Springer-Lehrbuch Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/1183 Adolf J. Schwab Begriffswelt der Feldtheorie Elektromagnetische Felder, Maxwell-Gleichungen, Gradient, Rotation, Divergenz 7., bearbeitete und ergänzte Auflage Prof. Dr. -Ing. Dr. -Ing. h.c. mult. Adolf J. Schwab Ordinarius i. R. Institut für Elektroenergiesysteme Karlsruher Institut für Technologie KIT Karlsruhe, Deutschland ISSN 0937-7433 ISBN 978-3-642-34565-4 DOI 10.1007/978-3-642-34566-1 ISBN 978-3-642-34566-1 (eBook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Vieweg © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1985, 1987, 1990, 1993, 1998, 2002, 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Vieweg ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vieweg.de I shall avoid as much as I can, those questions which, though they have elicited the skill of mathematicians, have not enlarged our knowledge of science. James Clerk Maxwell No mathematical purist could ever do the work involved in Maxwell's treatise. He might have all the mathematics, and much more, but it would be to no purpose, as he could not put it together without the physical guidance. This is in no way to his discredit, but only illustrates different ways of thought. Oliver Heaviside VI Vorwort Vorwort zur siebten Auflage Die Maxwell-Gleichungen bilden das theoretische Fundament der gesamten Elektrotechnik. Häufig treten sie nur implizit in Erscheinung, beispielsweise in der Regelungstechnik oder Digitaltechnik, dagegen führt in der Elektromagnetischen Verträglichkeit, der Antennentheorie, der rechnergestützten numerischen Berechnung elektrischer und magnetischer Felder in der Energietechnik, Plasmaphysik, Elektromedizin usw. kein Weg an ihnen vorbei. Trotz ihrer Bedeutung sind viele Studierende mit diesen Gleichungen nicht im gewünschten Maße vertraut, manchem Elektrotechniker bleiben sie Zeit seines Lebens ein Buch mit sieben Siegeln. Das liegt meist daran, dass sich klassische Bücher über Feldtheorie häufig an der historischen Entwicklung des Wissens über Elektrizität und Magnetismus orientieren und gewöhnlich zu Beginn elektrostatische und magnetostatische Felder einschließlich der ihnen innewohnenden Energie und Kräfte sowie ihre Wechselwirkung mit Materie sequentiell behandeln. Historisch entstandene Begriffe, wie Induktion und Verschiebung werden gewöhnlich als eigenständige physikalische Größen ohne Beachtung ihrer generischen Gemeinsamkeiten, hier beispielsweise in Form von Flussdichten, behandelt. Das vorliegende Buch versucht, einen Beitrag zu einer systematisch strukturierten elektromagnetischen Feldtheorie zu leisten mit dem Ziel, Studierenden der Elektrotechnik und Praktikern, die bisher nur wenig Berührung mit der Feldtheorie hatten, einen leicht verständlichen schnellen Einstieg zu vermitteln. Insbesondere unterscheidet sich dieses Buch vom bisherigen Schrifttum durch folgende innovativen Konzepte: – Betonung generischer Gemeinsamkeiten skalarer und vektorieller Feldgrößen von Strömungsfeldern, elektrischen und magnetischen Feldern. – Explizite Definition der Flussdichte von Vektorfeldern statt impliziter Definition über das Flussintegral, beispielsweise im Fall der dielektrischen Verschiebung (siehe 1.1.1.2). – Konsequente Unterscheidung zwischen Quellen- und Wirbelfeldern gemäß dem Helmholtzschen Zerlegungssatz, nach dem ein allgemeines Vektorfeld aus einem Quellenfeld X Q und einem Wirbelfeld X W zusammengesetzt sein kann (Hauptsatz der Vektoranalysis, siehe 2.3). Vorwort VII – Einführung inverser Operatoren div 1 und rot 1 , die trotz anfänglich vermuteter Erhöhung der Komplexität eine elegante, übersichtliche Lösung der Maxwell-Gleichungen in Differentialform erlauben (Kapitel 7). – Durch obige inverse Operatoren mögliche, mathematisch formale Begründung der Darstellung eines Vektorfelds E(r) als Gradient eines Skalarfelds (r), anstatt der üblicherweise anzutreffenden verbalen Erklärungen vom Typ „Wegen rot E = 0 und rot grad = 0 lässt sich ein wirbelfreies Vektorfeld darstellen als Gradient eines Skalarfelds...“ – Herleitung der Ausbreitungsgleichung elektromagnetischer Wellen unter Verzicht auf die so genannte Lorentz-Eichung (siehe 8.6). Für die Zeitgenossen Maxwells war der Kunstgriff der Lorentz-Eichung mangels einer genaueren Vorstellung über den von Maxwell eingeführten Verschiebungsstrom äußerst genial und hilfreich. Der Verzicht auf die Lorentz-Eichung macht aber die Natur des von Maxwell eingeführten Verschiebungsstroms gerade erst transparent und lässt alle Zweifel an seiner Existenz verstummen. – Weitgehender Verzicht auf die in der mathematischen Vektoranalysis durchaus berechtigten ja sogar unverzichtbaren Hinweise vom Typ „Ist die Funktion stetig und zwei Mal differenzierbar...