Veränderlicher des Monats Oktober 2017 ο Cet Mira Im Sternbild Walfisch (lateinisch Cetus) leuchtet der veränderliche Stern Omikron Ceti (ο Cet), auch Mira genannt. In den kommenden Monaten steigt die Helligkeit an, und zum Jahresende ist Mira mit bloßem Auge sichtbar. Mira ist ein sehr rötlicher, kühler Riesenstern, dessen Helligkeit etwa zwischen 3,3 und 9,3 mag schwankt. Bei einer Periode von rund 334 Tagen tritt das Maximum der Helligkeit jedes Jahr um einen Kalendermonat früher als im Jahr zuvor ein. Mira hatte am 19. Sept. 2017 das Minimum ihrer Helligkeit erreicht. Derzeit steigt die Helligkeit an und erreicht um den 24. Jan. 2018 das nächste Maximum. Mira befindet sich im östlichen Teil des Sternbildes Walfisch (Cetus). Zum sicheren Aufsuchen eignen sich die Sterne Alpha und Delta Ceti (α und δCet), deren Helligkeiten 2,5 mag beziehungsweise 4,1 mag betragen. Verlängert man die Strecke zwischen den beiden Sternen etwa einmal südwestwärts, findet man Mira. Rund sieben Grad nordwestlich von Mira steht der 3,8 mag helle Stern Alpha Piscium (α Psc), im südöstlichen Zipfel des Sternbildes Fische. Da Mira erst kürzlich ihr Helligkeitsminimum durchlaufen hat, ist sie derzeit nur mit einem Teleskop von mindestens sechs Zentimeter Objektivdurchmesser oder mit einem größeren Fernglas zu sehen. Im Teleskop fällt die ungewöhnliche rote Farbe des Sterns auf, die auf seiner sehr niedrigen Temperatur beruht. Sie liegt unterhalb von 3500 Grad Celsius und ist damit noch geringer als bei den Überriesen Beteigeuze im Sternbild Orion und Antares im Sternbild Skorpion. Eine weitere Besonderheit ist, dass Mira gemeinsam mit einem viel masseärmeren, heißeren Stern ein Doppelsystem bildet. Die beiden Sterne umkreisen den Schwerpunkt des Systems einmal innerhalb von 500 Jahren. Ihr mittlerer Abstand ist 200 mal so groß wie die mittlere Distanz Erde - Sonne (200 A). Allerdings lassen sich die beiden Sterne wegen ihrer großen Entfernung zur Erde von 300 Lichtjahren nicht getrennt erkennen. Die Hauptursache der Helligkeitsschwankungen liegt darin, dass Mira pulsiert. Im Maximum wird Mira beinahe so hell wie der rund 40 Grad nordöstlich von ihr leuchtende Aldebaran im Sternbild Stier. Der bedeutende Teil des Helligkeitsanstiegs von 8,0 mag auf 4,0 mag wird von Mitte November bis Ende Dezember erfolgen. Mitte Januar 2018 ist Mira wieder einer der hellsten Sterne des Sternbildes Walfisch und wird dann schon mit bloßem Auge zu beobachten sein. Die Vergleichssterne helfen dem visuellen Beobachter, den enormen Helligkeitsanstieg von Mira zu verfolgen. Die Karte umfasst die schwächeren Vergleichssterne in einem 7,5 x 7,5 Grad großen Ausschnitt um Mira. Die Helligkeiten sind jeweils in zehntel Magnituden angegeben, wobei das Dezimalkomma weggelassen wurde. 71 bezeichnet einen Stern mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,1 mag. Die Sternkarte zeigt hellere Vergleichssterne, die sich für die darauffolgenden Wintermonate eignen. Quelle: AAVSO / BAV