Nordische Altertumskunde

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ieses Buch erzähl t von de n vorgeschichtl iche n Zeiten d es
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Nicht aus historischen B e r ic hten u nd schrift
lichen Q uel len ist die Ku nde von dem Le ben geschöpft das
sich hier mit wechselndem I nhalt u nd in v orw ä rts s chr eiten d er
E n twic k lung regte sonde rn aus andere n ebenso zuverlässige n
u nd stets gleichzeitigen Zeugn issen den erhaltenen A ltertümern
j ede r Art
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Fü r ei n B uch dieses I nhalts ist i n dem in klassischen
Forschunge n au fgehenden Deutschland la n ge kein rechter P latz
ge wesen E in beachtenswe rter U m schlag hat jedoch stattgefunden
se i t d ie Berliner Gesellschaft für A nthropologie unter Virchows
Le itung gegrü ndet wu rde u nd seit Schl iemanns E ntdec k ungen
die Stud ien au f klassischem B oden bis in d ie fe rn ste n Zeiten
zu rückführten U nter einer R eihe der besten w issenschaftlichen
N amen haben d ie vorgeschichtlichen Studien nun auf deutschem
B oden Wurzel gefas st und die prähistorische und klassische
A rchäologie haben ei n geme insam es A rbeitsfeld sowohl i n
Deutschland wie auf antikem G ru nde gefunden So darf den n
wohl auch der Präh istoriker aus einem N achbargebiet ho ffen
hier e benso wohlwollender A ufnahme zu begegnen als er solche
traditione ll im eigenen Lande findet
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Das regere I nteresse für d ie nationale A rchäologie und d ie
frühe Pflege die s ie in Skandi nav ien gefunden be ruht wesent
l ich darauf dass dort das prähistorische Stud ium beständig i m
engsten Verhältnis zur N ation stand E s e rwuchs nicht im Schutze
alter wissenschaftl icher I nstitutionen so n de rn au f fre iem G r unde
gestützt auf das N ationalmuseum zu Kopenhagen das unter
allseitiger U nterstützung e ntstand und sich entwickel te Dem
I nteresse des Vol ke s entspru ngen setzte sich hier das prä
historische Studium ei n doppeltes Ziel : e in w issenschaftl iches und
ei n populäres
Als wertvolles E rbe aus der Vergangenheit be
wahrt die dänische A rchäologie den Feldruf der ho ffe n tl ich be
ständ ig laute n wird : p o p u l ä r u n d w i s s e n s c h a f t l i c h i n
g l e i c h e m I\I a a s s e
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Dies hervorzuheben ist notwendig be i der Verofi e n tlichun g
dieses Werkes das durch und durch das Gepräge des nordischen
Stud ium s trägt G leich bedeutenden Forschern der fr iihere n
Generationen und zeitge n össische n Fachgenossen habe auch ich
neben dem eigentl ichen wissenschaftl ichen Sto ff d ie Hauptresultate
de r Forschung in allgemei n verständl icher Form darstellen d h
e i n We r k s c h a f f e n w o l l e n d a s d e m L a i e n e b e n s o
willkommen sei wie dem Fachmann
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Zu r E rreichung dieses Zieles war ein wirkliches Op fer nich t
erforderlich N icht ungerne habe ich hier die Polem ik welch e
die wissenschaftliche Darstellung oft we n ig anziehend macht be i
Seite geschobe n u n d au f die gewöhnl ich unda n kbare Wiederholung
Natu r lic h
und Bekämpfung älterer A u ffassu n gen verzichtet
konnten die Beweise n ich t immer vollständig gegeben werden
viele E inzelhe ite n mussten wegble iben nu r k leinere T eile d es
e igentlichen Sto f es wurden vorge legt und d ie H inwei s e au f
die L iteratur sind auf die neuesten u nd nächstl iegenden A rbeite n
beschränkt : anderseits ist ho ffentl ich kein U mstand von grosse r e r
u nd wesentliche rer Bedeutung unbeachtet g e bl ieb e n und durch d ie
A ufn ahme von Übersichten über die E ntwicklung des Studiu m s
u n d der U n te r su c hun a n e thod e wird das Buch wohl
geeignet
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Vou w oa r
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sein z ugl eich als a l l g e m e i n e E i n l e i t u n g i n d i e v o r
ge s c h i c h t l i c h e A r c ha o lo g i e zu dienen
,
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Dass das Buch auch in Deutschland i n teressieren wird
lässt sich au s mehrere n G rü n de n ho ffen Über die Zusam men
stellung vo n T hatsac he n die von den verschiedensten Se iten
zusam mengetragen sind ist d ie A rchäol ogie als W isse n schaft
hinausg e kommen ; n ur der organische Zusam menhang e iner geo
graph isch c thnographisc he n G ruppe e rm glicht das sichere Ver
tän d n i s der E ntwicklung und die A bfa s sung e ine r zusammen
hänge nde n U rge ch ichte d ie ja das Ziel dieser Studie n ist N un
sind g e rade i n den westliche n O s ts ee lan d e r n die prähistorische n
Alte rt ü me r zahlreicher vorhanden al s i n den anderen T e ilen
Europa s nördl ich der A lpe n sie sind im Laufe von Generationen
in ver häl tn ismäs s ig grösserer A nzahl gesam melt und e indringlich
studiert worde n Die Prähistorie ist in Dänemark älter als in
jedem a nderen Lande Leichte r la st sich al o hier nach Fun a
und De n k mälern e ine zusammenhängende Geschichte des A lter
tums sc h reiben U n d d i e s e G e s c h i c h t e i s t i n d e n g r o s s e n
Zü ge n d i e s e l b e w i e d i e Gesch ichte Eu ro p a s n ö r d l i c h
d e r A l p e n u n d n a m e n t l i c h d e s n o r d li c he n u n d ä s t
l i c h e n D e u t s c hla n d Das nordische Gebiet hat das Schicksal
der sü dl i c h angrenzenden Länder gete ilt und seine U rgesch ichte
kann n u r a uf G rundlage der allgeme in e ur opausc he n K ultur
entw ic klu n g geschrie be n w erden
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E s i s t daher meine Ho ffnung dass dieses Werk nicht nur
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be i trage n wi rd d ie K enntnis von der U rze it des N ordens
zu verbre i te n u nd das I nteresse fü r se ine A ltertümer z u wecken
sonde rn d ass es auch für das allgemeine präh istorische Stud ium
ein e Förd e ru ng bedeuten m öge
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Zu d er Übertragung sei nur bemerkt dass der Verfasse r
sowohl de n T e x t des Originals rev idie rt und hie u nd da zweck
entsprechend geändert als auch d ie Ü bersetz ung i n der Korrektu r
sorgfältig durchgesehe n u nd namentlich die Wahl der deutsche n
term inologischen A usd rück e selbst bestimm t hat Wo es nötig
schie n ist die dä n ische term i nologische Bezeichnung in K lammern
beigefügt worden Über jeden zwe ifelhaften P unkt haben sich
Verfasse r u nd Ü bersetzer eingehend verständigt so dass d ie
Versicherung gegeben werden kann dass d ie deutsch e A usgabe
d urchweg nach den I nte nti onen des Ve rfassers gearbeitet ist
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ie nordische A rchäologie hat im Vergleiche m it der andere r
Länder in v iele n R ichtungen besonders gute und siche re
A u sga n gspunkte aufzuwe isen und d ie s gilt auch gerade für ihren
Beginn E s sche int gewisse feste Grenzen zu geben welche
die Forschung zu ü berschre iten nicht im Sta n de ist I n e ine r
frü here n E rdpe riode als d ie dänische n Lande s ich i n dem M eere
bil dete n das d ie G letsche r der skandi n av ische n Hal bi n sel be
sp ü lte hat der M ensch schwerlich im N orden leben können u nd
ke i ne sichere Spur menschl ichen Dase ins wird wohl hier nach
zuweise n sei n vor der Zeit da d ie n ordischen Gege n de n im
Wesentliche n bereits ihre gegenwärtige Ge s t alt erh alten hatten
Doch d iese s ichere Grenze schränkt zugleich das Gebiet
de r nordischen A rchäologie fühlbar e in sie schneidet die langen
Ze itfolgen ab i n denen sich der M ensch über andere sogar weit
getre nnte T e ile de r E rde verbre itete Kaum war als e rwiesene
Thatsac he festgestellt worden dass das westliche E uropa zu e iner
Zeit bevölke rt war da das Re n n tie r au f den E bene n Frankreichs
und E nglands u mhe r stre ifte u nd noch frühe r da Mamm uth N as
horn und F lussp ferd sich i n de n T hä ler n tummelten so fand man
auch i n andere n T e ile n E uropas in A sien und i n A merika Zeug
nisse für das Dasein de s M ensche n i n einer ebenso fernl iegenden
Zeit ; ja man hat sogar geglaubt über dieselbe hinaus an d ie
U ntersuchun g noch älte rer te rtiärer Schichten gehe n zu m üsse n
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Lange Ze iträume hat som it der M ensch durchle bt ehe e r
die westl ichen Gestade und I n sel n der Ostsee erre ichte E r hatte
vorhe r durchgre ifende Veränderunge n de r E rdobe rfläche und de s
K limas der einzel n e n Länder grosse Wechsel in der T ier und
Pflanzenwelt m iterlebt und schon währe n d sei ner A usbreitun g
ü be r d ie E rde E rfahrungen gesammelt und wenigstens in gewisse n
Ländern bedeutende Fortschritte gemacht N ame ntlich aus de n
Fu n den i n de n Felse nhöhlen un d alten Flussbetten des westl iche n
E uropa wisse n wir dass der M ensch dort versta nd sich gege n
das harte und ungünstige K l ima der früheren E rdperiode z u
schutzen dass er im Stande war sich durch d ie Jagd au f das
grosse Wild des Landes N ahrung zu verscha ffen dass er de n
Gebrauch des Feuers kannte und Ge rätschaften verfert igte d ie
oft m it nicht geringer Kunstfert igke it geformt waren Sowe it war
de r M ensch gekom me n ehe e r n ord ischen Boden betrat
E s sind somit nicht d ie ältesten A bschn itte der Geschichte
m enschlichen Dase ins au f de r E rde die in der nord ischen Arc hä o
logie beha n delt werden und es ist dahe r n icht zu verwu n dern dass
die früheste n A lte rtümer d ie i n Dänemark und Schleswig nach
gewiese n werden k ön n e n ke ineswegs von einer ganz niedrigen
E n twicklu n gsstu fe zeuge n ; ganz im Gege nteil sprechen sie v on
e iner Be völke rung d ie an festen A ufenthaltsorten gesellig lebte
und bere its ü ber nicht wenige M ittel zur E rhaltung des Le be n s
v er fu gte
D ie Hi nterlassenschaften von dem frühesten A ufenthalt
des M ensche n auf u nserem Ge biet sind de nn auch nicht
zerstreute un d u n sichere Spuren sondern re iche u nd ü ber jede n
Zweifel erhabene Fu n de d ie auf zahlreichen ausgedehnte n Wohn
plätzen vorliegen
Halb du rch Zufall oder m indeste n s höchst une rwarte t
wurde n diese sog Kj ö kke n m od d in ge n (Küchenabfälle )e ntdeckt
indem man E ines suchte u n d e i n A n deres fa n d Der N atu r
forsche r ging daran die grossen M uschelhaufen die er fü r
natürliche S tr an d b ild u n ge n hie lt z u untersuche n u nd der Ar chä o
loge erhielt dadurch K unde v on dem ältesten bisher u n beka n nte n
A bschnitt nordischer U rze it ‘
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war ja wohl schon fr uher bekannt dass sich an mehrere n
Stelle n de r dänischen K üsten grosse A nhäu fungen von Schal
tieren fande n zwischen denen S te in ger ä tsc haften u nd andere
bearbe ite te Gegenstä nde I age rten ; doch n iemand hatte sich
beru fe n gefu hlt d iese Verhältnisse n aher zu untersuchen Für j ap
Steen s tru p dagegen lag
es nah e
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schie n in gle ichem Maass e
naturh istori sche wie ar
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welche d ie rätselvollen
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eingestreute n bearbeite
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sich schon fr uhe r be i
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logi sche n Funden ge bo
ten wu rde n z u N utze n
gemacht u nd nun schien
in de n M uschelhaufen
ein U ntersuchungsfeld
ganz äh nl iche r Art vor
an liege n
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rauf b e zuglic he M itte l
lung die i n einer Sitz ung
der Gesellschaft der
Wissenschafte n am 7 Ja
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mm; 1 8 4 8 gege be n wurde
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ging de n n auch nur da
rauf aus d ie E nts tehungszeit dieser vermeintl ich auf natur lic he m
Wege abgelage rten Au fsc hichtungen von A ustern u nd anderen
Schaltiere n d ie bede utend höher als der gegenwärtige M ee res
spiegel lage n z u bestim men Da sich behaue n e S te i n sac hc n
zwische n de n A uste rnschale n und andere n M uschel n unte rm isch t
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fanden alle s augenscheinlich gleichzeitig abgelage rt konnte
kein Zwe ifel darü ber se in dass d ie Lager als Ganzes n icht
älte r ware n als d ie erste Besiedelung des Landes Die Schal
tiere seien als tote T iere durch d ie Welle nbewegungen e ines
M eeres das v iele Fuss über dem gege nwärtigen Was se m i veau
stand an die Küsten geworfe n w e rd en und d ie Haufe n
müssten Stran d b ild u n gen se i n ; während ihrer E ntstehung seie n
die F euerste in gegen stä n d e se i es durch die Wogen se i es
durch M enschenhand u n ter d ie M uscheln geschleudert worden
So lautete de r erste Bericht uber d ie M uschelhaufe n
Die
Gesel lschaft der W issenschaften setzte zur U ntersuchung d iese r
merkwürdigen Verhältnisse e i n e Komm ission ein bestehe n d aus
dre i hervorragende n Forschern dem Geologe n F or chham mer
dem Zoologen S teen s tru p und dem A rchäologe n Wor saae ; doch
es vergi n gen n och dre i Jahre ehe e in ri chtigeres Ve rständnis ge
wonne n wurde
E i n e T agebuchnotiz Wor saae s aus dem Jahre 1 8 50 durfte
d ie älteste u ns vorliegende A ufzeichnung se in aus der hervor
geht dass man erkannte wie es sich m it den gehobenen Strand
bildu n ge n verhielt Worsaae besichtigte au f e iner Amts re is e
de n grossen M usche lhaufe n be im E delhof Meilgaard an de r
N ordküste von M ols (Ost Jutland ) woher A lte rtümer an das
M use um e ingesandt worde n waren u nd da e i n T e il der Ban k
e ben zur Strasse n füllu ng abgegrabe n war hatte er gu te G elege n he it
die Zusammensetz ung der Schichten in A ugenschei n zu nehme n
und sie durch N achgrabung näher zu u ntersuche n U nte r dem
frischen E i n druck de s hier G e fund en en u nd Beobachteten schrie b
Worsaae in se in T agebuch E n de Septem ber : M an möchte wirk
l ich beinahe versucht se in zu glauben dass hie r i n der fernste n
U rze it e ine A rt Speiseplatz für die Leute der U mgegend gewesen
ist Daher die Kochgeschirre Kohle n T ierk n oche n Feuerste in
späne Doch ist das natürl ich nur eine fre ie Ve r mutung der ich
ke in weiteres Gewicht be ilegen will
Bald darauf zu W eih n achte n desselbe n Jahres war die
Kom m ission d ie vorher ve rsch iedene Stel len untersucht hatte
wiederum zur Vor nahme e i n e r N achgrabung in dem M uschelhau fe n
be i Havelse nördl ich vom Ros kild efj or d (Seela n d ) versam me lt
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h ier schei nt man volles Ve rständnis der Verhältn isse ge
wonnen zu haben U nm ittelbar darauf zu Beginn des Jahres
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legten Ste e n str up in der Gesellschaft der Wissenschafte n
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Diese T iere
haben einen wesentl iche n Bestandte il der N ah ru ng der Bevölke ru n g
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Zwischen den Schalen liegen zerstreut e ine M enge Fisch
graten zume ist von Schollen Dorsch Häri n g u nd A al Dem
nächst kommen oft Vogelknochen i n grösster A nzah l vor be
sonders von Strand Sump f und Schwimm vögeln wilden E nten
und Gänse n Schwä n e n M öwe n u s w M inder zahlreich doch
infolge ihrer ansehnl icheren G rösse stark hervortretend in den
Hau fen sind Knochen von Säugetieren und unter d iesen wiede r
vorzugswe ise von H irsch R eh und W ildschwein ; diese mache n
bisweilen circa 90 % säm tlicher S ä ugetierkn ochen aus
N ach
diesen T ieren die hauptsächlich um des Fleisches willen gejagt
wurden sind v iele andere durch eine geringere A nzahl K noc hen
vertreten indem sie woh l n u r zur E rbeutu n g des Fel les getötet
wurden näml ich Seehund Fischotter M arder Fuchs etc ; hiezu
kommt noch e ine R e ihe jetzt ausgerotteter T iere : U rochs Bär
Luchs W olf B iber und Wildkatz e A lle diese Bestimmungen und
überhaupt die Bearbeitung des naturhistori schen i nhalts der M uschel
haufen verdank t man im wesentliche n Jap S teen strup
A u s der Fauna hat derselbe Forscher den Schl uss gezogen
dass die ältere Steinze it m it der Nad elholzpe r iod e Dä n emark s
zusammenfällt wenn es auch feststeht dass d ie E iche damals
bereits e ingewande rt war E inerse its hat man in den M uschel
hau fen keine R este vom Ren n tier u n d nu r ei n mal vom E le n an
getro ffen
d iese T ie re gehören alteren Vegetationsperioden a n
a n derse its bezeugt das hä ufiger e Vorkommen von A uerhah n
knochen dass d ie F ichte damals zum m indesten ganz al lgeme in
verbreitet war da der A uerhahn se ine N ahrung vorzugsweise au f
d iesem Baume sucht A ndere U m stä n de deuten dar au f dass auch
das Klima sich n icht u n wese n tl ich von dem heutigen unterschi ed
K nochen e ines hochn or d ischen Vogels des grossen A lk (A lca
im p en n is) kommen bisweile n i n d e n M uschelhaufen vor und an
verschiedenen Stellen haben sich R este von Phoca groenlandica
gefunden einem Seehu nd de r sich in Skand inav ie n gegenwärtig
nur im n ord lichsten N orwege n au fhält und dessen K nochen man
in südl ichere n Gege n den bis jetz t nu r i n den A blagerungen aus
der E iszeit Schwedens an getr ofi e n hat
Besonders i nteressa n t ist der N achweis S te en stru p s dass
neben den K nochen der gejagten T iere nicht wenige R este von
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zahme n H u n den vorkom men Diese si n d in grosser A nzahl
zugege n gewesen und haben die Bewohner der Ab falls tä tten
bestä ndi g u mgeben wenn d ieselben ihre M ahlzeiten h ielten den n
die K nochen aller vorgenannten T iere sind von Hunden benagt
und te il wei se ve rzehrt I m allgemeinen sind nu r die T eile erhalten
welche der H und ü brig zu lassen pflegt D ieses T ier welches
übe rall das e rste is t das de r M ensch an sich zieht war also
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da mals schon allgeme in ein Haustier ; von anderen gezähmten
Tieren hat man dagegen in den Ab fallshaufen de r älteren Stein
zeit ke ine Spu r gefunde n
Zerstreut zwischen den T ierresten finden sich zahl re iche
k leinere Steine d ie oft in Feuer durchglüht worden und bis
weilen zu k leinen P flaster lage n zusammengefügt m ürbe gebrannt
und a n der aufwärts gewendeten Se ite feue rge schwä rzt sind
Dies sind Herde au f denen die N ah rung zubereite t
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wurde a ngebracht in verschiedener Höhe u nd i n de m Maasse
als d er H aufe an M ächtigkeit zunahm auch übereinander l iege n d
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U m d iese Feuerstellen heru m ziehen sich oft Stre ifen von Kohle
u nd A sche u nd andere Schichten von Kohlen au sgeglii hte n
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M uschelschalen und verbrannten K nochen und Steingeräte n
bezeu ge n gleichfalls dass auf den Haufen häufig Feuer angezünde t
M an hat wahrsche inl ich die Schaltiere geö ffnet
w e r d e n ist
i ndem man sie au f die G lut legte u nd auf den erhitz ten Steine n
wurde wohl das Fleisch gebrate n wie e s be i ni edri g stehende n
Völke rn B rauch ist Fe rne r ve rwendete man das Feuer zum
E rwärm en von T ierknochen die man u m zu dem M ark z u
gelangen spaltete u nd dies geschah so allgemei n dass i n der
R egel wie S teen strup nachgewiesen hat ke in u nbeschädi gte r
M arkknochen sei e r gross oder k lein vorgefunden w ird De r
Vorga n g war überall dersel be : der K noche n ist gerade an de n
Stellen welche man du rch die E rfah rung als die günstigste n
B ruchstelle n ken nen gele rnt hatte m it einem einzigen Schlag
ze rschm ettert
wovon deu tliche Spuren au f den K noche nreste n
wahrnehm bar s ind Die M ahlzeit wu rde al so au f dem M uschel
hau fen sel bst zubere itet u nd eingenommen ; u nm i ttel bar dah inte r
am R ande de s Waldes der sicherlich an den me isten Ste lle n
bis d icht zu m Strande gereicht hat lagen wahrscheinlich d ie
Wohnstä tten
Den wichtigsten Bestandte il der M uschelhau fen der zu r
ch ronologischen Bestimmu ng der zahl re ichen T ierreste dien t u nd
zugleich die beste A uskunft ü ber die Lebe n sweise u nd H il fs
m ittel der Bevölke rung gibt bilden die vielen bearbe iteten Gegen
stä n de aus Stein T ierknochen u n d H irsc hhom sowie Scherben
von i rdenen Ge fässen die in den Schichten ze mtreut umherliegen
e in buntes Gem isch von zu fällig verlorene n guten u nd brauch
baren Geraten von weggewo rfenen beschädigten Gege n stände n
halbfertigen ode r m i sslu n ge n en Stücken nebst einer M enge vo n
A bfällen die von der Bearbei tu ng des Feu ersteins herrühren
D ie Zahl solcher Funde wechselt in den verschiedenen M uschel
hau fen ; bisweilen ist sie sehr gross So fand F S ehested be i
seiner U ntersuchung des M uschelhaufe n von Me ilgaard im j ahre
dass jeder Kub ikfuss durchschnittl ich
Geräte enthielt
1 88 0
und berechnete danach dass der ganze Hau fe ehe ein T eil
davon weggefii hrt worden war ungefähr
bearbe itete
Gegenstände enthalten habe n m usse
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Diese reichen Fundstelle n sind von E rde d ie sich nach
u nd nach darau f angesetz t hat bedeckt T rägt d ie Obe rfläche
e i n e Vegetation so ist ein solcher Muschelhaufe besonders wen n
e r w ald b ewachsen ist vollständig versteckt u nd n ichts ve rrät
seine Gegenwart A n kul tivierte n Stellen dagegen reisst der
Pflug gewöhnlich T eile der Schicht mit an die Obe rfläche u nd
in solchen Fällen kann man schon von weitem auf dem ge
p flugten Feld d ie we issen A usternschalen in der m it Kohle n
verm ischten E rde bemerken welche verrate n was tiefer unten
verborge n ruht
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A ic ht i A bb 3 eig t w i die S h l hi ht h er v ot r i tt we die
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dec k e nde E r de be sei t igt ist D ie St e ll e be fin de t s ic h be i F an e ru p nörd l ic h v om
K o l i nd Su nd (O st j tltland ) w o sich fr ü he r auf ei n e m zieml ic h k l ei ne n G e b ie t e sec hs
g rösser e M us c h e lhau fe n fanden ; diese lbe n si nd i n den l e t zt en Jahren st r k ab ge trage n
w o r den und we r de n w ahrsc h ei n l ic h b al d ganz ve rsc h w i n de n
D er ab ge b i l de t e R es t
de r i m j ahre 1 889 u nt e rs u c ht w e rden ist w ar bis
F uss m äc ht ig und von e in er
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Fu ss h o h e n E r d sc h ic ht bedec kt
I ndes hat sich bei weitem nicht immer eine zusammen
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ha n ge n de und d icke Schich t auf d iesen Speiseplätz en gebildet
d ie A bfälle können auch blos stellenweise u nd ga nz dünn l iegen ;
im Ganze n beträgt die Dicke der Schicht selten erheblich meh r
als einige Fuss
A bb 1 eigt e i e H ö h d h h itt d gro e M h lh f be i £ rte bo l l e
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der in d en l e t zt e n j ahr e n u nt e rsu c ht w e rd en ist; die
wec hse l n de n L age n von A u st e rn und llerzmuse heln si nd h ie r b is zu 6 Fu ss
m äc ht ig B e i Meilganrd h t die grösst e M äc ht igk ei t 8 Fuss be tragen bei H ave l se
s ca 4 Fu ss star k
3 Fu ss ; de r S o l age r H a u fe am I sse fj ord (S ee l n d ) er w ies s ic h al
und de r ausgede h nt e Muschel
haufe n äc hst de m E de lh of H v no am M nager Fj o r d
Fu ss und n ur st e ll e nweise b is zu 3 Fuss
(O sb j 0tln nd ) w ar i n de r R ege l l
m äc ht ig
Diese r U nterschied in der M ä chtigkeit der Schich t beruh t
selbstverständlich auf de r versch iedenen A nzahl von M enschen
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d ie an e i n er Stelle gelebt haben u nd au f der Dauer ihres
A ufenthalte s ; daneben aber kann von entscheidender Bedeutu n g
gewesen se in ob d ie Feuerstellen u nd Speiseplätze je nach den
besonderen Verhältnis s en näher ode r ferner von einande r lagen
Wo sie sich dicht nebenei nander befanden musste das Lager
rascher an M ächtigkeit zunehmen ; e in Haufe der R est e iner
grösseren M ahlzeit wöl bt sich über dem ande rn wie man das
öfte r wahrgenomme n hat (A bb
Von de n selben U mständen
hängt natürlich auch d ie A usdehnu ng der M uschelhaufen ab
O ft lässt sich an der wechselnden Bre ite und Dicke der B an k
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und an U nterbrechungen der sonst zu samm en han gen d en Schicht
erkenne n
wie diese allmählich dadurch e n tstanden ist dass
kleinere getrennt l iegende A nhäu fu n gen u m die verschiedenen
Feuers telle n zu e inem ausgedehnten M uschelhau fe n ve r s c hme lze n ;
dieser kann d ann bisweilen ei n e e rstau n l iche Länge erreichen
während d ie B reite beständig nu r ge ring bleibt
b ge trage e M h lh f o H v o B zog ic h i e i e r Lä ge o
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gel egte G ü d um ge be n i t ; die B ei t e b e tru g d urc hsc h i ttl ic h 3 0 S c hr i tt D
H ve l e H u fe b i l de t ei e H l b b oge o ei ige hu de t E ll e Lä ge d 20 30
E ll B ei t e a f dem Abh g e i e H üge l ; bei M i lg
ha f ei e
d h t d er Mu h l
äh lic h e Lä ge u d Brei t e und der on Sol ger i t ca 50 E ll e l g u d brei t
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M it R echt hat man de n ausgedehnten M uschelhau fen m it
einem lange n Fischc rlage r vergl ichen M an ka n n ihn in e inem
schmale n Stre i fe n längs d er nächstgel e g e nen E rhöhung an de r
Stran d flä c he verfolgen ; zumeist liegt er zu oberst an dem A bhang
seltene r fi nde t man ihn au f der An hohe sel bst u nd zwar nu r
dann wen n der A bfall der Hohe gegen die K üste sehr steil war
Vorspringende Landzungen d ie U fer kleinerer Buchte n oder
Stellen wo fliesse n de Gewä sser eine zusammenhängende Hügel
linie u nterbrechen sind fü r die Bevölkerung der ält e re n Ste inzeit
anz iehende Wohnplä tze gewesen und d e r M uschelhau fen lag d an n
immer i n u n m ittelbarer N ähe des Strandes wenn es auch nach
den heu ti ge n Natur ve rhä ltn issen oft nicht so scheinen mochte
N ur durch d ie fortgesetzten H ebu n ge n denen das nördliche
Dänemark w ie bekannt ausgesetz t war u nd d ie darau f folgende
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und alten Meerarme n sind v iele
M uschelhaufen we it von der K üste landeinwärts gerü ckt w e rd en
5 0 z B befindet sich auf G u d u mlun d sholm i n e iner B ucht von
L ille Vild mos e (N ordost j ütland ) ein Mus chelhau fe der je tzt l‘lz
M eilen vom M eere entfernt l iegt Der Me ilgaard haufe l iegt 1 600
E llen entfe rnt vom S tr and c und um den flachen Hügel de n e r
bedeck t erstreckt sich heute eine gleichm ä ssige S u mp ffläche d ie
M eer liegt ; das Wasser ging in de r
1 6 Fuss ü be r dem
i s
Ste inze it bis zu m Fusse des Hügel s u nd d ie Hebu n g an diese r
Stelle ist som it bedeutend gewesen U nsere Karte (A bb 5)
zeigt die Stel len der wichtigsten M uschelhau fen zwischen de m
nördlichst d e r
Mar iagen und dem L im fjord (N ordost
obe n genannte Mu sc he lhau fe von Gudumlund südl ichst e ine
R e ihe Hau fen von V isborg bis Vi ve b r ogaar d u n d jenseits d e s
Fjordes der Aamelle Hau fe Dam it ist zugleich der Verlau f de r
Strandl inie in der älteren Steinzeit angegeben und gezeigt w ie
grosse Strecken später du rch die Hebung des Landes trocke n
gelegt w e rd en si n d Von dem grossen Herrensitz Havn o m i t
se ine n v ierzehntausend M orge n Land ragt e damals nur e ine
k leine I nsel über das Wasser deren Südküste von M uschelhau fe n
bek ränzt war I n anderen T e ilen des Lande s dagegen liegen d ie
M uschelhaufe n tiefer un d gewöh n l ich auch näher an der jetzige n
K üste so name ntlich am Ros kild e fj ord wo d ie H eb u n gsverhä lt
n isse vor ei n igen j ahren von Dr K Rord am untersucht worde n
sind ‘
I n der N ahe der M uschelhaufen sind biswe ilen d ie alte n
ausgestorbene n Au ster n b ä n ke aus de n e n man d ie Schal tie re
holte nachgewiesen worde n u n d solche Bänke kö n n en heute au f
trockenem Grunde im I nneren d e s Landes l iegen So wurde i m
Ostmoor bei A alborg (j ütland ) e i n e alte A uste r nbank ausgegraben
un d
auf den H ügeln d icht da n ebe n hat e in Mu sc helhau fe ge
l e gen ; ganz aussen am O d en s c fj or d knapp an de r Südseite d e s
Herrensitzes H ofm an sgave l iege n M uschelhau fe n u nd i n ihre r
unm ittelbaren N ähe is t e in e längst abgestorbene A u sternbank be i
Gelege n heit ei n er E i n dämm ung trocken gelegt worden
So hatte das Volk der Steinze it seine Wohnplätze zerstre u t
rings an d e n U fern von Fjorden Buchten und Meer arm e n de r
nördlichen u nd östlichen T e il e von j ütland und auf N ord F ün en
A ustrocknung von B uchten
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deutet wie Dr Joh Peterse n ausgesprochen hat
darauf dass das Kl ima Dänemark s heute i n höherem Grade als
i n der Stei nzeit den C harakter des Fe stlan d sklimas hat was m it
de n eben e rwähnten H eb un gsve rhä ltn issen in Verbindung stehe n
‘
d ürfte
Doch ware n die T eile D ä nemarks wo keine M uschelhau fen
vorkomme n in der älteren Ste inzeit u nbewohnt ? War die A uster
e in so une n tbehrl iches N ahrung m ittel dass man s ich n irgends
niederliess wo sie nicht zu fi nden war ? Das kann nicht de r
Fall gewesen se in Die Austem bä n ke liefe rten zwar dem nahe
wohne nde n M enschen einen wichtige n T eil d er N ah rung ; doch
der R est wurde d urch Jagd und Fischerei bescha fft u nd daz u
bot sich günstige Gelegenheit im ganzen Lande Wir m üssen
daher nunmehr d ie alten Woh n plätze im übrigen Gebiete Däne
marks u nd Schles w igs aus serhalb des Ve r b r e itun gs b ez ir kes de r
A uster au fsuchen
M an hat schon recht zahlre iche Fu ndstellen d ieser A rt nach
gewiesen und die Zeugnisse für i hre G le ichzeitigkeit u nd w esen t
l iche Übere i n stim mung m it den M uschelhaufen sind ü ber jeden
Zweifel erh aben obgleich man be i erster Betrachtung geneigt
sein m ochte sie ganz anders aufzu fassen Das kom mt ab
gesehen von der A bwese nhe it der A usternschalen an diese n
Plätzen vornehml ich daher d ass sich in den südl ichen T e ile n
von Dä n emark andere geologische Verhältnisse geltend gemach t
zu haben scheinen als i n den nördl ichen Für de n Süden wird
näml ich keine Hebung sondern wie F or chham me r und andere
Gelehrte a n gedeutet habe n e ine langsame Senkung angenom men
u nd dies dürfte den Schl ussel zu den e igentüml ichen Fund
verhältnissen bieten die nu n zu besprechen sind
A n verschiedenen Stellen an den S üd kii sten der dänische n
I nselgruppe sind reiche Fu n dstätten von F euerste in altertümern
ga n z der gle ichen A rt wie sie in de n M uschelhaufen vorkomme n
nachgewiesen ; doch m e rkwür d ige rw c ise l iegen diese A ltertüme r
nu r zum T e ile au f trockene m und bewoh n barem G ru nde Si e
werden in M engen am äusserste n R ande des Strandes i m
seichte n Wasser oder draussen au f dem Vor stran d wo si e
nu r be i stärkerem N iederwasser b los gelegt werden aufgelesen ;
in weit geringerer A nzahl kom men Funde derselben A rt au f d e n
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anstosse n de n hohe rgelegenen Strecken vor Besonders an den
Küste n vo n Fjorden u n d Buchte n u nd u m die vorgelagerten
I nseln heru m wu rden diese sogenannten Küs te n fu n d e entdeckt ;
häufig ware n E indämmungen von B uchte n u n d seichten Küsten
strecke n der A nlass A n manchen Stellen sind v iele Hu nderte
von Feuerste ingeräten ganze u nd zerbrochene hal b fe rt ige u nd
misslu n gene A bfälle vom Behaue n u n d nur halb benü tztes
Feue r s tein m ater i al gesam melt worden alles ganz wie in den
M uschelhaufen u nd massenweise l iegen sicherlich gleiche Sachen
noch i m Sa nde und dem verschlammte n G runde verborgen
Das s d ies K u lturreste von Wohnplätzen an der K üste si n d die
vom M eere abgespü lt und möglicherwe ise zugleich infolge e ine r
Senku ng des Landes weggeführt u mhergestre ut und abermals
an der neue n K üste abge lagert worden sind unterliegt keinem
Zweife l Die vergänglichen Sachen T ierk nochen M uschelschalen
T opfscherben d ie ge wiss auch au f d iesen Wohnplätzen
un d
vorkame n sind im Lau fe der j ahrtause n de u nte r wechselnde r
E inwirk ung von W asser u nd L uft au fgc lost und vernichtet
worden doch zahlre iche verbrannte Ste ine zeugen davon dass
hier e b e n sowohl wie auf de n M uschelhaufe n F e u e rp lätz e gewesen
si n d wo sich die Bewohne r i n fe rne n Zeiten ihre N ah rung zu
bereiteten
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u er t e t dec kt e Fu dst ä tt e die e r At u g l eic h ei e de r re ic h t e l iegt
am H aff
o Korsör u nwei t de r St ad t i
n o rd ö tl ic h e r R ic htu g
D i A lt e rt ü m e r
lagen st e ll e we ise an d K ü t e o d r ei gege wärt ig d ur c h D ä mm e ver b u nde nen
kleine I e l (a f ei e r de r e l b e ist de r Bah ho f e rbaut ) nd au sse r de m f ei e r
fl
ach en E rhöhu g in dem ei gedä mmt e n
La de zw is c h e diese
A nde re Fu de
stamm en
Fj o r de o Skj e l kor üd l ic h de r St d t
t ei l o de r
o dem i nne r e
O t ei t e der k l e inen I nsel Kidholm t ei l o d ö tl ic h e
d w e tl ic h e K ü st e
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de m S tra de ö tl ic h o V o r di g bo rg o de r ei gedä mmt en
Ko t b ht
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d r n P u nkt e de r We tk ü t e de r I
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ju gsh oved S tr d üd ö tl ic h o P re st o on Ki ng h o lm be i N ykj o b i g i S ee l a d
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:mtal zahlre ic h e G ege ns t ä de aus de r ä lt e r e
St ei zei t die in e i er T iefe o
6 Fu s u t e r de m ge w öh l ic h en Wa sers t and l ge n au sge baggert w e rd
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im Fj o r de dic ht vo r dem H afe n on K o l din g
n ic ht w ei t
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Mü d u ng d es B ac h e i t g l e ic h f ll be i Ver ti f g a b it ei e b ede ut e de
Me ge on St ing rä ts h ft n T o p fsc h e rbe
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K önnte in Bezug auf das Ve rstan d n is diese r Funde irgend
ein Zwei fe l bestehen so müsste er bei Betrachtung andere r
Küsten fun d e schwinden d ie i n folge beso n derer Natu r v e r hä ltn iss e
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noch ebenso u nber ü hrt wie d ie M uschelhaufe n unte r einer siche r
schützenden Decke l iege n N icht immer näml ich war in de n
Fjorde n u nd B uchte n ei ne so sta rke Strömung und so m achti ge r
Wellenschlag dass das Was ser d ie alte K üstenstrecke w egz u
schwemme n die Sachen die darau f l agen m i tzuführe n zu ze r
stre uen und ü ber grössere Flächen abzusetzen im Stande wa r
I n ruhigen B uchten wurde die frühere K üste nicht ze rstört ; s ie
hat sich wie es sche int
e ine sachkundige geologische U nte r
suchung liegt noch nicht vor
langsam gesenk t u nd das W asse r
hat hierauf K ies Sand u nd Schlamm abgesetzt worunter m a n
d ie alte K ul turschicht heute be i n ahe so wie sie die Bewoh ne r
hinterlasse n haben aufdecke n kann
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S o sc hei en d ie Verhllt iss i der h e ut e i g dllmrn ten Vaal hu ht n de r
N o r d k ü t e de r I e l F al t e r zu liege G n d raussen i n de r Bu c ht l iegt ei e k l ein e
I e l St o rh o lm e ü b er d ie man d n D eic h ge fü hrt hat d die r G ew i u g
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b gegr b e w o rde ist; doc h i hre K ü t e bl ie b t ei l wei e
be r ü hrt d h ie r h t ma pä t e r w iede rh o lt bei de r A l age on Schle
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Ka ä l e T ei l e d alt e Wo h pl t e u fgegr be de r on Sand und S c hl amm bedec k t
l iegt we l c h e r j e t zt ei e ei gedä mmt e
2
3 Fu ss u t e r de m e h em l ige St dbod
ä che b i l de t
u d au getr oc k e t e F l
D ie e r w iede rum o l l
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1 6 Z o l l u t e r de m
gew öh l ic he n W sse r t d au s e rhal b d D eic h es l iegen o da de r Stra d a f
de m d ie Me c h e de r St ei ei t l e bt e um m i de t e vi rth lb Fu ge u k e se i
mu
w ie si vo r j hr
D d ur c h i d d ie V e rh ä lt i e f t u ve rä dert ge bl ie be
tau ende ware Ma h t rege lm ä ig ge l egt e P fl t e r m i t dü ne z w i c h e d
St einen ei getr ie be ne n P fä hl e n nd m i t R e t e on R t flec htw r k gefu de nd
d bei i nd ei e Me ge ge p lt e e M rkk oc h e H u fe on N u c h l e ve rbr n t e
St ei e u d ü be r 2000 be r be i t e t e G ege t ä de on F e u e r t ei H i r c hh o rn d
K noc h e au e rde m To p f c h e rb e n d Ab fä ll e o de r Be rbei tu g d F e u e rs t ei s
ge mm e lt w d
ei er n ied rig l iege de
Ä h l ic h e Fu de i d am e tl ic h
Wi n t eck am St u de der I e l Moe n ör d l ic h o Klo t ko g a d u d a
de m o r d we tl ic h e Tei l d es h e ut e e i gedä mmt e n
i m N o r de on
K o rsor (S ee l and ) zu Tage geför dert wo r de n ; h ier u d an ve rsc h iede e
de r e
St e ll e lag die Fu d c h ic ht u nt e r ei e m alt en Str and hod n o ei er ca 1 0 Z o l l
L ge v0 S a d ode r T o rf b edec kt
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U nsere Ü bersicht über d ie
aus de r altere n
Steinze it ist aber hie rm it noch nicht beendet A usser der K üste n
bevölkeru n g deren llin terlasse m c hafte n i n den o f f e n e n u n d
g e d e c k t e n K ü s t e n fu n d e n entdeckt werden le bte n gle ic h
zeitig noch andere M enschen tie fer im I n lan d e die ihre feste n
W ohnplätz e namentlich am U fer grösserer S üssw asserseen ode r
au f Hol a
h atten N u r an solchen Plätz en sind bisher re iche r e
Funde d ieser A rt nachgewiese n w e rd e n ; doch be ruht das m ög
l iche r weise zum T e ile darau f dass n ur hier d ie Ku ltur r c ste d e r
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Steinze it s i ch infolge gewisser e igen tum liche r Natu r v er haltn is se
W ie näm lich
bis au f u nsere T age unve rseh rt erhalte n konnte n
die Küsten fun d e durch e ine Senk ung des Landes der Zerstöru ng
in d e n folgenden Zeite n e n tgange n z u sein scheine n so sind die
Sec fu n d e ve rm utl ich du rch das Steigen des Wassers u n verseh rt
gebl iebe n M it den dänischen B innensee n scheint es oft so zu
gega n ge n z u sein dass das W asser über die H öhe in der e s zur
Steinzei t stand gestiegen ist indem der A blauf versandete ode r
aus trock nete u nd zugle ich die üppiger werdende Vegetation
sowie d ie vom zufliess en d e n Wasser m itgefüh rte n festen Bestand
teile de n Boden im ursprünglichen Wasserbecke n hoben De r
alte Woh nplatz de r n iedri g am Strande oder auf einem nur
wenig e rhöhten H olmc lag wurde auf d ie se We ise vom Wasse r
bedeckt u nd we n n dann noch obendrein e in kleineres Gewässe r
sich zu e i nem festen T orfmoor umwandelte kam d ie Stätte auf
d er man in der Stei nzeit gewohnt und gelebt hatte u nter eine
ebe nso sichere Decke wie die Kii sten fu n d e über d ie das M ee r
seinen Sand gebreitet hat Beim T or fs te c hen werden nun i n
unseren T agen diese alte n g e d e c k t e n S e e fu n d e b losge legt
und durch Se nkungen de s Vtass erstand es in den nicht aus
getrock neten B inne nseen kommen d ie o f f e n e n S e e fu n d e
welche das Wasser so lange üb e r flutet hat zu T age
Zu der erste n Klasse gehört der grösste G esa mtfu n d der
bishe r i n Dänemark entdeckt worde n i st I m Westmoor i m
K irchspiel Vester U lsle v auf der I nsel Lolland k napp vor de r
Südküste lag e in kle i n er Holm de r s ich nu r we n ig ü ber d ie
ihn umgebende feste Moorflä c he erhob E r war nur sichtbar
wenn das M oor zur W inte rszeit unter Wasser stand Über diese n
Holm u n d ri ngs um sei n ursprü n gl iches U fer erstreckte sich d ie
Schicht de r A ltertümer i n de r Stärke von ei n paar Zoll beschü tzt
von e iner
E llen dicken un versehrten Lage von T orf u nd
E rde D ie M enge der bearbe itete n Gegenstände war hier er
staun l
ich gross ; au f ei n em Gebiete von ca 600 Q u adrat E llen
U mfang wu rde n gege n 5000 Stück gesammelt Der Fu nd stimm t
vollstä nd ig m i t de n anderen Wohn p latz fun d en name ntlich m it d en
ged eckten Küste n fu n d en ü berei n ; man fand h ier mann igfache ganze
und zerbrochene F euer ste in gerate von ganz gleichen Formen
M as sen vo n A bfällen d ie von d er Bearbeitung des Feuersteins
herrühre n Sc herben von Thon gefä s se n bearbeitete T ierk nochen
Hi rschgewe i he ferne r gespaltene M arkknochen und Hau fen von
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E asr a Famo us
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Streifen von Kohle und A sche zeigte n dass au f
dem Holm Feuer gemacht worden war ; an e iner Stelle wurde
ei n F e uerp latz bestehend aus einem flachen Haufen geschwärzter
u nd verbrannter Steine au fgedeck t u nd verschiedene Alte rtümer
waren zufällig vom Feue r gezeichnet worden
Diese r grosse Fund wird gewiss fü r alle Zeiten ei nen wich
tigen A usgangspunk t zu m Verständnis der älteren Ste inzeit bilden
wie er auch verschiedene a n dere gle ichzeitige und nahe ve rwandte
Funde die auf I nseln in M oore n oder an F lti ss lä ufe n gehobe n
worden si nd ins Licht setz t so n amentlich d ie Funde im B od als
m oor und bei Valleb y (Seeland ) bei e inem M oore auf freiem
Felde im U mk re ise vo n Frobjerg (F ün e n ) u nd auf einem Hol m
i m R osb e rg See westl ich von Viborg
N ussschalen
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die se n Wo h n pl ä t z en s i n d au c h die
c flenen F un d stttten i n u n d am M ar i b o S ee
ü b er de ne n s ic h k ein e sc h ü t ze n de E r d
sc h ic ht an ges e t z t hat
D ur c h gr ad w eises Ab ne hm e n de r Wasse rm e n ge und nam e n tl ic h
be i de m u n gewöhn l ic h tiefe n Wass e rstan d d s j hres 1 8 60 k am e n diese P lätze z u
Tage t ei l s an den U fe r n d es S ee s w o si ch au c h Stösse v on alt e n gest ü rzt en F ic ht e n
zeigt en t ei l s ri n gs um die K ü st e n zweie r I n se l c h e n
i nsbeso nde re ab e r auf ei n igen
H ie r samm e lt e
flac h e n H o lm e n d i e b is da h i n vo ll st ä ndig üb er flutet ge w ese n war e n
man ei n e Me nge Stei naltertümer die an ru n den P fla terp ltttzen un d zw is c h e n ei n
ger ammt en P fä hl e n we l c h e R est e v on Wo h nu n ge n der B ev ölk e ru n g se in kö nn en
Wese ntl ic h ü b erei nst i mm e nd m i t
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E s sind also an v ielen Stelle n Dänemarks grosse und wich
tige Funde nah verwandt und gle ichze itig m it de n aus de n
M uschelhau fen gesammelten Gegenständen gemacht worden
Doch die E ntdeckung der M uschelhaufen sollte mi t der Zeit e ine
we itergehende ja uni verselle Bedeutung erhalten Gele itet vo n
den au s Dänemark empfangenen W inken machte man bald darau f
an v iele n Stellen d er E rde ganz ähnl iche Wah rnehm ungen n ich t
blos in E uropa besonders an den französischen u nd port u
gies isc hen K üsten sondern auch i n A sien namentl ich in Japan
u nd i n A merika sowohl an den Ost und Westküsten w ie auch
im ln nem Überal l fand man A nhäufunge n v on Schalen m i t
H interlassenscha ften aus einer prim itive n Steinze it nicht selten
zugleich m i t Feuerp lätz en und R este n von menschl ichen Skeletten
Oft erwiesen sich die T ie r und Pfl a nzenwelt jener Ze iten sowi e
andere Naturv e rhaltn isse al s verschieden von dene n u nsere r
T age doch n irgends reichte n d iese K ulturdenkmäler u be r di e
gegenwärtige E rdperiode zu rück Das Phänomen ist i m wesen t
l ichen überal l dasselbe wie in Dänemark E s si nd Denkmäle r
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aus dem ersten A kte der Gesch i chte der M enschhe it und selbst
eine der ersten Sc en en scheint jetz t nachweisbar zu se in i n
Bezug auf den i nhalt der M uschelha u fen herrscht näm lich e in
I n einigen finde n sich keine anderen H inter
grosser U nte rsch ied
l
assen sc haften vom M enschen als die Steine
wom it er die Schal
ti ere die ihm zur N ahrung dienten aufschlug ; T opfscherbe n
fehlen u nd Feue r ist nicht benu tzt worden A n dere dagegen
rep räsenti eren alle Ü bergänge zu dem entw ickelten Jäger u nd
Fischerle ben
das s ich in den dänische n M uschelhaufen ab
spiegelt Die ältere n Stadien ke n nt m an n ame ntlich aus den
fremden Weltteilen während die dänischen M uschelhau fen w ie
sie bishe r vorl iegen an den Schluss der ganzen E ntwicklungs
reihe gese tz t werde n m üssen
I n seinem ältesten und h il flosesten U rzust ä nde hat de r
Mensch ü berall wo es mögl ich war seine H auptn shru n g unter
den Musc heltier e n des Stra n des gesucht u nd auf d ieser niedrigen
Stufe hat e r sich wie H S Vodskov " gezeigt hat über die
Erde verbre i te t
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B das au fü hrl ic h e R eferat o Fr ied r ic h Ka iirna n A e iger
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as an A lte rtüme rn aus de r alteren Stei nz e it bekannt ist
stammt zu weitaus ü be rw iegendem T e ile aus de n M uschel
hau fen u nd de n ü brigen Woh n plätzen wo diesel ben zu fällig
zurückgelas sen verloren oder als u n brauchbar weggeworfen u nd
so zu tausenden bis i n unsere Ze it bewahrt w e rd e n sind A ndere
Gege nstände derselbe n A rt s ind zwar auch vereinzelt auf freiem
Felde oder i n M oore n gefunden u nd be im Grabe n oder andere n
E rdarbeiten au fgelesen worden ; doch das de rart gewonnene
M ate rial ist verhältni s mässig ge ri ng an Zah l und besteht me ist
aus besonders guten und schön gearbe iteten Stücke n Die o ft
roh u nd flüchtig behauenen F euer stein sac hen die für d ie Ze it
der M uschelhau fe n charakteristisch sind z iehen m inder leicht d ie
A u fmerksamkeit au f sich und werden wohl me istens i n dem
Gl au ben das s s ie bedeu tungslos sind w ieder weggewo rfen
E i n fühl b arer M angel für d ie E rkenntnis d ieser G ruppe
von A lte rtümern ist de r U msta nd dass sie n icht als Beigaben
in Gräbe rn vorkommen diesen sicheren u nd für d ie spä teren
Pe ri ode n der U rzeit so reiche n Fundstätten welche i n der R egel
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auf d ie Volke r richtete die noch bis auf unsere T age Ge räte
u nd Wa ffen aus Ste in benu tzt haben H iebei m uss jedoch dara n
e ri nne rt werden dass es innerhalb einer Ste inzeitk u ltur v iele
tie fere u nd höhere Stu fen gegebe n haben kann
dass lange
Ze iträume das nord ische Ste inalte r von den Natu r volkc m unsere r
T age h inter dene n eine E ntwicklung von Jahrtausende n l iegt
trenne n
dass Lebenswe ise und Natur ve rhältn i sse so äusserst
verschieden sind
und überhaupt dass aus ei ner Äh nlichkei t
zwi s chen roh behauenen Ste i n geräte n schwerlich m it irge nd
welche r Sicherhe it e ine Ü be rei nstimm ung de r A nwendung in
we it von e inander getren n ten Gegende n der E rde erschlosse n
werden kann A us Äh n l ichkeiten zwischen nordischen Fo rm en
u nd den von n ic d r igstehen d en Völke rn benutzte n Ste ingeräten
kann streng genomme n nur der Schl uss gezogen werden dass
sie au f diesel be We ise verwe ndet worde n se in k ö n n e n aber
nicht dass sie es w irkl ich s ind Dazu bedarf es Bewe ise an
derer A rt
E ine ganz bestim mte Ve rwendung fur jedes einzelne Stück
lasst sich fe rner auch aus dem G runde nicht angeben we il d ie
Geräte j e ne n fe rnen Ze it noch v on allereinfachste r Form sind
und nicht speziellere n Zwec k en ent prechend e ine weitergehende
Bearbeitung erfahren habe n Diese lben W a ffen können ihren
Dien s t be i der Jagd wie im Kampfe verrichte n
m it ei n und
dem selben Werkzeug kan n e in Sch n itt in Holz sowohl als i n
Fleisch ge führt werden
und die Axt hat noch ke ine spez iel le
Fo rm fü r d ie v ielen besondere n A nlässe erhalte n be i denen sie
gebraucht werde n soll O ft kam es gewiss nur auf d ie Schäftung
an wie ein bestimmtes behauenes Feuerste ingerät angewendet
w urde z B zu m Schärfen e iner Stoss \Vur f od e r H ieb wafle
Überhaupt wurde es nicht schwe r sein die Verwe ndung der ver
schiedenen Feuerstei n geräte a nz ugeben wenn sie nu r vol ls tändig
m it ihren H olzsehä fte n H autu mw ic klun ge n u n d ähnlichem meh r
vorlägen Doch wiede r macht sich an diesem P unkte der M angel
fühlbar dass nur in ga n z verei n zelten Fällen Schäfte oder andere
bearbe itete H olzsac he n in unsere Hände gekom me n s ind ; be
deutend mehr davon jedoch ist in andere n Gegenden E u ropas
zum Vorschei n gekomme n wenn auch fast ausschliessl ich aus
der jüngeren Ste inzeit Da aber bekannt ist dass Holz auch im
N orde n sich so la n ge Zeiträume h indurch in M ooren erhalte n
kann darf man v ielleich t e rwarten dass zukünftige Funde be
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sti m m te A u fk lä ru ng u ber die A rt und Weise gebe n werden wie
die zah lreiche n wohlbekannte n Steingeräte angewendet worden
sind B i s dah in da rf man e ine genauere Bestimmu n g uber die
Verw end ung der e i n zel n e n Gegenstä n de n icht verl a ngen M an
muss s ich da rauf beschränken nach der Fo rm im Ga n zen und
name ntl ich nach der A rt der Sc hneide ihre Hauptanwendung al s
Ge rä te zu m Sch neiden Spalten Schaben B ohren Stechen u s w
anz ugebe n
D ie ve rsch iedene n Form e n in welche n d ie Ge räte de r ä l
teste n Stei n zeit vorliegen beruhen im Wese n tlichen au f der
Natu r des Feuersteins und der h ievon bedingten H erstellun gs
weise We nn de r natürliche F e u e r s te i n ke r n (N ucleus ) der
spröde u nd leich t te ilbar ist e inen hi nreich e nd
starke n Sc hlag erhält der vertical au f e ine
ä che und nicht nahe an ihre Kante
une b e n e f l
fällt w ird der Ste inke rn gewöh n l ich un
regel m äs sig i n v iele Stücke zerspringe n Fällt
dagege n de r Schlag sch räg gegen die Fläche
und nahe an ih re Kante so wi rd sich e in
flaches Stück je nach U mstä n de n dicker oder
dünne r m it scharfen R ände rn u nd m i t e iner
glatte n oder e twas gewell te n S p a lte flä c he Abb 7 S p m il
S hl gh l
d S c hl g
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D i e Feu ers te mge rate wu rden d urch flä h A b 1 8 6
ose n
7
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Ablöse n solcher Splitte r von der Obe rfläche
des Stücke s hergestellt ; nach u n d n ach nahmen sie d ie b eab s ic h
ti gte Fo rm an
indem d ie üb erflus s ige n T e ile e ntfe rn t wu rden
Solche A b fälle l iegen massenweise an allen Stellen wo die Be
völ
keru n g der Steinze it wohnte u nd sich au fh ielt
O ft wurde jedoch das Gerät nicht in d iese r Weise aus dem
ganzen na tü rl ichen Fe uerste in kern ausgehauen sondern man
schlug zuerst e in kleineres Stück i n gewissen bestimmten Formen
ab das darau f e iner wei teren Bearbei tung unterzogen wurde
was namen tlich i n der älteren Steinzeit häufig sta ttfand De r
Stei n ke rn w urde gewöhnlich zunächst einigermassen zurecht
i nde m man die vorspringenden und u nbrauchbaren
geforrn t
Partien e nt fe rnte und ihm e ine oder mehrere ebe n e Flächen gab
auf die de r Schlag siche r und wohlberechnet fallen konnte
Von
e inem
dera rt behaue n e n Stücke dem B l o c k wurden dann
te ils S c h e i b e n (A bb
fl ache schwere u nd rundl iche
Feuerste i nstü cke teils S p ä n e (Fla klur ) (A bb
la n ge u nd
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schmale verhaltn ism ä ss ig dunne B lätter abgeschlagen wovo n
jede Gattu n g für sich zu gewissen bestimmten A rten von Ge räte n
benutz t wurde Be i be iden A rte n von A bspaltunge n ist d ie ei ne
Se ite e i ne glatte B ruchfiä che hervorgebracht durch den letzte n
Schl ag der das Stück vom B loc k trennte d ie andere Seite bilde t
entweder d ie unebene u nd massige Au s sen flä c he des natürl iche n
F euer stei n kern s d ie K r u s t e oder sie zeigt S c h r a m m e n v on
vorhergegangenen meh r oder m inde r regelmässigen A bspal tu nge n
A m R ande der Scheibe und an dem einen E nde des Spans be
findet sich eine dicke Partie m it ei ner klei n en gl a tten Fläche de r
S c h l a g f l ä c h e d ie e i n T ei l der her
gerichteten Fläche des B locks ist auf die
der Schlag fiel un d u nterhalb derselben
s ieht man i n der Ab spaltu n gsflä c he e ine
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abge ru n dete E rhohu ng d ie S c hla gb e u le (A bb
E in stä rkere r
Sc hlag durch den eine Scheibe ode r ein Span abgelöst wi rd
b ri n gt immer eine solche Sc hlagb eule hervo r die oft vbn m eh r
oder m inder hervortrete nden Stre ifen welche dem U mk re is de r
Beul e folgen umgebe n ist
Das Gesagte dü rfte hi nre iche n
zum Ve rständn is der roh zu b ehau en e n Feuersteingeräte der älteren
Ste inzeit u nd der sonst i n den älteste n Funden vorkommende n
Gegenstände Be i der Behandlung der jüngere n v ortr e fflich
behauenen Ste ingeräte kehre n w ir zu de r Benutz ung u nd B e
arb eitu n g des Feuersteins zu rück
Bereits d a s zufäll ig abgeschlagene Feuersteins tück und de r
u nregelmässige Spli tter können scharfe R ände r u nd vorstehende
Sp i tzen haben die au f verschiedene Weise z um Schneide n Boh re n
od e r Stechen ve rwendet werden können und m an ha t s ich i n
der ältere n Steinzeit d ie s er leicht bescha ffbare n W erkzeuge i n
ausgedehntem Mass stab e bedient Die alten Wohnplätze s ind
.
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27
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m it Feuerstei ns tücken d ieser A rt d ie Spu re n des Ge
brauch s an sich tragen ode r eine flüchtige Z ufor m un g erhalte n
habe n um
gewiss nu r bei einem einzel nen A nlass u nd blos fü r
den A ugenbl ick
z u dem oder je nem Zwecke be nutz t zu werden
Bald ist e ine Spitz e oder Kante d ie F inger oder H an d flä c he
verle tz t haben würde abgeschlagen bald e ine not
dü rfti ge Schne ide he rgestell t bald e i n e Spitze ode r
eine Scha rte gehauen ohne dass die Form des
Spl itte rs im übrigen verändert worde n wäre Der
Zufall u nd d as Bedü rfni s des A ugen
bl icks haben den Gebrauch solche r
unbehauener oder nu r flüchtig zu
gefo rm ter Stück e ve ranl as st und ob
wohl s ie ei n gewisses I n teresse habe n
s Zeugn isse
al
für die all tägl iche B e
n ützu n
g d es Steines m üssen sie sich
doch wegen ihrer zufälligen A rt j eder
nähere n U ntersuchung entz iehen I m
E inzel nen kann nu r fü r d ie zu gew issen
bestimm ten Zwecken u n d nach ge
wisse n allgeme ine n R egel n her ge stell
ten Gegenstände R echenschaft gegebe n
werde n Vor a llen Dinge n bedurfte
man e i ne s Werkzeuges zum Schneiden
und daz u ve rwendete man de n Span
e ntweder oh n e Bear be itu n g
(A bb
ga nz so w ie e r vom B loc ke abge
s ru n e n war ode r an dem e inen E nde
p
g
abgehaue n und längs e iner der Kanten
Abb
abgestu m p ft dam it er besse r geh al ten
S pä e
Rü k p
und gehandhabt werden k onne Mi t A b rßßb
dem dünne n und scharfen R a n d konnte
man gu t i n we ichem ode r nicht zu ha r tem M ateriale arbeiten
N ur e ignete sich der Span wegen sei ner zumeist gebogenen
Form ni cht zu r Füh ru ng in seiner Längsrichtung zu e i n em
lan gen Sch n itt ; er wurde gewiss i n den meisten Fälle n q uer au f
den Gege nstand gelegt der durchschni tten werden soll te A be r
die Sch ne ide stumpfte sich nach und nach durch den Gebrauch
ab ; sie ze rspl itterte u n d d as spröde Bl att brach entzwei so dass
eine bedeu tende M enge d ieser M e sse r verbraucht we rd en sei n
übe rs tr eu t
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muss Wirkl ich sind sie auch von allen Werkzeugen der Stein
zei t d ie am häufigsten vorkom mende n ; der obene r wäh nte Fu nd
von Vester U lsle v z B en thielt über 3 000 ganze u n d zerbroche ne
Späne bis zu einer Länge von 1 5 C entimete r Bedeutend grössere
E x emplare bis 2 6 C entimeter lang s ind jedoch u nte r andere n
Verhältn issen zu T age gekommen ; wah rsche inlich gehören sie
auch einer späteren Periode de r Ste i nz e it an S 2 7 sind zwe i
Späne deren Ab sp altu n gsfiä chen z usammenpassen abgebilde t
N eben den Spänen kommen in M engen d ie Blöcke wo
raus dieselbe n gespalten wurden vor (A bb 8
M an e r
kennt sie an der S c hlagfiä c he a n den kleine n Ve rtiefungen u nte r
dem R a n de derselben welche den Schlagb e ulen entsprechen u nd
an den Sc hrammen vom A bschlagen der Stücke Hatte sich d ie
Fläche am R ande abgestosse n und war sie dadurch m inder ta ug
l ich geworden so wurde sie m it e inem Schlag e entfe rnt u nd
ebenso schafi te man sich ei ne neue u nd bessere Seite inde m
man die ganze Partie m it den unregelmässigen Sch rammen a b
schlug
solche Stücke liege n auf den Wohnplätzen vor als
Zeugnisse dafür wie man sich e i n fache aber gute schneidend e
Werkzeuge ver schafi te Die am regelmä ssigsten benutz ten und
best ge formten Blöcke d ie wir ke nnen s ind nu r ei nzeln ge
funden worden und gehören wahrscheinlich einem späteren Ab
schni tte der Steinzei t a n Vollstä ndig gebrauchsfertig habe n sie
ei ne glatte Sc hlagflä che u nd ebene Seiten d ie oft in e i nem
R ücken zusammenstossen
e iner der klei ne n
z u ge hau e ne n
Züge be i der Behandl ung des F eu erste in s die sich m it ei ner so
le n d e n Gle ichförm igkeit nicht alle in im N orden sonde rn
au fi al
auch im westlichen E uropa wiederholen Übrigens ist das e ine
E inzelhe it ohne weitere Bedeutung d ie nur deshal b hier erw äh nt
ist weil man öfters die Benennung R üc ke n s p a n
au f
d ie e igentümlich aussehenden Späne welche den e rwähnte n
R ücken vom Blocke gelöst haben angewandt fi n den kann (A bb I
I st der Sp an b loc k ri ngs he ru m i n Benutz ung gewesen so hat e r
eine konische oder öfter regelmässig c y lin d r is che Form m it
Schlagflä c hen an beide n E nden zwische n denen s ich die Schram men
i n geraden Linien erstrecken
Verschiedene Werkzeuge m it einer S c ha b e s c hn e i d e
ersetz te n d ie M ä n gel d ie a n den gebogenen Schneiden des Spans
hafteten Diese r konnte näml ich nach se iner Fo rm nicht au f
e iner con caven Fläche 2 B zum Aushohle n e ines H olzge fä ss es
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29
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an gewe ndet werden ; e r war zu gebrechlich zu r A nwendung au f
hartem H olz oder T ierknoche n u n d e ignete sich auch nich t
zum A usgleiche n und Glätten
H iez u bed iente man sich gewiss
der a us serordentlich häufig vorkomme nden Späne welche an dem
der S c hlagb eu le entgegengese tzten E n de fe in behaue n si nd so
dass e ine schwere scharfkantige Schneide entsteht Diese lbe
eigne t sich weder zum Schneide n noch zum Spalten abe r sie
w irkt k rä ftig wenn mi t ihr geschabt w ird und i n d iese n S p a n
Sc h a b e r n (f lwé é csk abrr c) m i t g e r a d e r s c h r ä g e r c o n c a v e r
o d e r c o n v e x e r S c h n e i d e d ie öfters auc h zur Sc hä ftu ng
besonders zugehaue n si n d be
sass man e i n gutes Werkzeug
d as äh n liche Dienste
!Abb
l eistete wie unsere R aspel u nd
Feile Die A rbe it kann zwar nicht
rasc h von Statten gegange n sei n
be i jedem Striche wurden nur
kleinere T e ile abgelöst
doch
das gle iche gi lt von allen Werk
zeugen der älteren Ste i nz eit E be n
sowenig konnte de r Schabe r so
grosse Spä n e nehmen wie unser
H e b e l oder M esser und nicht
minder kenntlich ist a n alle n
Formen d ie i m Folgende " b e Abb 1 2 Sp S c h bet ] d
spr oc hen werden solle n dass man
n ur du rch geduldige u n d la n ge fortgesetzte A rbeit mit dem Stein
etwas Ä h nliches e rreichen konnte was man h eute m it H il fe des
Stahls leicht und rasch vol lfüh rt
Wie zeit rau be nd es i n je n e r Pe riode gewesen sei n m uss
zu sägen begreift man leicht wenn man das k leine und e infache
Werkzeug d as hierzu benutzt wu rde betrachtet E s ist e i n
kleiner Sp an i n desse n R and mehr oder m inder regelmässige
Zähne gehauen sind N ur langsam kon n te man sich durch das
Stück K nochen oder H i rschhor n das bearbeitet werden sollte
durcharbeiten indem man es i n k leine n Partien absä gte und wie
man aus v erschiedenen zu T age gekommenen Gegenstä n den die
offenbar m i t der Säge be a rb e itet w e r d e n si nd er s ehe n kann b e
gmi gte m an sich dam it E insch nitte zu machen die h inre ichend ti e f
waren u m das Zerbrechen des Stückes z u gestatte n
Späne mi t
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30
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P ß m on e
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k enntliche n Sägezähnen sind sel ten was ve rm u tl ich d arauf be ruh t
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dass auch der e infache Span m it ei ner unebenen Schneide sich
recht gut als Sä ge ve rwende n liess
E inen hervorrage nde n Pla tz unter allen Funden der frühe n
Stei n zeit nimm t e in e igentüm l iches Werkz eug m i t schar fe r
z iemlich d icker Schneide e in d as weder zu m Schneiden noch
zum Sägen oder Schaben gebraucht werden kann desse n B e
stimm ung v ielmehr gewesen sei n m uss au f verschiedene Art z u
hacke n und z u spal ten )“ Der g r o s s e S p a l t e r oder S c h ei b e n
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s p a l t e r (S ézvr rpallc ) ist gewöhnl ich aus einer Sche ibe (A bb 1 3 )
m it eine r scharfen Kante welche als Schne ide des Werkzeuge s
u nverändert beibeh alte n ist hergestellt wie auch d ie Ab spaltun gs
fläche wenn sie eben und gl a tt ist ke ine weitere Bearbe itung
e rfahren hat ; die gegenüberliegende B reitseite u nd die Se ite n
kanten dagegen sind durch Be b auung zurec htgeform t (A b b 1 4
halbfe rti g ) E s wurde so ei n fl aches u n d längliches Feuerste i n
s tüc k hergestellt 3 2 6 C m lang m i t e iner 2 1 1 C m breite n
Schneide gewöh n lich auch gegen das a n dere E nde z u etwas z u
gesp itz t (A bb 1 4 fertig gearbe itet) D ie Sc hn e id eflä chen si nd
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Brau nsc h w eig 1 8 8 9 X V I II 3 6 1
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wa ffen ob nun d iese durch H ieb Stoss oder Wu rf gelen k t
wurden verwe n det w e rd e n sei n ; daz u dürfte s ich e ine schlechtere
Sch n eide be inahe ebensogut eigne n wie eine bessere und jede n
falls ebe nso gu t als d ie stu mpfen Schneide n an den Stre itä x te n
der j üngere n Ste i nzeit
Diese Form ist es an die sich i m wesentlichen der bekan n te
Streit über d ie E inteilu ng der Stei nzeit in einen älteren und ei nen
jü ngeren A bschnitt knüpft de r weiter unten besprochen werde n
soll
Die Gegner der T ei lung leugnen ihre Ve rwendbarke it
a ls Axt u m d a nn erklären zu können dass d ie Bevölke ru ng
der ältere n Steinzeit d ieses e in fachste Werkzeug entbeh rt hätte ;
da dies nicht denkbar sei m üsse angenommen werde n dass s ie
Ä xte von de n Formen der jüngeren Steinzeit g e habt u nd ge
braucht hätte ; damit würde die Zweiteilu n g der Periode falle n
Waren d ie Sc he ib e n spalter als Ä x te be s timm t worden so b ehau p
tete n Je n e sie wären zu A rbe iten i n Holz vollständig unverwendbar
Dass dem abe r nicht so ist ist durch d ie von Kapitän G V
Sm ith im j ahre 1 8 9 2 vorge n omme n e n Spaltversuche m it Scheibe n
A us diesen ging hervor dass d i e
s p al
te r n bewiesen worden
Ä xte kräftig wirkten und rasch arbe iteten ; die Schn itte ware n
glatt und selbst K norre n wurde n m it Leichtigke it d u rchs chlagc n
E in 1 2 C m d icker F ichtem tamm wurde in 1 0 M inuten durch
hauen u nd verschiedene e infache Holzve rbindungen l iessen s ic h
m it diesem Werkzeug nett ausführen A uch von anderer Se it e
ist e in ne ue r Bewe is dafür dass d ie S cheib en s palter wi rk lic h
Ä xte sind ins T re flc n gefüh rt worden i ndem der Geologe D r
V S te en str up darauf hingew iesen hat dass sich auf ihre n
S chn eid c n fläc hen oft kenntliche Spuren von Ab s c heu e r un g finde n
Fü r das unbewa ffnete A uge zeigen sie sich nur als blanke Flecke n
u nd Striche u n d e rst u nter dem Ve r gr ö s s e r un gsglase treten si e
al s e ingeritzte Striche und L inien d ie in entg egengesetzte r
R ichtung der Schn e ide verlaufen hervor Sie sind wahrschei nl ic h
dad urch entstanden dass die Ax t in Verbindung m it zufäll ige n
S u b stan zp artikeln sich gegen das Holz scheuerte Bei de r in Fig 1 4
abgebildeten Axt ist die Ab sc hc u er u n g au f der glatte n Schneiden
flä ehe wie s ie sich bei e i n e r Vergrösse ru ng zeigt kenntl ich gemacht
Man sollte glauben dass die Sache hiem it entsch ieden sei n m üsste
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die Sc he ib e n sp alte r si n d wie Ä x te geform t sie ko n nen al s Äx te
verwendet werde n und sind auch wirkl ich ve rwendet w e rd en
Dennoch gi bt es noch E inige
welche daran zweifeln
Sie
le ugnen zwar n icht mehr w ie es frühe r gesch ah dass d ie scha rfe
Kante e ine Schne ide ist ; es wi rd jetz t auch einge räum t d as s sie
in Gebrauch gewesen u nd dass sie abgescheue r t ist ; aber man
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jetz t das Werkz eug se i als e ine A rt Spaten z um A usgraben
von Würm ern und Wurzeln verwendet w e r d e n
e i n e E rklärung
die mit der wechsel nden Lä n ge u nd Sc hn e id en b r e ite der Scheiben
spalter sowie ihrem Vorkomme n u nd Verhältnis z u ande rn For
men von Alte rtümern ganz unvereinbar ist
Der S p a n S p a l t e r (Flwé é cspaltz ) oder der k l e i n e S p a l t e r
wi e man d ieses kle inere Werkzeug wegen
seiner Äh nl ichke it m it dem grossen Spalter
könnte ist gewöh n lich aus e inem
ne nnen
Spa n mi t scharfer Kante welche u n berührt
als Schne ide beibehalte n wurde hergestell t
De r Span wurde i n k leine Stücke
[Abb
und
die ga n ze Bear
quer durchschlagen
he itung bestand darin das s d ie Seitenka n te n
behauen wur de n oft so dass sie an dem der
Schneide entgegengesetzten E nde etwas zu
sammen l
E s komme n S tücke vor die nu r
au fe n
1 cm l
ang si nd während andere an G rösse dem A bb
B o h er
grossen Spal ter nahe komme n ; im ganzen ge
nommen müssen alle Spalter von den grössten bis zu den klei nste n
al
s ein und dieselbe Form betrachte t werden deren Versch ieden
beit nur darau f beruht d ass d ie grossen aus Sche ibe n die k le inen
aus Spänen hergestell t sind Die letztere n si n d als P fe ilspi tz e n
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verwendet worden was hinre ichend dadurch gesichert ist das s
ä ttc r kennen
w i r drei solche F eue rste in bl
eines davon ist i n
e inem d ä n ischen M oor gefu n de n worden
an die e in Stüc k
e ines P feilsc haftes festgebunden ist Doch ist es nicht unwah r
ic h dass sie daneben auf andere W eise ve rwendet worde n
s che in l
si nd näml ich als O rt (Schärfe ) fü r Stoss oder Wurfwafi e n d a
sowohl aus der j üngeren Steinzeit Dänemarks als auch au s de m
Auslan d c Schne iden bekannt sind welche durch ei n e Verei nigu n g
von mehreren scharfen Blättchen herge tellt si nd Der kle i n e
Spalter kommt im allgemeinen häufig i n einzelnen Funden soga r
in sehr bede utender A nzahl vor ; der obe n e rwähnte Vester U lsle v
Fund z B enthiel t 1 4 2 6 E xemplare
U m bei de n Werkzeugen zu bleiben welche aus Scheibe n
u nd Spänen hergestellt wurden und die alle das gemei n sa m e
Ken n ze ichen haben das s d ie Ab s p altu ngs fläc he unverändert be i
behalten ist soll hier n och der B o h r e r ge n an n t werden M a n
bedu rfte e i nes Werkzeuges zum B o hren in Holz K n oche n u n d
Horn und da z u be n utzte m an abgespaltene Feuersteinstück e
d ie durch flii c htigc Bearbeitung ei ne scharfka n tige Spitze e r
h ielten w elc hc sich vortre fflic h zum Bohren eignete Die seh r
verschiedene n Forme n hä n ge n te ils von der Grösse u n d te i ls
von der in A nwendung gekommenen A rt der A bsp altung ab
Der S p a n b o hr e r (F& ü ebor el) besteht aus einem Span welche r
an de m der S c hlagfläc he e ntgegenge s etzte n E nde spitz zugehaue n
ist Der d ü n n e B o h r e r (A bb 1 6 ) entstand aus ei ner dü nne n
Scheibe oder einem zu fäll igen Spl itte r i ndem d ie rundl iche
K ante ode r eine vorspringende E ck e zu einer kantigen Spitz e
z u ge for mt wurde
A us ei nem dicken abgeschlagenen Stück bildet e
man e ndl ich den d i c k e n B o h r e r der infolge seine r bedeutendere n
G rösse und wegen der Dicke und M assigkeit des der Spitze e n t
gege n ge s etzten E ndes bestimmt gewesen zu sein sche i n t m it d e r
ganzen Ha n d angefasst z u werden im Gegensatz zu den e rst
genannte n fei n ere n Stücke n die nu r m it den F ingern geführt
werden konnten
Ganz bestim mte Gre nzen zwischen d iese n
dre i Hauptforme n lasse n sich jedoch n icht ziehen W ie bei den
sonstige n Werkzeugen aus d er älteren Steinzeit ist auch au f de n
Bohrer nicht mehr als die alle rnotwendigste A rbe it die ih n zu
einem taugl ichen Werkzeug machte verwendet we r d en N ur d ie
Spi tze ist behauen ; der R est des Stückes aber gewöhnl ich nu r
soweit dass e s gehandhabt werden konnte und sehr selte n i st
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be i dem d icken Bohrer ein wenig weiter gegangen indem
er in se i n er ganzen Länge z u e inem e inigerm assen regelmässig
dreise itige n Stücke roh zugehauen wu rde
Dieselbe oft ganz rohe B ehauu n g ist fast noch au fi allen d er
an alle n Geräten d ie nicht aus e inem abgespaltenen Stück sonde rn
aus e inem natürlichen F eue rste inke m gehauen sind u nd deren
ganz e O berfläche daher Schrammen
nach den abgeschlagenen S p littem
aufwe ist Diese Stücke haben mehr
Arbei t i n A nspruch genommen als
die Spa n u n d Sc he ib en gerä te und
man sollte glauben dass dadurch
die N ei gung geweckt w e rd en sei n
müsste schöne u nd gut bearbeitete
Stücke m i t ebe ner u nd glatter
Oberfläche so regelmässig als mög
lich gefo rm t herzustellen Doch
ein solche r Si nn für schöne und
s ymmetri sche A rbe it eine N eigung
etw as meh r als das u numgängl ich
Notwend ige zu machen sche int noch
nicht e rwacht gewesen z u sein N ur
ausnahm sweise kommen gute und
wohlgeform te Stücke vor ; gew öhn
lich ist d ie Bebauung auch an d iesen
Geräten so roh und flüchti g dass
es oft recht schwer sei n kann d ie
verschiede nen Fo rme n z u erkennen
und sie von e inander zu sonde rn
Die zu u nsere n A bbildungen ge
wählten E x emplare gehören z u den Abb 1 7 G ad b il d Q b il
besten d ie man kennt
Zwe i Hauptformen von Beilen komm en vor (A bb
das
G r a d b e i l m it zwei meist stark gewölbten Seiten d ie sich i n
der Schneide und i n den Se itenkante n tre ffe n u nd das Q u e r
be i l m it e i ner flachen und einer gewölbte n Seite W ie die Be
nennung d iese r Formen anzeigt muss d ie erste dera rt gesc haftet
gewesen se i n dass die Schneide paralle l m it dem Schaft lag
während d ie Schneide der letzteren q ue r gegen den Schaft ge
legen habe n m uss Dass sie wirkl ich in Ve rw endung gewesen
man
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si nd geht aus den oft sehr deutl ichen Beschädigu ngen und B ru che n
der Schneide n hervor Dass die Q uerb e ile ausschliesslich z u r
A rbeit in Holz bestimmt gewesen sind dürfte ihrer Fo rm nac h
ganz u nz weifelhaft se in obwohl ihre geringe Grösse und d i e
schlechte Schne ide sie oft als wenig verwendbar erschei nen lasse n
k önnten Doch dam it ist auch d ie M öglichkeit gegeben da s s
das o ft ebe n so dürftige G rad b e il au f die sel be Weise verwende t
worden ist woneben es auch als Schärfe für Jagd und K ri eg s
E s nähert sich i n der Fo rm o ft
w afi e n gedient haben kann
stark dem grosse n Spalter D iese beiden Keil form en sind n ic h t
u ngewöhnl ich obgleich sie be i we item nicht so häufig wie d i e
Sc he ib en geräte vorkomme n ; beispielswe ise ka n n angefüh rt we r
den dass im Funde von O ringe (Seeland ) ungefähr 40 G rad
und Querb eile vorliegen
Weit seltener kommen i n de n Funden aus der älteren Stei n
zeit solche spitz zugehauen e Stücke vor d ie als Spitz e für Stos s
und W u r fw afi en gedient haben kö n ne n ; dieselben m üssen som i t
we nig gebräuchl ich gewesen sei n Doch kennt man e inige S tüc k e
d ieser A rt in versch iedenen Grosse n m it ei ner gu t geform te n
Spi tz e das entgegengesetz te d ickere E n de roh behauen od e r
m it E inschnitten zum Festbinden Dies sind Fo rmen in dene n
man wie bei den obene rwähnten Beile n in groben Züge n d i e
schöne n u nd fe i n behauenen Formen der späte ren Ste inze i t
wi eder erke nnt
E i ne ganz andere A rt von Wu rfwa ffen ist moglicherw ei s e
i n jener fernen Ze it allgemeiner ve rwendet worden Vo n d e n
W ohnplätzen liege n in bedeute n der M enge gr osse re u n d klei ne r e
F e u e r s t e i n k n o l l e n (Fli n lé n udcr ) vor rings heru m unregelmässi g
behauen bald halbwegs kugel förm ige bald k onische oder flach e
und i n diesem Falle sowohl runde als v iereckige alle abe r m it
e iner stark in Kanten u nd Spitzen gebrochenen Oberfläche (A bb l8 )
Die G rösse var ii rt zwischen vier und zwöl f C entimete r M an hä l t
sie allgemein fü r Wur fwafi en zur Ve rwendung be i Jagd ode r i m
Kamp f u nd sie würden allerdings gefährl iche Wu nden verursache n
können wenn sie m it K raft geschleude rt werden N ach ver
schiedenen R ichtu n ge n hi n ist diese Deutu n g aber nicht ganz be
fr ied igen d
So begreift man unter an d er m schwer wie es dann
kommt dass diese K nollen so massenwe ise auf den alten W oh n
plätz en vorl iegen ; bei Vaalse (Falster) wurde n gegen 400 Stüc k
aufgelesen
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mm Z E I T m m Musc n3 m w m rz
37
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Nah ve rwandt
m it ihnen s ind d ie F e u e r s te i n ku g e ln (Flin t
£ugl
zr ) mehr oder weniger behauene Feuerste instücke von ähn
licher Grösse doch m it teilweise ode r vollstä ndig geglä tteter u nd
d ur ch Stösse abge ru ndete r O be rfläche
Sie sche ine n nicht abgenutz t vorzu
kommen und k önnen wohl als W urf
k ugel n benutzt worden se in ; doch auch
diese Besti m mung kann n icht als sicher
betrachte t werde n
Hie rm it ist R echenschaft gegeben
über die hervorragendste n Formen de r
m de n Funden der alteren Ste i nze i t
Abb 1 8 F e u er t e i k o ll e
vorkom me nden F euer ste mgerä te
Ab
A h ‚3 7 3
gese hen von den letzterwähnten noch
nicht S icher besti mm baren Sachen si n d es
Gegenstände deren
Anwe ndung zu m Schneiden Bohren Schaben Sägen Spalten u nd
Stechen u nz wei felhaft zu sei n scheint ; als Ganzes bilde n sie ei ne
vollständige Werkzeugeolleetion hinreichend die Bedü rfnisse einer
nied rigstehende n Bevölkeru ng z u befriedigen E ine wichtige E r
gänzun g h ierz u bi lden die Gegenstände die au s weicheren Sto ffe n
Knochen H ir sc hhorn und T hon verfert igt wu rde n ; dagegen habe n
wir fast ke ine Kenntn is davon w ie
man da s nütz lichste aller Naturp ro
d ukte das Holz ve rwendete
A us dünne n T ierk noche n oder
Splittem
die man von d ickeren
Knochen abspaltete wurden P fr i e m e
und N a d e l n ru nd ode r flach an
der Spitz e u nd von de n fei nsten u nd
schm ä c htigs te n bis zu ziemlich schweren
Stücke n he rgestellt N ur die e igen t
liche Spitze ist bearbeitet und zwar
meist se h r sorgfältig ; der R est ist
höchstens etwas geglättet E i n ge
sc hn itzter
K op f eine Durchbohru ng
Abh 1 9 Tho g fllss
oder einge r i tz te O r namente kom men
ni emals vor
U nwahrsche inl ich ist es n icht dass e i nige von die s en
Nadeln be i de r T racht Ve rwendung gefunden habe n doch die
meisten s ind sicher zu m N ähen v on Fellen als Spitz e für P feile
oder auf ähn l iche Weise ve r we n det worden
oder Wu r fw a fi e n
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D m S r am z mr
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Die grossen Hirschgeweihe d ie man entweder abgewo rfe n
fand oder nahm wenn die T iere getöd tet worden waren ver
wendete man zu Beilen m it Sc haftloc h
zwei fellos das am
kun stfe rtigste n geformte Gerät das aus d ieser Periode bekann t
ist (A bb
Gleichwohl sind auch diese Stücke von e iner seh r
prim iti ve n A rt M eist ist das Wurzelende der Stange ohne weitere
Bearbe itung u nd m it Bewah rung der ganzen R ose be n utz t und
durch Zerschneide n des Stammes ei n e schräge gewöhnl ich gu t
geglättete Schneide hergestellt Das Sc haftloch liegt entwede r
parallel oder q uer zu der Schneide ; wiederum also sind diese
Be ile als Grad oder Q uerb eile gefüh rt worden
T ho n g e fä s s e m üssen n ac h den v ielen vo r
liegenden B ruchstücke n z u schl iessen allgemei n i n
Geb rauch gewesen se in doch ist kei n e i nziges voll
ständiges zu T age gekomm en T eils waren e s
grosse K ruken m it zugesp itztem oder flachen Bode n
u n d ohne Henkel (A bb
teils kle ine ovale nach
u n te n z u abge ru ndete Schalen alle gefertigt au s
einer groben Thon masse die stark m it zermalmte m
Gra n it gem ischt ist ; h öchstens sind sie m it E i n
sch n itte n oder e inged ruckten Vertiefunge n am obere n
R
ande
gezie
rt
Die
Gelegenheit
zum
D
ekor i r e n
Abb
B ei k mm
we lche der weiche T hon darbot versta nd m an also
n icht zu benu tzen
und dam it stimm t es gu t dass
auf den alten Wohnplätze n keine anderen Schm uck
sachen gefunden worden si nd als d u r c h b o h r t e T i e r z ä h n e
d ie prim itivste A rt von Schm uck Die kleinen K n o c h e n k ä m m e
d ie im Me ilgaard M uschelhau fen gefunden worde n sind (A bb
s i n d nicht wie man nach ihre r Form annehmen kö n n te bei de r
T oilette i n Verwendung gewesen ; eingeritzte Q ue rfurchen u be r
den Zähnen zeigen dass s ie au f andere Weise ve rwendet wurden
vielle icht beim Herrichte n oder Flechten von T ie r sehn e n u nd
ähnl ichem Was a n A rbe ite n in we icheren Sto ffen erhalten ist
ruft also wie d ie F e u e rste in sac hen den E indruck hervor dass
man i n der Ze it der M uschelhau fe n vollau f dam it zu thu n hatte
die nächsten Bedür fn isse des Lebens zu befriedigen u nd ke i n
Geda n ke und keine K raft übrig bl ieb uber das A llernotwend igste
h inauszugehen
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E ns r z Famo u s
D I E Sr m
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zrur
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nahe l iegen nach Denkmälern aus der vorhergehenden Ze it z u
suchen E s würde ja von vo rnherei n höchst ungereim t sein a n z u
nehmen dass die M enschen der Steinzeit in den langen Zeiträume n
d ie sie im N orden durchle bt haben bis zu m Sehlusse alle ih re
Gebrauchsgege nstände und ihre ganze Lebensweise vollstä nd ig
u nverändert beibehalten hätten
und dennoch verging ungefäh r
e in Dece nnium nach de r E ntdecku ng der M uschelhaufen ehe
ausgesprochen wurde dass d ieselben e inem ersten A bsch ni tte de r
ganzen langen Periode angehörten Denn die Frage nach de r
nähe ren E i nte ilung der G ruppen war bis dahin noch n icht au f
geworfen we rd en u nd der Sto ff m usste erst in bedeute nde n
M e ngen gesammelt sein ehe sich das Verständnis e in fi n d en konnte
Doch e inmal aufgeworfen schien die Frage klar zu se in
N ur unter der Voraussetz ung dass die früher besprochene n
Wohnplätze an K üste n und Binnenseen v on de r ältesten Be
v öl
ke r u n g de s Landes herstammen versteht man diese Ü berreste
rich tig im Verhältnis zu de n zahlre iche n M onume n te n welche d ie
späte re Steinze it rings umhe r im I nneren des Landes h interlasse n
hat E s war e ine Bevölkerung von j ä gem und Fisc he m welche
ihre Wohnplätze gerade do rt hatte wo die natürl ichen Verhältnisse
fü r ihre n A u fenthalt und E rwerb am günstigsten lagen De r
ganze Satz dürftige r Gerätschaften hat ein vollständig gleichart iges
Gepräge weit verschieden von den H interlassenschaften de r
jüngeren Steinzeit und was von beso n derer Wichti gke it fü r d ie
Frage n ach dem Verhältni s der be ide n G ruppe n ist : d ie geo
graphische A usdehnung ist nicht d iesel be Der grosse Spalte r
ist i n N orwegen nu r in ganz vereinzelten E x emplaren und gege n
Osten zu nur an de n s c hon isc he n K üsten in grösserer A nzahl
doch n ich t in den übrige n Gegenden S ii d sc hw ed e n s wo d ie
jüngeren Ste in s achen in bedeutende r M enge vorkommen ge
funden w e rd e n Die nördl ichsten und östlichsten T eile des G e
b ietes der St e inzeit i n Skandinavien sind also i m Vergleich z u
den d ä nischen Landen erst spät besiedelt worden
I n e iner wa rmen Polem ik m it S tee n s tr u p mu sste Wor saae
die R ichtigkeit se iner N achwe ise behaupten ’ Dass sich grosse
und durchgehende U nterschiede zwische n dem I nhalt der M usche l
hau fen und der Gräber fi nden wurde zwar von S tee n strup nicht
bestritten abe r er nahm an dass diese D en km ale r eher als A u s
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1 8 59 . 1 7 1 ;
1 86 1
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23 3 .
3 05
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409 ; 1 888 . 2 1 3
.
III
C u aos or oots man h m m
.
S r smz mr
.
41
.
druck zw e ier verschiedene r aber doch gle ichze itiger Seiten des
Lebe n s d e r Steinz e it betrachtet werden müssten oder wenn
durchau s e in Zeitunterschied sei n solle so m üssten wie es
wiederh ol t ausgesprochen wurde d ie M uschelhau fen und die
dam it ve rwandte n W ohnplätz e die jüngsten sein N achdem die
beide n Forsche r im j ahre 1 8 63 d ie Sache wie sie damals vorlag
ausd e b atti e rt hatte n
geriet de r Streit in Vergessenheit
Die
von de r Gesellschaft der W i ssenschafte n eingesetzte Kom mission
arbe itete nich t weite r ; die U ntersuchung der M uschelhaufen wurde
nicht fortgesetzt und Worsaaes A u ffassung gewan n nach und
n ach allgemeine Zustimmu n g be i vie len der bedeute n dste n prä
historischen Forscher Hans H ildebrand Oscar Mon telius O R y gh
lngval
d U ndset
Lu bbock E m ile C ar
Mestor f j ohn E vans
tai lhac Gabriel de Mortillet u n d anderen Vor wenigen j ahre n
konnte man sagen dass der S treit nachdem e r 2 5 j ahre lang
geruh t als endgü ltig abgeschlossen bet rachtet werden m üsse Da
wurde e r in d ess von neuem durch L Zinck au fgenom men der
sich ganz au f Steen strup s Standpu n kt gest e llt hat ‘
M an ist ganz ausser Stand he isst es den E ntwick lu n gsgang
i n nerhal b der Stei nze it nachzuwe isen und ältere u nd jüngere
Fun d gm pp e n zu sondern
al les was man aus der Steinze it
im N orde n u nd i m übrigen E uropa besitzt liegt uns als eine
Gesam mtgru p pe vor und m uss als Ganzes ohne chronologische
Einteilu n g genommen werden
ü ber das Ze itverhält n is zwischen
den alte n M uschelhau fen u nd Ste in grä b e m und zwischen den Kul
turen aus denen d iese versch iedenen Denkmäle r herrühren lässt
sich nichts sagen Das ist der Hauptpunkt in de r Stee n stru p schen
Theorie Zur Stütze hierfür werden e ine R eihe anderer B ehau p
tungen die spezielle Verhältnisse berühre n und ebenso v iele
Ver n e inu n gen von de m au f gegnerischer Se ite als s icher und
be wiese n Betrachteten i ns T re fi en ge führt Die wichtigsten u m
stri tten en Verhältnisse werde n i n diesem B uche nach und nach
be rüh rt werden obschon weder das stark vermehrte M aterial
die neue n von verschiedenen Seiten gekommene n R epl iken noch
die jetz t wiede r aufgenommenen U ntersuchunge n der M uschel
haufen i rgend ei n e Stütze für S teen s tru p s H y pothese liefern
E i n e vorsichtige Zu rückhaltung dagege n muss gegenüber
der Frage wann die ältere Steinzeit begann u nd w ie lange sie
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S d ie S 3 3 a gefü hrten S c hrifte ; A h f or d O ld k
Arc hiv A thr o po l ogie Brec hw 1 89 1 X I X 3 6 3 ; 1 8 9 2 XX 3 95
.
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1 8 90 .
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29 5 . und
E 3 3 1 1 ; P m ooz
42
U m S r amz mr
.
.
dauerte beobachtet werden Fu r das ganze Ste inalter kann kein e
a n dere chronologische Bestimmung gegeben werden al s dass
diese Periode vor dem Beginne des B ronzealters
e inem Ze it
punkt de r sich einige rmassen festse tzen lässt
liegt u nd dass
man nach den zahlreichen h i n terlassenen D en kmalern zu schl iessen
annehmen muss dass sie von bedeutender Dauer gewesen ist
Schon d ie ältere Steinzeit m uss j ahrhunderte gedauert habe n
wenn h inreiche n d Zeit gewesen sei n soll dass sich die M enschen
d ie nach und nach aus den angrenzenden Gebieten von Süde n
her vordrangen und schwe rlich in grosser A nzahl gekommen si nd
über ga n z Dänemark bis in das nördlichste j ütland u nd zu de n
südöstlichsten Küsten ausbre iten und T ausende von Gerä tschafte n
hinterlassen kon n ten n icht bloss auf den Woh n plätzen von Schle s
wig u nd j ütland u nd auf den grossen I nseln sonde rn auch au f
den kleinere n u nd absei ts l iegende n von A nholt bis } E r o und
wie aus Funden de r le tzten j ahre bekannt geworden ist auch au f
Bornholm Darauf folgen die jü ngere n Zeiträume des S tein alters
die gewiss kei ne ge ri ngere Daue r gehabt haben Sollte man nach
einer A bschätzung aller Verhältnisse die Zei t der ersten B e s ied e
lung des Landes angebe n so müsste d ieselbe gewiss m it meh r
als 3 000 j ahren vor C hr Geb angese tzt werden und die älte re
Stei nzeit m üsste e ine Dauer von übe r einem halben j ahrtau send
gehabt haben Dabei muss jedoch noch daran erinnert werden
dass es wohl kaum ganz sicher ist dass wir in d en M uschelhau fen
die allerä lteste n Denkmäler vom Dasein des M enschen im N orden
besitze n E s si n d ei n ige verei n zelte für sich allei n nicht i n
Verbindung m it anderen Sachen gefunde n e Geräte zu T age ge
kommen die aus dem Geweih von Re n n tieren und E lchen T ie re n
d ie im ga n zen e iner älteren Pe riode als d ie M uschelhau fen an
gehören ve rfert igt si n d U nm öglic h ist es zwar nicht dass e s
A bwürfe von damal s bereits ausgestorbenen T ieren gewesen se i n
können die man ge funden und benutzt hat ; oder diese T iere
kö n nen sich noch an e inzelnen Stelle n gehalten haben obwoh l
sie im ub r ige n aus d e m Lande verschwund e n waren Doch auc h
zwischen anderen Ge räte n findet man Formen die man aus de n
M uschelhau fen n icht kennt und in ei ne vorau liegen d e Zeit z u
versetzen guten G ru n d hat so zum Beisp iel die allerdings noc h
sehr selte n e n H arp un c n p itze n aus K nochen m it W iderhake n
in ent prechenden Formen kommen d ieselben i n west
(A bb
europäischen Funden aus wei t äl teren Zeiten als d ie nordische n
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III
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C s n os onoc m man Au
S r amz u r
s s en
.
M uschel ha u fe n vor während sie anderse i ts ebensowenig als i m
Norde n zu sam me n m it Gege nständen aus dem späteren Stein
alter angetro ffe n worden sind A uch unter den F eue rstein sac hen
glaubt Mon teliu s gewisse ältere Form en nachwe isen zu können !“
E s ist som it keineswegs unwahrscheinl ich dass einmal noch e i n
lerä l
al
te s ter
vor d ie M uschelhau fen und Küsten fun d e fallender
A bsc h n i tt menschliche n Dase ins im N orden entdeckt werden w ird
Doch was setzte der Benutzu ng der älteren Stein zeitform en
von Geräte n u nd Wa ffen e ine G renze und w as war es was der
Bevölke ru ng eine Le be nswe ise auf neuen P lätze n anwies ? E s
müssen Fortschri tte u n d E rfahru ngen innerhal b der eige n en La n des
grenze n und noch mehr von aussen erhalte ne A nstösse gewese n
sein d ie nach und nach dem Leben eine neue Fo rm gaben
Was w ir u nter den hi n terlas se n en Denkmälern der Steinze it ei nem
späteren Ze itab sehn itt zuweisen m üssen wurde nicht plötz lich u nd
an einem e i nz igen T age gebi ldet Die alles verände rnde Zeit
wirkt s iche r u nd nichts entz ieht sich ihrer M acht ; doch u nter
primiti ve n Verhältnissen w irkt sie langsam und früher an e iner
Stelle als an der anderen und gestattet oft den ältere n Zuständen
teilwe ise u nd in gewissen Gegenden e i n Fortbestehen übe r die
Grenze h inau s die anderwärts bere its frü her abgesteckt war So
auch selbstverständl ich in der Steinzeit Die alte n Woh n pl ä tze
wurden weder gle ichze itig noch überall im N orden aufgegeben ;
das gewohnte j äger und F ischerleb en wu rde h ie und da fort
gesetz t und an viele n S tellen fuhr man wenigste ns fo rt ab u nd
zu d ie K üsten aufzusuchen um se inen U n terhalt in alter We ise
zu finden Wo gut zu wohne n war scheint man gebl ieben zu
sein ; wo aber U nfriede m it N achbarn N ot und K rankheiten das
Stocken f r üherer E rwerbs q uellen Vem ichtun g der Au ste m bä n ke
und der früher e i n trägl ichen j agd dazu zwa n ge n zog man fort
zu andere n Plätz en sich den neue n Formen des Lebens u nter
werfend Fü r diesen kürzeren ode r längeren A u fenthalt auf d en
alten Wohnplätze n über d en A bschluss der älteren Ste i n zeit hinaus
enthalten d ie Funde v i ele Zeugnisse Selbst i n den grossen ge
deckten Fu nde n komm t öfters ei n u nd das andere Stück vor
das einer späteren Zeit angehört ; so befa n de n sich i m Veste r
U lslev F u nd unter ca 5000 bearbe itete n Gege n ständen und i m
Vaalse Fu nd von über 2 000 Stücken im gan ze n v ier jüngere
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S v er ige:
Fomtid
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St oc kh o lm S
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36
.
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44
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mz s n
D 13
uoos .
Sr a
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Gegenstände wenn sie auch ihrer F orrri n ach n icht so spät si nd
w ie d ie grosse n Ste ingräber A uf der Oberfläche verschiedene r
M uschelhau fen sind e inzelne j un gere Forme n an getrofi en worde n
und i m Havelse Haufen hat man sogar i n der eigentlichen Sch icht
sowe it man beu rteilen konnte an ei ner unberührten Stelle unter de r
ge p flügten u nd urbar gemachte n Oberfläche zwe i Gegenstände vo n
Formen d ie häufig i n Ste in grä b e m vorl iegen angetroffen Solche
ganz ve re inzelte Gegenstä nde denen man biswe ilen auch i n de n
grossen Kü sten und S ee fun d en begegnet ist sind jedoch mögliche r
weise am ehesten als Hinterlassenschaft von rein zu fäll igen spätere n
Besuchen de r alten Woh n plätze au fzufasse n A n mehrere n o ffene n
Fundplätzen d ie u nten behandelt werden sollen werden älter e
und jüngere Forme n in u ngefähr gleich grosser A nzahl au fgelese n
u nd in verschiedenen grossen Wohn p latz fun d en d ie i m übrige n
der jü n geren Steinze it a n gehören fi n det man dennoch e inzel ne
Gegenstände die von klei neren N iederlassungen in früheren Zei te n
zu rückgeblieben sind E ndlich sind auch in den letzten j ah re n
eigentliche M uschelhau fen m it Übe rresten au s der jüngere n Ste in
zeit entdeckt worden I n dem Lustgarten C hristiansmi nde be i
Svendborg (F ünen ) ist e in Muschelhaufe von gewöhn licher Zu
s am m en sc tz un g untersucht worden
i n dem n u r jü n gere Formen
von A ltertümern vorkame n E in e grössere A nzahl teils von ge
s c hl
iffen en Be ilen te ils von T opfscherben m it O rnamente n der
jüngeren Stei nze it ist i n einem stark m it Kohlen verm ischten
M uschelhaufen nahe beim Kolin d s un d i n j ü tland zu T age ge
komme n An beiden Stellen hat man zugle ich K nochen vo n
gezähmten T ieren Schweinen Schafen oder Ziegen ge funde n
Das zeigt w ie u n berechtigt es war das Fehlen von jüngere n
Sachen in den alte n M uschelhaufen dadurch h inweg zu inte r
p retiren dass man annahm dass d ie Leute der Ste ingräbe r ihre
guten Geräte ih re Koc hgefä sse und Haustiere dahei m l iessen
wenn sie die Fischplätze an de n K üste n besuchten Be i C hristians
m i n de un d am Kolin d sun d bei Oru maa wo Sachen aus de r
jüngeren Ste inzeit ge funde n werden hat man in d ieser Periode
gewohnt ; aber diejenigen Haufen wo kei ne jüngere n Sache n
ge funde n werden si n d in älteren Zeiten entstanden
Die genaue Kenntnis e iner bedeutenden R eihe von grossen
u nd ve rsehied en artigc n Wohn p latz fun d en die man heute hat
gi bt un s d ie Versicheru n g dass die ältere n u nd jüngeren Forme n
aus verschiedenen Zeiten und nicht wie Stee n str up behaupte t
,
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III
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C n n on or oc m man A
.
n an as
S r ms zzrr
.
hat au s verschiedene n aber gle ichze itigen K ulturen herrühre n
E in ige F unde en thalten nur d ie alte n Formen in andern wieder
sind d a ne be n mehr oder we niger Stücke aus e iner späteren Ze it
enthalte n u nd w iede r in anderen si n d d ie jüngeren Sachen ent
weder ü be r wiegend oder vorhe rrschend
je nachdem eben d ie
N iederlassu ng auf de m e inzelnen P latze früher oder später ab
gebrochen worden ist E ine andere A uffassung
sich n icht
mehr au frech t halten
,
.
,
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.
.
IV
.
D I E P E R I O D E ZW I S C H E N D E R
'
Z E IT D E R
MUS C H E L H A U F E N
D E R S T E I NG R Ä B E R
U ND
.
i nt ei l u n g d er St e in zei t Sp itzn ckige Be i l e
D an n
Sp ies se un d D o l c he B rn stein f d e
n ac k ige Bei l e
C hro no l og isc h e E i n t ei lu g
E
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.
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e
.
.
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un
.
.
der gr e sst on Schwierigkeiten d e r
p räh istorischen A rchäologie besteh t
d arin gute ch ronologische E i n t e il u n gen z u
tre f e n den reichen Sto ff i n solche grössere
G ruppen zu sondern welche durch be
stimmte u n d wesentlich e Kennzeichen zu
s ammen gehal
M an kann finden
te n werde n
dass e ine R eihe von A lte rtüme rn e ine r
späteren Ze it zuzuwe isen i st als e ine andere
u nd wird s ie gleichwoh l nich t als ei ne e igene
ch ronologische G m p p e ausscheiden e nt
weder we il d i e A nzahl nicht bedeute nd
genu g ist oder we il d ie E igentüml ichkeiten
n icht h inreiche nd hervortretend s ind E s
kom mt d arau f an ei n natürl iches S y ste m
z u bilden gegrü ndet au f grosse und wi rk
lich bedeutungsvolle Verhältn isse
Zu diese n Bemerku n ge n hat man b e
wenn man vor der Frage
s on d e r en A nlass
n ach der E i nteilung der nord ischen Ste i nze i t
steht N irgends ko n nten da grosse U nter
brechunge n oder Sprü n ge i n der E ntw ick lun g
nachgewiese n werden ; d as Le ben schein t
verände rnd nach und n ach
s ic h langsam
Abb 2 2 D ü
c k ige d ie versch ied e nen Formen angenomm en z u
B ei l l ä g t e i D ä e m rk haben die w ir heute aus de n Altertü me rn
gefu de e E xe mp l r
Wo sol l
u n d Denkmäle rn ken nen ler n e n
A b 1 88 6
in e
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E xs r s P s ru oos
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E ine be fried igendere E i nte ilung
Sr z mz zrr
.
