Die Expertenstandards des DNQP

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Qualitätsmanagement
der Ernährung
26.03.2014
Anforderungen an Pflegeeinrichtungen
- Expertenstandard des DNQP
DNQP
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege
Gründung 1992
Bundesweiter Zusammenschluss von Fachkräften aus Pflegepraxis,
Pflegewissenschaft und kooperierenden Einrichtungen, die sich mit
dem Thema Qualitätsentwicklung auseinandersetzen
Zielsetzung: Förderung der Pflegequalität auf Basis
von Praxis- und Expertenstandards in allen Einsatzfeldern der Pflege
DNQP-Geschäftsstelle: Fachhochschule Osnabrück
www.dnqp.de
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
DNQP-Expertenstandards
Ziel:
Qualitätssicherung in der Pflege auf Basis des aktuellen Stands der
Wissenschaft (evidenzbasiert)
Zielgruppe:
Alle Pflegeberufe/Pflegefachkräfte, in der Krankenhausversorgung,
stationären Altenhilfe und ambulanten Pflege
„Von der Pflege für die Pflege“
Finanzielle Förderung:
Bundesministerium für Gesundheit
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Die Expertenstandards des DNQP
1. Dekubitusprophylaxe in der Pflege, 2000
2. Entlassungsmanagement in der Pflege, 2002
3. Schmerzmanagement in der Pflege, 2004
4. Sturzprophylaxe in der Pflege, 2005
5. Förderung der Harnkontinenz in der Pflege, 2006
6. Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, 2008
7. Neuer Standard „Ernährungsmanagement zur Sicherstellung
und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“
- Veröffentlichung des endgültigen Expertenstandards im Juni 2010
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Expertenstandard – Vorbemerkung
Eingrenzung Geltungsbereich:
Ausschließlich orale Ernährung betreffend
= flüssige und feste Nahrung
Folgende Themen sind ausdrücklich nicht eingeschlossen:
• Übergewicht
• Enterale und parenterale Ernährung
• Schluckstörungen
• Ernährungsbezogene Erkrankungen (z.B. Diabetes m., Anorexia)
• Kinder und Säuglinge
Nur als Schnittstellenthemen angesprochen,
eigene Standards wären notwendig.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Expertenstandard Ernährungsmanagement
Zielsetzung:
Bei jedem Patienten / Bewohner mit
pflegerischem Unterstützungsbedarf
oder einem Risiko / Anzeichen von
Mangelernährung ist die orale Nahrungsaufnahme
entsprechend seinen Bedürfnissen
und seinem Bedarf sichergestellt.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Aufbau von Expertenstandards
Struktur-Kriterien: Prozess-Kriterien:
Ergebnis-Kriterien:
Äußerer Rahmen,
Grundvoraussetzungen
Praktisches
Handeln, um
Qualitätsniveau zu
erreichen
Erwünschtes
Resultat
(Wissen, Hilfsmittel,
Material)
(Art und Weise des tägl.
Handelns)
(Ergebnis der
Dienstleistung, Output)
überprüfbare bzw. messbare Forderungen
in mehreren Ebenen
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Ebene 1 - Pflegediagnostik:
Erfassung von Mangelernährung
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Struktur S1a
PFK verfügt über Kompetenzen zur Identifikation von Risikofaktoren
und Anzeichen für eine Mangelernährung.
Struktur S1b
Geeignete Instrumente (Screening / Assessment) zur Einschätzung
und Dokumentation stehen zur Verfügung.
Prozess P1
PFK erfasst bei allen Pat./ Bew. in regelmäßigen Abständen Risikofaktoren einer Mangelernährung (Screening) und führt bei vorhandenen Anzeichen ein Assessment durch.
Ergebnis E1
Für alle Pat./Bew. liegt ein aktuelles Screening- / bzw. AssessmentErgebnis vor.
Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 1:
Screening und Assessment
Screening
Hinweise auf
Mangelernährung?
Erneutes Screening
nach 12 Wochen
Assessment
JA
NEIN
Differenzierte Erfassung und Einschätzung einer gesundheitsbezogenen Situation (z. B. Ernährungssituation), woraus sich
Maßnahmen ableiten und begründen lassen.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Ebene 2: Berufsgruppenübergreifende
Planung (Schnittstellenmanagement)
Struktur S2a
PFK verfügt über Fachwissen zur Planung und Steuerung berufsgruppenübergreifender Maßnahmen zur Sicherstellung bedürfnisorientierten/bedarfsgerechten Ernährung.
Struktur S2b
Die Einrichtung verfügt über eine multiprofessionell geltende Verfahrensregelung zur berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit
beim Ernährungsmanagement.
Prozess P2
PFK koordiniert auf Grundlage der Verfahrensanweisung in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen Maßnahmen für eine
individuell angepasste Ernährung.
Ergebnis E2
Maßnahmen sind koordiniert/umgesetzt.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 2:
Berufsgruppenübergreifende Planung
Berücksichtung der Biographie
Einbindung der unterschiedlichen Berufsgruppen
(Arzt, Diätassistent, Küche, Hauswirtschaft, Logopäde)
Ernährungsteam
Durchführung von Fallbesprechungen und
Entscheidungsfindung bei ethischen Fragestellungen
Schriftliche Verfahrensregelung und
Schnittstellenmanagement
Multiprofessioneller Austausch und Kooperation
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 2:
Berufsgruppenübergreifende Planung
Verfahrensregelung
Wer übernimmt Screening / Assessment?
Wer nimmt die Bedarfsberechnung vor?
Wer ist an der Maßnahmenplanung beteiligt?
Wer ist an der Beratung beteiligt?
Wer ist für die Bestellung, Zubereitung, Verteilung, Vorbereitung und
Verabreichung der Speisen zuständig?
Was ist bei Schluckstörungen zu beachten?
Welche Evaluationsvorgaben sind zu beachten?
Wer ist für die Auswertung der Ernährungsprotokolle zuständig?
Wer ist für die Kontrolle und Eichung der Waagen zuständig?
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Ebene 3: Individuelle Planung
(Maßnahmen- und Interaktionsgestaltung)
Struktur S3a
PFK verfügt über Kompetenzen zur Planung einer individuellen
Mahlzeiten- und Interaktionsgestaltung.
Struktur S3b
Die Einrichtung verfügt über ein geeignetes Verpflegungskonzept.
Prozess P3
PFK plant gemeinsam mit dem Pat./Bew. bzw. den Angehörigen
Maßnahmen zur Unterstützung der Nahrungsaufnahme und zum
geeignetem Essensangebot.
Ergebnis E3
Ein individueller Maßnahmenplan zur Sicherstellung einer
bedürfnisorientierten und bedarfsgerechten Ernährung liegt vor.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 3: Individuelle Planung
Vorhalten eines Verpflegungskonzepts
(Kostformen, Verpflegungszeiten, Tisch- und
Esskultur)
Sicherstellen einer bedarfs- und bedürfnisorientierten Ernährung:
- Ernährungsgewohnheiten
- Umgebungsgestaltung
- Einsatz von Hilfsmitteln
Erstellung eines individuellen Maßnahmenplanes
Gutes Übernahme- / Entlassungsmanagement
bei Schnittstelle Krankenhaus
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Ebene 4: Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme (Praktische Umsetzung)
Struktur S4a
Angemessene Personalausstattung/-planung, sowie räumliche
Voraussetzungen zur Umsetzung der Maßnahmen sind gegeben
Struktur S4b
PFK verfügt über Kompetenzen zur Unterstützung der Nahrungsaufnahme, einschl. Risikosituationen/bei speziellen Beeinträchtigungen
Prozess P4
PFK gewährleistet eine motivierende Interaktions- /Umgebungsgestaltung während der Mahlzeiten – auch bei spezifischen
Gesundheitsproblemen
Ergebnis E4
Der Pat./Bew. hat umfassende und fachgerechte Unterstützung zur
Sicherung der bedürfnisorientierten/bedarfsgerechten Ernährung. Umgebung bei Mahlzeiten entspricht Bedürfnissen/Bedarf des Pat./Bew.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 4: Unterstützung bei der
Nahrungsaufnahme
Unterbrechung der Mahlzeiten vermeiden
(z.B. durch Medikamentengabe)
Platz für Gehhilfen, Vermeiden von Stolperfallen,
gute Beleuchtung
Einrichtung von Essstationen (Eat by walking)
Dezentrale Speisenversorgung
(Tablettsystem nicht empfohlen)
Zu lange Mahlzeiten vermeiden (> als 40 min.)
Berücksichtigung von Tischsitten/Ritualen
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Ebene 5: Beratung
(Information, Beratung, Anleitung)
Struktur S5
Die PFK verfügt über Informations-/Beratungs- und Anleitungskompetenz zur Sicherstellung einer bedürfnisorientierten und
bedarfsgerechten Ernährung.
Prozess P5
Die PFK informiert und berät den Patienten/Bewohner und seine
Angehörigen über die Gefahren einer Mangelernährung und
Möglichkeiten einer angemessenen Ernährung und leitet gegebenenfalls
zur Umsetzung von Maßnahmen an (z.B. im Umgang mit Hilfsmitteln)
Ergebnis E5
Der Pat./Bew. und seine Angehörigen sind über Risken und
Folgen einer Mangelernährung und über mögliche Maßnahmen
informiert, beraten und ggf. angeleitet.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 5: Beratung
Informations- und Schulungsmaterialien für den Bewohner
Information, Beratung und Anleitung von Bewohnern/Angehörigen über
Risiken der Mangelernährung, angemessene Ernährung, praktische
Umsetzung, Umgang mit Hilfsmitteln
Hinweis zur Ergänzung der Nahrung mit Supplementen, z.B. Trinknahrung
Umgang mit einfachen Verzehrprotokollen
Räumliche Voraussetzungen für eine
ungestörte Beratung schaffen
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Ebene 6: Evaluation
(Beurteilung und Überwachung)
Struktur S6
PFK verfügt über die Kompetenz, Angemessenheit und Wirksamkeit
der eingeleiteten Maßnahmen zu beurteilen.
Prozess P6
PFK überprüft mit dem Patient/Bewohner und seinen Angehörigen in
angemessenen Abständen den Erfolg und die Akzeptanz der
Maßnahmen, nimmt ggf. eine neue Einschätzung vor und ändert ggf.
in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen den Maßnahmenplan.
Ergebnis E6
Die orale Nahrungsaufnahme des Pat./Bew. ist entsprechend seinen
Bedürfnissen und seinem Bedarf sichergestellt.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 6: Evaluation
(Beurteilung und Überwachung)
Ergebniskriterien und Zeitintervalle der Überprüfung richten sich nach
- den aufgedeckten Ernährungsproblemen
- den eingeleiteten Interventionen
- Art und Schwere der Beeinträchtigung
- Ressourcen und Wünschen des Bewohners
kurzfristige Ergebniskriterien: Steigerung der Verzehrsmenge, des Appetits
mittel- bis langfristige Ergebniskriterien: Gewichtszunahme, gesteigerte
körperliche Leistungsfähigkeit, bessere Mobilität, Vermeidung einer
Verschlechterung des Ernährungszustandes
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 6: Evaluation
(Beurteilung und Überwachung)
Zufriedenheit des Bewohners ist ebenso ein wichtiger Teil der
Evaluation!
Veränderte Vorlieben und Abneigungen
Veränderung des Geschmacksinns
Zufriedenheit mit der Nahrung
Zufriedenheit mit den Unterstützungsangeboten
/ Hilfsmitteln
Pflegekraft muss auch die Grenzen der oralen
Nahrungsaufnahme erkennen können!
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Zur Ebene 6: Evaluation
(Beurteilung und Überwachung)
In der endgültigen Fassung des Expertenstandards (Mai 2010)
ist als Audit-Instrument ein Fragebogen und ein entsprechendes
Ergebnissprotokoll hinterlegt.
Ziel des Audits:
Herausfinden, ob jeder Patient / Bewohner, der mangelernährt oder von
Mangelernährung bedroht ist, ein geeignetes Ernährungsmanagement erhält.
Empfohlener Zeitrahmen: 4 Wochen
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Grenzen der oralen Ernährung
Im Expertenstandard wird explizit gesagt, dass die orale Ernährung
nicht in jedem Fall ausreicht, um eine vollständige
Ernährungsversorgung zu gewährleisten.
Trinknahrung oder Ernährung über Sonde sollen bei nicht
bedarfsdeckender oraler Ernährung frühzeitig in Betracht gezogen
werden (z. B. bei neurologisch bedingten Schluckstörungen).
„Durch ergänzende oder zeitweise vollständige künstliche
Ernährung wird nicht nur eine Mangelernährung verhindert,
sondern es kann damit auch ein Beitrag zur Verbesserung der
Situation und Lebensqualität der Betroffenen geleistet werden.“
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Anforderungen und Aufgaben der
Einrichtung
Einrichtungen gewährleisten die Rahmenbedingungen:
Bereitstellen geeigneter Instrumente für Screening und Assessment
Erstellung von Verfahrensregeln zur berufsgruppenübergreifenden
Zusammenarbeit im Ernährungsmanagement
Bereitstellung eines geeigneten Verpflegungskonzepts und
erforderlicher Hilfsmittel
Angemessene Personalausstattung und –planung
Erforderliche räumliche Voraussetzungen, an Bedürfnissen des
Bewohners orientiert
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Rechtliche Bedeutung der
Expertenstandards
Zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege wurde
mit der Umsetzung des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes der
Umgang mit Expertenstandards neu geregelt (§ 113a SGB XI).
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–
Übertragung der Entwicklung und Aktualisierung von
Expertenstandards an die Vertragsparteien (Vertreter von
Pflegeeinrichtungen und Pflegekassen)
–
Verbindlichkeit von Expertenstandards für alle Pflegeheime
und ambulanten Pflegedienste, die nach neuer Verfahrensordnung zukünftig entwickelt werden
Qualitätsmanagement J.K.03.14
Rechtliche Bedeutung der
Expertenstandards
Derzeitiger Stand für bereits bestehende DNQP-Standards:
Einrichtungen sind nicht gesetzlich verpflichtet, diese Standards
einzuführen.
Allerdings stellt ein DNQP-Standard den aktuellen Stand der
Wissenschaft dar und ist damit als eine Art Leitlinie zu
betrachten.
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Qualitätsmanagement J.K.03.14
Rechtliche Bedeutung der
Expertenstandards
Gerichte nutzen nationale Expertenstandards des DNQP, um aktuell
fachgerechte Pflege aufzuzeigen, z.B. bei Pflegefehlern
Expertenstandards als „vorweggenommene Sachverständigengutachten“ (bei juristischen Auseinandersetzungen Maßstab zur
Beurteilung des aktuellen Standes der medizinischpflegewissenschaftlichen Erkenntnisse)
Arbeiten Einrichtungen nicht mit dem Expertenstandard, tritt u.U. die
Beweislastumkehr ein Einrichtung muss nachweisen, dass die
Pflege dieselben Ziele/Qualität erreicht, wie in den Expertenstandards
festgelegt
28
Qualitätsmanagement J.K.03.14
Implementierung des Expertenstandards
Ernährungsmanagement
Fazit für stationäre Altenhilfe:
Hoher Fortbildungsbedarf
Mehr Kooperation mit Hausärzten erforderlich
Bewohner mit Gewichtsverlust profitieren vom individuellen Ernährungsmanagement
Fazit für ambulante Pflegedienste:
Ernährungsmanagement unterstützt Verbleib in der Häuslichkeit
Standard ist gut anwendbar
Problem: Screening / Assessment zeigen Handlungsbedarf auf – in über 90%
der Fälle fehlt aber der Handlungsauftrag!
29
Qualitätsmanagement J.K.03.14
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!
Nationaler
Expertenstandard
Pflege von Menschen mit
chronischen Wunden
herausgegeben vom DNQP
Osnabrück, Juli 2009
Vortrag: Nadine Einbock
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 1
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Unser Thema heute
Entwicklung des
Expertenstandards (1)
das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege
(DNQP):
– Bundesweiter Zusammenschluss von Pflegefachleuten, die sich
auf Praxis- und Wissenschaftsebene mit dem Thema
Qualitätsentwicklung auseinandersetzen
– Kern von verantwortlichen Akteuren
wissenschaftliche Leitung
des DNQP, wissenschaftl. Team der FH Osnabrück,
Lenkungsausschuss zur inhaltlichen Steuerung
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Erarbeitung durch
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Eva-Maria Panfil
Wissenschaftlicher MA/Literaturanalyse:
Frank Schümmelfeder
Patientenvertreter:
Rolf Dienst
Experten aus der Pflegewissenschaft
Katja Großmann, Thomas Rochus Neubert,
Dr. Brigitte Osterbrink(†), Prof. Dr. Eva-Maria Panfil,
Frank Schümmelfeder, Doris von Siebenthal, Dr. Andreas Uschok
Experten aus der Pflegepraxis
Gonda Bauernfeind, Katherina Berger, Nadine Einbock, Carsten
Hampel- Kalthoff, Vlastimil Kozon, Gerhard Schröder, Kerstin Protz
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Expertenarbeitsgruppe
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Expertenarbeitsgruppe - PvMmcW
Finanzierung durch die Förderung des
Bundesministerium für Gesundheit (2000 – 2008)
sowie Einnahmen aus den Verkaufserlösen der
bisher veröffentlichten Standards
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pflegerat
Das qualitätsmethodische Vorgehen stützt sich auf
international anerkannte Regeln und wird
kontinuierlich aktualisiert
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Entwicklung des
Expertenstandards (2)
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Entwicklung des
Expertenstandards
Beginn: Juni 2006
Fußball WM
Sitzungen:
in Frankfurt und Osnabrück
Konsensuskonferenz:
Oktober 2007 in Osnabrück
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Entwicklung des Standards
Einarbeitung der
Änderungsvorschläge
bis Februar 2008 durch die Experten AG
Modellhafte Implementierung
Januar bis Juli 2008
(26 Pflegeeinrichtungen)
11. Netzwerk Workshop
Charite Berlin 27.02.2009
2014 – Überarbeitung !!!
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Entwicklung des Standards
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 9
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
„Sollte der Standard wirklich umgesetzt werden?“
2010
Jahr der abschließenden
Veröffentlichung
aktualisiert 2010
*Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege,
Fachhochschule Osnabrück
aktualisiert 2009
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 10
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
2009
Orales
Ernährungsmanagement
2007
Pflege von Menschen mit
chronischen Wunden
2006
Förderung der Harnkontinenz
2005
Sturzprophylaxe
Entlassungsmanagement
Dekubitusprophylaxe
2004 2004
Schmerzmanagement
Expertenstandards des DNQP*
Expertenstandard
Sozialgesetzbuch XI (PFLEGE)
§ 72 SGB XI:
…
Versorgungsverträge nur noch mit Pflegeeinrichtungen, die sich
u.a. verpflichten, alle Expertenstandards nach § 113 a SGB XI
anzuwenden. (vgl. Absatz 3 Satz 1 Ziffer 4)
Quelle: Absatz 3 Satz 1 Ziffer 4
…
betrifft auch die Einrichtungen, die den Versorgungsvertrag vor
dem 1. Juli 2008 abgeschlossen haben.
