OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM KONJUNKTUR AKTUELL Berichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage September 201 Stabilität und Sicherheit. Bericht über die wirtschaftliche Lage Medieninhaber und Herausgeber Redaktion Oesterreichische Nationalbank Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien Postfach 61, 1011 Wien www.oenb.at [email protected] Tel. (+43-1) 40420-6666 Fax (+43-1) 40420-6698 Hauptabteilung für Kommunikation, Planung und Personal © Oesterreichische Nationalbank, 2012 Alle Rechte vorbehalten. Reproduktionen für nicht kommerzielle Verwendung, wissenschaftliche Zwecke und Lehrtätigkeit sind unter Nennung der Quelle freigegeben. Auf geschlechtergerechte Formulierungen wird verzichtet, an ihrer Stelle verwendete Begriffe gelten im Sinn der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Redaktionsschluss: 5. September 2012 Inhalt Bericht über die wirtschaftliche Lage .................................................................................................................. 4 Überblick ................................................................................................................................................................................................................................... 5 Euroraum, USA und Asien – Konjunktur schwächt sich weiter ab ......................................................................................................... 6 EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa .............................................................................................................................. 12 Österreich: Heimische Wirtschaft kann sich internationaler Entwicklung nicht entziehen ........................................................ 14 Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats .......................................................................................................................................... 18 Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten................................................................................................................................................... 25 Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik ..........................................................................29 Schweiz und Dänemark – Verteidigung des Wechselkursziels ................................................................................................................ 30 Das Hilfsprogramm für den spanischen Bankensektor: Ein Überblick................................................................................................... 35 Portugal: Gelingt die Rückkehr an den Kapitalmarkt im Jahr 2013? ........................................................................................................ 40 Slowenien: Fiskalkonsolidierung, Bankensanierung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit als wesentlichste Herausforderungen ........................................................................................................................................................................................................... 44 Kroatien: Wachstumsschwäche und fragile externe Position .................................................................................................................... 49 Annex..................................................................................................................................................................................54 Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik – EU und international Zeitraum 15. Juni 2012 bis 30.August 2012 ..... 55 Grafiken und Tabellen ...............................................................................................................................................62 Bericht über die wirtschaftliche Lage Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Überblick1 Die europäische Schuldenkrise und die sich abschwächende Konjunktur in Asien belasten derzeit die Weltwirtschaft. In den meisten Regionen schwächt sich das Wachstum kontinuierlich ab. Das BIP-Wachstum in den USA für das zweite Quartal 2012 wurde in der zweiten Schätzung zwar leicht auf +0,4% (zum Vorquartal) nach oben korrigiert, es fiel jedoch schwächer als in den beiden Vorquartalen (+0,5% im ersten Quartal 2011 und +1,0% im vierten Quartal 2011) aus. Die private Inlandsnachfrage war – wie schon in den Quartalen zuvor – die treibende Kraft. Die drohende radikale Fiskalkonsolidierung („fiscal cliff“) von über 4% des BIP, die für 2013 in der aktuellen Gesetzgebung vorgesehen ist, stellt laut IWF das größte Abwärtsrisiko dar. Eine solch starke Konsolidierung könnte zur Stagnation im Jahr 2013 führen und damit weitreichende Folgen für die Weltwirtschaft haben. Das Wachstum in den asiatischen Volkswirtschaften schwächt sich derzeit ebenfalls spürbar ab. In Japan verlangsamte sich das Wachstum im zweiten Quartal auf +0,3% zum Vorquartal (nach +1,3% im ersten Quartal); in China war ebenfalls eine Wachstumsverlangsamung (von +8,1% im ersten Quartal im Vorjahresvergleich auf +7,6%) festzustellen. Das sich verschlechternde internationale Umfeld führt zu einem Anstieg der makrofinanziellen Risiken in der CESEE-Region. In Slowenien trugen außerdem auch länderspezifische Risikofaktoren zu einer Verschlechterung des Risikoprofils bei. Dies findet in spürbaren Abwärtsrevisionen der Wachstumsaussichten für das Jahr 2012 seinen Niederschlag. Diese liegen nun – laut Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission – zwischen -1,4% (Slowenien) und 2,7% (Polen). Problematisch ist dabei die rückläufige Binnennachfrage in fast allen Ländern, die nur teilweise durch höhere Nettoexporte ausgeglichen werden konnte. Das reale BIP im Euroraum ist laut der ersten Schätzung im zweiten Quartal 2012 gegenüber der Vorperiode um 0,2% geschrumpft. Der Rückgang war bereits von Kurzfristprognosen erwartet worden, die mit Wachstumsraten zwischen -0,1% und -0,3% gerechnet hatten. Für das dritte Quartal erwarten rezente Prognosen ein BIP-Wachstum zwischen -0,2% und +0,1%. Die heterogene BIP-Entwicklung auf Länderebene setzte sich im zweiten Quartal weiter fort. Während das BIP in Spanien und Italien um 0,4% bzw. 0,7% im Quartalsvergleich zurückging, verzeichnete Deutschland mit +0,3% nach wie vor ein positives Quartalswachstum. Die Wirtschaft in Österreich kann sich den internationalen Entwicklungen nicht gänzlich entziehen. Die österreichische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2012 um 0,2% gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Gleichzeitig wurde das Wachstum für das erste Quartal 2012 um 0,2 Prozentpunkte auf 0,5% und für das vierte Quartal 2011 um 0,3 Prozentpunkte auf 0,2% nach oben revidiert. Gemäß den Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators vom Juli wird die österreichische Wirtschaft im dritten Quartal 2012 mit einem Wachstum von nur mehr 0,1% gegenüber dem Vorquartal praktisch stagnieren. Im Unterschied zu anderen Euroraumländern zeichnet sich jedoch für Österreich derzeit kein Abgleiten in eine Rezession ab. Die österreichische HVPI-Inflation lag im Juli mit 2,1% unter dem Euroraumdurchschnitt von 2,4% (Juni: 2,4%). Sie weist seit Ende letzten Jahres einen rückläufigen Trend auf. 1 Autor: Gerhard Fenz (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). 5 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Euroraum, USA und Asien – Konjunktur schwächt sich weiter ab2 Euroraum Rückgang des realen BIP um 0,2% im zweiten Quartal 2012 Das reale BIP im Euroraum ist laut der ersten Schätzung im zweiten Quartal 2012 gegenüber der Vorperiode um 0,2% geschrumpft. Der Rückgang war bereits von Kurzfristprognosen erwartet worden, die mit Wachstumsraten zwischen -0,1% und -0,3% gerechnet hatten. Gegenüber dem Vorjahresquartal ging die Wirtschaftsleistung um 0,4% zurück. Für das dritte Quartal erwarten rezente Prognosen ein BIP-Wachstum zwischen -0,2% und +0,1%. Der Großteil der Stimmungsindikatoren verschlechterte sich erneut im Juli, was ebenfalls auf einen BIP-Rückgang im dritten Quartal hindeutet. Lediglich der Einkaufsmanagerindex (Industrie und Dienstleistungen zusammengefasst) verbesserte sich im August leicht auf 46,2 Punkte (Juli: 45,6). Damit befindet er sich aber deutlich unter der 50-Punktemarke, die die Grenze zwischen Expansion und Kontraktion markiert. Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP im Euroraum in %-Punkten gegenüber Vorperiode 2.0 1.0 0.0 -1.0 -2.0 -3.0 -4.0 2007q01 2007q03 2008q01 2008q03 2009q01 2009q03 Vorratsveränderungen und Statistische Differenz Konsumausgaben des Staates Außenbeitrag (Waren und Dienstleistungen) 2010q01 2010q03 2011q01 2011q03 2012q01 Konsumausgaben der privaten Haushalte und POoE Bruttoanlageinvestitionen Bruttoinlandsprodukt Quelle: Eurostat. Die heterogene BIP-Entwicklung auf Länderebene setzte sich im zweiten Quartal weiter fort. Während das BIP in Spanien und Italien um -0,4% bzw. -0,7% im Quartalsvergleich zurückging, verzeichnete Deutschland mit +0,3% nach wie vor ein positives Quartalswachstum. Positive Impulse kamen in Deutschland vom privaten Konsum und vom Außenbeitrag, während die Investitionen zurückgingen. Frankreichs BIP stagnierte erneut und damit bereits das dritte Quartal in Folge. Im Gegensatz zu Deutschland trugen in Frankreich vor allem die 2 Autoren: Martin Gächter (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland) 6 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Bruttoanlageinvestitionen zum Wachstum bei, während die Nettoexporte einen negativen Beitrag lieferten. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet der IWF (WEO Update Juli 2012) ein negatives BIP-Wachstum im Euroraum von -0,3%, die Wachstumsaussichten für 2013 wurden leicht nach unten revidiert (+0,7%). Auch die Situation auf dem europäischen Arbeitsmarkt verschlechterte sich seit Jahresbeginn deutlich, die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 11,3% (unverändert gegenüber Juni) und damit auf einem historischen Höchststand (+1,2 Pp. im Jahresvergleich). Diese Entwicklung ist vor allem auf eine Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation in Spanien (Arbeitslosenquote: 25,1%) und Italien (10,7%) zurückzuführen, wo die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn einbrach. Während auch in Frankreich (10,3%) ein Anstieg der Arbeitslosenquote verzeichnet wurde, kam es in Deutschland in den letzten Monaten zu einer Reduktion auf 5,5%. Trotz des rezenten Anstiegs auf 4,5% weist Österreich nach wie vor die niedrigste Arbeitslosenquote unter allen Euroraum-Ländern auf. Leichter Anstieg der Inflation im August Laut erster Schätzung ist die HVPI-Inflationsrate im August leicht auf 2,6% angestiegen. Zuvor war die Inflation im Jahresverlauf etwas zurückgegangen und lag im Juli zum dritten Mal in Folge bei 2,4%, nachdem sie zu Jahresbeginn noch 2,7% betragen hatte. Der zu beobachtende Rückgang war vor allem der Entwicklung der Energiepreise geschuldet, deren Beitrag zum Gesamtindex seit März deutlich zurückging. Die Kerninflationsrate (ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak) ist im Juli gegenüber dem Vormonatswert um 0,1 Pp. auf 1,7% angestiegen. Aktuelle HVPI-Prognosen gehen für das Gesamtjahr 2012 von einer Inflationsrate von etwa 2,3% bis 2,4% aus. Aufwärtsrisiken gibt es vor allem im Zusammenhang mit den zuletzt stark gestiegenen Nahrungsmittelpreisen, die in Folge der großen Dürre in den USA weiter zulegen könnten. Auch die Energiepreise verzeichneten seit Mitte Juni wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Aktuelle Prognosen für 2013, die allerdings die aktuellen Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten noch nicht in vollem Umfang berücksichtigen, gehen von einem Rückgang der Inflationsrate auf etwa 1,7% aus. Die mittelfristigen Inflationserwartungen stehen somit im Einklang mit dem von der EZB angestrebten Zielwert für den HVPI von unter, aber nahe 2%. Weiterhin heterogene Entwicklung auf den Märkten für Staatsanleihen 10-jährige Staatsanleihen ausgewählter Länder 2-jährige Staatsanleihen ausgewählter Länder Rendite in % Rendite in % 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 -1 Jul.09 Jän.10 AT Jul.10 BE Jän.11 FR Jul.11 DE Jän.12 IT -1 Jul.09 Jul.12 Jän.10 AT ES Quelle: Thomson Reuters. Quelle: Thomson Reuters. 7 Jul.10 BE Jän.11 Jul.11 Jän.12 Jul.12 FR DE IT ES Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Seit März 2012 entwickelten sich die Renditen der Anleihen der Euroraumländer wieder deutlich auseinander. Während Länder wie Deutschland, Niederlande, Österreich, Frankreich und Belgien Rückgänge um einen halben bis zu einem Prozentpunkt verzeichneten und auch die Renditen auf 10-jährige Anleihen in den Programmländern Irland und Portugal zurückgingen, verteuerte sich die Finanzierung für Italien und Spanien erheblich und erreichte Ende Juli mit 6,6% bzw. 7,6% neue Höchststände. Zuletzt gingen aber auch die Renditen für italienische und spanische Anleihen zurück, da die Finanzmärkte nach den jüngsten Erklärungen von EZBPräsident Draghi ein erneutes Eingreifen der EZB für wahrscheinlich halten. Damit notierten die 10-jährigen Anleihen zuletzt für Spanien um etwa 110 Basispunkte und für Italien um etwa 80 Basispunkte (Stand: 28. August) unter ihren Rekordständen vom Juli. USA: Leichte Abkühlung der Wachstumsdynamik Das BIP-Wachstum in den USA wurde für das zweite Quartal 2012 in der zweiten Schätzung leicht nach oben korrigiert und beträgt demnach +0,4% (zum Vorquartal, +1,7% annualisiert), nachdem die Wachstumsraten für das erste Quartal auf +0,5% (2,0% annualisiert) und für das vierte Quartal 2011 auf +1,0% (4,1% annualisiert) hinauf revidiert wurden. Zum Wachstum trugen vor allem der private Konsum sowie die Bruttoanlageinvestitionen bei, während die öffentlichen Ausgaben und die Nettoexporte jeweils einen knapp negativen Beitrag lieferten. Wachstumsbeitrag des realen BIP in USA in % Punkten gegenüber Vorperiode 2.0 1.0 0.0 -1.0 -2.0 -3.0 2007q01 2008q01 2009q01 2010q01 2011q01 priv.Konsum staatl.Konsum Bruttoanlageinv. Außenbeitrag Vorratsveränderungen*) BIP 2012q01 Quelle: Eurostat. *) inkl. Statistische Differenz. Die drohende radikale Fiskalkonsolidierung („fiscal cliff“) von über 4% des BIP, die für 2013 in der aktuellen Gesetzgebung vorgesehen ist, stellt laut IWF das größte Abwärtsrisiko dar, da eine solch starke Konsolidierung zur Stagnation im Jahr 2013 und damit weitreichenden Folgen für die Weltwirtschaft führen könnte. Gleichzeitig wird angenommen, dass die Konsolidierung deutlich geringer ausfällt (d.h. dass eine Einigung erzielt wird), um das Wachstum nicht zu gefährden. Mittelfristig ist laut IWF eine glaubwürdige Strategie zur Fiskalkonsolidierung notwendig, um die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen zu gewährleisten. Positive Zeichen kamen vom Immobilienmarkt. Die Immobilieninvestitionen lieferten bereits das fünfte Quartal in Folge einen positiven Wachstumsbeitrag, wenngleich sich dieser gegenüber dem ersten Quartal abschwächte. Der S&P/Case-Schiller-Index (20Cities) stieg im Juni um 0,9% (s.a.) und damit bereits den fünften Monat in Folge (nachdem er zuvor in 19 von 20 Monaten gefallen war). Die Talsohle dürfte also durchschritten sein, die Erholung allerdings aufgrund der nach wie vor großen Anzahl an zu verkaufenden Immobilien noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Gemischte Signale kamen vom Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli leicht auf 8,3% an, obwohl die Partizipationsrate leicht auf 63,7% sank. Gleichzeitig legte 8 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 die Beschäftigung (non-farm payroll) im Juli um 163.000 und damit wieder deutlich zu, nachdem diese die drei Monate davor durchschnittlich nur um 73.000 pro Monat anstieg. Das wieder erstarkte Beschäftigungswachstum könnte auf eine positive Trendumkehr hindeuten, allerdings muss sich diese in den nächsten Monaten erst bestätigen. Die neuesten Daten zeigen gemischte Signale, nachdem sich die Konjunktur in den Monaten zuvor deutlich abgekühlt hatte. Das Konsumentenvertrauen stieg im Juli zwar um 3,2 Punkte (auf 65,9%) und damit zum ersten Mal seit fünf Monaten, fiel jedoch im August wieder deutlich um 4,8 Punkte. Die Industrieproduktion stieg im Juli um 0,6% und die Einzelhandelsumsätze um 0,8% an. Auch der Einkaufsmanagerindex (Industrie und Dienstleistungen zusammengefasst) stieg im Juli wieder an, nachdem er sich zuvor seit März auf einem Abwärtstrend befand. Balance Sheet: Federal Reserve (Billions of USD) 3,500 Die Inflation (CPI) sank im Juli weiter auf 1,4% im Jahresvergleich und ist damit 3,000 seit September 2011 (3,9%) deutlich 2,500 zurückgegangen. Die Kerninflation lag 2,000 zuletzt bei 2,1%. Wie erwartet ließ die 1,500 Fed den Leitzins unverändert bei 0- 1,000 0,25% und setzt das „Operation Twist“ 500 Programm bis Jahresende fort, um die 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 langfristigen Zinsen weiter zu senken. U.S. Treasury Securities Federal agency debt securities Die Bilanzsumme der Fed blieb zuletzt Mortgage-backed securities Repurchase agreements Loans Other Federal Reserve assets Central bank liquidity swaps Gold stock während dieser Erhöhung der Quelle: Fed. durchschnittlichen Maturität der Anleihen nahezu konstant. Eine dritte Runde der quantitativen Lockerung („quantitative easing“) und eine damit verbundene weitere Ausdehnung der Bilanzsumme der Fed erscheint jedoch durchaus möglich, wenn sich die Konjunktur in den nächsten Monaten nicht nachhaltig erholt. Japan: Deutliche Abschwächung Konjunktur im zweiten Quartal der Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP in Japan in % Punkten gegenüber Vorperiode Die japanische Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal deutlich abgekühlt. Das Wachstum verlangsamte sich auf 0,3% (zum Vorquartal, 1,4% annualisiert), nachdem das Wachstum im ersten Quartal nach einer deutlichen Aufwärtsrevision noch 1,3% (5,5% annualisiert) betragen hatte. Die inländische Nachfrage trug 0,4 Prozentpunkte zum Wachstum bei, während der Außenbeitrag einen knapp negativen Beitrag lieferte (-0,1%). Bemerkenswert war die Trendumkehr bei den privaten Investitionen, die im ersten Quartal (trotz des starken Wachstums) noch negativ 5.0 3.0 1.0 -1.0 -3.0 -5.0 2007q01 2008q01 2009q01 2011Q1 priv.Konsum staatl.Konsum Bruttoanlageinv. Außenbeitrag Vorratsveränderungen*) BIP Quelle: Eurostat. *) inkl. Statistische Differenz. 9 2010Q1 2012Q1 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 waren, im zweiten Quartal aber bereits einen positiven Beitrag lieferten. Der IWF prognostiziert für 2012 ein Wachstum von 2,4%, nachdem das erste Quartal positiv, das zweite jedoch negativ überraschte. Neueste Daten bestätigen die konjunkturelle Abkühlung. Das Konsumentenvertrauen fiel im Juli erstmals seit Februar wieder unter die Marke von 40 Punkten, sowohl der Leading (-2,6 Punkte auf 92,6) als auch der Coincident Indicator (-2,0 Punkte auf 93,8) gaben im Juni deutlich nach. Der Grund dafür dürften die drohenden Energieengpässe über die Sommermonate sowie das Auslaufen von Subventionen für umweltfreundliche Autos sein. Die Arbeitslosenrate fiel im Juni weiter auf 4,3%. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend vor allem aufgrund der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Der IWF warnte zuletzt, dass eine Fiskalkonsolidierung in der Höhe von etwa 10% des BIP in den nächsten 10 Jahren notwendig sei. Obwohl die Ersparnisse der privaten Haushalte die öffentlichen Schulden übersteigen und Japan auch ein positives Nettoauslandsvermögen aufweist, wird die zunehmende Alterung der Bevölkerung zu sinkenden Spareinlagen und damit potentiell zu verstärktem Druck auf die öffentliche Refinanzierung führen. Die Regierung plant ab 2014 Konsolidierungsmaßnahmen, u.a. die Verdoppelung der Mehrwertsteuer auf 10%, um das hohe Budgetdefizit von derzeit fast 10% des BIP zu senken. Die Inflationsrate (CPI) betrug im Juli -0,4% (Juni: -0,2%) im Jahresvergleich, die Kerninflation (ohne Energie- und Nahrungsmittel) blieb unverändert negativ bei -0,6%. Die Bank of Japan ließ ihre Zinspolitik unverändert bei einem Leitzinssatz von 0-0,1%. Der IWF empfiehlt weitere expansive Maßnahmen, um die Deflation zu bekämpfen. China: Expansive Geld- und Fiskalpolitik Die chinesische Konjunktur hat sich seit Jahresbeginn deutlich abgekühlt. Das BIP-Wachstum sank im zweiten Quartal weiter auf 7,6% (im Jahresvergleich), nachdem im ersten Quartal noch 8,1% verzeichnet wurden. Der IWF erwartet für 2012 ein „soft landing“ mit einem BIPWachstum von 8,0%. Die Regierung reagierte mit vorgezogenen Infrastrukturmaßnahmen und Subventionen für energieeffiziente Haushaltsgeräte. Der Effekt dieser fiskalischen Maßnahmen dürfte sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar machen. 10 2012 2011 2010 2009 2008 2007 Die Inflation sank im Juli weiter auf 1,8% im Jahresvergleich (Juni: 2,2%) und liegt Geldpol. Entscheidungen der People's Bank of China damit deutlich unter dem Inflationsziel von Monatsende in % Jährliche Inflation in % 10 4%. Um das Wachstum anzukurbeln, senkte 25 die People’s Bank of China erstmals seit 20 7.5 2008 die Referenzsätze für Einlagen- und 15 5 Kreditzinsen, und das sogar zwei Mal 2.5 innerhalb eines Monats (auf 6,00% für 10 0 Kredite und 3,00% für Einlagen). Bereits im 5 Februar und Mai hatte sie die 0 -2.5 Mindestreserveratio für Geschäftsbanken jeweils um 50 Basispunkte gesenkt. Die VPI (rA) Einlagezinsen (lA) überraschende Zinssenkung war von Mindestreservesatz (lA) Kreditzinsen (lA) weiteren Liberalisierungsmaßnahmen Quelle: Thomson Reuters. begleitet. Die Einlagenzins-Deckelung wurde auf 110% der Benchmark festgelegt, die Begrenzung für Kreditzinsen wurde auf 70% der Referenzrate nach unten weiter ausgeweitet, wodurch die Zinssenkungen asymmetrisch wirkten Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 (die Kreditzinsen können damit stärker fallen als die Einlagenzinsen). Durch diese Liberalisierungsmaßnahmen möchte die Zentralbank den Bankenwettbewerb ankurbeln, um damit den Transmissionsmechanismus zu stärken. Der Handelsbilanzüberschuss Chinas war im ersten Halbjahr höher als erwartet, die Währungsreserven Chinas haben sich jedoch seit Mitte 2011 kaum mehr erhöht. 11 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa3 Verschlechtertes internationales Umfeld führt zu einem Anstieg der makrofinanziellen Risiken in der CESEE-Region Seit dem Spätherbst 2011 haben sich die makrofinanziellen Risiken aufgrund der internationalen Wirtschaftsentwicklung in der gesamten Region Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE4) neuerlich erhöht. In Slowenien trugen außerdem auch länderspezifische Risikofaktoren zu einer Verschlechterung des Risikoprofils bei. In der Slowakei und in Polen wirkte sich die binnenwirtschaftliche Entwicklung risikodämpfend aus. Die makroökonomischen und zyklischen Risiken haben sich erhöht, was in spürbaren Abwärtsrevisionen der Wachstumsaussichten für das Jahr 2012 seinen Niederschlag findet. Diese liegen nun – laut Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission – zwischen -1,4% (Slowenien) und 2,7% (Polen). Problematisch ist dabei die rückläufige Binnennachfrage in fast allen Ländern, die nur teilweise durch höhere Nettoexporte ausgeglichen werden konnte. Vor allem die trüben Aussichten für die Eurozone, aber auch die Gefahr, dass sich die Konjunktur in anderen Weltregionen schlechter als erwartet entwickelt, tragen wesentlich zur Erhöhung der makroökonomischen Risiken der CESEE-Region bei. In Slowenien verschlechterte sich die konjunkturelle Lage besonders spürbar. Rumänien entwickelte sich hingegen eher positiv, da eine Verbesserung der heimischen Nachfrage den zuvor negativen Wachstumstrend leicht ins Plus drehen konnte. Im Unterschied zu den mäßigen Wachstumsaussichten ist die Fiskalentwicklung der Länder – unter den gegebenen Rahmenbedingungen – als zufriedenstellend anzusehen. Die Budgetdefizite im Jahr 2011 lagen überall außer in Slowenien unter dem Vorjahresniveau und es wird erwartet, dass sich die Fiskalkonsolidierung 2012 in fast allen Ländern trotz der schwachen Wirtschaftsentwicklung weiter fortsetzen wird. Auch die außenwirtschaftlichen Risiken und Wechselkursrisiken verschärften sich seit letztem Spätherbst. In fast allen Ländern kam es zu einem gewissen Rückgang der preislichen Wettbewerbsfähigkeit infolge steigender Lohnstückkosten. Besonders stark war dieser Trend in Rumänien und konnte dort auch durch die leichte Abwertung der Landeswährung nur zu einem kleinen Teil ausgeglichen werden. Hingegen entwickelte sich die Wettbewerbsfähigkeit in Polen positiv, da die Arbeitsproduktivität im verarbeitenden Gewerbe stark gesteigert werden konnte. Seit März 2012 kam es in allen Ländern mit flexiblen Wechselkursen zu Währungsabwertungen gegenüber dem Euro. Das Risiko weiterer Abwertungen (resp. erhöhtem Druck auf Währungen mit fixen Wechselkursen) kann aufgrund der erwarteten Schwächung der Auslandsnachfrage nicht ausgeschlossen werden. Die außenwirtschaftliche Lage der einzelnen Länder entwickelte sich im Jahr 2011 unterschiedlich. Das Leistungsbilanzdefizit war in Rumänien mit 4,1% des BIP am höchsten und blieb gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert. Im Unterschied dazu verringerte sich das Defizit in der Tschechischen Republik und in Polen und konnte in der Slowakei in einen Überschuss gedreht werden. Die Direktinvestitionen stiegen insgesamt in den 3 Autorin: Isabella Moder (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland) 4 In diesem Unterabschnitt werden die Länder Ungarn, Polen, Slowenien, die Tschechische Republik, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Russland und Ukraine behandelt. 12 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 hier betrachteten Ländern mehrheitlich an, jedoch besteht das Risiko, dass die Kapitalzuflüsse unter der gestiegenen Unsicherheit und Risikoaversion der Investoren leiden werden. Ungarn stellte eine Ausnahme dar, da erstmals ein leichter Abfluss von Direktinvestitionen verzeichnet wurde. Jedoch wurde dieser durch einen starken Anstieg der Portfolioinvestitionen ausgeglichen. Bei den sonstigen Investitionen verzeichneten Slowenien, Bulgarien sowie Ungarn Kapitalabflüsse. Die Kreditrisiken und die Risiken in Bezug auf den Bankensektor nahmen ebenfalls zu. Die Finanzierungslücken (Differenz zwischen Einlagen und Krediten) verkleinerten sich in der gesamten Region, in manchen Ländern wurde diese Entwicklung jedoch teilweise (bzw. in Ungarn vollständig) durch eine Reduktion des Kreditvolumens getrieben. In Rumänien und Bulgarien vergrößerte sich die Finanzierungslücke bei Fremdwährungskrediten. Der Anteil notleidender Kredite (NPL) stieg in der Mehrheit der Länder an (Ausnahmen: Tschechische Republik, Polen, Slowakei). Die Risiken eines krisenbedingten Deleveraging in der Region bleiben bestehen, vor allem da das Ausmaß und das Tempo des weltweiten Deleveraging kaum abschätzbar ist. Darüber hinaus stieg das Risiko eines griechischen Finanzkollapses, welcher vor allem auf Rumänien und Bulgarien erhebliche Auswirkungen haben könnte. Länderspezifisch war eine Verschlechterung der Situation in Slowenien festzustellen, da die notleidenden Kredite hier stark angestiegen sind, die Ertragskraft der Banken negativ ist und die Kapitalausstattung des Bankensektors deutlich niedriger als in anderen Ländern der Region ist. Im Unterschied dazu verbesserte sich die Risikolage in der Slowakei, wo sich die genannten Indikatoren positiv entwickelten. 13 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Österreich: Heimische Wirtschaft kann sich internationaler Entwicklung nicht entziehen5 Veröffentlichung der VGR-Schnellschätzung für das zweite Quartal 2012 Die österreichische Wirtschaft ist laut Schnellschätzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Flash Estimate) im zweiten Quartal 2012 um 0,2% gegenüber dem Vorquartal gewachsen (real, saison- und arbeitstätig bereinigt). Das Wachstum entsprach damit genau dem Prognosewert des OeNB-Konjunkturindikators vom Juli 2012. Gleichzeitig wurde das Wachstum für das erste Quartal 2012 um 0,2 Prozentpunkte auf 0,5% und für das vierte Quartal 2011 um 0,3 Prozentpunkte auf 0,2% nach oben revidiert. Wachstumsraten für das BIP und die Nachfragekomponenten (real, saison- und arbeitstägig bereinigt, im Vergleich zur Vorperiode) BIP 2011Q2 2011Q3 2011Q4 2012Q1 2012Q2 2009 2010 2011 pr. öff. Konsum Konsum Bruttoanlageinvest. Veränderung zur Vorperiode in % (SA) 0,3 0,2 0,7 1,5 0,0 0,1 1,0 1,1 0,2 0,1 0,8 0,6 0,5 0,2 0,6 0,3 0,2 0,0 0,5 0,4 -3,6 2,3 2,7 1,1 1,6 0,9 0,9 0,0 1,2 -6,4 0,7 6,3 Exporte Importe 1,6 0,4 0,0 0,4 0,5 1,4 0,5 -0,3 -0,1 0,6 -15,4 8,9 7,2 -11,9 8,0 6,9 Gesamte inl. Nettoexporte Lager Stat. Nachfrage Diskrepanz (ohne Lager) Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punk ten 0,5 0,2 0,0 -0,4 0,5 0,0 -0,1 -0,3 0,3 0,2 0,0 -0,3 0,3 0,3 0,0 -0,1 0,2 0,0 0,0 0,0 -0,6 1,0 2,0 -2,9 0,8 0,5 -0,6 0,5 0,5 0,6 -0,1 -0,3 Quelle: WIFO, eigene Berechnungen. Getragen wurde das Wachstum im zweiten Quartal von der Inlandsnachfrage mit einem Wachstumsbeitrag von 0,2 Prozentpunkten. Die Bruttoanalageinvestitionen mit einem Wachstum von 0,4% und der öffentliche Konsum mit 0,5% entwickelten sich dynamisch. Die realen Konsumausgaben der privaten Haushalte stagnierten hingegen. Aufgrund einer deutlichen Beschleunigung des Importwachstums stagnierte auch der zuletzt positive Wachstumsbeitrag der Nettoexporte. Revisionen des BIP-Wachstums und der Nachfragekomponenten: VGRSchnellschätzung für Q2 vs. VGR-Veröffentlichung für Q1 (real, saison- und arbeitstägig bereinigt) BIP 2011Q2 2011Q3 2011Q4 2012Q1 2009 2010 2011 pr. öff. Konsum Konsum Bruttoanlageinvest. Veränderung zur Vorperiode in % (SA) -0,2 0,0 0,4 0,7 0,0 -0,1 0,7 0,2 0,3 -0,2 0,7 -0,3 0,2 0,1 0,5 -0,4 -0,1 -0,2 -0,3 0,9 -0,1 0,2 0,3 0,4 0,8 0,9 0,7 1,3 Exporte Importe 0,3 0,1 0,0 0,0 0,2 0,0 -0,6 -0,3 -1,6 0,6 0,1 0,6 0,5 -0,5 Gesamte inl. Nettoexporte Lager Stat. Nachfrage Diskrepanz (ohne Lager) Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punk ten 0,2 0,0 -0,1 -0,4 0,1 0,1 0,1 -0,3 0,0 0,3 0,2 -0,1 0,1 0,2 0,1 -0,2 Quelle: WIFO, eigene Berechnungen. 