Steinze it läss t
sich dagegen auf die F u n d ve rhä ltn i sse grü nden indem die A lte r
welche au f den oben beschriebenen alte n Wohnplätze n
tüme r
und jene d ie i n den we iter u nten behandelten Ste ingräbern ge
fu nden worden sind zu zwe i stark verschiedenen Gruppen gehöre n
ei ner älteren u n d e ine r j üngeren d ie beide bere its in e iner an
sehnl ichen R eihe von Funden vorliegen Für nordische Verhäl t
n isse spricht man daher am angemessenste n von der Z e i t d e r
M u s c h e l h a u f e n oder der ä l t e r e n S t e i n z e i t und der Z e i t
d e r S t e i n g r ä b e r ode r der j ü n g e r e n S t e i n z e i t
E s gi bt in d ess noch e i ne A nzahl Form en d ie weder so rec h t
den alte n Wohnplätzen noch den Ste ingräbe rn angehören u n d
im ganzen jünge r als jene und älter al s d iese sind wenn scho n
sie biswei len sich m it Form en von de r einen oder der andere n
Se ite berühren Sie nehmen eine M ittelstellu ng zwischen d e r
älteren und j üngeren G ruppe ei n und können da m ach als d e r
M i t t e l s t e i n z e i t zugehörig bezeichnet werde n
Sol lte ma n
i n A nalogie m it d en a n der n ebe n a n ge führte n D opp e lb eze ich
nungen noch eine n zwe ite n N amen fü r diese M ittelzeit hergehol t
von e inem besonders hervortretenden U mstand bilden so m üsst e
er lauten : d i e Z e i t d e s s p i t z u n d d ü n n n a c k i g e n B e i l s ;
denn es si n d vor allem d iese wohlbekannten und häufig vo r
kommenden Forme n welche zu r A nnahme einer zwischen d e r
ältere n u nd jü ngeren G ru ppe l iegende n Zwischenze it nötigen
Das s p itz n ac kige geschl i ffe n e Be i l aus Feuerste in oder seltene r
aus G rünste in (A bb 2 3 ) m it bloss zwei mehr oder m inder ge
wölbte n Seite n d ie i n der Schne ide und in den scharfen Se ite n
kante n zusammenstosse n kommt soweit unsere K enntn is reich t
weder auf de n alten Wohnplätzen noch i n den Stei ngräbern vo r
Doch schliesst es sich m it sei ner Form genau an d ie älte r e
Gruppe inde m es eine wesentl iche Ä hnl ichke it m it den obe n
besproche n en ungeschli ffenen Be ilen hat (A bb
der U nte r
schied liegt nur in der sorgfältigeren Herstellung und im Sc hliff
Bereits dieses weist der Form ihren chronologischen P latz an
E in noch grösseres Gewicht aber m uss dem U mstand zugemesse n
werden dass das sp itzn ackige Be il so z u sagen überall in u n d
ausser E u ropa zu Hause ist während die ü brigen nord ische n
B e ilform en au f ei n em um so beschränkteren Gebiete vorkom me n
je jünge r sie sind d ie jüngsten ausschl iessl ich in Skandina vie n
Die Bedeutung d ieser Verhäl tnisse dürfte unm ittelbar ei n leuchte n :
d er
n or d is c hen
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49
die fremde n Hauptformen sind nach dem N orden in e iner fru he n
Ze it e inge füh rt worden u n d au f G ru ndlage derselben sind späte r
eigentüml iche he im ische E ntwick lunge n en tsta n de n Wir werd e n
im Ve rlau fe u nserer Dar stell ung noch öfte r auf solche Verhältnisse
und ih re E rk lä ru ng zurückkomme n
Das s p itz n ac kige Be il m uss also das älteste
Werkz eug m i t Schneide aus Fe uerste in sein be i
dem Schl i ff in A nwendung gekommen ist A us
Grü n stei n dagegen gibt es mögl icherwe ise e ine
etw as ältere zugesc hliffen e Form näml ich das
übe ra l l abgerundete s tu m p fn ae ki g e B e i l das
oft e in e schräge oder hohl zugesc hlifle n e Schneide
hat E s wird zusammen m it den A ltertüme rn der
ältere n Ste i n z ei t gefunden wenn auch bi s jetzt
kau m unter ganz sicher en U m tänden ; doc h
würd e es ja le icht verständl ich sein we n n man
de n Schl iff ehe r auf de n m i nder harten G rü n ste i n
als a u f Feuerstei n i n A nwendung gebracht hätte
A uch diese Form k ommt n icht in den G r ä b e m
vor und d a s ie im ganzen dem sp itzn ac kigen
Be il so nahe steht kann sie gewiss i m wesent
liche n al s gle ichze itig m i t dem selben betrachtet
werden
E rst die schwedische n A rchäologen Hans
H ilde brand und Oscar Mon teliu s haben durch
Vergleichung der Forme n das höhere A lter des
sp itz n ac kige n Beiles gegenüber den übrigen ge
sc hl
i fi en e n Be ilen nachgew iesen ein R e ultat das
be i der Vornahme der grossen Zählungen sä m t
l iche r in Sc hweden gefunde n e n S te i n alte rtüm e r
Abb 2 4
e ine schöne Bekräftigung erfuhr ; es zeigte sich
Sp
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n äm l ich
dass diese B e ilfor m i n Schonen dem
frü he s t bevöl kerte n T e ile des Landes we it allge me ine r ist als i n
den ü bri gen Landschaften Schwedens ‘ Durch weitere sorgfältige
Vergleichungen wurde ferner nachgewiese n dass d iesel be die G ru n d
form ist aus de r sich andere etwas jü n gere Formen und e ndl ich d as
bre ite und d ü n n n a c k i g e Be il die verbreitetste aller nordischen
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1 8 76,
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e n twickelt haben Das in Fig 2 2 abgebildete E x em p la r
ist d as längste Beil und überhaupt das grösste zuge sc hliffe n e Feu e r
Sch ri tt für
s te i n arte fact das i n Dänemark gefunden worden ist
Sch ritt hat man sich zu dieser neuen Form durchgearbei tet D a s
früher stark gewölbte B eilb latt wurde nach und nach fl acher de r
N acken wurde breiter gemacht d ie Schmalseiten wuchse n a n Dick e
und n ach und nach kam so d ie neue Form heraus deren wese n t
l ie b stes Kennzeiche n dari n besteht dass die schwach
gewölbten B reitseiten am N acken i n ei ne dü nn e
oder scharfe Kante zu sammenstossen A uch au f
ande re Weise als du rch eine Betrachtung der Fo rm
an sich kann man erschl iessen dass d iese Be il e
j ünger als die sp itz nackigen sind ; sie kom men we n n
auch nur seh r sel ten i n den G raber n vor Sie ge
höre n also in die erste Z e i t d e r St e ingräbe r u nd d i e
unmi tte lbar v orausliegen d e Periode und sie m üsse n
la n ge i n Gebrauch gewesen sei n denn T ause n de vo n
Stücken sind i n die ö ffentliche n und p rivaten Sam m
lunge n üb e rge gan gen alle nach der gleichen N orm
hergestellt n ur i n Bezug au f Dicke Länge u n d
Breite versch iede n Da der scharfe oder dü n n e
N acken sich wede r dazu eignet Schläge auszuhalten
noc h wie unser Ste m meisen in einen Schaft e i n
gesetzt zu we rden mu ss man an n ehmen dass all e
d iese E xempl are schmale wie breite ku rze wie
lange al s Handbeile gesc hä ftet gewesen u nd be
nu tzt worde n sind und dasselbe muss von d e n
seltener vorkommenden hohl geschlifi e n en Feu e r
steinblättern von e n tspreche nder Form gelten N u r
2
?j„ lag die Sch neide be i d ie sen letztgenannten Stü ck e n
q uer gegen die Länge n ri chtung des Schaftes wäh
re nd sie bei den ü brigen parallel m it dem S c hafte lag i m
au s se r skan d i n av i schen E uropa ist e i n e n icht u nbedeutende A nz ah l
von H olzsc hä fte n m it einem Loche zum E inse tzen eines Be il
blattes von diese r oder e iner n ahestehende n Form gefunden
w e r d en
i n D an e m ark ist au s einem M oore zu gle ich m i t
und
anderen Gegenstä n den aus der Steinzeit ei n äh n licher gu t ge
ar b e itete r Schaft
d e r augenscheinlich fü r ei n sp itz n ac kige s Bei l
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bestimmt ist zu T age geförde rt w e rd en
B e ilform en ,
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5!
verschiedene andere Formen von A ltert üme rn aus de r
Steinze it gi lt dasse lbe was von de n h ier beha ndelte n Be ilen ge sagt
worde n ist : sie komme n gar nicht od er m indestens sehr selte n
in de n G rä be m vor sie ze ige n eine ältere und p rim itivere Str u c tur
als die i n den G r ä b em allgemein auftretende n Gegenstände
und s i e si nd nahe ve r wandt mi t älteren oder fremden Formen
M an m u ss daher annehmen dass sie mehr ode r m inder voll
ständ ig vor die Zeit der Ste ingräber fallen U n te r den Gegen
stände n welche diese chronol ogische Stellu ng e i nnehmen m üsse n
zuerst a lle d ie Speer und Pfei lsp i tzen sowie M esserblä tter gena n n t
werde n welche am Schaften d e breit u nd nicht wie d ie jüngere n
un d
gewöh nl icheren Form en zur Schäftu ng durch Zuspitz ung
E inengu ng des B lattes od er sonst w ie spez iell einge richtet sind
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26 .
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V,
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Diese Stücke liege n ü brigens i n v iele n verschiedenen Variationen
vor und gehören desh alb möglicherw eise in e twas verschiedene
Ze i ten ; bald sind sie ganz besonders sch mal bald sehr bre it ;
es gibt dü nnere u n d oft durch w iederholtes Behauen der ab
gen ütz te n Schneide s eh r scharf gewordene Stücke die als M esser
oder Dolche ged ient habe n müssen (Ab b
dickere die nicht
neugesc hä rft vorkom men u nd nur als Speerspi tzen verwendet wor
den se i n können (A bb
endl ich kurze die al s Spitze be i P feile n
oder Wu rfspee re n dienten ; alle a ber verbindet das gle iche K enn
zeiche n : das br ei te ge rade abgeschnittene oder abgeru n dete
Sc haften d e
E in bes on deres I nteresse haben die Spee r u nd
Pfei lspitz e n deren Schneiden i n Zäh ne ausgehac kt sind damit sie
eine um so gefä hrlichere Wu nde ve rursachen ; sie s ind gleich den
anderen v erwandten Formen selten was ganz e infach darauf be
ruhen m ag das s sie nicht als Grabbeigabe niedergelegt w e r d en
sind sonde rn nur i n zu fällig verlore n en oder zu bestimmten
Zwecken v e rborgenen E xemplaren in u ns ere Hände gela n gt si n d
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Was man an Schmucksachen au f die im grossen ganze n
gleiche Zeit wie diese Wa ffen zu ruc kführen k a nn l iegt vor i n
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grossen B e m stein fun d en die aus M oor und Feld name n tl ich i n
j ütland z u T age gebracht worden si nd I n T hon oder Holz
ge fässen fi n det man oft Schmucksache n aus Be rn ste i n niede r
gelegt bald i a geri ngere r A nzahl bald mehre re hundert be i samme n
i n e inem M oore bei L a sten i n der N ähe von R anders hat
man sogar gege n 4 000 Stüc k zu e inem Ge sam tgewicht von 1 7
P fu n d gefunde n Die B e rn stei n sac hen sind stets fü r sich oh n e
Verbindung m it Gegenständen anderer Art niedergelegt Wa s
die A bsicht dieser D epon iru n ge n war wird weiter unten i n grössere m
Zusamme n h ä nge u ntersucht we rden ; hier soll nur d ie Aufmer k
fal lenden U nterschied gelenkt werde n d e n
s amke it auf den au f
d ie meisten d ieser Funde gegenüber dem aus G rä b e m bekan n te n
B ernstei nschm uck darbieten E s steht näml ich so dass ge wi ss e
Form en die in Feld u nd M oorfunden häufi g sind nur selten i n
u nd dann wesentlich i n den älteste n in den k le ine n
G r ä b em
Stuben gefu n den werd en u nd ande rseits ist d ie R eihe vo n
B e m ste i n sc hmuc ksachen welche all geme in i n den G rä b e m vo r
kom men in den hier besprochenen Depots vollständig unbekann t
Die E rkl ä ru ng d ieses Verhält n isses l iegt nahe : d ie grossen C c
müssen durchgehends aus einer älteren Ze it he r
sam tfun d e
rühre n als der i n welcher d ie R iesenstuben erbaut worden sin d
denn namentl ich aus diesen kennen wir wie u nten gezeig t
werden sol l d ie jüngeren Schmucksache n
E i ne nicht geringe B ekrä ftigung gewinnt d iese Zeitbesti mmun g
durch ei ne Betrachtung der e inzelne n Sachen u nd der A rt w i e
sie bearbeitet si nd I m Vergle ich m it de n spätere n Bernste i n
sachen s ind die i n Feld u n d M oor gefunden e n oft nur m it geri n ge r
Sorgfalt behandelt d ie natürl iche Oberfläche m it ihre n L öche r n
und U n ebenhei te n ist nur teilweise e ntfernt ; d ie Z uformung i s t
mangelhaft u nd das B e rn ste in stüc k ist oft i n derselbe n Form
in de r man es vorfand benützt worde n i ndem man es nur me h r
ode r m inde r glatt schabte u n d m it e i nem Loche zum A ufz iehe n
au f e i n e Schnur versah So wu rden näml ich d ie B er n stei n stüc ke
getrage n sicherl ich wohl zu grosse n Hal sbändern verbu nden ; e i n
T e il von ihnen ze igt das ganz bestimmt und zugleich kann ma n
sehen dass das me ist breite re ich zusammengesetzte H alsz ie r d e n
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53
.
von e i ner bes timmten Form gewesen si n d Die längl ichen u nd
fl ache n Stücke m i t e iner ga nz e n R e ihe von Loche m auf der eine n
u nd nu r e in bis zwe i auf der andere n entgegengesetz te n Seite
(A bb 2 6 ) m ü ssen Schl ussstück e gewesen sei n woran mehrere
P e rle n r e ihe n festgebunde n ware n und bildete n zugle ich zu zwe ien
z us am mengeknüpft de n Verschluss de s Halsbandes Andere
ä ngl iche meh r oder m inde r flache B e rn ste in stüc ke m it mehre re n
l
ne be ne i na nder liege nde n q uer durchgeboh rte n L öchem (vgl A bb )
sind augenschei nl ich M i ttelstücke de s Halsbandes gewesen a n
g ebra ch t um d ie Perlenschnüre zu sammel n und sie a n al lz u
hefti ge n Bewe gu n gen zu h i n de rn welche fü r das gebrechl iche
M ate ri alu ngünsti g gewesen wäre n Zwischen
di ese n bre iteren Stücke n ware n zahlreiche
d urch boh rte B e m s tei ns tüc ke die bal d u n
rege lmässi g u nd kl umpig bald zu k ürzeren
oder längere n R öhre n ve rarbei tet s ind auf
Sc h nüre aufgezoge n (vgl
Da sie a n
de n E nde n o ft schräg abgenutz t si nd m üssen
sie i n sch räger Stell ung z u e inander an e iner
ru n d h
ä n gen d en Schnur getrage n w e r d e n sei n
A n den E nde n war d ie P e r le n r eihe gewiss
oft durch e igen artige
runde od e r eck ige
Stü cke abgeschlosse n (v gl
Diese
ei gnen s ic h gu t daz u da si e durch e i ne Ver
itl ltfl k
27
M
en gu n g in de r M itte zur U m wicklung e i n
A
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gen chtet smd und s ne müsse n e i ne solche
A b ‚88 8
spez ielle B estimmung gehabt haben da sie
alle in vo n alle n in de n B em stein fun d en vorkommenden Stück en
m it ke inem Loche zum A u fziehe n versehe n sind A ls M i ttel
stü cke de r P erlen reihe darf man sich endl ich die prächtigen grosse n
Stücke (A bb 2 7 )denke n die n icht selte n m it S e iten ei n b ohr un gen
geziert sind
eine wenig ku nstvolle Dekoration wie man sie
eben in e i n er so frühe n Ze it zu finden e rwarte n darf gut stimmend
zu den einfachen Form en und der ge ri ngen Bearbe itung welch e
der Bernste in im ganz en i n d iesen Funde n aufwe i st
Obwohl die Fo rme n di e man m i t Sicherhei t au f d ie u n
m ittelbar v or de n Ste ingräbe rn liegende Zeit zurück führe n k ann
noch nich t sehr zahlreich si nd m üssen sie doch wie hier ge
sc he h
en ist
spez iel l behandelt werden Si n d auch meh rere von
ihnen au s de n G rä b e m her nicht ganz un b ekannt u nd kann man
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54
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P mu on n
D u: Sr mxz m
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auch dem nach nicht ga n z scharfe Grenzen gege n u ber den j ü ngere n
Fo rme n welche die gew ohn lic he Grabau sstattung bilden z iehen
so hat man doch ausreichende U rsache sie als eigene Gruppe
die wesentlich zwischen d ie Zeit der M uschelhaufen u nd de r
Ste i n gräbe r fällt ausz usche iden N ur dadurch das s man d i e
chronologische Stellung der verschiedenen Formen unterei nande r
derart im e inzelne n untersucht gewinnt man e i nen E inblick i n
die E ntw icklung während de r la ngen Ze iträume welche die Stei n
ze it u mfasst E rst wenn man im Stande i st ältere u n d jü n gere
Form en sicher zu scheiden und Schri tt für Sch ritt die Übergänge
die von Form zu Form führte n zu ve rfolge n we rden d ie U nte r
I n teresse bieten und zugleich Beiträge zu m
s c hie d e wirk liches
Verständnis der ununterbrochen fortschre itenden Zunahme v on
E rfahru n g u nd T üchtigke it die i n de n man n ig faltige n H inte n
lassen sc hafte n der nordischen Stei nzeit hervortritt l iefern Sola n g e
m an dagegen nur i m Stande ist die langen vorliegenden R eihe n
von verschiedene n Form e n als gleichzeitige Variationen die z u
fällig en ts tanden und ebenso zu fällig verschwunde n sind z u
betrachten haben diese Variationen zu m m i ndesten fü r e in e
wissenschaftl iche A u ffassung ke ine besondere Bedeutung
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D I E S r s mz srr
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Betrachten Wir zuerst die kleine Stube oder kleine Kam m e r
e rrichtet
aus wenigen T ragsteine n au f welchen e i n
ei n zelner gr osse r D e ckste in ruht und m it eine r Ö ffn ung an d e r
Seite : was fü r e in Bau ist es der auf eine so dauerhafte A rt
und m i t A n wendung so vieler K räfte erri chtet ist ? M an k ön nte
ih n e in kleines Gemach ne n nen m it Wände n u n d Decke vo n
Stein u nd m it e iner T h ure die Zugang zum I nneren gewäh rt
E s i s t eine k le ine si chere u nd geschü tzte Wohnung und in i hr
wohnt der T ote E s ist abe r auch zugleich ei n Denkmal ; den n
m an hat weit grosse r e und schwerere Ste ine gewählt als z u m
Schu tz e des Grabes gegen Mc n sche n gew alt und A ngri ffe vo n
T ieren e rforderlich war
Was hat diese M e n schen der ferne n
U rzeit bewogen so sorgfältig den T oten z u
schü tz e n und se in Gedächtni s z u schi rm e n ?
Wer leh rte sie das u nd was war der leitende
Ged anke hierbei ? W ie so n derbar dass d ie
Geschlechter d ie ku rz vorher den Körp e r
des Gestorbenen so schlech t beschü tzte n
und die Gräbe r so gleichgü l ti g a n legte n
dass wi r kaum ihren P latz kennen die kei n e
Spur fester Behausungen k einen R est vo n
S te in hä usem in dene n die Lebenden woh n
A bb
P l d , ten hinterlasse n habe n dass d iese nu n s o
k l e i e Stube be i V o l l e r p monumental e R uhestätten fü r die T oten e r
A” h I BS !
richteten ! Ganz gewiss sind es neue G e
danken gewesen die sie z u d iesem Werk e antrie be n neue Vo r
stellungen von Lebe n u nd T od d ie eine so grosse Verände r un g
der B egrä b n is geb rä uc he hervorrie fen I n fernen Gege n den ausse r
hal b des N ordens we rden wir d ie gleichen Ä usse ru ngen d e r
gleichen Vorstell u n gen nachweisen u nd z u zeigen suchen wori n
diese besta n den und wie sie den Weg nach dem N orden fande n
Vorerst abe r m ussen wi r die nordischen Kammern genauer nac h
Form B auart und I nhalt betrachten
Die ei n fachste G rabkammer e rrichtet aus so wenigen Steinen
al s ü berhaupt genüge n um e inen G rab m um zu bilden ist di e
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d die fo l ge de Ab c h i tt e vg l D r H P e t er e
i m A r h iv fü r A nthr o p o l ogie B au c h w eig \8 84 X V ; A P M d en oc h ic h t
e e Abb i l d u g werk Gr t e og Gr v lu d f a St ld
Da m k
ab ge c hl o
K o pe h ge ; E ge lh r d t i d A b ög fo r N o r d 0 ldky digh d l( ope h ge 1 8 70 ;
F Wi he l D G a g l u d D ghoog a f Sylt K ie l 1 869
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S I RI N G R Ä B E R‚ RU
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ND GR ÄB E R u
H ÜNE NB E T I
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57
viereck ige u nd rechtwinklige errichtet aus v ier Se iten stein en die
auf die K ante gestellt si n d u n d e inem B ec kste in der au f diesen
ruht E ine solche Stube bei Volle rup au f der I nse l Möe n ist
S 55 abge bildet ; A bb 2 9 ze igt ihren Plan E s liesse sich zwar
auch e i n e Zu samme n stell u n g v on n u r drei Se iten ste in e n z u e inem
dreieck igen Grab denken ; aber d iese Fo rm ist unprakti sch da
in den sp itze n Winkel n v iel Platz ve rlore n gehen würde und sie
kommt n iemals vor Die v iereck ige Kamme r dagegen ist eine b e
stimm t festgehaltene au f dem ganzen nordischen Gebiete an gew en
dete Form u nd zugle ich die häufigste aller verschiedenen Kon
str u kti on en
Sie ist immer länglich gew ohn
lich 5 7 Fuss lang ; bisweilen ist sie doc h
auch kü rzer sogar bis zu nur 3 Fu ss Länge
oder länger bis zu 8 '/z Fuss Die B reite
beträgt meist 2
Fuss nur selten etwas
weniger ode r um ein geringes mehr Die
Höhe inwendig wechsel t zwischen 3 Fuss
und etwas ü ber 5 Fuss N u r dre i von den
Seiten haben d ie gle iche Höhe ; e iner der
E ndsteine ist 1 2 Fuss niedriger so dass
eine Ö ffnung u nter dem Decksteine bleibt
durch d ie man in das Grab hinei nkriechen
oder d och zum m indesten in den R aum
reichen und sich hine inbiegen kann E s muss
noch bemerkt werden dass öfters an beiden
Langse iten oder nur e iner von ihnen zwe i Abb
S ec h ec k ige
kleinere Ste ine anstatt e ines grösseren s tehen ; G t} i ei e m H ü b tt
doch hat dieses Verhält n is das an e inige n
Stellen (so i n der Gegend von S or ö und
R i n gsted au f Seeland )ge radezu als R egel bezeichnet werden muss
keine n E i n fluss au f d ie Form oder d en Gesamtcharakter de r
Kammer
F ügt man zu den drei T ragsteinen welche die hohen Se iten
der rechtwink ligen Kammer bilden einen v ie rten T ragstein hinzu
so entsteht eine fün feckige Kam m e r i ndem d ie 1 2 Fuss breite
Thürö ffn u n g wie im me r i n d iesen Kammern e ine Se ite fü r sich
ein n immt Diese Form ist selten
sie m uss nich t angesprochen
haben ungewiss aus welchem Grunde ; doch kennt man sie s o
wohl aus Jütland als von den dänischen I nsel n E ine ausse r
ordentlich allgefn ein e und ü berall vorkom mende Form dagege n
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58
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0 13 S r s m z mr
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ist d ie sechseck ige Kamme r m it fü nf T ragste i n e n welche e nt
wede r ungefähr gleich lang und breit (A bb
oder auch doc h
seltener etwas länglich ist derart dass d ie grösste Länge i n de r
R ichtung de s Zugangs liegt Das sind nur Vari ationen derselbe n
G ru nd form ; man hat bei den k lei nen Stu ben fast alle sy mm e
trischen Forme n d ie man m i t einer k lei n en A n zahl von Steine n
bilde n kan n versucht Die grösste Länge der sechseck ige n
Kamme rn wechselt zwischen 4 Fuss u nd 7 Fuss die Höhe zw ische n
3 Fuss b is über 6 Fuss
Schon aus der Grosse dieser Kammern kann man e n t
nehmen dass sie nicht zur A ufnahme einer e inzelnen Le ich e
hergestellt sind Sie si n d dazu e ingerichtet zum Begräbnis e in e
lä n gere Periode h indu rch zu d ienen u nd beherbergen daher auc h
oft R este m ehrerer bisweilen v iele r Leichen bis zu ei n em Dutzend
U nm ittelbar u nter dem B ec ks te in ist gewöhnlich e in leerer R au m
oder man fi ndet hier e ine Schicht loser E rde die w ie man a n
nehme n muss aus späterer Zeit stammt Daru nter l iegen schützend e
Stei n schichten oder e i n e M enge zerkle inerter Feue rstei n e z um
Schutz e der Leichen deren R este man jetz t in d icht zusamme n
gepressten Schichten oder i n Hau fen von andern Steinen bedeck t
findet u n d zwar oft i n einer derartigen We ise dass man nu
nehmen m uss dass d ie Leichen i n sitzender Stell u n g beigese tz t
worden sind ; sonst würde es auch nicht m ögl ich gewesen sei n
die viele n Stu ben die keine Man n s lä n ge haben zu benutze n
U nter dem Ganzen am Grunde der Kammer fi ndet man endl ic h
me istens e inen m it flachen oder runde n Steinen sorgfältig ge
pflaste rten Fussboden oder eine dicke Schicht zerkle ine rten Feue r
steins Die v ielen anderen e igentüml ichen Verhältnisse d ie man
i n Beziehung au f d ie Le iche n reste wahrge n ommen hat fe rner d ie
beigelegten Grabbeigaben und d ie deutlichen Spuren von Feuer n
d ie i m Grabe angezündet worden sind und Fussboden Skelett
te ile u n d A ltertü mer ver e n gt habe n alles das sol l weiter u n te n
bei der B esprechung de r R iesenstu ben wo man die gleiche n
Verhältnisse doch besser klarge legt und unter leichter v e rstä n d
l ichen U m stä n den wiederfindet erörtert werden
Die kle ine Kamme r war imme r von e inem H ugc l aus E rd e
und Ste inen umgeben der dazu d iente den Bau zu stärken un d
ihn vor äussere n Störu n ge n z u sichern ; nu r ganz aus n ahm swe i e
ist e i ne ähnl iche Deck ung des G rabes dadurch erreicht w e rd e n
dass man die Kam mer in e i n e au s gegrabene Vertiefu n g bau te
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59
jedoch ein e igent ü m licher U mstand bei allen den v ier
fünf u nd sechsecki gen Kammern die allein wi r h ier betrachten
dass de r Deckstein nicht m it E rde bedeckt ist ; oft reicht der
E rda u fwu rf n icht einmal ganz bis zu r oberen Kante der T rag
steine sonde rn lässt sie 1 z Fuss herausragen Dass die E rde
ni ch t i n späterer Zeit abgegraben we rd en ist sondern da ss man
von A n fang an beabsichtigt hat de n Dec k stein fre i und sichtbar
liege n z u lassen bezeugt schon se ine Fo rm
E r ist nämlich meist
e in u ngemein dicker
hohe r u nd gewölbte r Ste in weit schwere r
s no twendig war um d as G rab dec k e n z u können ; e inen solchen
al
B loc k hoch au f die Spitz e anderer Ste ine zu legen muss al s e i n
Werk z u E hre n des T oten an gesehen worden sein und es wäre
s i nnlos gewesen gleich darauf das Ganze m it E rde zu bedecken
V iele p räch tige Kammern m it solchen grossen Decksteinen findet
man ri ngsum im Lande so um ei n ige Beispiele in e iner e i n
zelnen Gegend Horns H er r ed (Bez irk ) au f Seeland zu nenne n
be i de n H j ortegaa rd e i n Draab y Sog n (K irchspiel ) bei S en d e rb y
i n Se lsö Sogn bei Ve il
eb y und Venslev in Fersle v Sogn und b e i
T ö r sle v i n Gj erlev Sogn A uf d e m Kn e b e lfe ld auf M ols (j ütland )
liegt e ine Kam mer dere n Deckstein ll Fuss lang und 3 Fuss
stark ist B iswe ilen sind allerd ings Kammem d ieser A rt gefu n den
we r d en
welche ganz von einem Hügel verdeckt l iegen doch
kon nte i n solchen Fällen fast immer nachgewiese n werden das s
de r grosste T e il des Hügels i n e i ner später en Periode in de r
B ro nzeze it als Decke für jüngere Bestattungen die dicht an ode r
ü be r der K am mer stattfanden neu aufgeworfen worden ist
Genau verbunden m it dem E rdhüge l u n d v on ihm bedingt
ist d er von Steinen gesetzte Zugang der oft vor der K ammer
angebracht ist u nd die ganze E inrichtung de r Thürö fln un g De r
ni edrigere Stein ü b er dem sich d ie Öffnung befindet (A bb
die n t augensche inl ich daz u die Stube von e ind ring ende r E rde
freizuhalte n
nu r selte n ist d ie Ö ffnung durch e inen lose vor
gestellte n Stein geschlossen der bis zum Decksteine re icht und
somit jedesmal weggerückt werden mu sste so oft man von neu e m
in den R au m hine in wollte U m den Zugang zu dem R aum z u
s ichern u nd den Platz vor der I hür e fre i zu halten ist oft e in
grosser Stein zu jeder Seite des E inga n gs a n ge bracht (A bb
so konnte man vor d ie Ö ffnung trete n u n d es war P latz da de n
T hürstc in w egzuwälze n
U m den Zuga n g zum I nnern d es Grabes
n och mehr zu erleichtern
ist bi weile n e in längerer Ga n g du rc h
ist
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60
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D IE Sr amzmr
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den H ügel geführt gebi ldet von Ste inen i n de r A n zahl bis z u
v ier an jede r Se ite I n d iesem Falle entfällt der Thürstc in d a
e r nicht meh r notwe n dig ist u m die E rde abzuh alten u n d wi rd
von e inem flache n Schwellenstei n als A bgrenzung des G r abraume s
e rsetzt Dies z ei gt hi nreichend dass Ga n g un d Hüge l zu samme n
gehören und dass die Stei nre ihen vor dem G rabe nur gese tz t
sind u m die E rde be iseite z u halten und d ie Ö f nu n g z u siche rn
I n derselben A bsicht wu rde oft ein einzelner Deckste in über de n
Ga n g u nm ittel bar vor der Kamm e r wo d ie E rde am höchste n
war und darum am leichteste n h inabgle iten konnte gele gt
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U nte r de n Kamme rn diese r A rt pflegt man se it ältere r Zei t
zwe i Fo rm en zu unterscheiden näml ich R u n d g r ä b e r (Ru müly sser )
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i m N or den die F o rm e n de r St ei n gr ä b er fei n er u nt ersc h eidet
i st es no t we n dig ge w o r de n au c h i n de r de ut sc h en Spr ac h e n ac h e n t sp rec h en den Aus
d r üc k e n fü r die B e zei c hn u n g d r ve rsc h iede ne n V ar ia t io nen sic h umz us hen D i e
v on de r v er d ionten ar c h äo l ogi sc h e n F o r sc h er i n vo r ges c hl age n e n B e zeic h n u n ge n :
Rund
St ei n be tt ode r Rund beth und Lan g St ei n be tt ode r I angbett sc h ei nen i n des k ei n e
Au ss ic ht zu h abe n d urc h z u d r i nge n E s gi bt ei ne gut e de utsc h e Be zeic h nu g für
s B zei ch
d as dä i sc h e La g dy e die b ei b e h lt e n we r den s o ll :
H ün e n b e t t
al
n u n g für d n l a ge n v on ei ner S t ei n e t zu n g u rn gc b enen E rd h üge l
in d em die St ei n
g rä b e r s ic h be finde n D i e von ei ne m ru n den St ei n krei s umge beuc n Gr ä be r d er St ei n
R u n d g r ä b e r ne nne n
F ü r das dä n i c h e 7 11 e gi bt es
zei t k n n m an ei n f c h
ei e g ut e de utsc h e Be zeic h n u ng : R i e s e n s tu b e
F ü r Dy n er die kl ei ne n aus
St ei e n e rbaute n G rä be r k a n m n i m G ege ns t z hi zu d ie B e zeic h nu n g K l e i n e
S t u b e n o d e r K a m m e r u ve rwe den Als ge m ei s m e r N m e für die gr osse n
S tein gr ab
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aus St ei n e n e rr ic ht et e n Gr ä b e r de r St ei nzei t e n d l ic h mu ss
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61
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U nterschiede in Bau und Form der eigentliche n
Kammern i n ihre m I n hal t und i hrer Ve rwendung beze ichnen
alles das is t ganz gleichartig
sondern nu r in d e r A rt und
Weise wie der umgebende Hügel geformt ist Das A ussehe n des
,
.
,
Hügels
wechselt i ndes so sehr d ass man kaum glau ben sollte
Monumente de rselbe n Ze it und ganz derselben A rt vor sich z u
habe n ; i nsofe rn ist man wohl berechtigt ihnen eigene N amen zu
W ir werde n aber sehen dass der U nter schied einen ganz
geben
hat u nd in W irkl ichke it se hr wenig bedeutet
ei n fachen G rund
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Die R undgräber haben ihre n Namen von dem umgebenden
runden E rdhügel de r w ie bereits angedeutet z iem l ich flach ist
deckt er doch nur die Se iten d e r Kammer
und meist nu r
eine geringe A usdeh nung hat 3 0 40 Fuss im Qu e r mass seltener
bis 60 Fuss
E r ist wenn auch nicht immer so doch i n d e r
Regel von gr osse ren Stei nen umgeben welche m it ei n e m A bstand
von ein paa r Fuss zwische n e ina n der e inen o f
fe n e n K rei s um d e n
Fuss des H ügels bilden (A bb 3 1
I rge n d welche praktische Bedeutu n g hat der Stei n kreis o ffen
bar n icht weder als Stüt z e f ii r den E rdhügel noch als Schutz vor
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und T iere n E r beze ichnet d ie G renze n d e s M on u
ments u nd di e se Stei ne die e in e Höhe vo n 7 Fuss e rr ei c he n
k önnen dienen dem Grabe nur z um S c hmuck
a ber mal s e in
Zeugnis dafür welchen Preis man i n jenen Ze iten au f den kolos
salen Steinblock setzte der nu r u nter Anwen dung gewal tiger Ar bei t
erh obe n werden konnte In u nseren Tagen haben indes d ies e
präch tigen Ste ine zum Schaden der M onumente einen andern
Wert erhalten ; es ist zu le i c ht gewesen si e z u erlangen al s das s
sie nicht an v ielen Stellen fortgeschleppt worden wären u n d
ebenso ha t man ohne Schwieri gkeit den niedrigen Erdhüge l
schleifen kö n nen Der Pflug geht nun häufig bis zu den Steine n
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33
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der Kammer und das Grab hat dadurch ein von dem u r s p r ün g
l ichen ganz verschiedenes Aussehen gewonnen
Sind d ie Rundgräber die malerischsten Denkmäler der Urzeit
so sind die H ün e n b e tten dafür die g r össten und im p osa nteste n
D as G r ab l iegt h ier in einem längl ichen Erdhü gel
(Abb 3 3
dessen Hohe dadurch best imm t ist dass er d ie Seitensteine de r
Kammer decken soll
weshal b er nur selten 5 6 Fuss ü ber
steigt
und dessen Breite dadu rch bed ingt ist dass ein Erdwal l
von dieser Höhe eine gewisse Ba i s und eine gewisse breit e
Rundung besi tzen muss um Stand halten zu können ; er ist d aher
gewöhnl ich 2 0 3 0 Fuss breit Die Länge dagegen ist äu sserst
versch ieden
A m häufigsten s ind die H üne n b e tten z w ische n
50 F uss u nd too Fuss lang ; n ich t selten fällt d ie G r össe zw isc hen
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Was gab nun Anlass zur Errichtung dieser eigen tu m lic he n
M onumente und weshalb ist d ie äussere Form des H ügels so
verschieden von jener der Rundgräber während die in d e n
Hügel n c in ge schlosse n en Gräber vollständig gleichart ig sind ? D a s
beruht verm utlich darauf dass d ie H ün e n b etten m e h r e r e G räbe r
in sich schl iessen (Abb
O ft findet man zwei K ammer n
ganz symmetrisch gleich weit von den beiden Enden angebrach t
so zum Beispiel gibt es im Lynge K r onborg H e r red in Seelan d
al lein v ier wohlerhaltene Stu ben d ieser A rt
seltener drei ode r
vier und i n einem vereinzelten Falle sogar fünf sichtbare Kammer n
abgesehen von anderen die mögl icherweise noch tiefer im Hügel
liegen Sel bst wenn sich nu r ei n e inziges Grab fi ndet das bald in
der M i tte bald an ei nem der Enden liegt darf man m i t Sicherhe i t
annehmen dass der Hügel m it der Absicht nach und n ach ander e
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Kammern einzusetzen aufge fu hrt wu rde aber ein oder der andere
Grund der geplanten späte r en Benü tzung i n den Weg getrete n
ist Das H ün en b ett m uss dem nach bezeich net werden als ei n
gemeinsamer Grabplatz angelegt u nd e ingehegt zu r Benütz un g
für längere Zeiten H iem it lässt sich d ie Er s cheinung dass d ies e
G r abform nur innerhal b gewisser enge r er Grenzen au ftritt währen d
die anderen Formen d e r Stei nzeit eine weite Ausbreitung haben
gut vereinbaren Es ist nämlich sehr ve r stä ndlich dass man i n
gewissen Gegenden au f diese Art der Herstellung von gemein
samen Begräbnissen geraten sei n kann u nd diese Form hin fort
festgehalten hat wogegen das locale Auftreten des H ün en b ette s
un b egr e iflic h bliebe
wenn es z B einer eigenen Zeit angehö rt e
u nd ei n G lied in de r ganzen chronologischen Reihen folge de r
Stuben wä r e oder wenn es m i t beson d e r en r eligiösen Ideen m i t
gewissen soz i alen Verhältnissen oder ähnl ichem i n Verbindu n g
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65
stünde D as H u n en b ett hat d ie engsten Ve r b r eitung s grenze n
von al len G rabformen der Steinzeit
Östlich vom Ö r esund kommen
zwar längl iche Hügel vor aber nicht H ün en be tte n derselben A rt
wie im ganzen heutigen Dänemark (m it Ausnahme von B om hol
m
wo d iese Form nicht oder doch nu r vere inzelt auftritt ) Gege n
Süden u nd Westen kommt das eigentliche H ün en b c tt ebenfalls
au sserhalb des nördlichen D eutschlands vor obzwar es
nicht
schwerlich ohne Zusam menhang m it den längl ichen H ügeln im
nördl ichen H ol land und auf den britischen I nseln ist *
Gew iss hat man oft H ü n e n b ette n aufgeführt d ie gleich vo n
Beginn an zwei oder mehrere Kammern enthielten verm utlich
zum Gebrauche fü r mehrere verschiedene Fam ilien oder Gesell
scha ften ; d oe h ebens o oft ist u rsprüngl ich nur eine einzige Kammer
ei ngesetzt we rd en d ie ganz regelmäss ig in d ie M itte d es Hügels
sowohl seiner Länge wie seiner Breite nach zu liegen kam Erst
nach und nach sind dann andere Grabkammern eingefügt w e r d en
die sich als spätere H inzu fügungen schon dadurch hi nreichend
verraten dass sie nicht bis zum G r unde des Hügel s reichen
oder sch ief u nd unsymmetrisch l iegen Es kommt auch vor
dass man einen älteren k urzen Hügel ve r längerte ; d ie q uer über
den Rücken des Hügels lau fenden und diesen teilenden Stein
reihen d ie man nicht selten sehen kann sind ei n K ennzeichen
dafür
Diese nahel iegende Erkläru ng der e igen tu mlichen Form der
H ün en b etten fi ndet s ich bereits bei Ole Wo rm “ ausgesp r ochen ;
später aber wi rd sie nicht erwähnt was u m so au fi allen d e r ist
als die An kn ii p fun g neuer Gräber an ältere durch verschiedene
Erweiteru ngen u nd Umbildungen ein Vo r gang ist der ganz m it
dem Brauch u nd der Gewohnheit sowohl der Steinzeit als auch
der folgenden Perioden der vorchristlichen Zeit im Norden w ie
übe r haupt fas t al ler Völker und aller Zeiten übereinstimmt D ie
Idee gemeinsamer Begräbnisplätze ist keineswegs m odern oder
auch nur verhältnismässig späten U rsprungs Schon d ie kleinen
Kam mern m i t denen wir uns hier beschäftigen sind ja nicht
zur Aufnahme einer einzelnen Leiche sondern zur R uhestätte
für m ehre r e bestimmt D ie grösseren Kammern Rie s en s tuben
die weiter unten zur Sprache komme n werden bezeichnen nu r
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einen Fortschritt i n dersel ben Richtu ng : sie s ind grosse Be i n
häuser welche d ie Ü berreste zahlre icher Individuen bergen u nd
auch diese Stu ben werden wieder durch Anbau anderer Kammern
u nd S e iten stub en e rweitert wie wir sehen werden D ie Aufgabe
ei n grosses gemeinsames Grab herzustellen ist in den H ün en b ette n
auf die e ine Art gelöst näml ich durch Vereinigu ng mehrere r
kleinerer Kammern in einem gemeinsamen Hügel während i n
den Riesenstuben dersel be Zweck au f eine andere Art du rc h
Erweiterung d er Kammer zu r gr össtmoglichen Ausdehnung e r
reicht ist
E s gab ü brigens auch eine andere M ogl ichkeit grösser e
eingehegte Grabplätze z u bilden n icht durch Verlängeru ng de s
H ügel s u m Hunderte von Fuss sonde r n durch die Anlag e
mehrere r kurzer Hüge l neben einander D ieser Versuch ist au c h
wirkl ich gemacht w e rd en ; man kennt einzelne Beispiele vo n
H ün en b e tten d ie Seite an Seite liegen so dass die Längsse ite n
unmittelbar zusammen s tossen So kommen im K irchspiel Thoreb y
(Lolland ) zwei zusammengebaute H ün en b etten vor und i m
P ip tor n W ald bei H olsten hu s (F ün e n )erbl ickt man e inen andere n
merkwürdigen K omplex von dre i H ün e n b ette n m it zusam me n
sechs sichtbaren K ammern
Von den ve r schiedenen G rabern der S tein zeit sin d di e
k leinen Stuben wie sie in Rundgräbern u nd H ün e n b e tten v or
kommen hier an erster Stelle zur Besprechung gewählt worden
weil sie als die ältesten angesehen werden müssen D ass de m
so ist darf natürl ich n icht darau s dass sie die kleinsten und
zugleich in der Anlag e e in fachsten sind ge schlossen werden
obwohl d ieser Umstand doch auch etwas zu sagen hat Es wä re
ja höchst sonderbar wenn d ie weiter unten zu betrachtende n
Riesen s tuben die stattl ichsten und kompl iziertesten Formen di e
den meisten Arbeit s au fwand u nd d ie g r össte Erfah ru ng bei m
Baumeister voraussetzen d ie ältesten Gräber wären d ie man i m
Norden gebaut hat ; h ingegen wäre es leicht verständl ich das s
man m it den klei nen Stu ben begonnen und erst nach und nach
sich eingearbeitet hätte u nd bis zu r Errichtung der grossen
Stu ben fortgeschritten ware Aber auf derartige Raisonnements
darf nichts gebau t werden ; das weiss man heute aus teuer er
kau fter Erfah rung und wir m üssen daher auf s ic hrere n Wege n
e i ne Altersbestimm ung für d iese Gräber zu gewinnen suchen
Zunächst geben d ie Altertümer die in den kleinen Kam
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v orge funden werden verschied ene u nzweideutige Winke
Allerd i ngs l iegen noch nicht eben viele verlässliche Funde aus
diesen hal b o ffenen G rä b em v or deren Inhal t nu r allz uoft schon
in ä ltere r Zei t zerstört worden ist und d ie zu leicht zugänglich
sind al s dass sie nicht auch i n unseren Tagen häufig zu einer
obe rfläc hl ichen und leichtsinnigen Ausplünde rung verlocken sollten
Ferner s ind d ie G rabbeigabe n in der Regel k eineswegs besonders
zahlreic h ; ge w ohn lic h findet man nur ein p aa r Gegenstände in
jedem G rabe wen n es n icht ü berhaupt jegl icher Alte rt ümer
ent b eh rt od er wie eben fall s vorgekom men is t bloss einen ein
zeln en Span en thält H ie u nd da aber stösst m an doch au f
ganz bezeichnende Fo rm en in nicht
unbedeutender Anzahl Das dü nn
i fi en e
nzmki ge au f allen Seiten gesc hl
Beil das oben (5 50) besprochen
we rd en i st hat man wiede r holt i n
Run d gr ä b e m und H ün en b etten ge
funden wäh rend kein Fall seines
Vorkommens i n Riesenstuben be
kan n t ist u nd zugleich stiess man
wiede r hol t i n den klei nen S tu ben
auf die Ü be rgangsformen zwische n
di ese r alten B e ilfor m und den spä
teren d ic kn ac kigen Beilen die
weiter u nten als charakteri stisch fü r A bb 3 6 Kru g s ei e r kl im n
die gross en Stuben besprochen wer
Stub ‚ m b ‚gg .
Fe rner sind die hohen
den sollen
Krüge m i t Hals (von denen eine i n F ig 3 6 abgebildet ist )und Thon
flaschen wie d ie i n Abb 7 8 zu vorderst stehende in den klei
neren Stu ben öfter a ngetro ffen w e rd e n w ähren d sie in den Ri esen
stuben fehle n u nd das Bezeichnende hiebei i st dass diese Formen
auch ausserh alb Skandinav iens i n Norddeutschland u nd Hannover
vorkomme n " während d ie für d ie Riesenstuben eigentüml ichen
Thongefä ss e s ich nur i m Norden vorfi n d e n D ie Wah rschei nl ichke it
ist
wie wi r sehe n werden wiederholt sich d ieses Verhältnis in
len Perioden dafur d ass d ie fremden u nd eingeführten F omten
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die ältesten i nnerhal b e ines bestimmten Zeitabsch nittes sind und
d ie heimis chen Entw icklungen einer späteren Zeit angehö r en
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nu n auch angenommen werden dass die k lei nen Stu be n
d ie älteste G rabform der j üngeren Steinzeit sind so ist es d oc h
ebenso sicher dass sie nicht ausschliesslich einer bestimm t be
grenzten frühen Peri ode angehören D iese einfache Konstru kti o n
ist wie natürl ich d urc h di e ganz e Steinzeit festgehalten w e r d en
was hin r eichend daraus hervo r geht dass die k lei nen Stuben bi s
weilen Altertümer enthalten die dem späteren Teile der Period e
zuzuweisen sind N icht als ob kein Unterschied i n der Baua rt
der G räber wahrnehmbar ware ; aber d ie Untersch iede bei eine r
so einfachen Form sind so gering dass sie sich e iner nähere n
Bestimm ung beinahe entziehen Unter Be r ücksichtigung alle r
inneren und äusseren Verhältnisse könnte man sagen dass di e
j en igen Stu ben die ältesten sind die entweder keinen Gang habe n
oder wo nu r ein einzelnes Ste in p aar vor der Thür e angebrac h t
ist wäh r end solche mit einem längeren Gange einem spätere n
Te ile der Steinzeit angehören Ebenso stam men die mehr kurze n
breiten u nd zugleich hohen Stuben die sich der q uadratische n
Form nähern und Reste zahl reicher Leichen enthalten n u r au s
der ältesten Zeit wogegen d ie man n slan ge n schmalen und nied
ri gen Steinkisten d ie oft nu r eine Leiche behe r bergen auge n
sc he i n l
ich weit späte r en Ursprungs sind und in dieselbe Ze i t
fallen wie die anderen späten G rabformen die weiter unten e r
D ie Schwierigke it eine sch ä rfere Bestim mu ng z u
ö rte rt wer d en
geben ist hier besonders gross Es ist ü berall auf arc hä o
logi schem Gebiete sehr schwer ge rade den Beginn einer längere n
Entwicklu ngsreihe festz ustellen da er in der Regel nu r von kurze r
Dauer war und daher keine zahl r eichen u nd deutl ichen Spure n
hinterlassen hat Daz u kommt noch in vorliegendem Falle da s s
die ältesten Gegenstände die i n den kleinen Stuben niedergele gt
worden s ind oft nur vermischt m it Grabbeigaben etwas spätere r
Zeit vorgefunden werden da ja das ei nzelne G rab oft längere
Zeit hindurch in Benutzung stand
Wir m üssen daher w om oglich noch bessere Beweise dafu r z u
erbringen suchen dass die kleinen Stuben m it Recht an die Spi tz e
der ganzen Reihe von Steing r äbern gestellt werden ; denn selb s tv er
s tä n d l
ic h ist d ieses Verhältnis von grösster Wichtigkeit fü r die Au f
fassung dieser D enkmäler an sich wie der ganzen Periode d e r
Ste inzeit S olche Beweise fehlen auch gl ücklicherweise nich t
wenn man den Bl ick über d ie Grenzen no r di s chen Gebiete s
nach anderen nahen und fernen Ländern richtet D ie Unter
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suchu ng w ird dabe i zugleich Antwort au f d ie Frage zu geben
trachten was die Skandinav ier veranlasst hat d ie festen Stein
kam me rn zu errichten u nd wie bei ihnen der Gedanke au fge
kom m en ist d ie Toten in so so r gfältiger u nd zugleich gross
arti ger Weise zu schützen und zu bergen
Aus dem nächsten Grenzgebiete gegen Süden aus Nord
deutschland l iegt nur für die Al tmark eine vollständige Publi
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kati o n ü be r die Baua rt der Steingräber vor ; dagegen sind aus
Nord Holland (Provinz D renthe ) ausser G rä b e m kompl izierterer
Form auch solche einfachen Stu ben w ie wir sie hier betrachten ge
bildet au s 3 4 Tragsteinen und einem Deckstein gut bekannt “
Auch i n England kommen sie vor wenngleich nicht in grosser
Anzahl so doch hinreichend oft um d ie Aufmerksamkeit au f
sich z u
etwas häufiger sind die rechtw inkligen Stein
kam me m in
wo s ie aus drei oder vier u nbehauenen
Stei nblöc ken bestehen die ei ne grosse Steinplatte tragen u nd
von ei nem niedrigen Steinhaufen umgeben sind ; noch m eh r
( kam/«In (Steinkreise ) kennt man aus lr l
die zum Te ile
an d i
ganz dieselben Formen au fweisen wie die nordischen k leinen
Stuben Au f den I nsel n im Kanal kommen kleine Stuben neben
anderen Steing r äbe rn vor und in ganz Frankreich namentlich
in gewissen Gegenden von Südfrankreich sind D olmm (Steintische )
nichts wen iger als selten fl D ie Hauptform ent s pricht den nor
d isc he n kle inen Stu ben und die Bauart m it grossen unbehauenen
Steinen zeigt keine Abweichung Vollständigere Nachrichten
besitzen wir über die prächtigen Steingräber Portugals die s g
An/a r d ie in bedeutender Anzahl über das ganze Land v er
breitet s in d fl l Sie sind wie ü beral l sonst au s grossen Steinen
er r ichtet d ie an der inneren Seite flach sind u nd daher als ge
spalten bet rachtet werden ; w ie gewöhnlich sind s ie m it einem
n ied ri gen Erdhügel u mgeben
Auch i n Spanien kommen diese
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Kammern vor so dass man sie von Skandinavien fast oh n e
Unterbrechu ng ü ber ganz \Nes teuropa verfolgen kann
Dass d ie kleinen Stuben so weit reichen hatte man scho n
lange gewusst u nd obgleich d ieses geographische Ver b re itun gs
gebiet bereits grosse Strecken um fasst l iess sich ihre Gleichart i g
keit doch gut vereinbaren m it der allgem einen Vorstellung vo n
einer im grossen ganzen ü bereinstimmenden Entw ick lung be i de n
westeuropäi schen Völkern in präh istorischer Zeit Im höchste n
Grade überraschend aber war es al s man e rfuhr dass d i e
gleichen M onumente in noch weiterem Umk reise vorkomme n
Zunächst gibt es i n Nordafri ka ei n grosses Gebiet wo d ies e
Steingräber viel zahlreicher als i rgendwo in Europa au ftreten ‘
Von M arokko bis Tunis namentl ich aber in Algier gibt e s
Strecken wo sie i n G ruppen von 2 3 00 vorkom men U n d
wiederum finden s ich h ier neben anderen gewiss jüngere n
Formen die einfachen u b erallvo r kommenden v ierseitigen G räbe r
aus 3 4 Steinen d ie einen horizontal l iegenden Block trage n
alle u nbehauen und wie gewöhnl ich von einem niedrigen Erd
hii gel umgeben
M it Recht hob der französische Genera l E aid
herbe der im j ahre 1 8 7 2 zuerst genaue r e Aufschlüsse ü ber diese
bis dahin fast u nbekannten Gräber gab he rvor dass sie gena u
den k leineren Stuben und übrigen Steingräbern dersel ben Art
in Nordeuropa gleichen
Wenden wir u ns den anderen Mittelmee r lan d e rn z u s o
tre ffen wir i n einer be s timm ten Gegend Etru ri ens und in Su d
ital ien Steingräber die als kleine Stu ben aufgefasst werde n
m üssen “ Sie werden beschrieben als viereck ige Kam mern a u s
unbehauenen Stei nen je einem an jeder Seite m it einem seh r
grossen D eckstein der u be r den flachen Erdhügel emporragt
welcher die Tragsteine verhüllt und den m it Steinen gesetzte n
in das Grab führenden Gang bedeckt
Auf den ln seln i m
griechischen Arch ipel sind zahlreiche kleine Kammern au s prä
mykenischer Ze it von wesentlich entsprechender Form ge fund e n
und sie kommen noch v iel wei ter nach O s ten vo r
D ass in Palästina Steinkammern an v ielen Stellen und i n
bedeutender Zahl auftreten wusste man schon z u Anfang unseres
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d h Wohnungen für die P an d u s grosse Heroe n a u s
der ind ischen Sagen ze it
We n n w ir nu n von I ndien nach Skandinavien zurückblick e n
ü ber d ie ausgedehnten Räume wo man d ie klei nen Stuben ba ld
ü ber grosse zusammenhängende Strecken h in bald inne r hal b be
s c hr ä n kte r e r
Gebiete nachgewiesen hat so liegt es allerd ing s
nahe zu bezweifeln da s s al le d iese Denkmäler wirk lich i n irge n d
einer Verbindung m it einander stehen D erartige Bedenken si n d
öfters ausgesprochen worden und man hat d ie F rage d iskutie rt
ob es nicht doch möglich sei n sollte dass d ie verschiedene n
Völker unabhängig von einander G räber d ieser Art errichte n
konnten Aber die dargelegten genauen Übereinstimm ungen de r
Gräber nach Plan und Bauart und ebenso wie unten gezei gt
werden wi rd nach I nhalt sind zu gross als dass d iese Au f
fassung hätte Eingang fi nden k onnen Ü ber einen wirkliche n
in neren Zusam menhang sind heute wohl alle einig
Wäre n
noch speziellere Ü bereinstimm ungen als d ie bereits angeführte n
erforderlich so kann darau f hingewiesen werden dass v on
Skandinavien bis Indien sehr häufig ei ne Einrichtung der Thü r
ö ffnung des Grabes vorkommt die von so eigentüml icher A rt
ist dass n icht angenom men werden kann man hätte an s o
v ielen Stellen unabhängig von einander und zufäll ig auf de n
Gedanken verfallen k önnen sie auf ganz die s elbe Weise u n d
bei M onumenten ganz gleicher Art anzubringen D er Endstei n
des Grabes ist näm lich oft mi t ei nem ru nden oder v iereck ige n
Loche durchbohrt oder d er Ve r schluss ist durch zwei z usamme n
s tos se n d e Steine
gebildet die je eine halbrunde ausge sc hn itz te
Ö ffnung zeigen ‘ Diese Erschei nung ist in schwedischen Stei n
kammern i n meh reren engl ischen und französischen wo man
auch den S te i n p frop fe n gefunden hat der das Loch ursprüngl ic h
ausfüllte ferner i n Kammern auf d e r K rim im Kaukasus i n
Palästina u nd Indien beobachtet w orden Nur in D änema r k i st
sie unbekannt ; aber hie r si nd d ie Kammer n ausschl iessl ich au s
G ranit errichtet der für die M enschen der Steinzeit nu r schwe r
oder gar n icht z u du r chboh r en war u nd man m usste daher h ie r
d ie erforde r l iche schmale Ö ffnung des Grabes auf ande r e Weise
herstellen ; dies geschah wie erwähnt dadu r ch dass man ei ne n
niedrigeren S e ite n ste in vor d ie T hür öffn un g stellte so dass n u r
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eine k lei ne Ö ffnung oberhal b ü brig bl ieb I n dieser Ü berein
stimm u n g i n einem so eigentü mlichen Punkte kann man nicht
umhi n ei n Zeu gn is z u erbl icken für gem einsamen Brauch und
gleichartige Au ffassung des Lebens nach dem Tode und dam it
zugle ich fü r gege nseitige Verbindungen zwischen Völke rn in
weit abl iegenden Gegenden
Nachdem wir nun u nse r e Rundschau uber d ie Ausbreitung
der k leinen Stuben beendet und die Überzeugung gewonnen
haben dass alle diese Ste ingrä ber m it einander verbunden sind
könne n wir zu der Frage zurückkeh ren ob d iese einfache Grab
form oder d ie kompliz iertere der g r ossen R iesenstube d ie älteste
Form d e r Steing r äber ist D ie Antwo rt kann jetzt n icht mehr
zweifelhaft sei n Nu r d ie k leine Stube lässt sich bis zum O rient
verfolgen d ie Riesenstube kommt bloss i n West und Nord
europa vor ; nur die k leine Stube ist in allen Lände rn gleich
a rtig während d ie R iesenstube
in den einzel nen Ländern ver
schiedene Formen aufweist Alles das im Verein m it den schon
früher berüh rten M omenten beweist m it Sicherheit dass die
kleine Stu be d ie älteste Form d ie e r ste i n der Reihe der ver
sehied en artigc n G r äber d e r Steinzeit ist
Nu n können wir auch w eiter fragen nach dem Urspru ng
der Steingräber wo die ältesten Bauten dieser Art er r ichtet
worden sind und w elche idee der Au fführung d ieser gewaltigen
Gräber z u G r unde lag M an hat ein u m das andere mal versucht
diese Fragen zu lösen u nd es wird weiter unten darüber Rechen
schaft gegeben werden welche Wege man einge s chlagen hat
Hier m öge gleich d ie Antwo rt folgen d ie au f der Hand zu liegen
scheint u nd ü brigens schon von meh reren Seiten
d och nur
von G
de Mortillet m it etwas grösserer Sicherheit
ange
deutet worden ist *
i n sei nem Bericht uber die k leinen Stuben Pal ä stinas teilt
Lartet m it dass neben Steingräbern auch kü nstl iche Felsenhöhlen
vorkommen die zu G rä b em he r gerichtet s ind und dass sie gleich
den kleinen Stuben eine ganz schmale Ö ffnung haben die ur
sprün l
g ic h m it einem ähnl ichen S te i n ve r sc hlu ss versehen w ar
Gleiche F e lse n gr ä b er kennt man aus anderen Gegenden P al
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nas u nd sie kom men in Nordafri ka gerade i n denselben Gegend e n
vor wie d ie kleinen Stu ben Aber auch i n Europa findet m a n
bisweilen kleine Stube n und Felsengräber Se ite an Seite I n
Frankreich hat man die vollständige Gleichhei t beider Fo rm e n
sowohl i n Plan wie nach G rab inhalt beobachtet und ausdrückl i c h
hervorgehoben u nd i n Portugal wo d ie kleinen Stuben so zah l
reich vertreten sind gibt e s bei Palmella u nd an anderen Stelle n
Felsengräber d ie den kleinen Stuben in Anlage u nd Einrichtun g
genau entsprechen : Ausserdem hat man i n F rank reich wie i n
Portugal Ü bergangsformen zwischen Stuben und Felsenhöhl e n
nachgewiesen G räber die te ilweise i n einen Felsen ausgehöh l t
u nd teilweise aus losen Steinen au fgefü hrt sind
Diese Berührung zwischen Felsengräbern und Stuben g i bt
e inen Wink wie man zuerst au f den Gedanken gefüh rt w urd e
Kammern zu bauen : d iese sind nichts anderes als freiliegend e
Felsengräber Höhlen hergestellt au s losen Blöcken Woh i n
immer man sich i n den alten Kulturlä n d e m des O rients wende n
mag ist die F e lsen hö hle d ie eigentüm liche Grabform d ie sich e r
aus der fernsten U rzeit stammt und später unverändert im Lau fe
der Zeiten beibehalten worden ist D ie Höhlen waren ja einm a l
d i e Woh nungen der Lebenden u nd i n Übereinstimm ung dam i t
richtete man die Felsengräber als Wohnung für die Toten e in E s
lag daher in einem weiter vorgeschri ttenen Stad ium nahe ansta tt
eine Höhle auszugraben sie aus losen beweglichen Steinen he r
zustellen zumal wenn i n gewissen Gegenden das M ateri al daz u
vo r handen war die Felsen aber keine natürlichen H öhlen bote n
ode r sich nicht leicht bearbeiten l iessen
D ieses scheint d e r natü rliche Ursprung der Kam me rn z u
sein und verschiedene M omente lassen sich daraus erkläre n
Jetzt wird verständl ich warum man sich an diese gewaltige n
Steine machte ; sie sollten eben den festen Felsen ersetzen d e r
den Toten fü r immer schü tzen sollte D ass d ie kleine Stu b e
überall Form und Einrichtung ei n es Wohnraumes zeigt ist e in e
Folge d e U r sprungs d ieser Grabform ; die T hür ö ffn u n g und d e r
Gang entsprechen den gleichen Teilen de r kü nstl ichen Höhl e
Ferner begrei ft man w eshal b die Kammer ü beral l als gem ei n
sames G rab benutzt wu rde da auch d ie Felsengräber immer z u r
Au fnahme mehrerer Leichen eingerichtet waren
Endl ich erk lären sich h ie r aus versch iedene Eigent ü m l ich
keiten i n der geograph ischen Verteilung der einzelnen Gräbe r
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arten Wen n d ie kleine Stube eine Weiterentwicklung und e ine
Art v o n Ersatz für das Felsengrab ist m uss sie zahlreich ver
treten sei n in Gegenden wo natürliche Höhlen nicht vorkommen
und k ü nstl iche Felsengräber nicht hergestellt werden können
und u m gekehrt m üssen wo diese vorkommen Kammern feh len
Und e s scheint sich wirklich so zu verhalten ln Südskand inav ien
wo d ie k leinen Stu ben zahlreicher als sonst i rgendwo vertreten
sind g ibt es keine Höhlen Umgekehrt sind die kleinen Stuben
in Belgien fast unbekannt wäh r end die Felsengräber dort unge
mei n hä u fi g sind
In Portugal liegen die Steingräber auf den
grossen E benen wo keine H ohlen vorkommen und wo au f
den lms eln des M ittelmeers u nd i n Griechenland Steinkamme r n
fehlen werden sie durch zahlreiche Felsengräber aus den ältesten
Zeiten ersetzt In allen diesen Ländern ebenso wie in Ägypten
scheint das Felsengrab als die einzige Grabform festgehalten
we r d e n z u sein bis zu dem Zeitpu nkt wo eine eigentliche Bau
kunst sich entfalten konnte Aber auch dann büsste das Grab
sei n ursp rü ngliches Gepräge doch nicht ein
D ie ältesten frei
stehenden Gräber in Ägypten die sogenannten Mastu/a s diese
merkwü rdigen rechtwinkligen Gebäud e m it flacher Decke sind
nur Grabhäuser über einer Höhle u nd auch d ie Pyramiden s ind
ja bloss M onumente über e inem daru nter liegenden au sge
hauenen Grab
Wo man zuerst begonnen hat kun s tliche Hohlen zu r \Voh
nung für d ie Toten herzustel len wird sich kaum jemals nachweisen
lassen u nd ebensowenig darf man e rwarten jemals d ie Gegenden
bestimmen z u können wo d ie ältesten Steinkammern errichtet
worden si nd ; aber alles sp r icht dafür dass es im O rient ge
wesen ist innerhal b des Umk reises der Länder wo d ie grossen
Kulturen des Altertum s sich entwickelten u nd der M ensch zu
erst zu höherer Ci vil i sation emporstieg Wenn später d ie neue
Grabform von v ielen u mw ohn en d en Völkern in Ind ien
den
Kaukasu s lä n d ern i n der K rim u nd i m nördlichen A frika au fge
nommen
wu rde und sich wiederu m weiter nach Westen von
Volk zu Volk ve r breitete so ist der G ru nd hiez u gewiss n icht
ausschliessl ich der gewesen dass man imponierende und an
Sprechende Denkmäler nachahmen wollte
Dieselben Ideen die
zuerst den Anlass zu r Herstellung feste r u nd sicherer Graber
gabe n si nd u nzweifelhaft vor und m it der Ausbreitung der
Grabform e n gewandert
Was man sich aber bei der Er r ichtung
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grossen Grabbauten gedacht hat scheint ganz klar z u se i n
s ie sollten den Toten schü tzen
dam it er dad urch gewisserm a sse n
sein Leben fortsetz en könne In der Sorgfalt der Ägy pter fü r
d ie Erhaltung des Leichnam s tritt d ieser Gedanke deutl i c h
hervor Sofern die Leiche geschü tzt und bewah rt wurde gi n g
d ie Seele nicht zugrunde ; sie konnte sich für kurze r e Ze ite n
zwar entfernen aber keh rte doch beständig zu rück u nd d a s
G rab war ein Haus worin sie ihr Dasein fortsetzte Und gleiche r
weise d ürfen wir gewiss annehmen dass die gewaltigen G ra b
denkmäler überall wo sie i n jenen fe rnen Zeiten errichtet word e n
sind ei n Ausdruck für den Glauben sind dass das Leben fo rt
gesetzt werde wenn nur der Leib gegen Vern ichtung geschü tz t
werden könne Nu r ei n solcher Gedanke kann d ie ba r barisch e n
Völker des Nordens d ie zum Sch utz e der Lebenden ke ine n
Stein au f den andern legten dazu angetrieben haben ihren Tote n
d ie festen Kammern zu erbauen d ie unerschüttert d urch j ah r
tausende gestanden haben Neue rel igiöse Vorstellungen u n d
e i n neuer Glau be an ei n Leben nach dem Tode haben s ich al s
e rste grosse C iv ilisation sw oge ü ber das westl iche Eu ropa v e r
breitet und sogar den abgelegenen Norden Europas erre icht
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er Unterschied zwischen den k leineren und gr oss e re n Kam
me rn der Steinzeit wird am pa s s endsten u nd besten be
zeichnet du rch d ie Ausd ru cke K l e i n e S t u b c « (D y m ) und
Ri e s e n s t u b e«
u nd man soll t e an der letzteren
Benennung u m so weniger ru tte ln als sie sowohl im D eut chen
als im D än ischen altüberkommen ist u nd einen guten heimi chen
Klang hat ; d ie neuere Benennung G an gb au d ä n
die man nach dem Schwedischen g d ngg r ifl zu r Bezeichnung d e r
grösseren Stuben einzuführen versucht hat ist jedenfal ls u n gluc k
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l ich gewählt und ir re fuhren d da auch d ie kleineren K am m e rn
wie w ir gesehen haben oft e inen Gang von Steinen au fweise n
Eine etwas ältere Benennung ähnl icher Art und gleichen U r
sprungs : H alb kre uzgräb en d än isch I I ahkor sg r ave nach de m
Schwedischen I:a lfkor rgr afzzar ist längst als irreleitend au fgege be n
wo r den D ie gewählten gebrä uchlichen Benennungen char akte r i
sieren ausserdem gerade den Hauptunterschied der beiden K lasse n
a uf das trefi end ste
wenn man ü berhaupt d iese G ruppe v o n
Denkmälern d ie e in so genau zusammenhängendes Ganzes bilden
zerlegen w i l
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indem sie ausschliesslich d ie G rösse im Au ge
haben ; denn das ist i n W irklichkeit der wesentl ichste Unter
schied wenn man davon absicht dass d ie Form der kle i ne n
Stuben d ie älteste ist aus der sich die grösseren erst entwicke l t
haben Der Beweis dafür s oll Zug fur Zug sogleich erbrach t
werden Eine s charfe von inneren und bedeutsamen Verhäl t
nissen bestimmte G r enze zwischen beiden K lasse n wird sic h
wegen ihrer nahen Verwandtschaft selbstverständl ich nicht z iehe n
lassen ; aber da es notwend ig ist bestimmte Benennungen kouse
q uent anzuwenden kann m an alle vier fü n f und sechseck ige n
Kammern als kleine Stuben « (D y n c und alle gr össeren Gräbe r
als Rie s en stu b em j a llrsluw ) bezeichnen was s ich gewiss auc h
praktisch durchführen lässt
D er erste Schritt von d er kleinen Stu be zu r Riesenstu be
ist n icht g r oss W ird die sechseckige Kammer um noch e ine n
S eite n stei n erweitert so entsteht eine n icht sehr abweichende
aber doch me ist längl iche Form ; d ie G rösse ist etwas bedeuten
der von sechs bis zu acht Fuss in der längsten L inie und im m e r
ist nu n wie bei allen noch gr oss e ren Kam mern ein wirkliche r
Gang m it m indestens zwei Paar Stei nen vorhanden D ur c h ein e
Verm ehrung de r Seitensteine werden dann weiter regelmässi g
geba ute Kammern mi t sieben acht u nd neu n Seiten s teine n ge
bildet von runder oder länglicher Form i n letzterem Falle d ur c h
gehe n d s m it der Längsrichtung q uer au f die Gangl inie Es fi nde n
sich zwar neben allen m öglichen Ü b ergan gs lor men zwischen de r
runden und der längl ichen Kammer n icht ganz selten lange Stuben
d ie i n d ie Fortsetz u ng des Ganges fallen wobei dann d ie Dec k
steine q ue r zu der R ichtung desselben l iegen Abe r d iese For m
schei nt nicht allgemein gefallen zu haben und bei K am mern m i t
e iner grös s eren Zah l von T rag s teinen u nd einer Lange von m eh r
als c irca einem D utzend Fuss ist es eine fa s t ausnah mslose Regel
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D I E S r am z str
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und gar manchem von den M e istern welche die Errichtung d iese r
ältesten Bauten geleitet haben kann man m it Recht M angel an
Si nn für Symmetrie diese elementarste Art des S chö n he itsge
fühle s vorwerfen da oft eine ge ringe Umstellung der Stei ne ge
d ie Sc hie fhe ite n in der Stu be zu vermeiden E be n s o
n ügt hätte
fi ndet man nicht ganz selten dass der Gang nicht i n der M itt e
der Kammer sondern näher zu einem der Enden einm ünd et
dass er schräg gegen die Längsrichtung der Stube läuft od e r
dass andere u nregelmässige und w ie es schei nt ganz w illku r lic he
Verhältnis s e auftreten D och m uss gewiss oft dem M ate rial u n d
nicht dem Baumei s ter d ie Schul d daran beigemessen w erde n ;
denn man m usste d ie Steine nehmen wie sie au f der E rd ob e r
fläche lagen und konnte sich eben nicht i mmer i n der nächste n
Umgebung h i nreichend v iele gleichartige u nd gle ichgrosse Ste i n e
verscha ffen die sich zu einem vollständig symmetrischen Bau e
zu sammenfü gen liessen M an mu ss sich eher darü ber wu nde r n
durchgehends die Stuben doch so regelmässig gebildet zu finde n
wie sie es in W irkl ichkeit sind
D ie Art des M aterials hat im Ganzen wie es bei jede m
guten und gesunden Bauwesen sei n muss den grossten Einflu s s
auf Form und Einrichtu ng der Steingräber Zunäc hst bestim m t
sie d ie Breite der Stuben D ie s elben s ol lten m it Steinen gedec k t
w erden die q uer v on einer zur andern Wand reichen musste n :
aber s owohl d ie D imensionen der natürlichen errati schen Blöck e
die auf unserem speziell eren Gebiete i n gr osse rer Anzahl vo r
kommen als auch namentlich d ie Arbeitsleistung d ie dam a l s
mögl ich war haben ihre Grenzen D ie Breite betragt daher i n
der Regel 5 bis 7 Fuss ; nicht s elten erreicht sie doch au c h
8 Fu s s und bisweilen sogar 9 Fuss ; da r über h inaus a be r i t
man nicht gekom men D ie gröss ten Steine sind gewöhnl ich 1 0
Fuss lang ; ei n Stein von 1 3 Fuss Länge ll Fuss Bre i t e
und 5 Fuss Stä r ke der ü ber ei ner runden Kammer bei Fli nting e
(Lolland) liegt muss gewiss als reine Ausnahme betrachtet werde n
Auf dem M ateriale beruht fe rner die ganze Konstru kti o n
D ie Höhe der Stu be wi r d erreicht indem man d ie grossen rohe n
Blöcke auf das eine Ende u nd so ne benei nander au fstellt da s s
sie sich genau an einander stü tzen u nd alle nach innen zu leich t
geneigt sind so da s s sie durch ihr eigenes Gewicht ihre Stel lu n g
fester behau p ten ; der D ruck der D ecksteine von oben t r ä gt d az u
bei den ganzen Bau zusammenzuhalten (S die Abbildu ng :
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In n eres einer R iesenstube bei Ö m i n der Nahe von Roskilde )
Na m entl ich d ie Anbringung d ef D eckstein e setz t eine so r gfältige
Be r echnung voraus um den D ruck gleichmässig verteilen zu
können und man hat sie w ie ersichtlich ist unterhalb m it kle ineren
eingeschobenen Steinen genau ab ge ke ilt Ü berhaupt m uss eine
bedeutende Erfah rung dazu gehört haben diese schweren u nd
unregelmässigen Steine die m it unebenen Seiten zusammen
und auf ihren natürlichen runden Flächen ruhten fü r
stic s s e n
die Dauer von Jah rtausenden sicher zu plaz ieren
D ie grösste Gefahr für den Bau liegt im U n te rgr un d e denn
man verstand nicht zu fundamentieren Gewöhnlich sind d ie Stein
kammem au f dem natü r l ichen Erdboden errichtet nu r selten in
einer gegrabenen Vertiefung von e in paar Fuss und i n solchen
Fällen wohl nur um einen festeren L ehmgrun d u nter der Erde
oder dem Sande zu gewinnen Ist aber d ie Unterlage schlecht so
kann das leicht für d ie ganze Kammer folgenschwer werden ;
wenn nu r ei ner der Tragsteine ausgleitet so ist der gegenseitig
haltende D ruck geschwächt und mehrere andere Steine müsse n
einstü rzen A n den leider so häufig vorkommenden hal b zer
störten Steinkammern hat man oft Gelegenheit das zu beobachten
und bei Ausgrabungen von Stuben d ie ihrer Decksteine beraubt
sind gesch ieht es häufig dass m it der fortschreitenden Aus r äumung
des F üllse ls aus dem I nnern ein S e iten ste in nach dem ande r n um fällt
Ei n anderer schwacher Punk t ist d ie T hür ö ffn un g da h ier
zwei Steine stehen d ie von der einen Seite e inen D r uck em
pfan gen ohne von der anderen gestützt zu sein und d ie Gefah r
ist hier um so grösser als sie zugleich den D ruck der mächtigen
Decke tragen sollen
Aber man hat oft verstanden dieser
Schwäche der Konstrukti on abzuhel fen indem man d iese beiden
Steine etwa s n iedriger als d ie anderen Seitenstei ne nah m u nd
über sie einen horizonta len Stein legte der sie aus einander hielt ;
erst auf d iesem ruht dann der D eckstein dessen Gewicht da
durch gleich mässig au f die zwe i Seitensteine der T hii r öffn un g
verteilt wird Wi r haben h ier den ersten primitiven Versuch
den O ber d r uc k richtig über die T hür öffnun g zu verteilen
Der grosse abgerundete erratische Block war eigentlich
kein besonders geeignetes Baumaterial für Stuben deren innere
Flächen so e ben als möglich und ohne Vo r sp r ünge s e in sollten
um den von vornherei n schon beschrankten Raum
im I nnern
nicht noch m eh r zu verringe r n
M an kann denn auch sehen
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dass die Stein e sorgfältig dera rt au sgew ahlt si nd dass alle nach
i nnen gekeh rten Seiten mögl ichst flach si nd Aber solches
M aterial stand nicht immer zur Verfügung u nd man m usste es
sich daher durch Spalten grösserer Ste ine b e sc hafle n I n d en
Kamme rn aller Formen kommen überaus häufig Stei ne v on
grössten D imensionen vor deren nach innen gekehrte Seite n
sind ; gewiss ein merkwürd iger Umstand d a
ten
zur e c htges p al
d ies e inen Schri tt zu wirkl icher Baukunst darstellt : der Ste i n
wird n ich t genomm en wie man ihn i n n atu rlic he r Form fi nde t
sondern hergerichtet dami t er in den projektierten Bau p as se
Öfter hat man auch in ein und dersel be n Kammer zwei Dec k
oder zwei Tragsteine gefunden d ie aus einem grossen Bloc k
gespalten sind Aber weiter als bis zur Herrichtung einer ebene n
V oll
I n n en flä c he durch Abspalten ist man nicht gekommen
ständige G lattb e hau un g ist n iemal s angewendet worden ; nac h
aussen haben die Steine immer ih r e natü rliche Form und ebe n
sowenig wurden die Seiten der Steine behauen wod urch i hr
genauer Anschl uss in der Wand hätte erreicht werden können
H ier hal f man sich nämlich auf leichtere Art D ie grosse n
Ö ffnungen d ie zwischen den runden und sonstwie u nregelmäss ig
geformten Blöcken notwendige rweise bleiben m ussten verstop fte
man m it anderen grösseren und k leineren Steinen ; doch a uc h
h iebei kam man bis zu wi r klichem M auerwerk indem oft ge
s pal
ten e k leine Steine verwendet wurden deren flache Seiten ge
nau i n horizontalen Sch ichten zusammenpassen I m O rm ehö i
auf der Katbjerg Feldmark (Jütland ) waren die Zwi schen räu m e
auch noch durch eingeschobene Lagen von Bi rken ri nde verstop ft
Oft hat man dazu Sandstei n verwendet in gewissen Gegend e n
Dänemarks e ine eigene Art von rotem Sandstein der sich le i c h t
und regelmässig spalten l iess ; me r kwürdiger Weise ist gan z d i es
selbe Steinart auf ähnliche Weise i n Norddeutschland verwen d e t
worden Es gab also gewisse durch Erfah ru ng gewonne ne
Regel n die auf w eiten Gebieten angewendet wurden m it ande re n
Worten : es gab bereits in jenen Zeiten eine eigenartige p ri m i
tive Baukunst
Ein B indem ittel zw ischen den Steinen ist im Norden n oc h
n icht angewendet we rd e n ; aber die guten Dienste d ie Leh m
zum Dichtmachen von Bauten leistet waren nicht vollstä nd ig
u nbekannt ; nu r verwendete man ihn nicht zwischen Stei ne n
sondern bloss i n auswendig überdeckten Schichten um d ie Off
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n ungen zw ischen den D eck und S e iten ste in en z u verstopfen
und dadurch das E ind ri ngen von R egenwasser zu verhindern
zugle ich auch als Unterlage für den Boden der Stube Denn
auch d ieser Teil des Baues wurde nicht vernachlässigt D e r
F us sb od en der Stu be w ird m i tu nter nur vom natürl ichen Boden
gebildet ; häufiger jedoch ist eine dichte Schicht von zerkleinertem
Feuerstein darüber geschütt et oder man tr iflt ein fö rml iches
Pflas ter aus flach zugehauenen genau zusammenpassenden Fl iesen
oder klei nerem Gerölle ja man kennt auch Beispiele einer noch
sorgfälti geren Herstellung des Fussbodens : zu unterst l iegen
flache Fl iesen über diesen eine etwa drei Zol l sta r ke Lehm
schichte u nd darü ber wieder ei n regelmässiges Pflaster von hand
g r ossen Stei nen
W ie man im Stande war die grossen Stein b lockc zu hand
habe n lässt sich schwer m it Sicherhe it sagen D ie Hauptsache
war gewi ss dass v iele Hände m it am Werke waren u nd dass
man i n Zeiten wo kompl iziertere Werkzeuge M aschinen un
zwe i felhaft u nbekannt waren die Handkraft weit besser anzu
wenden verstand al s heute Es kann hier an die bekannten
D arstellungen aus dem alten Ägypten erinnert werden welche
zeigen w ie man gerade m it H ilfe zahlreicher H an d kr ä fte O be
lisken bewegte und weit grössere Gewichte gehoben hat als be i
den nordischen Steinkammern in Betracht kommen Auch von
niedrig stehenden Völkern u nd aus u nserer eigenen Zeit weiss
man dass auch m it einfachen M itteln Tauen u nd Hebestangen
viel ausgerichtet werden kann ; so verfahren d ie Khassic r i n
O stb en galen d ie noch heute Steinkamme rn fur ihre Toten er
richten Seh r ansprechend ist die von König Friedrich V I I aus
gesprochene Verm utung der H ügel um das Steingrab habe als
schiefe Ebene gedient auf welcher der Deck stein bi s zum oberen
Rande der Seitensteine gerollt worden sei u m dann ü ber sie
geschoben zu werden ; doch könnte auch ei n anderes Verfahren
eingeschlagen worden sei n M an kann den D eckstei n m it H il fe
einer Hebestange gehoben haben indem man nach und nach
kleinere Stei ne als Unterlage für den Stei n unterschob bis der
Haufe d ie H öhe der Seitensteine erreicht hatte ; dann galt es
n ur mehr
den D eckstein über sie zu schieben Auf diese Weise
hat d as Ko pe nhagener Nationalm useum v iele schon i n älteren
Zeiten abge rol lte D eckstei ne wieder auf ihren u rsprüngl ichen Platz
legen lasse n Zwei M änner m it der Hebesta nge und ein dritter
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zum Unterschieben der kleineren Stei ne die als Unterlage diene n
haben d ie ganze Arbeit besorgt Eine andere Vorgangsweise
bezeugen gewisse halbfertige Kamme rn in Frankreich D ie ei ne
Wand der Stube ist du rch eine Reihe von grossen au fged ehtete n
Stei nen fertiggestellt und d ie gewaltigen D ecksteine ruhen m i t
dem einen Ende schräg auf ihrer Spitze während sich d a s
andere noch au f d ie Erde stü tzt ; da m ach scheint man gewöhnli c h
erst das eine und dann das andere Ende des Steines gehob e n
z u ha ben was die Arbeit bedeutend erleichterte
Das Spalten der Steine mag so vor sich gegangen sei n
wie die Khass ic r es noch heute thu n und wie es dem Ve r
nehmen nach früher auch im Norden gebräuchl ich war Auf d e r
L i nie wo sich der Stei n am leichtesten teilbar zeigt wird e i n e
Furche ausgehauen dann wird der Stein m it Feuer erhitz t u n d
m it Wasser übergossen Nach wiederholter derartiger Behan d
lung sollen sich selbst sehr grosse Steine m it H il fe von Hol z
keilen spalten lassen Doch muss bemerk t werden dass es n i c h t
möglich gewesen ist an den gespaltenen Steinen der nordisch e n
Kammern sichere Spu ren solcher Furchen nachzuweisen ; zwa r
hat man an mehreren Steinen ei ne lange eingehauene oder e i n
gesehliflene F urchc von ein paar Zoll B rei te u nd Tiefe bemerk t
doch ob sie nicht von einem Spaltversuch aus späterer Ze i t
herrührt lässt sich natürlich absol ut nicht entscheiden
Wir haben nun das M aterial der grossen Steinkam me rn
betrachtet und gesehen welchen E influss es auf die ganze Art
des Baues hatte Fü r andere Verhältnisse m u ss vor allem d e r
praktische Nutzen den die Stube leisten sollte bestimmen d
gewesen sein Hängt die Breite vom M aterial ab so wird d i e
Höhe von der Rücksicht au f d ie Benu tzung bestimmt ; denn i n
den grossen Stuben m usste man sich ohne allzugrosse Schwieri g
keit bewegen können M an gab ihnen daher in der Regel ei n e
H öhe von 5 bis 6 Füs s so dass man sich gerade in ganz od e r
beinahe aufrechter Stellung bewegen kön n te D ass dieser M ass
stab bestimmend war ersieht man daraus dass die Höhe n u r
i n wen igen Fällen und zwar nu r i n den kleinsten Riesenstube n
unter v ier Fuss he rab geht wie sie ande r seits s ieben Fuss au c h
n icht übersteigt Da jedoch so hohe Seitensteine nicht im m e r
b e s chaflt we r den konnten musste man oft horizontale Lage n
von grossen Steinen au f der Wand zu oberst anbringen um de r
Stube die nötige Höhe zu geben
abermals e in Zug der al s
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Rms as s r uaz n
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Ausdruck einer au fk ommenden wirkl ichen Architek tur volle Auf
merksamke it verd ient
Auch der Gang erhielt gerade d ie D imensionen die nach
seiner Bestim mu ng erforderlich waren Er sollte nu r Zugang
zur Kammer gewähren u nd wurde darum
n icht geräum iger ge
macht als dass man in s tark gebückter Stellung sich durch
zwängen konnte ; d ie Höhe beträgt meist nur 3
4 die Breite
z 3 Fuss
Auch die Länge und Bedeckung hängt allein von
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Zweckma ss igkeiß gru n d en ab , i ndem der Gang die
hatte, du rch den Erdhügel hinei nzuführen ; wurde
Bestimmung
die Kammer
lang angelegt u nd von einem grösseren Hügel umgeben so musste
folglich der Gang gedeckt werden u nd an Länge zunehmen
Ein circa 1 5 Fuss langer Gang ist nicht ungewöhnl ich ; bei den
grössten Stuben jed och war man genötigt ihn bedeutend (bis
zu
Fuss ) z u verlängern
D e r Gang tritt an die Stelle der ein fachen T hür o fln u n g
wie sie bei den k leinen Stuben vorkommt u nd verschiedene
Umstä nde zeigen denn auch dass er als eine erweite r te u nd
ve r längerte T hürö fln un g betrachtet werden m uss Er i st in de r
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Rms zn s r uaan
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und wäre n ich t die kleine v iereckige O fln un g am Fusse des
Hügels da so könnte man glauben es sei ei n gewöh nl icher
G rabhügel u nd wü rde nicht ahnen dass er i n seinem I nne rn
eine geräu m ige Stube b irgt
Di
chö t E x em pl r di r ei g t üml ich n Grab baut n si d gew iss die
d i gr osse R i
tub n i D m h olt e S ogn auf M ö e
Sprove
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d r
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b id en dern
28 F u
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(A bb 39 )
h be i L ä g o ci rc 3 2 F u
N b n vi l
d r St i grä b r h t d i
I l Mö och i v i rt b o prä ht ige Stube (bei Nebb l i der Näh o
St g ) u f u w i
d r Kamm r 3 2 Fuss m i s t mit i em 22 Fu l g G g
A ll e v ier st h u t r ö ff tl ich m S hut
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g l ich gi lt u h on v i l d r hlr ich
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F u s l g u d m i t St i
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F uss L ä g g d ckt i t ; di s i t wohl di g ö t ei f h R i
tub i
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F t di l b Grüsse hat d i Stube i m Sto e G ldhö i b i F r i l v
D ä m rk
do h d i mei t en D ck t ei e f hl n h i r ; i t w kl i r Stub m i t f i l i g d
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g g i t d ie u t r ö f tl ich m Schut
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F u ss l ge Kamm r im G l t hö i « b i R v b y d di
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kl i r b r gut rh lt e K mm r f d Nö b b t F l d m rk A f S e e l n d
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D ie obige Aufzählung nennt nu r beispielsweise eine Reihe
von grosse n und gut erhaltenen R iesenstuben aus verschiedenen
Gegenden u nd woh l zu m e r ken nu r Stuben die ausgegraben
worden si nd oder deren Decksteine sichtbar ü ber den Erdhügel auf
ragen Aber w ie es noch zahlreiche nicht ausgegrabene Kammern
gibt so gi bt es gewiss auch noch viele d ie vollständig verborgen
sie deckenden Hügel n l iegen ; u m
und unbe ka n nt unter de n
eine Vorste l l ung davon z u geben wie häufig die Riesenstuben
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übe r haupt i n D änemark vorkommen mu sste man ausser alle n
diesen auch die ga nz e Reihe der e twas k lei neren Riesenstu be n
au fzä hlen und ferner noch alle M on umente e rwähnen d ie nac h
u nserer Kenntnis i n älterer od er neuerer Zeit geschlei ft we r d en
s ind M an wü rde da raus ersehen dass d ie R iesenstuben ga n z
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allgemein verb r eitet waren Beispielsweise mag erwähnt w e r
den dass s ich im Ho rns Herrod (Bezi r k ) auf Seeland u n t e r
1 2 0 G rä b e m au s der Steinzeit 3 0 g r össere oder kleinere S tu b e n
m it Gang befunden haben und i m Baa rse H er r ed etwa 3 5 u n t e r
D och ve r häl tnismässig nur wenig von al l e
[ 7 3 Steinkam mern
dem ist den Nachstellu ngen späterer Zeiten en tga n gen
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M an blieb jedoc h be i der einfachen grossen Stu be nicht
stehen wie sta ttlich u nd geräumig sie auch oft gebaut wurde
Auch sie ko nnte nach und nach d urch die im Laufe langer Zeiten
wi ederholte n Beisetzungen ausgefüll t werden ; man brauchte E r
weite m nge n u nd dadurch kamen verm utl ich d ie noch grösseren
M an baute mehrere Riesen
un d kompl izie rteren G rabform en au f
stuben in densel b en Hügel hi nei n zwei oder drei d icht an einander ;
doch die später e i n gelegten mussten sich m it dem Platz e der
im Hügel noch fre i war begnügen ; d ie R ichtung der Kam mer
od er des Ganges ist d aher oft merk bar schief und der Ga ng
e r hielt abweichend von der sonst geltenden Regel seine Richtung
Die neue Stube konnte auch in
gegen Norden oder Westen
d er unm i ttelbaren Verlänge ru ng der älteren doch m it eigenem
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Gange gebaut werden u nd so e n stan d e ine neue und ganz
merk würdige Grabform : die doppel te Riesenstube Solche D oppe l
kammem m i t zwei langen parallelen Gängen sind jedoch bis
we ilen gewiss auch gleic hzeitig e r ri chtet worden : davon zeugt die
gro sse Regelmäs sigkeit i n der Anlage mogen sie nu n aussehen
wie zw e i zusammengebaute Stuben m i t gemeinsamem Endstein
oder mag nu r eine lange Stube da sein in welche e in oder zwei
Steine als Scheidewand eingesetzt sind
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hatte zu e rreichen suchte M ehr Be d eutung könnte dem Um
stande be igemessen we r den
da s s die do p pelten R iesenstu b en
soweit unsere Kenntn is reicht nur au f Seela nd und umliegenden
Inseln vo r kom men aber weder au f F ii n en und in j ütland n och
auch in Schweden und B om holm und gleich ermas sen kann ein
oder die ande r e Grabform i n gewi sen Gegenden d ie geb r au ch
oder allein he r r schende s e in D och hiervon a b ge s ehen
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ung von 4 5 Stein e n läs s t ja natü r lich
s on d e r n auch in Bezug au f die
che Stu b e q u e r z u r Läng s r icht u ng
deé G an ges i s t diejenige F o r m d ie man ü b e r all festgehalten und
im wesentlic hen ganz gleicha r tig du r chgefüh rt hat
Aus e i nem Vergleich m it den g r os s en Kam m e r n an d e r e r
naher und fe rner Länder wi r d he r vorg ehen d as s d i e se F o r m zu
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z iehung sein besonderes Interes se
Östlich vom Öresund i m heutigen S c h w e d e n ‘ findet m a n
d ie dänische Ri esenstube ohne Veränderu ng u nd zwar sog ar in
ihrer ausgeprägtesten Form 5 0 erreichen mehrere Kammern i n d e r
Gegend um Falköp ing der reichsten Ste in zeitp r ov inz Schwedens
d ie be deutende Länge von mehr als 40 Fuss und e ine Breite b i s
z u 1 0 Fu ss ; der Gang ist über 3 0 Fuss lang D ie g r össte e i n
fache R iesenstu be von ganz Skandinavien liegt bei Karleby i n
der Nähe von F alköp ing m it einer 56 Fuss langen Kammer u n d
e inem 40 Fuss langen Gang D och nicht v iel nördlicher fäl l t
auch d ie Grenze für das Vorkommen der Steing r äber gegen Norden
sowohl der kleinen K ammern w ie der Riesenstuben Am zah l
reichsten treten sie im südlichen Schweden in Schonen u n d
ebenso i n den westlichen Landschaften Ve stgötlan d D alslan d
und Süd Wer mlan d au f ; weiter gegen Norden aber reichen s ie
nicht Nördlich vom H j elmar u nd Mä lar See konnte kein einzi ge s
Grab au s d er Steinzeit nachgewiesen werden u nd auf n o r w e
gi s c he m Boden steht nur e ine einzige kle i ne Kammer i n d e r
Nähe von F r ed er ikshald Ebenso fehlen Steingräber fast vo ll
ständig in O stschw ed en und bereits i n den an Schonen angre n
an d sind sie selten
zen d e n Landschaften Blek inge und S m äl
Über d ie Verbreitung der Steingräber i n Europa ausserha l b
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l a n d kommen sie in verschiedenen Formen welche den nordisch e n
Steingräbern nahe stehen nach Osten bis zur We ichsel na c h
Westen au f der ganzen norddeuts chen Tiefeben e vor I n R u s s
l a n d und im I n n e r n E u r o p a s dagegen fehlen sie vollständ ig
Eine bedeutende Anz ahl grösserer Kammern findet s ich w i e
bereits bemerkt im nördlichen H o l l a n d und zw ar schl iessen s i c h
dieselben an die norddeutsche G ruppe an ; weiter westwärts abe r
s ind die R iesenstube n deu tl ich verschieden von den c harakteri s
ti schen nordischen Formen I n E n g l a n d bestehen sie oft aus me h
r eren h inter ein ander liegende n K ammern die du rch einen ku rz en
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Sur les t omb eau x et la t opog raph i e d e la Su ed e pent
l ä ge d e la p i erre (C om pte ren d u d u C ong res i nternal St ockh olm 1 8 76 S 1 5 2 )
D ers
D i e Kultur Sc h w ed ens i n vorchr i stl ich r Z ei t überset zt v on C A ppe l
B erl i n 1 8 8 5
A d e B on stett en Essai sur les d olmens Genéve 1 86 5 V g l ferner d ie zu
A bsch n i tt V an geführt en S c hr i ft en
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Gang verbunden sind ; ei n langer Gang fuhrt durch den Hügel
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der diesen Bau bedeckt hinein Auch h ier wa r es o ffenbar nur
d as Bedü rfnis nach e iner Erweiterung der Kammer was de n An
lass zur B ildung d ieser komplizierteren Form gegeben hat ; doch
schlug m an hier einen ganz anderen Weg zu diesem Zwecke e in
als i m N orden Was den engl ischen Riesenstu ben ferner ihr be
ist der lange ovale Hügel der sie be
son d e r es Gep r äg e verleiht
dec kt e i ne Form d ie durch d ie längliche Grabkammer veranlasst
zu sei n scheint M erkwürdigerweise ist die Decke der Kam mer
gewöh nl ich ganz anders gebaut als im Norden ; an Stelle der
flachen D ecke fi ndet man meist e inen gewöl bten Oberbau her
gestel lt aus horizontal lagernden Steinen welche über ei na nder
vorgeschoben sind
o ffenbar eine erst spät entwickelte Kon
stru ktion d ie nur bei R iesenstuben vorkommt abermals ein Zeug
nis dafü r d ass dieselben nicht d ie ältesten Grabbauten der Stei n
zeit sind
D erselbe eigentüml iche D eckenbau der so bezeichnender
weise an d ie äl teste im O r ient angewendete Form der Wölbungen
erinnert kommt öfters i n den i r i s c h e n R iesenstuben vor Die
me r kwürdigste Kammer dieser Art ohne Zweifel der impo santeste
Grabbau im nördlichen Europa l iegt b ei New Grange in der N ähe
”
von D rogheda
Durch den runden Hügel führt ein langer Gang
in eine grosse kreuzförm ige Kammer und ü ber ihrer M itte hebt
sich eine hohe Wölbung bis zur Höhe von 1 1 Fuss gebildet aus
grossen übe r einan der vorspringenden Steinen D ieses D enk mal
weist ü be rhaupt ganz au sserordentliche D imensionen auf D e r
H ügel hat e inen D urchmesser von ungefähr 3 00 Fuss u nd der
Gang i st 60 Fuss lang
Nahe ve r wandt m it den grossen Kammern der bri ti schen
Inseln s ind d ie zahl reichen Riesenstuben der B r e t a g n e d ie über
haupt neben D änemark das klassische Land der Steingräber ge
nan n t werden muss
Auch hier führt der lange m it Steinen
bedeckte Gang in e ine oder mehrere h inter einander liegende Kam
mern m it se itl ichen Erweiterungen u nd überhaupt von sehr kom
izierten Form en u nd auch hier tri fft man häufig eine Wölbung
pl
von vorsp ri ngenden Steinen Daneben hat F r a n k r e i c h auch
seine beso ndere Form von Riesenstu ben d ie anderwärts nicht
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Monumenten i n Westeu ropa und den grossen kü nstleri schen
Grabform en der alten Kultu rlan d e i m Osten
Von h ier ist gewiss der I mpuls zur Errichtung grosser u nd
kompl izierterer Grabformen nach Westeuropa ausgegangen gleich
wie man annehmen muss dass früher der Gedanke k ünst liche
Felsengräber herzuste llen und Steinkammern aufzu fü hren von
densel ben Gegenden aus s ich verbreitet hatte Wie könnte es
auch anders sei n ? D ie Ri esenstu be bekommt ei n immer kunst
volleres Aussehen je m eh r wir uns aus Skandinav ien den klassi
schen Ländern nähern und d iese haben kei ne Riesenstuben meh r
aufzuweisen sondern kunstv olle Grabbauten d ie den grossen
nordischen Stuben sehr ähnel n M an betrachte die ägypti schen
Pyram iden m it dem langen Gang der zu der gewölbten Kammer
füh rt oder d ie noch n ä her stehenden u ralten Kuppelgräber in
Gri echenland Der lange Gang führt durch den Abhang des
Hügels i n welchem das Grab angelegt ist h inein zu der grossen
Kammer d ie m it einer aus vorspri ngenden Lagen gebildeten
Wölbung gedeck t ist und dieses ganze Gebäude ist wie die
nordische R iesenstu be m it Erde bedeckt u nd aus kolossalen
Steinen e rrichtet Zum Vergleiche m it den D imensionen der
nordischen Riesenstu be n mag h ier e rw ähnt werden dass der
Steinarchitrav über der Thür ö fi n u n g der s g Schatzkammer des
Atreus in M ykene 8 M eter 1 5 Centimeter lang
M eter breit
und
M eter d ick ist Wir finden hier dieselben Hauptz üge
wie bei den barbarischen Steinkammern nur ausgebildet nac h
den Forderungen ei ner entwickelten K unst
Ü berbl ickt m an d ie ganze Reihe der h ier ange fuhrten That
sachen so kann es kaum anders sei n als dass sich i m Osten
frühzeiti g e i n stä rk erer Glau be an d ie Unsterbl ichke it entw ickelt
hat ein G laube der d ie Forderung m it sich brachte den Toten
so r gfältig z u be schützen So entstand der Gebrauch d ie Ver
stor be ne n i n Felsenhöh len u nd i n einzel nen Gegenden
i n kleine
Steinkam me rn zu legen u nd bald darauf wu rden durch höhere
künstlerische Entw icklung eigen tliche K u nstformen für dies e
Grabbauten ausgebildet von denen die Pyram ide und das vor
gri echische K uppelgrab d ie c harakter istischeste n Beispiele sind
Von den alten Kultu rlä nd em aus verbre itete sich der neue
Glaube nach allen Seiten z u v iele n tiefer stehenden Völkern
und mit ih m das Bedürfnis nach festen und monumentalen Grab
bauten So wu rde von Volk zu Vol k bis in den Norden der
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B rauch übernommen d ie Toten i n k ünstl ichen H öhlen u nd
Steinkamme rn beizusetzen und später b ildeten sic h bei den
Barbaren gew iss unter fortgesetzten Beeinflussungen au s dem
Osten die grösseren G rabform en aus welche wi r h ier u nter de m
Namen R iesenstu be zusammengefasst haben M an ahmte so gu t
es eben ging m it rohen u nd unbehauenen Steinen d ie sc höne n
Grabbauten des O rien ts nach
I m In ne rn der Gräber herrscht dieselbe Ü berei nst i mm u n g
u nd derselbe Untersch ied Ü berall sind es M assengräber in d i e
der Tote nebst passender Ausstattung fü r das k ünftige Le be n
niedergelegt wurde ; doch während man i m Osten bereits e i n e
genaue K enntnis von der Behandlu ng der M etalle von der H er
stellung von Glas und Emai l und von der Benu tzu ng v ielfach e r
u nd zwar al les das im D ienste einer entw ickel te n
S to ffe hatte
K unst
verstand man im Norden noch immer nur Stein un d
Thon Tierk noc hen und Bernstein zu bearbeiten D ennoch gehöre n
alle d iese Altertümer derselben K ultu rperi ode an die man nach
iti sche Zei t d i e
i hren he rvorragendsten Denkmälern die mc gal
Periode der grossen Steingräber nennen kann
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D AS I NN E R E D E R S TE ING RABE R,
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U nord n u g in d n G rä bem D ie fes t e D ec ksch icht
Allmhhli ge A u sfüllu n g d es Grabes
N icht au sg fül lt e Kamm rn
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i che Be isetz u n g v on Le ichen
A nzah l d er A lt ert üm er
Pl aci er ung d er
Grabbei ga ben
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V erg l e ichu n g m i t dem Auslan d e
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w i r zur Betrach tu ng des I nneren der S tein gr ab e r ü be r
so t ri tt u ns eine Reihe von M erkmalen entgegen die be
reits sei t der Zei t des ersten Bekanntwerdens dieser K am me rn
d ie Au fm erks amkeit auf sich gezogen und Verwunde ru ng erre gt
haben u nd nachm al s Gegensta nd versch iedener b ald mehr bald
minder g lückl icher Deu tu ngen gewesen sind Bei einer genaueren
Untersuch ung der vielen Be obach tu ngen welche heute vorliegen
werden jedoch d ie meisten Zwei fel schwinden
Au f dem eigentl ichen Boden der R iesenstube l iegt regel
mässig e i ne dickere oder dünnere Schicht ganz oder halb ver
brann te r Sachen u nte rm ischt m it e iner nicht geri ngen M enge
Kohlen ; erst au f dieser Schich t fi nde n sich Reste u nverbran nter
Leichen Auch die Ste ine des F uss b od e n s si nd vom Feuer ge
schwärzt u nd angegri ffen ; w e is sge b ran n te Feuerstei nstücke und
Spli tter d i e u nter Einw irk ung des Feuers abgesp rungen sind liegen
mitten u n ter den Kohlenresten u nd verstreut in dieser Sch ich t
findet ma n versengte u nd mehr oder m inder verbran nte M enschen
knoc hen sow ie Bruchstücke von Altertümern d ie vom Feuer
Die Ausdeh nung dieser Brand
gezeichne t u nd beschädigt sind
schicht ist s ehr verschieden
B iswe ilen bre itet sie sich über de n
ganzen Fu ss boden der Stube aus u nd z ieh t sich sogar noch wei t
che n
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der Zu fal l hier se ine Hand im Spiele gehabt habe n muss
kann man daraus ersehen das s wiederholt Scherben desselben
von denen einige ganz
Thon gefäs s es gefunden worden sind
verbrannt a ndere dagegen welche ferner lagen vom Feuer n icht
einm al berührt sind E s muss som i t festgehalten werden das s
es rei ner Zufall war we nn das Feuer das im Innere n der Stube
brannte d ie dort l iegenden Skelettteile u nd Gegens tände be
rührt hat Ferner steht fest dass man ni c ht bloss ein ei nz iges
M al Feuer in der Kammer angezü ndet hat ; der Ums tand das s
die v erb rannten Schichten oft stellenweise an verschiedenen
Plätze n u nd biswe i len in verschiedener Höhe vorkom men zeigt
deutl ich dass i n den Stu ben welche lange Zeiten hindurch als
Begräbn i sstätte in Benutz ung gewesen si nd öfter v ielleicht sehr
oft Feu e r angezündet worden sind und nur so w ird erklärlich
wie d as Feuer zufäll ig nach u nd nach einen so grossen Teil
des G rab in halts angreifen konnte Ferner ist erst nach der
Übern ah m e des G rabes in Geb rauch Feuer angezündet worden
da ra u f deuten d ie vom Feuer angegri ffenen Gegenstände und
Skelette ile
und nicht wie man gemeint hat gleich nach der
Erbau u n g der Kammer zur E inweihung oder ä hnlichem Wozu
also d ie nte n d iese Feuer d ie ab u nd zu im Hause der Toten
entz ünd e t wu rden ? We n n man sich erinnert dass d ie Kamm er
dazu be s ti m m t war von Zeit zu Zeit betreten zu werden
der
Gang g e wäh rte ja leichten Zutri tt und die Höhe der Stube war
genau s o bemessen dass man sich darin be q uem au fhalten
konnte
wenn man sich ins Gedächtnis ru ft dass n iedrig
stehend e Völker am Grabe Feuer anzü nden um den To ten zu
erfreue n u nd zu wärmen so l iegt es nahe anzu nehmen dass
die Spu re n u nd Reste von P ene m i n diesen Grabkam mern von
einem so l che n religiösen Brauche herrühren der sich entweder
nur an d i e Bestattu ng knüpfte oder wahrscheinl icher von Zeit zu
Zeit im L au fe der j ahre sich wiederholte So wird verständl ich
dass d as Feuer zuerst i n der Stube angelegt worden ist so
lange n o c h i n ihr Platz war später aber wenn sie bereits an
gefüllt w ar auch aussen im Gange ; so begreift man d ie stellen
weise u n d ganz willkürliche Lage der Brandschichten und dam it
ist eine a n nehm bare Erklärung fü r die zufäll ige E inwirkung des
Feuers d ie a n Skeletten und Altertümern sichtbar ist gegeben
Bei der a llm ä hligen im Laufe d ei Jahre stattfindenden Anhäu fung
wurden d i ese verschoben und beise ite gerückt und m ussten da
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D I E S T E IN Z EIT
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her in mannigfacher u nd zu fäll iger Weise i n B er u hru n g komm e n
m it den O p fe rfeuem die bald da bald dort angelegt wu rde n
w ie es eben d ie Verhältnisse in der nach und nach stark a n g e
füllten Kammer m it sich brachten
Noch sonderbarer scheint be i erster Betrach tung die Art
u nd Weise wie die Hauptm asse der S kelette ile i n diese n
Stu ben liegt Au f dem Boden der K ammer oder falls dersel b e
m it B randresten bedeckt ist meist unmittel bar au f d iesen u n d
nur seltener durch eine Schicht von flachen Steinen oder Leh m
von ihnen abgesondert l iegen die M enschenknochen in Sch ichte n
deren M ächtigkeit von einigen Zoll bis zu ei n paar Fuss wechsel t
bald über den ganzen Fussboden bis hinaus i n den Gang bal d
nur auf gewissen Strecken der K ammer i n Hau fen gesonde r t
u nd ebenso nur haufenweise im Gange So zum Beispiel lag i n
e iner nunmehr geschleiften Riesenstube bei Karr eb atkstorp (Ost e r
akkebj z
e rg H erred
Seeland ) eine vollständig kompak te M as s e
Fl
von M enschenknochen au f einem zwei bis dre i Fuss grosse n
P latz an dem einen Ende der Kam mer während sich son s t
nu r geringe Reste von K nochen fanden Au f diesem kleine n
P latze abe r lagen Kr an ien u nd andere Skelette ile von nich t
weniger als zwölf Indiv iduen D ie Gebeine lagen in grösste r
Unordnung durch einander und nicht nu r infolge ihres ve r
w itterten Zustandes sondern auch weil sie nicht in i hrer n atür
l ichen Verbindung dagelegen hatten war es unmögl ich e i n
einziges von allen d iesen Skeletten zusammenzustel len Dieselb e
au ffallende Vermengung verschiedener Te ile der Skelette i n
kompakten d icken Schichten welche bis k napp an die Seite n
steine der Kam me r u nd sogar bis i n die Öffnungen zwische n
d iesen reichen trifft man du rchgehend au f dem u ntersten Grund e
dieser G rab stu b e n : zwischen den Gebeinen befi nden sich Stei n e
und Altertümer halb u nd ganz verbrannt ganz und i n Bruch
stücken alles in grösster Unordnung und augenscheinl ich i n
ganz zufäl liger Lage
Zur E rklar u n g hat man an d ie eigentümlichen Begrä bn i s
bräuche erinnert d ie u ns von v ielen Indianerstämmen Nord
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1 03
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nicht gleich z u ihrer en d giltige n Ruhestätte sondern erst dann
wenn sic h das Fle isch von den K nochen gelöst hat und d iese
werden dan n in gereinigtem Zustande u nter Beifügu ng von
Grabbeigaben i n u nterird ische Räume gelegt welche som it eine
Art von Beinhäusern bilden Die Skelettschichten der nordischen
Riesenstuben sollten dann au f d iese Weise entstanden sein da
scheinbar ei ne gewisse Ähnl ichkeit zwischen dem I nneren dieser
In d ian er grä b e r u nd der Steinkammern des Nordens vorhanden
ist Be i näherer Betrachtung anderer Umstände wird man gleich
wohl d ieser Ü bereinsti mm ung keine Bedeutung beilegen können
Obzwar es Regel ist dass sich in den grossen K nochenschichten
auf dem G runde der Kammer keine zusammenhängenden Skelette
finden so hat es sich doch i n zahlreiche n Fällen anders ver
halten Wen iger Gewicht darf man darauf legen dass öfter b e
richtet w ird die Skelette hätten sich in sitzender Stellung be
funde n ; denn das ist nu r selten m it vollständiger Sicherheit
beobachte t worden w ie ja leicht be greifl ich ist Wie sollte man
nach d em Verlau fe von j ahrtausenden i m Stande sei n nach
zuweise n dass d ie Leiche sitz end bestattet worden ist wenn die
Bänder u nd U mw ic ke lu n ge n die sie zusamme n hiclten schon
l
ängst z u Staub geworden sind wenn die Skelette schon
eben so lange zusammen und auseinandergefallen sind und
wenn sie w ie gleich besprochen werden soll dem D ru cke
dichter Schichten von Lehm Stei nen und Erde ausgesetz t
waren ? Dagegen ist sicher dass man nicht selten besonders
an gewissen bestim mten Stellen der Stu be Skelette getro ffen
hat welche i n Zusam menhang u nd O rdnung teils ausgestreckt
teils in zusammengebogener Stellung lagen
Es ist som it
jedenfalls n i c ht ausschl iesslich Brauch gewesen d ie Skelette
erst nach Entfernung des Fleisches beizusetzen ; wenn es sich
aber so verhält u nd wenn zugleich n ichts anderes als eine v iel
leicht nu r sche inbare Ähnl ichkei t mit de n Beinhäusern der
Indianer dafü r spri cht dass jener vorerwähnte eigentüm liche
Begrä b n isb rauch im Norden befolgt worden sei so ist e s gewiss
am richtigsten eine näherl iegende u nd einfachere Erkläru ng zu
suchen Die grosse Unordnung u nd Au fe in an d erhä ufun g der
Knochen d ü rfte von der Wiederholung d e r Beisetzungen i n dem
verhältnis m ässig k leinen Raume der sich allmähl ich mehr und
Es m usste nahe liegen
mehr m i t Skeletten füllte he r r u hr e n
die Knoche n der älteren Leichen beiseite zu schieben und ü ber
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1 05
G e bei ne beisei t e zu sch ie ben um für
Pl at z zu sc h afen Zahlre i ch e B eis p i el e dafür sin d be k annt
dass man in prähi st ori sc h en Z e i t en d en G rabi nhalt d en man u nt e r d em Z w an ge d er
Ver hä ltn isse n icht u nges tört liegen lassen k onnt e ni cht eben rücksichtsvol l behan d elt e ;
auch i m ä lt es t en c hri st l i ch en Mi tt e l alt er w ar es n i c ht an d ers w o man w i e w ir von
zahlre i ch en fri nkischen und m erow in gisch en Gr ä berfe l dern w i ssen sogar se hr h ä ufi g
neu e Grä be r I n un d q u er d urc h ä l
tere an l egte i n d em man d ie Kn ochen aus d en alt en
Gräbem so gut es gi g i n u nor den tl i ch en H au fen an d e rw ärts au fsc h ichtet e
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spä ter ist di eses V er fahre n n icht au fg eg eben w ord en
s i n d e t wa h e ut e d i e Ver
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tnisse auf d en F r i ed hö fen d er g r ossen St ä d t e b esser ?