“. Bei physikalischen Fragestellungen impliziert meist schon die Anschauung das Vorliegen der erforderlichen Voraussetzungen, was ständiges explizites Zitieren und übertriebene mathemathische Strenge meist entbehrlich macht. Sollte dies einmal nicht zutreffen, wird dies spätestens bei einer physikalisch nicht sinnvollen Lösung klar. Alle oben erwähnten innovativen Konzepte sind weniger der Wahrung mathematischer Strenge zu verdanken, als dem Ringen um ein klares Verständnis elektromagnetischer Phänomene. Bereits Maxwell und Heaviside haben auf die unterschiedlichen Sichtweise von Physik und Mathematik hingewiesen (siehe Zitate Seite V). Alle hier aufgeführten neuen Konzepte wurden und werden in Fachkreisen teilweise noch immer kontrovers diskutiert. Erfreulicherweise finden sie aber immer mehr Zustimmung, da sie die Feldtheorie trotz anfänglich gefühlter Erhöhung der Komplexität letztlich doch wesentlich einfacher und transparenter machen. Erfahrungsgemäß bereiten schon die in den Maxwell-Gleichungen verknüpften physikalischen Größen Fluss, Induktion, Verschiebungsdichte etc. dem Anfänger nachhaltiges Unbehagen, weswegen zunächst eine verglei- VIII Vorwort chende Analogiebetrachtung der Größen des elektrischen und magnetischen Felds sowie des Strömungsfelds vorangestellt wird. Anschließend folgt eine ausführliche Interpretation der Maxwell-Gleichungen in Integralform. Die Differentialform der Maxwell-Gleichungen verlangt nach einer eingängigen Erläuterung der Abkürzungen rot und div, die sich unter konsequenter Verwendung des anschaulichen Zusammenhangs zwischen Wirbelstärken und Wirbeldichten sowie Quellenstärken und Quellendichten zwanglos aus der Integralform ergeben. Nach Einführung der Begriffe Gradient, Potential und Potentialfunktion folgen die Potentialgleichungen für raumladungsfreie und raumladungsbehaftete Felder. Der Herleitung des skalaren magnetischen Potentials und des magnetischen Vektorpotentials schließen sich die skalare und vektorielle Potentialgleichung magnetischer Felder an. Ein eigenes Kapitel stellt neue Integraloperatoren rot -1, div -1, grad -1 vor. Diese neuen Integraloperatoren stellen eine wertvolle Bereicherung des Nabla-Kalküls dar, leisten einen Beitrag zur Didaktik der Elektrodynamik und haben sich bei zahllosen Problemen, beispielsweise der Herleitung von Potential- und Wellengleichungen für skalare und vektorielle Potentiale, der Wellengleichung elektromagnetischer Wellen usw., bewährt. Im Rahmen der Einteilung elektrischer und magnetischer Felder nach ihrer Zeitabhängigkeit wird großer Wert auf das Verständnis der Begriffe quasistatische und quasistationäre Felder sowie auf die Herleitung der Wellengleichung gelegt. Schließlich lässt sich aus den leicht verständlichen Leitungsgleichungen eine gewisse Systematik in Begriffe wie Telegrafengleichung, Wellengleichung, Diffusionsgleichung, Laplace-Gleichung, HelmholtzGleichung, nicht zuletzt die bekannte Schrödinger-Gleichung bringen, die wesentlich zur Erleichterung des Einstiegs in das fachspezifische Schrifttum beiträgt. Dass der Unterschied zwischen elektrischen und magnetischen Feldern nicht so groß ist, wie der technische Alltag zu glauben Anlass gibt, erläutert ein Kapitel über die Lorentz-Invarianz der Maxwell-Gleichungen. Gleichzeitig erlaubt die Lorentz-Transformation ein intimes, korrektes Verständnis des Unterschieds zwischen Ruheinduktion und Bewegungsinduktion (siehe 3.1.1 und 9.7). Dem zunehmenden Einsatz von Rechnern bei der Lösung von Feldproblemen wird ein umfangreiches Kapitel über die numerische Berechnung von Potentialfeldern gerecht, in dem das Ersatzladungsverfahren, das Differen- Vorwort IX zenverfahren, die Methode der Finiten Elemente, die Boundary-Element-Methode, die Momentenmethode sowie die Monte-Carlo-Methode vorgestellt werden. Insbesondere wird dabei auf das Wie der Berücksichtigung von Randbedingungen eingegangen. Die vorstehende Aufzählung der Inhalte lässt erkennen, dass der Leser schrittweise von einfachen Definitionen physikalischer Größen zu schwierigen Begriffen, Gleichungen und Verfahren hingeführt wird. Das Buch sollte daher von Anfang an und Kapitel für Kapitel gelesen werden. Wer dieser Empfehlung folgt, wird sich in kürzester Zeit eine gute Grundlage für das tiefere Eindringen in die Theorie elektrischer und magnetischer Felder aneignen. Auf vielfachen Wunsch aus dem anfänglichen Leserkreis wurde ab der vierten Auflage eine von Dr.