1
-1,6
0,0
12,0
42,7
-3,3
0,0
25,6
70,6
-6,5
-100,0
46,4
-212,9
0,0
0,0
0,0
12,5
0,0
0,0
0,0
12,8
0,0
0,0
0,0
13,2
0,0
0,0
0,0
-12,9
0,0
0,0
0,0
2,0
0,0
0,0
0,0
3,3
------11,3
4,0
0,28
0,28
1,83
4,0
0,43
0,43
1,96
4,0
0,80
0,80
2,27
0,0
0,0
-36,2 -116,9
-27,6 -114,9
-137,5 611,1
0,0
53,2
53,2
6,8
0,0
85,1
85,1
16,2
0,0
-178,3
-175,0
106,7
03e
04e
5Y ø
0,0
0,0
0,0
67,4
Kapitalflußrechnung (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
04e
01e
02e
Veränderungen z. Vorjahr (%)
Adj. Ergebnis nach Steuern
+ Abschreibung
+ Veränd. der langfr. Rückstellungen
= Cash Earnings
+ Anteile Dritter
- Veränderungen im Net Working Capital
= Operativer Cash Flow
- Investitionen in Sachanlagen
= Freier Cash Flow
- Sonstiges ((+) Invest., (-) Barm.zufl.)
- Dividende (Vorjahr)
+ Erhöhung des gezeichneten Kapitals
- Abfluß durch Aktienrückkäufe
+ Bankverbindlichkeiten
= Zufluß Barm.(+)/Rückfl. Barm.(-)
99 | Equity Research
-10,5
7,6
0,1
-2,8
-6,7
7,6
0,1
1,0
1,1
6,1
0,1
7,3
1,7
6,0
0,1
7,8
3,2
5,8
0,1
9,1
-36,2 -116,9
0,0 -19,7
0,0
0,0
-137,5 611,1
53,2
-1,6
0,0
6,8
85,1
-3,3
0,0
16,2
-178,3
-6,5
0,0
106,7
-0,2
4,0
-6,9
-0,2
-8,0
8,9
0,2
0,9
6,6
0,3
0,8
7,4
0,5
1,3
8,3
0,0 -233,3
-300,0 -111,8
-228,7 -25,9
50,0
-19,5
11,9
66,7
74,4
12,3
-249,4
-24,1
-2,3
8,1
-15,0
2,2
6,7
2,3
4,3
2,4
5,0
2,5
5,8
-72,8
-144,5
4,3
16,0
4,2
16,2
-25,5
-4,7
6,5
0,0
0,0
0,0
16,4
-5,1
-3,3
0,0
0,0
0,0
-1,5
8,5
0,0
0,0
0,0
0,0
-4,0
0,3
0,0
0,0
0,0
0,0
-5,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-5,0
0,8
-150,8 -100,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-109,1 166,7
25,0
-266,3 -96,7 -111,3
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
---
-100,0
---------55,0
4,5
-35,9
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Bilanz (Mio. €)
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
04e
01e
Aktiva
Sachanlagen
Sonstiges Anlagevermögen
dav. Goodwill
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen
Barmittel
Sonstiges Umlaufvermögen
Umlaufvermögen
Bilanzsumme
11,9
19,2
5,0
31,1
10,8
18,1
2,2
1,1
32,2
63,3
9,1
12,5
4,2
21,6
9,4
8,3
2,7
7,1
27,5
49,1
5,3
13,4
1,0
18,7
10,1
8,9
3,0
7,6
29,6
48,3
1,7
14,2
1,0
15,9
10,6
9,4
3,0
8,0
31,0
46,9
-1,6
15,4
1,0
13,8
11,6
10,2
3,7
8,8
34,4
48,2
18,5
25,5
8,6
44,0
19,1
16,9
5,5
14,5
56,0
100,0
% der Bilanzsumme
11,0
3,6
27,8
30,2
2,1
2,1
38,7
33,8
20,9
22,7
18,4
20,0
6,2
6,3
15,8
17,1
61,3
66,2
100,0
100,0
-3,3
32,0
2,1
28,7
24,1
21,3
7,7
18,2
71,3
100,0
Passiva
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Eigenkapital
Anteile Konzernfremder
Eigenkapital inkl. Anteile Dritter
Rückstellungen
dav. Pensionsrückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
dav. zinstragende Verbindl.
dav. nicht zinstragende Verbindl. <1J.