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M an fi ndet oft Skelette von v ielen I ndiv iduen i n diesen
Grabern n icht selten 2 0 3 0 biswei len aber auch mehr ; so zum
Beispiel befanden sich in e iner ganz ausgefüllten Riesenstube
bei Borreby (Seeland ) gegen 7 0 und i n ei nem schwedischen
G rab ü ber 1 00
I n der Borreby Kammer waren es I ndiv iduen
beider Geschlechter ; neun davon sta nden im Alter vo n 2 b is 1 8
Jahren Äh nl iche Beobach tu ngen hat man an anderen Stellen
gemacht ; i n der Riesenstube bei G un d sölille (S 9 2) befanden
sich Skelettreste eines ganz zarten K i ndes zweier im Zahnen
befin d lic he r K i nder und zwe ier anderer i n der Periode des Zahn
wechsels Auch dieser Umstand bekräftigt dass d ie G rab stu b e
längere Zeiten al s gemei nsa me Begräbnisstätte für e inen ge
wissen K reis von M enschen ein Geschlecht oder eine Fam ilie
benutzt worden ist M eist ist es jedoch unmögl ich d ie Anzah l
der Bestatteten ihr Geschlecht u nd Alter zu bestimmen da v iele
Knoche n stark vermodert sind ; bisweilen si nd sie fast bis zur
letz ten S pur vernichtet
Ü b er der K nochenschich t fi ndet sich gew ohn lic h eine
deckend e und schü tzende Lage Selten ist diese m inder solid
nur aus E rde u nd beigemengten Steinen bestehend ; meist si nd
die Kn oc henhaufen dicht m it Steinen bedeckt oder es erstreck t
sich ü be r d ie ganze Kammer eine dicke Schicht von zerschlagenem
Feuerstei n oder eine fest zusammenhängende Schicht von flachen
Steine n d ie bis zu zwei Fuss mächtig sein kann Bald ü ber
einem S te in p flaster bald unm ittelbar über den K nochen kann
eine ha rt e fast u ndurchdringl iche Lehmschicht l iegen so fest
zusamm e ngepresst dass sie be i der Untersuchung der Kammer
ohne H i l fe vo n Haue und Eisenstange nicht beseitigt we r den
kann
Das ist hart w ie eine alte L an d strasse sagt der A r
beiter u nd der Arc häologe ist in Verzweiflung darüber dass
alle ge brechl icheren Gegenstande die sich darin finden sollten
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D IE S T E IN Z EIT
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gewiss zerschlagen und vern ichtet werden I n d ess ist es doch nu r
Zufall wenn Knochen und Altertümer in dieser Schicht vorkom me n
welche meist in der Dicke von ein igen Fu ss die K noche n b e
deckt soweit sich d iese ü ber Kammer und Gang erstrecke n
M an kann von vornherei n als sicher annehmen dass d ies e
feste D ecke welche gegen Angri ffe jeder Art schü tz en sollt e
erst dann eingefüll t worden ist wenn man die Stube nicht länge r
benutzen wollte und dass sie n icht nach jedem Begräbnis au f
gelegt und später wieder weggenommen worden sein kan n
Tei ls wäre dies m i t zu grossen Beschwerl ichkeiten verbunde n
gewesen teils würde es n icht dam it stim men dass
w ie
eine genauere Betrachtung der Verhältnisse lehrt
d ie Stu b e
zugängl ich und von jeder Erd od er L ehmfüllun g frei wa r
so lange Begräbnisse vorgenommen Feuer angezü ndet u n d
die vielen freil iegenden Bestandteile in Ve rwi rr ung gebrac h t
worden si nd Sol lte man aber do c h noch Zweifel darü ber hege n
so kann au f e ine Beobachtung h ingewiesen werden die bei d e r
Ausgrabung der oben genannten D oppel Riesenstube be i Gu nd
il
le gemacht worden ist und besti mm t zeigt dass d ie Stu b e
sö l
eine langere Periode h i ndurch n icht m it Erde gefüllt war Au f
dem Boden lag näml ich ei n grosser Stein der aus sei nem u r
s p r ün gl
ic hen Platze i n der oberen Wand zwischen eine m Seite n
u nd einem D eckstein herabgefallen war und d ieser Stein ruh t e
auf einer c irca 1 Zoll starken Sch ichte von Brandresten wel c h e
sich über d ie Seiten des Steines hinaus erstreckte D ie Kam m e r
kann also sel bstverständlich nich t m it Erde gefül lt gewesen sei n
al s der Stein he rab fi el u nd s ie m uss gleichfalls leer gewesen sei n
als sich der Rest der Schicht um ihn ablagerte Ganz dasselb e
Verhältnis hat man in anderen Kammern beobachtet wo ei n
Stein infolge eines Baufehlers bereits i n der U rzeit herabgefalle n
ist M an kann es dem nach als sicher betrachten dass d ie oberst e
deckende Schichte erst zu dem Zeitpunkte angebracht wu rd e
als man sich entschloss d ie Stube nicht meh r zu neuen B egrä b
nissen zu benutz en Ü brigens ist die Ausfüllung der Kam mern
und Bedeckung der K nochen gewiss oft nach und nach vor sic h
gegangen je nach dem man den B e in haufen in einem gewi sse n
Teile der Stube hinre ichend hoch fand ; man beschränkte sic h
dann au f den ü brig bleibenden Spiel raum D arauf deutet wen ig
stens der Umstand dass das Fü llmaterial nicht immer im ganze n
Raume gleicha rtig I st ; es kom mt vor dass es an dem einen E nd e
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1 07
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aus lockerer Damm erde besteht während es an der entgegen
gesetzten Seite von Lehm u nd Feuerstein geb ildet wird oder
man findet i n einem gewissen Teile der Kammer eine Decke
von flachen Steinen wogegen ein K nochenhau fen i n einem an
deren Teile m it einer Schich t zerschlagenen F euerste in s bedeck t
ist Zufäll ige Umstände und indiv iduelle Anschauungen m üssen
hier m assgebend gewesen sein
Wären n ich t Stuben gefunden worden d ie meh r oder m inder
leer waren so müsste d ie hier vorgetragene E rk läru ng ü ber die
Art wie die Kammer benutz t u n d gefü llt worden ist Zweifel
erwecken ; denn man m üsste sich dann wundern dass nicht durch
Zufal l e i n oder d ie andere K am mer auf uns gekommen wäre
die nur ei ne geringe Anzahl von Leichen enthiel t und darum
als noch nicht hinreichend ausgenü tzt der E rd füllun g entbehrte
Aber glückl icherweise fehlt es n icht gänzl ich an Be isp ielen dafür
E i der sc hö nst b k t K mm r d i u t r ö ff tl ich em Schut
tube d föll käi m f d F l d m rk o St or Kö be lt S l d w urd
st h n d e R i ese
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St i ge ä t h ft
j t t geset z l ic h gesc h üt te R i
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M w r d r g ga g
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l gen d icht d a b n M n f d zw r noch au er d m K o h n m hr r r I di v id u n
U ord u g ; ber das erkl ä t sich d rau d ass F üch d i K mm r
zers tr ut u d i
G g u t r i m S it t i d urch
zu i hr er B bau u g erwä hlt h tt
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A uch für di e Schm rot r
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hatt d i K mm r l Gr b g di t ; d
m f d auc h Sk l tt zw i r F üchs
w l ch w i d r ch i h d i Höhl g rbt h tt h be geg n ie
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k i e g rö r P i tltt g übt als g ge di m chl i ch K och d
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feste Decksch icht erhalten ha tte eine Leiche au f diesem Platz e
gewiss nicht anbringen zum m indesten n icht ohne ausserord en t
liche Beschwerl ichkeiten ; dagegen war es für die Leute welche
sol c he Stuben bauten kaum m it besonderen Schwie rigkeiten ver
bunden einen der freil iegenden Deckste ine abzuheben u m noch fü r
eine Lei c he Platz zu sc haffen Dies konnte geschehen nachdem
sowohl K ammer als Gang gefüllt worden waren ; man muss dann
auf den Geda nken gekommen sei n dass u nter den D ecksteinen
noch P latz vorhanden war der benutzt werden konnte I n gleicher
Weise is t der Raum unter den Decksteinen auch später nachdem
die Bronz e allgemein in Gebrauch gekommen war öfters zur Bei
setzung von G rab um en benutzt w e rden
Die ganz e Zerstöru ng d ie meist i m I nnern der R iesenstu ben
herrscht bringt es m it sich dass wi r aus ihnen weniger le rn en
können als aus den G räbern der späteren Perioden wo jedes
Stück bei dem Toten auf dem sel ben Platz l iegt auf den es
ni edergelegt w e rd en ist ; dadurch gewinnen w ir natü rl ich gute
Au fkläru ng u ber Gebrauch und Besti m m ung der einzelnen Gegen
stände Anders steht es m it diesen G rä b e m der Stei nzeit wo
man d ie Altertü mer nur bei den wenigen z uletzt beigesetzte n
Leichen an i hrem u rsprü ngl ichen P la tz vorfi n d en kann während
sie im ü b ri gen fast immer Störungen und Beschädigungen ver
sc hied en er Art ausgesetzt gewesen s i nd
Ebensowenig hat man
be i den Funden i n Riesenstuben irgendwelche Sicherhei t dafü r
dass alles was i n demsel b e n Grab gefunden wird auch ganz
gleichzeitig ist wie es allerdings in den folgenden Perioden der
Fall ist da d ie G räber derselben gewöhnlich nu r eine Leiche
beherbe rgen D ie Steingräber dagegen sind ja m eist längere Zeit
hindurch i n Benutz ung gewesen und aus den grossen Gesamt
funden ist daru m nu r Aufk lärung ü ber d iese Periode als Ganzes
zu gewinnen
nicht aber über ihre einzelnen früheren und späteren
Absc hn itte und über die gradweise En twicklung im Verlaufe
dieses Teiles der Steinzeit
D och stam mt wie aus dem zehnten Kapitel ersichtlich wer
den wi rd e in reiches M aterial fü r die Kenntn is d ieser Peri ode
wenn auch ni cht ausschl iessl ich so doch zu m gr os sten Teile aus
diesen G rä b em V ieles ist zwar unter anderen Verhältnissen
zu Tage gekommen ; doch die Gräber müssen als die wichtig
sten mi tu nter auch zugleich als d ie reichsten Fundstellen fü r
Altertümer der Steinzeit bezeichnet werden D och liefert seh r
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häufig eine grossere Kammer n icht meh r als 2 0 3 0 Beile u n d
M eissel F e ue rste in p fe ile kommen nicht selten i n ähnl icher Anz ahl
vor
i n einer Doppel Riesenstu be sind c irca 7 0 aufgeles e n
w e r d en
I n einer R iesenstube bei F ölleslev Sk ippi nge H err ed
Seeland fand man über hu ndert Stein artefac te Am za hl reichsten
sind gewöhnlich die Späne von denen man häufig bis zu 50 Stüc k
i n einem Grabe gefu nden hat ; w iederholt kamen doch auch üb e r
Eine grössere Bedeu tu ng jedoch haben die G rabfu nd e
1 00 vor
dadurch dass sie Gegenstä nde aus gebrechl ichem M ate riale en t
halten die sonst nur ausnahmsweise auf andere Art erhalten si n d
so M e i ssel Nadeln und verschiedene Zie mte aus T ierknoch e n
u nd H irschgeweihen u nd namentl ich T hon ge fä sse Diese le tz t
erwähnten Altertümer d ie besonders wichtig sind wei l w ir hau p t
sächlich durch sie m i t der eigentüm lichen O m amen tik der Stei n
zeit bekannt werde n kommen in den Riesenstu be n nicht selten i n
bedeutender Anzahl vor So befanden sich i n der oben genann te n
Doppel R iesenstube au f der Feldmark der P farrei von Aarb y
Scherbe n von c irca 20 T hon gefäs sen i n jeder Kammer und an
vielen anderen Plätzen hat man sowohl ei nzelne vortreffl ich erhalte n e
Gefässe als auch n amentl ich M assen von Scherben gefunde n
I m Gegensatz z u d iesen reich ausges tatteten G rä b e m waren v ie l e
andere selbst gr oss e r e Kammern au ffallend arm an A ltertüme rn
I n einer jetzt gesetzl ich geschü tzten Riesenstu be in Gjeru m Sogn
Amt Hjorri ng j ütland die
Fuss lang
Fuss breit un d
5 % Fuss hoch ist fand man beispielsweise nur 4 Feuerstei n
arte fac te und ei n paar
unbedeutende B ruchstücke von Tho n
gefässen und i n einer anderen etwas kleineren Stu be die gleic h
falls u nberüh rt war und fü r das Nationalm useum untersucht wu rd e
traf man nur zwei Ge r äte und ei n paa r G e fä ss sche r b en V iel le ic ht
s ind diese Kammern nur kurze Zeit benutz t worden
Die Al tertümer werden in der Regel nur au f dem Bod e n
der Kammer u nd des anstossenden Ganges gefunden teils zwische n
den B randresten in diesem Falle mehr oder m inder vom Feu e r
beschädigt teils bei den K nochenhau fen h ier gewöhnlich gu t
erhalten D agegen kommen i n der Regel kei ne Grabbeigaben i n
der obenau f liegenden D ecksch icht vor welche den Boden m i t
seiner Fundsch icht von Altertümern scharf von den spätere n
B egräbnissen u nter den D ecksteinen absondert Nach der Nat u r
der Verhältnisse ist der P latz der Altertümer meist zufällig u n d
unberechenbar ; sie sind m it den Skelett Teilen beiseite geräu m t
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und aufgeh ä u ft worden und konnen gleich diesen an einer Stelle
der Kam mer i n grösserer An za hl bisweilen bei sam men mei st
aber zerstreut l iegen und anderseits kann es grosse Teile
der Kammer geben wo man gar n ichts fi ndet D ie gebrech
lie beren Gegenstände sind oft stark beschädigt Bernstei n
perlen und T honge fä sse haben u nter dem D rucke der Steine i n
der D ec kschicht leiden m üssen ebenso w ie es be i Ausgrabungen
schwieri g ist sie von dem festen Lehm zu lösen unter dem sie
hä ufig liegen Doch m üssen die Gefässe sehr oft bereits i n der
Urzeit u nter der E inwirkung des Feuers u nd bei den damal s
vorgenommenen Störu ngen entzwei gegangen sein denn nu r
selten l iegen die Scherben so dass man daraus entnehmen
kann das Gefä ss sei an seinem Standplatz zerdrück t worden
Gewöh nl i ch liegen d ie Scherben zerstreut und man hat sogar
wie bere its e rwähnt weit draussen i m Gange B ruchstücke von
Ge fä ssen gefunden deren übri ge Tei le in der Kam mer lagen
Das gleiche gilt au c h von den F euer ste ingerä ts c haften B isweilen
be finden s ich d ie Sachen i n solcher Stel lung dass man davon
den E ind ruck empfängt dass sie bei einer Rä u me re i in der
Stube au fgelesen u nd m it einer gewissen Sorgfalt auf ihren
neuen Pla tz gelegt worden s ind So stand einmal ein 1 3 Zoll
hoher Obe rteil eines T hongefä s ses aufrecht neben Skelettresten
und der daz u gehörige Unterteil lag vier Fuss abseits au f ei nem
E i n schön ge
grösseren Steine m it dem Boden nach oben
schl
iflen e s Beil wurde in der losen Erde zwischen zwei Seiten
steinen steckend circa 3 Fuss ü ber dem Boden gefunden ;
anderswo staken ein M eissel und ein Beil zwischen zwei Seiten
steinen und ähnliches mehr Diese kleinen Züge zeigen wie man
be i m Zusam menräumen des ü berfüllten Fussbodens verfuhr
M an kann n icht sagen dass die i n den Gräbern gefundenen
Wa ffen und Gerätschaften durchgehends besonders schön und
Sie sind
gu t sind ; jedenfalls kommen viele d ürftige Stücke vor
auch keineswegs immer neu im Gegenteil findet man auch
vollständig abgesehen von den durch Feuer u nd Räum ungen in
der Stube zerstörten Sachen ungemein häufi g beschädigte Stücke
die in dem Zustande eingelegt worden sei n müssen i n welchem
wi r sie fi nden
Beile ohne Schneide zerb r ochene M eissel und
Bruchstü cke von Speeren ; oft sind es alte ab ge n utztc u nd wieder
holt durch neue Bebauung ausgebesserte Gerätschaften zer
b rochene Bern steinperlen die aufs neue d urchboh rt worden sind
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Indiv iduen u nd in einer französischen Stube fand man über
Schm uck
1 00 Leichen ; die Art der Altertü mer : Steingeräte
sachen u nd Thon gefäs se
in einem Steingrab au f einer der
Kanal I nseln fand man Fragmente von mehr al s 1 00 Gefässen ;
die Au fhäu fu ng der Sachen au f dem Boden des Grabes die Brand
spuren die allgemeine Verw irru ng und Unordnu ng im I nnern
neben e i ner gewissen Ordnung auf anderen Punk ten die zer
alle diese Züge
brochenen u nd beschädigten Grabbeigaben
findet man fast überal l wieder wo Gräber der Stei nzei t Kammern
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oder Höhlen sorgfältig untersucht w e rd en sind
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m hr od r m i d r hlreich
und A lt rt üm r en thä lt
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i d n icht g l i ch i t ig b statt t wor d n G ewöh l ich l i g n
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grabs gesa gt wird könnte fast u nverändert von einem Grabe
der nord i schen Stei nzei t wiederhol t werden
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da s die Höhl w irkl ich i Gr b i t und nicht bl o ein B i hau i wel ch m m
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E i n Unterschied zw ischen den nordischen Steingräbern u nd
den Kam me rn des Südens und Westens ist jedoch beachtens
wert : die le tzteren enthalten oft verei nzelte Mctallsac hc n und
andere Gegenstände welche einer späteren Ze it als der e ige n t
lichen Steinzeit angehören D ie Bedeutung d ieses Verhältnisses
soll in einem der folgenden Abschnitte u ntersucht werden
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als die monumen talen Grabbauten der Stei nzeit d ie
klei ne Kammer und d ie R iesenstube wurde d ie d ri tte Ha u pt
form d ieser Pe riod e d ie sogenannte Stei nk iste (Kiste) n ac hg e
w iesen u nd i n den Bereich der Untersuchung gez ogen fü r d as
schwedische Gebiet vo n Oskar Monte lius und da m ach i n Dä ne
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ma r k von Hen ry Petersen
D a d iese aus kleineren Stei ne n
hergestell ten Gräber
au f d ie K ante gestellte Seitenste i ne
bilden ei n längl iches Rechtec k das vo n wagr echten Ü b e rlie ge m
bedeckt ist
von flachen Erdhügeln vollständig verhüllt si nd
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sie der Au fmerksamke it lange entgehen D och bilden
sie ein wichtiges Schlussglied in der Reihe der Grabforme n der
Steinzeit u nd bezeichnen den Ü bergang zu der folgenden Pe ri ode
Scho n d ie Behandlung der Steine d ieser K isten zeigt dass
sie einer a nderen und späteren Zeit angehören müssen als d ie
grossen K ammern m it ihren mächtigen Steinen Die K iste b e
steht näm l ich me ist aus dünnen oft sogar nu r ei n paar Zol l
starken Ste inplatten e n d w ed e r natürl ichen oder was häufiger ist
aus grösse ren mas sigen Steinen gespaltenen I m ganzen ist die
Bespal
während sie in de n gros sen
tu n g hier allgemeine Regel
Stuben nu r seltener angewendet worden ist So scheint es dass
man erst jetzt ziemlich allgemein verstanden hat durch Ab
spaltung u ber das in älterer Ze i t ub liche mühevol le Auftü rm en
der grosse n Steinmassen hinauszukommen das gan z überflüssig
sein mu sste wenn es bloss darauf ankam für den Leichnam
eine gedeckte u nd geschützte Ruhestätte herzustellen
Fe rner si nd die Dimensione n der K isten i mmer z iem lich
bescheiden was ebenfalls zeigt dass man ü ber die eigentliche
Zeit der grossen Steinkonstru kt ionen h inausgekom men ist Die
auf die H oc hkan te neben einander gestellten Steine bilden einen
Grabrau m der gewöhnlich 8
1 0 Fuss lang
circa 2 Fuss breit
un d 2
3 Fuss tief i st ; doch kennt man auch Beispiele von
G rä b e m d ie etwas grosser oder etwas k leiner sind Durchgehends
sind sie z ugleich m it geringerer Sorgfalt als die grossen Kammern
Das könnte ein Ausdruck dafü r sein das s man jetz t
geba ut
nicht m ehr so viel M ühe auf das G rab verwenden wollte wie i n
älteren Ze iten ; eher aber du rfte es darauf beruhen dass die
Konstru ktion der K iste nicht derselben Sorgfalt bedu r fte wie die
der grossen Kammer wo die kleinste U nachtsamkeit oder Nach
l ässigke it bei der Placieru ng der gewaltigen Steine fü r d ie ga n ze
Anlage verhängn isvoll werden konnte Fü r d ie K iste dagegen
liegt kei ne Gefahr darin selbst wenn d ie Steine nicht genau
zusamme ns chliessen oder ein wenig aneinander vorbei gehen
oder auch w ie es häufig vorkomm t n icht ganz gleiche Form
und G rösse haben D ass man aber auch jetz t auf den Toten
volle R üc ksicht nimmt geht aus der übrigen Einrichtung d e s
Grabe s he rvor
Löcher und Zwischenräume sind jetz t wie fr u he r
mit klei neren Steinen ausgefü llt Lehm i st zum Verstopfen ver
wendet u nd d ie D ecksteine sind unten m it flachen Steinen a b
t u m sicher zu l iegen
Endlich liegt gewöh nl ich um da s
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stamm t i n welcher die Grabkammer stets ihren Eingang oder
ihre Öffnung hatte und auf einer ähnl ichen Tradition beruht es
gewiss dass die K iste wenn auch n icht immer so doch gew öhn
lich sich wie die grossen Stuben gegen Süden oder Osten
öffnet i ndem i hre Län genrichtung zwischen Norden u nd West en
einersei ts u nd Süden und Osten anderseits fäll t Bei der K iste
kann d ie Ö ffnu n g kaum eine praktische Bedeutung gehabt haben ;
sollte d as G rab von neuem geö ffnet werden so hat man sich
durch de n Erdhügel von oben durcharbeiten die schütz enden Stei n
schichte n beseiti gen und m indestens ei nige der Decksteine ab
heben m üssen um die Leiche in dem schmalen nied ri gen Rau me
anzubringen Das war eine ziemlich w eitlä ufi ge Sache woher es
wohl kom mt dass man häufig nur eine einzige Leiche i n ei ner
solchen K iste findet Dies ist abermals ei n Zug der au f den
Begrä b n isb r auc h der folgenden Peri ode hi nweist wo es wie i n
allen späteren Zeiträumen Regel war das G rab nu r zur Au fnahme
eines I ndiv idu ums einzu r ichten
Noc h aber wurde im allgemeinen der alte Brauch festgehalten
Die m it Erde be deckte u nd vollstä ndig geschlossene K iste i st
ein gemeinsames G rab das Reste von mehreren Leichen bis zu
II
e n thält u nd man muss annehmen dass sie nicht au f einmal
sondern nach und nach beigese tzt worden sind wie eben der
Tod die M itglieder eines Geschlechts oder eines Stammes ab
be ri e f
I n diesen G räbern herrscht d ieselbe Ve rwirru ng und d ie
gleiche Unordnung d ie oben b ei den grossen G rabkammern be
sp r oc hen worden ist
Au f Seite 1 1 4 ist das Innere einer solchen
1 888 bei Rosk ilde (Seeland ) au sgegrabenen K i ste dargestellt die
Skelettreste teilweise von der nach und nach von oben einge
sickerten Erde bedeckt Wie in diesem Falle so ist es in der Regel
schwer gewesen mit Sicherheit zu entscheiden i n welcher Stel
lung d ie Leichen beigesetz t worden si nd teils weil d ie K nochen
meh r od er weniger vermodert sind
wenn sie n icht u b erhaupt
volls tändig z u Erde zerfallen sind
teils weil das Zusam men
sinken des Le ichnams herabfallende kleine Steine Erde und
Wasser d ie nach und nach ihren Weg durch die deckenden
Schichten fanden d ie ursprüngl ichen Verhäl tnisse zerstört und
verände rt haben D azu kommt noch ferner dass man wen n
mi t der Zeit mehrere Leichen i n dem engen Grabe Platz
finden so llte n die älteren Gebeine bei Seite scha ffen musste
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Trotz aller d ieser Z er storu n gen konnte doch i n ei nzelnen Fälle n
konstatiert werden dass Leichen sitzend beigesetz t waren i n
anderen dass sie ausgestreck t lagen
E ine Ausfüllung der K iste m it Erde bis zu den D eckste i nen
die festen und beinahe und urchdringl ichen Schichten von Leh m
d ie hor izontalen Ste in p flasteru n gen
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e diese Deckungen d e r
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Leichen die i n den grossen Kammern a llgemein ü bl i ch s i n d
kommen bei K isten sehr selten vor was gewiss darau f beru h t
dass d iese Gräbe r auswendig durch e ine vollständige E r d u m
Gewöhnl ich ist das G rab nur teil we is e
hüllun g beschützt s ind
m it Erde gefüllt oder der Boden allein von einer d ünnen Sch ich t
bedeck t d ie gewiss nach u nd nach durch die Ö f nungen zwisch e n
den D ecksteinen einged rungen ist hauptsächl ich wohl durch e i n
H ier liegen ru hend au f einem Fussbod e n
sic ke m d e s Wasser
von flachen Steinen oder auf ei ner Sch icht von F euerstei n schotte r
die erhaltenen Reste von Skeletten und d ie wenigen Altertü m er
welche d iese Gräber enthalten
I n zahlreichen Fällen fand man neben den Resten ei n e s
ei nzel nen I ndi viduums einen Dolch u nd die Spitze e ines Speere s ;
man m uss daher annehmen dass d iese Wa ffen die gewöhnl i c h e
Aus rüstung des M annes gebildet haben Ebenso hat man me h r
mals bei einem ausgestreck t liegenden Skelett eine Speersp i tz e
dicht neben dem Kopf einen D olch bei der Hü fte u nd e i n e
Streitaxt bei der Schulter gefunden was darau f deu tet dass d ie
Leiche bekleidet beigesetzt worden ist und die verschiede n e n
Wa ffen ungefäh r so angebracht waren wie sie der Lebende t ru g
Doch ist das keine feste Regel gewesen B isweilen findet m an
Dolch und Speer an der Seite der Leiche bei den Kn ieen od e r
Füssen angebracht je ein Stück an jeder Seite ; gewöhnl ich a be r
l iegen die Altertümer ebenso zu fällig w ie in den grossen Kam m e rn
bald hier bald dort bald unm ittelbar au f dem B oden bald etw a s
höher bald m itten i n der K iste bald in einer Ecke od er knap p
an den S e iten stein en al les natürlich Folgen der Störungen de ne n
das Grab ausgesetzt war
Ausser den erw ahn ten Wa ffen hat man in den K isten oft P fe i l
spitzen aus Feuerstein und die in Abschnitt X und X III besprochene n
P olier stein e au s Schiefer gefunden i n ganz denselben Formen d ie
aus den grossen Kammern wohl bekannt sind ; insofern i st e s
h inreichend k lar dass d iese beiden A rten von G rä b e m i n enge r
gegenseitiger Verbindung stehen u nd einander zeitlich berühren
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Aber anderse its ist auch d er Untersch ied nicht zu verkennen
Die Grab beigaben sind i n den K isten weit spärlicher al s ob man
kein Gew i cht mehr au f d ie gute Ausstattung des Toten gelegt
hätte u nd b esch ränken sich au f eine bestimmte K ol lektion von
Wa f en u nd Schmuck m an k önnte sagen au f das was zu r täg
lichen Au s rü stung ge horte ; genau dasselbe ist auch in der fol
genden P eriode der Fall Se hr selten findet man in der K iste
We r kzeug e m it Schneide Ar b e its b e ile u nd M eissel d ie in den
M an glaubte nicht
G rä be m der älteren Zeit so allgemei n sind
mehr das s der Tote fü r d iese Geräte des tägl ichen Lebens eine
Verwend u ng habe Thon ge fä s se kommen wie i n der Bronzezeit
selten vo r und wohl nu r in E ri nnerung an den Brauch der Vor
zeit ;
i st der G rund die Unmögl ichkeit in dem geschlossenen
Grabe O pfer z u bringen oder das Aussterbe n des Glau bens dass
der Tote Spe ise und Trank bedürfe ?
Au s allen diesen Verhältn issen schei nt nicht bloss he rvor
zugehen dass die K isten einer anderen u nd späteren Zeit an
gehöre n als d ie grossen Grabbauten sondern auch dass die
Veränderu ngen i m Baue und I nhalt des G rabes m it neuen Vor stel
lungen von dem Toten und von dem kün ftigen Leben zusammen
hänge n D as Grab i st nicht mehr die Wohnung d es Verstorbenen
worin e r nach dem Glauben d e r Zeit in gewisser Weise weiter
lebt e s ist nur e in Au fbewahrungsort des Leichnam s dem man
eine u ngestörte Ruhestä tte bereiten will D ie Le iche w ird i n
liebev ol ler We ise und m it Ehrfurcht fü r den Toten beigesetzt ;
aber m an hat den Glau ben verloren dass der eigentl iche K örper
sozus age n weiterlebt und wir dü rfen annehmen dass dafür bereits
die edlere Vorstellung aufgekommen ist dass nu r die Seele nach
dem Tode fortdauert eine Vorstellung die i n den Begräbnis
bräuchen der folgenden Periode stark hervort ri tt
D as m eiste von dem was h ier ü ber die erst vor wenigen
Jahren z u Tage gekommenen heute aber gleichwohl schon gut be
kannten G rabkisten gesagt ist d ü r fte auch von den noch später
entdeckten G rä b em der Steinzeit gelten bei denen kei ne grösse ren
Steine i n Anwendu ng gekommen sind M an wus s te zwar sch o n
früher dass in versch iedenen Gegenden j ütlands häufig Stein
sachen i n E r d hu geln gefunden werden ; doch erst du rch Unter
suchungen d ie im J ahre 1 8 90 und dem folgenden j ahre i m Amt Rib c
vorgenom m en worden sind sind wir über die s e G r äber genauer
unterrichtet E ine bedeutende Anzahl von G rä b e m d ieser Art
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zumal we nn sie nicht durch e ine gleichmässige und heim ische
Entw ickel ung vor sich gegangen sind sondern im wesentlichen
auf E i nfl üssen von aussen beruhen wie sicher im vorliegenden
Fall e Nicht bloss die schwedischen K isten (H ä llbi 510r ) aus dem
Schlusse der Stei nzeit habe n d ie grösste Äh nlichkeit in Bau und
Ein ri chtung m it den däni schen K isten sondern auch in Deutsch
lan d und a n v ielen Stellen Westeuropas gibt es G rabform en au s
der Ü be rgangszeit zwischen der Stein und B ro n zezeit welche
sich vol lständ ig m it ihnen
zusam menste ll en l assen
und i n Holstein sind
Gräbe r i n Erdhügel n ohne
g r össere Stei nsetz ungen
‘
ganz allgemein Sie sind
zuerst v on ] Mestorf nach
gewiese n und M ulden
gr äber « benannt worden
D ie neuen G rabform en
un d d ie Ideen deren Aus
druck s ie bilden si nd
daher schwerl ich zuerst
im Norden aufgekommen
M erkw ürd ig aber ist dass
A bb 45 Ei l gr b u d St i i t
der skand inavische Nor
mit i r Str i taxt
den schon damals so ge
nau den Bewegu ngen i n Westeuropa folgte dass eine ver ä nderte
Ein rich tu ng des G rabes sich sowohl gegen Norden w ie gegen
Westen zu nachweisen lässt Schon i n der grauen Vorzeit ge
hörte das südliche Skandinav ien m it z u dem Te ile Europas wo
die vorw ä rts sc hr eiten d e Bewegung deu tl iche Spu r en hinterl assen
hat un d nicht allei n das heutige D änemark sondern auch d as
ganze Gebiet der Steinz eit in Schweden fol gte in der Richtu ng
mit in der m an sich in sud lic he n und westlichen Ländern be
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V er eins in Schl esw ig H ol st ein K iel 1 8 9 2 S 9
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ie g r ossen Steingräber d ie in den vorhergehenden Ab
schni tten behandelt w e r d e n sind mu ssten selbstverständ l i c h
i m Norden w ie anderwärts die Au fmerks amkeit der späteren B e
keru n g anziehen und fesseln für d ie d i ese Denkmäler bei n a h e
v öl
ebenso fe rne lagen u nd i n gleichem M asse i n d as D u nkel d e r
Vorzeit geh üll t waren wie für u ns M an sann darüber nach w a s
d iese kolossalen S teinbauten sei n m öchten und man deutet e s i e
so gu t man eben k onnte überall auf die gleiche Weise E s
mussten n atur lic h übermensch liche Wesen u nd Riese n gewe s e n
sei n d ie m it diesen Steinblöcken umzugeh en vermochten D i e
alten bei den m eisten Völkern lebenden Sagen von längst ge
sc hw un d en en r ie s en haften Geschlechtern d ie Göttern u nd M ensc he n
in gle ichem M asse e i n Schreck gewesen waren erhielten n e u e
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IX
D as S TU D IU M man S r amc n Ä aax
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Nahrung u nd Lebensk raft du rch die kolossalen Bauten von denen
die längst abgebrochene Trad ition n ichts zu e rzäh len wusste u nd
die n icht durch menschl iche K raft errichtet schienen Es waren
Stu be n G räber oder Öfen der Riesen : i n Dänemark benannte
man sie ] a llrfl ucr j y novne i n Schweden j ä ti esh<gor j ää rgr afi ar
j ää mg nar i n D eutschland lü nen gr ä ber H ünenbetten in Frankreich
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W ie fru h derart ige volkstüml iche Erklärungen entstanden
‘
geht aus S a x o s Äusseru ng herv or es müssten früher R iesen
in D äne m ark gelebt ha b en wofür die gewaltigen Steine welche
auf die G rabhügel gesetz t seien Zeugnis ablegten ; denn es sei
unglau bl ich dass gewöh nl iche Men s c hen krä fte solche Steinmas sen
gehobe n hätten die man au f flachem Felde gar nicht oder nur
sehr schwer bewegen könne ” Diese ältesten archäologischen
Deu tu ngen haben sich so fest gesetz t dass d ie Benennu ngen
sich b is heute erhalten haben “
Doch eine solche Erklä rung befri edigte gleichwohl n icht
immer jene erste n Altertumsforscher Die Ste in stu b en ware n ja
doch zu k lein fü r gigantische Gestalten ; wie hätte ih r Leib in
diesen G rä b e m Platz fi nden können ? M an nahm also seine Zu
flu cht z u anderen sagenhaften Wesen f ür d ie sie besser zu passen
sc hi enen zu den klugen Zwergen denen man eine Kenntnis der
Natu r u nd eine Herrschaft über sie zusch rieb welche sie wohl in
Stand setzen musste das auszuführen was Men sc hen verm ögen
übe rtraf D ie Steingräber waren demnach die Wohnungen dieser
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Grammat ic i h is torias D am i en: l i bri X VI d iese vol lst än d i gst e und
best e Q u e ll e u nse rer K en nt n is d er m i tt el alt rl ich n G eschi cht e D änemar ks b is 1 1 85
rei c hen d In mec kl n bu rgi sehen D okum ent en aus d m 1 3 ] hd oft r ep ld m m
V g l übrigens
h ma/u p g en lrr s L isc h F r id ri c o F r anc isceum L e i p z ig 1 8 3 7 1 3
Gri mm D eut sche My th ologi e 4 33 44 2 ff N 1 50 ff
sehow ): D an i am v er a regi one m gig an t es
P rre fati o I 1 S 1 9 (ed Müll er Vel
quondam cultu exerc itarn eximic magn itud inis sax a veterum bu st is ac speeub us afiixa
testantur
Q u od si q u is vi m on tru osa patratum n mb ig t q uorundam monti um ex ce l sa
suspic is t d ieatq ue si call et
q u i s corum vertic ib us cau les t ani te gr and itatis in ex ri t
lnop i nab i l e namq ue qui vis miraeu li huj us z
e sti mator an i mad v rteret ut m ol e m s up er
piano m i n ime ve l d iffi eile m ob i l em i n t an tum mon tnnc su b limitates ap iee n si mpl e x
mom litatis labor aut usi ta tus hum an i rob or is conatu s extuleri t
I n d er alt en L itteratur aus d em O rien t und S üd en find et sic h k e i ne E r
wähnung d er St e in gr ä be r ob zw m ä h n l i ch e uralt e Stei nd enkrn äl
er g en an n t w er d en
s Ed w ard B T y l or
E ar l y h ist ory of m ank i nd L ond on 1 8 70 3 1 5 und J oh n L ubb ock
Preh ist or ic t i m es Lond on 1 865 58 I n e i ner p ompej an ischen Wand m l er ei i st ei n
Stei ngra b darg estell t s B ul l is t g erm an rom I I I 2 3 7
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IX
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D as S r un n m
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S r am on lman
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Berichten schri ftl icher Quel len uber den heidnischen K ultus
bill i gen
Denn d ie Jahre gingen und die Geleh rten die weder an
Ri e sen noch an Zwerge glaubten
sondern ihre Weisheit aus
sch riftl ichen Quellen schop ften nicht zum wenigsten aus den
fem st l iegenden den römischen u nd griechischen Autoren b e
gan n en au f die Steingrä ber ihr Augenmerk zu richten und sich
an ihrer Deutu ng zu versuchen I n Dänemark fanden diese ersten
Studien einen würdigen Repräsentanten in O l e Wo r m Aus
führlic h und grü ndlich behandel t er die grosse n Steingräber im
ersten B uche seiner M onumenta D an ica 1 64 3 ; doch d ie alten
klassischen u nd nord ischen Autoren besonders Sax o konnten
Wen n n icht auf den richtigen Weg bringen und auch an den
neueren Ve rfasse rn dem Engländer Camden u nd dem Schweden
Cl
au s M agni
die vor ihm ü ber ähnliche M onumente des Aus
landes ges c hrieben hatten fand er keine besseren Führer Worm
meint es seien d ie Thin gplätz e der Urzeit wo Recht u nd Gesetz
gesp roc hen wu rde oder eingehegte Kampfplätze wo man Zwei
kämpfe ausfocht oder es waren die Stätten wo die K önige der
Urzeit e rwählt wurden oder möglicherweise heilige Altäre an
denen ma n de n Götzen Opfer darbrachte Zu solchen Resultaten
musste d ie damalige Benutz ung der Quellen führen und es hal f
nichts dass Warm o ffen b ar die D enk mäler selbst sogar genau
in Augenschei n genommen hatte E r macht z B die ganz richtige
Bemerkung dass d ie Steine an den Schmalseiten der H ün en b etten
gewöh nl ich grösser und schwerer sind als d ie ü brigen Randsteine
un d sei ne Beschreibung der k l ei nen Stu ben zeugt von wirklicher
Kenntn is
Der Al ta r ist meist ei n Erdhügel auf desse n Spitze
drei gewaltige Steine stehen d ie einen v ierten tragen der schwerer
und breiter ist so dass gewissermassen ei n T isch gebildet wi r d
Unterhal b ist ein Hohl raum de r h ie und da leer meist aber m it
Erde u nd Stei nen gefüllt ist und zur Au fnahme des O p fe rb lutes
be sti m mt war Es tr t sich nur selten dass man h ier kei ne Feuer
steine zum Feuerschlagen fi ndet ; denn nur so du rfte das Feuer
en tzü ndet werden
wom it das Opfer verbrannt werden sollte
M an sieht w ie alle an und fü r sich richtigen Beobachtu ngen i n
Überei n stim m ung m it der unglückl ichen vo r gefassten D eutung
erklärt werden Ja diese beeinflusste sogar d ie begleitenden Ab
bildun gen Der Alta r ist frei und luftig auf den Hügel ge
stellt (vgl d ie W iedergabe S 1 2 2 aus Wo rm M on Dan pg
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1 26
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w ä hrend es sich doch in Wirklichkeit so verhält dass der E rd
hügel d ie Steine umschl iesst und teilweise bedeckt Es ist ga nz
bezeichnend dass fast alle Abbildungen von k leinen Stuben d i e
i n den nächsten anderthalb hundert Jahren nach Worm s Ze it er
sch ienen genau ebenso eingerichtet sind ; doch pflegte man er
klärend h inzuzufügen dass die Steine d ie ursprüngl ich au f de m
Hügel standen im Laufe der Zeiten tief in denselben e ingesunk e n
seien
doch i n den Abbildungen m usste das natü rlich korri gi e rt
werden
Neben den aus geleh rten Quellen stammenden I rrtu m ern
findet man bei Worm doch auch Andeutu ngen einer richtigere n
Au ffassung die sich au f ei ne wirkl iche Beobachtung gründet E r
weiss von Steinsetzungen z u berichten von dene n man sich e r
zählte dass R iesen dari n begraben seien deren K nochen m a n
gefunde n hatte und er sagt ausdrückl ich dass der Altar oft ü be r
ei nem Begräbnis erbaut i st dam it man jährl ic h dem Verstorbe n e n
d ie schuldigen Opfer bri ngen könne Aber die Beobachtu nge n
welche zeigten dass d ie Steinsetzungen G räber waren lage n da
mals noch zu spärlich vor als dass sie d ie übel angewendete B u c h
gelehrsamkeit hätten verdrängen können Das Resu ltat der U nter
suchung m usste sein dass die Benennungen Thingstätten O p fe r
altäre Kamp fplätze Grabstellen u s w au f Denkmäler v o n
nahverwandter Art in buntem VVir r war r angewendet wurden
Ü beral l treten uns in der ersten Hal fte des 1 7 Jah rhu nd e rts
d ie im wesentl ichen gleichen Anschau ungen entgegen und se l bs t
i n der folgenden Ze it und bei Mä n n e m wie Thomas Brod e r
Birkerod und Pontoppidan d ie au f anderen archäologischen G e
bieten so klar und gesu nd u rteilten herrscht in der Au ffassu n g
der Steingräber ei n ü beraus bezeichnendes Schw an ken A uc h
im L au fe von fas t zweihundert Jahren nach Worm wurde es d a
mi t n icht besser Buchgelehrsam keit und Beo bachtung kämpfte n
m it einander ; aber die erstere war meist siegreich u nd d ie E r
k lärungen fielen stets gleich aus nu r m it einem mehr oder m ind e r
k ünstl ichen Apparat versehen und au f verschiedene u nglau bl ic h e
Weisen variiert Noch im Jahre 1 8 09 stel lt sich B T hor lac iu s
i n seiner Schrift ü ber die Hügel und Steinsetz ungen des he id
nischen Zeitalters (fledmold: H öfe og S k n mln i ng er ) ganz u nsiche r z u
dieser Frage indem er nicht durch bestimmte Klas sifi zierun gen
dem subjektiven Urteile vo r greifen sonde rn lieber die M onu m ente
selbst sprechen lassen will ; der Leser kann dann nach dem E in
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IX
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druck den s ie au f ihn gemacht haben ihnen d ie nach seinem
Gutdünken passendste Benennung zuerteilen « Finn M agnusson
der als letzter der alten Schule bezeichnet werden kann spricht noch
1 8 2 0 in ei nem Atem von S tei nse tz ungen Altären oder Tempel
hütten und u nteri rdischen Grabstätten der Urzeit « u nd erklärt d as s
der D eckstei n au f dem Altare sch räg angebracht sei zum Ab n n n en
des O p fe r b lute s das s der Hohl raum unter der Platte entweder
ein Au fbewahrungsort fü r das heilige Feuer sei oder eine A rt
Tempel zur Aufstellung gewisser Götterbilder u s w Doch auch
hier ist h i nzugefügt dass gleichwohl ein ige der Ste in stube n wie
das Volk sie nennt w irk lich als Gräber gedient hab en
M an hatte
al so im Lau fe von m ehreren Jahrhunderten seh r gut gewusst
dass v iele Steinsetzungen Begräbnisse enth ielten ohne doch recht
gewagt z u haben daran z u glau ben D och die Kenntnis der
wi rklichen Verhältnisse wu rde beständig ausgiebiger und liess
sich schl iessl ich nicht mehr abweisen 5 0 berichtet Fed er S y v um
nur einzelne von den Ausgrabungen d ie am meisten Au fsehen
erregten a nzu führen
von der Untersuchung einiger kleiner
Kammern au f der Feldmark von Kari se Seeland im Jahr e 1 694 ;
Pontoppidan erzählt von der im Jahre 1 7 44 entdeckten Riesen
stube b ei Ja: ge rsp ri s ; andere Steingräber i n derselben Gegend
wurden 1 7 7 6 geö ffnet u nd zwei Jahre später beschreibt P an c ouc ke
die Untersuchung einer Grabkamme r i n der Nähe von Odense
Die oben erwähnte Riesenstube bei L ille Ror b azk wurde am
Sc hlu sse des vorigen Jahrhu nderts entdeckt ; bald darauf wu rde
die grosse Riesenstube au f der Feldmark von Rnd d in ge (S 9 1 )
ausgeg raben u nd die schöne Kammer bei Amm endrup wu rde
im Jahre 1 8 1 6 geöffnet Diese und viele andere Ausgrabungen
welche i n den folgenden Jahrzehnten vorgenommen wu rden u nd
zwar Ausgrabu ngen von Kammern d ie noch immer zu den statt
lieb sten gehören die wir kennen mussten es nach u nd nach k lar
machen dass m indestens d ie grossen R iesenstu ben Gräber waren ;
für die kleinen Kammern freilich waren die Benennungen Altäre
und Thingstätten « noch nicht verdrängt
Da ersch ien im Jahre 1 8 4 3 Wor s aa e s erste archäologische
Schrift D an mar k: O ld ti d * welche die im Lau fe von J ahrhunderte n
gemachten E rfah rungen d ie Wor saae zugleich selbst in seiner
frühesten Ju gend be i Untersuchungen von M onu menten erp robt
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IX
D as S TU D IU M man S TEI N G RÄB ER
.
1 29
.
Zusam menstellung von M onumenten i st d ie d urch Zeit
und Raum al
lz uwe it von einander entfe rnt sind um zu direkter
gegense itiger Au fklä rung dienen zu können ist sicher und verdient
kaum widerlegt zu werden Nach den obe n gegebenen Dar
legungen ü be r die versch iedenen Fo rmen der Steing r äber ü ber
ihr gegenseitiges ch ronologisches Verhältn is und ihre Ausbreitung
vom Norden bis in den Ori ent wi rd man gewiss n icht in Zwei fel
darüber sei n können dass die von N ilsson hervorgehobenen Ä hn
lichkeiten d ie sich nu r be i einer einzelnen ausschl iesslich nor
disc hen und noch daz u s päten Form nämlich der grossen R iese n
stube finden vollständ ig bedeutungslos sind und für die Frage
nach dem U rsp ru n ge der Steingräber kein Interesse haben N ichts
destowen ige r hat Nil
s son s Au ffassung bei vielen späteren Ar chä o
e en Be i fa ll gewonnen
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im Norden freilich stets immer n ur m it
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einem gewissen Vorbehalt und ohne dass hier jemand da rau f
eingegangen wäre dass d ie Steinkammern anders als z u G r ä b e m
‘
benutzt worden sei n könnten
I m Ausland schloss man sich um so leichter an Nilss on s
Gedanken an
als er sehr gut m it ei ner weitreichenden und
kühnen aber kaum besonders glücklichen H ypothese ü ber d ie
Ausbreitung der Steingräber stim mte welche von e iner Reihe
fremder Archäologen aufgestellt und gestützt worden ist M an
staunte über die ausserordentlich grosse Anzahl von Steingrä bern
im südl ichen Skand inavien
d iesem klassischen Lande der
Steingräber wie man es genannt hat
u nd mei nte dass die
verhältnismäs sig selteneren M onumente verwandter Art im übri gen
Europa erst später in Nachahmung der n ord is chen Vor b ild e r errichtet
worden seien Aus dem Norden müssten grosse Auswanderungen
nach Westeuropa u nd weiter b is Nordafrika erfolgt sein D ie
vordringenden nordischen Völker sollten zuerst den Brauch ver
b reitet haben grosse Steingräber zu erbauen i ndem sie gleich
zeitig Westeu ropa eine höher entwickelte Steinzeitkultur zufüh rten ;
nach Skandi navien aber sollten E inwanderungen aus Asien ü ber
die Kaukas u slä n d er erfolgt sein So erh ielt man durch die An
nahme weiter Wande r ungen e ine Erklärung für d ie Ausbreitu ng
der Steingräber von Asien nach Skandinav ien Westeu ropa u nd
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A frika u nd fur ihre genaue gegenseitige Ü bereinstimm ung au f
d iesen ausgedehnten Gebieten
D ie nordischen Forscher sind abe r au f diese schwebe nde n
Wan d eru ngstheor ien nicht eingegangen die zuerst von dem fr an
Archäologen A l e x a n d e r B e r t r a n d i m Jahre 1 8 6 1
zö sisc hen
aufgestellt und später von verschiedenen fremden L ingu isten u nd
Anthropologen welche das südl iche Skand inavien als d ie u r
ic he Heimat der a ri schen Völker betrachten w eite rgefu hrt
sp rün gl
worden si nd * Von nordischer Sei te ist bestä ndig hervo r geho be n
dass in der Steinzeit wohl e in Vorrücken von Sü de n
w orden
und von Westeuropa nach dem Norden stattgefunden haben kan n
aber n icht in umgekehrter R ichtung ebenso dass nichts fü r e i n
Vordrängen von grösseren Völkerscharen au s Asien q uer d u r c h
Eu ropa nach dem Norden spricht u nd dass d ie nord ischen Stei n
gräber jünger sind als d ie westeuropäischen
Nur ein einz iger Umstand scheint für die entgegengesetz t e
Anschauung zu sprechen u nd er ist es hauptsächl ich den m a n
als Beweis für Wanderungen von Norden nach Süden i n Anspru c h
genommen hat Es ist e ine T hatsache dass in den Steingräbern
je weiter man sich von Skand inavien entfernt im mer häufige r
Gegenstände aus B ronze u nd andere n icht in die Steinzeit ge
höri ge Sachen vorkommen und daraus schloss man ganz einfach
die südlicheren Steingräber m üssten jü nger sein als d ie nordische n
d ie ausschl iessl ich in die Steinzeit fallen Es m üsse also ein e
Bewegung von Norden nach Süden vor sich gegangen sein un d
d ie südfranzösi schen Gräbe r d ie haufig B r on zesac hen enthalte n
könnten erst errichtet worden sei n nachdem man ähnliche M on u
mente bereits vorher im Norden erbaut hatte
W ie lose diese Schlüsse s ind u nd wie der Umstand au f
gefasst werden muss dass im Süden o ft Me tallsache n in Stei n
gräbern vorkommen kann nach den oben gegebenen Darlegunge n
nicht zwei felhaft sein Die Steingräber wurden ja von den Ba r
baren u nter dem E in flu s se der bereits höher c iv ilisierten Völ ke r
des Orients errichtet u nd von dort her m ussten auch namentl ic h
in den näher l iegenden Gegenden allerhand Gegenstände die von
e iner höheren K ultu r geprägt waren ih ren Weg finden ; doch j e
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weiter ein Volk wohnte desto schwacher war die Berühru ng
durch diesen ältesten fremden I mpo r t aus dem Süden und bis
nach Skandinavien konnte d ieser Imp ort nicht mehr reichen E ine
andere Erklärung scheinen d ie vorl iegenden T hatsac hen n icht
zuzulassen Schon in den Steingräbern Palästinas finden sich
Sachen aus K upfer u nd aus B ronze ; das gleiche w issen wi r von
den Steingräbe rn im nördl ichen Persien und ebens o ist es sogar
sehr häufig in Nordafrika der Fal l Bisweilen hat man Schmuck
sachen au s M etal l in den spanischen u nd portugiesischen Anta s
getro f en ebenso nicht ganz selten in den D olmen Südfrankreichs
Aber m it jedem Schritte we iter gegen Norden we r den Fu nde
dieser Art seltener und kommt man endlich nach Skandinav ien
so hören s ie ganz auf und die Steing r äber fallen hier voll
ständig der Steinzeit zu ; soweit erstreckten sich diese ältesten Ver
bindungen zw ischen dem Orient und den europäischen Völkern
nicht
Von d iesen gewiss u nrichtigen aber keineswegs un in tc
ress an te n und jedenfalls noch ei frig verfochtenen Theorien wenden
wir uns z u r Betrachtung der wirklich bedeutu ngsvollen Fort
schritte welche i n dem Nachweise l iegen das s die Steingräber
einem eigenen späten Abschn itt innerhalb der ganzen Periode
der Ste i nzeit angehören D avon hatte man früher keine Ah nung
gehabt M an hatte sich dam it begnü gt d ie Stei ngräber der Stei n
zeit i m allgemeinen zuzuweisen und legte s ich ü berhaupt kau m
die Frage vor ob denn der M ensch be i seinem ersten Auftreten
auf der Erde wirkl ich so gewaltige Gräber gebaut haben sollte
Wäre d ie Frage erhoben we rd e n sie hätte m it einem Achsel
zucken beantwortet werden müssen m it der Einräu mung dass
es wohl kau m so sein könne aber dass M ittel zur Entscheidung
der Sache nicht vorhande n seien
M an kannte keine älteren
Gräber d ie au f die Zeit vo r der Errichtung der Steing r äber
zurückgeführt werden konnten und ü berhaupt keine M onumente
die nachweisbar e iner älteren Periode angehörten
D a kamen d ie früher erwähnten epochemachenden Ent
deckungen noch älterer Denkmäler vom Dasein des M enschen
auf der E rde vor der gegenwärtigen Periode d ie in Westeuropa
ge macht wu rden und dam it war u nter Einem bewiesen dass d ie
Steingräbe r i n diese n Gegenden aus einem e igenen verhältn is
mässig späte n Abschnitt der Steinzeit herstammten ; doch d iese
Entdeckunge n berührten Skandinavie n noch n icht u nm ittelbar
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allgemeinsten von allen Alte r tü me r n
aus der Zeit der g r ossen Steing r äber
ist das d i c k n a c ki g e B e i l fast imme r au s
Feue r s t ein gehauen (Abb 4 8 50 1
Nu r
selten hat m an sich m it d e n m in d e r ha rten
G es te in arte n begnügt d ie in früherer Zeit
oft ve r wendet w o r den wa r en ; sie wa r en z wa r
leichter zu bea r beiten u n d z u schlei fen abe r
m inde r b r auchba r zu We r k
z ugleich auch
zeugen m it Schneide D e r Unte r schied v on
den älte r en F o r men besteh t wesentlich da r in
dass das Beil jetzt e inen dicken Nacken hat
indem die B r eitseiten die a u s se r d
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n icht so stark gewolb t si nd wenig oder gar nicht gegen einand e r
geneigt sind ; ferner s ind die Schmalseiten gerader und d ie Sch neid e
weniger gebogen Ei n Vergleich zwischen Abb 2 2 und Abb 4 9
zei gt dass d ies e ine neue Form ist sichtl ich verschieden von
den älteren und bedeutungsvoll für den Nachweis des E n tw icke
lun gsgan ge s i nnerhal b der Steinzeit ; an und fü r sich aber b iete n
d ie erwähnten kleinen Untersch iede kei n besonderes I nteress e
Es sind Veränderu ngen die n ach und nach be i der durch lang e
Zeiten u nunterbroche n fortlau fenden He r stellung dessel ben G e
r ä te s sich eingestellt haben
u nd man könnte a us den zahl re i ch
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vorl iegenden Beilen reichlich belegte Reihen m it so u nme r k li c h e n
Ü bergängen von den älteren dün n nack igen zu den jüngeren d ic k
nack igen Beilen zu sammenstellen dass es u nm ögl ich wäre nac h
z uweisen an welchem Punkte eigentl ich d ie Verände rung ein tri tt
Es liegt nahe anzunehmen dass der d icke und flache Nack e n
m it Rücksicht au f d ie Sch ä ftung einge richtet ist um i n e i n e r
R in ne im Kopfe des Schaftes seinen Stützpu nk t zu fi nden w äh
rend d ie alteren B e ilb lä tte r durch ei n S chaftloch gesteck t wurde n
Doch wissen wi r darüber n ichts siche r es da nicht ei n e i n z ige r
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Schaft zu einem Beile dieser Art gefu nden worden ist )
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Bezug auf Länge Breite und D icke v am e r en diese Beile
sehr doch d ie Form bleibt im wesentlichen gleich und auch d ie
Anwendu n g ist gewiss nicht verschieden gewesen Bei den kleineren
E xemplaren las sen s ich zwar meist s c h l a n k e und s c h w e r e Stücke
untersc heiden ; aber dieser Unterschied entfäl lt bei den grösseren
E xemplaren d ie eine gewisse Dicke haben m üssen wenn sie
nicht zu zerbrechlich ausfallen sollen
und die anderseits nicht
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Verhältnis m it der zunehmenden Länge an Dicke wachsen
können E ine besondere Stellung nehmen nu r die B e i l e m i t
b re i t e r S c h n e i d e ei n (Abb
Sie u nterscheiden sich von
den gewöhnlichen d ickn ackigen Beilen merk lich nicht bloss durch
ihre Form
die breite erweiterte Schneide die leicht einge
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schmal und lang bald bloss in der Sc hn e id en partie bald an alle n
Flächen vollständig ge schli ffen schliessen sich d iese M eissel a n
die älteren Fo rmen als eine weitere Entwickelung an ganz so
w ie es obe n fü r die Beile dargelegt worden ist
Gleich d iesen
sind sie bald G r a d m e i s s e l(Abb
m it einer beidersei ts gleich
geformten Schneide bald S c hr ä g m e i s s e l (Abb
m it einer
gewölbten u nd einer flach geneigten Schneid en flä che bald H o h l
m e i s s e l (Abb
elegante doch Selten vorkom mende Stücke
Übri gens gibt es von dieser Art von Geräten recht zahlreiche aber
doch besti mmt festgehaltene Formen : die au ffallend s c h w e r e n
und langen M eissel d ie bis zu 4 l/a Centimeter breit und bis
d ie sel tenen k r u m m e n M eissel
42 Centimeter lang sind
d ie in der Längenrichtu ng gebogen sind
Span
(Abb
M e i s s e l die aus einem einfachen dickeren oder dünneren Span
hergestellt s i nd und andere mehr ; alle aber haben d iesel be schmal e
Schne id e die ebensoseh r wie die ganze Form zeigt welche Be
stimm u ng sie gehabt haben D ie Schäftu n g dagegen ist kau m
di e gle iche gewesen
Ist der Nacken schräg u nbearbeitet u n
förmi g u nd nicht geeignet Schläge zu empfangen so ist das
Stück gewiss an einem ku rzen Schaft festgebunden oder i n ihn
eingese tz t gewesen so wie wir es durch Funde aus de n Sc hweizer
Seen k e nnen welche so v iele wichtige Au fschl üsse ü ber die
Schäftu ng von Stein ge raten gel iefert haben Bei anderen Formen
dagege n ist der Nacken glatt behauen und zeigt oft deutl iche
Spuren v on Schlägen inde m die Kanten abgestossen u nd schmale
Splitte r l ängs der Seiten abgeschlagen s ind ; solche Stücke müssen
unge sc hä l
tet i n Anwendu ng gekommen sei n u nd haben derart
k r äfti ge r gewirkt da der Schlag durch den Schaft keinen K raft
ve r lust e rfuhr Aber der spröde Feuerstein hat nicht im mer d ie
starken Schläge ausgehalten : zerbrochene Exemplare kommen
zieml ic h allgemein vor D ie Erfahrungen d ie man h iebei ge
macht h a t haben gewiss daz u geführt zu einem anderen zähere n
M ateri a l zu greifen näml ich zu Bein M eissel die aus einem
Tierkn o che n hergestellt sonst aber ganz wie F euerste in meiss el
geform t si nd kommen in den R iesenstu ben häufig vor D e r
Nacken w ird von einer G elen kflä che gebildet die oft geglättet
ist u m de n Schlag auszuhalten u nd d ie eingeschnittenen Ziel:
zack O m amen te die bisweilen u nm ittelbar unter der Fläche vor
komme n zeigen noch bestim mter dass das dicke Ende des Me issels
nicht i n e i ne n Schaft gefasst und verborgen gewesen ist
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Wie treflliche Ar b e itsge rate man an d iesen geschliflen en
Feuersteinbeilen u nd M eissel n hatte ist prak tisch von Sehested
bewiesen worden der im Garten seines Hofes Broholm auf F ün en
ei n Blockhaus unter ausschl iesslicher Benützu ng von Steingeräten
erbauen l iess ‘
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Diese ge sc hlifi en e n Werkzeuge wom it man also i n u nseren
Tagen ei n solides Haus erbauen konnte ohne d ie Erfahrunge n der
Steinzeitmenschen i n Bezug au f d ie p r aktischc stc Schäftung u nd
Anwendung zu besitzen bezeichnen mehr als al les andere e inen
grossen Fortschritt über die ältere Stei nzeit hinaus M an wa r nu n
weit über die Zeit hinausgekommen i n der man au f un gc sc hlifi e n e
Beile und M eissel von unbedeutender Grösse und m it Schne i den
die sich zu Holzarbeiten wenig ei gneten angewiesen war Sie
wurden gewiss nicht mehr benutzt ; wenigstens findet m an sie
n iemals in den Gräbern Versch iedene andere Geräte dage gen
auf welche kein Schl i ff angewendet wurde oder deren Form sich
ü berhaupt n icht verbessern l iess t r eten unverände rt in der j ün
geren Steinzeit auf M an fuhr natürlich b is zum Bekanntwe rden
von M etall fort den F eu erste in sp an als M esser zu benutz e n ;
denn eine bessere Schneide war eben n icht z u bescha ffen D e r
lange Schaber d ie Sp an s äge und der Bohrer die bereits aus der
älteren Steinzeit bekannt sind kommen m i tunter auch in d en
G räbern vor
sie waren noch immer brauchbare Werkze u ge ;
u nd der k leine Spalter den man oft i n grossen M engen i n d en
R iesenstuben findet war z u leicht herstellbar u nd verwend ba r
als dass man ihn hätte au fgeben sollen
Keineswegs aber besteht der einzige Unterschied zw isch en
der Kollektion von Werkzeugen m it Schneide über d ie m an
einerseits in der älte r en anderseits i n der jüngeren Steinzeit ve r
fügte darin dass das geschl i ffene Beil das 1 1 n ge5 c hlifle nc ablöste
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wenngleich d ies als der wich tigste Fortsch ri tt bezeichnet werden
muss Zu dem aus der Vorzeit empfangenen Erbe wu rden in
der jüngeren Ste inzeit noch e ine Reihe teils neuer teils ver
besserte t Geräte anderer Art hinz ugefügt Einfache Span sägen
wie die aus früherer Zeit bekannten k önnen wohl ab und zu i n
den Gräbern gefunden werden ; daneben aber besass man i n der
jüngeren Steinzeit weit sorgfältiger hergestellte und kräftigere
Sä g e n von etwas verschiedener Fo rm sogenannte l a n g e (Abb
b re i t e u nd s c h i e fe Sie sind in der Regel an beiden Sei te n
volls tändig behauen u nd zeigen eine mehr oder m inder stark ge
zahn te Sc hneide und einen gleichmäs sig gebogenen Rücken
der
genau in das bei der Arbe it von der Hand um fasste Holzstück
eingepasst werden konnte M an tri t diese Sägen m erkwürd iger
weise nu r selten i n den G rä b em ; sonst aber kommen sie ganz
allgemei n vor sowoh l ohne Gebrauchsspu r en wie i n abgenutztem
und neu gesc hä rftem
Zustande L ä n gs d e r
Schneide sieht man
häufi g glatt und
blank geriebene
Partien e n tstand e n A bb 56 La ge Sä ge s d j ü g r St i i t
durch d ie Reibung
des F e ue rste in s am Holze und ei n ähnlicher blanker Streifen i st
oft längs des Rückens sichtl ich verursacht von der Bewegung
des Sc haftes wäh rend der Arbeit Bei der von S ehested ver
anstal
te ten E rp r ob ti n g der Verwendbarkeit von Steinwerkzeugen
zeigte si ch dass Feuersteingeräte dieser Art vortre fllieh zum
H olzsäge n taugen
E i n anderes Gerät das auf den alteren Wohnplätzen n icht
in e in e r ausgeprägten Fo rm vorkommt ist das S p a n m e s s e r
ein d icker u nd sol ider Span von grösseren oder
(Abb
kleinere n Dimensionen m it ei ner guten Sch neide au f der einen
Seite u n d ei nem dicken abgestumpften Rücken au f der anderen ;
nicht se lten ist das eine Ende zu r Befestigung e in es Schaftes
ausgesch nitten D ieses Gerät bezeichnet einen ganz ä hnlichen
Forts chr itt über den einfachen Span h inaus w ie die Säge der
jüngeren Steinzeit ü ber die S pan sä ge I n gleicher Weise ist de r
Sc he i b e n s c ha b e r (Abb
der aus einer Scheibe hergestell t
ist und o ft einen zu r echtgc hau e n en Schaft zeigt e in wirksameres
und besseres Werkzeug als d ie langen älte r en Schaber Er fi ndet s ic h
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diese ausserordentl ich versch iedenen Gestaltungen m it bald zu
gespitzter bald stark ausgeweiteter Schneide einem kleinen und
flachen od er bre iten u nd gewölbten Nacken ebenen oder ge
wölbten Flächen m it ihren B iegungen und Ausweitungen an den
Kanten und den h ügeligen Partien D aneben zeigt sich ein merk
würdiger Wechsel zwischen einfachen und plumpen Formen un d
Exemplaren d ie m it dem ganzen Aufwand von K unst u nd A r beit
worüber d ie Stei nzeit verfügte hergestellt sind Diese vielen
Variationen beruhen au f der verschiedenen Verwendung und Be
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Arbeitsbeile
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stimmung und zugleich au f einem nach Zeit oder O rt verschiedenen
Urspru ng
Dass die schweren v ierseitigen Beile (Abb
welche bis
weilen ei ne erstaunl iche Grösse
eine Länge von 3 3 Centimeter
und eine Breite von 1 0 Centimeter
haben oft m it Ausnahme
d er Sc hn e id e n p artie nu r roh behauen sind wird leicht ve r s tä n d
lich wenn man i n Betracht zieht dass sie al s Ar b e itsb e ile benutzt
we rd en sind
D as geht daraus hervor dass häufig Exemplare
vo r kommen die zu r Wiederherstellung der abgenutzten Schneide
neu behauen worden si nd oft bis knapp zum S c haftloch D iese
Form ist i n al len Gegenden des Nordens allgemei n ü bl ich ge
wesen
wie s ie auch im Au slan d e oft vo r k ommt bisweilen in
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Exemplaren von ähnlich bedeutender G rösse wie h ier A nders
verhält es sich m it dem au f der einen Seite flachen au f d e r
anderen gewöl bten Beil (Abb
d as als H ohlb eil(K ru m mhau e )
dem schon besprochenen G rad b eil zu entsprechen scheint ; es i st
sowohl im Norden als im Au slan d e seh r selten ‘ Ein ande re s
schweres G r ün stein b e ilohne Sc haftloc h (Abb
aber m it Ab satz
fü r den Schaft
ein plumpes Gerät zu Arbeitszwecken
ko m m t
sehr häufi g au f der ganz en j üti sc he n Halbinsel von Holstei n an v o r
während von den dänischen I nseln nu r einzelne Exemplare b e
kau nt sind Es scheint eine lokale westliche Form zu sei n d ie
jedoch von einer in D eutschland allgemei n vorkom menden v e r
“
wandten Form ausgegan gen ist
ni ähnlicher Weise lassen sich bestimm te Grenzen na c h
weisen fü r v iele der übrigen Beile d ie m it Recht als S t r e i t ä x t e
bezeichnet werden können Diese sind näml ich wenig oder ga r
nicht zu r Ve rwendung als Sc hn eid e n werkzeug geeignet ind e m
d ie Schneide i n der Regel ziem lich stumpf bisweilen sogar b i s
1 % Centimeter dick ist ; ihre oft sehr elegante und verfe ine rte
Bearbeitung zeigt dass sie n icht zu “ c r kzeugen bestimm t ware n
und was noch bezeichnender ist sie kommen selten n eu ges c hä r ft
vor und auch dann niemals in so hohem G rade wie d ie o be n
besprochenen Arb e its b e ile Bei einer genauen Vergleichung d e r
v ielen verschiedenen Formen zeigt sich dass sie m it weni ge n
Ausnahmen auf gew isse bestim mte G ruppen oder Fami l ien zu rü c k
gefüh rt werden können i nnerhalb welcher spezielle Züge i n
grösserer oder kleinerer Anzahl beständig wiederkehren ; u n d
wenigstens e in ige v on d iesen Gruppen sind nu r in bestim m te n
Gegenden verbreitet
So si nd die h ier abgebildeten Beile (Abb 6 2 64) hau pt
sachl ich jütisch und l iegen i n zahl reichen Va r iationen und E x e m
Einige v on den späteren Gl iede rn
ar e n aus dieser Gegend vor
pl
der ganzen E n tw ic kelun gsr e ihe kommen auf F ün en vor ei nzel n e
Exemplare kennt man von de n anderen dänischen I nseln her ;
i n Schweden scheint ke ine dieser Fo r men aufzutreten Gege n
Süden dagegen sind sie weit verbreitet ü ber Schleswig H olstei n
und Nordwestdeutschland bis z u den Rhe in gege n d e n wo d ie
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S Mül l er a O ; E x empl are aus Brandenbur g i m Mu seum für Vö lk er
ku n d e zu B erl i n aus B i m im röm i ch g erm an i sch en C entralmuseum zu Main z
Z i t schr i ft für E th nol ogi e B rl i n 1 8 9 5 S i t z u n gs be r i cht e 1 3 7
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sc hmucke schlanke Form (Abb 64 )in mehreren B r on ze e xemp lar en
M an muss also zu Beginn der folgenden
gefunden worden ist
Periode in Bronze d ie Formen nachgebildet haben d ie sich durch
langsame Um bildung im Laufe der Steinzeit entwickelt hatten
Anders lässt sich d ieses Verhältnis kaum au ffassen D iese Haupt
form schliesst sich in ih r er ei nfachsten Gestalt so genau an das
oben erwähnte grobe Ar b e its b e il(Abb 59 )
ebenfalls e ine west
liche Form
dass man annehmen mu ss sie sei nach dem Vor
bilde desselben hergestell t worden ; der Untersch ied ist im wesent
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Strei t ä x t e
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lichen d er dass h ier ein S chaftloc h h inzugefü gt ist Sonst i st
die ganze Form gleich : v ierseitig gegen den flachen Nacken
zu schmäler
m it einer hervortretenden Kante i n der M itte der
Seiten Bei fortgesetzter Umbildung wird d ie Schneide breiter u nd
der Nacken dünner wobei die Enden abwärts geb ogen w erden
Nach und nach entsteht au f diese Weise eine schlanke und c le
gante Form (Abb 6 3 64 ) m it vo r springenden Le isten i n d e r
Mitte und am Nacken d ie der ersten so wenig ä hnelt dass man
auf den ersten Blick nich t glau ben s ollte
da s s sie du rch d irek te
Abstamm ung m it e inander zusammenhängen Eine ähnl iche Ent
vi ckel
sich fü r v iele v on den ü b r igen Fo r men nach
u n g lässt
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man JÜN G E REN S r m
ümsa au s
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F o rmen al s K eu len (auf gleiche Weise w ie d ie Holzkeulen au s
den Schweizer Seen ) od er v ielleicht als Hämmer zu prak tischem
Gebrauche verwendet worden denn sie sind oft durch Schläge
sta r k abgest ossen ; die jüngeren schön gearbei teten Formen da
g egen die keine merk baren Schlagspuren aufweisen sind gewiss
ausschliessl ich als Waf e n benutzt worden
Weit allgemeiner als Beile u nd Keulen waren S p e e r e und
D o l c h e in Ge brauch (5 d ie Abbildu ng en S
diese Wa ffen
sind in grosser M enge aus den G rä b e m z u Tage gefördert worden
Sie sind immer aus Feuerstei n verfert igt und gehören u nter ge
wisse bestä ndig wiederkehrende Hauptformen ; so v iel e Variationen
auch aufgezeigt werden können so si nd sie doch alle im wesen t
lichen so nahe verwandt u nd m it einander durch Zwischengl ieder
so genau verbunden dass man sie nicht als
eigene Fo rm en betrachten kann Es sind Stich
wafle n : darum m usste das Bla tt flach und spitz
spindel förm ig oder gegen das S chaften d e z u
b r eiter sein und an beiden Seiten der ganzen
Länge nach Schneiden besitzen Da r an liess
s ich nichts ändern u nd Variationen können
nur entstehen in Bezug auf d ie mehr oder
mi nder sorgfälti ge Bearbeitung das wechselnde A bb 6 5 K ul
Verhältn is zwischen Länge und Bre ite und
namen tl ich die Art wie das Blatt geführt wurde
an einer
S peers tan ge befestigt oder m it d e r Hand D a m ach ist das Schaft
ende in rech t verschiedener A rt ei ngerichtet aber keineswegs
immer so dass man m it Sicherheit entscheiden könnte ob das
betre ffende Exemplar ein Speer oder ei n Dolch ist
Kein Zwei fel dag egen kann bestehen wenn au s dem Feuer
stein ei n Heft zugeschlagen ist das oft m it niedlichen Zickzack
lini en gez iert ist : solche Stücke sind D olche (Abb S
D ass
diese bis z u 3 3 Centi meter langen meist ausserordentlich schönen
Wa ffen
d ie unter a llen nordischen Steinartefakten nach Form
und vollendeter Be b auung am höchsten stehen und
soweit wir
wissen k eine Seitenstücke i n der Steinzei t des übrigen Europa
haben
w irklich als K ri egswa ffe n i n Gebrauch waren und nich t
etwa bloss P rachts tücke für die Vo rnehme n gewesen sind
geh t
da raus h e rv or dass sie ungemein häufig in n e ub ehaue n e n E xem
aren vork ommen ; bisweilen ging d iese wiederh o lte Be b auung
pl
der abge nu tzten Sc hneiden sogar so weit dass ei n grösserer Te i l
N d i h Al t t m k d
10
S ph
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E R S TE P aaroos
1 46
D I E Sr ß mzs r r
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des G r ifles zum Blatte umgebildet worden ist Nach dieser stark e n
Abnutzung und dem häufigen Vorkommen der D olche zu schl iesse n
darf man wohl annehmen dass es allgemei ne Sitte war ei ne n
solchen D olch oder ein solches M esser zu den versch iedenste n
Zwecken fü r alle Eventual itäten am Gurtel zu tragen wie e s
noch heute bei versch iedenen nicht vollständig c iv ilis ie rten Vö l
kern ü bl ich ist
Anderseits konnen viele k urze Fe uer ste in blätte r nur al s
Spi tzen zu S p e erstan ge n gedient haben Auch die ausnehmen d
langen und dü nnen Blätter m it einer Länge bis zu 4 5 Centimete r
können keine andere Bestimm ung gehabt haben u nd wenn i n
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66
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P fe i l sp i t zen
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68
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69
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der Schneide korres p on d ie r c n d e Einschnitte zum Festbinden vo r
kommen folgt darau s gleich fal ls dass das Stück ei ne Speerspitz e
sein muss Von allen ü brigen Stücken m it dicker u nd breite r
S c haftsp itz e oder ohne ei ne besondere Vorrichtung zu r B e fes ti
gung indem d ie Schneiden gegen das Schaftend e zu gleichmässi g
zusammenlaufen lässt sich dagegen nicht entscheiden ob sie al s
Speere oder D olche gedient haben Wahrschei nlich konnten si e
i n der einen wie in der andern Weise benutzt werden Nu r s o
v iel dürfte sicher s e in dass alle Formen und alle Exemplare d i e
wiede r h olt z uges chä r ft worden sind D olche gewesen sein müsse n ;
denn d ie Formen welche u nbestreitbar d iese Verwendung ge
habt haben sind w ie bereits e r wähnt haufig so behandel t w o
gegen ei n wiederholtes und starkes Neu b ehau en an jenen d i e
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A L TERT ÜME R
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} Ü NG E RB N S r s mzs rr
1 47
-
.
achweisbar als Speere gebraucht worden sind n icht v orkomm t
Das ist ja auch ga n z b egr e iflich: der Speer zerbrach bei e inem
zu harten Ste sse ; der Dolch dagegen wurde durch den Gebrauch
abges tumpft so dass die Schneiden e m eue rt werden m ussten
Hiermi t stimmt dass in e iner anderen den Speerspitz en
nahe verwandten Gruppe von Al tertümern den P f e i l s p i t z e n
ebenfalls keine Neu be b au u ng stattgefunden hat D ie P feilspitz en
sind immer aus Feuerstei n i n ihrer einfachsten Fo rm aus einem
Sp: mhergestellt der an dem einen Ende spitz zuge schlagen und an
dem andern m it ei nem k u rzen S c hafts tie l versehen ist (Abb
Al
s eine weitere E ntw ick lung dieser nu r flüch tig bearbeiteten
n
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71
en au s
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B e in
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Form ka nn man die schone dreiseitige P feil s pitze betrachten d i e
auf allen Se iten m i t grösster Sorgfalt behauen ist (Abb
Andere Pfeilspitzen sind kurz und haben an dem breiten Schaft
ende m eist einen mehr oder m inder tiefen Ei nsc hnitt (Abb
Bei d iesen m i tu n ter ganz k leinen Stücken m it weit auslau fen
den sch malen W iderhaken erreicht die B ehauu ng den höchsten
Grad vo n Fe i n heit (Abb
Doch können verschiedene andere
e uropä ische S tein ze itgru pp en ebenso schöne Stücke d ieser A rt
aufweise n und die meisten de r im Norden vorkommenden Varia
ti onen s i nd auch aus dem Au slan d e bekannt wie es scheint i n
grösserer M enge als hier Ebenso ist eine im Norden seh r seltene
Form
k u rz und dreikantig ohne E inschnitt im S chaften d e
aber mit e i ne r kleinen Zunge zwischen den auss pr in ge n d en Wider
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At r ear t)u s n
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aus
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man JÜ N G EREN S r amz z rr
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rundete u nd glatt behauene Steine m it k reuzweis angebrachten
Furchen E inige einzel n gefundene K n üp fn ad e ln aus einem
dicken Rohr kn oc hen an dessen beiden Enden durch E inschn itt
zwei Spitzen hergestellt sind m üssen nach ihrer Herstellungsart
aus der Steinzeit stammen u nd können beim Knüpfen von Fisch
netz en verwendet worden sein Auch gut geschnitzte A n g e l n
aus Bein (Abb 7 1 ) fehlen nicht unter den H interlassenschaften
der jüngeren Steinzeit D ieses Gerät das neben dem Netze z um
Fange der Seetiere unentbehrlich ist war übrigens schon früher
in Gebrauch gewesen ; man kennt ei nz elne Angeln aus den Wohn
atz fu n d en der älteren Steinzeit
doch weichen sie in
pl
d er Form ab
Dass man endlich Boote besass i n
denen man sich nicht nur längs der K üsten sondern
auch auf das ofle ne M eer h inaus wagen konnte geht
sowohl aus den vorl iegenden Zeugnissen für Fischerei
als auch daraus hervor dass bereits in der älteren
Steinzeit selbst fe m liege n d e I nseln besiedelt worden
sind Wahrscheinlich waren es E i n b ä u m e von der
gleichen Art w ie d iejenigen welche n icht selten i n den
dänis chen M ooren ausgegraben werden ; doch ob eines
von den
bi s jetz t zu Tage geförderten Booten und
den d azu gehörigen D oppe lru d em aus der Steinzeit
stamm t ist ungewiss wei l sie nicht m it Steinartefakten
zusamm en gefunden worden sind und weil ähnliche
Fahrzeuge im Norden wie an vielen anderen Stellen A bb
Europ a s zu allen Zeiten bis i n u nsere Tage i n Ver P f i m m
A b 1 88 8
wendu n g gestanden haben
D ie guten und schönen Wa ffen die sich in den
Gräbe rn finden hergestellt m it all der Sorgfalt welche jederzeit
auf d ie Waffe verwendet worden ist die den K rieger ziert und
von d e r sei n Leben abhängt und gearbeitet m it dem ganzen
Aufwan d e der Erfah rung ü ber die man i n d e r Steinzei t in Bezug
auf Sto ffbehandlung verfü gte sind der Hauptmasse nach s icher
zum Kampfe bestimm t gewesen
Wohlgerüstet m it Bogen und
P feilen
Speer D olch Streitaxt oder Keule trat der K rieger
zu Angri ff oder Abwehr a n Diese ganze Ausrüstung zeugt von
einer nicht ganz niedrigen K ulturstu fe u nd stimmt zugleich im
wesentlichen üb ere iri m it dem Satz von \Vaflen der bei an
deren a m höchsten entwickelten Völkern der eu ropäischen Stein
zeit in Geb rauch war Nur eine ei nzige Form kann als Aus
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E R S TE s
50
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D IE S r am z err
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nahme hiervon bezeichnet werden d ie bis jetzt noc h ni ch t be
s p r oc hen e S to s s w a ffe (Abb 7 2 ) m i t ru ndem Handgri ff nicht
au s Feuerstein sondern aus den z u Streitäxten verwendete n Stein
arten verfertigt und gleich diesen m it ei ner breiten und stu m pfen
od er sogar d icken Schneide versehen Ob d iese eigentüm l ichen
bald plump bald sor gfälti g bearbeiteten Stück e Dolche oder
Beile gewesen s ind ist nicht leicht zu en tsc heiden Von e iner
k räfti gen Hand gefuhrt würden s ie gefä hrliche Stösse beib ri ngen
können doch freil ich kei ne Sti chwunden Sie scheinen ausserhalb
jeder n äheren Ve rb in d un g m it allen sonstigen Wa ffen der nord ischen
und ü berhaupt der europäischen S te in zeitgrupp e z u stehen u nd
man muss bis zu r Vanc ouv eri n s el in
Nordameri ka gehen u m entsp r echende
F o rmen zu finden
Dort si n d die
D olche e b enfalls aus Steinarten her
gestell t w clche keine Zuspitzu n g ge
sta tten u nd sind daher nur z um Stoss
verwendbar
Von K l e i d e r n ist s elb stv er
s tä n d l
ic h nichts erhalten D agege n sind
die We r kzeuge wom it sie genäht
wurden i n den Riesenstuben nicht
selten Es sind das feine P fr i e m e n
A bb 7 4 7 5
immer au f gleiche Weise
(Ab b
aus ei nem kleineren Tie r knoc he n her
A b '8 8 8
gestellt welcher derart gespalten w urde
dass das eine Gelenk vollständig oder teilweise als Kop f bei
behalten ist während das andere Ende d ün n und spi tz abgeschabt
u nd oft zugleich durch wiederholte Zuspitz ung stark verkür zt ist
M it solchen P fr iemen konnte man sehr gu t in Fel le L öc her
bohren d urch d ie sich fei ne Fäden z iehen l iessen N ä hnadel n
dagegen die aus weit älteren westeuropä ischen Funden bekann t
s ind hat man bisher i n den nordische n G rä b e m der Stei nzei t
noch nich t gefu nden ebensowenig ein Werkzeug zum Spinnen
von Fäden B is au f weite r es m uss al so woh l angenommen werden
dass man s ich z ur Stei nzei t ausschl iessl ich in Felle kleidete Zwar
wissen wi r au s dänischen Funden dass m an aus P flan zen stoflen
Fäden und Schnüre herzustellen verstand
ei n solches M ate r ial
ist be i dem oben erw ähnten F ischnetz verwendet
und die
Schnüre deren Abd ru ck man n icht selten zwischen den Orn a
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AL TERT ÜME R
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D ER JÜ N G EREN
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menten der T hon gefasse findet sind kaum aus T ier s ehn e n ver
fertigt gewesen Aber daraus folgt nich t n otwendig dass Spinnen
in der Steinzeit allgem ei n ü bl ich war oder dass man sic h berei ts
auf die Herstell ung wollener und gewebter K leider verstand
Zu T rach ten aus T ierb auten passt vollstä ndig e in Teil der
vorliegenden S c h m u c k s a c h e n : durchboh rte Zähne von Bären
Wildschwei ne n Wölfen oder H unden abgesägte Spi tzen von
Hirschgeweihen m it Durchboh rung des bre iten Endes zum An
hängen u nd durchsch ni ttene T ierk nochen zum Aufziehen au f eine
Schn ur Etwas schm ucker und häufig m it S tr ichor n am en ten ver
sehen sind d ie B e in n ad eln m it ei nem Öh r im Kopfe ferner d i e
d r eiseitigen runden oder länglichen Zierate aus Bein und d ie
seltener vorkom menden v iereckigen Platten aus Schiefer d ie an
den Ecken zum Festbinden durchboh rt sind ; doch ist das alles
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L ö ffe l
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H ol z (l ) und
T h on
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ein recht ä rm licher Schmuck w ie es eben bei einem Volke das
der K enntnis der M etalle entbeh rte nicht anders sei n kann Nur
an dem B e r n s t e i n besass man ei nen Sto ff aus dem Z ierate
von edlerem Gepräge hergestellt werden konnten Im Gegensatz
zu den älteren früher besprochenen B e r n stein fun d e n ist es meist
zierlicher und sorgfältig bea r beiteter Bernsteinschmuck den man
in den seelä n d ischen R iesenstuben (die u nter al len G rab em d ie
meisten u nd grössten Funde gel iefert haben ) findet Zwar tri fft
man noch immer u nregelmäs sige Stücke i n Form en
die ge
w isserm as sen n ur zufäll ig be i der flüchtigen Bearbeitung des
Abe r die Oberflache
gefunde ne n B ern stein stüc ke s entstanden
ist jetz t d och immer vollständ ig r ein ge s c hab t und geglätte t ; d ie
Stücke si nd im ganzen weniger plump als in älterer Zeit und
die Hauptmasse der Zierate ist n unmeh r abgesehen von den
zahlreichen kü rzeren oder längeren Röhrchen kun stfertiger be
handelt u nd zeigt früher unbekannte Fo r men W ohlgeformte
runde Perlen flache halbrunde Anhängsel Stücke von d e r Form
eines doppelten Kn opfes m it einer D urchb oh ru ng z um Aufhängen
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R S TE PE RI O D E
S TE I NZ E I I
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Aufhängen u nd vor allem m it reicher Ornamen tik (Abb
Die Untersch iede zwischen den einzelnen Form en sind auffallend
zahlreich und die Eigentümlichkeiten meist stark ausgeprägt und
bestimmt festgehalten Das ru n d b au chige Gefäss m it hohem und
breitem Halse u nd m it zwei Ohren
komm t i n einer Reihe
von Exemplaren vor d ie ebenso gleichartig sind wie die klei neren
T hon flaschc n m it ei nem vorstehenden um den u nteren Hals lau fen
den Ring (Abb 7 8 rechts unten ) E ine andere häufig vorkom m ende
Form ist die H ä n gc kru ke m it abgeru ndetem Unterteil und gerade
aufsteigendem oder nach oben sich verjüngendem Oberte i l und
m it Ösen zu Schn ü ren denen im klei nen gewölbten Deckel
D urchbohrungen entsprechen (Abb 7 8 rechts oben ) D ie o ffenen
Schalen m it oder ohne Ohr die flachb od igen Becher m it ge raden
Seiten u nd auswärts gebogenem Rande die grösseren und k lei neren
K r uken m it schön gebogenen Seiten s ind eigentüml iche Fo rm en
d ie in v ielen Variationen auftreten u nd noch andere liege n u ns
i n wenigen oder ganz vereinzelten Exemplaren vor
Zeugt nun zwar dieser Reichtum an geschmackvollen Fo r men
im allgemeinen von geistiger Regsamkeit und n icht geri ngem E r
fi n d u n gs ve r mö gen und gibt er auch einen vollen Eindruc k von
der Leistungsfähigkeit d er Stei nzeit im Ganzen so behebt er d och
nicht die Schwierigkeiten die sich einem tiefer eindringe nde n
Verständnis der einzelnen Formen nach ihrer Entstehung u nd
gegenseitigen Abhängigkeit i n den Weg stellen Es kann vo n
vornhe r ein als sicher betrachtet werden dass keine der h och
entwickelten Form en die i n den Fu nden au s den R iesenstu be n
vorliegen ihre älteste Gestalt hat in der sie zuerst der H and
des Töpfers entsprang j ede von ihnen hat ihre Geschichte ge
habt ; aber ahn lic he Ahnenreihen w ie sie fur viele Steingeräte
nachgewiesen werden können fehlen u ns noch für d ie Th on
gefässe Zwischen den wenigen T hon ge fä ssen die w ir aus de r
älteren Steinzeit kennen u nd der grossen aus den G rä b e m
stam menden Gruppe liegt ein weiter Sp ru ng und nu r vo n
zukü nftigen glück lichen Funden kann man ei ne Ausfü llu ng
d ieser L ücke e rwarten wenn aus M ooren die älteren Form en
auf welche d ie Gefässe der jüngeren Stei nzei t zu rückweisen z u
Tage kommen werden Zwar kann man auch jetzt schon i n de r
jüngeren Gruppe ein und den anderen chronologischen Unter
s chied nachweisen : so zum Beispiel sind die Flaschen m it lange m
li alse
wie bereits er wähnt (5
i n den kleinen Stube n
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A TERT ÜMER
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D ER JÜ N GEREN
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55
heimisch während sie i n den R iesenstuben nicht vor komme w
folglich sind sie älter Aber ü ber Ursprung und gegenseitiges
Verhältnis der meisten Formen kann man nu r m u tmassen da
die Hauptmasse der T hon gefä s se au s der jü ngeren nordischen
Steinzeit i n den kleineren Ze itabschnitt fällt i n welchem d ie
Riesenstu ben erbaut worden sind
Vielleicht könnte ein Vergleich m it fremden Fu nden der
ja auf so v ielen anderen Punkten gute Au fschlüsse giebt auch
in dieser Frage den Weg weisen aber es ist kau m wahrscheinlich
Die zerbrechlichen T hon ge fä sse si nd wie im Norden so auch i n
anderen Ländern e in M ateri al das am schwersten i n so reichem
Masse zu bescha ffen ist als es für allse itigere u nd grü ndliche Ver
gleiche notwendig ist ei n Umstand der u m so bek lagenswerter ist
als verschiedene nordische Formen offenbar einer weitverzweigten
ausländ ischen Fam ilie angehören Die hohe K ruke m it schön ge
bogen en Seiten i st wie weiter unten näher besprochen werde n
soll i n ganz entsprechenden Exemplaren an v ielen Stellen West
und Südeu ropas gefunden worden ; die Thon flasc he n reichen bi s
Holland und ei nige von den Schalen kennen wir aus M ittel
deu tschland Der Ursp ru ng all d er verschiedenen Formen darf
daher schwerl ich im Norden gesucht werden ; doch e in e Klar
legung der ganzen Frage w ieviel der Norden vom Auslan d e
empfangen hat und wie die ausschl iessl ich n ordischen Formen
z B die H ä n gekru ken entstanden sind ist zur Zeit noch u n
mögl ich
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XI
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KUN S T
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Rau
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be halten
wird : sondern ein wirkl iches S chon he itsgc fu hl hat i n
vielen dieser bescheidenen Sachen seinen u nverkennbaren Ausdruck
gefunden ; man hatte den W illen schöne Formen anmutig ge
bogene Lin ien herzustellen und was man erreicht hat ist derart
dass es noch heute ein Auge erfreuen kann das auf den grössten
Endl ich gebot man in der
Kunstwerke n der Welt geweilt hat
jüngeren Steinzei t über eine eigentliche K unst eine e igen tüm
liche konse q uent en tw ickelte und bewusst angewendete O r
namentik d ie ja immer den Beginn wirk licher K unstentwicklung
b ildet
Ku n stler is che Ausschm ü ck ung komm t an allen benutzten
Stoffen vor die überhaupt fü r O m amen tierun g empfänglich sind
Die Schmucksachen aus Bernstein und T ierk nochen sowie d ie
Pfeilspitzen au s Bein sind n icht selten dekoriert ; vor allem aber
lernen w ir d urch d ie Thon ge fä sse d ie reiche O rnamentik der
Steinzeit kennen d ie nicht nu r durch ihr hohes Alter sondern
auch namentl ich durch ihre vol lkom men unverm ischte und pri
miti ve Rei nheit ein hohes Interesse hat
Bei ihrer Abwechsl ung und M annigfaltigkeit soll te man es
kaum fü r m öglich halten dass sie fast ausschliessl ich auf den
einfachsten dekorati ven Elementen der geraden L i nie und d e m
Punkt au fgebaut ist D och die Betrachtung einiger von den
häufiger w iederkehrenden M ustern w ird dies zeigen
Parallel lau fende Li nien u nd in Reihen geordnete Punkt e
sind die denkbar einfachsten fast unvermeidlichen Zusammen
stellunge n ; aber schon durch Anbringung von Punktreihen zu
beiden Se iten einer Lime oder um ein breites Band von Strichen
entsteht ei n eigenartiges und ganz ansprechendes Ornament (a)
Die punk tierte Linie bildet einen natürlichen Übergang zwischen
der Fläche u nd dem schweren Str ic hfeld Im ganzen ist die
Überlei tu ng des schweren O rnaments i n die Fläche durch leichtere
Glieder o ft sehr glückl ich gelungen entweder nur durch Punkt
reihen u nd auslaufende Linien
oder meist du rch Anwendung
der D r e iec kmu ste r die sich auch gew ohn lic h von Kanten und
Rände rn aus i n die leeren Flächen hin einz iehc n (c f ) Diese
Muster si nd auf natürl ichem Wege durch eine Zusammenstel lung
von Lin ien unter ei nem spi tzen Wi nkel entstanden und von da au s
haben auch die fortlau fenden Zickzacklinien u nd d ie breiten Bänder
die i n scharfen W inkeln niemals in sanfteren R undungen fort
laufen ih ren Ausgang genommen M) Eine bessere Ausfüllung
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R S TE PERI O D E
D u: S r atxz mr
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w i rd dadurch erreicht dass Bänder und
Dreiecke sc hraffiert punktiert (4) oder mit
d icht gekreuzten Strichen gedeck t werden
oder wi rd umgekeh rt der Grund ausgefüllt
dam it die glatten Bänder besser hervor
t reten
Zu leichterer Flä chen au s füllung
werden meist feine spitzwinklige L inien
zusammenstell ungen ve rwendet (i j I n ein
ander ei ngeschoben bilden diese kleinen
Winkel lange zusam menhängende Reihen
oft von L inien du rc hschnitten und durch
Anfügung von Reihe an Reihe entstehen
grössere fein gemusterte Flächen Eben
so oft aber wird d ie Fläche m it breiten
kühn i n grossen Zickzackl inien gezogenen
Bändern ausgefüll t oder d iese sind de rart
verscho ben dass die Spitzen sich tre ffen
wodurch viereckige Felder entstehen Diese
k önnen dann wieder noch durch S c hr affi e
rung hervorgehoben und in Reihen u nter
einander
wiederholt
werden
oder
sie
bilden
n u n
n n
ein letztes selten vorkommendes und
nicht eben sehr glückl iches M oti v
rechtwinklige Felder
d ie wechsel weise
ausgefüllt und schachbrettartig geordnet
sind fj )
Genauere Rechenschaft uber die wech
sc l
n d e Zusammenstell ung dieser M otive lässt
sich kaum geben ; gewisse gute Regel n d ie
einem frischen u nd unbei rrten Sc hö n he its
sinn entspru ngen sind scheinen jedoch fast
immer befolgt worden z u sein Die O rna
mente schliessen sich hauptsächlich an d ie
Ränder u nd Kanten des Gefässes Stel len
die dem Auge u nd der Hand am näch sten
l iegen und d ie Flächen werden erst dann
in die Ornamentie r ung einbezogen wen n
de r Rahmen gelegt ist wenn L in ien Punk t
A bb 80 O m m
i' 1
Sl i
df f j ° gm
oder D reiecke u nter dem oberen
r e ib e n
Rande angebracht sind und die vorstehende Kante des Bauches
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Kun s t
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Rs u orox
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ihr auf und abwärts gewendetes O r
nament erhalten hat
E in gesundes
Schönheitsge fühl äussert sich dari n
dass nur die sichtbaren Pa rtien de
koriert sind
Um die Verzierung der
unteren Partien des Gefässes giebt man
sich keine M ühe ; dagegen z ieht man
auch das I nnere des Gefässes i n d ie
Omamcntie ru n g ein wenn der M und
weit und nach aussen gebogen ist
Ein ansprechendes G le ic hmaas s in der
Verteilung e ine anm utige Ab wechs
lung von horizontalen u nd vertikalen
Linien d ie gute symmetrische An ord
nung machen ei nen wohlthue n d en Ei n
druck namentl ich im Vergleich m it
den B izar re r ien i n welche die moderne
Ke rami k so oft ve rfällt
Im ü bri gen m üssen diese Gefässe
freilich gemessen m it den modernen
An sprüchen an keram ische Produ kte
ärmlich u nd einfach genannt werden
Sie sind ohne Anwendung der D reh
scheibe m i t freier Hand gearbeitet und
aus langen in Spi ralen ü ber einander
und dann zusamme n ge
gelegten
glätteten T hon b an d e r n hergestellt Auf
das Aufi egen von Farben verstand
man sich n icht ; nu r eine blanke
schwarze O berfläche konnte man bis
wei len gewiss beim Brennen hervor
bri ngen
Sonst ist d ie Farbe je nach
dem Thon bald lichter bald dunkler
bräunlich oder grau
Der Brand ist
oft schlecht durchgehends höchst un
gleich u nd ebenso die Thoumasse
bald stark
verm engt m it grobem
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Gran itkie s bald sehr fei n
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eingedrückt werden k onnte
Die M uschel s chale ist bald
senk recht bald schräg gegen die Fläche angelegt worden ; bald
hat man sie tief eingedrückt bald nu r leicht über die Fläche
hingleiten lassen und dadurch dichte Reihen von schwachen E in
drücken d ie ganz regelmässig u nter e inander liegen hervor
gebracht ; daneben orn amen tie rte man auch m it dem Rücken der
Schale
Doch besass man auch ausgeschnittene Stempel M itten
im Deckel der H ä n gege fä s s e ist oft ein kleines ster n for m iges
Orna ment einged rückt ; an Stelle des groben Punkte s tritt häufig
ein kleiner K r eis oder Halbk reis (b i u nd man verfiel darauf die
langen zusammenhängende n Punktreihen d ie nun einmal dem
Auge gefällig waren du rch Eind rücken grober Schnü re i n den
feuchten Thon hervorzubringen
M an kann som it w irk lich von einer keramischen K unst der
nordischen Steinzeit m it vollständiger Ü b e r mod e l
lie ru n g der Fläche
und mit Anwendung verschiedener M ittel zur Ve r zieru ng sprechen
Doch auch auf diesem Punkte ist es wieder schwer zu sagen
was heim ischer E r fi ndung zuzuschreiben u nd was vom Au s l
an d e
übernommen ist
Ähnliche Ornamente sind fast ü beral l zu r Stei n
zeit in Europa angewendet w e rd en " Auch die weisse Fül l
masse ist a n vielen O rten beobachtet worden ; an T hon ge fä s s en
sowohl aus Spanien
wie aus Schleswig ist kon s tatiert w e rd en
dass es G ips
I n d es s ve r leiht gerade d ieser Zusammen
hang m it der ganzen europäischen Entwicklung d er nordischen
Ornamentik ei n grösseres Intere s se als wenn s ie ausschl ies s l ich
in einem engen und abgelegenen Gebiete heim i s ch w äre
Ihre
prim i
grösste Bedeutung hat s ie als Ausdruck für einen ge w is a
tiven Kunstsinn der sich überal l wesentl ich gleichartig geäussert
hat im Norden wie i n ganz We s teu ropa
Sogar in den ost
lichen M ittelmeerländern namentlich auf Cypern fi nden sich im
wesentlichen d ie gleichen Ornamente und d ie gleiche Techn ik
wieder
Zweifellos hat sich d ie ornamentale K un s t aus d iesen
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fernen Gegenden von Vol k zu Volk bis nach dem Norden ve r
breitet
Die reine L in e aror n ame n ti k ist ü be r all der Ku nststil der
lun ger en Steinze it ; Versuch e k ünstleri scher T hä tigke it von anderer
Art kommen neben ihr fast gar n icht vor Unter den zahlreichen
Steinze itfunden aus dem südlichen Skand inavien gibt es nu r zwei
Stücke
einen B ei n p fe il aus Langeland und ei n aus H i rschhom
verfe rtigtes Beil aus Schonen
die B ilder von v ier füss igen
Tiere n tragen ; doch sind d ie s e so roh geformt dass sie nicht
näher bestimm t werden k onnten Vollständige Me n sc he n fi gure n
sind in dieser Zeit nicht dargestellt w e r d en ; dagegen hat man
hie und da versucht} das menschl iche Antl itz wiederz ugeben
und innerhal b eine s begrenzten Gebietes im Norden sind recht
zahlreiche D arstellungen dieser Art zu Tage gekommen Be
zeichnend aber ist dass diese ältesten Bilder n icht durch einen
Akt freier künstlerischer Wirksamkeit gebildet sind und augen
s c he in l
ich weder Götter noch M enschen vorstellen sollen ; sie
s ind nur al s Ornamente au fzu fassen entstande n durch eine om a
mentale Um bildung gewisser schon gegebener Elemente ein
Ausschlag der halb unbewus s ten u nd spielenden Kun stthä tigke it
die bei den späteren Peri oden näher besprochen werden soll
Dass das M enschenantl itz der Stei nzeit auf diese Weise e ntstand
ist leicht z u sehen Es kommt nur an T hon ge fä s sen von einer
bestimmten Hauptform vor u nd ist stets genau auf dem sel ben
P latze dicht u nter dem oberen Rande angebracht wo sich an
anderen Gefä ssen derselben Fo r m ein v orspringendes Ohr be
fi ndet (Abb 7 8 u nd
Ein Vergleich aller dieser Stücke
hebt die T hatsache dass sich das Gesicht aus dem Oh r ent
wickel t hat ü ber allen Zweifel D ie zwei bogenförm ige n Vor
sprünge wom it das Ohr oft nach oben zu abgeschlossen ist um
besser befestigt werden zu können mochten lei cht an Augen
brauen erinnern ; man fand es unterhaltend d ie Augen h inzu
zufügen und d e r Hen kel m usste dann bald entfallen oder so
umgeform t werden dass er eine entfernte Ähnl ichkei t m it einer
Nase erh ielt Anfänglich war das gewiss nur e in Scherz e ines
einzelnen T opfe r s ; doch die Zeit war arm an kü nstlerischen
Ideen so dass Nachahmungen leicht a ufkomm en m ussten Wir
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kennen gegen zwei D utz end solcher Gefässe aus P unen und
Seeland m it uml iegenden I nsel n u nd aus Schonen keines jedoch
aus anderen
Gebieten E inen M und zeigen d iese Gesichter
niemals
und es ist wohl nicht ganz zu fällig dass man in der
ornamentale n Entwicklung nicht so weit gekommen ist
An zahl
reichen andere n Stellen der Erde sind die ältesten menschlichen
Ges ichts n achb il
d u n gen ebenso defekt
indem nu r Augen u nd
Nase ausge füh rt sind
D as hielt man wohl für h inreichend ; das
Bild war verständl ich u nd die Augen wurden als das wesentlichste
und wichtigste im Antlitz betrachtet
Solche D arstell ungen findet
man öfter i n französischen G rab hohlen ausgehauen ‘ und v iele
vorgriechische G ötterbilder s owohl au s dem grossen Funde S chlie
manns bei H issarlik als auch von verschiedenen Stelle n Griechen
lands haben ebenfalls keinen M und
was Schliemann dazu ver
anl
asste
sie für Bilder der e ulen kö p figen Athene zu erklären
Dass d ie fi gürlic hen D arstellungen ü berall i n Europa in der
jüngeren Steinzeit eine ganz untergeordnete Rolle spielen u nd
sehr geringen Wert haben und da s s P flan zen motive in der da
maligen K u nst unbekannt sind stim mt vollständig m it der K unst
entwicklung im Lau fe der folgenden Abschnitte der U r zeit D ie
Linearor n am e n tik ist augenscheinlich überall der erste gemein
same Ausgangspunkt für eine künstlerische Bewegung nach
höheren Zielen I n starkem Widerspruch aber m it d ieser stufen
weisen und so z u sagen gesetzmässigen Entwicklung
die i n
E uropa eben seit der neoli th ischen Zeit bemerkbar ist scheint
es zu stehen dass bereits in einem älteren Abschnitt der Steinzeit
in der p ake olithisc hen Pe ri ode Westeuropas (S 47 ) B ilder von
Menschen und T ieren ausgefüh rt worden sind d ie oft gut bi s
weilen v ortr e fll
ic h sind und jedenfalls d ie fi gür lic hen D arstellungen
langer folgender Perioden weit ü bertre ffen
M an kann m it
Bestimmtheit behaupten
dass so gute Tierbilder i n We s t
europa nicht wieder ausgeführt worden s ind ehe die romisc he
Kunst in diese Gegenden Eingang fand im Norden nicht eher als
bis er im M ittelalter in die allgemeine europäische Kun sten tw iek
lung mit e inbezogen wurde Wie sol l man nun verstehen dass
naturw ahr e gut gezeichnete T ierbilder zusammen m it den ältesten
menschl ichen Erzeugnissen aus e iner frühere n Erdperiode ge fun
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Schmuck besteht nur in durchbohrten Tierzähnen und Schaltieren
er war fü r M enschen bestim mt die o ffenbar als Wilde im
eigentlichen Si nne des Wortes lebten
M an s ollte bein ahe
glauben hier m üsse ein I r rtum vorl iegen oder eine Betrügerei
von so raffin ie rte r Art wie solche bisweilen s elbst den kri tisc he s te n
Forscher fü r e ine Ze it lang hinter das Licht z u führen vermocht
haben ; doch man höre wie d ie zwei ohne Zweifel me r kwü r digsten
Bilder gefunden worden sind
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den er ausse r einem t i efe ren Ei nsch n i tt d erse l ben Art w ie ol ch e b ere i t s
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anderen auf e l sen en St üc k en g e h en w or d n w ar n
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Er u i gte den Le hrern d a St ück m i t d er B em erku n g das s e l i cht i n ge r i t zt L i n i n
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egte es darau f i n den K orb zu d en nd r en S ac h en
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When die gefun denen Ge genst än d e ei n worau f di ese sofort n ch Z ür ich g san d t
Wilden H i e e rhi lt d er C onse rv at or
d er g ol ogisch n S ammlu n g all es G e fu d ene
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m i t Wasse r un d B ürs te zu rei nig en Als Prof H ei m n u n me hr das St ück m i t
d en fe i nen Ei n r i t z u n g n ge nau er in A u gensch ei n n hm b em erkte er ei n ige L inien
d ie d en H i nt rbe i nen e i n es T i eres g l i c he n ; d och d ie Z e i ch n u n g w ar se hr u n d e utl ich
bem erkt Erst d urch A nwend u g ver d ünnter
un d d er C ons rvat or h att e s ie n ic ht
S ä ure w ur d e das G evveihstück von d em d arau f l i e gen den Kalküher zug befr ei t und
en d l ich trat das voll st ä n dig e B i l d e i nes gr ase n d en Ren ntieres h erv or d as i n A bb 8 2
w i ede rgegeben is t
U n d d as oft reprod uzi n te B i l d e ines E lefan t en od r Mammuth? I m Mai 1 8 64
trafen der fran zös isc h e G eol oge d e V ern e u i l und d r en g l isc he P alme ntologe Falconer
be i L a Made l ai ne in D or d og ne e in um d en A u sg r abu ng en des b k annt en Ar chaaologen
Ed u ar d Lartet an di eser St e ll e w o sch0 n zahlre ic h e palw0 lithisc he F u nd e gemacht
wor den waren be i zu woh nen B e i i hrer A n k u nft hatt en die A rbe i t er gerade eine
N ach d em Lartet d ie Frag
i n fün f St üc k e zer b roc h ene E l fen b ei n pl att e au fg efu n d en
m en t e zus m mengefügt h atte sah er sofort d ss sie die e i nger i tz t e Z eich nu n g eines
T ieres zeig t en ; doc h erst F alconers geübt e5 A u ge en t d eckt e d ass es d as B i l d einer
Mammuth w ar m i t d e ut l ich er A n g be d er Möhne d ie für d i e E l efan t en d er E iszei t
Ei ne sol c h e hatt e d as Mammuth das im j ahre 1 7 99 nahe
so charakte r i st i sc h ist
an d er L enamün d un g i n S i b ir i en i m E i5 e g efu n d en w ur d e
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Ebenso verlässl iche F un d b erichte l iegen für v iele andere Stücke
vor E s ist daher unstatthaft daran z u zweifeln dass diese und
die anderen T ierbilder zu ei ne r Zeit ausgefüh rt worden si nd als
der M ensc h in Westeuropa das Mamm uth u nd Ren n thier jagte
und man m uss den W iderspruch z u verstehen suchen d er schein
bar zwischen d iesen guten fi gürlic hen D arstellungen u nd der
prim itiven O rnamentik der j üngeren Steinzeit herrscht D ie Haupt
sache ist gewiss dass die B ilder d er pala:olitisc he n Zeit meist
zum Zeitvertreib auf einem bel iebigen Stück Be in ausgeführt
s ind während die kü nstlerische Wirksamkeit der neol ithische n Zeit
au f ganz bestimmte Weise an vorl iegende Formen als ein e regel
mässige Ornamentik gebunden ist Das ist aber ein grosser
Unterschied Hans H ildebrand
war der erste der darau f auf
me r ksam gemacht hat es sei ganz wohl verständlich d as s der
M ensch auf seiner tiefsten Entw icklungsstu fe noch ganz im Banne
der ihn umgebenden Natur sich daran gemacht habe n ac hzu
ahmen was ihm vor Augen lag vor allem d ie Tiere die e ine so
grosse Rolle i n seinem Dasein spielten dass aber die eigentl iche
Kunst erst später m it ei ner einfachen Ornamentik beginnt u nd
dass man sich von d ieser Grundlage aus langsam zu e iner neuen
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S c i ences C omptes rend u s P ris 1 8 65 Vol 6 1 3 09
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1 67
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der Natur d urchrang die aber au f dem H ohe p u n kt
der Kunst nicht meh r wie i n jener ältesten Zeit kopiert sondern
auf freie künstlerische \Nc isc wiedergegeben wird D ie ganze
Entwicklung von der ältesten Natur kop ier un g d urch d ie von Regeln
beherrschten mehr oder w eniger orn ame n talc n K unstgruppen zu
einer neuen Natu r b c trac htun g wu r de som it ihre Analogie haben
in den Schwankungen zwischen Natu rw ie d c rgab c und stil isierter
Kunst denen die Kunst späte r er Zeit oft unterworfen war und
wohl i mmer wieder von neuem sein w i r d H ildebrand erinnert
daran dass das Kind dam it anfängt M en s chen und Tie r e zu
zeichnen während die Ausfüh r ung einer regelmässigen Ornamentik
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ein entwickelteres Auge und eine ge u b te re Hand vorausset z t
Unter de n am tiefsten stehenden Volker n der E r de gibt es noch
meh r e r e d ie recht gute naturgetreue Tie r bilder au s führen aber
keine eigentliche O rnamentik be s it z en
Die L in earor n am en tik d e r j ii n ge re n Steinzeit scheint dem nach
eine Äu sseru ng der ersten eigen t l ichen Ku n s tb e thä tigu n g zu sein
Sie ist d ie halb unbewusste Arbeit der Hand und will nur das
Auge e r freuen aber keine erzählende K unst kein Ausdruck fü r
be stimm te Vorstellungen Vielleicht ha b en d ie Völker der Stein
zeit d och auch den Wu nsch gehabt dem Gedanken einen s icht
ba r en Ausdruck zu geben wenngleich d as nu r au f die prim itiv s te
Weise d urch die s og n a p fa r ti g c n Ve r t i e f u n g e n geschehen
ist D ie s e me r kw u rd ige n bal d n u r ehr flach bald tiefer au ge
hauen c n oder eingeriebenen mei s t 1
3 Z oll g r os e n Ve r t iefungen
sind schon längst i n ande r en Lände r n au f S t eing r äbern Felsen
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Opfer fur d ie Elfen i n d iese -E lfe n mu hle n
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legt oder
um ei n Beispiel au s einem ande ren Wel ttei l zu
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wenn ei n I n d ian ersü mm i n Neumexiko Opfergaben
auf einer absei ts l
iegenden Felsplatte d ie m it Hunderten von
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solchen N ä p fen üb ers et ist deponiert
Es sind v iele Versuche
gemacht worden diese Vertiefungen z u d euten d ie wir n ame n t
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ich aus Westeuropa Vorderindien u nd Nordamerika in grosser
Anzahl kennen i ndem man sie bald als Stem karten bald al s eine
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Radfigu ren
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Art von Sc h ri ft als eine eigentümliche D ekoration oder bloss
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s Spielere i au fgefasst hat
; doch keine dieser wissenschaftl ichen
E rklä r ungen stimmt ganz zu de n vorliegenden Verhältnissen un d
sie sind all e kaum besser als d ie alten volkstüml ichen D eutungen
Unzweifelhaft sind es diese Steine d ie Anlass gegeben haben zu
den häufigen Erzählungen von Steinen d ie R iesen und Kämpen
gegen einander geschleudert haben oder d ie der Teu fel selbst
nach einer Ki rche geworfen hat und d ie daru m noch heute Finger
S uren au fwei s en
Ei ne andere D eutung eines Steines m it Napf
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löchern au f Gotland füh rt Hans H ildebrand an ; es w ird er zählt
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E R S TE Pexrooz
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dass der heilige Konig O luf während seine M annen m it den
Heiden kämpften i n eifrigem Gebete lag und seine Arm e auf
diesen Stein stützte ; die Ell bogen d ie er nach und nach weiter
rückte hinterl iessen ihre E ind rücke in d er harten Fläche Von
p rosaisc he ren Vorstellungen zeugt die Bezeichnung Krap fen steim
d ie man i n D änemark au f dem Lande hört
Es kann kau m zwei felhaft sein dass d iese Vertiefu n ge n die
i n grauer Urzeit ganz gleichartig au f der ganzen Erde in Steine
eingehauen wo r den sind den Ausd ru ck ei ner bestimmte n Idee
darstellen Sie haben gewiss eine rel igiöse Bedeutung gehabt
wie heute fast allseits angenommen w ird und man ka nn d ie
Annahme n icht abweisen dass sie m it ähnl ichen Zeichen z usam
men hä n gen die noch heute als Symb ole v on F ruchtbarke it und
Glück Gegenstand der Anbetung i n Indien sind ‘ Sie d ü rften
dem nach d ie ältesten Zeugnisse fü r ei n rel igiöses Gefü h l sein
und es ist bezeichnend d ass diese Zeichen
so zu sagen ü be r al l und ganz gleicha rtig
vorkommen während d ie entsprech enden
Skulptu ren au f Felswänden und Ste inen
aus späterer Zeit und bei höher en tw ic kel
ten Völke rn in den einzelnen L ändern
ein ganz versch iedenes Gepräge haben
Auch
andere
heil
ige
Zeichen
au
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der
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Steinzeit
kennen
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Die
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dem sich ei n K reuz befindet (s Abb 8 4 lkomm t zwar in D äne m ark
weit seltener vor als die n ap fartige n Vertiefungen und mei st i n
Ve r bindung m it Skulpturen au s etwas jüngerer Zeit ; doch hat
man sie auch auf den lnn en fiä c hen der Steingräber wahrgenom m en
Nach der ganz entsprechenden A rt wie d ie Sonne von versch ie
denen tiefstehenden Völke r n da r gestellt w e rd en ist kann d ie
Bedeutung d e s Rad ze ic he n s kaum zweifelhaft sein I n dersel be n
Richtung liegt die Erklärung fü r d ie Bilder von Axte n d ie öfte r
in französischen Grabhöhlen d e r Steinzeit u nd au f anderen M on u
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D ie heilige Bedeutung
