FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) TA Kräuter top 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS TA Kräuter top Grund- und Fortsetzungsbehandlung: 300 SU/0,5 ml, 800 SU/0,5 ml, 2000 SU/ 0,5 ml Suspension zur Injektion 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG TA Kräuter top enthält gereinigte Allergenextrakte einer der folgenden Pollen oder Pollenkombinationen nach individueller ärztlicher Rezeptur: Pollen Konzentration Ragweed 100% Beifuß 100% Wegerich 100% Beifuß/Ragweed 50%/50% Beifuß/Wegerich 50%/50% Die Allergene wurden durch Behandlung mit Glutaraldehyd zu Allergoiden modifiziert und sind an L-Tyrosin adsorbiert. Die Allergenextrakte werden mittels biochemischer Methoden charakterisiert und standardisiert (in SU = Standardised Units), um einen gleichbleibenden Allergengehalt und Allergenaktivität zu garantieren. Bei ausgewählten Allergenextrakten wird zusätzlich der Anteil von Majorallergenen bestimmt. Nr./Farbe Dosis (Standardised Units (SU)/0,5 ml) 1 Grün 2 Gelb 3 Rot 300 800 2000 Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Suspension zur Injektion. Weiße undurchsichtige Suspension. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete TA Kräuter top dient der Behandlung (spezifische Immuntherapie, Hyposensibilisierung) allergischer Erkrankungen wie Rhinitis, Konjunktivitis und leichtes bis mittelschweres Bronchialasthma, ausgelöst durch eine IgE-vermittelte Allergie gegen Kräuterpollen, bei Erwachsenen und Kindern über 6 Jahre. Zur Diagnosestellung sind eine allergologisch ausgerichtete Anamnese, eine Hauttestung und/oder ein spezifischer IgE-Test erforderlich. Januar 2010 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung Die Behandlung erfolgt mit ansteigenden Dosen bis zum Erreichen der individuellen Höchstdosis (maximal 0,5 ml von Durchstechflasche Nr. 3). Es wird je eine Injektion aus jeder Durchstechflasche des Grundbehandlungssets verabreicht, also insgesamt drei Injektionen. 012242-C639 – TA Kräuter top – n Die Behandlung soll mit Durchstechflasche Nr. 1 (300 SU/0,5 ml) begonnen werden, gefolgt von Durchstechflasche Nr. 2 (800 SU/ 0,5 ml) und Durchstechflasche Nr. 3 (2000 SU/0,5 ml). Durchstechflasche Nr. und Farbe Empfohlene Alternative Dosis Dosis* Nach Abschluss der Grundbehandlung wird empfohlen, die Therapie mit der Höchstdosis von Durchstechflasche Nr. 3 fortzusetzen. Nr. 1, grün 300 SU – 0,5 ml 120 SU – 0,2 ml gefolgt von 300 SU – 0,5 ml Dosissteigerungen sind nur zulässig, wenn die vorherige Injektion gut vertragen wurde und das vorgesehene Injektionsintervall nicht überschritten wurde. Nr. 2, gelb 800 SU – 0,5 ml 320 SU – 0,2 ml gefolgt von 800 SU – 0,5 ml Nr. 3, rot 2000 SU – 0,5 ml 800 SU – 0,2 ml gefolgt von 2000 SU – 0,5 ml Am Tag der Injektion sind die Patienten darauf hinzuweisen, dass sie keine schwere Mahlzeit verzehren, keinen Alkohol trinken und keine körperlich anstrengenden Tätigkeiten verrichten sollen. Das weiter unten aufgeführte Dosierungsschema ist für die meisten Patienten geeignet. Bei hochsensibilisierten Patienten müssen Dosierung und Steigerung der einzelnen Dosen an die individuelle Reaktion des Patienten angepasst werden. Dies liegt im Ermessen des behandelnden Arztes. Spezielle Patientengruppen Bei älteren Patienten ist die erhöhte Prävalenz von Gegenanzeigen, wie z. B. Emphysem oder Bronchiektasen bei der Verschreibung zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 4.3). Ebenso ist mit einer erhöhten Prävalenz von Erkrankungen, bei denen zur Vorsicht geraten wird, zu