-Ing. Friedrich Imo erstellte Aufgabensammlung angegliedert, die wesentlich zur Veranschaulichung der im Hauptteil vorgestellten Begriffe beiträgt. Im Laufe der Evolution dieses Buches haben zunehmend mehr Personen durch wertvolle Hinweise und kritische Anmerkungen zur Erstellung des Manuskripts, gegebenenfalls auch durch Korrekturlesen, beigetragen. Ihnen sei an dieser Stelle, auch im Namen aller Leserinnen und Leser, einmal mehr sehr herzlich gedankt. Ohne Priorisierung seien in alphabetischer Reihenfolge genannt: Sonja Ander, Ulrike Bächle, Peter Fischer, Monika Gappisch, Bernd Glomb, Armin Hudetz, Hans Krattenmacher, Michael Kroeck, Michael Lenz, Gerdi Ottmar, Birgitta Scherr, Prof. Manfred Schneider, Prof. Uwe Siart, Uta Stabel, Petra Wöhr und Michael Hans Wolfsperger. Für allzeit gewährte IT-Unterstützung danke ich den Herren Matthias Kahl, Sebastian Klenk und Kai Mössner. Frau Sigrid Cuneus vom Springer-Verlag danke ich für die rasche Fertigstellung und die ansprechende Ausstattung des Buches. Zum Wohl der Leser einer 8. Auflage bittet der Autor um Rückmeldungen etwaiger Fehler sowie um Anregungen zur weiteren Verbesserung dieses Buches an [email protected] oder [email protected]. Karlsruhe, November 2012 Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. h.c. mult. Adolf J. Schwab Inhaltsverzeichnis 1 Elementare Begriffe elektrischer und magnetischer Felder .......................1 1.1 Feldstärke, Fluss und Flussdichte von Vektorfeldern .............................4 1.1.1 Elektrisches Vektorfeld E ....................................................................4 1.1.1.1 Elektrische Feldstärke, elektrischer Fluss ........................4 1.1.1.2 Elektrische Flussdichte, Verschiebungsdichte ................7 1.1.2 Magnetisches Vektorfeld H...............................................................11 1.1.3 Elektrisches Strömungsfeld J ............................................................13 1.2 Materialgleichungen .......................................................................................14 1.3 Grenzflächenverhalten von Vektorfeldern ..............................................14 2 Arten von Vektorfeldern ......................................................................................21 2.1 Elektrische Quellenfelder ...........................................................................21 2.2 Elektrische und magnetische Wirbelfelder .............................................25 2.3 Allgemeine Vektorfelder ..............................................................................26 3 Feldtheorie-Gleichungen .....................................................................................29 3.1 Maxwell-Gleichungen in Integralform ......................................................30 3.1.1 Induktionsgesetz in Integralform (Faradaysches Gesetz) Wirbelstärke elektrischer Wirbelfelder .........................................31 3.1.2 Durchflutungsgesetz in Integralform (Ampèresches Gesetz) Wirbelstärke magnetischer Wirbelfelder ......................................34 3.1.3 Gaußsches Gesetz des elektrischen Felds Quellenstärke elektrischer Felder ...................................................40 3.1.4 Gaußsches Gesetz des magnetischen Felds Quellenstärke magnetischer Felder ................................................41 3.2 Kontinuitätsgesetz in Integralform Quellenstärke elektrischer Strömung ........................................................42 XII Inhaltsverzeichnis 3.3 Maxwell-Gleichungen in Differentialform .............................................. 47 3.3.1 Induktionsgesetz in Differentialform Wirbeldichte elektrischer Wirbelfelder ....................................... 48 3.3.2 Durchflutungsgesetz in Differentialform Wirbeldichte magnetischer Wirbelfelder ..................................... 51 3.3.3 Divergenz des elektrischen Felds Quellendichte elektrischer Felder ............................................... 53 3.3.4 Divergenz des magnetischen Felds Quellendichte magnetischer Felder ............................................... 55 3.4 Kontinuitätsgesetz in Differentialform Quellendichte elektrischer Strömung ....................................................... 56 3.5 Analyse von Vektorfeldern bezüglich ihrer Wirbel- und Quellennatur .................................................................................................... 54 3.6 Die Maxwell-Gleichungen in komplexer Schreibweise ..................... 58 3.7 Integralsätze von Stokes und Gauß ........................................................... 