m enten Westeur opas ausgehauen si nd
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C al c ut'a 1 8 7 9 (j our nal of the A s i t ic S oc i t y of B eng l )
A d r i en d e Mo ti ll t L es F ig ures sc u l pt ées sur les m onum en ts megalithiqua
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elche d ie Axt im spä teren Altertum sowohl im Norden als
anderwärts be i den Griechen und Römern noch i n voll s tändig
historischer Zeit hatte und d ie u rsprünglich in d e r Vorstellung
von der Bewa ffnung des D onnergottes m it ei ner Axt beg ründet
wa r hatte sie som it sicher bereits in der Stei nzeit
Sind auch
im Norden keine au sgehauen en Bilder von Axte n aus d ieser
Periode gefunde n worden so kann man doch nicht u mhin in
dem frü her besprochenen beilförm igen B e m ste in s c hm u ck (S 1 52 )
Sy mbole des gefürchteten Gottes und das Zeichen zu sehen das
gegen seinen Zorn
schütz te und ebenso
darf man s icher die
recht häufig vor
kommenden Stei n
beile au ffassen die
wie Streitäxte ge
form t abe r zu klein
sind um als Waffe
zu dienen ; d ie
kleinsten sind nicht
länger als
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Ganz
(Abb
entsprechende M i
matur b e rle
kennt
A bb 86 T ep i t Sch äd l a s i m St i gr b
man m grosser An
f F l t r
zahl aus Nor d am e
rika
wo sie ebenfalls als Sym bole au fgefasst werden
einer
jener au ffallend ü bereinstim menden Zuge in weit getrennten Gegen
den die in der vorgeschichtlichen Archäologie so häufig begegnen
Noch eine andere Reihe von Altertümern darf man u n b ed en k
lich mit diesen ältesten Vorstellungen von der Ii e iligke it der Axt in
Verbin d ung bringen näml ich d ie häufig v orkomme n d e n B r uc hstüc ke
von Streitäxten d ie au fs neue m it einem Loch durchboh rt we r d en
sind das z ur Aufnahme eines Schaftes zu klei n ist und nur e ine
Schnur passieren lässt und d ie noch zahlreicher v orl iegenden Beil
fragmente an denen d e r Platz fü r das S c haftloc h nur du r ch eine
leichte E in b ohrun g von einer oder von beiden Seiten ma r kiert
ist Es gibt sowohl S c hn e id epartie n und Nac ken partie n als auch
Mittelstücke von Streitäxten d ie de r art behandelt sind und alles
das kann keine praktische Bedeutung gehabt haben Du r ch die
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die M etal le den Stein al s M aterial zu Wa ffen u nd
Ge räten abgelöst hatten ging die Eri nne ru ng an die früheren
Zustände allmählich verloren un d wenn nun H i nterlassenschaften
aus den ältesten Zeiten zu fäl lig zutage kamen
mussten sie Ver
wu nd erun g erregen und Erklärungsversuche hervorru fen
Erst i n
unserem
j ah rhundert aber ist ihr Ursp rung und ih r e Bedeutun g
nach v ielem G rübel n u nd Forschen endlich
festgestellt worden
Wie d ie i n der Erde au fgefundenen Stei n s achen von den
metall
b en u tz en d e n Völke rn z uerst au fgefasst wurden zeigen d ie
alten Benennungen D on n € r st€ in e « und Donnerkeile « welche
bis heute noch n icht n u r in ganz Europa von Skandinav ien
bis Gri echenland sondern auch i n anderen \Nc l
in China
tte il
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Japan u nd Westafrika ü bl ich sind * D ass viele von den Stein
sachen Wa ffen seien sah man wohl ; aber dass M enschen sie
benutzt haben sollten gi ng über die Begri ffe jener Zeiten ; das
mussten v ielmeh r d ie Wa ffen des Donnergottes se in denn der
Blitz traf ja tötlic h wie eine Wa ffe
M ögl iche rweise haben ausser
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dem Beobachtungen n iede rfallender Meteor ste ine und z u fällige
Funde von Ste in ä xte n an Orten wo der Bl itz einges c hlage n
hatte den Glauben die Stei naxt selbst sei der Bli tz teils hervo r
geru fen teils bestärkt D arum suchte man bei den Römern nac h
dem Gewitter den Blitz und war man so glückl ich ihn z u fi nde n
so wu rde er unter religiösen C e re mon ien an einer he iligen un d
ei ngehegten Stätte vergraben D ie S te in sachen spielten übera l l
i n verschiedener Weise bei den einzelnen Völkern eine wichti g e
Rolle erst im religiösen Leben dann im Aberglauben S i e
wurden al s Amulette gegen allerlei Not u nd Gefahr betrachte t
i m klassischen Altertum wo man sie ei nfasste u nd in H alsb ä n d e m
trug oder in Tempeln aufbewahrte eb en sow ohl wie im Norde n
und in anderen Ländern und z w ar sowohl i n älteren wie i n
neueren Zeiten M an glaubte das Böse vor dem man sich für c h
tete gerade durch das Böse selbst abwenden zu können eine B e
trac htu ngs w e i se die uns vielfach i n den heidnischen K ulten un d
Rel igionen entgegentri tt
O bzwar das Vol k d iese dem heidnischen G ötterglau b e n
entsprungene Auffassung der S teinalte rtümer bis heute noch fe s t
hält ist sie schon längst bezwei felt und allmähl ich von den A u f
gekl ä rten und Geleh rten aufgegeben worden Noch d ie W isse n
schaft des 1 6 und 1 7 Jahrhunderts aber schwankte in der B e
Die gelehrten Naturforscher und Archäologen konnt e n
u rte il
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s ich nicht immer von der üblichen Au ffassung befreien d ie ihr e n
Ausd ruck in der generellen B en en n n n g Donnersteine « fand u n d
noch grössere Bedeutung hatte für sie dass selbst bei Pl ini u s
der damals eine Haupt q uelle für Natu r ke nn tn isse war von Stein e n
m it merkwü r digen und geheimnisvollen Eigenschaften die v om
H immel gefallen waren zu lesen stand I m 3 7 Buch seine r
Naturhistorie nennt Pl inius e inige Edelsteine von denen m an
glaubte sie fielen vom H immel herab und die deshalb C eraun iae
d h D onnersteine benannt wurden und erzählt be i dieser C c
lege n he it dass S otac u s ein etwas älte r er griechischer Autor noc h
zwei andere A r ten v on C e raun i ae schwarze und rote erwähnt d ie
Äxten gleichen u nd dort gefunden werden wo der Blitz einge
schlagen hat D iese Stelle bei Pliniu s war es hauptsächlich d i e
in den J ahrhunderten wo man die klassische L itte ratur m i t de r
gr osste n Ehrfurcht betrachtete die Gelehrten immer w ieder v on
neuem zur Spekulation ü ber die Frage veranlasste ob die S te i nä xte
n icht doch am Ende d iese m erkwü r digen C e raun ize sein sol lte n
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XI I
D as Sr uon m man S t erxa er s n r üu rzx
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175
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Auch andere eh rw ü rd ige Quellen gab es
die man nicht uber
sehen durfte
so namentl ich ei n metrisches Werk ü ber Edelsteine
von dem
französischen B isch of Mar b od azu s gest 1 1 2 3 wo es
heisst d ass de r welcher eine Ceraunia bei sich hat vom Blitze
nicht getro ffen
wird ebensowenig die Häuser und Städte wo
dieser Stein aufbewahrt
Einzelne Gelehrte haben doch sch on fr u he einge ehen wie
es mit diesen Cerauni a: zu s ammenhing D er berühmte Natu r
forscher und Samm ler Me rc atu s geb 1 54 1 ge s t 1 59 3 I e ib ar zt
des Papstes Clemens VI I I
berichtet zwar man glaube d ie Stei n
äxte fielen vom H im mel m i t dem Blitze herab und würden nur
angetroflen
wo der Blitz eingeschlagen habe und v iele trugen
sie daher zu m Schutze gegen den Blitz : aber er gibt dam it nu r
die allgemeine Auffassung wieder ohne sich ihr für seine Person
anzuschl iessen
und in Bezug auf die Pfeilspitzen aus Feuerstei n
äussert er s ich ganz anders
E s gibt viele
schreibt er welche
glauben dass auch sie D onner s teine sind ; aber d iejen igen welche
die Geschichte kennen wissen dass es Pfeilspitzen sind die in
Gebrauch waren ehe man gelernt hatte das Eisen zu bearbeiten
Denn d ie ersten M enschen benutzten ein Stück Feuerstein als
Messer und m it einem solchen wurde be i den l sraeliten d ie
Beschneidung vorgenommen
Merc atus wusste d as s die Stei n
artefac te m it e inem anderen Stei n behauen worden wa r en
und
er beschrieb genau Pfeilsp itz en und Feuer ste in spä n e die zugleich
in der ersten Ausgabe seiner M i n l/alle m H zlicamz (1 7 1 9 ) i n guten
Abbildungen rep rod uc iert wurden Ganz sicher war er seiner
Sache freilich nicht E r schliesst dam it dass er d ie Sache dem
Urteile anderer an hc imste llt indem ihn namentl ich d ie B eob ach
tung bedenkl ich macht dass du rch Natursp iele Gebilde ent
stehen d ie ganz den Erzeugnissen von M enschenhand gleiche m
Weit bestimmter ä % s c rt sich Ald rov an d us der hoc han ge
sehene italienische Natu rforscher
Arc hä olog und Sammler geb
1 52 2
gest 1 60 7 (im Mu seum Mei n /11m m zuerst he r au s gegeben
dass alle ve m ün ftigen Leute die I ler ab ku n ft d ieser Steine
mit dem Bl itze in hohem Grade bezwei feln und dass er selb s t
n icht daran glaube
I n h ochst bezeichnender Weise aber wird
hinzugefü gt d ie Anschauung diese Steine seien der Bl itz selbst
sei so allgemein verbreitet dass der M ann der ih r entgegentreten
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ande ren Stellen ist d ie Rede von Speeren und D olchen aus Feuer
stein die zwar im M ate rial den Ce r auni a: gleichen aber in der
Form von ihnen abwe ichen
und d ie s e möchte man behaupten
sind Produkte der Ku nst nicht der Natu r Einige sagen zwa r dass
auch sie Ceraun i a sind ; andere aber meinen es seien di e D olche
der U rzeit
So schrieb der M ann der m it Recht als der erste
dänische A r chäologe bezeichnet wird
Bald darau f tauchten jedoch selbständigere und klarere
Äusseru ngen auf übrigens gewiss eher ei n Resul t at des allge
meinen Interesses das Natu rforscher H i s toriker u nd Sammler
der gelehrten Periode fur die nord ischen Altertümer hegten als
eines tiefer gehenden individuellen Studium s ; da z u war der ei n
gesammelte Sto ff noch nicht re ich genug Professor Ole B oreh ‘
d er W orm s Schüler gewesen war u nd dessen I ntere ss e fü r d ie
Altertümer verm utl ich dadurch geweckt worden war schrieb i m
Jahre 1 6 7 6 ü ber d ie l ä ngl ichen d reiseitigen F e u e rs te in s tü€ ke d ie
sich massenhaft im Sande auf der I n s el Anh olt fänden ; s o fr ii h
zeitig also kannte man diese reiche Fundstelle von Steinartefakten
von der we iter unten d ie Rede sei n soll
Se ine Bemerkung die
Steine sähen wie Artefakte aus u nd ähnl iche k önnten von Josua
geb raucht we rden sei n der den l s rael iten befahl d ie Beschneidung
mit Steinm essern vorzunehmen zeigt dass er die Herstellung und
Bestimmung der F e ue r ste in s p an c richtig erfass t hatte
Einen
Schritt weiter gelangte die nächste Generati on deren arc hä o
logische Bestrebungen i n dem energischen Sammle r Profe s s or
Thomas B r oder B ir che rod in Odense einen w ürdigen Re p rä en
tanten hatten
te rtüm e r ist
D ie wirkl iche Be s tim mung der S tei n al
ihm durchaus klar
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hä u l i h m G br uch od r m K m p f v rw d t word
si d ; B i l
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So äu s serte sich B irc he rod i m Jahre 1 7 0 1 in sei ner latei
ni chen Abhandlung
Ü ber die Ur s achen der Zerstö r ung der
nordischen
Altertü mer « (gedruckt i m Jahre
Um noch
kla rer zu zeigen wie sicher man i n der M itte des 1 8 Jahr hu n
detts dessen war dass d ie S te i n sac he n w irkl iche Wa ffen und
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Gerate seien
in merkwurd igem Gegensatz e zu den Ver
i rrungen der folgenden Periode
sei hier noc h eine Äusserung
Pontoppidans in seinem Dänischen Atl as !D ansk Atlas) 1 7 63
angeführt
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Dies scheint im ganzen die Au ffassung der damalige n Zeit
*
gewesen zu sein
Wie sie uns mehrfach i n der dänischen Lit
so wurde sie auch gle ichzeitig von v ielen
teratu r entgegentritt
Geleh rten im Auslan d e vorgetragen namentl ich von Ju ssieu
in e iner für ihre Zeit höchst verdienstlichen Abhandl ung in
1 723
den M é moires der französischen Akadem ie im Jahre 1 7 3 4 von
dem französischen Archäologen Nicolas Mahud el im Jah re 1 7 3 8
v on K ilian S tob ze us Professor d er Geschichte an der Uni versität
Lu nd und m it grösster Sicherheit u nd A us führl ichkeit von dem
Fran z ose n A Y G ogu e t im Jahre
M an sollte glau ben diese vernün ftige und richtige B e tr ac h
te rtüm e r hätte e in e sichere Grundlage für
tun gs w e is e der S te i n al
weitere Forschu ngen bilden müssen ; aber d ie Zeit daz u war
noch nicht gekommen Im Gegenteil sollte bald alles b isher
Gewonnene wieder beiseite geschoben werden m indestens fü r eine
Zeit D ie Anfänge der an dessen Stelle tretenden Theorie k önnen
bis i n das 1 7 Jahrhunde rt zurück verfolgt werden Als d ie tradi
le Auffassung der S tei n sac he n als Donnersteine nac h un d
tion e l
nach aufgegeben wurde m usste bei den Gelehrten der dam aligen
Zeit natürlich der Gedanke auf kommen d iese Ge r ätschaften
könnten zu rel igiösem Gebrauche bestimmt gewesen sei n M an
wusste ja aus litte rar is che n Quellen dass bei den Völkern des
Südens bisweile n Steinmesser bei religiösen Handl ungen ange
wendet worden waren ; man las von Opfern die den Götz en ge
bracht worden waren und nichts schien natürlicher als dass d iese
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d ie von allen bekannten Werkzeugen und Wa ffen so
sehr abwichen e ine religiöse Bestimmung gehabt haben könnten
Diese der Buchgelehrsamkeit entsprungene Betrachtung ging be
ständig neben der ri chtigen Au ffassung der Altertümer die auf
un mittelbarer und realer Untersuchung der Gegens tände selbst
beruhte e inher ; erst gegen Ende des 1 8 Jahrhunderts aber trat
sie in D änemark so stark hervor und gewann ei n so grosses
Terrain dass d ie m oderne Archä ologie dam it anfangen musste
an d e äusserte sich
diese Phantastereien zu bekämpfen
I m Ausl
Es ist oben dargestellt w orden wie die alte
d ieselbe Strömung
Au ffassung der Steingräber al s Altäre und T emp c lplä tz e am
Schluss e des 1 8 Jahrhunderts i n ei n System gebracht wu rde ;
in Übereinstimmu ng h ierm it m ussten natü rlich d ie Steingeräte zu
Opferb eil
Diese rel igiöse Deutung
e n und O p fe rmes s em werden
findet in der Abhandlung Etwas über Thor und seinen Hammer «
ac i us (in
(Nogd o m T/wr og Iran: ll mmer ) von Rektor Sku le T hor l
Skandin amsb Museum 1 8 02 ) ihren stärksten bis zum äussersten ge
trieben e n Ausdru ck
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b w py m id lfö ig i d ; 3 ) di p lt d t i l d u h d ie og B i l mi t Sch id
i r od r b i d
S i ten t i l d urch d i k i l förm ig l ä g l ich St i h
D ass d iese Erk lärung den Beifall der Zeitgenossen fand
zeigt der begeisterte Ausru f des Professors Rasmus Ny eru p (1 8 06 )
ist i ne d urch di g l üc kl ichst K0 mb i ti o g b g m cht E t d c ku g
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E twickl u ng d g l hrt B t ät igu g i r t i q u ri ch H y p o
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w l ch ei n ig d r ä lt re Alt t m fors h r w r g h t d m T i l
g proch h b d i b r n i m l d r rt d d i t od r
di m Gr d o
a nehmb r r B st i mmth i t g br cht w or d
Bald darauf begann man doch wieder z u den alteren An
sch
auun ge n aus dem Anfange d e s 1 8 Jahrhunde rts zur ü ckzukehren
und diesmal um sie so zu sichern
dass sie nicht mehr bei Seite
Der Geschichtsforscher Vedel
geschoben werden konnten
Si monsen sprach im Jahre 1 8 1 3 wieder bestimmt aus dass die
ältesten Waffen der Nordländer aus Stein gewesen w aren und 1 8 1 6
Steinäxte,
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12
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XI I
D as S TU D IU M man Sr z m ar r aar üman
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den nordischen Steinartefakten festz ustellen suchte welche
Altertümer der ältesten Bevölke r ung des No r dens z uzuweisen
seien Seine bald darau f verö ffentlichte grössere Schrift S ka n
M ir ko 1Von lm s U n m d n nr e (D ie Ureinwohner d es skandinavischen
Nordens ) 1 8 3 8 4 3 führte d iese Studien weiter und bot gute
Ausgangspunkte fü r d ie neueren Untersuchungen der Steinzeit
deren Resu ltate oben dargestellt worden sind
D as seitdem v er flos sen e halbe Jahr hun d ert ist vor allem
zu einer grossartigen Einsa mmlung des M aterials verwendet wo r
den wodu rch sowohl viele Einzelform en als auch ganze neue
Fun d gru pp en ans L icht gezogen wo r den s ind
Die Untersuchung
der D enkmäler u nd Altertümer hat ferner an v ielen Punkten
gute und siche r e Resultate ergeben indem man s ich u n u n te r
brochen tie fer in den Sto ff einarbeitete um ihn i n allen Einzel
heiten u nd von allen Seiten her kennen zu le r nen
Doch scheint
d ie wisse n s chaftl
i chc Bearbeitung m it der zunehmenden Stoff
menge n icht ganz gleichen Schritt gehalten zu haben
D er
grösste Tei l d er neueren Studien hat sich zum Ziele ge s etzt
die gegenseitige chronologische Stellung der verschiedenen Fund
D ass es mög
gruppen und Form en der Steinzeit nachzuwe isen
lich und notwendig sei i n den so zahlreich vorl iegenden D enk
mäl
ern verschiedener Art wechselnde ältere und jüngere Zustände
innerhalb der ganzen langen Periode der Steinzeit unterscheiden
zu können
darf als die leitende Idee bezeichnet werden die
zue r st von J J A W o r s a a e au fgestellt dann von ande r en
namentlich den schwedischen Archäologen Hans H i l d e b r a n d und
Oskar M on te li u s aufgen ommen worden ist und von d e r Forschung
unserer Tage befolgt w ird
Die Lösung d er dadurch gestellten
schwierigen Aufgaben wird gewiss noch für längere Zeit hinaus
das wichtigste Ziel bilden
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X II I
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H E R S TE L L U N G S TE C H NI K
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1 93
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D E R G E R ÄTE
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u rch Sven Nilsson s Vergleich der Steinz eitv olker n euerer
Zeiten m it der ältesten Bevölkerung des Nordens w ie sie
uns i n ihren H interlassenschaften entgegentritt ist ei n s icherer
Ausgang s punkt gegeben worden für die Untersuchung wie die
Steinartefakte bearbeitet worden sind
Auge n z eu gc n wussten zu erzählen wie der nordamerikan ische
“
I ndianer seine S te in sac hen bearbeitete ! Indem er in si tzender
Stell ung das Stück Feuerstein aus dem eine Pfeilspi tz e verfe rtigt
werden sollte auf einen andern Stein stützte schlug er es m it
einem M eissel au s Achat oder bloss m i t einem rundl ichen Stei n zu
Nur bestimmte zu dieser A r beit speziell ausgebildete I nd i v iduen
gaben sich dam it ab ; ihnen aber ging das Werk leicht u nd rasch
von der Hand In den nordischen wie in den ausländ ischen
W ohn p latz fu n d c n kommen n icht selten natürl ich abgeru n dete
Knollen aus Quarzit oder hartem S an d stein vor die be q uem
zwischen den Finge rn gehal ten oder v on d er Hand um spannt
werden können und an beiden Enden deutliche Schlagspuren
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G esel l sc haft Kön ig sb e rg 1 89 1 XXXL Sitz ungsber 1 8
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183
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wahrscheinlich dass wir in ihnen solche
zu erkennen haben Ebenso fasst
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man gewöhnl ich andere Steine von ähnl icher G r osse au f in d ie
eine oder zwei Vertiefungen eingebohrt
sind welche sta rk an die oben be
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erinnern Viele von ihnen weisen an
den Enden Schlagspuren auf
und
Steine mit ähnlichen Vert iefungen wer
den von Esk imos und Indianern zum
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Behauen des Feuersteins verwendet Abb 8 9
Man nimmt an dass die Vert iefungen
den Fingerspitzen einen Halt bieten sollen ; man konnte som it
den Stein lose halten was von Bedeutung für eine gelungene
D och ist d ies e Erklärung
Bebauung sein soll wie man sagt
nicht ganz sicher
M an hat näml ich sowohl im Norden al s
anderwärts wo die n ap fartige n Vertiefungen vorkommen Steine
von ähnl icher Grösse wie die B ehau ste ine
oder von etwas
gefunden doch m it zahlreicheren
bedeutenderen Dimensionen
welche so angebracht sind dass sie
E inb ohru n gen (Abb
nicht als Stü tze fii r die Finger gedient haben können ; auch ihre
Ähnlichkeit m it den unzweifelhaft rel igiösen Zeichen macht es
höchst un wahr sche in
lich dass s ie eine prak
tische Best imm ung ge
habt hätten
Doch
muss ei ngeräum t wer
den dass auch diese
Steine n icht selten
Schl agspuren au f
weisen
M it einem n atür
lich abge r undeten
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Steine von der Art der
eben besprochenen B ehauste in e ist der englische Arch ä ologe John
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Evans im Stande gewesen einfache Steingeräte herzustellen E r
hatte sich geduldig im Behauen von Feue r stein geübt u nd zeigte
bei dem i nte rnationalen archäologischen Kong r ess in Norwich 1 8 6 8
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XI I I
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abgeschni ttenen Enden von H irschgeweihen (Abb
die
so zahlreich i n den nordischen gedeckten Wohnplätzen bisweilen
auch in den Gräbern vorkom men sind unzwei felhaft auf gle iche
Weise angewendet worden ‘ Es sind Stücke von 1 0 1 7 cm
Länge deren Spitze abgeschnitten und sorgfältig geglättet zu
gleich abe r gewöhnlich durch den Gebrauch i n ganz bestimmte r
Weise beschädigt ist indem am inneren Buge ein grösserer oder
kleinerer Splitter abgespru ngen i s t
Eine solche Beschädigung
musste bei fo rtgesetztem Gebrauche leicht eintreten
Das M aterial das man mit diesen einfachen M ittel n so
meisterhaft z u bearbeiten verstand der gute Feuerstein der neben
einer bedeutenden Härte auch die wichtige Eigenschaft besitzt
dass er sich leicht und regelmässig teilen lässt
fand sich in
Dänemar k fast ü berall bes onders aber in den Gegenden wo die
feuer ste in führen d en Kalkschichten bis dicht zu r Obe r fläche reichen
in reichl icher M enge sowoh l i n den obe r sten E r dschichten als
auch ausgewaschen am Strande vor Ob man sich aber hierm it
begn ii gte oder o b man sich daneben ei n vielleicht besseres
Material du r ch Sch ü rfen verscha ffte muss bis auf weiteres u n
entschieden bleiben Unwahrscheinlich ist es nicht dass man
in der späteren Steinzeit wenigstens an gewissen Stellen den
Feuer s tein i n seinem natü r l ichen Lager au fgesucht hat um sich
grosse Kerne und Stücke zu verschaffen d ie nicht unter der
Einwirku ng wechselnder Tempe r atu r ge s pru ngen u nd brüchig
geworden waren D ie in ]ütland oft v or komme n a Speerspitzen
die o ffenbar alle aus derselben Art v on Feuerstein herge s tellt
s ind u nd neben
ihrer ungewöhnl ichen Gr osse auch durch eine
me r kwürd ige Gleichartigkeit der F o rm und Behandl ung sich aus
zeichnen d ürften sich w ohl einmal als Erzeugnisse eine r geme in
samen Werkstätte erweisen Nach westeuropäischen Funden zu
urteilen da r f man w ohl die Erwartung aussp r echen dass auch
im Norden F e ue r ste in gru b en de r Stein z eit sich einmal nachweisen
lassen werden An verschiedenen Stel len in England Frankreich
und Belgien sind näml ich siche r e Zeugnisse für e inen r e e l
g mä s s i
gen Min c n b e tr ic b der Steinzeit z u Tage gekommen indem man
zahlreiche Gruben durch welche die S te in ze itmc n s c hen zu den
feuers tein haltige n Schichten d r angen und weitverzweigte Seiten
gänge im festen Kalk gefunden hat wo r in ausgegrabene Feuer
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steinkerne (Nuclei ) Hacken aus H irsc hhom Stein hä mm e r u n d
ähnliches lagen ‘ Wenn die Behauptung richtig ist der a u s
Gruben gewo nnene Feuerstein eigne sich am besten zu r B ehau u n g
weil er seine natürl iche Feuchtigkeit noch n icht eingebüsst ha t
so kann dieser Umstand leicht daz u geführt haben d as s man
auch im Norden d ie gedeckten F eue rstein lage r aufsuchte
Vielleicht konnte in d ess der am Strande l iegende Feuerstei n
ei n ebenso brauchbares M aterial darbieten Doch besitzen w i r
bi s jetz t nur einen einz igen Fund der darau f zu deuten schei n t
dass besonders der Stran d fe uer ste in benutzt worden ist Län g s
der K üste der sog Ö resp itz e die von O mö nach Süden zu i n
den grossen Bel t vorspringt hat man am Rande des G estad e s
verstreut ü ber eine circa 1 00 Sc hritt lange Strecke zu beiden Seit e n
der Landspitze eine bedeutende M enge roh behauener Feue r
Vorarbeiten zu Beilen und M eisseln i n Formen d e r
s te in ke m e
jüngeren Steinzeit verschiedene S p an blö c ke sowie Abfälle v om
Behauen doch nur ganz vereinzelte Sachen anderer Art ge
fu nden D as ist wohl der ei nzige bis jetzt vorl iegende Fun d
den man als We rkstattfun d (s S 1 99 ) zu bezei c hnen herec h
tigt ist
Ebenso einzelnstehend ist ein grösserer Fund der d e n
Charakter e ines Warenlagers hat näml ich circa 90 ganz fertig e
u nd geschli ffene Feuer stein axte samt Vorarbeiten die dic ht
u nter der Oberflache einer Wiese (im T hy rstru p H erred ) i n
zwei Partien geordnet gefunden w e rd en sind
Verschiede n e
Umstände scheinen doch darauf zu deuten dass ei n ausgedehnte r
Handel m it S tein sachen betrieben worden ist Die an Feuerste i n
armen w estj ütis chen Gegenden u nd Bornholm haben mi ndesten s
zu ei nem grossen Teile die v ielen dort vorkommenden Feue r
steingeräte aus a nderen Gegenden bezogen
I m nördl iche n
Schweden s ind w iederholt gr össere M engen (bis zu 7 0 )von neue n
u ngeschl i ffenen F eu er ste in ä xten ausgegraben worden die d ich t
neben ein ander aufgestapelt waren u nd nach der Art des Feuer
steins kann m it Sicherheit ausgesprochen werden dass sie au s
Schonen oder D änemark eingefüh rt w e rden sind \Nenn endl ic h
au f ausgedehnten Gebieten im I nneren D eutschlands wo de r
Feuerstein in d er Natur nicht vorkommt z ahlreiche Geräte u n d
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XI I I
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Waffen von nord ischen Formen gefunden werden so l iegt es
nahe anzunehmen dass sie du rch Handel eingeführt w e rd e n sind
Von Westeuropa w issen wir dass do rt ei n E x port von Stein
geräten au s verschiedenen Fab rikationsstä tten i n grossem Umfange
stattfand
D er Feuerstein wu rde nach gewissen bestimmten M ethoden
behandel t wie man aus den zahlreich vorliegenden Vorarbeiten
(unfertigen Stücken ) ersehen kann deren Bearbeitung au f ver
schiedenen Stufen ins Stocken geriet Vom Abspalten der Späne
und Schei ben und von den dadurch hergestellten Geräten ist bei
der älteren Stei n zeit bereits die Rede gewesen (5 2 5
hier be
trachten wi r nur die Herstellung der jüngeren Wa ffen und Formen
die nach jeder Richtung hin einen bedeuten
den Fortschritt über die ältere Zeit be
zeichnen
Fü r d iesen Unterschied hatten freilich
diejen igen Gelehrten k eine Augen d ie ü ber
haupt n icht im Stande waren hinreichende
Beweise fü r die Zugehörigkeit der M uschel
haufen u nd der Steingräber z u einer älteren
und ei ner jüngeren Peri ode zu finden Von
Jap Stee n strup ist die Behauptung au f
gestell t worden dass das Abspalten von
Spänen d ie schwierigste aller Feuerstei n
A bb 9 3 Gl tt P r l l l
arbeiten sei dass es eine weit grössere Er
b b uu g
fahrun g u nd Fertigkeit voraussetze als d ie
ge rade und glatte F lä c he n b ehau u n g die oft be i den Artefakten
de r jüngeren Stei nzeit angewendet worden ist Die Späne sollen
den H öhepunkt der Fabrikation bezeichnen und da sie allgemein
auf den älteren Wohnplätz en vorkommen so m üssten
wie
behauptet wurde
d ie Leute d ie dort wohnten ebensog ut ver
standen haben auch d ie besten der späteren Waffen und Geräte
herzustellen Es sei nur dieses e in e Raisonnement he r vorgeh oben
weil es ei n gutes Beispiel unmethodischer Forschung darstellt
Ein beständi g wiederholter Fehler aller derer d ie d e r arc hä o
l ogischen Untersuchungsmeth ode ferne stehen ist da s s sie ei ne
Behauptung aufstellen die bei ob e rflä c hlic her Betrachtung eine
gewisse W ahrscheinlichke it fü r sich hat dennoch aber vollständig
un be wi esen ist„ un d d ass sie daraus weitgehende Folgerunge n
ziehen Wer einen dü nnen und langen Span abschlagen konnte
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1 89
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Weise vor sich indem man ihm eine lan gliche vier
eckige Fo rm gab dünner oder d icker je nach dem das Stück
war
Bei s olchen F l a n k e n (P la kr r) (Abb 94 ) wie man diese
Vorarbeiten m it Übertragung e ines technischen Ausd rucks der
Holzarbei t au f Steinarbei t genannt hat
sind nur die wegen
Höckern und Löchern u nbrauchba r en Teile des Feuersteins ent
fern t so dass der A r beiter den Wert d es Stückes und was
daraus gemacht werden konnte
eine Akt ei n M eissel ei n
Dolch oder e ine Speerspitze
nu n
erst recht zu e r kennen im Stande war ;
d ie eigentl iche Fo rm ung hat noc h nicht
begonnen
M an kann e in e solche
an kc
passend m it dem
Feue rste i n p l
Metallba rren vergleichen ; beides ist
Rohmateri al
vorbere itet zu r Fabri
kation
Nicht selten jedoch ist ersichtlich
dass m an d as betre f ende Stück n icht
aus einer hergerichteten F lanke au s
sondern vorzog u n
gemeis s elt hat
mittelbar das natürliche Feuerstein
stück
zu benutzen da dies gewisse
Vorteile bot Wie man aus den an
Steinsac he n nicht selten bewah rten
Part ie n der natürl ichen Oberfläche er
f g
A
bb 95 d
A
g
sehen kann wurde aus einem d ünnen u d f tig Sp r p i t
flachen
F euerstei nstück
oft eine
schlank e Speerspitze gemacht ; war eine einigermassen glatte und
ge rade K ante vo r handen so wu r de s ie unve r ändert bei der voll
ständig fert igen Ax t beibehalten ; ein vo r springender Zack en konnte
leicht als Handgri ff für einen D olch benutz t werden 11 s w
Wie d ie B ehauu n g n ac h und nach vorrückte lässt sic h
Schritt fü r Schritt verfolgen
Anfangs a r beitete man m it sta r ken
Schlägen wodurch die F o rm in rohen Um r issen hervortrat ; nach
und nach aber wu rde die B e hauu n
g ande r s indem immer feine m
Spli tter abgelöst wu rden
Am längsten bewah rt wu r de die Ober
fl
äche der Flanke gewöhnl ich an der Spitze des Gerätes um diese
ze r b r echli c he Partie wäh r end de r weite r en Be bauung n icht zu
beschädigen
Da m ach lässt sich oft bestimmt sagen ob ein Stuck
Überhaupt ge s tattet
ganz fert ig oder nur e ine Vorarbeit ist
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heute unsere genaue Kenntnis der so zahlreich vo r liegenden
S tein s ac hen sicherer als früher diese bisweilen schwieri ge Frage
z u entscheiden Vieles was früher als gebrauchsfe rtig angesehen
w u rde kann heute als Vorarbeit bezeichnet werden so n ame n t
l ich die v ielen roh behauenen Stücke d ie begonnene Dol c he
u nd Spe erspi tzen sind Sie sind allerdings oft au ffallend b r eit
breiter als i r gend e in ganz fertiges S tück glei c her Art ; doc h lässt
s ich das leicht erklären Der Feuerstein m usste seiner Natur
nach i mmer von e iner Kante aus zugeschl agen werden u nd bei
den allmählichen Abspaltungen von der Dicke des S tückes e he das
dünne flache Blatt herauskam wurde durch Schläge auf die K anten
beständig v iel von diesen verbraucht Die erste Vorarbeit m usste
daher wei t breiter sein al s das
ferti ge Stück u nd man b egann
Wo hl am liebsten so breit al s di e
an ke übe r haupt
zul iess D ie
Fl
zwei hier abgebildeten S tücke
(Abb 9 5 96 ) sind Beispiele für
eine angefangene u nd e ine ganz
fertige S peerspitz e m it e bener
A bb 9 7 D ol hg i ff
u nd glatter Oberfläche hergestellt
durch gleicharti ge parallele Absp altungen
Bei den am sorgfälti gsten bearbeiteten Stucken die au s dem
best en Feuer s tei n gemacht und von einer über d ie g r össte F e rtig
keit verfügenden Hand he r gestell t sind (vgl Abb
gehen d ie
Sc h r ammen i n langen regelmässigen Strei fen über d ie F läche
d ie sie fast vollständig glätten u nd geben ih r das Aussehen als
ob sie m i t O rna menten bedeckt wäre D ie Schläge sind so ge nau
und wohlberechnet gefallen wie Hammerschläge auf eine aus
gezeichnete Schm iedearbeit u nd keine dam aszierte K linge m acht
e inen schöneren E indruck al s die Fläche ei nes D e lches oder
einer Spee r spit z e d ie au f d iese Weise behandelt ist Ebenso
bewundernswert w ie die Fe rti gke it m it der di e langen d ü nnen
Splitter abgeschlagen oder durch D ruck abgehoben sind ist aber
auch die Feinheit m it der namentlich bei den kleinen Pfe ilspitzen
D as
d ie Schneiden u nd Widerhaken bearbeitet si nd (Abb
Auge kann d ie einzelnen Schrammen kaum u nterscheiden
V iel von dieser Arbeit m uss al s Luxu s bezeichnet werden
und wu r de gewiss bloss in der Absicht ausgefüh rt ein M e ister
stück von H and werksarbeit zu liefern Bei dem B e ilb latt z B
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XI I I
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H s asr s t t uuc s r zcu m x man G ERÄTE
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genügte es
der ganzen
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ja d ie Schneide gut zu formen ; die glatte Be b auung
Breit und Schmalseiten war nicht notwendig zumal
da diese grösstenteils von der Sch ä ftung verdeckt werden sollten
Eine grobe u nd ge m usc helte Bebauung würde das Stück ebenso
brauchbar gemacht haben
Aber man wollte eben au sgez eich
nete Ste in sachen herstellen denen man die Summe von Sorg
falt Geschmack und Tüchtigkeit widmete über welche man ver
fügte und dadurch stiegen sie gewiss im Werte Diese Gegen
stände können somi t so recht in eigentl ichem Sinne als E rze ug
nisse einer K unsti ndustrie bezeichnet werden
D as sp röde M aterial setz te jedoch dem nach dieser R ichtung
Erreichbaren Grenzen D as einz ige O rnament das s ich i n Feuer
stein ausführen liess war die feine Zickzackl inie d ie oft längs
der Kanten gezogen ist besonders z ierlich angewendet an D olch
gri ffen (vgl Abb
Es war das ein natürl iches O rnament
das bei e iner regelmässigeren Bebauung leicht entstehen m usste
wenn die Schläge d ie immer ei ner Kante folgen m ussten ab
wechselnd von der entgegengesetzten Seite gefüh rt wurden Die
Zickzackl inie kommt daher nicht bloss an Stellen vor wo sie als
Dekoration d ienen sollte sondern auch am Schaftende von Speeren
wo sie von der Umwickelung bedeckt werden musste und auf
Beilen wo der Schli ff sie doch wieder beseitigte Namentl ich
diese bis zum äussersten elegante Be b auu ng der Beile ist ein
Zeugn is von den weitgehenden Forderungen an schöne Arbeit
von Seiten des Verfertigers und wohl auch des Käufers ; denn
bei den Beilen wurde die behauene Oberfläche nicht bewahrt
da man in der jüngeren Steinze it keine ungeschli ffenen Beile ver
wendete
Bestimm t ausgesprochen wurde dies zuerst von F Sehested ‘
der die Bedeutu ng des Umstandes dass d ie jü ngeren nur be
hauen e n Be ile und M eissel n icht abgenutzt bezw n eugesc hä r ft
vorkommen ri chtig au ffasste D ie Exemplare welche durch Ab
nutzung in der Urzeit beschädigt sind sind stets geschl i ffen
Anderseits erhielten Speere D olche M esser Sägen und Pfei l
spitzen i n der Regel keinen Schli f selbstverständl ich wei l die
Brauchba r keit der Spitze oder Schneide dadurch nur ve r ringert
worden wäre Bei Stücken dieser Art wurde der Schli ff nur als
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der Stein zu stark aus oder bildete sich nach und nach bei fort
d auemd em Gebrauche eine vorstehende Kante um d ie Schlei fbahn
heru m was leicht geschehen konnte so wurden wie man oft
wahrnehmen kann d ie Au sse n te ile des Steines ringsum abge
schlagen Durch alle d iese E in zelz üge unterscheiden sich d ie
Schleifstei ne von den t ief ausgehöhlten S te in trö gen mit hohen
und steilen Wänden die weiter unten zu r Besprechu ng kommen
werden (S
D as Schleifen auf dem G r an itste in wurde m it scharfem
K ies und Wasser vorgenom men D er K ies musste oft erneuert
werden weil er bald z u feinem Staube zerrieben wurde D as
Beil wu rde der Länge nach hin und her bewegt indem der Ar
be iter es m it beiden Händen führte und so hart als
möglich anpresste « So beschreibt S ehe sted sein Ver
fahren bei m Schleifen H ierdurch wu rde ein gr ober
Schl i ff m it weissl ichen Strei fen erzeugt ganz wie ihn
die alten Beile zeigen und es stellte sich heraus dass
ei n M ann bei ei ner tägl ichen Arbeitszeit von sechs
Stunden in weniger als einer Woche ein 7 Zoll langes
Beil zu schleifen vermochte
Den fein eren Schl i ff
ahm te Se hested nach i ndem er einen Sandstein von
d er A rt w ie sie in d e r Urzeit angewendet w orden
Ahb 9 8
5
waren benutzte D iese alten Schleifstei ne sind teils
17
g r össer m it einer flachen Schleifbahn wie d ie Granit
steine teils sind sie kleiner und an mehreren Seiten benutzt
w e rd en
wodurch s ie oft eine eigentümliche Form erhalten
haben ; sie sind in der M itte dunn gegen beide Enden zu an
M ächtigkeit stark zunehmend und haben S ehle ifflä chen an allen
Seiten (Abb
Seltener kommen längl iche Schleifsteine
aus demselben M ate rial mi t gewölbten Flächen vo r ; s ie waren
o ffenbar zu r Ausführung des H ohlsc hliffs bestimmt D ie Fol ie
ru ng der Schneide en d lich nahm S ehested m it einem Wetzstein
aus Schiefer v or Auch solche Stück e k ommen recht häufig
namentl ich in den Stein grab e r n vor m it oder ohne Du r chbohrung
des Endes zum Aufhängen und sind meist s chön ge for mt ; sie
si nd viereckig und laufen in eine scharfe Kante aus (Abb
Da sie ausserdem in der Regel or n ame n tie rt sind hat man sie
als H än gezie rate aufgefasst ; doch das M aterial aus dem sie durch
gehe n d s gefert igt sind Schiefer oder feiner Sandstein und die
Abnützung durch welche die ursprüngl iche Fo r m oft me r k lich
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verä ndert ist scheint best immt zu zeigen dass sie als Wetz steine
gedient haben
O bw ohl das Schleifverfahren derart i n allen Ei nzelheiten
au fgeklärt z u sein scheint ist es doch möglich dass auch andere
M eth oden befolgt w e r d e n sind Rotierende Schleifsteine kennt
man zwar nicht aus de r Steinzeit ; doch dass man Stei ne ab
zu d r ec hse l
n verstand
ist z ieml ich sicher da die oben erwähnten
flachen Keulen (Abb 4 7 S 1 3 3 ) nach dem Urte ile Sachk u ndiger
bisweilen durch Ab d r echflun g geschl i ffen sind Es m uss auch
e ingeräum t werden dass nicht selten an den ge schliflen e n Feuer
steinartefakten Eigentüml ichkeiten vo r kommen die d urch Sch leifen
auf einem rotie r enden K örper herv orgebracht zu sein scheinen
D ie anderen S te in gattun ge n : Grünstein G r anit Po rphyr
u s w d ie im N orden zu Ar b e itsb e ile n St r eitäxten Hä mmern
Keulen u ä benutzt w e rd en sind wurden gewöhnl ich nicht du r ch
Behauen sondern durch lang ames Absto s s en der Obe rfläche
bearbeitet ; nur aus B ornholm liegen Stücke vor die Schrammen
von Abspaltungen aufweisen War die Form einfach w ie bei
den stu m p fn aekige n Beilen (S
s o wählte
man w ohl ei nen
Stein der ihr u nge fähr entsprach und die Bearbeitung besc hr änkte
sich dann im wesentl ichen auf das Z usc hle ife n der Sch neide
\Nie man das S chaftloc h hergestellt hat w ar lange Zeit ein Rätsel
Auch hier wurde von Seite derer die einen archäol ogische n Be
weis nicht z u würdigen verstanden gesagt die Löcher müs s te n
m it \I etallzy lin d e r n gebohrt sein ; ande r s l iessen si e sich nicht
au s führen
folgl ich habe man in der Steinzeit M etal l gekannt
oder die du r chb oh rten Beile gehörten einer späteren Ze it an
Vergeblich wies man von archäologischer Seite auf d ie Fund
verhältnisse hi n da s s diese Beile stets m it S tein sachen zusam men
gefunden werden nie aber in G räb em der Bronzezeit ; und schon
im jahre [ 8 4 3 sprach Wor saae aus dass d ie S c haftlöc her m it einem
Stift Sand und Wasser gebohrt s e in könnten Wi r wissen zum
Beispiel dass die Eingeborenen am Rio Negr o in Südam e r ika
den ha rten B e rgkr y stall den sie als Schm uck tragen de r art d u r ch
b ohren ; sie benutzen hie r zu einen Zweig der wilden Platane der
zwischen den Händen gedreht wird D urch wiederholte Versuche
i m Norden wie im An slan d e ist nun gezeigt worden dass die
alten D urchb ohrungen der Steinbeile sich in al len Einzelhei ten
durch eine B ohrung m it Holz Bei n oder Horn darstellen lassen
E in ähnl iches Verfahren kann bei der Durchb ohrung anderer
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195
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Sto ffe (z B Bernstei n und Bein ) befolgt w e rd en sein ; doch hat
sich bei den vorgenommenen Versuchen auch gezeigt dass man
mit einem spitz en Stück Feuerstein d ie Bohrung vornehmen kann
wie ja auch F e u e r ste in b ohr e r massenhaft vorliegen
D ie zu Streitäxten verwendeten S te i n gattun gen lassen sich
mit einem F eue r stein sp an oder einer Holzklinge durchsägen was
im Auslan d e auch wirklich oft geschehen ist Aus dem Norden
liegt jedoch kein Beweis dafür vor dass man anderes M aterial
benutz t hätte als Rollsteine die eine passende G rösse hatten so
dass es nicht notwendig war den Stei n zu teilen D agegen zeigt
es sich dass man bisweilen grössere B ern s te in stüc ke m it ei ner
Tier s e hn e oder einer Schnu r zersägt hat
Eine w ichtige R olle bei der Bescha ffung der notwendigen
Geräte und Wa ffen spielte d ie fortgesetzte Ausbesserung ab
genutzter und beschädigter Stücke Beile und M eissel wurden
neu behauen und geschl iffen bi s sie so kurz waren dass sie sich
eben noch am Sch ä fte befestigen l iessen ; D olche und M esser
w urden wiederholt an der Schneide und Spitze neu gesch ä rft bis
da s Blatt ganz schmal und kurz war ja sogar ein Teil des D olch
gr ifi es konnte n ac h und nach zum Blatte umgewandelt werden
M an gab ein einmal i n Gebrauch gen ommenes Stück n icht auf
ehe es nicht bis zum letz ten Stumpf verbraucht war Be i der
Bet r achtung der S te in sac he n muss man stets au f die bisweilen
sogar sehr grossen Verände r ungen durch Abnutzung und Aus
besser ung Rücksicht nehmen u nd dies ist um so n otwendiger
als gewiss mehr abgenutzte und neu geschä r fte als neue und noch
gar nicht benutzte S tücke gefunden werden
Andere Veränderu ngen rühren davon her dass beschädigte
Exemplare od er Fragmente von Steinartefakten mehr oder m inder
umgeform t worden sind u m zu gleichen oder zu neuen Zwecken
zu d ienen Es gibt hinreichend zahl r eiche Belege dafür dass ei n
abgebrochener D olc hgrifl m it einer gesc hlifi en en Schneide ver
sehen wurde um als Werkzeug z u dienen dass ei n beschädigtes
Beil zu einem M eissel umgebildet wurde dass eine im Schaft
loch zerbrochene Axt von neuem d urchboh rt wurde dass ein
Bruchstück ei ner Speerspitze oder eines M esse r s zum abermaligen
Einsetzen i n eine Stange oder einen Schaft eingerichtet wurde
und ähnl iches mehr Wie rasch und leicht man auch den Stein
zu behandel n wusste so ist doch das einzel ne Artefakt m it
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m Vergleiche m it den a n Altert ü mern so reichen G rabern
haben d ie Wohnplätz e der jünge r en Stein z eit nur eine u nter
An den O rten wo Wohnungen bald in
geordnete Bedeutung
grösserer bald i n geringerer Anzahl lagen und wo gewiss oft
viele aufeinande r folgende Gene r ati onen ihr Leben zugeb r acht
haben fehlen natü r lich hinterlassene Alte rtu me r nicht
D och
findet man hauptsächl ich nur S te in sac hen an diesen Stellen welche
nicht wie d ie älteren W ohnplätze von sta r ken Sch ichten bedeckt
sind unter denen auch andere Sachen sich w ohlb ew ahrt e r halten
konnten
Gewöhnlich werden d iese Ku lturreste au f o ffenem und
bebautem Felde aufgedeck t u nd nur selten konnte der Archäologe
den Platz gleich nach der ersten K ulti vierung untersuchen
Die
Wohnplätz e der jüngeren Steinzeit kennt man in der Regel nu r
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s reichhal tige Fundstellen fü r Steingeräte jeder Art
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abfälle und von Feuer m ü rbe gebrannte Steine wogegen di e
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vergä nglichen Gegenstande Topfsche r ben Kohlen und Tier
knochen nur selten in der angebauten Erde bewah rt sind D aher
haben diese Funde gewöhnl ich ein anderes Gepräge al s die älteren
D ie grosse M asse nicht bl oss unfertiger sondern auch zerbrochener
und abgenutz te r S te in sac hen z eigt jedoch deutl ich dass man es
m it Hinterlassenschaften alter Wohnplä tze z u thu n hat
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e i ne au sg d e h n t e von S an d be d ec kt e Kultursc h i cht u nt e rs u c ht w e rd en
di e b eson d rs
reich w ar an G erä tsch aft en und T op fscherben aus d er j ün g eren St e i n ze i t : a u sserd em
fan d man d ort et was K ohl e und e i nze l ne l iem ste
Auf d er kl ei nen I n sel Fätö
n ör d l i c h von F a l t r k ann man St e i nart efakt e m assen h aft e i nsamm el n ; ei n er fahrener
F orsc h er hat d ort be i e i n m kurz n B e u c h üb er and erth lbhund er t St ück e g e fu n den
d ie fast all e fr agmen ta risch b eschä dig t und um g eform t war en
Aus V est er Eges b org
bei Na tved (S e l nd ) h t ei n I lofhesitzer nac h und n ach c i rca 7 00 S c h ei ben
m i t d nen se i n e F el de r fas t übersäet
sch a be r n e bst v i l n an d eren St e i n art efakt en
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Zahlreiche F un d stä tten d ieser Art di e an Stein sache n aus
der jü ngeren Steinzeit ebenso reich sind wie die oben erwähnten
sind bald an den K üsten bald tiefer im I nnern meist au f I nseln
i n ehemaligen heute ausgetr ock neten Seen nachgewiesen worden
I n welche r Pe r iode diese Plätz e bewohnt waren kann n icht
zwei felhaft sein D ie betre ffenden Funde unterscheiden sich
deutlich von den älte r en selbst wenn sie oft e inige m itunter
viele Sachen aus einer älteren Zeit enthalten Die selben Plätze
wu rden in der Regel die ganze Stei nze it h indurch bewohnt und
die H interlassenschaften älterer und jünge r er Zeiten müssen an
Plätzen wo die zuerst weggeworfenen oder verlorenen Sachen
von keinen Ablageru ngen bedeckt wu r den un ge s on d e rt vorliegen
W ie schon oben (S 4 3 ) bemerkt lern t man nur dann diese
Funde als Wahrzeichen einer bald k ü r zeren bald länger
währenden S ied elun g richtig verstehen wenn man d ie ganze
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le in her rsc hen d s ind solche die bl oss jüngere Sachen enthalten
und endlich solche die alle Z e itab sehn itte repräsentie r en in die
Betrachtung einz ieht D och sel bst eine flüc htige Kenntnis der
jü ngeren Wohnplätze genügt zu zeigen wie u n ger eehtfe rtigt der
Versuch war das Fehlen von Artefakten der jüngeren Stei nzeit
i n den alten M uschelhaufen als Zufal l zu erklären M an hat gesagt
d ie besser bearbeiteten jüngeren Gerate seien nicht s o leicht
verloren oder weggeworfen worden : wie aber aus den obe n
angeführten und noch v ielen anderen Funden hervorgeht kann
man s ie auf den Plätzen wo die Bevölkerung der jü ngeren Stei n
zei t ih r e Wohnstätten hatte massenhaft einsammeln Und neben
diesen Sachen fi ndet man zahlreiche Spl itter und Späne die von
g e s c h l i f fe n e n Gerätschaften abgeschlagen sind
so enthielt
der Fund bei dem B akke b ö lle wald e gegen 1 00 solcher Stücke
wogegen sie in den Funden aus der älteren Steinzeit ganz
fehlen ; unter den Tausenden von S p litte m und Spänen des
Vester Ulslev Fundes (S 1 9 ) befand s ic h nicht e in einziger der
e ine Spu r von Schl i ff aufwies
M an hielt die Wöhn p latz fu n d e fr uhe r fur Reste von \Verk
stätten wo Feuerstei n bearbeitet worden war und bezeichnete
s ie demgemäss als Wer kfl attfun d e «
wie man
auch i n Frankreich d ie entsprechenden F un d s tä tten All/im be
Diese Bezeichnung ist in sofe r n e nicht ganz un b e rec h
n an n t hat
tigr als an d iesen Orten w irk lich Ste inge r äte hergestellt worden
sind aber sie ist d och irreführend teils weil es in der Steinzeit
nicht w ie heutzutage besondere von den Wohnungen abgesondert
liegende We r kstätten gab teils weil d ie Fu nde eben so viele Zeug
nisse fü r den tagtäglichen Gebrauch d er Ge r äte wie für ih r e
Fab r ikation bieten
E twas anders l iegt die Sache scheinbar bei e inzel nen g r ossen
und i n gewissen Be z iehungen merkwürdigen Funden au f d e n
kleinen Inseln Anholt und H e s se lö bei dem B i llbj e r g (Hügel
an der “’e stküste von j ütland ) sowie an anderen Stellen da d ie
unfertigen und m is lu n genen Stücke i n die s en Funden wi r k lich
sehr stark hervortreten B e i näherer Betrachtung wird sich aber
gleichw ohl zeigen da s s auch diese Funde am richtigsten als
H interlassenschaften von alten Wohnplätzen aufzufassen sind
Au f Anh olt nam entl ich au f dem ö s tlichen flachen Teil der
Insel der u nbebaut und von Flugsand bedeckt is t hat man
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a u fgelesen d ie auf der ei nen Seite glatt gestrichen waren auf
d er anderen dicht neben einander stehende Abd rück e des F le cht
werks trugen auf das der feuchte Lehm zu r Bek leidung der
Wand au fgelegt worden war (Abb I on Die H ütte muss durch
Feuer zerstört worden sein und hierbe i ist die L c hmb ekleid un g
hart gebrannt w orden ; nur dadurch hat s ie sich teil weise erhalten
k önnen Ganz ähnl iche Reste prähistori scher Hütten kennt man
von anderen Stellen Europas und noch heute kann man im Süden
\Nohn un ge n sehen die genau so gebaut sind wie man auch im
Norden noch heute Schuppen finden kann deren Wande aus
Flechtwerk bestehen das m it Lehm ü berstrichen ist
Solche unansehnliche aus Zweigen hergestellte und m it
L eh m verkleidete Hütten erhoben
sich auf den Wohnplätz en der
Steinzeit
ein merkwürdiger
G egensatz zu den steine rnen
K ammern die man i n derselben
Zeit fü r d ie Toten e rrichtete !
Doch auf den gleichen Gegensatz
stösst man auch i n der Steinzeit
a nderer Länder ; neben dem im
p osan te n Steingrab stand nur
e ine ärml iche Hütte von der
wenig oder nichts ü brig gebl ieben
A bb 1 0 1 L hm tü k m i t Ei d r ück
ist und ein ähnliches Verhältnis
o Fl
ht w rk
macht sich auch noch in weit
späteren Perioden des Altertum s geltend W ie viel ist denn von
den Wohnhäusern erhalten die man im Suden zur Zeit der m ä ch
tigen frei liegenden oder von Felsen ü berdeckten G r abdenkmäler
erbaute ? I n den Baufu ndamenten d ie Schliemann au f der Burg
von T i ry ns au fgedeckt hat sind die M auern aus dem leichtesten
M ate r ial hergestellt während d ie gleich z eitigen Kuppelgräber
w ie oben 5 9 7 e rwahn t aus mächtigen Quadern errichtet sind
Von den Hütten aus der n o r d ischen Steinze it ist nicht mehr
als der Bauplatz e r halten Bisweilen scheinen d ie Hütten über dem
Bodenni veau angelegt worden zu sein so au f der Insel Anholt
w o d ie vo n Feuer gezeichneten S te in p flas te r u n gc n die Oberfläche
kleiner H ügel bedecken und auf ei nem Wohnplatz zwischen
T ids vi l
d e H og u und L i sc le ie (im nördlichen Seeland ) wo zahl
reiche Fragmente von Steina rt efakten ve r brannte Steine und
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E n s r z P eru on e
D I E S r s nsz zr r
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dicht um ziemlich genau abgegrenzte flache Er
Öfter aber wa r en die H ütten etwas in die
höhun ge n liegen
Erde eingesenkt D ie Bauplätze zeigen sich al s runde oder läng
l iche M ulden d ie ein paar Fuss u nter dem gegenwärtigen Boden
niveau l iegen ; ihr Boden ist gewöhnlich m it Steinen ausgelegt
D ie d unkle E r de welche d ie M ulde ausfüllt enthält vermoderte
organische Sto ffe Kohlen H e r d ste i n e ausserdem einzelne Tier
knochen beschädigte Gerä t s chaften und Ar b e itsab fä lle
alles
Sachen d ie man au f dem Fu s sboden einer Hütte der Steinzeit
zu finden erwarten darf Ganz entsprechende H au smuld en mit
ähnl ichem Inhal t kennt man aus anderen L ä n d e m namentlich
aus dem nördlichen Italien w o sie oft in grosser A nzahl bei
‘
Von den eigentüm lichen Pfahlbauten dagegen
sam m en l iegen
die i n d er Schweiz und ü berhaupt i n M itteleuropa schon zur
Steinzeit i n Seen erbau t worden sind ist aus so früher Zeit in
Skandinavien und ü be r haupt in N ordeuropa keine Spu r entdeckt
worden
Besser aber als d ie H au gn rb c n d ie im Norden bisher
nu r an w enigen Stellen nachgewie s en und nu r bei B r ohol m auf
F ün e n gründl ich untersucht worden sind “ u nd besser als die
Wohnplätze d ie nur dann d ie Aufmerksamkeit auf sich lenken
wenn sie lange Zeiten hindurch bewohnt waren u nd vo n zahl
reichen Steingeräten bedeckt si nd we r den die monume ntalen
Gräber eine V orstellung davon geben können i n welche r Aus
dehnung das Land zur jüngeren Stei nzeit bew ohnt gewesen ist
D ie Zahl der Gräber d ie heute noch nachgewiesen werden
konnen ist trotz aller Zerstörungen i n älteren und neueren Zeiten
erstaunlich gros namentlich au f Seeland u nd den uml iegenden
Insel n lm Horn Herrod gab es 1 20 Stei ngr ä ber im Ö ls ty kke
H e r red 1 9 6 im Baarse H or red 1 7 3 und wenn man auch nach
den bishe r igen Untersuchungen sagen m uss dass diese Bez irke
ic h r eich an Steinzeitg r äbern sind so wird sich doch
u n ge w ohn l
kau m ein einige r massen grös s eres Gebiet auf den dänischen I nseln
nachweisen lassen das nicht Steingräber in grösserer oder ge
Feuer ste inab falle
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92 15 1
l ogi B erl i n 1 8 95 V erh and lu g n 4 1 Bul l et i ns de la Soc iéti d Anthropologi e
Par i 1 8 90 60 3 1 8 9 4 70 3 L Anthr opologi Par i s 1 8 9 1 2 6 2 3 6 25 1 8 9 5 6 444
B ulleti no di p al e t nol ogi a i t l i na P rm a 1 8 9 1 1 7 1
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ingerer Anzahl enthielte Nach einer \Vahrsc he i n lic hke its b e rec h
n ung von Henry Petersen kommen in Seeland auf ei ne Quadrat
meile durchschnittlich 2 7 Steingräber was fü r die ganze Insel
eine Anzahl von c irca 3 400 ergi bt
D i e K usten u nd kleineren Inseln wo die Bevölkerung der
älteren Pe r iode vorzugsweise sich au fgehalten hatte waren auch
i n der jü ngeren Steinzeit keineswegs verlassen
Gräber ver
sc hi e d en e r Art folgen der K üstenlinie
so z B auf der ganzen
Streck e zwischen Vordingbo r g und Kallehave (S üd ostsee lan d l
und sel bst au f den kleinsten Insel n befinden oder befanden sich
Steinsetzungen i n grösserer Anzahl z B auf B ogö bei Möen 2 1
auf L y ö be i F ün e n 6 u nd ebensoviel au f Fur im L imfj ord e
Doch war man zugleich auch durch Wälder u nd unwegsame
Streck en so weit i n das Innere vorgedrungen dass d ie B e s ied e
l ung der dänischen I nselgruppe als weit ausgedehnt wenn auch
zerstre ut bezeichnet werden kann Wenn man i n Betracht zieht
dass gewisse Strecken besonders reich an Denkmälern sind in
benac hba rten Gegenden aber kein einziges nachgewiesen werden
kann so e r kennt man daraus dass d ie Besiedelung des Landes
zerstreut vor s ich gegangen ist je nachdem o ffeneres Terrain
leichter Zugang zu Gewässern und zugleich gute Weiden und
fruchtbare G efild e die Bevölkerung durch die grossen Wald
gebiete vo rwärts lockten
Fu r j ütland dagegen kann das Vorkommen oder Fehlen
von Steingräbern kein Zeugnis uber die Ausdehnung der Be
s ied e l
Eine unumgängl iche
un g i n der jüngeren Steinzeit abgeben
Bedingu ng für die Errichtung von Steingräbern war das Vor
kommen von erratischen Blöcken in der n otwendigen Grösse und
in hi nreichender M enge ; da m ach ist das Gebiet der Steingräber
ganz au ffällig begrenz t I m Osten de r Hal binsel ist ihre An zahl
nicht gering ; so konnten im Bje r r e H er red zwischen dem Veile
und dem Horsens Fjord 7 9 G r äber oder richtiger Stellen wo
sich G r äber ehemals befanden (denn s ie sind jetzt bis auf wenige
ze r stört ) i m südlichen M ols H e r r e d 7 0 zum Teil noch gut er
hal
Zieml ich zahl r eich sind sie auch
ten e nachgewiesen werden
in Ven d s y ssel namentl ich in dem westlichen K üstengebiete ; der
nördlichste Bezi rk Jütlands zählt 2 0 d er gegen Westen zu folgende
Bezirk Vennebjerg 2 1 und die beiden abermals westwärts l iegen
den Bezirke von Han 3 6
Noch weiter gegen Weste n z u im
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we rden sie aber seltener und l iegen hauptsächl ich in
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205
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Rinder und Schafe Ziegen Schweine und Pferde bereits i n der
jüngeren Steinzeit gehalten wurden : es konnte d aher kaum be
zwei fel t werden dass das gleiche auch in D änemark das in keiner
Beziehu ng den genannten Ländern in der Entwickelung nachstand
der Fal l gewesen sei n m usste Von besonderer Bedeutung fü r
d iese F rage waren namentlich mehrere Funde aus schwedischen
Steingräbern die nicht bloss K nochen ve r schiedener Haustie r e
sonde rn auch H ä n gez ierate Nadel n u nd ähnl iches aus d iesem
M ateri al enthielten
D och Jap S teen stru p
der diese Frage lange allein be
handelte konnte n ie Beweise fur das Vorhandensein andere r
Haustiere i n der Steinzeit als des Hundes finden eine wichtige
Stütze für seine Behauptung Worsaaes Teilung der Periode in
einen älteren und einen jüngeren Abschnitt sei unhaltbar
Erst durch Untersuchungen die H er luf Winge in den Jah ren
1 88 8 und 8 9 teils an Gerätschaften der jüngeren Steinzeit aus
Tierknochen te ils an K nochen von verschiedenen Wohnplätzen
vornahm wurde der vollständige Beweis erbracht dass d ie
M enschen der jüngeren Stei nzeit d ie ganze Reihe von Haustieren
Schafe Ziegen Schweine R inder v ielleicht auch das P fer d hatten *
Di e Fu nde sind berei ts zo zahlreich dass man w ohl sagen darf
die Viehzucht sei allgemein gewesen ; wenn von 2 3 untersuchten
B e in p fr ie men (S 1 50) 20 aus K n ochen von Schafen e iner au s
Z iegen kn oc hen und nur 2 aus Rehkn oc hen hergestellt waren so
zeigt dieses Verhältnis deutl ich dass d ie gezähmten T iere im
Lande bereits allgemei n verbreitet waren
Ob gleichzeitig G e t r e i d e b a u im Norden betrieben wurde
wie wir es von M itteleur opa m it Sicherheit wissen darüber war
man fr üher nu r auf M utmassungen angewiesen da keine au f
klärenden Zeugnisse vorlagen D a wurden ganz u n v e rhofi t i m
Jahre 1 8 94 sichere Beweise dafur e r bracht Ein j ütische r D orf
schul lehrer Frode K ristensen übersandte dem Nati onalmuseum
ein verkohltes Weizenkorn das er aus der O berfläche eines
prähistorischen T hon gefä ss es ausgelöst hatte und zugleich
einige Scherben desselben T hon ge fä sses m it Abdrücken von
Körnern
Durch diesen merkwürdigen Fund veranlasst ver
anstal
M useum sofort ein e um fassende Untersuchung
tete das
der Thonge fä ss e der Urzeit durch G Sarau w um möglicherweise
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noch andere Reste von G etr e id ekom e m zu entdecken Die Aus
beute an Kom abd r üc ke n und an verkohlten Körnern aus allen
Pe rioden der Vorzeit war überraschend gross Sie sind ent
weder beim Kneten der M asse auf einem O rt e wo Körner ze r
st r eut lagen oder be i der Bedeckung der T hon ma sse m it St roh
(was noch heute in j ütisc hen Töpfereien ü bl ich i st) zu fällig in
den Thon geraten D ie Untersuchungen sind noch nicht ab
geschlossen und ve rofi en tlic ht D och geht schon jetz t nach Unter
suchung vieler Tausende von Topfscherben aus der Steinzeit
m it Sicherhe it hervor dass an v ielen Stellen D änemark s i n der
jünge r en Stei nzeit der Zeit der grossen Steingräber Weizen
Die gleichen
igc Gerste und Hirse gebaut worden ist
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Getreidea rten waren gleichzeitig in M itteleuropa ve r breitet wie
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sich vor ku r z em aufs n e ue durch d ie A usgrabungen bei B utmir
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in Bosnien he r ausgestell t hat Anderers eits haben d ie zahl
reichen Sche r ben von T hon ge fas se n aus den Wohnplätze n der
älteren Ste inzei t der Periode der M uschelhaufen kei n Zeugnis
für Ackerbau geliefert ein wichtiger ne tt er Beitrag zu de n zahl
reichen be r e its angefüh rten Unterschieden zw ischen d er K ultur
der älte r en u nd der jünge r en Stein z eit
Wie das Ko r n zu r Nah r ung zube r eitet wu r de ob durch Rosten
oder d u r ch Quetschen ist n och etwas zwei felhaft
Nur ei n ein
noch dazu u nte r nicht vollkomm en sicheren Fund
z ige s M al
verhältni s sen ist man in einem H ügel d e r Steinzeit au f e inen
d e r übrigens sonst z iem lich allgemei n vorkommenden S tei n tr ö ge
gestossen bestehend aus e inem tief ausgehöhlten G ran itstein
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worin nach gewöhnl icher Annahme das Getreide zer q uetscht
wurde (Abb
Au f den Wohnpl ä tz en der Stei nzeit hat man
bisher noch ke ine Mahltröge d ieser Art gefunden während sie
in den G rabhügeln der Bronzezeit öfter an getrofle n we r den aller
dings n icht im eigentlichen Grabe s onde r n in dem E r d au fw u rfe
in den sie zu fällig geraten sei n müs s en Nicht selten hat man
zwa r in G r ä b e m der Steinzeit die auch im Auslan d e allgemein
vorkom menden k ü nstlic h abgerundeten und ab ge sc hlifle n e n Kugeln
aus Quarz it oder Granit (Abb 1 03 ) gefunden die nach all
gemeiner Ansicht zum Zer q uetschen d es Get r eides auf dem M ahl
troge d ienten ; ganz gesichert ist aber diese Auffassung kaum
D iese Steine sind nicht als G rabbeigabe dep ortiert worden s on
dern du rch Zufal l in die deckenden Erd und Steinsch ichten
geraten u nd ih r e Ähnl ichkeit m it den früher besprochenen Feuer
steinkugel n der älteren Steinzeit (s S 3 7 1 s cheint in gleichem
Naasse wie der Umstand da s s sie niemals flach gerieben sind
dafü r zu sprechen dass s ie w ie jene älteren Kugeln al s W urf
‘
geschosse verwendet wurden
Ei n einigermassen entwickelter Ack e r bau b r ingt feste N ieder
l
as s un e n m i t s ich
Die Wohn p latz fun d e zeigen dass die Be
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ke ru n g der jünge r en Steinzeit ansässig war ; dassel be beweisen
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die grossen S t eingräber d ie z ur allmähl ichen Aufnahme zahl
r eicher I ndiv iduen bestimmt waren
Ande r seits hat sich d ie
Bevölkerung kaum i n grösseren Ve r einigungen z u sammen ge
schlossen ; d ie Wohnplätze sind nicht besonders ausgedehnt und
die Steing r äber liegen nu r selten in grösserer Anzahl bei sammen
wie es m it den Grabhügeln der folgenden Perioden der Fall ist
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Im allgemeinen l iegen d ie Steingräber einzeln und zer s treut
w as darau f deutet dass die Bevölkerung ges ondert in k leineren
G r uppen Fam ilien oder Sippen lebte
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lösen sucht Hier macht sich jedoch ein bedeutendes H indernis
geltend der Umstand dass nur Skelett Teile aus der jüngeren
Stei nzeit vorl iegen ; Gräber aus der Zeit der M uschelhau fen sind
bis jetzt w ie bereits erwähnt (5 2 3 ) nicht m it Sicherheit kon
D as notwendige Vergleichsmaterial mangelt also
stati e rt worden
D as e inz ige worauf man sich stützen kann ist dass die Kran ien
in den grossen Steingräbern zwei u nverkennbar verschiedenen
Typen angehören ; darü ber sind alle einig die i n neuerer Zeit
d as M aterial darunter nam entlich die v ielen in der Borreby
Riesenstube gefu ndenen Kran ien (s S 1 0 5) untersucht haben
Die Bevölke rung des Nordens zu r jüngeren Steinzeit war im all
gemeinen fei n gebaut u nd dolichokephal ; daneben aber lebte
eine andere Rasse von grösserem und m assigerem Bau m it au s
geprägtem Ku rzsc häd e l und niedriger zurückweichender Stirne
in diesen Verschiedenheiten haben namentlich Quatrefages Wor
iu s ein Zeugnis für eine E inwanderung in der
saae und Mon te l
jüngeren Steinzeit zu fi nde n geglaubt : die d olic hokep halen und
feiner gebauten M enschen die der Bevölkerung der B ronzezeit
im wesentl ichen gleichen sollten d ie späteren E inwanderer sei n
‘
in welchen die ältesten Bewohner des Landes au fgingen
Hierm it
sti mmt vollkommen dass der verm utl ich ältere Typus i n D äne
ma r k weit häufiger ist als in Schweden wo d ie Ü berreste der
älteren Stei nzeit nur innerhal b eines engen Gebietes vorkommen
Eine Entscheidung in dieser Frage wi rd sich d och erst dann
ergeben wenn man einmal durch glückl iche Funde die B e v öl
keru ng aus der Zeit der M uschelhaufen kennen lernen wi r d
Die Rassenm ischung könnte ja schon aus der Zeit v or der Be
sied el
un g des Nordens stammen eine M ögl ichkeit die nicht ausser
Acht gelassen werden darf da schon i n der p alazolithisc hen und
noch mehr i n der neolithischen Zei t fast überall in Europa
Mischungen von stark verschiedenen Rassen nachgewiesen we r
d en können
Fragt man nu n weiter ob in den Grabe r n der Steinzeit die
Vorfahren der heutigen B e volke r u n g ruhen oder ein ande r es un
bekanntes u nd verschwundenes oder v ielleicht in ande r en Gegen
den noch lebendes Volk so ist die Antw o rt darau f sowohl von
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Kultur S ch wed ns B erli n 1 8 8 5 und O m vära for faed ers
ind nd in t i l l N or den N or d is k T id skr i ft St ockh olm 1 8 8 4 d e ut sch von hfestorf i m
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Archäologen als Anthropologen bereits gegeben wie sie sich
nach den vorl iegenden T hatsac hen geben lässt Die Ansicht die
S ven N ilsson einmal beweisen z u können glaubte die Bewohner
Sk andinaviens zur Stei nzeit seien Lappen und Fi r men gewesen
d ie zu Beginn der Bronzezeit nach dem Norde n zurückgedrängt
wurden ist schon längst vo n archäologischer Se ite widerlegt wor
den und scheint heute vollständig au fgegeben zu sei n Die
fi nnischen u nd lappischen Stämme d ie noch heute den Norden
der skandinavischen Halbinsel bewohnen haben zwar ebenfal ls eine
Stei nzeit zurückgelegt ; doch diese prim iti ve Kultur die von
O Rygh ‘ u a u ntersucht worden ist ist ganz verschieden von
der des nordischen S te in alte r s wogegen sie i n verwandtschaft
l ichen Beziehungen zu gewissen Gruppen Nordrusslands steht ;
von dort müssen d iese Stämme frühzeitig nach Westen vor
ged rungen sein Auch d ie neueren anthropologischen Unter
suchungen haben bewiesen dass der hä ufi gere d olichokephale
S te in ze itty p u s in Skandinavien nicht lappisch ist und dass die
b r ac hy kep hal
en M enschen n icht die Vorväter der heutigen Lappen
se in können wennschon sie zu dersel ben Völkergruppe gerechnet
werden müssen Von hohem I nteresse ist ferner dass Rudolf
V irchow eine so grosse Äh nl ichkeit des n eu d ä n ischen Typus mit
den Kran ien aus den dänischen R iesenstuben und ebenso der
Schweden m it dem Volke das man aus den schwedischen Stein
gräbern kennt konstatiert hat dass er wenn auch m i t grosser
Vors icht erklärt hat beide Völker seien mögl icherweise d ie Nach
kommen der in den Steingräbern ruhenden alten Bewohner der
beiden Länder “ D arnach hätte seit der Steinzeit keine Ein
wanderung in den Norden stattgefunden Dieser Ansc hauung
haben sich ve r schiedene nordische Arch ä ologen angesc hlossen
wie weiter unten näher ausgeführt werden sol l
Unabhängig von d iesen schw ierigen Untersuchunge n uber
d ie Bevölkeru ng des Nordens im Steinalter ist die Frage nach
dem U rs p r u n ge der Kultu r jener Zeit Dass vieles fremde n Ur
sprungs ist und dass d ie bedeutenden Fortschritte seit de r Zeit
der M uschelhau fen weder ausschliesslich noch im Wesentl ichen
auf heim ischer Entwickelung beruhen ist keinem Zweifel u nter
w e rfen Unsere Betrachtung der Steingräber fuhrte uns weit
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ü be r Skandinav ien hinaus ; die Gleichartigkeit der Begr ä bnis
bräuche u nd das Auftreten der Haustiere zur jüngeren Steinzeit
i n ganz Eu ropa sind sprechende Zeugnisse für eine Kultur
gem ei nscha ft an der auch Skandi navien teilhaftig war ; und auf
g leiche Weise kann man auch wie oben öfter gezeigt w e rd e n
i st i m einzel nen und kleinen i n der Fo rm Bearbeitung u nd
Verzie ru ng von Gebrauchsgegenständen Ähnlichkeiten nach
weisen d ie bisweilen weiter reichen als man glauben sollte Bei
spielsweise sei h ier noch e in von dem ital ienischen Archäologen
hac zuerst beleuchteter Fall
P igori n i und dem Franzosen C artail
e rwähnt ‘ Die auf S 1 97 abgebi ldeten Gefässe gefunden i n
England u nd i n den Pyrenäen sind einander sehr ähnl ich u nd
gleichen in demselben Naasse dem i n Abb 7 8 l inks stehenden
dänischen T hon gefä s s e Allen dreien ist eine eigene Biegung des
Profi ls e in bestimmtes Verhältnis zwischen M ündung und Boden
und das O rnamen tmu ste r gemeinsam D ie Ü bereinstimm ung ist
so gross dass e ine Ver wandtschaft angenommen werden m uss
und wenn dann d ie genauere Untersuchung ergibt dass alle dem
entw ickelten Ste inalter angehören da sie i n gleichartigen Grotten
und G rä be m gefunden worden sind und dass zahl reiche ähnl iche
Gefässe an vielen Stellen fast des ganzen europäischen Steinzeit
gebietes von Sizil ien bis nach Skandinavien zum Vorschei n ge
kommen sind so kann n icht mehr bezweifelt werden dass sie
wi r klich eng zusammengehören und aus derselben Grundfo rm
entsprungen sind Solche Ü bereinstimmungen bezeugen enge
Ve r bindu ngen von Volk zu Vol k Der Anstoss zu neuen Ent
wicklungen i n der Steinzeit Skandinaviens schei nt meist von
Westeuropa ausgegangen zu sein und v on dort aus kann man
wiederum d ie neuen Ideen wie wir gesehen haben bis zu ihrem
Ursprü nge i n d ie Wiege der K ul tu r den Orient zurück ve r folgen
D ie nordische Steinzeit ist ein Glied de r gemein eu r opä i sc he n
Kultur Doch d ie nordische G r uppe m it ih r em Son d er ge p r äge
hat weitere G renzen als das heutige D änema r k u nd südl iche
Skandinavie n Steinartefakte von jüngeren F ormen welche den
dänischen vollkommen gleichen kommen oft in Norwegen und
wie schon früher angedeutet
auch gegen Süden in Nord
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dieses Zeitraums kann im wesentl ichen nur nach der Ent
wickl ung bemessen werden die an den M onumenten und an der
Form und Bearbeitung der erhaltenen Geräte beobachtet wer
den kann
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tigen d grosse M enge von H interlassenschaften
sowohl absolut genommen als im Vergleiche m it den e r haltenen
Altertü mern aus den folgenden Perioden des Altertums welche un
ist selbstverständlich
gefä hr zwe itausend Jahre um spannen
nicht ganz bedeutungslos fur diese Frage ; doch ist dabei mancher
lei in Betracht zu ziehen Die Steingeräte werden nicht wie es
bei Metalls ache n der Fall ist von der Natur und ebensowenig
vom M enschen
zu neuer Verwertung des M aterials vern ichtet
Streng genommen m üssen sämtliche in der Steinzeit hergestellten
Stücke u nd alle zerbrochenen Sachen erhalten sei n und gefunden
werden können D ies erklärt bis zu ei nem gewissen Grade d ie
grosse M enge Fe rner muss die Anzahl von D enkmälern und
Altertümern i n einem bestimmten Verhältnisse zu der P r od uk
tion s fä higke it und Energie des Volkes stehen
und i n Bezug
hierauf m uss man wohl sagen dass die Bevölkerung der alt
dänischen Länder eine besonders hohe Stellung einnahm Gibt
es auch an anderen Stellen Eu r opas Altertümer aus der Steinzeit
die sich den südskandinavischen du r chaus an d ie Se ite stellen
lassen so komm t doch nirgends ein solcher Reichtum an aus
gezeichneten Arbeiten eine s olche M enge von Zeugnissen für
ein energisches Streben nach Lösung der gegebenen Au fgaben
vor wie hier Endlich muss auch der Reichtum der s üd skan
d inavisc hen Länder an Feue r stein und der leichte Zugang zu
diesem i n der Steinzeit unentbehrl ichen R ohstoff eine grosse
Produktion hervorgerufen haben wie überhaupt die Entwicklung
im Ganzen dadurch begünstigt w orden ist
D er eigentliche Grund z u der hervo r ragenden Stellung der
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td ä n isc hen Länder i n der Stein z eit ist aber d och sicher i n den
allgemeinen Natur ve rhä ltn is se n zu suchen Zu der Annahme
das Klima sei i n der jüngeren Stei nzeit me r klich m ilder gewesen
als heute i st zwar kein Grund vorhanden Aber d ie fruchtba r e
Inselgruppe u nd die durch Buchten und Sunde reich gegl iederten
Kü s ten m it friedlichem stillen F ab m as s er müssen für das Au f
blühen einer prim itiven Kultur günstige Bedingungen ge b e te n
haben Unter ähnl ichen Verhältnissen hat sich in d e r Vorzeit oft
ein kräftiges und reiches Leben entfaltet G r iechenland m it
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u nd S ü dital ien zeigen ähnliche K usten u n d
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tn i s se wie der nordische Archipel und im nördl i c h e n
Teile Eu ropas hat sich an den au sgedehnten und tie fe i n g e
sc hn itten e n Küsten der Breta gne und I rlands das Leben in ä hn
l icher Intensität entfaltet w ie i n Dänemark An allen d ie s e n
Stellen wurde zugleich auch i m Lau fe der ältesten Periode e i n e
G rundlage gescha ffen au f der sich die Bronzekultur höher u n d
kräftiger entwickeln konnte als in anderen Ländern
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d ie zwar fu r den Alte rtumsforscher unermessl ich w ichtig sind
aber für eine zusammenhängende Gesch ichte keinen h inreichen den
D enn alles was aus der ältesten heidnischen
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Zeit stamm t schwebt für u ns gleichsam i n einem d ichten Nebel
in einem une r messlichen Ze itraum W ir wissen dass es älter ist
als das Christentum doch ob es ei n paar Jahre oder ein paar
Jahrhunderte ja v ielleicht um mehr als ein Jahrtausend älter ist
darüber lässt sich mehr oder wen iger nu r
I n d ieses Chaos w orin alles gleich alt oder gleich jung
war brachte erst das D re iteilun gs s y s tem O rdnung Die Eisen
sachen und d ie m i t ihnen zugleich gefundenen Gegenstände fallen
i n den jüngsten A bschni tt des Altertums ; vor d iesem l iegt eine
lange Periode in der zu Wafi e n u nd schneidenden Werkzeugen
B ronze verwendet wurde und nur in der fernsten Urzei t wurde
zu gleichen Zwecken Stein benutzt Diese Einteilung wu rde der
Ausgangspunkt für alle späteren Studien au f dem vor ge sc hicht
lichen Gebiete und namentlich für die um fassende u nd an
dauernde T hätigkc it in u nd aus s e r halb Skandinav iens du rch die
wi r allmählich d ie Bronzezeit in ihren grossen und wesentl ichen
Zügen genauer kennen gelern t haben
W ie ging es zu das s C J T ho m s on eine Entdeck ung
von so hervorragender Bedeutung machen konnte dass e r im
Stande war die p r ophetischen Worte Ny eru p s (im P lane zu sei nem
Nationalmuseum ): man solle von Saal zu Saal den succ e s s iv e n
Forts ch ritt der Nati on i n Kultu r und Begri ffen Sitten und Ge
bräuchen studie r en kö n n e m ihrer Verwirklichung um einen so
gr ossen Schritt näher zu bringen ? Thomsen hatte keine geleh rte
Erziehung genossen hatte an keiner Universität studiert k eine
Reisen gemacht und d ie Sammlungen und K unstschätze der
grossen Welt n icht gesehen Er wa r de r S ohn eines w ohlhab e n
den Gros s händle r s i n K openhagen und machte bereits als K auf
mann seinen tägl ichen Geschäftsgang auf d ie Börse ; da b r ach te
ihn sein warmes I nteresse fü r Ku nst und Anti q uitäten und se ine
seltene Begabung in die s er Richtung au f eine ganz verschiedene
Laufbahn Nachdem Ny er u p 9 Jahre lang als Sekretär de r
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zu r Erhaltung von Alte rtu m e r n
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seine Veranlassu ng im Jahre 1 8 07 errichtet worden war gewirk t
hatte beschloss er sich von die em P osten zu rückzuziehen und
schlug wie er i n seiner Bi ographie sch r ei bt der K omm ission vor
an den König die Bitte zu stellen dersel be möge an seine Stelle
einen jungen M ann berufen dessen Tüchtigkeit u nd v ielerlei
Kenntnisse er be i Auktionen von M ünzen Gemälden u nd K upfer
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stichen kennen gelernt habe So e r hielt T hom s on im Jahre 1 8 1 6
die Leitung des neuerrichteten M u s eum s und Ny e r u p konnte
später mit vollem Rechte von ihm sch r eiben : ln sieben K önig
reichen ware kein zweiter zu finden der diesen Posten gleich
ihm ausfüllte ; die Samm lung d e r Alte r tümer ist durch seinen
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iehe n Fleiss und seine beispiell ose S o r gfalt au f meh r
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Stellung als Direktor einer offen tlic hen Samml ung
welche getragen von u ngewöhnl ichem allseitigen I nteresse i n
raschem Anwachsen beg r i ffen war setz te Thomsen in den Stan d
i m eigenen Lande wahrzunehmen was in keinem der grosse n
ausländischen M useen für klassische K unst und Archäologie z u
sehen war Es konnte seiner Au fmerksamke it nicht entgehe n
dass in den an das M useu m eingesandten Funden von Stei n
altertümern Sachen aus M etall fehlten und dass d ie Bronz e
funde e in eigenes Geprä ge hatten das sie von den Gesam t
funden m it E isen sachen unterschied welche sich im Ganze n
am nächsten an das aus der ältesten h istorischen Zeit Bekan nt e
anschlossen
D ie Unterschiede d e r drei grossen Z e itgr u pp e n
m ussten sich i n leicht b e gr eiflic her Weise gerade dem M an n e
au fd r ängen der zuerst eine grössere u nd planmässig e rweite rt e
Sammlu ng n ordischer Altertümer unter seine Le itung beka m
Das Aus s chlaggebende aber ist dass er diese Unterschiede n ic ht
bloss wahm ahm sonde r n auch ihre Bedeutung als Kennzeiche n
der grossen fernen Perioden richtig e r fa ss te ; und das beruht e
au f der Vereinigung eines feinen und scharfen Blickes für jed e
Art der Ku nst u nd Archäologie m it ei ner genialen Au f assun g
und frischen Unm ittelba r keit in T hom son M an kan n ausserde m
v ielleicht auch noch sagen dass es fü r ihn ein Vo rteil war da s s
er nicht d ie gelehrte Erziehung seiner Zeit e r halten hatte u n d
somi t nicht daran gewöhnt worden war i n Büchern Au fk läru n g
z u suchen uber Altertümer und ferne Zeiten worüber die al te n
Sch r i ften wenig zu ve r melden wissen D aher m usste es ihm u m
s o leichter fallen
sich unm ittelbar an die Funde sel bst zu halte n
um ihnen Ku nde übe r die Zeiten abzuzwingen für welche sie so
ziemlich d ie einzigen Zeugen sind
D e r Gedanke von den d r ei Zeitaltern rei fte i n Thom se n
e r st nach u nd nach bei sei nen Best r ebungen d ie Samml un g
zu o r dnen u nd ein wi r kl iches Ve r stän d nis der v ielen verschieden
artigen Altertümer d ie s ie be r eits damal s enthielt z u gewinne n
I n der ersten ge d r uckten M i tteilung an der Thomsen Ante i l
hatte einem Verzeichnis der in den Jahren 1 8 1 6 1 8 20 d e m
M useum zugegangenen Altertümer (An /iquar i slce An n alcr
fi ndet sich n och keine chronologische Einteilung obwohl m a n
merkt dass neue und richtigere Anschauungen im Durchbru c h
begri f en sind Es w ird nicht mehr von T hor s b e ilen Don ne r
steinen O p fe r m e s se m u s w ge s p r ochen sonde r n von Ste i n
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z u ordnen ist befolgt im kon iglichen M useu m fü r nordische Alte r
tüm e r zu Kopenhagen
werden die Altertümer in d rei G ru pp e n
e ingeteilt : I Stein sac hen I I Urnen III Metallaltertüme r D i e se
H aup te in tc ilu n g ist zwar nicht chronologisch im Gegenteil sie h t
es so aus al s ob d ie Art der Altertümer massgebend gewese n
w äre ; d ie Chron ologie kommt aber i n den Unterabteilungen z u
ihrem vollen Rechte Bei den Gefä ssen heisst es : alle d ie s e
groben Gefässe gehören sicher zur ersten P e r iod e und : die Go l d
gefässe m üssen wohl der zweiten Periode zugewiesen w er d eru
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te rtüme r werden zwa r nach ihrer A rt in \Vafi e n G e
D ie Me tal
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r ä tsc hafte n und Schm ucksachen eingeteilt
wird zwischen Bronzeschwertern d ie der zweiten Periode a n
und > E isen sc hw c rtern z ur dritten Peri ode gehörig
gehö r e n
u nterschieden u s w Die Dreiteilung liegt also ganz deutl i c h
hinter diesem m ündlich geäusserten Plan vom Jahre t8 3 0
Obwohl Thom s on seine Gedanken noch nicht schri ftl ic h
n iedergelegt hatte fanden s ie d och be r eits damals anderwä rt s
willigen Eingang Wie Bror Em il H ildebrand bei der O rdnu n g
der Samm lungen in Lund und Stockholm das neue System b e
folgte s o wu r de es auch der O rdnung des M useum s von Chri s t
ian ia z u G runde gelegt als Professor Rud Keyser dem Thom se n
seine Ideen entwickelt hatte die Leitung desselben im Jah re [ 8 2 8
ü bernahm ; und wenn Geijer i n sei ner Geschichte des Schwedisch e n
Vol kes 1 8 3 2 den Gedanken der D reiteilung deutl ich ausspric h t
so kann auch diese lite r a r i che Äusserung auf Thomsen zu rü c k
geführt werden D arübe r kann kaum mehr ei n Zweifel bestehe n
nachdem darau f aufmerksam gemacht worden ist dass Geijer i m
Jah re 1 8 2 5 in K openhagen geweilt hatte u nd d ort in nahe B e
rühru n g m it Th omsen gek ommen war ; dies geht aus folgende n
auch i n anderen Richtungen interessanten T age b uchau fze ic h
nungen hervor :
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Während also Thom s ens Ideen schon Jahre lang ihren
Ausd ruck in der Ordnung des M useums gefunden hatten während
sie den Besuchern au sein an d e rge s otz t wurden und bereits in den
Nachbarlände r n Aufnahme gefunden hatten war über sie noch
keine Zeile geschrieben w orden \Ni e man sieht beeilte sich
Thomsen kei neswegs m it der Ve r offen tlic hun g seiner Entdeckung
Er war ein äusserst vorsichtiger M ann ü beraus bedachtsam gegen
über wissenschaftlichen The orien und suchte ängstlich den An
schein zu vermeiden als ob die Altertümer und das M useum zu
grosse Ansprüche erhöben oder zu stark he r vorträ te n D azu
kam dass T homsen der ein scharfes F orsche rauge besass und
dessen Rede tre ffend und geistvoll war nicht d ie geübte Feder
des geschulten Gelehrten füh rte Alle diese Umstände machen
es wohl erk lärlich dass Thomsens erste Arbeit ts S 1 8 0) erst
im Jahre 1 8 3 2 erschien und bezeichnender Weise trägt sie keinen
Ve rfassernamen Das D re iteilun gs s y stem ist da r i n n och gar nicht
angedeutet ; nicht einmal der A u druck S te in alter wird gebraucht ;
es heisst nur ganz einfach : Die S te in sache n si nd sicher die
j en igon von unse r en Altert ü mern welche dem fernsten Zeit
abschni tte an gehö r e mt Erst im Jahre 1 8 3 6 wurde d ie D rei
teil u ng m it den Benennungen Steinalter B r onzealter und Eisen
alte n ofi en tlic h vorgetragen i n der kleinen Schrift L a !r fr aml for
n or di k
d ie trotz ihrer bescheidenen For m und t r otz
d e r auch h ier b ewahrtc n Anonym ität doch dem Namen Th omsens
fü r immer einen Ehrenplatz in jeder D arstellung der Geschichte
der prähistorischen Forschung sichern wird
D ie ganze Tragw eite d ieser chronologischen Einteilung uber
blickte Thomsen v ielleicht auch damals noch nicht wie man
übe r haupt i m ganzen wohl sagen da r f dass er sich das Urheber
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ogis c hon System mehr
t an dem ersten prähistorisch arc hä ol
du r ch die im Laufe der folgenden 3 0 Jahre entfaltete VVi r ksa m
keit im M useum als durch diese kleinen Abhandlungen sicherte
Er brachte nämlich allmähl ich so viele sichtbare Beweise für d ie
Richtigkeit seiner Theorie bei dass sie schliessl ich als ganz un
zweifelhaft dastand und lehrte durch d ie Anordnung des Mu
seums seine Zeit dies z u sehen
Nachdem das D re ite ilu n gss y s tem fest beg r ündet worden
war und allgemeine Anerkennung gefunden hatte wu r den von
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verschiedenen Se iten Zweifel an der Priorität Thomsens in dieser
Sache erhoben M i t sehr schwachem Rechte hat man von deutscher
Seite beweisen wollen dass Thomsens Zeitgenossen Rektor
D an n e il in Salzwedel und L isch i n Schwerin das D r eite il
un gs
system vor Thomsen au fgestellt hatten ‘ Diese Behauptung lässt
sich w ie Hans H ildebrand bewiesen hat n icht aufrecht halten
o bschon es klar ist dass beide genannten M änner unabhängig
von einander wie auch von Thomsen und fast gleichzeitig mit
ihm archäologische Systeme aufgestellt haben die sich d em
Thomsens nähern doch nicht so vollständig ch ronologisch sind
wie dieses Es durfte nicht uninteressant sein d iese Verhältnisse
etwas näher zu betrachten
Seit dem Jahre 1 8 2 4 nahm D an n eil Untersuchungen von
G rä b e m in der Umgegend von Salzwedel (Altmark ) vo r und
publiz ierte bald darauf mehre r e seiner Funde ; im Jah re 1 8 3 6
erstattete er endl ich einen Hauptbericht worin er seine Ergeb
nisse zusammenfasste Dari n sind die Gräber nach ihrer A rt als
Steingräber Erdhügel und G rab p lätze klassifiziert und e s wird
ri chtig angegeben dass diese verschieden en Formen chrono
logi s ch auf einander gefolgt sein mü s s en Ebenso zeigt D an neil
dass die S te in alte rtüme r am ältesten sind darauf folgen d ie Sachen
aus Ku p fer oder einer Me tallkomp os itiom und erst zule tzt tritt
das Eisen auf Insoweit l ie gt hieri n ein System von de rselben
Art wie das Thomsens ; doch ist das was D an n ei lgibt eh er eine
K lassifikati on der G räber u nd Altertümer als ein eigentliches
ch ronologisches System eine Einteilung des Altertums in sei ne drei
grossen Pe r i oden
D an n e il hat zwar dasselbe gefunde n wie
Thom sen abe r er ist im V e r s tä n d n is s e des Gefundenen n icht so
weit gekommen wie se in Zeitgen oss e i n D änemark der sich ja
au ch länge r e Zeit m it diesen Fragen beschäftigt hatte un d auf
eine weit grösse r e Anzahl von Beobachtungen stützen konnte
Fü r d ie Frage we r als der Entdecker z u bet r achten ist fäl lt aber
entscheidend in das Gewicht dass D an n eils Arbeiten nur geringe
Beachtung e rfuh r en Er gewann keine Schüler niemand setzte
und sein Name
s e i n Werk fort ; d ie Sachen gingen nach Berl in
wurde erst viele Jah r e später m it dem D re ite ilun gssy stem in Ver
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i n Geistesk rankheit und starb bald darauf D as begonnene Werk
m itsamt den Sammlungen und den Aufzeichnungen Schröte r s
d ie von seinem Kopenhagener Au fenthalt herrührten ging n u n
a uf Lisch ü ber der erst i m Jahre 1 8 3 6 an der Sammlung z u
Ludwigslust angestellt wurde ; doch i m Kopenhagener M useu m
erinnerte man sich daran dass Thomsen wenn von L is c h s Ve r
diensten die Rede war i n der ihm eigenen bedachtsamen A rt
Schröter als L isc hs Vorgänger hervorhob Doch was das wi c h
tigs te ist : i n Bezug au f die P r i or itä ts frage ist es ganz sicher da s s
L isc h s erste Äusserungen vom Jahre 1 8 3 7 n icht älter sind a l s
d ie Thomsens dass das D re ipe r iod c n sy stem im F r id eric o Fra n
nicht entwickelt wird und dass L isch ausserdem du rc h
C is c eum
Schröter eine gewisse Kenntnis von Thom sens Ideen die i n d e r
Ordnung des Kopenhagener M useums ihren Ausd ruck fande n
gehabt haben m uss
L isch setzte jedoch d ie Samm lung und Publikation d e r
mecklenburgischen Altertu me r sei n ganzes langes Leben fo rt
Er wurde einer der eifrigsten Forscher au f dem Gebiete d e r
prähistorischen Ar c haologie und m it seiner Samml ung wuc h s
seine eigene Bedeutung I n demselben Naasse als d ie p r ähisto
rische Forschung mehr Terrain gewann verbreitete sich auch se i n
Name und so kann man es vielleicht verstehen dass er i n d e n
M ecklenburgischen Jahr b üc he m Jahrgang 1 8 6 5 und noch u n vor
behaltener an einem anderen O rte sich seinen Anteil an d e r
Entdeckung der D r eiteilung sichern wollte Er hat sich jedenfa l l s
durch fortgesetzte Untersuchungen grosse Verdienste er worbe n
wenn e r auch nicht das Recht hatte sich die Ehre der Ve r
kündigung des ersten archäologischen Systems beizulegen N i e
mand hatte ihn früher als den Entdecker bezeichnet und d i e
vereinzelten späteren Versuche ihm diese Stellung zuzuweise n
haben ihre Widerlegung erfahren
Endlich ist öfter auch in D ä nema r k gesagt worden d a s s
Sven Nilsson in Lund und Thomsen gleichzeitig die Lehre v o n
der Dreiteilung au fgestellt hätten Auch dies ist nicht richti g
Im Jah r e 1 8 3 4 schrieb N ilss on seinen schon oben (5 1 8 0 ) e r
wähnten Entwurf einer Gesch ichte der Jagd und Fischerei
al s o
zwei Jah r e nach dem Er s cheinen von Th om sens Abhandlung ü b e r
die Steinzeit ; d och in die s er Schrift behandel t N ilsson n u r d i e
Steinzeit und jede Andeutung der Dreiteilung fehl t Nils s on s
grosse A r beit über d ie Stei n zeit S kan din ar isäa N o den : U r Üw d mrr e
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man B aos z az str
2 27
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H ier finden wir als letztes Kapitel
(S 1 8 1 ) ersch ien 1 8 3 8 53
einen Entw urf zu r Beschreibung eines c imb r is c hen Kolonisten
stam mes de r in der Urzeit i n Süd und West Skandinavien e in
drang d ie W ilden verdrängte und d as Land bebaute t Au f d iese
Einwanderer führt Nilsson die nordischen B ron zesachen zurück
Ganz abgesehen von den vielen schwachen Seiten d ieser kleinen
Arbeit enthält sie durchau s kein chronologisches System von der
selben Art w ie das Thom sens u nd ist jedenfalls mehrere Jahre
jünger als die Schri ft Thomsens vom Jahre 1 8 3 6 Nilsson s grössere
Arbeit über die Bronz ezeit ersch ien erst 1 8 6 2 u nd brachte eine
andere ganz verschiedene Hypothese über die E inführu ng der
Bronz ek ul tur in den Norden Seefahrende Phönik ier sollten au f
ihren Fahrten längs der eu ropäischen K üsten bis i n den skan d i
nav is c hen Norden gelangt sei n und sich hier m it Weib u nd K ind
niedergelassen haben ; von diesen p hö n ikischm Kolonisten unter
denen sich auch Handwerker befanden hätten die Eingeborenen
die erste n B ron zesachen erhalten bis sie nach und nach sel bst
die Behandlung der M e talle erle rnt hätten D iese Hypothese
hat im K reise der nord ischen Archäologen n iem als Anhang ge
wonnen und konnte schon längst für vollständig verfehlt erklärt
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Auch N ilsson kann also nicht als Begrü nder des D rei
teil
un gs s y stc ms
bezeichnet werden wodurch natürl ich seine
g rossen Verdienste um d ie Archäologie n icht verri ngert werden
Wenn man auch zuerst im Kopenhagener M useum den richtigen
Blick für d ie hier behandelte Frage gewann so war es doch von
hervorragender Bedeutung dass zwei so energische Forscher wie
Lisch und Nilsson sich b ald auf Thomsens Seite stellten Sie
begnügten sich n icht dam it von Thomsen Beweise zu entlehnen ;
sie veransta lteten selbst Sammlungen und waren fruchtbare Ver
fas se r welche sowohl zur K lärung und Entwicklung d es Systems
al
s auch zur Verbreitung der Kenntnis desselben v iel beitrugen
Ihnen kommt daher zu einem grossen Teile die Ehre zu die
Beg r iffe Stein Bronze und Eisenzeit befestigt und entwickelt zu
haben d ie Fahne miter hob en zu haben unter der später ge
kämpft wurde u m den Zugang zu den verschlossenen Gegenden
der Vorzei t zu erzwingen wobei jedoch beständig zugleich Front
gegen Gegner gemacht werden m usste die s ie e ine falsche Flagge
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D na B aouz az atr
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schalten unter der keine wahre wissenschaftliche Eroberung ge
macht werden könne
War auch Thomsen w ie gezei gt worden ist seinen Ze i t
genossen in der ri chtigen und eindri ngenden E rfassung der Bronze
zeit voraus so war doch seine Entdeck ung nicht so vollständ i g
neu und original dass vorher niemand etwas äh nliches geah n t
oder gedacht hätte Ganz im Gegenteile der Kern des D re i
die Erkenntn is dass der M ensch i n einer we i t
u n gss y ste ms
teil
zu rück liegenden Periode die Bronze nicht das Eisen gebrau c h t
hat ist v ielen von denen d ie im Laufe der wechselnden Zeite n
über d ie ältesten Zustände auf Erden nachgedacht und sich m it
mü ndl ichen und sch ri ftlichen Überl ieferungen oder den sichtbare n
Denkmälern aus fernen Zeiten beschäftigt haben mehr oder m ind e r
klar bewusst gewesen Von den ältesten histori schen Zeiten an
geht eine u nunterbrochene Tradition von einer Br on zep eriod e
durch d ie Geschichte Hie und da tritt sie stark herv or u n d
wird richtig verstanden ; bald aber wird sie wieder vergessen u n d
üb ergan gc n
ein merkwürdiges Beispiel dafür wie ein Gedan k e
sich von Jahrhundert zu Jahrhundert vererben kann ohne doc h
ri chtige Geltung zu gewinnen bis endlich langsam seine Z e i t
herangekommen ist I n diesem Falle brauchte es daz u gege n
dreitausend Jahre ‘
I n der ältesten historischen Zeit Griechenlands wu sste m a n
sicherl ich dass d ie Bronze um ein paar Jahrhunderte früher zu m
mi ndesten eine Hauptrolle i n der Fabrikation von Wa ffen u n d
Gerätschaften jeder Art gespielt hatte Das zeigt sich ganz de u t
li ch in den Homerischen Gedichten “ Nicht nur wird d ie Bronz e
weit öfter genannt als das Eisen
nach angestellten Zählunge n
in der I lias 2 79 mal gegen 2 3 in der Odyssee 80 mal gegen 2 5
sonde rn es ist auch nachgewiesen worden dass d as Eisen i n de n
älteren Partien dieser Gedichte weit seltener erwähnt wird al s i n
den jüngeren Insbesondere die Waffen Schwerter Speere Bei l e
u nd P feile sind fast ausnahmslos aus Bronze Es ist nun schw e r
zu entscheiden ob d ies den Verhältnissen in der Entstehungsze i t
der Homerischen Gedichte entspricht oder ob d iese beständi g e
Hervorhebung der Bronze n icht eher zur Charakteri sieru ng d e r
älteren heroischen Zeiten die überhaupt in so starkem un d
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H e l b ig D as hmm-fi sche E pos Lei pzi g 1 88 7
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Homerischen Gedichten he rvor ; es gebe auch handgre ifliche Be
weise dafü r Das Orakel in D elph i hatte den Athe n em aufge
tragen das Grab ihres Nat ionalhelden Theseus auf Skyros auf
M an
z u suc hen und seine Gebeine nach Athen zu rückzubri ngen
fand das G rab und dari n ein Schwert u nd einen Speer aus Bronze
und d iese Rel i q u ien wurden u nter grossen Ehrenbezeugungen nach
Athen überführt Dies geschah vor der M itte des 5 Jahrh underts
v Chr I m Asklep iostempel in Nikomed ie n wu rde e in Bronze
schwert aufbewah rt das M emnon gehört hatte ; im Tempel der
Athene zu Phasel is in P amp hilien befand sich eine Lanzenspitze
aus Bronze d ie vom Speer des Achil les stammen sollte u nd in
einem anderen Tempel zeigte man e inen D olch der ei ne In
schrift trug wonach auch er ei nem der H eld en au s dem troja
nischen K riege gehört hatte Fü r Pausan ias bestand also nicht
der geringste Zweifel darüber dass i n der fernen U rzeit die
Bronze verwendet worden war und das gleiche war auch v ielen
röm ischen Autoren wohl bekannt Lucreti us sagt so deutlich
u nd bestimmt das s man sei ne M einung absolut nicht m isver
stehen kann : Der M ensch Iem te die Bronze früher anwenden
als das Eisen Die Bronze wurde damals zu Geräten und Waffen
verwendet und erst nach und nach kam das Eisen für Fel darbeit
u nd zum K riege in Geb r auch (V
An der Stel le wo
Vergil beschreiben soll (Aeneis V I I
wie die Leu te ge r u stet
waren die mi t /E neas an den K üsten Latium s kämpften gibt
er ihnen Schwerter aus Bronze und ähnl iches mehr
Als nach dem Ab schluss e des M ittelalters das Wissen des
klassischen Altertums bei den geleh rten Natur forsc hem u nd Ar
c hä ol
oge n des 1 6 Jah r hu nderts wieder auftaucht begegnet man
gleich bei Me r c atu s Ald r ovan d us u A der Vorstellung vo n der
ch r onol ogischen Folge des Eisens au f die Bronze unte r Be
bekannten Citate aus H es iod os u nd Luc r etius ;
r u fun g au f die
daneben aber werden zu m Beweise dafür dass das Eisen d och
schon vor der S in tflut bekannt gewesen sei n m üsse die Worte
der B ibel angefüh rt und diesen W iderspruch vermag man n icht zu
lösen Bald darau f scheinen indessen versch iedene Forscher den
richtigen Zusammenhang eingesehen zu haben namentlich wenn
sie auf die in der Erde gefundenen Alte rtümer hinweisen w ie
“
der engl ische Archäologe Camden i n der M itte des 1 7 Jahr
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188
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D as S TU D IU M
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B a oxz s u zrr
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und am Sc hlus se des 1 7 Jahrhunderts d e r K ieler Pro
fossor Johannes Daniel l\laj or * der Past or Jacobus im Stift
Im Gegensatze
Lübeck und der B ar ms ted te r Pastor Rhode
hierz u kann man doch auch andre sonst ganz he r vorragende
Geleh rte nennen die nur ganz im Vorbeigehen den Gebrauch
von B ronzewa ffen i n der Vorzeit erwähnen so M ontfaucon und
Ole Wor m l E ine ganz bestimmte Äusserung über eine Bronze
periode tri tt wohl nicht früher au f als in der M itte des 1 8 Jahr
hun d e rts als i n der französischen Akadem ie eine D isk ussion über
das B r onzeze itp rob lem stattfand die von hohem I nteresse i st H
I m Jahre 1 7 5 1 waren bei einem Strassenbau sieben Bronze
schwe rter gefunden worden d ie den geleh rten Akad em ike m
Anlass zu r Aussprache sehr verschiedener Anschauungen gaben
Einige nahmen an es seien wirkliche Wa ffen und waren nur
darüber u nei ni g ob sie röm ische Arbeit seien oder ob sie nicht
vielmehr au f die alten Gallier oder au f die Franken der Völker
wan d e run gsz eit zu rü ckzu führen seien
Andere meinten d iese
Schwe rter seien ü berhaupt keine Kr iegs wafle n sondern hätten
entweder zu der Ausrü stung eines Gladiato r s gehört oder seien
auf einer Trophäe angebracht gewesen Wieder andere hielten
dafür es seien P arad ew affen aus dem 1 2 oder 1 3 Jahrhundert
Einer der hervorragendsten Archäologen der damal igen Zeit der
Comte de Caylus bewies m i t g r ossem Scharfsinn dass es wi r k
lich röm i sche Wafi en seien lm Gegensatze hierzu hob De la
Ravalié r e hervor dass man sich nicht au f die D ichter des klas s i
schen Altertum s beru fen dü rfe D as Eisen sei ebenso alt wie d ie
Bronze u nd Waffen seien zu allen Zeiten aus Eisen verfertigt
worden Endlich verteidigte Abb é Barth elemy drei Thesen :
1
Die altesten Wa ffen der G r iechen bestanden aus B ron z e
2
E i sen waflen kamen vor H ome r und Hesi od i n Gebrauch
3 In den folgenden Jahrhunderten wu r de die Bronze nicht mehr
von den Griechen und Römern wohl aber von anderen V ö lke r n
in Europa zu \Vafi en verwendet
Wie man s ieht sind d iese
d rei Thesen ganz richtig und bieten einen guten Ausgang s punkt
fü r das Verständnis der Bronzezeit
hun d e rts ,
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l L An tiq uité ex pl i q u é e V 1 9 9 : Museum Wor mian u m S
H H is t oire d e I Acad é mie Roy d es i nscr i pt i ons et he llec
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Z w mr s Famo u s
D I E B aouzsz mr
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Wenige Jahre später trug ein anderer französischer Gelehrter
A Y G ogu et die Lehre von der Bronzeze it weit k larer vor (i n
seinem Werke D e f or igine dcr [air d a ar ts el d es sciences Paris 1 7 58 )
und es ist kaum zweifelhaft dass er diese Verhältnisse fast ebenso
richtig aufgefasst hat wie Thomsen Er zeigt dass es eine älte ste
Periode gab i n der sich der M ensch nur des Steines Holze s
und ähnl ichen Mate r ials bediente D ie ersten M etalle die benu tz t
wurden waren Kupfer Gold und Silber ; das Eisen war lange
u nbekannt oder doch nur wen ig gebraucht D iese Sätze werde n
ausführlich und in einer solchen Weise da r gelegt dass dara u s
deutl ich hervorgeht wie sicher C ognet sei ner Sache war u n d
welch grosse Bedeu tu ng er ihr bei legte Er beruft sich a u f
klassische Autoren Homer Hesiod L uc rez und Varro sagt abe r
zugleich ausdrücklich dass die gleichen Verhältn isse nicht bl o s s
bei Griechen und Römern sondern auch in Ägypten in Asie n
und in Amerika geherrscht haben wo man durch Beri chte a u s
der Zeit der Entdeckung Völker kennen gele rnt habe die no c h
gar keine M etalle kannten und andere
in M exi co u nd Pe ru
die nur Gold Silber u nd Kupfer gebrauchten G oguet fü h rt
ferner an dass d ie alten Wa ffen Schmucksachen u nd Ge rä te
aus K upfer häufig i n England Deutschland der Schweiz u n d
namentlich im Norden gefunden werden Er setzt w eitlä ufig a u s
einander wie der M ensch die M etalle zufällig kennen gele rn t
haben m usse und findet es ganz b egr e iflieh dass Gold und Kup fe r
zuerst seine Aufmerksamkeit auf sich zogen da sie in der Nat u r
leicht zugängl ich vorkommen und m inder schwierig zu bearbeite n
sind als Eisen
G ogu ets Au ffassung gewann jedoch keine An han ger Bei d e n
Archäologen der folgenden Zeit tri fft man höchstens ein paar ga n z
u nbestimmte und schwankende Äusserungen über das Verhältn i s
zwischen Stein Bronz e und Eisen Und doch war G oguets We r k
nicht vergessen ; noch 1 8 2 0 erschien es in sechster Ausgabe
K urz vorher hatte der dänische Geschichtsforscher Ved e l
Simonsen seine Ü bersicht über die ältesten Perioden d e r
er )
rl
or rms ar!d rlc P cr ioa’
Nationalgeschichte
U lsig l over Nafi ona llul
herausgegeben deren e r ster Band
m it der Jahreszahl 1 8 1 3
eine Schilderung der älte s ten Lebensweise der Skandina v i e r
enthält
waren zu e r s t
lhre Wa ffen und Hausgeräte « sagt er
aus Stein und Holz ; später lernten sie das Kupfer bearbeite n
P ri s 1 8 20 1 1 59
V1 é di t i o
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234
D i l-Z B uoxz az s rr
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ihm nicht ei n daran z u erinnern dass Vedel Simonsen vor ih m
den Gedanken ausgesprochen hatte Und ebensowenig dachte n
die Zeitgenossen daran Th omsen wurde in sei nem Vaterland e
als der Begrü nder des System s betrachtet während die angefüh rte
Stelle bei Vedel Simonsen erst im Jah r e 1 8 69 so z u sagen wied e r
aufgefunden u nd hervorgehoben worden ist
Wenn nun von dänischer Seite beständig u nd m it gute m
Rechte Thomsen als Begründer des D r e ite ilun gssy stemes u n d
Entdecker der Bronzezeit genannt wird so darf man n icht ve r
gessen dass diese Sache eine lange Vo r geschichte hat d ie s o
weit zu rück reicht als die Weltgeschichte überhaupt M an w i rd
dann leichter begreifen dass einer der erb itter sten Gegner d e r
nordischen Forschung Professor L in d e n sc hm it i n M ainz (ge
i n den heftigsten Ausdrü cken dagegen protesti e rt
s tor b en
dass d ie dänische Archäologie die Ehre dieser wichtigen u n d
gru ndlegenden Entdeckung für sich in Anspruch nehmen w i l l
was nach seinen Wo rten n ichts ist als eine jener widerlic h e n
Äusserungen nationaler Ü berhebung und Eitelkeit welche in d e r
neueren L iteratur der D änen so ausnehmend abstossend
Und man begreift ferner auch dass ei ner der treuesten Anhänge r
der nordischen Forschung John Evans in se inem grossen Werk e
über die Bronzezeit Englands nicht einmal Thomsens Nam e n
nennt Hat ja doch auch das D re ite ilu n gss y ste m und namentli c h
d ie Bronzezeit weder rasche noch vol lständige Zustimmung i m
Au slan d e gewonnen
Vor ungefähr dreissig Jahren er ö ffnete d er oben gena nnt e
ü brigens hochverdiente Arch ä ologe Professor L in d en schm it sei n e
Angri ffe auf die vom Norden ausgegangenen
Ei n e
Bronzezeit habe nicht existiert da das E isen seit den ältest e n
Zeiten bekannt gewesen sein müsse Die im Norden gefu n
denen B r on z en m üssten aus Et r uri en oder anderen Gegenden d e s
Südens eingefü hrt u nd kei n gut gearbeitetes Stück aus Bron z e
könne von den nordischen Barbaren verfertigt worden se i n
D iese Anschauungen die im Lau fe eines M enschenalters m i t
einer beständig steigenden Heftigkeit und i n einem für d ie nord
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ische Forschung sehr beleidigenden Tone u nu nterbrochen wieder
holt wo rden sind fanden eine Zeit lang Anhang in weite n K reisen
namentl ich i n Deutschland E in Ve rzeichnis von Streitschriften
gegen das D reiteilun gs sy stem wü rde viele Seiten füllen Ander
seits hat die nordische Forschu ng diese Angri ffe nicht un b ean t
w orte t gelassen und m it der allmähl ichen Zunahme des ar chä o
logischen M ateri als wodurch die Beweise an Stärke gewonnen
habe n hat sich der K reis der Ang r eifer merk lich verengt Gleich
wohl hat noch das letz te D ecennium verschiedene Arbeiten ge
bracht welche im wesentlichen darau f ausgehen die Bronzezeit
Arbeiten sowohl streng wissenschaftlicher als p op u
abzuthu n
l
ä re r Natu r und zwar unter den besten Namen wie Ludwig Beck
Chr H ostman n M ori tz Alsberg u A ‘ D erselben Richtung
neigen sich auch in Frankreich noch zwei Gelehrte ersten Ranges
zu A B e rt rand und Salomon Reinach
Die meisten hervorragenden Forscher der Gegenwart haben
in d ess das D r eite ilun gss y ste m vol lständig adoptiert Sollen einzelne
Namen d ie m it grossen Arbeiten verknüpft sind genannt werden
so seien h ier genannt : in Frankreich E Chantre und E C artailhac ;
jense its des Kanals J Evans und R M unro ; in Norddeutschland
hat man sich fast ausnahmslos den nordische n Archäologen
angeschlossen so insbesondere J Me stor f O O lshausen " und
O Tischler in dem d ie prähistorische Wissenschaft vor wenigen
Jahren ei nen ihrer erfolgreichsten Forscher verloren hat Eine
etwas reservierte Stellung scheinen doch noch die beiden fuhren
den Berliner Archäol ogen A Voss und R Virch ow einzunehmen
In Österreich hat M H oe rn es jüngst eine D arstellung des Bronze
der man sich von n ordischer Seite vol l
al
ter str e ite s gegeben
ständig anschl iessen
au f de r Annahme einer Bronzezeit
fussen M M uchs und J S zomb athy s Arbeiten und die Ungarn
Hampel u nd F P u lszky haben d iese Pe r iode in einer Reihe
von Schriften behandelt
Die Zeit wo die letz ten Gegner verstum men werden ist
gewiss n icht mehr fern Es dürfte daher ü berfl üssig sein die
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Z w s rr a Pam ou z
23 6
D I E B a os z az str
.
