Ramanspektroskopische Untersuchungen an homogenen und

Werbung
Ramanspektroskopische
Untersuchungen an homogenen und
inhomogenen sphärischen und
sphäroiden Partikeln
Dissertation
zur
Erlangung des Grades
Doktor-Ingenieur
der
Fakultät für Maschinenbau
der Ruhr-Universität Bochum
von
Vitaliy Sprynchak
aus Yampil
Bochum 2003
Dissertation eingereicht am:
4. Juni 2003
Tag der mündlichen Prüfung:
14. November 2003
Erster Referent:
Prof. Dr. techn. Gustav Schweiger
Zweiter Referent:
Prof. Dr. techn. Peter Walzel
I
Vorwort
Diese Arbeit entstand während meiner wissenschaftlichen Tätigkeit am Lehrstuhl für
Laseranwendungstechnik und Messsysteme an der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen des
Graduiertenkollegs 358 “Optische Messmethoden in den Ingenieurwissenschaften”.
Das Gelingen meiner Arbeit und das Entstehen dieser Dissertation wurde durch die
hilfreiche Unterstützung zahlreicher Menschen begünstigt, bei all denen ich mich an dieser
Stelle bedanken möchte.
An erster Stelle gebührt Herrn Prof. Dr. techn. Gustav Schweiger Dank für die fachliche
Betreuung meiner Arbeit. Ihm schulde ich auch Dank für seinen Einsatz und seine persönliche
Unterstützung im Geduld erfordernden Kampf gegen bürokratische Windmühlen im Laufe
meines Aufenthaltes.
Herrn Prof. Dr. techn. Peter Walzel möchte ich für die freundliche Übernahme des
Korreferates danken.
An Herrn Dr. Cemal Esen möchte ich meinen herzlichen Dank für die Mitarbeit, Hilfe und
Unterstützung während und nach meinen Experimenten richten.
Herrn Dr. R. Neuser, Zentrales Raster-Elektronen-Mikroskop, Institut für Geologie, RuhrUniversität Bochum, bin ich für die Raster-Elektronen-Mikroskop-Aufnahmen zu Dank
verpflichtet.
Der Deutschen Forschungsgemeinschaft möchte ich für die großzügige finanzielle
Unterstützung dieser Arbeit danken.
Nicht zuletzt danke ich allen Kollegen des Lehrstuhls für Laseranwendungstechnik und
Messsysteme sowie den jetzigen und ehemaligen Stipendiaten des Graduiertenkollegs 358 für
die stets freundliche und angenehme Zusammenarbeit.
Bochum, im Juni 2003
Vitaliy Sprynchak
II
Für meine Mutter und meine Freundin
INHALTSVERZEICHNIS
III
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung ....................................................................................................................... 1
2
Akustische Levitation.................................................................................................... 3
2.1
3
Prinzip der akustischen Levitation ........................................................................ 4
2.1.1
Stehende Welle ......................................................................................... 4
2.1.2
Schalldruck und Schallschnelle ................................................................ 7
2.1.3
Axiale Positionierungskräfte .................................................................... 8
2.1.4
Radiale Positionierungskräfte ................................................................... 10
2.2
Deformation der Tropfen ...................................................................................... 12
2.3
Formschwingungen der Tropfen ........................................................................... 13
2.4
Akustische Konvektion und Rotation der Tropfen ............................................... 14
2.5
Thermischer Effekt................................................................................................ 18
Raman-Effekt ................................................................................................................ 19
3.1
Klassische Beschreibung des Raman-Effekts ....................................................... 20
3.1.1
Zweiatomiges homonukleares Molekül.................................................... 20
3.1.2
Mehratomige Moleküle ............................................................................ 23
3.2
Quantenmechanische Beschreibung des Raman-Effekts ...................................... 27
3.3
Besetzung der Schwingungsniveaus ..................................................................... 32
3.4
Intensität des Raman-Signals ................................................................................ 34
3.4.1
Differentieller und totaler Streuquerschnitt .............................................. 34
3.4.2
Intensität der Raman-Bänder .................................................................... 35
3.5
Rotations-Raman-Effekt ....................................................................................... 37
3.6
Raman-Streuung an Mikropartikeln...................................................................... 39
3.7
Anwendungen der Raman-Spektroskopie............................................................. 43
3.8
Konzentrationsmessungen mittels der Raman-Spektroskopie .............................. 45
3.9
Identifizierung der Substanzen mittels der Raman-Spektroskopie ....................... 46
IV
4
5
INHALTSVERZEICHNIS
Der experimentelle Aufbau .......................................................................................... 49
4.1
Übersicht ............................................................................................................... 49
4.2
Der optische Aufbau ............................................................................................. 51
4.2.1
Anregung der Raman-Streuung ................................................................ 51
4.2.2
Abbildungsoptik ....................................................................................... 52
4.2.3
Monochromator ........................................................................................ 54
4.2.4
CCD-Kamera ............................................................................................ 55
4.2.5
Video-Imaging .......................................................................................... 57
4.3
Schwingblendengenerator ..................................................................................... 58
4.4
Akustischer Levitator ............................................................................................ 59
4.5
Auswertung der Messergebnisse........................................................................... 61
4.5.1
Hard- und Software................................................................................... 61
4.5.2
Auswertung der Raman-Intensität ............................................................ 61
4.5.3
Volumens- und Achsenverhältnis-Bestimmung der Tropfen ................... 63
Messungen und Ergebnisse .......................................................................................... 65
5.1
Konzentrationsmessungen an inhomogenen Tropfen ........................................... 65
5.1.1
Wahl der Substanzen und Probenvorbereitung......................................... 65
5.1.2
Kalibrierung .............................................................................................. 66
5.1.3
Messungen an Glyzerin/Polystyrol-Tropfen............................................. 70
5.1.4
Messungen an Ethylenglykol/Polystyrol-Tropfen .................................... 77
5.1.4.1 Verdunstung von Tropfen........................................................... 77
5.1.4.2 Messungen an verdunstenden Ethylenglykol/PolystyrolTropfen ....................................................................................... 79
5.2
5.3
Einfluss der Tropfendeformation auf das Raman-Signal...................................... 84
5.2.1
Messungen an akustisch levitierten Tropfen ............................................ 84
5.2.2
Messungen an den Tropfenketten ............................................................. 89
Einfluss der Partikelorientierung an das Raman-Signal........................................ 93
5.3.1
Erzeugung deformierter sphärischer Partikel ........................................... 94
5.3.2
Messungen an deformierten Polymer-Partikeln ....................................... 100
INHALTSVERZEICHNIS
6
V
Zusammenfassung......................................................................................................... 105
Anhang ................................................................................................................................. 107
Literaturverzeichnis............................................................................................................ 112
VI
LISTE DER VERWENDETEN FORMELZEICHEN
Liste der verwendeten Formelzeichen
Formelzeichen
Bezeichnung
Einheit
Ba
Akustische Bondzahl
Bo
Bondzahl
CN S1
Scheinbare mittlere Konzentration der Spezies S1
mol/l
D12
Diffusionskoeffizient
m2/s
E
Energie
J, cm-1
E kin
Kinetische Energie (Bernoulli-Unterdruck-Komponente)
J
E pot
Potentielle Energie (statische Druckverteilung)
J
r
E
r
E0
Elektrischer Feldvektor
V/m
Amplitude des einfallendes Feldes
V/m
Fak .
Akustische Kraft
N
Fgrav.
Gravitationskraft
N
F (z )ak . sphäre
Akustische Kraft an einer Sphäre
N
I0
Einfallende Strahlungsflussdichte
W/m2
M1
Molmasse der Substanz 1
mol
N
Anzahl der Atome eines Moleküls
Pdipol
Strahlungsleistung
Qk
Normalschwingung eines Moleküls
Qk ,0
Amplitude der Normalschwingung
T
Period
s
Vs
Volumen einer Probe
m3
W
VII
LISTE DER VERWENDETEN FORMELZEICHEN
VTropfen
Volumen des oblaten Sphäroids
m3
a
Durchmesser einer sphärischen Tropfen
m
bvk
Nullpunktsamplitude der Normalschwingung k
c
Molare Dichte
mol/m3
c
Lichtgeschwindigkeit
m/s
c0
Schallgeschwindigkeit
m/s
d Tropfen
Tropfendurchmesser
m
d Fl .Strahl
Durchmesser des Flüssigkeitsstrahles
m
f
Freiheitsgrad
f
Frequenz
Hz
fL
Lamb-Frequenz
Hz
g0
Erdbeschleunigung
m/s2
gm
Entartungsgrad
h
Planck´sches Wirkungsquantum
Ws2
h
h = h 2π
Ws2
k0
Wellenzahl
1/m
k
Ganzzahlige Ordnung diverser Funktionen
k öfvr
Öffnungsverhältnis
lU
Länge des Untersuchungsvolumen
m
Komplexer Brechungsindex
m
Masse
n
)
p
Besetzungszahl
Schalldruck
N/m2
p max
Schalldruckamplitude
N/m2
pσ
Kapillardruck
N/m2
m
kg
VIII
LISTE DER VERWENDETEN FORMELZEICHEN
ph
Hydrostatischer Druck
N/m2
pB
Bernoulli-Unterdruck
N/m2
r
p
Dipolmoment
Asm
r
Halbachse des oblaten Sphäroids
m
t
Zeit
s
v
)
v
Schwingungsquantenzahl
Schallschnelle
m/s
v max
Schallschnelleamplitude
m/s
x
Relativer Probendurchmesser
m
x1′′
Molenbruch der Moleküle 1 in der Gasphase
x
Ortskoordinate
ys
Elongation der resultierenden Welle
ŷ
Amplitude
y
Elongation
y
Ortskoordinate
z
Ortskoordinate
∆z
Auslenkung aus der Ruhelage
m
α
Polarisierbarkeit
Cm2/V
α
Polarisierbarkeitstensor
Cm2/V
α0
Permanente Polarisierbarkeit
Cm2/V
αM
Amplitude der Polarisierbarkeitsänderung
Cm2/V
α ij
Komponente des Polarisierbarkeitstensor
Cm2/V
γ
Anisotropie
δ
Dicke der Grenzenschicht in einer akustischen Strömung
m
δD
Dicke der Diffusionsströmungsschicht
m
ε0
Elektrische Feldkonstante
As/Vm
Cm 2 V
IX
LISTE DER VERWENDETEN FORMELZEICHEN
θ
Streuwinkel
rad
λ
Wellenlänge
m
λ ak .
Wellenlänge der Schallwelle
m
µ
= µ 0 µ r , absolute magnetische Permeabilität
Vs/Am
µ0
Magnetische Feldkonstante im Vakuum
Vs/Am
µr
Relative magnetische Permeabilität
ν
Kinematische Viskosität, Wellenzahl
m2/s, cm-1
ν
Frequenz, Wellenzahl
Hz, cm-1
ν
Wellenzahl-, Ramanverschiebung
cm-1
ρ0
Dichte des Trägermediums
kg/m3
ρs
Dichte einer Probe
kg/m3
σ
Totaler Streuquerschnitt
m2
σs
Oberflächenspannung
N/m
τ
Lebensdauer
s
ϕ
Streuwinkel
rad
ψ
Wellenfunktion
ω
Kreisfrequenz
Hz
ωM
Schwingungsfrequenz eines Moleküls
cm-1
Θ
Winkel
rad
Ω
Raumwinkel
sr
1
1 EINLEITUNG
1 Einleitung
Bei einer großen Anzahl technischer und natürlicher Prozesse spielen kleine Partikel, deren
Größen typischerweise einige zehntel bis einige hundert Mikrometer betragen, eine
bedeutende Rolle. Die menschliche Gesundheit wird durch in Luftpartikel enthaltene Asbestoder
andere
Mineralfasern
bedroht
und
zunehmend
beeinträchtigt.
Eine
andere
Gefahrenquelle stellen allergie- und krankheitsauslösende Mikropartikel biologischen
Ursprungs (Bakterien, Viren, Pollen und Sporen) dar, die in atmosphärischen Aerosolen
enthalten sein können. Verunreinigungen durch unerwünschte Mikropartikel weist jedoch
nicht nur die Luft auf, sondern auch in Flüssigkeiten, wie etwa in Brennstoffen, hydraulischen
Fluiden oder dem Trinkwasser. Zudem werden bei vielen technischen Prozessen, z.B. bei der
Herstellung von Pharmazeutika, Nahrungsmitteln, Farbstoffen, Keramiken usw., die
Erzeugnisse während der Produktion zu Feinpulvern verarbeitet.
Das Interesse an der Entwicklung von Techniken, die zusätzlich zu den physikalischen
Eigenschaften auch die chemische Zusammensetzung von Mikropartikeln bestimmen können,
wächst. Es handelt sich dabei vor allem um Raman- und Fluoreszenzspektroskopie. Solche
Techniken stellen attraktive Möglichkeiten bei der Analyse von Mikropartikeln zur
Verfügung und können in vielen wissenschaftlichen und technischen Bereichen eingesetzt
werden. So können mit Hilfe der Raman- und Fluoreszenzspektroskopie die Mikropartikel
detektiert, identifiziert, gezählt und chemisch analysiert werden.
Der überwiegende Großteil der festen Mikropartikel ist nicht sphärisch. Dabei gibt die
Geometrie des Partikels sehr oft Aufschlüsse über die Qualität und den Ursprung der
Mikropartikel. Deshalb scheint es auf der Hand zu liegen, sich über die Analyse der
Formabhängigkeit der Lichtstreuung an das Klassifizieren und Unterscheiden von
Mikropartikel anzunähern.
Obwohl die meisten atmosphärischen, biologischen und in technischen Anlagen
auftretenden Partikel nicht kugelförmig und inhomogen sind, beschränken sich die meisten
Untersuchungen auf kugelförmige und homogene Partikel, an welchen der überwiegende Teil
der Messungen und theoretischen Untersuchungen durchgeführt wurde. Gerade deswegen
stellen inhomogene und deformierte Partikel ein zukunftsträchtiges Forschungsgebiet dar.
2
1 EINLEITUNG
Die theoretische Beschreibung solcher Systeme ist mit einer Komplexität und
Zeitaufwendigkeit verbunden, die mit zunehmender Zahl der Inhomogenitäten steigt.
Deswegen wurden im Rahmen dieses Projektes experimentelle Untersuchungen an
inhomogenen und deformierten Tropfen durchgeführt.
Dieses Projekt setzt es sich zum Ziel, eine Messtechnik zu entwickeln, durch die Tropfen
mit Einschlüssen charakterisiert und ihre Komponenten identifiziert werden können und mit
der über die chemische Zusammensetzung der Trägersubstanz und der Einschlüsse Aussagen
getroffen werden können.
In Kapitel 2 werden die Grundlagen der akustischen Levitation erklärt und die im Levitator
aufgetretenen Effekte beschrieben. In dieser Arbeit wurde die akustische Levitation als eine
hervorragende Technik für die kontaktlose Positionierung von festen und flüssigen Proben
angewendet. Zusätzliche Vorteile zeigte diese Levitationstechnik bei Untersuchungen an
deformierten Tropfen, weil sie eine einfache Deformationsänderung der flüssigen Tropfen
ermöglicht.
Das Kapitel 3 widmet sich der Erläuterung des Raman-Effekts, der in der klassischen und
quantenmechanischen Beschreibung dargestellt wird. Auch eine praktische Anwendung der
Raman-Spektroskopie für Messungen speziell an Mikropartikeln und zur Identifizierung
unbekannter Substanzen wurde an dieser Stelle präsentiert.
In Kapitel 4 werden der Versuchsaufbau und seine einzelnen Komponenten beschrieben,
sowie ihre Funktionsweise erklärt. Die Messdatenerfassung und Auswertung bei den RamanMessungen und Video-Aufnahmen werden ebenso erläutert.
Die Messergebnisse werden in Kapitel 5 präsentiert. Ein Teil des Kapitels beschäftigt sich
mit Konzentrationsmessungen an deformierten inhomogenen Tropfen. Es wurden Tropfen mit
diskreten und kontinuierlichen Konzentrationseinstellungen von Einschlüssen untersucht. Der
folgende Abschnitt des Kapitels beschreibt den Einfluss der Tropfendeformation auf das
Raman-Signal. Es wurde festgestellt, dass die Raman-Intensität nicht nur vom Volumen des
Tropfens, sondern auch von seiner Deformation abhängig ist. Diesen Messungen folgte die
Untersuchung des Orientierungseinflusses der deformierten Partikel auf die Raman-Streuung.
Diese Untersuchungen wurden an selbsthergestellten Polymer-Partikeln durchgeführt, die zur
leichteren Orientierungsänderung an einen Stiel angeklebt wurden. Für die Erzeugung der
Polymer-Partikel mit vorbestimmter Deformation wurde eine neue Herstellungsmethode
entwickelt, die ebenso in diesem Kapitel beschrieben ist.
Im Anschluß werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
2 AKUSTISCHE LEVITATION
2
3
Akustische Levitation
Der Begriff „Levitation“ stammt aus dem Lateinischen, wo „levitas“ die Bedeutung von
Leichtigkeit hatte (Tuckermann et al. 2001). Heute wird dieser Begriff für kontaktlos
schwebende Körper verwendet.
Die Technik der Levitation hat sich gerade als eine der Forschungsmethoden in den
verschiedenen Wissenschaftsgebieten etabliert. In Abhängigkeit von den physikalischen
Prinzipien sind zurzeit verschiedene Methoden für die Positionierung von Körpern ohne
Wandkontakt bekannt, wie die elektrodynamische (Paul & Raether 1955), die magnetische,
die optische (Ashkin & Dziedzic 1971) und die aerodynamische Levitation (Kurze
Zusammenfassung in Lierke 1995, Frohn & Roth 2000, Davis & Schweiger 2002, Weber et
al. 1994). Die Besonderheit aller genannten Methoden liegt in der Möglichkeit, Proben
berührungslos zu positionieren, was im Experiment von entscheidender Bedeutung ist.
Verschiedene Levitationstechniken wurden für die Untersuchungen an Partikeln
angewendet. Mehrere Arbeiten beschäftigten sich mit Messungen von unterschiedlichen
Prozessen an einzelnen Tropfen im elektrischen Feld (Ray et al. 1989) oder unter Strahldruck
(Kaiser et al. 1995). Die elastische und inelastische (Raman und Fluoreszenz) Lichtstreuung
für die in situ physikalischen und chemischen Untersuchungen an einzelnen schwebenden
Partikeln verwendet (Chylek et al. 1983, Schweiger 1990c, 1991, Fung & Tang 1991, Esen et
al. 1996, Moritz et al. 1997).
Die bekannteste und am einfachsten zu realisierende der genannten Levitationstechniken
ist die akustische Levitation. Ihre Bezeichnung erklärt sich aus dem Effekt der im
Ultraschallfeld schwebenden Körper. Diese Methode findet aufgrund ihrer zahlreichen
Vorteile schon längst Einsatz in der Praxis der atmosphärischen Physik, der Verfahrens- und
Chemietechnik, der Medizin und der Biologie.
Ein Anwendungsgebiet der akustischen Levitation mit großer Bedeutung ist in der
Weltraumforschung. Sowohl die amerikanische als auch die europäische Weltraumbehörde
verwenden dieses Verfahren seit Mitte der siebziger Jahre für Mikrogravitationsforschungen
an Proben für biologische, physikalische, chemische und materialkundliche Experimente. Im
Laufe der Jahre ist bei Untersuchungen unter Schwerelosigkeit ein völlig neues
4
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Forschungsgebiet entstanden, das „containerless processing“ genannt wird (Gao et al. 1999).
Eine ganze Reihe von Experimenten in Parabel- und Weltraum-Flügen hat die Vorteile des
akustischen Levitators gezeigt (Hawkes et al. 1998).
Einige Verwendungsgebiete der akustischen Levitation sind Verdampfungs- und
Kondensationsprozesse an einzelnen levitierten Tropfen, die Einkristallzüchtung, Schmelzund Erstarrungsvorgänge fester Proben, das Einfangen von schweren Gasen (Tuckermann et
al. 2002b), Kinetik von Trennprozessen (Möser et al. 2001), Untersuchungen der
Oberflächenspannung und der Viskosität levitierter Flüssigproben, die chemische Mikro- und
Spuranalytik in levitierten Tropfen (Eberhardt 1999a, Welter & Neidhart 1997, Rohling et al.
2000), Messungen der Dichte und Kompressibilität (Apfel 1976, Weiser & Apfel 1982, Trinh
& Hsu 1986b) und die Spektroskopie. Diese Beispiele von mit Hilfe der akustischen
Levitation durchgeführten Forschungen zeigen, dass die Technik bei verschiedensten
Bedingungen, wie bei hohen Temperaturen (Trinh et al. 1986, Wang 1983, Oran et al. 1979),
unter Druck, bei Feuchtigkeit anwendbar ist, wodurch sich die Möglichkeiten der
Anwendungen erheblich erweitern.
2.1
Prinzip der akustischen Levitation
2.1.1
Stehende Welle
Das Prinzip der Arbeit des akustischen Levitators basiert auf der Entstehung einer
stehenden Welle im Raum zwischen Schwinger und Reflektor.
Zwei Wellen, die gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung durch das gleiche Medium
laufen, überlagern sich zu einer stehenden Welle, vorausgesetzt, beide Wellen stimmen in
Amplitude, Frequenz und Wellenlänge überein. Am häufigsten entstehen stehende Wellen,
wenn eine eindimensionale Welle nach einer Reflexion (an einem dünneren wie auch an
einem dichteren Medium) mit sich selbst zur Überlagerung kommt.
Die hinlaufende Welle wird mit der folgenden Beziehung beschrieben:
t z
y1 = yˆ sin 2π  − 
T λ 
(2.1)
5
2 AKUSTISCHE LEVITATION
und die Welle in Gegenrichtung:
t z
y2 = yˆ sin 2π  +  ,
T λ 
(2.2)
wo ys die Elongation der resultierenden Welle, ŷ die Amplitude der sich überlagernden
Wellen, ω = 2πf = 2π T die Kreisfrequenz der sich überlagernden Wellen, t die Zeit, λ die
Wellenlänge der sich überlagernden Wellen und z der Ort ist.
Wenn diese zwei Wellen sich überlagern, dann ergibt sich für die Resultierende
(2.1)+(2.2):

t z
 t z 
ys = y1 + y2 = yˆ sin 2π  −  + sin 2π  +  .
T λ 
 T λ 

(2.3)
Nach Anwendung eines Additionstheorems erhält man daraus:
ys = 2 yˆ cos 2π
z
λ
sin 2π
t
T
(2.4)
oder mit
1
= f und 2πf = ω :
T
ys = 2 yˆ cos
2πz
λ
sin ωt
(2.5)
Das ist die Gleichung einer Sinusschwingung mit ortsabängiger Amplitude 2 yˆ cos
2πz
λ
.
Für bestimmte Werte von z , also bestimmte Stellen der Welle, ist die Amplitude 2 ŷ , für
andere Null (Siehe Abbildung 2.1).
6
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Abbildung 2.1: Skizze einer stehenden Welle.
Diese Stellen der Welle bewegen sich nicht weiter und haben voneinander einen Abstand
von jeweils λ 2 . Das gesamte Profil der stehenden Welle bewegt sich nicht durch den Raum.
In jedem Punkt z = z ′ ist die Amplitude eine Konstante, die gleich 2 yˆ cos
2πz
λ
ist, und
y (z ′, t ) sich harmonisch ändert wie sin ωt . In bestimmten Punkten, nämlich z = 0 , λ 2 , λ ,
3 λ 2 , ... ist die Elongation zu allen Zeiten Null. Diese Stellen, deren Amplitude immer Null
ist, heißen Wellenknoten. Beiderseits der Wellenknoten schwingen die Teilchen aufeinander
zu oder voneinander weg, komprimieren oder dilatieren. In der Mitte zwischen benachbarten
Knoten, d.h. in z = λ 4 , 3 λ 4 , 5 λ 4 , ... hat die Amplitude einen Maximalwert von ± 2 ŷ ,
diese Punkte heißen Wellenbäuche.
In einem Medium begrenzter Länge L kann sich eine stehende Welle nur bilden, wenn L
ein ganzzahliges Vielfaches der halben Wellenlänge λ 2 ist.
7
2 AKUSTISCHE LEVITATION
2.1.2
Schalldruck und Schallschnelle
Im akustischen Levitator wird als Trägermedium1 hauptsächlich Umgebungsluft
eingesetzt, was natürlich die Anwendung anderer Gase, wie Argon oder Stickstoff, nicht
ausschliesst.
Zwischen einem Ultraschallwandler und einem gegenüber stehenden Reflektor entsteht ein
stehendes Ultraschallfeld2. In diesem Resonator ändern sich Schalldruck und Schallschnelle
nach periodischem Gesetz (Abbildung 2.2):
)
p = p max ⋅ cos k 0 z
(2.6)
)
v = v max ⋅ sin k 0 z
(2.7)
wo k 0 = 2π λ Wellenzahl ist.
Abbildung 2.2: Verläufe des Schalldruckes, der Schallschnelle und der
akustischen Kraft zwischen dem Ultraschallwandler und dem Reflektor.
1
Umgebungsluft wurde in den Experimenten als Trägermedium gewählt.
Die Resonatorlänge (Abstand zwischen dem Ultraschallwandler und dem Reflektor) muss im Resonanzfall
einem ganzzahligen Vielfachen der halben Wellenlänge des Ultraschalls entsprechen.
2
8
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Im Druckfeld der stehenden Ultraschallwelle wirken Kräfte auf eine Probe, die die Basis
der akustischen Levitation darstellen. Die axialen und radialen Kräfte ermöglichen es
entsprechend, die Wirkung der Gravitationskraft auszugleichen und die stabile Positionierung
flüssiger oder fester Proben entlang der Levitationsachse zu erreichen. Das Entstehen dieser
Kräfte wird in den nächsten Kapiteln erklärt.
2.1.3
Axiale Positionierungskräfte
Als Abfolge des Druckgradientes rund um die Oberfläche eines Objektes, das sich in
einem akustischen Feld befindet, entstehen akustische Kräfte.
Durch das nichtlineare Verhältnis zwischen statischem Druck und Schallschnelle werden
in einem akustischen Feld auf einem Objekt einige Kräfte entstehen. Unter bestimmten
Bedingungen verursacht diese Nichtlinearität signifikante Gradienten des Druckes rund um
die Oberfläche des Objektes, was anschliessend eine Kraftwirkung bedeutet. Ein Objekt kann
in einem genügend starken akustischen Feld zum Schweben gebracht werden, wodurch
Untersuchungen an Körpern ohne Kontakt möglich sind.
Die Entstehung der akustischen Kraft an einer starren Sphäre, die sich in einer ebenen
stehenden Welle befindet, wurde von King (1934) berechnet. Er hat den Zusammenhang
zwischen entstehender akustischer Kraft und Schalldruckamplitude, Schallgeschwindigkeit
des Gasmediums (Trägermedium), Dichte des Gasmediums (in unserem Fall Luft), Dichte der
Sphäre, Schallwellenlänge, Radius der Sphäre gefunden. Seine Rechnung gilt unter der
Voraussetzung,
dass
der
Durchmesser
der
Sphäre
viel
kleiner
gegenüber
der
Schallwellenlänge ist.
Gor’kov (1962) und Collas et al. (1989) haben theoretisch die Entstehung der
Gesamtkräfte an einem sphärischen Objekt, das sich im Schall- und Gravitationsfeld befindet,
untersucht. Die Theorie für höhere Schallintensitäten wurde in diesem Zusammenhang von
Leung et al. (1981) weiter entwickelt.
Die Dichten der kinetischen und der potentiellen Energie der stehenden Welle unter
Berücksichtigung der periodischen Änderung des Schalldruckes und der Schallschnelle
ergeben:
)
E kin =
ρ0v 2
2
=
ρ0
2
⋅ v 2 max ⋅ sin (k 0 z )
(2.8)
9
2 AKUSTISCHE LEVITATION
)
p2
p 2 max
=
⋅ cos(k 0 z ) ,
2 ρ 0 c02 2 ρ 0 c02
E pot =
(2.9)
wo E kin die Bernoulli-Unterdruck-Komponente, E pot eine statische Druckverteilung, ρ 0
Dichte des Trägermediums, c0 Schallgeschwindigkeit im Trägermediums repräsentieren.
Nach der Integration der Normalkomponenten dieser Druckverteilung über die gesamte
Probenoberfläche bei vorgegebener Auslenkung ∆z
aus der Ruhelage
∆z = 0
im
Gravitationsfeld liefert die axiale Positionierungskraft (Lierke 1974):
∫ (E
kin
Fak . =
− E pot )dz = Fak . = Fgrav.
(2.10)
5
k 0 ρ 0 v 2 max ⋅ V s ⋅ f 1 ( x ) ⋅ sin (2k 0 ∆z ) = ρ s ⋅ Vs ⋅ g 0
8
(2.11)
Diese axiale Positionierungskraft kompensiert bei einer axialen Auslenkung des
Probenzentrums aus der Ruhelage (Druckknoten) das Eigengewicht ρ sV s g 0 der Probe ( g 0
Erdbeschleunigung).
Der relative Probendurchmesser x = k 0 a ( a Durchmesser eines sphärischen Tropfens)
wird durch die Geometriefunktion
f1 (x ) =
3  sin x