Bilanzsumme
10,2
20,6
-9,5
21,3
2,1
23,4
4,4
0,8
35,5
39,9
19,2
9,1
63,3
12,0
18,8
-14,2
16,6
2,1
18,7
3,1
1,0
27,3
30,4
15,9
11,9
49,1
12,0
18,8
-13,1
17,7
2,1
19,8
3,3
1,1
25,1
28,5
17,1
12,8
48,3
12,0
18,8
-11,3
19,5
2,1
21,6
3,5
1,1
21,8
25,3
18,0
13,5
46,9
12,0
18,8
-8,1
22,7
2,1
24,8
3,8
1,2
19,6
23,4
19,6
14,7
48,2
24,4
38,3
-28,9
33,8
4,3
38,1
6,3
2,0
55,6
61,9
32,4
24,2
100,0
% der Bilanzsumme
24,8
25,6
38,9
40,1
-27,1
-24,2
36,7
41,5
4,3
4,5
41,1
46,0
6,9
7,5
2,2
2,4
52,1
46,6
58,9
54,0
35,3
38,4
26,4
28,7
100,0
100,0
24,9
39,0
-16,9
47,0
4,4
51,4
7,9
2,6
40,7
48,6
40,7
30,5
100,0
Umsatz nach Sparten
15,0
Prof
Service
13%
10,0
Outsourcing
Service
16%
02e
03e
04e
Margen Trends (%)
5,0
0,0
00
01e
02e
03e
04e
-5,0
Products
34%
Wartung
37%
14,0
-10,0
-15,0
-20,0
EBITDA/Ges.leistung
EBIT/Ges.leistung
Adj. Ergebnis n. St./Ges.leistung
10
Investitionszyklus (%)
15
Bewertung (x)
12,0
8
10
6
5
4
0
2
-5
10,0
8,0
6,0
4,0
2,0
0,0
00
01e
02e
03e
04e
0
Abschr. auf Sachanl./Ges.leistung (li.)
Invest. in Sachanl./Ges.leistung (li.)
Firmenwertabschr./Ges.leistung (re.)
100 | Equity Research
-10
00
-2,0
-2
01e
02e
KGV (li.)
EV/EBIT (re.)
03e
04e
-15
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Kennzahlen und Margen
Geschäftsjahr 31/12 • IAS
00
01e
02e
03e
04e
26,8
-6,5
-17,7
-17,7
-19,1
-15,4
-22,1
40,5
5,3
-6,1
-4,9
-6,9
-8,9
8,9
41,9
10,9
3,4
3,4
1,9
1,4
5,3
42,2
11,6
4,5
4,5
3,5
2,0
5,9
43,4
13,4
7,1
7,1
6,4
3,5
6,2
0,0
0,0
0,0
11,2
0,0
18,5
0,0
0,0
0,0
11,3
-1,2
-32,2
0,0
0,0
0,0
7,6
0,0
11,3
0,0
0,0
0,0
7,1
0,0
31,2
0,0
0,0
0,0
6,3
0,0
38,0
Produktivität ('000 €)
Anzahl Mitarbeiter (Ø/Jahr)
Gesamtleistung pro Mitarbeiter
Personalaufwand pro Mitarbeiter
EBIT pro Mitarbeiter
Mehrwert pro Mitarbeiter
586,0
115,9
0,0
-20,5
-7,5
569,0
131,8
0,0
-6,4
6,9
550,0
146,3
0,0
4,9
16,0
580,0
146,4
0,0
6,6
17,0
630,0
147,0
0,0
10,4
19,6
Sonstige Kennzahlen (%)
Sachanlageinvestitionen/Gesamtleistung
Vorräte/Gesamtleistung
Net Working Capital/Gesamtleistung
Eigenkapitalquote
Verschuldungsgrad
Nettoverschuldung/Eigenkapital
Nettoverschuldung/Freier Cash Flow