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 11
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Verbindlichkeit
Expertenstandard
Relevante Gesetzte SGB XI
§ 113
Maßstäbe und Grundsätze zur Sicherung und
Weiterentwicklung der Pflegequalität
§ 113a Expertenstandards zur Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege
„…(3) Die Expertenstandards sind im Bundesanzeiger zu veröffentlichen. Sie sind
für alle Pflegekassen und deren Verbände sowie für die zugelassenen Pflegeeinrichtungen unmittelbar verbindlich. Die Vertragsparteien unterstützen die Einführung der
Expertenstandards in die Praxis.“
§ 114
Qualitätsprüfungen
(MDK Prüfungen auf Grundlage der Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR))
§ 115
Ergebnisse von Qualitätsprüfungen, stationär und ambulant
(PTV – Pflegetransparenz-Vereinbarung)
„… (1a)… die erbrachten Leistungen und deren Qualität, insb. Hinsichtlich
der Ergebnis- und Lebensqualität … verständlich, übersichtlich und
vergleichbar sowohl im Internet als auch in anderer geeigneter Form kostenfrei
veröffentlicht werden. … Die Kriterien der Veröffentlichung einschließlich der
Bewertungssystematik sind … zu vereinbaren …“
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 12
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Sozialgesetzbuch XI (PFLEGE)
Angebot Fresenius Kabi
Angebot
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 13
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Vergleich QPR und PTVS
Expertenstandard
Bedeutung
Pflegeeinrichtung / Pflegedienst:
Bei einem Schadensfall dienen die Inhalte des Standards als Sorgfaltsmaßstab, an
dem sich ein rechtsprechender Richter orientieren kann.
Wird vom Standard ohne begründete Dokumentation abgewichen oder ist der
Standard nicht eingeführt, dann kann im Schadensfall, sofern Ursache und Wirkung
eindeutig zu erheben sind, Schadensersatz und Schmerzensgeld die Folge sein.
Für die Pflegefachkraft:
Sie muss im Sinne der Durchführungsverantwortung wissen,
worin ihr pflegefachprofessioneller Auftrag bzw. ihre Grenze liegt.
Sie ist verpflichtet, im Bedarfsfall zu remonstrieren.
DNQP 2009 S. 49
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 14
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Vorweggenommenes Sachverständigengutachten
Expertenstandard
www. dnqp.de
kostenlose, verkürzte Version als
Download
vollständige, abschließende
Veröffentlichung
Preis: 24.50 €
Deutsches Netzwerk für
Qualitätsentwicklung
in der Pflege (DNQP)
Fachhochschule Osnabrück
Postfach 1940
49009 Osnabrück
e-mail: [email protected]
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 15
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Bestellung
Literaturstudie zum Expertenstandard
Definition „chronische Wunden“
Ulcus cruris venosum (57 – 80%)
Ulcus cruris arteriosum ( 4 – 30%)
Ulcus cruris mixtum
( ~ 10%)
Dekubitus
Diabetisches
Fußsyndrom
Wunddauer: Wunde zeigt nach 4 bis 12 Wochen keine Heilungstendenzen
trotz konsequenter fachgerechter Therapie
Anzahl:
ca. 3-4 Mio. chronische Wunden
steigende Patienten- / Bewohnerfälle
hohe Kosten
komplexe Betreuung und Therapie
DNQP 2009 S. 57
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 16
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundarten:
Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden
Grundlegende Erkenntnis:
aktuelle Versorgungssituation entspricht nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen
Probleme:
kommunikative und kooperative Schwierigkeiten in der interprofessionellen
Zusammenarbeit
Versorgungsbrüche
mangelndes Wissen
fehlende Einbindung der Betroffenen / Angehörigen
Ziele:
Kooperation stärken
Kommunikation sichern
Versorgungsbrüche vermeiden
Wissen erweitern
Betroffene / Angehörige unterstützen durch anleiten, beraten, schulen, „da sein“
auf Basis Einzelliteraturstellen DNQP 2009
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 17
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Ausgangssituation
Wundanamnese
fühlen sich häufig als Wunde objektiviert
widersprüchliche Empfehlungen zu Behandlungen
fehlende Schulung und Beratung
Behandlungen werden nicht selten als
Einschränkung wahrgenommen
fehlen eines wertschätzenden, vertrauenswürdigen
und kompetenten Umgangs
Panfil E-M, Schröder G. Pflege von Menschen mit chronischen Wunden: Lehrbuch für Pflegende und Wundexperten 2010. Bern: Hans Huber Verlag
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP, Hrsg.): Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Fachhochschule
Osnabrück, Selbstverlag, 2008
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27.02.20
14 /
Folie 18
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Probleme aus Sicht der Betroffenen
Expertenstandard
Das Erleben der Versorgung ist bei vielen Patienten / Betroffenen geprägt durch die Reduktion
auf die Wunde und mangelndes Verständnis für die Lebenssituation von Menschen mit
chronischen Wunden.
DNQP 2009 S. 85
Wundversorgung umfasst mehr, als nur den Blick auf die Wunde!
Bewegungsförderung
Mobilität
Druckentlastung
Maßnahmen
zur Wundheilung
Hautschutz
Ernährung
Schmerz
Rezidivprophylaxe
Wundversorgung
Kompressionstherapie
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06/2011
Wundgeruch/
-exsudat
wund- und
therapiebedingte
Einschränkungen
Möglichkeite
n des Selbstmanagement
von Patient /
Angehörigen
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 19
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Die KERN-Botschaft
JA !!!!!
…..insbesondere zur Steigerung der Lebensqualität von Betroffenen !
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 20
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
„Sollte der Standard wirklich umgesetzt werden?“
DNQP 2009: „Zur sprachlichen Vereinfachung und damit zur verbesserten Lesbarkeit wird im
Text lediglich eine Geschlechtsform verwendet. Das jeweils andere Geschlecht ist ausdrücklich
mit gemeint.“
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 21
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
„Wie lauten die Inhalte des
Standards?“
Pflege von Menschen mit chronischen Wunden
INHALTE IN DER
ÜBERSICHT
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 22
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Nationaler Expertenstandard
ZIELSETZUNG
BEGRÜNDUNG
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 23
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Der Expertenstandard
Expertenstandard
Zielaussage:
Jede Patientin / Bewohnerin mit einer chronischen Wunde vom Typ
Dekubitus, Ulcus cruris venosum/arteriosum/mixtum oder
Diabetisches Fußsyndrom erhält eine pflegerische Versorgung, die
ihre Lebensqualität fördert, die Wundheilung unterstützt und
Rezidivbildung und eine Neuentstehung von Wunden vermeidet.
Pflegerische Versorgung mit den Zielen
Förderung der Lebensqualität
Unterstützung der Wundheilung
Vermeidung von Rezidiven
Vermeidung der Neuentstehung von Wunden
DNQP 2009 S. 29
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 24
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Zielaussage
aber:
Risswunde
Fokus DNQP:
septische Wunde
chronische
Wunde
Brandwunde
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primär heilende
Operationswunde
Angebot
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 25
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
es gibt auch andere Wundarten
Expertenstandard
Chronische Wunden führen, insbesondere durch Schmerzen,
Einschränkungen der Mobilität, Wundexsudat und –geruch, zu
erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität.
Durch Anleitung und Beratung der Patientin / Bewohnerin und ihrer
Angehörigen zu alltagsorientierenden Maßnahmen im Umgang mit der
Wunde und den wund- und therapiebedingten Auswirkungen können die
Fähigkeiten zum gesundheitsbezogenen Selbstmanagement so
verbessert werden, dass sich positive Effekte für die Wundheilung und
Lebensqualität ergeben.
Des Weiteren verbessern sachgerechte Beurteilung und
phasengerechte Versorgung der Wunde sowie regelmäßige
Dokumentation des Verlaufs die Heilungschancen.
DNQP 2009 S. 29
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 26
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Begründung
Expertenstandard
gültig für …
Pflegefachkräfte in Einrichtungen der ambulanten Pflege,
der Altenhilfe und der stationären Gesundheitsversorgung.
d. h. für Pflegefachkräfte
in Krankenhäusern
in Rehabilitationskliniken
ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen und
Behinderteneinrichtungen
DNQP 2009 S. 27
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 27
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Geltungsbereich
STRUKTUR
PROZESS
ERGEBNIS
Was muss gegeben sein,
um den Standard
umzusetzen?
Was muss getan werden,
um das angestrebte
Qualitätsniveau
sicherzustellen?
Woran kann erkannt werden,
dass die angestrebte
Qualität erreicht wurde?
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 28
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Der Expertenstandard
Kriterienebene 1
Kriterienebene 2
Kriterienebene 3
Kriterienebene 4
Kriterienebene 5
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 29
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Der Expertenstandard
Kriterienebene 1
Fachwissen
Pflegerische Wundanamnese
Wundspezifisches Assessment inkl. ärztl. Diagnose
Verfahrensregelung
Pflegerische Fachexpertin
Kriterienebene 2
aktuelles Wissen / fachliche Kompetenz
Maßnahmenplan
Kriterienebene 3
Umsetzung des Maßnahmenplans
Hilfs- und Verbandmittel
Materialien für den hygienischen Verbandwechsel
Durchführungsverantwortung / Remonstrationspflicht
Kriterienebene 4
Beratung, Schulung, Anleitung
Kriterienebene 5
Evaluation
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 30
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Die Schwerpunkte der Kriterienebenen
Der Expertenstandard
Kriterienebene 1
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 31
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 1
S
Die Pflegefachkraft
Die
Einrichtung
S1a
S1b
Struktur
verfügt über aktuelles
Wissen und
kommunikative
Kompetenz, Menschen mit
einer chronischen Wunde
zu identifizieren und
deren Einschränkungen
und
Selbstpflegefähigkeiten
sensibel zu erkunden
P
Prozess
E
Ergebnis
P
1a
erfasst im Rahmen der
pflegerischen Anamnese bei allen
Patientinnen / Bewohnerinnen
wund- und therapiebedingte
Einschränkungen sowie
Möglichkeiten des
gesundheitsbezogenen
Selbstmanagements
E1
die Dokumentation enthält
differenzierte Aussagen zu den
Punkten:
− Mobilitäts- und anderen
Einschränkungen,
Schmerzen, Wundgeruch, exsudat, Ernährungsstatus,
psychische Verfassung
− Wissen über Ursachen und
Heilung der Wunde sowie
gesundheits-bezogene
Selbstmanagementkompetenzen
− spezifische medizinische
Wunddiagnose, Rezidivzahl,
Wunddauer, -lokalisation, größe,
-rand, -umgebung,
-grund und Entzündungszeichen
P
1b
holt eine medizinische Diagnose
ein
für das wundspezifische
Assessment zieht sie,
insbesondere zur Ersteinschätzung
und Dokumentation der Wunde,
eine pflegerische Fachexpertin
hinzu und bindet diese nach
Bedarf in die weitere Versorgung
ein
verfügt über eine intraund interprofessionell
geltende Verfahrensregelung zur Versorgung
von Menschen mit
chronischen Wunden
sie stellt sicher, dass eine
pflegerische Fachexpertin
zur Verfügung steht und
hält erforderliche
Materialien für
Assessment und Dokumentation bereit
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 32
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 1 … im Original
Kriterienebene 1 … als Kurzübersicht
PROZESS
ERGEBNIS
Pflegefachkraft
Aktuelles fundiertes
Fachwissen:
− Pathophysiologie chr. Wunden
& der zugrunde liegenden
Erkrankungen
− Auswirkungen der Wunde &
Therapie auf die Bewältigung
des individuellen Alltags & das
Erleben der Erkrankung
kommunikative Kompetenz
Selbstmanagementfähigkeiten
des Patienten fördern
Pflegerische Wundanamnese:
− 4 Kriterienblöcke (DNQP S. 34)
o zur differenzierten & systematischen
Erfassung der wund- & therapiebedingten
Einschränkungen &
Selbstmanagementkompetenzen von
Patient / Angehörigen
Eine differenzierte
Dokumentation liegt
vor!
o zusätzlich Instrumente zur
Selbsteinschätzung der Lebensqualität
(Würzburger Wundscore) bzw.
Selbstpflegefähigkeiten (Wittener
Aktivitätenkatalog)
Wundspezifisches Assessment
& Einholung der ärztl. Diagnose
− 12 Kriterien (DNQP S. 36)
Einrichtung
Verfahrensregelung
Pflegerische Fachexpertin
Materialien für wundspezifisches Assesssment und
Dokumentation
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 33
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
STRUKTUR
Wissen zur Identifikation von Menschen mit chronischen Wunden
kommunikative Kompetenzen um die Einschränkungen und
die Selbstmanagementfähigkeiten der Betroffenen sensibel zu
erkunden
Erhebung einer pflegerischen Wundanamnese
Durchführung eines wundspezifischen Assessments, unter Einbezug
einer pflegerischen Fachexpertin zur Ersteinschätzung
Intra- und interprofesionelle Verfahrensregelung
DNQP 2009 S. 30 ff.
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 34
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 1 … Schwerpunkte
PFLEGERISCHE
WUNDANAMNESE
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 35
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 1
Definition
– Systematische Erfassung aller Aspekte, die für die Wundheilung aus
medizinischer und pflegerischer Sicht relevant sind
– beinhaltet das subjektive Erleben des Bewohners / Patienten mit seiner
Wunde und deren Auswirkungen in seinem Alltag (Lebensqualität)
4 Kriterienblöcke
–
Kriterienliste von der Expertenarbeitsgruppe auf Grundlage
der Literaturstudie zusammengestellt aus Mangel an
standardisierten validen / reliablen Instrumenten
–
wichtige Grundlage für die Pflegeplanung / Maßnahmenplanung
Ergänzung
+ Instrumente zur Selbsteinschätzung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
bzw. Selbstpflegefähigkeiten
DNQP 2009 S. 33 - 35
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 36
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Pflegerische Wundanamnese
4 Kriterienblöcke
plus
Pflegerische
Wundnamnese
Patienten/
1 Angehörigenwissen
Wund- und therapie-
2 bedingte Einschränkungen
vorhandene wund3 bezogene Hilfsmittel
gesundheitsbezogene
4 Selbstmanagementkompetenzen
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Erfassung der
gesundheitsbezogenen
Lebensqualität
Selbstpflegefähigkeiten und
-defizite
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 37
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Pflegerische Wundanamnese
Pflegerische Wundanamnese
Beispiel:
Wittener Aktivitätenkatalog der Selbstpflege
bei venös bedingten offenen Beinen (WAS-VOB)
– Erfassung gesundheitsbezogener Selbstpflegefähigkeiten und –defizite
– Patient beantwortet (in 15–20 Min.) Fragen zu Maßnahmen des letzten Jahres,
die zur Wundheilung oder zur Rezidivprophylaxe eingesetzt wurden
– Pflegefachkraft bespricht Antworten mit Patient
– Hilfreich zur Strukturierung von Beratungsgesprächen, lt. Expertenarbeitsgruppe
zu umfangreich und zeitaufwändig für den routinemäßigen Einsatz
AUSZUG AUS DEM KATALOG
Maßnahmen im Umgang mit Wärme
ja, stimmt genau
eher ja
eher nein
nein, stimmt
überhaupt nicht
ja, stimmt genau
eher ja
eher nein
nein, stimmt
überhaupt nicht
32. Ich wasche die Beine mit sehr warmen Wasser.
33. Ich trage Strümpfe, in denen meine Füße schwitzen.
Maßnahmen zur Verhinderung eines Hautdefektes
46. Ich achte darauf, mich nicht zu stoßen.
49. Ich untersuche meine Beine jeden Tag auf Hautschäden.
DNQP 2009 S. 35, S. 231
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 38
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Erfassung der Selbstpflegefähigkeit
Pflegerische Wundanamnese
Beispiel:
Würzburger Wundscore (WWS)
– Selbsteinschätzungsinstrument zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität
von Patienten mit Diab. Fußsyndrom und Ulcus cruris
– Erfassung der Auswirkungen der Wunde auf die gesundheitsbezogene
Lebensqualität
– auch für Patienten mit Dekubitus einsetzbar, mit ergänzenden Fragen zu Einschränkungen durch druckentlastende Hilfsmittel (z. B. Matratzen) oder bewegungsfördernde Maßnahmen
– Feststellung eines Verlaufs bei
wiederholtem Einsatz
AUSZUG AUS DEM
WUNDSCORE:
1. Haben Sie Schmerzen im Bereich Ihrer Wunde ?
nicht
wenig
mäßig
ziemlich
1
2
3
4
sehr
5
2. Wie schmerzhaft ist der Verbandswechsel?
nicht
wenig
mäßig
ziemlich
sehr
4
5
1
2
3
14. Sind Sie in letzter Zeit wegen Ihrer Wunde häufig depressiv?
nicht
wenig
mäßig
ziemlich
1
2
3
4
sehr
5
DNQP 2009 S. 35; S. 227
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 39
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Erfassung der Lebensqualität
WUNDSPEZIFISCHES
ASSESSMENT
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 40
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 1
Definition
Qualifizierte Wundbeschreibung, –erfassung, – vermessung
12 Kriterien von Seiten der Expertenarbeitsgruppe
– wegen der nur vereinzelt verfügbaren Studien –
auf Grundlage internationaler Leitlinien zusammengestellt
es wird beschrieben was zu sehen und zu riechen ist
es wird nichts bewertet
Voraussetzung:
spezifisches Fachwissen und Erfahrung
primäre Einschätzung und Dokumentation in Kooperation mit einer
pflegerischen Fachexpertin
DNQP 2009 S. 36 – 40
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 41
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundspezifisches Assessment
1
Medizinische Wunddiagnose: Grunderkrankung, Wundart und
Schweregradeinteilung, bisherige diagnostische und therapeutische
Maßnahmen
Ärztliche Diagnose
2
Wundlokalisation
3
Wunddauer
4
Rezidivbildung
5
Wundgröße
6
Wundgrund
7
Exsudat/Transudat
8
Wundgeruch
9
Wundrand
10
Wundumgebung
11
Infektionszeichen
12
Wund- bzw. wundnaher Schmerz
Die Fotodokumentation ist
kein Ersatz für die schriftliche
Dokumentation!