− cos x 
2 
x  x

(2.12)
berücksichtigt. Hier sieht man, dass Proben mit a ≥ 2 3 ⋅ λ ak . ( λ ak . Wellenlänge der
Schallwelle) wegen f 1 (x ) ≤ 1 nicht positioniert werden können.
Die Gravitationskraft wird in einem akustischen Levitator durch die akustische Kraft
ausgeglichen (Siehe Gleichung 2.11)
F (z )ak . sphäre ≥ Fgrav.
(2.13)
10
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Der Zusammenhang zwischen der Schallschnelleamplitude und Schalldruckamplitude ist
durch die folgende Beziehung gegeben:
v max =
p max
.
ρ 0 c0
(2.14)
Aus Gleichungen 2.11, 2.13 und 2.14 ergibt sich:
5π p 2 max
4
k 0 a 3 sin (2k 0 z ) ≥ πa 3 ρ s g 0
2
6 ρ 0 c0
3
(2.15)
5 p 2 max
4
k 0 sin (2k 0 z ) ≥ ρ s g 0
2
6 ρ 0 c0
3
(2.16)
oder
Wenn die obergenannten Bedingungen erfüllt sind, wird eine Sphäre levitieren.
2.1.4
Radiale Positionierungskräfte
Das vorige Kapitel hat die Entstehung axialer Kräfte in einem akustischen Levitator
erklärt. Dies gilt unter Voraussetzung, dass sich im Resonator eine ebene, verlustfreie,
vertikal nach oben gerichtete stehende Welle ausbreitet. In der Realität hat die
Ultraschallwelle ein radiales Profil, das von der Geometrie des Sendewandlers bestimmt ist.
Eine spitzenförmige Abstrahlungscharakteristik („Richtcharakteristik“) eines Sendewandlers
braucht man, um eine stabilere Positionierung eines Objektes zu erzielen.
Die Bernoulli-Gleichung (2.17) erklärt die Entstehung der radialen Kräfte (Abbildung 2.3).
p1 +
ρ 0 v12
2
= p2 +
ρ 0 v 22
2
(2.17)
2 AKUSTISCHE LEVITATION
11
Abbildung 2.3: Druck- und Schallschnelleprofil im akustischen Levitator.
Die Strömung des Trägergases an verschiedenen Punkten der Probe weist unterschiedliche
Schallschnellen auf. An Orten großer Schallschnelle v1′ entsteht geringer statischer Druck p1′
und die kleinere Schallschnelle v ′2 ist mit großem statischen Druck p ′2 verbunden. Durch die
dabei entstehende Druckdifferenz wird die Probe in die Richtung der Levitationsachse
gezogen. Die Position der stabilen Levitation ist durch die gleichen Werte der Schallschnelle
( v1 und v 2 ) und des Schalldruckes ( p1 und p 2 ) an symmetrischen Seiten der Probe
charakterisiert.
12
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Durch die spezifische Geometrie des Ultraschallwandlers und des Reflektors wird ein
symmetrisches Profil des Druckverlaufs erzeugt, so dass der Ausgleich der Drucke und damit
die stabile Positionierung der Probe nur auf der Levitationsachse möglich ist.
2.2
Deformation der Tropfen
Aufgrund unterschiedlichen Kräfte, die axial und radial auf einen Tropfen wirken3, wird
eine Deformation des Tropfens hervorgerufen, die theoretisch von Marston (1980) untersucht
wurde. Tian et al. (1993) entwickelten auch eine theoretische Methode, die die Form und die
Position eines akustisch levitierten Tropfens als Funktion des akustischen Druckes und
anderen
physikalischen
Parameter,
wie
das
Volumen
des
Tropfens
und
seine
Oberflächenspannung, beschreibt. Die Deformation der akustisch levitierten Tropfen, die sich
auch in der Schwerkraft befinden, wurde experimentell von Trinh & Hsu (1986a) untersucht
und mit theoretischen Rechnungen verglichen. Mit zunehmendem akustischen Druck beginnt
ein Tropfen entlang der Levitationsachse abzuflachen. Ab einem kritischen Punkt der
Schallintensität wird der Tropfen eine „Donut-Form“ annehmen, deren Mittelkreis sich mit
zunehmender Schallintensität weiter nach außen ausbreitet. Jede weitere Erhöhung des
akustischen Feldes führt zum Zerfall des Tropfens. Dieser Vorgang wurde von Lee et al.
(1991) untersucht.
Das Zusammenwirken vom Kapillardruck pσ = 4 σ s a ( σ s – Oberflächenspannung) oder
Bernoulli-Unterdruck mit hydrostatischem Druck ph = ρ s g 0 a bestimmt die Gestalt des
Tropfens. Die Stärke der Deformation wird durch das Verhältnis zwischen diesen Drucken
bestimmt und heisst Bondzahl, die für einen Tropfen als:
Bo = p h pσ
(2.18)
definiert wird.
Und die analoge akustische Bondzahl wird durch die folgende Beziehung gegeben
3
Das Verhältnis zwischen den axialen und radialen Kräften in einem Druckknoten beträgt ca. 5.7.
13
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Ba = p B pσ ,
wo p B =
ρ0
2
(2.19)
⋅ v 2 max Bernoulli-Unterdruck-Komponente ist.
Wie Stabilitätsuntersuchungen an den levitierten Tropfen zeigten (Lierke 1996a), können
die Tropfen mit Ba ≥ 1.5 nicht mehr stabil levitieren. Unter dieser Voraussetzung läßt sich für
Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Oberflächenspannungen und Dichten ein maximaler
Tropfendurchmesser bestimmen (Siehe Anhang A4).
Wenn ein Tropfen aus nicht-mischbaren Substanzen besteht, kommt ein interessanter
Effekt zur Beobachtung. Die Flüssigkeit mit der kleineren Oberflächenspannung wird mit der
Erhöhung der Ultraschallintensität stärker deformiert und von den anderen Substanzen nach
aussen verdrängt. Diese Technik kann gezielt zur Trennung von Substanzen mit
unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften angewendet werden (Eberhardt 1999a).
2.3
Formschwingungen der Tropfen
Durch das akustische Feld kann die Form des Tropfens zum Schwingen gebracht werden.
Die niedrigste Mode der Eigenschwingung der Form eines Tropfens um die sphärische
Gestalt wurde von Lamb (1932) berechnet:
fL =
1
2π
8σ s
.
ρ s a03
(2.20)
Diese Frequenz liegt etwa im Hz-Bereich für die Substanzen, die in den Experimenten
verwendet wurden.
Der Effekt der Tropfenverformung auf die Resonanzfrequenz wurde zuerst von Trinh et al.
(1982) an flüssigen, in Wasser akustisch levitierten, Tropfen untersucht. Dabei wurde
festgestellt, dass die Resonanzfrequenz mit der Verformung des Tropfens steigt.
Suryanaryana & Bayazitoglu (1991) entwickelten eine theoretische Methode, die
Wechselwirkung zwischen der Tropfenformschwingung und dem äußeren akustischen Feld
berücksichtigt. Dabei wurde auch eine Steigerung der Schwingungsfrequenz mit der
14
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Deformation vorhergesagt. Die Wirkung der Schwerkraft auf die Schwingungsfrequenz
berechnet Shi & Apfel (1995) und mit experimentellen Ergebnissen verglichen, die teilweise
unter Mikrogravitation in einem Space Shuttle durchgefürt wurden. Sie stellten fest, dass die
Schwingungsfrequenz beim Übergang zur Mikrogravitation steigt, und diese Steigerung
besonders bei kleinen Deformationen feststellbar ist.
Aufgrund der Abhängigkeit der Tropfenformschwingungsfrequenz von den Eigenschaften
des Tropfens, wurde diese Technik für Untersuchengen der Rheologie eingesetzt (Tian et al.
1997). Aus dem Wissen über die Frequenz lassen sich effektiv die physikalische
Eigenschaften der Tropfen, wie die Viskosität (Ohsaka et al. 2002), die Oberflächenspannung
(Trihn et al. 1988, Tian et al. 1995), die Zwischenflächenspannung zwischen nichtmischbaren
Substanzen (Hsu & Apfel 1985, Lu & Apfel 1990) bestimmen.
Rüggeberg (1996) hat in seiner Arbeit über Tropfen von verschiedenen Flüssigkeiten
mittels Schallfeldmodulation die Tropfenschwingungen angeregt und dabei die Dynamik
dieser Schwingungen untersucht. Er fand eine Systematik in der Ausbildung von
Oberschwingungen, Modi höherer Ordnung und Bereichen irregulären Zeitverhaltens
gefunden.
2.4
Akustische Konvektion und Rotation der Tropfen
Eine akustische Welle wird am levitierten Objekt gestreut. Dabei bildet sich eine
akustische Strömung des Trägermediums (Abbildung 2.4). Dieser Vorgang wurde von Lee &
Wang (1990) auf zwei Typen geteilt.
15
2 AKUSTISCHE LEVITATION
Abbildung 2.4 : Akustische Strömung um einen levitierten Tropfen (Yarin
et al. 1999).
Im ersten Typ wird eine Welle, die sich frei im Raum ausbreitet, räumlich abgeschwächt.
Durch diese Abschwächung wirken auf die Teilchen des Trägermediums, vor und hinter ihrer
Gleichgewichtsposition, unterschiedliche Kräfte. Dies führt dazu, dass sie nicht mehr
vollständig in ihre Ausgangsposition zurückkehren und bei jedem Schwingungszyklus immer
weiter driften. Die Summe dieser kleinen Driften über mehrere Schwingungszyklen ergibt die
akustische Strömung. Bei der genauen Betrachtung dieses Effektes muss
noch die
Kompressibilität des Trägermediums und die Kontinuität der gesamten Strömung
berücksichtigt werden.
Der zweite Typ entsteht aufgrund der Reibung des Mediums an der Oberfläche des
levitierten Objektes. Besonders bemerkbar ist dieser Effekt bei einer, entlang der Wellenleiter
laufenden Welle, bei einer stehenden Welle in einem Resonator (vgl. Kapitel 4.4) oder bei der
Streuung an einem Festkörper. Die entstehenden akustischen Strömungen sind auf die Dicke
δ der Grenzenschicht (innere Strömungsschicht Schlichting 1932, Schlichting 1979)
begrenzt:
δ = (2ν ω )1 2 ,
(2.21)
16
2 AKUSTISCHE LEVITATION
wo ν – kinematische Viskosität, ω –Kreisfrequenz der Schallwelle (Abbildung 2.5).
Abbildung 2.5 : Akustische Strömung um einen kleinen levitierten Tropfen
(Yarin et al. 1999) δ –Dicke der inneren Strömungsschicht, δ D –Dicke der
Diffusionsschicht.
Das Medium innerhalb dieser Schicht besitzt Rotation. Gemittelt in der Zeit ist diese
Bewegung gleich Null. Die äußere akustische Strömung weist eine irreguläre Rotation auf
und ist deshalb von grossem Interesse, weil diese weitaus relevanter für die Wärme- und
Stoffübertragung ist. Yarin et al. (1999) untersuchten neben der Verdunstung auch die
Auswanderung eines akustisch levitierten Tropfens aus dem Druckknoten infolge dieses
Prozesses.
Die äußere akustische Strömung verursacht auch wirbelförmige Strömungen innerhalb
eines flüssigen akustisch levitierten Tropfens (Abbildung 2.6). Die Entstehung von inneren
Strömungen wurde theoretisch von Zhao et al. (1999) untersucht.
Der Einfluss der akustischen Strömungen auf Massen- und Wärmeübertragung ist von
grosser Bedeutung in industriellen Anwendungen. Die ersten Arbeiten über die Wirkung der
akustischen Strömung auf die Wärmeübertragung wurden von Burdukov & Nakoryakov
(1965, 1967) durchgeführt, die später von Leung & Wang (1985), Lee & Wang (1984, 1988),
2 AKUSTISCHE LEVITATION
17
Gopinath & Mills (1993) erweitert wurden. An der Wirkung des akustischen Feldes auf die
Massenübertragung forschten Kastner et al. (2000b).
Wenn die Schallschnelle der Trägergasmoleküle nicht symmetrisch auf der Oberfläche des
Festkörpers oder des Tropfens verteilt ist, beginnt das levitierte Objekt zu rotieren. Der
Einfluss des akustischen Feldes und auch der Rotation auf die Formdeformation wurde von
Biswas et al. 1991 untersucht.
Abbildung 2.6: Visualisierte Strömungen in einem akustisch levitieren
Tropfen (Yarin et al. 1999).
Durch die Einbringung der Trace-Partikel konnte die Rotationsgeschwindigkeit gemessen
werden. Dies erfolgte durch die Videobearbeitung von einzelnen Frames, durch welche die
Position und die Geschwindigkeit der Trace-Partikel ermittelt werden konnte. Diese Daten
ermöglichen die Bestimmung der Rotationsgeschwindigkeit und die Visualisierung innerer
Strömungen (Yarin et al. 1999).
18
2 AKUSTISCHE LEVITATION
2.5
Thermischer Effekt
Infolge der Ultraschallabsorption im Trägermedium existieren im Levitator ein axiales und
ein radiales Temperaturprofil. Dies führt dazu, dass ein levitierter Tropfen bis zur in der
Levitationsposition herrschenden Temperatur geheizt wird. Normalerweise ist dieser Effekt
klein und vernachlässigbar, bei einigen speziellen Anwendungen muss er jedoch
wahrgenommen werden. Lierke (1996b) hat gezeigt, dass der akustisch levitierte Tropfen eine
Temperaturerhöhung
erfährt,
Dantec/invent-Levitator,
die
der mit
mit
58
steigender
kHz arbeitet,
Temperatursteigerung von weniger als 0.5°C gemessen.
Schallwellenlänge
wurde im
zunimmt.
Druckknoten
Im
eine
3 RAMAN-EFFEKT
3
19
Raman-Effekt
Der erst später so benannte Raman-Effekt wurde bereits 1923 vom österreichischen
Physiker Adolf Smekal (1923) vorausgesagt, als er theoretisch die Streuung von Licht an
einem System mit zwei quantisierten Energieniveaus untersuchte und die Existenz von
zusätzlichen Linien im Streuspektrum vermutete. Der experimentelle Nachweis dieses
Effektes gelang erst fünf Jahre später.
Im Jahre 1928 beobachtete Sir Chandrasekhara Venkata Raman mit seinem Mitarbeiter K.
S. Krishnan (Raman & Krishnan 1928a) im an Flüssigkeiten und Dämpfen gestreuten Licht
auch spektral verschobene Linien. (Einige der kurz danach durchgeführten Arbeiten finden
sich unter Raman 1928a, Raman 1928b, Raman & Krishnan 1928b, Raman & Krishnan
1928c, Raman & Krishnan 1929). Sie wiesen experimentell nach, dass es sich bei der
entdeckten Streuung um keine Fluoreszenz handelte und dass sie noch dazu eine starke
Polarisation aufwies. Für diese Entdeckung erhielt Raman im Jahre 1930 den Nobelpreis für
Physik. Unabhängig und gleichzeitig von den indischen Forschern beobachteten und deuteten
die zwei sowjetischen Wissenschaftler G. S. Landsberg und L. J. Mandelstam in Moskau den
gleichen Effekt an Quarz richtig (Landsberg & Mandelstam 1928a, Landsberg & Mandelstam
1928b).
Obwohl den Forschern grosse technische Probleme gegenüberstanden, wurden noch im
Jahre 1928 auf dem Gebiet der neuen Spektroskopie 70 Veröffentlichungen publiziert. Das
zunehmende Interesse für den Effekt lässt sich an der steigenden Zahl der Arbeiten ablesen,
die im darauffolgenden Jahr bereits um die 200 betrug und bis 1939 auf 1800 anwuchs. In
dieser Zeit wurden Ramanspektren von 2500 verschiedenen Substanzen untersucht
(Fabelinskii 1998).
20
3 RAMAN-EFFEKT
3.1
Klassische Beschreibung des Raman-Effekts
3.1.1
Zweiatomiges homonukleares Molekül
Die beobachtende und beschreibende Beschäftigung mit der Wechselwirkung zwischen
Licht und Materie entwickelte sich im letzten Jahrhundert zu einem der wichtigsten Gebiete
der Physik.
Licht kann transmittiert, absorbiert oder gestreut werden, wobei der größte Teil des in alle
Richtungen abgestrahlten Lichts dieselbe Frequenz aufweist wie das einfallende Licht
(Rayleigh-Streuung). Dies erklärt sich durch die Wiederabstrahlung der von den Elektronen
dem Licht genommenen Energie. Es kann zur Übertragung eines Teils der vom Licht
genommenen Energie auf die Molekülschwingungen und -rotationen kommen, wodurch das
Molekül dann mit geringerer Frequenz strahlt (vgl. die dazugehörigen spektralen Linien
werden „Stokes“-Linien genannt). Falls das Molekül vor dem Streuprozess schon in einem
angeregten Zustand war und der Übergang in einen niedrigen Energiezustand erfolgt, wird die
abgestrahlte Frequenz höher als Frequenz des einfallenden Lichts sein (vgl. „Anti-Stokes“Linien). Die schematische Darstellung der beschriebenen Streuprozesse findet sich in
Abbildung 3.1.
21
3 RAMAN-EFFEKT
Abbildung 3.1: Schematische Darstellung der Streuprozesse.
Es liegen viele Monographien über die klassische Beschreibung des Raman-Effekts vor,
die ihn sehr ausführlich erklären (Herzberg 1945, 1950, Anderson 1971, 1973, Brandmüller &
Moser 1962, Long 1977, Schrader 1995, Pelletier 1999). In diesem Kapitel werden die für das
Verständnis
des
Effektes
nötigen,
physikalischen
Grundlagen
quantenmechanische Beschreibung wird im nächsten Kapitel präsentiert.
erläutert.
Die
22
3 RAMAN-EFFEKT
Die
klassische
Beschreibung
des
Raman-Effekts4
beruht
auf
der
klassischen
Elektrodynamik. Davon ausgehend, dass das streuende Molekül keine Rotation5 sondern nur
Schwingungen aufweist, wird zuerst ein zweiatomiges, homonukleares Molekül betrachtet.
Nachdem das Licht mit der Kreisfrequenz ω 0 (zwischen Kreisfrequenz und Frequenz
besteht der Zusammenhang ω = 2πν ) und der Feldstärke
r r
E = E 0 cos(ω 0 t )
(3.1)
auf das Molekül trifft, wird in der Elektronenhülle des Moleküls ein Dipolmoment induziert.
r
Dies wird mit der gleichen Frequenz wie E -Vektor des Lichtes schwingen, weshalb gilt
r
r
r
p = αE = αE 0 cos(ω 0 t ) ,
(3.2)
wobei die Polarisierbarkeit des Moleküls α genannt wird und im einfachsten Fall eine skalare
Größe ist6. Die Polarisierbarkeit hängt von der Frequenz des einfallenden Lichts, vom
Bindungszustand und von den Symmetrieeigenschaften des Moleküls ab. Wenn das Molekül
selbst mit einer Frequenz von ω M schwingt7, dann kann sich in Abhängigkeit davon auch die
Polarisierbarkeit ändern. In diesem Fall wird die Polarisierbarkeit mit der folgenden
molekülspezifischen Frequenz schwingen
α = α 0 + α M cos(ω M t ) .
(3.3)
Aus den Gleichungen (3.2) und (3.3) folgt
r
r
p = (α 0 + α M cos(ω M t )) ⋅ E 0 cos(ω 0 t ) .
(3.4)
4
Unter Raman-Effekt werden wir im Allgemeinen den Vibrations-Raman-Effekt verstehen.
Der Rotations-Raman-Effekt wird hier nicht betrachtet.
6
Prinzipiell ist die Polarisierbarkeit ein Tensor mit sechs verschiedenen, richtungsabhängigen Größen
5
αx, α y ,
α z , α xy , α yz , α xz .
7
Das wird z.B. durch die zeitlichen Oszillationen der Abstände zwischen einigen Molekülkernen verursacht.
23
3 RAMAN-EFFEKT
Das ergibt8
r
r
r
1
p = α 0 E 0 cos(ω 0 t ) + α M E 0 [cos((ω 0 − ω M )t ) + cos((ω 0 + ω M ) t )] . (3.5)
2
Rayleigh-Streuung
Stokes
Anti-Stokes
Der erste Term beschreibt die Streuung an derselben Frequenz, die auch die
Anregungslichtquelle aufweist, und wird als Rayleigh-Streuung bezeichnet. Die zwei
nächsten Terme entsprechen der Stokes- und Anti-Stokes-Frequenz der Ramanstreuung.
Im
Bild der klassischen Elektrodynamik wird ein schwingendes Dipol eine
elektromagnetische Welle abstrahlen. Hertz hat die gesamte vom Dipol emittierte
Strahlungsleistung berechnet
Pdipol =
r2
ω4
p .
3
12πε 0 c
(3.6)
In dieser Formel entspricht ε 0 der elektrischen Feldkonstante, c der Lichtgeschwindigkeit
im Vakuum und ω der Kreisfrequenz des schwingenden Dipols.
3.1.2
Mehratomige Moleküle
In diesem Kapitel wird die klassische Beschreibung des Raman-Effekts an mehratomigen
Molekülen erläutert.
Ein aus N Atomen bestehendes Molekül hat 3 N Freiheitsgrade9. Für lineare Moleküle
sind drei Freiheitsgrade für Translation und zwei für Rotation verantwortlich. Bei
nichtlinearen Molekülen sind das drei Freiheitsgrade, die die Rotation beschreiben. Lineare
8
9
Hier wenden wir eine trigonometrische Beziehung:
cos α cos β =
1
[cos(α + β ) + cos(α − β )] an.
2
Wir werden Schwingungen von mehratomigen Molekülen in Normalkoordinaten betrachten. Die dazu
gehörigen Schwingungen werden wir Normalschwingungen nennen. (Eine ausführliche Beschreibung zum
Thema „Normalkoordinaten“ und „Normalschwingungen“ findet sich in Brandmüller & Moser 1962).
24
3 RAMAN-EFFEKT
Moleküle besitzen also 3 N − 5 und nichtlineare 3 N − 6 Freiheitsgrade10, die für die
Schwingungen bleiben.
Die Gesamtschwingung des Moleküls kann als eine Summe der Normalkoordinaten
repräsentiert werden. Wir gehen davon aus, dass Molekülkerne harmonisch aus der Ruhelage
( Q k = 0 ) schwingen. Dann können wir diese Änderung wie im folgenden (3.7) darstellen:
Q k = Q k , 0 cos(ω k t ) .
(3.7)
Dabei sind ω k Eigenfrequenzen und Q k , 0 entsprechende Amplituden.
Die Polarisierbarkeit ist mit der räumlichen Konfiguration des Moleküls verbunden. In
anisotropen Molekülen ist sie keine skalare Größe mehr, sondern ein Tensor zweiter Stufe. In
Normalkoordinaten Q k ist dieser Tensor mit der Formel (3.8) gegeben11. Der letzte Term ist
beträchtlich kleiner als die ersten beiden, deswegen kann er im Weiteren vernachlässigt
werden.
3N − f
α ij = α ij
Qk = 0
+
∑
k =1
 ∂α ij

 ∂Q
 k
2

1 3 N − f  ∂ α ij

Qk + ∑

2 k ,l =1  ∂Qk ∂Ql
 Qk =0


Q k Ql + K

 Qk ,Ql =0
(3.8)
Für den Tensor der Polarisierbarkeit sind zwei wichtige Invarianten zu bemerken, die
unabhängig von der Wahl der beweglichen Achsen sind und bei der Rotation des Moleküls
unverändert bleiben. Die erste ist durch die folgende Beziehung gegeben:
α =
1
(α xx + α yy + α zz ).
3
(3.9)
Diese Invariante beschreibt die Länge der Spur des Polarisierbarkeitstensors α und
charakterisiert die mittlere Polarisierbarkeit des Moleküls entlang der Hauptachsen.
10
11
Im Allgemeinen wird 3 N − f geschrieben
Hier wird der Tensor in eine Taylor-Reihe entwickelt.
25
3 RAMAN-EFFEKT
γ2 =
[
] (
1
(
α xx − α yy )2 + (α yy − α zz )2 + (α zz − α xx )2 + 3 α xy2 + α yz2 + α zx2
2
)
(3.10)
Die Anisotropie γ 2 ist die Differenz der Polarisierbarkeiten in verschiedenen Richtungen.
Für mehratomige Moleküle kann die Polarisierbarkeit (3.2) in folgende Gleichung
umgeschrieben werden:
r
r
p = α ij E .
(3.11)
Setzt man nun die Gleichungen 3.1, 3.7, 3.8 in Gleichung 3.11 ein, dann erhält man für das
induzierte Dipolmoment:
r
r
p = α ij E = α ij
= α ij
Qk = 0
r 3 N − f  ∂α ij

Qk = 0 E + ∑ 
k =1  ∂Qk
r

 Qk E =
 Qk =0
r
E 0 cos(ω 0 t ) +
(3.12)
Rayleigh-Streuung
1 3 N − f  ∂α ij
+ ∑ 
2 k =1  ∂Qk
r


Qk ,0 E 0 [cos((ω 0 − ω k )t ) + cos((ω 0 + ω k )t )] + K .
 Qk =0
Stokes-Linie
Anti-Stokes-Linie
Diese Beziehung enthält einen Ausdruck für die Rayleigh-Streuung (erster Summand)
sowie für die Stokes- und Anti-Stokes-Linie. Aus der Gleichung (3.12) können wir die
wichtige Schlussfolgerung ziehen, dass Raman-Streuung nur dann vorhanden ist, wenn sich
die Polarisierbarkeit während der Molekülschwingung ändert (3.13):
 ∂α ij

