Allgemeine Anmerkungen zur Organisation • Betreuung : Assistenten : Dr. Marcus Iberler / Prof. Dr. Jacoby Anschrift: Max von Laue-Str. 1 60438 Frankfurt am Main Raum: Zi. 2.328 Telefon: 069/798-47418 Fax: 069/798-47407 E-Mail: [email protected] Jannet Schmidt Max von Laue Str. 1 60438 Frankfurt am Main Johannes Schwenk Anschrift: Max von Laue-Str. 1 60438 Frankfurt am Main Raum: Zi. Telefon: 069/798-47428 Fax:069/798-47407 E-Mail: [email protected] Alexander Mayr Anschrift: Max von Laue-Str. 1 60438 Frankfurt am Main Raum: Zi. 2.316 Telefon: 069/798-47428 Fax:069/798-47407 E-Mail: [email protected] Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 1 Allgemeine Anmerkung zur Organisation • Praktikumsanleitung kann „erworben“ werden für 0 € • Eintrag in die Listen mit Studentenausweis o. Ä • Wenn möglich E-mail-Adresse angeben • Unterschrift für Sicherheitsbelehrung Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 2 Allgemeine Anmerkungen zur Organisation Versuchsvorbereitung „Gründliche“ Vorbereitung 1.) 2.) 3.) 4.) 5.) Durchlesen der Versuchsanleitung Zusätzliche Kenntnisse durch Lehrbücher Kenntnisse zum Messverfahren Zusammenfassung der theoretischen Kenntnisse. Abnahme und Abfrage durch den jeweiligen Assistenten Bei unzureichender Vorbereitung ist keine Versuchsdurchführung möglich!!! Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 3 Anfertigung und Abnahme des Protokolls Protokolle sind Voraussetzungen zum Erhalt des Scheins - Abgabe der Protokolle spätestens zwei Termine nach der Versuchsdurchführung - Alle Protokolle von den Betreuern als in „Ordnung“ bewertet - Mündliche Prüfung am Ende des Praktikums Anfertigung der Protokolle (siehe Versuchsanleitung) unbedingt beachten 1. 2. 3. 4. 5. 6. Thema Vorbereitung Versuchsbeschreibung Messergebnisse Auswertung und Fehlerrechnung Zusammenfassung Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 4 Sicherheitsbelehrung Bitte in die Liste eintragen und unterschreiben Ohne Unterschrift keine Versuchsdurchführung Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 5 Sicherheitsbelehrung Gefahren durch elektrischen Strom an der Einsatzstelle Ohne Unterschrift keine Versuchsdurchführung Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 6 Verschiedene Berührungsarten Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 7 Gefahrenpotential • Wirkung des elektrischen Stromes auf den Menschen - Elektrolytisch : Zersetzung von Zellsubstanzen (Gleichstrom *). - Wärmewirkung : Verbrennungen, Eiweißgerinnung (Hohe Ströme ; Wechselstrom > 100 kHz). - Beeinträchtigung des Nervensystems : Atmungsbehinderung, Herzrhythmusstörungen, - stillstand. (50 Hz Wechselstrom – Netzversorgung *). *) 50 – 100 Hz sind Frequenzen, welche in der natürlichen Herzstromkurve vorkommen. „Ansteuerung“ mit Dosen-Strom bringt das Herz aus dem Rhythmus. Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 8 Gefahrenpotential • Zahlenbeispiele - Widerstand “ trockener Haut feuchter Haut : ca. 100 kΩ : R sinkt bis auf ≈ 500 Ω - Wirkung verschiedener Stromstärken auf Organismus : 10 mA Muskel-Kontraktion 25 mA Atmungsbehinderung, Herzrhythmusstörungen 50 mA Bewusstlosigkeit 100 mA Tod ⇒ U = R • I = 500 Ω • 100 mA = 50 V Spannungen ab 50 V können tödlich wirken ! Dabei ist zu beachten : - Bei Arm-Arm-Verbindung mit dem Stromnetz fließt 100 % des Stromes durch das Herz. Bei Arm-Bein-Verbindung (Bodenkontakt) etwa 7 %. Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 9 Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 10 Weitere Schutzmaßnahme gegen Berührung Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 11 Zusammenfassung Stromstärken ab 50mA sind lebensgefährlich. Die Gefährdung nimmt mit höherer Stromstärke und längerer Einwirkdauer zu. Wechselspannungen über 50V sind lebensgefährlich. Gleichspannungen über 120V sind lebensgefährlich. Wechselstrom mit einer Frequenz von 50Hz ist gefährlicher als Griechstrom, weil es bereits bei dieser Frequenz zum Herzkammerflimmern kommen kann . Wegen Unfallgefahr ist das Arbeiten an Teilen, die unter Spannung stehen, verboten!! Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 12 Sicherheitsvorkehrungen im Praktikum • Aktive Sicherheit - Alle im Praktikum vorkommenden Spannungen sind unter 70 V abgesenkt. Jedoch: An den Steckdosen liegen 220 V ! - Alle Arbeitsplätze sind durch Schlüsselschalter verriegelt. Freischaltung erfolgt durch den Assistenten nach Abnahme des Versuchsaufbaus. • Passive Sicherheit - Notaus-Knopf an jedem Tisch (nur für diesen speziellen Versuch) und zentrale Notaus-Knöpfe neben den Eingängen (für den ganzen Raum)! - Notausgänge mit „Panik-Schloss“ (immer offen). - Fehlerstromschutzschalter an jedem Arbeitsplatz. Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 13 Sicherheitsvorkehrungen im Praktikum • Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) I1 I2 Funktionsweise : - - B1 Wenn ein geschlossener Stromkreis vorliegt, fließt der benötigte Strom über die Zuleitung zum Verbraucher hin (I1) und in gleicher Größe wieder zurück (I2). Jeder Strom ist mit einem Magnetfeld verbunden (B1 , B2). Der Schutzschalter vergleicht die Magnetfelder des ab- und zurückfließenden Stromes und löst ggf. ein Relais aus, das den überwachten Stromkreis sofort abschaltet. B2 Copyright © Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 14 Verbleibende Gefahren - FI-Schalter reagiert nicht, wenn der Stromkreis geschlossen und daher nicht unterscheidbar ist, ob im Sekundärkreis ein Verbraucher angeschlossen ist oder ein Notfall vorliegt. - Beispiele: • Mit beiden Händen offene Kontakte (auf verschiedenem Potential) anfassen ⇒ Stromkreis geschlossen ! • Transformator-Schaltung (z.B. in Gleichspannungs-Netzgeräten) ⇒ Praktikant befindet sich im Sekundärkreis und ist somit „Verbraucher“. Schutzmaßnahme: Strombegrenzung für den Ausgang. Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 15 Verhaltensregeln (Vorschriften !!) - Verbindungskabel mit Bananenstecker niemals in die 220 V Steckdosen stecken ! ⇒ Verweis aus dem Praktikum !! - Bei Umbauten der Schaltung immer zuerst Spannungsquelle abschalten. Assistenten rufen und umgebaute Schaltung überprüfen lassen. - Keine offenen Leitungen (z.B. durch ineinander Verbindungskabeln) ⇒ Lange Kabel besorgen ! Stecken von - Nie in offene Leitungsenden greifen ! - Wenn Leitungen beschädigt (z.B. Schäden an der Isolation), diese von den Assistenten aussondern lassen. Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 16 Hinweise zur Versuchsdurchführung allgemeine Hinweise: - Vor Versuchsbeginn überprüfen die Betreuer, ob die Schaltungen korrekt aufgebaut sind. Durchführung erst nach Freigabe (Schlüsselschalter) möglich. - Zwischen- und Endergebnisse ansagen, (zu jeder (Teil-) Aufgabe gemäß Versuchsanleitung), Versuch erst nach Bestätigung (Tagesstempel) abbauen. - Graphische Auswertung (auf mm-Papier; lin. oder logarithm. Darstellung) muss während des Praktikums durchführt werden. - Tagesstempel am Ende des Praktikumstages zwingend notwenig - Lineare Regression, soweit erforderlich, an PC‘s im Praktikum (oder eigenem Laptop) durchführen. Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 17 Versuchsdurchführung – Auswertung der Ergebnisse U [mV] 10 20 30 R [Ω] 1,0 1,5 2,0 ± ΔU [mV] 1 2 3 ± ΔR [Ω] 0,2 0,5 0,3 - Ergebnisse sind mit Angabe des Fehlers zu versehen. Sinnvoll Runden ! Beispiel: R [Ω] - Sofern eine Fehlerrechnung durchgeführt wurde, sind Fehlerbalken in die Graphen einzutragen ! 3 Grenz-Geraden Beispiel : 2 1 0 0 10 R = (1,5 ± 0,3) Ω Falsch : R = (1,5 ± 0,333333333) Ω - Auf Größe und Skalierung achten! Falsch: 20 U [mV] 30 40 2.5 2 1.5 1 0.5 0 0 Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 20 40 18 Geräteeinführung 1.) Schiebewiderstand Ersatzschaltbild R1 R1 U1 U2 U ges Spannungsteiler U1 + U2 = Uges I1 = I2 = Iges R1 + R2 = Rges U1 = R1*I Da durch beide Widerstände im unbelasteten Zustand der gleiche Strom fließ gilt: U1/R1 = U2/R2 U1/R1*R2 = U2 Uges = U1 + U1/R1*R2 = U1(1+R2/R1) Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 19 1.) Messbrücke Gesucht Spannungsdifferenz U1-U3 = U5 Abgleichverfahren Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 20 1.) Meßbrücke Gesucht Spannungsdifferenz U1-U3 = U5 Ausgangspunkt: Ohmsches Gesetz R = U I U0 U1 = R1 R1 + R2 U3 = U0 U5 = U0 U1 = U 0 R1 R1 + R2 R3 R3 + R4 R1 R4 − R3 R2 ( R1 + R2 )( R3 + R4 ) Abgleichverfahren U5 = 0 R1 R4 = R3 R2 ⇒ R1 R2 = R3 R4 Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 21 Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte - Beim Aufbau des Versuchs erst den (geschlossenen) Stromkreis festlegen (inklusive Amperemeter) und danach erst die „Zuschauer-Instrumente“ (Voltmeter, Oszi, Schreiber) anschließen ! Beispiel : Versuch 10 A V ≈ V V - Meßgenauigkeit: Fehlerangabe (DIN-Güteklasse) 1,5 1,5 1,5 Bedeutet : ± 1,5 % (Eich-) Genauigkeit (in der Regel vom Endausschlag !). Achtung : Relativer Fehler immer größer, deshalb Skalenbereich möglichst maximal ausnutzen, ggf. in empfindlicheren Bereich umschalten ! Beispiel : 100 Skalenteile, I = 0 - 100 mA, Fehler = ± 1,5 % 20 mA Gemessen ⇒ Rel. Fehler = ± 1,5 mA = 7,5 % Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 22 Versuch 1: Strom- und Spannungsmessung V a) Versuchsaufbau: R A IA c) Auswertung: U [V ] 1,1 2,0 3,1 IV U0 + b) Messung: I0 - I [mA] 10 15 20 ΔU [1 %] 3V 3V 10V ΔI [1 %] 10mA 30mA 30mA R = U/I: Mittelwertbildung, Fehler des Mittelwerts; Regression (graphisch), Fehler (Min/Max-Methode) P=U*I: Fehlerfortpflanzung, relativer u. absoluter Fehler Diskussion: Genauigkeit von U bzw. I abhängig von Position Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 23 4) Strom- und Spannungsmessung im Überblick Strom- und Spannungsmessung mit Multimeter Beispiel eines digitalen Multimeters Strommessung Spannungsmessung A R U U R S Bei Messbereichserweiterung: V S Innenwiderstand: sehr klein Innenwiderstand: sehr groß Widerstand parallel Widerstand in reihe V A R shunt R shunt Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 24 • Spannungsmesser (Voltmeter) : RVor - Spannung wird zwischen 2 Punkten gemessen (Potentialunterschied). ⇒ Voltmeter parallel zum Messobjekt: - Durch das Voltmeter muss ein Strom IV = const. und klein fließen, damit der Hauptstrom I0 durch den Verbraucher (R) und die Klemmspannung UQ der Quelle nicht verändert werden. Merken: RV V I0 R IV RQ + - UQ Innenwiderstand RV des Voltmeters groß gegenüber Verbraucher (R) (gilt auch für Schreiber). Ggf. Vorwiderstand (RVor) verwenden. MessbereichsErweiterung: U RV = − RM IM Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 25 Versuchsdurchführung – Messen / Messgeräte • Strommesser (Amperemeter): - Amperemeter werden in den Stromkreis geschaltet, d.h. in Reihe mit dem Messobjekt: RPar IP RA - Ohne Amperemeter : UQ = R . I0 Mit Amperemeter : UQ = (R + RA). I‘ I‘ / I0 = R / (R + RA) ⇒ RA möglichst klein, damit der Gesamtwiderstand der Schaltung nur geringfügig verändert wird und I0 ≈ konstant bleibt ! Merken: R A I0 ; I‘ IA + - UQ Innenwiderstand RA des Amperemeters klein gegenüber Verbraucher (R). Eventuell noch kleineren Parallelwiderstand (RPar) einbauen, um Messgerät zu „überbrücken“. MessbereichsErweiterung : RN = I M RM I − IM Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 26 5) Oszilloskop Die Ablenkung des Elektronenstrahls erfolgt bei Oszilloskopen durch elektrische Felder. Diese Ablenkung wurde gewählt, weil sie wesentlich unkomplizierter über große Frequenzbereiche beherrschbar ist, zur Ablenkung keine elektrische Leistung benötigt wird (und damit auch keine aufwendigen Verstärkerschaltungen). Quelle: Wikipedia • Erzeugung eines Elektronenstrahls • Ablenkung in y-Richtung durch E-Felder des elektrischen Messsignals (Amplitude) • Ablenkung in x-Richung durch einen Sägezahnsignals (Zeitbasis) Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 27 Versuch 1: Strom- und Spannungsmessung a) Versuchsdurchführung: 15 Messungen mit a) 5 Messungen mit b) a) V b) R I0 IV A IA U0 + - Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 28 Versuchsaufbau: Versuch 1 Vom ersten Versuch soll jeder ein Protokoll anfertigen, sonst pro Versuch nur ein Protokoll! Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 29 Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 30 Darstellung Messergebnisse U[V] I[A] Umeß Imeß ΔU [V ] ΔI [ A] ΔI I ΔU U R[Ω] ΔR ΔR R Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt P[W] ΔP ΔP P 31 Versuch 1: Strom- und Spannungsmessung Aufgabe • Messwert für Spannung U • Messwert für Strom I • Messbereich für Strom • Messbereich für Spannung • Fehler für ΔI • Fehler für Spannung ΔU • Wert für Widerstand R • Fehler für Widerstand ΔR • Wert für Leistung P=UI • Fehler der Leistung ΔP Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 32 Versuch 1: Strom- und Spannungsmessung Aufgabe • Auftragen von I gegen U • Bestimmung der Ausgleichsgerade • Zeichnung der Max- und Min-Gerade • Bestimmung des mittleren Widerstandes aus der Grafik • Bestimmung des Fehlers aus Grafik • Bestimmung des stat. Fehlers Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 33 Auswertung: R = U/I: Mittelwertbildung, Fehler des Mittelwerts; Regression (graphisch), Fehler (Min/Max-Methode) P=U*I: Fehlerfortpflanzung, relativer u. absoluter Fehler Diskussion: Genauigkeit von U bzw. I abhängig von Position Institut für Angewandte Physik (IAP), J.W.Goethe-Universität Frankfurt 34