-> Dreidimensionalität,
Unterminierungen und Farben
werden nur mangelhaft
dargestellt.
DNQP 2009 S. 35 – 40
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 42
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundspezifisches Assessment
Wunddokumentation
Darstellung der Ergebnisse der
Diagnostik
Nachweisbarkeit der Maßnahmen
Sicherung einer adäquaten
Versorgung
Überprüfung des
Behandlungserfolgs
Qualitätssicherung
rechtliche Absicherung
Vereinfachung/ Vereinheitlichung
des Dokumentationsverfahrens
Reinboth C. Grundlagen der Wunddokumentation Wundeigenschaften, Wundfotografie und wesentliche Krankheitsbilder 2012. München: GRIN Verlag GmbH.
Daumann S. Wundmanagement und Wunddokumentation 2009. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
S3-Leitlinie Lokaltherapie chronischer Wunden bei den Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und
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43
Wundbehandlung e.V. (AWMF Leitlinien-Register27.02.20
091/001, Folie
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/091-001.html);
Kapitel 4.4 Dokumentation
14 /
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Ziele
Die Wunddokumentation umfasst das
Erst-Assessment, den Heilungs- und den
Therapieverlauf.
Diese Ergebnisse sind
schriftlich zu dokumentierten.
S3-Leitlinie Lokaltherapie chronischer Wunden bei den Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und
Wundbehandlung e.V. (AWMF Leitlinien-Register 091/001, http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/091-001.html); Kapitel 4.4 Dokumentation
Panfil E-M, Schröder G. Pflege von Menschen mit chronischen Wunden: Lehrbuch für Pflegende und Wundexperten 2010. Bern: Hans Huber Verlag.
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
27.02.20
14 /
Folie 44
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wunddokumentation
Wunddokumentation
Wundassessment,
auch Wundanalyse genannt,
ist die Beschreibung der lokalen
Wundsituation
anhand vorgegebener Parameter
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP, Hrsg.): Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Fachhochschule
Osnabrück, Selbstverlag, 2008
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27.02.20
14 /
Folie 45
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundassessment
Wunddokumentation
Fachlich korrekte verbale (z.B. medial, lateral, posterior) und grafische
Dokumentation (z.B. anhand eines Körperschemas) der Wundlokalisation!
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27.02.20
14 /
Folie 46
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundassessment: Wundlokalisation
Krankheitsbezogene Klassifikationen
Klassifikation nach Widmer-Marshall
Marshall M, Wüstenberg P. Klinik und Therapie der chronischen venösen Insuffizienz 1994. Karlsruhe: G Braun Fachverlage.
AWMF Leitlinie 037/009 der DGP (08/2008) Diagnostik und Therapie des Ulcus cruris venosum (http://www.phlebology.de/leitlinien-der-dgp-mainmenu/171diagnostik-und-therapie-des-ulcus-cruris-venosum
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27.02.20
14 /
Folie 47
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)
Krankheitsbezogene Klassifikationen
Klassifikation nach Fontaine
AWMF Leitlinie 065/003 der DGA (03/2009). Deutsche Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK).
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/065-003.html
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27.02.20
14 /
Folie 48
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Krankheitsbezogene Klassifikationen
Klassifikation nach Wagner /
Armstrong
Bsp.: DFS Grad 1A nach Wagner-Armstrong
= oberflächliche Wunde ohne Infektion und Ischämie
AWMF Leitlinie NVL 001/c der BÄK, KBV, AWMF (11/2006). Nationale Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes: Präventions- und Behandlungsstrategien für Fußkomplikationen.
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/nvl-001c.html
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27.02.20
14 /
Folie 49
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Diabetisches Fußsyndrom
Krankheitsbezogene Klassifikationen
Klassifikation nach EPUAP/NPUAP 2009
European Pressure Ulcer Advisory Panel and National Pressure Ulcer Advisory Panel. Prevention and treatment of pressure ulcers: Quick Reference Guide. Washington DC:
National Pressure Ulcer Advisory Panel; 2009.
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27.02.20
14 /
Folie 50
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Dekubitus Kategorien 1 - 4
Wundassessment
Erfassung der größten Länge /
Breite:
Perpendiculare Methode
– Erfassung der größten Länge und
Breite einer Wunde
Messung nach der „Uhr“-Methode
– Erfassung der größten Länge von
12-6 Uhr
– Erfassung der größten Breite von
9-3 Uhr
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP, Hrsg.): Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Fachhochschule Osnabrück,
Selbstverlag, 2008.
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27.02.20
14 /
Folie 51
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundgröße
Wundassessment
Erfassung der größten Länge /
Breite:
immer in derselben Position des
Patienten messen (auch bei
Wundtiefenmessung)
– Elastizität des Gewebes
– Wunde darf nicht zusammengedrückt
sein
– Wunde muss vollständig einsehbar sein
Gamaschenulzerationen
– Elipsenformel: π /4 x Länge x Breite
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP, Hrsg.): Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Fachhochschule
Osnabrück, Selbstverlag, 2008.
Panfil E-M, Schröder G. Pflege von Menschen mit chronischen Wunden: Lehrbuch für Pflegende und Wundexperten 2010. Bern: Hans Huber Verlag
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27.02.20
14 /
Folie 52
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundgröße
Der Expertenstandard
Kriterienebene 2
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 53
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 2
S
Die Pflegefachkraft
S2
Struktur
verfügt über aktuelles
Wissen zur Behandlung
wundbedingter
Einschränkungen, zu
krankheitsspezifischen
Maßnahmen je nach
Wundart (z.B.
Bewegungsförderung,
Druckentlastung oder
Kompression), zur
Wundversorgung, zur
Grunderkrankung und zur
Rezidiv- und
Infektionsprophylaxe,
sowie zum Hautschutz
Prozess
P
P2
plant unter Einbeziehung der
beteiligten Berufsgruppen
gemeinsam mit der Patientin /
Bewohnerin und ihren
Angehörigen Maßnahmen zu
folgenden Bereichen
− wund- und therapiebedingte
Beeinträchtigungen
− wundspezifische Erfordernisse
− Grunderkrankung
Rezidivprophylaxe
− Vermeidung weiterer Schäden
− Umsetzung medizinischer
Verordnungen
E
E2
Ergebnis
ein individueller,
alltagsorientierter
Maßnahmenplan, der die
Selbstmanagementkompetenzen der
Patientin / Bewohnerin
und ihrer Angehörigen
berücksichtigt, liegt vor
DNQP 2009 S. 40 ff.
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 54
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 2 … im Original
Kriterienebene 2 … als Kurzübersicht
PROZESS
ERGEBNIS
Pflegefachkraft
aktuelles Wissen
− zur Behandlung wundbedingter
Einschränkungen
− zu kranheitsspezifischen Maßnahmen
je nach Wundart
− zur Wundart
− zur Grunderkrankung
− zur Rezidiv-/ Infektionsprophylaxe &
zum Hautschutz
fachliche Kompetenz
zur Förderung des gesundheitsbezogenen
Selbstmanagements der Betroffenen
− Verbesserung der Mobilität
− Vermeidung von Schmerzen
− Bekämpfung von Wundgeruch/ –exsudat
exsudat
Durchführungsverantwortung für
− Infektionsprävention und –bekämpfung
plant unter Einbeziehung der
beteiligten Berufsgruppen mit
Patientin / Angehörigen
Maßnahmen
Die wichtigste Interventionen
− Maßnahmen zum Umgang und
zur Vermeidung wund/therapiebedingte
Beeinträchtigungen
individueller, alltagsorientierter Maßnahmenplan, der die
Selbstmanagementkompetenz von Patient
/ Angehörigen
berücksichtigt,
liegt vor
− krankheits- und wundspezifische
Maßnahmen zur Wundheilung
− Kompressionstherapie (bei Ulcus
cruris venosum & mixtum)
− Ernährung
− Wundversorgung
− Rezidivprophylaxe
− Hautschutz
− Debridement (außer chirurgisch)
− Wundreinigung
− Anlage von Wundverbänden
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 55
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
STRUKTUR
Wissen zur Behandlung wundbedingter Einschränkungen, zu
krankheitsspezifischen Maßnahmen, zur Wundversorgung, zur
Grunderkrankung und zur Rezidiv- und Infektionsprophylaxe sowie
zum Hautschutz
Planung der Maßnahmen berufsgruppenübergreifend unter
Einbeziehung der Angehörigen und Betroffenen
Erstellung eines individuellen, alltagsorientierten Maßnahmenplans
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 56
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 2 … Schwerpunkte
MAßNAHMENPLANUNG
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 57
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 2
Definition
– enthält differenzierte Angaben zu wund-, therapie- und
alltagsbezogenen Belastungen und Einschränkungen sowie Angaben zur
fachgerechten, kontinuierlichen Wundversorgung
– orientiert sich an Selbstmanagementkompetenzen des Patienten / Bewohners
– ist mit dem Patient / Bewohner abgestimmt
– ist mit allen an der Versorgung Beteiligten abgestimmt
DNQP 2009 S. 47 ff.
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 58
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Maßnahmenplan
Maßnahmenplanung
1
Maßnahmen zum Umgang und zur Vermeidung von
wund- und therapiebedingten Einschränkungen
2
krankheits- u. wundspezifische Maßnahmen
zur Wundheilung
3
Kompressionstherapie
bei Ulcus cruris venosum und mixtum
4
Ernährung
5
Wundversorgung
6
Rezidivprophylaxe
7
Hautschutz
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
DNQP 2009 S. 42 ff.
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 59
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
die wichtigsten Interventionen
Angebot
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 60
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote: Dokumentation
Der Expertenstandard
Kriterienebene 3
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 61
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 3
S
Struktur
Die
Pflegefachkraft
S 3a
verfügt über Steuerungsund
Umsetzungskompetenzen
bezogen auf die Pflege
von Menschen mit
chronischen Wunden
Die
Einrichtung
S 3b
stellt sicher, dass
verordnete Hilfs- und
Verbandsmittel
unverzüglich bereitgestellt
werden und Materialien
für einen hygienischen
Verbandwechsel zur
Verfügung stehen
sie sorgt für eine den
komplexen Anforderungen
angemessene
Personalplanung
Prozess
P
P3
koordiniert die inter- und
intraprofessionelle Versorgung
(z.B. durch Ärztinnen, pflegerische
Fachexpertinnen,
Physiotherapeutinnen,
Podologinnen und
Diabetesberaterinnen
gewährleistet eine hygienische
und fachgerechte Wundversorgung
sowie eine kontinuierliche
Umsetzung des Maßnahmenplans
unter Einbeziehung der Patientin /
Bewohnerin und ihrer Angehörigen
E
E3
Ergebnis
die koordinierten und
aufeinander
abgestimmten
Maßnahmen sind sachund fachgerecht
umgesetzt
ihre Durchführung und
Wirkung sind fortlaufend
dokumentiert
die Patientin / Bewohnerin
und ihre Angehörigen
erleben die aktive
Einbindung in die
Versorgung positiv
DNQP 2009 S. 48 ff.
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 62
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 3 … im Original
Kriterienebene 3 … in Kurzübersicht
PROZESS
ERGEBNIS
Pflegefachkraft
Steuerungs- und
Umsetzungskompetenz
Koordination der inter- und
intraprofessionell abgestimmten
Umsetzung der Maßnahmen, z.B:
Verantwortung für die
Koordination des
Versorgungsprozesses
− Planung von Therapiezeiten
Sach- und fachgerechte
Umsetzung der Maßnahmen sowie
deren Durchführung und Wirkung sind
dokumentiert
− Abstimmung von
Schmerzmittelgaben
Patient / Angehörige sind aktiv
eingebunden
− alle Beteiligten haben Zugang zur
Dokumentation
Dokumentation enthält
korrekte Anwendung der
verordneten Verband- und
Hilfsmittel
hygienische und fachgerechte
Wundversorgung
Durchführungsverantwortung
Remonstrationspflicht
− Maßnahmen zur hygienischen
Wundversorgung
− Umgang mit individuellen wundund therapiebedingten
Einschränkungen
− Aussagen zu
Selbstmanagementkompetenzen
− Beteiligung Patienten / Angehörigen
an der Umsetzung
Einrichtung
Bereitstellung der verordneten Hilfsund Verbandmittel (unverzüglich)
Bereitstellung der Materialien für den
hygienischen Verbandwechsel
Angemessene Personalplanung
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 63
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
STRUKTUR
Kompetenzen der Pflegefachkraft zur Steuerung und Umsetzung
der inter- und intraprofessionellen Versorgung
Bereitstellung von benötigten Heil- und Verbandmitteln
Angemessene Personalplanung
Dokumentation der Maßnahmen fortlaufend
Aktive Einbindung der Betroffenen und Bezugspersonen
DNQP 2009 S. 40 ff.
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 64
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 3 … Schwerpunkte
Schutzkleidung
sterile
Spülflüssigkeiten
Einmalhandschuhe
Non-Touch
Technik
sterile
Wundauflagen
sterile
Instrumente
Hygienische und
fachgerechte
Wundversorgung
Personal
Remonstrationspflicht
Ablehnung der ärztl. Verordnung
die nicht dem aktuellen Wissensstand
entspricht z. B. unsterile Materialien
Materialien für
hygienischen Verband
Bereitstellung der verordneten
Materialien unverzüglich / zeitnah
Einrichtung
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Durchführungsverantwortung
ARZT
VERORDNUNG
06/2011
Pflegefachkraft
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 65
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Umsetzung der Wundversorgung
Der Expertenstandard
Kriterienebene 4
© Copyright Fresenius Kabi Deutschland GmbH
06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 66
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 4
S
Struktur
Die
Pflegefach
kraft
S 4a
verfügt über aktuelles
Wissen und Kompetenz zu
Beratung, Schulung und
Anleitung zum
Selbstmanagement
Die
Einrichtung
S 4b
stellt
zielgruppenspezifische
Materialien für Beratung,
Schulung und Anleitung
zur Verfügung
Prozess
P
P4
schult zu Wundursachen und
fördert die Fähigkeiten der
Patientin / Bewohnerin und ihre
Angehörigen zur Wundversorgung
sowie zum Umgang mit wund- und
therapiebedingten
Einschränkungen
sie unterstützt die
Kontaktaufnahme zu anderen
Berufs-, Selbsthilfe- oder weiteren
Gesundheitsgruppen
(z.B. Raucherentwöhnung)
E
E4
Ergebnis
die Patientin / Bewohnerin
und ihre Angehörigen
kennen die Ursache der
Wunde sowie die
Bedeutung der
vereinbarten Maßnahmen
und sind über weitere
Unterstützungsmöglichkeiten informiert
ihr Selbstmanagement ist
entsprechend ihrer
individuellen
Möglichkeiten gefördert
DNQP 2009 S. 50 ff.
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 67
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 4 … im Original
Kriterienebene 4 … als Kurzübersicht
PROZESS
ERGEBNIS
Pflegefachkraft
Aktuelles Wissen und
Kompetenz zu Beratung,
Schulung und Anleitung
zum Selbstmanagement
Schulung des Patienten /
Angehörigen zu Wundursachen
und Förderung der Fähigkeiten zur
Wundversorgung und zum Umgang
mit wund- und therapiebedingten
Einschränkungen
Kontaktaufnahme zu anderen
Berufs-, Selbsthilfe- oder weiteren
Gesundheitsgruppen
Schulungs- und Beratungsinhalte
− allgemeine
− krankheitsspezifische
− Vermittlung von
Selbsthilfegruppen
Patienten / Angehörige kennen
die Wundursachen sowie die
Bedeutung der vereinbarten
Maßnahmen und weitere
Unterstützungsmöglichkeiten
ihr gesundheitsbezogenes
Selbstmanagement ist entsprechend
ihrer individuellen Möglichkeiten
gefördert
− Inhalte & Durchführung sind
dokumentiert
− Ergebnisse der Schulung &
Beratung sowie Veränderungen der
Selbstmanagementkompetenzen
sind nachvollziehbar
Einrichtung
Bereitstellung
zielgruppenspezifischer
Materialien für
Beratung, Schulung,
Anleitung
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 68
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
STRUKTUR
Wissen und Kompetenzen zur Beratung, Schulung und Anleitung
zum Selbstmanagement
Unterstützung von Kontaktaufnahmen zu Selbsthilfegruppen
Materialien zur Schulung und Beratung sind zur Verfügung gestellt
DNQP 2009 S. 50 ff.
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 69
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 4 … die Schwerpunkte
Beratung wird zu einem Faktor über den sich Pflege
definiert
Sie wird zu einem integralen Bestandteil des eigenen
Wesens
Vermittlung von Wissen und Kenntnissen durch die
alltäglichen Verrichtungen während der Pflege (Sie
antworten auf Fragen Ihres Patienten, Sie bereiten Ihn
auf einen Wundverband vor oder erklären Ihm ein
medizinisches Gerät)
Wie verschafft man sich Zeit für Beratung?