rechnen, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen (siehe Abschnitt 4.4). Für die Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion liegen gegenwärtig keine Daten vor, die Dosisanpassungen bei dieser Patientengruppe erforderlich machen. * Alternative Dosis z. B. für hochsensibilisierte Patienten Fortsetzungsbehandlung Injektionsintervall: 1 – 4 (maximal 6) Wochen Die Grundbehandlung sollte standardmäßig durch eine Fortsetzungsbehandlung mit TA Kräuter top weitergeführt werden. Für die Fortsetzungsbehandlung steht eine Packung mit zwei Durchstechflaschen der höchsten Stärke (Nr. 3) zur Verfügung. Die empfohlene Dosierung beträgt mindestens 3 Injektionen von 0,5 ml aus Durchstechflasche Nr. 3 (2000 SU) entsprechend dem unten genannten Dosierungsschema. Bei schlechter Verträglichkeit der Höchstdosis kann die Fortsetzungsbehandlung mit einer niedrigeren Dosis durchgeführt werden. Durchstechflasche Empfohlene Dosis Nr. und Farbe Nr. 3, rot 2000 SU – 0,5 ml 2000 SU – 0,5 ml Kinder und Jugendliche Bei Kindern unter 3 Jahren sind Anzeichen für eine allergische Rhinokonjunktivitis und allergisches Bronchialasthma außerordentlich selten. Jedoch tritt die früheste echte Manifestation dieser Erkrankungen in etwa diesem Alter in Erscheinung. Die derzeitige klinische Praxis besteht in der Beobachtung von jungen Patienten über 1 bis 2 Phasen der saisonalen Erkrankung, um die Diagnose zu bestätigen, bevor eine Behandlung begonnen wird. TA Kräuter top wird deshalb für die Behandlung von Kindern unter 6 Jahren nicht empfohlen. Für Kinder zwischen 6 und 18 Jahren und Erwachsene wird nachstehendes Dosierungsschema empfohlen. Dosierungsschema: Grundbehandlung Injektionsintervalle: 1 – 2 Wochen Die Behandlung wird mit Durchstechflasche Nr. 1 begonnen, gefolgt von Durchstechflasche Nr. 2 und später von Durchstechflasche Nr. 3 gemäß folgendem Dosierungsschema. 2000 SU – 0,5 ml Die Höchstdosis von 0,5 ml Suspension der jeweiligen Stärke darf nicht überschritten werden. Behandlungsrichtlinien Ganzjährige (cosaisonale) Behandlung: Soll die Therapie mit TA Kräuter top während der entsprechenden Pollensaison verabreicht werden, sind zusätzlich zu den besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen in Abschnitt 4.4 folgende weitere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten: – Bei Patienten mit schwerer Symptomatik darf die cosaisonale Behandlung nicht durchgeführt werden. – Die Dosis darf während der entsprechenden Pollensaison nicht erhöht werden (d. h. die Grundbehandlung sollte nicht gegeben werden). – Während der Pollensaison muss die zuletzt erreichte Dosis an den individuellen Sensibilisierungsgrad, die Symptome und die Allergenexposition eines jeden Patienten angepasst werden. – Generell ist es ratsam, die individuelle Dosis vor Beginn der Pollensaison auf 1 FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) TA Kräuter top 1 /5 bis ½ der letzten verabreichten Dosis zu reduzieren. – Nach der Pollensaison kann die Dosis wieder in 1 – 2 Schritten auf die individuelle Höchstdosis für den Patienten erhöht werden (allgemein 0,5 ml von Durchstechflasche Nr. 3). – Der Patient ist darauf hinzuweisen, während des Behandlungszeitraums eine Exposition gegenüber Pollen nach Möglichkeit zu vermeiden. Präsaisonale Behandlung: Im Fall einer präsaisonalen Behandlung mit TA Kräuter top (Grundbehandlung und Fortsetzungsbehandlung, falls verabreicht) wird die Behandlung vor Beginn der Pollensaison abgeschlossen. Nach dem Ende der Pollensaison wird die Therapie beginnend mit der Grundbehandlung (Durchstechflasche