B-Trainer Ausbildung 2016 Simone Milk Kraft ist die Fähigkeit des Nerv-Muskel-Systems, durch Innervations-und Stoffwechselprozesse Muskelkontraktionen mit mehr als 30% des individuellen Kraftmaximums durchzuführen und dabei Widerstände zu überwinden (konzentrische Muskelarbeit), ihnen entgegenzuwirken (exzentrische Muskelarbeit) oder sie zu halten (statische Muskelarbeit). Überwindend (konzentrisch oder positiv dynamisch): Sie ermöglicht es dem Sportler, durch Muskelverkürzung das eigenen Körpergewicht zu bewegen oder Widerstände zu überwinden. Nachgebend (exzentrisch oder negativ dynamisch): Diese Arbeitsweise dient dem Abfangen von Sprüngen bzw. der Ausführung von Ausholbewegungen und ist gekennzeichnet durch Längenzunahme des Muskels trotz aktiver Kontraktion Haltend (isometrisch oder statisch): Diese Arbeitsweise dient der Fixierung bestimmter KörperExtremitätenhaltungen. Es findet zwar eine Kontraktion, aber keine Längenveränderung der Muskulatur statt. Isotonische Kontraktion: Die kontraktilen Elemente des Muskels werden kontrahiert, die elastischen verändern ihre Länge nicht. Es kommt zu einer Muskelverkürzung. Isometrische Kontraktion: Kontraktion der kontraktilen Elemente, wobei die elastischen Elemente so gedehnt werden, dass von außen keine sichtbare Muskelverkürzung zu erkennen ist. Auxotonische Kontraktion: Ist ein Kombination von isotonischer und isometrischer Muskelspannung. Dabei gleicht sich das Nerv-Muskel-System durch ein sehr differenziertes Zu- und Abschalten neuromuskulärer Einheiten an die wechselnden Last-Kraft-Momente und die sich verändernde Bewegungsgeschwindigkeiten an. (Weineck 2004) Muskelquerschnitt: Der Muskelquerschnitt ist entscheidend für die Größe der Kraftleistung. Dabei vergrößert sich der Querschnitt der einzelnen Muskelfasern. Muskelfaserspektrum: Das Verhältnis der ST(SlowTwitch)-zu den FT(FastTwitch)-Fasern, bestimmt in starkem Maße die muskuläre Leistungsfähigkeit. FT-Fasern können z.B. mehr Spannung erzeugen als ST-Fasern, dafür halten ST-Fasern „länger durch“. Inter- und Intramuskulären Koordination: Intramuskulär: Bei einer Kraftleistung ist es entscheidend, wie viele Muskelfasern eines einzelnen Muskels rekrutiert werden können (Rekrutierung) und das eine große Anzahl motorischer Einheiten gleichzeitig aktiviert wird (Frequenzierung) Intermuskulär:…optimales Zusammenspiel… Histologisch können 3 Gewebetypen unterschieden werden: Glattes Muskelgewebe (EingeweideMuskulatur) Quergestreiftes Muskelgewebe (SkelettMuskulatur) Herzmuskelgewebe Energiebereitstellung: Bei den kurz andauernden maximalen Kraftleistungen hat der Energieumsatz pro Zeiteinheit eine große Bedeutung. Er wird gewährleistet über die energiereichen Phosphate ATP und KP, die den anaerob-alaktaziden Stoffwechsel abdecken. Bei länger anhaltenden zyklischen Belastungen wird zusätzlich die glykolytische Energiebereitstellung beansprucht, wobei Laktat anfällt. Durch Training vergrößern sich die energiereichen Phosphatspeicher und die Enzymaktivität wird gesteigert.(Energiebereitstellung | Muskelstoffwechsel im Überblick - MAD MAX – FITNESS) Motivation und Wille: Die sehr hohen Muskelspannungen erfordern vom Sportler und Athleten hohe Willensfähigkeiten. Wettkampfatmosphäre (Zuschauer, Gegner) können verstärkt auf die Motivation wirken Beherrschungsgrad der sportlichen Technik: Je perfekter eine sportliche Technik beherrscht wird, umso mehr kann das vorhandene Kraftpotential leistungsfördernd eingesetzt werden. Die Maximalkraft stellt die höchstmögliche Kraft dar, die das neuromuskuläre System bei maximaler willkürlicher