Indem man sie integriert statt separiert
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Beratung als Wesenszug der Pflege
Durch Schulung, Anleitung und Beratung von
Patienten und deren Angehörigen können Folgekosten
verhindert werden es kommt seltener zu
Wiederaufnahmen (mit gleicher Diagnose) ins
Krankenhaus
Es kommt seltener zu Rezidiven
Es wird weniger Medikation gebraucht
Krankenhausaufenthalte werden weniger
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wirtschaftliche Aspekte
Der Expertenstandard
Kriterienebene 5
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 72
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 5
Die Pflegefachkraft
S
Struktur
S5
verfügt über die
Kompetenz, den
Heilungsverlauf der
Wunde und die
Wirksamkeit der
gesamten Maßnahmen zu
beurteilen
Prozess
E
Ergebnis
beurteilt unter Beteiligung einer
pflegerischen Fachexpertin in
individuell festzulegenden
Abständen innerhalb eines
Zeitraums von ein bis zwei
Wochen die lokale Wundsituation
überprüft spätestens alle vier
Wochen die Wirksamkeit der
gesamten Maßnahmen und nimmt
in Absprache mit allen an der
Versorgung Beteiligten
gegebenenfalls Änderungen daran
vor
E5
Anzeichen für eine
Verbesserung der
Wundsituation und der
durch die Wunde
hervorgerufenen
Beeinträchtigungen der
Lebensqualität liegen vor
Änderungen im
Maßnahmenplan sind
dokumentiert
P
P
5a
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 73
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 5 … im Original
Kriterienebene 5 … als Kurzübersicht
PROZESS
ERGEBNIS
Pflegefachkraft
Kompetenz den Heilungsverlauf
der Wunde und die Wirksamkeit
der gesamten Maßnahmen zu
beurteilen
− Kenntnisse über
Heilungsverläufe von
chronischen Wunden
− erkennen frühzeitiger Anzeichen
für Verschlechterung oder
Komplikationen
− Erfahrungen im Umgang mit
Einschätzungsinstrumenten zur
systemischen Erfassung wundund therapiebedingter
Einschränkungen, zur
Lebensqualität, zu Formen des
gesundheitsbezogenen
Selbstmanagements
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beurteilt die lokale Wundsituation
unter Beteiligung einer pflegerischen
Fachexpertin in individuell
festzulegenden Abständen innerhalb
eines Zeitraums von ein bis zwei
Wochen
überprüft die Wirksamkeit der
gesamten Maßnahmen spätestens
alle 4 Wochen und nimmt in Absprache
mit allen an der Versorgung Beteiligten
gegebenenfalls Änderungen daran vor
06/2011
Anzeichen für eine
Verbesserung der
Wundsituation und der
durch die Wunde
hervorgerufenen
Beeinträchtigungen der
Lebensqualität liegen vor
Änderungen im
Maßnahmenplan sind
dokumentiert
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 74
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
STRUKTUR
Kompetenzen zur Beurteilung des Heilungsverlaufs und
zur Wirksamkeit der Maßnahmen
bis zu zwei Wochen, bei Veränderungen und individuell:
lokale Wundsituation
spätestens alle vier Wochen:
Wirksamkeit aller Maßnahmen
Einbezug der pflegerischen Fachexpertin auf Vereinbarung
Ersteinschätzung (siehe Kriterienebene 1)
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Folie 75
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 5 … die Schwerpunkte
Dokumentation bei jedem Verbandwechsel
– Zustand der Wunde
– umgebende Haut
– Heilungsverlauf
Vollständiges wundspezifisches Assessment nach
–
–
–
–
jeder wundbezogenen Intervention, z. B. Debridement
bei Verschlechterung
alle 1-2 Wochen
in individuellen Abständen
Überprüfung der Wirksamkeit
der gesamten Maßnahmen
– alle vier Wochen
– Verbesserung der Wundsituation
– Verbesserung der Lebenssituation
Änderung des Maßnahmenplans
–
–
–
–
Verschlechterung der Wundsituation
Verschlechterung oder gleichbleiben der Patientensituation
Patient unterstützt Maßnahmen nicht
Behandlungsziele erreicht
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 76
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Überprüfungen der Maßnahmen
zusammengefasst:
Über welches Wissen / welche Kompetenz sollte die
Pflegefachkraft verfügen?
Wissen zum Thema chronische Wundversorgung
Wissen zur Identifikation von Menschen mit chronischen Wunden,
zu deren Einschränkungen und Selbstmanagementfähigkeiten
im Rahmen der pflegerischen Anamnese und des wundspezifischen
Assessment
Kommunikative Kompetenzen
Steuerungs- und Umsetzungskompetenzen
Kompetenzen und Wissen zu Beratung, Schulung und Anleitung
zum Selbstmanagement der Betroffenen und Angehörigen
Kompetenzen zur Beurteilung des Heilungsverlaufs der Wunde
und der gesamten Maßnahmen
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Empfehlungen für die Pflegefachkraft
zusammengefasst:
Was sollte die Einrichtung vorhalten?
Verfahrensregelung
Pflegerische Fachexpertin „zur Verfügung stellen“
Materialien für Assessment und Dokumentation
Bereitstellung von Verbandmitteln und Hilfsmitteln
Materialien für einen hygienischen Verbandwechsel
Angemessene Personalplanung
Materialien für Beratung, Schulung, Anleitung
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 78
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Empfehlungen für die Einrichtung
Kriterienebene 2
aktuelles Wissen / fachliche Kompetenz
Maßnahmenplan
Kriterienebene 3
Umsetzung des Maßnahmenplans
Hilfs- und Verbandmittel
Materialien für den hygienischen Verbandwechsel
Durchführungsverantwortung / Remonstrationspflicht
Kriterienebene 4
Beratung, Schulung, Anleitung
Kriterienebene 5
Evaluation
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 79
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kriterienebene 1
Fachwissen
Pflegerische Wundanamnese
Wundspezifisches Assessment inkl. ärztl. Diagnose
Verfahrensregelung
Pflegerische Fachexpertin
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Folie 80
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Stichwort:
Verfahrensregelung
Definition inter-/intraprofessionelle Verfahrensregelung
– präzise Beschreibung der Steuerung und des Ablaufs des Versorgungsprozesses
und der Zuständigkeiten der jeweiligen Berufsgruppe
Wundversorgung ist eine multiprofessionelle Aufgabe:
– Pflegefachkraft, Arzt, Ernährungsberater, Physiotherapeut, Lymphtherapeut,
Diabetesberater, Podolge, Schuhmechaniker, Psychologe, Apotheker,
spezialisierte externe Fachpersonen, usw.
Bildung „interdisziplinärer Wundteams / Kerngruppe von
Spezialisten
> ökonomischere & effizientere Versorgung
Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit
– Klärung der berufsgruppeninternen und übergreifenden Zusammenarbeit
– Zuständigkeit für die Diagnosestellung und Therapieentscheidung
– Zuständigkeit für die Koordination des Versorgungsprozesses
– Art und Einsatz von Verbandstoffen/Hilfsmitteln
DNQP 2009 S. 31
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 81
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Verfahrensregelung
interprofessionell:
berufsgruppenübergreifend
intraprofessionell:
berufsgruppenintern
innerhalb der Berufsgruppe
der Fachpflegekräfte
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 82
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Verfahrensregelung – ein Beispiel
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 83
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Stichwort:
Pflegerische
Fachexpertin
Pflegerische Fachexpertin
„Die pflegerische Fachexpertin übernimmt die fachliche Supervision der
Pflegefachkräfte und wird von ihnen zu besonderen Aufgaben im
Rahmen der Wundversorgung hinzugezogen.
Dazu gehören vor allem die differenzierte Erfassung und Dokumentation
der Wunde, die Klassifizierung eines Dekubitus und das Anlegen einer
adäquaten Kompression.“
DNQP 2009 S. 31
„Die pflegerische Fachkraft bezieht die pflegerische Fachexpertin
auf Basis Ihrer Einschätzung der Wundsituation nach Bedarf in
die Wundversorgung ein.
Es wird empfohlen, dieses Vorgehen bereits bei der Ersteinschätzung
und Dokumentation der Wunde abzusprechen.“ DNQP 2009 S. 53
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 84
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Aufgaben
Pflegerische Fachexpertin
„Die Einbeziehung der pflegerischen Fachexpertin kann auf
unterschiedliche Art und Weise, z. B. durch Weitergabe der
Einschätzungsergebnisse oder durch mündlichen Austausch geschehen.“
DNQP 2009 S. 53
„Eine regelmäßige, gemeinsame Begutachtung der Wunde durch die
Pflegefachkraft und pflegerische Fachexpertin wird empfohlen.
DNQP 2009 S. 53
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 85
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Aufgaben
Pflegerische Fachexpertin
„Die Expertenarbeitsgruppe hat in Anlehnung an das Berufsbild
von Pflegeexperten in der Schweiz eine Beschreibung der erforderlichen
Kompetenzen zusammengestellt, […]“
s. Seite 32 DNQP
ABER:
„Derzeit gibt es noch kein Qualifizierungsprogramm, in dessen Rahmen
diese Kompetenzen […] umfassend vermittelt werden.“
DNQP 2009 S. 32
„ … es [gibt] weder auf nationaler noch internationaler Ebene
aussagekräftige Daten über die Effektivität derzeit angebotener
Qualifikationsprogramme mit sehr unterschiedlichen Currricula.
Daher ist es nicht möglich, Empfehlungen zu vorhandenen Programmen abzugeben.“
DNQP 2009 S. 31
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 86
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Kompetenzen
Bewegungsförderung
Mobilität
Druckentlastung
Maßnahmen
zur Wundheilung
Hautschutz
Ernährung
Schmerz
Rezidivprophylaxe
Wundversorgung
Kompressionstherapie
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Wundgeruch/
-exsudat
wund- und
therapiebedingte
Einschränkungen
Möglichkeite
n des Selbstmanagement
von Patient /
Angehörigen
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 87
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundversorgung umfasst mehr, als nur den Blick auf die Wunde!
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 88
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Stichwort:
Implementierung des
Standards
Vollständige Einführung
Stationäre Pflegeeinrichtungen:
– in Einrichtungen mit einem höheren Aufkommen an Bewohnern mit
chronischen Wunden
– in Einrichtungen mit einer langfristigen Betreuung im Bereich der Wunde,
wenn auch nur geringe Bewohneranzahl
Ambulante Pflegeeinrichtungen:
– in Einrichtungen mit gezielt beworbenem Patientenklientel der chron. Wunde
– in Einrichtungen mit einer langfristigen Betreuung im Bereich der Wunde,
wenn auch nur geringe Patientenanzahl
Begrenzte Einführung
in Einrichtungen, in denen nur selten und vereinzelt Menschen mit
chronischen Wunden betreut werden
DNQP 2009 S. 208
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 89
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Implementierung
vollständige Einführung
begrenzte Einführung
Die vollständige Einführung ist nicht gefordert.
Es reicht auch eine begrenzte Einführung
DNQP 2009 S. 208ff.
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 90
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Grundaussage:
Abgestuftes Vorgehen bei der Einführung empfohlen!*
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Folie 91
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
„Wie kann mich Fresenius Kabi
unterstützen?“
Kriterienebene 1
Fachwissen
Pflegerische Wundanamnese
Wundspezifisches Assessment inkl. ärztl. Diagnose
Verfahrensregelung
Pflegerische Fachexpertin
Kriterienebene 2
aktuelles Wissen / fachliche Kompetenz
Maßnahmenplan
Kriterienebene 3
Umsetzung des Maßnahmenplans
Hilfs- und Verbandmittel
Materialien für den hygienischen Verbandwechsel
Durchführungsverantwortung / Remonstrationspflicht
Kriterienebene 4
Beratung, Schulung, Anleitung
Kriterienebene 5
Evaluation
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Die Schwerpunkte des Expertenstandards
Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Wir bieten Ihnen unsere Dienstleistungen und
„H i l f e z u r S e l b s t h i l f e“
Wir wollen Sie unterstützen, dass Sie …
… über Kompetenz und aktuelle Kenntnisse verfügen
… die Wundversorgungsprodukte kennen und diese adäquat in der Praxis
einsetzen
… selbst aktiv sind im Bereich der Wundbeurteilung, -dokumentation und
-versorgung und eigenverantwortlich handeln können
… über Expertise für ein professionelles Wundmanagement verfügen
… Therapieerfolge sich selbst zuschreiben können zur eigenen Motivation
und Arbeitszufriedenheit
… eine fachkompetente Position im Gespräch mit dem Hausarzt einnehmen
… eine entsprechende Außenwirkung = Marketingfaktor besitzen
… über Sicherheit bei MDK Prüfungen verfügen!
Sie sind fachkompetent und können selbständig handeln!
– Wir unterstützen Sie dabei!
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 93
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote
Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Kundendokumentation
Einrichtung
Pflegerische
Wundanamnese
Wundspezifisches
Assessment
Fotodokumentation
mit
Patienteneinwilligung
Dokumentation
des
Maßnahmenplans / der
Maßnahmen
Verlaufsdokumentation
Ziel:
Dokumentation zum sicheren Informationsaustausch und zur
Reflektion des Wundverlaufs gemeinsam mit allen an der
Wundversorgung beteiligten Berufsgruppen.
„Die Wunddokumentation sollte einheitlich und kontinuierlich erfolgen.“
DNQP 2009 S. 53
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 94
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote
Unterlagen
–
„Arbeitshilfe“ zur Wunddokumentation:
Poster und Kittelkarte
–
Glossar „Wundbeurteilung
Dienstleistungsangebot
– Überleitungs- / Schnittstellenmanagement
– HCM / AWB / FMA Fachexperten
– expertenstandardkonforme
HCM / AWB / FMA Dokumentation
– Paket zum Expertenstandard
„Orales Ernährungsmanagement“
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06/2011
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 95
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote zur
UNTERSTÜTZUNG der Wundversorgung
zeitnahe Bereitstellung der verordneten Produkte und der Produkte für
eine hygienischen, sachgerechte Wundversorgung
HCM / AWB / FMA Lager für Notfallversorgungen
Produkte
zur Modernen
Wundversorgung
Wundreinigung
Hautschutz
Spüllösung
Exsudatmanagement
Kompression
zertifizierte „Wundbeauftragte“ im Sinne eines Fachexperten
Bedside Training
Fortbildung „Vorgehen zur hygienisch, fachgerechten Wundversorgung“
Info „Kosteneffizienz Moderner Wundversorgung“
Info „Remonstration / Durchführungsverantwortung“
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 96
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote LOGISTIK und
Unterstützung in der Wundversorgung
Grundaussage:
Die Verantwortung liegt
bei der Einrichtung und der Pflegefachkraft !
Pflegefachkraft
Einrichtung
Fachexperte /
Wundbeauftragter
Spezialausbildung für:
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60 Vertriebsmitarbeiter und
200 FMA / HV (bis Ende 2011)
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TAWcert zertifiziert
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
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Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote in der Unterstützung
vor ORT
FK D bietet eine einzigartige Kombination!
zeitgemäße Wundversorgung
Ernährungstherapie
Kompressionstherapie
Hautschutz
Dienstleistungspakete zu den Expertenstandards
„Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ und
„Orales Ernährungsmanagement“
Schnittstellenmanagement mit FresuCare
Dienstleistungspakete: gwp & gnp
Kooperation mit Handelskunden für weitere Materialien
z. B. Anti-Dekubitusmatratzen
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 98
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote in Kombination
Patientenbroschüren für Betroffene und Angehörige
– Das offene Bein
Ulcus cruris venosum – das venöse Unterschenkelgeschwür
– Durchblutungsstörungen in den Beinen (pAVK)
Ulcus cruris arteriosum – das arterielle Unterschenkelgeschwür
Information
„Kontaktadressen – Fachgesellschaften & Selbsthilfegruppen“
Angebot von Informationsveranstaltungen
für Betroffene und Angehörige
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 99
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unsere Angebote für Betroffene
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Folie 100
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
… unser Angebot im Überblick
Bewegungsförderung
Mobilität
Druckentlastung
Maßnahmen
zur Wundheilung
Hautschutz
Ernährung
Schmerz
Rezidivprophylaxe
Wundversorgung
Kompressionstherapie
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Wundgeruch/
-exsudat
wund- und
therapiebedingte
Einschränkungen
Möglichkeite
n des Selbstmanagement
von Patient /
Angehörigen
Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 101
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Wundversorgung umfasst mehr, als nur den Blick auf die Wunde!
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 102
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Anhang
Maßnahmen zum Umgang und zur Vermeidung von
wund- und therapiebedingten Einschränkungen
Schmerz:
optimale Schmerzlinderung
Beseitigung der Schmerzursachen
Therapeutische Maßnahmen können schmerzhaft sein, z. B. Lagerung
Präventive Schmerzmittelgabe vor z. B. Wundversorgung
Mobilitätseinschränkung:
Wundgeruch:
ursächliche Behandlung, z. B. Schmerztherapie, Schuhwahl
Maßnahmen zum Erhalt der Mobilisation, z. B. Orthesen
ggf. mit der Therapie einhergehende Aktivitätseinschränkungen
ursächliche Behandlung – Infektionsbekämpfung
ggf. Steigerung der Häufigkeit des Verbandwechsel
Geruchsbindung durch Aktivkohle
wertschätzende (nonverbale Kommunikation)
verstärktes Wundexsudat: ursächliche Behandlung, z. B. Infektionsbekämpfung
stark absorbierendes Verbandmaterial
Entstauungshilfsmittel, z.B. Kompression
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 103
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Die wichtigsten Interventionen
Krankheits- und wundspezifische
Maßnahmen zur Wundheilung
Druckentlastung bei Pat. mit Dekubitus / Diabetisches Fußsyndrom
Bewegungsförderung bei allen Patienten mit chronischen Wunden
Kompressionstherapie bei Ulcus cruris venosum und mixtum
Ernährung
Optimale Ernährung unterstützt die Wundheilung, stärkt die
Immunkompetenz und senkt dadurch das Infektionsrisiko!
bei allen Patienten mit einer chronischen Wunde Erhebung des
Ernährungszustandes im Rahmen der pflegerischen Anamnese
Verweis auf den Expertenstandard „Ernährungsmanagement zur
Sicherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“
Optimierung des BZ-Spiegel bei Patienten mit Diabetes mellitus
Wundversorgung
phasengerechte, feuchte Wundversorgung
Berücksichtigung der Anforderungen an das Verbandmaterial
für eine effektive Wundheilung ist die Kausaltherapie der Wunde
wesentlicher als die Entscheidung zwischen adäquaten Wundauflagen
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 104
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Die wichtigsten Interventionen
Rezidivprophylaxe
Durchführung von Schulungsmaßnahmen
im Standard nur auf Basis der Leitlinien diskutiert, nicht gezielt
bearbeitet
Empfehlungen zur Prophylaxe des Dekubitus:
Druckentlastung, Bewegungsförderung, Mikrobewegungen,
Einsatz druckreduzierender Hilfsmittel, Hautpflege, bedarfsgerechte
Ernährung
Empfehlungen zur Prophylaxe des DFS:
sorgsame Schuhwahl und Tragekomfort, regelmäßige Schuh- und
Fußinspektion, Fußpflege, Ernährtungsberatung
Empfehlungen zur Prophylaxe des Ulcus cruris venosum:
Kompressionstherapie, Hautpflege, Bewegungstraining,
Gehübungen, Beine hochlegen
Empfehlungen zur Prophylaxe des Ulcus cruris arteriosum:
Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung,
Blutdruckoptimierung, Bewegungstraining, Medikamenteneinnahme
Hautschutz
unnötige Waschungen, Verbandwechsel vermeiden, atraumatische
Verbandwechsel, adäquate Verbandmaterialien
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Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
Folie 105
Vervielfältigung und Weitergabe – auch auszugsweise – nur mir vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig.
Die wichtigsten Interventionen
3.Kompetenztag Pflege 2014
Ernährung und Wundheilung
Gibt es eine antientzündliche Ernährung?
Einfluss und Wirkung
Dipl.-Med. Ulrike Kerkhoff
Fachärztin für Arbeits- und Allgemeinmedizin
Klausenerstr. 35, 39112 Magdeburg
www.ulrike-kerkhoff.de
[email protected]
„Deine Nahrungsmittel seien
deine Heilmittel.“
Hippokrates, griechischer Arzt
Gibt es eine antientzündliche Ernährung?