Nr. 1, 2 und 3) fortgeführt. Injektionsintervalle Die Injektionen der Grundbehandlung sollten in Abständen von mindestens 1 Woche, aber nicht mehr als 2 Wochen, verabreicht werden. Die erste Injektion der Fortsetzungsbehandlung sowie die anderen Injektionen der Fortsetzungsbehandlung sollen in Abständen von 1 bis 4 Wochen (maximal 6 Wochen) verabreicht werden. Überschreiten des empfohlenen Injektionsintervalls Grundbehandlung Intervall Modifizierung Normalerweise 1 – 2 Wochen (Dosissteigerung) 42 – 4 Wochen 44 Wochen Keine Dosissteigerung, letzte Dosis wiederholen Aus Sicherheitsgründen die Behandlung wieder von vorne beginnen. Fortsetzungsbehandlung Intervall Modifizierung Normalerweise 1 – 4 Wochen (das Intervall kann auf maximal 6 Wochen ausgedehnt werden) 46 Wochen Aus Sicherheitsgründen die Behandlung wieder von vorne beginnen. Dosisanpassung bei verstärkten Lokal- oder systemischen Reaktionen Die individuell verträgliche Höchstdosis kann deutlich niedriger sein als die mögliche Höchstdosis (0,5 ml, Durchstechflasche Nr. 3). Bei verstärkten Lokalreaktionen (Schwellung 45 cm) oder systemischen Reaktionen in Zusammenhang mit der Injektion von TA Kräuter top, sollte die empfohlene Dosis für die nächste Injektion angepasst werden. 2 Reaktion Modifizierung Lokalreaktion 5 – 10 cm Durchmesser (Schwellung) Keine Dosiserhöhung, wiederholte Verabreichung der Dosis der letzten Injektion Lokalreaktion 410 cm Durchmesser Im Dosierungsschema 1 Schritt zurückgehen Leichte bis mittelschwere systemische Reaktion Im Dosierungsschema 2 Schritte zurückgehen Schwere systemische Reaktion, anaphylaktischer Schock Therapeutische Indikation überprüfen Behandlungsdauer Zur Erreichung einer möglichst vollständigen und langfristigen Besserung der allergischen Symptome wird empfohlen, die spezifische Immuntherapie in 3 – 5 aufeinanderfolgenden Jahren durchzuführen. Art der Anwendung TA Kräuter top darf ausschließlich subkutan verabreicht werden werden. Vorbereitung der Injektion: 1. Suspension aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur erwärmen lassen. Anschließend gründlich schütteln, bis der gesamte Bodensatz gleichmäßig resuspendiert ist (siehe Abschnitt 6.6). 2. Sicherstellen, dass die richtige Durchstechflasche (Dosis) gewählt wurde. 3. Gummiverschlusskappe desinfizieren. 4. Kalibrierte Spritzen verwenden (z. B. Insulinspritzen, z. B. 23G, 0,6 × 25 mm). Eine geeignete Notfallausrüstung mit Adrenalin/Epinephrin muss griffbereit zur Verfügung stehen. Anwendung der Injektion TA Kräuter top soll als subkutane Injektion in die Oberarmstreckseite im mittleren Drittel verabreicht werden. Bei der Wahl der Injektionsstelle sollte zwischen beiden Armen abgewechselt werden. Durch vorsichtiges Drehen der Spritze und gleichzeitige Aspirationskontrolle ist sicherzustellen, dass keine Blutgefäße verletzt werden. Die Injektionen sind mit konstantem Druck zu verabreichen. Bei ängstlichen und potenziell instabilen Patienten ist es ratsam, die Injektion am liegenden Patienten vorzunehmen. Intramuskuläre und intravasale Injektionen sind unbedingt zu vermeiden. Der Patient soll informiert werden, die Injektionsstelle nicht zu reiben. Besondere Vorsichtsmaßnahmen nach der Injektion Die Patienten sollen nach jeder Injektion mindestens 30 Minuten unter ärztlicher Kontrolle bleiben. Bereits beim Auftreten milder Symptome einer Überempfindlichkeit, wird eine längere Beobachtungsdauer empfohlen. Die Patienten müssen unter Beobachtung bleiben, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Eine schwere, länger anhaltende unerwünschte Neben- wirkung kann unter Umständen eine stationäre Behandlung erfordern (siehe Abschnitt 4.4). Die Patienten sollen angehalten werden, auf schwere Mahlzeiten, Alkoholgenuss oder anstrengende körperliche Betätigung zu verzichten (siehe Abschnitt 4.4). Der Patient sollte darüber aufgeklärt werden, dass er sich bei während des Beobachtungszeitraums oder später auftretenden Anzeichen einer unerwünschten Nebenwirkung umgehend an den Arzt oder dessen Vertretung wenden muss (siehe Abschnitt 4.4). 