Eigenkapitalrendite (netto)
Rendite auf betriebsnotw. Kapital
Goodwill/Eigenkapital
Goodwill/Bilanzsumme
EBITDA/Goodwill
11,9
15,9
30,8
37,0
30,3
72,6
-113,3
-49,1
-11,9
21,4
7,9
-88,0
2,9
12,5
17,2
38,1
32,4
70,6
197,6
-40,2
-7,5
22,5
8,6
93,8
2,9
12,5
17,2
41,1
35,3
71,0
328,7
6,4
3,3
5,0
2,1
879,7
2,8
12,5
17,2
46,0
38,4
69,8
302,9
8,9
3,7
4,6
2,1
984,9
2,7
12,5
17,2
51,4
40,7
64,3
275,6
14,1
5,1
4,0
2,1
1.236,7
Bewertung nach EV-Kennzahlen (x)
EV/Gesamtleistung
EV/EBITDA
EV/EBITA
EV/EBIT
EV/Freier Cash Flow
EV/Betriebsnotwendiges Kapital
2,0
-31,3
-11,5
-11,5
-9,2
1,7
0,3
6,6
-5,7
-7,1
3,9
0,4
0,3
2,8
9,1
9,1
5,7
0,3
0,3
2,6
6,6
6,6
5,1
0,3
0,3
2,1
4,0
4,0
4,6
0,3
Kalk. d. investierten Kapitals (Mio. €)
Anlagevermögen
Kumulierte Abschr. auf Sachanl.
Net Working Capital (NWC)
Betriebsnotwendiges Kapital
31,1
28,4
20,9
80,4
21,6
36,9
12,9
71,4
18,7
43,0
13,8
75,6
15,9
49,0
14,6
79,5
13,8
54,8
15,9
84,6
Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
17,0
13,2
14,1
15,0
15,9
120,0
17,1
0,8
137,9
9,8
15,1
1,0
25,9
9,8
13,6
1,1
24,5
9,8
14,6
1,1
25,5
9,8
15,5
1,2
26,5
Profitabilität (%)
Rohertrag/Gesamtleistung
EBITDA/Gesamtleistung
EBITA/Gesamtleistung
EBIT/Gesamtleistung
EBT/Gesamtleistung
Adj. Ergebnis n. Steuern/Ges.leistung
Freier Cash Flow/Gesamtleistung
Kostenstruktur (%)
Materialaufwand/Gesamtleistung
Personalaufwand/Gesamtleistung
Vertriebsaufwand/Gesamtleistung
Abschr. auf Sachanlagen/Ges.leistung
Firmenwertabschreibungen/Ges.leistung
Steuern/EBT
ø Marktkapitalisierung
ø Nettoverschuldung(+)/Barmittel(-)
Sonstiges
Enterprise Value (EV)
101 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
EASY Software AG – wird der Turnaround geschafft?
EASY gehört zu den klassischen DMS- bzw. Archivherstellern. Das Unternehmen beschäftigte Ende des dritten Quartals 2001 rund 348 Mitarbeiter.
Das Unternehmen ist über eigene Tochtergesellschaften und rund 500
Vertriebspartner weltweit vertreten, erzielt 80% des Umsatzes über Partner und
steht nach IXOS an zweiter Stelle bei der Anzahl der SAP-nahen DMSInstallationen.