Einfluss und Wirkung
1. Entzündung – Definition
2. Entzündung – Ursache
3. Entzündung – Ablauf
4. Entzündung – Mediatoren
5. Entzündung - Ernährung
1. Entzündung - Definition
lateinisch: Inflammtio
-
-
-
Anzeichen einer Aktivierung des Immunsystems.
Über eine Immunreaktion werden Krankheitserreger oder Giftstoffe aus den
Gewebezellen entfernt. Entzündung ist ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers auf Eindringlinge und Schadstoffe. Eine
natürliche Antwort des Körpers auf Stress.
Eine Entzündung ist eine Reaktion des Organismus und seiner Gewebe
gegen verschiedenartige Reize. Hier unterscheiden wir:
mechanische Reize, wie z.B. Reibung oder Druck
chemische Reize, wie z.B. Säure, Ischämie, Hypoxie
physikalische Reize, wie Hitze, Kälte, Strahlen
Mikroorganismen, wie Pilze, Bakterien, Viren etc.
Eine Entzündung ist gekennzeichnet durch folgende klassische Zeichen:
Rubor
Rötung
Calor
Überwärmung
Dolor
Schmerz
Tumor
Schwellung
Functio laesa Funktionsstörung
Entzündung – Gestörte Immuntoleranz
Pathogenese der gestörten Immuntoleranz. Verschiedene Triggerfaktoren bedingen eine chronische
Immunaktivierung, deren Folge eine gestörte Immuntoleranz, nitrosativer und oxidativer Stress sowie chronische
Entzündung ist. Die Folge der gestörten Immuntoleranz können Allergien, Autoimmunerkrankungen und chronische
Entzündungen sein.
1. Entzündung - Definition
-
-
Bei einer Entzündung kommt es durch vermehrte Zellwasseransammlung im
Wundbereich zu einer Schwellung des Gewebes.
Dadurch steigt der Druck auf die darunter liegenden Nervenenden an und
die Wunde beginnt zu schmerzen.
Jede Entzündung führt im Körper zu einer erheblichen Abwehrreaktion
über das Immunsystem.
Die verstärkte Durchblutung des Gewebes bewirkt, dass vermehrt
Leukozyten in das Wundgebiet wandern. Sie werden über Botenstoffe
angelockt und beginnen umgehend mit der Vernichtung von eingedrungenen
Fremdkörpern und zerstörtem Zellgewebe.
2. Entzündung – Ursache
-
-
Bei Entzündungsprozessen werden vom Körper vermehrt freie Radikale
aktiviert, freigesetzt.
Freie Radikale sind hochaktive Teilchen, die der Körper im Kampf gegen
eindringende Krankheitserreger selbst herstellt, damit sie Bakterien und
andere Keime abtöten.
Freie Radikale arbeiten demnach sinnvoll in der Abwehrreaktion unseres
Körpers.
Gefährlich werden sie erst, wenn sie im Übermaß entstehen. Sie greifen
dann nicht nur Krankheitskeime, sondern auch körpereigene Substanzen
an.
3. Entzündung – Ablauf
-
-
Schädigung
Gefäßreaktion
- Vasodilatation -> Rötung, Überwärmung.
- Erhöhte Gefäßpermeabilität v.a. der postkapillären Venolen mit
Austritt eiweißreicher Flüssigkeit - Exsudat -> Ödem - Schwellung.
- Verlangsamung des Blutstroms - Hämostase -> Thrombosierung
(Auskopplung vom Blutkreislauf).
- Das Endothel exprimiert nach Aktivierung durch Entzündungsmediatoren, die von gewebsständigen Immunzellen gebildet werden
vermehrt Selektine und Integrin-Rezeptoren -> gesteigerte
Leukozytenadhäsion am Endothel (Rolling -> Bindung -> Diapedese).
Granulo-monozytäre Reaktion
- meist wandern zuerst kurzlebige neutrophile Granulozyten ein
(neutrophiles Infiltrat)
- nach einigen Stunden bis Tagen zunehmend Monozyten, die sich im
Gewebe zu Makrophagen differenzieren und untergegangene
Granulozyten und sonstige Debris abräumen. Granulozyten sprechen
für eine aktive bzw. floride Entzündung und ätiologisch eher für
Bakterien als Viren.
3. Entzündung – Ablauf
-
-
Lympho-plasmazelluläre Reaktion (adaptive Immunabwehr).
- Lymphozyten und Plasmazellen finden sich in der Spätphase einer
abklingenden Entzündung und bei einer chronischen Entzündung
sowie grundsätzlich bei viralen Entzündungen. In der Heilungsphase
finden sich auch vermehrt eosinophile Granulozyten (die „Morgenröte“
der Wundheilung), allerdings sind Eos auch und besonders für
allergische und parasitäre Entzündungen typisch.
Besonders bei größeren Defekten oder chronischer Entzündung Bildung von
Granulationsgewebe: Fibroblasteneinwanderung und Angioneogenese,
Kollagenfaserbildung, Vernarbung, Architekturstörung.
4.Entzündung – Mediatoren
-
Chemotaxis -
-
Fieber Gewebsschädigung -
-
Permeabilitätserhöhung -
-
Schmerz Vasodilatation Vasokonstriktion -
C5a, Leukotrien B4 (LTB4), Bakterienprodukte,
Chemokine, IL-1, TNF
IL-1, TNF, Prostaglandin E2 (PGE2)
O2- und NO-Radikale, lysosomale Enzyme,
Proteasen
Histamin, C3a, C5a, Bradykinin, Leukotriene
C4/D4/E4, PAF (platelet activating factor),
Substanz P
PG, Bradykinin
Histamin, PG, NO
Tromboxan A2
4. Entzündung – Mediatoren
Endothelzellen, Fibroblasten und Gewebsmakrophagen im geschädigten
Gewebe setzen Entzündungsmediatoren frei, z.B. IL 1, IL 6, TNF-α,
Transforming Growth Factor-β (TGF-β), IF-γ, Epidermal Growth Factor (EGF),
Leukozyten induzierender Faktor (LIF) u.a., die einerseits für lokalen Effekte
verantwortlich sind und andererseits in Anwesenheit von Cortisol die Leber zur
vermehrten Synthese der etwa 30 verschiedenen Akute-Phase-Proteine
stimulieren, deren Konzentration innerhalb von 6-48 Stunden nach dem
schädigenden Ereignis auf das zwei- bis ein tausendfache zunimmt.
4. Entzündung – Mediatoren
Akute-Phase-Proteine - Bedeutung
- Lokalisierung der Entzündung
- Verhinderung der Ausbreitung
- Unterstützung des Immunsystems bei der Sanierung des Entzündungsherdes
Akute-Phase-Proteine:
Fibrinogen -> lokale Thrombusbildung im Entzündungsgebiet
-> Erreger werden nicht weiter in die Blutbahn ausgeschwemmt.
α1-Antitrypsin und α-Antichymotrypsin
-> reduzieren als Anti-Proteasen die Gewebsschädigung.
C-reaktives-Protein (CRP)
-> Opsonierung
Saures Alpha1-Glykoprotein
Haptoglobin
Coeruloplasmin
Komplement-C3
Plasminogen
Transferrin
4. Entzündung – Mediatoren
Stresshormone
-
Freisetzung von klassischen Stresshormone
Adrenalin,
Noradrenalin
Cortisol,
-
sowie weitere Hormone
ADH
Aldosteron
-
mit der Aufgabe:
Kreislaufstabilisierung durch Vasokonstriktion, Natrium- und
Wasserretention (ggf. Zentralisation)
Energiebereitstellung (Lipolyse, Glykogenolyse,
Glukoneogenese).
5. Entzündung – Ernährung
Erinnerung
Entzündung als Anzeichen einer Aktivierung des Immunsystems.
Gemüse
Früchte
Nüsse
Fermentierte Lebensmittel
Gewürze
Fisch
Heilpflanzen
Vitalstoffe
5. Entzündung – Ernährung
Gemüse rote, gelbe, orangefarbene und tiefgrüne Gemüse
reichlich Beta-Carotin (die Vorstufe von Vitamin A)
Vitamin C, Calcium, sekundäre Pflanzenstoffe
Anregung der Produktion von Leukozyten
Kohlgemüse reich an sekundären Pflanzenstoffen aus der
Gruppe der Isothiocyanate (u.a. auch Sulphoraphan)
Sulforaphan steigert die Produktion von Interleukin-2 und
Gamma-Interferon.(Interleukin-2 ist ein Botenstoff, dessen
Anwesenheit die Teilung und Vermehrung von Abwehrzellen
fördert. Gamma-Interferon hingegen aktiviert Makrophagen,
also die „Fresszellen“ des Immunsystems.
Grünkohl, Karotten, Tomaten, Kohl, Knoblauch, Pilze, Spinat,
Chicorée, Brokkoli, Weißkohl, Rettich
5. Entzündung – Ernährung
Früchte
- reich an Antioxidantien wie Vitamin C zur Neutralisierung von freien
Radikalen
- enthält besonders viele sog. sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavenoide
(Quercetin, Resveratrol) sowie den natürlichen Radikalfänger
Pycnogenol und OPC ( Oligomeren Proanthocyanidine) aus der
Gruppe der Polyphenole
- OPC hat eine höhere antioxidative Wirkung als Vitamin C (20x)
Vitamin E (50x)
Zitronen, Grapefruit, Guaven, Orangen, Bananen und dunkle Früchte wie
Blaubeeren, Kirschen, Heidelbeeren, Brombeeren, schwarze
Johannisbeeren und dunkle Weintrauben
5. Entzündung – Ernährung
Nüsse
- wirken wie Präbiotika, besonders die süße Mandel
Präbiotika (oder Prebiotika) sind im Gegensatz zu Probiotika keine lebenden Mikroorganismen,
sondern umfassen bestimmte Stoffe, die den Mikroorganismen bzw. positiven Darmbakterien einer
gesunden Darmflora als Nahrung dienen. Präbiotika pflegen also ein gesundes Darmmilieu, indem sie
den nützlichen Mikroorganismen ausreichend und ideale Nahrung zur Verfügung stellen. Inulin
beispielsweise ist ein Präbiotikum. Es handelt sich um ein Kohlenhydrat, das natürlicherweise in
Chicoree, Schwarzwurzeln,Topinamburund in vielen anderen Pflanzen und Gemüse vorhanden sind.
Fermentierte Lebensmittel
- Probiotika wie rohes Sauerkraut
Gewürze
-antioxidative Wirkung
Ingwer, Zimt, Kümmel, Oregano und Cayennepfeffer
5. Entzündung – Ernährung
Fisch
- reich an Omega-3-Fettsäuren – Gegenspieler der
Arachidonsäure
Makrele, Lachs und Hering
Heilpflanzen
- Bildung von Leukozyten und Steigerung der Anzahl von
Milzzellen
Targant, Purpursonnenhut (Echinacea), Taigawurzel,
Ginseng, Suma “Brasilianischer Ginseng“
5. Entzündung – Ernährung
Vitalstoffe
- Vitamin C
ist ein Immunverstärker, der die weissen Blutkörperchen
effektiver arbeiten lässt.
z. B. auf Basis der Acerolakirsche, Sanddorn oder Hagebutte
-
Vitamin E
- Antioxidans
Wallnussöl, Sojaöl, Rapsöl, Leinöl
-
Spurenelement Selen
kann die Entwicklung und Bewegungsfähigkeit der weissen
Blutkörperchen beschleunigen.
Gemüse aus biologischem Anbau, Steinpilze und Nüsse
5. Entzündung – Ernährung
Vitalstoffe
-
Spurenelement Zink
Schützt als Antioxidans die Zellen vor Schädigungen durch
freie Radikale und sogar vor Kupfer-, Cadmium- und Bleivergiftungen.
-
Beta-Glucan
ist ein Stoff, der aus der Bäckerhefe gewonnen werden kann.
Es aktiviert die wichtigsten Immunzellen unseres Körpers: die
Makrophagen (Fresszellen).
-
Magnesium
ein Mangel an Magnesium wird oft bei chronischer Entzündung
festgestellt.
Amaranth, Quinoa, Hirse, Vollkornreis, Kürbiskerne, Mohn,
Sonnenblumenkerne, Mandeln, Meeresalgen, Mangold, Spinat,
Brennessel, Portulak, Basilikum, Majoran, Salbei
Der Hunger der Menschen in
verschiedenen Teilen der Welt
rührt daher, dass viele von uns
viel zu viel mehr nehmen als sie
brauchen.
Mahatma Gandhi
Vielen Dank!
Dem Mangel begegnen.
Mangelernährung
Ernährungsscreening
Abrechnungsrelevanz
3.Kompetenztag Pflege 2014
Pfeiffersche Stiftungen Magdeburg
Silke Zur
Ernährungsmanagement
Mangelernährung ?
Internationale einheitliche, standardisierte Definition liegt
nicht vor.
Kwashiorkor
(Proteinmangel)
Kachexie/Marasmus
(Substratmangel)
S. ZUR
Normal-/Übergewichtige
(Substratdefizite?)
• laut WHO: „Malnutrition“
sowohl Über-, als auch Unterversorgung mit
lebenswichtigen Nährstoffen
• Laut MDS: „Mangelernährung“
„… der medizinische Befund eines Defizits an
Energie, Eiweiß und anderen Nährstoffen, das
messbare Folgen für den Betroffenen hat …“
S. ZUR
Überflussgesellschaft /
Mangelernährung ?
Deutschland 3,67 Mio. Menschen unterernährt.
15% der zu Hause lebenden älteren Menschen weisen
Zeichen von Mangelernährung auf.
mind. 25 % aller Patienten waren bei Aufnahme
mangelernährt höchste Prävalenz 56,2% - Geriatrie
37,6% - Onkologie 32,6% - Gastroenterologie
Risikofaktoren: höheres Alter, Anzahl der
Medikamente, und maligne Erkrankung (alle p<0,01).
Folge: 43%igen Verlängerung der
Krankenhausaufenthalte. S. ZUR
Krankenhausaufenthalt - Verlauf
- Probleme in Bezug auf den Ernährungsstatus
90% aller stationären Patienten fortschreitenden relevanten
Gewichtsverlust ∅ - 5,4 % des Ausgangsgewichtes
(MCWhirter u. Pennington 1994)
Patienten mit gutem Ernährungszustand bei stat. Aufnahme
Bei Entlassung:
30% eine moderate
10 % eine schwere Unter/Mangelernährung
(Braunschweiger et al. 2000)
Schlussfolgerung: Kritische Beobachtung auch der Patienten mit
einem normalen Ernährungszustand
S. ZUR
Ursachen der Mangelernährung
Anorexie
Sozioökonomische Faktoren
- Schmerzen durch Krankheit
- Medikamente / Chemo-, Strahlentherapie
- veränderter Geschmacks- und Geruchssinn
- Depression, Angst
- Trauer, Einsamkeit
- Armut
Resorptionsstörung
Hospitalisation
- Diarrhoe
- Darmresektion
- entzündliche Darmerkrankung
- Infektion
- Medikamente
- Nahrungskarenz
- Krankenhauskost
Mechanische Ursachen
- Kau- und Schluckstörung
- Zahnprobleme
- Stenosen
Metabolische Ursachen
- Kachexie bei Tumor, Herzinsuffizienz
- Hypermetabolismus nach Trauma, OP
S. ZUR
Zusätzliche Kosten durch
krankheitsbedingte
Mangelernährung in Deutschland
Mit
8
%
zusätzlichen
Kosten für Anteil an den
Gesamtbehandlungskosten
Der
stationäre
Bereich
macht mehr als die Hälfte
der Kosten aus
Bis 2020
deutlichen
ist
mit einem
Anstieg
Kosten
der
durch
Mangelernährung auf
11
Mrd. € zu rechnen
Den
größten
Anstieg
verzeichnet die Pflege
Im
Vergleich
zu
den
Kosteneinsparpotenzialen
sind
S. ZUR
die
Kosten
für
Ernährungstherapie gering
8
Mangelernährung - Anzeichen
zunächst unspezifisch
Müdigkeit, Kopfschmerzen, körperliche
Schwäche
Körper baut seine „Reserven“ ab
Beispiel: Eiweiß
Abbau von Funktionseiweißen (Transport,
Immunsystem, Enzyme)
Funktionseinbußen (unsichtbar)
Abbau von Muskelprotein
sichtbarer Abbau von Muskulatur
S. ZUR
Konsequenzen der Mangelernährung
• Auswirkung auf Organsysteme
• Lebensqualität
• Psychische Verfassung
• Allgemeinbefinden
• Prognose
• Infektionsrate, -dauer, -schwere
• Komplikationsrate
• Mortalität
• Kosten
Modifiziert nach Löser, „Praxis der enteralen Ernährung“, Thieme Verlag 2001
S. ZUR
Auswirkungen auf Organsysteme
Skelettmuskulatur:
Herzmuskel:
Atrophie, Verlust der Muskelkraft, erhöhtes
Sturz- und Frakturrisiko
Verringerung der Herzmuskelmasse
Lunge:
Abnahme der Atemmuskulatur (Zwerchfell),
Einschränkung der pulmonalen Abwehr
Immunsystem:
Schwächung des Immunsystems, erhöhte
Infektanfälligkeit, verzögerte Genesung
Gastrointestinaltrakt:
Atrophie der Darmmukosa, unzureichende
Enzymproduktion
Wundheilung:
Störung und Verzögerung der
Gewebeneubildung
Gehirn:
neurologische und kognitive Störungen
S. ZUR
Ursachen und Auswirkungen von Mangelernährung
ausgewählter Medikamente, die die Nahrungszufuhr verringern können.
Nach: Pirlich M, Norman K ”Ursachen“, in Löser Chr. Unter- und Mangelernährung 2011
S. ZUR
Diagnostik
• Allgemeine Anamnese
• Größe, Gewicht ( BMI)
• Ernährungsscore
• Ernährungsanamnese
• Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)
• Labor (z.B. Albumin, Präalbumin,
Transferrin)
S. ZUR
Allgemeine Anamnese
Körperliches Bild
- Schlaffe Hautfalten an Gesäß und Abdomen?
S. ZUR
Allgemeine Anamnese
Körperliches Bild
- Verlust von Unterhautfettgewebe und Muskelmasse?
- Markant hervorstehende Knochen?