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Anschauungen welche m it der ganzen Grundlage dieses Werkes
in vollständigem Widerspruch stehen e ingehend darzulegen u nd
im einzelnen zu bekämpfen Ü brigens ist d ie ganze folgend e
Behandlu ng der nordischen Bronzezeit e ine grosse um fassende
W iderlegung der Theorie dass alles w as man unter dem B e
gr ifi e de r eu r opäischen Bronzezeit zusammenfasst nur Exportgu t
der klassischen Kultu r sei
I n Skandinavien standen die Dinge ganz anders Thomse n s
System ist niemals bestritten worden und namentlich die B e
rec htigu n g d ie Bronzezeit al
s eine eigene Periode abzusonde rn
ist stets klarer erkannt worden D er erste Abschnitt des Stu
d i u ms der Bronzezeit fällt i n die zwanzig J ahre bis 1 8 6 5 wä h
rend welcher die zwei bedeutenden M änner T h o m s e n u n d
W o r s a a e neben einander wirkten
der erstere e in bejah rte r
M ann an der Spitze des M useums der letztere ein begeisterte r
Jünger der präh istori schen Archäologie der sich schon als ga nz
junger M ann mit hingebungsvollem Eifer au f dieses Stu d iu m
geworfen hatte u nd sich bald eine schone wissenschaftl ic h e
Stellung ausse r halb des M useum s e rrang M an kann sagen da s s
d iese beiden M änner das nordische B ronz ezeits tud ium w ie e s
noch heute fo rt gesetzt w ird gescha ffen haben I m ü brigen a r
b e iteten sie jeder auf seine Weise u nd ganz abweichend Thom se n
formte das Deta il Worsaae erhob und behandelte d ie grosse n
Fragen Thomsen der das epochemachende Wort Bronzeze it
ausgesprochen hatte kam fast gar n icht d azu al le die wichtige n
und schwierigen Untersuchungen zu be rühren die sich an da s
neue System anschl iessen mussten Seine l iterarischen Beiträg e
bestanden ausschliesslich in der Pu bl ikation des neuen Mater ials
in den jährlichen Verzeichnissen ü ber den Zuwachs des M useu m s
und in den anderen k leineren Aufsä tz en welche i n d iesen Jahre n
i n den Zeit s ch ri ften der Gesellschaft fü r nordische Altertumskun d e
erschienen ; durch die Beschreibung der Al te r
tüm e r und durch die daran geknüpften kleinen Bemerkunge n
trug er gleichwohl nicht unwesentl ich daz u bei die Einzelheite n
u nserer Kenntnis von der Bronzezeit auszuarbei ten So wu rd e
nach und nach eine wichtige Art von Altertü mern nach der an
deren i n die L iteratur eingefüh rt : die Lure (Hörner ) Bronz e
schilde Gussformen Min iatur stüc ke als Nachahmungen ve r
Von Thomsen sta m m t
s c hie d en e r G eb rauc hgege n s tä n d c u s w
eine grosse Zahl von Einzelbestimmungen die als richtig b e i
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Z wmr e Fam o us
D IE B aouz zzmr
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bei d ie Sammellust zu wecken So wurde von v ielen Seiten
aus an der E rweiterung der Kenntn is der Bronzezeit gearbeitet
und Thomsen war der M i ttelpunkt in dem grossen Kreise von
Sam mlern die mündl ich und schriftl ich Anleitung u nd Fi r m en
terung von ihm emp fi n gen Vor allem jedoch wirkte Thomsen
in d iesen Jahren durch Samm lungen für das M useum dessen
eigentl icher Schöpfer er genannt werden muss Sein ausgeprägtes
Sammlertalen t schuf hier d ie solide Grundlage au f welcher die
Nachwelt weitergebaut hat
‘
I n ganz anderer Weise war zu r selben Zeit Worsaae thätig
Einzelheiten als solche interessierten ihn nicht und er stand der
ganzen von Thomsen geleiteten Detailarbeit fern wie er ja auch
i n dieser Periode m it dem M useum i n keiner Verbindung stand
Wor saae warf sich dagegen auf das grosse Studium der B ronze
zeit und leitete d ie Untersuchungen nach und nach i n alle jene
Bahnen auf denen sie nachmals weiter gefüh rt worden sind
Dazu brachte er die K ü hnheit der Jugend die Zielbewu sstheit
des Gelehrten und den sicheren Gri ff der Begabung m i t Es
gehorte M ut dazu im Jahre 1 8 4 3 die Frage nach der Dauer der
B ronzezeit im Norden zu beantworten Die schwierigen Fragen
nach dem Urspr ü nge und den ersten Quellen der nord ischen
B ronzekul tur nach ihrem Verhältnis zu m Auslan d e nach der
Einwanderung einer neuen Bevölkerung nach der Berechtigung
wie weit man d ie nord ische Bronzezeit wirklich als eine heim ische
K ultu r und ihre Denkmäle r als nord ische Arbeiten betrachten
dürfe alle diese Fragen zum ersten M ale i n Angri ff zu nehm en
daz u bedurfte es eines starken wissenschaftlichen T riebes w ie
ihn Worsaae besass M usste auch v ieles von dem was er damals
vorbrachte später berichtigt werden so war doch dam it eine
Gru ndlage gegeben au f der weiter gebaut werden konnte Wor
s aae bildete dadu r ch das wissenschaftl iche Studium der B ronze
zeit aus wie er ü berhaupt der prähistorischen Forschu ng die
Wege offn ete Er v er fi c ht i n dieser Periode immer wieder von
neuem die Bedeutung der Archäologie hebt den Wert des
archäologischen M aterials als ei ner selbständ igen historischen
Quel le hervor und verteidigt das neue Fach gegen die Gleich
gültigkeit und Geringschätz ung welcher er bei Historikern u nd
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B aoxzsz s r r
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Arch ä ologen begegnete Seine wichtigste Arbeit aus
dieser Zeit i st D amn a r ßs Oldtid 1 8 4 3 (im folgenden Jahre deutsch
erschienen unter dem Titel Dänemarks Vorze it Kopenhagen
eine Sch ri ft die berechtigtes Aufsehen erregte indem sie
zum ersten M ale ei ne zusammenfassende Ü bersicht ü ber den da
E ine ähnliche Bedeutung
maligen Stand der Kenntni s se bot
atte dem Aus lan d e gegenüber Worsaae s kühne Sch r i ft » D ie
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nationale Altertumskunde i n D eutschland (K openhagen
du r ch die er d as Studium d e r B r onze z eit i n D eutschland wach
zurufen suchte i ndem e r in grossen Zügen nachwies dass es
auch dort D enk mäler d ieser Kulturperi ode gab
E ingehender beschäft igte sich Wors aae m it dem Stu dium
der Bronzezeit i n den nächsten zwanzig Jah r en in denen er
(nach Thomsens Tod im Jahre 1 8 6 5 1 an der Spit z e d e r nationalen
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Z WEITE Famo u s
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D IE B aoxz ez mr
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archäol ogischen I nstituti onen D ä nemarks stand und als der h och
angesehene wissenschaftliche Führer vere hrt wu rde bis ihn im
Jahre 1 8 8 5 der Tod von seiner reichen Wirk samkeit abberief
Seine Teil ung der Bronzezeit in einen älteren und jüngeren Ab
schnitt (1 8 59 ) und seine Behandlung der Feld und M oorfunde
(1 8 66 ) bezeichneten wesentl iche Fortschritte u nd d ie zu sammen
fassenden Ü bersichten ü ber die ganze Vorgeschichte D änemarks
wom it er wiede r hol t d ie L iteratur bereichert hat lieferten zugleich
auch zahl r eiche Beiträge z ur Beleuchtung der grossen Probleme
Aus der grossen Reihe von Forschern die gleichzeiti g mit
diesen zwei fuhren d e n Persönl ichkeiten oder später das Studium
der Bronzezeit in Dänemark geförde rt haben seien h ier genannt :
C Engelhardt I Zinck E Vedel Henry Petersen u nd K r Bahn
son die einzelne F un d gr upp e n eingehend behandelt haben sowie
F S ehested der wiederholt ü ber zahl reiche Au sgrabungen auf
Funen berichtet hat * Eine schöne Publ ikation des Sto ffes selbst
liegt in A P M adsens grossem Abbildungswerk vor
E ben so
viel wie diese dänischen Archäologen haben aber au ch der
schwedische Reichsantiq uar Hans Hildebrand der Norweger Dr
Undset in Christiania und andere nordische Forscher zur K enntnis
der dänischen Bronze z eit beigetragen teils durch d ie Beha ndlung
der nahve rwandten Altertümer der Nachbarländer teil s durch
d ie Beschäftigung m it dem dänischen M ateri al ; mehr a l s jeder
ande r e aber hat sich Profess or Mo n te li u s um die wic ht igsten
Probleme der B r onzezeit verdient gemacht I n einer M enge
grö s serer und kleine r er Arbeiten deren Inhal t man an v ielen
P u n kte n der folgenden D arstellung w iederfinden wi r d hat e r von
allen Seiten zum Kern e die ser schwie r igen Unte r suchunge n vor
Seiner langjäh r igen energischen Thä tigke it
zu d r in ge n gest r ebt
au f d iesem Gebiete hauptsächlich ist es zu danken das s d ie
Ei nteilung und Chronologie der Br on z ezeit heute im wesen tl ichen
als feststehend betrachtet werden kann Gleichzeitig habe n im
Lau fe der letzten Jahrzehnte die prähistorischen Archäologen des
Auslandes vollständig den Vorsprung eingehol t den der N orden
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H ei n r ich llande lman n i n K i l ha! A u grabu ng en v on H üge l gr äbe rn a uf S y lt
b eschr i eben (A mtl i h e A u s gr bu n g n auf S y lt K iel 1 8 73 und
A bb i l d u n gen au c h in J Mestor f V or gesch i c htl i c h e A lt ert üm r aus Sch l es w ig
H ol stein H ambur g 1 8 8 5
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Sc h w er t er und D ol c h e
Frem d e u nd he i m isch e F orme n
P lstä be und C e lt e
Spee re P fei l e
S c h i l de und H elm e
G ol d ri ng e
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N ad el n und K n öp fe
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e r Nachweis dass es e i n
mal e ine Bronzez e i t
gege b en hat eine eigene P e ri
od e z wi s chen der Zeit da d ie
M e t alle noch unbekannt ware n
und
d e m späteren Zeital te r
wo d as Eisen allgemein in G e
b r auch stand war imme r hi n
ein Fortschritt Aber was für
ei n e merkwü rdige Periode w a r
es doch wann und wie b e
gan n s ie und wie lange w a r
ih r e D auer ? Waren d ie al t e n
B r onzen nach Skandina v i e n
eingeführt worden sei es du r c h
E inwanderu ng einer ne u e n
Bevölkerung sei es d u r c h
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Handel m it näheren oder ferneren Ländern oder war es denkbar
dass sie nordische Arbeit sein könnten ? War es möglich dass
in so u ralten Zeiten im Norden eine selbstä ndige M etallindustrie
von w irkl icher Bedeu tu ng geblüht haben sollte dass man ver
s tanden hätte
d ie im Lande selbst nicht vorkommenden M etalle
mit so grosser Ku nstfertigkeit z u behandel n ? Diese Reihe von
sc hwierige n Fragen erhob sich drohend gegen d ie Bronzezeit und
ver la ngte nach einer Lösung ; denn konnten sie nicht beant
w ortet werden wurden d ie Zweifel nicht durc h annehmbare Er
kläru ngen beseitigt so musste diese un b egre iflic he Kultu rperiode
au s der nordi schen Archäologie wieder gestrichen werden
D er Punk t auf dessen Au fklärung es vor allem ankam war
de r eigentl iche Beginn der Peri ode Welche von diesen ver
sch ieden gefo rmten Bronzen waren die ä ltesten ? Aus der gleichen
Ze i t konnten sie ni cht alle stammen dazu war die Verschiedenheit
de s Stiles zu gross und dass die Periode von bedeutender Dauer
ge w esen war ging schon aus den u ngemein zahlreichen Funden
he r vo r War man nur erst im Stande zu bestimmen welche
Bro nzen und welcher Stil der frühesten Zei t angehö rten so war
da m it ein sicherer Stützpunkt für weitere Untersuchungen ge
wonn en
Ü ber d ie Frage welche G ruppe von Altertüme rn d ie älteste
sei n m üsse kam man bald in das Reine und Zweifel darüber
sind auch später unter den nordischen Archäologen nie auf
gek o m men Schon im Jah re 1 8 4 3 sprach Worsaae in seiner Schri ft
D ä n emarks Vorz eit aus dass d i e m i t S p i r a lo r n a m e n te n
g e z i e r t e n B r o n z e n a ls d i e ä l t e s t e n B ro n z e n d e s N o r d e n s
angesehen werden m üssen
D ie schweren kräftigen Formen
und der reine strenge Stil mussten unm ittelbar den Eindruck
hohen Alters u nd primiti ver Kunst hervorrufen Zur näheren
Begründung d ieser A nschauung l ag damals nichts anderes vor
al
s die
Übereinstimmung der nordischen Ornamentik m it den
Sp i ralm us té rn die aus dem grossen Kuppelgrab von My ke n ae
bekannt waren Einen sicheren Stützpunkt konnten d iese Ent
s p r echun e n
d ie später fü r die Au ffassung der älteren no r dischen
g
Bronzen von entscheidender Bedeutung geworden sind damal s
f r eilich nicht bieten ; es war hauptsächl ich das feine archä o
logische Gefü hl das Worsaae auf den r ichtigen Vleg führte
Auf ähnl iche Weise kam gewiss auch Lisch in M ecklenburg da z u
die gleiche G ru ppe als Erzeugnis der älteren Bronzezei t zu be
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trachten und erst nach und nach begannen sich die Beweise zu
bilden durch N i ls s on s im übrigen wesentlich verfehlte Unter
suchungen (S
durch W o r s aa e s G l iederung der Bronzezeit
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1
( 8 59 l u nd später namentlich durch die Untersuchungen von
Mo n te li u s ü ber die Verbindungen zwischen den ve rwandten
D ie Ansicht dass die mit
Stilgr u pp en im Norden und Süden
den eige ntüml ichen und schönen Sp ir alm ustem ausgestatteten
Bronzen einem eigenen frühen Abschnitt der Bronzezeit an
gehören hat sich im Lau fe von 50 Jahren bewährt und ist von
zahlreichen Forschern für richtig befunden worden Wir wenden
uns daher zunächst dieser Gruppe zu u nd betrachten sie i n ihren
Einzelheiten welche uns später bei der Beantwortung der Frage
nach dem Ursprü nge der Bronzezeit im Norden zu Statten
kommen werden
D er ü berwiegende Teil der älteren Funde stam m t aus
und u nter ihnen nehmen w ieder d iejenigen F unde
G rab e m
welche Wa ffen en thalten einen hervorragenden Platz ein E s ist
daher sachgemäss m it d iesen Altertümern aus M ännergräbe rn die
“
Behandlung der einzelnen Formen der B ronzezeit zu erö ffnen
K ürzere oder längere Handwa ffen S c h w e r t e r u nd D o l c h e
m it breiter K l inge und einem Heft für die Hand gehören z u den
am häufigsten vorkommenden Altefl üme m dieser G ruppe (Abb
Die sol ide K linge die oft in der M i ttellinie eine gewölbte
Pa rtie hat oder m it Längsl inien geziert ist hat sowohl eine Spitze
als auch beiderseits der ganzen Länge nach scharfe Schneiden
Sie könnte somit zu Stich wie zu Hieb geeignet erscheinen
Gleichwoh l dü rften d iese Wa ffen hauptsächlich als S ti chw afi en
geführt worden sein D as Schwert ist augenscheinlich aus dem
Dolch hervorgegange n
I n der Steinzei t besass man nu r d ie
letztere Wa ffe
aus Stei n liess sich eine län gere K linge nicht
he r stellen
und die ältesten M etallwa ffen d ie wir aus dem Süden
kennen sind D olche D as Schwe r t muss nach u nd nach durch eine
Verlängerung der D olchkl inge gebildet worden sein und man fuhr
gewiss fort es auf dieselbe Weise zu füh r en wie die ältere kü r zere
Ü beral l wo auf den Gegenständen aus Schl iemanns
S tic hw afi e
My ke nae Funden K rieger im Kampf dargestellt sind wie au f meh
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links ) bald i n der M itte einen ru nden Ausschn i tt mit
eleganten vorspri ngenden Ausläufern aufweist (Abb 1 07 rechtes
und m itt leres Stück ) Be i anderen S chw erte m w ird d as Heft
von e iner sog G r iffzu n ge m it hohen Kanten zwischen denen eine
m it Nägel n befesti gte Bekleidung lag gebildet (Abb
Es
ist oft hervorgehoben w e r d e n d ass die Schwerter der Bronzezeit
sowohl im Norden w ie in ganz Europa au ffallend ku rze G ri f e
aufweisen ein Umstand den man zu
Gunsten der Theori e von der E i n w an
derung as iatischer Völker zu r Bronzezeit
gedeutet hat * Die ri c htige Erklärung
dafür
ist
doch
wohl
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dass
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einer Stichwa ffe n icht lang zu sein b raucht ;
wahrscheinl ich wurde der Daumen auf die Kl inge angelegt wo
durch die Wa ffe sicherer gelenkt wurde
D ie Schwerter haben oft eine S c h e i d e au s Holz die man
häufi g noch u nversehrt gefunden hat Sie besteht aus zw ei l angen
m i t Schni tzereien verz ierten Schienen d ie ursprünglich d urch
Lederbänder verbunden waren An dere Scheiden bestande n aus
dünnen auswendig m it Leder überzogenen
Holzplatten die m it Fell gefü ttert waren
und zwar so das s die haarige Seite nach
innen gekeh rt war w as aus den Spuren
he r vorgeht welche d ie Haare i n der Patina
der Bronze öfters zu rückgelassen h aben
Ein an den Seiten dekoriertes Bronze O r t
b a n d von längl icher Form schloss gew öhn
lich d ie Scheide nach unten zu ab (Abb
Endl ich gehö rte zum Schwerte gewiss auch
e in häufi g vorkommender m it O rnamenten
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Bronze
von
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zierlicher Form (Abb
E r liegt i n
den G rab em unmittelbar neben dem Schwerte ; wahrsche inlic h
war e r an der Scheide angeb r acht und diente zu m Anhä ngen
des Schwertes am Gü rt el oder an einem Schulterriemen Teile
solchen L ed er z euge s sind wiederholt gefunden w e rd en
D ie gr osse Anzah l von S chw e rte m und Dolchen d ie aus
dem ältesten Abschn itt der no r dischen Bronzezeit i n D änemark
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v o rl iegen zeugt von der D ichtigkeit der B e volke run g
u nd der langen Dauer dieses Z e itab sehn ittc s ; und
d oc h ist dies nur d ie erste der vier Perioden d ie sich
i n ne r halb der ganzen Bronzezeit unterscheiden lassen
N ähere Aufk läru ngen gibt eine Betrachtung der ein
z elnen Form en Gewisse Schwerter (Abb 1 1 1 ) m it
gek antetem spärli ch or n amen tie rte m Hefte und m it
e iner in der M itte gewölbten K linge ohne L ä ngsl i nien
k omm en auch ausserhalb des nordischen Gebietes
v or
E in z eln e Exemplare findet man i n Ungarn wo
a ndere nahe verwandte Formen sehr zahlreich au f
treten za hlreicher kommen sie in Österreich Böhmen
und sporadisch findet man sie in ganz
u n d B aiern vor
D ie im Norden gefundenen Schwerter
D eutschland
w erden demnach aus M itteleuropa eingefüh rt sein oder
s ind doch jedenfalls Nachbildungen m itteleuropäischer
Vorbilder ; es ist nämlich kaum möglich in jedem
e inzel nen Fall zu entscheiden ob ei n solches im Norden
g efu ndenes Sc hwert Importgut oder heim ische Nach
b ildung ist Für fremden Ursprung spricht dass diese
Form i m Norden verhältnismässig selten ist ; das
Nationalm useum zu Kopenhagen besitzt nu r gegen
zwe i D u tzend Exemplare und aus Schweden sind bloss
ei n paa r Schwerter d ieser F o rm bekannt Fremde
Un d importierte Sachen kommen immer i n geringerer
An zahl vor als heim ische Erzeugnisse
Von noch ferneren Verbindungen nach de r selben
Richtung ze ugen die Schwerter m it G r iffz u n gc (Abb
E in solches Bronzeschwert wu rde b ei den Aus
grabungen Schl iemanns i n My ke n ae gefunden aller
dings n icht i n den Gräbern der B urg ; es s tamm t be
sti mmt aus etwas späterer Zeit als d iese Was auch
daraus hervorgeht dass man im Süden mehrere ganz
gleiche Schwerter aus Eisen aufgedeckt hat Ü brigens
kommt diese Form (bezw nahestehende Variationen
derselben ) nicht bloss in Ungarn u nd ganz D eutsch
land sondern auch i n Westeuropa vor D ie im Norden
2 47
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gefundenen Schwerter dieser Form können also von Süden her
eingefüh rt worden sein und sind es gewiss auch zum grossen
Teile
Anders steht es m it allen ü brigen reich v ar uerten und in
vielen Exe mplaren vorl iegenden S c hw erte m u nd D olchen (Abb
Ausserhal b der nordischen G ruppe in Skandinav ien und
Norddeutschland hat man nur sehr wenige Stücke in West
deutschland gefunden die sich den nordischen Form en nähern
ohne doch m it ihnen in allen Einzelheiten ganz überei nzustimmen
Form und Ornamentik trennen diese Schwe rter aus dem Beginne
der nord ischen Bronzezeit von allen anderen bekannten Bronze
schwerte rn Sie sind sicher nordische Arbeit Ebenso un zw eifel
haft aber si nd diese Formen m it den eben besprochenen fremden
Sc hw e rtem m it vollem Bronzegri ff verwandt Ein ige stehen ihnen
sehr nahe ande r e etwas ferner Durchmustert man die ganzen
langen Reihen von Schw ertem m it Aufmerk samkeit so zeigt
sich m it unmerkl ichen Übergängen eine Entwick lung von den
e infacheren fremden Form en zu den form vollen d eteren Sc hw e rte m
d ie n ur im Norden angetro ffen werden Letzte r e müssen d urch
Umbildung und Entwicklung der von aussen empfangenen Vor
bilder entstanden sein
Neben dem Schwerte oder Dolche kom mt oft ein schweres
B ronzeblatt m it breiter Schneide und Vorrichtung zur Schä ftung
vor Nach der verschiedenen Art der Schäftung kann man zw ei
Hauptformen u nterscheiden : entweder wurde der Schaft i n den Hohl
raum des B ron zes tüc kes (die T ülle ) eingesteckt (Abb 1 1 3 ) oder
letzteres i n einen Spalt des Schaftes eingesetzt (Abb
D ie
Bronzen der ersten Klasse u nd andere spätere Formen welche i m
wesentl ichen gleich eingerichtet sind werden C e l t e d ie der letz
te r en nebst den anderen ähnl ichen Formen P a ls tä b e gena nnt
beides alte Namen die trotz ihres bedenkl ichen Ursp r ungs bei
behalten w erden mussen bis man etwas besseres an ihre Stelle
setzen kann ; zudem haben s ie nun einmal i n allen Sprachen te rm i
ogis c he Geltung gewonnen ’
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Celt « stamm t aus ei nem zwei fel
haften lateini s chen \Vorte «II I: das nur einmal vorkommt und
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d A n thropol G e e llsc h Wi en XX I V 8 4 J oh n E vans T he ancrent bron ze im ple
m nt s of Gre t Br i t ai an d I r l nd Lon don 1 8 8 1 2 7 A rch iv f Anthr Brschw
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eine oder die andere Weise als Wa ffen und Geräte bt3 n utz t
Diese Au ffassung hat seit dem Beginn e
w e r d en sein müssten
u nseres Jahrhunderts festgestanden u nd Zweifel haben nur ü be r
die nähere Bestimmung der Formen geherrscht
Die P alstä b e aus de n äl testen M ännergräbern sind meis t
z ierl ich geform t sorgfältig bearbeitet und reich orn amen tiert ; s ie
können demnach kaum zu Arbei tszwecken bestimmt gewesen sei n
Auch gibt es keine abgenutzten u nd ausgebesserten Exemplare
wie wi r solche von den entsprechenden einfacheren Form en d ie
als Arbeitsgeräte gebraucht wurden wohl kennen Endlich wird
dieser P alstab regelmässig in G rä b em gefunden ge
ich in Verbindung m it einem Schwert oder noc h
w ö hn l
öfter m it einem D olch während Werkzeug in d e r
Regel nicht in G rä b e m vorkomm t Er muss d e m
nach eine Wa ffe gewesen sein Wie er gehandhab t
wu rde ist allerdings etwas zweifelhaft Zunächst is t
es ganz klar dass der Schaft an dem einen Ende eine n
Spalt zum Aufstecken auf die Rinnen am Nacken d e s
Blattes hatte ; d ieser Teil des H olzsc haftes ist bisweile n
noch mi t den Leder oder B ronze Bändern die ein e
feste Umwicklung herstellten gefunden worden Ferne r
l iegt aus einem dänischen Funde ei n P alstab m it woh l
erhaltenem im K nie gebogenem S chafte vor (Abb
er war also ein Beil Anderseits kann man doc h
die G laub w ürdigkeit verschiedener Berichte über d e
i
A bb „ 4
Lage des P alstab es im Grabe und uber Holzreste d i e
S p„ ; p iu
om m bei
der
Aufdeckung
bemerkt
wurden
wonach
m an
!
annehmen m uss der Schaft sei gerade gewesen w ie
eine S p ee r stan ge nicht bezweifeln D arnach wü rde also d er
P alstab teils als Streitaxt teils als Stoss oder Wurfwaffe ge
braucht worden sein D as wäre ja n icht unmögl ich Au ffallen d
aber ist es doch dass die zahl r eichen H olz sc hä fte z u B r on zeä xten
die in den österreichischen Salzgr uben in den n or d italischen u nd
schweizerischen Seen und an anderen Orten zu Tage gekom me n
sind sämtlich im Kn ie gebogen sin d * Fe r ner kennt m a n
aus der Bronzezeit teils aus dem Norden i n den Fel sen
bildern
Schwedens teils aus dem Suden au f v er
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2 51
schi ed enen B r onz ea ltertümem eine Reihe bildl icher Darstellungen
vo n Kri egem die m it Ä xte n b ew afi n et sind ni rgends aber ent
deckt man au f d iese n Bilde r n eine Stoss oder Wurfw afi e die
m i t einem nach Art der P alstä b e oder Celte geformten brei t
sch neidigen Blatte ve r sehen wäre ‘
Während Celte aus d ieser Zeit selten sind treten die orna
m e n tierte n P als tä b e i n den nordischen Funden häufig au f Sie
s ind augenschei n lich heim ische Arbeit denn vollkommen ent
sprechende Stücke hat man ausser
hal b der nordischen G r uppe nicht
Die nä chst stehenden
gefu nden
fremden Form en findet man in den
Rhe in geg e n d e n u nd in ganz West
europa von England bis Spanien
D ie dritte Wa ffe welche d ie
Ausrü stu ng des M annes in dama
liger Zeit ve rvollständigte war der
Speer
Nach seinem seltenen
Vorkom men in G räb em möchte es
allerdi ngs scheinen das s er nicht
allgem ei n in Gebrauch war ; von
ungefäh r 1 50 Funden aus M änner
gräbern der älteren Bronzezei t im
Kopenhagener Nationalmuseum ent
h ielten nu r d rei eine einz elne Speer
spitz e Da aber Speerspitzen i n
gleichzei tigen Feld u nd M oorfunden
gar n ich t selten sind m uss man Ab h 1 1 5 H lm f m t
g
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eher annehmen der Speer sei in
Wi r klich keit ganz allgeme in in Gebrauch gewesen doch aus
ei n oder dem anderen G runde n ich t in das G r ab m itgegeben
worden
Die S p ee r stan ge dü rfte einfach z u lang gewesen
sein u m i m Grabe Platz zu finden und der Ausweg dem
Toten nur d ie Spi tze ohne oder m it hal b abgebrochenem Schaft
beizulegen m usste gegen den Gedanken streiten der überhaupt
für die Grabaussta ttu ng i n der damaligen Zeit bestimmend war :
dem Toten eine wirkliche Ausrü stu ng für das andere Leben
m itzugebe n Sp e er stan gen von bedeutender Länge kennen w ir
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au s verschiedenen Gebieten der Vorzeit Die Speere der home
rischen Helden werden immer als lang und schwer bezeichnet
ja R ektors Speer mass sogar 1 5 Fuss I m Vimos e Fund au s
F u n e n si nd bis zu 1 1 Fuss lange S p eer stan gen e r halten und in
den schwedischen Felsenbildern aus der Bronzezeit sind die K riege r
m it Speeren von doppelter und dreifacher Man n slä n ge bewa ffne t
Solche Speere konnten i n den G rä b em d ie i n de r Regel n u r
eine gute M anneslänge ha ben keinen Platz finden
Die ältesten nordischen Bronzespeere u nterscheiden sic h
von den späteren Formen dadu rch dass das Blatt von der breite n
u nd hohen M ittel rippe (Schaft Tülle )beidersei ts ganz dunn ausgeh t
u nd gegen den Ansatz zu am breitesten ist (Abb
Haben n u n
d ies e geringfügigen E in zel
Allerdings den n
züge etwas zu sa gen ?
sie geben einen sicheren Fingerzeig für den Ursprung der Form
Auf einer fr ühen Ku lturstufe wo die Formen durch gradweise
ohne Störung fortlau fende Um bildungen entstanden erzählen d ie
Einzelheiten oft wie d ie Entwicklung vor sich gegangen ist Jede r
der gewohnt ist sich m it dera rtigen Sachen zu beschäftigen wird
nun bei Betrachtung dieser ältesten Speerspi tzen le icht ersehen w ie
die Fo rm entstand Betrachtet man eine solche Speerspitze so
macht sie den Eind ruck als ob ein dü nnes d olchfö r m ige s Bronze
blatt in eine runde zugespitzte Stange eingesetzt sei Sollte d ie
Speerspitze auf d iese Weise entstanden sein i ndem man d as
Ende der S p ee r stan gc in Bronze nachbildete u nd m it dem Bronze
blatt das ursprünglich i n den Spalt der Holzstange eingefüh rt
wurde i n E inem goss ? So verhält es sich in der That u n zwc ifel
haft Aus G r iechenland kennen wi r d olc hförm ige Bronzeblätte r
welche m it Bändern die durch zwe i Ausschnitte im Blatte dure h
gezogen wurden an eine Holzstange festgebunden waren und au s
Ost wie Westeu ropa kennt man Speerspitzen (m it Tülle ) d ie
zu be iden Seiten der M ittelrippe je ein k leines Loch aufweise n ;
diese Löcher sind durch die M acht der Tradition beibehalte n
worden obschon sie keinen Zweck meh r hatten D iese ältere n
Fo rmen haben den Norden nicht erreicht u nd im Süden sin d
sie be r eits zur Zeit der My ken aegrä b er
um die M itte d es
2 Jahrtausends v Chr
von Speerspitz en m it Tülle abgelöst ;
doch im Süden wie im Norden erinnert no c h die ganze Fo rm
des Blattes an den Ursprung der Waf e ?
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2 54
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m it einem Schwert oder anderen M ännersachen gefunden
D iese Form fällt i n den späteren Abschnitt der älteren
w e rd e n
Bronz ezeit und komm t ausserhalb des Nordens nicht vor ; d ie
äl ter en in Spiralen endenden Ringe dagegen sind wah rschei nl ich
aus Siebe nbürgen od er Unga rn ei n ge fuhrt wo man ähnliche Fo rmen
gefunden hat
Aus denselben Gegenden sta mme n gewis s d ie häufig vor
kommenden Ringe aus einem runden dopp elt gelegten und in
Spiralen gerollten Golddraht dessen Enden so s orgfältig ver
e inigt sind dass es meist unmögl ich ist zu sehen wo die Ver
b indung bewirkt worden ist (Ab b
Von diese n Ri ngen
deren Gros se zw ischen
einem Fingerring und e inem
A rm ring vari ie rt fi nde t man
i n M ännergrä bern gew ö hn
lich nur ein einzelnes E xem
plar
dies gilt v o n 2 0
Fu nden
während zu
A bb 1 1 6 G ol d er A rmr i g
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tens 2 3 F unde n aus
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B 0 m it
Frauengrä bern je zwei Ri nge
dieser Art geh e ren ; dieses Verhaltni s muss gewiss sein e n be
s timmten G ru nd haben Südwärts tri fft man diese Form häufig
über ganz Ostdeutschland bis nach Österre ich Unga m doch
äusserst selten nach Westen zu i m D on authale und i n S üd frank
reich ; man darf da raus schliessen dass diese R inge au s den
goldreichen Gebieten Siebenbü r gens oder aus den österreichi schen
Alpen nach dem N or den gekommen sind
Unter den Sachen aus dieser Gruppe von Mä n nergr ä b e m
befinden sich auch die ältesten Form en der schönen B ü g e l
n a d e l n die in v ielen verschiedenen Variationen die ganz e
Bron ze z eit h ind urch vorkommen Die Eigentümlichkeit d ieser
Form l iegt da r in dass sie au s zwei Stücken besteht einem B ügel
der mehr oder m i nder gebogen ist u m für den Sto ff Platz zu
lassen u nd einer Nadel d ie m ittelst eines Auge s m it dem einen
Ende des Bügels bewegl ich verbu nden ist während ihre Spitze
s am m en
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2 55
be i geschl oss ener Spange durch ein Knie am an dern En de d es
B ügels festgehalten wird Diese Konstruktion weisen alle Spangen
der skandi na vischen Bro nzezeit au f
M an kann s ie passend
B üg e ln a d e lm (B öilm aale) nennen eine Bezeichnung d ie dem
late in ischen fl ula vorz uziehen ist ; denn d ieser allgemein ü bl iche
Nam e für d ie Spangen ist recht unpassend da sie m it d em
röm ischen K ulturkreise ni chts zu thu n haben D ie älteste Form
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d ie allei n wir h ier betrachten da die späteren Entw ickelungen
we iter unten besprochen werden sollen ist so einfach als mög
li ch (Abb
es ist eine Nadel m it einem runden K opfe m it
der ein ei nfacher d raht oder bandfö rm iger Bügel verbunden ist
Durch ganz Deutschland bis nach Unga rn und I tal ien k ommen
Nadeln derselben K onstru ktion wenn auch i n Einzelheiten etwas
a bweichend vor und alle gehö r en der Bron z ezeit an Es ist daher
wahrscheinl ich dass die Vo r bilder von Süden nach Skandinavien
gekom men sind wo
für auch noch der U m
stand spri cht dass
d iese B üge ln ad e ln
A bb 1 1 9 B üg l d l ä lt t F orm
wohl i n Westeuropa
v on Schottland u nd Irland bis Spanien als auch in Osteuropa
u nd i n der Bronzekultu r Asiens vol lstandig fehlen Ihr Vor
k ommen besch ränkt sich auf einen breiten St r ich q uer du rch
u nseren Wel tteil von Ungarn und Italien bis Skandinavien Wenn
w i r ferner i n Betracht ziehen dass an verschiedenen Stellen
G riechenlands und Siciliens in Funden die m it Sicherhei t au s
d em Ende des zweiten Jah rtausends vor Chr zu datieren sind
B ügeln ad eln von wesentlich verwandter Fo rm vorkommen so
geht dara us m it grösster Wahrscheinlichkei t hervor da s s d ie
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B üge ln ad e l auf
klass ischem Boden entstanden ist und sich unter
bestä ndiger Umbild u ng nach dem Norden verbreitet hat au f
denselben Wegen auf denen Skandinav ien überhaupt die w e se n t
l iche Gru ndlage seiner Bronz ek ultur empfing ‘
Man tri fft d ie B üge ln ad eln sowohl in M änner als i n F raue n
gräbern ; sie sind demnach von be iden Geschlechtern geb r auc ht
worden verm utlich zum Zusammenhal ten des O b e rgew an d e s I n
einem Mä n nerman tel der in einem Eichens ä rge bei M uldbjer g
(Hover Sogn J ütland ) gefunden wu rde stacken zwei solc he
Nadel n knapp am Rande des Gewandes ganz so wie man heu t e
eine Sicherheitsnadel befesti gt u m sie nic ht zu verlieren I n
zwei anderen Mä n n erm ä n teln aus Eiche n
särgen die im Borum E shö i (G rabhüge l
bei Aa rhus Jü tland ) ausgegraben wurde n
war an derselben Stell e eine lange Hol z
nadel eingestochen Eine einfache oder ei n e
B ügeln ad el gehörte also zur män nliche n
Abb
Tracht
Ferner
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iente
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grosser
un d
B oo k opf
schwerer K n o p f aus B ronz e (Abb 1 2 0 )
oder Holz der i n einem Gü rtel u m den Leib angebrac ht
war zum Zusammenhalten der Unterkleidung Wenn wir noc h
hi nzufügen das s i n den Mä n n ergr äb em bisweilen auch einige v on
den weiter u nten besprochenen runden B ronzeb uckeln vo r
kommen so sind dam it alle Metallsachen genannt die man zu r
Bekleidung u nd zum Schmucke des M annes rechnen kann Im
Vergleiche m it den Wa ffen t r eten sie sehr zu r ück De r K ri ege r
war nicht auf Schm uck bedacht ; dass er aber gleichwohl sei n
Ä usseres nicht vernachlässigte zeigen die allgemei n vorkomm en
den Gerätschaften z ur L eib esp flege denen wir uns nunmehr z u
wenden wollen
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2 58
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oder jenes Naturvol k i n fremden Erdtei len ähnliche M esser an
wendet Solche Vergleiche sind viel zu weit hergeholt al s dass
sie e ine Bedeutung haben könnten Woz u d iese M esser d ienten
muss man vor allem aus Quellen die au s derselben oder doch
e iner nahe liegenden Zeit und Gegend sta mmen z u erg r ünden
suchen
Das M e s s e r ist nur i n wenigen v on den ältesten Funden
nachgewiesen worden ; in Verbindung m i t den späteren Formen
der älteren Bronzezeit tritt es dagegen oft auf u nd i n der jü nge r en
Bronzeze it ist es s ogar gan z allgemein D ie Form e r fäh rt nach
u nd nach kleine Veränderungen so d ass man w ie Mon teliu s ge
zeigt hat * e ine chronologische Reihe solcher M esser au fstellen
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kann d ie ohne erkennbare Unte r brechungen durch die ganze
Bron z ezei t geht (Abb 1 2 2
I m we s entl ichen bleibt aber
das Ge r ät u nverändert m it breitem und feinem Blatt d ü nner
Schne ide und kleinem Handgri ff ; ers t gegen Ende der Bronzezeit
erscheint e in e s tärker abweichende F o r m indem der Handgri ff
fehlt u nd das Blatt mehr oder m inder halbk r eisfö r m ig w ird
Eben s o beschaffen sind auch die M e s ser der äl testen
(Abb
Eisen zeit von denen u ns zahlreiche aus Eisen v orl iege n Dam it
ve r schwindet dieses Gerät aus den Funden ; es ist also im N o rden
vom Beginne de r B r onze z eit bis in d ie Eisen z eit hinein i n C c
brauch gewes en Nicht ande r s steht os im Ansiand o D ie hal b
runden Bron z e und Eisenmesser kommen gegen Süden z u bi s
i n d ie Alpen und in We s teuropa häufig vor und ihnen gehen w ie
i m No r den wieder andere Formen aus Bron z e voran Von Grieche n
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2 59
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l and Ungarn und I talien an bis nach Frankreich England und I rland
kennen wir zahlreiche ein und zweischneidige Bronzemesser von
wesentlich gleichem Charakter m it feinem Blatt gebogener
Schneide und kleinem
Es ist e in e allgemein euro
päische Form die einer näheren Betrachtung wohl wert ist
D ie G rabfunde der nordischen Bronzezeit lassen sich nach
ihrem I nhalte mit Sicherheit als M änner und F raue n fun d e u nter
scheiden Die hier besprochenen M esser sind
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bindung m it Man n er s ac he n doch n ie in einem Funde der etwas
von dem
eigentüml ichen Frauen s chmuck enthielt angetro ffen
werd e n
Ebenso scheint das Verhältnis in de r E isenzeit zu sei n ;
auf Born holm hat man w ie E Vedel be z e u gt d ie Ei s enmesser
mit breitem Blatte regelmässig in Ma n n e rgrä b e rn aber nie i n
einem sicher bestimmbaren F rauen grab e gefunden Sie m ü s s en
demnach ausschliesslich von Mä n n em geb r aucht w o r den sei n und
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T EIL
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dann ist es nach ihrer ganzen Form und Einrichtung w ahr sc hein
l ich dass sie R a s i e r m e s s e r gewesen sind
So werden sie auch gewöhnlich im Aus lan d e aufgefas st
Auch dort hat man bemerkt dass sie immer in Verbindung mit
Wa ffen gefunden werden und durch Versuche m it eine m Bronze
messer aus einem Schweizer Pfahlbau ist bewiesen w e rd en dass
’
s ic h m it einem solchen Instrumente wi rklich rasieren lässt
Ist es denkbar dass etwas so u nnatürl iches wie das Ras ieren
bei prim itiven Völkern und bereits i n grauer Vorzeit ü blich ge
wesen wäre ? D arauf muss geantwortet we r den dass e in teilweises
Abnehmen des Bartes selbst in den figürliche n Darstellunge n aus
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dem S chlusse d er
aus
Bronzezei t
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Ägypten nachwei s bar ist und das gleiche bei vielen Natu r v olke rn
fremder \Neltte ile vorkommt D och auch in Europa kann d i eser
B r auch sch on in sehr alten Zeiten nachgewiesen we r den Ho m er
gebraucht den sprichwö r tlichen auch bei späte r en g r iechischen
Auto r en vo r kommenden Ausdru ck
E s steht auf der Sch neide
des Rasie r messe r s d h e s k omm t au f ein Haarbreit am u nd
dass i m alten Et r u r ien u nd Latium das Rasie r en übl ich war
wissen wir sowohl aus h i s to r ischen Berichten als aus M o nu
D a s gleiche wi r d wenn auch er s t aus späte r er Zeit
v on den Ba r baren i n
be r ichtet D iod or us von Sici
hen zur Zeit des Augustus e r z ählt (V
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zu fei n ; es gibt sogar ein Exemplar aus Gold u nd die ku rzen
zierl ich om amen tie rten B r on ze schä fte wori n sie ab und zu an
gebracht sind scheinen nicht zu Ar b e itsgerä tsc haften zu passen ;
bisweilen kommen auch zerbrechliche Sc häfte aus Bernstein vor
Fern er fällt auf dass man die Ahle so ungemein häufig antri tit
I m älteren Abschnitte der Bron z e z eit ist sie ja allerdings selten
aber aus den jüngeren G rä b em l iegen Hunde rte von Exemplaren
vor Es wäre sonderbar dass ein Werkzeug zu Leder oder
Holzarbeit und ähnl ichem i n den G räb e m wo ähnliche Gerät
schaften selten sind oder ganz fehlen so ü beraus häufi g vor
käme Zieht man endlich i n Betracht dass d ie Ahle neben dem
Rasiermesse r u nd der Pinzette beständig in den Grabbeigaben
vorkommt so liegt die Annahme am nächsten dass sie zur Leibes
Vielleicht lässt sich aber noch genauer
p flege verwendet wurde
bestimmen wie sie angewendet worden ist
Die Sitte den Körper m it eingestochenen Figuren und Bil
dern z u schmücken ist nich t bloss in anderen Weltteilen au sser
hal b des vorderasiatisch europäischen Kulturkreises so zu sag en
überal l sowohl bei tiefer stehenden wie bei hoch z ivil isierten Völkern
(wie z B den ]apan ese n ) entweder noch heute verbreitet oder
doch früher verbreitet gewesen ; * auch den alten Kul turlände r n
des O r ients war sie nicht fremd Xenophon berichtet u m das
j ahr 400 v Chr von einem kleinasiati s chen Volke dass es die
K inder au f der Brust m it Blumen zu tätowieren pflege “ Von
den Assy rem sagt L ukian (unter den An ton in en) dass s ie die
Sitte haben sich auf den Händen und dem Halse zu tätow ieren ;
alle Assyrer sind so tätowiert «
Was fern er die europäischen
Völker betrifft so ist nachgewiesen worden das s i n Griechenland
d ie Tätowierung un der p rä my ken isc hen Zeit i n Anwendung stand l
und aus einer Reihe von Äusse r ungen bei älteren und j üngeren
k lassischen Sch ri ftstellern geht hervor dass sie bei den m eisten
von den Völkern zwischen der Adria und dem Schwa r zen M eer
mit denen die Griechen und später die Römer i n Berührung kam en
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dass es bei den Thrakern
für edel gilt tätowiert zu sein u nd u nedel es nicht zu
Cicero erzählt (D e offi a zlr I I 7 2 5) vo n einem Barbaren i n den
Diensten Alexanders von Pherae er sei tätowiert gewesen au f
thrak ische Weise « Strabo der zur Zeit des Augustus und Tiberius
lebte berichtet von den j ap od e n deren Land vom adriatischen
M eere wo die Alpen enden bis nach Pannonien und an den
Ister reicht dass sie sich punktie r en gleich den anderen I llyriern
Bei Plinius heisst es in der H istor ia
und Thrakern « (V I I 5
natu r al
i r (XX I I 2 VI I
dass die M änner bei den D akiern und
Sarm aten sich tätowieren P omp on ius M ela (unter Claudius ) erzählt
dass die Agathy r s er (in Siebenbürgen ) das Antlitz u nd ihre
G l ieder mehr oder m inder je nach ihrem G eb u rtsran ge bemalen
doch alle mit denselben Zeichen und zwar so dass es s ich nicht
abwaschen lä s st ‘ Ebenso bestimm t sagt Athen aeus im d ritten
j ah rhunde rt von den thrak ischen Frauen dass sie ihren K örper
m it ei ner Ah le so bezeichnen dass es aussieht als ob er bemal t
Griechische Vasen zeigen Bilder von tä towie rten
w ä re **
Nach allen diesen übereinstimmenden Zeug
n issen kann nicht bezweifelt werden
dass die Tätowieru ng bei
v i elen Völkern i n den Ländern um den unteren Lauf der D onau
allgeme i n verbreitet gewesen ist und gerade m it diesen Völkern
stand d ie nord ische Bronzezeit in nächster Be r ührung wie in
ei nem späteren Abschnitte gezeigt werden soll Allerdings reichen
die Berichte nicht weiter z urück als bi s zum 5 j ahrhundert v Chr
Doch d ie B ronzezeit war damals im N orden n och nicht zu Ende
j eden falls kann die Tätowieru ng nicht als u nvereinbar m i t den
bereits m ehr ziv ilisierten Zuständen in der n ordischen Bronzezeit
gelten wenn sich Völker tätowierten welche die nächsten Nach
barn der Griechen und Römer waren und weit stärke r e Be c in
flussu n ge n der südlichen K ultur erfuhren als der ferne Norden
Selb s t die Th raker tät owierten sich soga r noch e in paar Jahr
hunderte n Chr
ein halb gr iec hisc hc s Volk das bereits v on
Homer als ein den Griechen zum m in d esten in Ausrüstung und
Kampfweise gleichstehender Stamm geschildert wird D as Be
m alen u nd Tätowieren des Körpers war ü brigen s auch an ande r en
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Stellen Europas bei Briten Pikten und Iren gebrä uchl ich wie
verschiedene ältere röm ische Verfasser berichten und dieser B rauch
reicht tief in die historische Zei t herab Herod ian aus Alexandria
im dritten j ahrhundert n Chr erzählt dass die Briten ihren
K örper m it bunten B ildern von allerle i Tieren punk tieren Sie
bedecken den Lei b nicht m it Kleid e m um diese B ilder nicht
zu
Das gleiche schreibt der gelehrte B ischof
lsidorus von Spanien in der ersten Hälfte des 7 j ahrhunderts
(lc c a 63 5) von den Pikten : Sie haben ih r en Namen von dem
bemalten (p id um ) Körper weil sie sich m it H ilfe von E isen n ad eln
u nd Schwärze m it verschiedenen B ildern bezeichnen <
Wie
lange das Tätowieren in Gebrauch blieb geht daraus hervor dass
es noc h i m j ahre 7 8 7 auf einem k irchlichen Konzil in Schottland
D iese vielen Zeugnisse für die An
verboten werden
wendung der Tätowierung be i verschiedenen Völkern Eu ropas
machen es nicht unwahrscheinlich dass dieser Brauch auch im
Norden befolgt worden ist Wenn nun aus der B ronzeze it ein
Gerät vorliegt das namentlich nach den F un d verhä ltn i ssen n icht
als ein Arbeitsgerät aufgefasst werden kann so dü rfte man be
r e c hti t sein
es für ei n I nstrument zum Tätowieren aufzufassen
g
D as häufige Vorkommen der Ahlen in den G räbern würde wie
schon von den Rasierm essem bemerkt worden ist leicht v erstä n d
lich sein wenn d iese Instrumente mit ei nem allgemeinen B rauch
zusammenhängen und wenn noch daz u ihre Anwendung ein Zeichen
vornehmer Geburt u nd hervorragender Stell ung i n der G esell
schaft war wie mehrere der angeführten Zeug n isse ausdrü cklich
berichten und wie es b ei vielen Völkern i n anderen Weltteilen
der Fall ist
M it der T atow ier n ad e l und dem Rasiermesser zusammen
findet man in den G r äbern oft eine Ni p p z a n g e aus Bronze und
auch dieses Ge r ät tri fft man seltener in der älteren Bronzezeit
während es in dem späteren Abschnitte dieser Periode zu den
am häufi gsten vorkommenden Altertümern gehört Bereits h ierin
liegt d ie Andeutung dass es eine ähnliche Besti mmung wie die
anderen kleinen Bronzege r äte gehabt hat und zur Beseitigung
von Haaren u s w verwendet worden ist Dam it stimm t die Form
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blosse M ogl ichkeit dass einige Exemplare der h ier genannten
Arten so ve rwendet w e rd en sei n könnten ; gegen diese Au ffassung
aber spricht ausser den anderen oben berührten Verhältnissen
namentlich der Umstand dass diese Gerätschaften in M änne r
abe r nicht i n Fr au e n grä b em vorkommen und in so ausseror d en t
lich g r osser Anzahl vorl iegen c e r ist zu bedenken dass man
sofern die d rei Geräte wirkl ich zusammen eine bestimmte Kollek
ti on von Nähzeug bildeten erwarten müsste sie stets bei
i n den Gräbern sehr oft nur
samm e n zu finden ; aber man tr t
ein oder zwei d ieser I nstrumente D ies kann dagegen nicht auf
fallen wenn es sich um T oilettes ac he n handelt da ja die Nipp
zange auch ohne ein Rasierm esser gebraucht werden konnte und
umgekeh rt und da sich m it der Ahle v ortr efllic h tätowieren liess
ohne dass man die beiden anderen I nstru mente zur Hand hatte
Noch mehr tritt d ies im Au slan d e hervor indem z B in der
britisch irischen Bronzekultur fast gar keine Nipp z angen vor
kommen wohl aber Ahlen und Rasiermesser i n gr osser M enge ‘
und ähnliche m e he s ind i n der ä ltesten Bronzezeit Spaniens Ahlen
u ngemein häufig während Nipp zan ge und Rasiermesser gänzlich
"
fehlen
Dies wäre unverständlich u nter der Vorausse tzung
das s diese Sachen zu einer Kollektion von Nä hgerä tschaften ge
hört hätten die vollständig sein muss um benutzt werden
zu k onnen ; dagegen ist es leicht b egr e iflich dass ein Vol k sich
zwar tätowierte aber nicht den Bart rasierte ein anderes w ieder
den Bart m it der Nipp zan ge nicht m it dem Rasiermesser be
Bei dem Versuche die Bestimmung d ieser
s e itigte und umgekehrt
Stücke festz ustellen muss man sich auch vor Augen halten dass
man übe r haupt F ellkle id e r aus der Bron z e z eit nicht kennt wäh
rend e s genug Zeugnis s e dafur gibt dass wollene K le ide r all
gemein gebraucht wurden ; das einzige was das so ungemein
häufige Vorkommen der vermeintl ichen Nähwerkzeuge erk lären
kön nte müs s te jed och gerade de r allgemeine Gebrauch von
Kleidern aus Fell s ein Endl ich deutet d ie Seltenheit der hier
behandelten Gerätschaften in d er alte r c n Bronzezeit ihre ausser
ordentliche Häufigkeit in der jüngeren Bronzezeit und ihre aber
mal ige grosse Seltenheit nach Ablauf der ältesten Eisenzeit auf
ihren Zu s ammenhang mit einem bestimmten Brauch der nach
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un d n ach au fkam kulm inierte abnahm und schliesslich au fhörte
nich t aber darauf dass sie zu ei ner bestimmten praktischen
Arb e i t gebraucht wu rden n ach der das Bedü rfnis beständig i n
wes e n tl ich gleichem Naasse vorhanden sein
m u ss t e
D ie Au ffassung d ieser Sachen als Toi
lette ge r ä tsc haften erhält ü brigens noch ferner
dad u rch eine Bekräftigu ng dass in den G r ä
bern der Bronzezeit ausser den bereits b e
sp r oc hen en O hr l
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n u nd Nagel reinigern ei n
u nz we i felhaftes T oilettegerä t vorkommt der
K a m m Er ist bald aus Bronz e (Abb
bald a u s Horn u nd fi ndet sich natürl ich so
woh l i n M änner als i n F r auen grä b e m
D ie richtige Au ffassung der hier behan
d elten T oilettegerä te i st ke ineswegs gleich
gilti g d enn sie spielen e ine gr osse Rolle in
den F u nden der B ronzezeit u nd geben zu
gleich w ie w ir gesehen haben eigentüml iche A bb !3 0 Ni pp g
Aufk lä ru ngen ü ber eine einzelne Seite der O h löf l Tä tow ier
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u den merkw ü rdigsten Ü berresten aus der Vorzeit gebore n
die vollständigen und gut erhaltenen M änner u nd Fraue n
t r achten welche in Eichensärgen in j ütisc hen und schleswigsche n
G r abhügel n gefunden worden sind Ni r gend ausserhalb Däne
m arks weder in Europa noch in den andern Weltteilen s i n d
K leidungsstücke aus einer auch nur annähernd so wei t zurüc k
l iegenden Zeit w ie d ie ältere Bronzezeit z u Tage gekommen
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urangaben d i e h ier w ie üb er h aupt in v or
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l i egend em W rk e geg ben n litterar ischm H i nwe ise s i n d W esen tl ich nur Suppl em en t e
und V ervoll st ä n dig u n gen d urc h di e ne u est en E rsc h e i n u n gen )
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stehenden durc h ein oder zwei K noten abgeschlossenen Fäden
hergestellt ist ; w ie s ie ausgefüh rt wurde ist noch nicht au sfindig
gemacht worden I n fünf Funden auf der j ütis che n Halbinsel
s ind uns vollständige Trachten erhalten abgesehen von der
art igen kleine r en Reste n i n verschiedenen ande r en Funde n Her
stellung Schni tt und Zusammensetzung der Kleider sind überall
ganz gleicha rtig ; es war som it eine
wirk liche Nationaltracht
D ie Frauentracht kennen wir nur
du rch einen einzigen Fund au s einem
E ic hen s arge i m Boru m E s hö i (Grab
hügel bei Aa rhus); der Fund ist zwar
nich t sachkundig gehoben und sofort
u ntersucht worden doch bleibt es nur
an einzelnen Punkten einigermassen
A bb 1 3 2 Mom A b 1 8 9 1
zwei felhaft wie di e Kleider getragen
worden sind
Au f dem Kopfe wurde ei n feines und kunstvol l gea r beitetes
H a a r n e t z m it Schnü ren zum Festbinden getragen (Abb
Das lange Haupthaar der Frau fand man teil s i m Netz e teils
a uf einem z ierlichen Ho rn kam m ; es war dem nach wahrscheinlich
m it dem Kamme au fgesteckt
und im Netze gesa mmelt Das
Netz ist zu klein als da ss es
etwa weiter v om au f dem
Kopfe als Hau b e hä tte getragen
werden können
und die
Schnüre sind zu kurz u m unter
das Ki nn reichen zu können
Also sass es wohl hinten i n
dem die Schnüre vorne um
den Kopf gebunden wu rden
und
gehörte
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A bb l3 3 H r t A h 1 89 1
kleidsamen Haartracht nicht
u nähnl ich d e r von griechischen Frauen i n d er besten Zeit der
K unst getragenen Als für die Pariser Weltausstellung im Jahre
1 8 8 9 F iguren m it genauen Nachbildungen der Trachten aus der
B ron z ezeit angefertigt werden sollten wurde nach einer sach
kundigen Untersuch ung er klärt dass das Haarnetz weder geknüpft
gehäkelt gen e tzt gestrickt noch überhaupt i n einer heute be
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kannten
verfertigt sei Durch genaue Beobachtung der
Ei nzelhe iten und namentl ich durch die Wah rnehmung dass ei n
paar Fehler i n den M aschen in gleichen Abständen von der
M itte doppe lt vorkommen glückte es doch ausfindig zu machen
Zwischen zwei parallel aus
w i e e s gear b e ite t ist (Abb
gespannten Sch nüren sind nebeneinander Fäden gezogen und
die verschiedenen M uster sind durch ei nfaches Flechten d er Fäden
ohne ei n anderes H ilfsm ittel als einige Stäbchen ausgefüh rt (vgl
Ab b
D ieses
Ve rfah ren steht dem
Flechten und We
he n im Rahmen das
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Beginn jeder
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W e bere i gilt sehr
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Einen starken
G e gensatz zu die
Haarnetz das
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e in M uster schoner
sorgfältiger
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de n Oberkörper der
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ist aus dem ge
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A b 1 89 1
ge schn itten und ge
näht Die Jacke ist auf e igen tumlic he Weise aus einem einzigen
Stücke Zeug ausgeschnitten ; die Nähte l iefen über den Rücken
u nd d urch die Ärmel (s Abb
D ie I lalsö ffn un g ist durch
einen E inschn itt hergestellt Wenn sich nun v om ein Schlitz
fi ndet der von der Halsö ffnung schief ü ber d ie Brust geht so
i s t man zur Annahme berechtigt dass dieser Schlitz nur das
Anbri ngen der Jacke auf der Leiche erm öglichen sollte
ein
Beweis dass d iese Kleider nicht eigens zur Grablegung ge
fertigt waren sondern die tägl iche Tracht gebildet haben D ie
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Ä rmel sind schief abgeschnitten u nd reichen nu r bis zu den Ell
bogen so dass der Unterarm au f welchem gewöhnl ich Schmuck
getragen wurde e ntb lösst war D ie Ränder sind m it Kn opfloc h
sti chen e in gesä umt ausser unten wo ein paar Streifen Sto ff an
gesetzt sind ; die Jacke muss also zu ku rz gewesen se i n
Ob der weite und faltenreiche Unterrock aussen um die
Jacke gebunden war oder ob letztere lose hing lässt si ch ka ti m
sicher entscheiden ; für d ie erstere Annahme sprechen aber die
unschön angesetzten Lappen am unteren Rande der Jacke die
doch schwerlich sichtbar gewesen se in d ü rften Der Rock zeigt
oben und unten Web c sau m u nd ist also so lang als das Gewebe
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brei t war ; das S tofi s tüc k ist ohne weiteres Zuschneiden in Ver
wendung gen ommen worden wie es vom \Veb en kam indem es
nur nach der Weite die man dem Rocke gehe n wollte ab
geschnitten ist Der Länge nach ist dieser Rock au ffallend nach
lässig z usammengenäht indem der Web esaum nicht abgeschn itten
und s ogar nach aus s en gekehrt ist wo er m i t grossen Stichen
v on gr oben W ollfäden mit dem abgeschni ttenen Ende des Z e u es
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zusammen geheftet ist D e r Rock ist cc a 1 M eter 1 5 Centi
meter lang ; da m ach muss man annehmen dass er bis au f die
Füsse he r ab ging
M it den ü brigen Kle id c m zusammen fand man auch zwei
G u r t e l Der eine ei n gewebtes und gemustertes Band das in k u n st
voll gearbeitete Quasten endet (Abb
wu rde zu m Schm ucke
um den Leib get r agen Wenn man nun diesen Gü rtel gleich
dem Haarnetz ei n kleines M eisterstück schöner und sorgfältiger
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e i nen l ichten M ittelstreifen zwi schen du nklen R ä ndern u nd doc h
ist er d urchgehends aus schwarzer Wolle geferti gt Welche Fa r ben
man besass und in welchem Umfange die Kleider ü berhaupt
gefä r bt waren lässt sich j ed och noch n icht
bestimmen Zu den feineren Te ile n d er
K leidung dem weiblichen Haarnetz u nd
der äusse r en rauhfasri gc n Lage an d e n
M ännerm ütz en ist ausschliesslich Woll e
verwendet und die kleineren R i nge
in welche die Quasten des L eib gürtels
enden sind m it blanker u nd feiner We lle
die nur an gewissen K örperteilen ju nger
Lämmer vorkomm t üb er spon n en
In
dem gröberen Zeug dagegen ist die W olle
meh r oder m inder sta r k m it H irschhaa r e n
vermengt die vermöge ihrer Länge u n d
Biegsamkeit einen guten Zusatz bildeten
D er F rauen fun d von Borum E shö i
m it Tracht und S keletteilen
letztere
sind aus der Bronzezeit nu r selten er
halten
ist von besonderer Bedeu tung
da er ausserdem verschiedene M etall
sachen en thält die man da m ac h m it
Sicherheit als Bestandteil der weibl iche n
Ausstattung betrach te n darf Die gleich e
Reihe von Gegenständen kommt ferner
meh r oder m inder vollständig i n viele n
anderen Funden vor und aus versch ie
denen genau untersuchten G räbern wisse n
wi r auch wie die einzelnen Sa c hen an
der K leidung angeb r ach t wa r en (Ab b
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Um den Hals lag entweder ei n e i n
facher Ring bestehend aus einer runden
gewundenen
Bron
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grosse gebogene Bronzeplatte die i n der
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M itte am breitesten ist und sich gege n
d ie m it einer Schnur zusammengebundenen Enden verj üngt
Sie ist meist dicht ger ieft oder mi t Sp ir alor n ame n te n bedec k t
welche namentl ich au f gewissen besonders breiten Exempl aren
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aus Bornholm sehr schön ausge fuhrt sind D ieser eigentumliche
Halsschm uck wurde früher wegen seiner Ähnlichkeit m it einem
spä tröm ischen Haarschm uck fü r ein D iadem ge halten doch bl ieb
es nicht unbeachtet da ss er m it gewissen Reihen von Hals
ringen die wi r aus Süddeutschland und der Schweiz u nd i n
einzelnen Exemplaren auch aus dem Norden kennen in enger
Beziehung stehen m üsse indem die Ringe die bei jenem primi
tiveren Schmucke frei u b e r e in an d e r lagen
in diesem H a l s
kra ge n
zu einer Pla tte vereinigt zu sei n scheinen Ei n
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klarerer Beweis dafu r kam zu Tage al s Sehe ste d ei n solches
Schm uckstück in einem Grabe an dem Skelette dera rt l iegend
fand dass der grössere Bogen gegen d ie Brust zu gerichtet war
D iesel be Lage ist dann später noch öfter wahrgenommen w e r d en
Au f dem Bauche war ei n nicht m i nder eigentümliches
Schm uckstück angebracht eine g r osse r unde Bronzeplatte m it
einer vorstehenden Spitze i n der M itte um die Spiralmuster im
Kre ise lau fen Au f der Rückseite befindet sich eine Öse m ittelst
welcher d ie Platte an der Kleidung oder dem Gü rtel befestigt
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war wie w ir aus dem Bo ru m E shm Fu nd wissen wo d ie Bronze
platte am U n terr ocke d icht an der Kante deu tl iche Spuren hinter
las sen hat } ebenso sichtlich ist dass der Gürtel u nter ihr d urch
gegangen ist I n mehreren anderen G r ä b em hat man d iese G ür te l
p l a t t e (B e i tq : ladc) i n ganz dersel be n Lage gefunden Ähnl iche
kleinere Platten hat man
bis zu v ier auf einmal
dicht um
die G ürtelplatte gefunden (Abb
i n anderen Fällen fan d
man sie bei dem Halse oder den Schultern und auch in M änner
gräbern ist man auf sie gestossen (S
M an ist zu der An
nahme genötigt dass sie an der K leidung zum Aufputz angebracht
wurden oder v ielleicht als K nöpfe dienten D ie grossen Gü rtel
platten wu rden früher ohne Grund fü r Schildbuckel erklä rt die
kleinen m it dem latein ischen Ausdruck Tu luli benannt eine Be
zeichnung die beizubehal te n kein
G rund vorhanden ist
Lange Sp ir algew in d e aus B ronze
oder breite Bänder m it einge rollten
Enden z ierten die A rme (Ab b 1 3 8)
u nd sc hmächtige Ringe vo n ent
sprechenden
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An der Kleidung selbst waren
F r a n s e n angebracht um wu nden mit zu sammengerolltem B ronze
blech (Abb
man fand sie reihenweise zu beiden Se iten der
Endlich müssen die grossen B ügeln ad eln
atte l iegend
G ürtel
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mit b r eiter rhombischer Platte (Abb 1 3 8 ) erwähnt werde n Bis
jetzt hat man sie nur au f Born holm gefunden ; ähnliche Nadeln
kommen aber nach Süden zu du r ch ganz Ostdeutschlan d bis
Ungarn vor Ebenso sind die u b r ige n Schmucksachen mi t frcm
den Formen nahe verwandt Vom Halsk ragen war bere its die
Rede Die G ürtelp latte und die k leinen B ronz eb uc keln stehen
in Verbindung m it ähnl ichen runden Schmuckscheiben m it vor
stehender M itte die südwärts bis nach I talien häufig vorko m men
und die S p iralr in ge finden sich fast überal l in der B r onzezeit
Europas
Neben diesen Frauensachen findet man öfters auch ei nzelne
von den Gegenständen die w ir aus den l\lä n ne rgrä b e m ke nnen
e ine einfache B ügeln ad el einen Kamm S p iralri n ge au s Goldd raht
und eine n D o l c h Let z teren fand man unmi ttel bar an der G ü rtel
platte liegend (Abb t3 7 ); man trug ihn s omit gewiss u nter dem
G u rt eingesteckt Zwar hat man bei weitem nicht in al len Frauen
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278
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gestellt gewesen und hat sei n Leben geteilt Ü ber ihren Anteil
an den häusl ichen Arbeiten dagegen wis sen wir nichts
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grä b r us d ä lt t Bro
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Z um V er g l eich e m i t di esen F u n d en aus Frau e ngr ä b rn se i en h i er fol gen d e
m än n l i c he Grabau sst attu n gen angeführt I n ei nem Grabh ügel bei dem Aab y hof
e i nen P al
st b
z w is c h en R ö n ne und H as l e au f B orn h ol m fan d man : ein S c h wert
2 B r on zeb uc kel
n un d e in en sc h w eren G ol
d armr i n g m i t
e in en Kn op f für d en G ürt l
Aus e i ner St ein k is t e in ei ne m H üge l b e i m
förrn i g g ed r eht en E n den
spiral
L i menshof (A ak er S ogn ) auf B orn h olm w ur d e gehoben : ein S ch w ert und ein D ol ch
(die be id en St ück e fin den sich i n Män ner ngr äbcrn hä ufi g beisamm en) ein P alstab
n
e i n e B ügel
nad e l e i n e
2 B ronz eb uckel
e i ne Speers p i t ze
ei n Kn0 p f z um G ürt e l
Auf der Tob ülF e l d m ark
Ni ppzan ge u nd e i ne kl e i ne S peers p i t ze aus F eu erst ei n
i m A mt e R i b e (J ütl an d ) fand man i n ei nem aus St e i nen err icht et en Grabe i n ein em
H üge l : ein S c hwert ei nen P altab und ei nen Spir alarmr in g aus d oppeltgelegtem
G ol dd raht
I n e i nem Ste i n grab auf der A ageru p F el dm ark (A mt K open hag en )
traf m n an : ein Schwe rt einen D olch ei n Rasienn esser 2 kl e i ne B ronze b ucke ln
und e i n e kl e i n e Speers p i t ze aus F e u er st e i n
E i n F u n d aus ei ner St e i n k i st e i n
j ütl and ) enth ä lt D olch Sp eer
e i ne m Gr bh üg e l im Strand b y S ogn (A mt A alb or g
sp i t ze und P l
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Eine wichtige E rgan zun g u nserer aus der p er son lic hen Grab
ausstattung der Toten gewonnenen Kenntnis l iefern die v iel en
ausserhalb der Gräbe r gefundenen Sachen Arbeitsgeräte u nd
Werk z euge kennen wir fast ausschl iesslich bloss durch Feld u n d
.
l
\loor fun d e
.
Eine sehr oft begegnende Form ist das B e i l m i t
f l a c h e n S c ha ftr i n n e n (Abb
D as Blatt war m it d e n
Rinnen in einen Ausschnitt des Schaftes eingesetzt ohne weite re
Stütz vorrichtung als d ie gewöhnlich n iedrigen Randleisten ; ei n e
Umwicklung m it Riemen sicherte die Verbindung Diese Be i le
zeigen recht verschiedene Fo rmen ; ei nige von ihnen sind häufig
so stark abgenutzt und n e uges chä rft dass ihre Verwendung z u
.
.
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IV
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grober Arbeit ganz zweifellos ist
bis jetzt i n G rä b e m an ge trofi e n worden
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2 79
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Exemplar dieser Art ist
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Recht zahlreiche P a ls tä b e weisen eine ähnl iche starke
Abnutzung au f ; man muss daher annehmen dass sie ebenfalls
als Arbe its b e ile benutzt worden sind Von den oben erwähnten
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Wa ffen verwandter A rt (5 2 4 8 ) u nte r scheiden sie sich nu r durch
ihre m inder z ierl iche Form und den M angel einer O rn am en tiru n g
Sie sind i n grosser Anzahl gefunden worden Nur ganz wenige
liegen aus Grabfunden vor ; diese sind gewiss als Waffen benutzt
.
.
.
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2 80
D u; B n ou zszetr
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Text
Ä r r sm
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.
wozu sie sich sicherlich ebenso gut eigneten wie die
schöner geform ten Exemplare
D ie gleichzeitigen C e l t e sind sehr selten
aus welche m
G runde man bei dieser Form Wa ffen und Werkzeuge nicht siche r
unterscheiden kann Ebenso gehören die schmalen Werkzeuge
m it Schneide d ie M e i s s e l z u den seltener vorkommende n
Altertüme r n f Sie waren gleich den Beilen in zwei facher Wei s e
gesc hä ftet entweder indem das Holz i n ei ne Tülle des Bronz e
blattes eingesteck t (Abb
oder das Blatt i n einen Spalt d e s
H ol
z s c hafte s eingetrieben wurde (Abb
Erstere Form h a t
man als einen L anzen s chuh aufgefasst der am F us sen d e d e r
Stange angebracht war weil sie dieser Partie an Lanzen später e r
Zeit ähnelt Richtiger ist es doch w ohl d ie Best imm ung durc h
einen Vergleich m it gleichzeitigen Gegenständen zu gewinne n
und da m ach scheint klar zu sein dass wir es hier m it M eisse l n
zu thun haben Immerhin spricht für eine \Vafle der Umsta n d
dass man sie wiederh olt in G rä b e m gefunden hat al lerdings n i e
in Verbindung m it einer Sp eerspitze
Von anderen gleichzeitigen Geräten seien hier noch erwäh n t
ein Paar G u s s fo r m e n zu Beilen einige gerade oder geboge n e
S ä g e n (Abb 1 4 5) erstere bisweilen in G rä b e m vorkomme n d
grosse A h l e n oder Bohrer und endlich e in Paar S i c h e l n
die gewiss zum Schneiden von Gras u nd Getrei d e
(Abb
dienten Wahrscheinlich ist schliesslich auch dass d ie selte n
vorkommenden schweren B r o n z e b e i l e m i t S c ha ftloc h d i e
unseres Wissens bisher noch nie i n G r äb e m gefunden word e n
si nd als Ar b eits b e ile ver wendet wu r den
D as ist alle r dings keine grosse We r kz eugkol
lektion u n d
m it Ausnahme der B e ilb lä tter und P alstä b e ist auch d ie Za hl
der Exemplare gering
D ie Gegner des D re ite ilun gss y stem s
haben selbstverständlich diesen Umstand zu ih ren Gunsten au s
gelegt D iese Gerätschaften konnten wie sie behaupten für
den Bedarf der Bronzezeit nicht hinreichen folglich besass m an
v iele andere M etallgeräte für das häusl iche Leben und fii r da s
Handwerk und diese müssen demnach aus Eisen gewesen un d
darum nicht e r halten oder nicht beachtet worden sein ; darau s
gehe he r vor dass eine Br onzezeit nie existiert habe Auch von
anderer Seite verlautet h ie und da m it den wenigen Ar b eits
geräten aus de r Bronzezeit könne es sich nicht richtig verhalten
und es wird angedeutet man müsse sicherl ich e in grosses Supple
we r d e n ,
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M an darf wohl annehmen das s im täglichen Leben
Metallsac hen verschiedener Art die wir bis jetzt noch nicht
ke nnen in Gebrauch gewesen sind So kann man auf ein P aar
grosse massive B ronzestücke in einem be i Randers vor wenigen
Jahren gemachten Fu nde aus der älteren Bronzezeit hi nweisen
Ihre Bestimm ung lässt sich noch nicht siche r ange ben ; o ffenbar
aber gehörten sie zu einem grösseren zusammengesetz ten Gegen
stand von praktischer Ve rwendung wahrscheinlich zu e i nem
Kummet fur e in Pferd ‘ und man hat gewiss noch verschiedenes
derartiges gehabt D ass aber die obenerwähnten Gerätschaften
gleichwohl im wesentlichen eine richtige Vorstellung davon geben
was dem M enschen der älteren Bronzezeit i n dieser Bezie hung
zur Ve rfügung stand geh t daraus hervor das s aus der ga nzen
europäischen Bronzezei t auch nichts anderes vorl iegt als ganz
dieselbe Reihe von Werkzeugen : Beil M eissel Bohrer Säge
und Sichel Auch in den E inzelheiten der Form entsprechen
einander diese Gerä tschaften aus dem In und Au slan d e voll
stä ndig Die meisten s ind i n gleichart igen Exemplaren bis nach
England und Ungarn verbreitet ; P alstä b e d ie den nordi schen
gleichen komm en aber nur in Westeuropa vor u nd d ie B eile
m it S c haftloc h sowie die gebogenen Sägen sind bisher au sser
halb der nordischen Gruppe nicht zum Vorschei n gekom m e n
Ausser We r kzeugen werden hauptsächlich Prachtstück e u nd
kostbare Sachen in Feld und M oor gefunden Gr 0 5 5 e u nd ma ssi ve
Bronzebei le reich geschmück t m it O rnamenten (Abb
und
andere schwere Beile die sich auf u ngarische Vorbilder zu rü ck
fü hren lassen hat man bisher nu r ausserhalb der Gräbe r ge
funden Verschiedene prächtige Schwerter mehr ere kost bare
Ringe und anderer Schmuck sind unter gleichen Umständen z u m
Vorschein gekommen Doch enth ielten die Feld und M oo r fu nde
auch dieselben Gegenstände d ie wir aus den Gräbern ke n ne n
so wohl Wa ffen als Zierrate (so namentlich die Kollektion v o n
Bronzeschmuck den d ie Frau trug) meist aber in ganz besond e rs
grossen und schönen Exemplaren Übe r haupt kann man sage n
dass d ie schönsten und wertvollsten S tücke aus der älte re n
Bronzezeit sämtlich ausserhalb der Gräber gefunden w e rd en s i n d
teils e inzel n teils i n grö s seren oder klei neren S ammelfun d en
stä tten ar b e it
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deren wir e i ne recht bedeutende Anz ahl besitz en ; das National
museum bewahrt gegen 7 0 Feld und M o orfunde aus d iesem
Abschnitt der Bronzeze it deren jeder mehrere Gegenstände
enthielt
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u g l i h überh aupt d r grö t Bro fu d f
D e gröss t d i
dä c h m B od
w ur d i m Jahre 1 85 1 i i em Moor b i Smör mö (A mt
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Sc hon aus dem gesagten dürfte hervorgehen dass die Feld
und M oorfunde neben den Grabfunden eine e igene Gruppe bilden
und sich von ihnen n icht bloss durch die F un d ver hä ltn iss e sondern
auch durch den Inhalt unterscheiden Weiter u nten wird d ies
bei de r Bet r achtung der entsprechenden Funde aus späteren
Abschn itten der Periode noch klarer hervo rtreten ; dort soll auch
untersucht werden was d ie Veranlassung daz u war dass so v iele
Sache n ausserhalb der G räber auf freiem Felde depo rtiert wor
den s ind
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L in ien B og en un d H al bkr eise
D reieck e und Z ick zac k
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Sp i ralmu st er
Kr eisor namente
Sc hünheitss in n und Ku nst f rt ig k e i t
Ei n l eg u n g m i t H arzmasse D ie Spiralornamen tik in D eutschl and und Öst rrei c h
D i e S pir al
om me ntik i m S üd en und O ri ent
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Sp i ral O m amentik
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elches Verfahren man bei der Aus fuhrung der feinen fü r
d ie nordische Bronzezeit so charakteristischen L inien
ornamente befolgt hat war lange ein Rätsel Dass sie nich t
durch Giessen hergestellt worden sind war von vornherei n ersieh t
lich ; dazu treten sie v iel zu scharf hervor Sie können auc h
n icht graviert sein da die Bronzezeit das Eisen n icht kannte ;
ausserdem bedarf es eines vortre fflichen Stahls um d ie hart e
Zinnbronze z u schne iden D ie Gegner einer Bronzezeit b ehau p
teten dagegen dass die O rnamente ausschliesslich m it ei ne m
G r av i r s tic he l vo n Stahl ausgeführt sein könnten
D ieses k lei n e
Werk zeug war som it lange Zeit ei ne gefährl iche Waffe die da s
D r e ite ilu n gs s y s te m in seinem Kern bedrohte ; denn war Sta h l
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2 86
D m B aouznz z rr
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ist einfach eine Folge der Ausfuhru n g des O m amentes d urch
Schläge Ferner sind die L inien unten im Grunde gewöhnlich
breit abgerundet wie es der Fall sein m uss wenn sie m it einer
B r on zep u n z e hergestellt sind deren Schneide nach k urzem Ge
brauche stu mpf u nd breit wird ; an einigen m inder sorgfälti g
behandelten Stücken ist auch die Spur jedes ei nzelnen Schlages
gena u kenntl ich indem der ungeübte Arbeiter ei ne zusam men
hängende Linie zu z iehen nicht im Stande gewesen ist Endl ich
erkennt man bei einer Untersuchung m it d er Lupe dass d as
Metall langs der O r n amen tlin ie d ick u nd erhöht liegt i ndem e s
vom Schlage bei Seite gedrängt worden ist
Doch diese Technik war bis d ahin unbekannt gewesen Es
wurde eine Erklärung abgefasst u nd von den Beamten des National
m useums sowie mehreren Technikern und Handwerkern u nter
schrieben des I nhalts dass die eigen tümlichen Ornamente der
B ronzezeit m it Zinnbronze au f Zinnbro nze sich au s
führen lassen und ausgefüh rt worden sind u nd
diese Erklärung wurde sam t den angewendete n
Ve r suc hsstüc ke n und m it einem neuen Beitr ag z u
A bb 1 49 der damals 1 8
7 5 1 8 77 geführten Diskussion übe r
die Bronzezeit dem Archiv fü r Anthropologie « eingesandt Dara u f
antwortete D r H os tman n als Wortführer für d ie Gegner des
nordischen Systems dass m ogliche rweise Punz en u nd nich t
schneidende Werkzeuge zur Herstellung der Ornamente de r
Bronzezeit angewendet worden seien dass aber die Punzen jede n
falls au s Stahl gewesen sein müssten ; Bronze mit B ronze z u
punzen sei eine Unmögl ichkeit Später hat 0 Tischler durc h
ei ne Untersuchung der nordischen Bronzen und durch neue i n
K openhagen vorgenommene Versuche sich von der Richtigke i t
der d iesseitigen Darstell ung ü berzeugt ; wiederholt hat er in be
s on d ere n Artikeln
und auf w issenschaftlichen Kongres sen d i e
Sache von neuem vorgebracht doch scheint sie bis jetzt noc h
‘
n icht ganz allgemeine Anerkennung gefunden zu haben
D ie O rnamentik der Bronzezeit ist nicht zum wenigste n
i nteressant durch das enge Verhältni s zwischen M itteln und Zwec k
das sie aufweist ; sie ist genau so wie sie u nter den gegebene n
Bedingungen w erden musste Es galt in der besonders harte n
Zinnbronze zu arbeiten
ei ne andere Legierung kannte m a n
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287
nicht
und man verfügte nicht über S tahl der allein tiefer in
dieses M etall hätte eindri ngen können I nfolgedessen fehlen
abgesehe n von den wenigen gegossenen Ornamenten die weiter
unten b esprochen werden
al le s tark he rvortretenden und tief
liegenden M uster M an war darauf angewiesen m it der Pu nze
zu arbe iten die nur e ine schwache Vertiefung in der Bronze
hervorz ubri ngen verm oc hte Die ganz e O rn amentik wurde daher
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1 5 2.
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eine feine und leichte Fläc he n om amen tik Der M angel an K raft
im einzelnen M uster musste durch d ie M enge der D ekoration
ersetzt werden ; da rum wu rde die Orn amenti k sta r k zusammen
gedrängt u nd dicht ausfüllend Ferner musste das Punzen natür
lich z u den überall w iederkeh r enden bandförm ige n und u n unter
.
.
A bb
1 53
.
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A bb
A bb
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1 54
.
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.
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A bb
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1 55
.
fortlau fenden O rnamenten fuhren ; so lässt sich näml ich
der P unz sti ft am leichtesten anwenden er gleicht dem Bleistift
wom it man unter gleichmässigem u nd fortgesetz tem D r ucke
zeichnen k an n D as Resultat m usste eine reine L in ear or n amen tik
werden denn etwas anderes lässt sich m it der Pu nze nicht aus
führen und selbst die so stark vorherrschenden gebogenen und
geschwungenen L i nien sind s icherlich e ine natürliche Folge der
Art dieses Ins truments I n Folge dessen war man darauf an
gewie sen das Auge durch Regelmässigkeit Sym metrie und sorg
broc hen
—
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Tram
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.