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
SWOTSWOT-Analyse
•= Produkte sind partnerfähig
•=
große Kundenbasis: mehr als 6000 Firmeninstallationen weltweit
•=
Mit 500 Vertriebspartnern rein zahlenmäßig große Plattform
•=
weltweit aufgestellt - über Vertriebspartner in 30 Ländern vertreten
•=
25,8 Mio. € operativer Cash Outflow im Beobachtungszeitraum
FY’99-9m’01!
•=
Liquide Mittel lt. 9m'01 Quartalsbericht unter 2 Mio. €
•=
Finanzleasing: Software sale and lease back in 3Q'01
•=
hohes durchschnittliches Zahlungsziel (DSO > 179 Tage)
•=
Workflow-Modul der eigenen Software weltweit unbekannt
•=
Produkt- und Kundenbasis mit hohem Upselling Potential
•=
Hinzugewinnung ursprünglicher SER Kunden
•=
Neue Produktversionen bieten neue Chancen
•=
Momentum des adjustierten negativen operativen Cashflows nimmt zu
•=
Breites Produktportfolio bindet Entwicklungskraft und verlangsamt
Innovationszyklen
•=
Permanent hohe sonstige betriebliche Aufwendungen
Das Unternehmen verfügt mit seiner DMS-Suite „Easyware“ über ein vollständiges Produktsortiment. Im Brancheninformationsdienst „Project Consult Newsletter 20020211“ ist die im Dezember neu vorgestellte Version der Produktfamilie die „Konsolidierung der bisherigen Produktreihe, die in vielen Bereichen
die Stabilität besitzt, die sich Kunden schon früher gewünscht haben.“
102 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Umsatzverteilung nach Erlösarten und Regionen
(FY’00: 40,4 Mio. €)
Hardware
5%
sonstiges
3%
Rest
13%
Dienstleistungen
21%
Europa
17%
D
70%
Software
71%
Quelle: Concord Equity Research
EASY Software AG berichtet völlig regelkonform nach IAS. Das Unternehmen
weist wie die CEYONIQ AG und die SER Software AG die eigenentwickelte
Software als „aktivierte Eigenleistungen“ in der GuV aus.
Für den Zeitraum FY’99 bis 9m’01 errechnen wir einen negativen adjustierten
operativen Cashflow von -25,8 Mio. €, davon -6,6 Mio. € in den ersten neun
Monaten des vergangen Jahres.
Adjustierter operativer Cashflow
Easy Software AG FY’99FY’99-9m’01 (Mio. €)
0,00
-5,00
-10,00
-15,00
-20,00
-25,84
-25,00
-30,00
FY'99
op Cashflow berichtet
Quelle: Concord Equity Research
103 | Equity Research
FY'00
op Cashflow adjustiert
9m'01
op CF adjustiert, kumul.
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Den liquiden Mitteln von 0,8 Mio. € und Forderungen in Höhe von 17,8 Mio. €
stehen Verbindlichkeiten von -3,2 Mio. € und zinstragendes Fremdkapital
-12,3 Mio. € gegenüber.
Fazit
Für EASY Software AG stellt sich ebenfalls wir für CEYONIQ zunächst die
Aufgabe, mit dem Geschäftsmodell über mehrere Quartale nachhaltig positive
Cashflows zu generieren.
Darüber hinaus wird EASY Software AG mit der in diesem Jahr erwarteten
DOMEA2 Zertifizierung der SAP-Produktfamilie mit SAP ein weiterer starker
Wettbewerber im Markt präsent.
Im Vergleich zu IXOS scheint sich EASY Software AG über den Vertriebskanal
und die Skalierbarkeit der Produkte eher im Segment der mittleren
Installationsgrößen zu positionieren.
104 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
105 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
FILENET – ECMECM-Weltmarktführer
FILENET Corp., USA gilt weltweit als DMS Pionier. IDC und die Gartner Group
bezeichnen das Unternehmen mit einem Umsatz von 322,5 Mio. US$ als
DMS-Weltmarktführer. Die Vita des Unternehmens liest sich ähnlich wie die
historisch gegliederte Aufstellung der Evolution von DMS-Technologie.