S. ZUR
Klinische Symptome
spezifischer Nährstoffmangel
Pirlich et al. Ernährungsstatus -2003
S. ZUR
Diagnostik der Mangelernährung
S. ZUR
Diagnostik der Mangelernährung
Körpergröße, Gewicht, BMI
Körpergewicht Sitzwaage, Bettwaage, Waage
Körpergröße
Messlatte, Metermaß
Berechnung aus der Kniehöhe
Body Mass Index (BMI)
S. ZUR
Körpergröße
Berechnung aus der Kniehöhe
ca. 90° gebeugtem Knie
Abstandsmessung zwischen Ferse und Knie.
60-90 jährigen (Chumlea WC, at. al ,Roche AF. Assesment of the nutricional status of healthy and
handicapped adults)
Männer: 64,19 - (0,04 x Alter)+(2,2 x Kniehöhe)
Frauen: 84,88 - (0,24 x Alter)+(1,83 x Kniehöhe)
18-60 Jährigen (Chumlea WC et al. J AM Diet Assoc 1994;)
Männer: 71,85 + (1,88 x Kniehöhe)
Frauen: 70,25 + (1,87 x Kniehöhe) - (0,06 x Alter)
S. ZUR
Body-Mass-Index
BMI-Bereich
Beschreibung
< 18,5 kg / m²
schweres Untergewicht
18,5 – 20,5 kg/m²
Untergewicht
20,5 – 25 kg / m²
Normalgewicht
> 25 kg/m²
Übergewicht
Klassifikation WHO (Weltgesundheitsorganisation) und
ESPEN (European Society for Nutrition and Metabolism)
S. ZUR
Body-Mass-Index
mit steigendem Lebensalter
Altersspezifischer BMI mit der geringsten Mortalität
Alter
BMI
19 – 24 Jahre
19 – 24 kg / m2
25 – 34 Jahre
20 – 25 kg / m2
35 – 44 Jahre
21 – 26 kg / m2
45 – 54 Jahre
22 – 27 kg / m2
55 – 64 Jahre
23 – 28 kg / m2
> 65 Jahre
24 – 29 kg / m2
S. ZUR
etablierte Screeningtools:
• Nutritional Risk Screening (NRS 2002)
• SGA (Subjective Global Assessment)
• stationärer Bereich
• MUST (Malnutrition Universal Screening
Tool)
• ambulanter Bereich
• MNA (Minimal Nutritional Assessment
• geriatrischer Bereich
22
Nutritional Risk Screening (NRS)
Kondrup et al 2003
S. ZUR
NRS Screening
nach Kondrup et al 2003
ja
ist der BMI < 20,5
Hat die Energieaufnahme in den letzten Wochen abgenommen?
Kam es in letzter Zeit zu einem Gewichtsverlust
Ist der Patient ernsthaft krank
wird eine der Fragen mit „ja“ beantwortet, muss das ausführliche
Screening erfolgen
S. ZUR
nein
ja
Ermittlung des Ernährungszustandes
Schweregrad der Erkrankung
Alter
Kein oder geringer Gewichtsverlust in den letzten 3 Monaten
0 Punkte
Gewichtsverlust < 5% in den letzten 3 Monaten oder
Kostaufnahme 50 bis 75 % der gewohnten Menge während der letzten Woche
1 Punkt
Gewichtsverlust > 5% in den letzten 2 Monaten oder BMI = 18,5 bis 20,5 + beeinträchtigter
Allgemeinzustand oder Kostaufnahme 25 bis 50% der gewohnten Menge während der letzten
Woche
2 Punkte
Gewichtsverlust > 5% in einem Monat oder BMI < 18,5 + beeinträchtigter Allgemeinzustand oder
Kostaufnahme weniger als 25% der gewohnten Menge während der letzten Woche
3 Punkte
keine Stoffwechselerkrankung
0 Punkte
Chronische Erkrankungen z.B. Leberzirrhose, Diabetes) speziell mit akuten Komplikationen
solide Tumore / Strahlentherapie
Cholezystektomie
Laparoskopische Chirurgie
1 Punkt
Schlaganfall (akut)
schwere entzündliche Darmerkrankungen
hämatologische Erkrankungen
Chemotherapie
Hepatektomie
Anastomosen-Insuffizienz
Schwere Pneumonie
Postoperatives Nierenversagen
größere abdominelle Operationen
Gastrektomie
Ileus
wiederholte chirurgische Eingriffe
2 Punkte
Kopfverletzungen
KM-Transplantationen
Intensivpatienten
größere Apoplexien
schwere Infektionen
Verbrennungen > 50%
schwere akute Pankreatitis
3 Punkte
Ist der Patient > / = 70 Jahre
1 Punkt
gesamt:
S. ZUR
NRS Screening
Kondrup et al 2003
0 Punkte = geringes
Risiko
1 – 2 Punkte = mittleres
Risiko
3 bis 7 Punkte =
hohes Risiko
regelmäßige Wiederholung
des Screenings bei
Veränderungen des
Gesundheitszustandes
und / oder der
Verzehrgewohnheiten
wöchentliche Wiederholung
des Screenings
sofortiger Beginn einer
Ernährungstherapie
Information
Ernährungsteam
S. ZUR
Ernährungsanamnese
• Übelkeit / Durchfall / Erbrechen
• Kau - und / oder Schluckstörungen
• verzehrte Nahrungs- und Flüssigkeitsmenge
- Wie viel wird von den angebotenen Speisen gegessen?
•
•
•
•
Funktionsstörungen
Kraftlosigkeit
zunehmende Immobilität
Apathie
S. ZUR
Ernährungsanamnese
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Grunderkrankung
Stoffwechselerkrankungen
aktuelle / geplante Therapien
Situation des Verdauungstraktes
aktuelles Befinden
Möglichkeiten der oralen Nahrungsaufnahme
bereits vorhandene Sonden / venöse Zugänge
Mobilität
Prognose
Essprotokoll
S. ZUR
Bioelektrische Impedanzanalyse
Bestimmung der
Körperzusammensetzung
• Therapieverlaufskontrollen
– bei Gewichtsreduktionsprogrammen
– bei mangelernährten Patienten (z.B. Onkologie)
– zur Erfassung des Hydratationszustandes
• einmalige Messung macht wenig Sinn!
S. ZUR
Diagnostik der Mangelernährung
BIA – Bioelektrische Impedanz Analyse
Laborparameter
Parameter
Grad der Mangelernährung
Normalwert
Albumin (g/L)
Präalbumin (mg/L)
Transferrin (g/L)
35-45
150-300
mild
mäßig
schwer
32-35
28-32
< 28
120-150
100-120
< 100
1,5-1,8
< 1,5
2,5-3,0 1,8-2,5
Lymphozyten (mm3) 1800-5000 1500-1800 900-1500 < 900
Serum-Zink (µmol/L)
10,7-22,9
9,0-10,6
7,0-8,9
< 7,0
Krause: Ern. Umsch. 2000; 47: 395-97
S. ZUR
Ernährungsmedizinische
Behandlungsstrategien
Stufe VI: supportive
künstliche
parenterale
Ernährung
Stufe V: supportive künstliche
enterale Ernährung PEG/PEJSonde
Stufe IV: Trinknahrungssupplemente
Stufe III: Anreicherung der Nahrung (z.B. Maltodextrin,
Eiweißkonzentrate)
Stufe II: Ernährungsmodifikation, Ernährungsberatung,
intensivierte Betreuung, individuelle Wunschkost, Einsatz v.
Hilfsmitteln
Stufe I: Evaluation und konsequente Therapie der individuellen Ursachen
S. ZUR
Ernährungstherapie
aus (pflegerischer) Sicht
• Angenehme Atmosphäre beim Essen
• Zuwendung beim Essen
• Aufrechte Sitzhaltung
• Speisen und Getränke anreichen
• Einsatz geeigneter Hilfsmittel
• Genaue Beobachtung des Essverhaltens
• Identifikation von Problemen
• Dokumentation der Nahrungsaufnahme:
•
- Ess- und Trinkprotokolle
• Regelmäßige Gewichtskontrolle
S. ZUR
Energiebedarf - Gesamtenergie
Gesamtenergiebedarf = GU x AF (PAL) oder SF (TF)
• Schätzformeln zur Berechnung des Energiebedarfs
(DGEM)
stoffwechselstabiler mobiler Patient
KG / Tag
stoffwechselstabiler immobiler Patient
25 – 35 kcal / kg
20 – 25 kcal / kg KG / Tag
Intensivpatient akute Phase
KG / Tag
Intensivpatient anabole Phase
20 – 25 kcal / kg
25 – 30 kcal / kg KG / Tag
Dekubitus
30 - 35 kcal / kg KG / Tag
onkologischer Patient
25 – 30 kcal / kg KG / Tag
der tatsächliche Bedarf bei onkologischen Erkrankungen
kann in Abhängigkeit v. Tumor deutlich erhöht sein
S. ZUR
35
Berechnung der Flüssigkeit
Körpergewicht – 20
x 15
+ 1500
= Flüssigkeitsbedarf (in ml)
Beispiel:
65 kg – 20 = 45 kg
45 kg x 15 = 675
675 + 1500 = 2175 ml
Erhöhter Flüssigkeitsbedarf: bei Fieber (2 – 2,5 ml/kg KG/d pro 1° über 37
°C), Erbrechen, Diarrhoe, schweren Verbrennungen, starkem Schwitzen,
Flüssigkeitsverlust über Drainagen, Fisteln o.a.
Eingeschränkte Flüssigkeitszufuhr: bei Ödemen (kardialer, hepatogener,
renaler Pathogenese), Aszites, terminaler Niereninsuffizienz (mit Oligurie,
Anurie),
Dialysebehandlung
S. ZUR
36
Bestimmung des Ernährungsziels
• Gewicht halten:
Grundlage der Berechnung ist das Ist-Gewicht
• Gewicht steigern:
Berechnung des Energiebedarfs mit dem
Ist-Gewicht + 10 bis 20% (langsame Steigerung)
• Gewicht reduzieren:
Berechnung des Energiebedarfs mit dem IstGewicht - 10 bis 20% (außer bei sehr starker
Adipositas)
S. ZUR
37
Ernährungstherapie
aus diätetischer Sicht
• Ausgewogene Mischkost bzw. Wunschkost, ggf. Anreicherung durch
Eiweißprodukte oder Maltodextrin
• Mehrere Zwischenmahlzeiten (Fingerfood)
• Spezielle Nahrungszubereitung bei Kau- und Schluckstörungen
• Adäquate Getränkeauswahl (Trink-Stationen/ Rituale)
• Anpassung des Nahrungsangebotes an spezielle Bedürfnisse
• Einsatz von Zusatznahrungen
• Ernährungsberatungsangebot für die Häuslichkeit /Heim in Anspruch
nehmen
S. ZUR
DGEM-Leitlinie
Bei Patienten zeigt sich, dass eine Trinkoder Sondennahrung im Vergleich zu normaler Nahrung:
den Gewichtsverlust signifikant reduziert
die Lebensqualität des Patienten erhält
Therapieunterbrechungen vermeidet
den Krankenhausaufenthalt verkürzt
S. ZUR
Trinknahrung
Beispiele
S. ZUR
Mangelernährung
Sonden zur enteralen Ernährung
Kurzfristige
Sondenernährung
Längerfristige
Sondenernährung
S. ZUR
enterale Substrate/ Sondenkost
hochmolekular
niedermolekular
nährstoffdefiniert (NDD)
chemisch definiert (CDD)
in ursprünglicher Form
Nährstoffe
abgebaut (Peptide; MCT-Fette)
langes Darmsegment
Resorption
erfolgt über
kurzes intaktes Segment
mit oder ohne
Ballaststoffe
immer ohne
weitgehend normal
Stuhlmenge
und -frequenz
reduziert
für Patienten mit
weitgehend intakter
Verdauungs- und
Resorptionsleistung
für Patienten mit stark eingeschränkter Verdauungsund Resorptionsleistung
S. ZUR
.
S. ZUR
Flüssigkeitszufuhr
stilles Mineralwasser
keinen Tee verwenden
CAVE:
Hygiene
Elektrolytentzug
Früchtetee – Ausflocken d. Sondennahrung
Schwarztee – Verfärbungen
BEACHTE:
Sondennahrung enthält ca. 80% Flüssigkeit
(100ml Sondennahrung ca. 80ml Flüssigkeit)
S. ZUR
S. ZUR
Parenterale Ernährung
Zugangswege
• Peripher
• Zentralvenös (ZVK, PORT-System)
S. ZUR
Quintonkatheder
Zugangswege
Peripher
Zentralvenös (ZVK, PORT-System)
Quintonkatheder
S. ZUR
Parenterale Ernährung
z. B.Olimel im Überblick
S. ZUR
Parenterale Ernährung
Besonderheiten der Mikronährstoffe
Elektrolyte
• Standarddosierungen unter regelmäßigen Kontrollen
• In 3-Kammerbeuteln bereits enthalten
Vitamine, Spurenelemente
• Standarddosierungen unter regelmäßigen Kontrollen
(erhöht bei Trauma, Sepsis, Verbrennungen, term.
Niereninsuffizienz, Wernecke Enzephalopathie,
Lebererkrankungen)
• 1 Ampulle Addel (Spurenelemente)
• 1 Ampulle Cernevit (Vitamine)
• 1 x wöchentlich/monatlich 1 Ampulle Konakion
S. ZUR
Einführung eines Ernährungsmanagements
Start: Juli 2013/ Dezember 2013
Ziele
Kurz- bis mittelfristig:
•Screenen, d. h. Erkennen der Mangelernährung √
•Diagnostik und Therapie der Mangelernährung √
•Steigerung der Erlöse durch korrekte Kodierung √
Langfristig:
•Komplikationsrate senken
•Verweildauer senken
•Rehospitalisierungsrate senken
S. ZUR
Einführung eines Ernährungsmanagements
Ziele:
•Steigerung der Erlöse durch korrekte Kodierung
Diagnosecodes (Auszug)
Code
Diagnose
•
•
•
E 40
E 41
E 42
Kwashiorkor
Alimentärer Marasmus
Kwashiorkor-Marasmus
•
•
•
E 43
E 44.0
E 44.1
n. n. bez. erhebliche Energie- und Eiweißmangelernährung
Mäßige Energie- und Eiweißmangelernährung
Leichte Energie- und Eiweißmangelernährung
•
•
E 45
Entwicklungsverzögerung durch Energie- und
Eiweißmangelernährung
E 53.8
Mangel an sonstigen n. bez. Vitaminen der Vit. B- Komplexes
•
•
R 63.3
R 64
Ernährungsprobleme und unsachgemäße Ernährung
Kachexie
S. ZUR
Einführung eines Ernährungsmanagements
Ernährungsrelevanter Nebendiagnosen können den PCCL
und damit den Erlös für die Klinik teilweise erhöhen.
Voraussetzung:
• Dokumentation in der Patientenakte
• NRS-Screening
• Eintrag des Punktwertes
• Ernährungassessment / Empfehlungen
• Anordnung des Arztes
• Maßnahmenumsetzung
S. ZUR
Beispiele, aktuell Februar 2014
Patientin – Hauptdiagnose
Pleura Metastasen, Pleura Erguss, bösartige Neubildungen- palliative
Komplexbehandlung
E 71b
Erlös: 2238 €
Nebendiagnose E 44.1
E71a
Erlös: 4274 €
+ 2036 €
Patientin - Hauptdiagnose
Tuberkulose, OP-Thorax Chirurgie
E 76a
Erlös: 9909,55 €
Nebendiagnose E 43, R64
E05a
Erlös: 15.378 €
S. ZUR
+ 5468,45 €
Einführung eines Ernährungsmanagements
Schlussfolgerung / Zusammenfassung
•
•
•
•
•
•
•
Ernährungstherapie ist ein Qualitätsmerkmal für Patienten und Klinik!
Mangelernährung verursacht direkt und indirekt hohe Kosten
rechtzeitig dem Mangel begegnen und reagieren!
Ernährungsteams unterstützen maßgeblich dabei
Akzeptanz, Effektivität und Qualität der Patientenversorgung wird
dadurch verbessert
Etablierung eines konsequenten Ernährungsmanagements ist dafür
notwendig (Dokumentation!)
Kodierung der Mangelernährung als Nebendiagnose ist erlösrelevant,
kann Mehrerlöse erzielen und ist wichtig für die adäquate Abbildung im
G-DRG-System
S. ZUR
• Ergänzungen
• Anmerkungen
• Fragen
?
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
S. ZUR
3. Kompetenztag Pflege
Thema: Ernährung und Wunde
PEG: Indikationen, Durchführung und
Komplikationen
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
1.
Einleitung
2.
Indikationen
3.
Kontraindikationen
4.
Vorbereitung
5.
Sondenformen und Anlagetechniken
PEG, EPJ - Fadendurchzugsmethode,
Direktpunktionsverfahren
JET PEG
6.
Nachsorge
7.
Austauschsysteme
8.
kleinere Probleme, buried bumper – endoskopische Therapie
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Einleitung
Perkutane Endoskopische Gastrostomie
- 1980
Erstbeschreibung durch
Gauderer und Ponsky
- 1986
1. PEG in Deutschland
- inzwischen weltweit eingesetztes Standardverfahren
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Einleitung
Ziel:
Vermeidung oder Beheben einer
katabolen Stoffwechsellage
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Einleitung
Vorteile
Magen-Darmtrakt wird genutzt
Schleimhautatrophie, Einschränkung der Darmbeweglichkeit
mit Gefahr der Überwanderung von Erregern wird verhindert
komplikationsärmer, weniger Stoffwechselwirkungen,
wirtschaftlicher, einfacher als parenterale Ernährung
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Einleitung
Vorteile gegenüber nasalen Ernährungssonden
kaum Fremdkörpergefühl, bessere Verträglichkeit
und Akzeptanz
geringere Komplikations – u. Verschlussrate
nicht befristet
Schlucktherapie möglich
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Einleitung
Nachteile
Risiken bei Anlage
(Perforation, Infektion, Blutung, Sedierungsrisiken)
Spätkomplikationen
(Infektionen, überwachsene Halteplatte)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Indikation
- für länger als 2 - 3 Wochen eingeschränkte orale
Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
- Medikamentengabe erforderlich
- Druck-/Volumenentlastung
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Indikationen
Schluckstörungen
(Schlaganfall, Multiple Sklerose, Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma,
Bewusstlosigkeit)
Engstellen durch Tumoren
(Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre,
Mageneingang)
geplante Bestrahlung
15
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Indikationen
Schluckstörungen
(Schlaganfall, Multiple Sklerose, Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma,
Bewusstlosigkeit)
Engstellen durch Tumoren
(Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Mageneingang)
geplante Bestrahlung
Gewichtsabnahme durch Tumor/
inadäquate Nahrungsaufnahme
16
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Indikationen
Schluckstörungen
(Schlaganfall, Multiple Sklerose, Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma,
Bewusstlosigkeit)
Engstellen durch Tumoren
(Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Mageneingang)
geplante Bestrahlung
Gewichtsabnahme durch Tumor/ inadäquate Nahrungsaufnahme
körperliche und geistige Behinderung /Missbildungen
palliative Dekompression
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Kontraindikationen
absolute KI
schwere Gerinnungsstörung
(INR > 1,5; Quick < 50 %, PTT > 40 s, Thrombo < 30 Gpt/l)
akuter Bauch
(intraabdominelle Infektionen, Peritonitis, Pankreatitis)
Lokalbefund
(Tumorinfiltration, Ulcera, schwere Gastritis)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Kontraindikationen
relative KI
fehlende Diaphanie
M.Crohn/ Fisteln
Aszites
Peritonealdialyse
Pfortaderhochdruck
cerebro-peritoenaler shunt
Sepsis
infauste Prognose
Ileus, intestinale Obstruktion
Peritonealkarzinose
Psychose, Anorexia nervosa
Wundheilungsstörungen
Demenz !!?