Ausführung
den Kern jeder guten L in earorn amen tik
zu erfreuen ; au f dieser G ru ndlage hat man wohl nirgends so
hohes erreicht wie i m Norden
Sämtl iche auf den ältesten Bronzen vorkommenden O rna
mente lassen sich au f d ie einfachsten linearen Elemente : Punkt
gerade und gebogene L inie K reis Spirale und Dreieck zu rück
führen Durch W iederholung oder Verbindung d ieser Elemente
sind alle M uster entstanden Was u ns au f den ältesten Bronzen
entgegentritt ist zwar keineswegs der Beginn v ieleher die Bl üte
dieser Ornamentik D och sie hat sich von ihrem Ursprung n i cht
weiter entfernt al s dass man die Grundlage immer noch erken n en
kann
D ie gerade L inie das einfachste m oglichc O rnament das
m it der Pu nze s o leicht zu z iehen ist m uss u m recht zu wi r k en
i n r egelmä s sigen Systemen von parallel laufenden Li nien an
gewendet werden Bei zu häufiger Wiederholung auf grösse ren
Flächen wird aber d ieses M otiv langweilig ; bei zu sparsa m er
Anwendung wirk t es nicht als zusamm enhängendes O rnam e nt
M an hat i n der Bronze z eit verstanden den richtigen M ittel w eg
e inzuhalten indem die häufig angewendeten L inienbänder s tets
eine passende Breite haben Sie werden auch immer am r i ch
tigen Orte angewendet teil s längs der Kanten und vorspri ngen d e n
Part ien teils zu einer H au p te in te ilun g der Fläche welche i m
ü bri gen m it anderen Ornamenten gefü ll t wird Oft w i r d das Ba nd
abwechslungsreicher gemacht durch eingelegte Punkt r eihe n
stehende oder geneigte Strichelchen und Zickzackl inien und a n
die B an d r ä n d er werden wieder Reihen von Punkten D reiec k e n
oder Bogen gefü gt lAbb
So gewinnt das schwere Ba n d
einen angenehmen leichten Abschluss
Gleich der Linie und der Punktreihe die als eine au fgeloste
leichter wirkende L inie aufzu fassen ist werden Bogen und Hal b
kreis nu r du rch regelmässige Wiederholung zu einem Orname n t
M an fi ndet sie in Reihen zusammengestell t auf beide Arten w i e
sie allein sich r egelmässig ve r binden lassen entweder m it de n
Enden z u samme n stos sc n d oder m it der Rundung i n einande r
greifend (Abb 1 50
durch W iederholung solcher Boge n
reihen wird eine grosse re F lä chen au sfüllun g e r zielt D ie Boge n
sind bald ganz klein bald gross u nd spielen in letzte r em Fal l e
e in e
wichtige Rolle als Kan torn amen t Um einen M ittelpunk t
geordnet bilden sie einen Ste rn (Abb
der oft zu r Ausfüll u n g
tige
fä l
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2 90
Fam o u s
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Linie m it freiem Ende kommt gewiss n ie vor
Ü berall ist in dieser O rnamen ti k eine ununterbrochene Bew egu ng
i n den fortlaufenden Bändern u nd Linien angestrebt ; wo man
nur für eine einzel ne Spirale Verwendung hatte wird daru m ihr
Ende in ein Feld oder eine K an te ü bergeleitet i n der sic h d ie
Bewegung der Li nie forts etzte E ine Figu r aus bloss zwe i zu
man dagegen öfter
s ammen hä nge n d e n S p i ral
ge w in d en tr t
scho n i n d ieser folgt das
Auge m it Gefallen der fort
lau fenden u nd vollständ ig
abgeschlossenen L inie ; noch
mehr gilt d ies von Zu sa m
men stellun gen von 3 4 od e r
mehr Spi r alen (Abb
je nachdem auf der au szu
füllenden Fläche Platz war
Volls tändig wird der Kre i s
doch erst geschlossen we n n
die S p i ralre ihe in eine m
A bb 1 59 1 60
runden oder ovalen Band e
läuft e in schones M oti v d a s
i n der ältesten nord ischen Bronzezeit d ie reichste Anwend u n g
gefunden hat (Abb
Geschlossene S p iralb ä n d er l iegen a u f
dem Schwertknau f und um den Gri ff um d ie Tüll e der Spe e r
spitze auf der Fläche der K nöpfe auf G ürtelp latten (Abb 1 4 7 )
sa
mm en ge rollte
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1 62
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und kleinen Buckeln kurz auf allen den Gegenständen die g e
wölbte Partien od er ru nde Flächen d arbieten Nur seltener i s t
d ieses M otiv weitergeführt indem d ie Spiralen erst je zwei un d
zwei verschlungen und d iese Pa a r e dann wieder d urch um
schl iessende L inien vereinigt sind (Abb
E be nso selten i s t
eine andere noch kompl iziertere Kombinati on i ndem mehre r e
Reihen von Spiralen paral lel geo r dnet und unter ei nander ve r
bunden sind so dass e in grosses überall ver schlungenes Spi rah
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entsteht (Abb 1 58 c ) G ew ohn lieh begn ü gte m an sich
mit 3 4 oder 6 u ntereinander vereinigten Spiralen
Verbindungen von Kr e i se n die i n einander u m einen ge
mein samen M i ttelpunkt angebracht si nd sieh t man nicht selten
wo es sich u m Au s fül lung eines ru nden Feldes handelte auf
ein em Knopf oder äh n lichem ; und im übri gen werden sie in
ganz äh nlichen Z üsam men stellun gen nur nicht
ganz so hä ufig wie d ie Spi ralen verwendet 5 0
z B fi ndet man sie z u 2 3 4 oder mehr ge
ordnet auf einem runden Feld od er sie sind in
parallelen Reihen angebracht u m e ine grössere
Fl
ä che z u d ec ke n (Abb
Die Kre isom a
mente ents prechen gan z d en Sp iralm ustern u nd
es giebt zugleich auch Übergänge zwischen d iesen
beiden K lassen i ndem d ie K reise du rch Linien
ve r bunden sein können (Abb
man nennt
Abb 1 63
dies falsche Spiralen Als ei n M it telgl ied kann
man auch die häufig vorkommenden parallelen Krei sr eihen be
t rachten d ie durch umschlungene Bänder von horizontalem
vertikalen oder schrägen Lau fe verbunden sind (Abb
So
ge wi nne n d ie getrennten Kre isorn amen te die au f grösseren
Flächen kahl u nd langw eil ig werden gleiches Leben und Spiel
wi e die reichen Spiralmuster
Es i st eine volls tänd ig reine l ineare O m a
men tik di e u ns aus der ältesten nordischen
Bro n zezeit vorl iegt u nd als solche ist si e von
hohem I nteresse Sie besitzt aber zugleich e inen
bedeutenden künstleri schen Wert da sie so
wohl reich entfaltet al s s til vol l durchgeführt ist
D ie Kom binationen sind mannigfach u nd das
e i nzelne M o ti v ist vollstä ndig ve rwertet man A bb 1 64 1 65
k önnte fast sagen so weit es ü berhaupt m ogl ich
is t Doch werden die Grenzen d ie teils der Schon he itssin n
t e ils die gegebenen M ittel ziehen mussten nu r selten über
sc hr i tten Wen n gewisse M otive zwar n ich t ganz fehlen aber
d och selten angewendet werden so beruht das gewiss darau f
d a ss man s ie nicht schon fand D ies gilt von allen M ustern
d i e sich du rch Kre uzu ng u nd D urchschn eid un g von L i nien bilden
lasse n (Abb
man hat sich an tangierende L inien und an
das fortlau fende O rnament gehalten Auch Vie r eckmu ster sind
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D I E B aouz zz mr
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sehr selten ; sie kommen nur au f den schweren Ar b eits b e ile n
m it S chaftloch vor M an t r i fft nichts was etwa einem Flecht
m uster gl iche und u b er haup t lässt sich kaum eine E n tlohn u n g
sei es von einem anderen Sto ff sei es von einer anderen Tech nik
her nachweisen D ie schmalen gebogenen oder sc hrä gger iffelte n
Bänder (Abb 1 64 ) können auch von der M etallarbeit hergeholt
sein ; denn die Bronzestange lässt sich winden und ist auch oft
gewunden w e r d e n ; flechten aber lässt sie sich nicht D ie O r na
mentik ist ganz aus der M etallarbeit he rvorgegangen vo n de r
Punze gescha ffen und immer mit dem selben I nstrument de r
kleinen B ron ze p un ze m it gerader Schneide ausgeführt worde n ;
nu r zu den Min iatu rd re iecke n hat man e ine dreiseitige Punze ver
wendet Diese einfachen I nstrumente sind m it bewundernswe rte r
Sorgfalt gehandhabt worden : nu r sehr selten stösst man a u f
schlechte und nachlässige Arbei t D ie K unstfertigkeit ist oft so
gross dass der geschickteste Handwerker unserer Zeit kau m
etwas ä hnliches zu leisten im Stande wäre I m grossen wie im
kleinen hat gewöhnlich e in wi rkl iches S chon he itsge fühld ie Ha nd
geleitet Das O rnament ist nach der Form der Fläche gewählt ;
die Grö s se in der es ausgeführt wu rde war genau nach d e m
Platze berechnet und namentl ich i n der Bestimm ung der Stelle
wo die Ver ie run g angebracht werden s ollte gri ff man nie fehl
Das Auge haftet zuerst an den Kanten und der M itte L i e gt
dazwischen ein gr osser es o ffenes F eld so wird d er Bl ick wiederu m
s ich auf dessen M i tte lenken u nd h ier ist denn auch immer e i n
Band angebracht D e r sichere Geschmack d ie stil volle B e
handlung und die v ortrefflic he Ausführung müs sen das Resu lta t
einer lange und u ngestört fortgesetzten Arbeit sein
Anderseits ist dies ei n begrenzter Stil m it bestim mte n
M angel n d ie nu r teilweise behoben we r den konnten Die e i n
zel nen Elemente der Ornamentik sind sehr mager und oh ne
Relief so dass von einer Abwechslung zwischen L icht u n d
Schatten n icht v iel die Rede sein kann M an sucht zwar m eh r
K raft hinei n zu bringen durch Ausfüllung und W iederhol ung
K reis wird in K reis und L inie in L inie gelegt
doch eine grösse r e
W irkung wird nu r durch die Art erreicht wie der Grund u m
die Ornamente herum behandelt wird D erselbe wird näml ich
vertieft und mit einer dunklen M asse bedeckt in welcher d i e
Zierate hervortreten ein me r kwürdiger Zug in der O rn ame nti k
der nordischen B r onzezeit der von einem ausgebildeten G e
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2 94
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W ie andere Sto ffe insbesondere Holz Bein oder Horn dekori ert
worden sind entnehme n wir nu r einer kleinen Reihe von Gegen
stä nden ei nigen Holzscheiden von Sc hw e rte m u nd D olchen
ein par Gebissen aus H irschhom etl ichen H olzgefä ssen u nd e in
par grossen G ran itstein en
Die O rnamente sind jedoc h die
gleichen wie auf den B ronzegegenständen und man darf an
neh men dass ü berall die Orn amentik angewendet wurde welche
bei der M etallarbeit eine so reiche Entwickelung e rfahren hatte
So verhält es sich m i t den schönen H olzge fä ssen die we iter
u nten (Abb 1 7 4 ) abgebildet sind D e n Boden z iert ein grosses
al s o
B ogen m uster hergestellt du rch eingeschlagene Z in n stifte
Punktreihen ganz entsprechend den in Bro nze m ittelst einer Pu nz e
ausgeführten
und der G ru nd ausserhalb der Bogen ist du rc h
Feuer geschw ä rzt ganz w ie auf den B ronzen durch Ei nlegu ng
m it der H ar zmasse ei n d unklerer G rund hergestellt ist Solch e
Züge zeigen wie sicher d as Stilgefühl überal l waltete
War auch diese Kunst im Norden heimisch und ti ef ge
wurzelt so l iegt doch ihr Ursprung in fernen südlichen Gegen
den “ D ie Sp iralorn amente d ieses am meisten hervortretend e
Element des Stils der ältesten nordischen Bro n zezeit kom me n
in Norddeu tschland nur innerhal b gew isser Grenzen vor nac h
Osten kaum v iel weiter als bis M eck lenburg und westwärts n ich t
tief nach Hannover hinein E inzelne m i t Spiralen gezierte Bronze n
kennt man sodann aus dem östlichen Deutschland mehr a u s
Böhmen Bayern u nd Österreich und v iele aus Ungarn u n d
Gal izien I n den letztgenannten L an d e rn kommen die Spirale n
nicht bloss auf B ronz esac hen vor sondern auch auf Thon
gefässen en tweder gemalt oder im Relief ausgefü hrt D oc h
erst in Griechenland treten diese M uster stark hervor I n Schlie
manns grossem Funde auf der Ak ropol is von My ken ae sieh t
man s ie auf allen Arten von Altertümern Wa ffen Schm uc k
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sache n und Gefässen und zugle ich au f dem verschiedensten
M ate ri al Bronz e Gold Silber H olz Bein und Ste in Den
nordischen sehr ähnl ich u nd in entsprechender Weise zu Reihen
und Systemen angeordnet b ilden die Spiralen ein Hauptelement in
der Dekoration des grossen Kup pelgrab es von My ken ae u nd der
gleichze itigen Grabkammer von Orchomenos
M an kennt sie
ferner aus v ielen Funden auf dem griechischen Festland und
nam e ntl ich sind sie zur Ausschmückung von Thon u nd Stein
gefäs sen d ie man au f K reta und verschiedenen I nseln des ägäischen
M ee re s gefunden hat ve rwendet worden Nach Osten z u hat man
Spiralen auf einzelnen Sachen aus Kleinas ien nach Westen zu au f
M onu m enten der I ns el Gozzo bei M alta beobachtet und sehr
charakte ri stisch treten sie au f zwei Grabsteinen aus Pesaro an
der Adria u nd sonst hie u nd da in Ital ien hervor Endlich fi ndet
man d ie Spiralen in Ä gypten sowohl als Zierate an Gefässen
und anderen Gegenstä nden als auch i n d er archi tektonischen
D ekoration namentlich i n der Nekropole bei Theben
Nach
Flinders Petrie s und de M organ s glücklichen Funden i n den
letzten j ahren wissen w ir dass s ie in Ägypten bis auf die
1 2 Dynastie (bis zur M itte d es 3
Jahrhunderts vor Chr ) zu
r üc kr e ic hen
I n ganz Westeuropa von Spanien bis I rland und
ebenso in der russ isch sibirischen Bronzekultu r dagegen ist das
S p iralom am en t fas t ganz unbekannt
Sämtliche angeführten Funde und M onumente in S ü deuropa
stammen aus der M itte und der letzten Hälfte des 2 ]ahr hun
d e rts vor Chr
Zu jener Zeit bl ü hte eine eigene Kultur in den
Ländern um das ägäische M eer u nd i n S ü ditalien en tsp r ungen
teils hei m ischer Entwickl ung te ils der Ei nwirkung alterer Kultu r
D ie Spiralmuster
Iänder des Orients namentl ich Ägyptens
haben ihre Heimstätte i n dieser My ke n ae kultur w ie man sie
genannt hat weil sie zuerst in Schliemanns Funden deutl ich
he rvortrat ; von dort müssen sie nach dem Norden q uer durch
Europa ged r ungen sein auf den Wegen w e lche du rch das Vor
kommen s p iralgez ierte r Sachen bezeichnet werden Wenn d ie
selben M uster ferner au f Gegenständen einer späteren Zeit au f
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R evu e arch eol Par is 1 895 XX V I I 1 1 9 3 3 4
démi e des i n cr i pt i on s XXXV )
S Reinac h Le m i rage ori ent al L Anthropologie I V Par is 1 8 9 3
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einzelnen griechischen Arbeiten in schönem Stile und namentl ich
auf Waffen und Schmucksachen au s den Kaukas u slä n d em ge
tro ffen werden so müssen sie aus den älteren Quellen in der
myken ischen Periode abgeleitet werden
Sollten indes nicht verschiedene Volker unabhängig von
e i nander O rnamente d ieser A rt haben b ilden können ? M an
kennt ja Spiralmuster auch aus Amerika u nd Neuseeland Ländern
d ie so fern e liegen dass an eine Verbindung m it dem alten K u ltur
k reis des M ittelmeeres nicht zu denken ist D iese M öglichke it
soll keineswegs in Abrede gestellt werden D ie Spi rale ist e in
so einfaches M otiv dass sie recht gut an verschiedenen Stelle n
und zu verschiedenen Zeiten entstanden sein kann D och d ie
h ier behandelten O rnamente i m Norden und im Süden hänge n
zu genau zusammen als dass sie nicht m it einander verwand t
sein sollten Sie sind geograph isch vereinigt i ndem es kei n e
grösseren Z w isc hen geb iete giebt wo Spiralen fehlen ; sie stehe n
i n chronologischer Verbindung indem sie überal l über das letz t e
j ahrtausend vor Chr zurückweisen ; d ie Ähnl ichkeit in Einze l
heiten u nd in der Komposition ist zu gross als dass sie zufäll i g
sein könnte und endl ich gehört die Sp iralor n am entik wo im m e r
sie von Griechenland bis nach Skandinavien auftritt durcha u s
i n die eigentüml iche und i n wesentl ichen Punkten gleicharti g e
B ronzekultur D ie Gleichheit muss daher wohl einer Verwand t
schaft zuzuschreiben sei n Wie sich die Beziehungen zwisch e n
den weit getrennten Völkern um die Ostsee und am ägäisch e n
M eere ank nüpften wird sich im Verlau fe unserer Darstell u n g
ergeben
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298
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Ä r r srzr m
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Text
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Funde d ie erste verlässl iche K unde von derselben Pe ri od e i m
Westen gegeben
Au f dem G ipfel von steilab fallen d en m it soliden Stei n
maue m befestigten B e rghohen wu rd en F un d amen te von eng
nebeneinander au fgefüh rten Häusern welche kleine Städte ge
b ildet hatten ausgegraben Zwischen den Bauresten sam melte
man zahlreiche Altertü mer mehr aber noch i n G rä b em d ie in
geringer Tiefe au f den Stadtplätz en selbst zu m Te ile unter den
Häusern angebracht waren An einer dieser Ste llen E l Arga r
wurden 9 50 Gräber geö ffnet Die Leichen waren unverbran nt
und i n zusammengebogener Stellung beigesetz t worden grösste n
teils i n grossen Thon gefä s sen andere in Steinkisten und d ie
Grabausstattung war n icht bloss reichhaltig sondern gab au ch
durch ihre Gleichartigkeit an den verschiedenen Plätz en eine so
sichere Aufklärung ü ber die Kul tu r der Bevölkerung wie m a n
sie selten erhält D ie Wa ffen bestanden sämtl ich aus K upfe r
oder Bronze Sehr zahlreich fanden sich e infache keilförm i ge
B e ilblä tter gegen den Nacken zu mehr oder m inder stark si c h
verjü ngend u nd ohne Seitenleisten zum Festhalten d es Schafte s
Noch zahlreicher waren Dolche k ürzere ode r
(vgl Abb
längere alle von pri m itiver Form ohne Längsl inie n und m i t
Nieten fü r den Gri ff Ausser P feilspitzen von verschiedene n
Fo r men fand man ferner mehrere Exemplare einer eigen tüm
lichen S tr e itwafi e : ein grosses u nd breites B ronzeblatt das eine m
D olch gleicht
aber an Breite gegen das Schaften d e stark z u
n immt und keinen Handgri ff hat v ielmehr wie ein Beil in eine m
langen Schaft angebracht war an dem es durch seh r schwe re
Nieten festgehalten wurde (vgl Abb
Diese D o lc hs t ä b e
w ie man s ie nennen kann
sollen bei den n o r
(D o/Ari a e)
Von Sc hw erte m
d ische n Funden genauer be s prochen werden
fand man
wie b ei den Anfängen einer Metallkultur b e gr e i f
l ich
nur wen ige Exemplare ; der Hauptform nach gleichen s i e
den D olchen so dass sie m it Recht als verlängerte D olche b e
zeichnet werden können Zu Werkzeugen wurde M etall n u r
spärlich verwendet : es fanden sich bloss e in par Sägeblätte r
dagegen sehr v iele Ahlen m it Schäften aus H olz d ie ganz d e n
Ahlen der nord ischen Bronzezeit gleichen An Schm ucksach e n
fand man Perlen aus verschiedenen Steinarten Elfenbei n u n d
M etall sowie zahlreiche einfache R inge grössere fü r die A rm e
u nd kleinere zum Schmucke des Hauptes meist aus K u pfe r
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UR O P A
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oder Bronze doch n icht selten auch aus Silber einzelne sogar
aus Gold M ehrere Gräber enthielten auch einen grossen Silber
ring m it e iner stark vorspringenden Platte ; derselbe lag um den
Kop f der Skelette
M änner u nd F rauen grä b e m gemeinsam
waren d ie D olche und Schmucksachen ; die Beile dagegen so
woh l keil als d olc hfö rm ige kamen nu r in M ännergräbern vor ;
die Ahle n scheinen nu r den Frauen zugekommen zu sein End
lich sam melte man inner und ausserhal b der Gräber eine be
deutende A n zahl von Thon gefä ss en in verschiedenen gesch mack
vollen Formen doch ohne Dekoration wie das i n der frühen
Bro nzezei t Regel ist
Au f einigen d ieser Stadtpl ä tze traf man ausser den M etall
geraten allerlei Gegenstände welche beweisen dass die Steinzeit
noch nicht wei t zurücklag oder ü be r haupt noch nicht ihren voll
s tänd igen Abschluss erreicht hatte Besonders zahlreich kamen
Feu e r s te in s p ä n e vor
die als M esser gedient haben müssen da
Metallmesser vollständig fehlen
Ferner wurden v iele gezähnte
Späne d ie als Sägen benutzt worden sind eingesammel t
bei
El Argar allein 3 00 Stück
weiter zahlreiche Gerätschaften aus
Bein u nd endl ich einige Steinbeile von denen jedoch die meiste n
Spuren davon tragen dass sie nicht ihrer ursprünglichen Bestim
mung gemäss sondern z u anderen Zwecken verwendet w e rd en sind
Zwar fand man diese Steinzeit Altertümer nicht i n den G rä b e m
sonde rn nu r au f den Wohnplätzen so dass man ihre Gleich
ze itigke it m it den Me tal
l
al
te rtüme m in Zweifel ziehen könnte ;
doch d ie Ku ltu rsc hic hte in der sie vorkommen erw ies sich durch
ihren ü brigen I nhalt an T honge fä sse n und M etallgegenständen
als ganz gleichzeiti g m it den Gräbern u nd fü r die Untersucher
unterlag d ies auch gar keinem Zweifel Jedenfalls beweist d ie
Abl ageru ng von Stein und Metallsac hen auf denselben Wohn
plätzen dass die ältere u nd die jü ngere Ku ltur h ier sich u n
m ittelbar b e m hrt haben m üssen u nd die Metallsac hen zeigen
auch durchau s das Gepräge der beginnenden M etallzeit ; ent
sprechende einfache B e ilb lä tte r glatte u nd roh ge for mte D olche
u nd Schm ucksachen bestehend aus einer zusammengebogenen
Bronzes tange oder einem eingerollten Draht we r den weiter unten
noch öfter als Kennzeichen für die Anfangsperiode der M etall
zeit Erwähnung finden
Andere Stadtplätze erwiesen sich als etwas alter D ort
fand en sic h Steinaltertümer sehr zahlreich nicht bloss Feuer
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Z w rm
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Fam o us
D ur B aos z zz s r r
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u nd Sagen sondern auch Beile Speere und Pfeilspitzen
wogegen Me tallsac he n nur spärlich vorkamen Endlich stic s se n d ie
glücklichen Entdecker auf Gruppen von Hausfundamenten oh ne
umgebende Befestig ung wo d ie Steinzeit allein repräsentiert wa r
teils du rch Geräte teil s du r ch Fragmente vo n Thon gefä ssen m it
vertieften linearen O rnamenten von der Art welche der jüngeren
Steinzeit eigen ist D ie ganze Reihe dieser Funde giebt s o
m it ein deutliches B ild davon wie d ie Steinzeit nach und nach
von einer Mte tallkultur abgelöst wu rde in welcher man Wa ffe n
Gerate und Schmuckgegenstände aus Bronze u nd K upfer v e r
fertigte das Eisen dagegen noch n icht kannte
Dass d ie Metallsac hen wenigstens teilweise an O rt und Stelle
angefertigt sind geht aus verschiedenen hier gefundenen Fo rm en
und Gefässen zum Me tallgie s s e n hervor I n verschiedenen spa
n ischen Kupfergru ben stiess man au f Steinkeulen w elc he au f
eine sehr ferne Periode vielleicht auf die älteste M etallzeit z u
rückweisen ; sie haben ganz d ieselbe Form wie d ie Steinkeule n
d ie man i n den uralten K upfergruben Nordamerikas findet Au c h
Zinngruben von ähnl ichem Alter sind sowoh l in Spanien als au c h
i n Portugal nachgewiesen worden D ie Bewohner der hier b e
s r oc he n e n prähistorischen P lätze haben sich also in ihrem eigene n
p
Lande sowohl K upfer als Zinn verschaffen k önnen u nd das Sil be r
das auch i n anderen Funden aus dem Süden gleichzeitig m i t
d iesen beiden Nutz me talle n au ftritt konnte aus den reichhaltige n
s il
b e r fuhr en d en Schichten bei Herrerias das an derselben K üste n
strecke l iegt gewonnen werden
Aus Spanien m üssen wir uns zu z en tr alen r oparsc hen Woh n
atz fun d en
wenden u m ausgeprägte D enkmäler der älteste n
pl
europäischen Metallku ltu r anzutre ffen : es sind d ies die Fund e
aus den Seen der Schweiz u nd Obe r osterreichs Sachen hinte r
lassen von ei ner Bevölkerung welche an den heute von tiefere m
oder seichterem Wasser bedeckten S e ege s tad en lebte D er ö ste r
r e ic hi sc he A r chäologe Dr
M M uch erfasste zuerst die Bedeu tu n g
*
D ie Wohnplätze m üssen nach den zahlreiche n
d ieser Funde
K ulturresten aus der letz ten Zeit d es S tein alte rs stammen ; si e
enthalten aber auch eine k leine Anzahl von Kup fergegen stä n d e n
s tei n s p ä ne
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zerstreut u mher ; sie stammen ausschl iesslich von Hausti eren Ochsen
und Sc hweinen derselben Rasse d ie wir aus den obenerwähnten
ste i nzei tl ichen Wohnplätzen an den Seen kennen Auch die Scher
ben von Thon gefä ssen beider F un d klassen stimmen vol lständig
ü berein Endlich haben A nalysen des K upfers aus den Gruben
und aus den Se en gezeigt dass d ie Quali tä t ganz gleich i st Es
ist som it u n zweifelhaft dass d iese Gru be n aus derselben Zeit
stam men w ie die Wohnp latz fu n d e aus den un fe m gelegenen
österreich ischen Seen
An diese grossen Funde au s Spanien und Zentraleuropa
‘
schliessen sich zahlreiche vereinzelte Funde und Beobachtu ngen
An verschiedenen Stellen Spaniens hat m an G räber an getroflen
d ie ihrem Inhalte nach den obenerw ä hnten sehr n ahe stehen
Es sind lan glic he Steinkiste n ca 2 M eter lang und 50 Centi
m eter tie f sie enthalten unverbrannte Leichen denen Stein u nd
Metallsachen ähnlicher Art wie bei E l Argar und den anderen
naheliegenden Plätzen beigegeben sind darunter insbesondere
e infache keilförm ige Beile aus K upfer D ieselben Metallsac hen
vor al lem jedoch Dolche tr t man in Spanie n und Po rtugal
auch in k ürzeren Steink isten d ie eine U rne m i t verbran nten
K nochen enthalten Zahlreiche Kupfergegenstände jedoch nur
k leinere Schm ucksachen Perlen und Ringe sind in den franz ö
s ischen Steingräbern
und Höhlen d ie sonst vollständig i n d ie
Steinzeitk ultu r fallen (siehe S
eingesammelt worden I n
Frankreich und England finden sich ferner die breiten D olche
und flachen Beile aus Bronze zusammen mit Beilen und Speer
spitzen aus Feuerstein “ D ie Zahl der in der Schweiz sporad isch
gefundenen K upfergegenstände beträgt me hrere Hu ndert un d in
Ungarn sind solche Objekte noch häufiger ; von den entsprechen
den skandinavischen Funden weiter u nten
Wi r besitz en som it hinreichende Zeugnisse fur die Anfänge
der M etall industrie i n Europa D as Kupfer u nd d ie B ronze
kommen i n prim iti ven Formen vor und die Funde stehen oft
i n unm ittelbarer Berührung m it der Steinzeit
Dass sie i n
Ländern wo Kupfer leich t zugänglich ist Spanien Schweiz
O berösterreich und Ungarn am zahlreichsten sind ist leicht be
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Von wesentlicher Bedeutu ng endlich ist der Ums tand
dass d iese ältesten Metallsac hen aus reinem K upfer oder m in
d esten s aus Bronze von nur geri ngem Zinngehalt hergestel l t s i nd
Mi t so lchem M aterial hat man also begonnen und ist nur nach und
nach z u dem aussch liessliche n Gebrauche von Bronze übergegangen
A u f Gru nd dieser Verh ä ltnisse ist i n den letzten Jahren von
‘
einer K upferzeit als Einleitung zur B ronzezeit gesprochen worden
Nich ts kann natürlicher sein als dass ein Stei nzeitvolk da oder
dort a u f K upfer in gediegenem Zustande gestossen ist : der merk
w ürd ig schwere Ste in wurde m it Ve rwunderu ng bet rachtet und
m an entdeckte bald dass er so weich war dass er sich d urch
Häm m ern formen l iess Später kann ei n oder der andere Zu fall
d ie Erfahru ng he rb e igefuhrt haben dass sich das K upfer schmelzen
u nd giessen lässt und dass ein gewisser Zu satz von Zinn eine
M as se gab die sowohl härter als auch beim Gusse leichter zu
behandel n war als Kupfer Grosse Waldbrände haben wahr
s c he in l
ich zu diesen Entdeckungen beigetragen indem sie Tropfen
u nd K uchen von M etall aus den F elsen flä che n ausschmolzen und
ies se n
I m klassischen Altertu m wie i m M ittelalter sind
z u r üc kl
ich auf d iese Weise Erzlager entdeckt worden u nd au f
thatsä chl
g leiche Weise entdeckte man im vorigen Jahrhundert die mäc h
t igen Zin n lager auf der Insel Banka "
Zum Verständnis d ieser ältesten M etallzeit hat man m it
R echt auf Amerika hingewiesen
Bei der Ankunft der Europäer
v erfert igten d ie nordamerikanischen I ndianer Beile Speerspitzen
P feile M esser u nd andere Geräte sowie allerhand Schmucksachen
a us Kupfer ohne Zusatz von Zinn Sie stande n i n e iner wirk
l ichen K upferzeit ; nu r wu rde das M etall i n der Regel n icht ge
gossen sondern durch kaltes Hämmern geform t und daneben
daue rte der Gebrauch von Stein weiter fo rt D ie leichte Z ugä n g
lichkeit des Kupfers hat hier die Anfänge ei ner Metall
kultur her
vorgeru fen Namentlich in den Gegenden um den Oberen See
kam es i n gediegenem Zustande vor und konnte vom Boden
greiflich
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aufgelesen oder durch ei nen prim itiven M inenbau gew onne n
werden Auch die alten G ruben sind nachgewiesen i n dene n
ausser Ku p fer sachen derselben Art wie die I ndianer sie an
wendeten auch schwe r e Steinkeu len lagen die zu r Arbe i t
beim Gewinnen des M etalls gedient hatten Wenn man ferne r
noch in Betracht zieht dass von den höher stehenden Völkern
Zentralame r ikas in M ex ico u nd i n Peru vor der Berührung m it
Eu ropäern eine Bronze aus K upfer und Zin n angewendet wu rde
so muss man sagen dass die Verhältnisse in der neuen Vt’elt
m it den oben dargestellten Beobachtungen aus Spanien un d
M itteleuropa merkwürdig übereinstimmen : au f G rundlage eine r
Kupferzeit scheint man sich zu einer Bronzekultur aufgeschwu nge n
zu haben
Soll man a be r annehmen das s das K upfer u b e rhaup t z ue r s t
an ein oder der anderen Stelle Eu ropas wo e s gediegen vor
kommt entdeckt u nd nutzbar gemacht worden sei so dass d ie
Anfänge einer M etallindust r ie selbständig in Europa aufgekomme n
wären ? Die s e Frage ist in den letzten Jahren oft bejahend be
antwortet worden doch ohne dass ei n eigentl icher Beweis dafü r
hätte erbracht werden können D ie in Eur opa bisher gefundenen
Kup fe r sac hen sind alle gegossen nicht gehämmert wie man b e i
den ältesten Gegenständen erwarten m üsste u nd die Bronz e
komm t überall neben dem K upfer u nd zwar i n den gleiche n
Formen vor Es ist daher nicht ganz passend von einer eu ro
p ä is c he n Kupfe r zeit zu sprechen sofern man damit ausd rücke n
will dass das Kupfer lange Zeit allein und ohne Zusatz von Z in n
benutz t we rd en sei ; n ic ht u n b e rec htigt dagegen ist es u nte r
dieser besonderen Bezeichnung d ie ältesten Funde zu samm en
zufassen in denen das Kupfer einen hervorragenden Platz e in
nimmt
Wahrscheinlicher ist es dass die u ralten hochstehende n
K ulturen i n Vorderasien und Ägy pten auch in Bezug au f d ie
Ver wertung der M etal le sich im Vor sp run ge befunden habe n
K le ina s ien besa s s seine h ohe Kultur vor Süde u ropa die Phönik i e r
waren ein hervorragendes Handels und I nd ustrim olk ehe d ie
historische Zeit Griechenlands begonnen hatte ; aus Chald ä a l iegen
K upfer und Bronze Altertümer vor die i n das 3 J ahrtausend
vor Chr ges et z t werden u nd in Ägypten reicht der Gebrauch
dieser M etalle in noch ältere Zei ten z urück D as Kupfer holte
man hauptsächl ich von der Sinaihalbinsel die von dem ersten
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Gri echenland verbreitet ist fand sich auch in den untersten
Schichten welche Schl iemann bei H issarl ik untersuchte Dieser
prähistori sche Burgplatz hat in seiner ganz en Lage wie durch
seine Hausfundamente e ine auflallend e Ähnl ichkeit m it den von
den Brüdern Siret u ntersuchten Plätzen in S üd ostspan ie n u nd
auch d ie Altertümer selbst zeigen ähnliche Ü bereinstimmungen
Ausser Thon ge fä ssen von verwandten Formen fanden sich au c h
bei H issarlik Stei nbeile F eue rstein spä ne und Sägen i n grosser
M enge und zugleich auch d ieselben k leinen Dolche und einfachen
Metallb e ilc d ie i n den spanischen Funden so zahlreich auftreten
Diese B e ilform kommt ferner in Ä gypten und an zahlreichen Stelle n
As iens vor ja man hat sogar i n Zentral i ndien be i G unge r ia eine n
grösseren Fund von Kupferbe ilen ge macht w elche sich d urch
aus m i t den Be ilen aus dem spanischen EI Argar zusamme n
stellen lassen Obzwar dies eine sehr pri mitive Form ist da r f
man sie doch wohl al s Beweis dafür anführen dass die eu ropä isc h e
und d ie asiatische B ronzekultu r einen gemeinsamen Urspru n g
haben der nach den allgemei nen historischen Verhältnis s e n
des Altertums i rgendwo im Orient liegen m uss Nicht oh n e
Bedeutung für diese Frage du rfte sei n dass die Namen fü r B e i l
u nd für Kupfer i n al len indogermanischen Sprachen und i m
ältesten Babylonischen gleich sind
Man hat daraus geschlosse n
dass d ie Urheimat der Indogermanen in Asien zu suchen sei
wahrscheinlicher aber ist wohl dass der Name m it der Sach e
nach Europa gewandert ist
Wi r sind hierm it bei der Frage angelangt ob der Gebrau c h
von Kupfer u nd Bronze und die Kenntnis der Behandlung d er
M etal le sich durch Kulturm itte ilun g von Volk zu Volk oder i m
Gefolge grösserer oder kleinerer Völke r bewegu ngen ausgebre i te t
hat Letzteres musste man so lange wahrschei nlicher finden al s
d ie vorhin besprochenen ältesten europäischen Funde in w e lchen
das Kupfer stark hervortritt und die alle einen sehr prim iti v e n
Charakter haben noch nicht bekannt oder richtig aufgefa sst
waren Auch kannte man damals die Bronzezeit im Süden noch
n icht wie wir aus den vielen und grossen Funden Wenn von d er
Bronzezeit d ie Rede war so meinte man bis vor ku rzem wesent
lic h die Funde nördlich der Alpen m it ihrem Reich tu m an eige n
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und entwickelten Formen d ie sich von der vorau s
gehende n Steinzeit so stark unterscheiden ; die v ielen gegenwärtig
vorliegenden Ü b ergan gsfun d e zwischen den beiden Peri od en
kannte man noch nicht Es m usste daher die Annahme nahe
liegen d ie grosse Bronzekultur nördlich der Alpe n sei durch
Völkerwa nderungen q uer durch die Kaukasuslä n d er von einem noc h
unbe kannten Punkt Asiens aus mitgebracht worden eine An
nahm e die zugleich an der von den S p rachfor schem aufgestellten
Theori e von der Einwanderu ng der europäischen Stämme aus
jener Richtung eine Stü tze fand Heute stellt sich die Sache an
ders dar Die Bronz eze it i n Eu ropa lässt sich durch die spani schen
und sonstigen Funde bis auf die ersten Anfänge zu rück verfolgen
und das Me tall schliesst sich an v ielen O rten eng an die Fu nde
un d
D enkmäler der Steinzeit
Für den Archäologen besteht
daher kein Grund mehr anzunehmen dass die Bronzekultur einer
Einwanderung neuer Völker zuzuschreiben sei Zugle ich haben
auch d ie Sprachforscher au fgehört es als ausgemacht z u be
trachten dass d ie eu ropäischen Völker aus Asien eingewandert
seien ; anderseits aber scheint auch nichts zu beweisen dass i n
Europa die Urheimat zu suchen ist wo d ie Völker in engster
Nachbarschaft gelebt und d ie sprachlichen und physischen Eigen
heiten d ie später an den keltischen germanischen und slav ische n
Völkerstämmen hervortreten sich entwickelt haben sollen Die
Tier u nd P flanzenwelt von der die Ursprache erzähl t findet
sich eb e n sow ohl in Asien als in Europa und i m ganzen si nd die
Aufk lärungen die sich i n dieser Beziehung aus der Sprache ge
winnen l assen
verzweifelt nichtssagend « wie sich Johannes
‘
Schmid t ausdruckt
Die von anthropologischer Seite in d ieser
Frage vorgebrachten Argumente können sicherlich nicht als ent
scheidend angesehen werden und wenn i n den letzten Jahren
hauptsä chlich aus anthropologischen doch auch aus l inguistischen
und archäologischen Gründen die M einung ausgesprochen
worden ist d ie Urheimat der Indogerm anen sei entweder i n
L ithauen oder in Südskandinavien z u suchen so haben ande r e
Forscher d iese Theorie für ganz unbewei sbar erk lärt " Von
sprachlicher und anthropologischer Seite m uss d ie Frage nach
einer Einwanderung ode r Nicht Einwanderung der ind ogerma
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nischen Stamme nach Europa gewiss als ein noch u n ge lostes
Problem betrachtet werden u nd auch der Archäologe kann n icht
mehr sagen al s dass nach dem vorl iegenden M aterial kein Gru nd
vorhanden ist eine E inwanderu ng nach Europa zu Begi nn der
Bronzezeit anzunehmen Nicht v iel anders steht es m it der Ver
m utung einer E inwanderu ng im Lau fe der Steinzeit (vgl S 208
I n den letzten Jahre n ist von verschiedenen Se iten die Ansich t
ausgesprochen worden dass die arische Wanderu n g an d ie m an
noch immer zu glauben geneigt ist zu Beginn der jüngere n
Stei nzei t vor sich gegangen sei Neue Völker m it ei nem Hau s
m it besseren geschli ffenen Steingeräten u nd zu
tierstan d
gleich m it Kenntnis des Kupfers seien damals in Europa ei n
gedru ngen Wo man in den neuen Wohnsitzen K upfer entde c kte
habe man es benutzt und wo es kei ne M etalle gab w ie i n
Skandi nav ien habe das Leben das Gepräge einer reinen Ste i n
zeit angenommen Dass es so zugegangen sein kann s oll nich t
i n Abrede gestellt werden ; wahrscheinl icher aber ist dass d i e
sprachl ichen Versch iedenheiten sich i n Europa entwickelt habe n
u nd dass die K enntnis der M etalle sich nach und nach vom
O rient aus verbreitet hat
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Entscheidung dieser Ursprungsfrage hat keine d irek te
Bedeutung fü r die Au ffassung der nordischen Bronzezeit ; d a
gegen i st der älteste einleitende Abschnitt der Bronzeze i t
den wir oben in West M ittel u nd Südeu ropa kennen gele rn t
haben von grösster Wichtigkeit fur das Verständni s der nordisch e n
Funde E in Vergleich letzterer m it den Sachen aus der so g
Kupfe r zeit zeigt auf den ersten Blick dass die nordisch e n
Bronzen in verhältnismässig späte Zeit fallen m üssen Die reich e n
nordischen Funde wiederspiegeln eine späte und abgeleite t e
K ultur vor der sowoh l gegen Süden wie gegen Westen zu e i n e
breite und ausgedehnte Vorbereitungsstufe liegt Nur so lä s s t
sich begrei fen dass die M etallzeit im Norden mit einem Rei c h
tum und einer Fülle begonnen hat d ie bloss au f dem H öhepu n kt
einer K u lturentwick lung zu tre ffen sind
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ist der Norden von der ä ltesten Bronze oder Kupfe r
zeit ln Süd u nd Westeuropa nicht vollständig u nberührt ge
bl ieben Auch h ier kennt man die ältesten einfachen keilförm ige n
Beile aus K upfer oder schwach zinnhaltiger Bronze (Abb 1 66 )
u nd d iesel ben Blätter zu D olc hstä b en (Abb
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Rin gg ol d an d er B ernst i n
Lage d er B rnst inküste
I tal ien is h er B ern t in
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ie drang die neue Bro n zekul tur i n den Norden ein un d
e wei t zu rück liegt der Wendepunkt an dem d ie Stei n
zei t vo n einer höheren Entwickl ung abgelöst wurde ? Au f dies e
Frage n soll nachdem w ir i m Vorhergehenden d ie äl teste nordisc h e
F u n d gru ppe u nd d ie noch älteren Bro n zefunde aus den andere n
Ländern Europas im einzelnen betrachtet haben eine Antwo r t
gesuch t werden Es w ird sich dabe i frei lich he rausstellen das s
tro tz der Fülle von vorliegenden Altertümern und trotz unser e r
genauen K enn tnis zahl reicher spezieller Verhäl tnisse d ie Lösun g
der grossen Fragen doch noch immer m it ganz besondere n
Schwierigkeiten verknüpft ist Unter d iesen Umstä nden gil t e s
festzuhalten was wir wirkl ich wissen k önnen und zw ischen d em
sicheren und u nsicheren sorgfältig zu scheiden
An s ich selbst enthalten d ie nordischen Bronzen keine Au f
k lä rung ü ber d ie Zeit der sie ang ehören Wär e man au f d i e
nordischen Funde allein angewiesen so könnte zum Beweis e
dafür dass die Anfänge dieser Periode i n grauer Vorzeit l iege n
nu r au f die v ielen Tausende von Altertümern und G rä b em hin
gewiesen werden Nur die unzwei felhaften Verbindungen zwi sc he n
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den Altertümern des Nordens u nd des S ud e n s e rmoglic he n es
den Zeitp unkt für den Beginn der nordischen B ron zepe r iod e
ei nigermassen sicher zu bestimmen
Wie wir oben gesehen haben sind e inige von den i m
Norden gefundenen B ron ze sache n aus M itteleuropa eingeführt
wäh rend andere m it Formen der B ronzezeit aus denselben
Gege nden eng ve rwandt si nd Auf G ru nd anderer Vergleiche
zwischen den m itteleuropäischen Form en u nd den B ronzen
Italiens wo sich wieder infolge der frühen Verbindungen m it
G ri echenland d ie Zeitbestimmung sehr alter Funde erm itteln
läs st kann man annehmen dass d ie Eisenzeit in M itteleuropa
im Lau fe des 7 Jahrhunderts v Chr begann Da nun die
j e n ige n Sachen aus M itteleuropa welche für Verbindungen m it
de m Norden Zeugnis ablegen namentl ich die Schwerter (S
de r reinen Bro n zezeit ange b oren u nd da sie ausserdem frühe
Fo rmen zu sei n scheinen darf man annehmen dass sie sowoh l
in ihrem U r s p r un gslan d e als auch im Norden beträchtl ich älter
sind als d as 7 Jahrhundert D am it werden wir so zieml ich bis
M indestens ebenso
zu m Beginne des Jahrtau sends zu rückgeführt
weit zu rück weisen die Ähnl ichkeiten zwischen der S p iralorn a
m enti k des Nordens und des Südens Die O m am en tmoti v e
welche den ältesten nordischen Bronzen ihr eigentüm l iches C c
präge gebe n gehören der M ykenischen G ruppe an und diese
südl iche F un d grupp e m uss in die Zeit um die M itte des 2 Jahr
Gäbe es nu n i m Norden Alter
tau se n d s v Chr gesetzt werden
die aus d iesem südl ichen K ultu rkreis eingeführt sein
tümer
k önnten so wü rde dam it der Beginn der Bronzezeit i m Norden
fast ebensoweit zu rüc kgerüc kt denn es konnte nicht mehrere
Jah r hu nderte währen ehe ein Gebrauchsgegenstand vom M ittel
meer zu r Ostsee gelangte Aber bis jetzt ist kein einziges Stück
im Norden gefunden worden das man m it Sicherheit auf die
Auch die Ähnl ichkeit
My ke n ae G ruppe z uru ckführen könnte
der Ornamente ist keineswegs so gross dass s ie au f un m ittel
bare Nachahmung hinwiese wobei man keine Zwischenzeit an
zunehme n brauchte ; ganz im Gegenteil ist d e r nordische O m a
ä ufi g
men ts til m it dem su d l
ic hc n augen s chei nlich nu r sehr w e itl
durch Zwischengl ieder verwandt Wie im mer sich auch d iese
Verbindu ngen durch die I ä n d e r streckc n zwischen Skand inavien
und dem Süden geschlungen haben mögen jedenfalls brauchte
es Zeit dazu sie ü ber d iese weiten Abstände hinüberzuführen
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Die nordische O rnamentik m uss jünger sein als die südlich e
D arnach wäre der Be gi nn der nordischen Bro n zezeit an d e n
Schluss des 2 Jahrtausends v Chr zu setz en Ungefähr in
d ieser A rt hat man dieses Ve r hältnis schon lange Zeit au fgefasst ;
weiter u nten soll gezeigt werden dass es heute noch schärfe r
beleuchtet werden kann (5 Abschnitt X I )
Aus dem Suden also wo d ie älteste L iteratur noch deu t
lic h au f die Zeit
von der hier d ie Rede ist zu rückweist (vgl
S
muss die Zeitbestimmung fur die vollstä ndig p rähis to
rische B ron z eper iod e des Nordens gewonnen werden E n t
s p r e chen d e r w e ise
muss auch fü r d ie Frage woher die neu e
K ultur i n den Norden eingeführt we rd en ist auf dem Wege d e r
Vergleichung Antwort gesucht werden D ass d ie B ronzekult u r
i m Norden n icht selbständig aufgekommen sei n kann ist von
vo rnherei n klar schon darum wei l d ie notwendige Voraussetzun g
für die Entwicklung ei ner sol
chen Metallkultu r das Vorkomme n
von Kupfer und Zinn i m Lande fehlt
Wi r stehen also vor einer eingeführte n Kultu r Dies zeig t
auch die allgemeine Äh nl ichkeit fast al ler Formen der älteste n
nordischen Bronzezeit m it den gleichzeitigen A ltertümern de s
sel bst wo man das Verwand t
ausser s kan d in av i sc hen Europa
tn is nicht i m einzelnen nachweisen kann
Wo d ie s
s c haftsv e r hä l
jedoch der Fall ist , weisen d ie Verbindungen nach Süden w i e
d ies i m I I I V Abschnitt gezei gt worden ist me ist durch D eutsch
land nach den D on augegen d en Süddeutschland und Ungarn sin d
d ie fe rn sten Gegenden bis wohin man den breiteren Strom de r
ältesten Bronzeformen verfolgen kann ; von dort gehen n u r
schmälere Adern weiter nach Süden
Di e alte Hypothese einer ostlic hen E in fuhr strasse der no r
d is c he n Bronzeze it durch Russland hat niemals etwas fü r sic h
gehabt und d ie ehemals allgemeine Vorstellung dass der U r
spru ng der Bronzek ultur im Westen zu suchen sei ist längs t
aufgegeben w e rden Es war das irische Gold und das Zinn i n
Westeuropa was die Gedanken n ach dieser Richtung Ienkt e
So lange man glaubte das Z in n lan d des klassischen Altertum s
i n England zu finden lag es nahe dort auch den Ursprung de r
Bronzek ultu r zu suchen Aber das Zinn komm t au f den Sc i lly
I nsel n gar nicht vor und ebensowenig konnen w ie Hans Hild e
b rand nachgewiesen hat die C assiterid e n in Cornwall oder Fran k
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Anthropologen dass bereits d ie G räber der Steinzei t d ie Ahnen
der heutigen Skandinavier bergen Aus allen diesen G ründen
nahm man an dass zu Beginn der Bronzezeit keine E i n wan d e
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rung stattgefunden habe
O b d ie F rage dam it entschieden ist
dü rfte doch noch zweife lhaft sein " Falls sowohl die älteren
al s auch die neu zugewanderten Völkerschaften Ge rmanen waren
wie man annehmen darf würde e ine Vermeh ru ng der B evö lke
rung du rch Zuwanderu ng i n den erhaltenen Skelettresten natü rlich
n icht nachweisbar sein und ebenso würde die Ü bereinstimm ung
i n B egrä b n isgeb rä uchc n u nd d ie Gemeinsamkeit der Grabplätze
a uch unter dieser Annahme leicht begreifl ich sein
E in en ts c heidender Beweis fur oder gegen eine E inwä nde
ru ng scheint sich nu r aus den Altertümern selbst gewinne n zu
lassen Kei n Steinzeitvolk macht auf einmal den Sprung zur
Bea r beitung der M etalle geschweige zur vollständ igen Ü bernahme
e iner schwierigen Technik und zwar n icht bloss i n dem N aa sse
das s es eingeführte Sachen so gut als möglich nachahm t son dern
auch sie i n schönen ja v ollendeten Form en und in ih rem
feinen und eigentüml ichen K unsts til selbst herstellt Ist die
B ronzekultur d urch langsame M itteilung von Volk zu Vol k em
p fan gen worden so m uss es eine Reihe von nordischen Fu nden
geben welche den Ü bergang vom Alten zum Neuen abspiegeln
und gewissermassen eine E inleitung zur eigentl ichen Bronz ezeit
bilden Es m uss Funde geben in denen die fremden und e in
geführten Sachen vereinzelt neben den Wa ffen u nd Gerätscha ften
der Stei nzeit vorkommen ; andere müssen eine vollstä n dige
M ischung von Steinartefakten und Bronzen enthalten und w ieder
andere müssen die ersten Versuche inlä ndischer M etallarbeit ent
halten und d ie z unehmende Behe r rschu ng der Bronzetec hnik
zeigen Derarti ge Funde fehlen zwar nicht vollständig doch s ind
sie bis jetzt nur selten und z iemlich bedeutungslos Wenn m an
ab und zu einmal einen Bronzegegenstand i n ei nem Stei nz e i t
grabe angetroffen hat so war es eine wenig charakteristi sche
Form und sind umgekeh rt Stein sac hen in G rä b e m der Bro nze
zeit gefu nden worden so waren entweder die F un d vc rhältn isse
ganz u nsicher oder ih r Vorkommen l iess sich fallweise speziell
So zum Beispiel hat man wiederholt i n G rä b em
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der älteren Bronzezeit eine kleine Speerspitze aus Feuerstei n
gefunden d ie meist am Schaften d e stark abgenutz t und bisweilen
teil weise in Leder eingenäht war 0 ä hn l ; es liegt n ahe a n zu
neh men dass sie in Verbindung m it einem Stück Schwefelk ies
zu m Feuerschlagen gedient hat Letz teren fi ndet man öfter i n
G rä be m aus der Bro n zezeit u nmittelbar neben ei ner Flin t5 p e er
spi tze der Steinzeit od er neben einem eigentl ichen Feuerschlag
stei n einem mehr oder minder bearbe iteten länglichen Stück
F lint das deu tl iche Gebrauchsspuren trägt Ebenso ist es ferner
u nwahrsche inlich dass ei n oder das andere Stück aus
n icht
Feuerstein i n der Bronzezeit als Am ulet gedient kaben kann da
d ie allgemei n verbreitete abergläubische Auffassung von Stein
sachen v ielleicht schon damals au fgekom men war (S I
End
l ich ist j a klar dass auch im Falle einer Einwanderung u nd selbst
unter der Voraussetzung einer gewal ts amen Eroberung des Landes
durc h fei ndl iche Völker im Lau fe einer gewissen Zeit doch irgend
welche Berüh ru ngen zwischen den feindl ichen Teilen nicht aus
gebl iebe n sei n können ; daraus lassen sich wieder andere M isch
u ngen von Stein und B ron z esac he n erklären M an darf wohl
sagen dass bis jetzt noch keine solche Reihe von w irkl ichen
M i sch u nd Ü be rgan gs fun d e n zwischen Stein und Bronzezei t
vorl iegt wie man sie zu fi nden erwarten müsste falls d ie neue
K ul tur s ich langsam und au f friedlichem Wege u ber das Land
verbreitet hätte
W ie schon e r wahn t (S
hat man diesem M angel da
du rch abzuhel fen versucht dass m an die Bronzen aus der F rühzei t
de r Periode zu einer eigenen Gruppe z usammenstellte welche vor
de n ältesten M änner und Frauengräbern liegt D och ausser den
o be n be sprochenen Beilen und Dolchen s ind es nur noch einige
wenige und meist bloss ei n zeln vorkommende Speerspi tzen Ringe
u nd ähn l m was man für den Ü bergang zwischen Stein und
Bronzealter i n Anspruch nehmen könnte Die merk wü rdige K luft
z wi schen den beiden Perioden scheint sich also auf diese Weise
nic ht ausfüllen zu lassen Doch sol l dam it n icht gesagt sein dass
d ie Bronzezeit durch eine Einwanderung in den Norden gekommen
se i n muss und langsame Kulturm itte ilu n g ausgeschlossen sei
U nmöglich ist es ja nicht dass die Gräber aus der Übergangs
ze i t zwischen beiden Perioden aus e in oder dem anderen Grunde
i nfolge ih rer besonderen Form u nd Einrichtung
der Auf
m e rksamke it bis jetzt entgangen sind
und dass d ie einzelnen
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Funde soweit solche bereits gemacht worden sei n sollten nicht
richtig aufgefasst worden s ind Auf allen Gebieten der prä
h istorischen Archäologie sind d ie ausgeprägten u nd voll ent
wickelten Stilperioden natü rl ich am leichtesten zu erfassen wäh
rend die Übergänge und einleitenden Stadien sich oft lange ver
borgen halten Die Frage ob zu Beginn der nordischen Bronze
zeit eine Einwanderung nach Skandi navien erfolgte oder nicht
m uss also bis au f weiteres unentschieden bl eiben
H inter dieser Frage l iegen jedoch andere deren Be
Was brachte d ie Bronze und
an tw ortun g ebenso wichtig ist
das Gold des Südens nach dem fernen barbari schen No rden
was konnte dafür als Gegenwert geboten werden und warum
nahmen die Verbi ndungen seien sie nun von vorrück enden
Völkern oder du rch friedl ichen H an d el erö f net worden gerade
d iesen Weg q uer durch Eu ropa z u den westlichen Gebiete n der
Ostsee ? D ie Antwort au f d iese Fragen ist schon seit langem
k lar u nd bestimmt gegeben worden : der Bernsteinhandel war
es der den Norden m it dem Süden i n Berü hrung brachte ; die
M etalle kamen als Tauschobjekte für de n Bernstein in den
Norden und nur der Umstand dass D änemark diese i m Alter
tum hoch geschätzte Waare besass kann die hohe Kultu r stellun g
des südlichen Skandinavien i n einer so fernen Periode gan z er
klären
Die richtige Erkenntnis dieses Verhältnisses verdanke n wir
zunachst der allgemein historischen nicht der archäologischen
Forschu ng Be r eits im vorigen Jahrhundert wurde d ie An sicht
ausgesprochen dass der nord ische Bernstei n im Alte rtume dem
Süden als H an d els waar e q uer durch Europa zugefüh rt wo rden
se i und in We rlau ffs vortr effliche r A r beit über d ie Gesch ichte
des nordischen Bernstei nhandels (D er: nor d ish Rm lia naelr H islon c )
A von
1 8 3 5 wu rden die historischen Quellen richtig erläu tert
Humb oldt nannte im Kosm os (I l
den B em ste in
1 8 47
handel c in merkwü r diges Beispiel von dem E in flusse den d ie
L iebe z u einem einzigen fern en E r zeugnis au f die Erö ffnung
eines inneren Völkerverkehrs und au f d ie Kenntnis grosser
L ä n d er s trecke n haben kau m Ähnlich haben später v iele andere
H istoriker die Sache dargestellt u nd Peschel beginnt seine G e
schichte der E rd kun d e m it dem Bernsteinhandel dem d ie Alten
ihre Kenntnis der baltischen Gestade ve rd an ken ; durch d iesen
Handel wurden griechische und röm ische M ünzen u nd Bronze
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Neutrum E lektr on Bernstein bezeichnete Da später das sil be r
hal
tige Gold a us ser Gebrauch kam oder doch seine Bedeutu ng
wurden die B ed eutun gsgren zen der beiden B e ze ic h
e in b üsste
nungen verw ischt Dies erschwert natürl ich für uns das Ve r
s tä n d n is der alten Autoren u nd hat gewiss auch schon für si e
z u M issverständnissen Anlass gegeben In der Odyssee ist j e
doch wenigstens an zwe i Stellen unzweifelhaft von Bernstein d i e
Rede und namentlich die e ine davon ist interessant da do rt
e in B e m stein schmuck im Besitze von Phö n ikiern e rwähnt wir d
E um aios der Schweinehirt des Odysseus erzählt wie er als K in d
aus dem Hause se ines königl ichen Vaters gerau bt wurde E i n
p hö n ikisc he s Schi ff lag an der Kü ste von Syra um Handel z u
treiben u nd ei n Phöniker kam nach Verabred ung m it der Am m e
des kleinen E umaios al s K rämer m it einem goldnen Ha lsban d
das m it Bernstein besetzt war in den Palast Während d i e
Frauen im Palaste den kostbaren Schmuck betrach teten en tfl oh
d ie Amme m it dem K naben und wurde von den Phön ikern fort
geführt Eine andere ältere Erwähnung des Bernsteins soll nac h
J ules O ppe rt in e iner assyrischen Keilin sc hrift aus dem 9 Jhd
v Chr vorliegen doch wird die R ichtigkeit der Le sung v on
E b e rh Schrader bestritten
Das ist alles was d ie sch riftlichen Quellen u ber d ie B e
n utzung des Bern steins im Süden zu einer dem nordischen Bronz e
alter nahel iegenden Zei t zu berichten wissen I n Ägypten ha t
man nach Lepsius weder Gegenstände aus Bernstein gefunde n
noch kommt i n den alten I nschri ften ein Wort dafür vor “
Die neuere Forschung scheint das n ur zu bestä tigen Auch i n
Chaldäa u nd Assyrien hat man nach Perrot und C hiep iez keine n
Bernstei n gefunden u nd ebensowenig überhaupt im I nnere n
von Asien
Die Bedenken gegen die ganze Theorie vom B ern stei n exp or t
nach Süden müssen sich steigern wenn man sieht dass de r
Bernstei n i n der griech ischen Literatu r der klassischen Zeit nu r
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lar ehé ol e gy pt i en ne et ass yr i enne P aris !880 I I
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se lten genannt w ird u nd keineswegs derart dass man davon den
Ei nd ruc k erh ä lt er habe in der K unst oder I ndustrie eine wich
"
tige Rol le gespielt
Nur die schöne Sage von Phaeton veran
l asst d ie Dichter des 5 Jhs Sophokles und Eu ripides auf den
Be rnstei n h in zuweisen Um d ie Gewissheit zu gewinnen ob er
wi rkl ich der Sohn des Sonnengotte s Hel ios sei ü berredete
Pha eto n eines Tages seinen Vater ihn den Sonnenwagen über
den H immel führen zu lassen D ie Rosse gehorchten aber dem
jungen Wagenlenker nicht ; d ie Sonne kam der Erde zu nahe
u nd es entstand eine fürchterliche Verwirrung : v iele Flüsse
trock neten aus und die Haut der Äthiopier wurde schwarz ge
se ngt
Zuletz t schleude rte Zeus ei nen Bl itz gegen P haöton
de r i n den Fluss E rid an os herabstü rzte Dort begruben ihn d ie
N ym phen Seine Schwestern die drei H e liad en brachen i n un
stil
lb ar e K lagen aus und wurden i n Pappeln verwandelt ; doch
au s d iese n rinnen beständ ig d ie goldenen T hrä nen D iese T hran e n
si nd der Bern stein der vom Wasser an ferne K üsten gefüh rt
u nd zerstreut wird
Wenn die Philosophen und Natu rforscher des 4 Jhs Plato
A ri stoteles u nd T heophrast den Be rnstein wiederholt erwähnen
so gesch ieht es nu r um seinen Ursprung und seine Fähigkeit
andere K örper anzuziehen
d ie schon Thales von M ilet ca 600
v Chr kannte
besprechen Ebenso verhält es sich be i
zu
den Autoren der folgenden Jahrhunde rte Apol lonios Rhod ios
P oly b ios I sod orus S ic ulu s Strabo u a ; sie kennen den Bern
ste i n u nd erwähnen ihn au f G rund seiner Herk un ft aus fe rnen
und u nbekannten Gegenden sei ner Anziehungsk raft und seiner
Verb indung m it der P haé ton m y the ; n irgends aber wird seine
Kostbarkei t und Herrl ichkeit oder seine Verwendung im Dienste
der K un st und Industrie geschildert Das gleiche negative Zeu g
nis ge b c n d ie klassischen Anti q uitäten selbst Von dem Au f
blühen der griechischen K unst an komm t an Schmuck oder
anderen L u x us sac hen kein Bernstei n vor u nd er fehl t auch w ie
Helbig nachgewiesen hat in den gri echischen G rä b em dieser
Periode so w ohl i n I ta lien als i n G riechenland und in der K rim
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f A n thr op E th nol ogi e u U r gesch B erl i n 1 8 90 2 70 ; 1 8 9 1 286
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Os crvazion i sopra i l comm erci o d e ll ambra R om a 1 8 7 7 A tt i d ellAcead mi a d ei
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Anders steht es in der r ö m ischen Zeit nach Christi Geburt
Von da an spielt der Bernstein eine wichtige Rolle Pausa n ias
berichtet von einem B ilde des Augustus aus Bernstein d as im
Zeustempel von Olympia auf bewahrt wurde ; Vergil und Ovid
erwähnen Bernstein als M aterial zu S chmuc ksac hen f besonders
aus Plinius I flslon a natur ablr aber erfah ren wir von seiner all
gemeinen Verwendung zu allen mögl ichen Luxusgegenständen
T r in kge fä sse n und anderem Hausrat B ildern 11 s w in der ersten
Kaiserzeit D e r Be rnstein war damals M ode geworden : Die
kleinste B e r n ste infi gur war mehr we rt al s ein lebender I\Ie n sch«
M an verstand ihn so z u färben dass er kostbaren Steinarten
gl ich und man benutzte ih n als Heilm i ttel Die gleiche Be
deutung behielt der Bernstein im Laufe der folgenden Jahrhun
derte was aus zahl reichen Stel len bei antiken Autoren hervor
geht und noch im 6 ]hd brachte eine Gesandtschaft von der
Ostseeküste dem G othe n kön ig Theod e rich i n Ravenna ei n we tt
volles Geschenk von Bernstei n
H iernach möchte es scheinen dass erst in der r om i schen
Kaiserzeit ei n Jah rtausend nach der älteren Bronzezeit im Norden
der Bernstein in Südeu ropa e in geschätzter Arti kel wurde Glück
l iche Funde haben jedoch sichere Zeugnisse fü r seine Verwendu ng
gerade i n den ältesten Zeiten Griechenlands geliefert W ieder
sind es Schl iemanns w ichtige Ausgrabungen auf der Ak ropolis
von My ke n ae d ie fü r diesen Punkt d ie gewünschten Au fklär ungen
he r b e ige sc haflt haben indem bei den Resten von vier verschie
denen Leichen eine bedeutende M enge Bernstein gefunden w u rde ;
bei zweien davon fand man 400 grössere und k leinere ru nde
Pe r len D ass diese aus nord ischem Bernstei n sind e r klä rt der
angesehene B e r n ste in for s c he r Prof Helm in D anzig dem S c hlie
mann Proben d c s in My ke n ae gefundenen Bernsteins ü ber
sand t hatte “ D ie Analysen ergaben näml ich dass er 4
Bernsteinsäure enthält wie der Bernstein der j ütischen u nd
preussischen K usten wahrend dieser Bestandteil i n dem sonst
i n Europa vor kommen a Bernste in fehlen soll Von anderer
Seite wird d ies d och al s etwas zwei felhaft bezeichnet
Jeden
falls wird Be r nstei n dieser A r t S u cc i n it« auch in Galizien u nd
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halbinsel i n Betrac ht kommen Die Volker d ieser Gebiete waren
z u ungefähr der Zeit von der hier d ie Rede ist in vol ler Ver
schiebung begri ffen Erst d amals sch ichteten sich die Völker
gruppen so w ie wi r sie in der historischen Ze it tre ffen und nach
Süden ging die d orisc he Wan d eru n g au s ; gleichzeitig könnten
Bewegu ngen nordwärts stattgefunden haben
Helbig meint dass die Verbindungen von p hön ikisc hen
Kolonien an der thra ki schen Küste ausgingen ohne doc h i n
Abrede z u stellen dass ein an derer Weg vom ad ri a tischen M eer
nach Norden gefuhrt haben kann An die Stelle der p hön i
ki schen Kolonien traten Städte wo Griechen herrschten d ie
nicht wie ihre Vorgänger ausschliessl ich Handelszwecke verfolgten
Dies kann zum Abbruch der alten nördlichen Verbindungen ge
führt haben während zugleich der Geschmack am Be rnstein sic h
i n der historischen Zeit wie e rwähnt nach u nd nach verlor So
lässt sich begreifen dass in Dänemark das früher m it dem Sude n
i n so enger Verbindung gestanden hatte nu r ganz vereinzelte
Sachen griechischer Arbeit vorkommen
Nun erö f neten sich Verbindungen m it I tal ien wovon d ie
in den Norden im p ortirte n n or d e tr ur ischen Gegenstände zeu ge n
I n der ersten Hälfte des Jah rtausends vor Christi Gebu rt u nd
namentlich in den Jah r hunderten die als jüngere nordische Bro nze
zeit beze ichnet werden können im 8 5 Jahrhundert wurde de r
B ernstein in Ober u nd M ittelitalien v iel benutzt Weiter war e s
gewiss dieselbe nordische Reichtum sq u elle die in den folgende n
Jahrhunde rten der ältesten nordischen E isenzeit nach D änemark
Gegenstände aus den barbari schen Teilen Europas brachte ; den n
dort war nun der Bernstein der jetz t auf klassischem G rund e
verschmäht wurde eine begehrte Waare Erst i n der Ka ise r
zeit strömten wieder klass ische Sachen massenhaft nach Däne
mark da der Bernstein damals wieder Bedeutung für den röm ische n
M arkt gewonnen hatte D er wechselnde K urs des Be rnstei n s
bei n ä heren und fern eren Volkern dü rfte som it den Schlüsse l
z um Verständnis der Hauptströmungen i n grossen Perioden de s
nord ischen Altertums bieten
Eine wichtige Stutz e für die Anschauung dass der Bern stei n
der Wert war wom it der Norden seine Bronzekultu r bezahl te
wäre es we nn sich aus den nordischen Funden namentlich a u s
den alte sten nachweisen l iesse dass der Bernstein auch h i e r
geschätzt oder als wertvoll betrachtet worden sei Doch ist d ie s
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so weit wir sehen konnen nicht der Fal l gewesen Wir kennen
nur einen einzigen Fund der eine grössere M enge unbearbeiteten
Bernsteins i n Verbindung mit B r on zesachen enthält An der
Küste zwischen Frederi kshav n und Saeby hat man ein Thon
gefäss gefunden das ausser einem H al sk ragen u nd mehreren
Ringen von der Form der älteren Bronzezeit 6 Pfund
Loth
Bernstein geschätz t auf 3 6 K ronen (ca 4 0 M ark ) enthielt I m
Ganzen tri tt der Bernstei n i n den Funden nur wenig hervor :
er d ient teils zu r Dekorati on von Bronzegegenständen (s oben
teils erscheint er i n Fo rm von runden oder langli eb e n
3
Perlen die ab und zu doch stets nur in geringer Anzahl in
Frauengräbern der älteren Bronzezeit vorkommen N icht anders
steht es i n der späteren Bronzezeit Wenn zu r Erklärung hievon
gesagt worden ist der Bernstein fehle gerade deshalb in d ieser
Periode weil er eben e in w e rtv oller £ xp ö rtartikel war so ist
dies e Erklärung nicht ganz befri edigend I n den G rä b em wie
ausserhalb derselben finden sich Sachen aus Gold und B ronze
die doch e inen bedeutenden Wert hatten Eher m üsste man
dara us schliessen dass i m Norden au f den Bernstein als Schmuck
kein Wert gelegt wurde se itdem man Sc hmucksachen au s Gold
und Bronze besass
Vielle icht l iesse sich au f anderem Wege d arth
dass der
un
Bernstein eine wichtige Einnahms q uelle war wenn es näml ich
gel ingen sollte z u e rweisen dass gerade die Bevölkerung der
j ütisc he n Westküste besonders viele Kostbarkeiten und n amen t
lich ei ngefüh rte Wertgegenstände besass Wenigstens in Bezug
auf eine einzel ne A rt von We rtsachen lasst sich dies wirkl ich
beweisen Die oben erwähnten S p iralrin ge aus dünnem Gold
draht d ie aus den österreichisch ungarischen Gegenden ei n
geführt s ind (S
l iegen im Nationalmuseum i n mehreren
hundert Exemplaren
teils vollständigen tei ls fragmentarischen
vor Eine Zählu ng im J 1 8 8 6 ergab 1 8 2 Funde Von diesen
stammten 1 4 3 aus J ütland während alle dänischen Inseln zu
sammen
nu r 29 Funde beigesteuert haben Fern er zeigte sich
dass d ie F unde weit häufiger an der j ütis che n Westküste waren
als an der O stküste denn d ie drei westl ichen Äm ter (Thisted
Rin gkj ö b in g Ribe )hatten 68 gel iefert die fünf östlichen (H j ö r r in g
Aalborg Randers Aarhus Veile ) nur 2 8 ; am reichsten von
allen Gegenden war das Amt Viborg vertreten aus dem 4 7
Funde v orlagen
Sel bstverständl ich können auch andere Ver
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die D ichtigkeit der B e volkerun g u nd ihr Wohlstand für
diese unverkennbar u ngleiche Verteilung der Funde bes timmend
gewesen sein ; doch ist es nicht unwah rsche inl ich dass das Vor
kom men von Bernstein an der j ütis che n Westküste hiefür im
wesentl ichen m assgebend gewesen ist
Es soll nicht unerwähnt blei ben dass man d ie Berechtigung
bestri tten hat d as Vorkommen von Bernstei n in den s üd eu r o
p ä isc hen Funden als Bewei s für den nordischen Handel anzu
führen u nter Hinweis darauf dass Bernstei n auch ausserhal b des
Nordens an v ielen Stellen gefunden wird An den engl ischen
und französischen K üsten wird Bernstein gesammelt ; im Innern
von Europa gewinnt man heute grosse M engen davon du rc h
Nachgrabungen und Bernstein findet sich sowohl i n Toskana
wo er au s der Erde z u Tage gebracht wird als auch in Sicil ien
wo ihn das M eer an verschiedenen Stellen der K üste ansp ült
Dass man an d iesen Stellen wenigstens an den Küsten schon
im Alte rtum e Bernstein gefunden haben mag ist nicht n u r
mögl ich sondern auch wahrscheinlich und selbstverständlich hat
man ihn auch benu tzt Doch dieser Bern stein m uss wie v on
mehreren Seiten erklärt worden ist eine ganz u nbedeute nde
Rolle gespielt haben da das Altertu m selbst wenig oder ni c hts
davon z u berichten Weiss
D ie älteren klassischen Autoren von Aeschy l
os und E u ri
pides an bri ngen den Bernstei n meist mit dem Flu sse E rid an os
i n Verbi ndung ; m it d iesem Namen wird bald die Rhone b ald
‘
der Po bezeichnet
Dort also empfing wenigstens i n der
historischen Zeit der Süden den Be rnstein nach seiner langen
dem Laufe der grossen Flüsse folgenden Wanderung von V ol k
zu Volk bis zum M ittelmeer Es gab jedoch eine dritte A u f
fassung die Herodot fü r unrichtig erklärt dass näml ich de r
E r id an os ein Fluss sei
der i n das n ord liche M eer mü nde
Dam it war gewiss der Rhei n gemeint und es scheint so m i t
E in igen bekannt gewesen zu sein dass der Bernstein zum Te ile
längs des Rheines südwä rts geführt wurde Herodot weiss ü ber
den Bernstein nichts anderes zu melden als dass er wie das Zi n n
von den K üsten des äussersten M eeres komme Genauere K en nt
n is ü ber seine Heimat erhielt man im Süden erst durch Pythea s
tn isse,
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Bern stein dem Suden grösstenteils aus dem fernen Norden den
man erst spät genauer kennen Ie m te z ugekommen sein m us s
Daneben hat man aber
doch wohl nicht in älterer Zeit
den
i talienischen Bernstein gekannt SO erzählt der Naturforsche r
T he op hras t im 4 Jah rhundert dass i n L igu ri en in Nordi talie n
Bernstein gefunden werde doch nur spärlich u nd an we nige n
Stellen und andere spätere Autoren so namentl ich Strabo
sprechen von einem Sto ff au s Norditalien Iy ncun um oder langur zum
den Einige m it Bernstein identi fiz ieren Andere w ieder als e igene
Steinart von ihm trennen Ganz unbekannt war also der italie
n ische Bernstein nicht ; doch nach den vorl iegende n Äu sse ru nge n
bei den alten Verfassern kann I tal ien nicht die H aup tfun d stä tte
für den im klassischen Altertu m benutzten Bernstein gewesen sei n
Aus den angeführten Belegstellen geht auch hervor welche
Rolle d ie j ütisc he und d ie preussische K üste bei der Versorgu n g
des Südens m it Bernstein gespiel t haben : die j ütisc he Hal binse l
m uss d ie älteste E xports telle gewesen sei n während d ie sü d
l ichen Ostseek üsten erst i n der Kaiserzeit eine w irkl iche Bede u
tung erlangten Na c h den gegenwärtigen Verhältn i ss en möchte
es im Gegenteil scheinen dass gerade die letztgenannten Gege n
den d ie eigentliche B e rn ste in küste gewesen sein m üsste n d a
heute nu r dort Bernstein in grösserer M enge gewonnen wi rd
I n einer von dänischer und deuts cher Seite aufgestellten B e
rechnung der B e m ste in p r od uktion für das Jahr 1 8 69 werden d i e
K üsten von Jütland und Schleswig m it n ur 5000 Pfund d i e
deutschen Ostseeprovi nzen dagegen m it
P fund au fgefüh r t
Doch darf man da b e i nicht vergessen dass der Be rnstein an d e r
Nordseeküste im Altertum m ögl iche rweise i n grösserer M eng e
vorkam u nd dass d ie B e r n ste in fi sche rei gegenwärtig nu r am
kurischen und frischen Ha ft planmässig betrieben w ird D i e
archäologischen Verhältnisse bestätigen durchaus den aus d e n
Äusserungen d er alten Verfasser gewonnenen Eind ruck Ü be r
M ecklenbu rg hinaus gegen Osten zu l iegen fast gar keine Fund e
aus der älteren B r on zeze it vor u nd erst aus der frühen E ise n
zeit und namentl ich aus der röm ischen Periode bieten d ie Gege n
den um die östl iche B e rn ste i n küste grosse u nd reiche Fu nde
welche bezeugen dass der Bernstein d atn als massenhaft als Tausc h
objek t für fremde Güter nach Süden ausgeführt worden i st
Westwärts reichen d ie Funde von älteren B ronzen n ich t
weit über die Elbe und obgleich sie i n ganz Südskandinavie n
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3 27
vork o m m en sind sie doch auf der j ütischen Halbinsel am zahl
reich st e n Von allen Se iten scheint som it die Anschauung
das s d ie älteste Bronzekultur des Nordens auf der Ausfuhr von
Bern st e i n basiert war Bestätigung zu erfahren Daneben aber
da rf m an nicht vergessen dass die n eue K ultur in den s üd s kan
d i n av i s c hen L ä n d em ein vorgeschrittenes und hoch entwickeltes
Ste i n a l ter ablöste Schon waren v iele Gegenden dicht bevölkert
sc ho n hatte sich Wohlstand und eine gewisse Civil isati on ge
bil de t und bereits früher i n der Steinzeit hatte der Norden
(w i e o ben berüh rt ) Ve r bindungen nach Süden zu gehabt : alles
das m usste i n hohem Grade die Aufnahme der Bronzekultu r er
leich te rn u nd ihre Entw icklung fördern
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V erk e hrswege
F orm und
Grösse d er Grabh üg el
A nzahl der G räber in einem H ügel
U ngleiches A lt er
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Z u samm ense t z u n g d er H üge l
Grabk ist en aus grossen St ei nen
Stein l ag er und St ein hau fen
E ich ensä rge
Fu n de aus E ichensSrgen
Ske l ett
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B evölkeru ng
V erbre i tu ngs geb iet der E ichensä rge
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mehr oder weniger hoc hge w olb te Hügel d ie ihre
Decke schütz end über Tote breiten und zugleich e in sicht
bares Denkmal für sie bilden sind zu sehr verschiedenen Ze ite n
u nd an vielen Stellen der Erde e rrichtet worden I n Europa
kommen G rab huge l von den russischen Steppen an bis zu r K üst e
Portugals von Griechenland im Süden bis nach Irland und Skan
d i n av ien i m Norden vor
I n Asien findet man sie von de r
sibi rischen Ebene bis nach H indostan und dem stillen Ocean
D ie Indianer in Nordam erika haben bi s in unsere Tage übe r
ihre n Toten Grabhügel aufgeführt w ie Alexander über H ephästi on
und Achilles ü ber P atroklos Alyattes der Vater des K rösus
w urde i n e inem Grabhügel bestattet wie An gan ty r der Vater
H er vö r s
Der H ugc l scheint dem nach eine überall vorkom mend e
Grabform zu sein bei der jede Frage nach Zeit und O rt ver
loren ist ; so wenig sich nachweisen lässt wo der erste G rab
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der Bez irk von Boll ing im Ringkjobing Am te hat mindeste n s
1 500 Grabhügel aufzuweisen gehabt
Schon in der Steinz eit wurden ü ber den g r ossen Kamme rn
Hugel aufgeführt und noch zur Zeit der Einfüh rung des Christen
tum s wölbte man im Norden mächtige Grabhügel Nach d e m
Ä usseren al lein kann som it nicht entschieden werden i n welch e
Periode ei n Grabhügel fällt D och darf au f Grund zahlreiche r
Untersuchungen angenommen werden dass der weitaus ü be r
wiegende Teil der dänischen Grabhügel aus der Bronzezeit stamm t
Die Grabhügel sind für d iese Periode ebenso charakteristisch
wie die grossen Steingrä ber für die vorhergehende Zeit u n d
d ie Flachgräber für d ie E isenzeit
Im grossen und ganze n
können som it die Grabhügel als Denkmäler der Bronzezeit be
trachtet werden Besässen w ir voll ständige Berichte über all e
d iese Denkmäler so würde ei ne Untersuchung ü ber ihr Vor
kommen u nd ihre Anzahl i n den einzelnen Landschaften sicher
lich wichtige Aufk lärungen ü ber d ie Besiedelung des Landes und
d ie verschiedene B evölker un gsd ichtigkeit ergeben
Zu eine r
solchen Untersuchung mangelt leider noch hinreichendes M ateri al
D ie grosse unter der Leitung des K openhagener Nationalm useum s
seit einer Reihe von Jahren betriebene Arbeit e iner Beschreibun g
und kartographischen Au fnahme sämtl icher Denkmäler des Alter
tum s um fasst erst circa zwei D rittel des Landes So lange dies e
Arbeit n icht vollendet ist und die Resultate daraus gezogen si nd
muss jede Behandlung der G r abhugel als ganz provisorisch be
trachtet werden
Die Grabh ü gel l iegen teils einzeln hier u nd dort teils
und zwar ü berwiegend
strichweise oder i n G ruppen verei n igt
d icht neben einander was der j ütisc hen Landschaft oft ein so
eigentüml iches Gepräge giebt Abb 1 69 zeigt eine solche H ügel
gruppe au f der östl ichen Fred er iksheid e in F r ed er iks Sogn ; s ie
zählt 2 8 Grabhügel deren Höhe zwischen 2 bis 1 3 Fuss v ariirt
Da man m it Sicherheit davon ausgehen kann dass d ie G rä be r
von den Wohnplätzen n icht weit entfernt lagen so geben si e
eine recht klare Vo r stellung dav on wie die B e volke r un g ü be r
das Land verteilt war mei s t in grö s eren oder kleineren Gruppe n
b e i samm e n w ohn en d
teils aber auch sporadisch über d ie da
zwischen l iegenden s on s t unbewohnten Strecken zerstreut
Ganz nach Laune und Zufall ist d ie Besiedelung des Landes
gewiss n icht e r folgt An d ie Stellen wo schon in der Ste inz e it
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Wohnplätz e bestanden wo die Wälder
gerodet und Ansätz e z ur Be bauung des
Bodens bereits gemacht waren m usste
sich d ie Bevölkeru n g der Bronzeze it
natürl ich halten ob sie n un ausschliess
l
ich au s Nachkommen der ältesten
Bevölkeru ng bestand oder m it ein
gewanderten Völkern mehr oder we
niger verm i scht war Und wirklich
liegen d ie Grabh ü gel an v ielen Stellen
auf denselben Strecken wo man d ie
Steinkammern findet oder doch auf
unm ittelbar anstossenden Strichen so
dass es aussieht als ob zur Bronzezeit
eine Ausdehnung von dem schon
früher ei ngenommenen Boden aus er
folgt wäre An anderen Orten lässt
sich erke nn en d ass gewisse geogra
phisc he Verhältnisse für die Verteilung
der Grabhügel bestimmend gewesen
sind
Wenn die Grabhügel oft in
Gruppe n oder Ketten längs oder un
weit de r K üsten beisammen liegen
oder wenn sie der Richtung von
Thä le rn welche von schi ffbaren Flussen
durchström t sind folgen so beruht
dies gewiss darauf das s sie an den
damaligen i nneren Verkehrswegen la
gen welche z u jenen Zeiten da Wälder
und u nwegsame Sümpfe grosse Teile
des Landes e innahmen natürlich den
Küsten u nd Flu sslä ufen folgen m ussten
Obwohl es Beispiele dafü r giebt dass
Grabhügel tief ja sogar unm ittelbar
am U fer e ines Sees oder in einer
heute morastigen W iese liegen so mü s s
doch als Regel bezeichnet werden dass
Grabhügel au f N iederungen fehlen
was nur natürl ich ist da d ie F euc htig
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keit des Bodens auf jeden Ansiedler
Grabh üg l i m F r d r i k S og
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ob er nun einen Wohnplatz oder Boden zum Anbau suc ht e
gleich abschreckend wirken musste
D ie flachen u nd tiefliegen d e n Gegenden waren im Bronz e
alter nur spärlich bewohnt Das gil t von weiten Strecken läng s
der Westküste der ]ütisc hen Halbinsel Auf den H eid efläc he n
tiefer im Innern des Landes giebt es ebenfalls nur ei nzelne we i t
von einander l iegende G rab hugel während das anstossende höhe r
gelegene u nd well ige Terrai n m it zahlreichen Grabhügeln bedec kt
ist ; nicht selten erstreck t sich eine ganze Kette von G rabhügel n
längs der Ränder d ieser B od en an schw ellun g während auf de r
anstossenden ausgedehnten H eid efläc he das Auge nur hie un d
da einen einzelnen G rabhügel entdeckt
D ie Grabhügel krönen namentl ich die Kamme von Boden
erhebungen u nd zeigen sich auf Anhöhen Der G rund ist gewis s
der dass d ie Anhöhen sich am besten z u einem p ri m iti ve n
Ackerbau eigneten und zugleich die günstigsten Bed ingungen fü r
d ie Anlage von Wohnh ä usern boten Um den Wohnplatz heru m
wu rde der Wald allmählich i n weiterem oder engerem Um kreise
gerodet Bei vielen G rabh ü gel n lässt sich kon sü tieren dass zu r
Ze it als sie angelegt wurden kein Wald an dieser Stelle vor
handen war ; sie liegen näml ich oft gerade auf dem oberste n
Gipfel einer Anhöhe oder auf einem kleinen erhöhten Vorspru n g
Stellen die in einem Walde nicht aufgefallen wären
An verschiedenen Stel len des Landes sind ganze Ketten
von Grabhügeln die sich meilenweit ziehen oder G ru ppe n vo n
solchen d ie gewisserm assen durch dazw ischenliegende einzel ne
Grabhügel zu einer Kette vereinigt sind nachgewiesen worden
So läuft von der j ütisc hen Westküste südlich vom B ov bj er g e ine
Reihe von Grabh ü geln und G räb e r gru ppe n durch die Bezirke von
Vand fuld Skodborg Hjerm und G in d in g bis zur Kaar up Aa
‘
Flüsschen
westl
ich
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Viborg
Eine andere G rab hügelkette
(
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lässt sich vom südl ichen Teile des Funder Sogn westl ich von
Silkeborg bis Dollerup bei Viborg verfolgen Unge fähr dort wo
heute d ie E isenbah n die Funder Aa übersetz t l iegt eine G ru ppe
von Grabhügeln in ungewöhnlicher Situation tief in der N iede ru ng
beiderseits des Flüsschens ; dort befi ndet sich eine Fu rt Von
d iesem Punkte geht d ie G rabhügelkette nordwärts q uer durch das
hochgelegene Funder Sogn zieht sich an dessen nördlicher G renze
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bre iten Küstensa um an der Nordsee scheint d ie Theorie von
B algas keine Anwendung zu fi nden : d ie Anzahl der G rabhügel
ist h ier zu gering als dass das Verschwinden der W älder dem
M enschen zugesc hrieben werden könnte Ob diese G egenden
in der Bronzezei t waldlos waren weshalb man sich hier nicht
n iederl iess oder ob man sie verm ied weil sie zu ti e f lagen oder
sich zur Bebauung nicht eigneten lässt sich kaum entscheiden
Die G rabhügel sind im allgemeine n kreisru nd gleichmässig
D och
gewolb t und ihr Um fang var iirt im Verhältnis zu r Höhe
kennt man auch sehr breite aber flache G rabhügel die ver
mu tlich b e i später stattfindenden Begräbnissen erhöht werden
sollten Die Grösse steht in gewissem Zusammenh ä nge m it d e n
verschiedenen B egrä b n isb rä uchen die im Laufe der B ronzezeit
herrschten I n der ältesten Zeit als es Sitte war d ie Leichen
unverbrannt be izusetz en mussten recht bedeutende H ugel au f
geführt werden um die grossen oft aus Steinen gesetz ten Gräbe r
zu bedecken wogegen ma n sich in der jüngeren Bronzezeit al s
die Leichenverbrennu ng allgemeiner geworden war m it e inem
flachen Hügel zur Bedeckung der G rabu rne begnügen konnte
Ebenso abhängig i st jedoch die Grosse auch von der allgemeinen
Sitte spätere Bestattungen ü ber einem älteren Begräbnis vor
zu nehmen wodurch !der Hügel oft anwuchs Endlich kam es
wohl auch auf das P ietä tsge fühlder Ü berlebenden an ob sie ü be r
dem Toten ei n mächtig emporragendes Denkmal errichteten ode r
ihn nur m it einem flachen Erdaufwurf bedeckten
Die Höhe der Grabhügel wechselt zw ischen 1 2 und einige n
zwanzig Fuss u nd der Durchmesser kann 1 3 0 Fuss erreichen
Am häufigsten sind m ittlere D imensionen von 5 7 Fuss Höh e
und 50 7 0 Fuss D urchmesser ; eine Breite von mehr als 1 00
Fuss ist sehr selten Abb 1 68 zeigt einen solchen mächtige n
Grabhügel c irca 1 3 0 Fuss breit und über 2 0 Fuss hoch i m
Sem Sogn Onsild H err ed Von ähnl icher Grösse und wege n
seiner natürlichen hohen L age noch imposanter ist der H o H ö i
bei M ariager Selbst die grössten dänischen Grabhügel der Bronze
zeit werden aber von E rd mon umenten anderer Zeiten und an
derer Länder weit ü bertro ffen Gorms Hügel bei ]ellinge (vom
Ende des Alte rtums) ist etwa 2 20 Fuss breit u nd einige zwanz ig
Fuss hoch (in senkrechter L inie
Thors Hügel be i
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Up sala (Schweden ) der im Jahre
wurde ist 1 90 Fuss
breit u nd 3 2 Fuss hoch M ehr als doppelt so breit ist der grösste
von den Grabhügeln an den Dardanellen welchen d ie Türken
Uj ek T epeh nennen der i n alter wie in neu er Zeit m it dem
trojani schen K riege i n Verbindung gebracht worden ist " und
die fün fi ac he Breite u nd Höhe des G ormhügels weist B in
Tepe h « bei dem alten Sa rdes au f
dieser Grabhügel wurde
über Alyattes dem Vater des K rösus in der M itte des sechsten
Jahrhunderts v C hr aufgeführt also zu einer Zeit d ie man
im Norden al s jüngere Bronzezeit bezeichnet Die letztgenannten
Grabhügel auf klassischem Boden verdanken übrigens ihre be
deutende Grösse doch hauptsächlich der Anlage au f einem n atür
lichen Hugel der i n den Bau m i t ei nbezogen worden ist wie
man ja auch im Norden den Hügel oft über einer isolirten Boden
erhöhu ng anlegte um ihn ansehnlicher zu machen
Es gibt jedoch auch längl iche G rab hügel l B isweilen sind
solche dadurch entstanden dass man zwei oder drei ru nde Grab
hügel mi t einande r verband entweder derart dass man noch
heute erkennen kann sie seien einzel n errichtet worden oder
vollständig zu ei nem zusammenhängenden Langhügel vereinigt
desse n besondere Stru k tu r erst d urch eine Untersuchung fest
gestell t werden kann D er Langhügel M uldbjerg « im Hover
Sogn Ri ngkj ö b ing Amt 1 3 8 Fuss lang und 1 2 Fuss hoch erw ies
sich als Zusammensetzung zweier am Fusse zusammenstossender
Rundbügel d ie durch spätere Erdau fschüttung zu einem Hügel
verei nigt worden waren Er enthiel t 3 Gräber in jeder Pa rtie
des H ügels eines N icht ganz selten tri fft man doch auch kürzere
Langhügel die von Anfang an diese Form erhalten haben
müssen Ebenso kommen bisweilen Gräber au s der Bronzezeit
in ungem ein langen und schmalen G rabhügeln vor welche an
die H ün en b e tte n der Steinzeit eri nnern aber keine Randsteine
aufweisen
Das Innere der Grabh ü gel ist seh r versch ieden je nac hdem
sie ein oder mehrere Gräber enthalten Es giebt grosse Hügel
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sogar i n den grossten bekannten D imensionen
d ie nu r
ein einz iges G rab enthalten haben so z B der jetzt geschleifte
G ard erhö i bei Jaegersborg
D er Hügel war circa 2 0 Fus s hoc h
u nd etwas über 1 00 Fuss brei t Er enthielt über 4 00 K ubi k
klafter Erde ; zum Schleifen waren im ganzen 3 50 Ar beitstage
erforderlich trotzdem dabei auch P ferdekraft auf Sch i enenwegen
d ie von beiden Seiten in den Hügel eingeführt worden ware n
in Anwendung kam D iese Zahlen geben eine gute Vorstellu ng
von der bedeutenden Arbeit welche die Errichtu ng d ieses G ra b
mals gekostet hat das nur ei n einziges Grab gerade i n d e r
M itte au f dem ursprünglichen Bodenni veau enth ielt
Andere Hugel sowohl gr osse re als kleinere enthalten mehre re
G r aber d ie bald gleichzeitig sind bald aus verschiedenen A b
schnitten der Bronzezeit stammen H ieri n herrscht die denk ba r
g r össte Abwechsel ung Bisweilen lässt sich aus den G rab güte m
erkennen dass ein Grabhügel u nunterbrochen e inen längeren od e r
kü rzeren Abschnitt der B ronzezeit hindurch benutzt worden i st ;
hä ufiger aber l iegt zwischen den Bestattungen auf dem Bode n
und denen in der obersten Schichte ein langer Zeitr aum B e
sonders i n der jüngeren Bro n zezeit war es ganz üblich e ine n
alten Grabhügel zu Begräbnissen zu benutzen während i n de r
älteren Ze it in der Regel über jedem Grabe ei n neuer Hüge l
au fgefüh rt wurde ; doch kennt man auch aus diesem Z eitrau m e
Beispiele dafür dass ein Grab aus der Steinzeit benutzt worde n
ist ; einmal hat man sogar i n e iner Riesenstube einen E ichensarg
gefunden (5
Aber auch Gräber der jüngeren Bronze
zeit kann man in unm ittelbarer Ve r bindung m it solchen au s de r
Steinzeit an tr eflen Fü r d ie Benu tz ung von älteren Grabhügel n
z u nachträglichen Bestattungen giebt es eben ke ine Regel u nd
kein Gesetz Oft komm en solche sekundäre Grä ber vor oft
auch n icht ; die jüngeren Graber können sich der Ze it n ach eng
an die älteren schliessen es können aber auch lange Zeiträ ume
dazwischen liegen
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3 38
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D I E B aos z ez zr r
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Grabstätten finden sich überall nicht zu m wenigsten i n u nseren
Zeiten wo es ja öfter vo r kommt dass ein Grabgewölbe nach
wenigen Generationen in den Besitz einer anderen Famil ie ü bergeht
oder dass ein Grabstein m it einer neuen Insch ri ft versehen w i rd
D iese Umstände sind eine Quelle vieler Schwierigkeiten die
sich dem richtigen Verständnis d es I nneren solcher G rabhügel
be i Vornahme vo n Ausgrabungen i n den Weg stellen u m so
mehr als die späteren Grä ber den alteren i n h öchst verschiedener
Weise angefügt sein können Bald i st der Grabhügel au fgegraben
worden entweder nur die oberste Erddecke wie bei dem o be n
e rwähnten Grabe aus der Eisenzeit in dem Ramlö se Hügel oder
t iefer so dass Gräber die zeitl ich durch Jahrhunderte getrennt
sind rau mlich neben einander liegen Bald ist das sekundäre G rab
am F uss an der Seite oder auf dem G ipfel des Grabhügel s an
gelegt und m it einer neuen E r d au fi ühr u n g gedeck t worden ; so
wuchs der Ramlöse Hügel bei Anlage des Grabes aus der Bronz e
zeit um eine 7 Fuss mächtige E rd sc hic hte an Au f d iese W eise
haben v iele Grabhügel bedeutend an Breite z ugenommen was
deutl ich darau s hervorgeh t dass im I nneren e rd b ed ec kte k on
zentrische Steinkreise vorkommen von denen jeder eine Ze it
lang den jeweiligen Umkrei s des H ugc ls bezeichnet hat
O ft
D ie Zusammensetzung der Grabhügel ist verschieden
hat man Rasen sc holle n benutzt die schichtenweise m it der
bewachsenen Seite nach unten auf einander gehäuft word en s i nd
Die geglättete D urc hstic hfläc he eines solchen Hügels zeigt ei ne
deutl ich geflam mte Zeichnu ng m it dunk len Wellenlinien Am
deutlichsten tri tt dies hervor wenn (wie bei vielen j ütischen G rab
hügeln ) Schollen m it H aid ekraut angewendet worden s ind da
das H aid ekr aut schwarze oder dunkelgraue Strei fen hinterlassen
hat welche in die m inder hum ushaltige bleigraue oder graugelbe
Erde abgetönt ü bergehen In anderen H ügel n fehlt diese ge
flammte E rd füllung da sie wesentl ich aus d er Erde des Unter
grundes gebildet sind ; bisweilen findet man dicht beim H üge l
e ine Grube aus der d ie E rd füllun g gewonnen worden ist V iele
j ütische H ügel sind aus Sand dem M aterial das d ie Gegend bo t
u nd m it dem man zugleich die geringste M uhe hatte au fgefüh rt
Auf dem G runde fi nden sich oft Steinlager von versch iedener
Form vollständige K reise oder gebogene E infassungen d ie in
e inander grei fen oder Steinhau fen und aufgestapelte Wälle ; d iese
Anlagen müssen bei der Be s tattung eine Rolle gespielt ha be n
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V II I
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3 39
Ein Steinkreis um den Fuss des Hugels ist nicht allgemei n üblich
un d besteht
wo er sich findet nu r aus kleineren Steinen ; noc h
seltener stösst man auf einen mehrere Fuss hohen vom Erd
aufwu rf bedeckten p eriphe rischen S teinzaun Viele besonders
kleine re Hügel bestehen aussch liessl ich aus Stei nen die von
einer d ünnen Schicht Erde bedeckt sind welche i n den meisten
Fälle n wah rscheinl ich gar n icht in der Vorzeit au fgeworfen worden
ist sondern sich erst im Lau fe der Zeiten nach und nach an
gesetzt hat Abb 1 7 2 zeigt einen Hügel bei Refsn azs m it einem
D iese Ste in
Stei n ke m und Urn en aus der j üngeren Bronzezeit
hügel finden sich namentlich an den K üsten wo zahlreiche Strand
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steine vorkommen und in anderen an Steinen reichen Gegenden
Besonders häufig sind sie auf Bornholm namentl ich Ste inhügel
von geringer Grösse die s g Rörer d ie man wie E Ved els
umfassende Untersuchungen gezeigt haben in allen Perioden des
Altertum s von der Steinzeit an bis z um S chlusse der jüngeren
Eisenz eit errichtet hat Besonders aus der jüngeren Bronzezeit
kennt man auf Bornholm eine bedeutende Zahl von diesen
niedrigen kreisr unden Steinhaufen d ie derart gesch ichtet sind
dass ihre Oberfläche ei n flachge w ö lb tes K ugelsegment bildet
M an kennt zwar auch aus der älteren Bronzezeit Beispiele
fur Flachgräber ohne Erdau fwurf die nur knapp unter dem
Bodenniveau l iegen u nd m it Stei nen eingefasst oder m it einer
dünnen Stei n oder E rd schichte bedeckt sind ; als allgemeine
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3 40
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D I E B n os z az ar r
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Regel gil t aber doch die Anbringung des Grabes i n einem (G r ab )
H ügel D e r er s te Grabplatz um dessentw illen der Hügel auf
geworfen wird liegt gewöhnlich i n der M itte nur sel ten seitl ich
und entweder unm ittel bar au f der natürlichen B od en flä c he ode r
seltener ein paar Fuss unter derselben Um d ieses erste G rab
und ü ber demselben l iegen dann die sp ate ren G räber M an hat
auch Gräber aus der älteren Bronzezeit getro ffen d ie den G rab
ki sten der Steinzeit (S 1 1 4 ) sehr ähneln
längliche v ie r ec k ige
Räume von Man n slan ge oder häufig noch etwas darü ber so b reit
und tief dass eine einzelne Leiche darin reichl ichen Platz hatte
(Abb 1 8 6 S 3 53 1 D ie Seiten werden von Steinen gebildet d ie
auf der H oc hkan te m it einwärts gewendeten Flächen ste he n
gew 0 hn lic h 2 4 an jeder Längsseite und t z an den E nden
Gedeckt i t das G rab m it 3 4 Steinen die m itunter ei nen so
vo r z ügl ichen Verschl uss gebildet haben dass die umgebende
E r de nicht in den Raum einzud r i ngen vermocht hat so dass e s
sich bei der Untersuchung ebenso v ollständig frei von Erde zeigt
w ie vor rund 3 000 jahren als das G rab ve r schlossen wu r de D ie
w eitaus ü be r wiegende M ehrzahl von G rä b em m it B r on z e s ac he n
von den ältesten Formen besteht aber n icht aus einer ge s chlossene n
K iste m i t Seiten und D eck steinen sondern aus einem längliche n
das aus kleineren Ste ine n
trogfö r m ige n Lager fü r die Leiche
hergestellt ist u nd an d ie früher besprochenen Einzelg r äbe r d e r
Steinzeit erinnert D ie Länge beträgt gewöhnlich 5 8 Fu s s
die B r ei te va r iie rt zwischen I '/2 und 3 die Tiefe zwischen 1 un d
2 Fuss
M an hat auch kleine Steinsetzungen dieser Art gefunde n
die als K indergräber au fgefas s t werden dü r fen In anderen Fälle n
hat d ie Grab s tätte die Form einer E inhegung oder eines Rahm e n s
um d ie Leiche inne r halb dessen der Boden gep fiaste rt sei n kan n
oder das Grab l iegt u nter dem Bodenni veau u nd ist in d iese m
Falle mei st m it Steinen ausgelegt Nur sehr selten hat m a n
G räber ohne Steine d ie unmittel bar von dem Erdau fwurf bedeck t
waren getro ffen Bei keiner dieser Form en findet man ein e
D ecke von g r o s sen Steinen wohl aber tri fft man oft eine Schich t
kleinerer Steine oder einen höhe r en oder flac he ren Steinhau fen
von ovaler oder runder F orm N icht selten hat man doch auch
Reste von Holz gefunden woraus s ich vermuten lässt dass d i e
Leiche durch Bretter nach oben zu geschütz t war A b u nd z u
konnten auch an den Seiten Spuren von Holz nachgew iese n
werden u nd wahrscheinl ich wa r en auf vielen von de n Stei n
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3 42
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Toten P latz fi nden konnen Doch kennt man auch kleinere
Särge sogar so k leine dass nur ein K ind da ri n l iegen konnte
E inen solchen innen nu r etwas ü ber drei Fuss langen Sarg fand
man in jedem der zwei Grabhügel T reenhöi und Kongshö i au f
der Havd r up Feldmark bei Vamdrup (Jütland ) die i n den Jah ren
au f Befehl Fri edrichs V I I u ntersucht w e rd en s in d
1 86 1
und di e ersten genaueren Aufschlüsse uber d iese Art von G r ä
b e m geliefe rt haben
Diese beiden Hugel enthielten je vier Särge ; im Kon gshö i
waren zwei davon einer für e inen M ann u nd der andere für ein
K ind doppelt i ndem ein k leinerer Sarg in einen grösseren ei n
gesetzt war Auch der Borum E shöi bei Aarhus (Jütland ) ent
h iel t drei Särge m it Leiche n von zwe i M ännern u nd einer F rau
I n anderen Fällen dagegen wie i n einem Grabhügel au f de r
Olby Feldmark bei Kj öge (Seeland ) und im Stor ehöi au f de r
Barde Feldmark östl ich von R ingkjobing (Jütland ) d ie beid e
schöne Funde enthielten stiess man nur au f einen einzelne n
Sarg über welchen der ganze Hügel aufgeschüttet worden se i n
m uss I n einem schon früher (S 3 3 5) erw ä h nten Hügel M uld
bjerg Hover Sogn bei Rin gkj öb in g u ntersucht i m Jahre 1 8 8 3
fand man einen E ichensarg (Obe r und Unterteil ) von gew öhn
l icher Art bedeckt m it einem mächtigen Schutz deckel ; derselbe b e
stand aus der grösseren Hälfte eines der L änge nach gespaltene n
und vollständig ausgehöhlten E ichen stammes m it einem v ie r
eck igen At mschn itt in jeder Ecke Dieser Schutzdeckel war 9 F u s s
1 0 Zoll lang und an dem breiteren Ende 3 Fuss 9 Zoll breit ; Ab b
I 73 zeigt den Sarg m it abgehobenem Oberteil u nd Schutzdeck e l
Für d ie G rösse des Hügels bei dieser Art von G räb e m lässt si c h
keine Regel aufstellen ; der Borum E shö i und der Kon gshö i
gehörten zu den bedeutendsten bekannten Grabhügel n der Bronze
zeit sie waren ca 2 4 Fuss hoch und massen im Durchmesse r
ca 1 20 Fuss ; v iele andere gehen nicht ü ber M ittelgr o sse h inau s
Aus den Eichensärgen stam men die m erkwürdigsten Fu nde
die wir aus der ganzen Bronzezeit kennen da d ie Feuchtigk eit
d ie durch den Hügel hin ab s ic kerte und auf dem Boden des
Sarges stehen bl ieb zur Erhaltung von G e w an d stüc ken u nd
H olzsachen die sich i n anderen Grabern der Bronzezeit nich t
so gut e r halten konnten beigetragen hat und da der I nhal t der
Särge infolge des herrschenden Gebrauches den Toten be
k leidet m it Waffen Schmuck und sonstiger Au ssta ttung i n das
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3 43
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Gra b z u legen sehr re ich ist I m M uldbjerg Sarge lag der M an n
auf e inem Tierfell d ie M ütz e au f dem Kopfe in U n terkleid em die
von e inem Ledergü rt el woz u ein grosser H olzkn op f gehörte zu
I m rechten Arme ruhte das Schwert
sammen gehal
ten wurden
in e i ner wohlerhaltenen Holzscheide Das Schwert wurde sicher
an der l inken Seite getragen doch bei der Bestattung legte man
es häufig i n den Arm des K riegers b ald rechts bald l inks
Über den ganz en Sa rg war der grosse M antel ausgebreitet u nd
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zu oberst lag eine v iereckige Decke von ca 7 Fuss Länge u nd
M an kann sagen dass der M ann so bestattet
4 Fuss Breite
ist wie er zur Nachtzeit ruhte au f einem Tierfell l iegend und
mit Man te l und D ecke bedeck t
Dasselbe Bild bot der Treen
höi : als der Oberteil abgenommen wurde sah man z u oberst
im Sarge Reste eines T ie r fe l
l
es
das als D ecke ausgebreitet
worden war D arunter war der M antel des M annes ü ber den
ganzen Sarg bis zu r M ütze welche den Kopf bedeck t hatte
ausgebreitet I n der M itte lag die Unterkleidung zur L inke n
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3 44
D ue: B aos z ez err
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das Schwe rt in ei ner m it Fell gefütterten Holzscheide u nd am
Sie enthiel t eine M ütz e
F u ss en d e stand eine runde Schachtel
die scheinbar zu r Reserve m itgegeben worden war sow ie e in
Rasiermesser u nd einen Kam m also die T oilettege rä tschaften
d ie i n den Funden der Bronzezeit eine so grosse Rolle spielen
Bei den Fussen lagen ein paar Stucke Wollzeug und Reste v on
Leder ehemalige Bestandteile der F u ssb e kleid un g Ungefähr
d ie gleiche Anordnung fand man in den Mä n n ersä rgen d ie im
Borum E shö i im Jah r e 1 8 7 5 ausgegraben wurden Die Leichen
w aren m it der U n te r ge w an d un g bek leidet ; d ie e ine hatte ei ne
M ütze auf dem Kopfe und über beiden lag der M antel ausge
breitet Au s d iesen und anderen Eichensärgen wurde eine Re ihe
von sch on gearbeiteten H olz sache n gehoben (Abb
n am e n t
l ich grössere und k leinere Schalen geschm ückt m it e ingeschlagenen
Z in m tiften Scheiden von Schw e rtem und Dolchen und Span
schachtel n m it D eckel Ein im Jahre 1 8 9 1 aus dem G uld hö i
bei Vamdrup (Jütland ) ausgegrabener Eichensarg enthielt ausser
anderen Sachen einen g r ossen Lö ffel aus Horn einen P als tab
mit w ohle rhalte n e m Schaft (S 2 50) u nd einen n iedrigen Faltstuh l
(Abb
Nu r in den drei E ichensärgen aus dem Borum E shö i waren d ie
Skelette vollständig erhalten ; an einem davon waren sogar n icht
unbedeutende Reste d er Fleischteile noch vorhanden A n alle n
ande r en Fundstellen hat die Feuchtigkeit i n Verbindung tei l s
m it der Gerbsäure des Eichenholzes teils m it Sto ffen aus den
deckenden Erdschichten den Ver wesungsprozess i n seh r ve r
sc hie d e n e r und merkwürdiger Weise aufgehalten oder beförde rt
I n einem der Särge aus dem T ree nhöi und i n de n oben e r w ä hn
ten Gräbern des Store hö i und G u ld hö i waren alle K nochentei le
fast vollständig vernichtet während das Hi rn noch so gut e r
halten w ar dass es geh oben und u ntersucht werden konnte Im
M uldbjerg Hügel traf man ausser dem Unterk iefer nur das d ichte
lange Haupthaar das al s Ganzes gehoben werden konnte ; auch
i n einem Sa r ge der aus dem L il le D ragshöi be i Vester Arnum
südö s tl ich von Ribe ausgegraben wurde war gleichfalls d ie K opf
haut m it dem Haare erhalten während der Rest d es Körpers
voll s tändig au fgelöst wa r
Das meiste von den Resten d ie uns uber den Kor p e r b au
der Bev lkerung zu r Bronzezeit Au fschluss geben stam m t aus
den Ii ic he n ä rge n ; in den üb r igen G r ä b e m d er älteren B ronzeze it
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modert sind dass die Reste bei einer nicht sachkundige n Unter
suchung leicht der Aufmerk samkei t entgehen können
Die
meisten u nd c harakteri stischesten Funde sind bis jetzt i n N ord
sch leswig und den anstossenden Gegenden nördlich der G re nze
z u Tage gekommen doch fehlen auch i n anderen Tei len der
" und auf Seeland entsprechende Funde n icht
s chen Halbinsel
ü
t
i
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M an ist daher zu der Annahme berechtigt dass d iese B estattun gs
art im ganzen Lande ziemlich allgemein i n Geb rauch gewesen
ist namentlich in dem früheren Abschni tte der älteren Bronzezeit
Im wesentlichen unterscheiden sich ja die E ichen särge auch n ich t
von den gleichzeitigen anderen G rä b e m den geschlossenen K i ste n
aus grossen Steinen und den Steinlagern : das Grab ist n u r
zu r Aufnahme ei ner einz igen L eiche bestimmt welche u n ver
brannt in ausgestreckter Lage reichl ich ausgestattet und sorg
fältig bedeckt beigesetzt worde n ist Schon i n der älteste n
B ronzezeit aber macht sich auch d ie Leichenverbrennung gel te nd ;
ihr Auf kommen und ihre Ausbreitu ng zu schildern blei b t
einem späteren Abschn itte vorbehalten
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F Dr H o l s t e i n 40 B e richt des Schl es w ig H olstein iu hen Mu se um s vat er
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i nd ischer A lt ert üm e r i n K i el und ferner Mi ttei lu n gen d es A n thr op ol ogisch en V en in s
l
i n K i e l 1 8 94
F ür E n g la n d v g l B oy d D awk i ns E arl y man i n
7 H eft 7
Bri t ai n 3 68
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AB S C H NI TT D E R AL TE R E N
BRO NZEZEI T
D E R SP ATE RE
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stei ngesd
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St i l un d O rn am n t i k
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G rä ber m i t v erbr nt en Ge be i nen
zten G rä b r m i t v rbran n t e n G b i nen
t verb ran nt en G e be in en
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ie E r kenntn is des fru he r e n Ab
schnittes der alteren Bro nze
zei t be ru ht wie w ir ge s ehen haben
au f den v ielen G esamtfu n d e n u nd
A bb 1 75 Waffe us d m S pät r " au f dem ganzen Stilcharakter ; den n
A b h i tt d r ä lt re Bro
i t Alt6 rtüme r d ie man im me r bei
findet und die das gleiche Stilgep räge aufweisen
samm en
müssen gleichzeitig sein
Sodann wurde die chronologische
Stellung d ieser G ruppe durch ihre Verbindungen m it anderen
Fund grup pe n des Südens über die wir besser u nterrichtet sind
bestimm t
Auch die Funde aus dem späteren Teile der älteren Bronze
zeit müssen so behandel t werden E ine gewisse Reihe von Alter
tümern m it gleichem S til
ge p räge komm t immer w ieder b e i sam
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Z w ei r e Famo u s
3 48
D ue B n on z ez mr
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An
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men vor ; d ie Objekte m ussen also gleichze itig
sei n D ie chronologische Stellung d ieser Fund
gruppe wird sodann durch ihre Be rü hru ng m it
den älte r en bereits bestimmten Alte rtümern fix ie rt
und endlich i m e inzelnen der Nachwei s gefüh rt
dass die Form en der Alte rt ümer und ihre O m a
mentik wie auch d ie B egr ä b n is b rä uc he e i ner
e igenen späteren Periode angehören ‘
Wie bei d e r älteren G ruppe so lenken a uch
h ier zu nächst u nd vor allem d ie G rab fu nde d ie
Au fmerksamkeit auf sich Das w ichtigste u nd
ic hfl c O bjekt aus Man n er grä b c m ist e i ne
ge w ö hn l
kürzere oder längere Stichwa ffe D o l c h o der
S c h w e r t (Abb
D ie K l inge ist ge w ö hn
l ich m it (ei nen Längsstreifen gezie rt ; der G r ifi
is t vollstandig m it Bronze bekleidet oder e r be
steht aus einer G r iffsp itz e die oft m it a b
w e c hse l
na
Reihen von Scheiben aus Horn u nd
Bronze besetzt ist oder endlich war er aus H o rn
hergestellt und nur durch den kleinen v ier
eck igen B ron ze kn op f abgeschl ossen der a l le n
d iesen F o r a
gemeinsam ist Sowohl al s ga n zes
wie in Einzelheiten unterscheiden sich d i ese
Waffen deutl ich von den älteren S c hw erte m u nd
Dolchen (S
D ie Form ist elega n te r
schlanker und feiner ; d ie ehedem hervortreten d e n
Part ien des G r ifi es sind gesenkt u nd geglättet
u nd seine verschiedenen Teile zu einer nur w e n ig
gegliederten E inheit verschmolzen Ferne r s i nd
d ie älteren schweren O rnamente namentlich d i e
Spiralen einer fei neren D ek oration gewich e n ;
die ganze Arbeit zeigt das Gepräge eines neu e n
Stiles Anderseits aber ist d ie Ve rwandtsch a ft
m it der älteren G ruppe u nve r kennbar und lässt
sich durch Zwischenformen belegen d ie den A b
stand z w i:achen der älteren u nd jüngeren Reih e
so vollständig au s füllen dass es ga nz u nmögl i c h
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3 50
Z wmr s Famo us
D u; B aouzez m
.
Ä r r s am
.
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Tram
.
der j un ger en Zeit geformt u nd m it der fü r s ie charakteri s ti sch en
O rn a men ti k ausgesta ttet
Von den T oilettege rä tschaften weis t di e Ahle ganz die ältere
Form au f wogegen das deko rierte Ras ierm esser dessen Schaft
i n einen Pferdekopf ausläuft (Abb t2 3 S 2 58 ) u n d d ie sch m ale
Ni pp zan ge m it dünnen Lippen sich von den älteren Fo rmen
wesentl ich unterscheiden Nebe n diesen Objekte n stösst ma n
.
,
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.
,
.
.
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Grosse
.
1 79
A bb
.
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.
1 80
K l e ine Schm c
.
.
l
atte
.
nu n auch haufig auf ei n k leines e inschneidiges M esser m it e i ne m
B r on ze schaft oder e iner ehemals m it Holz bekleideten G ri flsp itz e
D ie Grabaussta ttung entspri ch t im grossen ganzen d e m
B rauche der ältere n Zeit Nur eine einzige neue Form m us s
erwähnt werden ein kleiner A n g e l h a k e n aus B ronze (Ab b
sei n Vorkommen i n der G rabausstattung von K ri egern i s t
au ffä ll ig da d ies e sonst weder j agd requ isiten noc h Gerä tschafte n
'
.
.
.
,
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Ab b
.
1 8 l.
B üge lnad e l
.
der Werkzeuge enthält E inige gr osse r e Angelhaken aus B ronz e
s ind ausserhalb der Gräber gefunden worden
Die Fra u trug w ie früher reichen in d ie Augen fallenden B ronze
schmuck der i n zahlreichen Grabfunden erhalten ist Vo r alle m
besteht e r jetzt aus grösse r en und k leineren schmalen oder breiten
R i n g e n au s ru nder flacher od er v ierkant iger M etallstange d ie i n
Einzelhe iten und D ekorationen s ta r k variieren Gewöhnl ich sind
o
.
.
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.
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.
IX
.
D as
.
S P ÄT E RE Aascn mr r m m “ r am
B u ouz ez err
3 51
.
sie nicht geschlossen doch sind die Enden meist bis au f einen
kna ppe n Abstand einander durch Z usamm en b iegen genähert und
die g r össten R inge d ie u m den H als getr agen wurden sind bis
weilen m it Haken d ie i n ei nander greifen geschlossen Von
den kleineren lassen sich viele nach ihrer Grösse als A rm ri nge
bes ti m men u nd sind bisweilen auch in G rä b em an dem Platz e
der A rm e gefunden worden Andere von ganz entsprechender
Fo rm m it einem inneren Durchmesser von 9 1 0 cm scheinen
fü r A rm ri nge zu gross z u sein könnten aber wohl um d ie Fuss
knöc hel getragen worden sein (Abb
eine sichere Besti m
mung dieser R inge wird erst m ögl ich sein wenn man sie einmal
an de n Resten e iner u nverbrannten Leiche fi nden sollte ’ Alle
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1 82
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1 83
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zed ose
.
Aar b
.
1 87 6
.
kleineren Ri nge kommen in der Regel p aar w e is vor ; die Hals
ringe hat man bis zu v ier bei ei nander gefunden sie m üssen dem
nach über e inander als e in Kollekti vsc hmuckstuck getragen
worden sem
Die einfachsten d ieser R inge aus r under i\ letallstan ge m it
spär licher D ekoration gehen gewiss au f d ie Zeit der älteren
Formen zu rück indem sie den Ausgangspunk t für die anderen
hübscheren und abwechselnden Formen bilden M it grösserer
Sicherheit kann man d ie grösseren u nd kleineren runde n
S c hm u c k p la t te n (Abb 1 7 9
1 8 0) m i t vorspringender M ittel
partie u nd ei ner Querst an ge au f der R ück seite von den älteren
G ürtelp latte n und ru nden B r on z e b u c keln (S 2 7 5) ableiten
Zwar
scheinen d ie grössten S tücke d ie bis z u 1 9 cm breit sind und
in der M itte i n einen hohen m it einem breiten K n opf abge
sch
los
s e n e n Fortsatz auslaufen sich zum Tragen als Schmuck n icht
,
.
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—
.
.
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Aus
Wien
1 889 ,
H ol st i n l iegen sol he Fu nd e v or : s i eh e Mi tteil d
e
S itzungber
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1 18
.
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.
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.
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3 52
.
D I E B n ouz ez mr
.
Ä L TERER
TEI L
.
besonders zu eignen doch erlaubt ihre Ähnl ichkeit m it de n äl teren
Sc hm uc kp latte n in Form und Konstruktion s owie der Um stand
dass sie oft in Verbindung m it Frauensachen doch ni e in
M ännergräbern gefunden w orden sind kaum eine andere A us
legung
Neben d iesen Schm ucksachen tri fft man w ie
i n älte r er Zei t oft ei nen D olch D ie Ausstattung
der Frau ents pri cht som it ebenso wie die de s
M annes in allem wesentlichen den Zuständen de r
f r üheren Periode und das Verhältnis zwischen de n
\ lä n n e r u nd den Frauensachen ist ebenfalls gl eich
gebl ieben Beim M anne ü berwiegen d ie Wa ffe n
b e i der Frau d e r Schm uck ; beide n Geschlechte rn
gemeinsam sind ve r schiedene kleinere Gebrauch s
gegenstände : d ie gewöhnlich v or komm en a Büge l
nadeln (Abb
die seltenen Nadeln mit gerade m
Stil und K op f kleine K nöpfe und B ron zeb uc keln
bis zu eine r Breite von 5 Cent imeter und endl ic h
die oben erwähnten kleinen M esser
D ie Funde aus d ie s er Zeit e n thal
te n n i c ht
te n
eine k leine gewöh nl ich schön dekorie rt e
se l
B r o n z e d o s c m it gerader Seite flac he m ge w ö l
b
tem oder in eine Spitz e vorspringendem Boden
bb 1 8 4 K p f und einem genau in das Gefäss passenden D eck e l
m it o p i g m
Abb
182
An
dem
oberen
Rande
der
D ose
(
d r Sp i t
und in der M itte des D eckels sind dre i breite Oes ori
angebracht durch di e ein Schieber aus H olz gesteck t wu rde
u m den D eckel festz u halten D iese D osen kom men meist b e i
F r auc n zac he n vor ; ein e in z igc s m al fand man e in Exem plar i n
Verbindung m it Man n e w bj c ktm Einige waren lee r
andere enthielten verschiedene K leinigkeiten Gold
ringe u s w
Sie scheinen somi t als Behälte r
für Kleinigkeiten gedient zu haben und den i n ältere n
Grabfunden vork ommenden S p an s c hachtcln (S 3 44 ) z u
t
St m
ent prech e n
V
Einige s olche B r on z ed os en l iegen auch i n de n we
und M oorfunden aus diesem Teil t der Bronzezeit vor
n igen Feld
se Funde bestehen im üb r igen teils aus S c hm u c kp latten R inge n
D ie
u s w teils aus Prachtstücken wie dem i n Fig 1 7 5 ab ge b il
d e te n gro s sen Beil das zusammen m it e inem zweiten ca 2 F u ss
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3 54
.
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Tann
Ä r:r s as a
.
.
und kleine Sc hm uc kp latte n habe n ei ne Spitze vo n ein
paar Zoll Länge (Abb 1 8 4 ) u nd d ie Spitze trägt ei ne ganz zweck
lose Scheibe (Abb
D ie gegossenen O rnamente drängen
sich meh r hervor ; d ie Fläche n werden m it ger iefte n Bände rn
vollständig bedeck t u nd die Vertiefung des Grundes zu r E inlage
der H ar z m as se nimm t sichtl ich ü berhand (Abb 1 7 6 1 7 9
D ie Spirale das c har akter is tis c heste M oti v der älteren G ruppe
ist volls tändig ver s chwunden ; s ie kom mt an kei nem ei nz igen
Exemplar d er zahlreichen Sc hm uc kp latten
Schwerter u nd Beile vor au f denen fü r dieses
Ornament ebenso gu t wie bei den älteren F or
men Platz gewesen wäre Dies beweist am besten
dass d ie se Altert ümer i n ei ne andere Zeit fal len
D ie alten S p i rals c hlin gun ge n s ind u n ter d em
E infl uss d er unau fhalts amen Veränderung der
alles M enschliche u nterwo r fen ist und d ie ins
besonders u nter dem Namen Geschmac k u nd
M ode alles beherrscht was zu r Sphäre der
K unst i n engerer oder weiterer Beziehung s teht
fallen gelassen we rd e n D as alte M oti v war
d urch sei ne be ständ ige Anwendung sozusagen
abgebraucht ; man wollte etwas neues seh en
u nd s c heute v ielleicht auch d ie Schwierig k eit
der Ausfüh ru ng den n neben der allgeme i nen
Verfeinerung des Geschmackes ist nicht se lten
z u gleich ei n Rückgang i n der Sorgfalt d er
Au s führung und H ingabe an d ie Arbe it b e
merk
bar
A bb ‘8 7 L f f tt l
m it B o
Alle anderen einfacheren Elemente d e r
dd
s
alte r en Zeit sind beibehalten doch i n w e se n t
l ich ve r sch iedener Behandlung D ie K rei s
doch d ie
om am e n te spielen noch immer eine wichtige Rolle
kunstvollen System e mit fortlaufenden B an d sc hlin gu n ge n si nd
aufgegeben Grössere und klei ne r e D r eieck e L in ien kom b in a
tionen m it Zickza ck und P e rlen b ä nd e m Punkt und D re iec kr e ihe n
kommen oft i n noch reicherer Ausfüh rung als früher vo r und
namentl ich tritt d ie fortlaufende Bogenreihe als ei n Hauptm oti v
hervor (Abb 1 8 2
M an stosst wohl ab und zu au f etwas neues ei n Feder
o rnament innerhalb e ines Bogens (vergl den Schwertgri ff i n
Kn op fe
.