5 Autor: Christian Ragacs (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen) 14 0,7 0,2 0,5 -1,2 -0,1 0,2 -0,1 -0,2 -0,8 0,5 -0,1 -0,2 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 OeNB-Konjunkturindikator: Stagnation im dritten Quartal Österreich zählt innerhalb des Euroraums derzeit zu den Ländern mit einer überdurchschnittlichen Performance. Die heimische Wirtschaft kann sich jedoch nicht von den internationalen Entwicklungen abkoppeln. Die negativen Folgen der Finanz- und Schuldenkrise sind insbesondere in der österreichischen Exportwirtschaft und in der Industrie – den zuletzt wichtigsten Wachstumsträgern – zu spüren. Gemäß den Ergebnissen des OeNBKonjunkturindikators wird die österreichische Wirtschaft im dritten Quartal 2012 mit einem Wachstum von nur mehr 0,1% gegenüber dem Vorquartal praktisch stagnieren. Im Unterschied zu anderen Euroraumländern zeichnet sich jedoch für Österreich derzeit kein Abgleiten in eine Rezession ab. Diese Prognose gilt freilich nur unter der Annahme, dass es zu keiner neuerlichen Verschärfung der europäischen Finanz- und Schuldenkrise und keiner weiteren Verschlechterung der Konjunktur bei unseren wichtigsten Handelspartnern kommt. Tendenzielle Verschlechterung der Kurzfrist- und Vertrauensindikatoren Die Industrieproduktion (Eurostat) schrumpfte im Juni gegenüber dem Vormonat (-1,1%) zwar, war im Mai und April mit 0,7 bzw. 1,2% Wachstum aber stark. Dies führte für das zweite Quartal zu einem Plus von +1,6% gegenüber dem Vorquartal. Laut OeNB-Exportindikator vom August 2012 setze sich das verhaltene Wachstum der nominellen Güterexporte (nicht in der aktuellen vorläufigen VGR-Publikation enthalten) zur Jahresmitte fort (Juni: -0,8%, Juli: 2,2%, jeweils gegenüber dem Vorquartal). Die fehlende Exportdynamik geht weiterhin vor allem auf die schwache Performance wichtiger Absatzmärkte wie Italien, Spanien oder Ungarn zurück. Die Exporte nach Deutschland und in die USA entwickeln sich hingegen deutlich besser. Die Auftragseingänge (Eurostat) sanken im Juni um 0,8% gegenüber dem Vormonat, waren im zweiten Quartal aber im Plus (2,2% gegenüber dem Vorquartal). Die Kapazitätsauslastung stabilisiert sich im dritten Quartal bei 84,9% (Q2: 84,7%, Durchschnitt: 85,4%). Die aktuellen wichtigsten Vertrauensindikatoren verschlechterten sich deutlich. Der Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist mit 46,7 Punkten (Juli: 47,4) auf den niedrigsten Wert seit Mitte 2009 gesunken. Er zeigt den zweiten Monat in Folge ein Schrumpfen der österreichischen Industrieproduktion an. Der Economic Sentiment Indikator (der EK) sank im August zum dritten Mal in Folge und brach auf 91,2 Punkte ein. Vertrauensverluste gab es in allen Bereichen insbesondere im Baugewerbe. Das Industrievertrauen sank vergleichsweise wenig. Der Ifo-Index ist im August zum vierten Mal in Folge gesunken (-0,9 Punkte auf 102,3). Die Erwartungen gingen stärker zurück als die Beurteilung der aktuellen Lage. Steigende Arbeitslosigkeit trotz Rekordbeschäftigung Die Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ist im internationalen Vergleich nach wie vor sehr gut. Österreich wies im Juli mit 4,5% vor den Niederlanden (5,3%) die mit Abstand niedrigste Eurostat-Arbeitslosenquote in der gesamten Europäischen Union auf. Mit 8,9% war die Jugendarbeitslosigkeitsquote die zweitniedrigste in der EU (Deutschland: 8,0%). Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten6 erreichte im August 2012 mit 3,55 Millionen ein neues Rekordniveau für diesen Monat (Prognose BMASK, nicht saisonbereinigt). Damit setzte sich die dynamische Beschäftigungsentwicklung der vergangenen beiden Jahre auch im dritten Quartal 2012 fort. Das überrascht angesichts der - mit Ausnahme des ersten Quartals 2012 recht verhaltenen Konjunkturentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten. Gemäß den 6 Beschäftigungsverhältnisse. 15 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 aktuellsten verfügbaren Daten (Juli 2012) ist das gegenwärtig starke Beschäftigungswachstum zur Gänze dem Zuwachs an ausländischen Beschäftigten geschuldet. Mit 232.661 Arbeitslosen ist im August die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition von 6,0% im Juli auf 6,2% angestiegen, nach Eurostat-Definition blieb sie im Juli gegenüber dem Vormonat zwar unverändert (4,5%), im April dieses Jahres lag sie aber noch bei 4,1% (saisonbereinigt). Gegenüber dem Vorjahreswert steigt die Zahl arbeitsloser Personen bereits seit einem Jahr. Seit April ist auch die Zahl der Personen in Schulungen wieder im Steigen begriffen. Im August waren mit knapp 57.000 Personen um +4,3% mehr als im Vorjahresmonat in Schulung. Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und offene Stellen (nicht saisonbereinigt) Unselbstständig Beschäftigte in 1.000 Arbeitslose Arbeitslosenquote in % Veränderung in 1.000 Veränderung zum Vorjahr in % zum Vorjahr in % AMS Offene Stellen Eurostat in 1.000 Veränderung zum Vorjahr in % 2012M04 2012M05 2012M06 2012M07 2012M08 1) 3,431 3,466 3,489 3,562 3,550 1.5 1.4 1.1 1.7 1.5 252 231 220 228 233 6.6 4.4 5.8 8.6 6.1 6.8 6.3 5.9 6.0 6.2 4.1 4.3 4.5 4.5 32.0 32.3 32.3 32.0 31.5 -11.1 -10.8 -11.8 -10.6 -2.0 2011Q3 2011Q4 2012Q1 2012Q2 3,494 3,429 3,403 3,462 1.8 1.8 1.6 1.3 216 264 297 234 0.5 2.6 4.4 5.6 5.8 7.2 8.0 6.3 3.8 3.8 4.1 4.2 33.5 28.2 27.6 32.2 -3.9 -7.5 -11.6 -11.2 2009 2010 2011 3,339 3,360 3,422 -1.5 0.6 1.8 260 251 247 22.6 -3.7 -1.6 7.2 6.9 6.7 4.8 4.4 4.1 27.2 31.0 32.3 -27.6 14.1 4.2 Quelle: HSV, AMS, Eurostat (Arbeitslosenquote Eurostat: saisonbereinigt). 1) Beschäftigungszahlen: Prognose: BMASK Die verfügbaren Vorlaufindikatoren signalisieren für die nächsten Monaten eine verhaltene Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der offenen Stellen (August -2,0% gegenüber dem Vorjahreswert) ist saisonbereinigt seit Mitte 2011 zwar deutlich gesunken, weist seit Jahresbeginn 2012 aber nur mehr einen leicht sinkenden Trend auf. Die Zahl der beabsichtigten Kündigungen laut Frühwarnsystem ist im Juli zwar leicht gesunken, zeigt saisonbereinigt seit Jahresbeginn aber einen leicht steigenden Trend. HVPI-Inflation im Juli 2012 bei 2,1% Im Juli 2012 belief sich die österreichische HVPI-Inflationsrate auf 2,1% und war damit gegenüber dem Vormonat leicht niedriger (Juni: 2,2%). Die Kerninflationsrate (ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) war mit 1,9% im Juli 2012 ebenfalls niedriger als im Vormonat (2,2%). Vor allem in den Sektoren Industriegüter ohne Energie und Dienstleistungen war ein Rückgang der Inflationsraten zu beobachten. Die österreichische HVPI-Inflation lag im Juli mit 2,1% unter dem Euroraumdurchschnitt von 2,4% (Juni: 2,4%). Im Vergleich zu Deutschland war die österreichische Inflationsrate zuletzt um 0,2 Prozentpunkte höher, während sie im Vergleich zu Italien (Juli 2012: 3,6%) im Berichtsmonat wie bereits in den Vormonaten deutlich niedriger lag. 16 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 HVPI-Inflationsrate und Beiträge der Subkomponenten Veränderung zum Vorjahr in % für HVPI und Kerninflation bzw. in %-Punkten für Inflationsbeiträge Letzte Beobachtung: Juli 2012 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 -1.0 -2.0 2004 2005 2006 2007 2008 Dienstleistungen (Gewicht: 44.6%) Nahrungsmittel (Gewicht: 15.4%) HVPI 2009 2010 2011 2012 Industriegüter ohne Energie (Gewicht:30.9%) Energie (Gewicht: 9.1%) Kerninflation Quelle: Statistik Austria. Im Nahrungsmittelsektor (einschließlich Alkohol und Tabak) betrug die Inflationsrate im Juli wie im Juni 3,0%. Die Inflationsrate im Dienstleistungssektor fiel moderat von 2,4% im Juni auf 2,3% im Juli 2012. Im Sektor Industriegüter ohne Energie fiel die Inflationsrate im Juli 2012 auf 1,0% (Juni: 1,5%). Die Teuerungsrate der Sondergruppe Energie stieg von 2,9% im Juni auf 3,8% im Juli 2012. Für diesen Anstieg waren in erster Linie Treibstoffe sowie Heizöl verantwortlich, deren Jahresteuerung auf Grund der zuletzt wieder höheren Ölpreise anstieg. Doch auch die Teuerungsrate von Elektrizität war zuletzt höher als noch im Juni. 17 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats7 Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der EZB-Rat am 2. August 2012 beschlossen, die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen, nachdem er sie im Juli um 25 Basispunkte gesenkt hatte. Wie wir bereits vor einem Monat gesagt haben, sollte die Inflation im Jahresverlauf 2012 weiter zurückgehen und 2013 wieder unter 2% liegen. In Übereinstimmung hiermit ist die Grunddynamik der monetären Expansion nach wie vor verhalten. Die Inflationserwartungen für die Wirtschaft im Eurogebiet bleiben fest auf einem Niveau verankert, das mit dem Ziel des EZB-Rats im Einklang steht, die Preissteigerung auf mittlere Sicht unter, aber nahe 2% zu halten. Zugleich ist das Wirtschaftswachstum im Euroraum weiterhin schwach, und die anhaltenden Spannungen an den Finanzmärkten sowie eine erhöhte Unsicherheit belasten das Vertrauen und die Stimmung. Eine weitere Verschärfung der Spannungen an den Finanzmärkten könnte zu erhöhten Abwärtsrisiken beim Wachstum und bei der Teuerung führen. Der EZB-Rat beriet eingehend über mögliche geldpolitische Maßnahmen zur Behebung der schweren Störungen des Preisbildungsprozesses an den Anleihemärkten der Länder des EuroWährungsgebiets. Die Kurse von Staatsanleihen einiger Länder enthalten außergewöhnlich hohe Risikoprämien, und die Wirksamkeit der Geldpolitik wird durch die Fragmentierung der Finanzmärkte erheblich erschwert. Risikoprämien, die mit Befürchtungen der Reversibilität des Euro im Zusammenhang stehen, sind inakzeptabel, und es muss ihnen grundlegend begegnet werden. Der Euro ist irreversibel. Um die grundlegenden Voraussetzungen für die Beseitigung solcher Risikoprämien zu schaffen, müssen die politischen Entscheidungsträger im Euro-Währungsgebiet die Haushaltskonsolidierung, Strukturreformen und die Schaffung europäischer Institutionen sehr entschlossen vorantreiben. Da die Umsetzung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und es an den Finanzmärkten oft erst dann zu Anpassungen kommt, wenn klare Erfolge ersichtlich sind, müssen die Regierungen bereitstehen, die EFSF/den ESM an den Anleihemärkten zu aktivieren, wenn außergewöhnliche Umstände an den Finanzmärkten vorherrschen und Risiken für die Finanzstabilität bestehen; hierbei hat strenge und wirksame Konditionalität im Einklang mit den bestehenden Leitlinien zu gelten. Notwendige Voraussetzungen sind, dass die Regierungen ihre Verpflichtungen einhalten und die EFSF/der ESM ihre Aufgaben erfüllen. Der EZB-Rat kann – im Rahmen seines Mandats der Gewährleistung von Preisstabilität auf mittlere Sicht und unter Beachtung seiner Unabhängigkeit bei der Festlegung der Geldpolitik – Offenmarktgeschäfte in einer Größenordnung durchführen, die für die Erreichung seines Ziels angemessen ist. In diesem Zusammenhang werden auch die Bedenken privater Anleger bezüglich der Vorrangstellung berücksichtigt. Darüber hinaus kann der EZB-Rat – je nachdem, was für die Wiederherstellung der geldpolitischen Transmission als erforderlich erachtet wird – weitere Sondermaßnahmen in Erwägung ziehen. In den kommenden Wochen werden wir die geeigneten Modalitäten für derartige Maßnahmen festlegen. 