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Vorbereitung - Station
Indikationsprüfung
Aufklärung / Einverständniserklärung
aktueller Gerinnungsstatus
OAKs, NOAKs, duale Plättchenhemmung
mindestens 8 Stunden Nahrungskarenz
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Vorbereitung - Station
Mund- und Rachenhygiene, Zahnpflege
z.B. Betaisodona, Hexetidin
Bauchreinigung kontrollieren/ bei starker Behaarung ggf.
rasieren
suffizienter venöser Zugang
Antibiotikaprophylaxe nach Absprache
z.B. bei Immunsuppression, geschwächte Abwehrlage,
erhöhten Entzündungsparametern
z.B. Single-Shot
z.B. Ceftriaxon 2 g i.v. bei Abruf
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Vorbereitung - Endoskopie
Überprüfung von
Indikation
Aufklärung
Gerinnung (aktuell??)
Medikamente (NOAK /
Thrombozytenaggregationshemmer)
Sedierung /Überwachung
O2 / Pulssensor, ggf. EKG
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Vorbereitung - Endoskopie
steriler Tisch
- Desinfektion/Abdeckung
Klemme, Tupfer zur Desinfektion, 10 ml Spritze
mit Lokalanästhetikum (+ Adrenalin 1:100000),
1 Stichkanüle 1 x 70 mm,
Lochtuch,
- PEG Set
erst nach Diaphanie öffnen
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Sondenformen / Anlagetechniken
PEG /EPJ Fadendurchzugsmethode
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Fadendurchzugsmethode
Einführen des Gastroskops in
den Magen /das Jejunum
Luftinsufflation -- Diaphanoskopie
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Fadendurchzugsmethode
Punktionsstelle festlegen
chirurgische Hautdesinfektion
Lokalanästhesie aller Wandschichten
Fixierung der LA Nadel im Jejunum mit
der Zange
(bei problematischen Fällen auch im Magen)
6,7
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Fadendurchzugsmethode
Stichinzision mit Skalpell
Punktionskanüle entlang
Anästhesienadel vorschieben
Entfernung der Stahlmandrins
ggf. umfassen der Flexüle mit der
Zange
Entfernung der Anästhesienadel
Einführen des Fadens
Faden mit der Zange fassen
7
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Fadendurchzugsmethode
Rückzug von Zange und Faden in den
Arbeitskanal
Entfernung des Endoskops
Freisetzung des Fadens
Fixierung der Schlaufe des Fadens
mit der Sonde
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Fadendurchzugsmethode
langsamer Rückzug des Fadens
Schutz des Zungengrundes mit dem
Finger
bei leichtem Widerstand (Konus in
Punktionskanüle) weiterer Rückzug
mit der Hülse der Punktionskanüle bis
die innere Halteplatte an der Mageninnenwand liegt
6,7
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Fadendurchzugsmethode
Sonde unter leichtem Zug halten
Reinigung und Desinfektion
1-2 Schlitzkompresse anlegen
äußere Halteplatte unter leichtem Zug fixieren
Klemme fixieren
jetzt Konus abschneiden
Ansatz konnektieren
Halteplatte mit Kompresse abdecken, mit
Pflaster fixieren
Fixierung über 24 h belassen
6,7
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Fadendurchzugsmethode
Besonderheiten bei EPJ
-
Raum vollständig abdunkeln
-
unmittelbar vor Punktion Spasmolyticum i.v.
(N-Butyl-Skopolamin, Glukagon bei Glaukom)
-
präzise, rasche Punktion (Vermeidung eines Zeltphänomens)
-
Fixierung der Anästhesienadel, dann Trokarhülse ist hier obligat !!!
-
vorsichtiger Fadenaus – und Sondendurchzug
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Sondenformen / Anlagetechniken
Direktpunktionsmethode / Push Technik
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Direktpunktionsmethode / Push Technik
Indikationen:
- hochgradige Stenosen im oberen Gastrointestinaltrakt
(v.a. maligne Tumoren der Speiseröhre, des Rachens, des
Kehlkopfs und des Mageneingangsbereichs
- nur noch nasale Endoskopie möglich
(z.B. Kieferklemme, nach Kiefer-Gesichts-Rachen Operationen)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Direktpunktionsmethode / Push Technik
Indikationen:
-
Vermeidung der Tumorzellverschleppung vor kurativ geplanter Therapie
-
geplant zeitlich befristete PEG Anlage (< 4-6 Wochen)
(postoperative Sondenernährung,
Vorteil: Entfernung ohne Endoskopie möglich
-
MRSA Patienten mit Besiedelung des Rachens
(Keimverschleppung)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Direktpunktionsmethode / Push Technik
Voraussetzung :
sichere Fixierung des Magens an der
Bauchwand ---Gastropexie !!
- Pexact System
- Ankersysteme
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Direktpunktionsmethode / Push Technik
Ablauf bis zur Diaphanoskopie und Markierung
der Punktionsstelle identisch zur Fadendurchzugsmethode
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Pexact System
Fresenius
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Pexact System
1. Punktion mit der Doppelnadel -beide Hohlnadeln müssen im Magen
liegen
2. Vorschub des blauen Mandrins –
Halteschlaufe öffnet sich
3. Gastropexiefaden in der zweiten
Hohlnadel vorschieben, bis er sicher
in der Halteschlaufe liegt
4. Fixierung des Fadens durch Rückzug
des blauen Mandrins
6,7
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Pexact System
5. Doppelnadel entfernen, knoten
6. 2 weitere Gastropexienähte im
Abstand von 2-4 cm
7
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Ankersysteme
z.B. Kimberley-Clark MIC Key
10
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
11
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Direktpunktionsmethode / Push Technik
Ablauf nach Gastropexie bei allen Systemen
in etwa gleich
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Direktpunktionsmethode / Push Technik
Stichinzision im Zentrum der Fixiernähte
Trokareinstich unter endoskopischer Sicht
(reichlich Luft im Magen, Zug an den Gastropexiefäden)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
9
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Direktpunktionsmethode / Push Technik
bei sicherer Lage im Magen Trokar entfernen
Ballonkatheter durch die Hülse platzieren
Ballon unter Sicht im Magen blocken
peel away Hülse abziehen
Fixierung der äußeren Halteplatte und Verband analog Fadendurchzug
9
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Sondenformen / Anlagetechniken
Dünndarmernährungssonde über PEG
JET - PEG
(jejunal tube through PEG)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
JET – PEG
Indikationen:
-
rezidivierende Aspirationen bei Applikation von Sondenkost über die PEG
-
Notwendigkeit einer Entlastung (Druck, Flüssigkeit) des Magens bei
gleichzeitiger Ernährung über den Dünndarm
(postoperative Atonie)
-
Magenausgangsstenose
-
neuropathische Gastroparese (z.B. Diabetes mellitus)
-
kontinuierliche Medikamentengabe (z.B. Dopaminpumpe bei Patienten mit
M. Parkinson
Voraussetzung:
liegende PEG (Halteplatte)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
JET – PEG Anlagetechnik
-
Ansatz auf liegender PEG gegen
Y Adapter austauschen
-
intestinalen Sonde mit Öl spülen
-
intestinale Sonde über geraden
Schenkel des Y Adapters einführen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
JET – PEG
Sonde mit der Greifzange fassen und unter vorsichtigem Nachschub der
Sonde diese weit in den Dünndarm vorschieben
Endoskop zurückziehen, dabei Sonde durch Greifzange in Position halten,
ggf. Nachfassen und weiterer Vorschub der Sonde
Führungsdraht entfernen
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Idealfall: knickfreier Krückstock
Alternative Bengmark Sonde
Nutricia
9,13
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
JET – PEG
- Sonde einkürzen
- Click – Adapter auf der Sonde platzieren
- Sondenschlauch auf Metallröhrchen des Endstücks stecken
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
JET – PEG
- Click Adapter auf Endstück aufdrehen
(nicht umgekehrt – Torsion der Sonde – Dislokationsgefahr)
- Click Adapter arretieren
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
JET – PEG
Probleme:
häufig langdauernde Prozedur
Zurückrutschen der Dünndarmsonde mit dann erneut
endoskopischer Lagekorrektur
Sondenverschluss
(z.B. bei unzureichendem
Sondendurchmesser, festen Medikamenten über Sonde,
fehlender Spülung nach Gabe von Ernährungslösung)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Nachsorge
täglicher Verbandwechsel für 7 – 10 Tage
(steril, trocken)
danach 2-3 x wöchentlich
nach 24 h erstmals äußere Halteplatte lösen,
ca. 3-4 cm in den Kanal vorschieben,
bei Lage im Magen Drehung um 360 ° (nicht im Dünndarm)
erneut unter leichtem Zug fixieren
bei zu festem Zug resultieren Durchblutungsstörungen,
Infektionen und überwachsene Halteplatte
bei zu geringem Zug Reizungen, Entzündungen, Lecks
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Nachsorge
Kostaufbau:
- nach problemloser Anlage und bei fehlendem Risiko
nach 2 h
- komplizierte Anlage oder bei mittlerem Risiko
(z.B. Kachexie, konsumierende Erkrankungen)
> 12 h
- bei hohem Risiko
(z.B. Aszites, Peritonealkarzinose, Immunsuppression)
> 24 h
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Nachsorge
Fäden entfernen (DP):
nach 10 Tagen
Wechsel auf Austauschsysteme
nach 30 Tagen
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Austauschsysteme
Button
Gastrotube
14
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Indikationen für Austauschsysteme
Gastrotube:
PEG Komplikationen, Defekte oder Verlust
Button:
zusätzlich bei mobilen Patienten
(Kosmetik, geringere Stigmatisierung)
und bei unkooperativen, agilen Patienten, die sich
ggf. Sonden entfernen
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Austauschsysteme
Vorteile:
leicht zu platzieren
Nachteil:
eingeschränkte Haltbarkeit/ regelmäßige Wechsel
Risiko des Verrutschens oder der unabsichtlichen
Entfernung bei Manipulationen
nicht für Lage im Jejunum geeignet
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Anlage eines Button
Seldinger Technik
PEG vorschieben, mit Schlinge fassen, zurückziehen, über der
Bauchdecke abschneiden
Draht über Sonde in den Magen schieben, innere Halteplatte mit
Endoskop bergen, Endoskop erneut einführen
benötigte Stomalänge mit Längenmesser über Draht bestimmen
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Anlage eines Button
Ballondichtigkeit kontrollieren (mit NaCl füllen) und wieder komplett absaugen
Ballon mit Mandrin unter Drehbewegungen über liegenden Draht durch das
Stoma in den Magen schieben
Ballon bei Lage im Magen mit 6 ml NaCl blocken
Mandrin und Draht entfernen
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Nachsorge Button
tgl. Reinigung von Button und Hautpartien, trocknen
Button um 360 ° drehen
vor und nach der Nahrungs- /Medikamentenapplikation mit
Wasser spülen
- Nahrungsapplikation sofort möglich
- Körperpflege ohne Einschränkungen
- duschen, baden, Sport möglich
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Gastrotube -- analog zum Button
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
Nachsorge Gastrotube
äußere Halteplatte tgl. lösen, Haut und Halteplatte reinigen,
trocknen lassen
Gastrotube täglich um 360 ° drehen
unter leichtem Zug fixieren
ggf. Schlitzkompress unterlegen
- Nahrungsapplikation sofort möglich
6
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
häufige kleinere Probleme
Schmerzen postinterventionell
Analgesie
erhöhte Temperatur/Leukozytose
häufig, banal
Pneumoperitoneum
ohne Peritonitiszeichen keine
Konsequenzen
Dislokation JET PEG
endoskopische Korrektur/Neuanlage
Granulationsgewebe
Silbernitrat Ätzstift
Sondenverschluss
Freispülen (Cola !)
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
überwachsene Halteplatte - buried bumper
Ursachen:
zu starker Zug auf interne Halteplatte
unzureichende Mobilisation der PEG (Vorschub, Drehung)
Folge:
Halteplatte „gräbt“ sich unter die Mucosa in die Magenwand
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
15
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
endoskopische Therapie buried bumper
Lokalisierung des inneren Ostiums durch
Einführen eines Drahtes
Kürzung des äußeren PEG Schlauchs
15
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
endoskopische Therapie buried bumper
Schnitte mit dem Nadelmesser zum Zentrum
alternativ
Papillotom über Draht und PEG einführen, spannen und schneiden
15
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
endoskopische Therapie buried bumper
- durch Druck mittels Bougie und Zug von Innen Mobilisation der PEG
- Entfernung der alten PEG, je nach Lokalbefund Anlage einer neuen PEG/
Austauschsystems in den vorhandenen Kanal oder Neuanlage
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
1
2
3
4
5
6
7
Ponsky JL The Development of PEG, J Interv Gastrenterol. 2011 Apr-Jun;
1(2): 88- 89
Löser Chr. Perkutane endoskopische Gastrostomie, Leitlinien der DGVS,
Richtlinien und Empfehlungen der Sektion Endoskopie, V. Besondere
Verfahren, www.dgvs.de
Grund KE. Perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG): Indikationen,
Technik, Komplikationen. Schweiz Rundsch Med Prax 2002; 91; 892 – 900
Riemann JF, Fischbach W, Galle PR, Mössner J Gastroenterologie, Georg
Thieme Verlag KG 2010, 975 – 984
Grund KE, Zipfel A Permanente Sonden in Kahl S, Kähler G, Dormann A,
Interventionelle Endoskopie Lehrbuch und Atlas, Elsevier Urban und Fischer
Verlag 2007, 355 – 379
Grund KE (wissenschaftliche Beratung) Pflegeleitfaden Perkutane Sonden,
Anlagetechniken Pflege Komplikationen, Fresenius Kabi Deutschland 2004
Grund KE et al. Endoskopisch gelegte Ernährungssonden. Endo heute 2006;
19: 98 – 105
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG Indikationen, Durchführung und Komplikationen
8
9
9
10
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12
13
14
15
16
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2a/PEG_02.jpg
Grund KE et al Endoskopisch gelegte Ernährungssonden. Endo heute 2006;
19; 158 – 164
http://www.kchealthcare.de/media/2769139/ir_introducer_kit.jpg
http://www.kchealthcare.de/produkte/enterale-ernaehrung/gastrischeernaehrungssonden---einfuehrsets.aspx
http://www.opti-med.de/uploads/tx_vaproducts/T_Pex_AnkerSet_L.jpg
http://www.schaedel-hirnpatienten.de/informieren/medizinische-versorgung/
ernaehrung-durch-eine-magensonde/seite03.html
http://stiftungnoah.de/magensonden/reportagen/sondenarten/
Grund KE et al. Endoskopisch gelegte Ernährungssonden. Endo heute 2007;
20:28-32
http://www.elarning-chirurgie.de/wp-content/uploads/2011/08/
plattenepithel_ca_oesophagus.jpg
Gruber/Hansch: Die interaktive Blickdiagnostik in der Inneren Medizin. Urban
& Fischer, 2000,CD-ROM
26.03.2014 Dipl.-Med.H.Weigel
PEG
Komplikationen
und Alternativen
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
PEG – Komplikationen
Was haben wir gemacht?
↓
- Wunde
- Gastroathmosphärische Fistel
1. Minorkomplikationen
2. Majorkomplikationen
3. Chirurgische Alternativen
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
- Verlust von Magensaft
- kleinere parastomale Infektionen
- ungewollter Sondenverlust
- Hauterythem
- Buried-Bumper-Syndrom
- kleinere Blutungen ohne nachfolgende Intervention
- lokaler Schmerz
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Mechanismen der Wundheilung
- Regeneration
- Reparation
Formen der Wundheilung
- epitheliale Wundheilung
- primäre Wundheilung
- sekundäre Wundheilung
↓
3 Komponenten
Granulationsgewebsbildung ++
Wundkontraktion
+++
Epithelisation
+
(Wundatlas, Kompendium der komplexen Wundbehandlung, Hans Lippert 2012, S. 47,S. 51)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Störfaktoren der Wundheilung
Kategorie
Störfaktor
allgemein
Grund-, Begleit, Stoffwechselerkankungen
Diabetes mellitus
Hyperbilirubinämie
Leberzirrhose
Malignom
Anämie
Urämie
Bindegewebserkrankungen
hämatologische Erkrankungen
Defizit an Gerinnungsfaktoren
Ernährungszustand
Eiweißmangel
Vitaminmangel
Mangel an Spurenelementen
Mangelernährung
Adipositas
Kachexie
Immunstatus / Infektionserkrankungen
Tuberkulose / Syphilis
Immunsuppression
HIV-Infektion
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Störfaktoren der Wundheilung
Kategorie
Störfaktor
allgemein
Hormonstatus
Pharmaka
Kortikoide
Zytostatika
Psychopharmaka
Antikoagulantien
Gefäßerkrankungen
arterielle Durchblutungsstörung
venöse Abflussstörung
Lymphgefäßerkrankungen
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Störfaktoren der Wundheilung
Kategorie
Störfaktor
lokal
morphologische Besonderheiten
Lokalisation
Art / Entstehungsmechanismus
Begleitverletzungen
Fremdkörper
OP-Technik
Naht unter Spannung
Elektrokoagulation
Nahtmaterial
Fibrinpersistenz
Migrationsdefekt der Epithelien, Zytokinmangel
Gewebeischämie / Nekrose
Lokale Infektion
Lokaltherapeutika
Denervation
Strahlung
artifizielle Störungen seitens des Patienten
(Wundatlas, Kompendium der komplexen Wundbehandlung, Hans Lippert 2012, S. 51)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Alter (über 60)
3 x häufigere Wundheilungsstörungsrate
Diabetiker
5 x höhere Wundheilungsstörungsrate
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Bakterielle Infektionen
Definition
Rötung, Überwärmung
der Haut Schmerzen,
Fieber
Sekretion
Ursachen
Bakterielle Infektionen
(Bilder: Charité - Universitätsmedizin Berlin)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Therapie bakterieller Infektionen
- individuelle Wundtherapie
- Wundkontrolle
- mehrmals täglich Verbandswechsel
- Sondenmaterial reinigen ggf. erneuern
- Wundabstrich Antibiogramm
- selten chirurgische Intervention mit Neuanlage
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Lokalinfektionen nach PEG-Anlage
Perioperative Antibiotikaprophylaxe
1 x 1 g Cetftrixacon i. v.