59 3.8 Ergänzende Betrachtungen zum Induktionsgesetz ............................... 65 3.8.1 Bewegungsinduktion ......................................................................... 67 3.8.2 Beispiel zur Umlaufspannung ......................................................... 67 3.8.3 Netzwerkmodell des Induktionsvorgangs ................................... 68 4 Potentialfunktion, Gradient, Potentialgleichung,........................................ 73 4.1 Potentialfunktion und Potential eines elektrostatischen Felds .......... 76 4.2 Ermittlung der Potentialfunktion ausgewählter Ladungsverteilungen ..................................................................................... 81 4.2.1 Potentialfunktion einer Punktladung außerhalb des Ursprungs .................................................................................... 81 4.2.2 Potentialfunktion einer Linienladung .......................................... 83 4.2.3 Potentialfunktion einer allgemeinen Ladungskonfiguration ..................................................................... 85 4.3 Gradient eines Potentialfelds ...................................................................... 87 4.4 Potentialgleichungen .................................................................................... 92 4.4.1 Potentialgleichungen für raumladungsfreie Felder ................... 92 4.4.2 Potentialgleichung für raumladungsbehaftete Felder................ 95 4.4.3 Integraloperator -1 ........................................................................... 98 4.5 Elektrisches Vektorpotential ..................................................................... 104 4.6 Vektorpotential des Strömungsfelds ....................................................... 106 5 Potential und Potentialfunktion magnetischer Felder ........................... 109 5.1 Magnetisches Skalarpotential ................................................................... 109 Inhaltsverzeichnis XIII 5.2 Potentialgleichung des magnetischen Skalarpotentials ..................... 114 5.3 Magnetisches Vektorpotential .................................................................. 115 5.4 Potentialgleichung des magnetischen Vektorpotentials .................... 121 6 Einteilung elektrischer und magnetischer Felder .................................... 125 6.1 Stationäre Felder . ......................................................................................... 129 6.1.1 Elektrostatische Felder ................................................................... 129 6.1.2 Magnetostatische Felder ................................................................ 130 6.1.3 Statisches Strömungsfeld (Gleichstrom-Strömungsfeld) ...... 131 6.2 Quasistationäre Felder ................................................................................ 135 6.2.1 Quasistatische elektrische Felder ................................................ 135 6.2.2 Quasistatische magnetische Felder ............................................. 137 6.2.3 Quasistatische Strömungsfelder ................................................... 139 6.2.4 Strömungsfelder mit Stromverdrängung ................................... 139 6.3 Nichtstationäre Felder – Elektromagnetische Wellen ....................... 145 6.3.1 Natur der Wellenausbreitung ....................................................... 137 6.3.2 Wellengleichung im Fernfeld ........................................................ 149 6.3.3 Wellengleichung für vorgegebene Anregungen J(r,t) und (r,t) .................................................................................. 152 6.3.3.1 Retardierte Potentiale ....................................................... 152 6.3.3.2 Wellengleichungen für die retardierten Potentiale in der Lorentz-Eichung ................................ 153 6.3.3.3 Wellengleichungen für die retardierten Potentiale ohne Lorentz-Eichung.................................. 159 6.3.3.4 Herleitung der Potentialgleichung mit Hilfe des inversen Operators rot-1 = –rot -1 .............. 163 6.3.3.5 Abschließende Bemerkungen ......................................... 165 6.3.4 Hertzsche Potentiale ........................................................................ 168 6.3.5 Energiedichte elektrischer und magnetischer Felder Energieflußdichte elektromagnetischer Wellen ........................ 170 7 Integraloperatoren div –1, rot –1, grad–1 ......................................................... 173 7.1 7.2 7.3 7.4 Integraloperator div-1 .................................................................................... 