Das Unternehmen beschäftigte Ende des dritten Quartals 2001 rund 1800
Mitarbeiter und betreut über Tochtergesellschaften und Vertriebspartner in über
90 Ländern weltweit 3.600 Kunden, darunter 80% der „Fortune 100“ Unternehmen).
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
SWOTSWOT-Analyse
•= Hohe Cashposition (172 Mio. US$)
•=
Innovatives Produktportfolio mit weltweitem Bekanntheitsgrad
•=
Hohe Vertriebskraft in Europa (91.7 Mio. US$ in FY'00)
•=
Fokus v. a. auf Großbanken und Versicherungen
•=
Schlagkraft des Vertriebskanals durch hohe Investitionspflicht der Partner
•=
Produktankündigungen überholen Verfügbarkeit
•=
Kernprodukte mit vergleichsweise alter Technologie
•=
Extrem breites Produktangebot bindet Kräfte
•=
Erfolgscontrolling des Partnervertriebs
•=
Hinzugewinnung der Kunden deutscher DMS Anbieter
•=
Vielfältige Kooperationen erweitern Einsatzmöglichkeiten
•=
Branding trivialer Branchenlösungen ist vertriebsfördernd
•=
Hohe Entwicklungskosten für neues Produkt im fragmentierten EAI
Anbietermarkt
•=
Lange laufende Produktpflege von "Randmodulen" erheblicher
Kostenfaktor
•=
Verfrühte Produktankündigungen nehmen Glaubwürdigkeit im Markt
Der Umsatz besteht zu 40% aus reinen Imagingprodukten. 98% aller Verkäufe
enthalten ECM-Umsätze. Das Unternehmen bezeichnet „Workflow“ als sein
Kernprodukt, welches über Archivsysteme in die Unternehmen hineingetragen
wird und distanziert sich damit eindeutig von den deutschen Archivanbietern.
Das Management bezeichnet Deutschland, Frankreich und Großbritannien als
die drei europäischen Kernmärkte.
106 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Umsatz nach Erlösart und Region
FY’01: 322,5 Mio. US$
RestEuropa
16%
Asien
Pazifik
3%
Rest
1%
Umsatz
Deutschl.
7%
Rohmarge
NordAmerika
73%
0%
20%
40%
Software
60%
Service
80%
Hardware
Quelle: Concord Equity Research
In Europa ist das Unternehmen in Deutschland und drei weiteren regionalen
Vertriebsniederlassungen vertreten. Der Fokus liegt vor allem bei multinationalen Großunternehmen sowie hauptsächlich Banken und Versicherungen.
Fazit
Aus der gegenwärtigen Konsolidierung des DMS-Marktes wird FILENET eindeutig gestärkt hervorgehen. Das Unternehmen zeigte im letzten Quartal des
abgelaufenen Geschäftsjahres nach drei negativen Quartalen wieder ein
positives EBIT und konnte trotz eines Forderungsabbaus von 54 Mio. $ und
F+E Aufwendungen von 68 Mio. $ für ein neues EAI-Produkt seine liquiden
Mittel um 34 Mio. $ auf 172 Mio. $ erhöhen.
Das Unternehmen hat eine sehr weitsichtige Produktstrategie. Mit der
Entwicklung eines eigenen EAI-Produktes bereitet sich FILENET schon heute auf
das mittelfristig erwartete Zusammenwachsen von Workflow- und EAI-Systemen
vor.
Durch die Ent-Emotionalisierung der IT-Lieblinge am Neuen Markt und die
Konzentration der Vertriebsbemühungen auf die Branche der Finanzdienstleister wird das Unternehmen eine nachhaltige, starke Position aufbauen
können.
Im Geschäftsjahr 2001 erzielte das Unternehmen alleine in Europa einen
Umsatz von knapp 100 Mio. €. Dies entspricht etwa dem Konzernumsatz der
gegenwärtig noch am Neuen Markt notierten DMS-Hersteller.