7 Der Bericht beinhaltet gekürzte Versionen der einleitenden Bemerkungen des EZB-Präsidenten nach dem EZBRat, die in englischer Sprache unter http://www.ecb.europa.eu/press/pressconf/2012/html/index.en.html bzw. in deutscher Übersetzung durch die Deutsche Bundesbank unter http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Presse/Pressenotizen/pressenotizen.html verfügbar sind. 18 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Gestatten Sie mir nun, unsere Einschätzung näher zu erläutern und dabei mit der wirtschaftlichen Analyse zu beginnen. In vierteljährlicher Betrachtung blieb das reale BIP im Euro-Währungsgebiet im ersten Quartal 2012 unverändert, nachdem im vorangegangenen Vierteljahr ein Rückgang von 0,3% verzeichnet worden war. Die Konjunkturindikatoren deuten in einem Umfeld erhöhter Unsicherheit auf eine schwache Wirtschaftstätigkeit im zweiten Quartal 2012 und zu Beginn des dritten Jahresviertels hin. Über die kurze Frist hinaus rechnen wir damit, dass sich die Wirtschaft im Eurogebiet nur sehr allmählich erholt, wobei die Dynamik durch eine Reihe von Faktoren weiter gedämpft werden dürfte. Insbesondere ist zu erwarten, dass die zugrunde liegende Wachstumsdynamik, die auch unter dem Einfluss der anhaltenden weltwirtschaftlichen Abkühlung steht, durch Spannungen an einigen Staatsanleihemärkten im Euroraum und deren Einfluss auf die Finanzierungsbedingungen, den Prozess der Bilanzanpassungen im finanziellen und nichtfinanziellen Sektor sowie die hohe Arbeitslosigkeit belastet wird. Die Risiken für den Wirtschaftsausblick im Eurogebiet sind nach wie vor abwärtsgerichtet. Sie ergeben sich insbesondere aus den Spannungen an einigen Finanzmärkten des Euroraums und deren möglichem Übergreifen auf die Realwirtschaft des Euro-Währungsgebiets. Abwärtsrisiken bestehen auch dahingehend, dass die Energiepreise auf mittlere Sicht abermals anziehen könnten. Die jährliche HVPI-Teuerungsrate für das Eurogebiet belief sich der Vorausschätzung von Eurostat zufolge im Juli 2012 auf 2,4% und war somit unverändert gegenüber dem Vormonat. Auf der Grundlage der aktuellen Preise der Öl-Terminkontrakte sollten die Preissteigerungsraten im Jahresverlauf 2012 weiter zurückgehen und 2013 wieder unter 2% liegen. Über die geldpolitisch relevante Frist dürfte der zugrunde liegende Preisdruck angesichts eines verhaltenen Wachstums im Euroraum und fest verankerter langfristiger Inflationserwartungen moderat bleiben. Die Risiken in Bezug auf die Aussichten für die Preisentwicklung sind mittelfristig nach wie vor weitgehend ausgewogen. Aufwärtsrisiken bestehen im Zusammenhang mit einer weiteren Anhebung indirekter Steuern aufgrund der erforderlichen Haushaltskonsolidierung und auf mittlere Sicht höher als erwartet ausfallenden Energiepreisen. Abwärtsrisiken ergeben sich vor allem aus den Auswirkungen eines schwächer als erwartet ausfallenden Wachstums im Eurogebiet insbesondere infolge einer weiteren Verschärfung der Spannungen an den Finanzmärkten. Diese Verschärfung könnte die Abwärtsrisiken erhöhen. Was die monetäre Analyse betrifft, so blieb die Grunddynamik der monetären Expansion verhalten. Die Jahreswachstumsrate der Geldmenge M3 belief sich im Juni 2012 auf 3,2% und lag damit etwas über den 3,1% des Vormonats sowie in der Nähe der gegen Ende des ersten Quartals verzeichneten Marke. Die Zuflüsse bei der weit gefassten Geldmenge waren im zweiten Quartal insgesamt schwach. Die jährliche Zuwachsrate von M1 erhöhte sich im Juni weiter auf 3,5%, was mit der gestiegenen Präferenz der Anleger für liquide Instrumente angesichts eines Niedrigzinsumfelds und einer hohen Unsicherheit im Einklang stand. Die Jahreswachstumsrate der Buchkredite an den privaten Sektor (bereinigt um Kreditverkäufe und -verbriefungen) sank von 0,5% im Mai auf 0,3% im Juni. Da es im Juni zu einer Nettotilgung von Buchkrediten an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und private Haushalte (jeweils bereinigt um Kreditverkäufe und -verbriefungen) kam, gingen die jährlichen Zuwachsraten für Buchkredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und private Haushalte (bereinigt um Kreditverkäufe und -verbriefungen) im Juni weiter zurück und beliefen sich auf 19 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 -0,3% bzw. 1,1%. Das verhaltene Kreditwachstum ist weitgehend Ausdruck der aktuellen Konjunkturlage, der erhöhten Risikoaversion sowie der anhaltenden Bilanzanpassungen bei den privaten Haushalten und den Unternehmen; alle diese Faktoren dämpfen die Kreditnachfrage. Die Umfrage zum Kreditgeschäft der Banken im Euro-Währungsgebiet für das zweite Quartal 2012 bestätigt, dass Nachfragefaktoren in einem erheblichen Umfang zum schwachen Wachstum der MFI-Kredite beitrugen. Aus der Umfrage geht auch hervor, dass die per saldo zu verzeichnende Verschärfung der Kreditrichtlinien für Darlehen an Unternehmen und private Haushalte durch die Banken auf Ebene des Eurogebiets im zweiten Jahresviertel 2012 (im Vergleich zum Vorquartal) im Großen und Ganzen stabil blieb. Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, dass die Banken ihre Widerstandsfähigkeit auch künftig erhöhen, sofern dies erforderlich ist. Die Solidität der Bankbilanzen wird von wesentlicher Bedeutung sein, wenn es darum geht, sowohl eine angemessene Bereitstellung von Krediten an die Wirtschaft als auch die Normalisierung aller Finanzierungskanäle zu unterstützen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich der wirtschaftlichen Analyse zufolge die Preise auf mittlere Sicht weiterhin im Einklang mit Preisstabilität entwickeln dürften. Die Gegenprüfung anhand der Signale aus der monetären Analyse bestätigt dieses Bild. Wenngleich in den vergangenen Jahren beträchtliche Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung erzielt wurden, müssen weitere entschlossene und dringende Schritte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unternommen werden. Von 2009 bis 2011 verringerten die Länder des Euroraums die Defizitquote im Schnitt um 2,3 Prozentpunkte, und das Primärdefizit verbesserte sich um rund 2½ Prozentpunkte. Die Haushaltsanpassungen im Eurogebiet werden im laufenden Jahr weitergeführt, und es ist in der Tat von entscheidender Bedeutung, dass die Bemühungen zur Wiederherstellung einer soliden Haushaltslage fortgesetzt werden. Zugleich sind Strukturreformen genauso unabdingbar wie Konsolidierungsanstrengungen und die Maßnahmen zur Sanierung des Finanzsystems. Auch in diesem Bereich sind einige Fortschritte erzielt worden. So hat beispielsweise bei den Lohnstückkosten und der Leistungsbilanzentwicklung in den meisten der von der Krise stark betroffenen Länder bereits ein Korrekturprozess eingesetzt. Allerdings müssen weitere Reformmaßnahmen rasch und entschieden umgesetzt werden. Reformen an den Gütermärkten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung effizienter und flexibler Arbeitsmärkte sind Voraussetzungen für den Abbau bestehender Ungleichgewichte und die Erzielung eines robusten, nachhaltigen Wachstums. Es kommt nun entscheidend darauf an, dass die Mitgliedstaaten ihre länderspezifischen Empfehlungen mit Entschlossenheit umsetzen. Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der EZB-Rat am 5. Juli 2012 beschlossen, die Leitzinsen der EZB um 25 Basispunkte zu senken. Über die geldpolitisch relevante Frist hat der inflationäre Druck weiter nachgelassen, da einige der zuvor identifizierten Abwärtsrisiken für die Wachstumsaussichten des EuroWährungsgebiets zum Tragen kamen. In Übereinstimmung hiermit ist die Grunddynamik der monetären Expansion nach wie vor verhalten. Die Inflationserwartungen für die Wirtschaft im Eurogebiet bleiben fest auf einem Niveau verankert, das mit unserem Ziel im Einklang steht, die Preissteigerung auf mittlere Sicht unter, aber nahe 2% zu halten. Zugleich bleibt das Wirtschaftswachstum im Euroraum weiterhin schwach, während erhöhte Unsicherheit das Vertrauen und die Stimmung belastet. 