 ∂Qk


≠ 0.
 Qk =0
(3.13)
26
3 RAMAN-EFFEKT
Mehratomige Moleküle können sowohl Infrarot- als auch Raman-aktiv sein (Siehe
Abbildung 3.2). Infrarot-aktive Normalschwingungen, z.B. asymmetrische Streckschwingung
des CO2-Moleküls, sind aufgrund des vorhandenen Dipolmoments erklärbar. Diese
Schwingung ist aber Raman-inaktiv, da die Änderung der Polarisierbarkeit durch die
Ausstreckung und Verkürzung von
Molekül
Schwingung
Änderung der
Polarisierbarkeit
a
a
a
Q
a
Q
a
Q
Q
Q
dα
dQ
≠0
≠0
≠0
=0
=0
RamanAktivität
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
P
P
P
P
P
Änderung des
Dipolmoments
Q
Q
Q
Q
Q
r
dP
dQ
=0
≠0
=0
≠0
≠0
Infrarot-Aktiv
Nein
Ja
Nein
Ja
Ja
Abbildung 3.2: Raman- und
Schwingungen (Kuzmany 1998).
IR-Aktivität
der
verschiedenen
beiden C-O Abständen zu Null kompensiert wird. Die Raman-aktive symmetrische
Streckschwingung ist im Gegensatz zur periodischen Änderung mit der Polarisierbarkeit
verbunden12, ist jedoch Infrarot-inaktiv, da in diesem Fall keine Änderung des Dipolmoments
vorhanden ist.
Es ist zu bemerken, dass das Raman-Spektrum von der Frequenz des anregenden Lichts
unabhängig ist (3.12). Für die Raman-Messung ist nur die relative Größe der Differenz
12
Bei zweiatomigen gilt diese Aussage immer und erklärt, warum unpolare Moleküle, wie H2 und N2, ramanaktiv sind.
27
3 RAMAN-EFFEKT
zwischen der Schwingungsfrequenz und der Anregungsfrequenz relevant, die in der RamanSpektroskopie Wellenzahl- bzw. Ramanverschiebung heißt und wie folgt definiert ist
∆ν k =
∆ν k ∆ω ω 0 − ω k
1
1
=
=
=
−
.
c
2πc
2πc
λ0 λ k
(3.14)
Hier ist λ 0 die Wellenlänge der anregenden Strahlung, λ k die Wellenlänge der RamanStreuung und c die Lichtgeschwindigkeit.
Obwohl die klassische Beschreibung des Raman-Effekts sehr gut die Entstehung der
Wellenzahlverschiebung erklärt, wird die Information über die Intensität der Raman-Linien
nicht genau dargestellt.
Der klassischen Darstellung zufolge müssten Stokes- und Anti-Stokes-Linien die gleiche
Intensität aufweisen. In Wirklichkeit sind Stokes-Linien - Linien, die zu kleinerer Energien
relativ zur Anregungsenergie verschoben werden - viel stärker als Anti-Stokes-Linien - zu
größerer Energien verschobene Linien. Dieses Phänomen lässt sich jedoch mittels der
quantenmechanischen Beschreibung erklären.
3.2
Quantenmechanische Beschreibung des Raman-Effekts
Die Quantenmechanik stellt das Molekül als ein quantisiertes System dar, in dem die
Energie nicht kontinuierlich geändert werden kann. Abstrahlung und Absorption erfolgen mit
sogenannten Quanten hν ( h ist das Planck´sche Wirkungsquantum, ν ist die Frequenz). Das
Molekül kann sich nur in bestimmten diskreten Energiezuständen befinden, deren Breite
( ∆E ) und mittlere Lebensdauer ( τ ) durch die Heisenberg´sche Unschärferelation
∆E ⋅ τ ≥ h 2 beschrieben wird.
28
3 RAMAN-EFFEKT
Zur Beschreibung der Übergangswahrscheinlichkeit zwischen den erlaubten Zuständen
wird in der Quantenmechanik eine Wellenfunktion (ψ ) eingesetzt. Die Wellenfunktion
beschreibt die Eigenschaften der Mikrosysteme13 und wird statistisch interpretiert. Die
statistische Betrachtung definiert die Wahrscheinlichkeitsdichte, dass sich ein Mikroteilchen
innerhalb der Zeit τ im Raum mit Koordinaten zwischen x und x + dx , y und y + dy , z
und z + dz befindet als Quadrat des Betrages der Wellenfunktion.
Die Wellenfunktion als Hauptcharakteristikum des Mikrosystemszustandes wird bei der
Berechnung der Mittelwerte eingesetzt, die die physikalische Beschreibung dieses Systems
liefern.
Der Zustand eines Moleküls ist durch eine Wellenfunktion14 gegeben, die in drei Teile
separiert werden kann.
ψ = ψ elek ⋅ψ vibr ⋅ψ rot
(3.15)
Diese Aufspaltung nutzen wir dafür, um den Vibrations-Raman-Effekt zu erklären. Die
Wellenfunktion ψ vibr ist für die Bestimmung des Übergangsmoment einzusetzen.
Wenn ein Molekül aus einem Zustand (ψ vv′ 15) mit Energie E vv ′ in einen anderen ψ vv′′ mit
der Energie E vv ′′ übergeht, dann können wir das Übergangsdipolmoment des Moleküls
definieren:
Pv′v′′ = ψ vv′ P ψ vv′′ = ∫ψ * vv′ P ψ vv′′ d 3 x .
(3.16)
Wenn die Schwingungen die Symmetrie des Moleküls nicht stören, wird (3.16) gleich
Null, was einem Verbot von den Vibrationsübergängen gleichkommt.
Die erste quantenmechanische Beschreibung des Raman-Effekts geht zurück auf die Arbeit
von Placzek (1934). Er hat in seiner Polarisierbarkeitstheorie die Quantenmechanik und die
klassische Elktrodynamik für die Erklärung des Raman-Effekts eingesetzt.
13
Unter Mikrosysteme sind Elementarteilchen (Elektrone, Protone, Neutrone, Photone) und auch komplizierte
Teilchen (Moleküle, Atome, Atomkerne), die aus Elementarteilchen aufgebaut sind, gemeint. Ein Mikrosystem
ist ein Objekt, das in sich Eigenschaften einer Welle und eines Teilchen verbindet.
14
Sie ist durch die Born-Oppenheimer-Näherung beschrieben.
15
Im Weiteren wird die Indizierung von vibr nur durch die Anfangsbuchstaben durchgeführt.
29
3 RAMAN-EFFEKT
Der Zustand eines Moleküls wird quantenmechanisch berechnet, und die Strahlung wird in
klassischer Weise als eine Dipolstrahlung nach Hertz´scher Darstellung betrachtet.
In diesem Fall verwendet man für die Ableitung die Gleichung (3.16) und das
Dipolmoment ist durch (3.11) gegeben
r
Pv′v′′ = ψ vv′ α ij ψ vv ′′ ⋅ E .
(3.17)
Danach müssen die Matrixelemente des Polarisierbarkeitstensors errechnet werden:
(α )
ij v′v′′
= ψ vv′ α ij ψ vv′′ .
(3.18)
Wie in der Gleichung (3.8) werden alle Komponenten des Tensors in eine Taylor-Reihe
entwickelt:
(α )
3N − f
ij v′v′′
= α ij
Qk = 0
ψv ψv
v′
v ′′
+
 ∂α ij 

ψ vv′ Qk ψ vv′′ + K .
 k  Qk =0
∑  ∂Q
k =1
(3.19)
Die nächste Näherung, die weiter angenommen werden muss, besteht darin, die
Schwingungen des Moleküls durch den harmonischen Oszillator zu beschreiben. Die
Wellenfunktionen des Anfangs- und Endzustandes lassen sich als die Multiplikation von
einzelnen Wellenfunktionen, die Normalschwingungen präsentieren, beschreiben:
3N − f
ψv =
v′
∏ψ
vv ′ , k
(Qk )
k =0
(3.20)
3N − f
ψv =
v ′′
∏ψ
vv ′′ , k
(Qk ) .
k =0
Durch das Einsetzen der Gleichung (3.20) in die Gleichung (3.19) erhält man
30
3 RAMAN-EFFEKT
3N − f
(α )
ij v′v′′
= α ij
3N − f
∏ψ v (Qk )
v′
Qk = 0
k =1
∏ψ
vv ′′
(Qk ) +
k =1
(3.21)
3N − f
+
∑
k =1
 ∂α ij

 ∂Qk


 Qk =0
3N − f
3N − f
∏ψ v (Qk ) Qk
v′
k =1
∏ψ
vv ′′
(Qk ) .
k =1
Aus der Quantenmechanik (Siehe z.B. Mandel 1992, Hecht 2000) ist folgende Beziehung
bekannt:
3N − f
3N − f
∏ψ v (Qk )
v′
k =1
∏ψ
vv ′′
k =1
0 für vv′,k ≠ vv′′, k
(Qk ) = 
1 für v v′,k = vv′′,k .
(3.22)
Diese Beziehung vereinfacht die Gleichung (3.21) und stellt bei vv′,k = vv′′, k die RayleighStreuung dar. Der zweite Term aus der Gleichung (3.21) nimmt dann folgende Lösungen an:
3N − f
∏ψ
3N − f
vv ′
(Qk ) Qk
k =1
∏ψ
vv ′′
(Qk ) =
k =1
(3.23)
0

= bvk vv′,k + 1

bvk vv′,k
für vv′,k = vv′′, k
für vv′,k = vv′′, k + 1
für vv′,k = v v′′,k − 1
wo
b 2 vk =
h
8πµν k
(3.24)
in der quantenmechanischen Darstellung eine Amplitude der Schwingung mit der Frequenz
ν k und der reduzierten Masse des Moleküls ist.
Bei der Betrachtung der Änderung der in der Gleichung (3.21) dargestellten
Polarisierbarkeit, zeigt sich, dass die Raman-Streuung mit dem zweiten Term in der
31
3 RAMAN-EFFEKT
Gleichung 3.21 beschrieben ist. Die k -te Mode liefert einen Beitrag zur Raman-Streuung,
wenn sich die Vibrationsquantenzahl bei der Änderung des Zustandes um den Betrag 1 ändert
(Auswahlregel):
vv′,k = vv′′,k + 1 (Stokes-Linie),
(3.25)
vv′,k = vv′′,k − 1 (Anti-Stokes-Linie).
Es darf dabei kein Term des Produkts verschwinden. Dies wird erreicht, wenn alle Moden,
außer k -ten Mode, die Vibrationsquantenzahl im Anfang- und Endzustand gleich haben:
vv′,m = vv′′,k für m ≠ k .
(3.26)
Diese Voraussetzungen erlauben uns, für die Matrixelemente des Polarisierbarkeitstensors
folgende Beziehungen abzuleiten:
(α )
 ∂α ij
= 
 ∂Qk


bvk vv′′, k + 1
 Qk = 0
(α )
 ∂α ij
= 
 ∂Qk


bvk vv′′, k
 Qk = 0
ij v +1,v
v ′′ , k
v ′′ , k
ij v −1,v
v ′′ , k
v ′′ , k
(Stokes-Streuung),
(Anti-Stokes-Streuung).
(3.27)
(3.28)
Jetzt können wir den Polarisierbarkeitstensor, den wir aus der quantenmechanischen
Betrachtung eines Moleküls erhalten haben, in der klassischen Elektrodynamik einsetzen16.
Dafür verwenden wir die Gleichungen (3.11), (3.6) und (3.14) und bekommen die totale
Strahlungsleistung P , die ein Molekül pro eine Molekülschwingung abstrahlt:
16
Wie bereits erwähnt, wird die Streuung des Moleküls als Streuung eines Dipols betrachtet.
32
3 RAMAN-EFFEKT
PStokes
4
1 16π 4ν Stokes
=
8πε o
3c 3
PAnti − Stokes
 ∂α ij

 ∂Qk
2
r


bv2k (vv′′, k + 1)E02 ,
 Qk =0
4
1 16π 4ν Anti
− Stokes
=
3
8πε o
3c
 ∂α ij

 ∂Qk
(3.29)
2
r


bv2k vv′′,k E 02 .
 Qk = 0
(3.30)
Um den Zusammenhang mit der Intensität I 0 zu finden, wird sie über eine Beziehung mit
der Amplitude des elektrischen Feldes verknüpft:
I0 =
r
1 ε0 r2 1
E 0 = cε 0 E 02 .
2 µ0
2
(3.31)
Setzt man die Gleichung (3.31) in die Gleichungen (3.29) und (3.30), so erhält man
PStokes
4π 3
= 3
3c
PAnti − Stokes
 ∂α ij
µ0 4
⋅ν Stokes ⋅ I 0 ⋅ 
3
ε0
 ∂Qk
4π 3
= 3
3c
2


⋅ bv2k ⋅ (vv′′,k + 1) ,
 Qk =0
 ∂α ij
µ0 4

ν
⋅
⋅
I
⋅
Anti − Stokes
0 
ε 03
 ∂Qk
(3.32)
2


⋅ bv2k ⋅ v v′′,k .
 Qk =0
(3.33)
Im Gegensatz zur rein klassischen Beschreibung des Raman-Effekts liefert die
quantenmechanische Betrachtung verschiedene Strahlungsleistungen für die Stokes- und
Anti-Stokes-Komponente der Raman-Streuung.
3.3
Besetzung der Schwingungsniveaus
Die bisherige Betrachtung der Mikrosysteme wurde auf ein Molekül beschränkt. Die realen
Systeme bestehen aus N Molekülen, die als ein Ensemble behandelt werden müssen. Im
Gleichgewicht werden die Moleküle bestimmte Energieniveaus besitzen, die durch das
Boltzmannsche-Verteilungsgesetz beschrieben sind
33
3 RAMAN-EFFEKT
gk
Nk = N
∑ g m e − Em
kT
⋅e
−
Ek
kT
.
(3.34)
m
Diese Formel beschreibt, dass sich N k Moleküle im Niveau k mit der Energie E k
befinden. Und g m wird als statistisches Gewicht oder Entartungsgrad (i.e. die Anzahl der
energetischen Zustände mit der gleichen Energie) genannt. Für die Schwingungszustände ist
das statistische Gewicht gleich eins. Ein Molekül in einem Schwingungszustand besitzt eine
bestimmte Energie E vi , die durch die Schwingungsquantenzahl vi und die Eigenfrequenz ω i
des Niveaus gegeben ist
1

E v i = hω i  v i +  .
2

(3.35)
In Verbindung mit dieser Formel können wir die Besetzungszahl nvi der Moleküle auf
dem Energieniveau E vi finden. Das ergibt
 − E vi

exp

kT
(
)
N vi

 = 1 − exp − hω i
n vi =
= ∞


N
 − E vi
 
 kT
exp

∑
(kT )

v =0

 − hω i v i 
 exp
.

 kT 
(3.36)
i
Diese Formel beschreibt die Unregelmäßigkeit der Besetzung der Schwingungsniveaus, die
eine Erklärung dafür liefert, dass Anti-Stokes-Übergänge viel seltener erfolgen17. Die
Intensität der Anti-Stokes-Linien ist viel kleiner als die der entsprechenden Stokes-Linien.
17
Die Übergangswahrscheinlichkeit ist proportional mit der Zahl der Moleküle, die sich auf dem entsprechenden
Energieniveaus befinden.
34
3 RAMAN-EFFEKT
3.4
Intensität des Raman-Signals
Die Betrachtung der Intensität sowie der Raman-Intensität ist mit der Vorstellung des
Streuquerschnittes verknüpft. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir die Hauptbegriffe zu
diesem Thema und werden diese anschließend im Zusammenhang mit der Intensität des
Ramansignals betrachten.
3.4.1
Differentieller und totaler Streuquerschnitt
Streuungsprozesse werden mit Hilfe von Streuquerschnitten beschrieben (Siehe z.B.
Cohen-Tannoudji 1997, Robinett 1997). Uns interessieren Photonen, die pro Zeiteinheit in
den Raumwinkel dΩ in die Richtung θ und ϕ gestreut werden. Die Zahl der Photonen dn
ist
offensichtlich
proportional
zu
dΩ
und
dem
einfallenden
Strom
I0 .
Der
Proportionalitätsfaktor zwischen dn und I 0 dΩ wird mit dσ bezeichnet.
Der einfallende Strahl, den wir als eine ebene Welle eingeben, wird durch die
Strahlungsflussdichte (i.e. die Zahl von einfallenden Photonen pro Flächenelement cm2 und
pro Sekunde) charakterisiert.
Der Streuquerschnitt dσ ist durch die folgende Beziehung definiert
Zahl der gestreuten Photone/s in dΩ bei θ , ϕ
.
Zahl der Photone / cm 2 /s im Einfallsstrahl
dσ =
(3.37)
dσ (Zahl der gestreuten Photonen /s in dΩ bei θ , ϕ )/(Zahl der Photonen/cm2/s im
Einfallsstrahl) = I (θ ,ϕ )dΩ .
Der differentielle Streuquerschnitt wird als
dσ
definiert und beschreibt die Streuung des
dΩ
Moleküls in einen bestimmten Winkel.
Durch die Integration im ganzen Raum bekommen wir den totalen Streuquerschnitt σ :
π
σ=
2π
 dσ 
∫ ∫ dΩ dΩ  .
θ φ
=0 =0
(3.38)
35
3 RAMAN-EFFEKT
Der totale Streuquerschnitt beschreibt die ganze Streuung, die vom Molekül emittiert wird.
3.4.2
Wie
Intensität der Raman-Bänder
bereits
erwähnt,
beschreibt
die
Polarisierbarkeitstheorie
von
Placzek
quantenmechanisch ein Mikrosystem. Unter Zuhilfenahme dieser Theorie können die
Intensitäten der Raman-Linien bestimmt werden.
Die Intensität18 der Raman-Streuung I R ist durch folgende Beziehung gegeben (Moritz
1999):
IR =
dσ k
⋅ Ω obs ⋅ N V ⋅ lU ⋅ I 0 .
dΩ
(3.39)
In dieser Gleichung ist
dσ k
- differentieller Streuquerschnitt;
dΩ
Ω obs - Beobachtungswinkel;
N V - Anzahl der Moleküle pro Volumenseinheit;
lU - Länge des Untersuchungsvolumens [cm].
I 0 - Intensität des einfallenden Strahls.
Die
Verwendung
der
90°-Geometrie19
vorausgesetzt,
wird
der
differentielle
Streuquerschnitt durch die folgenden Beziehungen angegeben (Schrader 1995):
(ν 0 − ν k )
h
 dσ k 
 2 7 2
= 3 2⋅


α k + γ k  ,
45 
 dΩ  Stokes 2 cε 0 ν k [1 − exp(− hcν k kT )] 
4
18
19
Unter Intensität ist hier und im weiteren die Strahlungsflussdichte gemeint.
Die 90°-Geometrie wird im Kapitel 4.1 beschrieben.
(3.40)
36
3 RAMAN-EFFEKT
(ν 0 + ν k )
h
 dσ k 
 2 7 2
= 3 2⋅


α k + γ k  .
45 
 dΩ  Anti − Stokes 2 cε 0 ν k [exp(− hcν k kT ) − 1] 
4
(3.41)
Diese Formeln verbinden den Streuquerschnitt mit den Strahlungseigenschaften des
Moleküls20.
Der differentielle Streuquerschnitt und damit die ganze Raman-Intensität ändert sich mit
der vierten Potenz der Frequenz, was eine erhebliche Steigerung des Raman-Signals mit
zunehmender Anregungsfrequenz (oder abnehmender Wellenlänge) bedeutet. Viele
Materialien fluoreszieren jedoch stärker, wenn das einfallende Licht sich dem UV-Bereich
nähert. Die Fluoreszenz ist viel stärker als die Raman-Streuung und kann sie einfach
überdecken. Deswegen muss experimentell sehr oft ein Optimum gefunden werden, bei dem
ein starkes und gleichzeitig von der Fluoreszenz freies Raman-Signal zu beobachten ist.
Wird die Detektionseinheit nicht unter der 90°-Geometrie aufgebaut, muss die k -te Mode
der Raman-Streuung (Siehe Gleichungen 3.40 und 3.41) mit dem Faktor
2 ρ k + (1 − ρ k )sin 2 Θ
1+ ρk
korrigiert werden.
Θ
(3.42)
ist der Winkel zwischen der Detektionsrichtung und dem
Polarisationsvektor der Anregung, ρ k beschreibt den Depolarisationsgrad und ist als
3γ k2
ρk =
45α k2 + 4γ k2
(3.43)
gegeben. Diese Größe beschreibt, wie viel nach der Wechselwirkung des einfallenden
Strahls mit dem Molekül von der Polarisation im gestreuten Licht bleibt.
Die Beziehung für den Streuquerschnitt enthält die Glieder α und
Polarisierbarkeit und Anisotropie des Moleküls charakterisieren.
20
γ 2 , die entsprechend die mittlere
37
3 RAMAN-EFFEKT
Aufgrund der unterschiedlichen Besetzungen der Energiezustände, die wir bereits
diskutiert haben (vgl. Kapitel 3.3), werden auch Stokes- und Anti-Stokes-Linie verschiedene
Intensitäten haben. Das Verhältnis zwischen den beiden wird den folgenden Ausdruck
annehmen:
I Stokes
I Anti − Stokes
 dσ k 


 ν −ν k
 dΩ  Stokes
=
=  0
 dσ k 
 ν 0 +ν k


 dΩ  Anti − Stokes
4

 hcν k 
 exp

 kT 

(3.44)
Messungen der Verhältnisse von Stokes- und Anti-Stokes-Intensitäten können uns eine
Aussage über die Temperatur liefern und wurden erfolgreich in der Praxis eingesetzt.
3.5
Rotations-Raman-Effekt
Im Fall eines rotierenden Moleküls wird sich seine Polarisierbarkeit ändern. Die Rotation
führt dazu, dass das induzierte Dipolmoment periodisch moduliert wird. Durch die
Umdrehung um 180° weist das symmetrische Molekül die gleiche Polarisierbarkeit auf und
die Frequenzmodulation erfolgt deswegen mit doppelter Rotationsfrequenz. Dieser Vorgang
kann sehr anschaulich am sogenannten „Hantelmodell“ (z.B. Haken 1998) erklärt werden.
Das Molekül wird hier als zwei mit einem Stift miteinander verbundenen Kugeln simuliert
und mit einer Lampe bestrahlt. Das reflektierende Licht von der rotierenden Hantel wird
analysiert. In diesem Licht konnte eine unverschobene Frequenzkomponente nachgewiesen
werden und zwei von der Lichtfrequenz verschobene Niedrig- und Hochfrequenzen, die die
doppelte Rotationsfrequenz haben, gemessen.
38
Intensität / willk. Einheiten
3 RAMAN-EFFEKT
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
2250
2280
2310
2340
2370
2400
Wellenzahlverschiebung / cm
2430
-1
Abbildung 3.3: Ausschnitt aus dem Raman-Spektrum von Stickstoff.
Neben der Vibrationslinie bei 2331 cm-1 sind deutlich die Rotationsbegleiter
zu sehen.
In der Abbildung 3.3 ist ein Raman-Spektrum von Stickstoff in Luft dargestellt. Neben der
Vibrationslinie bei der Wellenzahlverschiebung von 2331 cm-1 sind auch Rotationslinien
deutlich zu sehen.
Das klassische Modell erklärt den Rotations-Raman-Effekt durch die Anisotropie der
Polarisierbarkeit des Moleküls. Das Hauptkriterium für die Entstehung der Rotationslinien ist
die Differenz der Polarisierbarkeiten entlang den Hauptachsen21.
Die quantenmechanische Behandlung des Rotations-Raman-Effekts ist zwar komplizierter,
liefert jedoch die vollständige Beschreibung der Entstehung der Rotationslinien, die die
Vibrations-Raman-Linien umgeben.
21
Nur wenn diese Differenz nicht gleich Null ist, werden die Rotationslinien vorhanden sein.
39
3 RAMAN-EFFEKT
3.6
Raman-Streuung an Mikropartikeln
Das Streuverhalten an Mikropartikeln unterscheidet sich wesentlich vom Streuvorgang
beispielweise einer Flüssigkeit in einer Küvette. Die exakte mathematische Beschreibung von
Streuprozessen ist äußerst schwierig, und ohne dafür erforderliche Vereinfachungen,
rechenzeitaufwendig und benötigt auf jeden Fall viel Speicherkapazität. Viele Standardwerke
befassen sich mit der elastischen Lichtstreuung an Partikeln (van de Hulst 1957, Bohren &
Huffman 1983, Kerker 1969, Bayvel & Jones 1981).
Chen et al. (1991, 1993), Chang et al. (2000) und Juodkazis et al. (2002) haben die
stimulierte Emission und das Lasing an deformierten Partikeln untersucht. Eine große Zahl an
Experimenten beschränkt sich jedoch auf kugelförmige Partikel. Chew et al. (1976a, 1979),
Kerker et al. (1979) und Kerker & Druger (1979) enwickelten für die Berechnung der RamanStreuung an Mikropartikeln ein Dipolmodell. Es wird demnach zusätzlich zur Feldstärke im
Partikel auch das Dipolfeld berechnet, das durch das transmittierte Feld angeregt wird. Die
induzierte Dipolstrahlung hat dabei eine Amplitude, die proportional zur lokalen Feldstärke
ist. Dieses Modell wurde auf konzentrisch geschichtete Partikel (Chew et al. 1976b), Zylinder
(Chew et al. 1980) und Sphäroide (Wang et al. 1980) erweitert.
Dieser komplizierte Streuprozess kann mathematisch über die Aufspaltung des
Streuquerschnittes des Moleküls auf zwei Faktoren vereinfacht werden (Schweiger 1987,
1991). Der erste Faktor wird durch die molekularen Eigenschaften der Substanz definiert und
der zweite Faktor ist von der Partikelgröße abhängig. Der Partikelstreuquerschnitt wird durch
die folgende Beziehung gegeben (3.45)
dσ aPart
,k
dΩ
=
dσ a , k
dΩ
⋅ f Part (x0 , m0 , xs , ms ) ,
(3.45)
wo der erste Term dem Streuquerschnitt einer bestimmten Substanz a entspricht und f Part
ein dimensionsloser Faktor ist, der von der Streugeometrie abhängt und die Wechselwirkung
zwischen dem gestreuten Licht und dem Partikel beschreibt. Er berücksichtigt die einfallende
40
3 RAMAN-EFFEKT
Wellenlänge x0 , die gestreute Wellenlänge xs sowie diesen Wellenlängen entsprechende
Brechungsindizes m0 und ms mit einem bestimmten Mie-Parameter22.
Barton (2000) untersuchte theoretisch oblate und prolate Sphäroide und stellte fest, dass
eine nicht kugelförmige Fläche einen erheblichen Einfluss auf die Streuung des Partikels
hatte. Die Berechnungen der Raman-Streuung mittels des Dipolmodells sind äußerst komplex
und bei großen Mie-Parametern mit erheblichem Zeitaufwand verbunden. Aufgrund dieser
Probleme wurden die theoretischen Untersuchungen der Raman-Streuung mit diesem Modell
nur bis zu einem Mie-Parameter von x ≈ 80 durchgeführt (Popp et al. 1997, Hartmann et al.
1997).
In natürlichen und technischen Aerosolen auftretende Mikropartikel haben meistens
größere Mie-Parameter und sind äußerst interessant für praktische Anwendungen. Als eine
Alternative zur Mie-Theorie wurden Näherungslösungen entwickelt, die auf der
geometrischen Optik basieren (van de Hulst 1981). Es wurde von Zhang & Alexander (1992a,
b) ein Hybrid-Modell vorgeschlagen, das die Berechnung der inelastischen Streuprozesse an
homogenen sphärischen Mikropartikeln mit sehr großen Mie-Parametern (102-103) erlaubte.
Das transmittierte Feld im Partikel wird wie im Dipolmodell entsprechend der Mie-Theorie
berechnet. Mit Hilfe der geometrischen Optik wird nun der inelastische Anteil der Streuung
ermittelt. Die elektromagnetischen Wellen, die emittiert werden, sind dabei durch die
geometrischen Strahlen dargestellt. Das von verschiedenen Molekülen emittierte Feld wird
inkohärent überlagert.
Für die Berechnung der inneren Energieverteilung in einem Mikropartikel wurde von
Chowdhury et al. (1992) die Ray-Tracing-Methode entwickelt. Velesco et al. (1997)
berücksichtigten in dieser Methode die Phasen der einzelnen geometrischen Strahlen und
fanden eine mit der Mie-Theorie übereinstimmende Anordnung von Interferenzstreifen
gefunden. Dieses modernisierte Modell wurde für die Berechnung des elastisch gestreuten
und transmittierten Feldes in einem geschichteten Mikropartikel angewendet (Velesco &
Schweiger 1997). Auf diesem Modell basiert ein anderes Modell, das die inelastische
Streuung an homogenen Mikropartikeln im Fall der kohärenten Emission beschreibt und eine
sehr schnelle Berechnung der Winkelabhängigkeit der Raman-Streuung ermöglicht (Velesco
& Schweiger 1999). Nach dem Vergleich mit dem klassischen Dipolmodell wurde
festgestellt, dass das auf der geometrischen Optik basierende Modell ein sehr gutes
22
Der Mie-Parameter ist durch die Beziehung
2πa
λ
definiert ( a Partikelradius,
λ
Wellenlänge).
3 RAMAN-EFFEKT
41
qualitatives sowie auch quantitatives Ergebnis selbst bei kleinen Mie-Parametern liefert. Dies
eröffnete eine Möglichkeit die Raman-Streuung und Fluoreszenz an Fasern, kubischen und
hexagonalen Kristallen und Kristallagglomeraten zu berechnen.
Bei bestimmten Verhältnissen zwischen dem Partikeldurchmesser und der Wellenlänge des
einfallenden Strahls treten im Partikel sogennante Strukturresonanzen (Eingangs- oder
Inputresonanzen) in der elastischen Streuung auf23.
Ausgangs- oder Outputresonanzen wurden in der Raman-Streuung (Owen et al. 1982,
Thurn & Kiefer 1984, 1985, Schweiger 1990a, 1990b, Lettieri & Preston 1985) und der
Fluoreszenz (Benner et al. 1980, Hill et al. 1984, Owen et al. 1981, 1982) untersucht.
Diese Strukturresonanzen werden auftreten, wenn die Wellenlängen des einfallenden
Strahls den passenden Mie-Parametern zugeordnet sind. Im Bild eines Raman-Spektrums
wird das bedeuten, dass bei bestimmten Wellenzahlverschiebungen eine drastische Erhöhung
der Intensität (Resonanz) zu sehen ist.
Als Beispiel wurden die Strukturresonanzen an 15 µm großen Mikropartikeln (Abbildung
3.4) im Fluoreszenz-Spektrum gemessen (Abbildung 3.5).
23
Sie werden „whispering gallery mode“ oder „morphology dependent resonances“ genannt.
42
3 RAMAN-EFFEKT
Abbildung 3.4: REM-Aufnahme der 15µm Mikropartikel (MF RhB 16;
15,06 ± 0,20 µm; SPECHT GmbH, Berlin).
12000
7500
6000
10000
Counts
4500
8000
3000
6000
2300
2400
2500
2600
2700
4000
2000
0
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
-1
Wellenzahlverschiebung / cm
Abbildung 3.5: Fluoreszenz-Spektrum eines in Abbildung 3.4 dargestellten
farbstoffdotierten MF-Mikropartikels.
43
3 RAMAN-EFFEKT
3.7
Anwendungen der Raman-Spektroskopie
Der Raman-Effekt stellt die Basis für die auf diesem Effekt beruhende Spektroskopie dar,
die den Zugang zur chemischen und physikalischen Analyse unterschiedlichster Substanzen24
und der zu untersuchenden Objekte eröffnet.
Die
Entwicklung
der
Raman-Spektroskopie
verlief
in
Abhängigkeit
vom
Entwicklungsstand der dazugehörigen Experimentausrüstung. In den ersten 20 Jahren nach
der ersten experimentellen Messung der Raman-Streuung erschienen die fundamentalen
theoretischen Arbeiten, die die Entstehung dieses Effekts erklärten.
Im Experiment hatten die Wissenschaftler lange Zeit mit vielen technischen Komplikationen zu kämpfen.
Dadurch, dass der Raman-Effekt in der Intensität um acht Potenz kleiner als die Anregung
ist, waren die Forscher seit seiner Entdeckung an die starke Lichtquellen angewiesen. In der
ersten Arbeiten von Raman & Krishnan (1928a) wurde sogar das Sonnenlicht25 als
Anregungsquelle genommen. In dieser Zeit dienten die Quecksilberdampflampen als
standarte Anregung für ramanspektroskopische Untersuchungen.
Der Siegeszug der Raman-Spektroskopie hat mit der Entwicklung des Lasers26 im Jahre
1960
begonnen.
Die
Quecksilberdampflampen
wurden
von
diesem
Gerät,
das
monochromatisches und kohärentes Licht erzeugte, erfolgreich abgelöst. Zurzeit existieren
zahlreiche Typen und auf verschiedenen Prinzipien basierende Laser, die in unterschiedlichen
Leistungsklassen arbeiten und auch für die spezielle Anwendungen konstruiert sind.
Die Dispersionseinheit hat sich von einem einfachen Prisma zu den einstufigen, Double-,
Triplemonochromatoren27 entwickelt, die im Moment mit den geritzten und holographischen
Gittern ausgerüstet sind.
Lange Zeit suchte man nach einer Möglichkeitt, effizient und gleichzeitig spektralungestört
die Rayleigh-Streuung zu filtern. Mit der Erfindung des holographischen Notch-Filters wurde
24
Die Raman-Spektroskopie wird mittlerweile als Strukturuntersuchungsmethode in der Molekül- und
Festkörperphysik, Kristallographie, Medizin und Biologie und in vielen anderen Gebieten der Wissenschaft und
der Technik eingesetzt.
25
In ihrem Versuchsaufbau ließen Raman & Krishnan (1928a) das Sonnenlicht durch verschiedene Filter durch.
26
Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation.
27
Aufgrund der additiven Dispersion wird in mehrstufigen Monochromatoren eine höhere Auflösung erreicht.
44
3 RAMAN-EFFEKT
dieses Problem gelöst. Heutzutage gehört er zu einem der wichtigsten Bauteile der
Detektionseinheit.
Die Registrierung der Raman-Spektren begann mittels der Fotoplatten und wurde im Laufe
der 40er und 50er Jahre mit den damals neuen und effizienten Photomultiplier ergänzt.
Zurzeit werden die Spektren meist mit CCD28-Kameras registriert, die, in Verbindung mit der
Kühlung29 und der zweidimensionalen Geometrie des Chips, sogar für die schwache Signale
eine ausgezeichnete Detektionstechnik darstellen.
Die moderne Raman-Spektroskopie wurde in letzten Jahren mit der neuen faser-,
mikrooptischen Technik ausgerüstet. Die Integrierte- und Mikrooptik in Verbindung mit
Diodenlasern vergrößerte das Potenzial des Forschungsgebietes und leitete es in neue
Richtungen.
Die Raman-Spektroskopie wird in der Forschung für die quantitative (Siehe Brame &
Grasselli 1976a, 1977b) und qualitative Analyse von organischen und inorganischen
Materialien angewendet und erfolgreich für die Lösungen von komplexen analytischen
Problemen sowie für Untersuchungen von verschiedenen chemischen Strukturen eingesetzt.
Egal ob es sich um ein Gas, oder ein Aerosol, eine Flüssigkeit oder ein Festkörper handelt, sie
kann unter unterschiedlichen Raumbedingungen30 für ihre Analyse angewendet werden.
Eine wichtige Besonderheit dieser Spektroskopie ist eine nicht invasive31 Messtechnik, die
auch eine Durchführung von “in situ”-Messungen ermöglicht. Dank neuer schneller
Elektronik und Computertechnik können die erhaltenen Spektren schnell aufgenommen und
ausgewertet werden, was sofort eine “on-line” oder “in situ” Aussage über das untersuchte
Objekt getroffen werden kann. Zu den bekannten Anwendungsgebieten gehören die Aerosol-,
Umwelttechnik und die atmosphärische Physik, in denen die Raman-Spektroskopie für die
schnelle Identifizierung der chemischen Zusammensetzung und Konzentrationsmessungen an
Tropfen angewendet werden kann, die Chemie-, Verfahrens- und Verbrennungstechnik, wo
die Produkte der Vebrennung (z.B. Ruß) sofort in Flamen gemessen oder Polymere32
untersucht werden können.
28
Charge Coupled Device.
Die Kühlung ist z.B. mit flüssigem Stickstoff oder mit Peltier-Elementen möglich.
30
Die Raman-Spektroskopie wird erfolgreich unter Raum-, Tief- oder Hochtemperatur sowie auch unter Hochoder Tiefdruck und bei unterschiedlicher Feuchtigkeit eingesetzt.
31
Damit ist so eine Messtechnik gemeint, bei der keine mechanische Einwirkung durch die Messmethode selbst
im Untersuchungsvolumen erfolgt.
32
Hier wird die Raman-Spektroskopie für die Identifizierung der unbekannten Komponenten, für die
Untersuchung der physikalischen und chemikalischen Struktur während des Polymerisierungsvorgang
eingesetzt.
29
45
3 RAMAN-EFFEKT
3.8
Konzentrationsmessungen mittels der RamanSpektroskopie
Die Ramanspektroskopie wird schon seit Jahren zu Konzentrations- und Temperaturmessungen eingesetzt. Zahlreiche Untersuchungen (Siehe z.B. Cottereau et al. 1990, Régnier
et al. 1974, Thumann et al. 1997, Bazile & Stepowski 1994, Iinuma 1987, Birch et al. 1975,
Bengtsson et al. 1995, Samyal & Hickman 1980, Webber et al. 1979, Seitz et al. 1993,
Thönnissen 1991) wurden an Gasen und Gasgemischen durchgeführt, die die RamanSpektroskopie
als
hervorragende
Messmethode
für
physikalische
und
chemische
Charakterisierungen auswiesen.
Wie bereits beschrieben (Siehe Kapitel 3.4.2), hängt die Intensität der Raman-Streuung
proportional
von
der
Konzentration
der
aktiven
Moleküle
ab
(3.39).
Für
die
Konzentrationsbestimmung an den zweikomponentigen Gemischen werden die Raman-Linien
von beiden Substanzen gemessen. Dabei wird es vorausgesetzt, dass die Messbedingungen
bei diesen Messungen unverändert bleiben. Das Intensitätsverhältnis der Raman-Linie von der
Substanz “1” ( I S1 ) zur Raman-Linie der Substanz “2” ( I S 2 ) wird in diesem Fall nur von den
Konzentrationen C N S1 , C N S 2 und den molekularen Streuquerschnitten σ S1 , σ S 2 der beiden
Substanzen abhängen und kann im Fall der homogenen Mischungen durch die folgende
Beziehung beschrieben werden:
I S1 C N S 1 ⋅ σ S1
=
.
I S2 CN S2 ⋅σ S2
(3.46)
Das Verhältnis der molekularen Streuquerschnitten ist nicht immer bekannt, es lässt sich
jedoch einfach durch die Kalibrierung33 bestimmen. Die Kalibrierung wird bei bekannten
Konzentrationen der zu untersuchenden Substanzen durchgefürt, die diesen Konzentrationen
entsprechende Intensitätsverhältnisse zuordnen:
 I S1 
σ