4.3 Gegenanzeigen TA Kräuter top darf nicht angewendet werden, wenn die nachfolgend aufgelisteten Zustände vorliegen: • Akute oder chronische Infektion oder Entzündung; • Sekundäre Veränderungen am betroffenen Organ (Emphysem, Bronchiektasen, usw.); • Asthma bronchiale mit einer trotz adäquater medikamentöser Behandlung dauerhaft eingeschränkter Lungenfunktion unter 70 % FEV1 vom Sollwert; • Autoimmunerkrankung, z. B. der Leber-, der Niere-, des Nervensystems oder der Schilddrüse oder rheumatoide Erkrankungen; • Immundefekte (z. B. auch durch immunsupprimierende Behandlungen); • Hereditäres Angioödem; • Manifeste Lungen- oder Herzinsuffizienz; • Maligne Erkrankungen (z. B. Krebs) mit aktueller klinischer Relevanz; • Beta-Blocker-Therapie; • Kontraindikation gegen die Anwendung von Adrenalin/Epinephrin; • Störungen des Tyrosinstoffwechsels, insbesondere bei Tyrosinämie und Alkaptonurie; • Schwangerschaft; • Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1). 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Die Behandlung von Kindern unter 6 Jahren mit TA Kräuter top wird nicht empfohlen. Hyposensibilisierungsimpfstoffe zur Injektion dürfen nur von unter der Aufsicht eines allergologisch weitergebildeten oder in der Anwendung spezifischer Immuntherapien erfahrenen Arztes verschrieben und verabreicht werden. Eine Adrenalin/Epinephrin-Injektion (Adrenalin/Epinephrin 1 zu 1.000) muss immer griffbereit sein. Vor Verabreichung der Injektion ist der aktuelle Gesundheitszustand und allergische Zustand des Patienten durch eine sorgfältige Zwischenanamnese zu überprüfen. Dabei ist besonders auf Folgendes zu achten: • vor kurzem aufgetretene(s)/bestehende(s) Fieber oder Entzündungen; • intermittierende/bestehende Infektionen; • Verträglichkeit der vorherigen Injektion; • Änderungen in der Anwendung anderer Arzneimittel (insbesondere symptomatische Behandlungen gegen Allergien); 012242-C639 – TA Kräuter top – n FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) TA Kräuter top • Kontrolle der Lungenfunktion bei Asthmatikern, z. B. mittels Peak-Flow-Messung. Auf Grund des Risikos des Auftretens schwerer systemischer Reaktionen, müssen Patienten nach jeder Injektion mindestens 30 Minuten unter ärztlicher Kontrolle bleiben. Beim Auftreten von Symptomen einer Überempfindlichkeit wird eine längere Beobachtungsdauer empfohlen. Die Patienten müssen unter Beobachtung bleiben, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Eine schwere, länger anhaltende unerwünschte Nebenwirkung kann unter Umständen eine stationäre Behandlung erfordern. Wie bei jeder spezifischen Immuntherapie besteht ein Risiko für das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks. Warnzeichen: Kribbeln, Jucken oder Brennen auf oder unter der Zunge, im Rachen und insbesondere auf den Handflächen und Fußsohlen. Auf diese Symptome kann unmittelbar ein Schockzustand mit Zyanose, Hypotonie, Tachykardie, Bronchospasmus und Bewusstlosigkeit folgen. Zeigt der Patient Anzeichen für eine starke systemische Reaktion oder einen anaphylaktischen Schock, sind umgehend Behandlungsmaßnahmen einzuleiten, und zwar in folgender Reihenfolge (EAACI, Standards for Practical Allergen Specific Immunotherapy, 2006): 1. Adrenalin/Epinephrin (1 mg/ml, 0,5 – 0,8 mg tief i.m. oder verdünnt auf 0,1 mg/ml, 0,3 – 0,5 mg i.v. (langsam in fraktionierten Dosen)); die Behandlung kann ggf. nach 10 – 20 Minuten wiederholt werden. 