20 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Wir haben sowohl konventionelle geldpolitische Maßnahmen als auch Sondermaßnahmen durchgeführt. Diese Kombination geldpolitischer Maßnahmen hat die Transmission unserer Geldpolitik unterstützt. Alle unsere geldpolitischen Sondermaßnahmen sind vorübergehender Natur, und wir sind weiterhin uneingeschränkt in der Lage, durch entschlossenes und rechtzeitiges Handeln mittelfristig Preisstabilität zu gewährleisten. Ich möchte zudem daran erinnern, dass der EZB-Rat am 22. Juni 2012 weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Verfügbarkeit von Sicherheiten für Geschäftspartner beschlossen hat. Lassen Sie mich nun ein paar Bemerkungen zu sonstigen politischen Beschlüssen machen. Wir begrüßen die Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 29. Juni 2012, Maßnahmen zur Bewältigung der Spannungen an den Finanzmärkten, zur Wiederherstellung des Vertrauens und zur Wiederbelebung des Wachstums zu ergreifen. Wir stimmen darin überein, dass die Wirtschafts- und Währungsunion zukünftig auf eine solidere Grundlage gestellt werden muss und dass nachhaltiges Wachstum, solide öffentliche Finanzen und Strukturreformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit weiterhin hohe wirtschaftspolitische Priorität haben. Mit Wohlwollen nehmen wir den Beschluss zur Kenntnis, einen konkreten Fahrplan mit Terminvorgaben für die Verwirklichung einer echten Wirtschafts- und Währungsunion auszuarbeiten. Ferner begrüßen wir die auf dem Euroraum-Gipfel ergriffene Initiative für einen einheitlichen Aufsichtsmechanismus, die Möglichkeit der direkten Rekapitalisierung von Banken – unter angemessener Konditionalität – sowie den flexiblen und effizienten Einsatz der bestehenden EFSF/ESM-Instrumente zur Stabilisierung der Märkte. Die EZB ist bereit, bei der Durchführung von Marktoperationen als Fiskalagent für die EFSF/den ESM tätig zu werden. 21 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Chronik der geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems 2011/2012 Datum der Geldpolitische Maßnahme Bekanntgabe 2. August 2012 5. Juli 2012 22. Juni 2012 6. Juni 2012 3. Mai 2012 4. April 2012 8. März 2012 9. Februar 2012 12. Jänner 2012 8. Dezember 2011 3. November 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 0,75%, 1,5% bzw. 0% zu belassen. Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um jeweils 25 Basispunkte auf 0,75%, 1,5% bzw. 0% zu senken. Der EZB-Rat beschließt, die Verfügbarkeit von Sicherheiten für die Refinanzierung beim Eurosystem auszudehnen. Dies weitet die Beschlüsse vom 8. Dezember 2011 aus, indem die Rating-Grenzen für mit Forderungen besicherte Wertpapiere (ABS) weiter herunter gesetzt und die Liste der dabei zulässigen Forderungen ausgeweitet wurde. Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest, weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger Laufzeit bis Mitte Jänner 2013 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen. Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Darüber hinaus genehmigt er für eine Reihe von Ländern spezifische nationale Zulassungskriterien und Risikokontrollmaßnahmen bezüglich der temporären Hereinnahme zusätzlicher Kreditforderungen als Sicherheiten für die Kreditgeschäfte des Eurosystems. Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) um 25 Basispunkte auf 1,00% zu verringern. Er fasst ferner den Beschluss, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um jeweils 25 Basispunkte auf 1,75% bzw. 0,25% zu senken. Außerdem beschließt er die Einführung weiterer Sondermaßnahmen, und zwar a) die Durchführung von zwei längerfristigen Refinanzierungsgeschäften mit einer Laufzeit von jeweils etwa drei Jahren, eines im Dezember 2011 und das zweite im Februar 2012, b) die Erhöhung der Verfügbarkeit von Sicherheiten, c) eine Absenkung des Mindestreservesatzes auf 1% und d) eine bis auf Weiteres gültige Aussetzung der am letzten Tag der Mindestreserve-Erfüllungsperioden durchgeführten Feinsteuerungsoperationen. Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um 25 Basispunkte auf 1,25%, 2,00% und 0,50% zu senken. 22 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 6. Oktober 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,50%, 2,25% bzw. 0,75% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest, weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger Laufzeit bis Mitte Juli 2012 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen. Des Weiteren beschließt er, zwei längerfristige Refinanzierungsgeschäfte durchzuführen, eines im Oktober 2011 mit einer Laufzeit von ungefähr 12 Monaten und ein weiteres im Dezember 2011 mit einer Laufzeit von rund 13 Monaten, und auch diese Refinanzierungsgeschäfte als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln, wobei der Zinssatz dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit entspricht. 6. Oktober 2011 Zudem hat der EZB-Rat beschlossen, ein neues Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP2) durchzuführen. Die Modalitäten des Programms sind wie folgt: (i) Der für die Ankäufe intendierte Betrag beläuft sich auf 40 Mrd EUR. (ii) Die Ankäufe können an den Primär- und Sekundarmärkten erfolgen und werden als Direktkäufe durchgeführt. (iii) Die Ankäufe beginnen im November 2011 und sollten erwartungsgemäß bis Ende Oktober 2012 vollständig umgesetzt sein. 8. September 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,50%, 2,25% bzw. 0,75% zu belassen. 4. August 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,50%, 2,25% bzw. 0,75% zu belassen. Außerdem trifft er verschiedene Maßnahmen, um den erneuten Spannungen an einigen Finanzmärkten entgegenzuwirken. Insbesondere beschließt er, dass das Eurosystem ein zusätzliches liquiditätszuführendes längerfristiges Refinanzierungsgeschäft mit einer Laufzeit von rund sechs Monaten als Mengentender mit Vollzuteilung durchführen wird. Darüber hinaus legt er fest, weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger Laufzeit bis Mitte Jänner 2012 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen. 7. Juli 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um 25 Basispunkte auf 1,50%, 2,25% und 0,75% zu erhöhen. 9. Juni 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,25%, 2,00% bzw. 0,50% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest, weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger Laufzeit bis Oktober 2011 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen. 5. Mai 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,25%, 2,00% bzw. 0,50% zu belassen. 7. April 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um 25 Basispunkte auf 1,25%, 2,00% und 0,50% zu erhöhen. 23 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 3. März 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest, weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger Laufzeit bis Juli 2011 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen. 3. Februar 2011 13. Jänner 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Quelle: EZB, OeNB. 24 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten Kreditinstitute8 Stagnierende unkonsolidierte Bilanzsumme bei starkem Einlagenwachstum und zurückgehendem Auslandsgeschäft Die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute lag Ende Juni 2012 nur unmaßgeblich (–3,15 Mrd EUR oder –0,3%) unter dem Wert von Ende Dezember 2011. Im Jahresvergleich wuchs die Bilanzsumme um 18,38 Mrd EUR oder 1,9%. Rückgänge bei Auslandsforderungen standen einer Zunahme von Guthaben bei der OeNB und Käufe von festverzinslichen Wertpapieren gegenüber. Auf der Passivseite nahmen Auslandsverbindlichkeiten und hier vor allem die titrierten Kredite ab. Die Einlagen insbesondere die Sichteinlagen stiegen dagegen weiter kräftig an. Kredite an Unternehmen entwickelten sich ebenfalls weiter recht dynamisch. Der Raiffeisensektor hielt Ende Juni 2012 mit 30,4% (–0,1 Prozentpunkte) Marktanteil gemessen an der unkonsolidierten Gesamtbilanzsumme den ersten Platz. Danach folgten die Aktienbanken mit 26,1% (+0,9 Prozentpunkte) vor den Sparkassen mit 16,5% (–0,1 Prozentpunkte). Weiterhin robuste Kreditnachfrage österreichischer Unternehmen Das Kreditwachstum nichtfinanzieller Unternehmen verlief in Österreich nach wie vor dynamisch. Die vergleichsweise günstige konjunkturelle Entwicklung in Österreich und das deutlich niedrigere Zinsniveau in Österreich verglichen mit dem gesamten Euroraum fanden in den Kreditdaten ihren Niederschlag. So konnten sich Unternehmen in Österreich im Juni 2012 zu durchschnittlich 2,54% (bei Krediten bis 1 Million EUR) bzw. 1,93% (bei Krediten über 1 Million EUR) bei österreichischen Banken finanzieren, während die Zinssätze für Unternehmen im Euroraum mit 4,10% (bei Krediten bis 1 Million EUR) bzw. 2,62% (bei Krediten über 1 Million EUR) deutlich höher lagen. Der um Wechselkurseffekte, Abschreibungen und Reklassifikationen bereinigte Jahresveränderungswert des Kreditvolumens an nichtfinanzielle Unternehmen in Österreich belief sich Ende Juni 2012 auf 2,8%. Er lag damit um mehr als einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt des Jahres 2011 (+1,7%). Im Euroraum brachen die Kredite an Unternehmen dagegen ein. Die bereinigte Jahreswachstumsrate der Unternehmenskredite ging seit seinem Höhepunkt im Oktober 2011 (+2,0%) kontinuierlich zurück und war im Juni 2012 mit –0,6% sogar deutlich negativ. Die positive Entwicklung bei Unternehmenskrediten in Österreich lässt sich auch anhand der Neugeschäftszahlen nachvollziehen. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 7,4 Mrd EUR – 2,0 Mrd EUR davon waren mit Laufzeit über 6 Monate – wurden mehr Kredite als im Juni des Vorjahres vergeben. Trotz rückläufigem Kreditwachstum in der ersten Jahreshälfte (–0,3 Mrd EUR) war die bereinigte Jahresveränderungsrate für private Haushalte im Juni noch im positiven Bereich (+0,5 Mrd EUR bzw. +0,4%). Der sich weiter beschleunigende Trend zur Rückführung von Fremdwährungskrediten war für diese Entwicklung maßgeblich. Während die 8 Autor: Norbert Schuh (Abteilung Statistik – Außenwirtschaft Finanzierungsrechnung und Monetärstatistik) 25 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Jahreswachstumsrate im Eurosegment mit 4,9% ziemlich genau den Durchschnitt der letzten 2 Jahre (+5,0%) entsprach, erreichte die wechselkursbereinigte Abnahme der Fremdwährungskredite mit 10,4% einen Rekordwert. Vor allem vermehrte KonvertierungsAktionen österreichischer Banken dürften für die immer stärker ausfallenden Rückgänge verantwortlich sein. Aufgrund des – seit der Festlegung des CHF-Mindestwechselkurses von 1,20 durch die Schweizer Nationalbank – weitaus stabilen Wechselkurses (fast 90% der Fremdwährungskredite an private Haushalte wurden in CHF vergeben) wirkten sich die wechselkursbereinigten Rückgänge im Gegensatz zum Jahr 2011 auch unmittelbar auf den aushaftenden Bestand aus. Mit 36,8 Mrd EUR hatte Österreich jedoch noch immer einen Anteil von 36% an den gesamten im Euroraum aushaftenden Fremdwährungskrediten an private Haushalte, dieser konnte aber im Vergleich zum Vorjahr (38%) um 2 Prozentpunkte deutlich gesenkt werden. Insgesamt beträgt der Anteil Österreichs am gesamten aushaftenden Kreditvolumen an private Haushalte im Euroraum zwischen 2-3% Günstige Finanzierungsbedingungen der nichtfinanziellen Unternehmen und der privaten Haushalte Nicht nur dass sich die Kreditentwicklung in Österreich deutlich positiver gestaltet als im Euroraum, entwickeln sich auch die Kreditkosten für österreichische Kunden günstiger. Die im Dezember 2011 und Februar 2012 von der EZB aufgelegten 3-Jahres-Tender, welche europäischen Banken Liquidität in der Höhe von insgesamt 1000 Mrd EUR zur Verfügung stellten und die Leitzinssatzsenkungen im November und Dezember 2011 wirkten sich auf die Zinssätze in Österreich aufgrund des viel höheren Anteils variabel verzinster Kredite stärker aus als im Euroraum. Die Zinssätze für Unternehmenskredite über 1 Mio EUR sanken im Verlauf des Jahres 2012 unter 2%. Sie lagen im Juni 2012 mit 1,93% um 70 Basispunkte unter dem Durchschnitt des Euroraumes. Für Kredite bis 1 Mio EUR bezahlten österreichische Unternehmen im Juni 2012 sogar um 156 Basispunkte weniger als im Euroraumdurchschnitt. Seit Oktober 2011 hat sich der Zinsvorteil österreichischer Unternehmen für beide Kreditsegmente um rund 30 Basispunkte verbessert. Der Zinssatz für Wohnbaukredite an österreichische private Haushalte sank im Neugeschäft in den letzten 8 Monaten seit Oktober 2011 um 37 Basispunkte auf 2,67 % und damit auf den tiefsten Wert seit März 2011 (2,64%). Im selben Zeitraum ging der Zinssatz für Wohnbaukredite im Euroraum um 31 Basispunkte auf 3,43% zurück, sodass der Zinsvorteil österreichischer Haushalte in diesem Kreditsegment auf 76 Basispunkte anstieg. Im Bereich der Konsumkredite zahlten österreichische Kunden im Juni 2012 4,73%, das sind um 190 Basispunkte weniger als private Haushalte im Euroraum (6,63%). Kräftiges Sichteinlagenwachstum von privaten Haushalten und Unternehmen Die Gesamteinlagen aller in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute nahmen gegenüber dem Jahresende 2011 um 3,5% (+10,00 Mrd EUR) zu. Die Einlagen inländischer Nichtbanken in Höhe von 299,66 Mrd EUR verteilten sich zu 52,8% auf Spareinlagen (158,23 Mrd EUR), zu 35,5% auf Sichteinlagen (106,30 Mrd EUR) und zu 11,7% auf Termineinlagen (35,13 Mrd EUR). Hauptverantwortlich dafür war das Sichteinlagenwachstum in Höhe von 9,40 Mrd EUR (+9,7%). Die Spareinlagen wuchsen um 1,22 Mrd EUR (+0,8%), während die Termineinlagen einen Rückgang von 0,6 Mrd EUR (–1,8%) verzeichneten. 26 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Zwei Drittel des Einlagenwachstums (+6,64Mrd EUR) gingen auf den Unternehmenssektor (+3,1 Mrd EUR oder +6,2%) und die privaten Haushalte (+3,63 Mrd EUR oder +1,8%) zurück. Rückläufiges Auslandsgeschäft Der Stand der Auslandsforderungen sank im ersten Halbjahr 2012 um 6,54 Mrd EUR oder 2,0% auf 314,43 Mrd EUR und der der Verbindlichkeiten um 8,02 Mrd EUR auf 243,02. Die Forderungen gegen ausländische Kreditinstitute gingen um 3,20 Mrd EUR (–2,3%) zurück. Titrierte Kredite gegen private Schuldner wurden im Ausmaß von 1,34 Mrd EUR abgebaut. Sonstige Auslandsforderungen gingen um 2,52 Mrd EUR (–6,6%) zurück; zu etwa zu gleichen Teilen betraf dies den Abbau von Schuldverschreibungen ausländischer öffentlicher Emittenten sowie der Rückgang von Beteiligungen zwischen verbundenen Unternehmen. Auf der Seite der Verbindlichkeiten reduzierte sich die titrierte Schuld um 9,14 Mrd EUR oder 10,3%. Seit Ende 2008 gingen die Auslandsforderungen um 62,10 Mrd EUR (–16,5%) und die Auslandsverbindlichkeiten um 26,61 Mrd EUR (–9,9%) zurück. Konsolidierte Ertragslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute im 1. Quartal 20129 Im 1. Quartal 2012 erwirtschafteten Österreichs Kreditinstitute ein konsolidiertes Quartalsergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen in Höhe von 2,13 Mrd EUR. Es lag damit um 0,78 Mrd EUR bzw. 58,0% höher als der Vergleichswert im Jahr 2011. Gründe für diese Steigerung waren vor allem Sondereffekte, die auf Neubewertungen und Gewinne aus Finanzgeschäften zurückgehen. Rückgänge bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und der Risikovorsorge im Kreditgeschäft trugen zudem zu der positiven Entwicklung bei. Das Nettozinsergebnis, traditionell die wichtigste Ertragskomponente der österreichischen Kreditinstitute, stagnierte. Da die Zinsaufwendungen stärker stiegen als die Zinserträge musste eine Verringerung um 1,3% auf 4,94 Mrd EUR festgestellt werden. Auch das Provisionsgeschäft verringerte sich um 4,2% auf 1,82 Mrd EUR. Der Handelserfolg stieg unter anderem wegen Rückkäufen von Tier I- und Tier IIProdukten (Hybridkapital u.a.) stark um 150,2% auf 1,32 Mrd EUR. Die Komponenten des Handelserfolgs (d.h. Handelsergebnis, sonstige Bewertungsergebnisse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und realisierte Gewinne aus Finanzgeschäften) entwickelten sich aber unterschiedlich. Die Rückkäufe von Hybridkapital und der Abbau von langfristigem nachrangigem Kapital sind Maßnahmen, die von den Banken im Hinblick auf die zukünftige Eigenmittelzusammensetzung unter Basel III durchgeführt wurden. Der sich daraus ergebende Gewinn wird im Jahresabschluss 2012 wieder dem Kernkapital zugeführt. Beim Handelsergebnis wiesen die Kreditinstitute im 1. Quartal 2012 einen Gewinn in Höhe von 0,37 Mrd EUR aus, der jedoch um 0,13 Mrd EUR geringer ausfiel als im 1. Quartal 2011. Die sonstigen Bewertungsergebnisse nach IFRS (d.h. Währungsbewertung, Bewertung von Sicherungsbeziehungen und sonstigen Vermögenswerten) wiesen ebenfalls einen Gewinn von 0,37 Mrd EUR aus. Bei den realisierten Gewinnen aus Finanzgeschäften gab es einen starken Anstieg. Während im 1. Quartal 2011 ein leichter Verlust verzeichnet wurde, konnte zum 31. März 2012 ein Gewinn von 0,58 Mrd EUR ausgewiesen werden. 9 Da die unkonsolidierten Daten im Bereich der Ertragslage nur eine begrenzte Aussagekraft haben, erfolgt die Analyse anhand der konsolidierten Daten, die jedoch einen größeren time-lag aufweisen. 27 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012 Insgesamt erhöhten sich die Betriebserträge (ohne Risikovorsorgen) im Vergleich zum Vorjahresquartal (+5,2%), bei einem Wert von 9,71 Mrd EUR. Die Verwaltungsaufwendungen, bestehend aus Personal- und Sachaufwendungen, erhöhten sich um 0,5% auf 4,08 Mrd EUR. Die Personalaufwendungen betrugen im 1. Quartal 2012 2,55 Mrd EUR und stiegen damit um 1,5%; die Sachaufwendungen verringerten sich um 1,0% auf 1,53 Mrd EUR. Das konsolidierte Betriebsergebnis (ohne Risikovorsorge) der Kreditinstitute lag um 0,56 Mrd EUR bzw. 17,5% über jenem des Vorjahresquartals und betrug 3,80 Mrd EUR, wobei sich die Steigerung der Betriebserträge sowie der Rückgang bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen unmittelbar positiv auswirkten. Der Saldo der konsolidierten Risikovorsorgen im Kreditgeschäft lag bei erfolgsvermindernden 1,30 Mrd EUR. Im Vergleich zum 1.Quartal 2011 bildeten die Kreditinstitute in Österreich um insgesamt 0,16 Mrd EUR bzw. 11,0% weniger Kreditrisikovorsorgen. Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2011 um 15,82 Mrd EUR bzw. 1,36 % auf 1.182,14 Mrd EUR. Bausparkassen Weiterer Rückgang der Neuabschlüsse im Bausparkassengeschäft Die Halbierung des Prozentsatzes der Bausparprämie führt seit der Bekanntgabe im November 2011 zu einem Rückgang der Neuabschlüsse von Bausparverträgen. Die Neuabschlüsse, die bereits im 4. Quartal 2011 und im 1. Quartal 2012 im Jahresabstand deutlich gesunken waren (-9% bzw. -15,7%), verzeichneten im 2. Quartal 2012 mit einen noch deutlicheren Rückgang von 18,4% einen neuen langjährigen Tiefstand von 164.404 Stück. Die weitere Abnahme der Neuabschlüsse wirkte sich folglich auch auf die Gesamtanzahl der Bausparverträge aus; sie verringerten sich im Jahresabstand um 1,3%. Während die Stückzahl im 2. Quartal 2011 noch bei rund 5,5 Mio lag, sind es aktuell bereits knapp unter 5,4 Mio, was den tiefsten Halbjahreswert seit Bestehen dieser Statistik bedeutet. Die Gesamtvertragssumme zeigte seit Dezember 2011 einen stetigen Rückgang (1. Quartal -480 Mio EUR, 2. Quartal -273 Mio EUR) und betrug per Juni 2012 122,5 Mrd EUR. Der Zuwachs bei den Bauspareinlagen, welche im Vergleich zum Vorquartal um 138 Mio EUR bzw. 0,7% auf 19,4 Mrd EUR angestiegen sind, lag deutlich unter dem Wachstum der Einlagen bei allen Banken. Da die Ausleihungen mit 1,2% auf 19,0 Mrd EUR im 2. Quartal 2012 im Verhältnis zu den Bauspareinlagen wesentlich deutlicher gestiegen sind, hielt der Trend des Rückgangs des Einlagenüberhangs weiter an und liegt aktuell bei seinem historischen Tiefstwert von 381 Mio EUR. 28 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik 29 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Schweiz und Dänemark – Verteidigung des Wechselkursziels10 Starke Kapitalzuflüsse aus dem Ausland – auf der Suche nach einem sicheren Hafen – haben den Schweizer Franken (CHF) und die Dänische Krone (DKK) zuletzt stark unter Aufwertungsdruck gesetzt. Da in beiden Ländern die Leitzinsen bereits nahe Null liegen, sind die Möglichkeiten, mit konventionellen Instrumenten den Kapitalzuflüssen gegenzusteuern, bereits weitgehend ausgeschöpft. Die Schweizer Nationalbank (SNB) verteidigte bislang erfolgreich ihr am 6.9.2011 angekündigtes, vorübergehendes Wechselkursziel von 1,20 CHF/EUR. Massive Devisenkäufe seit Mai 2012 haben die Währungsreserven der SNB auf 70% des BIP anwachsen lassen – mit einem erheblichen Risiko hoher Bilanzverluste. Der dänischen Notenbank gelang es durch die Absenkung des Leitzinssatzes auf 0,20% und der Einführung negativer Zinsen auf Überschussliquidität