= S1
 I S 2  Kalibr σ S 2
33
 C N S1 

⋅
.
 CN S 2 

 Kalibr
(3.47)
Dabei muss natürlich beachtet werden, dass die Kalibrierung und die Messungen selbst unter gleichen
Messbedingungen (Druck, Temperatur, Feuchtigkeit) und Aufbaugeometrie durchgeführt werden müssen.
46
3 RAMAN-EFFEKT
Wenn die Kalibrierung durchgeführt und das Intensitätsverhältnis der Raman-Linien bei
der unbekannten Konzentration gemessen wurde, dann kann diese Konzentration durch die
bekannten Daten ermittelt werden:
C N S1
CN S 2
=
I S1
IS2
 C N S1 
I 

⋅  S 2 
⋅
.


 I S1  Kalibr  C N S 2  Kalibr
(3.48)
Für viele Konzentrationsmessungen an Gasen und Gesgemischen wird die Raman-Linie
von Stickstoff oder Sauerstoff, die sich in der Luft befinden, als Referenz genommen, da die
Konzentration von beiden Gasen in Luft eine Konstante ist und diese Gase ein starkes RamanSignal aufweisen.
3.9
Identifizierung der Substanzen mittels der RamanSpektroskopie
Die molekülspezifische Natur des Raman-Effekts wird in der Raman-Spektroskopie für die
Identifizierung von unbekannten Stoffen ausgenutzt und wird besonders erfolgreich bei
organischen Strukturen angewendet. Verschiedene chemische Bindungen sind bei den
unterschiedlichen Wellenzahlverschiebungen Raman-aktiv (Tabelle 3.1). Aus der bekannten
Form der Raman-Linie34 und der dazugehörigen Wellenzahl kann eine Aussage über die
Substanzen im Untersuchungsvolumen getroffen werden.
34
Die Gestalten von verschiedenen Raman-Linien sind sehr gut dokumentiert und sind z.B. in Schrader (1989),
Tobin (1971) zu finden.
47
3 RAMAN-EFFEKT
Chemische Bindung
Wellenzahlbereich / cm-1
Gitterschwingungen von kristallinen Molekülen
20 – 200
Knickschwingungen, Streckschwingungen von
250 – 400
Gruppen schwerer Atome
C–J
480 – 520
C – Br
510 – 595
C – Cl
570 – 710
C – C (verzweigte Paraffine)
670 – 1100
C – C (unverzweigte Paraffine)
800 – 1100
Substituierte Aromaten
990 – 1010
C=S
1050
O – H (bei R – OH, R=organischer Rest)
1110
Alkylierte Aromaten
1580 – 1625
N=O
1610 – 1640
C=C
1620 – 1680
C=N
1630 – 1670
C=O
1650 – 1800
C≡C
2100 – 2300
C≡N
2150 – 2250
C – H (aliphatisch)
2800 – 3000
C – H (aromatisch)
3000 – 3200
O–H
3150 – 3636
N–H
3300 – 3380
HH Valenz
4400
Tabelle 3.1: Charakteristische Schwingungen von einigen chemischen
Bindungen und zu diesen entsprechende Wellenzahlbereiche der RamanLinie.
48
3 RAMAN-EFFEKT
In letzter Zeit steigert das Interesse an den Materialien und Kunststoffen, die auf
organischen Monomer-Systemen basiert sind.
Die Raman-Spektroskopie ist in diesem Fall ein starkes Instrument für die Untersuchungen
der
chemischen
und
technologischen
Vorgänge
bei
der
Polymerisierung,
der
Prozessbeobachtung (Siehe Brame & Grasselli 1977c) und liefert eine ausgezeichnete
Technik für die Identifizierung der entstehenden organischen Bindungen.
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
4
49
Der experimentelle Aufbau
4.1
Übersicht
Der experimentelle Aufbau ist in Abbildung 4.1 dargestellt.
Der Tropfen wird in einem akustischen Levitator (Dantec/invent, Ultrasonic Levitator) levitiert und mit einem cw-Ar+-Laser (Spectra Physics, Modell 2030-20, 514.5 nm, 2 – 8.5
Watt) bestrahlt. Der Laser dient zur Anregung des Raman-Signals. Die Plasmalinien des
Laserstrahls werden mit einem Filter ausgeblendet.
Die Polarisationsrichtung des Laserstrahls kann mit einem Polarisationsdreher beliebig
gewählt werden. In unseren Untersuchungen wurde sie senkrecht zur Tischebene eingestellt.
Der Durchmesser des Laserstrahlfokusses im Untersuchungsvolumen wird durch die Wahl
einer Linse oder eines Achromaten vorgegeben.
Das gestreute Licht wird unter 90° zur Laserstrahlrichtung und zur Levitationsachse mit
einem Objektiv (Canon FD 1:1.2/85L) auf den Eintrittsspalt des Monochromators
(Spex 1403) abgebildet. Das spektral zerlegte Streulicht wird mit einer flüssigstickstoff
gekühlten CCD-Camera (Wright Instr. 031) detektiert und mit einem PC ausgewertet. Die
CCD-Kamera wird direkt am Austrittsspalt des Monochromators eingebaut.
Das Bild des Tropfens, aus dem mit Hilfe einer Kalibrierung die Größe des Tropfens
ermittelt werden kann, wird über eine Linse auf eine Videokamera abgebildet (Sony XC77CE, 752x582 Pixel).
Der gesamte Aufbau wird auf einem optischen Tisch installiert. Der obere Teil des Tisches
ist eine Granit-/Stahlplatte, die auf Styroporschichten ruht. Zur Dämpfung von Schwingungen
werden die Styroporschichten mit Mopedschläuchen voneinander isoliert. Die Granitplatte
wird zusätzlich mit einer Schicht Quarzsand vom restlichen Teil des Tisches getrennt
(Vehring 1995).
50
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
Spektrograph
Absorber
CCDKamera
Probe
Objektiv
Linse
VideoKamera
Akustischer
Levitator
Blende
Laser
PolarisationsDreher
Abbildung 4.1: Der experimentelle Aufbau.
Filter
51
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
4.2
Der optische Aufbau
4.2.1
Anregung der Raman-Streuung
Für die Anregung der Ramanstreuung wird ein Argonionenlaser (Spectra-Physics, Modell
2030-20) eingesetzt. Der Laser ist mit einer Wasserkühlung ausgestattet, und ein
Luftentfeuchter sorgt für die Trocknung der Umgebungsluft im Lasergehäuse.
Der Laser wird im single-light-mode auf der grünen Linie (λ=514.5 nm) betrieben. Die
Stabilität der Laserleistung in diesem Modus wird auf ±0.5% spezifiziert (Spectra 1987) und
stellt sich erst nach 30 Minuten Arbeit ein. Während der Messungen wurden Leistungen
zwischen 2 und 8.5 Watt eingestellt, um ausreichend hohe Lichtstreuung in den
Monochromator zu bekommen. Eine ausführliche Zusammenstellung der wichtigsten
Kenngrössen des Lasers findet sich im Anhang A1.
Die Abbildung 4.1 präsentiert auch den Strahlengang im experimentellen Aufbau. Der
Laserstrahl wird mit einem Spiegel auf einen Plasmalinienfilter (Groß 1997) gelenkt. Die
Aufgabe des Filters besteht darin, im Laserrohr entstehende Plasmalinienemission
abzublocken. Es besteht aus einem Prisma, welches die ganze, im Laserrohr entstandene
Plasmaemission, spektral zerlegt. Alle Plasmalinien werden abgeblockt, und nur die
Emissionlinie selbst wird mit einem dielektrischen Laserspiegel weitergelenkt. Unmittelbar
nach dem Plasmalinienfilter befindet sich ein Polarisationsdreher (Spectra-Physics, Model
310-21), mit dem die Polarisationsrichtung beliebig gedreht werden kann. Die Polarisation
des Laserstrahls wird um 90° gedreht. Die Polarisationsrichtung im Untersuchungsvolumen
ist senkrecht zur Tischebene. Die weiteren zwei Spiegel sind dielektrische Laserspiegel in
justierbaren Fassungen, die den Laserstrahl weiterlenken, und die letzten zwei, die mit einer
einfachen
Aluminiumschicht
bedampft
sind,
richten
den
Laserstrahl
ins
Untersuchungsvolumen. Die Justierung des Laserstrahls erfolgt mit den letzten vier Spiegeln,
von denen die drei letzten auf einer verstellbaren Grundplatte aufgebaut sind.
Die Fokussierung wurde im Verlauf der Arbeit mehrfach geändert. Bei den Experimenten
wurden verschiedene Achromate und Linsen mit Brennweiten zwischen 20 und 60 mm
eingesetzt. Für einige Experimente benötigte man auch einen divergenten Strahl, der mit einer
entsprechenden Linse und mit Variation des Abstandes bis zum Untersuchungsvolumen
erzeugt wurde.
52
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
4.2.2
Abbildungsoptik
Mit Hilfe der Abbildungsoptik wird das Licht zum Monochromator gebracht. Das
inelastisch gestreute Licht muss auf dem Eintrittsspalt des Monochromators abgebildet
werden. Der optische Aufbau besteht aus einem Objektiv (Canon FD 1:1.2/85L) und aus zwei
Spiegeln, die das Bild drehen und auf den Eintrittsspalt des Monochromators schicken.
Im Experiment war es erforderlich, die Tropfen entweder vergrößert oder verkleinert auf
den Entrittsspalt zu projezieren. Dafür wurde die Abbildungsoptik zwischen den zwei
Anordnungen gewechselt.
Für jede Anordnung wurden die Bildweite und Objektweite vom Objektiv so gewählt, dass
die Abbildung im ersten Fall um den Faktor 9.1 vergrößert war (Siehe Abbildung 4.2a) und
im zweiten Fall eine Verkleinerung um den Faktor 9.1 betrug (Siehe Abbildung 4.2b).
Spektrograph
Spektrograph
Tropfen
Tropfen
Objektiv
Objektiv
Linse
a)
Akustischer
Levitator
Linse
Akustischer
Levitator
b)
Abbildung 4.2: Zwei Anordnungen der Abbildungsoptik. a) bei der
Abbildung mit Vergrößerung um Faktor 9.1; b) bei der Abbildung mit
Verkleinerung um Faktor 9.1.
Bei der zweiten Anordnung muss auch einen richtigen Öffnungswinkel für den
Monochromator eingehalten werden. Dies ist notwendig, damit die Fläche des Gitters bzw.
des sphärischen Spiegels im Monochromator möglichst vollständig beleuchtet wird (Siehe
53
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
Abbildung 4.3). Falls der Öffnungswinkel einen kritischen Wert überschreitet, kann die
Rayleigh-Streuung eine unerwünschte Störung des Raman-Signals verursachen.
Abbildung 4.3: Skizze zur Berechnung des Öffnungswinkels.
Der Öffnungswinkel wird durch das Öffnungsverhältnis35 k öfvr (Siehe Beziehung 4.1)
bestimmt. Im Monochromator Spex 1403 (Siehe Spex 1981) beträgt der Öffnungswinkel
α = 7.34° (Siehe Beziehung 4.2).
k öfvr =
a
1
=
b 7 .8
 k öfvr
 a 
 = 2 ⋅ arctg 
 2b 
 2
α = 2 ⋅ arctg 
(4.1)