2. Kochsalzlösung i.v. 3. Patient in Rückenlage bringen 4. Sauerstoff 5 – 10 l/Min 5. Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung kontrollieren 6. Antihistamin Clemastin (1 mg/ml, 1 – 2 ml (1 – 2 mg, i.v.)) 7. Methylprednisolon 80 mg i.v. 8. Wegen des Risikos eines verzögerten Schocks ist eine Klinikeinweisung erforderlich. Puls und Blutdruck müssen fortlaufend überwacht werden. Bei der Verabreichung von Adrenalin/Epinephrin, Theophyllin, Antihistaminika oder Glukokortikoiden an Kinder ist eine Anpassung der Dosen nach Alter oder Körpergewicht erforderlich. Januar 2010 Alle Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie sich bei Auftreten von unerwünschten Ereignissen sofort an ihren Arzt wenden sollen. Im Fall einer akuten Infektion, eines fieberhaften Zustandes oder eines schweren Ashtmaanfalls darf die nächste Injektion erst 24 bis 48 Stunden nach der Normalisierung des Gesundheitszustandes verabreicht werden. Hochrisikopatienten (d. h. Patienten mit einem extrem hohen Sensibilisierungsgrad) 012242-C639 – TA Kräuter top – n müssen engmaschig überwacht werden und sollten in der Klinik behandelt werden. Bei älteren Patienten ist bei der Verschreibung und Verabreichung von TA Kräuter top die erhöhte Prävalenz von Gegenanzeigen, z. B. Emphysem oder Bronchiektasen, oder Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu berücksichtigen. Wenn einem Patienten zwei verschiedene Hyposensibilisierungsimpfstoffe verabreicht werden müssen, sollen diese mit einem Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Tagen verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5). Zusätzlicher (exogener oder iatrogener) Allergenkontakt kann die Toleranzschwelle des Patienten herabsetzen. Der Patient sollte deshalb darüber aufgeklärt werden, den Kontakt mit dem auslösenden Allergen oder mit Kreuzreaktionen hervorrufenden Allergenen so weit möglich zu meiden. Eine Begleitbehandlung mit symptomatischen antiallergenen Substanzen (z. B. Antihistaminika, Corticosteroiden oder Mastzelldegranulationshemmern) kann die aktuelle Reaktionslage des Patienten maskieren (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt werden, ist Vorsicht geboten, da anaphylaktische Reaktionen gravierender ausfallen können (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten unter Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva und Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) ist Vorsicht geboten, da diese Arzneimittel die Wirkung von Adrenalin/Epinephrin verstärken können. Schutzimpfungen sollten frühestens 1 Woche nach der letzten Dosis von TA Kräuter top verabreicht werden, vorausgesetzt es sind alle möglichen unerwünschten (lokalen oder systemischen) Nebenwirkungen vollständig abgeklungen. Die nächste Dosis ist 1 Woche nach der Impfung zu verabreichen, vorausgesetzt alle möglichen unerwünschten Nebenwirkungen durch die Impfung sind vollständig abgeklungen (siehe Abschnitt 4.5). Wenn der Patient während der Behandlung mit TA Kräuter top eine Impfung benötigt, ist zu bedenken, dass die empfohlenen Injektionsintervalle unter Umständen überschritten werden (siehe Abschnitt 4.2). Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis und ist damit praktisch natriumfrei. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Gegenanzeigen für Begleitbehandlungen (siehe Abschnitt 4.3): • Betablocker • Immunsuppressive Therapien Bei folgenden Begleitbehandlungen ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4): • Symptomatische Antiallergika (z. B. Antihistaminika, Corticosteroide oder Mast- • • • zelldegranulationshemmer) können die aktuelle Reaktionslage des Patienten maskieren. Wenn zwei unterschiedliche Hyposensibilisierungsimpfstoffe verabreicht werden müssen, sollen sie mit einem Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Tagen verabreicht werden. Schutzimpfungen im Verlauf der spezifischen Immuntherapie. ACE-Hemmer, MAO-Hemmer und trizyklische Antidepressiva. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es gibt keine Anhaltspunkte für teratogene Wirkungen der Hyposensibilisierungsbehandlung. Da sich jedoch der Sensibilisierungs- und Reaktivitätsgrad des Immunsystems während einer Schwangerschaft nicht vorhersehen lässt, ist eine spezifische Immuntherapie während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Schwangerschaft Über die Anwendung von TA Kräuter top bei Schwangeren liegen bisher keine klinischen Daten vor. Stillzeit Über die Anwendung von TA Kräuter top während der Stillzeit liegen bisher keine klinischen Daten vor. Wirkungen auf das gestillte Kind werden nicht erwartet. Fertilität Es liegen keine Daten zur Fertilität vor. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Die Auswirkungen von TA Kräuter top auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind vernachlässigbar gering. Bei Auftreten von Schwindel oder Müdigkeit ist dem Patienten abzuraten, sich an das Steuer eines Fahrzeugs zu setzen oder Maschinen zu bedienen, bis diese Wirkungen abgeklungen sind. 4.8 Nebenwirkungen Zusammenfassung des Sicherheitsprofils In der nachfolgenden Tabelle sind unerwünschte Nebenwirkungen aufgeführt, die auf Spontanmeldungen basieren. Die Häufigkeiten wurden aus den Zahlen der spontan gemeldeten unerwünschten Nebenwirkungen berechnet, bezogen auf die Anzahl der behandelten Patienten (mit einem TA Präparat mit mindestens 1 Kräuterallergen). Spontanberichte über unerwünschte Nebenwirkungen liegen für 0,4 % der behandelten Patienten vor. Gemeldet wurden entweder typische Symptome durch ein Rezidiv/eine Exazerbation der spezifischen Allergie des Patienten, sonstige allergische Symptome oder leichte bis mittelschwere Reaktionen an der Injektionsstelle. 3 FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) TA Kräuter top Tabellarische Übersicht über die unerwünschten Nebenwirkungen Die unerwünschten Nebenwirkungen wurden nach Organsystemen unterteilt und nach Häufigkeit zusammengefasst: gelegentlich (≥ 1/1.000 bis 51/100); selten (≥ 1/10.000 bis 51/1.000). Siehe nebenstehende Tabelle Beschreibung einzelner unerwünschter Nebenwirkungen In seltenen Fällen wurde über schwere anaphylaktische Reaktionen berichtet. Meldungen über das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks während der Behandlung mit einem TA Präparat mit mindestens 1 Kräuterallergen liegen nicht vor. Hinweise zu den Maßnahmen, die im Fall einer solchen Reaktion zu ergreifen sind, finden sich in Abschnitt 4.4. Klasseneffekte Unerwünschte systemische Nebenwirkungen, die von subkutanen Immuntherapien/ Hyposensibilisierungsbehandlungen hinreichend bekannt sind, umfassen Folgendes: Systemische Reaktionen Leicht: Rezidiv oder Exazerbation der spezifischen allergischen Zeichen und Symptome, wie