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IX
Abb
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DER
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Ansc1 m rr r D ER
Ä t r s aes B aou z s zz rr
.
3 55
.
gewisse gerade und schrag lau fende S c hraffi erun ge n
u s w
doch d as Neue der O rnamentik liegt weniger i n den
Einzelheiten als in der verände r ten Behandlung alles Alten Die
O rnamente s ind feiner in kleinerem Mas ss tab e als früher aus
gefüh rt doch auch wen iger k r äftig und nicht s elten m it geringerer
Accu rates s e behandelt Das Prim iti ve i n den verschiedenen M o
tiven u nd i n ihrer Anwendung ist verschwunden D ie Spi tzen der
Dreiecke schiessen vor und laufen i n e ine feine L inie aus Das
Stem m u s ter ist nicht meh r als Verbindung von li alb b ogen er
kennbar sondern ist jetzt ein wirk l icher Stern m it feinen Strahlen
die von spitzen Winkeln ausgehen (vgl Abb
Im Gegensatz e
hierzu ist d ie Bogenreihe oft i n ihre e inzelnen Elemente m it
.
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eingeschobenen Zwischenräumen au fgc los t w as fruhe r unbekann t
war oder d ie Bogen werden e r höht so dass sie langen
Strahlen gle ichen oder s werden K reise i n sie (Abb 1 7 9 ) und
s
an ihre Spitzen gelegt
alles Kombinationen d ie keinen kunst
ler ischen Sinn haben
D e r n eue Stil ist reicher aber m inder
rein und von etwas geringerem K unstwert als der ältere M an
könnte ihn im Gegensatze z u dem älteren strengen Sti l als d ie
künstlerische Blüte der älteren Bronzezeit bezeichnen
Viele A r beiten m ussen du rch ihre Schönheit Bewunderu ng
wecken ; aber sie leiden doch unter einem merkwürdigen M ange l
an Abwec hslung und Phantasie Es ist ein sonde r bar beg r enzter
Stil : die hu nderte und tausende von Gegenständen d ie uns
erhalten sind zeigen immer wieder dieselben M otive ohne wesent
,
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23
°
Zwan g
3 56
Famo u s
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.
Ä r r mu m T E IL
.
.
.
l iche Veränderung Das in Fig 1 79 abgebildete Stuck enthält
fast alle M oti ve d ie i n diesem Ze itab sehn itt angewendet worden
sind Es l iegt etwas lebloses ü ber allen diesen Arbeiten ein
Beweis dafü r dass man am Ende einer langen Stilentwicklung
steht an d e r Grenze zu dem Neuen das in der jüngeren Bronze
zeit auftritt
D ie ganze Gruppe schl iesst sich sowoh l nach der Zusammen
se tzung der Funde wie nach der Fo r m und Ornamenti k der
einzelnen Gegenstände genau an die ältere als ihre unm ittel bare
Fortsetz ung Weder ist eine Unterbrechung der Entwick lung
kon statirb ar noch lässt sich irgendwo eine scharfe Grenze z iehen
D as Neue ist aus den gegebenen Voraussetzungen m it n atür
licher Konse q uenz hervorgegangen Weder die Fo rmen noc h die
O rname ntik weisen i rgendwelche neue Einflüsse von ausse n auf
Abgesehen von den früher (S 2 54 ) besprochenen Goldschm uck
sachen und einzelnen ei ngefüh rten Bronzegeräten ist d iese G ru ppe
rei n nordi ch und geht über d ie Grenzen des Gebietes i n Nord
deutschland und Südskand inav ien wo der ältere Stil hei m isch
war nur u nbedeutend hinau s D e r ältere und der jü ngere Stil
bezeichnen som it nur zwe i Abschnitte einer im ganzen gle ich
artigen Kultu rperiode der älteren Bronzezeit Das Ende d ieser
Periode und der Beginn der jüngeren Bronzezeit lässt sich wie
weiter unten gezeigt werden sol l m it Wahrscheinl ichkeit i n das
achte Jahrhundert setzen
Wichtige Beiträge zum Verständnis dieser Zeit gibt a u sser
den Objekten selbst auch d ie K o n s t r u k t i o n d e r G r ä b e r u n d
d i e A r t d e r B e s t a t t u n g V iele Gräber haben ganz w ie d ie
älte ren (S 3 40 ) die Form ei ner m an n slan ge n K iste m it Se iten
wänden und D ecke au s gro s sen Stei nen ode r eines Lagers bez w
Haufens von k leineren Steinen ; biswei len abe r bieten si e das
wesentl ich neue M oment dass sie n icht eine u nverbrannte Le ic he
sondern Reste eines Leichenbrandes enthalten
Auf d
r t Gr b di r A rt t i m i m j h 1 8 45 b i d A btr g g
i Gr bh üg l f d F l d m rk o H id g d i d N ä h o L y g b y (S e
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3 58
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die R est e ei n er T ierhaut und des ge wöh n l ich en di c k en
Wollstofles D aru nt er lag ei ne dic ht e au sge brei t e t e S c h ic ht von w e issgebrann ten
K n oc h en o hne B ei m en gun g von K o hl e ode r A sc h e vo rn S c h ei t erh au fen I n ei n er
F alt e d es Ze u gs lag ein D o l c h v on de rse lben H aupt fo rm die das S c hwert i m Gra be
h att e und b ei se ine m Griffe e in B ronzeknopf m i t R es t en e i nes
v on E vi d e gaard
Lederr ie m ens D er D o l c h st ak i n ein e r S c he ide aus H o l z und Led er die rn i t B än de rn
v on B i rk en ri n de umw ic k e lt u n d v on ei ne m B ronzeortb and ab ges c hl o sse n w ar
Aus an de re n G ege n de n des L andes s i n d g an z ä h n l ic h e Gr ä ber b e k an n t Au f
de r B önneru p Feld rn ark i m Amt e R an de rs (j ü tl and ) e rh o b sic h früh er ein b ed e ut en
de r G rab httgel v on 1 7 Fu ss Höh e m i t ei ne m D ur c hm ess e r von ü b e r 1 00 F uss d er
s og 0ruehö i
E in St e in kr ei s um gab sei n e n F u ss u nd 25 Fu ss t ief st ies s man au f
ei nen zwei t e n Kreis ode r r ic ht ige r ges g t ei ne n Steinm uu d a d ie St ei ne h ier b is zu
K napp vo r diese r St ei nse t z u n g al so i m j ü n ger e n
5 F u ss H öh e au fge st ape lt war e n
Tei l e d es H üge l s w ur de ein e l ä n g l ic h e K i st e aus j e zwei Ste in en an d en Lan gse i t en
j e ei ne m an d en E nde n und d re i flac he n D ec k t ei n en b l ossge l egt D ie i nne re Län ge
betru g
F uss die Brei t e 20 22 Z o ll die T iefe Fu ss und die Zw is c h e nr ä um e
Te ile b p lten en St ei nen war e n m i t k l ei ner en St ei e n
zw is c h e n d en g rösse r e n zq
so so r gf lt ig ve rst o p ft d ass k aum ei ne H an dvo ll E r de aus de r Au fsc h ü ttun g in d i e
K is t e ei nged r u n ge n w ar D en B ode n d es Grab es b i l de t e ei ne Lage von Strandstei nen
A u f die se r lag ein Hau fe n ve r brann t e r K n oc h en von Wo ll ze u g bedec kt E i n e
ag
B ügelnad el sc h ei n t urs pr ü n g l ic h i m St offe befest igt ge wese n zu se i n und auf i hm l
e in B r onzu chw er t i n e i n e r fast vo ll st ä n dig e rh a lt e n e n S c h e i d e aus H o l z m i t ei n e m
B r on ze ortban d ; fe rn e r l age n au f de m Wo ll ze u g zw ei B ron ze knop fe D as ä lt er e Gr ab
ü be r de m de r i nne r e Tei l d es H üge l s aufgeschmtet wo r de n w ar lag ger ade im
C en trum ; h ie r fan d man e in e n E ic h ensarg abe r k ei ne A lt ert ü me r S ä mtl ic h e Sac h e n
teren
aus d en dr ei h ie r b esc hr ie be ne n G r ä bem zeige n die sp ä t e re n F o rm e n der ä l
Br onze zei t
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als diese man n slan gen Graber s ind klei n e G räbe r
die ebenfall s verbrannte Knochen und Grabbeigaben aus d em
spätere n A bschnitt d er ältere n B ronzezeit enthalten E s s i n d
dies n och immer längl iche Ste i n lage r wie i n älterer Ze it ode r
Steinkiste n m it Deckstei n doch bedeutend kü rz er nu r
4 F us s
lang m i t e iner B reite von 1 2 Fuss und e iner T ie fe von
bis 2 Fuss ; oder das Grab hat jetzt d ie Form e ines kleine n
v iereckigen Behält n isses das gerade nu r zur A ufnahme der ve r
b ran n tcn Gebeine ausreicht
M it dem veränderten Begräbn is
brauche hat also auch das Grab selbst e in e Form gewechsel t
H ä ufi ge r
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B ei p ie l fü r d i s A t on G räbem k
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C t lg b in de m 6 2 F u
b rei t en u d K; Fu h o h e n hi gl höi be i Freder i k u d a f S e l d (Ab b 1 8 8 )
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Gr b w r i ei e r d urc h die T h o m (B ) d S d hi hte (C )
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de r t ü rl ic he O be rfläc h e a g hob m V e rt iefu g ge l egt nd be t d us vie r
d ei e m D ec k t ei
ü b e r d e e rst ei e st k e S c h ic ht Ta g (A ) d
S i t t i nen
i gr o sse r St ei h u fe ge h ä u ft w or de w ; us erh l b de r Se i t enst ei e w re
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IX
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l ei e r e St e i e u fgest pe lt D i v ie rec k i ge K i t e m i n
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Fu i de r Brei t e und
Fu s i de r T iefe D i g z e rd frei w r
w ur de de r I halt c h Abhe bu g d D eck t ei ichtbar Au f de m g pfi te t
B ode l g ei e dic ht e S c h ic ht e ve r b ra t e r m e sc hl ic h e r G e bei e ve r mi c ht m i t
kl ei e n St üc k en K o hl e o F ic ht e u d E ic h e die u weife lhaft vo m S c h ei t e rh au fe
he rr ühr e n Ü be r d u t e r d G e bei e fa de ic h Spure ei e St o ffe i
d
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gr ä be r f ll e i d sp ä t e re n Tei l der ä lt r Bro ze ze it
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Das G rab weicht aber oft n och mehr von der ältere n Form
ab Die me isten de r in diesem A bschnitte ge n an n ten Forme n
von A ltertü me rn ausgenommen grössere Stücke wie Schwert u n d
Spee r hat man teils i n U rnen teils in anderen kleinen G rä b e m
vo n e iner mehr ode r m inde r zu fäll igen Form w ie die s am S c hlus s e
d er Pe riode häufig ist gefunden M an kann also in dem spätere n
T e ile der älteren Bronze z eit eine n vollstä n dig gleichmässige n Über
gang von d e n älteren m an n slan gen G rä b e m m it u n verbrannten
Leichen zu dem kleinen Behältnis fu r die verbrannten K nochen
nachweisen Während man die Le ichenverbren n u n g in G rä b e m
welche d ie älteren Formen e nthalt e n nu r ganz verei n z elt an
ge tr ofi en hat ist s ie in de n jüngere n ganz allgeme i n u n d wird
z ur herrschenden B e tattu n gs w c isc während d e r ganzen Daue r
de s Schlu sses d ie er Periode Sowohl die Form der Gräber
welche d ie h ier behand e lte n A ltertümer enthalten als die Be
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Le ic h e n ve rbre nn u ng i n de r S t -i m u nd Br o nze zei t
Jaco b Gr i mm s Hy poth ese
B e r ic ht e ü b e r d ie no rde uro p ä isc he n Völk e r
D ie Z e u gn i sse de r k l ass is c h en
Li t er ature n
Befrei u n g de r S ee l e
l i chen erln en n ung i n an dere n We ltt ei l e n
d urc h die Leic he n ve rbr enn u n g
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E nt w ic k lu n g de r B egrä b n i sb rä uche
ve rbre nn u n g e in gemeinari sc her Brau c h
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er B rauch d ie Leiche u nverbrannt bei z usetzen ist im spa
tc r c n T eile de r älteren Bronzezeit von e i n er ne uen u n d ganz
abweichenden B estattun gsn c ise verdrä n gt worden Die L e iche
wurde n u n mehr verbrannt und nu r die K nochen die de r Le iche n
bra n d verscho n t hatte wu rde n gesammelt und i m Grabe geborge n
Während man frühe r den Le ichnam auf das sorg fältigste zu e r
h alten bestrebt gewesen war indem man ihn i n Kleide r u nd Felle
e i n hüllte u n d in e i n e n starken E ichensarg oder e i n d icht ge
m achte s und b e d e cktes Ste i n grab legte dam it n ichts die R uhe
des T oten störe wurde er nun den Flamme n übergeben um vo ll
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habe man Feuer angewendet u nd so könne man al lmähl ich zur
vollstä ndigen Leichenverbrennung u b e rgegangc n sein Wi e schon
bemerkt (S 1 0 3 ) hat aber die Annahme dass man in der euro
p aischen Steinzeit die Leichen so behandelt habe keine B e r ech
ti gung ; folgl ich kann d ie Leichenverbrennung in der Bronzezeit
nicht als weitere En twicklung eines älteren B egrä b n is b rauches
aufgefasst werden Ü brigens genügt zur Verwerfu ng d ieses Ge
dankens schon die Betrachtung der Fu nde der ältesten B ronz e
zeit au s E ichensärgen und Steingräbern an denen n ichts was
i m entferntesten auf e ine teilweise Leichenverbrennung sch li essen
l iesse wahrgenommen worden ist
j acob Grimm hat die Ansicht ausgesprochen die Leichen
verb r ennung k önne sich au s dem Brandopfer entwickelt h aben
Bei den meisten Völkern des Altertum s in Europa u n d im
O rient wurden den Göttern Opfer du rch Feuer gebracht Wie
hätte man sie auch sonst des Opfers teilhaftig machen k o n nen ?
Wenn der Rauch des Brandes zum H immel aufwirbelte fü h rte
e r den D ampf der geopferten Sachen den Göttern zu m W ohl
gefal len m it sich So spielte in den religiösen C e re m on ien der
Ägypter das Weihrauchopfer eine wichtige Rol le I n Ba b ylon
wurden wie Herodot erzählt bei dem jährlichen B elfeste auf
dem grossen Altare des Tempels Sp cc ere ic n i m Wert von
1 000 Talenten vor der goldenen Statue des Gottes verb rannt
Die Phöniker brachten der Sonne und dem Feuer die u nter
v erschiedenen Namen angebetet wurden regelmässige Brand o pfer
namentl ich von neugeborenen K indern dar * und bei ver s c hie
denen Völkern Eu r opas sind ebenfalls blutige oder unb l u tige
Brand opfer von M enschen und Tieren bezeu gt Nach den M y then
der Völker des Altertum s war das Feuer aus dem Reich e der
Götter auf die Erde gebracht worden ; es war ja m i t der S o n ne
und m it dem Bl itz e verwandt Nach Grimm s M ei nung m u sste
es al s o nahe l iegen den Toten als Opfer für d ie Götter de m
Feuer zu ü bergeben
Es is t gleichwohl ausgeschlossen dass dieser Gedank e d ie
Leichenverbrennung hervorgeru fen haben k önne D er Leich nam
kann nicht als ein den Göttern angenehm es Opfer betrac htet
worden sein D e r Tod und alles was m i t ihm in Verbi n d u n g
stand ist vom Alte r tum in der Regel als etwas Unreines a u fge
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fasst worden dessen Berührung s or faltige Reinigungen erforderte
Wede r die Phöniker noch d ie Perser d ie Sonne u nd Feuer
anbeteten haben ihre Toten verbrannt Gerade um das heilige
Feuer nicht zu b e fiec ken verbrannten die S iv ave r ehrer ihre
Leichen nicht sondern setzten sie in den Ganges aus Bei
meh re r en der Völker welche die Leichen verbrannten z B bei
den G riechen u nd Römern glaubte man auch gar nicht dass
das jenseitige Leben i m K reise der Götter zu denen die Seel e
i m O p fe r rauc h geführt Worden sei n sollte zugebracht werde
sonde rn im Gegenteil an einem eigenen abgesonderten Orte de r
U nterwel t N icht d as geringste deutet darau f dass man durch
d as heilige Feueropfer au f d ie Leichenverbrennung gefüh rt wor
den sei ‘
Sollte es in d es s nicht moglich sein in den alten L iteratur
denk mälern Antwort au f d ie Frage zu gewinnen was man sich
i m Alte rtum be i dem Verbrennen der T oten dachte ?
Wenden wir uns zunächst zu d e r altnordischen L ittc ratur
so erhalten wi r al lerdings w ichtige und re ichl iche Auskünfte ü be r
d ie B egr ä b n isb rä uc he und die dam it verbundene n Vorstellungen ;
zugle ich aber erhellt sofort dass diese B erichte nicht au f die fern e
B ronzezeit zurück reichen I n der Y n glinga Saga heisst es dass
jeder d ie Gegenstände d ie au f den Scheiterhaufen gelegt wurden
m it sich nach Valhö ll führen werde ; di e Gegenstände die man
i n den G r äbern der Bronzezeit findet wei en jedoch ke ine Spu r
von Feuer au f In der Einleitung zur H e imskr in gla wird gesagt
dass das H ügelalte n in welchem d ie Leichen unverbrannt be
g r aben wu rden au f das B r an d alte r folgte D ies stimmt so
z iemlich m it den wi r kl ichen Verhältn issen der E isenzeit indem
das Beg r aben seit der Völke rwanderungszeit immer allgemeine r
ü bl ic h wurde während eine lange Periode vorangegangen war
i n welcher d ie Leichenverbrennung aussch liessl ich herrschender
Brauch gewesen war Snorre weiss som it von ei nem s päten A b
sc hni tt des Altertum s zu erzählen n icht aber von dem Zeitpu nkt
a n dem die Leichenve r b r ennung zuerst eingeführt we rd en ist
W enn nach den f er n e /d ar : bg ur
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Harald H ild iton n s Leiche au f seinen W age n
setz t und i n den H ügel hineinführen lässt u nd ferner n och
seinen eigenen Sattel zu dem Toten legt dam it derselbe nach
e igener Wahl nach Valholl entweder reiten oder fahren k ön ne
so passt dies zwar zu den aus der Vikin gerze it bekannten arc hä o
logischen Verhältnissen aber nicht zu den Funden aus der Bron ze
zei t Ganz s o verhäl t es sich m it dem Berichte des Saxo welcher
erzählt dass Harald m it seinem Schi f e verbrannt wird wäh rend
d ie Edlen um den Scheiterhau fen gehen und Wa ffen Gold u nd
das K ostbarste was sie besitzen i n die Flammen werfen D ie
g r ossen L e ic he n b rä n d e von denen d ie altnordischen L itte ratur
denkmäler berichten wie z B das flam m e n d e Sch i ff au f das
Bald r m it seiner Gattin Nanna seinem Pferde u a gelegt wird
oder auf fester Erde 2 B S igu r d s u nd Brynhilds Flamm e n b e
s tattu n g
m it Opferung zahlreicher M enschen u nd Tiere u n d
reichlicher llab se ligke iten entsprechen ganz den Funden au s
d er Vikin ger ze it doch nicht den Beobachtungen an G rä b em d e r
B r onzezeit
Aus den alten Schri ften ist also kei ne K unde uber d ie Ge
danken m it denen man ein paa r tausend j ahre früher die erste n
L eic hen b rä n d e im Norden entzündete zu holen
Ebenso steh t
es m it den etwas älteren Berichten über d ie T hrakier Germane n
u nd Gal lier die man bei griech ischen und röm ischen Verfassern
fi ndet Sie berichten von B egrä b n isb rä uchen die weit m ehr ent
wickelt waren als die i n d e r nordischen Bronzezeit herrschende n
wogegen sie m it den archäologischen Beobachtungen ü ber d ie
G räber a us den nächsten Jahrhunde rten vor und nach Christ i
Gebu rt vol lständig stimmen
M an m öchte nun v iel leicht von der klassischen L i tte ratur
d ie au f Zeiten z u ru c kw e ist au s denen es keine Ü berlieferunge n
ü ber d ie Gedank en und Vorstellungen der nordeuropäische n
Völker giebt Auskun ft erwarten
Sie dort zu suchen i st
nach den vielen Ü b e r e in stimm u n gbn die sich zu jener fern e n
Zeit i n wesentl ichen Punkten zwischen Süden und Norden fi nden
vollkommen berechtigt z umal da hier wie dort sogar u ngefä h r
gleichzeitig ein Ü bergang von der Beerdigung zur L e ichen v e r
b r e nn un g stattgefunden hat
e in seh r merkwürdiger Umsta nd
Aus den G r äbern auf d e r Akropolis von My ke n ze den K uppe l
gräbern u nd den etwas jü ngeren Felsengräbern w issen wir das s
i n Griechenland z ur mythischen Zeit etwa um die M i tte d e s
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s c hied e n e r Völker zu sprechen ; h ier hätte es nahe gelegen
darüber zu äussern was man sich über den Unterschied zwischen
Beerdigung u nd Leichenverb r ennung dachte ; aber j ede Andeutung
darüber fehl t hier w ie überall wo die beiden Besta ttungsweisen
neben ei nander genannt werden D e r u rsprü ngl iche Sin n der
Leichenverbrennung m uss demnach vollstä ndig i n Vergessenheit
geraten sein
Kein Gegenbeweis v ielmeh r eine weitere Bestätigung dafur
ist es wenn hie u nd da e ine Erklärung gegeben wird d ie
fe nb ar falsch i st
I n der I lias (V I I 3 3 3 ) fordert Nesto r die
of
G riechen au f d ie L eichen der Ge fallenen zu verbrennen
damit
ih re Gebe ine den K indern he imgeb rac ht werden können wenn
w ir wieder i n die Heimat z ur üc kkehrem
Aus d ieser Stelle
wu r de eine Erklärung für das Au fkomm en der Le ichenverbren nung
g eschöpft d ie Plin ius u A vo rt rag en : man sei bei K riegsz ügen
ferne von der Heimat auf den Gedanken gekommen d ie Le ichen
zu verbrennen u m wenigstens die Gebe ine heimführen und i hnen
e ine sic hr e re Ruhestätte bereiten zu k önne n als es im Fe i ndes
lande m ögl ich war Dass diese Erklärung n ich t das ri chtige
treffen kann ist k lar Späte r en spekulati ven Ursprungs ist eine
" vorgetragene Erklärung der Beerdi gu ng
ndere
von
Cicero
:
a
war die älteste B egr ä b n isw e ise weil dadurch der K ö rper
» D ies
der m ütterlichen Erde zu rückgegeben wu rde n D ie sch önen
Grabinschriften aus der späteren griechischen Zeit : Die Erde
birgt den Körper doch d ie Seele kehrte zurück zum Aether
w oher sie gekom men sind offenbar ebenfalls von dem K reise
d e r Ph ilosophen ausgegangen und konnen unmöglich ei n A us
”
d ruck prim iti ver Vo r stellungen sei n
Lässt u ns also s owohl die klassische al s die n ord ische
L itter atur i n Ungew issheit über den Ursprung der L e iche n v er
b r en n u n g so bleibt noch der Versuch ü brig bei den Völke rn
a nderer Weltteile welche bis zu r Berührung m it den Europäern
d ie Leichen verbrennung angewendet haben u nd zum Teile noch
heute anwenden Umschau zu halten u m dadurch z u erfah ren
was sich pri m itive M enschen dabei denken wenn sie die Leiche
d e m Scheiterhaufen ü be r geben ; daraus konnte sich ein Wi nk
c u/a /zon es I hscu l
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ergebe n der darauf leitet welche Vorstell ungen d ie Volker der
Bronzezeit i n Europa m it diesem Brauch verbanden Allerdings
m uss schon der erste Blick auf die v ielgestaltigen B egrä b n is b rä uc he
d ie ri ngs au f der Erde i n älterer und neuerer Zeit in buntem D urch
einander geherrscht haben e inen ge wissen Zweifel daran wecken
dass es mögl ich se in sollte i n Ameri ka u nd Afrika eine reine
u nd pri m iti ve Vorstellung nachzuweisen d ie sich auf d ie ferne
Urzeit i n Eu ropa übertragen liesse Es ist kaum ein Verfahren
erdenkbar nach dem man d ie Leichen n icht behandelt hätte ;
man hat zu jedem der vier Elemente Erde \Nasser Lu ft und Feuer
Alle die s e verschiedenen
g egri ffen um die Toten z u beseitigen
Ve rfahren bezeichnen so zu sagen d ie ve r zwei felten Versuche
d e s M enschen zu r Lösung des ersten u nd letzten grossen Pro
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den Tod z u verstehen und s ich m it dem Beweise se iner
Herrschaft dem leblo sen Körper ab z ufi n d en SO bunt wie d ie
B egr ä b n i s b rä uc he so mannigfaltig si nd d ie Vorste llu ngen von einem
zwe iten Leben D ie Benutzung von natü r lichen Höhlen Be
d ecku ng des Leichnam s m it Erde und Stein kunstfe rtige G rab
baute n
Entfernung der Fleis chte ile u m bl oss die K nochen zu
bewahre n
Versenkung i n Wasser Auss etzung i n einem Boote
Au fhängen der Leichen an Bäumen oder Anbringung der
s el be n auf Gerüsten
Verbrennung gewi s ser Teile des Körpers
o der der ganzen Leiche
Vorwerfen des toten Kor p ers vor
z u diesem Zwecke eigens gehaltene Hunde w ilde Tiere oder
Raubvögel
Verzehre n der Leiche oder Genuss pul verisie rter
Te ile de rselben al le d iese und noch v iele andere Bräuche sind
d er Au sdruck ebenso vieler ve r sch iedener Vorstell ungen vom
Tode u nd vom jenseitigen Leben D a z u kommt dass bei n iederen
w ie bei höhe rs tehe n d e n Völke rn des Altertums wie auch noch
unserer Zeit neben einfachen und natürl ichen Bestattungsa rten
ganz unnatürl iche und höchst kompl iz ierte in ganz u n b e r e chen
barer Weise vorkommen Es scheint som it recht aussichtslos
die von einem Volk auf
e i ne Gru nd vorstellung fi nden zu wol len
e i n anderes übertragen werden könnte
Und doch wei st d ie Leichenve r brennung recht einfache u nd
k l are Verhältnisse auf Bei den Natu rvölkern Afrikas komm t
si e abgesehen von den Zulus n icht vor ; den Au straln eger n ist
s i e zwar n icht ganz unbekannt wird aber von ihnen doch nur
se hr sel ten ausgeübt Als festgewurzelter Brauch findet sie sich
d agegen hie und da in Amerika be i etwas höher stehenden
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D I E B aon zez atr
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be z w bei solchen d ie sie von höher entwickelten Kulturen
empfangen haben können u nd ferner an v ielen Stel len Asiens
bei mehr oder m inder c iv ilisierte n Völkern D a rnach scheint es
dass die Leichen verbrennung i n anderen Welttei len wie in Europa
i m Gefolge einer etwas höher entwickelten K ul tu r auftritt D ie
Vorstellungen die sich bei tie fe rstehe n d c n Völkern an die sen
Brauch k nüpfen wird man am be s ten i n Amerika erfah r en
können wo Europäer gute Gelegenheit gehabt haben seine An
wendung zu beobachten Nach K r B ahn s on s Nachweisen scheint
es nun dass d ie amerikanischen Stämme m it der Verbrennung
d e r Leichen wie m it anderen eigentüm lichen Bräuchen bei der
Totenbestattung beab s ichtigt haben durch die Vern icht ung des
K örpe r s d ie Seele zu befreien dam it sie im anderen Leben
‘
Frieden finden könne
Dürfen wir nu n annehmen dass auch i n Europa d ie Ein
fu hr u n g des neuen Brauc t
v on dieser Absicht bed ingt war ?
Unzweifelhaft war es so in der homerischen Zeit
\Venn das
Leben den Korpe r verlässt hei s st es in der Odyssee (X I 2 2 2
halten die Sehnen nicht länger Fleisch und Gebei n z usa m men ;
das Feue r vernichtet sie die Seele aber fl iegt davon « Häufig
w ird gesagt dass der Scheiterhau fen die Seele befreit die bis
dah in marte r voll und jammernd die Leiche nicht ganz verlassen
konnte ; i s t aber de r Kö rpe r vernichtet so begibt sie sich in
Frieden zum Hades woher sie n icht mehr zu rückkeh rt " Wenden
wi r u ns zum Norden so fügt sich diese Au ffassung der L eichen
verbrennung jedenfalls v or tre fflic h i n die fortsch reitend e Ent
wickl ung der B egr ä b n is b rä uche und der Vorstel lungen vom zwei
ten Leben ein wie wir sie im Lau fe d c orzc it be obachten k önnen
Die h ierher fallenden Verhältni s se sind schon im Vorher
gehenden tei lwe ise dargestellt w e r d en Für d ie älte r e Steinzeit
aus der wi r noch keine G r äber kennen darf ma n wohl
(S
annehmen dass die Leiche ohne besondere Sorgfalt jedenfalls
ohne e inen be s timmten Apparat von C e re m on ie n etc in d ie Erde
verscharrt w e rd e n ist und dass dem ent s prechend die Vorstel lungen
von einem jenseitigen Leben seh r schwankend und u nsicher
gewesen sind E in Durchbruch neuer Ideen über d ie Fortdaue r
d es Seelenlebens fand in d e r jüngeren Steinzeit statt (5 7 6
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die Leichen ohne Sorgfalt bei Seite scha ffte und nu r fl uchtig
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D ie grossen Steingräber d ie au f diesel be We ise wie
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im Norden gebaut sind bezeugen schon einen höheren Stand
pu nkt und darauf folgt eine Zeit am Schluss der Steinzeit u nd
z u Beginn der Bronzezeit i n d e r die G r äber wenigstens i n West
eu ropa ein m it Erde bedecktes u nd geschlossenes Behältn i s
wie d ie oben (S 1 2 1 ) beschriebenen sind Erst darau f folgte
die Leichen verbrennung die wie im N orden so auch i n andere n
Ländern am S c hlu s s e der Bronzezeit der weita u s vorhe rrschend e
B egr ä b n i s b rau ch wurde D ie Zeit für das Aufkommen der Leiche n
verbrennung i n den einzel nen Ländern genau anzugeben ist z wa r
noch n ich t mögl ich doch schei nt sie überall in die nächste n
Jahrhunderte vor und nach dem Jah r e 1 000 zu fallen
Dieser Übe r gang von der Beerdigu ng zur Leichenverbren n u n g
bietet ein um so g r össeres I nteresse als wir wissen dass er s i c h
nicht au f Europa beschränkt s ondern auch bei dem asiatisch e n
*
Zweige d er indoeuropäischen Völker erfolgt ist
Bei den i nd e r n
ist die Leichenverbrennung allmähl ich neben dem in ältere r Z e i t
herrschenden Brauch der Beerdigung aufgekom men u nd hat h i e r
für eine lange Zeit d ie Alleinherrschaft errungen ; späte r wurden n u r
d ie Brahmanen und K rieger verb r annt und d ie Ausü bung d e r
Leichenverb r ennung wurde auch sonst eingeschränkt Sehr m e r k
wü r dig ist da s s die i ndoeuropäer demnach sowohl in Asien a l s
in Europa durch die Leichenverbrennung i n ausgesprochen e m
Gegensatze zu den ältesten Ku ltur v ö lke m im Orien t steh e n
Welches Gewicht die Ägypter au f d ie Erhaltung der Leiche g e
legt haben is t hi nreichend bekannt ; d ie Leichenverb r ennung i s t
be i ihnen nie eingeführt w orden D ie Phöniker bestattete n d ie
Leichen unverb r annt und erst in späten Zeiten wu rde hie u nd d a
d ie Leichenverbrennung aus der griechischen Welt übern om m e n “
Bei den Hebräern in Assyrien und C hald a a “ wurde d ie Le i c h e
unve r b r annt beerdigt und d iese Bestattungsweise vere r bte s i c h
auf die Araber u n d Muham ed an e r gle ichw ie d ie oriental is c h e
Vorstellung von d e r Bedeutung des Leibes fu r das jense i t i g e
Leben sich in der chri s tlichen Lehre von der Auferstehu ng d e s
F le isches erhalten hat D as ganze alte K ulturgebiet i n Vord e r
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asien u nd A frika kannte nur d ie Beerdigung wogegen d ie ari
schen Völker vom Atlantischen Ocean bis nach Ind ien mehr oder
weniger vol lständig zu r Le ichenverbrennung übergegangen si nd
D e r erste Ausgangspunkt d ieses Brauches lässt sich zwar
in dem dunklen Zeitrau m vor dem Jahre 1 000 noch nicht nach
weisen ; so v ie l aber ist klar dass d ie Leichen verbrennu ng von
höhere n und rei neren Vorstel lungen ü ber das Leben im Jenseits
ausgegangen ist d ie so tief im Glauben an die Fortdauer der
Seele trotz der Vergänglichkeit des Leibes wurzelten dass man
d iesen vollständig zu vernichten
der Seele d ie
Fah rt i n das Reich der Toten z u erleichtern
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Z itb stü m ung au f Gru n d von I mp ort
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ie nord ische Bronzezeit reicht m it ih r en An fängen bis i n da s
2 Jah rtausend zu rück u nd ihr Abschluss fällt jenseits de r
M itte des Jahrtausends vor Chr Im Laufe dieser langen Ze i t
vollzogen sich deutliche Veränderungen i n B räuchen und V or
stel lungen i m K unststil und i n G eb rauchsgege n stä n d €n wie wi r
aus den zahl reichen Grabern u nd Alte rtümern die u ns aus den
verschiedenen Zeiten erhalten sind ersehen können Darnach
zerfällt diese Peri ode i n mehrere Abschnitte Der Verlau f d e r
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die Hauptresultate der Forschung in zusammengedrängter Fo rm
Es ist das Ergebnis der allmähligen S tud ie n en tw ic klun g u nd wi r d
beständig Berichtigu ngen erfahren so lange in vorgeschichtl icher
Archäol ogie gearbeitet w ird
Die erste G ru ndlage eines System s rüh rt von J J A Wor saa e
her der im Jahre 1 8 59 ei ne hauptsäch lich auf G rabform en u nd
B egrä b n is b rä uc he geg r ündete Teilung der Bronzezeit i n e i nen
*
älteren und einen jüngeren Abschn itt vom ahm
i m Jahre 1 8 66
wurde die wichtige Scheidung der Funde i n Grabfunde und Feld
“
und M oorfunde hinzugefügt
E ine weitere D urchfüh rung des
Wor s aae sc hen System s versuchte darau f Oscar Mon te lius i n de n
Jahren 1 8 7 1 7 3 indem er die Altertümer selbst au f eine ältere
u nd eine j üngere Gruppe
Einige Jahre späte r
im Jahre 1 8 7 6 w ies Ve r fasser die M ängel dieser Ordnung nach
nahm eine neue Einte ilung der Bronzeze it au f Grund de r
geograph ischen Ausbreitu ng verschiedener Formen von A lter
tümer n vor und füh rte zugleich die Scheidung zwischen M änner
und Frauensachen ein ? Letztere hat später neue Stütze n
gewonnen während d ie Unhaltbarke it d er geographischen Ei n
teilung i m Jahre 1 8 8 5 von Mon telius au f G ru nd des nu nmeh r
bedeutend angewachsenen M ateri als k lar bewiesen worden ist fi
Ei n bedeutender Unterschied i n der Verteilung der Bronze
altertümer au f den nordischen Gebieten ist allerdings n ich t
z u ve r kennen Au f dem westlichen Gebiete überwiegen an Zah l
d ie älteren Funde ; sie l iegen vor aus Norddeutschland vo n
hlec klen b rrrg Schwe rin bis Hannover nebst Holstein u nd Schleswi g
nam entl ich d ie Insel Sylt ist reich an schönen F un d en fl i
und aus der j ütisc hen Halbi nsel wo r an sich d ie nördlichen Tei l e
von F ün en und Seeland sowie d ie Insel Bornh olm schl iessen ;
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anderseits sind Funde d e r J ü nge r en Bronzezeit häufiger von
)lec kle n b u rg Strel itz an gegen Osten zu au f Lolland Falster
und Seeland und im s ü dlichen Schweden Eine bestimmte Grenze
zwischen diesen zwei Gebieten lässt sich jed och nicht ziehen
D ass d ie ältere G ruppe im Westen ü berwiegt lä s s t sich darau s
verstehen dass der Bernsteinhandel den Verkehr m it dem Süden
zuerst nach dieser Seite lenkte ; das starke Hervo rtreten der
ältere n Form en an gewissen anderen Stellen namentlich auf B om
hol m wäre da m ach ein Beweis dafü r da s s sich auch do rt früh
zeitig der Einfluss der neuen K ultur geltend gemacht hat
Anderseits lässt sich der Reichtum an jüngeren Formen in
den östl ichen Gegenden da r aus e r klären dass d ie Bronzezeit
hier erst spät ihren Ab c hlus s fand ; dam it stimmt dass Bornholm
wo d ie älteste v or r öm ische Eisenzeit durch eine ansehnliche
M enge von Funden repräsentiert ist nur wenig aus der jüngeren
Bronzezeit beigesteuert hat Selbst wenn man von den grossen
chronologischen Gr uppen absicht hat die ge ographische Ver
breitu ng der einzelnen Formen doch auch eine nicht geringe
Bedeu tu ng Wie oben erwähnt sind gewisse Altertümer im w e sen t
lichen au f einem engen Gebiete heimisch (S 24 7 2 7 5 3 2 3 ) und
nicht wenige andere können als I okal formen m it einem mehr
oder m inder begrenzten Ve r b re itun gsb ez i rk bezeichnet werden
D as chronologische System von Mon tel
i u s aus dem Jah r e
1 8 8 5 bezeichnete einen ent s cheidenden Fortschritt im Verständnis
d es Entwicklungsganges inne r halb der Bronzezeit
Ihm haben
sich in allen w e s entl ichen Punkten 0 Ti s chler fu r Nordo s t
deutschland ‘ R Belz für No r d w estdeutschland und Ve rfasser
für D änemark
angeschl ossen D a au f diese \Neise in dieser
früher hart umstrittenen Sache Einigkeit erreicht worden ist dü rfen
wohl die Haupt r esultate der Untersuchung wie sie in dem vor
liegenden Werke darge s tel lt we r den als zu verlä s s ig gelten
Dieser Ü bereinstimm ung gegenü ber hat es w eniger zu besagen
da s über Einzelheiten der Einteilung n och keine Einigung erziel t
werden konnte ; doch lässt sich wen igstens die Er wähnung worin
d ie se D i fferenzen liegen
hier nicht umgehen Mon telius teilte
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Jahre 1 88 5 die nordische Bronzezeit i n sechs versch iedene
Perioden ein Es ist schon früher (S 3 09 3 1 5) auseinandergesetzt
worden dass bis auf weiteres kein G rund zur Absonderu ng der
ersten d ieser Perioden vorzuliegen schein t w as übri gens M on
te l
ius selbst (im Jahre 1 8 9 2 ) in gewissem Grade anzuerkennen
geneigt ist ‘ Die folgenden vier Perioden entsprechen den in
dem vorl iegenden Werke dargestellten vier Stilperi oden nu r dass
d ie Grenz linien z um Teile anders gezogen sind Die Formen
endlich die Mon te lius u nter seine sechste Periode verei nigt
müssen zum Teile in d ie Eisenzeit gezogen werden zu m Teile
lassen sie sich nur schwer vom letzten Abschni tte der Bronzezeit
trennen Der Unterschied der beiden Systeme ist som it ni cht
gross In gewissen R ichtungen sind d ie D ifferenzen ferner noch
dadurch gem ildert worden dass Mon telius im Jahre 1 89 2 v ier
seiner Perioden nochmals geteilt hat so dass er im ganzen 1 0
Abschnitte aufstellt Dagegen ist i nsofe rn nichts zu bemerken
als d iese Abschnitte d ie richtige Reihenfolge einer g rossen Zahl
von Form en und Funden bezeichnen ; doch mu ss der Einwa nd
e rhoben werden dass dies eine unnat ü rliche z u wei t getriebene
Gl iederung ist d ie s ich au f gewisse oft ganz unbedeu tende
Unterschiede in der Form u nd Ornamentik der Altertü mer stützt
n icht aber auf wesentliche u nd durchgreifende Umbildungen des
ganzen Kultur in haltes E benso unnatürl ich wäre es wol lte m an
innerhal b der gotischen Periode oder der Renaissancezei t nach
gewissen Stiln uan cen ei ne Reihe von Perioden unterscheiden
d ie man au f dem ganzen Gebiete wo in diesen Stilarten gear
Die chrono
b e itet wurde nachzuweisen im Stande sei n sollte
l ogische Scheidung erhält wie schon früher einmal i n anderem
erst dann ri chtige
Z usam m en han ge bemerkt worden ist (S
Bedeutung für die vorgesch ichtl iche Forschung wenn sie nich t
zwischen ei nzelnen Formen von Altert ü mern oder O r n amen td etails
vorgenommen wird sondern zwischen ganzen Gruppen v on w irk
lic he m S on d e rgep rä ge d ie durch viele und bedeutsame D etail s
charakterisiert sind Dieser weit getriebenen Teilung haben sich
weder Tischler noch Belz anschliessen können ; ersterer stell t 3
letzterer 4 chronologische Abschnitte au f Ve rfasser hat in se iner
» Ordnung der dänischen Altertü mer « und » Ordnung der F unde
aus der Bronzezeit (O d n ing af D anmar k: 01 1rager 1 8 8 8 9 5 ;
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Entfernu ng der Haken von einander geofi n et werden D ie O m a
mente bestehen aus stark hervortretende n Q uerrie fen die i n a b
wechsel nden Streifen punktie rt sind Solche Ringe findet man
zusammen m i t den i n Abschnitt IX behandelten späteren Fo rm e n
der älteren Bronz e
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verbu nden
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länger fortgese tzte n
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det bis eine wesent
lic h neue Fo r m entstand
D e r Schmuck sollte mehr in d ie
Augen fallen daher wurde der Reif dicker gemacht u nd z ugleic h
h ohl gegossen sei es wegen d es Gewichtes se i es um Metall
zu sparen Dadu r ch ging
aber d ie Elastizität ver
loren und man m usste
daher zu einer rech t
k ünstl ichen Kon s tru kt ion
grei fen um den Schm uck
um den Hals anbringen
zu können
Der Ring
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wu r de i n zwe i Stück e
gete il t ; loste man das kleinere ab so entstand ei ne Ö ffnung v on
1 2 cm Weite die gerade h inreichte den R ing um den Hal s
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zu schm iegen D ann wu rde das Stück wieder eing e fügt indem es
m i t dem einen hakenfö r m igen Ende in den kor r esp ond ie rc n d e n
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Haken d e s grosseren Stückes gelegt und m it dem andern an
dem s ic h ei n Zapfen befand i n den Hohlraum eingeführt wurde
D ie ganze Form ist noch der älteren gleich nur an ges chw e llt;
die zwe i Haken sind beibehalten
und die Orn amente sind die
selben wie früher indem der
Rei f m i t abwechselnd glatten
u nd punktierten Bändern schräg
ge r ie ft ist
D e r n ac hs te Sch r itt i n der
E ntw icklung füh rt dagegen b c
deutend wei ter ab (Abb
M an füh rte d ie Enden des Ringes
n icht bis aneinander sondern l iess A bb 1 9 8 Bro S hm kp l tt
zwischen ihnen e ine Ö ffnung
d ie z um Anlegen des R inges hinreicht und diese I u c ke fullte
man m it einem besonderen Bande aus das an beiden Enden i n e in
Gelenk e in gr ifi
M an vereinigte ferner drei s olcher Ringe zu
e inem s tattl ichen zu sammengesetzten Schmuck ; ü brigens hat man
auch von den älteren Ringen mehrere über einander getragen
D ie Form en i n Abb 1 93 und 1 9 4 sind in 2 5 E x empla r en be
kan n t; sie sind fü r den ersten Abschnitt der jünge r en Bronzezeit
e igentü m lich und kommen weder m it älteren noch m it jüngeren
Sachen zusammen vo r
E ine ähnl iche Verä nderung der
a lteren Form ist m it den häufig
B u g e ln a d e ln vor
v or komme n a
gegangen I n der älteren Bronzezeit
war der Bugel (s S 2 55 und 3 50 )
l anggestreckt und gerade nur an
A bl 1 99 A rmr i g
den E nden gebogen und schloss mi t
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e iner schwachen U m b iegun g oder
m it kleinen Sp i ralge w in d e n ab
Den Schl uss dieser Reihe
bilden Formen wie i n Abb 1 9 5 an denen der Bügel k ürzer u nd
bogenfö rm ig gewöl bt ist ; d ie S p iralgew in d e sind zugleich breite r
und der Kopf der Nadel ist ringförm ig D ie dam it beg onnene
Umformu ng ging nu n weiter und lä s s t sich du r ch zahlreiche
Stufen b i s zu d er in Abb 1 96 abgebildeten F o r m die fü r
den ersten Abschnitt der jüngeren Bronzezeit charakteristisch
ist verfolgen Der Bugel ist nunmehr kurz u nd hoc hgeb ogc n ;
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d ie Scheiben an seinen Enden bestehen nicht mehr aus
eingerolltem Draht sondern die W indungen sind zu ru nden
schwach gew olb ten Platten verschmolzen ; der Nadelkopf endlich be
steht aus einem breiten R ing oder einer runden Sc heibe D ie G ru nd
form aber ist noch immer wie i n der ältesten Zeit ; die e inzel nen
Gl ieder sind erhalten u nd Nadel und Bügel sind jedes für sich
gefertigt und beweglich verbunden Das au s älteren Zeiten ü ber
n omm e n e ist nu r umgebildet
und dieser Prozess setz t sich w ie
weiter unten gezeigt ist (S
in der folgenden Zeit fort
Auch die H ä n g e g e fas s e (Abb 1 9 7 ) d ieser Fun d grup p e
sind ebenso al s Fort bildungen d er älteren Formen (Abb 1 8 2 1 8 3 )
au fzufassen D ie Hauptform ist geblieben ; doch d er O berte il i s t
niedriger der Unterteil grösser und gewölbt wodurch sich d i e se
Gefässe ebenso wie du rch ihre O rnamentik den jüngsten Form en
d ieser Art aus der Bronzezei t nähern (S
D ie runden om am en tierten B r o n z e p l a t t e n m it vorstehe nd er
M i ttelpart ie die schon in der ältesten B ronzezeit den eigen tüm
lic hste n Frauenschmuck b ildeten (S
unterscheiden sic h v on
den ze itlich unm ittelbar vorangehenden Exemplaren (S 3 5 1 )
dadurch dass sie konisch oder run d ge wölb t sind (Abb
eine Form die in der folgenden Periode noch weiter entw ic k elt
wird (S
Von der M itte geht au f der Rückseite eine Sta nge
aus die m it einem K nopf abschl iesst m it welchem der Sch m u ck
an der K leidung oder am Gü rtel befestigt worden sein m u ss
Ganz so ist es m it den ü bri gen Arten von Altertü m e rn
gegangen D ie früher übl ichen Form en sind durch ande re
sichtlich abweichende Formen abgelöst die aber doch n ach
weisl ich m it den älteren verwandt sind da sich d ie Form e nt
wicklung meist Zug für Zug erkennen lasst wie man auch d ie
w eitere Um bildung du rch den letz ten Abschnitt der Period e v e r
folgen kann Als Beispiel diene noch der Arm ring in Abb 1 99
W ir besitzen von dieser Form 44 Exemplare aus 1 3 Fu nd e n
welche im übrigen die schon genannten Altertümer u nd and ere
gleichzeitige Sachen enthalten während kein solcher Arm ri ng i n
älteren oder jüngeren Funden angetro ffen worden ist D ie F o rm
i st aus den etwas älteren R ingen von denen ein Exempla r au f
S 3 49 abgebildet ist abgeleitet S ogar k leine Gerätschaften w ie
Rasiermesser und Nippzan ge n sind dem fo rtgesetzten U m b ild u n gs
prozess nicht entgangen ; Exempla r e aus u nserer Periode s i nd
a uf S
Viele ande r e Sachen Schwe rte r
2 59 und 2 6 5 abgebildet
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Zum Abschluss des G ri ffes der Ras ie rm esse r wird i n der
alteren Bronzezeit o ft ei n Pferdekopf verwendet (S
De r
selbe kann recht n aturwahr behandel t sei n u nd vorstehende
getrennte Ohren aufweisen (vgl Abb
Ähnliche P ferde
köpfe kommen noch in der hier behandel ten Zeit vo r doch si nd
sie meh r stil isiert und d ie Ohren sind z u einem Zapfen verein i gt
bald aber räumen sie ei nem weither gekommene n
(Abb
Vogelkopf der weiter unte n
besprochen wi rd (S 3 8 6 )
das Feld
Dies si nd nu r einzel ne
Beispiele fü r die Aus s e
r u n ge n der K unst beweg u n g
zu Begi nn d er jünge ren
A bb 20 3 P f dd opf
A bb 20 4
t ä h li h
P f r d k op f Br onzezeit
Eine ausg ie
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isi i b i ere Erkenn tn is lässt s ich
P ätm
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V" n ur in ei nem grossen N u
seum d urch Studium aller Ü bergänge vom Al ten zum Neuen ge
winnen Es zeigt sich h ie r bei dass h ier wie überall im nordisc he n
Altertum vor allem das i nnere Leben d ie S tilverä n d erun ge n m it:
sich b r achte ; ein Stillstand ist ni rgends einget r eten D aneben a b e r
haben äussere Faktore n beständig einen wesentl ichen E i nfl u s s
ausgeübt nicht zum m indes te n
gerade an dem h ier hehan d e l
ten Zeitpunkt
D en unwiderlegl ichen B e
weis dafür bilde n die frem d e n
imp ortierten Sachen d ie m a n
im Norden neben den he im i
Ahl 2 0 5
sche
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hudet Es ist ein Imp o rt
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i h A rb i t
B o z g iü
eigener Art und aus einer b e
stim mten R ichtung aus No r ditalien u nd zugleich aus den mittle ren
D e r Begi nn desselben fällt n icht genau m it d e r
D on augege n d en
zeitl ichen Grenze der alteren und jünge r en Bronzek ultur zusam m e n
doch sind nur vereinzelte Funde äl ter Vorläu fer der neuen Ve r
bindungen mit dem Süden Getriebene B r on zegefä sse vo n d e r
hier abgebildeten F orm (Abb 2 0 5) hat man zweimal i n M änne r
g r äbern aus dem S chluss e der älteren Bronzezeit doch n ie i n
späteren Funden getro ffen ; entsprechende sind aus anderen La n
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der Alpen bekannt Es sind die ersten etr u r i
schen Fabrikate die Skandinav ien erreichten
Zah lreiche andere Sachen folgten ihnen aber nach Zunächst
grosse zweihenkl ige Eimer und Vasen geschm ückt m it Rad
figur en von denen Vogelköpfe ausgehen ; d iese Ornamente sind
in getriebenen Pu nktlinien gezeichnet ; ferner klei nere E imer m it
aufwärts gewendeten O e sen z u beweglichen Henkeln und kleine
Schalen deren Seiten m it getriebenen Buckeln bedeckt sind
Zwar s ind
jetz t noch n icht säm tl iche von d iesen Formen von
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denen Abb 2 06 einige zeigt in Ital ien zum Vorschein ge
kommen d och hat man s ie in g r osser An zah l auf d e m ganzen
Gebiete n ord lich der Alpen bis zur Ostsee getr offen und dass sie aus
e tru ri sc he n Werkstätten herv orgegangen sind
ist unzweifelhaft
Do rt war diese Art von M etallarbeit so recht zu Hause Die
Bronze ist m it vollkommener M eisterschaft d ii n n gehä mme r t und
bei den gr os s eren Stücken m it Nieten ve r bunden Aus dänischen
Funden liegen insgesamt c irka 3 0 e tr u r is c hc Gefässe vor darunter
e in Kesselwagen
e in
grosser Bronzekessel angebracht auf
e ine m Rahmen m i t vier beweglichen Räde r n ; ähnliche kennt man
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aus M ecklenburg und aus B oli men
Gleicher Arbeit und gleichen
Ursprungs sind vier grosse Bronzeschilde (von denen einer auf
S 3 7 2 abgebildet ist); zu fälligerwe ise kenn t man auch von d iesen
kei ne entsprechenden Exemplare aus I tal ien
w ogegen seh r ähnl iche anderwärts namentlich
in Schweden u nd i n D eutschland gefu nden
w orden sind Daz u kommen einzel ne Schwerter
u nd v iele kleinere Sachen i nsbesondere M esse r
u nd Nadeln Die Gesamtzahl der eingeführten
Stücke ist jedoch im Vergleiche m i t den
heim ischen A r beiten m i t denen zusam men sie
gefunden werden sehr geri ng Eine genaue
Zuweisu ng zu dem frü heren oder späte r en
Abschn itt der jüngeren Bronz ezeit mach t daher
auch Schwierigkeiten Am äl testen sche in en
die grösseren Stücke z u sein und erst da nn
ergiesst sich der Str om k leinerer Objekt e
i ns Land D i e Verbi nd ungen m it Ital ien haben
offenbar d u r ch d ie ganze jüngere Bronze
zeit bestanden und m it den so weit her ge
Abb 2O 7 S hw fl gfi fl kom me n e n Sachen kam auch viel aus den
d azw ischen l iegenden barbarischen Gebieten
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Als
Kauf
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Der
w re oben geze i gt w e r d e n i st (S
Be rnsteinhandel wandte sich in dieser Peri ode von den östl ichen
M i ttelmeerländern ab und Ital ien zu u nd schu f d ie Bas is au f
der sich die nordische M etallindustrie im Lau fe der jünge re n
B ronzeze it zu einer neuen Blute erheben konnte
D as Eind ringen neuer Elemente i n d ie heim isch e
Arbeit durch diesen Import erstreckt s ich weiter a l s
hier ausgefüh rt werden kan n Abb 2 0 7 zeigt e i n e n
S c hw e rtgr i fi aus Bornh olm abgeschlossen m it z we i
grossen gegen einander gewendeten S p i rale in rollun ge n
I n D änema r k hat man nur drei Stücke dieser A rt ge
A bb 208 funden ; dagegen ist die Form gegen Süden zu bis nac h
Et r u r ien hine in von wo das abgebildete Exemplar u n
Im Nord en
A b 1 8 76 zweifelhaft eingefüh rt ist wohlbekannt
V"
war es in der letzten Hälfte der Bronzezeit allgem e i n
u hl ich Schwertgriffe und Mes sers chä fte m it ga n z ähnl ich e n
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Spiralen abzuschl iessen Was früher u nbekannt und zweifellos
ein von den eingefüh rten Sachen übernommener Zug ist Abb 2 08
zeigt ei n Min iatursc hw ert dieser Art Weiter unten (Abschn X I I I)
wird die Herstellung solcher M i niatur
schwerter in d iesem Ze it r aum b esp ro
chen werden ; das dort (Abb 2 3 0 ) ab
gebildete Schwert m it flachem ab ger un
detem G ri fi kn op f ist ei n neues Beispiel
für die Au fnahme einer fremden in
diesem Falle e iner barbarischen
Form ; entsprechende Sc hw ertgri fle
kennt man aus den Alpenländern den
Don au gege n d en und aus Norddeutsch
land von wo d ie Form nach D änemark
gelangt ist Unter den G old ge fä s se n
tri f t man eine eigentüml iche Becher
form (siehe die Tafel ) die im Norden
während der ganzen Bronzezeit son s t
vollständig unbekannt is t dagegen i m
Süden schon vom S chluss e des 2 Jahr
tau sen d s v Chr an verbreitet ist und
auch u nter den etru r is c he n T honge fä s
Abb 2 9
Abb z w
sen au s der äl teren Häl fte des ersten Mess fgn fd i h M r i m por
l"
Jah rta usends v Chr ganz allgemein
vork om mt
Es ist ganz undenk bar dass diese kostbaren
G old ge fä ss e au s Ital ien e ingefüh rt sein sollten ; sie sind u n
zwei fe lhaft im Norden nach einem eingefüh rten M odell ver
fe r tigt Das M esser i n Abb 2 09 ist sicher
nordi sche Arbeit doch die ganze B iegung
des B lattes die erst bei M essern der
jünge ren Bronzezeit vorkomm t ist eine Nach
ahm u n g fremder Vorbilder die ab u nd zu
im Norden gefunden werden ; ein solches
Stüc k a us Seeland ist i n Fig 2 1 0 abgebildet
Von der neuen und fremden Form welche A bb 2 1 1 St i l i i rt r
V og lk op f
die Rasiermesser am Schl ü sse d e r Bronze
D ie fremden
zeit annehmen war sch on vo r hi n die Rede (5
Beile m i t Schaftlappe n (Abschn X I I I )stellen sich er stj etzt unter den
nord ischen Altertümern ein Zur selben Zeit zeigt sich die O m a
ment ik m it klassischen M otiven durchsetzt D as mäanderartig
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gefaltete Band (Abb 2 1 9 ) ist dem Süden entlehnt ; in den fort
laufenden S Figuren (Abb
hat man ei ne Nachbildung des
antiken gew u ndenen B andes erbl ickt und noch näher stehen
einander die klassische und die nordische Wellenli nie (Abb
Ein leh rreiches Be ispiel für die Übernahme antiker M oti ve
i n der jüngeren nordischen Bronzezeit bietet der oben erwähnte
Vogelkop f " Er hat ei nen i n eigentüm licher Weise nach o ben
gebogenen Sch nabel der bei plastischen D arstellungen breit u nd
flach vorn abgerundet oder zugespitzt ist Die Augen stehen
meis t vor u nd der Kopf si tzt stets auf einem langen S förm ig
gebogenen Halse (Abb 2 1 l Er setzt sich übe rall an Enden u nd
Abschlüsse an und hält sich unter versch iedenen Um form unge n
du r ch die ganze jüngere Bronzezeit (Abb 2 1 8
Auch ga nze
Vogelbilder trifft man h ie und da (Abb
Diese Vögel si nd
au f den eingefüh rten B r on zesache n in den Norden geflogen u nd
haben sich hier n iede r gelassen u nd sind von der heim isch e n
M etallindustrie au fgegr iflen worden Auf dem S 3 7 2 abgebildet e n
etru ri s c he n Schilde und au f den grossen Gefässen S 3 8 3 kom m e n
ähnl iche K öp fe zum Vorschein ; au f einem in Schweden gefunden e n
Schild italischer Arbeit stehen solche Vögel h inter einander i n
einem vollständigen K reise Sie sind ferner im Süden in d e r
ersten Hälfte des ersten Jah rtausends v Chr wohlbekannt ; i n d er
sogenannten D ipylon G ruppe i n Griechenland und in den za h l
reichen etr uri sc he n Funden spielen die gleichen Gans o d e r
Schwan ähnl ichen Figuren e ine hervorragende Rol le : Wahr sc he i n
lich s tammen sie u rsprünglich aus Ä gy pten Namentl ich d as
a uf den hier abgebildeten Stücken dem Sch ilde u nd d e n
Gefä ssen vorkommende M oti v das sich auch au f anderen Alte r
tüm e r n findet
die Rad fi gur m it den beiderseits vorspri ngend en
Vogelköpfen ist nicht ohne G ru nd m it einem heil igen Sym b ol
d e s alten Ägyptens der Sonnenscheibe zwischen zwei U r azu s
Schlangen zusammengestellt worden “ Wenn nun ferner gelte nd
gemacht worden ist dass diese Wasservogel seien es nun u r sp r ün g
lich Gänse oder Schwäne i n der ältesten griechischen Zei t s o
häufig vorkommen weil sie einer Götti n geheiligt waren d i e
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später zur griech ischen Artemis umgeformt wurde ‘ so l iegt es
nahe die F rage aufzuwerfen ob sich nicht auch an d iese nor
d isc he n Vögel rel igiöse Vorstellungen k n ü pften die m it den fremden
Sachen eingeführt wurden Zu solchen Ann ahmé n ist aber schwer
lich ei n G rund vorhanden
Die M odelle sind dem Norden au f
schnel lem Wege m ittelst I mp ortsachen zugeführt worden wogegen
sich rel igiöse Vorstellungen langsam von Volk zu Volk aus
breiten
der Untersch ied dieser zwei Mitteilungsarten soll gleich
n äher b esprochen werden ; die versch iedenartigen Elemente kö n n
ten som it nicht gleichz eitig nach dem Norden gek om men sein
D ie B ilder verschwinden m it dem Au fhören des fremden Importes ;
s ie waren im Norden wesentl ich nur dekorative M otive welche
z eigen wie weither gekommene Bestandteile zur jüngeren Bronze
zeit Aufnahme in d ie nordische Industri e gefunden haben
Weit e igenartiger als der erste Abschnitt der jüngeren
Bronzezeit stellt sich der folgende S c h l u s s a b s c h n i t t des ganzen
langen Zeitra ums dar Neubildungen sind zahlreicher ; auch das
aus ältere n Formen he rvo rgegangene ist oft so stark umgebildet
d ass es vollständig neu genannt werden m uss ; in der O rnamentik
welche i n der unm ittelbar vorangehenden
i st die Bewegung
Zeit erst in Spuren beme r k bar ist z u vollständigem Durch
b ru ch gekommen Ein Teil der charakteristischen Formen ist
a uf d er beigegebenen Tafel i n ca
der natürl ichen Grösse ab
gebildet ; sie zeigt die schönsten grössten u nd am besten er
hal
te n en Stücke die bis jetz t zum Vorschei n gekom men sind
D ie B r o n z e ge fä s s e aus d ieser Zeit (au f der Tafel ganz
o be n ) sind wie die älteren zum Au fhängen an O esen eingerichtet ;
doch der Boden ist gewölbter innerhalb der M ündung findet sich
oft eine vorspringende Kante m it durchbrochenem M uster und
die G rösse hat bedeut end zu genom men Die zwei grössten bis
jetz t i n Dänemark gefu ndenen Exem plare haben eine Breite von
D iese H ä n gege fä sse von denen gege n 6 0 Stück
3 0 u nd 3 3 cm
vo r l iegen sind oft wahre M eisterstücke von Technik und
gleich bewundernswert ist d ie reiche sorgfältig ausgefü hrte
Ornamenti k
E benso tr efllich gearbeitet sind d ie eigentüml ichen hal b
kugel förm ig gewölbten Bronzestücke m it einer hohlen auf
ragenden Spitze die meist m i t einem Kn op fe abschl iesst (siehe
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llen v ier Abschnitten der Bronzezeit in besonderen Formen
vorliegen
V iele andere Kunstobjekte aus d ieser Zeit sind ü brigens
ebenso masslos ü bertrieben i n der Form
M an betrachte nur
d ie bis zu 1 4 Centim eter breiten A r m r i n g e m it vorstehenden
O e s en u nd Klapp e r blec hen (siehe d ie Tafel rechts u nten ) Als sie
z um ersten M ale zu Tage kamen erhielten sie die Benennung
P fe rd eschwe i fschmuc k« so wenig verrieten sich diese breiten
und stei fen M etallbänder durch ihre Form al s Arm ringe was sie
nach ihrer Ve rwandtschaft m it den massv oller en Stücken n u
zwei felhaft sind M an möchte es für unmöglich erklä r en dass der
a u f der Tafel z u unterst abgebildete kolossale Ring eben falls als
Arm schmuck gedient hat gäbe es nicht entsprechende Stücke
von bescheidener u nd so z u sagen v em ün ftiger Grösse I ägen
nun d iese ü bertriebenen Stücke nu r in einem e inzigen Exemplar
vor so wü rden sie geri nges I nteresse bieten ; sie könnten in
der Laune eines
d iesem Fal le ei n oder dem anderen Zufall
Indiv idu um s etc ihr D asein verdank en Aber von den zuletzt
erwä h nten grossen hohlen Ringen deren Enden oft schräg gegen
einander gebogen sind l iegen aus Dänemark etwa ein D utzend
Exem plare vor und weitere kennt man aus den anderen skan
D as extravagante der Form und ü ber
d in av i sc he n Lände rn
M an be
trie b e n e der G rösse l iegt im G e s c hmac ke der Zeit
trach te z B die verschiedenen auf der Tafel abgebildeten Schmuck
nadel n d ie bis zu 3 0 Centimeter lang sind und deren q uer
gestel lter Kopf eine Brei te von 1 5 Centimeter erreichen kann
Auch von diesen Formen kennt man Exemplare von bescheidener
Grösse Andere Nadeln sind bi s zu 7 0 Centimeter lang während
die ge w ohn lic he Länge nu r 1 0 1 5 Centimeter beträgt
D i e heim ische M etallarbeit zeigt im letzten Abschnitt der
Bronzezeit ei ne m erkwü rdige F ulle und K raft Alles ob klein
oder gross i st im Wachsen begri ffen Die Rasierm esser nehmen
sowohl an Länge als an Breite zu
man werfe einen Blick
auf die S 2 59 abgebildeten Exemplare Auch die Nip p zan ge
übert ri fft an G rösse sämtliche älteren Formen D ie B ügeln ad eln
(siehe d ie Tafel l inks u nten ) unterscheiden sich von den älteren
dadurch dass der eigentl iche Bügel nunmehr breit und dick ist
und dass d ie Platten an sei nen Enden hochge wö lb t u nd orna
m entiert sind
I m ü brigen weichen diese Nadeln die den Ab
schluss der langen seit der älteste n Bronzezeit verfolgbaren
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bilden von den zunächst v orau sliege n d en
(Abb 1 96 ) nur dadu rch ab dass der Nadelkopf entfallen ist
Es war eine an Neu bildungen versch iedener Art produkti ve
Ze it Au f der beigegebenen Tafel ist als zweites Stück der
m ittleren Reihe von oben ein breiter Ring abgebildet bestehend
aus einem ge rie fte n Reif der m i t zwei längl ichen Platten ab
schl iesst welche d urch grosse S p iralrollen vereinigt sind Di es
ist eine i m Schlussabsch nitte der Bronzezeit allgemei n v or
kommende in den älteren Funden aber ganz unbekannte Fo rm
Aus Dänemark allein l iegen über 1 00 Exemplare vor von dene n
sich aber kei nes m it dem abgebi ldeten messen kann ; v iele sind
schmächtiger haben nur schmale Platten und der Verschluss is t
bloss durch zwei umeinander greifende Haken hergestell t D as s
dies H a l s r i n g e “ sind u nd nicht wie man früher angenom me n
hat K opfzierden beweist vor allem die Abnu tzung der Unterseite
der R inge welche stets so ist wie sie e intreten mu sste wen n
d ie Ri nge um den Hals m it den Platten am Nacken u nd d e n
Dam it stim mt d ie
S p i ralge w i n d e n nach oben getr agen wurden
Weite der Ringe welche oft zu gross oder zu k lei n sind u m
den Kopf zu umschliessen während doch kei n R ing so k lei n ist
dass er n icht fü r einen Kin d e r hals passte und keiner zu gros s
fü r eine vollständig entwickelte u nd kräftige Figu r D ieser Ver
wendung entsprechen fe rn er alle Einzelheiten der Form in sä mt
l ichen Variationen de r sel ben Sind die R inge d ünn so sin d
sie k reisru nd wie v iele andere Halsri nge aus der Bronzeze i t
massi v gegossen u nd damit zugleich elastisch ; man legte sie u m
den Hals indem man die Enden au se in and erb og I st dagege n
der Rei f d icker so ist er meist hohl gegossen um n icht z u
schwer und zu kostbar zu werden D am it geht aber die Elastiz i tä t
verloren ; der Ring ist nicht meh r zum Ö ffnen eingerichtet ; da fü r
gab man ihm eine g r osse Breite und eine ovale Form
stets i n
der R ichtung der P latten
so dass er ü ber den K opf hera b
gezogen werden konnte Solche komplizierte u nd ku nstvoll e in
gerichtete Formen si nd stets das Resultat ei ner langen E nt
wick lung De r Begin n de r selben ist gewiss in den älteren u nd
einfacheren gewundenen R ingen zu suchen d ie m ittelst Haken
geschlossen werden (vergl z B Abb
M an verfi el darauf
F or m en tw ic klun g
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i n : Nordiske
XI
E IN T EIL UN G, Zmr uss r n m v n c
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die Partie am Verschl ü s se flach z u m achen dam it sie besser auf
dem Hal s e liegen könne u nd ist du r ch weitere kü n s tlerische
Behandlung der Form endl ich bis z u einem so ext r avaganten
Schm uck w ie der abgebildete gelangt
Eine ähnl iche Entwicklu n gsgeschichte
habe n andere gleichzeitige R inge Unsere
Tafel zeigt rechts oben zwei schwere
Ri nge aus einer Bronzestange welche beim
G iessen vier dicke vorspringende Leisten
erhalten hat und da m ach abwechsel nd
nach rechts u nd nach link s gewunden worden ist Die Form
u nd die oft sehr kenntl iche Abnützung beweisen dass Ringe
dieser Art einen H a l s s c h m u c k bildeten indem sie paarweise ü ber
einander am Halse so getragen wu rden
dass die den Verschlus s bi ldenden Haken
nach oben gerichtet ware n und sich am
Nacken befanden Sie sind au s den eben
erwäh nten i n der ganzen Bro n zezei t häufig
vork ommenden schmächtigen Halsringen
welche der Länge nach i n dersel ben R ich tu ng
gewu nden sind hervo rgegangen M an fand
das s es sich bess er ausnah m oder dass
die Elastizitä t wuchs wen n ma n d ie \Nin
dungen abwechselnd i n e n tgegen ges etz tc r
Rich tu ng lau fen liess Gleichzeitig m achte
man den R ing so d ick al s es bei einem
Schm ucke aus massi vem M etall anging ; ei n
Rin gp aar erreicht das bedeutende Gewicht
von 1 2 0 3 G ramm u nd ei n einzelner Ri ng
der nach den Spuren der Abnützung m it
einem anderen zusammen getragen w e r d en
sei n m u ss hat sogar ei n Gewicht von 9 1 9
G ram m 5 0 kam man endl ich au f den i n
der Tafel l inks oben abgebildeten in vielen
A
bb 2 1 3 M r m i t
Exem plaren vorliegenden Schmuck der so
I i ä g p l tt
recht zeigt w ie exzent r isch und dennoch
schön man i n dieser Zeit arbeitete ; d ie vier ganz d ü nnen hohen
und scharfen L ä n gs b ä n d e r schlingen sich in kunstvollen W in
dunge n regelmässig längs e inander und ru fen ei n reiches Spiel
von L ich t u nd Schatten auf dem gold ä hnl ichen Metall he r vor
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393
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e in neuer und e igen tumlic her Sti l gescha ffen worden Die
vertieften O rnamente m it E inlegung sind wi e bereits e rwähnt
vol lständig vergessen ; d ie Funz O m am en tie ru n g d agegen b reitet
sich i n neuer Fülle au s D as Hauptelem ent sind Bänder aus
fenden Li nien oft gerändert m it Reihen
fe ingc p unz te n pa ral lel la u
von Punk ten Spi tze n oder S Figuren (Abb
Daneben
ist
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A bb 2 1 4 2 1 5 W l l l i i
d S S hli g m
finden sich fo rtlau fende Quer u nd Schrägbänder Reihen von
Bogen K reise nebst den u nten näher z u besprechenden Schi ffs
bildern al les m i t den gleichen paral lel lau fenden P u n zlin ien ge
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Bog en m i t S ehl i ngen
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zeich net E ine reiche Abwe ch sl ung schoner M uster tritt u ns
entgegen
Wellenl inien (Abb
S Schl ingen (Abb
einzelne oder doppelte Schildm uster (Abb 2 1 6 ) wechseln m it
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A bb 2 1 8 2 1 9 B og m t m i t S hli gm
Mü d m l
Bogen deren Spi tz en in geschlungene Bander au slau fen (Abb
217
Die Mäan d erz e ic hn u n g (Abb 2 1 9 ) ist nun allgemei n
geworden M eist setz t sich das Ornament i n langen geschlossenen
Bändern fo rt ; wen n d ies aber n icht fü r das au szufüllende Feld
passt so greift man zu grossen Sc hlin gc n die in Tierköpfe
aus lau fen oder zu ganzen und halbe n phantastisch gefo rm ten
Sc hi fi s b ild e r n Das in Abb 2 2 0 r ep rod uc ie rte Rasiermesser bietet
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ei n gutes Beispiel fur d ie O rnamentik d ieser Ze it Das Blatt
zei gt zw e i Schi ffe m it dem K iel gegen die Schneide und gege n
den Rücken ; der Zwischenraum zwischen beide n ist von eine r
Schl inge m i t T ierköpfen ausgefüllt ; längs des H an d gri fi es läu ft
ein Band das m it e inem Sc hiffs steven u nd e inem T ierkop f a b
schl iesst
Die Aus fuhrun g ist oft so fein und z ierli c h als m ögl ich
doch ist der P u n zs tift leicht u nd frei gefüh rt Gewöhnl ich ar b e itete
man tüchtig und sicher als ob man zeigen wollte dass man jetzt
über e ine Fe rti gkeit verfügte d ie im Lau fe der v ielen J ah r
hunderte der Bronzezei t erworben worden war Danebe n a be r
kom m t nicht selten u ns ch öne Zeichnung und nach läs sige Au s
führung vor ; i n der älteren Bronzeze it war dies n ich t der Fal l ;
d ie höher e E n tw ic klu n g hat auch eine geringere Sol idität i m
Ge folge gehabt
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O m amentiertes
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Wer nu r einmal au fmerk sam die Zeichnungen betrac htet
d ie sich auf allen m ögl ichen Sachen au f den grossen Hänge
gefässen den Hal s ri ngen m it ovalen Platten Schwertklingen
M esserblä tte rn u nd Pinzetten au f grossen und kleinen O bjek te n
a u sbrei ten wie es im Wesen einer wirk lich lebenden Ku nst l iegt
kann darübe r n icht im Zweifel sei n dass der Schl uss Stil d e r
B ronzezeit ebenso eigenartig u nd i n seiner Art ebenso a nz iehe n d
ist w ie der älteste Stil dersel ben E s ist n icht d ie alte stren ge
K unst d ie z u rü ckhaltend über jedem Schnörkel wachte ni cht d e r
darau f folgende reiche u nd feine Stil m i t seiner bewussten Zierlic h
keit nicht der M ischstil des dritten Abschnittes m it seiner halbe n
Preisgebung des Älte r en und dem unsicheren Tasten nach Neu em :
es ist ein neuer vol l e n tfal teter leb en sfr isc he r Stil schm ieg sa m e r
und ab w echslun gsvoller reicher u nd kompl iz ierter al s sei n Vor
gänger doch mi t dem Gepräge eines Produktes langer K u nst
entwickelung Nennt man die versch iedenen Stilperi ode n der
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39 5
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Bro nzezeit wie o ben : den strengen Stil die Blütezeit u nd die
D ec ad e n cez eit so möchte fü r diesen Abschnitt die Bezeich nung
Nac hblüte am passendsten sein
D as jüngere nordische B ronzealter ist au f dem Gebiete
heim isch das seit der Steinzeit eine K ultu rei nheit gebildet hat
in den westlichen O stseelä n d e r n und im südlichen Teile der skan
Nur dass in u nsere r
d in av isc hen Hal binsel (S 2 1 2 2 94
Peri ode sich das Gebiet gegen Osten zu ausgedehnt hat wie
scho n oben (5 3 7 4 ) bemerkt worden ist Schon in den Oder
gegenden aber stösst man au f so v iele neue Züge dass man sich
hal bwegs auf fremdem Grunde fühlt Auch d ie südliche Grenze
dü rfte kaum tie fer liegen als vorh in doch ist sie unsicherer als
frü he r verw ischt durch die im Laufe des jüngeren Zeitraumes
zu nehmenden Verbindungen m it anstossenden und ferner ge
Viele Einzelheiten d ie man im eigentl ichen
l
e ge n e n Ländern
Sinne nord isch nennen kann kommen jetzt au f weiteren Gebieten
vor Von de n auf der Tafel abgebildeten Fo r men sind die
Halsri nge m it wechsel nden W indungen auch in ganz M ittel
deutschland und den angrenzenden Teilen von Frankreich hei
mi sch ; der schwere hohle Bronzering (siehe die Tafel zu unterst)
kann wenn a uch i n etwas verände rter Gestalt bis Böhmen ver
folgt werden ; d ie Nadel n m it zwei grossen Sp iralrollen am Kopfe
komm en auch noch in M itteleu ropa vor ; vom Halsring m it ovalen
Platte n hat man ein ei nz elnes Exemplar i n Baiern gefunden u nd
ein p aar Funde ganz nord ischen Gepräges sind bei C or celettes
am Neu fchäteler See i n der Schweiz und bei Petit Villatte i m
D epartement Cher i n Frankreich gemacht worden (vgl Abschn itt
Die Berührungen m it der benachbarten Welt haben so
mit zugenommen ; schon sind die Verbindungen eingeleitet die
den Norden bald i n die E isenkultu r einbez iehen sol len
Die n eue Zeit steht bereits vor der T hür e Verschiedene
Sachen die i m Norde n noch zur re inen Bronzezeit gehören
kom men im Süden in Eisen oder i n Verbindung m it Formen
der Eisenzeit vor D ies gilt z um Be ispiel von den oft genannten
gewu ndenen Halsri ngen und verschiedenen Formen von Schmuck
nadeln D ie Schwe rter deren G r i m it Spiralen abschliesst
haben in I ta lien bisweilen eine K linge aus Eisen und
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3 97
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gewon nen werden und welche Sicherheit sie fu r sich i n An
spru ch nehmen können
M an sucht chronologische Bestimm ungen für d ie Bronzezei t
zu erm ittel n indem man von einem späteren zeitl ich bestim mten
Punkte zu rück rechnet Ein solcher ist d ie röm ische Peri ode welche
mit dem ersten christl iche n Jahrhundert begi nnt Vor dieser liegt
die vorröm ische Periode und vor diese fallen d ie v ier Abschnitte
der Bronzezeit Eine Ausschau über die Funde und Altertü mer
über d ie Stilentwickl ung u nd die ganze Kulturbewegung d iese r
versch iedenen G ruppen lehrt da s s jeder e inzelnen davon 2 3
jahrhunderte Dauer zuz uweisen s ind D arnach mü sste der Beginn
der B ronzezeit vor dem jahre 1 000 v Chr l iegen
Ei ne solche Berechnung ermangelt kau m ei ner Basis Wi r
kennen eine Reihe von S tilgruppe n aus der nordischen Eisenzeit
die e i ne ähnliche I nhalts fülle bieten wie d ie einzelnen Ze itab s ehn itte
des B ronzealters und jede davo n hat e ine Dauer von ein paa r
Jahrhu nderten gehabt M an könnte au f die wohlbekannten klass i
schen Stilperioden die griechische die hellenistische die ältere
und d ie jüngere röm ische Zeit h inweisen ja sogar die romanische
und d ie goti sche Periode heranziehen um Beispiele fü r ähnl iche
Zeitausmass e wie s ie hier für die Abschnitte der B ronzezei t
angesetzt worden sind beizubri ngen Es scheint beinahe fü r d ie
europäi sche Kulturge sam the it zu gelten dass eine fe m liege n d e
Stilpe ri ode die sich durch ihre hinterlassenen D enkmäler al s ei n
Hau ptabschnitt dokumentiert eine Dauer von 2 3 jahrhu nderte n
geha bt hat D och l iegt au f der Hand das s diese Bet rachtungen
kei neswegs unangreifbar s ind u nd die hier vorgeführte B e rech
wie man einräumen muss nu r au f e iner
n un gs m ethod e be ruht
gew issen Abschätz ung
M an k önnte sich dann ferner an die Altertü mer und o rn a
mentalen Elemente halten welche nach sicherer K enntnis ur
ich vom Süden ausgegangen u nd nach einer Wanderung
sp rün gl
von Volk zu Vol k endl ich in den Norden gelangt sind (S
Lassen sich diese Elemente in ihrer Heimat sicher datieren so
ist anzunehmen dass sie auch im Norden chronologisch fixiert
werden könnten ; man brauchte n ur zu wissen wie v iel Zeit eine
solche Ve rp flan zung von Süden nach dem Norden in Anspruch
nahm
E in Bl ick auf wohlbekannte Verhältnisse leh rt da s s man
hier m i t sehr langen Zeiten zu rech nen hat Das Ch ristentu m
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brauchte 900 j ahre u m D ä nemark z u erre iche n d ie B uchstaben
schrift war u ngefähr eben so lange au f dem W ege aus G ri echen
land nach dem Norden der Gebrauch des Eisens d rang wah r
sc he in l
ic h n icht schneller vor die M ünzprägu ng brauchte unge fäh r
1 7 00 j ahre und das u rsprü ngl ich griechische om amen tal
e Blatt
werk kam erst i n der karolingischen Zeit nach Skandinavien S o
oft i n der fernen Vorzeit eine wirkliche Kulturm itteilun g aus d e m
Süden erfolgte ist sie durch die ganze K ette der zwischenl iegen
den Völker verm ittel t worden u nd darüber ist eine bedeu tend e
Zeit vergangen b is z u anderthalb j ah rtausenden oder noch m ehr
D ie Aneignung auf d iesem langsamen Weg nennen wir K u l t u r
m i t t e i l u n g i m Gegen sa tze zu dem I m p o r t e von Gegenstände n
durch Handel od er auf sonstige Weise (worü ber später näheres)
D ieser Untersch ied ist streng festzuhalten
D e r Import erfol gt e
verhältnismässig rasch ; d ie importierten Sachen wurden nach
emente e rforderte geri ng e
geahmt und d iese Au fnahme neuer E l
Zeit ; aber eine solche Aneignung bezeichnet kei nen K ultu r
fortschritt welcher der Aufn ahm e einer gewissen M etalltechni k
eines neuen K unststiles der M ü nzprägung Buchsta benschri ft
u ä hn l an die Seite gestell t werden kan n
Erfordert aber eine w irkliche Kultu r m itte ilun g ei ne so lange
Zei t als die angeführten Beispiele verm uten lassen so ist es k lar
dass D atierungen die von dieser Seite her gesucht werden fü r d ie
Bro n zezeit keine weitere Bedeutung haben können D ie aus dem
Süden au fgenom menen Elemente welche in diese Periode fallen
m üssten näm lich ihre Wanderu ng sehr früh im zweiten j ahr
tausend begonnen haben ; d ie Zustände d ieser Zeit sind aber im
Süden nicht v iel besser bekannt al s i m Norden u nd die Zeit
bestim mungen fast ebenso u nsicher W ir sehen auch dass fas t
alle chronologisch sicher bestimm baren Elemente deren Ursprun g
im Süden und Wanderu ng nach dem Norden durch lang sam e
M ittei lung von Volk z u Vol k klar ist erst in der nordischen
E isenzeit zu tre ffen si nd ; weiter unten werden d ie Zeugn isse fü r
diese Zu fuh r worüber bis an 1 000 j ahre verstri chen sind v or
geführt werden
Ferner geht aus den angefü h rten Beispielen wie aus der Natu r
der Sache hervor dass d ie Verm ittlung von Kulturelemente n
durch Abgabe von Hand zu Hand zwar immer ei ne sehr lange
Zeit erfordert haben mu ss aber keineswegs i n jedem Falle eine
auch nur annähernd gleiche Wir können dem nach den Ve rsuch
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vollstä ndig au fgeben Datierungen au f G ru nd von Elementen z u
gewi nnen die dem Norden au f diese langsame Weise zugeführt
sind m ögen wi r auch d ie Zeit d ieser Elemente im Süden noch
so genau kennen
D as ei nzige wirklich brauchbare M ittel zur D atieru ng der
nordischen Bronzezeit liefert der Import fremder Sachen deren
Zei t i n ihrem U r sp ru n gslan d e bekannt ist Kann nu n aber ei n
B ron zege fä s s oder e in Schwert das 2 B im achten jahrhundert
i n Etru rien fabriz iert worden ist i m Norden um d ieselbe Zeit
angesetzt werden ? Natürlich ist es denkbar dass besondere
Umstände ein solches Stück im Laufe von ein bis zwei j ahren
q uer durch Europa nach Skandinavien gebracht hätten ; i n der
Regel aber kann d ies nicht geschehen sei n Nach der Zahl der
im N orden gefundenen etr uri sc hen Sachen und nach ihrem regel
mässigen Vorkommen in den Fu nden kann man zwar annehmen
dass m indestens periodisch eine ziem l ich ununterbrochene Zu fuhr
aus dem Süden stattgefunden hat ; selbstverständl ich a ber war
das kein direkter Import Einen solchen dü rfen wi r für die
römi sche Periode wenigstens nach Deutschland annehmen und
i n der Vikin gerze it können fremde Sachen di rekt und som it rasch
nach Skandinavien gekommen sein I n dem j ah rtausend vor
Chr aber sind d ie Waren gewiss nur langsam von Volk z u
Volk gewandert Es gilt gar v ielerlei Einzelheiten in Betracht
z u z iehen wenn es sich um Abschätzung der Zeit handelt deren
d ie Zu fuhr fremder Sachen bedu rfte so namentlich ihre Be
ob
s ch
af
fe n he it und die Gegend aus der sie gekommen sind
aus M itteleuropa oder I talien Eine siche r e Regel lässt sich nicht
a ufstellen ; aber man irrt kaum bedeutend wenn man annimmt
dass gew ohn lich ein halbes j ah rhundert darü ber vergangen ist
Fe rner sind die eingefüh rten Sachen im allgemeinen nicht gleich
im sel ben j ahre oder kurz darau f nachdem sie d ie O sts eelä n d e r
erreicht hatten vergraben w e rd en Es s ind ja Sachen die zum
Gebrauche und nicht zum Vergraben eingefüh rt wurden Dar
nach m uss man also aberm als e ine gewisse Zeit in Ansatz bringen
indem man von neuem d ie Art der Altertümer den Zustand in
dem sie gefunden werden
ob neu oder abgenu tz t
den
ganzen Cha rakter des Fundes u s w berück sichti gt M an da rf
w ohl sagen dass im allgemeinen der F ab r ikation sz e it rund 1 00
j ahre zuz ulegen sind wenn man die Zei t der D eponierung im
Norden bestimmen w ill
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oder gegen den Schluss ei nes der v ier Hauptabschnitte fällt D az u
müssten aber ausserdem noch Berechnungen i n Bezug au f den Fund
ort angestellt werden deren Wert sehr zweifelhaft wäre M an weiss
näm lich noch sehr wenig über die Stellung der einzelnen Gegen
den in der Gesamtheit der Kul turbewegung ob sie anderen i n
der Entwick lung vorangingen oder ganz spät nachfolgten Wi r
wissen nur so viel dass der Fortschritt au f dem ganzen nordischen
Gebiete kein vollständig gleichmässiger war ; um wie v iel Nord
d euß c hl
an d den dänischen I nsel n voraus war
u nd u m wie v iel
unter d iesen 2 B F ünen etwa Seeland üb erflügelt hatte oder um
gekehrt ist so ziemlich unbekannt D ifferenzen von 1 00 j ahren
kamen gewiss an v ielen Stellen vor
eine neue Quelle von
Unsicherheit im selben Um fange wie die schon ber ü hrten
Aus diesen Darlegungen geht he rvor dass alle Zeitangaben
fur das nordische B ronzealter nur als D urchschn ittszahlen zu b e
trachten sind u nd dass d ie D atierungen im besten Falle nich t
genauer als m it einem Spielraum von 1 00 j ahren gegeben werden
können
meist noch unter dem Zugeständnis einer m öglichen
Fehlrechnung von abermals hundert j ahren M an wird fe rner
darau s ersehen dass die chronologischen Bestimmungen au f
Überlegungen und Kombinationen sehr zahlreicher E inzelfac ta
von teilweise sehr spezieller Natur beruhen u nd es erklärlich
finden dass die Anschauungen je nach der ve r schiedenen Be
wertung d ieser Einzelheiten d i fferieren können Die m eisten
Forscher haben ü brigens wenig L ust solche Wahrsc hein lichke its
berechnungen zu Papier zu bringen ; jedenfalls wird man sich
dann aller spezielleren Bestimm ungen enthalten nur die sichersten
und brauchbarsten M ittel benutzen und vor allem d ie Zeitangaben
so dehnbar gestalten als sie der Natu r der Sache nach sei n
müssen
Wenden wir uns um d och gewisse Hauptpunkte zu be
stim men zunächst der Ü be r gangszeit von der älteren zu der
jüngeren Bronzezeit zu so muss diese wesentlich auf G rundlage
d er oben behandelten etr u r isc hen Im p orts ac hen bestimmt werden
D ie zieml ich zahl r eichen Gegenstande die aus dem barbarischen
Gebiete namentl ich aus den D onaugege n d en eingeführt sind
sind daz u m inder verwendbar da ihre Fab r ikation sze it unsicherer
ist als d ie der ital ischen Altertümer Diese lassen sich i n
ihrer Heimat au f das j ahrhundert um 8 00 v Chr zu rückführen ;
im Norden treten sie neben den frühere n Formen der jüngeren
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Bronzezeit auf da m ach m usste d er j un ger e Abschnitt der Periode
im Laufe des achten j ahrhundert s begonnen haben
Für d ie Frage nach dem S c hlusse der Bronzezeit s i nd
namentlich die oben besprochenen Halsringe m it dünnen vor
‘
springenden Windungen (S 3 9 1 ) zu beachten
Sie fallen i m
Norden d urchaus in den letz ten Teil der Periode u nd si nd ei nige
m al in Verbindung m it Sachen aus der Eisenzeit getroffen worden
Einen solchen R ing fand man bei Primentdorf i n Posen i n e ine m
fremden B r on zegefä ss von eigenartiger Form einem Ei mer au s
d ün n getr ieb e n e m Blech m it gerader Seite m it erhöhten Bände rn
derart verz ie rt dass der ganze Eimer d icht ger ie ft erscheint Von
diesen sogenannten C isten hat kei ne Skandinav ien erre icht wäh r end
i n Deutschland und Ungarn verschiedene gefunden w e rd en sind I m
nördlichen Etrurien hat man grosse M engen davon auf weite n Be
grä b n is p lä tz e n i n Verbindung mi t Sachen deren Zeit b estimm bar
ist gehoben Es unterliegt keinem Zweifel dass diese G ra b
plätze au s der Zeit vor der Ansiedelung der v ord ringenden Gall ier
in Nord etru r ie n stammen einem Ereignis das wahrsche inl ich
um 400 heru m stattfand Die C is tc n müssen daher spätestens
in das s v ielleicht zugleich auch i n das sechste j ahrhundert
fallen I n Posen würden sie som i t i n das fünfte oder v ie rte
j ahrhundert z u setzen se in und die skandinavischen Funde vom
welche m it dem be i
Sc hlu sse der Bronzezeit m it Halsringen
P rimentdorf gefundenen iden tisch sind mussten da m ach i n das
v ierte j ahrhunde rt fallen
Dass i n d ieser Zeit das Bronzealter sein Ende finde n m u sste
ist wohl verständl ich Während des jüngeren Abschnittes der
Periode dem achten bis fünften j ahrhundert hatte der Norden
das etrurisc he Gebiet m it Bernstei n versorgt und dafür im Au s
tausche die fremden B r on zes ac hen erhalten ; so war es im Norden
m öglich die M etallarbeit im ganzen au f d er al ten Gru ndlage
wenn auch zum Teil unter dem Einfluss des etr u r isc hen i mports
fortz usetzen Im fünften j ahrhundert aber d rangen gall isc he
Scharen in I talien e in d ie alten Verbindungen wurden abgebroch e n
u nd der Handel ging nicht mehr nach Norden Die keltische n
Stämme herrschten nunmehr i m Herzen Europas und ihre bar
b ar isc he K ultur wurde die G rundlage fur d ie nordische Eisen
zeit wie weiter u nten gezeigt werden wird
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Kehren wi r nun zu der schwierigen Frage nach dem Be
Die M ittel zu ihrer
ginn de r Bronzezeit im Norden zurück
Lösu ng s ind bereits dargelegt worden : hier sol len sie namentl ich
in Verbindung m it den zwei e b en eingefü hrten Kategorien K ultu r
m itteilung und Import ve rwertet werden
Ist die S p ir alom ame n tik aus dem My ken ä kreise um die
M itte des zweiten j ahrtausends vor Ch r abgegeben worden
was im Anschluss an das sicher Bekannte (S 2 43 2 9 5 3 1 1 )
bisher vorausgesetz t worden ist
so hat sie durch K ultur
m itteilung dem Norden verm ittelt die O sts eelä nd e r nicht früher
als nach dem Beginn des letzten j ahrtausends vor Chr erreichen
k önnen Nu n fällt aber der Übergang von der älteren zu r j ün g
eren Bronzezeit wie wi r s oeben gesehen haben bereits in das
achte j ahrhundert Vor diesem Zeitpunkt l iegt die ganze ältere
Bronzezeit m it ihren beiden Abschnitten d ie in jedem Falle
meh rere j ahrhunderte um spannt haben m üssen Zu einer Wan
derung d er Sp iralom am en tik von Hand zu Hand würde also die
Zeit n icht ausreichen ; folgl ich m üsste sie durch Import in den
Norden gekom men sein entweder was unannehmbar ist (S
durch Handel oder durch neue von Süden kommende Völker
Wenn dagegen d ie Sp iralom ame n tik ihre Wanderung nach
dem Norden bereits v iel früher um das jahr 2000 angetrete n hätte
so könnte sie auf dem Wege langsamer M itteil ung gegen Schl uss
des zweiten j ahrtausends den Norden erreicht haben und dann
würde fü r d ie ältere nordische B r onzezeit hinreichend Zeit vor
handen sein I n diesem Falle wäre man nicht gezwu ngen ei nen
D ass d ie
Import durch n eue Völker anzunehmen (S 3 1 4
Sp i ralom amen tik auf griechischem Gebiet in so ferne Zeiten zu
I n Ägypten geht sie bis
r üc kr e ic ht ist nicht u nwahrscheinl ich
in die M itte des dri tten j ah rtausends zur ü ck (S
Viele Funde
von Sachen mi t Sp iralor n ame n ten auf den griechischen I nsel n
*
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können unzweifelhaft vor der eigentl ichen y
g p p e l iegen
Bei B utm ir in Bosnien hat man T hon gefä ss e m it Sp iralorn am en ten
in e n ger Verbindung m it Alte rtümern der Steinzeit ge funden
und äh nliche Stücke l iegen au s Ungarn und Gal izien vor
Der neue Kunststil wurde sich da m ach langsam im Lau fe
des j ah rtausends gegen Norden bis nach Skandinavien ver
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zuz uschreiben sind dürfte zeigen dass diese Zeitmaas se sehr
g r osse Wahrschei nlichkeit für sich haben
Doch darf n icht unerwähnt bleiben dass Montelius dem
wir höchst wertvolle Arbeiten über d ie Chronologie der Bronzezeit
‘
verdanken zu sta rk abweichenden Resultaten gekommen ist
D e r Sc hluss der Periode w ird von ihm in das 6 j ahrhundert
v Chr gesetzt der Ü bergang vom älteren zum j ü ngeren Ab
schni tt i n das 1 0 j ahrhu ndert u nd der Beginn der B ronzezei t
in das 1 7 j ahrhundert I n vorliegend em Buche dagegen ist das
8 und
um eine bestimmte Zahl zu nennen
das 1 2 j ahr
hu ndert angesetzt worden Wenn Mon telius alle Zeitpunkte so
weit zu rückverlegt beruht dies wesentl ich darauf dass er nicht
nu r keine sonderl ich lange Zeit für den I mport von fremden
Sachen berechnet sondern auch annimmt dass durch Kultu r
m i ttei lu ng üb em omm en e nordische Elemente ungefähr gleichzeitig
m i t den entsprechenden im Süden sind Es heisst z B : Die
Äh nl ichkeit der Spi ralen au f nordischen A r beiten wie auf Gegen
ständen in My kenae ist so gross dass sie alle ungefä hr gleich
zeitig sein m üssen ; die nordischen können nich t v i e l jünger sein
al s d ie griechische m Letztere werden einige M enschenalter vor
1 4 00 v Chr angesetzt ; d ie ersteren gehen daher nach Mon te l
ius
“
Mb n te lius arbeitet fern er unter
An nahm e bi s 1 4 50 zurück
d er Vorausse tzung sogar scharfe D atieru ngen m it grosser Sicher
heit geben zu können Was dagegen spricht ist in Vorstehendem
auseinandergesetzt worden Wo das Prinzip der ganzen Unter
suchu ng so verschieden ist müssen auch sel bstverständlich die
Resu lta te abweichend ausfallen
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Svenska fom rn inne fö reningens tid kri ft St ockh olm V I I I
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ie G räber der jüngeren Bronzezeit ihre Einrichtu ng und
Ausstattu ng stehen in engstem Verhältn is z u dem Be
grä b n is b r auc he der Zeit der Leichenverbrennung u nd entspreche n
d iesem Brauche um so genauer als er no c h n icht wie später in
der E isenz eit durch jahrhundertelange Vererbung von Generati on
z u Generation teils i n seine letzten Konse q uenzen ve rfolgt u nd
umgefo rm t teils durch den E influss neuer Ideen in Auflösun g
und Verwirru ng geraten ist Viele Einzelheiten werden erst ve r
ich wenn man festhält dass die Leichenverbrennung i n
s tä n d l
ihrer einfachsten Form erst ku rz vor der hier behandelten Pe ri ode
i m Lau fe des späteren Abschni ttes der älteren Bro nzezeit nebe n
der Beerdigung die von ihr später ganz verdrängt wurde au f
gekommen war (S
I n der jüngeren Bronzezeit ist das G ra b i n der Regel k lein
gerade nu r zu r Aufnahme der verbrannten Gebeine a usreichen d
oder unbedeutend grösser Kommen ab u nd z u längliche stei n
gesetzte Gräbe r vor ähnlich den K isten vom S c hlu sse der älteren
Bronzezeit (S
so geht i n der Regel au s der A rt der Bei
gaben hervor dass sie aus den Anfängen der jüngeren B ronzezei t
stammen ; es ist leicht b egre iflic h dass man zu d ieser Zeit hier
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und da noch fortfuhr d ie Gräber nach altem Brauche grosser
anzulegen Solche längere Gräber s ind inde s sen i n der jüngeren
Bro nzezeit sehr selten und zu Ende der Periode scheinen s ie
vol lständig zu fehlen
Gewöhnl ich ist das Grab nu r ei n k leines Behältnis fu r die
Gebeine und i n der Regel ist au f seine E inrichtung n icht v iel
M ühe ve rwe ndet N icht selten besteht es aus einer kleinen vier
eckigen K iste von I l‘h Fuss Breite errichtet aus v ier Seiten
stei nen einem Boden und einem Deckstein ; weit öfter aber sind
die Knochen i n einem Thon ge fä s s niede r gelegt das wieder in einem
kleinen aus Steinen gesetzten Raum (siehe Abb 1 99 S 3 60) an
gebracht oder m it Ste inen umgeben u nd bedeck t sei n kann
Ebenso häufig aber fi ndet man die Reste des Leichenbrandes
ohne jede andere Beschirm u n g als eine unregelmässige Anhäufung
von kleinen Steinen oder sogar in der blossen Erde In letzterem
Falle sind jedoch die Knochen mögl icherweise öfters i n eine r
Holzk iste eingeschlossen gewesen ; wenigstens hat man bi sweilen
Reste von Holz dabei gefunden
Eine besondere Sorgfalt ist also n icht zu bemerken Doch
darf nicht unerwähnt bleiben dass d ie U rne m itunter m it Tang
umwickelt oder von allen Se iten m i t k le inen Steinen dicht um
geben ist
Auch m üssen die Gebeine öfters i n einen Stoff
eingewickelt gewesen sein von dem Reste bisweilen erhalte n
sind wo B r on z esac he n m i t ihm i n Berührung gewesen sind
Alles das geht aber doch nicht ü ber eine pietätvolle Bewahru ng
der Reste des Leichenbrandes hinaus M ehr war man dem T oten
nicht schuldig D ie ganze E infachheit d er G r ab e in r ichtun g b c
weist dass man den Resten des Körpers keine weitere Bedeutu ng
für d ie frei gewordene Seele oder fü r d ie H interlassenen b e imass
Einen ähnlichen Eindruck erhält man von dem G rab ge fä s se
sel bst Nur in ganz vereinzelten Fällen ist zum Behältnis der
verbrannten K nochen ein schönes und kostbares B r on zegefä s s
fremder Arbeit gewäh lt worden I n der Regel tri fft man Thon
um e n
von denen d ie meisten gewiss ausschl iesslich zu diesem
Zwecke fabriziert sind so namentlich d ie am häufigsten vor
kommenden kru ken fö rmige n Gefässe m it einer engen Ö ffnung
die m it ei nem w irk lichen Deckel m it breitem Rande oder Falz
(siehe Abb 2 2 2 rechts ) geschl os s en ist D ie anderen Gefässe m i t
weiterer Ö fln u ng die nu r m it einem flachen Stein dem Boden
eines Thon ge fä sses oder einem passend hergerichteten Topf
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der G rab apparat im ganzen fur d iese Zeit hatte D ie Leistung &
fäh igkeit der Zeit auf dem Gebiete der Keram ik darf aus d iesem
G ru nde nicht nach den eigentl ichen G rab gefä sse n beurteilt werden
D ie seltenen Gefässe d ie der Form nach unzwe ifelhaft dem Haus
gerät zugewiesen werden m üssen sind zu m Teile schön gearbeitet
und von guten ziemlich abwechslungsreichen Formen ; bei manchen
ist der Thon die F orm und d ie O rnamentierung sowohl m it
Sor gfalt al s m it Geschmack behandelt Die Ke ram ik stand som it
in d ieser Peri ode keineswegs so tief w ie man mitunter au ssc hlie ss
l ich au f G rund der gewöhnl ichen einfachen nur zu B estattu n gs
zwecken fabri z ierten Gefässe angenommen hat
Unter den verschiedenen Form en lassen sich gewisse Gruppen
aus scheiden welche o ffenbar m it den in südl icheren Gegenden
allgemein vorkommenden T hon ge fä s se n nahe verwandt sind D ies
gilt namentlich von eine r grossen Reihe von Gefässen deren
Ober u nd Unterteil d urch eine bestimmte Einschnü rung an der
ein oder zwe i Ohren angebracht si nd getrennt ist (siehe Abb 2 2 2
in der M itte l u nd von anderen deren Ober und Unterteil sich
in e iner mehr oder m inder stark hervortretenden Kante tre ffen
(siehe Abb 2 2 2 l inks ) Zu den besseren u nd stärk er p r ofilierten
Gefässen dieser Fo r men fi ndet man genau entsprechende Seiten
stücke südwärts bis m i ndestens nach M itteldeutschland hinein
von wo d ie Hauptfo rm en wieder weiter bi s nach Italien verfolgt
werden können Die schwächer au s geprägten Form en dagegen
kom m en nicht u ber Norddeutschland hinaus vor D ieselben Ver
bi nd u nge n nach Süden zu die i n der M etallarbeit so deutlich
hervo rt reten ä ussern ihre E in flusse also auch in der K eram ik
der die fremden Vorbilder im Norden
D ie ganze Veränderung
unterwo r fen w e rd e n s ind besteht nur in einer Verwischung der
P r ofi lien mg und in einer Umbildung der komplizierteren Formen
zu e infachen geräum igen Behältnissen für Totengebeine
E i n und dieselbe Form tritt i n sehr versch iedenen Grossen
auf ; in der Rege lfällt d ie Höhe zwischen 2 0 und 40 cm während
ganz k leine und sehr grosse Urnen selten sind D as grösste bis
jetzt gefundene G rab ge fä ss hat ei ne Höhe von 6 8 cm Selten
sind auch längliche v iereckige oder ovale T honge fä s s e m it Deckel
gewiss Nachbildungen entsp r echender H olz b ehä ltn isse
(Abb
von denen wie oben bemerkt ab und zu Reste gefunden werden ;
ebenso selten sind ru nde G rab ge fäs se ohne obere Öffnung m it
einer v iereckigen Thüre an der Seite d ie von einer d urch
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e ine Quersta nge festgehaltenen Thon platte bedeckt ist (Abb
Zusammengehalten m it einer Reihe von G rab ge fä ssen aus D eu ts ch
land u nd Italien welche ei ne sorgfältige Nachbildu ng einer Hü tte
m i t D ach S par r en w er k u nd Thüre darstellen dü rfen d ie n or
w ie d ie
d is che n T hon ge fä sse gewiss ebenfalls al s Hausurnen «
gewöhnl iche Bezeichnung d iese r Fo rm ist
aufgefas st werde n
‘
obwohl die Ähnl ichkei t m i t einem Hause nu r seh r gering i st
D ie G r ab ge fä sse enthalten die meist stark verb r ann ten
weissen und i n viele Stücke gespru ngenen K nochen M an wa r
augenscheinl ich au f das sorgfältigste bemüht nu r d ie Gebei ne
der verbra nnten Le iche aus den Resten des Sche iterhaufens aufz u
lesen und zu bergen u nd nur äu ssers t
s el
ten findet man ei n par kleine S t
ei n
chen und Kohlenstücke be igeme n gt d ie
gewiss i rrt üml ich he r ei n gerate n si nd
Mi t gleicher Sorgfalt wu rden wie Homer
erzählt die Gebeine des P atroklos ge
sammelt ohne d ie Reste der geopferten
T iere und M enschen m itz unehmen ; die
Gebeine des H elden wu rden daran er
kan n t dass sie abgesondert i n der M i tte
der Brandstätte lagen Auch spä ter
noch bildete bei den G riechen u nd
Römern d ie sorgfäl tige E insam m l ung
der Gebeine e inen W1 C htige n Akt
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des Leichenbe gängnisses I n I nd ien
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w u rden die verbrannten Gebeine ge
um Asche und fremde Beimengu ngen z u beseitigen Die
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Reinigu ng der Gebeine ist also ein stehender Zug der m i t der
Idee de r Leichenve r brennung i n Z u sam men han ge stehen m uss I m
Verlaufe der Zeiten ge riet dies in Ve rgessenheit Zur Eisenzei t
sind die verbrannten K nochen gewöhnlich schmutzig und rn i t den
sonstigen Resten des Scheiterhaufens vermengt
Wurden n ach Beendigung der Einsamml ung die G ebe i ne
i n d as Gefä ss gelegt so fügte man die G rabbeigaben (die gl eich
u nten besprochen werden sol len ) hi nzu u nd z war legte ma n sie
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bald au f den Boden des G e fas ses bald m itten unter die Gebeine
meist aber au f d ieselben
Nu r das Rasiermesser findet man
sorgfältig in Zeug eingehü llt oder i n ein Stück Leder eingelegt
das m it Bändern umwickelt ist
einmal fand man es in einer
nett geschnitzten Holzschachtel m i t Deckel
so trug man gewiss
dieses zerbrechl iche M esser dessen feine Sch neide m ögl ichst
geschü tzt werden musste bei sich Zuletzt wurde der Deckel
auf das Gefäss au fgesetz t und sehr oft m it der i n der ganz en
Bronzezeit so allgemein angewendeten H arzm asse (S 2 9 3 ) sorg
fältig angeklebt (siehe Abb i gg S
D ie P ietät verbot jede
Vermengung der Reste des vem ichteten K örpers m it fremden
Besta ndteilen D ann trug man das Gefäss zu dem Grabhügel
oft gewiss eine längere Strecke Wegs weshal b es gewöhnl ich m i t
Ohren fü r Tragbänder oder m i t vorstehenden Buckel n z um
besseren Anfassen versehen ist
W ie i n der jüngeren Bronzezeit au f das Grab sel bst nicht
viel M ühe verwendet we r d en ist so war d ies auch be i seine r
äusseren Umgebung nicht der Fall Zwar wird das Grab auch
jetz t noch wie i n der älteren B ronzezeit von einem Hügel um
schlossen ; doch nur seltener scheint man in d ieser Peri ode ein
neues Grabdenkmal au fgeführt zu haben (5
Weit öfter
ben utzte man einen älteren Hugel M an kann es fast als eine
Regel bezeichnen das s Hügel
au f deren Boden sich ein o de r
mehrere Gräber aus der älteren B ronzezeit befinden in ihrem
höheren Teile oder dicht u nter der Oberfläche mehrere bisweilen
viele Grabplätze aus dem späteren Teile der Periode enthalten
Bald gru b man den Hügel der ei n wohlbekanntes und
(5
eh rw ürdiges D enkmal älterer Zeiten war e in Stück t ief auf u nd
richtete in dem Ste in ke m eine neue Grabstätte ei n ; bald w uhlte
man die lose E rddecke nur 1 2 Fuss tief au f so dass d i e
Urne gerade noch beschützt und ged et war bald ist das Grab
auf dem Hügel angelegt und m it e inem neuen Erdaufwu rf bedeckt
In allen d iesen Fällen hat man nu r ein älteres Denkmal aufge
sucht u m au f leichte Weise eine friedliche Ruhestätte für den
Verstorbenen zu gewinnen
Wurden neue Hügel errichtet so hatten sie selten e ine
bedeutendere Grösse (S
Als Beispiel für ein G rabdenkmal
dieser Art mag der L y d shö i (Blidstrup Sogn F r ed e riks b org Amt
Seeland ) dienen
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des K ö rpers hatten nun keine Bedeutung m ehr ; die Lust wie
in älterer Zeit grössere H ügel au fzu führen m usste daher nach
und nach schwinden D ie Arbeit an dem G rab wurde daher au f
das M indestmass beschränkt und schl iessl ich verg ru b man: nu r
noc h die Urne unter das natürliche Bodenniveau D ort stand
sie geborgen und in Frieden ; meh r war n icht notwendig
Wi r besitzen eine ausserordentlich grosse M enge von Funden
aus G r ä b em der jüngeren Bronzezeit so dass viele Altertüme r
d iese r Periode in wei t bedeutenderer Anzahl als i rgend eine
andere Art von Altertümern der nord ische n Vo rzeit vorliegen
M an möchte da m ach annehmen dass es leicht sein mü sse z u
erke nnen wozu diese Gegenstände bestimmt waren welche
Sache n man bei M ännern n iederzulegen pflegte welche bei Frauen
wie sich das Grab ut der K inder Erwachsener u nd Greise u nter
sch ied w ie das ch ronologische Verhältnis der verschiedenen
Form en ist u s w Ganz im Gegenteil aber ist h ier alles wei t
dunk ler als in der älteren Zeit D ies beruht ausschliessl ich darau f
dass jetz t die Leichenverbrennung der he rrschende Begräbn is
brauch ist D aher mangelt zunächst der Aufschluss für d ie Be
stim m ung der Sachen den Gräber m it u nverbrannten Leichen
dere n Geschlecht s ic h bestim men lässt geben den d ie Lage der
Sachen (am Halse an den Handgelenken oder an der Kleidung etc )
bietet und äh nliches mehr u nd ferner was die Hauptsache ist
das Grabgut nimmt an i nnerem Wert und an Fülle m i t dem
Ü berhandnehmen der Leichenve r brennung ab und dadurch wird
das M aterial aus dem Ku nde geschöpft werden soll fühlbar
verri ngert
E inige Funde enthalte n i mmerhi n kostbare Sachen einen
Arm ring eine Nad el oder ei ne Nipp zan ge au s Gold u nd in ver
sc hiedenen Fällen enthiel t ein einzelner Fund eine ganze Su ite
von Gegenständen
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So enth i el t ei e U r e b i S dst d (A mt lhi ted J ütl d ) 1 Mi i t
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Zum weit u b erw iege n d e n Teile aber enthalten diese Graber
entweder gar kei n Grab gut oder nur ei nzel ne bezw ganz wenige
Sachen u nd zwar meist nu r K lei ngut wie T oilettegerä tschaften
kleinere G eb rauc hsgegem tä n d e oder ei nfache zu r Bekleidung ge
hörige Stücke M an tri fft immer und immer wieder Rasierm es ser
u nd andere M esser Nipp zan gen Ahlen Nähnadel n K nöp fe
Nadel n kleine R inge Verschiedene von diesen Gegenstä nden
s ind auf den Seiten 2 59 2 67 3 8 5 3 94 abgebildet Abb 2 2 4 2 2 6
zei gt einige schöne Knöpfe aus dem früheren Tei l der jüngeren
B ronz ezeit ; sie sind au s Gold be zw Bro nz e und Bei n und s ind
alle i m Norden gearbeitet Abb 2 2 7 2 2 8 zeigt einige von den
häufig vorkommenden eingeführten Nadel n aus Bro nze d ie n ach
Süden zu bi s nach M i tteleu ropa h inein ebe nfal ls i n seh r z ahl
reichen Exemplaren vorkommen Sie sind ge wi ss von i talien au s
gegangen und fallen im Norden in di e Schlusszeit des Bronzealters
Grosse u nd charak teristische Stücke aber si nd i n den
G r abern der jüngeren Bronzezeit äusserst selten so name n tl ich
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A bb 2 24 226 K öp f a G ol d Br o B i
Schwerter d ie in der älteren Zei t so allgemein sind Die o be n
besprochenen g r ossen B r on ze schmuckgegen stä n d e verschied e ner
Art die i n den gleichzeitigen Feld u nd M oorfunden vorl iegen
Eine so deu tl i ch e
w erden fast n iemal s i n G rä b em getro ffen
Verände rung der älteren Verhältnisse hat sicher ihren gu ten
G ru nd Es ist b egre ifi ic h dass nach dem siegreichen E in z u ge
der Le ichen verbrennung d ie alte An schauu ng das s die i n da s
G rab gelegten Sachen dem Toten zu Nutzen kommen sich n i ch t
Der K örper war ja vollstä ndig vern ichtet ; w o zu
halten konnte
also Waffen u nd Schm uck ? M an fuh r zwar fort nach al tem
ererbten B rauch ein oder das andere Stück m itzugebe n ; d oc h
es brauchte nu r ge r ingwertig zu sein denn es hatte eigentl i c h
k eine Bedeutung
Diese Spä r lichkei t des G rabgutes ist interessant aber s ie
b egrä n zt u nsere Kenntnis von und i n v ielem seh r fühlbar Fe rn er
ist es schwierig fü r diese Zei t h inreichend v iele und gut au fge
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klärte Funde z u bescha ffen D ie meiste n sind wenigstens bi s
jetzt zu fäll ig von Nic htsachku n d igen beim Graben P flüge n etc
aufgedeckt worden j e stattlicher ei n Grab ist und je reicher
sei n I nhalt desto besser wird der F inder gewöhnl ich im Stande
sein z uverläss igen Bescheid darü ber zu erteilen Für die älteren
Zeite n sind daher die Aufk läru ngen meist gut ;
d as I nteresse wird durch d ie sorgfältig gebaute
K iste oder den grossen Steinhaufen den man
nur m it M ühe aufgebrochen hat geweckt und die
B eob ac htun gs l
u s t durch d ie anziehenden grossen
Wa ffen und Schm uck sachen an ges pom t Über
d ie kleineren O bjekte dagegen d ie i n den unan
sehnl ichen G rä b em der jüngeren Bronzezeit oder
z w ischen den Scherben zerbrochener T hon ge fä ss e
a ufgelesen werden
i st meist nu r u nzureichende
Aufk lä rung zu erlangen D ie Finder wissen i n
d er Regel nichts anderes z u erzählen als dass die
Sachen i n Urnen lagen oder vermengen den I n
halt verschiedener nahe bei einander l iegender
Gräbe r und bereiten dadurch dem Studi um der
G rabbeigabe n u nd ihrer näheren Bestimmung ganz
e igenartige Schwierigkeiten
Es bedarf noch einer
s ehr
grossen An zahl durchaus verlässlicher Be
richte ehe man von vielen jetzt vorliegenden
w ah r scheinlich
vermengten oder mangelhaften
Funden ru hig absehen kann
I nfolgedessen ist es bisher nicht moglich
g ewesen im e inzelnen M änner und F rauen fun d e
zu scheiden Doch scheinen gewisse d urchgehende
Züge verständl iche Winke z u geben Sec hs un d
A bb 2 27 28
z wanzig Funde enth ielten ein Schwert einen D olch
oder ein Min iatu rs chw e rt (s iehe unten ) i n Ver
b md u n g m i t Rasmr me s ser Nipp zan ge und T äto
w ie m ad el ferner ei ne Nadel ein paar K nöpfe u s w ; Schmuck
ringe au s B ronz e fehl ten dagegen ganz Nach den Verhältnissen
d er älteren Bronzeze it zu schliessen m üssen d iese Funde u n zw e ife l
haft aus M ännergräbern stammen Im Gegensatze h ierzu ent
hielten siebzeh n andere Funde einen oder mehrere Schm uck ringe
für Hals oder Arm ein Rin gpaar für den Finger nebst anderen
S achen
M esser Nadel Knöpfen u s w dagegen keines der
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417
sehr selten u nd fallen sicher alle gegen den Schluss der Periode
Erst später i n der Eisenzeit wurde es wenigstens zu gewissen
Zeiten u nd in gewissen Gegenden allgemein übl ich die Grab
ausstattung zu verbrennen ; erst damals scheint sich d ie Vorstellung
dass d ie Vernichtung durch Feuer die Vorbe r eitung des künftigen
Dase ins sei auch auf die Gegenstände erstreckt z u haben d ie dem
Tote n m itgegeben wurden D iese Behandlung d e r Grabbeigaben
wurde im Norden später b is zum Ende der heidnischen Zeit fest
gehalten s E in jeder wird i n Valhö ll besitzen was au f seinen
Sche iterhau fen gelegt wird hiess es damals (Y n glin gasaga) Dies
ist zweifellos als e ine Konse q uenz der ursprüngl ichen Idee der
Leichenverbrennung au fzu fassen
M erkwürdigerweise sind verschiedene Natur volker im Laufe
der Entwickelung der Vorstellungen vom jenseitigen Leben eben
falls darau f gekommen das Eigentum zu ze r stören dam it es dem
“
)
Toten folgen könne D ie Chippeways i n Nordamerika verschonen
was dem Toten gehört hat ; sie vernichten alles : Zelte
n ichts
Kleider und Wa ffen Das gleiche fi ndet bei den Comanchen
und anderen Völkern statt ebenso auch häufig i n Afrika Be i
den Bagos an der G uin eaküste wird alles sogar die Lebensm ittel
verbrannt so dass d ie Fam il ie fast verarm t I n weiterer Kon se qe n z
dieser Vorstellung verbrennen die Chi nesen P ap ie rn ac hahmun gc n
vo n Häusern M öbel n Booten Tragstühlen D ienern u s w Wenn
nu n (im Gegensatze zu diesen w e itgetr ieb en en Bräuchen ) in der
Bronzezeit die Leiche allei n verb r annt wi r d so l iegt darin ei n
Zeugni s dafür dass d ie Ideen und Bräuche damals noch ihre
erste einfache Form besassen
Ähnl ich verhält es s ich m it der O p ferung von Tieren und
M enschen I n ganz wenigen Urnen hat man unter den ver
brannten menschl ichen Gebeinen auch K nochen von geopferten
und verbra nnten T ieren gefunden ; so enthielt ein T hon ge fä s s
aus einem Hügel bei Ve ileb y im Amte F r ed er iks b org (Seeland )
etliche T hie rkn oc hen darunter fu n f vom H unde und zwei vom
Schafe Vielleicht wu rde eine weitere Untersuchung des Inhalts
der U rnen auch zeigen dass Opferungen von T ieren in gr os serem
Umfange stattgefunden haben als ma n nach dem vorliegenden
M aterial annehmen möchte j edenfalls aber fehlen aus der nord i
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C hr Bahnss on in der S 3 68 citierten A bhand lu ng
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schen Bronzezeit bis jetz t Belege für so grosse Opferu ngen wie
s ie schon bei Homer erwähnt werden Ac hilleus legt zuerst
v iele Schafe u nd Ochsen um die Leiche des P atroklos ; dann
wirft er vier Pferde au f den Scheiterhau fen ; er d urchschneidet
z weien von den neu n H unden des P atroklos den Hals u nd wirft
sie nach ; endl ich opfert er 1 2 junge Trojaner Ähnl iche grosse
Opferungen m indestens von Tieren kommen i m Norden soweit
unsere Kenntnis bis jetzt reicht erst gegen Ende der heid nischen
Zeit vor und anderwärts ebe nfalls nu r auf höheren K ul tur
stufen ’
C e sar e r wähnt grosse Leichenverbrennunge n bei
den Gall iern wobei Tiere Sklaven und alles was dem Ve r storb e
nen lieb gewesen war verbrannt wu rde Bei den Angelsachsen
Russen und anderen Völkern in Eu ropa fanden ähnliche grosse
Verbrennungen von Tieren M enschen u nd Eigentum statt Bei
den Thrake r n wurde d ie Gattin bei dem Begräbnis des M annes
getötet u nd m it dem Besi tz und den Wa ffen verbrannt Be i den
germ anischen H e r ule r n teilte die Gattin den Scheiterhau fen des
M annes ganz w ie d ies be i den I nde m bis auf u nsere Tage und
schon im Altertum geschah ; bereits Cicero und andere antike
Autoren erwähnen diese Sitte Wenn nun in den Grabfu nden
aus der nordischen B r onze z eit von al ledem keine Spur nach
zuweisen ist w enn h ier der ganze G rab app arat so ärml ich und
nüchtern ist so beruht dies abermals gewiss darauf dass die
letzten Konse q uenzen der Leichenverb r ennung noch nicht ge
zogen waren
D ie Sp ä r l ichkeit der Grabbeigaben war ü brigens auch i n
anderer Weise von dem neu eingeführten B egrä b n isb rauc h b e
d ingt : d ie Sachen s ollten in den kleinen Grabraum oder i n die
Urne gelegt werden ; sie m ussten nach der damals geltenden Vor
stellung m it den Resten des Toten in unmittelbarer Berührung
sei n
denn so liegen sie fast ausnahmslos Wie aber sollten
grössere Objekte z B das lange Schwe rt i n dem kleinen Grabe
Platz fi nden ? Nur verein z elte Schwerter
alle aber au s der
ersten Zeit der Leichenverbrennung vom Sc hlu s se der älteren
B r onzezeit
hat man neben der Urne l iegend gefunden Doch
dort lag es zu weit vom Toten
M an konnte allenfalls die
grössere n Gegenstände z usammen b iegen um sie im Grabe an
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z ubringen und w irklich hat man hie u nd da ei ne zusam men
gebogene Wa ffe oder eine lange eingerollte Nadel gefunden
M eist aber gri ff man zu einem an deren Auskunftsm ittel indem
man dem Toten nicht das wirkl iche Schwert sondern eine kleinere
Nachahmung der Wa ffe beigab und d ieser Bra uch wurde so
allgemein dass man es als Regel bezeichnen kann dass i n den
Grä bern der jüngeren Bronzezeit nur Min iatur sc hw e rte r oder so
genannte sym b olische Schwerter vorkommen während die ent
sprechenden wirk lichen Wa ffen in Feld
und M oor gefunden werden D ie E nt
wickel ung dieser Min iaturw alfe n kann so
zu sagen Zoll für Zoll ve r folgt werden
da alle Ü bergange von längeren E xe m
die man Dolche oder k urze
ar e n
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Schwerter nennen könnte deren ganze
Fo rm aber beweist dass sie nur Nach
ahmu n ge n sind bis zu ganz kleinen E x em
are n deren Kl inge bis zu 2 cm ver kü rzt
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Oben S 3 8 4 ist e i n s ol
is t v orl iegen
ches Min iatu r e xe mplar von der einen
gewöhnl ichen Schwertform d ieses Zeit
raum s abgebildet Abb 2 29 u nd 2 3 0
zeigen ei n wirkliches Schwe rt u nd e ine
Nachahm ung i n d er anderen gle ichzeitigen
Hauptfo rm m it grossem abgeru ndetem
G ri flkn op f Gegen die Au ffassung solcher
Exemplare als symbolische Schwe rt er
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d ass i hre K l i nge me i st sorgfält i g gearbe i tet
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und sc harfschn e id ig ist und das s sie so
mit wirklich als M esser gedient haben
könnten ; doch gi bt es einzelne Exemplare an denen auch das
Blatt beweist dass man es hier nur m it Re p rä se n tativ stüc ken
zu thu n hat
Auch auf anderem Wege konnte man dazu gekom men sei n
Min iatu r stüc ke statt wirkl icher O bjek te i n das Grab niede r
zulegen V ielen heidnischen Volkern m usste es naheliegen ei n
wirkl iches Opfer durch ein Repräsentati v zu ersetzen Wen n es
be i ei nem römischen Verfasser vom Schl ü sse d es Altertum s
Serv ius (ca 400 n
heisst : bei Opfern vertreten Nach
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daher dass man au f d iesem wie auf anderen Punkten an dem
Beginne einer Neueru ng stand d ie noch nicht recht ausgebildet war
Verschiedene Details in der Ein ri chtung und im Inhalte der
G räber d ie hier als eine Folge der Leichenverbrennung erklä rt
w e rd en sind hat man früher als Zeugnisse dafü r au fgefasst dass
d ie Hauptm asse der Gräber aus der jüngeren Bronzezeit eine
n ied ri gere und arme Bevölkeru ng beherberge Doch haben einige
Gräber von der gleichen einfachen Form u nd E inrichtung wie
d ie anderen v iele und bisweilen kostbare Sachen enthalten
Zwa r kann eine Entwickelung und Verände rung der soc iale n
Zu stände im Laufe der ganzen langen Pe ri ode bewirkt haben
dass e in grösserer Teil der Bevölkerung zur jüngeren Bronzezeit in
solchen G rä be m bestattet worden ist welche sich bis au f u nse r e
Tag e erhalten ko nnten während wi r aus der älteren Bronzezeit
o ffe nbar nur die Gräber der höheren Stände kennen (siehe Ab
sch n itt X I V) D och da rf gewiss der durchweg ärm l iche I nhalt
de r jüngeren Gräber nicht der Arm ut oder niederen Stel lu ng
des Toten oder der Fam il ie zugeschrieben werden Dass die
rei chere oder spärlichere Ausstattung des Grabes in einem ge
wi ss en Verhältnis zu Stand u nd Reichtum wie u b r igen s auch
zu r P ietät der H interlassenen u nd zu anderen speziel len M omenten
ste hen kan n sol l nicht geleugnet werden ; vor allem aber muss
d ie einfache E in richtung u nd ä rm l iche Ausstattung der Gräber
als allgemeine Sitte der Ze it und als ein Ausdruck der herrschen
den Anschauungen vom Leben nach dem Tode aufgefasst werden
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al s d ie G rabfunde sind i n der j üngeren B ronzeze it
die aus Feld und M oor gehobenen Funde währen d i n
der alteren B ronzezeit das entgegengesetzte Verhältni s herrs ch t
Die älteren Funde dieser Art liefern zwar wich tige Ergänz un ge n
der Grabfunde da sie teils gewisse Prachtstücke te ils Ar b e i ts
geräte enthalten die i n G r ä b e m n icht vorzukommen pfle gen
sind aber doch nu r gering an Zahl u nd wenig reichh altig i m
Vergle ich m it den grossen u nd reichen F un d re ihen aus de n
Das Stud ium der jüngeren Bronzezeit m uss dagege n
G r ä b em
wesentl ich bei den mannigfaltigen i nhaltsreichen Feld und M o or
funden ei nsetzen M an zähl t an 1 60 jüngere Funde meh r al s
d oppel t so vie l als au s der ersten Häl fte der Peri ode (3
u nd gerade die merkwürdigsten und ansehnl ichsten Altertü m er
aus der jüngeren Bron z ezeit liegen i n ganzen Reihen bis jetzt
ausschliessl ich aus solchen Funden vor oder s ind doc h nu r ä usserst
selten i n G r ä b em angetroffen worden Die Grabbeigabe n u nd
die Fu nde ausserhal b der Gräber bilden zwei unter einander so
s tark abweichende Gruppen dass man sehr scharf zusehen m uss
ic htiger
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XI I I
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um ihre Verwandtschaft und namentl ich ihre Gleichze itigkeit z u
erkennen (5
Was ist nun die eigentl iche Ursache dieses Unterschiedes ?