 = 7.34°

(4.2)
In der Anordnung für die Abbildungsverkleinerung beträgt der Öffnungswinkel des
Objektives 37°, was weit über der berechneten Grenze für den Öffnungswinkel α liegt. Um
eine Überbeleuchtung des Spiegels zu vermeiden, wurde vor dem Eintrittsspalt des
Monochromatos eine Blende eingebaut, die den abgebildeten Lichtkegel auf 7.34° verkleinert.
35
Das Öffnungsverhältnis ist vom Hersteller des Monochromators eingegeben und als Verhältnis vom
Durchmesser der Eintrittspupille zur Brennweite definiert. Als Eintrittspupille dient in unserem Fall der
sphärische Spiegel des Monochromators.
54
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
4.2.3
Monochromator
In unserem Aufbau handelt es sich um einen zweistufigen Czerny-Turner-Monochromator
(Spex 1403), der nach dem Prinzip der additiven Dispersion eine hohe Auflösung leistet.
Der Aufbau des Monochromators ist in Abbildung 4.4 dargestellt. Als Dispersionselement
ist in jeder Stufe des Monochromators ein Gitter eingebaut. Die lineare Dispersion des ganzen
Geräts beträgt ≈30cm-1/mm.
Zur Unterdrückung des elastischen Streulichts wurde im Mittelspalt des Spektrographen
ein holographischer Notch-Filter (Kaiser Optical Systems, HNPF-514-1.0) eingebaut.
Die Registrierung des Raman-Signals erfolgte mittels einer CCD-Kamera, die nach der
Entfernung des Austrittsspaltes in der Austrittsebene des Monochromators angebracht worden
ist.
Die Kenngrößen des Monochromators finden sich im Anhang A2.
55
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
12
11
10
9
7 8
6
5
4
3
1
2
Abbildung 4.4: Aufbau des Monochromators. 1: Eintritsspalt, 2,4,6,9,11:
sphärische Spiegel, 3,10 Gitter, 5,8 : Mittelspalte, 7: holographischer NotchFilter, 12: CCD-Kamera.
4.2.4
CCD-Kamera
Die verwendete CCD-Kamera ist mit einem rechteckigen CCD-Chip ausgestattet. Der
Chip besteht aus 578 × 385 Einzelelementen (Pixel). Die Pixel sind quadratisch, ihre
Seitenlänge beträgt 22 µm, woraus sich eine aktive Chipfläche von 8.5 × 12.8 mm ergibt.
Die Breite des Chips entspricht bei einer Wellenlänge der Anregungsquelle von 514.5 nm
einem Spektralbereich von 255 cm-1. Das Signal entlang der kürzeren Seite des Chips (385
Pixel) wird addiert. Diese Addition wird „binning“ genannt.
56
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
Die Unterdrückung des Dunkelstroms wird durch die Kühlung mit flüssigem Stickstoff
erreicht.
Das Ausleseregister befindet sich an der unteren Seite des Chips, der in vertikaler Richtung
ausgelesen wird. Die Auslesedynamik beträgt 14 Bit. Zur Reduzierung des Ausleserauschens
können in beiden Richtungen die Pixel auf dem Chip oder im Ausleseregister elektronisch
zusammengefasst werden. Dadurch lässt sich die Auflösung an die Signalstärke anpassen.
Die CCD-Kamera ist mit einem PC verbunden, durch den die Steuerung der CCD-Kamera
erfolgt. Sie kann in verschiedenen Moden betrieben werden. Entweder einzelne Pixel oder ein
bestimmter, zusammengefasster Teil des Chips können kontinuierlich ausgelesen werden.
Durch den Einbau der CCD-Kamera am Austrittsspalt des Monochromators ist die Aufnahme
des gesammten oder von Teilen des Spektrums (je nach Aufgabe) möglich. Die zeitliche
Auflösung des Auslesesvorgangs ist allerdings auf 0.1 s beschränkt. Die CCD-Kamera kann
auch wie ein Zeilendetektor betrieben werden. In diesem Modus werden alle Pixel des CCDChips in vertikaler Richtung zusammengefasst. Dadurch ist es möglich, ein Teilspektrum von
etwa 250 cm-1 parallel aufzuzeichnet werden, wobei in diesem Fall die zeitlichen
Signalschwankungen keine Auswirkung auf die Form der Spektren haben.
Die vertikale Achse des CCD-Chips entspricht der Länge des Untersuchungsvolumens.
Aus der Auswertung der Information entlang dieser Achse ergibt sich eine entlang des
Untersuchungsvolumens
ortsaufgelöste Messung,
die als
abbildende Spektroskopie
bezeichnet werden kann (Moritz 1999). Sowohl die spektrale als auch die räumliche
Verteilung in einer Achse wird parallel aufgezeichnet. Die genauen Kenngrössen der CCDKamera finden sich im Anhang A3.
57
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
4.2.5
Video-Imaging
Die besonders für die Untersuchungen an Tropfen und Partikeln Anwendung findenden
Videomessverfahren werden sehr ausführlich in Mayinger & Feldmann (2001) beschrieben.
In vorliegender Arbeit wurde das Video-Imaging zur Abmessungsbestimmung der levitierten
Tropfen eingesetzt. Die erhaltenen Messdaten wurden für die Berechnung des Volumens und
des Achsenverhältnisses der Tropfen verwendet.
In Abbildung 4.5 findet sich eine Skizze des Aufbaus für die Foto- und Videoaufnahmen.
Akustischer
Levitator
Bildschirm
VideoKamera
Lampe
Abbildung 4.5: Aufbau für das Video-Imaging.
Der Bildschirm wird mit einer Lampe36 beleuchtet. Im Sehfeld der Video-Kamera befindet
sich das Schattenbild des Tropfens, das mittels einer Frame-Grabber-Karte aufgenommen
wird und in einem PC gespeichert wird.
Da die Tropfen in unseren Experimenten mit einem sehr intensiven Laserstrahl beleuchtet
wurden, musste die Video-Kamera vor dem gestreuten Licht geschützt werden, weshalb vor
dem Objektiv ein Graufilter eingebaut wurde. Der Vorgang der Messdatenauswertung aus
dem angewandten Video-Imaging wird ausführlich im Kapitel 4.5.3 beschrieben.
36
Für die Beleuchtung des Bildschirmes wurde eine Glühbirne als eine Quelle weißen Lichts verwendet.
58
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
4.3
Schwingblendengenerator
Das Funktionsprinzip dieses Generators beruht auf dem Zerfall eines Flüssigkeitsstrahles,
der dann entsteht, wenn eine Flüssigkeit durch eine Öffnung gedrückt wird. Dabei muss eine
Störung auf den Strahl übertragen werden. Diese Störung kann eine harmonische Schwingung
sein, die auf die Flüssigkeit wirkt. Die zugeführte Energie führt zu dem regelmässigen
Einschnüren des Strahls, der mit dem Abstand von der Blende auf die Tropfen zerfällt. Der
Größenbereich, in dem man monodisperse Tropfen mit dem Durchmesser d Tropfen erhielt, wird
durch die folgende Beziehung wiedergegeben (Schneider & Hendricks 1964):
1.68d Fl .Strahl < d Tropfen < 2.19d Fl .Strahl ,
(4.3)
wo d Fl .Strahl der Durchmesser des Flüssigkeitsstrahles ist37.
Die Konstruktion des Schwingblendengenerators stammt von Berglund & Liu (1973) und
ist in Abbildung 4.6 skizziert.
Die Blende wird mit einem Teflon-O-Ring zur Abschlusskappe gedrückt. Die
Piezokeramik, die die Form eines Rings hat, wird auf diese Kappe aufgeklebt. Um ein
Wechselspannungssignal auf die Piezokeramik zu übertragen, wird ihre Oberfläche mit einem
Metallring verklebt. Die Zerstäubungsluft wird über eine Düse in den Kopf des Generators
geführt und umströmt den Flüssigkeitsstrahl, was zur Vermeidung der Koagulationen in der
Tropfenkette dient.
37
Die genaue Ableitung dieser Beziehung und die Beschreibung der Tropfenbildung im
Schwingblendengenerator findet man z.B. in Esen (1997), Frohn & Roth (2000).
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
59
Abbildung 4.6: Konstruktion eines Schwingblendengenerators (Berglund &
Liu 1973).
Durch kleinen Durchmesser der Blende verstopft sie schnell. Über den Abfluss der
Spülung wird das Flüssigkeitsreservoir mit einem geeigneten Lösungsmittel gereinigt.
4.4
Akustischer Levitator
In diesem Kapitel wird kurz die Konstruktion eines akustischen Levitators behandelt.
Der Siegeszug des akustischen Levitators begann in den 70er Jahren mit den Arbeiten von
Wang et al. (1974), Wang (1979). Seine Konstruktion wurde im Laufe der folgenden Jahre
immer weiter verbessert (Trinh 85), so dass er kommerzialisiert werden konnte
(Dantec/invent-Levitator Manual). Ein ausführliches Literaturverzeichnis zum Thema
„Akustischer Levitator“ findet man in Lierke (1996a), Dantec/invent-Levitator Manual.
Abbildung 4.7 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Ultraschalllevitators. Das wichtigste
Bauteil ist der Ultraschallwandler, der das akustische Feld erzeugt. Er besteht aus einem
piezoelektrischen Kristall (z.B. Bariumtitanat, Bleizirkonattitanat), in dem durch Anlegen
60
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
einer Spannung eine Änderung der Dicke hervorgerufen wird. Die mechanischen
Dickenschwingungen des Piezokristalls müssen zuerst verstärkt und dann auf das
Trägermedium übertragen werden.
Die Verstärkung der Schwingungen des Piezokristalls und ihre Übertragung auf das
Trägermedium erfolgt durch einen Kolbenschwinger, dessen Form und Material wesentlich
die Effizienz der beiden Prozesse bestimmen. Zur Vermeidung der Schallfeldabschwächung
und seiner Divergenz kommt im Levitator ein konkaver Reflektor zum Einsatz.
Abbildung 4.7: Skizze und Foto eines akustischen Levitators.
Die Resonatorlänge wird mit einer Mikrometerschraube eingestellt. Die UltraschallIntensität kann mit Hilfe eines piezoelektrischen Sensors gemessen werden. Das gestreute
Schallfeld, das sich außerhalb des Resonators befindet38, wird an Schallabsorber absorbiert,
38
Dies ist durch die Reflexion der Schallwelle an den Kanten des Reflektors möglich.
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
61
wodurch mögliche Störungen eliminiert werden, die auf die levitierte Probe wirken können.
Die Kenngrößen vom akustischen Levitator finden sich im Anhang A5.
4.5
Auswertung der Messergebnisse
4.5.1
Hard- und Software
Die Steuerung des Spektrographen (Spex 1403) konnte entweder manuell mit einem
Keyboard (Spex Compudrive CD2) oder mit einem Steuercomputer (Epson PC, 386DX)
durchgeführt werden. Die Verbindung erfolgte über eine RS 232-Schnittstelle. Die Messdaten
von der CCD-Kamera wurden mit demselben Steuerrechner erfasst und mit dem Programm
des Herstellers (Wright Instr., AT1 Vers. 3.01) visualisiert und im FITS-Format (Wells et al.
1981) gespeichert. Da das Programm AT1 nur begrenzte Möglichkeiten bei der Bearbeitung
der Messdaten anbot, wurden sie an einen anderen Computer kopiert und vom FITS-Format
in das ASCII-Format konvertiert. Die Software für diese Konvertierung39 wurde selbst am
Lehrstuhl entwickelt (Vehring & Kaiser). Für die Auswertung von einigen Raman-Spektren
wurde das Programm “Auswertung” (Stratmann) eingesetzt.
Die Präsentation der von Ergebnissen geschah mit kommerzieller Software (MicroCal
ORIGIN 4.1, MS Word, Excel 97, Corel Draw 8, Corel Photo-Paint 8, Paint Shop Pro 7.02).
Die horizontale und vertikale Positionierung des akustischen Levitators sowie die
Abschirmung des Laserstrahls mit einem Absorber erfolgte mittels Schrittmotoren, die
manuell gesteuert wurden.
4.5.2
Auswertung der Raman-Intensität
Für die quantitative Analyse der zu untersuchenden Substanzen ist es notwendig, die
Raman-Intensität auszuwerten. Da Verlusten des inelastisch gestreuten Lichts an einzelnen
Komponenten wie Spigel, Linsen, Gitter, Notch-Filter im optischen Aufbau auftreten, müssen
für die quantitative Analyse die gleichen Messbedingungen eingehalten werden.
Die Auswertung der Raman-Intensität kann mit unterschiedlichen Techniken erfolgen.
39
Das Programm heisst KONVERT.EXE und wurde in der Programmiersprache FORTRAN geschrieben.
62
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
Die erste Methode ist die Bestimmung der Höhe der Raman-Linie. In diesem Fall wird die
Raman-Intensität in Bezug zur Höhe des Raman-Bandes gesetzt. Gemessen wird diese Höhe
von der Untergrundlinie I0 (Siehe Abbildung 4.8), die das Rauschen und Störsignale
(Abbildung 4.8e, 4.8f) vom Raman-Signal selbst trennt. Die Auswertungsmöglichkeit ist
simpel und effektiv, wenn es sich um eine freistehende Raman-Linie handelt (Abbildung
4.8a) und keine Überlappung mit den nebenstehenden Linien auftritt. Dabei handelt sich
jedoch um einen Idealfall, da die Überlagerung der Raman-Linien sehr oft auftritt, und
dadurch die Auswertung der Raman-Intensität erschwert. In diesem Fall müssen die
überlappenden Raman-Bänder getrennt werden und die Untergrundlinie gezogen wird
(Abbildung 4.8b-4.8d).
I
I2
I1
I3
a)
b)
I0
I0
I
I
c)
I0
d)
I0
I
e)
f)
I02
I0
I0
I01
Abbildung 4.8: Verschiedene mögliche Varianten bei der Auswertung der
Höhe der Raman-Linie (Potts 1963).
Die zweite Auswertungsmethode ist die Bestimmung der Fläche unter der Raman-Linie.
Diese Technik ist im einfachsten Fall anwendbar, wenn die Raman-Linien freistehend sind
63
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
und einander nicht überlagern. Bei nichtfreistehenden Raman-Linien müssen ReinstoffSpektrum eingefittet werden.
Diese Auswertungstechnik liefert bei einem verrauschten Signal ein gutes Ergebnis. In
diesem Fall wird die Raman-Intensität mit der ersten Auswertungsmethode ungenau
ausgewertet.
Die dritte Technik ist die Anpassung der Raman-Linie mit bekannten Profilen (Gauß-,
Lorentz-Profil oder ihre Kombination)40.
4.5.3
Volumens- und Achsenverhältnis-Bestimmung der Tropfen
Aus den mittels Video-Imaging gewonnenen Bildern wurden Achsenlängen bestimmt.
Diese Größen wurden für die Berechnung des Deformationsgrades und des Volumens der
Tropfen eingesetzt.
Das Bild des Tropfens wurde nach oder vor der Aufnahme mit Hilfe einer Strichplatte41,
einer Hochpräzisionskugel42 oder einer Glasfaser43 kalibriert.
Als Mass der Tropfendeformation diente in dieser Arbeit das Verhältnis der längeren
Halbachse zur kürzeren Halbachse r1 r2 (Siehe Abbildung 4.9).
Es wurde davon ausgegangen, dass levitierte Tropfen eine sphäroidische Form44 aufwiesen
(Yarin et al. 1998). Das Volumen des oblaten Sphäroids VTropfen ist durch die folgende
Beziehung gegeben:
4
VTropfen = πr12 r2 .
3
40
(4.4)
Diese Auswertungsmethode wurde in dieser Arbeit wegen des mathematischen Aufwandes zur Auswertung
der Raman-Intensität nicht eingesetzt.
41
Der Abstand zwischen den Strichen betrug 25 µm.
42
Der Durchmesser der Kugel belief sich auf entweder 1mm oder 1.5 mm.
43
Der Durchmesser der Glasfaser war 100 nm.
44
Die Genauigkeit dieser Näherung liegt ungefähr bei 2.5% für das Volumen des Tropfens.
64
4 DER EXPERIMENTELLE AUFBAU
r2
r1
Abbildung 4.9: Bestimmung der Länge von Tropfenachsen.
Die Genauigkeit der Bestimmung von Tropfenabmessungen ist durch die Pixelgröße der
Video-Kamera begrenzt.
65
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
5
Messungen und Ergebnisse
In
diesem
Kapitel
werden
die
Ergebnisse
der
Messungen
präsentiert.
Die
Konzentrationsmessungen wurden an Glyzerin- und Ethylenglykol-Tropfen mit den
Polystyrol-Partikel-Einschlüssen durchgeführt. Es wurde der Einfluss der Tropfendeformation
auf das Raman- und Fluoreszenz-Signal an DEHS- und Glyzerin-Tropfen untersucht. Die
Orientierung des Tropfens beeinflusst die Raman-Intensität und dieses Thema wird in einem
der Unterkapitel behandelt.
5.1
Konzentrationsmessungen an inhomogenen Tropfen
Das große Interesse an inhomogenen Tropfen führte zu einem Ausbau der Messmethoden
und der Verfahren für ihre Analyse in Aerosolen oder an einzelnen levitierten Tropfen. Eine
der wichtigen, sich stellenden Fragen ist die Bestimmung der Konzentration von
Inhomogenitäten oder der Trägersubstanz in inhomogenen Tropfen. In dieser Arbeit wurde
die Raman-Spektroskopie erfolgreich zur Konzentrationsbestimmungen an einzelnen
akustisch levitierten Tropfen eingesetzt.
Unsere Untersuchungsobjekte waren flüssige Tropfen45, die als Inhomogenitäten feste
Polystyrol-Partikel enthalten. Die Zahl der Partikel war so groß46, dass die Einschlüsse als
“homogen-verteilt” innerhalb des Tropfens betrachtet werden konnten.
Zum Ziel dieser Untersuchungen gehörte die Konzentrationsmessungen an inhomogenen
Tropfen, die als Einschlüsse Polystyrol-Partikel erhalten.
5.1.1
Wahl der Substanzen und Probenvorbereitung
Im Zuge der Untersuchungen wurden Experimente an verschiedenen Substanzen
durchgeführt. Die Kriterien für die Wahl der passenden Substanz hingen von der
45
46
Der Durchmesser der untersuchenden Tropfen variierte zwischen 1mm und 2mm.
Typische Anzahl der Einschlüsse in einer levitierten Tropfen lag bei ~1010-1011.
66
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
experimentellen Zielsetzung und den Messbedingungen ab, die dabei eingehalten werden
mussten.
Bei der Konzentrationsmessungen ist die Anforderung zu stellen, dass die Trägersubstanz
im Laufe einer Messung nicht verdunstet oder die Verdunstung vernachlässbar47 ist. Die
Flüssigkeit, die eine solche Eigenschaft besitzt und im Teil unserer Experimente eingesetz
wurde, war Glyzerin48. Bei geringem Dampfdruck verdunstet es sehr langsam, ist es aber
stark hygroskopisch. Wie sich in den Untersuchungen herausstellte, absorbieren GlyzerinTropfen schon während einer Messreihe die Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft. Das Wasser
hat ein breites Raman-Spektrum, das sich über den ganzen gemessenen Wellezahlbereich
erstreckt. Damit wurden die Raman-Spektren der Trägersubstanz und der Einschlüsse mit
dem Raman-Spektrum des Wassers überlagert, was bei der Auswertung korrigiert werden
musste.
Ein anderer Teil der Untersuchungen wurde an langsam verdunstenden Tropfen
durchgeführt. Die Flüssigkeit für diese Experimente sollte während einer Messung (1-5 s.)
keine oder die kleinstmögliche Verdunstung aufweisen. Diese Verdunstung darf keinen
Einfluss auf das Raman-Signal innerhalb der Messzeit aufweisen. Im Laufe des Experiments
(3-6 Stunden) musste jedoch der Tropfen einige Prozente seines Volumens um eine messbare
Volumenänderung zu erreichen. Die ideale Flüssigkeit, die diese Anforderungen erführte, war
Ethylenglykol49.
Als Inhomogenitäten wurden Polystyrol-Partikel50 eingesetzt.
Die genaue Dosierung der Einschlüsse und der Trägersubstanz wurde mit Hilfe einer
Research-Pipette51 durchgeführt.
5.1.2
Die
Kalibrierung
Kalibrationsmessungen
wurden
am
Gemisch
Glyzerin/PS-Partikel
Konzentrationsbereich von 1 % bis 60 % durchgeführt.
47
Es ist solch langsame Verdunstung gemeint, bei der keine Änderung der gemessenen Raman-Intensität zu
beobachten ist.
48
Glyzerin z.A. (HOCH2CH(OH)CH2OH) von Firma J.B. Baker.
49
Ethylenglykol (HOCH2CH2OH) von Firma J.B. Baker.
50
Polystyrol-Partikel im Größenbereich von 100 nm bis 725 nm von Firma Microparticles GmbH, Berlin.
51
Technische Spezifikationen der Research-Pipette finden sich im Anhang A6.
im
67
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die Suspension mit der bekannten Konzentration an PS-Einschlüssen wurde in eine
Küvette52 eingefüllt. Um keine Störungswirkungen auf die zu untersuchende Substanz zu
bekommen,
wurde
die
Küvette
mit
einem
Deckel
verschlossen
und
in
der
Untersuchungsposition mittels eines Halters befestigt. Der Laserstrahl des Ar+-Lasers wurde
mit einem Achromaten (60 mm) in die Küvette fokussiert. Das Untersuchungsvolumen wurde
durch den fokussierten Laserstrahl definiert, der abgebildet wurde. Das gestreute Licht wurde
mittels einer der im Kapitel 4.1.2 präsentierten Abbildungsoptik mit der Vergrößerung um
den Faktor 9.1 auf den Eintrittsspalt des Monochromators projeziert. Aus den
aufgenommenen Spektren wurden bei der bekannten Konzentration der Komponenten das
entspechende Intensitäts- oder Flächenverhältnis bestimmt.
In Abbildung 5.1 sind die Raman-Spektren von Glyzerin und Polystyrol dargestellt.
4000
Polystyrol – PS
Glyzerin – Gl
Intensität / w.E.
3200
PS (1010 cm-1 )
PS
(3100 cm-1 )
2400
PS (1600 cm-1 )
1600
-1
Gl (1480 cm )
800
0
500
Gl 1000
(700 cm-1 )
1500
2000
2500
3000
3500
Wellenzahlverschiebung / cm-1
Abbildung 5.1: Raman-Spektren von reinen Glyzerin und Polystyrol.
Es ist zu erwarten, dass in einem Gemisch aus diesen beiden Substanzen, die RamanLinien von beiden Komponenten präsent sein werden. Dies gilt aber nur unter der
68
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Voraussetzung, dass beide Komponenten nicht miteinander chemisch reagieren bzw. keine
neue chemische Bindungen entstehen.
Das Raman-Spektrum des Gemisches zeigt die Abbildung 5.2, wo die Raman-Linien von
beiden Komponenten vorhanden sind.
Dabei können die erhaltenen Raman-Spektren auch für mögliche weitere Identifizierung
der Stoffe angewendet werden, da die Form und die Wellenzahlposition der Raman-Linien
sehr spezifisch ist und als “Fingerabdrücke” dieser beiden Substanzen angesehen werden
kann.
Intensität / w.E.
PS
PS
Gl
PS
Gl
Gl
500
750
1000
1250
1500
-1
1750
Wellenzahlverschiebung / cm
Abbildung 5.2: Raman-Spektrum des Gemisches Glyzerin/Polystyrol.
Verschiedene Raman-Linien (Siehe Abbildung 5.2) können zur Auswertung und
Ermittlung einer Kalibrierungskurve eingesetzt werden. Dabei werden die Linien bevorzugt,
die entweder freistehend sind (Polystyrol bei einer Wellenzahlverschiebung von 643 cm-1,
1616 cm-1, Glyzerin bei einer Wellenzahlverschiebung von 698 cm-1) oder leicht getrennt
werden können (Polystyrol bei der Wellenzahlverschiebung von 1010 cm-1).
52
Präzisionsküvetten aus optischem Spezialglas von Firma Hellma.
69
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die Kalibrierungskurve ist in Abbildung 5.3 dargestellt. Für die Auswertung wurde die
Fläche unter der Raman-Linie von Glyzerin bei der Wellenzahlverschiebung von 698 cm-1
und Polystyrol bei der Wellenzahlverschiebung von 1616 cm-1 herangezogen. Es wird in
Abbildung 5.3 das Flächenverhältnis von Polystyrol- zu Glyzerin-Linie gegen den relativen
Volumenanteil von Polystyrol aufgetragen. Die Kalibrierungskurve weist eine lineane
Abhängigkeit auf. Mittels dieser Kurve kann in einem Gemisch, das aus Glyzerin und 540 nm
große Polystyrol-Partikeln besteht, die Konzentration der Einschlüsse bestimmt werden.
Dafür wird das Flächenverhältnis der Raman-Linien bestimmt und das Ergebnis zur einen
Kalibrierungskurve interpoliert. Aus der Abszisse kann sofort die Konzentration des
Polystyrols abgelesen werden.
Flächenverhältnis PS/Gl
1,2
1. Messung
2. Messung
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
0
1
2
3
4
5
6
Volumenanteil von PS / %
Abbildung 5.3: Am Gemisch Glyzerin und Polystyrol-Partikel (540 nm)
gemessene Kalibrierungskurve.
Bei höheren Konzentrationen an Polystyrol verkompliziert sich die Auswertung des
Raman-Signals durch den steigenden Einfluss des Wassers, in dem die PS-Partikel dispergiert
sind. Die Raman-Linien der Trägersubstanz und der Einschlüsse überlagen sich mit dem
breitbandigen Spektrum des Wassers. Bei geringeren Konzentrationen von Polystyrol-
70
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Partikeln kann das Raman-Spektrum des Wassers an das gesamte Spektrum angefittet werden
und dadurch “reine” Raman-Linien von der Trägersubstanz und der Einschlüsse extrahiert
werden. Diese Methode funktioniert jedoch bei höheren Volumenanteilen von Polystyrol
nicht mehr, weil die Trennung der Raman-Spektren aus dem Untergrund nicht mehr möglich
ist.
Um die Wirkung des Wassers auf die Raman-Linien von Glyzerin und Polystyrol
auszuschliessen, wurde bei einigen Untersuchungen ein Pulver aus PS-Partikel erzeugt und
dies zum Glyzerin zugegeben.
Für die Pulvervorbereitung wurde die dosierte wässrige Lösung von Polystyrol-Partikel in
einem warmen Ofen auf einer Temperatur von 60°C gehalten. Innerhalb von 12 bis 15
Stunden verdunstetete das Wasser aus der Lösung. Das Glyzerin wurde in die Küvette mit
dem Pulver gefüllt und dieses Gemisch in einer Ultraschallwanne homogenisiert. Die
Konzentrationsänderung erfolgte durch die Einfüllung einer bestimmten Menge von Glyzerin
in die Küvette.
5.1.3
Messungen an Glyzerin/Polystyrol-Tropfen
Bei den ersten Messungen wurde der Bereich der kleinen Konzentrationen detailiert
gemessen, da dieser in der Chemie- und Verfahrenstechnik von großer Relevanz ist (Brame &
Grasselli 1977b, c). Hierzu wurde die Konzentration der Polystyrol-Einschlüsse in einem
Bereich von 1% bis 6% variiert. Bei den nächsten Messungen wurde die Konzentration bis zu
45% erhöht.
71
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Abbildung 5.4: Das Einbringen eines Tropfens in den akustischen
Levitator.
Die Tropfen wurden mit einer Spritze in den akustischen Levitator eingebracht (Abbildung
5.4) und mit Hilfe der Mikrometerschraube und der akustischen Leistung im Druckknoten
stabilisiert. Zur Vermeidung des Einflusses der Konvektion von der Luftungsanlage im Labor,
die den levitierten Tropfen aus der Ruhelage bringen kann, wurde der Levitator mit einer
Glaskammer geschützt.
Der Laserstrahl wird mit einem Achromaten (60 mm) auf den Tropfen fokussiert. Das
Untersuchungsvolumen wurde durch den Laserfokus gegeben. Da die Einschlüsse im Tropfen
bzw. im Untersuchungsvolumen homogen verteilt sind, musste nicht der ganze Tropfen
belechtet
werden.
Die
Detektion
des
gestreuten
Lichts
erfolgte
wie
bei
den
Kalibrierungsmessungen und wurde detailiert im vorigen Kapitel beschrieben. RamanSpektren an Tropfen mit verschiedenen Konzentrationen von Einschlüssen wurden gemessen.
72
Intensität / w.E.
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
45% PS
40% PS
35% PS
30% PS
25% PS
20% PS
10% PS
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
-1
Wellenzahlverschiebung / cm
Abbildung 5.5: Raman-Spektren von akustisch levitierten Tropfen mit
verschiedenen Konzentrationen der 725 nm Polystyrol-Einschlüsse.
In Abbildung 5.5 sind Raman-Spektren dargestellt, die an akustisch levitierten GlyzerinTropfen bei höheren Konzentrationen der 725 nm PS-Einschlüsse gemessen wurden. Mit der
Zunahme des PS-Anteils steigt das Verhältnis die Raman-Intensität von PS-Einschlüssen
relativ zum Raman-Signal von Glyzerin an.
Zur Konzentrationsmessung wurden die Intensitätsverhältnisse gegen die vorgegebene
Einschlusskonzentration aufgetragen. Für diese Auswertung wurden die Raman-Linie von