Kontraktion auszuüben vermag. Hierarchisch steht sie über allen Kraftarten! Belastungsanteil (Zeitdauer) Pausenanteil (Zeitdauer) Leistungsstarke Gruppe 40-60sec 40-60sec Leistungsschwache Gruppe 20-40sec 60-90sec Die Kraftausdauer stellt die Ermüdungswiderstandsfähigkeit der Muskulatur bei lang andauernder oder sich wiederholender Kraftleistung dar. Sie kann mehr zur Ausdauer oder mehr zur Kraft hin tendieren. Durch das Training der dynamischen Kraftausdauer kommt es zu einer Verbesserung der muskulären Pufferkapazität (Laktat), zu einer Vergrößerung der beanspruchten Energiespeicher, vor allem der energiereichen Phosphate und der Glykogen Speicher, und zu einer besseren Erholungsfähigkeit der Muskulatur. Mittelintensive Intensive dynamische Intervallmethode mit Kraftausdauermethode Kurzzeitintervallen Belastung Dynamische Krafteinsätze 1-2 min bis zur lokalen Erschöpfung Fast maximal 30-45 sec. Intensität (Last) 30% 75-50% Tempo Zügig-schnell Statisch-optimal schnell Arbeitsweise d. Muskulatur konzentrisch Konzentrischkontinuierlich Serien 8-12 Sätze oder 6-8 Zirkel mit 6-8 Stationen 12 Sätze oder 3-4 Zirkel mit 6-8 Stationen Pause 1-3 min zwischen den Sätzen 30-90 sec. Functional Tennis - Interval circuit training for tennis players Training der Kraftausdauer hier vorherrschend Sprungkraft. Definition Schnellkraft Die Schnellkraft ist die Fähigkeit des neuromuskulären Systems, dem eigenen Körper oder Gegenständen, in unserem Fall dem Tennisschläger, einen möglichst hohen Kraftimpuls in möglichst kurzer Zeit zu geben. Rekrutierung motorischer Aktivierung Bedingungen Antagonistenhemmfähigkeit Muskelfasern Explosiv der phasischen kraft Kontraktionsgeschw. Fähigkeit der dynamischen Realisation Biomech. Maximal querschnitt kraft Muskel Schnellkraft Fähigkeit der willkürlichen Startkraft Einheiten am Kontraktionsb. Training der Schnellkraft Konzentrisch, submaximale Belastung 20-40% der Maximalkraft, maximales Tempo, 6-12 Wdh., 3-5 Serien, über 3 min Pause zwischen den Serien Hinweise: Bei Geschwindigkeitsabfall sofort abbrechen Im ermüdungsfreien Zustand trainieren Pausen zwischen den Serien so gestalten, dass die energiereichen Phosphate wieder resynthetisiert werden können. Trainingsmethoden Schnellkraftmethode 1 Schnellkraftmethode2 Arbeitsweise der Muskulatur konzentrisch konzentrisch Intensität Last: 30-50% Last: 50-60% Durchführungsgeschwindigkeit maximal maximal Dauer der Übung 6-8 Wdh. 6-12 Wdh. Abbruch bei Abbruch bei Geschwindigkeitsabfall Geschwindigkeitsabfall Pause Serienpause >2min Serienpause>3min Umfang 3-5 Serien 3-5 Serien Kraft/Schnellkraftzirkel Tennis Kraftausdauertraining Tennis PAT Training VIDS Beim Tennis wird der eigentliche Schlag durch eine Aushol-oder Gegenbewegung eingeleitet. In dieser Situation kommt es zu einem extrem schnellen Wechsel zwischen einer abbremsenden/nachgebenden und einer verkürzenden/überwindenden Arbeit der Muskulatur. Man spricht von einem Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus. Voraussetzungen: • Harter Untergrund • Hohe Konzentration • Hohe Motivation • Nur in regeneriertem Zustand trainieren • Minimale Bodenkontaktzeit • Ferse darf nicht auf dem Boden aufkommen Trainingsmethode: Wiederholungsmethode 1. Wie heißen die 3 grundsätzlichen Arbeitsweisen der Muskulatur? 2. Welche Kraft steht hierarchisch über allen anderen Formen der Kraft? 3. Welche Kraftformen sind im Tennis besonders vorherrschend? 4. In welcher Kraftform spielt der DehnungsVerkürzungs Zyklus eine Rolle? 