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ARD-MORGENMAGAZIN – SERVICE 27.08.2012
THEMA:
Autor:
EXPERTIN VOR ORT:
Funktion:
SOMMERHALBZEIT IM GARTEN
Hubert Feller
DOROTHÉE WAECHTER
Gärtnerin
In den letzten Wochen ist der Sommer richtig in Fahrt gekommen. Hitze und Trockenheit haben die Dauerfeuchtigkeit abgelöst. Die Pflanzen waren ordentlich gewachsen
und haben nun unter der Trockenheit gelitten. Die Blüten sind rasch verblüht, und vielfach macht der Garten einen trostlosen Eindruck. Also heißt es: einmal alles durcharbeiten und wieder frischen Wind in die Beete bringen!
Bestandsaufnahme
Zunächst sollte eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden: Was wurde gepflanzt,
was ist gut angewachsen und was ist eingegangen, wo hat sich viel Unkraut ausgebreitet und wo sind Pflanzen durch Pilzkrankheiten besonders angegriffen. Aus den Rückschlägen lässt sich vieles lernen, damit in der nächsten Saison alles besser wird. Wer
keinen Mulch verwendet hat bzw. beim Unkraut nicht schnell genug war, hat nun eine
lückenhafte Pflanzendecke. Löwenzahn ist ein Zeichen für viel Stickstoff im Boden,
Schachtelhalm tritt bei Verdichtungen im Boden auf und Hirse wächst vor allem dort,
wo die Vogelfutterstellen waren. Pilzkrankheiten lassen sich durch eine ausgewogene
Ernährung ebenso verhindern wie durch einen Schnitt, der dafür sorgt, dass die Pflanzen besser durchlüftet werden. Fraßstellen an den Blatträndern deuten auf den Dickmaulrüssler hin.
Rasenpflege
Im Sommer leidet der Rasen immer ein bisschen, weil er viel benutzt wird. Der Urin von
Katzen und Hunden lässt ihn gelb werden, an anderer Stelle wächst er nicht mehr oder
das Unkraut hat sich ausgebreitet. Große Löwenzahnrosetten und Kolonien von Wegerich lassen sich mit einem Messer ausstechen; die verbliebenen Lücken dann mit etwas
Gartenerde auffüllen und Samen ausstreuen. Es lassen sich aber auch fertige Produkte
zum Schließen der Löcher verwenden. Sie enthalten nicht nur schnell keimende Samen, sondern auch etwas Erde und Dünger als Starthilfe. Da der Boden noch gut aufgeheizt ist, entwickelt sich das neue Grün in der Regel rasch. Sind Kuhlen entstanden,
so lässt sich an diesen Stellen der Rasen mit wenigen Handgriffen unterfüttern. Man
schneidet ein "T" im Bereich des Lochs in den Rasen, löst die Grasnarbe mit dem Spaten flach ab und füllt gleichmäßig und eben mit Sand auf. Nach dem Zurückschlagen
des Rasens sollte er wieder gleichmäßig glatt liegen. Nach dem Mähen wird nun
Herbstdünger ausgebracht. Er sorgt dafür, dass das Gras nicht nur kräftig wächst, sondern auch eine gute Frostfestigkeit besitzt.
Rückschnitt und Beetpflege
Wenn der Boden durch den Regen nach der Hitze durchfeuchtet ist, kann man in den
Beeten optimal arbeiten. Zunächst werden welke Blüten ausgeschnitten. Stehen die
Blätter zu dicht, lässt sich auch durch Auslichten für Luft zwischen den Pflanzen sorgen. Nun ist auch erkennbar, wo Unkräuter gewachsen sind oder sich auch die ein oder
andere Zweijährige (z.B. Akelei, Fingerhut) ausgebreitet hat. Erstere werden entfernt
und weggeschmissen, die zweite Gruppe kann durchaus Lücken füllen oder den Nachbarn glücklich machen. Auch stark erkrankte Triebe - erkennbar an den verfärbten Blättern - werden abgeschnitten und dann ebenso wie Wurzelunkräuter in der Biotonne
entsorgt. Bei den Blütenständen ist darauf zu achten, dass die dekorativen Köpfe von
Artischocken, Sonnenhut und Gräsern stehen bleiben, damit sie den Winter verschö-
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nern. Abschließend wird die Erde mit der Schuffel gelockert. Gerade bei lehmigen Böden ist das wichtig, damit sie wieder gut Feuchtigkeit aufnehmen und optimal durchlüftet werden. Anschließend wird noch die Erde gerecht und es kann Herbst werden im
Garten.
Töpfe frisch bepflanzen
Die Margeriten sind verblüht, die Petunien weisen Lücken auf und sind kleinblumig und
das Männertreu blüht nicht mehr. Alles gute Gründe, um nochmals frischen Wind in die
Topfbepflanzung zu bringen. Sonnenhut und Gräser, Astern und Dahlien sorgen in den
kommenden Wochen für farbige Blickfänge. Wichtig ist, dass jetzt nur einige große
Töpfe bepflanzt werden. Damit die Pflanzen auch den Spätsommer über gut versorgt
sind und lange blühen, sollten sie in eine gute Erde gepflanzt werden, allerdings benötigt diese keinen Langzeitdünger.
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