Polystyrol bei der Wellenzahlverschiebung von 1010 cm-1 und eine Raman-Linie von
Glyzerin bei der Wellenzahlverschiebung von 950 cm-1 herangezogen. Die Abbildungen 5.6
und 5.7 zeigen an Tropfen mit 725 nm und 100 nm Polystyrol-Einschlüssen gemessene
Intensitätsverhältnisse des Raman-Signals. Bei diesen Messungen wurde eine sehr gute
Übereinstimmung mit der Kalibrierungskurve aus der Küvette festgestellt.
73
Intensitätsverhältnis PS/Gl
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Messungen an Tropfen
Kalibrierung in der Küvette
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0
1
2
3
4
5
6
7
Volumenanteil von PS / %
Abbildung 5.6: Vergleich der Kalibrierung in der Küvette mit den
Messungen an Tropfen mit PS-725 nm Einschlüssen.
Es wurden auch Untersuchungen an Tropfen mit höheren Konzentrationen von
Einschlüssen durchgeführt. Abbildung 5.8 zeigt Messungen bei Einschlusskonzentrationen
von 10% bis 60% für die verschiedene Partikelgröße der Einschlüsse.
74
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Intensitätsverhältnis PS/Gl
3,5
Messungen an Tropfen
Kalibrierung in der Küvette
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0
1
2
3
4
5
6
7
Volumenanteil von PS / %
Abbildung 5.7: Vergleich der Kalibrierung in der Küvette mit den
Messungen an Tropfen mit PS-100 nm Einschlüssen.
Intensitätsverhältnis PS/Gl
160
PS 100nm
PS 350nm
PS 725nm
140
120
100
80
60
40
20
0
0
10
20
30
40
50
60
Volumenanteil von PS / %
Abbildung 5.8: Messungen an Tropfen mit Einschlusskonzentrationen von
10% bis 60 %. Einschlussgröße wurde zwischen 100, 350 und 725 nm
variiert.
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
75
Es ist deutlich zu sehen, dass der lineare Zusammenhang des Intensitätsverhältnisses vom
Volumenanteil der Einschlüsse bei den höheren Konzentrationen nicht mehr auftritt.
Diese Nichtlinearität lässt sich durch die Clusterbildung der Einschlüsse erklären. Die
Cluster bilden sich im akustisch levitierten Tropfen, nachdem das Wasser verdunstet, in dem
die Polystyrol-Partikel dispergiert wurden. Die Form und die Größe des Clusters sowie auch
die Anordnung der Partikel im Cluster ist zufällig (Siehe Abbildung 5.9) und ihre Position im
Tropfen kann beliebig sein.
Abbildung 5.9: REM-Aufnahme eines Clusters, das aus 100 µm PolystyrolPartikeln besteht.
Die Verteilung der Trägersubtanz im Cluster ist ebenfalls unbekannt und kann nicht
vorhergesagt werden.
Im Experiment kann das zur folgenden Situation führen (Siehe Abbildung 5.10), dass sich
immer ein oder mehrere Cluster im Untersuchungsvolumen befinden. Im Gegensatz dazu
76
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
werden die Einschlüsse bei der Kalibrierungsmessung homogen im Untersuchungsvolumen
verteilt.
Laserstrahl
Cluster
Abbildung 5.10: Skizze eines Tropfens mit einem Cluster, das sich im
Fokus des Laserstrahls (Untersuchungsvolumen) befindet.
Intensitätsverhältnis PS/Gl
25
20
15
PS 100nm
PS 725nm
PS 350nm
10
5
0
100
200
300
400
500
600
700
800
Durchmesser der Einschlüsse / nm
Abbildung 5.11: Intensitätsverhältnisse bei 20 %iger PS-Konzentration,
gemessen an Tropfen mit verschiedenen Einschlussgrößen (100, 350, 725
nm).
77
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Bei der Auswertung der Messergebnisse wird das einem größeren Intensitätsverhältnis, das
an Tropfen gemessen wurde, als bei der Kalibrierung ensprechen.
Bei der Beleuchtung und der Abbildung des ganzen Tropfens sollte diese Nichtlinearität
nicht mehr auftreten, da die Clusterbildung keine Änderung der Zahl von aktiven Molekülen
hervorruft.
In Abbildung 5.11 wurde das Intensitätsverhältnis von Polystyrol zu Glyzerin gegen den
Durchmesser der Einschlüsse bei ihrer Konzentration von 20 % aufgetragen. Diese
Messungen haben gezeigt, dass die Größe der Einschlüsse keinen Einfluss auf das
Intensitätsverhältnis der Polystyrol-Raman-Linie zur Glyzerin-Raman-Linie aufweist.
5.1.4
Messungen an Ethylenglykol/Polystyrol-Tropfen
5.1.4.1
Verdunstung von Tropfen
Ausführliche Beschreibungen der Verdunstungsverhalten verschiedener Stoffe finden sich
in zahlreichen Büchern, wie Hinds (1998), Davis & Schweiger (2002), Fuchs (1959, 1964),
Spurny (2000).
Die gesamte Beschreibung des Verdunstungsvorganges an Tropfen ist relativ komplex,
kann jedoch unter einigen Voraussetzungen vereinfacht werden. Wir gehen davon aus, dass
der Kelvin-Effekt53 vernachlässbar ist, die Tropfen groß genug (>1 µm) sind und langsam
verdunsten. Die Stoffeigenschaften des Tropfens ändern sich nicht mit der Temperatur und
die radiale Änderung der Phasengrenze hat keine Auswirkung auf den Transportprozess.
Wir möchten zeitliche Änderung des Tropfenradius in Abängigkeit von sämtlichen
Parametern ermitteln. Dafür muss man den Stofftransport zwischen dem Tropfen und der
Umgebung anschauen.
Bei der Diffusion der Moleküle der Sorte “1” aus der Flüssigphase in die Dampfphase mit
den Molekülen der Sorte “2” ist bei sphärischen Tropfen der Massenstrom durch die folgende
Beziehung gegeben (Siehe z.B. Kaiser 1996):
m& 1 = cG M 1 D12 4πa ( x1′′s − x1′′∞ ) = −
53
dmPart
.
dt
(5.1)
In kleinen Partikeln wird der Druck im Inneren durch die größere Oberflächenspannung erhöht, was
gleichzeitig Phasengleichgewichtsänderung an der Tropfenoberfläche bedeutet. Dadurch wird auch die Wirkung
auf das Verdunstungsverhalten hervorgerufen.
78
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
In dieser Gleichung ist cG die molare Dichte der Gasphase, c1 die molare Dichte der
Komponente “1”, M 1 die Molmasse der Komponente “1”, D12 der Diffusionskoeffizient, a
der Tropfenradius, x1′′s der Molenbruch an der Tropfenoberfläche, x1′′∞ der Molenbruch in
unendlichem Abstand vom Tropfen. Die Beziehung für die Masse des Tropfens kann
differenziert werden
dmPart
d
4
=
c1M 1 πa 3 = c1 M 1 4πa 2 .
da
da
3
(5.2)
Die Ableitung der Gleichung (5.2) nach der Zeit ergibt
dm Part
da
= c1 M 1 4πa 2
.
dt
dt
(5.3)
Da die beiden Gleichungen (5.1) und (5.3) die Ableitung der Masse des Tropfens nach der
Zeit darstellen, kann die folgende Beziehung geschrieben werden
c1 M 1 4πa 2
da
= −cG M 1 D12 4πa ( x1′′s − x1′′∞ ) ,
dt
(5.4)
die anschließend zu dieser Gleichung umgeformt werden kann
( )
c
d a2
= −2 G D12 ( x1′′s − x1′′∞ ) .
dt
c1
(5.5)
Nach der Integration der Gleichung (5.5) erhalten wir die zeitabhängige Änderung des
Tropfenradius:
a 2 (t ) = a 2
t =0
−2
cG
D12 ( x1′′s − x1′′∞ )t .
c1
(5.6)
79
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Diese Beziehung entspricht dem sogenannten a 2 -Gesetz, das die lineare Änderung des
Quadrates des Durchmessers mit der Zeit bei der Verdunstung beschreibt.
Die Verdunstungskinetik verkompliziert sich, wenn die Tropfen geschichtet sind
(experimentelle Untersuchungen auf diesem Gebiet finden sich z.B. in Bharat & Ray 1992,
Ray et al. 1991, Kaiser 1996) sind, aus einem Zweiphasen- (Kastner et al. 2000a) oder
Mehrkomponentensystem (eine ausführliche Beschreibung findet sich in Davis & Schweiger
2002) bestehen.
Die Verdunstung von Tropfen wurde auch im akustischen Levitator erforscht.
Mit Hilfe der akustischen Levitation ist es gelungen, die Trocknungskinetik,
Verdunstungs- sowie Kondensationsprozesse an einzelnen schwebenden
Tropfen zu
untersuchen. Yarin et al. (1999) haben theoretisch und experimentell Verdunstungsvorgänge
und die dabei aufgetretenen Oberflächenänderungen an verschiedenen Alkoholen untersucht.
Diese Studie wurde von Tuckermann et al. (2002a) mit Hilfe der IR-Thermographie auf
Temperaturmessungen ausgeweitet. Mit der Trocknungskinetik von zerstäubten Suspensionen
befasste sich Kastner et al. (2000a). Eberhardt & Neidhart (1999) haben die Verdunstung an
levitierten Tropfen für die Probenvorbereitung und genaue Einstellung des Probenvolumens
angewendet. Die Verdunstung an binären Gemischen ist von nicht minderem Interesse und
wurde von Yarin et al. (2002) und Eberhardt (1999) untersucht.
5.1.4.2
Messungen an verdunstenden Ethylenglykol/Polystyrol-Tropfen
Die im Kapitel 5.1.3 beschriebenen Untersuchungen wurden an Tropfen mit einer diskret
eingestellten Einschlusskonzentration durchgeführt. Die Menge der Einschlüsse und das
Volumen der Trägersubstanz blieb während einer Messung konstant. Dabei ist es von großer
Bedeutung, eine kontinuierliche Konzentrationseinstellung durchführen zu können, die auch
in der Praxis angewendet wird.
Eine mögliche Lösung für die Realisierung einer derartigen Aufgabe ist eine Änderung des
Volumens der Trägersubstanz bei gleicher Menge von Einschlüssen in einem Tropfen. Die
Verdunstung der Trägersubstanz, die nach dem a 2 -Gesetz erfolgt, kann eine Rolle bei der
Konzentrationseinstellung spielen. Mittels Video-Imaging kann zu jedem beliebigen Moment
der Messung das Tropfenvolumen bestimmt werden, und ausgehend von der bekannten
Anfangskonzentration der Einschlüsse ihr momentaner Volumenanteil ermittelt werden.
80
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die Flüssigkeit, die alle benötige Anforderungen (Siehe Kapitel 5.1.1) erfüllt und in den
Experimenten als Trägersubstanz eingesetzt wurde, ist Ethylenglykol54.
Um die Verdunstung des Ethylenglykols zu beschleunigen, wurde in den Levitator eine
Heizwendel eingebracht, die durch Anlegen einer Spannung geheizt wurde (Siehe Abbildung
5.12). Die Position der Wendel wurde so gewählt, dass die in den Levitator geleitete Wärme
keinen Einfluss auf die Stabilität des Tropfen ausübte. Die Wendel wurde nach einigen
Minuten ausgeschaltet, um eine Überheizug des Tropfens zu verhindern.
U
Abbildung 5.12: Wärmezufuhr in den Levitator für die Untersuchungen an
verdunstenden Tropfen.
Die Anregung des Raman-Signals und die Abbildung des gestreuten Lichts wurden auf
gleiche Weise durchgeführt, wie bereits im Kapitel 5.1.3 beschrieben.
Das Raman-Spektrum des Ethylenglykols ist zusammen mit dem Spektrum des Polystyrols
in Abbbildung 5.13 dargestellt.
Für die Auswertung wurde die Raman-Linie von Ethylenglykol (EG) bei der
Wellenzahlverschiebung von 494 cm-1 und die Raman-Linie von Polystyrol (PS) bei der
Wellenzahlverschiebung von 624 cm-1 herangezogen.
54
Durch die starke Raman-Aktivität ist das Ethylenglykol für die spektroskopischen Untersuchungen geeignet.
81
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die Einstellung der Anfangskonzentration von Einschlüssen erfolgte mit einer ResearchPipette (Siehe Kapitel 5.1.1). Die Kalibrierungsmessungen wurden in einer Küvette
durchgeführt, die mit den Messungen an levitierten Ethylenglykol Tropfen mit Polystyrol-
Intensität / w.E.
Einschlüssen verglichen wurden.
Polystyrol
-1
624 cm
Ethylenglykol
-1
494 cm
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
-1
Wellenzahlverschiebung / cm
Abbildung 5.13: Raman-Spektren von Ethylenglykol und Polystyrol.
Nach dem Einbringen des Tropfens mit einem bekannten Volumenanteil an Einschlüssen
in den Levitator wurde mit Video-Imaging das Tropfenvolumen bestimmt. Unmittelbar nach
der Foto-Aufnahme erfolgte die Ermittlung des dazugehörigen Raman-Spektrums. Da die
Absorption der Laser-Strahlung in Ethylenglykol vernachlässbar ist, hat sie keine Auswirkung
auf das Verdunstungsverhalten während einer Messung.
Die Kontrolle der Volumenänderung des Tropfens läuft „on-line“ und kann zu jedem
beliebigen Zeitpunkt durch das Abschalten der Wendel angehalten werden.
In der danach folgenden Messung wird das neue Tropfenvolumen bestimmt und die neue
Einschlusskonzentration berechnet (Siehe Abbildung 5.14). Das dem neuen Bild
entsprechende Raman-Spektrum (Siehe Abbildung 5.15) zeigte die neuen Verhältnisse
zwischen Raman-Linien bei der neuen Einschlusskonzentration.
82
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
11% PS
26,7% PS
Abbildung 5.14: Tropfen mit der Anfangskonzentration an Einschlüssen
von 11 % und nach der Verdunstung mit der Konzentration von 26,7 %.
Intensität / w.E.
PS
PS
PS
EG
PS
EG
EG
EG
26,7% PS
11% PS
500
1000
1500
2000
2500
3000
Wellenzahlverschiebung / cm
3500
-1
Abbildung 5.15: An den in Abbildung 5.14 dargestellten Tropfen
gemessene Raman-Spektren.
83
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Intensitätsverhältnis PS/EG
16
Messungen an Tropfen
Kalibrierung in der Küvette
14
12
10
8
6
4
2
0
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Volumenanteil von PS / %
Abbildung 5.16: Verhältnis zwischen den Intensitäten der Ramanlinien von
PS –725 nm bei 624 cm-1 zu Ethylenglykol bei 494 cm-1.
Inttnsitätsverhältnis PS/EG
12
Messungen an Tropfen
Kalibrierung in der Küvette
10
8
6
4
2
0
0
5
10
15
20
25
30
Volumenanteil von PS / %
Abbildung 5.17: Verhältnis zwischen den Intensitäten der Ramanlinien von
PS –540 nm bei 624 cm-1 zu Ethylenglykol bei 494 cm-1.
84
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die in den Abbildungen 5.16 und 5.17 dargestellten Intensitätsverhältnisse von Polystyrol
zu den Ethylenglykol-Raman-Linien zeigen deutlich einen nichtlinearen Zusammenhang mit
der Einschlusskonzentration. Wie schon in Kapitel 5.13 ausführlich beschrieben, ist die
Clusterbildung von Einschlüssen dafür verantwortlich, dass die an den Tropfen gemessene
Intensitätsverhältnisse von der Kalibrierungskurve abweichen.
5.2
Einfluss der Tropfendeformation auf das Raman-Signal
Tropfen
und
Partikel,
die
in
atmosphärischen,
biologischen,
medizinischen
Untersuchungen und Anwendungsgebieten, sowie auch in technischen Anlagen auftreten,
sind meistens nicht kugelförmig. In diesem Kapitel werden Untersuchungen an deformierten
Tropfen präsentiert.
5.2.1
Messungen an akustisch levitierten Tropfen
Die ersten Untersuchungen an einzelnen Partikeln wurden an akustisch levitierten Tropfen
durchgeführt.
Wie bereits beschrieben (Siehe Kapitel 2.2), führt eine Änderung der Schallfeldintensität55
des akustischen Levitators zur Deformation des Tropfens. Der Tropfen wird entlang der
Levitationsachse Z abgeflacht (Siehe Abbildung 5.18) und nimmt die Form eines oblaten
Sphäroids an. Der Laserstrahl breitet sich entlang der Y-Achse aus.
55
Eine zunehmende akustische Intensität ruft das Abflachen eines Tropfens entlang der Levitationsachse vor.
85
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Z
Levitationsachse
Laser
r2
r1
r1
Y
X
Abbildung 5.18: Deformation des Tropfens im akustischen Levitator.
Als Maß der Deformation diente in dieser Arbeit die Exzentrizität r1 r2 . In Abbildung
5.19 ist ein Tropfen bei verschiedenen Exzentrizitäten 1.17 und 1.68 dargestellt.
r1/r2=1,17
r1/r2=1,68
Abbildung 5.19: Akustisch levitierter Tropfen mit verschiedenen
Exzentrizitäten.
Die meisten Untersuchungen wurden an reinen Diethylhexyl-sebacat (DEHS)56 Tropfen
mit einem Durchmesser von ~1-2 mm durchgeführt. Wegen des kleinen Dampfdruckes ist die
Verdunstung des Tropfens im Laufe einer Messung vernachlässigbar und dadurch, dass das
56
Bis(2-ethylhexyl)-sebacat (C26H50O4) von Firma Merck.
86
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
DEHS nicht hygroskopisch ist, wird eine mögliche Störung des DEHS-Raman-Spektrums
durch Wasser-Spektrum ausgeschlossen. Dadurch, dass die Fluoreszenz polarisationsunabhängig und noch dazu stärker als Raman-Streuung ist, wurde auch der Einfluss der
Deformation auf das Fluoreszenz-Signal untersucht. Für diese Experimente wurde DEHS mit
Rhodamine 590 dotiert und das Emissionsmaximum bei einer Wellenzahlverschiebung von
1750 cm-1 gemessen. Zum Vergleich wurde auch der Einfluss der Deformation an GlyzerinTropfen gemessen.
Der Versuchsaufbau wurde in Kapitel 4.1 ausführlich beschrieben. Um den Einfluss des
Gauß-Profils des Laserstrahls auf die Messergebnisse auszuschließen wurde für die
Untersuchungen an deformierten Tropfen die Beleuchtungsart geändert. Der Laserstrahl
wurde nicht auf den Tropfen fokussiert sondern der Tropfen wurde divergent beleuchtet
(Siehe
Abbildung
5.20).
Bei
solcher
Beleuchtung
konnte
der
Laserstrahl
im
Untersuchungsvolumen als eine ebene Welle betrachtet werden und damit wurde der Einfluss
des Gauß-Profils des Laserstrahls auf die Energieverteilung im Tropfen ausgeschloßen. Der
Durchmesser des Laserstrahls im Untersuchungsvolumen war um etwas das 10-fache größer
als der Durchmesser des Tropfens.
Abbildung 5.20: Divergente Beleuchtung des Tropfens mit dem
Laserstrahl.
Die Abbildung des gestreuten Lichts erfolgte mit einer Verkleinerung um den Faktor 9.1,
wie bereits in Kapitel 4.1.2 beschrieben ist. Die Tropfen wurden vollständig auf den
Eintrittsspalt des Monochromators abgebildet.
87
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Im Experiment wurde die C–H-Bindung im Wellenzahlbereich von 2800-3100 cm-1 und
bei den Fluoreszenz-Messungen ihr Maximum untersucht. Als Auswertungsmethode wurde
die Höhe der Raman-Linie bei der Wellenzahlverschiebung von 2947 cm-1 ausgewertet (Siehe
Abbildung 5.21).
Intensität / w.E.
Intensität / w.E.
DEHS
2700
2800
2900
3000
3100
-1
Wellenzahlverschiebung / cm
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
-1
Wellenzahlverschiebung / cm
Abbildung 5.21: Küvettenspektrum von DEHS.
Nach der Messung der Raman-Intensität und des Emissionsmaximums der Fluoreszenz
folgte die Bestimmung der Exzentrizität des Tropfens mittels des Video-Imaging.
In Abbildung 5.22 ist die Abhängigkeit der normierten Intensität der Raman-Linie von der
Exzentrizität von verschiedenen DEHS- und Glyzerin-Tropfen dargestellt. Eine Reihe von
Messpunkten gehört zur Messung an einem farbstoffdotierten Tropfen. Es wurde festgestellt,
dass das Raman- und Fluoreszenz-Signal mit zunehmender Exzentrizität steigt (Sprynchak et
al. 2003a, Esen et al. 2003). Die durchgezogene Linie repräsentiert den theoretischen
Zusammenhang zwischen der Raman-Intensität und der Exzentrizität. Die größeren
Exzentrizitäten (für DEHS ab r1/r2~1.7-1.8) sind mit der Formunstabilität verbunden (Siehe
Kapitel 2.2), weswegen sie aus den Messungen ausgeschlossen wurden. Die Mess-Punkte
88
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
stimmen in hohem Ausmaß mit der theoretischen Kurve überein. Die Berechnung der
theoretischen Kurve basiert auf dem Modell von Velesco & Schweiger (1999), welches zur
Beschreibung nicht kugelsymmetrischen Partikel auf eine dreidimensionale Berechnung von
Weigel & Schweiger (2003) erweitert wurde. Die Abweichung von der Theorie ist aber bei
großen Exzentrizitäten deutlich, bei denen anscheinend die Oberflächenwellen eine starke
Wirkung auf die Tropfenform ausüben und deswegen die Raman-Messungen verfälschen.
Das erhaltene Ergebnis kann wie folgend erklärt werden. Aufgrund der Fokussierung wird
ein Bereich großer Energiedichte (Hotspot) entstehen. Da der Hotspot in der nähe von der
Partikeloberfläche liegt, werden viele Strahlen vom Hotspot in die Rückwärts-Richtung
reflektiert. Bei sphärischen Partikeln ist die Emission des Lichts senkrecht zur Richtung des
einfallenden Strahls kleiner als die in die Rückwärts-Richtung. Die Situation ändert sich für
ellipsoidale Partikel.
Normierte Intensität
2,2
2,0
1,8
1. DEHS-Tropfen (RAMAN)
2. DEHS-Tropfen (RAMAN)
3. DEHS-Tropfen (RAMAN)
Glyzerin-Tropfen (RAMAN)
Rhodamine 590+DEHS-Tropfen (FLUORESZENZ)
Theorie
1,6
1,4
1,2
1,0
1,0
1,1
1,2
1,3
1,4
1,5
1,6
Exzentrizität r1/r2
Abbildung 5.22: Raman-Intensitäten bei verschiedenen Exzentrizitäten des
Tropfens.
Für die Erklärung betrachten wir die XZ-Ebene (Siehe Abbildung 5.18), da sich in dieser
Ebene der Querschnitt ändert. Aufgrund der Art der Deformation wird die Form des
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
89
Querschnittes in der XY-Ebene nicht geändert. Die Querschnittfläche in der XZ-Ebene ist
eine Ellipse, deren Exzentrizität mit zunehmender Deformation steigt.
Aus der geometrischen Optik ist bekannt, dass die Brennweite abhängig von der
Orientierung des Tropfens ist. Die Brennweite ist minimal, wenn das Partikel parallel zu
seiner längeren Halbachse beleuchtet ist. Die Brennweite ist maximal, wenn die Beleuchtung
parallel zur kürzeren Halbachse erfolgt. Falls ein ellipsoidales Partikel mit seiner längeren
Achse parallel zur Richtung des einfallenden Strahls orientiert ist, dann wird der Hotspot mit
zunehmender Exzentrizität in die Richtung des Partikelzentrums wandern. Das Licht, das aus
diesem Bereich in der Nähe des Zentrums emittiert wird, verlässt das Partikel mehr oder
weniger gleichmäßig in allen Richtungen. Deshalb emittiert ein ellipsoidales Partikel unter
90° mehr als ein sphärisches Partikel. Durch die Möglichkeit, die Vorwärts- und RückwärtsRichtung des Strahls in der geometrischen Optik umdrehen zu können, streut also ein
ellipsoidales Partikel unter 90° mehr als ein sphärisches Partikel, wenn die Richtungen des
einfallenden und gestreuten Lichts ausgetauscht werden.
5.2.2
Messungen an den Tropfenketten
Die im vorigen Kapitel beschriebenen Untersuchungen an einzelnen akustisch levitierten
Tropfen wurden durch die Messungen an Tropfenketten erweitert.
Für die Erzeugung einer Tropfenkette wurde ein Schwingblendengenerator eingesetzt
(Siehe Kapitel 4.3). In der Nähe der Blende führen die Tropfen noch Schwingungen aus. Die
Tropfenform ist am Anfang nicht kugelförmig, sondern wechselt zwischen Oblat und Prolat.
Der Tropfen ist jedoch rotationssymmetrisch zur Ausbreitungsrichtung. Erst bei größeren
Abständen vom Austritt klingen die Schwingungen ab und die Tropfen weisen eine
sphärische Form auf. Die Form der Tropfen ist somit eine Funktion des Abstandes zur
Austrittsebene, weshalb davon ausgehend die Exzentrizität des Tropfens gewählt werden
kann. Eine wichtige Eigenschaft der Tropfenkette besteht darin, dass die Tropfen trotz ihrer
unterschiedlichen Deformation57 das gleiche Volumen besitzen.
Im Schwingblendengenerator wurde entweder eine 25 µm oder eine 50 µm Blende
eingebaut. Der Durchmesser der Tropfen in der Tropfenkette betrug entsprechend 50 µm oder
100 µm.
57
Die Tropfen, die entlang der Ausbreitungsrichtung gestreckt sind, nennt man prolat deformiert, die Streckung
senkrecht zur Ausbreitungsrichtung – oblat deformiert.
90
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die Messungen an der Ethanol-Tropfenkette wurden an einem anderen Versuchsaufbau
durchgeführt als die für die Untersuchungen von einzelnen akustisch levitierten Tropfen
(Siehe Abbildung 5.22). Zur Anregung des Raman-Signals wurde ein Nd:YVO4-Laser
(Millenia Spectra Physics, 532 nm, 0.2–5 W) eingesetzt und die Beleuchtung erfolgte vertikal
zur horizontal sich ausbreitenden Tropfenkette. Das inelastisch gestreute Licht wurde unter
90° detektiert. Ein Objektiv mit dem Öffnungswinkel von 30° projezierte das gestreute Licht
auf den Eintrittsspalt des Monochromators (Chromex 250 IS/RF). Die Raman-Spektren
wurden mittels einer stickstoffgekühlten CCD-Kamera (Wright Instruments, 1152×770 Pixel)
aufgenommen. Die Tropfen wurden stroboskopisch mit Hilfe einer LED beleuchtet und mit
einer Video-Kamera aufgenommen. Das Beugungsmuster von Tropfen wurde an einem
senkrecht zum Laserstrahl montierten Bildschirm beobachtet und fotografiert (Abbildung
5.23). Aus diesen Beugungsmustern wurden die Größe und die Exzentrizität der Tropfen
bestimmt. Der Bereich in der Nähe der Austrittsebene des Schwingblendengenerators, an dem
die Tropfen prolate und oblate Deformationen aufweisen, wurde genau untersucht.
PC
Bildschirm
CCDKamera
LED
Objektiv
Spektrograph
Schwingblendengenerator
Tropfenkette
VideoKamera
Laser
Abbildung 5.23: Skizze des Aufbaus zu den Untersuchungen an
Tropfenketten.
91
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Da die Tropfen in der Tropfenkette extrem monodispers sind, spielt die Zeit zwischen der
Fotoaufnahme und der Messung des Raman-Signals keine Rolle.
a)
b)
Abbildung 5.24: Beugungsmuster an Tropfen in einer Tropfenkette: a) an
einem oblaten Tropfen; b) an einem prolaten Tropfen.
92
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
In Abbildung 5.24 sind drei Spektren dargestellt, die zu verschiedenen Tropfentypen
(oblat, prolat, sphärisch) gehören,. Die Raman-Intensitäten nichtsphärischer Tropfen sind
ungefähr um 50% höher als das Raman-Signal sphärischer Tropfen von gleichem Volumen.
Spektrograph
1
3
2
a)
Laser
Intensität / w.E.
16000
12000
1. Oblat
2. Rund
3. Prolat
1
3
8000
2
4000
0
2300
b)
2500
2700
2900
3100
-1
3300
Wellenzahlverschiebung / cm
Abbildung 5.25: Raman-Streuung an der Ethanol-Tropfenkette:
a) untersuchte Tropfentypen im Schwingblendengenerator (1-oblat, 2-rund,
3-prolat); b) an entsprechend deformierten Tropfen gemessenes RamanSignal.
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
5.3
93
Einfluss der Partikelorientierung auf das Raman-Signal
In diesem Kapitel wird der Einfluss der Partikelorientierung auf das Raman-Signal
untersucht. Da die Orientierungsänderung der deformierten Tropfen mit großem
experimentellen Aufwand verbunden ist, wurde für diese Untersuchungen eine neue Technik
entwickelt, die eine Erzeugung von Polymer-Partikeln ermöglichte. Diese deformierten
Partikel konnten an einen Stiel angebracht werden, der die Drehung des Partikels um eine
Achse erlaubte.
Die Polymer-Partikel werden zumeist mittels Polymerisation in heterogenen Systemen
hergestellt, die zusätzlich zum Monomer und Initiator noch Wasser oder ein organisches
Lösungsmittel (z.B. Ethanol) und ein Stabilisator beinhalten. Die Polymerisation kann in
Monomer-Tropfen, in einer gleichmäßigen Phase oder in gequollenen Monomer-Partikeln
stattfinden. Die Polymer-Mikropartikel mit dem Durchmesser von 10 µm und größer wurden
mittels Suspension-Polymerisation (auch Perlpolymerisation genannt) (Hopff et al. 1964),