175 Integraloperator rot-1 .................................................................................... 178 Integraloperator grad-1 ................................................................................. 180 Berechnung eines allgemeinen Vektorfelds E(r) .................................. 180 8 Spannungs- und Stromgleichungen langer Leitungen ........................... 183 XIV Inhaltsverzeichnis 9 Typische Differentialgleichungen der Elektrodynamik bzw. der mathematischen Physik ................................................................... 195 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 Verallgemeinerte Telegraphengleichung ................................................ 195 Telegraphengleichung mit a,b>0; c=0 ................................................... 196 Telegraphengleichung mit a>0; b=0; c=0 ............................................... 197 Telegraphengleichung mit b>0; a=0; c=0 ............................................... 199 Helmholtz-Gleichung .................................................................................. 200 Schrödinger-Gleichung ............................................................................... 204 Lorentz-Invarianz der Maxwell-Gleichungen ...................................... 206 10 Numerische Feldberechnung ........................................................................... 215 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 Finite-Elemente-Methode ....................................................................... 216 Differenzenverfahren ............................................................................. 231 Ersatzladungsverfahren ......................................................................... 236 Boundary-Element-Methode ............................................................... 239 Momenten-Methode .............................................................................. 241 Monte-Carlo-Methode ........................................................................... 246 Allgemeine Bemerkungen zur numerischen Feldberechnung....... 248 Anhang .......................................................................................................................... 251 A1 A2 A3 A4 A5 Einheiten der verwendeten Größen ........................................................ 251 Skalar- und Vektorintegrale ...................................................................... 253 Vektoroperationen in speziellen Koordinatensystemen .................... 254 Die inversen Operatoren rot –1, div –1 und grad –1 ................................ 259 Komplexe Darstellung sinusförmiger Größen ...................................... 266 Aufgabenteil ................................................................................................................ 269 1 Elementare Begriffe elektrischer und magnetischer Felder .................. 271 1.1 1.2 1.3 1.4 Skalarfelder .................................................................................................... 271 Vektorfelder ................................................................................................... 272 Fluss als Oberbegriff .................................................................................... 274 Geschichtete Dielektrika ............................................................................ 277 2 Arten von Vektorfeldern ................................................................................... 283 2.1 Gradienten-, Quellen- und Wirbelfelder ................................................ 283 3 Feldtheorie-Gleichungen .................................................................................. 285 3.1 Induktionsgesetz .......................................................................................... 285 3.2 Induktionsspannung ................................................................................... 287 Inhaltsverzeichnis XV 3.3 Wirbelfelder .................................................................................................. 289 3.4 Durchflutungsgesetz; Induktivität .......................................................... 290 3.5 Durchflutungsgesetz; Feldstärkeverlauf ................................................ 293 3.6 Magnetische Umlaufspannung ................................................................ 295 3.7 Magnetischer Fluss ..................................................................................... 296 3.8 Magnetischer Kreis ..................................................................................... 