107 | Equity Research
100%
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Staffware – die WorkflowWorkflow-Spezialisten
Staffware plc, Berkshire (UK) gilt mit 1,5 Millionen Anwendern bei 5.500
Kunden mit einem Umsatz von 27,9 Mio. € weltweit als Marktführer für
Workflow-Software. Aktuelle Industriestudien bezeichnen die „Staffware Process
Suite“ als führend für den Einsatz in großen bzw. verteilten Umgebungen.
Das Unternehmen beschäftigte Ende 2001 rund 340 Mitarbeiter, ist über
Tochtergesellschaften und Vertriebspartner weltweit vertreten und konzentriert
sich vornehmlich auf multinationale Großunternehmen.
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
SWOTSWOT-Analyse
•= Produkte sind partnerfähig
•=
Spezialisierung auf Workflow-Software bündelt Kräfte
•=
Gute Produkttests erhöhen Bekanntheitsgrad
•=
Liquide Mittel komfortabel, DSO 106 Tage im Sektorschnitt
•=
Weltweite Aufstellung ermöglicht multinationale Projektbetreuung
•=
Fehlendes Controlling im Partnervertrieb
•=
Fehlende Visibilität der deutschen Niederlassung
•=
Kritische Masse des dt. Vertriebs fehlt.
•=
Intransparenz durch Halbjahresberichterstattung
•=
Sinnvolle Kooperationen mit IXOS/IDS Scheer
•=
Workflow-Produkte ermöglichen Ablösung von Legacy-Software
•=
Erhebliches Cross-Selling Potential durch vertriebsnotwendigen TopManagement-Zugang
•=
Geringe Anzahl der Vertriebspartner mit Top-Management-Zugang
•=
Fehlende Zuständigkeiten im weltweiten Vertrieb lähmen Schlagkraft
Etwa 50% des Umsatzes werden über Vertriebspartner wie T-Systems, SerCon,
EDS usw. erzielt. Als Zielgruppe gibt das Unternehmen die Branchen Telekommunikation, Banken, Versicherungen, Handel und die öffentliche Verwaltung an.
Über Konnektoren zu führenden Standardsoftwareprodukten (BEA, Oracle, SAP,
Siebel) kann das Unternehmen de facto individuelle Unternehmenslösungen
bei extrem geringer Einführungsdauer leisten.
108 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Umsatzverteilung nach Region und Erlösart
(FY’01: 27,9 Mio. €)
Rest
3%
Australien
18%
Wartung
23%
Rest
Europa
27%
USA
14%
Asien
3%
Lizenzen
54%
Prof.
Service
23%
UK
35%
Quelle: Concord Equity Research
Durch die Kooperationen mit IDS Scheer und IXOS verfügt das Unternehmen
de facto über alle Kontakte, die für ein ganzheitliches Lösungsuniversum beim
Kunden notwendig sind.
Der Brancheninformationsdienst „Project Consult Newsletter 20020305“
schreibt „Mit der neu vorgestellten ‚iProcess Engine’ behebt Staffware … ein
zentrales Manko vieler Workflow-Management-Systeme, die sich derzeit auf
dem Markt befinden … Selbst wenn man vom Benchmark-Ergebnis 50-75%
abzieht, bietet Staffware die mit Abstand leistungsfähigste Workflow-Engine am
Markt an.“
Fazit
Staffware verfügt über die richtigen Partnerschaften, das richtige Produkt und
die weltweite Infrastruktur für eine erfolgreiche Ergebnisentwicklung.
Als Technologieanbieter für die Ablösung lange im Unternehmen bestehender,
teuer zu wartender Legacy-Applikationen hängt es letztlich nur noch an der
präzisen Vermarktung und Vertriebspartnerauswahl sowie letztlich an der
Schlagkraft des Vertriebs.
109 | Equity Research
19 | 04 | 02
DMS Deutschland
Concord Effekten AG
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