Kern-Emulsion-Polymerisation (Vanderhoff et al. 1986), Dispersion-Polymerisation (Barrett
1975) und mit der Swelling-Methode (Ugelstad et al. 1980) hergestellt.
Diese Prozesse sind relativ kompliziert und erfordern eine lange Herstellungszeit. Die
experimentellen Betriebsparameter, wie z.B. die Temperatur, die Initiator- und die
Stabilisator-Konzentration, haben signifikante Wirkung auf die Partikel-Größe und die
Größenverteilung der erhaltenen Partikel. Partikel mit einem Durchmesser von >20 µm
zeigen eine breite Größenverteilung.
Monodisperse Partikel mit einem Durchmesser von bis zu 15 µm können mittels
Polykondensation von Methylolmelamin bei einer Temperatur von ~60°C in wässrigen
Systemen hergestellt werden (Lerche & Bohrisch 1996).
Die Herstellung der Polymer-Mikropartikel durch die Polymerisation in Aerosolen stellt
eine Alternativmethode dar, die von Nakamura et al. (1984) und Esen & Schweiger (1996)
erforscht wurde.
Widmann & Davis (1996) haben Polymer-Mikropartikel durch die Polymerisation von
Monomer-Tropfen in der elektrodynamischen Waage erzeugt. Die gleiche Methode wurde bei
der Herstellung von mehrschichtigen Polymer-Partikeln angewendet (Widmann et al. 1998).
94
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Rhim et al. (1987) und Rembaum et al. (1990) beschrieben eine andere kontaktlose
Methode für die Herstellung von monodispersen Mikrokugeln. In dieser Technik wurden die
elektrostatisch levitierten Tropfen aus einem Tropfengenerator mit Hilfe der UV-Beleuchtung
oder der Freiradikale-Polymerisation ausgehärtet.
Die Erzeugung von Mikropartikeln mit definierter Größe ist nur für kugelförmige Partikel
möglich. In dieser Arbeit wurde eine neue Technik für die Herstellung von nichtsphärischen
Partikeln mit definierter Deformation entwickelt. An diesen deformierten Partikeln wurde der
Einfluss der Orientierung auf das Raman-Signal untersucht.
5.3.1
Erzeugung deformierter sphärischer Partikel
Für die Herstellung der Partikel wurde der akustische Levitator eingesetzt. Die Technik der
akustischen Levitation diente nicht nur zur kontaktlosen Positionierung der Tropfen, sondern
auch zur Änderung ihrer Form (Siehe Kapitel 2.2).
Das Prinzip der Herstellung von Partikeln mit vorbestimmter Deformation besteht im
Aushärten eines im akustischen Levitator kontaktlos schwebenden Tropfens aus Acrylharz
SOMOS 3100 (Dupont) mittels UV-Beleuchtung. Für spezielle Anwendungen konnten
Partikel hergestellt werden, die an einen Stiel angebracht wurden (Sprynchak et al. 2003b).
Der Aufbau für die Herstellung der deformierten Partikel ist in Abbildung 5.26 skizziert.
Stiel
(Glasfaser)
chuck
Tropfen
Mikrotisch
IR-Filter
CCD-Kamera
UV-Lampe
Akustischer
Levitator
Abbildung 5.26: Skizze des Aufbaus zur Herstellung der Polymer-Partikel.
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
95
Der Tropfen wird in den Levitator eingebracht und mit Hilfe der Ultraschallintensität die
gewünschte Deformation eingestellt. Eine CCD-Kamera (Conrad color) wurde für die
Kontrolle der Größe und Exzentrizität des Tropfens eingesetzt. Da das SOMOS 3100 sehr
langsam verdunstet, besitzt das Polymer-Partikel nach der Herstellung die gleiche Form wie
der Tropfen im Levitator vor der Polymerisation. Die Änderung der Tropfen-Größe bei der
Polymerisation hängt von der Zusammenziehung oder der Schrumpfung des Volumens ab.
Die Polymerisation führt, wegen der Umbau der Doppel-Bindungen und van der Waals
Abstände in die Einzel-Bindungen, zur Zunahme der Materialdichte. Das SOMOS 3100 wird
in Laser-Stereolithographie wegen der minimalen Schrumpfung, die kleiner als 3% (EOS
1994) ist, für das Rapid-Prototyping verwendet. Der SOMOS-Tropfen mit vorbestimmter
Exzentrizität wurde mit Hilfe einer UV-Lampe (Linos, HBO, 200W) ausgehärtet. Um die
thermische Wirkung der UV-Lampe auf die Stabilität der levitierten Tropfen auszuschließen,
wurde vor dem Levitator ein IR-Filter installiert.
Die Vorgehensweise bei der Herstellung eines Partikels, das an einen Stiel angeklebt
wurde, ist in folgende Schritte unterteilt (Siehe Abbildung 5.27):
1.
Einbringen eines flüssigen SOMOS-Tropfens und Einstellen der gewünschten
Tropfen-Deformation.
2.
Kurze UV-Beleuchtung von einigen Sekunden für die Initiierung der Polymerisation.
Das SOMOS auf der Partikel-Oberfläche wird als Klebstoff für den nächsten Schritt
des Herstellungsablaufs verwendet.
3.
Einbringen der Glasfaser (Stiel) mit Hilfe eines Mikro-Tisches in Kontakt mit dem
Partikel. Durch die Kapillarkräfte wird das flüssige SOMOS aus der PartikelOberfläche an den Stiel angezogen.
4.
Die UV-Endbeleuchtung für die komplette Polymerisation des Partikels.
Für die Herstellung der Partikel ohne Stiel werden die Schritte 2 und 3 weggelassen.
96
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Levitation
Kurze
UV-Beleuchtung
Anbringen
der
Glasfaser
Aushärten
durch
UV-Beleuchtung
Abbildung 5.27: Skizzierte Vorgehensweise bei der Herstellung der
Polymer-Partikel.
97
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die Größe und die Oberflächeneigenschaften des Partikels wurden auch mittels der
Lichtmikroskop- und Raster-Elektronen-Mikroskop (REM)-Aufnahmen untersucht.
Bei der Lichtmikroskop-Aufnahme wurde das Partikel auf einen Objektträger gesetzt, der
mit dem Silikon-Öl überzogen war, und für die Seitenansicht um 90° gedreht (Siehe
Abbildung 5.28).
a)
b)
a)
b)
Abbildung 5.28: Lichtmikroskop-Aufnahmen eines SOMOS-Partikels (~1
mm): a)–Aufsicht, b)–Seitenansicht (oben: Auflicht-Aufnahmen; unten:
Durchlicht-Aufnahmen).
Für die REM-Aufnahmen wurden die Partikel auf einem Aluminium-Halter platziert und
mit einer dünnen Schicht vergoldet. In Abbildung 5.29 sind die REM-Aufnahmen der
Polymer-Partikel verschiedener Größen dargestellt.
98
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Bei der Erzeugung von Polymer-Partikel wurden zwei Konzepte mit Variation der UV-
Beleuchtungszeit und der UV-Intensität ausprobiert und ihr Einfluss auf die Qualität der
Partikel-Oberfläche untersucht.
Eine kleine UV-Intensität und lange Beleuchtungszeit führten zu feinen Oberflächen
(Abbildung 5.29). Im Gegenteil dazu beschleunigten eine starke UV-Intensität und kurze
Beleuchtungszeit den Polymerisationsprozess, verursachten jedoch eine runzelige PartikelOberfläche (Siehe Abbildung 5.30). Aufgrund dieser Kenntnis wurde der erste
Herstellungsvorgang für die Erzeugung der Polymer-Partikel gewählt.
99
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
a)
b)
c)
Abbildung 5.29: REM-Aufnahmen der SOMOS-Partikel, die im
akustischen Levitator hergestellt wurden. Durchmesser des Partikels: a) 185
µm, b) 221 µm, c) 1.5 mm und 1.2 mm.
100
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Abbildung 5.30: REM-Aufnahme eines SOMOS-Partikels mit einer
runzeligen Oberfläche.
Mit der neuentwickelten Herstellungstechnik wurden Polymer-Partikel im Größenbereich
von 180 µm bis 2 mm produziert und für die weiteren ramanspektroskopischen
Untersuchungen verwendet.
5.3.2
Messungen an deformierten Polymer-Partikeln
Auf den deformierten Polymer-Partikeln mit Stiel wurde der Einfluss der PartikelOrientierung auf das Raman-Signal erforscht. Dafür wurde im Versuchsaufbau statt des
Levitators ein Halter eingebaut, der die Positionierung des Partikels im Untersuchungsvolumen mittels Mikrometerschrauben ermöglichte.
101
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Die Drehung des Partikels war durch die Konstruktion eines Chuckhalters möglich und
konnte in 5°-Schritten gemacht werden. Die Orientierung des Partikels sofort nach der
Herstellung wurde als 0°-Position bezeichnet. In Abbildung 5.31 ist das Photo eines Partikels
dargestellt, das an einen Stiel angeklebt wurde.
Für die ramanspektroskopischen Untersuchungen wurde das SOMOS-Raman-Signal der
C–H-Bindung bei einer Wellenzahlverschiebung von 2965 cm-1 gemessen. Die RamanIntensität wurde entsprechend zu jeder Partikel-Orientierung aufgenommen.
0°
90°
Abbildung 5.31: Photo eines Partikels mit Stiel. Links: im Levitator beim
Herstellungsprozess. Rechts: unmittelbar nach der Herstellung – entspricht
0°, sowie um 90° gedreht.
Zusätzlich zu den Raman-Messungen wurde auch die Wirkung der Partikel-Orientierung
auf die Fluoreszenz untersucht. Dafür wurden die mit dem Farbstoff Rhodamine 590 dotierten
SOMOS-Partikel mit einem Stiel hergestellt. Bei der Änderung der Orientierung wurde das
Fluoreszenzmaximum bei einer Wellenzahlverschiebung von 1750 cm-1 gemessen.
Eine Skizze der Versuchsanordnung ist in Abbildung 5.32 dargestellt. Der divergente
Laserstrahl beleuchtet das Partikel. Das inelastisch gestreute Licht wurde unter 90° zum
102
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Laserstrahl registriert. Die Drehung erfolgte mittels des Stiels (Glasfaser), der bei der
Herstellung an das Partikel angeklebt wurde. Es wurde der Winkelbereich von 0° bis 180°
untersucht. Die 0°-Position ist in Abbildung 5.32 dargestellt. Bei der Drehung wurde im
Sehfeld des Laserstrahls zwischen einem Ellipsoid bei 0° und einem Kreis bei 90° gewechselt
(Siehe Abbildung 5.31).
ie
St
Sp
tr
k
e
r
og
h
ap
l
Las
erst
rah
l
Abbildung 5.32: Orientierung eines Partikels im Untersuchungsvolumen.
Abbildung 5.33 präsentiert die Abhängigkeit des Raman-Signals und der Fluoreszenz von
der Partikel-Orientierung. Es wurde bei diesen Messungen festgestellt, dass das Raman-Signal
von deformierten Partikeln von ihrer Orientierung abhängt. Die gemessene Kurve zeigt einen
unsymmetrischen Zusammenhang, obwohl die 90°-Position einen Symmetriepunkt darstellen
sollte. Dies kann durch die Ungleichmäßigkeit des Partikels und Ungenauigkeit der
Winkelpositionseinstellung bei der Drehung erklärt werden. Die Ungleichmäßigkeit des
Partikels kann beim Herstellungsvorgang zu Stande kommen. Das Einfrieren der
Oberflächenwellen, die die periodische Wirkung des Ultraschallfeldes im akustischen
Levitator verursachen, oder die Partikel-Oberflächestörung beim Einbringen des Stiels sind
mögliche Erklärungen für die gemessenen unsymmetrischen Abhängigkeiten des RamanSignals und der Fluoreszenz von der Winkelposition des deformierten Partikels.
103
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
r1/r2=1,59 RAMAN
r1/r2=1,39 RAMAN
r1/r2=1,38 FLUORESZENZ
Normierte Intensität
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0
30
60
90
120
150
180
Winkel / Grad
Abbildung 5.33: Abhängigkeit des Raman-Signals von der Orientierung
eines Polymer-Partikels.
Intensität / w.E.
240
Senkrechte Polarisation
Parallele Polarisation
200
160
120
80
40
0
0
30
60
90
120
150
180
Winkel / Grad
Abbildung 5.34: Senkrechte und parallele Polarisationskomponente des
Raman-Signals beim Drehen eines Polymer-Partikels.
104
5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE
Zusätzlich wurden in den Monochromator durchgelassene senkrechte und parallele
Polarisationskomponenten des Raman-Signals untersucht. Dafür wurde vor dem Eintrittsspalt
des Monochromators ein Polarisationsfilter eingebaut und die Abhängigkeit der RamanIntensität von der Partikel-Orintierung bei der parallelen und senkrechten Einstellung des
Polarisationsfilters gemessen. Die in Abbildung 5.34 dargestellten Messpunkte zeigen einen
deutlichen Unterschied der durchgelassenen senkrechten und parallelen Komponenten des
Raman-Signals in den Bereichen 0°-15° und 160°-180°.
Die SOMOS-Moleküle im Partikel haben anscheinend eine bevorzugte Orientierung, die
sofort nach der Partikel-Herstellung sehr deutlich ausgeprägt ist. Sie ist dafür verantwortlich,
dass die Streuung bei einer bestimmten Winkelposition eine starke Polarisation aufweist.
105
6 ZUSAMMENFASSUNG
6
Zusammenfassung
Im
Rahmen
dieser
Arbeit
wurden
ramanspektroskopische
Untersuchungen
an
inhomogenen und homogenen Tropfen und Partikeln im Größenbereich von einigen
Mikrometer bis einige Millimeter durchgeführt. Die angewandte Methode ermöglichte eine
Charakterisierung der Zusammensetzung der zu untersuchunden Tropfen und Partikel, die
mittels der akustischen Levitation kontaktlos positioniert wurden. Mit Hilfe der RamanSpektroskopie
wurden
Konzentrationsmessungen
an
inhomogenen
Glyzerin-
und
Ethylenglykol-Tropfen durchgeführt, die als Inhomogenitäten Polystyrol-Nanopartikel
enhielten.
Die Raman-Spektroskopie ist nicht invasiv und substanzspezifisch. Letztes wurde zur
Konzentrationsmessung in zweikomponentengemischen eingesetzt.
Die Tropfen wurden akustisch levitiert. Durch Veränderung der Betriebsparameter konnten
die Tropfen kontrolliert rotationssymmetrisch deformiert werden. Es wurde dabei festgestellt,
dass die Formänderung des Tropfens einen erheblichen Einfluss auf das Raman- und
Fluoreszenz-Signal ausübt. Dieser Effekt wurde an homogenen akustisch levitierten DEHSTropfen im Größenbereich von ~1 mm untersucht.
Da die Tropfen im akustischen Levitator nur entlang der Levitationsachse deformiert
werden können, wurde in weiteren Untersuchungen ein Schwingblendengenerator eingesetzt,
in dem die Tropfen der Tropfenkette in der Nähe der Blende eine Deformation in
verschiedenen Richtungen aufweisen. Es wurden ramanspektroskopische Experimente an
unterschiedlich deformierten Ethanol-Tropfen im Größenberech von 50-100 µm durchgeführt,
und eine sehr gute Übereinstimmung mit den Messungen an einzelnen akustisch levitierten
Tropfen nachgewiesen.
Zusätzlich zur Form übt auch die Orientierung eines nichtsphärischen Partikels deutlich
Einfluss auf das Raman- und Fluoreszenz-Signal. Dieser Effekt wurde in der vorgelegten
Arbeit an festen Polymer-Partikeln untersucht. Für die Erzeugung der Partikel mit
vorbestimmter Deformation wurde eine neue Herstellungstechnik entwickelt, mit deren Hilfe
die nötigen Partikel erzeugt werden konnten. Zur Einstellung der Orientierung wurden die
Partikel an einen Stiel aus Glasfaser angeklebt.
106
6 ZUSAMMENFASSUNG
Raster-ElektronenOberflächenqualität
und
der
Licht-Mikroskop-Aufnahmen
Partikel,
was
in
Verbindung
mit
zeigten
eine
gute
der
Einfacheit
des
Herstellungsverfahrens einen Einsatz dieser Partikel als optische Resonatoren eventuell
möglich macht.
107
ANHANG
Anhang
A1
Ar+-Laser
Hersteller: Spectra-Physics, 1250 W. Middlefeld Road, P.O: Box 7013, Mountain View, CA
94039-7013, USA
Vertreiber: Spectra-Physics, Siemensstrasse 20, Darmstadt.
Modell
2030-20
Strahldurchmesser
1.8 mm
2
(Bei 514.5 nm, TEM00,1/e )
Strahldivergenz (bei 514.5 nm)
0.45 mrad
Leistungstabilität
± 0.5 % in 30 min.
Resonatorlänge
Polarisationsverhältnis (vertikal)
Modenabstand
Linienbreite
Leistung (spezifiziert)
1.78 m
> 100 : 1
84 MHz
6 GHz
514.5 nm : 8.5 W
528.7 nm : 1:75 W
501:7 nm : 1:8 W
496.5 nm : 2.9 W
488.0 nm : 6.5 W
476.5 nm : 2.9 W
472.7 nm : 1.25 W
465.8 nm : 0.8 W
457.9 nm : 1.45 W
454.5 nm : 0.72 W
108
A2
ANHANG
Doppelmonochromator
Vertreiber:
Modell
Anordnung
Spex Industries, Bretonischer Ring 13, 85630Grasbrunn.
1403
Czerny-Turner,
additive Dispersion
Brennweite
0.85 m
Öffnungsverhältnis
f/7.8
Spaltweiten Eintrittsspalt
3 µm – 3 mm
Spalthöhe Eintrittsspalt
max. 20 mm
Mittenspalt
≈10 mm, fixiert
Gitter, (Spex 6001-500D)
600 Linien/mm,
Blazewellenlänge: 500 nm,
110 × 110 mm
Lineare Dispersion
30 cm-1/mm bei 514.5 nm
Reprodurzierbarkeit
± 0.2 cm-1
A3
CCD-Kamera
Hersteller:
Wright Instruments, Unit 10, 26 Queensway, Enfield, Middx., EN3 4SA,
England.
Vertreiber:
Dilor GmbH, Wiesenstrasse 4, 64625 Bensheim.
Modell
031
Betriebstemperatur
150 K, flüssig Stickstoff gekühlt
CCD-Chip
EEV P8603SB
Pixelformat
385 × 578
Pixelgrösse
22 × 22 µm
Empfindliche Fläche
8.5 × 12.8 mm
Quantenausbeute (bei 650 nm)
39 %
7.6 e-/Pixel
Ausleserauschen
Dunkelstrom pro Pixel (bei 150 K)
2.3 ⋅ 10-4e-/s
109
ANHANG
A4
Überblick der verschiedenen Flüssigkeiten und ihrer
maximaler Tropfendurchmesser und Volumen (bei
BoKrit. = 1.5) für den akustischen Levitator
Medium
σs
[dyn/cm]
ρs [g/cm³]
dmax
[mm]
Vmax
[ml]
Ethanol
22.3
0.7894
4.16
37.6
Azeton
23.3
0.7910
4.24
40.0
Benzole
28.9
0.8790
4.48
47.0
Glyzerin
65.7
1.2610
5.64
94.1
Methanol
22.6
0.7915
4.17
38.1
Quecksilber 465
13.546
4.58
50.3
CS2
32.2
1.2630
3.95
32.2
CCl4
26.8
1.5940
3.20
17.2
Toluol
28.5
0.8669
4.48
47.0
Wasser
72.75
0.9982
6.67
155
Xylol
30.1
0.8802
4.57
50.0
Zyklohexan 25.0
0.7784
4.43
45.6
110
A5
ANHANG
Akustischer Levitator
Versorgungsgerät
Betriebsfrequenz
Tropfendurchmesser
Wellenlänge der stehenden akustischen Welle
HF-Leistung
AC-Leistung
Sicherung
58 kHz
≈ 15 µm bis ≈ 2.5 mm
5.71 mm
0.65 - 5 Watt
220 V / 50 Hz or 110 V / 60 Hz
160 mA (220 V)
320 mA (110 V)
Modulationsfrequenz
Modulation der Amplitude
10 Hz - 2 kHz
0 - 2 Vpp
Modulation der Eingangsimpedanz
20 kΩ
0 – 70°C
10 – 90 %
Betriebstemperatur
Relatice Feuchtigkeit (keine Kondensation)
Akustischer Levitator mit der einwandigen Kamera
Material der Kamera
Stecker
Duran-Glas
3 S&H Microbench adapters
1 GL 14 Stecker mit septum
Durchmesser der Kamera
75 mm ± 1 mm
140 mm
Länge der Kamera
Reflektor mit dem piezoelektrischen Sensor
Ausgangsspannung des Sensors
typ. 200 mVpp
111
ANHANG
A6
Research-Pipette
Eppendorf Research Family
Hersteller: Eppendorf AG, 22331 Hamburg, Germany.
Modell
100 – 1000 µl
0.5 – 10 µl
Volumen
Unrichtigkeit
Unpräzision
100 µl
± 3%
≤ 0.6%
500 µl
± 1%
≤ 0.2%
1000 µl
± 0.6 %
≤0.2%
1 µl
± 2.5%
≤1.8%
5 µl
± 1.5%
≤0.8%
10 µl
± 1%
≤0.4%
Es wurden die originalen Pipettenspitzen (20 µl, 1000 µl) von der der Firma „Eppendorf AG“
verwendet.
112
LITERATURVERZEICHNIS
Literaturverzeichnis
Apfel (1976)
R. E. Apfel, „Technique for measuring the adiabatic
compressibility, density, and sound speed of submicroliter liquid
samples“, J. Acoust. Soc. Am., 59, 339–343 (1976).
Ashkin & Dziedzic
(1971)
A. Ashkin, J. M. Dziedzic, „Optical levitation by radiation
pressure“, Appl. Phys. Lett. 19, 283–285 (1971).
Barrett (1975)
K. E. J. Barrett, „Dispersion polymerization in organic media“,
John Wiley & Sons, London, 1975.
Barton (2000)
J. P. Barton, „Electromagnetic fields for a spheroidal particle with
an arbitrary embedded source“, J. Opt. Soc. Am. A 17, 458–464
(2000).
Basaran (1992)
O. A. Basaran, „Nonlinear oscillations of viscous liquid drops“, J.
Fluid Mech. 241, 169–198 (1992)
Bayvel & Johnes (1981) J. P. Bayvel, A. R. Johnes, „Electromagnetic Scattering and its
Applications“, Applied Science, London, 1981
Bazile & Stepowski
(1994)
R. Bazile, D. Stepowski, „Measurements of the vaporization
dynamics in the development zone of a burning spray by planar
laser induced fluorescence and Raman scattering“, Experiments in
Fluids 16, 171–180 (1994).
Bazile & Stepowski
(1994)
R. Bazile, D. Stepowski, „Measurements of the vaporization
dynamics in the development zone of a burning spray by planar
laser induced fluorescence and Raman scattering“, Experiments in
Fluids 16, 171–180 (1994).
Bengtsson et al. (1995)
P.-E. Bengtsson, L. Martinsson, and M. Aldén, „Combined
vibrational and rotational CARS for simultaneous measurements of
temperature and concentration of fuel, oxygen, and nitrogen“,
Appl. Spectrosc. 49, 188–92 (1995).
Benner et al. (1980)
R. E. Benner, P. W. Barber, J. F. Owen, R. K. Chang, „Observation
of structure resonances in the fluorescence spectra from
microspheres“, Phys. Rev. Lett. 44, 475–478 (1980).
Berglund & Liu (1973)
R. N. Berglund, B. Y. H. Liu, „Generation of monodisperse aerosol
standarts“, Environ. Sci. Techn. 7, 147–153 (1973).
LITERATURVERZEICHNIS
113
Bharat & Ray (1992)
V. Bharat, A. K. Ray, „Evaporation and growth dynamics of a
layered droplet“, Int. J. Heat Mass Transfer 35, 2389–2401 (1992).
Birch et al. (1975)
A. D. Birch, D. R. Brown, M. G. Dodson, and J. R. Thomas, „The
determination of gaseous turbulent concentration fluctuations using
Raman photon correlation spectroscopy“, J. Phys. D: Appl. Phys. 8,
L167–L170 (1975).
Biswas et al. (1991)
A. Biswas, E.W. Leung, and E. H. Trinh, „Rotation of
ultrasonically levitated glycerol drops“, J. Acoust. Soc. Am. 90,
1502–1507 (1991).
Bohren & Huffman
(1983)
C. F. Bohren, D. R. Huffman, „Absorption and Scattering of Light
by Small Particles“,Wiley-Interscience, New York, 1983
Brame & Grasselli
(1976a)
E. G. Brame and J. G. Grasselli, „Infrared and Raman
spectroscopy“, Part A, Marcel Dekker Inc., New York, 1976
Brame & Grasselli
(1977b)
E. G. Brame and J. G. Grasselli, „Infrared and Raman
spectroscopy“, Part B, Marcel Dekker Inc., New York, 1977
Brame & Grasselli
(1977c)
E. G. Brame and J. G. Grasselli, „Infrared and Raman
spectroscopy“, Part C, Marcel Dekker Inc., New York, 1977
Burdukov &
Nakoryakov (1965)
A. P. Burdukov and V. E. Nakoryakov, „Heat transfer from a
cylinder in a sound field at Grashof numbers approaching zero“,
Zhurnal prikladoi mekhaniki i tekhnicheskoi fiziki, 1, 119–124
(1965).
Burdukov &
Nakoryakov (1967)
A. P. Burdukov and V. E. Nakoryakov, „Effects of vibrations on
mass transfer fom a sphere at high Prandtl numbers“, Zhurnal
prikladoi mekhaniki i tekhnicheskoi fiziki, 8, 158–160 (1967).
Chang et al. (2000)
S. Chang, J. U. Nöckel, R. K. Chang, D. Stone, „Observation of
emission from chaotic lasing modes in deformed microspheres:
displacement by the stable orbit modes“, J. Opt. Soc. Am. B. 17,
1828–1831 (2000).
Chen et al. (1991)
G. G. Chen, R. K. Chang, S. C. Hill, P. W. Barber, „Frequency
splitting of degenerate spherical cavity modes: stimulated Raman
scattering spectrum of deformed droplets“, Opt. Lett. 16, 1269–
1271 (1991).
Chen et al. (1993)
G. Chen, M. M. Mazumder, Y. R. Chemla, A. Serpengüzel, R. K.
Chang, S. C. Hill, „Wavelength variation of laser emission along
the entire rim of slightly deformed microdroplets“, Opt. Lett. 18,
1993–1995 (1993).
Chew et al. (1976a)
H. Chew, P. J. McNulty, M. Kerker, „Model for Raman and
fluorescent scattering by molecules embedded in small particles“,
Phys. Rev. A. 13, 396 – 404 (1976).
114
LITERATURVERZEICHNIS
Chew et al. (1976b)
H. Chew, M. Kerker, P. J. McNulty, „Raman and fluorescent
scattering by molecules embedded in concentric spheres“, J. Opt.
Soc. Am. 66, 440–444 (1976).
Chew et al. (1979)
H. Chew, M. Sculley, M. Kerker, P. J. McNulty, D. D. Cooke,
„Raman and fluorescent scattering by molecules embedded in small
particles: Results for coherent optical processes“, J. Opt. Soc. Am.
68, 1686–1689 (1979).
Chew et al. (1980)
H. Chew, D. D. Cooke, M. Kerker, „Raman and fluorescent
scattering by molecules embedded in dielectric cylinders“, Appl.
Opt. 19, 44–52 (1980).
Chowdhury et al (1992) D. Q. Chowdhury, P. W. Barber, S. C. Hill, „Energy density
distribution inside large nonabsorbing spheres by using Mie theory
and geometrical optics“, Appl. Opt. 36, 3518–3523 (1992).
Chylek et al. (1983)
P. Chylek, V. Ramaswamy, A. Ashkin, and J. M. Dziedzic,
„Simultaneous determination of refractive index and size of
spherical dielectric particles from light scattering data“, Appl. Opt.
22, 2302–2307 (1983).
Cohen-Tannoudji
(1997)
C. Cohen-Tannoudji, „Quantenmechanik“, Teil 2, Walter de
Gruyter, 1997.
Collas et al. (1989)
P. Collas, M. Barmatz, and C. Shipley, „Acoustic levitation in the
presence of gravity“, J. Acoust. Soc. Am., 86, 777–787 (1989).
Cottereau et al. (1990)
M. J. Cottereau, F. Grisch, and J. J. Marie, „CARS measurements
of temperature and species concentrations in an IC engine“, Appl.
Phys. B 51, 63–66 (1990).
DANTEC/inventLevitator Manual
Ultrasonic Levitator Manual, DANTEC/invent 2000
Davis & Schweiger
(2002)
E. J. Davis, G. Schweiger, „The Airborne Microparticle: Its
Physics, Chemistry, Optics, and Transport Phenomena“, SpringerVerlag Berlin, 2002
Eberhardt (1999)
R. Eberhardt, „Entwicklung einer Ultraschall-LevitationsApparatur für die Probenvorbereitung in der Mikro- und
Spurenanalyse“, Dissertation, Marburg, 1999
Eberhardt & Neidhart
(1999)
R. Eberhardt, B. Neidhart „Acoustic levitation device for sample
pretreatment in microanalysis and trace analysis“, Fresenius J.
Anal. Chem. 365: 475–479, (1999).
EOS (1994)
EOS GmbH, Munih, Germany „Data sheet SOMOS 3100“ 1994
LITERATURVERZEICHNIS
115
Esen & Schweiger
(1996)
C. Esen, and G. Schweiger, „Preparation of monodisperse polymer
particles by photopolymerization“, J. Colloid Interface Sci. 179,
276–280 (1996).
Esen (1997)
C. Esen, „Herstellung fester sphärischer Mikropartikel durch
Photopolymerisation und deren Charakterisierung“,
Fortschrittberichte Reihe 3, Nr. 516, VDI-Verlag, Düsseldorf, 1997
Esen et al. (1996)
C. Esen, T. Kaiser, and G. Schweiger, „Raman investigation of
photopolymerization reactions of single optically levitated
microparticles“, Appl. Spectrosc. 50, 823–828 (1996).
Esen et al. (2003)
C. Esen, T. Weigel, V. Sprynchak, and G. Schweiger, „Raman
spectroscopy on droplets: effect of the droplet shape“, EAC 2003,
Madrid (2003).
Fabelinskii (1998)
I. L. Fabelinskii, „Seventy years of combination (Raman)
scattering“, Physics – Uspekhi 41, 1229–1247, 1998
Frohn & Roth (2000)
A. Frohn, N. Roth, „Dynamics of droplets“, Springer Verlag,
Berlin (2000).
Fuchs (1959)
N. A. Fuchs, „Evaporation and droplet growth in gaseous media“,
Pergamon Press, Oxford, 1959
Fuchs (1964)
N. A. Fuchs, „The Mechanics of Aerosols“, Pergamon Press,
Oxford, 1964
Fung & Tang (1991)
R. K. Fung, and I. N. Tang, „Relative Raman cross-section
measurements with suspended particles“, Appl. Opt. 24, 1515–
1519 (1991).
Gao et al. (1999)
J. R. Gao, C. D. Cao, and B. Wei, „Containerless processing of
materials by acoustic levitation“, Adv. Space Res. 24, 1293–1297
(1999).
Gopinath & Mills
(1993)
A. Gopinath, and A. F. Mills, „Convective heat transfer from a
sphere due to acoustic streaming“, J. Heat Transfer 115, 332–341
(1993).
Gor’kov (1962)
L. P. Gor’kov, „On the forces acting on a small particle in an