298 3.9 Satz vom Hüllenfluss: Kapazität ............................................................. 300 3.10 Satz vom Hüllenfluss: Feldstärke und Potential ................................. 301 3.11 Induktionsgesetz in Differentialform Divergenz des elektrischen Felds ............................................................. 303 3.12 Integral- und Differentialform des Gaußschen Gesetzes ................. 304 3.13 Wirbeldichte des magnetischen Felds ................................................... 305 3.14 Integralsatz von Gauß ............................................................................... 307 4 Gradient, Potential, Potentialfunktion ........................................................ 309 4.1 Potentialverteilung im Dielektrikum einer Koaxialleitung ............... 309 4.2 Elektrisches Potential und elektrische Feldstärke .............................. 314 5 Potential und Potentialfunktion magnetostatischer Felder .................. 319 5.1 Magnetfeld eines gleichstromdurchflossenen Leiters ........................ 319 5.2 Magnetfeld einer Zweidrahtleitung ......................................................... 324 5.3 Feldgrößen einer Koaxialleitung .............................................................. 325 6 Berechnung von Feldern aus ihren Quellen- und Wirbeldichten ....................................................................................................... 333 6.1 Quellenfeld ..................................................................................................... 333 6.2 Wirbelfeld ....................................................................................................... 335 7 Einteilung elektrischer und magnetischer Felder .................................... 337 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 Stationäre Felder: Gleichstromfeld ......................................................... 337 Quasistationäre Felder: Stromverdrängung .......................................... 339 Stromverdrängung im Rundleiter ............................................................ 344 Die schirmende Wirkung von Wirbelströmen ..................................... 345 Elektromagnetische Wellenfelder ............................................................ 351 Helmholtz-Gleichung ................................................................................. 352 Literaturverzeichnis ................................................................................................ 359 Sachverzeichnis ......................................................................................................... 365 1 Elementare Begriffe elektrischer und magnetischer Felder Elektrische und magnetische Felder sind in unserer modernen Welt allgegenwärtig. Geläufig sind die Felder in der Umgebung von Antennen der Tonund Fernsehrundfunksender sowie des Mobilfunks aber auch die Felder in der Umgebung von Antennen für das Autoradio, das Fernsehen, die Funkuhr, oder drahtlose Rechnernetze. Ferner gibt es Felder natürlichen Ursprungs, so das Magnetfeld der Erde, das die Kompassnadel bewegt, das ständig vorhandene elektrische Feld zwischen der negativ geladenen Erde und der positiv geladenen Ionosphäre sowie die sehr starken elektrischen Felder zwischen der Erde und Wolkendipolen bei Gewittern. Ja sogar im menschlichen Körper herrschen Felder. Ingenieure sind darüber hinaus auch mit Feldern in der Umgebung von Hochspannungsfreileitungen, in rotierenden elektrischen Maschinen und Transformatoren, Halbleiterbauelementen und passiven elektronischen Komponenten, mit anderen Worten, in allen denkbaren elektrischen und elektronischen Komponenten und Systemen vertraut: – Elektrische Felder treten zwischen spannungführenden Elektroden sowie in der Umgebung elektrischer Ladungen und zeitlich veränderlicher Magnetfelder auf. – Magnetische Felder treten zwischen magnetischen Polschuhen, in der Umgebung stromführender Leiter und Spulen sowie freier Ströme (Verschiebungsströme, Teilchenströme) auf. Elektrische und magnetische Felder können einzeln existieren oder miteinander gekoppelt sein. In letzterem Fall spricht man von elektromagnetischen Feldern bzw. elektromagnetischen Wellen. Sie verdanken ihre Entstehung beschleunigten oder verzögerten elektrischen Ladungen außerhalb oder innerhalb von Leitern. In letzterem Fall spricht man von Antennen, die elektro- A. J. Schwab, Begriffswelt der Feldtheorie, Springer-Lehrbuch, DOI 10.1007/978-3-642-34566-1_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013