30 min vor Intervention
(Infektionsmedizin in Gastroenterologie und Viszeralchirurgie,
H. Huchzermeyer / H. Lippert, (2000) , S. 70 – 71)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Mykosen
↓
Opportunistische Infektionen (nutzen die Gelegenheit)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Parastomale Infektionen
Mykosen
- entzündliche juckende Hautveränderungen schuppige weißliche Beläge
- feuchtes Milieu
Therapie
- Kontrolle der Wundverhältnisse
(mindestens 1 x täglich)
- Abstriche
- lokale Therapie mit Clotrimazol
(Canesten)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Hypergranulationen
Definition
Gutartige Gewebsneubildung
am Stomakanal
Ursachen
nicht bekannt
Therapie
Abätzen mit Silbernitratstift
Chir. Abtragen mit Schere
Argonbeamer
(Bilder: Charité - Universitätsmedizin Berlin)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Paravasat
Definition
Austritt von
gastralem/intestinalem
Sekret aus dem
Stomakanal
Ursache
Geweiteter Stomakanal
Entzündungen
(Bild: Charité - Universitätsmedizin Berlin)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Paravasat
Therapie
- ggf. Sonde 1 - 3 die fester Konnektieren
- Ballonblockung
- Pat. nüchtern lassen
- mehrfach täglich Verbandswechsel
- Hautschutz
- moderne Wundversorgung
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
1. Minorkomplikationen
Buried Bumper Syndrom
= eingewachsene (begrabene) Halteplatte
Ursache
Pflegefehler
keine regelmäßige Mobilisation
Symptome
Sonde nicht beweglich Sondenkost nicht
applizierbar
Therapie
Endoskopisches Lösen Chirurgisches
Entfernen
(Bild: Charité - Universitätsmedizin Berlin)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen
- letale Bedrohung des Patienten
- selten
- Bild eines akuten Abdomens
Alles „Denkbare“ aber auch „Undenkbare“ ist möglich.
Fallbeispiele
früh
(eigene Klinik)
spät
(Literatur)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (früh)
Blutung
- 36 jähriger Patient
- ALS-Syndrom
- intraabdominelle Blutung 1,5 l Blut
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (früh)
Peritonitis
- 73-jähriger Patient
- frühkindlicher Hirnschaden
- Z. n. Aspirationspneumonomie
- 8 die nach PEG „akutes Abdomen“
CT - freie Luft
↓
Notoperation (Magenvorderwand lag nicht dem parietalen Peritoneum an)
diffuse Oberbauchperitonitis
↓
Entfernung PEG, Lavage, Witzelfistel
↓
Wundheilungsstörung, 2 x Relaparotomie
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (früh)
Diffuse Peritonitis und subphrenischer Abszess
- 32-jährige Patientin
- frühkindlicher Hirnschaden
- Dystonien, Paraspastik
- rezidivierende Aspirationspneumomie
PEG-Neuanlage
1 die später „Akutes Abdomen“
↓
CT (freie Luft, fraglicher Abszess im kleinen Becken)
↓
Notlaparotomie (Übernähung des Magens, Witzelfistel, Lavage)
↓
3 Wochen p.o. CT (Drainage eines subphrenischen Abszesses)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (früh)
Peritonitis
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (spät)
Ileus
- 83 jähriger Patient
- Morbus Alzheimer
- PEG vor 1 Jahr
- akutes Abdomen
Ursache:
PEG Fehllage
Fixierung des Dünndarmmesos an der Bauchdecke
Exitus letalis 5. p. o. Tag
(Chirurgische Praxis 75 (2012), S. 189-194)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (spät)
Ileus
(Chirurgische Praxis 75 (2012), S. 189-194)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (spät)
Gastrokolische Fistel
- 86 jähriger Patient
- Demenz
- diskreter Druckschmerz
Kachexie
↓
CT
PEG-Sonde im Colon sigmoideum
Sigma elongatum zwischen Magen und Bauchdecke
↓
Fistel zwischen Magen und Sigma
↓
Mangelernährung und Diarrhoe
↓
Wedgresektion des Magens mit Sigmaresektion
↓
Platzbauch und Revision
↓
Exitus letalis
(Chirurgische Praxis 75 (2012), S. 190-194)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (spät)
Gastrokolische Fistel
(Chirurgische Praxis 75 (2012), S. 190-194)
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
2. Majorkomplikationen (spät)
Problem:
- Patienten können sich oft nicht mitteilen
- klinische Diagnostik erschwert
- schwere, manchmal sogar letale Verläufe
- „daran denken“!
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
3. Chirurgische Alternativen
Rendezvous - Technik
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
3. Chirurgische Alternativen
Witzel Fistel des Magens
(Kompaktatlas Chirurgie S. 178
Reymond et al (2003))
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
3. Chirurgische Alternativen
Kader Fistel
(Kompaktatlas Chirurgie S. 178
Reymond et al (2003))
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
3. Chirurgische Alternativen
Jejunum Ernährungssonde
oder
Ausgeschaltete Jejunalschlinge
(Kompaktatlas Chirurgie S. 178
Reymond et al (2003))
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Literaturverzeichnis:
Chirurgische Praxis Band 75, Heft 2, (2012) S. Bortscher et al.,
S. 189 - 194
Fremd-Fotomaterial: Charité, Universitätsmedizin Berlin (4/2013)
Infektionsmedizin in Gastroenterologie und Viszeralchirurgie,
H. Huchzermeyer / H. Lippert, (2000)
S. 70 - 74
Kompaktatlas Chirurgie, Operationstechniken, Reymond et al. (2003),
S. 178 - 179, S. 276
Wundatlas, Kompendium der komplexen Wundbehandlung,
H. Lippert (2012) ,
S. 47, S. 51
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Dr. med. T. Pohle 2014
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Ernährungssonden:
Praktisches Vorgehen
im Pflegealltag
Freka-PEG
PEG-Perkutane
endoskopisch
kontrollierte
Gastrostomie
Anwendungsgebiete
• Zur intragastralen Langzeiternährung für
Patienten ohne gastrale Funktionsstörungen und
ohne Aspirationsgefahr
• z. B. bei onkologischen Erkrankungen (Tumore
im OGIT, strahlenbedingte Schäden etc.),
neurologischen und geriatrischen Erkrankungen
(neurogene Schluckstörungen, insbesondere
nach Insult und bei degenerativen
neuromuskulären Krankheiten
Häufigkeit des Verbandswechsels
• Erster Verbandwechsel am Folgetag der PEG-Anlage.
• In der Wundheilungsphase (die ersten 7-10 Tage) täglich
ein steriler Verbandwechsel oder immer dann, wenn der
Verband durchfeuchtet ist, z.B. durch Sekret oder nach
Körperpflege
• nach 10 Tagen und bei reizlosen Wundverhältnissen
reicht in der Regel ein Verbandwechsel jeden 2. oder 3.
Tag.
• Bei entzündetem Stoma ist primär ein steriler und
trockener Verband erforderlich und ärztlicher Rat
einzuholen.
• Bei reizlosem Stoma kann eine tägliche Desinfektion zu
Hautirritationen führen
Verbandswechsel
• Nach Entfernung des Verbandsmaterials – Lösen der
Halteplatte
• Reinigung des Stomas mit Kompressen und
Hautdesinfektion von innen nach außen reinigen (bei
reizlosem Stoma)
• Keine Wundbenzine bzw. Acetate verwenden,da
dadurch Sondenmaterial angegriffen wird.
• Ist die Einstichstelle gerötet und wird eitriges Sekret
sichtbar, wird ausnahmsweise von außen nach innen
gereinigt, damit nicht durch infiziertes Sekret die Wunde
vergrößert wird.
• Sonde 3 – 4 cm in den Stomakanal schieben und
gegebenenfalls bei gastraler PEG-Sonde um 360°
drehen.
• Anschließend die Sonde bis zum spürbaren Widerstand
leicht zurückziehen. Die Mobilisation verhindert das
Einwachsen der inneren Halteplatte in der
Mageninnenwand (Buried-Bumper Syndrom).
• Körperpflege kann wie gewohnt vorgenommen werden.
• Nach kompletter Wundheilung und reizlosem Stoma ist
duschen nach einer Woche und baden nach zwei
Wochen erlaubt. Hierzu immer den alten Verband
entfernen und vor Neuanlage Stoma, Haut und Sonde
gut trocknen.
• Möglichst keine Salben anwenden, um Materialschäden
zu vermeiden
• Sondenansätze, Schlauchklemme und äußere
Halteplatte können bei Materialdefekten oder
Verschmutzungen gewechselt werden. Es gibt
Reparatursets für alle PEG-Varianten. Um die Dichtigkeit
des Systems zu gewährleisten, sind stets alle
Ansatzteile komplett auszutauschen.
• Mit der Nahrungszufuhr kann ca. 1–2 Stunden nach
Anlage begonnen werden.
Freka Pexact
Gastrale Direktpunktion nach
Gastropexie unter
endoskopischer Kontrolle
Anwendungsgebiete:
• Zur intragastralen Langzeiternährung, insbesondere für
Patienten, bei denen keine PEG nach der
Fadendurchzugsmethode gelegt werden kann
• z. B. bei Passageproblemen im OGIT (Stenosen,
Varizen, Verätzungen etc.), bei HNO-Tumoren oder
nach kieferchirurgischen Eingriffen (z. B. nach
Kieferverdrahtung, wenn nur eine nasale Endoskopie
möglich ist)
Sondenpflege
• Die Ballon-Sonde muss vor und nach jeder Nahrungsund Medikamentenapplikation und mindestens ein Mal
täglich mit 20 ml lauwarmem Wasser durchgespült
werden
• In Verbindung mit Sondennahrung dürfen keine
säurehaltigen Flüssigkeiten, insbesondere Früchtetees
oder Obstsäfte appliziert werden, da sonst die Nahrung
ausflockt und Sondenverstopfungen die Folge sein
können.
• Sollte die Ballon-Sonde trotz aller Spülmaßnahmen
verstopft sein, muss sie ausgewechselt werden.
• Das Lumen darf unter keinen Umständen unter hohem
Druck oder mit einem Draht, Mandrin oder ähnlichem
wieder durchgängig gemacht werden.
• Überprüfen Sie vor jedem Befahren der Sonde die
korrekte Lage des Ballons durch sanften (!) Zug an der
Sonde bis zum Anliegen des Ballons an der
Magenwand.
• Achtung: Hat sich die Ballon-Sonde im Stoma merklich
„gelockert“, sollte der Füllungszustand des Ballons
überprüft werden
Prüfen des Füllungszustandes
• Die Ballon-Sonde leicht in das Stoma hineinschieben
• 5-ml-Luer-Spritze in das seitliche Ventil einstecken und
die Flüssigkeit aus dem Ballon aufziehen.
• Die ursprüngliche Füllmenge des Ballons von 5 ml sollte
bei jeder Volumenkontrolle aspirierbar sein.
• Den Ballon mit 5 ml frischem sterilem Wasser (im
ambulanten Bereich ggf. auch mit frisch abgekochtem
und abgekühltem Wasser) wieder befüllen.
Entfernen/Wechsel der Ballon-Sonde
• Die Ballon-Sonde darf nur nach vollständiger Ausheilung
des Stomakanals gewechselt werden, da sonst die
Gefahr von Komplikationen besteht. An der Sonde auf
keinen Fall mit Gewalt manipulieren
• Die äußere Halteplatte zurückziehen.
• Eine 5-ml-Luer-Spritze an das seitliche Ventil der BallonSonde anschließen und den Ballon durch Aufziehen der
Flüssigkeit vollständig entleeren.
• Die Ballon-Sonde vorsichtig aus dem Stoma ziehen.
Dabei mit der anderen Hand an der Bauchdecke
gegenhalten.
• Bei geplantem Sondenwechsel:
• Austauschsonde vorsichtig einführen
• Die korrekte Lage der Austauschsonde sollte
endoskopisch oder röntgenologisch sichergestellt
werden.
• Bei geplanter Sondenentfernung:
• Nach dem Ziehen der Sonde einen Pflasterverband
anlegen und möglichst eine 12-stündige
Nahrungskarenz einhalten. In dieser Zeit verschließt sich
das Stoma in der Regel vollständig.
• Eine ärztliche Kontrolle bis zum vollständigen Verschluss
des Stomas wird empfohlen
• Die Ballon-Sonde ist für einen Einsatz bis maximal 29
Tage vorgesehen. Spätestens dann muss die Sonde
durch eine neue Ballon-Sonde (z. B. Freka® GastroTube
oder Freka® Button) ersetzt werden.
Versorgung der Punktionsstelle
• Erster Verbandswechsel am Tag nach der Anlage
• In der Wundheilungsphase (die ersten 10–12 Tage bis
zum Ziehen der Fäden) täglich Punktionsstelle und
Fixationsnähte kontrollieren und einen sterilen
Verbandwechsel anlegen oder immer dann, wenn der
Verband durchfeuchtet ist, z. B. durch Sekret oder nach
der Körperpflege
• Nach vollständiger Ausheilung des Stomakanals und
Entfernung der Gastropexiefäden sowie bei reizlosen
Wundverhältnissen reicht in der Regel ein
Verbandswechsel jeden 2. oder 3. Tag.
• Fadenentfernung erst nach vollständiger Ausheilung des
Stomakanals und frühestens 10 Tage nach der Anlage!
Im Einzelfall können die Fäden problemlos 3 – 4
Wochen liegen bleiben.
• Der VW ist wie bei einer PEG durchzuführen
Intestinale Sonde
Anwendungsgebiete
• Zur intestinalen Ernährung und gastralen
Dekompression für Patienten mit Aspirationsgefahr und
gastralen Funktionsstörungen
• z. B. bei neurogenen Schluckstörungen mit
Aspirationsgefahr, Magenausgangsstenosen, Störungen
der Magenentleerung, Bewusstseinsstörungen und
Bewusstlosigkeit
Was ist zu beachten:
• Bei der JET-PEG wird zuerst eine gastrale PEG mit
einem Y-Ansatz gelegt. Über diesen Ansatz wird dann
eine intestinale Sonde platziert.
• Mit einer JET-PEG kann intestinal ernährt und gastral
Magensekret abgeleitet werden.
• Damit die Ansätze richtig genutzt werden, ist der YAnsatz mit „i“ für intestinaler und ein „g“ für gastraler
Zugang erhaben gekennzeichnet
• Unterschiede zur gastralen Standard-PEG:
• Mobilisation – Sonde nur vor- und zurückschieben, aber
nicht drehen, ansonsten Pflege wie bei Freka PEG
• Nahrungszufuhr – kontinuierliche Applikation von max.
150 ml/Std. per Ernährungspumpe
Freka Button
Anwendungsgebiete:
•
•
•
•
•
•
Patient mittelfristig nicht mehr endoskopierbar
PEG-Wechsel erforderlich
Bei schlecht heilenden Stomata, Ekzemen und Allergien
Bei starker Eigenmanipulationsgefahr des Patienten
Als Platzhalter in der Remissionsphase
Für mehr Lebensqualität bei mobilen Patienten
Was ist zu beachten:
• Der Button ist ein Austausch- oder Zweitsystem, auf das
bei reizlosem Stoma frühestens 4 Wochen nach
gastraler PEG-Anlage gewechselt werden kann. Anlage
bzw. Wechsel sind ärztliche Tätigkeiten.
• Das seitliche Ventil darf nur zur Ballonfüllung - und
kontrolle verwendet werden.
• Die Nahrungs- und Medikamentenzufuhr erfolgt immer
mittels Winkeladapter und Überleitgerät oder
Sondenverlängerung über die zentrale Öffnung. Diese ist
mit einem Rückschlagventil ausgestattet, damit bei nichtfixierten Winkeladapter kein Mageninhalt auslaufen
kann.
• Blockung des Ballons erfolgt mit 5ml bis 7,5ml sterilem
Wasser oder isotonischer Kochsalzlösung
• Kontrolle der Blockung und ggf. Austausch der
Blockungsflüssigkeit erfolgt alle 4 Wochen oder bei
Bedarf
• Austausch der Ballonsonde erfolgt nach ca. 6 Monaten
oder bei Bedarf
• Sonstige Pflege wie bei Freka PEG
• Mit Button ist duschen, baden, schwimmen und Sport
treiben problemlos möglich
• Kein Verband erforderlich
Freka Gastrotube
Anwendungsgebiete
•
•
•
•
Patient mittelfristig nicht mehr endoskopierbar
PEG-Wechsel erforderlich
Als Platzhalter in der Remissionsphase
Bei schlecht heilendem Stomata, Ekzemen und Allergien
Was ist zu beachten:
• Gastrales Austauschsystem einsetzbar bei vollständig
ausgebildetem und abgeheiltem Stoma.
• Erstanlage der PEG vor 4 Wochen
• Pflege erfolgt wie bei Freka PEG
• Austausch erfolgt wie bei Freka Button
• Gastrotube ab CH 16 wird mit 20ml sterilem Wasser
oder isotonischer Kochsalzlösung geblockt
Medikamentengabe
• Jede Bearbeitung eines Medikaments, etwa die
Zermörserung oder die Auflösung, wird immer auch die
Wirkungsweise beeinflussen.
• Anzahl der Medis sollte so gering wie möglich gehalten
werden.
• Flüssige Medis bevorzugen
• Kein Mischen mit Sondenkost
• Keine Gabe von Sublingualtabletten über PEG
• Medis mörsern, besser noch auflösen
• Weichgelantinekapseln anstechen und Inhalt aufziehen
• Hartgelantinekapseln nur öffnen und verabreichen, wenn
die kleinen Kügelchen nochmal überzogen sind
• Brausetabletten min. in 50ml Wasser auflösen
• Jedes Medikament wird einzeln mit min. 30ml Wasser
verabreicht
• Zwischen den einzelnen Medis wird mit 5ml bis 10ml
Wasser gespült
• Vor und nach Medigabe PEG mit 30ml bis 60ml Wasser
spülen
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
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