acoustical field in an ideal fluid“, Soviet Physics-Doklady, 6, 773–
775 (1962).
Groß (1997)
M. Groß, „Konstruktion, Montage und Erprobung eines
Plasmalinienfilters zur Reduktion der Plasmalinien eines ArgonIonen-Lasers“, unveröffentlichte Studienarbeit, Ruhr-Universität
Bochum, 1997
116
LITERATURVERZEICHNIS
Guigné et al. (1995)
J. Guigné, S. Koptenko, V. Chin, S. Whelan, M. Barmatz, and
H.W. Jackson, „Ultrasonic beam levitator/positioner – a new
acoustic levitation and positioning approach“, Microgravity sci.
technol. VII/4, 290–292, Febr. (1995).
Haken (1998)
H. Haken, „Molekülphysik und Quantenchemie: Einführung in die
experimentellen und theoretischen Grundlagen“, Springer, Berlin
(1998).
Hartmann et al. (1997)
I. Hartmann, M. Lankers, J. Popp, M. Trunk, E. Urlaub, W. Kiefer,
„Simulation of morphology-dependent resonances in the Raman
spectra of optically levitated microspheres,” J. Raman Spectrosc.
28, 547–550 (1997).
Hawkes et al. (1998)
J. J. Hawkes, J. J. Cefai, D.A. Barrow, W.T. Coakley, and L.G.
Briarty, „Ultrasonic manipulation of particles in microgravity“, J.
Phys. D: Appl. Phys. 31, 1673–1680, (1998).
Hecht (2000)
K. T. Hecht, „Quantum mechanics“, Springer-Verlag New York,
Inc., (2000)
Hecht (2001)
E. Hecht, „Optik“, 3. Aufl., Oldenburg, München (2001).
Hill et al. (1984)
S. C. Hill, R.E. Benner, C. K. Rushforth, P. R. Conwell, „Structural
resonances observed in the fluorescent emission from small spheres
on substrates“, Appl. Opt. 23, 1680–1683 (1984).
Hinds (1998)
W. C. Hinds, „Aerosol Technology: Properties, behavior, and
measurement of airborne partcles“, Wiley-Interscience, New York,
1998
Hopff et al. (1964)
H. Hopff, H. Lüssi, P. Gerspacher, „Zur Kenntnis der
Perlpolymerisation“, Makromolekulare Chem. 78, 24–46 (1964).
Hsu & Apfel (1985)
C.-J. Hsu and R.E. Apfel, „A technique for measuring interfacial
tension by quadrupole oscillation of drops “, J. Colloid Interface
Sci. 107, 467–476 (1985).
Iinuma (1987)
K. Iinuma (Ed.) „Laser diagnostics and modeling of combustion“,
Springer Verlag Berlin, 1987
Juodkazis et al. (2002)
S. Juodkazis, K. Fujiwara, T. Takahashi, S. Matsuo, and H.
Misawa, „Morphology-dependent resonant laser emission of dyedoped ellipsoidal microcavity“, J. Appl. Phys. 91, 916–921 (2002).
Kaiser (1996)
T. Kaiser, „Optische Untersuchungen von Oberflächeneffekten an
Mikropartikeln“, Fortschrittberichte Reihe 3, Nr. 452, VDI-Verlag,
Düsseldorf, 1996
LITERATURVERZEICHNIS
117
Kaiser et al. (1995)
T. Kaiser, G. Roll, and G. Schweiger, „Enhancement of the Raman
spectrum of optically levitated microparticles by seeded
nanoparticles“, J. Opt. Soc. Am. B12, 281–286 (1995).
Kastner et al. (2000a)
O. Kastner, G. Brenn, D. Rensink und C. Tropea, „Akustischer
Rohrlevitator zur Bestimmung der Trocknungskinetik von
Einzeltropfen“, Chemie Ingenieur Technik 72, 862–867 (2000).
Kastner et al. (2000b)
O. Kastner, G. Brenn, D. Rensink, C. Tropea, „Mass Transfer from
Multiphase Droplets during drying in a tube levitator“, 8th Int.
Conf. on Liquid Atom. and Spray Systems, Pasadena, CA (2000).
Kerker & Druger
(1979)
M. Kerker, S. D. Druger, „Raman and fluorescent scattering by
molecules embedded in spheres with radii up to several multiples
of the wavelength“, Appl. Opt. 18, 1172–1179 (1979).
Kerker (1969)
M. Kerker, „The Scattering of light and other electromagnetic
radiation“, Academic Press, San Diego, 1969
Kerker et al. (1978)
M. Kerker, P. J. McNulty, M. Scully, H. Chew, D. D. Cooke,
„Raman and fluorescent scattering by molecules embedded in small
particles: numerical results for incoherent optical processes“, J.
Opt. Soc. Am. 68, 1676–1685 (1978).
Kerker et al. (1979)
M. Kerker, P. J. McNulty, M. Sculley, H. Chew, D. D. Cooke,
„Raman and fluorescent scattering by molecules embedded in small
particles: Numerical results for incoherent optical processes“, J.
Opt. Soc. Am. 68, 1676–1686 (1979).
Kerker & Druger
(1979)
M. Kerker, S. D. Druger, „Raman and fluorescent scattering by
molecules embedded in spheres with radii up to several multiples
of the wavelength“, Appl. Opt. 18, 1166–1169 (1979).
King (1934)
L. V. King, „On the acoustic radiation pressure on spheres“, Proc.
Roy. Soc. London, A147, 212–240 (1934).
Kuzmany (1998)
H. Kuzmany, „Solid-state spectroscopy : An introduction“, Berlin,
Springer, 1998
Lamb (1932)
H. Lamb, „Hydrodynamics“, Cambridge University Press,
Cambridge, 1932
Landsberg &
Mandelstam (1928a)
G. Landsberg, L. Mandelstam, „A novel effect of light scatteing in
crystals“, Naturwiss. 16, 557, 772 (1928).
Landsberg &
Mandelstam (1928b)
G. Landsberg, L. Mandelstam, J. Russ. chem. Soc. 60, 335 (1928).
118
LITERATURVERZEICHNIS
Lee & Wang (1990)
C. P. Lee and T. G. Wang, „Outer streaming“, J. Acoust. Soc. Am.
88, 2367–2375 (1990).
Lee & Wang (1984)
C. P. Lee and T. G. Wang, „ The acoustic radiation force on a
heated (or cooled) rigid sphere – Theory “, J. Acoust. Soc. Am. 75,
88–96 (1984).
Lee & Wang (1988)
C. P. Lee and T. G. Wang, „Acoustic radiation force on a heated
sphere including effects of heat transfer and acoustic streaming“, J.
Acoust. Soc. Am. 83, 1324–1331 (1988).
Lee et al. (1991)
C.P. Lee, A.V. Anikumar, and T. G. Wang, „Static shape and
instability of an acoustically levitated liquid drop“, Phys. Fluids A
3, 2497–2515 (1991).
Lerche & Bohrisch
(1996)
K.-H. Lerche, J. Bohrisch, „Charakterisierung neuer monodisperser
Mikropartikel“, Laborpraxis Nr. 3, 66–68 (1996).
Lettieri & Preston
(1985)
T.R. Lettieri, R.L. Preston, „Observation of sharp resonances in the
spontaneous Raman spectrum of a single optically levitated
microdroplet“, Opt. Comm. 54, 349–352 (1985).
Leung et al. (1981)
E. Leung, N. Jacobi, and T. Wang, „Acoustic radiation force on a
rigid sphere in a resonance chamber“, J. Acoust. Soc. Am., 70,
1762–1767 (1981).
Leung & Wang (1985)
E. W. Leung and T. G. Wang, „Force on a heated sphere in a
horizontal plane acoustic standing wave field“, J. Acoust. Soc. Am.
77, 1686–1691 (1985).
Lierke (1974)
E. G. Lierke, „Study on positioning and stirring of molten materials
in zero gravity by ultrasonic methods“, ESRO Contract Report No.
SC/39/40 (1974).
Lierke (1995)
E. G. Lierke, „Vergleichende Betrachtung zur berührungslosen
Positionierungvon Einzeltropfen in aerodynamischen, akustischen
und elektrischen Kraftfeldern“, Forschung im Ingenieurwesen—
Engineering Research Bd. 61, Nr. 7/8, 201–216 (1995).
Lierke (1996a)
E. G. Lierke, „Akustische Positionierung – Ein umfassender
Überblick über Grundlagen und Anwendungen“, Acustica – acta
acustica, Vol. 82, 220–237 (1996).
Lierke (1996b)
E. G. Lierke, „Kontrollierte Massenänderung von Tropfen in einem
akustischen Stehwellen-Positionierer“, Forschung im Ingenieurwesen—Engineering Research Bd. 62, Nr. 1/2, 21–30 (1996).
Lu & Apfel (1990)
H.-L. Lu and R. E. Apfel, „Quadrupole oscillations of drops for
studying interfacial properties“, J. Colloid Interface Sci. 134, 245–
255 (1990).
LITERATURVERZEICHNIS
119
Lundgren & Mansour
(1988)
T. S. Lundgren, and N. N. Mansour, „Oscillations of drops in zero
gravity with weak viscous effects“, J. Fluid Mech. 194, 479–510
(1988).
Lupi & Hansman
(1991)
V. D. Lupi, R. J. Hansman, „Development and testing of the MIT
acoustic levitation test facilities“, American Meteorological
Society, 541–552, August, (1991).
Mandel (1992)
Franz Mandel, „Quantum mechanics“, John Wiley & Sons, 1992
Marston (1980)
P. L. Marston, „Shape oscilation and static deformation of drops
and bubbles driven by modulated radiation stresses – Theory“, J.
Acoust. Soc. Am. 67, 15–26 (1980).
Mayinger & Feldmann
(2001)
F. Mayinger, O. Feldmann (Eds), „Optical measurements:
techniques and applications“, 2nd corr.ed., Springer Verlag Berlin
Heidelberg, 2001
Moritz (1999)
H. Moritz, „Messungen des Konzentrationsfeldes verdunstender
binärer Mikropartikel mittels linearer Raman-Spektroskopie“,
Dissertation, Ruhr-Universität Bochum, VDI Verlag, Düsseldorf,
1999
Moritz et al. (1997)
H. Moritz, S. Lange, and G. Schweiger, „The radial weighting of
concentration profiles inside of microparticles by Raman
spectroscopy“, J. Aerosol Sci. 28, 199–200 (1997).
Möser et al. (2001)
C. Möser, C. Groenewold, H. Groenewold und E. Tsotsas,
„Untersuchung der Kinetik von Trennprozessen im alustischen
Levitator: Vor- und Nachteile“, Chemie Ingenieur Technik 73,
1012–1017 (2001).
Nakamura et al. (1984)
K. Nakamura, R. E. Partch, E. Matijevic´, „Preparation of polymer
colloids by chemical reactions in aerosols II: large particles“, J.
Colloid Interface Sci. 99, 118–127 (1984).
Ohsaka et al. (2002)
K. Ohsaka, A. Rednikov, and S. S. Sadhal, „Noncontact technique
for determining viscosity from the shape relaxation of
ultrasonically levitatated and initally elongated drops“, Rev. Sci.
Instrum., 73, 2091 – 2096 (2002).
Oran et al. (1979)
W. A. Oran, W. K. Witherow, B. B. Ross, and J. E. Rush, „Some
limitations on processing materials in acoustic levitation devices“,
IEEE, Ultrasonics Symposium Proceedings, 482–486 (1979).
Owen et al. (1981)
J. F. Owen, P. W. Barber, P. B. Dorian, R. K. Chang,
„Enhancement of fluorescence by microstructure resonances of a
dielectric fiber“, Phys. Rev. Lett. 47, 1075–1078, 1981
120
LITERATURVERZEICHNIS
Owen et al. (1982)
J. F. Owen, R. K. Chang, P. W. Barber, „Morphology dependent
resonances in Raman scattering, fluorescence emission, and elastic
scattering from micro particles“, Aerosol Sci. Technol. 1, 293–302
(1982).
Paul & Raether (1955)
W. Paul and M. Raether, „Das elektrische Massenfilter“, Z. Phys.,
140, 262–273 (1955).
Pelekasis et al. (1991)
N. A. Pelekasis, J. A. Tsamopoulos, and G. D. Manolis, „Nonlinear
oscilations of liquid shells in zero gravity“, J. Fluid Mech. 230,
541–582 (1991).
Pelletier (1999)
M. J. Pelletier, „Analytical Applications of Raman Spectroscopy“,
Blackwell Science Inc, 1999
Placzek (1934)
G. Placzek, „Rayleigh-Streuung und Raman-Effekt“, Handbuch der
Radiologie, Ed. E. Marx, 2. Aufl., Bd. VI, Teil 2, 205–374 (1934).
Popp et al. (1997)
J. Popp, M. Trunk, M. Lankers, I. Hartmann, K. Schaschek, W.
Kiefer, „Observability of morphology-dependent output resonances
in the Raman spectra of optically levitated microdroplets“, J.
Raman Spectrosc. 28, 531–536 (1997).
Potts (1963)
W. J. Potts, Jr. , „Chemical Infrared Spectroscopy“, vol. 1,
Techniques, Wiley, New York, 1963
Raman & Krishnan
(1928a)
C. V. Raman, K. S. Krishnan, „A new type of secondary radiation“,
Nature 121, 501–502 (1928).
Raman & Krishnan
(1928b)
C. V. Raman, K. S. Krishnan, „The optical analogue of the
Compton effect“, Nature 121, 711 (1928).
Raman & Krishnan
(1928c)
C. V. Raman, K. S. Krishnan, Indian J. Phys. 2, 399 (1928).
Raman & Krishnan
(1929)
C. V. Raman, K. S. Krishnan, Proc. Roy. Soc., Lond. 122, 23
(1929).
Raman (1928a)
C. V. Raman, „A change of wave-length in light scattering“, Nature
121, 619 (1928).
Raman (1928b)
C. V. Raman, „A new radiation“, Indian J. Phys. 2, 387 (1928).
Ray et al. (1989)
A. K. Ray, E. D. Johnson, and A. Souyri, „Dynamic behavior of
single glycerol droplets in humid air streams“, Langmuir 5, 133–
140 (1989).
Ray et al. (1991)
A. K. Ray, B. Devakottai, A. Souyri, J. L. Huckaby, „Evaporation
characteristics of droplets coated with immiscible layers of
nonvolatile liquids“, Langmuir 7, 525–531, 1991
LITERATURVERZEICHNIS
121
Régnier et al. (1974)
P. R. Régnier, F. Moya, and J. P. E. Taran, „Gas concentration
Measurement by coherent Raman anti-Stockes scattering“, AIAA
Journal, 12, 826–831 (1974).
Rembaum et al. (1990)
A. Rembaum, W. K. Rhim, M. T. Hyson, and M. Chang,
„Production of monodisperse, polymeric microspheres“, US Patent
4,929,400 (1990).
Rhim et al. (1987)
W. K. Rhim, M. T. Hyson, S. K. Chung, M. Colvin, and M. Chang,
„Containerless polymeric microsphere production for biomedical
applications“, Mat. Res. Soc. Symp. Proc. 87, 225–230 (1990).
Robinett (1997)
R. W. Robinett, Quantum mechanics : classical results, modern
systems, and visualized examples, Oxford University Press, (1997).
Rohling et al. (2000)
O. Rohling, C. Weitkamp, B. Neidhart, „Experimental setup for the
determinationof analytes contained in ultrasonically levitated
drops“, Fresenius J. Anal. Chem. 368: 475–479, (2000).
Rüggeberg et al. (1996) M. Rüggeberg, „Schwingungsdynamik akustisch angeregter
Tropfen“, Diplomarbeit, Technische Hochschule Darmstadt (1996).
Samyal & Hickman
(1980)
B. S. Samyal, and R. S. Hickman, „Temperature and concentration
measurements in H2-air flames using rotational Raman scattering“,
AIAA 13th Fluid & Plasma dynamics conference, July 14–16,
Snowmass, Colorado (1980).
Santangelo & Kennedy P. J. Santangelo, and I. M. Kennedy, „Droplet lasing spectroscopy
(1999)
applied to droplet stream flames“, Combustion and Flame 117,
413–421 (1999).
Schlichting (1932)
H. Schlichting, „Berechnung ebener periodischer
Grenzschichtströmungen“, Phys. Z. 33, 327–335 (1932).
Schlichting (1979)
H. Schlichting, „Boundary Layer Theory“, McGraw-Hill, 1979
Schneider & Hendricks J. M. Schneider, C. D. Hendricks, „Source of uniform-sized liquid
(1964)
droplets“, Rev. Sci. Instrum. 35, 1349–1350 (1964).
Schrader (1989)
B. Schrader, „Raman/Infrared Atlas of Organic Compounds“,
Wiley-VCH, Weinheim, 1989
Schrader (1995)
B. Schrader, „Infrared and Raman Spectroscopy“, VCH,
Weinheim, 1995
Schweiger (1987)
G. Schweiger, „In-situ determination of the molecular composition
of aerosol particles in a monodisperse model aerosol“, Paart.
Charact. 4, 67–73, 1987
122
LITERATURVERZEICHNIS
Schweiger (1990a)
G. Schweiger, „Observation of input and output structural
resonances in the Raman spectrum of a single spheroidal dielectric
microparticle“, Opt. Lett. 15, 156–158 (1990).
Schweiger (1990b)
G. Schweiger, „Observation of morphology dependent resonances
caused by the input field in the Raman spectrum of microparticles“,
J. Raman Spectrosc. 21, 165–168 (1990).
Schweiger (1990c)
G. Schweiger, „Raman scattering on single aerosol particles and on
flowing aerosols: a review“, J. Aerosol. Sci. 21, 483–509 (1990).
Schweiger (1991)
G. Schweiger, „Raman scattering on microparticles: size
dependence“, J. Opt. Soc. Am. B 8, 1770–1778 (1991).
Schweiger (1999)
G. Schweiger, „In Situ Chemical Analysis of Aerosol Particles by
Raman Spectroscopy“, Analytical Chemistry of Aerosols, KR
Spurny, CRC Press, 1999
Seitz et al. (1993)
J. C. Seitz, J. D. Pasteris, and G. B. Morgan VI, „Quantitative
analysis of mixed volatile fluids by Raman microprobe
spectroscopy: a cautionary note on spectral resolution and peak
shape“, Appl. Spectrosc. 47, 816–820 (1993).
Shi & Apfel (1995)
T. Shi, and R. E. Apfel, „Oscillations of a deformed liquid drop in
an acoustic field“, Phys. Fluids 7, 1545–1552 (1995).
Smekal (1923)
A. Smekal, „Zur Quantentheorie der Dispersion“,
Naturwissenschaften 43, 873 (1923).
Spectra (1987)
Spectra-Physics, Instruction Manual: Model 2030, High Power Ion
Laser, Mountain View, USA (1987).
Spex (1981)
Spex Industries GmbH, Instruction Manual: Model 1403,
Spectrometer, Grasbrunn, Deutschland (1981).
Sprynchak et al.
(2003a)
V. Sprynchak, C. Esen, and G. Schweiger, „Enhancement of the
Raman scattering by deformation of microparticles“, Opt. Lett. 28,
221–223 (2003).
Sprynchak et al.
(2003b)
V. Sprynchak, C. Esen, and G. Schweiger, „Controlled generation
of solid spheroidal dielectric microparticles“, Aerosol Sci.
Technol., (im Druck).
Spurny (2000)
K. R.Spurny, „Aerosol chemical processes in the environment“,
CRC Press LLC, 2000
Stratmann
Das Programm zur Konvertierung und Visualisierung der
Messdaten wurde von meinem Kollege A. Stratmann entwickelt.
LITERATURVERZEICHNIS
123
Suryanaryana &
Bayazitoglu (1991)
P. V. R. Suryanaryana and Y. Bayazitoglu, „Effect of static
deformation and external forces on the oscillations of levitated
droplets“, Phys. Fluids A 3, 967 (1991).
Thönnissen (1991)
J. Thönnissen, „Ramanspektroskopie zur
Konzentrationsbestimmung in Dampfgemischen“, Chem.-Ing.Tech. 63, (1991).
Thumann et al. (1997)
A. Thumann, M. Schenk, J. Jonuscheit, T. Seeger, and A. Leipertz,
„Simultaneous temperature and relative nitrogen-oxygen
concentration measurements in air with pure rotational coherent
anti-Stockes Raman scattering for temperatures to as high as 2050
K“, Appl. Opt. 36, 3500–3505 (1997).
Thurn & Kiefer (1984)
R. Thurn, W. Kiefer, „Observation of structural resonances in the
Raman spectra of optically levitated dielectric microspheres“, J.
Raman Spectrosc. 15, 411–413 (1984).
Thurn & Kiefer (1985)
R. Thurn, W. Kiefer, „Structural resonances observed in the
spontaneous Raman spectrum of optically levitated dielectric liquid
droplets“, Appl. Opt, 24, 1515–1519 (1985).
Tian et al. (1995)
Y. Tian, R. G. Holt, and R. E. Apfel, „A new method for measuring
liquid surface tension with acoustic levitation“, Rev. Sci. Instrum.
66, 3349–3354 (1995).
Tian et al. (1993)
Y. Tian, R. G. Holt, and R. E. Apfel, „Deformation and location of
an acoustically levitated liquid drop“, J. Acoust. Soc. Am. 93,
3096–3104 (1993).
Tian et al. (1997)
Y. Tian, R. G. Holt, and R. E. Apfel, „Investigation of liquid
surface rheology of surfactant solutions by droplet shape
oscillations: Experiments“, J. Colloid Interface Sci. 187, 1–10
(1997).
Tobin (1971)
M. C. Tobin, „Laser Raman spectroscopy“, Wiley, New York,
1971
Trinh & Hsu (1986a)
E. H. Trinh, and C. Hsu, „Equilibrium shapes of acoustically
levitated drops“, J. Acoust. Soc. Am. 79, 1335–1338 (1986).
Trinh & Hsu (1986b)
E. H. Trinh and C. J. Hsu, „Acoustic levitation methods for density
measurements“, J. Acoust. Soc. Am., 80, 1757–1761 (1986).
Trinh & Robey (1994)
E. H. Trinh and J. L. Robey. „Experimental study of streaming
flows associated with ultrasonic levitators“, Phys. Fluids 6, 3567–
3579 (1994).
Trinh (1985)
E. H. Trinh, „Compact acoustic levitation device for studies in fluid
dynamics and material science in the laboratory and microgravity“,
Rev. Sci. Instr. 56, 2059, (1985).
124
LITERATURVERZEICHNIS
Trinh et al. (1982)
E. H. Trinh, A. Zwern, and T. G. Wang, „An experimental study of
small-amplitude drop oscillations in immiscible liquid system“, J.
Fluid Mech. 115, 453 (1982).
Trinh et al. (1986)
E. H. Trinh, J. Robey, N. Jacobi, and T. Wang, „Dual-temperature
acoustic levitation and sample transport apparatus“, J. Acoust. Soc.
Am. 79, 604–612 (1986).
Trinh et al. (1988)
E. H. Trinh, P. L. Marston, and J. L. Robey, „Acoustic
measurement of the surface tension of levitated drops“, J. Colloid
Interface Sci. 124, 95–103 (1988).
Trinh et al. (1995)
E. H. Trinh, R. G. Holt, and D. B. Thiessen, „The dynamics of
ultrasonically levitated drops in an electric field“, Phys. Fluids 8,
43–61 (1995).
Tuckermann et al.
(2001)
R. Tuckermann, S. Bauerecker, B. Neidhart, „Levitatation in
Ultraschallfeldern. Schwebende Tröpfchen“, Physik in unserer
Zeit, Nr.2, 69–75, 32. Jahrgang 2001
Tuckermann et al.
(2002a)
R. Tuckermann, S. Bauerecker, and B. Neidhart, „Evaporation rates
of alkanes and alkanols from acoustically levitated drops“, Anal.
Bioanal. Chem. 372, 122–127 (2002).
Tuckermann et al.
(2002b)
R. Tuckermann, B. Neidhart, E.G. Lierke, and S. Bauerecker,
„Trapping of heavy gases in stationary ultrasonic fields“, Chemical
Physics Letters 363, 349–354 (2002).
Ugelstad et al. (1980)
J. Ugelstad, P. C. Mørk, K. H. Kaggerud, T. Ellingsen, A. Berge,
„Swelling of oligomer-polymer particles. New methods of
preparation of emulsion and polymer dispersions“, Adv. Colloid
Interface Sci. 13, 101–140 (1980).
van de Hulst (1957)
H. C. van de Hulst, „Light scattering by small particles“, Dover,
New York, 1957
van de Hulst (1981)
H. C. Van de Hulst, „Light scattering by small particles“, Dover,
New York, 1981
Vanderhoff et al.
(1986)
J. W. Vanderhoff, M. S. El-Aasser, F. J. Micale, E. D. Sudol, C. M.
Tseng, A. Silvanowicz, H. R. Sheu; D. M. Kornfeld, „Preparation
of large-particle-size monodisperse latexes in space“, Polym.
Mater. Sci. Eng. 54, 587–592 (1986).
Vehring & Kaiser
Die Software zur Konvertierung der Messdaten vom FITS-Format
in das ASCII-Format wurde von Dr. R Vehring und Dr. T. Kaiser
geschrieben.
LITERATURVERZEICHNIS
125
Vehring (1995)
R.Vehring, „In Situ Charakterisierung von Aerosolen aus mehreren
chemischen Komponenten mit linearer Raman-Spektroskopie“,
Dissertation, Ruhr-Universität Bochum, 1995
Velesco & Schweiger
(1997)
N. Velesco, G. Schweiger, „Calculation of light scattering and
internal field of a spherical particle with an inclusion by the
geometrical optics approximation“, Tagungsbeitrag auf der AAAR
(1997).
Velesco & Schweiger
(1999)
N. Velesco, G. Schweiger, „Geometrical optics calculation of
inelastic scattering on large particles“, Appl. Opt. 38, 1046–1052
(1999).
Velesco (2000)
N. Velesco, „Untersuchung der elastischen und inelastischen
Streuung an Mikropartikeln mittels geometrischer Optik“, Berichte
aus der Physik, Shaker Verlag, Aachen, 2000
Velesco et al (1997)
N. Velesco, T. Kaiser, G. Schweiger, „Computation of the internal
field of a large spherical particle by using the geometrical-optics
approximation“, Appl. Opt. 36, 8724–8728 (1997).
Vogel (1997)
H. Vogel, „Gerthsen Physik“, Springer Verlag Berlin, 19. Auflage,
1997
Wang et al. (1974)
T. G. Wang, M. M. Safren, and D. D. Elleman, „Acoustic chamber
for space processing“, AIAA, 74–155 (1974).
Wang (1979)
T. G. Wang, „Acoustic levitation and manipulation for space
applications“, IEEE, Ultrasonics Symposium Proceedings, 471–475
(1979)
Wang (1983)
T. G. Wang, „High temperature acoustic levitation“, IEEE,
Ultrasonics Symposium Proceedings, 1124–1128 (1983).
Wang et al. (1980)
D. S. Wang, M. Kerker, H. Chew, „Raman and fluorescent
scattering by molecules embedded in dielectric spheroids“, Appl.
Opt. 19, 2315–2328 (1980).
Webber et al. (1979)
B. F. Webber, M. B. Long, and K. Chang, „Two-dimensional
average concentration measurements in jet flow by Raman
scattering“, Appl. Phys. Lett. 35, 119–121 (1979).
Weber et al. (1994)
J. K. R. Weber, D. S. Hampton, D. R. Merkley, C. A. Rey, M. M.
Zatarski, and P. C. Nordine, „Aero-acoustic levitation: A method
for containerless liquid-phase processing at high temperatures“,
Rev. Sci. Instrum. 65, 456–465 (1994).
Weigel & Schweiger
(2003)
T. Weigel and G. Schweiger, „Inelastic scattering on nonspherical
particles“, EAC 2003, Madrid (2003).
126
LITERATURVERZEICHNIS
Weiser & Apfel (1982)
M. A. H. Weiser and R. E. Apfel, „Extension of acoustic levitation
to include the study of micron-size particles in a more compressible
host liquid“, J. Acoust. Soc. Am., 71, 1261–1268 (1982).
Wells et al. (1981)
D. C. Wells, E. W. Greisen, R. H. Harten, „FITS: A flexible image
transport system“, Astron. Astrophys. Suppl. Ser. 44, 363–370
(1981).
Welter & Neidhart
(1997)
E. Welter and B. Neidhart, „Acoustically levitated droplets – a new
tool for micro and trace analysis“, Fresenius J. Anal. Chem. 357,
345–350 (1997).
Widmann & Davis
(1996)
J. F. Widmann, and E. J.Davis, „Photochemical initiated
polymerization of single microdroplets“, Colloid Polymer Sci. 274,
525–531 (1996).
Widmann et al. (1998)
J. F. Widmann, C. L. Aardahl, T. J. Johnson, and E. J. Davis,
„Encapsulation of levitated microparticles“, J. Colloid Interface
Sci. 199, 197–205 (1998).
Xie & Wie (2001)
W.J. Xie and B. Wie „Parametric study of single-axis acoustic
levitation“, Appl. Phys. Lett, 79, 881–883 (2001).
Yarin et al. (1999)
A. L. Yarin, G. Brenn, O. Kastner, D. Rensink and C. Tropea,
„Evaporation of acoustically levitated droplets“, J. Fluid Mech.
399, 151–204 (1999).
Yarin et al. (1998)
A. L. Yarin, M. Pfaffenlehner, and C. Tropea, „On the acoustic
levitation of droplets“, J. Fluid Mech. 356, 65–91 (1998).
Yarin et al. (2002)
A. L. Yarin, G. Brenn, and D. Rensink, „Evaporation of
acoustically levitated droplets of binary liquid mixtures“, Int. J.
Heat and Fluid Flow 23, 471–486 (2002).
Zhang & Alexander
(1992a)
J. Zhang, D. R. Alexander, „Hybrid inelastic-scattering models for
particle thermometry: Unpolarized emissions“, Appl. Opt. 31,
7132–7139 (1992).
Zhang & Alexander
(1992b)
J. Zhang, D. R. Alexander, „Hybrid inelastic-scattering models for
particle thermometry: Polarized emissions“, Appl. Opt. 31, 7140–
7146 (1992).
Zhao et al. (1999)
H. Zhao, S. S. Sadhal, and E. H. Trinh, „Internal circulation in a
drop in an acoustic field“, J. Acoust. Soc. Am. 106, 3289–3295
(1999).
Lebenslauf
Persönliche Angaben
Vor- und Nachname:
Vitaliy Sprynchak
Geburtsdatum:
22. Juli 1976
Geburtsort:
Yampil, Gebiet Winnyz’ka (Ukraine)
Familienstand:
ledig
Ausbildung
1983 – 1993
allgemeinbildende
Mittelschule
in
Yampil,
Abschluß
mit
Auszeichnung
1993 – 1997
Studium an der Fakultät für Radiophysik an der TarasSchewtschenko-Universität
Kiew,
Bakkalaureat-Abschluß
in
angewandter Physik
1997 – 1999
Magister-Abschluß an der Fakultät für Radiophysik, Fachbereich
„Radiophysik und Elektronik“, Spezialisierung auf Automatisierung
wissenschaftlicher Forschung
Berufstätigkeit
1998 – 1999
Betriebs- und Assistentenpraktikum im Labor für ResonanzIonisierungs-Spektroskopie am Physikalischen Institut der Akademie
der Wissenschaften der Ukraine
Juli - September 1999
Ingenieur
am
Physikalischen
Institut
der
Akademie
der
Wissenschaften, Labor für Resonanz-Ionisierungs-Spektroskopie
seit Oktober 1999
Wissenschaftlicher
Mitarbeiter
(Stipendiat
im
Rahmen
des
Graduiertenkollegs 358) am Lehrstuhl für Laseranwendungstechnik
und Messsysteme (Prof. Dr. techn. G. Schweiger), Fakultät für
Maschinenbau, Ruhr-Universität Bochum
Herunterladen