z. B. Rhinokonjunktivitis, Augenjucken, Niesen, verstopfe Nase, Husten, generalisierte Urtikaria, Juckreiz (generalisiert), atopisches Ekzem und Atemnot. Müdigkeit, Flush/Hitzewallungen, MagenDarm-Störungen, Reizung oder Engegefühl im Rachen können nach der Injektion einer Immuntherapie ebenfalls gelegentlich auftreten. Mittelschwer bis schwer: Keuchatmung, Dyspnoe oder Quincke-Ödem. Anaphylaktischer Schock/Anaphylaxie: ein anaphylaktischer Schock ist zwar selten, kann sich aber innerhalb weniger Sekunden bis Minuten nach Injektion einer AllergieImmuntherapie entwickeln und das häufig schon vor Auftreten einer Lokalreaktion. Typische Warnzeichen eines anaphylaktischen Schocks sind Kribbeln, Brennen und Jucken auf oder unter der Zunge, im Rachen und insbesondere auf den Handflächen und an den Fußsohlen. Ein anaphylaktischer Schock ist klinisch charakterisiert durch: Angstzustände, Ruhelosigkeit, Schwindel, Hypotonie, Tachykardie, Larynxödem mit Dyspnoe, Bronchospasmus, Schock mit Zyanose, Übelkeit und Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Atem- und Herzstillstand. Schwere verzögert auftretende Reaktionen: Symptome von Serumkrankheit, wie z. B. Fieber, Gelenkschmerzen, Urtikaria und Anschwellen der Lymphknoten, können nach einigen Tagen auftreten. Diese Reaktionen sind jedoch äußerst selten. 4.9 Überdosierung Die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Nebenwirkungen nimmt zu, wenn das richtige Zeitintervall für die Verabreichung der Dosen nicht eingehalten wird, wenn eine 4 MedDRA Systemorganklasse (SOC) Häufigkeit MedDRA bevorzugter Begriff Erkrankungen des Nervensystems Selten Kopfschmerz Augenerkrankungen Selten Schwellung des Auges Herzerkrankungen Selten Zyanose Erkrankungen der Atemwege, Selten des Brustraums und Mediastinums Dyspnoe Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Selten Urtikaria, Erythem (generalisiert) Skelettmuskulatur-, Bindegewebsund Knochenerkrankungen Selten Schmerz einer Extremität Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Gelegentlich Reaktionen an der Injektionsstelle (Schwellung, Erythem, Pruritus, Urtikaria, Reizung, Schmerzen, Wärme) Selten Ödem (peripher) falsche Dosis verabreicht wird oder die Injektion versehentlich intramuskulär oder intravasal erfolgt. Im Fall einer Überdosierung können die in Abschnitt 4.8 aufgeführten unerwünschten Nebenwirkungen auftreten. Nach einer Überdosis kann das Risiko für schwere systemische Reaktionen steigen. Bei Auftreten schwerer systemischer Reaktionen sind die Hinweise für die Handhabung solcher Reaktionen in Abschnitt 4.4 zu beachten. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Allergene ATC-Klassifikation: V01A A20 Es sind keine klinischen Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten verfügbar. Die Wirkmechanismen der spezifischen Immuntherapie sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass sich die allergen-spezifische Immunreaktion durch die Hyposensibilisierung von einer TH2- zu einer höheren TH1-Aktivität verschiebt. Die Bildung allergenspezifischer IgG-Antikörper, die Unterdrückung spezifischer IgE und die verringerte Freisetzung von Mediatoren (Histamin) aus Basophilen scheinen weitere wichtige Faktoren zu sein. TA Kräuter top enthält Allergenextrakte aus Kräuterpollen, die durch Behandlung mit Glutaraldehyd in Allergoide umgewandelt wurden, um die Allergenität zu reduzieren. Ihre hohe immunogene Potenz bleibt davon jedoch weitgehend unberührt. Dadurch ist TA Kräuter top bei gleichbleibender Wirksamkeit besser verträglich. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Pharmakokinetische Studien mit Präparaten für eine spezifische Immuntherapie sind auf Grund der Art der Indikatoren nicht möglich, weil die Plasmaspiegel zu gering und daher nicht messbar sind. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Es stehen keine präklinischen Sicherheitsdaten zur Verfügung. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile L-Tyrosin Phenol Natriumchlorid Dinatriumphosphat-Dodecahydrat Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat Glycerol Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf TA Kräuter top nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 12 Monate 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C). Nicht einfrieren. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Die Durchstechflaschen (3,0 ml) bestehen aus neutralem Glas (Typ I, Ph. Eur.) mit einem Gummistopfen aus Chlorobutyl und einer Aluminiumkappe versiegelt. Grundbehandlung: Drei Durchstechflaschen mit je 1,0 ml Suspension in abgestuften Konzentrationen wie folgt: DurchstechflaschenAnzahl nummer Durchstechflaschen pro Packung Nr. 1 (grün) 1 Nr. 2 (gelb) 1 Nr. 3 (rot) 1 Fortsetzungsbehandlung: Zwei Durchstechflaschen mit je 1,5 ml Suspension wie folgt: DurchstechflaschenAnzahl der nummer Durchstechflaschen in der Packung Nr. 3 (rot) 2 Kombipackung: Die Kombipackung umfasst sowohl die Grundbehandlung (drei Durchstechflaschen mit je 1,0 ml) als auch die Fortsetzungsbe012242-C639 – TA Kräuter top – n FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) TA Kräuter top handlung 1,5 ml). (eine Durchstechflasche mit DurchstechflaschenAnzahl der nummer Durchstechflaschen in der Packung Nr. 1 (grün) 1 Nr. 2 (gelb) 1 Nr. 3 (rot) 1 Nr. 3 (rot) 1 Jede Packung wird in einem Karton bereitgestellt. 7. INHABER DER ZULASSUNG Allergy Therapeutics (UK) Ltd Dominion Way Worthing West Sussex BN14 8SA Vereinigtes Königreich Örtliche Vertretung Bencard Allergie GmbH Messerschmittstr. 4 80992 München Telefon: (089) 36811-50 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) Das Produkt ist nicht zugelassen und wird nur für einzelne Personen auf Grund einer Rezeptur hergestellt. 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Nicht zutreffend 10. STAND DER INFORMATION Januar 2010 Januar 2010 012242-C639 – TA Kräuter top – n 5 FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) TA Kräuter top Weitere Informationen Dosierungsschema Referenznr.: Patient: Geburtsdatum: Grundbehandlung: Durchstechflaschennummer Alternative Dosierung* in ml Empfohlene Dosis in ml (SU) 1 0,2 0,5 (300) Grün 0,5 2 0,2 Gelb 0,5 3 0,2 Rot 0,5 Verabreichte Dosis** in ml Datum Bemerkungen 0,5 (500) 0,5 (2000) Fortsetzungsbehandlung: (im Allgemeinen Durchstechflasche Nr. 3) Durchstechflaschennummer Verabreichte Dosis** in ml Datum Bemerkungen 3 Rot 3 Rot 3 Rot * Alternative Dosis, z. B. für hochsensibilisierte Patienten ** Bei Abweichungen vom empfohlenen Dosierungsplan soll die verabreichte Dosis in jedem Fall in der Spalte mit der Überschrift „verabreichte Dosis“ vermerkt werden. Die nachfolgende Tabelle zeigt ein Schema für die Festlegung des geeigneten Injektionsvolumens, falls eine Dosis auf Grund von unerwünschten Nebenwirkungen oder wegen Überschreitens des Behandlungsintervalls reduziert werden muss: Dosierung Durchstechflasche Nr. 1 grün Durchstechflasche Nr. 2 gelb 300 SU 0,5 ml 0,2 ml 800 SU 2000 SU 0,5 ml Durchstechflasche Nr. 3 Rot 0,2 ml 0,5 ml Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH | FachInfo-Service | Postfach 11 01 71 10831 Berlin 6 012242-C639 – TA Kräuter top – n