5. Was ist beim Training der Schnellkraft zu beachten? Wann? Wie? Pause? Arbeitsweise der Muskulatur? Psychische Ausdauer ist die Fähigkeit der Sportler, einem Reiz, der zum Abbruch einer Belastung auffordert, möglichst lange widerstehen zu können. A) Dauertraining Training an der aeroben Schwelle (ca.1 Std. sollte erreicht werden) für Leistungsspieler auch Belastung an der anaeroben Schwelle nicht zu hohe Umfänge und zu häufige Einsätze (Gefahr des Schnelligkeitsverlustes). B) Intervalltraining Intensives IV-Training vorrangig im Kurzzeitbereich Lauf- und Step Training zur kombinierten Koordinations- und Ausdaueroptimierung Tennisnahes Schlagtraining in spezifischer Reizdichte Hinweis auf Reizkriterien (Dauer, Intensität, Umfang, Dichte) C) Wiederholungstraining Tempolauftraining (unspezifisch und nur für Leistungsbereich) „Drilltraining“ laktazide Belastung zur Willensschulung – nicht zu häufig ansetzen – unterschiedliche Ausprägungen D) High Intensity Training (HIIT) z.B. Hoch intensives Intervalltraining Intervalle von 40-90 sec mit Pausen von bis zu 2030 sec bei 85-90% Intensisät z.B. Tabata Training 20 sec Belastungsintervall 10 sec Pausenintervall 8-12 Übungen in Folge mit maximaler Intensität Senkung von Ruhepuls und Belastungspuls Vergrößerung der maximalen Sauerstoffaufnahmefähigkeit Ökonomisierung der Herzarbeit Bessere Versorgung der Organe und Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen Senkung der submaximalen Adrenalinproduktion Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen Stärkung des Imunsystem uvm. 1.Wie wird Ausdauer unterschieden? 2. Welche Messgröße habe ich, um Ausdauertraining zu überprüfen? 3. Welche Methoden zum Ausdauertraining kennt ihr? Schnelligkeit im Sport ist die Fähigkeit auf der Grundlage von Steuerungs- und Willensprozessen und der Funktionalität des Nerv-Muskelsystems sehr schnell zu reagieren, höchstmöglich zu beschleunigen und höchste Bewegungs-geschwindigkeiten über kurze Zeiträume zu erzielen. Schnelligkeit Reaktionsschnelligkeit Aktionsschnelligkeit Einfach Komplex Azyklisch Zyklisch Start b. Sprint Auswahlreakt. Wurf, Schlag, Sprint, Schwimmen, .. In den Spielen Sprung, ... Radfahren, ... A) Training der Reaktionsschnelligkeit Vielfältige Formen mit und ohne Ball mit Einschränkung der Wahrnehmungsfähigkeit mit Störeffekten mit planmäßiger Veränderung des Zeitdrucks B) Training der Sprintschnelligkeit/Frequenzschnelligkeit Antritte, Tappings, Koordinationsleiter Minihürden C) Training der Schlagschnelligkeit über Schnellkraft und Reaktivkrafttraining über Techniktraining (Technik schneller Schläge) über Training der Zeitmuster (unterschiedliche Gewichte und Widerstände) D) Spielnahes Komplextraining Anspiel gerade noch erreichbarer bis unerreichbarer Bälle Modelliertes Spielsituationstraining aus „Handicap-Positionen“ Intensität: 90-100% Reizdauer: 5-8 sec Pause: 45-60 sec Ausführung: maximal schnell 1. Welches sind die vorherrschenden Schnelligkeitsformen im Tennis? 2. Bei welcher Intensität trainiere ich Schnelligkeit? 3. Wovon ist ein Schnelligkeitstraining in großem Maße abhängig um wirkungsvoll zu sein? • • • • • • Sportmedizin & Trainingslehre von Ahonen, Lahtinen, Sandström, Pogliani Tennis Training von Ferrauti, Meier, Weber Vortrag über Schnelligkeit der Uni Graz Das neue Konditionstraining Grosser, Starischka, Zimmermann Athletiktraining Tennis Knödel, Mergner, Wagner Handbuch für Tennistraining Ferrauti, Meier, Weber • Optimales Tennistraining von Richard Schönborn • Training for Speed, Agility and Quickness von Lee E. Brown, Vance A. Ferrigno • SAQ Tennis von Alan Pearson • Sportphysiologie Horst de Marées Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!