54 Physiologie. niak über Stickstoffsäure zu Nitrit und die weitere

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Physiologie.
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niak über Stickstoffsäure zu Nitrit und die weitere Oxj dation zu
Nitrat in ihrer prinzipiell verschiedenen Eigenart vom physiologisch­
chemischen Standpunkt aus viel mehr Beachtung finden. Die ver­
schiedenen nitrifizierenden und denitrifizierenden Bakterienarten
geben uns direkt einen Schlüssel dafür. Die Natur arbeitet mit
viel feineren Instrumenten als der Chemiker, und es ist von beson­
derer Wichtigkeit, die wenigen der Pflanze zur Verfügung stehen­
den Metalle in ihrer höchstwahrscheinlich sehr vielseitigen Ver­
wertung näher zu studieren.
W . Herter (Berlin-Steglitz).
D a m m , O., N e u e F o r s c h u n g e n ü b e r d i e A n e i g n u n g d e s
K o h l e n s t o f f s d u r c h d i e g r ü n e n P f l a n z e n . (Prometheus.
X X I X . p. 93—94, 1 0 5 - 1 0 6 . 1907.)
Die grüne Pflanze vermag den Kohlenstoff aus dem Kohlen­
dioxyd zu entnehmen. Wollte also die Forschung einen tieferen
Einblick in den Assimilationsvorgang gewinnen, so musste sie zu­
nächst die chemische Natur des Chlorophylls kennen. W i l l s t ä t t e r
hat gezeigt, dass das Chlorophyll einen Ester darstellt, der aus
C, H, 0 , N und Mg besteht. Ausserdem ergaben die Untersuchun­
gen als Resultat von allgemeinem Interesse eine nahe Verwandt­
schaft des Chlorophylls mit dem Hämoglobin. Bei der Kohlen­
stoffassimilation entsteht zuerst Traubenzucker, in seltenen Fällen
Rohrzucker. Das erste sichtbare Assimilationsprodukt ist die Stärke.
Die Gleichung lautet demnach:
6 C 0 + 6 H 0 == C H 0 + 6 0
Kohlendioxyd + W a s s e r = ; Traubenzucker + Sauerstoff
oder
6 C 0 + 5 H 0 =k C H O + 6 0
Kohlendioxyd - j - Wasser = Stärke -)- Sauerstoff.
Ueber den Verlauf des Assimilationsvorganges im Einzelnen
gibt die Hypothese A. v. B a e y e r s Aufschluss. A. v. B a e y e r
nimmt an, dass die chlorophyllhaltigen Pflanzen das Kohlendioxyd
zunächst in Kohlenmonoxyd und Sauerstoff zerlegen und das Kohlenmonoxyd dann weiterhin mit W a s s e r unter weiterer Sauerstoff­
abgabe zu Formaldehyd, dem Aldehyd der Ameisensäure, ver­
einigen. Durch Kondensation soll aus dem Formaldehyd Zucker
entstehen. Da das Kohlendioxyd niemals als freies Gas an den Ort
seiner Zersetzung gelangt, geht man neuerdings bei der Analyse
des Assimilationsvorganges von der eigentlichen Kohlensäure aus.
Der Vorgang würde dan nach folgenden Gleichungen verlaufen:
I.
H C 0 = C H 0 -|- 2 0
Kohlensäure — Formaldehyd -J- Sauerstoff.
II.
6CH 0 = C H 0
Formaldehyd s= Traubenzucker.
Die neueste Hypothese über die Assimilation des Kohlenstoffs
durch die grünen Pflanzen stammt von S t o k l a s a . Nach S t o k l a s a
entsteht durch die Einwirkung der ultravioletten Strahlen auf das
ständig in der Zelle entstehende Kaliumkarbonat zuerst Ameisen­
säure, Sauerstoff und Kaliumkarbonat. Die in Entstehung begriffene
Ameisensäure wird durch den weiteren Einfluss der ultravioletten
Strahlen in Formaldehyd und Sauerstoff zersetzt und der Formal­
dehyd bei Gegenwart von Kalium zu Hexosen kondensiert. Das
freie Kaliumkarbonat wird beim Hinzutreten von Kohlensäure und
W a s s e r .wieder in Kaliumbikarbonat umgewandelt, und dieser
Prozess setzt sich so weiter fort.
W. Herter (Berlin-Steglitz).
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