Die Gräber enthalten d ie Gegenstände d ie nach altem Brauche
dem Toten m itgegeben worden sind ; welcher Gedanke hat im
Gegensatze hierzu zu Deponierungen in Erde und M oor geführt ?
D ies m uss ergründet werden wil l man d ie Funde als Ganzes
u nd die ei nzelnen Objekte richtig verstehen D iese Frage ist
schon fru hc r bei der D arstellung der älteren Bronzezeit berüh rt
worden (S
doch w urde dort die Beantwortung aufgeschoben
u m alle derartigen Funde aus sämtl ichen Z eitab s ehn itte n unter
e i nem behandeln zu können ; daher werden auch d ie entsprechen
d en Funde aus der Steinzeit (S 52 1 7 3 ) erst hier behandelt da
sie zum Verständnis der ganzen A rt von Depon ierungen wesent
l i ch beitragen
Es ist h ier nur von absichtlich hingelegten Sachen die Rede
nicht von zufällig verlorenen oder von weggeworfenen Gegen
ständen ; solche gehören nicht zu den F e l d u n d M o o r f u n d e n
im eigentlichen Sinne d ieser Bezeichnung Allerhand Gebrauchs
gegens tände sind vor Alters verloren gegangen und kommen
heute wieder zum Vorschein ; ein Ring konnte vom Arme gleiten
eine Nadel aus dem Gewande sich lösen ; Schwe rter u nd Speere
konnten in das Wasser fal len : solche Funde bedürfen keine r
besonderen Erkläru ng Es handelt sich hier auch n icht um Funde
d ie zu fäll igerweise mehrere Gegenstände enthalten ; im Laufe de r
Ze it können versch iedene Sachen an dersel ben Stelle verloren
gegangen se in so dass sie neben einander zu liegen kamen u nd
deshalb beisammen gefunden werden Zu den Feld und M o or
funden rechnet man nu r solche Gegenstände die man nach ihrer
Art und nach den Fundumständen als absichtlich hingelegte
erkennt ob es nu n meh r ere Objekte sind oder nu r ein einzelner
Gegenstand
Was in der Absicht es u nter anderen Verhältnissen wieder
an sich z u nehmen aufb ewahrt oder verbo r gen w e rden ist nennt
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und h ingeworfen sondern sorgfältig angebracht und eng zu sammen
gepackt Die B ron zegefä sse stehen au f ihrem Boden die kleineren
in die gr os sere n eingesetzt ; k leine O bjekte liegen in den Gefässen
oder sind i n andere hohle Gege n s tände gelegt und d ie grösseren
Sachen l iegen eng aneinander O ft ist alles in einem Thon
gefäss eingeschlossen das mi t einem flachen Stei n oder einem
stei ne rne n Deckel bedeckt ist ; e inmal war der Fund i n Birken
rinde eingehüllt Betrachtet man alle diese einzelnen Züge so
erhäl t man den Eindruck dass d ie Sachen umsichtig so nieder
gelegt worden sind dass sie gege n Entdeckung oder zufällige
Au ffi n d ung gesichert waren und doch vom Besi tzer ohne S chw ie
r igke it wieder behoben werden konnten
Auch dem I nhal te nach lassen sich diese Funde als zeitweilig
w r b or ge n e Sachen au ffassen
Viele von ihnen enthalten gerade
das was mehr oder minder wohlhabende Leute i n der Bronzezeit
zu verbergen Anlass haben konnten
M eist sind es g r össere
Schm uckstücke gute und wertvolle Sachen sowohl neue als
gebrauchte in allen Formen die im Lau fe der Bronzezeit übl ich
waren doch nur ausnahmsweise au s Gold ; so kostbarer Schmu ck
wa r ja ü berhaupt selten D aneben findet man oft ein paar
solche Stücke
G erats c haften M esser Sicheln Sägen oder Beile
hatten ja wenigstens M etallwert
u nd dazu kommen öfter einige
B ruch stücke versch iedener Bronzegegenstände kleine Stangen
u nd B arren ; d ie Bronze war ja ei n so kostbares M etall da ss man
alle Veranlassung hatte auch au f Abfälle und Bruchstücke zu
achte n S ltener sind Waffen denn d iese ve r ba r g man natürl ich
nicht Die abwechslungsreiche Zusammensetz ung d ieser Funde
gestattet wohl sie S c h a t af u n d e zu benennen d ie also enthalten
was z u verbergen b ald ein ei nzelner M ann oder eine einzelne
Frau bald ei ne ganze Fam il ie u nter v ielen verschiedenen Um
ständen Veranlassung haben konnte
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gegossene Barren G usszap fe n und Stücke von Bronzemasse B is
weilen sind sämtliche Teile eines Gegenstandes vorhanden ; m eist
aber fehlt etwas oder man findet nur ein kleines Bruchstü ck ;
ein ganzes und scheinbar brauchbares Exemplar z B eine n Celt
od er einen Ring t r i fft man nu r ausnahmsweise i n d iesen Fu nden
Besondere Aufmerksamkeit verdient vor allem die weitgehende
Z er b rec hu n g
D as Schwert ist nicht nur der Quere nach i n v iele
kleine Stücke zerbrochen sondern d iese sind ausserdem n och
der Längsrichtu ng der K linge nach entzwei geknickt Die d ü n nen
Sägen sind 3 4 mal zerbrochen und die Celte sind der Lä nge
nach geknickt u nd die Bru c hstücke noch weiter zerkleine rt
grö t Fu d di r A rt i t i i m Tho g fä i d r G b b ö h g
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D iese
weitgehende Ze rb rec hu n g die uns in einer Reihe v o n
Funden entgegentritt scheint nur die Erklä r ung zu z ulassen da s s
die Bronzefragmente als B ezahlu n gs m ittc l ged ient haben ähnl i c h
wie i n den späteren Zeiten des Altertums zerbrochene Sch m uc k
sachen Gefässe u s w aus S ilber und Gold Die vielen B ru c h
stücke die zur Bezahlung benutzt werden konnten und woh l o ft
schon lange so benutzt worden w aren repräsentierten e inen We rt
den zu verbergen es wohl l ohnte D iese Art von D epotfund e n
bezeichnet man m it einem speziellen Namen als l\lc ta llfu n d e
andere Funde enthielten Werkzeuge zur M etallarbe i t
Gu s sma s se B r uchstücke alter Bronzen und daneben gewöhnl ic h
an denen die Gussnähte n och nich t a b
n e u ve r fer tigte Sachen
geputzt sind
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I n diesen Funden d ie man G u s s s tä tte n fu n d e ge nan n t
hat l iegt offenbar das Eigentum von M etalla r beitern vo r : de r
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XI I I FE L D UN D M OO R F UN D E
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427
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Waaren vor rat die Werkzeuge u nd das M aterial zu neuen Ar
b e ite n
D iese Sachen hatten e inen nicht geri ngen Wert und
ein Schm ied konnte oft in die Lage kommen ze itweili g ver
berge n zu m ussen was er besass
Wenn man diese drei F un d klas se n als D epotfunde be
zeichnet so stimmt dies also gut ü berein sowohl m it ihrer Zu
sam m en se tz un g wie m it den Fundumständen
W ieweit wenigstens
fü r einen Teil d ieser Funde eine andere tiefere Erk läru ng ge
sucht werden kann wird weiter unten bei Besprechung der Eisen
zeit e rwogen werden wo die hier vorgefüh rten Betrachtu ngen i n
einer neuen Richtung weiter verfolgt werden sollen Eine eigen
artige Stütze fü r d ie hier dargelegte Au ffassung liegt dari n dass
alle d rei F un d klassen Schatzfunde G u ss stä tte n fu n d e und M etall
funde sowohl i n der vorhergehenden als in der folgenden Periode
ihre Entsprechungen haben Für d ie E isenze it sollen weiter
u nte n d ie einschlägigen Verhältnisse besprochen werden Was
die Steinzeit betri fft s o kennen w ir wenn auch nicht v iele so
doch e inige Funde fertiger und guter Geräte und Wa ffen ver
m it demselben Gepräge zufälliger Zusammen
sc hie d en e r Art
setz u ng wie bei den Schatzfunden aus der Bronzezeit M ög
lic her w e ise sind auch die zahl reichen aus der Erde oder aus
M ooren gehobenen B er n ste in fun d e die meist i n einem Thon
gefässe eingeschlossen sind (S
als verbo rgene We rtgege n
stände au fzufassen ; doch dürfte man sie eher als Samm lungen
von B ezahlun gs mitteln z u bet r achten haben Es ist nämlich nicht
unwahrscheinl ich dass d ie Bernsteinperlen in d e r Steinzeit neben
ihrer Verwendung zu Schmuck auch als B ezahlun gs mitte lgedient
haben ein Verhältnis wofür es bei verschiedenen prim itiven
Völkern gute Anal ogien gibt D arau f deutet die grosse Anzah l
von B e rn s te in stücken in vielen d ieser Funde ; sie sind zu zahl
reich u m den Schmuck ei nes ein z elnen I ndividuum s auszumachen
Verhält es sich aber so dann entsprechen die B e r n s te in fun d e
vollständig den M etallfunden der Bronzezeit
Endl ich kennt
man au s der Steinzeit einzelne Funde m it neuen oder noch nicht
ganz fertigen Sachen i n Verbindung m it F e ue rs te in mater ial also
ein Analogon zu den G u sss tätten fu n d en D ie gleiche Ursache
die wohl jederzeit vo r handen war die Furcht vor dem Verlust
wertvoller Sachen scheint demnach unter den im ganzen gleich
artigen Verhältnissen im Laufe der Vorzeit stets ähnliche
Wirk ungen hervorgebracht zu haben
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XIII
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4 29
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Zweifelhafter ist die Verwendung der vielen verschieden
geformten Celte (Abb 2 3 4 ) m it oder ohne Oese zum Festbinden
des Schaftes die teils i n den früheren teils in den späteren
Abschnitt der j üngeren Bronzezeit fallen Dass sie als Werk
zeuge benutz t worden sind scheint zwar s icher denn sie kommen
oft in stark beschädigtem Zustand m it geknickter Schneide vo r
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und man kennt aus dem Schl ü sse der Periode ü berhaupt keine
anderen Beile Doch kann nicht in Abrede gestellt werden dass
sie daneben auch al s Scharfe fu r Wu rfw afle n o ä hn l gedient
habe n können
S ie scheinen zur Verwendung als Ar b e its
b eil
da ih r e Schwere und Grosse n u r
e oft wenig geeignet
gering ist
d ie klein s ten sind bloss 5 C tm lang
und der
innere Hohl raum i n welchem bisweilen Reste des H olz sc haftes
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erhalten sind reicht so knapp an d ie Schneide dass eine w ieder
holte Z uschä rfu n g nicht vorgenom men werden konnte Eine von
d iesen Formen (Abb 2 3 4 links unten ) ist in au ffallend gros ser
Anzahl
ü be r hunde rt Exemplaren
meist ei nzeln in Feld
u nd M oor gefunden worden Von den entsprechenden M eisseln
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schmaler
Schneide
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der
älteren
B
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zeit n icht sehr verschieden sind (Abb 2 3 4 rechts oben ) besitzen
w ir dagegen nur wenige Exemplare Auch d iese Forme n sind
nahe verwandt m it den C elten und M ei ssel n des Auslandes und
namentlich die im Norden seltenen Vari ationen sind te ilweise
gew iss fremde Arbeiten
Neue Werkzeu ge werden also in d e r Bronzezeit n icht er
funden ; die älteren Fo rmen werden nicht verbessert ; aber der
wechselnde Geschmack und die M ode namentl ich hervo r ge rufen
d urch neue Verbindungen m it dem Au s lan d e geben dem Werk
zeug in den versch iedenen Z eitab sehn itten besondere D etail
formen
Von den Depotfunden wenden wi r uns z u der anderen
G ruppe der Feld u nd M oorfunde den O p fe r fu n d e n Viele
h ierher gehor ige n Sachen si nd schon oben besprochen worden
so zunächst d ie Halsringe m it wechselnden W indungen (S 3 9 1
u nd Tafel rechts oben ) M an hat circa 3 0 M al e in Ri n gp aar
d ieser Art i n Erde oder M oor be i oder unter einem grossen
Stein gefu nden Verloren können d ie Ri nge n icht sein da sie
nicht vom Halse gleiten selbst wen n der Verschluss au fgeht
Sie konnen auch nicht paarweise und unter einem Stein verloren
gegangen sein Aber auch zu den D epotfu nden können sie n icht
gerechnet werden D ie se Funde haben näml ich nicht den Cha
r akter eines Waar en v orrats
da die Ringe oft nicht neu sondern
sehr stark abgenutzt sind u nd eben so wenig können s ie als
zeitweil ig verborgene We rtsachen betrachtet werden ; denn es
wäre doch merkwürdig wenn die nordischen Frauen in so v ielen
Fällen
und das i m Lau fe des k urzen Zeitraums aus dem
alle diese Funde stammen etwa des v ierte n Teiles der ganzen
B ronzezeit
i n die Lage gekom men wären zwei Ringe und
sonst n ichts ve r bergen zu m üssen
Vielmehr scheinen diese
Funde einem bestimmten B r auche z u entspri ngen dem zufolge
d ie Frauen auf ihren besten Schmuck verzichteten ihn den
Göttern op ferten
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XI I I
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Diese Verm utung gewinnt eine Stutz e durch einen merkwur
d igen Fund (Nors Amt Thisted Jütland )von c irca 1 00 kleinen Gold
booten (Abb
die in einander gesteckt i n einem T hon ge fäs s
lagen das m it einem flachen Steine bedeckt und c irca 2 Fuss tief
i n e i nen Sandhügel verg r aben war D iese Min iatu rb oote haben
Rel ing und Spanten aus dünnen B ron ze b ä n d e rn d ie um einander
gebogen sind und dieses B ron zeger üst ist innen mit Stücken
d ü nnen G old b lec hs belegt deren Kanten auf dem Boden des
Bootes über einander gehen und oben u m das B r on zeb an d ge
bogen sind so dass es verdeckt ist Ebenso si nd d ie Spanten
auswend ig mit G old b lec hb ä n d e r n bedeckt D ie Boote sind alle
zierl ich u nd sorgfältig gearbeitet und teilweise m it konzentrischen
Kreisen or n am en tiert ; doch da s ie aus schmächtigen Bändern
und dünnen Platten be s tehen sind sie selbstverständl ich sehr
ze r brechl ich
Auch d ies kann kein D epotfund sein D ie kleinen G old b oote
konne n weder als wertv olle Gebrauch s gegenstände noch als Waar en
vorrat oder B ezahlungs rn ittel aufgefasst werden ; sie m ü s s en
w ie man sich archäologisch ausdrückt Voti vsac he n sein Gegen
stände die nicht z u praktischem Gebrauche be s ti mmt sondern
nur zu dem Zwecke hergestellt sind als Opfer zur E rfüllung
eines Gelübdes den G ottern dargebracht zu werden N ichts war
im Heidentum gewöhnlicher als solche Gaben an Götter zu m
Dank e fü r ein oder den anderen Vo rteil den man durch ihre
G unst erlangt hatte und diese Gaben waren bald wirkl iche Ge
b r auchsgegen stä n d e des täglichen Lebens bald besondere nur
z ur Opferung angefert igte Prunkstücke bald nur Nachahm ungen
w i r kl icher Gegenstände gute u nd wertvolle oder ärml iche und
schlec hte bl oss eine Art v on Repräsentanten dessen was man
wirkl ich versp r ochen hatte Als Votivsac he n aufgefasst werden
d ie G old b oote von Nors verständl ich ; sie sind den Göttern ge
opfert worden wie die oben besprochenen Halsri nge und ein e
M enge anderer Feld und M oorfunde denen allen gemeinsam ist
dass sie nu r Gege nstände ei n u n d derselben Art enthalten
So vor allem die prachtvol len Trompeten die sog L u r e
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die grössten Metallalter tüm er aus der Bronzezeit d es No r dens
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nicht i n grosser A n zahl uber weite Gebiete geführt worden sein
und wo sollten s ie verfertigt worden sein ? I n Ital ien gewiss
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nicht denn dort hat man keine ahn lic he n gefunden I n Süd
deutschland und \Nes te urop a sind allerdings verschiedene Gold
gefässe gleicher A r beit gefu nden w e rd en aber die Formen
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weichen ab Die Henkel d ie bei v ielen Gefässen an gen ietet sind
müssen jedenfalls im Norden verfertigt sein da der abschliessende
P ferdekopf m it der stei f vorstehenden Stirnlocke ganz i m nor
die Arbei t an dieser Partie ist aber
d i schen Stile ist (S
ebenso tre fflich w ie am Gefässe selbst u nd erfordert nicht ge
Fe rtigkeit Die Form i st verschieden bald wie e ine
r in gc r e
kleine Vase oder Flasche m it schmalem Hals bald wie ein Becher
m it breiterem Obertei l und einem schmalen an der Basis flachen
F uss bald wie eine grössere o ffene Schale jede d ieser Fo rmen
l iegt in drei ver s chiedenen Funden in je zwei gleichartigen E x em
Alle ü brigen sind wie ei ne kleine Schale ge formt
ar e n v or
pl
d ie o ft m it einem Henkel versehen ist Ähnl iche Schalen doch
ohne Gri ff kennt man aus Schweden und Norddeutschlan d ‘
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Zu den wertvollsten Fu nden aus der B ronzezeit ge b oren
ferner zwei Funde m it 2 bezw 3 gleichartigen Ar m b ä n d e m aus
dem letzten Abschnitt der Bronzeze it bestehend aus e i nem
massi ven Rei fen dessen Enden in e inem vorstehenden K nopf
z usammenstossen den früher sogenannten E id r in gen (S
Die zwei i n einem M oor bei B u s ky s m i n d e i m Amte Soro (See
land ) ausgegrabenen w ogen
L ot K öl n Gew und der
M etallwert wurde dem Finder m it 1 07 2 K ronen (c irca [ 2 00 M ark )
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ersta ttet ; die drei Ringe sind i n einer Sandgrube bei Slotsbj ergb y
i n d e r Nahe von Slagelse (Seeland ) gefunden worden ; sie hatten
meh r als das doppelte Gewicht
Ferner l iegen B ron z c ar m r in ge von denselben und von n u
deren Formen zu m Teil sehr grosse und prachtvolle in e iner
Reihe von Fu nden vor d ie ebenfall s keine Sachen anderer Art
en thalten u nd unter ganz ähnl ichen Um ständen zu Tage gekom men
sind N icht wen iger als I I Funde en thal ten ausschl iessl ich die
früher (S 2 54) erwähnten S p iralr in ge für Finger o d er A rm be
stehend aus ei nem doppel t gelegten G olddraht M an fand sie
2
8 Exemplare beisammen neben oder u nter einem Stein beim
T orfs te chen beim Eggen au f W iesen
oder M ooren oder bei anderen F eid
arbeiten Endl ich m üssen d ie grossen
paa r wei se gefundenen P r u n kb e ile (S
3 52 ) und sieben Funde von Sc hwe rtem
teils aus der älte r en teils a us der
jüngeren Bronzezeit m it je 2 4 E xe m
piar on erwähnt werden
I m Gegensa tz zu d iesen Fu nden
enthalte n v iele andere nu r Sachen von
geringem Wert So machte m an in
verschiedenen M ooren 4 Funde mi t
bis z u 1 0 Exemplaren der sog Harz A bb 2 6 H k h
3
kuchen (Abb
d ic ker runder i n
der M itte d urchlochter Scheiben der eigentüm lichen M asse d ie
in der Industri e d e r Br onze z eit als ausfüllender K i tt als Binde
m ittel u ä m so allgem ein verwendet wurde S
D reimal
sind ei n paar dünne Sägeblätter aus Bronze
e in gew ohn l
ic hes
und dü rftiges Arbeitsgerät (Abb 1 4 5 S 2 7 9 )
bei sammen
au s geg r abe n worden ; zwei von d iesen Funden enth ielten je vier
Exemplare der d ri tte etl iche mehr und zwei dieser nicht eben
wert vollen D epots waren m it einem gr ossen Stei n bedeckt Im
Ganzen kennt man ausser den ersterw ähnten circa 3 0 Fu nden
von R ingen über 90 Funde aus der älteren und jünge r en Bronze
zeit d ie nu r Sachen e in und derselben Art enthalten
Die Eigentüm l ichkeiten dieser F u n d gr up p e t r eten noch
stärker hervor u nd die au fgestellte Deutung derselben gew innt
an Wahrscheinl ichkeit wen n man i n Betracht z ieht dass auch
aus der Stei nzeit e ine nicht geringere Anzahl entsp r echender
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d ie dicht bei und unter einem grossen Steine ent
deck t wurden müssen einige als fast u nbrauchbare kurze und
d icke Späne bezeichnet werden während andere zu sehr ä rm
lichen S pan messern zugeschlagen sind Gewöhnlich lässt sich
erke nnen dass alle O bjekte eines F un d es aus demselben Feuer
stei n zugeschlagen sind u nd nach den Einzelheiten der Form
u nd der Bearbeitung mochte man meist schl iessen dass s ie alle
von demselben Arbeiter herrühren ; i n anderen Fallen dagegen
ist es eben so sicher dass sowohl das M aterial al s d ie B ear b e i
tung verschieden sind Ei n ähnl icher Unterschied ist in Bezug
au f de n Zustand der niedergelegten Sachen wahrnehmbar ; meist
si nd sie neu u nd noch nicht gebraucht doch kommen auch nicht
wenige abgenutzte oder neu geschärfte Stücke vor
Alles
das stimmt so genau m it den Beobachtu ngen über die Funde
aus der Bronzezeit dass kei n Zwei fel darüber herrschen kann
dass alle diese Funde gleichartig sind u nd au f die gleiche Weise
erklä rt werden m üssen
Können nun alle d iese Bronze u nd Steinzeit Alte rtumer
als D epotfunde au fgefasst werden ? D achten die D e pos itor en
wie bei den ersterwähnten D epots gem ischten I nhalts au ch bei
diesen Serien gleichartiger O bjekte daran sie e inmal u nter ver
ände rten Verhältnissen wieder an sich zu nehmen ? Sieht man
nu r au f die Weise w ie sie depo rtiert sind so liegt kein Gru nd
vor d iese einfache u nd natürliche Erklärung z u verwerfen An
ders aber stellt sich die Sache wenn man den I nhalt der Fu nde
in Betracht zieht Zu den Schatzfunden kann d iese Gruppe als
Ganzes n icht gerechnet werden Allerdings bestehen d ie Funde
grösstenteils aus sehr guten und wertvolle n Sachen doch g ilt
d ies nicht von allen Es konnte doch niemand darauf verfallen
ein paar Schaber wie einen Schatz z u verbergen ; ein paar kle ine
B ron z esä ge n B e i n m eis sel oder Feu erste in s p ä n e die m it wenigen
Schlägen hergestellt waren können kei nen besonderen Wert
gehabt haben Und gar erst d ie schlechten und nahezu wertlosen
Objekte roh behauene S te in sac hen Vorarbeiten im ersten Sta
d iu m un d unfert ige B ron ze gegen s tä n d e l Alles das wurde gewiss
nich t sei nes Wertes wegen verborgen Und weshal b hätte man
so oft gerade Sachen derselben Art verborgen ? Die Kostbarkeiten
die der Erde anvertraut werden sind gewöhnl ich verschiedenartig
wie Schatzfunde aus späteren historischen Zeiten genügend dar
thun ; d ie v ielen Funde eines Paares von Luren die circa 4 0 Funde
Flin ts p ä n en ,
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Z w mr a P emooe
43 8
D IE B n os z azer r
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J ÜN GERER Text
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von F e ue rs te i n sage n die uber 7 0 Funde von Steinbeilen und
al le anderen Funde m it ganz gleichartigen Sachen haben aber
ei n ganz anderes Au s sehen das m it dem Gedanken an ver
borgene Wert s tücke u nvereinbar ist Es ist wahr Schmuck und
Gerätschaften bilden in prim itiven Zuständen oft ein B ezahlu n gs
mittel und man möchte v ielleicht geneigt s ei n d ie Gleichart igkeit
der Sachen damit zu erk lä r en ; sie könnten gleichartige Wert
repräsentanten sein u nd daher einen wirk l ichen Schatz b ilden
Fü r viele Funde scheint diese Erk lä rung sehr ansp r echend Es
ist höchst wahrscheinlich dass man zur Steinzeit u nd Bronzezeit
oft m it einem Beil oder einem M esser Bezahl ung geleistet hat
und eine Serie d ie s er Werkzeuge könnte som it wohl einen W e rt
repräsentieren dessen Verbergung m itunter angezeigt war A ber
auch hier nötigen ge w i s se andere Funde teils von kostbaren
Sachen wie I u r en g r ossen Bronzebeilen und G old b ooten te ils
von ä rm lichen oder beinahe unbrauchbaren Gegenstä nden z u r
vollständigen Verwerfung d ieser Erklärung
M an hat auch an \Ä’aare n vor rä te gedacht und verfasste
fr ü her wenn man auf solche Funde stiess einen kleinen Rom a n
das waren die sorgfältig geborgenen Lager ei nes Kau fmanns od er
ein reisender Händler hatte hie r seine \Vaar c n vorsichtig v or
laue r nden Räube rn versteck t
Eine s olche Erklärung l ie sse
sich allenfalls in Bezug auf einzelne Funde von 3 0 Speerspitze n
aus Feuerstein von 9 schweren Bronzebeilen oder 6 grosse n
I uren hören obschon es doch au ffallend wäre dass d ie Händl e r
nur e ine einzelne Kla ss e von Gegenständen vertrieben hä tte n ;
d ie v ielen kleinen Fu nde m i t ein paar einzelnen Exemplaren od er
ganz unbedeutenden Sachen lassen sic h aber nicht derart erklä ren
M ehr scheint auf den ersten Bl ick dafür zu sprechen dass
diese G ruppe das Eigentu m des A r beiters selbst enthält das er
aus e in oder dem anderen Grunde verborgen hat Der U m
stand dass die Sachen gle ic hgc for m t u nd häufig offenbar v o n
dersel ben Hand gearbeitet sind dass sie gewöhnl ich neu u n d
ungebraucht bisweilen nicht ganz fert ig sin d scheint direk t au f
die Fabrikati on z u füh r en Doch gilt auch dies nicht von der
ganzen F u n d re ihe ; es kommen ja auch gebrauchte stark ab
genutzte und ausgebesserte Stücke vor Es w äre ferner seh r
merkwürdig da s s ein A r beiter du rch Umstände ge z wu ngen i n
so v ielen Fallen zwe i I ure in einem M oore verborgen haben
sollte unm ittel bar nachdem er m it ihrer Herstell ung fert ig ge
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XI II
F E L D UN D MOO Rl-UN D E
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worden war noch dazu zwe i L ure die sich nach entgegengesetzten
Richtu ngen krümm en wie wenn s ie als Gegenstücke zusammen
ve rwendet werden sollten Ebenso schwer verständlich wäre es
dass der Fabrikant so ausnehmend häufig eine kleine Serie
gleicher O bjekte verfertigt haben sol lte um s ie u nm ittelbar darau f
in fertigem oder unfertigem Zustand zu verbergen
Sieht man auf die ganze F un d re ihe so schei nt es un m og
lich sie als Depotfund e au fzufassen Sie m üssen eher der Au s
druc k e ines bestimmten Brauches sein und dann l iegt es nahe
in Ü be r einstimmung m it der oben begründeten Au ffassung der
Halsri nge und G old b oote auch alle ü brigen H interlegungen als
eine Art O p fer ge sc he n k z u erk lären
Was geopfe r t wu r de musste n atu rlich sehr verschieden
sein ; denn es beruhte au f dem Gelübde au f der i n d iv i
duellen Fröm migkeit und au f dem E ifer m it dem man d ie Gunst
der höhe r en M ächte zu gewinnen suchte Dass es mei st gute
und wertvolle Sachen wa r en ist leicht b egr e iflic h und w omoglic h
mussten sie neu und ungebraucht se in ; denn das steigerte ihren
Wert u nd d iese Forderung wurde i m Altertum oft an die fü r
Götter bestimmten Weihgeschenke gestellt W ie ve r hält es sich
aber dann m it den nicht ganz fertigen Stücken die som it nicht
so gut sind als si e sein sollten m it den gebrauchten Sachen
d ie u nter lauter neuen vorkommen
m it den sog Vorarbeiten
die nu r i n der rohen F o rm an ein bestimmtes Ge r ät erinne r n
u nd endlich m i t den ganz schlechten u nd wertlosen Sachen ?
Auch d iese sind kei n Beweis gegen die E r kl ä rung dieser Funde
als Voti vs ac he n sondern stützen i m Gegenteil diese Au ffassung
W ie schon öfter bemerkt machte man sich im Altertum oft
eines religiösen Betruges schuldig ; man erfüllte d as Gelübde
nur scheinbar nach dem Wortlaute nicht dem Sinne nach
Um nu r e in e inzelnes Beispiel für die e allgemeine Umgehu ng
des rel igiösen Opfers zu nennen sei daran erinnert w ie es einmal
im alten Griechenland ging * als zwei streitende Parteie n m it
einander wetteiferten zuerst too D r eifii s s e um den Altar des Zeus
aufzustellen um dad urch nach dem Au s s p r uch des Orakel s d e n
Sieg zu gewi nnen D ie eine Partei w ol lte die D rei füsse aus H o lz
machen da es nicht mögl ich w ar sie wie gewöhnl ich au s B r on z e
zu giessen ; di e anderen abe r kamen ihnen zuvor und stell t en
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P au san ias
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Messen i en
12
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XI I I
F E L D UN D Mooru
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der d iese Funde beschrieben hat fasst sie denn auch als Nach
ahm u n ge n von Fibel n au f die an Stelle der gelobten wirkl ichen
Fibel n geopfert worden sind
Es wäre nicht undenkbar dass die Gleichartigkei t i nnerhal b
der e i nzelnen Funde au f dem oben berührten Umstä nde beruht
dass es im Altertum übl ich war Wa ffen Gerätschaften und
Sc hm ucksachen als B ezahlun gsmittel z u verwenden e in Brauch
der von v ielen Völkern z u verschiedenen Ze iten u nd in verschie
dene n Erdteilen befolgt worden ist Ei n Nachklang dieser Zu
stände i st es wenn in den homerischen Gedichten bei Gaben
und Kampfpreisen immer von 7 D r e ifüssen to Beilen 2 0 K essel n
u s w d ie Rede ist Haben auch i n der nord ischen Vorzeit
Gebrauchsgegenstä nde als Wertrep rä sen tan ten gegolten so kann
dies wohl daz u geführt haben dass man den Göttern eine ge
wisse Anzahl Exemplare dersel ben Gattung z B 6 Beile
3 M eissel oder 7 F lin tmes s er feierl ich gelobte
D as Vo r kommen von ausschl iesslich gleichen Gegenständen
in ei ner so grossen Anzahl von Funden verlie r t übrigens etwas
von seiner A n f älligkeit wenn man in Betracht zieht dass v iele
von den besten und we r tvollsten Sachen aus der Stein und
Bronzezeit unter ganz ähnl ichen Verhältnissen wie die grösseren
Funde bei oder u nter einem Stein i n M ooren o d er i n der
Erde auch einzeln gefunden worden sind D ie grössten und
schönsten Bronzeschwerter die man kennt sind aus M ooren
gehoben worden ; die grössten Bronzebeile massi v u nd daher
für de n wirkl ichen Gebrauch zu schwer sind einzeln au fgegraben
worden (5
und ähnlich sind viele kostbare Goldringe aus
der Bronzezeit zu Tage gekommen ; ve rschiedene besonders grosse
F lin the ile sind einzeln oft unte r einem grossen Stein gefunden
worden u nd die oben erwähnte n H arzkuc hen sind nicht bloss
in grösserer Anzahl be i einander sondern auch einzeln zum Vor
schei n gekommen Alle d iese Gegenstände können nicht ver
loren worden sein ; man hat s ie gewiss ebenso w ie die grösseren
Funde in einer religiösen Absicht hingelegt Nach diesen Au s
e in an d e r s e tzu n ge n darf man nu n wohl sagen dass die O p fe r fu n d e
teils nur aus e inem einzigen Stück teils aus mehre r en E xe m
ar en desselben Gegenstandes bestehen
pl
Gegen d iese Erklärung ist eingewendet worden alle d iese
Funde liessen sich natürlicher und einfache r als verborgene Werte
betrachten ; der gleichartige Inhalt der Fu nde beruhe auf einer
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JÜ N GERER
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Arbeitsteilung ; der einzelne Arbeiter habe nu r Sachen einer be
stim mten A rt ve rfertigt u nd habe daher auch nu r gleichartige
Gegenstände verfertigen k önnen Aber man kann doch un m ög
lich fü r die Bronzezeit eine so weitgehende Arbeitsteilung an
nehmen dass ein M ann nur Speere verfertigte ei n anderer nur
Beile Gewisse Funde wie d ie G old b oote die dü nn gegossenen
Bronzebeile und d ie G old ge fä sse werden für vergrabene Tempel
schätze erklä rt ; doch abgesehen von der gewiss falschen Vor
stellu ng dass es in der no r d ischen Stein u nd B ronze z eit Tempel
gegeben habe kann man doch schwerl ich sagen dass d iese Funde
wie T emp elschä tz e aussehen
I n neueren Zeiten kennt man freil ich keinen anderen G rund
zu solchen Deponierungen als die Furcht vor dem Verluste seines
Eigentum s ; aber es gibt bestimmte Nach r ichten da r ü ber dass
heidnische Völker Gegenstände i n religiöser Absicht ve r bo r gen
haben Nach der Y nglingasaga glaubte man nach Valhö ll m it
nehmen zu können was man selbst verg r aben hatte Bei den
Bj ar m e n in Russland erhielten die Erben nur einen Te il vom
Besitze des Toten wahrend der Rest vergraben wu rde u nd die
Lappen vergruben früher Geld als Gabe fü r die Erde ode r damit
es ihnen selbst im künftigen Leben zu gute komme ‘ Es wä r e
unrichtig d ie hier behandelten Funde nur du rch einen Vergleich
m it späteren histori s chen Zeiten und durch ausschl iessl i che Be
tn i sse bestimmen zu wol len
D e r I nhalt
trac htun g der F un d ve rhä l
der Funde hat ebenfalls ein entscheidendes Wort zu sprechen
und ge r ade er ist es der verbietet die sonst nahel iege nde Er
klärung al les das seien nu r verborgene Sachen z u ergre ifen
Wenn gesagt w e r d en ist man solle ü berhaupt nicht eine
einzige Erk läru ng für die gan ze F u n d gm ppe suchen da die
M otive der M enschen so verschieden sein können so m us s dem
gegenüber hervorgehoben werden dass alle diese Funde ei n in so
hohem Grade gleiches Gepräge haben dass die Annah me es
seien h ierbei v iele versch iedenartige Zustände und Stim m ungen
ma s sgebend gewesen unmöglich is t Namentl ich abe r muss
darauf Gewicht gelegt w erden dass die Anzahl der Voti vfund e
d h der Funde m it gleichen O bjekten
weit bedeutender
ist als d ie Anzah l der D epotfunde
d h der Fu nde m it ge
M an kann nicht agen dass aus de r ganzen
m is chte m Inhalt
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XI I I
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F er o UN D Mooar v xoe
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Reihe von Feld u nd M oorfunden diejenigen Funde welche ganz
zufäll ig gleichartige Sachen enthalten ausgelesen sind u m fü r
diese künstlich hergestellte G ruppe eine gesuchte und un n atür
liche Erklärung aufzustellen Fest steht dass eine sehr grosse
Anzahl von Funden in ihrem Inhalt ganz eigentüm liche Verhält
nisse zeigt : es m uss daher so lange keine bessere Erklä ru ng
gel iefert ist erlaubt sei n anz unehmen dass diese Funde ge
opferte Sachen enthalten wom it sowohl d ie ganze G ruppe als
auch alle bisher wah rgenomm enen E i nzelheiten eine befriedigende
Erklä rung finden
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XI V
I NNER E
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Zu s r i s oe
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Arm m it e inem kostbaren Gold ri ng geschm ü ckt Au f seinem
W a g e n stehend fuhr er i n den Kampf wie ein homeri scher Held
Ei ne Darstellung davon ist im I nneren eines Grabes aus der
älteren Bronzezeit bei dem F i sc her lager K ivik an der Ostküste
von Schonen ausgehauen
Andere schwed ische Felsenbi lder
zeigen zwei rädrige Wagen m it zwei angespannten P f e r d e n
(Ab b 2 4 8 )und bezeugen dass das P ferd auch zum Reiten benutzt
wu rde indem sie Kämpfe zwischen Reitern und Kr iegem zu
Fuss darstellen [Abb
Au s der älteren und der jüngeren
Bro nzezeit liegen e inzelne schön ausgestattete Gebisse teils au s
H i r s chhom mit ausgeschnittenen Ornamenten teils aus Bronze
vor u nd die häufige Anwendung des Pferdekopfes als d ekora
E in
ti v es M otiv zeigt welche Rolle dieses T ier überhaupt spielte
n e Funde enthielten auch Reste von Pferden (S 4 7 t ); das Pferd
ze l
ist som it zur Bronzeze it im Norden vollständig heim isch während
sein Vorkommen i n der Steinzeit noch zweifelhaft ist (S
K riegszüge zur See und Seefah rten m üssen ganz ge b rä uc h
lich gewesen sei n S c hi ff s b i ld e r g r osse und kleine oft ganze
Flotten bildend komme n namentl ich in schwedischen und nor
B isweilen er
wegis c hen Felsenzeichnungen sehr zahl reich vor
blick t man darau f Figuren m it Wa ffen i n den Händen (Abb
es waren also K riegssch i ffe Öfter ist die M annschaft nur durch
eine Reihe von Strichen m it einer ru nden Vertiefung z ur An
deutung des Kopfes ausgedrückt M itunter kann man meh r als
3 0 solcher Striche zahlen wo r aus h ervorgeht dass d ie Schi ffe
eine bedeutende Grösse hatten
Zahlreiche Rasiermesser der
jüngeren B ronzezeit zeigen entsprechende S c hifi sb ild er i n sorg
fäl
tige r Ausführung so dass man sich e ine recht deutliche Vor
Ei n solches
lu n g von ihrer eigentü ml ichen Form bilden kann
ste l
Bild von einem Rasiermesser ist in Abb 2 3 8 reproduziert Das
Sch i ff ist hier ganz real istisch wiedergegeben ohne eine Spu r der
die u ns bei den meisten anderen ent
om am e n tal
e n Behandlung
Beide Steven steigen hoch au f ; unter dem H inter
gegen tritt
steven ragt der K iel kurz hervor u nd unter dem Vordersteven
läu ft er in einer langen Spitze aufwärts So ist die Hauptfo r m
überal l ; ausnahm sweise sind hier auch Spanten i n den Rumpf
eingelegt Selten trt man D arstellungen von M ast und Segel
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wie in Abb 2 3 7 wo Vorder und H interste ven auch Tier
k öpfe tragen Verständl icher s ind diese K öpfe in Abb 2 20
während s ie in Abb 1 2 5 (S 2 59) nach dem Zeit
(S
geschmack stark ornamental behandelt u nverhältnismäs sig gross
u nd verschnörkelt sind ; auf d iesem Schi ffe erblickt man zwei
F i guren m it emporgestreckten Armen
M an hat gefunden dass diese nordischen Schiffsbilder den
te ste n bekannten D arstellungen von Fahrzeugen des klassi schen
al
Altertums genau entsprechen Dies war eines von den Haupt
momenten in Sven Nilsson s u nglückl icher Theori e von den
Ei nige ü berei nstimmende Züge sind
P hön i ker n im Norden (5
ja allerdings nicht zu verkennen Sowohl im Norden wie i m Süden
wurde das Schiff unzw c ifelhaft hauptsächl ich durch Ruder getrieben ;
doch konnte ein einzelner M ast in der M itte des Schi ffes au fgestellt
werden und dieser tru g dann das e inzige grosse Segel Die
Steven l iefen hoch u nd gebogen aus und waren oft m it Tier
k öpfen geziert D och folgt aus diesen Übereinstim mungen die
nicht in das Speziellere gehen kaum m ehr als was wir auch auf
anderen Punkten beobachten können das s nämlich die K ultur
der nordischen B ronzezeit ein Teil der gesamteuropäische n K ultur
ist deren Centrum damals in den Ländern u m das östl iche M ittel
meer lag Von ei ner unm ittelbaren Nachahmung kan n keine
Rede sein vor allem weil die nordischen Schi ffe ei nen sehr
charakteristischen Zug au fweisen der sie von dem k lassi schen
M odell scha r f u nterscheidet den weit v orschiessen d e n K i el unter
dem Vordersteven Selbst bei den ältesten Bilde rn auf de n oben
(S 2 9 5)e rwähnten P esarostein e n die im übrigen den nord i schen
am nächsten kommen fehlt d ieser Zug
Sven Nilsso n ver
wechselte Vorder und H intersteven u nd stellte da s k urz ab
geschnittene Kiele n d e m it dem Schnabel des antiken K riegs
sch i f es (r oslr u m) zusammen ‘ Wo der Vorsteven der nord ischen
Schi ffe ist geht aber u a daraus hervor dass d ie M annschaft
wo sie m it Waffen in den Händen deutlich dargestellt i st immer
gegen denjenigen Steven gewendet ist unter dem der K ie l stark
D am it entfällt d ie spezielle
verlängert i st (vgl z B Abb
Ähnl ichkeit m it dem antiken K riegssch i ff O ffenbar aber standen
die Schi f e der nord ischen Bronzezeit hi nter den gleichzeitigen
des Südens nicht z urück
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Sv N i l o F i i k Koloni r i Sk di v i
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XI V
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F r a u nah m zur Bronzezeit e in e angesehene Stellung
ein ; sie war m it kostbarem Schm ucke ausgestattet trug Wa ffen
und wurde m i t gleichen Ehren wie der M ann bestattet D ie
Fu nde deuten ferner an dass ei ne m o n og a m i s c he E h e bestand
Bisweilen hat man auf dem Grunde e ines H ügels neben einander
zwei Gräber getro ffen das e in e m it Man ne sobj c kte n das andere
leer oder m it weibl icher Ausstattung H ie und da war ein Grab
du rch eine Scheidewand getrennt u nd die G rabbeigaben haben
gezeigt dass die beiden Räume fur ein männl iches und ei n wei b
liches I nd iv iduum bestimm t waren
Al B i p i l dafür k
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i t t mmt i i B or holm (A k S og )g m ht er F u d mä
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Gr bk i t d i i d Mi tt e
d urch i Sch id w d g t i lt w r
Wenn s olche Funde i n grosse r er Anzahl vo r l iegen so geht
daraus hervor dass man in der B r onzezeit weit über das Ver
das bei niedrigstehenden Völkern allgemein
hä l
tn is h inaus war
v orkom mt wo die Frau das Eigentum und Lasttier des M annes
ist dessen Wohl und Weh e nur von sei nen Launen abhängt
wom it gewöhnl ich verbunden ist dass sich der Einzel ne mehrere
oder v iele Frauen anschafft hauptsächlich u m von ihnen den
Nutzen ihrer Arbeit zu z iehen I n civilisie rter en Zuständen wird
die Lage der Frau nach u nd nach günstiger und gleichze itig
entsteht oft e ine festere Ve r bindung zw ischen M ann und Frau
Wo aber die Frau im Altertum nicht der Sklave des M annes
war ex istierte ei n e igener S k l a v e n s t a n d der bei den meisten
europäischen Völkern bezeugt ist so weit hi s torische Berichte
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mass ig gestellte Handwerk er Zimmerl e ute M au rer Schre i n er
Sch m iede u s w
U ne n tscheidbar ist jedenfalls wie d ie A rbe it zwischen dem
eigentlichen Handwerk u n d der lla u s i n d u s t r i e verteilt war
Letztere spielte selbstverständl ich eine bede utende R olle be i der
Behandl ung der R oh toffe des Landes und Verfe rtigung der
tägliche n Gebrauchs Gege n tä n de
Ge fässe Holz s chachtel n
Sehw e rtsc he id e n N adel n und K nöp fe zeige n w ie Holz beh an
d e lt und or n amen tie rt wurde Leder u nd Fel l benu tzte man
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zu C u rte ln Schwert che iden R iem n u a d ie m i t F aden un d
Lede rbändern z u amm n ge n aht und bisw e ilen m it e inge setzten
N ägel n u nd Bände rn aus Bro n ze dekorie rt sind Der T hon wurde
zu Ha usgerät und G rab ge fä s e n verwendet Bern tei n diente zu r
E inlage au f B r on z e sac he n selten zu Schm uck ; Horn un d H irsch
gewe ih z u S c hw e r tgr iffe n L otfe ln Ge bi s en für Zug u nd R eit
tiere ; T ierk n och e n zu N ad e l n u n d
zu Kleidern
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würd ige r w e i e kann man i n den Fund e n der Bronzezeit kei n
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Gerät zum Spi n ne n m it Bestimmtheit nachweise n ; d ie Hand
spindel m it dem Spinnrad kennt man erst aus Funden der E isen
ze it Vielle icht wurde der Faden an e inem H aken ( K og ) ge
s p on n en
einem einfachen Gerät das in gewisse n Gegenden
Schwedens bis in u nsere T age zur Verfertigung von Sch n üren
u nd T auen gedient hat
E ine eigene R olle spielt d ie bere its (S 2 9 3 ) erwähnte Harz
*
masse
Sie hat e ine braune Farbe l ichte r oder dunkler gewiss
u ngefähr die gle iche wie im u rsprüngl ichen Zusta n de bren nt m it
eine r klaren blauen Flamme und entwickelt dabei einen d icken
wohl riechenden R auch Diese M asse wurde in Form runder
d icker Scheibe n m it e i n em Loch in der M itte zum A u fz iehen
au f e ine Schnu r (S
hergestellt und gebrauchsfe rtig auf
bewah rt Sollte sie gebraucht we rden so wurde sie durch Wä r me
erweicht und m it den F i n gern geknetet ; Spu ren davon sieht m an
n och oft
Sie diente abgesehen von ihrer Verwe n dung be i der
O rnamentierung der B ronze auch als B indem ittel ode r ausfüll en
der K itt i n sehr versch iedener Weise
M an legte sie zwi chen
R and und Deck e l de r G rab ge fas s e (S
u nd um das E n de
der S p ec r stange z um Befestigen de r B ron zesp itze ; man stop fte m it
ihr Gusslöcher aus und verp ic hte dam it d ie Fuge zwischen Boden
u n d Se iten der Holzschachtel n ; sie füllt d en Hohlraum de r S 3 7 7
abgebildeten Halsringe und ähnl icher Objekte aus A uch i n d e n
anderen kandinav ischen Ländern in N ord und We tdeutschland
findet man diese M asse o ft verwendet ; sie kommt we nn auch
selte n bere its i n der Steinzeit vor u nd ein ähnl icher Sto ff wu rde
noch zu r E isenzeit verwendet
Die Frage w ie w ei t Handwerke bereits damals als e igenes
G ewerbe fac hmä ss ig betriebe n w e rd en si nd lässt sich auf G rund
der n ordische n A ltertü mer n u r fur d ie M e t a l l a r b e i t m it Sicherheit
bejahen E in z i e mlich entwickeltes K unstge werbe ist die unbed i ngte
Vorau etzung fü r diese schwierige T echnik fü r die vollkom mene
M eisterschaft m it der sie oft ausgeübt wurde und fü r die
geschulte Sicherhe it die aus Form und Dekoration z u u ns spricht
Die künstlerische Seite d e r M etallarbeit w elche grösste Beachtung
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M i tt ei lu ge n de r pr äh ist or i sc h e n K o mm is ion Wien 1 8 90 I 2 59 Z ei t
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ogi e B e rl i n XX III V r han d l 3 1
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F ü r d ie h ie r be hande lt e n F o rm en
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fe rne r S ophu M ü l l e r O rd nin g af D an m ark s O ld s ger
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4 51
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verd ient ist schon im vorhergehenden ge wu r d igt worden ; aber
auch d ie e igentl iche T echni k ist I nteresse s we rt ‘
Die me isten B r onze sac he n sind n icht geschm iedet sonde rn
gegossen ; man kann im ganze n wohl sagen dass letzteres Ver
fahre n so oft gewählt wurde als es überhaupt mögl ich w ar Dass
man Form en in Sand gebildet habe ist nicht wahrschei n lich
jede n falls nicht nachwe isbar da solche selbstverständlich nicht
au f uns gekommen sein können Dagegen kennt man aus Däne
mark e ine A nzah l von Form en aus B ronze und andere die i n
we iche n Stein geschnitte n sind Fragmente zahl reicher T ho n
form e n zu Sc hw e rte m Speerspi tzen C elten u s w und v iele
Schmelztiegel liegen in e inem Funde vor der zu E nde des Jahres
T horsager (j ütla n d) e n tdeckt worden ist u n d
1 8 9 5 be i Haag
desse n Pu bl ikation erst b e vorsteht
Diese
H i nte rlassenschafte n von der A rbeitsstätte e ines
B ron zegiesser s gehören zu den merkwürdigsten
A lte rtümern der nordischen B ronzezeit
In
Sch weden und Holstein sind e inzel ne Forme n
aus ge branntem T hon schon früher gefunde n
worden u nd ähnl iche si nd in ande re n L ä n
dern n icht selten zu m Vorschein ge komm en
I n solche n Fo rmen go s man namentl ich e in
Abb 24 2
fac he r e Gegenstände wie P alstä b e
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M esser u nd Säg e n Zur Vereinfachung des
G iessens sind oft mehrere Formen unm ittelbar neben einander
wie e s bei Sägen üblich ist (A bb
oder doch au f ver
schiedenen S e iten dessel ben Steines ausgeschni tten Die Formen
sind sorgfältig gearb e itet ; die beiden Hälften schl i e sse n genau an
einander ; Kanäle sind vorhanden durch welche d ie Luft aus
dem I n n e rn der Form vor de r e inströme nden Bron z em asse ent
weiche n kon n te (A bb
u nd de r Kanal von der Ö ffnung de r
Form zu ihrem I n n ern i st so schmal als möglich dam it der T ei l
der G ussmasse d e r i n der Ö ffn u n g erstarrte l e icht abgebroche n
werden konnte Solche G u s zap fe n komm e n oft i n M etall und
G us ss tä tten fu n d e n vor (A bb
A nders bildete man die For m
be i Gegenstä nden die in n en hohl se in sollte n und
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heite n beweisen dass der Guss wirklich in der oben beschriebene n
We ise vorgenommen worden ist
Dieses Ve rfahren bietet de n Vorteil dass man dunn giessen
k an n ; abe r be i jedem Guss geht die ganze Form verloren da
sie z um Fre ilege n des Gegenstandes zerbrochen werden m uss
M an schlug d iesen Weg d aher hauptsächl ich be i feineren Gegen
ständen m it e inem Hohlraum im I nnern ein wogegen man d ie
gewöhnl ichen und zugleich massi ven Sachen i n den doppelten
Form en goss d ie be im Herausnehmen des Gegenstandes nicht
beschädi gt wurden Verschiedene zarte und zugleich zusammen
ge etz te Gegenstände wie z B die B üge ln ad eln m it S p i ralr ollen
sche inen jedoch wede r in der e i n en noch in der andern Weise
g e gossen zu sein sondern sind wahrsche inlich ge
sch m iedet ; ü berhaupt hat das Schm ieden in der
B r on z e fab r ikation gewiss e ine grössere R olle ge
spielt als man bishe r angenommen hat
B ronze lässt sich sehr leicht schmieden Durch
Hämm ern wird sie alle rd ings hart u nd sprod u nd
eignet s ich dann nicht z u we iterer Bearbeitung ;
durch abe rmaliges E rhitze n verl iert sich d ies jedoch
wied e r Dadurch wird das Schm iede n zwar etwas
langwieriger bietet abe r i m ü brigen keine besonderen
Schwie ri gkeiten Kleine massive und schwere Bronze
häm mer “ (A bb 2 4 3 ) m it verschiedenartig geformter Abb 24 3
agfl
ä c he si nd i n Dänemark mehrfach ge funden B o
S c hl
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worden und aus dem Auslan d e kennt man z ierl iche
A m bosse aus Bronze die m it Gegenständen aus der Bronzeze it
gehobe n w e rd e n si n d A n viele n Objekte n sieht man ausserdem
deutliche Spuren der Hammerschläge und be i zahlreichen Sachen
e rweist eine genau e re U ntersuchung dass sie nach dem Gusse
m it dem Hammer ü berarbeitet sind Bei S chw ertem Beilen und
M esse rn konnte d ie Schne ide gar nicht anders als d urch Schm ie
den e rzeugt werden da s ic h durch G iessen kei n e n ur halbwegs
scharfe Schneide he rstellen l iess ; durch das Schm ieden e rhielt
sie ausserd e m grössere Härte E ndl ich spielte der Hamme r be i
der Goldarbe it e i ne wichtige R olle ; d ie G old gc fä s se sind aus
einem Stück getrieben und das Gold wurde oft dunn aus
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um als Belag fu r G eb rauchsgegem tä nd e ve r schie
dc h er A rt zu dienen
Von anderen Werkzeugen zur M etallarbeit kennt man au s
dän ischen Funden nur vereinzelte O bjekte ein paar M e issel u n d
ei n Gerät zum E inschl agen von Löchern Daz u kommen noch
fei n e Sandste ine zum letzte n A bputz en des M etalls ; solche sind
biswe ile n i n Verbindung m it A lte rtüme rn der B ronzeze it gefunde n
A n dere r H ilfsm ittel bedur fte man wohl kaum ; man
w e r d en
beherrschte d ie T echnik des Giessens vollständig und behal f sich
damit Löche r fü r N ieten u ä si n d n achwe isbar oft n ich t ge
bohrt sondern gegossen Soweit als m öglich wurde der G egen
stand ganz u nd in einem gegossen um ei ne Zus ammensetz ung
zu ve rmeiden ; nu r grosse Stücke wie Sc hwe rte r und Lu re war
man genötigt i n mehrere n Partie n zu giessen Die e i nze l ne n
T eile wurde n dann mühsam m it N ieten u nd Zapfen verbun de n ;
de n n das Löten scheint nicht beka n nt gewesen z u se in Dage ge n
verstand man zwei Bronzestücke durch eine E rhitzung des M e tal ls
z u vereinigen wie auch n icht selten e ine r schon gegoss e nen
Part ie ein neues Stuck durch Guss angefügt ist um au f d iese
We ise e in Loch zu schliessen einen B ruch auszubessern und
ähnl iches mehr
Diese Details der i m N orden ge fundenen B ro n zearbe iten
sind nicht blos interessant weil sie te ils die M eisterschaft i n der
Behandlung des M etalles teils d ie prim iti ve A rbe itste c hnik
zeigen ; sie legen auch e i n schwe rw i e gendes Zeugnis dafü r ab
dass die B r on zesachen wirklich im Lande selbst erzeugt wo rden
s ind Zwar liegen hinreichende Beweise fü r eine i nl ä nd i sche
M etall industrie i n der T hatsac he dass d ie nord ischen B ro nze n
das Gepräge eines eigenen Geschmackes trage n und i n e inem
e igenen Stil gearbeitet sind der ausserhal b des N orde n s ni cht
bekannt ist ; dass sich in sämtl ichen Details ei n e durch d ie ga n ze
Periode gehende u nu nterbrochene E ntwickl ung de r Forme n u nd
O rn ame n te nachwe isen lässt ; dass das Verhält n is zwische n frcm
den Vorbildern und heim ischen N achahmu n ge n auf viel e n P un kt e n
klar zu T age liegt Wil l man sich abe r weigern die viele n Be
weise dieser A rt anzuerkennen wie es ein K reis fremder n am en t
lich deutscher A rchäologe n lan ge ge than hat (5
5 0 la ssen
sich doch d ie u nverken n bare n Zeug n isse nordischer M etallarbe it
nicht übe rs ehen die in den erwähnten Gussformen G us szap fen
Geräten zur M e tallarbeit u nd in den ausgebesserten ode r hal b
gehamm ert
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X IV
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4 55
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fertige n Stücken d ie nicht abgeputzt sind oder an d e nen d ie
G u s sr ä n d e r n och n icht beseitigt s ind vorl iegen
W ie aber die nordische Bronzekultur i m ganzen auf de n
Ve rbindungen m it de m An slan d e beruhte u nd von ihne n be
ständ ig abhängig blieb s o ist es auch m it der Fabrikation de r
B r on ze sac hen de r Fall ; das M a t e r i a l wu rde aus dem Au s l
an d e
bezogen hauptsächl ich über Ostdeut chland woh in d ie me iste n
Verbindungen weisen E in T e il wurde gewiss in verarbeitetem
Zu stande ei n geführt da es sich besser gelohnt haben m uss
Gebrauchsgegenstände zu verkaufe n als d ie blosse B ronzemasse
Die fremde n Sachen wurden nach u nd nach au fgebraucht und
gaben dann M aterial für den nordischen Handwerke r ab Daraus
erk lärt sich dass die e ingeführten Sachen im Vergleiche m it den
nord ische n A rbe ite n in so ausserordentlich geringer A n zahl vor
l iegen Dass aber das M etall zugleich auch in Barren e ingeführt
wurde ist höchst wahrsche inlich Doch lässt sich nicht beweisen
dass d ie biswe ilen zum Vorschei n gekommenen Barren u nd
Stangen von B ronze e i n gefüh rt sind ; sie k önnen im N orde n
gegossen se in gleich de n in denselbe n Depotfunden vorliegende n
Sche ibe n u n d K lumpen von B ro n ze d ie sichtlich im Schmelz
tiegel erstarrt sind Zi nn ist jedoch nachwe isbar bisweil e n re in
ohne Verschmelzu ng m it Kupfer e ingefüh rt worden ; man hat
näml ich mehrere lange Stangen von die s em M etall i n Ri ngtor m
ge funden u nd in ganz e n tspreche n der Form l iegt gebrauchs
fe rtig e s Zi n n i n m itt e leu ropäische n Funde n vor
D ie Bronze ist im N orde n wie i n al len G e biete n de r alte n
Bronzekultur im allgemeinen aus
Z inn und 90 "/ Kupfer
z U samme n ge s e tzt
Doch schwankt der Zinngehalt der alten
B ro n zen ü berall bedeutend nicht selten zw ischen 6 u nd
Die Schuld ko n n te an e inem augenblickl iche n M angel an Zin n
liegen oder man versta n d sich nicht r e cht au f die Legieru ng
ode r der Zinng e halt ist durch wiederh o lte Be n utzu n g de r M a s e
gesunken da bei jedem U mschmelzen etwas Zi n n v erlore n ge ht
Die Bronze ist wohl auch öfter aus E rz en erzeugt w orden die
Kupfer u nd Zinn enthielten wobe i e in Schwanken i n der Z u
sam m e n s e tz un
Dafür spricht der U m stand
g unve rm eidl ich war
dass d ie meiste n B ronze n auch andere M etalle in den e lben Ver
hä ltn is s e n w ie s ie i n de r N atu r vorkomm e n enthalte n beso n ders
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XI V
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4 57
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Fu nde (S
erst in d er letzten Ze it des B ronzealte rs (a a O l
u nd ebenso steht es in den benachbarte n Gebieten
De r H a n d e l hat sich zur B ro n zezeit i n der R egel gewiss
nicht weiter als bi s zu de n unm ittel baren N achba rn e rs treckt bei
dene n d ie Produkte des Landes namentl ich der Be rnstein g e ge n
die oft weit he rge führten Sache n eingetauscht wurde n Vielle icht
aber haben e inzelne N ordländer doch auch weite Fah rten in
fremde Länder unternommen E in Zeugnis dafü r hat man in
den obe n (5 3 9 5) erwähnten Funde n von nordischen Sachen in
de r Schweiz u nd i n Frankreich sehen wollen und eine andere
E rk lärung lässt sich wirklich kaum gebe n da von e ine r A us fuhr
nordischer B ron ze waare n in d iese Gegende n die dem etr u r is c he n
I mpo rt o ffen sta nden n icht die R ede se in kann
A ls U m s a t z m i t t e l bei m Handel mit N achbar n und im
Lande wurde neben der Bronze (S 4 2 6)gewiss zieml ich allgemein
Gold benutzt Die häufig vorkomme n de n S p iralr in ge aus Gold
die man allgemei n al s Schmuck trug s i nd in
(S 2 54 und
bedeutender A nzahl i n k leine ren r in gformig gerollte n B ruch
stücke n zu T age gekom men und ebenso findet man häufig fast
vollständige R i n ge von de n e n e in kleines Stück abgeschlagen
ist worau f die E nden me ist über einander gebogen worden
sind dam it der R ing wieder getragen w erden kö n ne Von der
erste n A rt lagen i m Jahre 1 8 8 6 nicht weniger als 7 0 Funde m it
1
3 E x emplaren vor von der letz te ren im ganzen 2 0 E x emplare
Die V e rstümmelung der schönen R inge ist unzweifelhaft erfolgt
um B ezahlun gsm ittelaufzubri n ge n ; ga n z dasselbe fa n d auch später
i n der E isenze it statt Wie es schei n t sta n d man also im N orden
zu de r B ronzeze it i n Bezug au f die Benutzung von M etal l als
B ezahl
u n gs m itte l u ngefähr
au f demselben Standpunk t wie i n
Mitteleuropa wo G e ld r in ge aus B ronze gegen Schl uss der Bronze
zeit allgemein üblich waren
Die Vi e h z u c h t m uss wie bereits hervorgehoben (S
in de r Bronzezeit e i n e wichtige R ol le gespielt haben I m ganzen
we is en die Funde weit öfter au f Haustiere als au f W ild h in
A uf dem Lager der T oten in den E ichensärgen tri fft man imme r
e ; aus O c hs e n hor n si n d die Schwe rt gri ffe
O chse n fell
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d ie vere i n zelten vollstandig erhalte n en T rachten als d ie vielen
R este von wollenen K leidern aus der Bronzeze it legen von einer
allg e meinen und dauernd betrie benen Schafzucht Zeugn is ab
A u f Wild we isen jedoch h i n d ie H irschhaare die gewöhnlich
in gröbere n Sto ffe n beigemengt vorkommen (S
u nd neben
den zahl reichen Bildern von Ochsen kommen i n schwed isch e n
F elsen ze ichn u n gen auch ei n zelne j agd sc e n en vor Dass auch die
F ischerei nicht ve rnachl ä ssigt wurde zeige n d ie A ngelhaken die
i n den Gräbern w ie ausserhalb derselben öfter ge fu nden worden
sind (5
Von wesentlicher Bedeutung fur die Viehzucht mussten die
ausgedeh n ten W a ld u n g e n se in die damals grosse T e ile des
Landes bed e ckten was auch de n sonst au fi alle n d en U m stand
erklärt dass j ütisc he Gege n de n die heute zu de n ärm ste n und
ödesten des Landes gehören zur Bronzezeit von e ine r zahl re ichen
u n d wohlhabenden Bevölke rung
be s iedelt waren wie die G rab
hügel beweisen Von d er ehemal igen E xistenz prächtiger W älder
in die en Gegenden ze ugen die Fu n de von Sä rgen aus sch were n
E ichenstämmen
A ndere A ufk lärunge n ü ber den Besta nd der
damal ige n Wälder gebe n d ie Kohlenstücke d ie zufällig unte r die
verbrannte n Ge bei ne in den Gräbern der jüngere n B ro nzezeit
geraten s ind und d ie H olzs achen d ie aus dem frühere n T eile
der Periode erhalten sind D ie Kohlenstücke in den U rnen
stam me n von Ha el Z ittere sp e B irke E rle Föhre haup ts ä ch
l ich aber E iche
Dass der \Nald an v ielen Stellen gerodet und niederg e b ra n n t
wurde und vor dem in den schwedischen F else n zeiehn un ge n ab
gebildete n P fluge d er B ronzezeit we ichen m usste und d ass
v iel fach auf dem ehemal igen \Vald b od en Getreide wogte da s m it
d e r B ronzesichel (S 2 8 0 ) geschn itten wurde
konnte man auch
früher schon er s chlies en ; doch in welchem U m fange der A c k e r
b a u betrie ben wurde u n d w elche Getreidearten man baute war
bis vor kurzem nu r sehr ma n gelhaft beka n n t Waizen und H irse
lagen vor in einem Funde aus der Feldmark von N agelsti auf
Lolland der unte r anderem auch e in H ä n ge gefäs s aus der jü n geren
Bro n z e zeit enthielt auf dessen I nnenseit e von Grünspan ü ber
zoge n llii l e n u n d K ör n er dieser beide n A rte n ge fu n de n wu rden
Ferner enthiel t ei ne U r n e aus j ütl and u n te r den verbrannte n ( i e
beinen mehrere hal bverkohlte Ger s tenkörne r Die Be tim m ung
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I NNE R E
XI V
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Z usr ä n n s
4 59
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der A rte n war von E R ostrup vorgenommen we rd e n " der auch
erklärt hatte dass s ie m it den aus den P fahlbauten der Schwe iz
vorl iegenden in e ngstem Z usammen han ge stehen A uf Flachsbau
konnte man ferne r darau s schl iessen dass al lerdings nu r in e inem
ei nzigen Fu n de aus de r jüngeren B ronzeze it R este e ines feinen
Diese Beobachtungen
L e in e n s toffes zu T age gekomme n waren
habe n jüngst d urch die schon oben (8 2 0 5)erwähnte E ntdeckung
vo n verkohlten Körnern und von Kö r n erab d rüc ken i n T hon
gefässen d ie sowohl aus der Ste i n zeit wie aus allen folgende n
Perioden vorliegen e ine u ngeahnte E rweiterung erfah ren ; Weizen
Gerste und H irse sind über hundertmal nachgewiesen
Bei d iesem au s gedehnten A ckerbau im A ltertum über den
w ir durch die e rwähnten j üngsten Funde unterrichtet si nd steht
auch zu erwarten dass sich Spuren der alten U r b a r m a c h u n g e n
nachwe isen lassen werden E i n ode r der andere bebaute P latz
m uss gewiss wiede r aufgelasse n u n d v on Wald oder H aid e kr aut
ü berwuchert worde n sein u nd dergestalt noch heute u nbe rührt
daliegen Sa x o spricht von alten aufgelassene n K ulturen in de n
Wäldern ; e in ige solche P lätze könnten sich woh l bis i n u nsere
Zeit e rhalten haben Die Frage ist wiederholt u ntersucht w e rd en
schon im j ahre 1 8 2 3 von C O lufse n und späte r von P E M ülle r
i n se iner A usgabe des Sa x o (L ib Vlll 4 1 9 ; vgl lars ll 2 39
A lte U rbarm achungen kenn t man allerding s doch ist es noch
zwe ifelhaft wie sich die versch iedene n A nl agen chronologisch
ve rhalten und wie we it sie ü b e rhaupt zu rückreichen
A us dem A lte rtum rüh rt jedoch bestimm t ein solcher P latz
her de n F S ehested i m A ddit Walde bei Silke borg (Jütland )
getro ffen hat
A uf ei n em A real v on c ir ka 50 T onnen Land
befinden sich hier sehr zahlreiche schmale und flache Stein
au fs c hic htu n e n
die verfallenen Zäunen gleichen u n d sich bald
g
gerade bald i n Kr u mm un ge n um v iereck ige s te in fre ie Plätze
erstrecken d ie s ie te ilweise oder vollständig u mgeb e n R este
alte r S te in zä une können sie gleichwohl nicht sei n Die gr ö sseren
und kle ineren Steine die unordentlich ü ber eina n der l iege n be
decke n oft schmale Bö s chunge n um d ie ebenen Plätze und ausse r
den langen zusammenhängende n Aufsc hic htunge n tri fft man auch
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" Sehested Archze o lo i ske U nd c rsö elser Kö benhavn 1 8 8 4 S 1 1 7
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I NN E R E Z U S T Ä ND E
XIV
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oder langere E rdwälle von e in paar Fuss Höhe bald u n un te r
b r oc hen fort lau fend bald m it U nterbrechungen me ist senk recht
im ganz e n aber sehr u nregelmässige M uster
zu s a m m e n s tos se n d
als E infa s su ng v ieler grösserer u nd kleinerer viereck iger Plät z e
bildend Wie es scheint habe n wi r es hie r m it eingehegten
K ul tu rplätzen z u thu n indem allmähl ich nach Bed a rf ei n Stüc k
E rde nach dem andere n dazu genom m e n und m it E in hegu n ge n
versehen worden ist ; da di e se Gegenden d e r Steine ermangeln
m usste man E rdwälle au fführen Oft l iegen in unm ittelbarer N ähe
e i n ige G rabhügel
Ve rs chiedene N achgrabunge n auf diesen
P lätzen blieben bisher stets ergeb n islos
Über das H a u s der B ro n zezei t geben u ns die oben er
wäh nten Hausurnen wenigstens notdürftige n A ufschluss E i n i n
Schonen gefundene G efäs s die e r A rt zeigt ei n e Ö fi n un g im
Dache d ie m it e inem Deckel geschlos en we rden kann ; die T hür
ö ffnung und die äussere E i n teilu n g d e r Wa n d i t m it s chwar er
u nd gelb e r F a rbe au fgemalt Die Wohnung hatte eine ru n de
Form ; dies war sicher der A nlass zu r Ü be rtragung gewisse r
Details des Hauses auf das G rab ge fä ss A u s v ielen Gege nden
E u ropas wisse n w ir dass die älteste n H ütte n rund ware n Die
H ütte n der B ron zezei t waren w ie in d er jüngere n Stein z eit u n d
m indestens noch im älteren A bschnitte de r E isenzeit te ilwe ise i n
die E rde ei n gelassen ; jedenfalls war dies m i t dem Herde de r
Fall F Sehe sted " hat näml ich in ei n er H au sgr ub e von de r A rt
die schon in dem A bschn itte ü ber die Steinzeit besprochen wu rde
u nd bei der Darstellung der E i enzeit weiter erörtert werden
soll Bronzegegenstände von der Legierung der Bronzeze it ge
funden Weitere B e obachtu ng e n in d ieser R ichtung s ind dringe n d
wü nschenswert
A uch von gr osse re n Vereinigungen von H utten Dörfern
be festigte n P lätzen u ä ist n ichts zu be richten A u ffallender
Weise hat die Zeit i n der d ie mächtigen Grabhügel au fgefüh rt
wurden keine monumentale n Denkmäler andere r A rt h i n terlass e n
Doch muss erwähnt werde n dass man schon i n der Bron ze z ei t
wenngleich keineswegs allgemein unbehauene Steine H a u t a
s t e i n e wie man sie m it e inem isländische n Worte z u benennen
pflegt zum Gedächtni s und zur E hre d e r T oten errichtet hat “
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46 2
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A b und zu tri fft man e inen solchen Ste in au f dem G ipfel eines
G rabhügels au s der Bronzeze it ; bisweile n ist im I nne rn von
H ügeln u nd au f ihrem Boden ein ähnlicher Stein gefunden worden
der ursp rü n gl ich wahrschei n l ich fre i au f dem G ipfel ode r am Fusse
des ersten H ügels stand und be i wiederholten Be isetz unge n von
den ne u aufgeworfenen E rdsch ichte n bedeckt worden ist Fe rner
dü rften gewis e R eihen und K re ise von grossen aufgestellten
Steinen i n deren M itte sich e in freistehender Ste in befinden kann
aus d ieser Pe ri ode stammen Doch be i der Seltenhe it aller dieser
M o n umente gewinnt man den E indruck dass es sich hier nur
um die A nfänge e ines B rauches handelt de r sich auch i n den
nächstfolgende n Ze iträume n verfolgen lässt w ä hrend er e rst in
de r Wik ingerzeit zum T eil in neuer Form stark hervort ri tt
We n den wir un s z u dem Geistesleben der Bronzeze it so
beanspruchen zunächst d ie Leistungen auf dem Gebiete der
M u s i k die d urch A ngul H ammc r ic hs U ntersuchunge n i n k l ares
Licht getrete n sind unser I nte resse Die interessante n R esul tate
d ieser U n tersuchu n ge n werde n hie r zum T e ile m it den e ige nen
Worten des Verfassers wiedergegebe n ‘
Die sechs am besten erhalte nen Lure des N ati onalmu se um s
i n Kopenhagen (S 4 3 2 ) wurden ei ner R eparatur unterzogen d ie
sich aber nur au f ganz u n bedeutende Ä usserlic hke ite n erstre ckte
z B auf kleine Löcher die von Gussfehlern herrühren un d ur
sp r ün gl
ich wohl etwa m it der z ur Bronzezeit so allgemei n ver
we ndeten H arzm asse verstopft w aren Die Lure konnte n nun
ge blasen werden und erwiesen sich als I nstrumente von a u ffa llen
d c r Güte
Zur E rzeugung eines weichen und zugleich s ta rken
T ones e r weitert sich d ie R öhre konisch vom M undstück b i s zu r
Schal lö ffn ung Für die R ei nhei t d e s T ones ist dadurch geso rgt
d a ss die R öhre i nnen e ben u nd glatt ist j e dünner die Wä nde
des Metallin stru m en ts sind desto k larer w ird der K lang I n
d ieser Beziehung kön n e n s ich die L u r c m i t d en modernen Hörne rn
nicht messe n da die Stärke des M etalls 1
M illimete r be
trägt ; doch ist schon d ie Herstellung ei n es so dünn e n G usses
e i n e sehr schwierige A u fgabe E s ist vergebl ich versucht worden
e ine genaue K opie e ines Lu res giessen zu lassen ; es sche int
niema n den i n K ope n hagen zu ge ben der diese A rbeit aus z u
führen im Stande wäre Das \i lu n d stüc k ist ungefähr so ge form t
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I NNE R E Z U S T Ä N D E
XIV
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wie be i einer moderne n T enor Posaune nu r m ehr tric hte r for mig
wod urch e in we iche rer T on erz ielt wird Die e inzel nen bei
und zwar
sa mm e n gefunde nen Paare si nd ganz gleich gestimmt
in der T onreihe C D E s E G Beim Blasen wu rde das Horn
so gehalten wie die Zeichnung auf S 4 3 3 zeigt m it der Schall
ö fi nu n g nach oben ; dann war es i n Bala n ce le icht zu ha n tieren
und der T on kam frei heraus So halten au f den schwedische n
F e lse n b ild e m die L u rb lä se r ihr Horn
Die T öne welche d ie Lure enthalten sind die sog N atur
tone d ie nu r durch den I ipp e n an satz des B lä s e rs hervorgebracht
werden Der T onum fang ist bedeutend Die Lure u m fassen
Oktave n un d die e R eihe lässt sich bis zu 2 2
1 2 T öne in
entw ickel n wenn d ie harmonischen U nte rtöne i m Bass m it
ge n omme n werden Fu r e inen tüchtigen Bläse r ist ein U mfang
von 2 2 T önen leicht erreichbar ; o b man aber in der B ronzezeit
verstande n hat sie alle hervorzubri n ge n ist u n sicher Die K la n g
farbe ist metallisch u n d kl a r am ehesten m ild zu ne n nen ; doch
ka n n der T on auch stark geile n und zu bedeutende r Stärke ent
w ick elt werden Der T on gleicht im C harakte r am me isten dem
der m odernen A lt Posaune De r U mstand dass d ie L ure paar
we ise gefu n de n u n d som it paarwe ise gebraucht worden sind
e rweck t d ie Verm utung d as s s ie zweistimm ig geblasen wurden
Wenn auch le tzteres u nentschieden ble ibe n muss so z e uge n doch
i n jedem Falle diese I nstrumente von e iner merkwürdig hohen
E ntwicklung denn sie besitze n alles was sel bst unsere Ze it an
R einheit und Wohlkla n g K larheit und Volubilität fordert und
zugle ich Stärke un d We ichhe it
W ie dieser hohe Standpunk t auf dem Gebiete der M usik
eigentl ich zu ve rstehen ist m uss bi s auf weiteres unentsch ieden
blei be n So v iel ist jede n fal ls klar dass die k ünstlerische E nt
w ick lung dere n Zeugen die Lure nach H amm e r ichs W ürdigu n g
sind z iemlich weit ü ber d ie Gren z en h inausgeht d ie i n anderen
R ichtungen der K ul tur de r Bronze z ei t gesteckt sind Fü r e inen
Vergle ich l iegt die bildende K u n t am nächste n Dass die O r
du rfte aus
n ame n ti k e ine e n tspreche n de Höhe erreicht hatte
den früher gegebenen Darl e gu n g e n wohl hervorgehen Doch das
Ornament ist ei ne Ä usse rung prim itiver Ku n stthä tigke it nur die
Grundlage für ei ne w irkl iche freie K unst ; aber n icht e inmal e in e
A n näheru n g an d iese ist in der B ro n zezeit bemerkbar Dies
erkennt man am deutl ichsten auf dem Gebiete der P lastik Die
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I NN E RE Z U S I
XI V
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46 5
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weit vorgestreckte A rm und die drei Finger mache n eher den
E ind ruck seltsame r Sch nörkel als den ei ner menschl ichen Figur
I n ähnl icher We ise pflegte man wie oben e rwähnt g e gen E nde
d e r Bronzezeit vorspri ngende E nden von O r n ame n tb an d e r n ge rne
m it Köpfen te ils von Vögeln teils
wie M ähne und Ohren
bewe ise n
von P ferden abzuschl iessen Ganze Figuren dagegen
s ind s e lten und eine grössere Darstellu n g kommt nu r ei n mal
a uf e inem R asiermesser vor : in e i n em Boote m it T ierköpfen an
be iden Steven sitzen zwei Figuren m it Hörn e rn auf dem H aupte
u nd einem Be ile i n der Hand ; bei dem H intersteven steht eine
grössere Figur m it sehr dicken Schenkeln wie es scheint ohne
A rm e umgeben von e inigen un e r klä r lichc n geschlungene n L inien
A lle d iese gep u n zte n B ilder sind stark ornam ental behandelt
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24 6
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Das Schi ff das ei n zige haufig vorkommende e in gep u n zte
B ild ist auch e in Hauptelement der viele n grossen Darstellu n ge n
die i n Stein fläc hen eingehaue n sind A u s Dänemar k kennt
“
die m e r kw ür
man nur we n ige solche Felsenzeichnungen ;
d igste davon w eist wohl der in A bb 2 4 7 reproduzie rte unge
hohe Ste in auf der in ei n em Ste in zaun i n G re
fahr 3 Fu
vinge Sogn Ods he r re d e ingesetz t war Die M itte der Fläche
n ehme n zwei Schi ffe über e i n ander e in
Darü be r erbl ickt man
eine stehende Figu r
de ren Kopf von einer runden V e rti e fung
gebildet wird ; hi nter dem gro sen Schi ff steht ei ne andere F igur
und u nter dieser b e fi n den sich noch zwei w eitere zwischen denen
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man e inen K reis erblickt Diese le tztere Gruppe k om m t auch
i n ungefähr gleich z eitigen gut ausgeführten B ilde rn aus de n A lpen
ländern vor die zwe i M änne r zeigen welche e in R ad zwischen
sich halten A uf e inem andere n Stein der i n demselben K i rch
spiel i n einer M ergelgrube gefu n d e n worden i st sind 5 Schi ffe
über e inander ei n gemeisselt und G ruppen von S c hiffs b ild e r n sind
i n B om holm namentlich in dem K irch piel Olsker und bei A ll inge
entdeckt w e rd en
N ur in N orwegen und Schweden aber hat w ie es scheint
das Vorkom men
vieler glatte r und
horizontale r oder
doch n ur wenig
geneigter Fe isen
flä c he n daz u ge
füh rt d a s die e
Fe lsen bi lde r
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n i ag ar
) sowohl
in
bedeutender
M enge als auch
m it reich e m ln
halt u nd m it e ine r
merkwürdi gen
A usdehnung de r
A bb 2 4 7 St e i mit ei ge h u e e B i l d e r
de m
einzelnen B lld C l
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mg S g
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G
gruppen ausge
fuhrt worden si n d A m zahlre ichste n sind d ie se Felsenbilder in
ä n und d e m a n toss e n d e n n orwegischen S maa l
e n e n e s A mt
B ohu l
in O stergotland und dem südöstl ichen Schone n ; doch sind sie auch
in anderen schwedische n La n dschafte n und in N orwegen bi s zum
Fj o rde von T hron d hj em hinau f nicht selten B egre iflic hc r Weise
sind diese Denkmäler de r Vorzeit die sowohl an sich höchst
eigentüm lich si n d als auch wichtige Beiträge zur K enntnis der
nordischen Bro nze z e it l ie fe rn Gegensta n d zahlreicher U nte r
suchungen geworden ; ei ne sichere Grundlage für d ie Kenntn is
wie für d ie A u ffassu ng der B ilde r haben abe r erst d ie A rbe iten
von L Baltzer Hans H ildebrand und Oscar Mon te lius gel ie fe rt
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D ie B ilder treten bald vereinzelt bald in grösseren oder
klei nere n G rupp e n au f die mehr als 3 5 Q uadratmete r bedecken
können Sie sind imme r in ebene F elsen flä che n tiefer oder
flache r eingehauen
Die Grösse der ei n zel n e n B ilder i st in d e r
R egel n icht seh r bedeutend ; so s ind d ie Men sc hen figu re n ge
woh n l ich nur 40 50 C e n tim e ter hoc h und d ie S chifi s b ild c r
1 50 C entim eter lang
N ur ausnahmsw e ise tri fft m an grössere
50
Bilder menschliche Fi
guren d ie bis
M e ter hoch sind und
Sch i ffe von ähnlicher
Länge D ie D arste llun
gen haben grö sten
te ils s o zieml ich d en sel
ben I n hal t doch sind
sie i n de n e inze lne n
Gege n den etwas ve r
schieden (A bb
A m häufigste n si n d
Schi ffe
bewa ffn ete
oder u n b e wa ffn ete
\lä n n n e r z u Fuss oder
Abb 2 48 E i d B i l de r
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mit Rö m ern ; selte n e r ild i g W ge m i t Joc h d wei P fe r de ; i
sind zweirädrige Wa ge h e d er K ieger m i t S c h i l d S pee r d S c hwe rt ; in
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e mp o r ge h o b e e Arm e ; b e m t e S c h iff; wei
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Schwe r te r oder Beile
ei n e inzelner Bau m u s w u nd zwischen a lle dem erbl ickt man
F u ss s ohl
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R äder u nd K reise un d name n tlich in grosse r
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M e n e n ap fartige Vertie fungen wie die schon i n der St e inzeit
obe n (S 1 67 )besprochenen Vi e les ist sorgfältig und kl ar wiede r
ge geben anderes überau s nachlä sig ausgefüh rt und zwischen
vers tä ndlichen B ildern komm en n icht s e lt e n Zusam me n st e l lunge n
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O m H lleristn ing r i N o r ge Forhand linger i Vid c nskab sselskabet i C hri s ti n ia 1 8 7 3
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A Wor saae T h e i n d u tr i l arts of D en m ark Lo n do n l8 8 2;
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auch be i den
Me r kw u rd iger Weise ist
ihr Verbre itungsgebiet ungefähr dasselbe wie das d e r Le ichen
verbrennu ng (A bschnitt X ) H ie und da lassen s ie sich i n uralte
Ze ite n zurück ve rfolgen I n Schliemanns Fu nde n aus His s arl ik
kom men diese Zeiche n au f A lte rtümern aus den tiefsten Schichten
vor ; i n Griechenland und I talien si n d s ie bereits aus dem Beginne
des l ]ahrtau s e n d s v C hr nachweisbar ; nur a us etwas spätere r Z e it
la e n sie sich be i den I nde m und Pe rsern b e legen und bei den
nordeuropä ischen Völkern treten sie zu verschiedenen Ze iten auf
doch n iemals unter Verhältnisse n welche gestatten sie bis au f
den A nfang der Bronz e zeit oder ihre älteren Stufen z ur üc kzu
führe n Damit stimmt vollkommen
dass beide Zeichen im N orden
sich erst i n der jü n geren Bronze
zei t nachwe ise n lass e n dann aber
wie anderwärts bis zum S chlus se
des Heidentums ja bis in das frühe
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M ittelalter hinein reichen Von der A b b 249 2 50 H k k
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der Ze i chen sol l we i ter unten d i e e e r H l
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R ede sein I n Bezug auf ihr erstes
Br o e ei t /
A u ftreten sche int sich n u r so v iel
m it Sicherheit sagen zu lassen dass s ie hei lige Zeichen oder
G ö tters y mb ole ware n d ie nach u n d nach an v ielen Stellen u n
ge fä hr gleichzeitig m it der A u sbr e itu n g de r Le ichenverbrennu ng
von alle n arischen Völkern aufgenommen worden sind
Wenn nun Hak enkreuz und T risk e le stets i n d er gle ichen
Form m it gebogenen A rmen biswe ilen in den Felse n b ild e m
wie sie auch wen n gleich n icht sehr häufig
an ge tr ofi c n werden
au f B ron zege ge n stä nd c n aus Dänemark auf M essern neben Schi ffs
und in dekorative r Ve rw e n du n g auf de r Fläch e von
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K n öpfen und au f d e r A uss e nseite des Bode n s von H an gege fasse n
(A bb 2 4 9
50)vorkommen und wenn gle ichzeitig andere Zeichen
Fusssohlen R äde r u nd n ap fartige Vertiefunge n d ie ebenfalls
wie es sc he mt ei ne s y m bolische B e d e utu n g gehabt haben mü s sen
angewend e t wu rd e n so l i e gt allerdings d ie A nnahme nahe dass
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auch gewisse andere T e ile der gr os se re n Darstellungen e in A us
druck des G ötte rglau b e n s und religiöse r Vorstellu n ge n sind Da s
dies zum T eile wirkl ich d e r Fall s e in kann lässt sich gewiss auch
nicht bestreiten Die sehr grossen Gesta lten d ie oft e igena rt ig
zwischen den kleinen Figu ren angebracht sind können G ötter
vorstellen ; d ie T iere könn e n d ie den Göttern heil ige n T iere die
Schi ffe vielle icht S y mbole der Sonne etc sein E s wäre ganz
b egre iflic h wenn sich unte r den Darstellu n gen aus dem I deen
und I n ter es sc n kre is e d e r damaligen Zeit unter den A bbildu ngen
wirkliche r Beg e b e n h e it e n und E rlebnisse auch v iele B ilde r und
Zeichen von heiliger Bedeutung befänden A l s Ganze s aber
können die B ild e r nach ihrem allgemeine n C harakter u n d ihrer
Zusamm e ns e tz ung au f d iesem Wege nicht befriedigend e rklärt
werden
A n gewi ssen Punkten scheint denn auch k lar zu se in dass
d ie figürlic hen Darst e llu n ge n ihrem U rspru n g u n d ihrer A nwen
dung nach w e n igst e ns i n erste r L ini e nur e ine re in künstl e rische
u n d keine s y m bol ische Bedeutung gehabt haben können
Wen n die
T ierköpfe wie oben erwähnt nur auf gewissen einzelne n A rten von
A ltertümern aus der jüngeren Zeit vorkomme n u n d zwar stets in
derselben We ise am E n d e von Schä fte n un d H an dgri ffen so kann
man n icht umhin darin ein Zeugnis zu erblicken dass sie du rch
e U m bildung
om am e n tal
einer bereits gege benen ältere n Form
entstanden sind und dass ihre Bestimmu n g demnach wen igste ns
im we entliche n eine re in dekor ati ve war Wenn die Sc hi ffs
bilder bestä n d ig auf Ras ierme s se m e ine r späten Zeit und sonst
au f keiner a n d e ren A rt von A ltertümern vorkom men
aus
Dä n e mark liesse sich aus s er Ra ie r m es se m nu r eine einzige N ipp
zange m i t dem ornamentalen M otiv e in e s Vord er ste vc n s an fü hren
so liegt es nahe anzu n ehme n dass d ie dekorati ven Bänder
d ie b e ständig be i den ältere n M essern lä n gs des R ücken s er
s ch e in e n
die E nt tehung von S chiffs b ild e rn veranla s st haben Die
fin d en d e B an des
ind aus kün tl e ri chen Riic ksichten bogen
förm ig n ach o b e n g e schweift worden ; eine geri nge weite re U m
bildu n g e rgab dann das Sc hiff hild Wenn d ie T ierköpfe be
ständig d e n A bschluss de r ma n nig faltigen geschwei ften Ornam ente
d e r jüngeren B ronzezeit m it ihre n ü b e ral l vorspri n genden Spi tzen
u nd A u läufe rn bild e n so beruht dies gewi s au f dem kün st
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e r is c he n Drang nach U mbildu n g ei n er gegebenen leblosen Form
zu einem lebenden figürlic hen M otiv Wie zu andere n Ze ite n
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XI V
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u nd a n derwärts dekorative T ierbilder aus ei n er solchen re in orna
mentalen U m bildu n g gegebe n er Formen entsprungen sind soll
weiter unten in dem A bschn itt üb e r d ie E is e nzeit erörtert werd e n
G leichwohl ist es nicht unwahrscheinlich dass gerade d ie e T ier
k öpfe
P ferd u nd Vogel
und d ie Sc hifi s b ild e r entwickel t
u nd dann als b e stimmte M oti ve festgehalte n worde n si n d we il
sich gerade an diese B ilder e in besonderes m ögl iche rweise ei n
rel igiöses i nter esse knüpfte
A ls bestimmte Zeugnisse für das religiöse Leben der B ronze
zei t kan n man vorerst wie e scheint nu r die wenigen oben
genannte n he iligen Zeiche n auflas sen A ndere Seiten des Ver
hä ltn is se s zu d e n Göttern sind im vorhergehenden bei de r Dar
st e llung der B egr ä b n is b rä uc he u nd der Op fergabe n behandelt
worden ln unm ittelbare Ber ü hrung m it d e n religiösen oder
abergläubischen Vorstellungen bringen u ns endl ich e inige früher
be s proche n e Fu n de U n ter d e n Sache n aus dem Maglehö i (S 3 58 )
befand sich e i n klei nes schön d e kori e rtes B r on zege fä s von d e r
am Sc hlu sse de r älteren B ronzeze it gewöhnlichen A rt m it einem
d ic htsc hliessen d en Deckel verschlossen ; es enthiel t folgende bunte
M ischung von T ie r u n d P flan zen r esten u a m : e inen Vorder
z ah n eines P fe rdes d e r der Länge nach gespre ngt und desse n
Wu r zc lp artie abgebroche n ist ; e in klei n es B ruchstück von der
K rone e ines st a rk abgenut z ten Zahnes w ahrscheinlich von einem
alten P ferde ; e in paar K nochen e i n es W iesels ; ein Stück e ines
Klau e n glie d e s von einem katzenartigen T ier wahrschei n l ich von
e inem Luchs ; ei n Stück K nochen von e inem junge n Säugetier ;
ein k leines Stück von d c r I u ftr öhre ei nes Vogels ; mehrere
AVir b e lkn oc he n e iner Schl a nge
e in paar ve rbrannte
Kn oche n s tüc kc hen ;
fe rner an P flan zen r este n : ei n 2 Zoll langes
Stück e ines E b e re sc he n m e iges und ein k leines Stückchen Kohle ;
an
M ineral ien : e in paa r Steinchen und zwei kleine Stücke
Schwefelk ies ;
u nd e ndl ich e in paar Bronzefragmente E inen
ähnl ichen I nhalt hatte die au f S 3 54 abgebildete Lede rtasche
aus dem li vid egaard Funde ; sie enth ielt : den Schwanz e ine r
N atter ; eine kleine C on chy lie die nu r i m M ittelmeere l e bt ; e in
kleines zuge chnittenes Stück Holz ; ei n Bruchstück e iner Bernstein
perle ; ei n Stück eine s roten Steines ; e inen kleinen Feuerst e i n
spl itter ; e ine F alken klaue ; endl ich e in
Zoll langes zusamme n
genähtes Lederfutteral in welchem de r U nterk iefe r eines ju n gen
E ichhorns und e i n ige Steinchen eingehüllt in e in Stück Bl as e
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