die Kapitalzuflüsse einzudämmen und so den DKK/EUR-Wechselkurs wieder nahe an den zentralen Leitkurs im WKM II, in dessen Rahmen die DKK an den EUR gebunden ist, heranzuführen. Trotz der starken Ausweitung der Geldmenge erscheinen die Inflationsrisiken in beiden Ländern derzeit gering. Problematisch ist hingegen die Immobilienpreisentwicklung in der Schweiz. Schweiz und Dänemark von starken Kapitalzuflüssen aus dem Ausland betroffen… Der Schweizer Franken (CHF) gilt schon seit dem ersten Weltkrieg als sicherer Hafen in Krisenzeiten, während die Dänische Krone (DKK) – ähnlich wie die Währungen Schwedens oder Norwegens – erst im Lauf der aktuellen Krise als Fluchtwährung zusehends an Attraktivität gewonnen hat. Neben der großen Unsicherheit im Zusammenhang mit der Eurokrise und den guten Fundamentaldaten der beiden Länder Einlagen bei Banken (stärkeres Wachstum als der Euroraum, Jänner 2007 = 100, Index basiert auf nationaler Währung Staatsschuldenquote von nur knapp über 40% 150 des BIP) kommt bei der Schweiz noch das für 140 130 Anleger attraktive Bankgeheimnis dazu. 120 Im Fall der Schweiz treten die 110 Kapitalzuflüsse in Form von steil ansteigenden 100 Einlagen auf Schweizer Konten (siehe Grafik), 90 aber auch als Zuflüsse auf CHF-Konten im 80 70 Ausland zutage. In Dänemark führen die 60 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Kapitalzu- und -abflüsse der internationalen Schweiz = Einlagen Ansässiger und Gebietsfremder (exkl. MFI) Investoren (Banken, Pensionsfonds und = Einlagen private Haushalte und Gebietsfremder (inkl. MFI) Versicherungen, im Gegensatz zur Schweiz aber Quelle: EigeneDänemark Berechnungen, Dänische Nationabank, SNB. kaum Privatkunden) ab 2008 zu einer erhöhten Volatilität der Einlagen bei Banken. Seit der Intensivierung der Staatsschuldenkriese in einigen Euroraumländern im Sommer 2011 sind die Einlagen bei dänischen Banken jedoch ziemlich kontinuierlich angestiegen. Die Einlagen von Ansässigen aus den EU15-Ländern11 (exkl. 10 Autoren: Maria Silgoner und Thomas Scheiber (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland) 11 Belgien, Dänemark, Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Finnland und Vereinigtes Königreich. 30 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Dänemark) lagen im Juli 2012 um 35% über dem Niveau des gleichen Vorjahresmonats, während der Anstieg der Einlagen der dänischen Haushalte im selben Zeitraum nur 4% betrug. Deutlich zugenommen hat auch die ausländische Nachfrage nach Staatsanleihen der beiden Länder. Die Investoren sind dabei sogar bereit, negative Renditen in Kauf zu nehmen. So liegen die Renditen für kurzfristige Schatzscheine in beiden Ländern seit Ende Mai im negativen Bereich. Die Renditen liegen in diesem Laufzeitsegment um etwa 20 Basispunkte tiefer als in Deutschland. Da die Leitzinsen in beiden Ländern bereits auf historisch niedrigem Niveau nahe Null liegen, sind die Möglichkeiten, mit konventionellen Instrumenten den Kapitalzuflüssen gegenzusteuern, bereits weitgehend ausgeschöpft. … diese erhöhen den Aufwertungsdruck auf die beiden Währungen Seit Beginn der Finanzkrise im August 2007 wertete der CHF in Folge der Kapitalzuflüsse bis Mitte 2011 gegenüber dem Euro um über 30% auf. Nachdem Leitzinssenkungen und eine massive Liquiditätsausweitung die Aufwertung nicht stoppen konnten, gab die Schweizer Nationalbank (SNB) am 6.9.2011 bekannt, keinen Wechselkurs unter 1,20 CHF/EUR mehr zu tolerieren. Dieser Schritt wurde national und international von den meisten Beobachtern begrüßt. In den ersten Monaten danach musste die SNB kaum intervenieren, die Währungsreserven nahmen sogar ab. Erst in den vergangenen Wochen wurde die Grenze 1,20 vereinzelt und kurzfristig durchbrochen und die SNB musste stärker gegensteuern. Wie stark der CHF zum Kurs von 1,20 überbewertet ist, bleibt umstritten: die SNB hält den CHF weiter für deutlich überbewertet, der IWF nur für moderat (um 10-15%). Dänemark hat den Wechselkurs seit 1987 an die Deutsche Mark und seit 1999 an den Euro gebunden. Gemäß WKM II darf die Dänische 31 Renditen für Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeit in % 5 4 3 2 1 0 -1 2009 2010 2011 10-jährige Staatsanleihen Schweiz 2-jährige Staatsanleihen Schweiz 10-jährige Staatsanleihen Dänemark 2-jährige Staatsanleihen Dänemark 2012 Quelle: Thomson Reuters. Wechselkurs und Bandbreite gegenüber dem Euro CHF/EUR 1,80 DKK/EUR 7,65 1,70 7,60 1,60 7,55 1,50 7,50 1,40 7,45 1,30 7,40 1,20 7,35 1,10 7,30 1,00 2007 7,25 2008 2009 2010 2011 2012 Schweizer Franken (linke Achse) Dänische Krone (rechte Achse) Quelle: Thomson Reuters. Leitzinsen in der Schweiz und Dänemark in % 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 2010 Quelle: Thomson Reuters. 2011 2012 Schweiz Bandbreite Dänemark Leitzinssatz Dänemark Zinssatz für certificates of deposits Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Krone nur innerhalb eines Bandes von +/−2,25% um den Leitkurs von 7,46 DKK/EUR schwanken, die Dänische Nationalbank strebt aber einen Kurs möglichst nahe am Leitkurs an.12 Kurzfristig stabilisiert sie den Wechselkurs durch Interventionen am Devisenmarkt. Um die Wechselkursanbindung zu halten, genügte es in der Vergangenheit, Zinsänderungen des Euroraums nachzuvollziehen. Nun, da die DKK unter starken Aufwertungsdruck geraten ist, senkte die dänische Notenbank unabhängig von der EZB im Mai 2012 zweimal den Leitzinssatz. Dieser liegt seither um 55 Basispunkte unter dem Hauptrefinanzierungssatz der EZB. Die Zinssenkung der EZB Anfang Juli wurde ebenfalls nachvollzogen, so dass der Leitzins seither bei 0,2% liegt. Analog sank auch die Verzinsung der Überschussliquidität bei der Dänischen Nationalbank auf 0% bzw. auf −0,2% für certificates of deposits. Geschäftsbanken können überschüssige Kronen-Liquidität nur bis zu einer Höhe von 70 Mrd DKK bei der Dänischen Nationalbank (Einlage-Fazilität) veranlagen, darüberhinausgehende Beträge können sie bei der Notenbank nur durch Ankauf der negativ verzinsten certificates of deposits anlegen. In Folge der Zinsschritte ist es der Dänischen Nationalbank gelungen, den Kurs der Krone wieder nahe an den Leitkurs heranzuführen. Der Durchschnittskurs seit 5. Juli 2012 beträgt 7,44 DKK/EUR. Interventionen führen zu Ausweitung der Notenbankbilanzen Beide Notenbanken haben in den vergangenen Monaten in wechselnder Intensität auf den Devisenmärkten interveniert, um die Aufwertung ihrer Währungen zu begrenzen. Die Grafik zeigt, dass sich vor allem die Bilanz der SNB seit Mai 2012 erneut massiv ausgeweitet hat. Seit Ausbruch der Finanzkrise hat sich die Bilanz der SNB auf 72% des BIP vervierfacht und damit wesentlich stärker ausgeweitet, als die konsolidierte Bilanz des Eurosystems (33% des BIP) oder der Fed (19% des BIP). Die Währungsreserven der SNB sind seit Jänner 2012 im Zuge der Deviseninterventionen um knapp 80% gestiegen und erreichten Ende Juli 2012 70% des BIP (406 Mrd CHF bzw. 338 Mrd EUR). Die Bilanzausweitung der Dänischen Nationalbank nimmt sich mit +50% seit Vorkrisenzeiten dagegen vergleichsweise moderat aus. Aber auch hier lagen die Währungsreserven Ende Juli 2012 bei 28% des BIP (495 Mrd DKK bzw. 67 Mrd EUR; +11% gg. Vorjahresmonat). Die Bilanz macht – ähnlich wie im Euroraum – 31% des BIP aus. In der Schweiz wurde zuletzt der Ruf nach einer Auslagerung eines Teils der Währungsreserven in einen Staatsfonds nach dem Vorbild Chinas, 12 Bilanzsumme der Zentralbanken Jänner 2007 =100, Index basiert auf nationaler Währung 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 2007 2008 2009 2010 SNB Dänische Nationalbank Eurosystem (konsolidiert) 2011 2012 Quelle: Dänische Nationalbank, SNB, Thomson Reuters. Währungsreserven ohne Gold in % des BIP 80 70 60 50 40 30 20 10 0 2009 2010 SNB 2011 2012 Dänische Nationalbank Quelle: Eurostat, EZB; errechnet jeweils am BIP des Vorjahres. Dänemark ist auf Grund einer Ausnahmeregelung im EU-Vertrag nicht verpflichtet den Euro als Währung einzuführen. 32 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Singapurs oder Norwegens laut, um sie so ertragreicher veranlagen zu können. Derzeit veranlagt die SNB den Großteil der Devisenreserven in festverzinslichen Euro-Staatsanleihen – die Schweiz ist bereits der größte Einzelgläubiger Deutschlands – und nur etwa 10% in ausländischen Aktien. Der Erfolg der Wechselkursobergrenze, die explizit als temporäre Notlösung bezeichnet wird, hängt jedoch auch davon ab, diese zu gegebener Zeit rasch wieder rückgängig machen zu können, was einer längerfristigen Veranlagung in weniger liquide Titel eher widerspricht. Risiken der expansiven Geldpolitik Vor dem Hintergrund der Devisenmarkt-Interventionen und der damit verbundenen starken Ausweitung der Geldmenge stellt sich die Frage nach allfälligen Inflationsfolgen. Die Schweiz machte bereits Ende der 70er-Jahre negative Erfahrungen mit der Ausweitung der Geldmenge in Folge einer vorübergehenden Wechselkursanbindung, auf die eine Stagflationsphase folgte. Derzeit werden die Inflationsrisiken in der Schweiz als sehr gering eingeschätzt. Bereits seit Mitte 2011 befindet sich das Land in der Deflation (Juli 2012: −0,8%), vor allem dank verbilligter Importgüter. Auch für Dänemark erscheint das Risiko eines unerwünschten Inflationsschubs derzeit gering. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2012 hat sich die Inflationsrate deutlich zurückgebildet und betrug im Juli 2,1%. Die Europäische Kommission prognostiziert für 2013 einen Rückgang auf 1,5%, bei moderatem Lohnwachstum. Problematischer ist hingegen die Immobilienpreisentwicklung in der Schweiz (siehe Grafik unten rechts). So warnte die SNB zuletzt immer lauter vor dem Entstehen einer Immobilienpreisblase. Während in vielen europäischen Ländern – wie auch in Dänemark – die Eigenheimpreise mit der Krise stark eingebrochen sind, ziehen sie in der Schweiz kontinuierlich an. Um den Mindestkurs nicht zu gefährden, kann die SNB nicht mit einer Erhöhung der Leitzinsen gegensteuern und versucht daher, die Hypothekarkreditvergabe (und damit die Hauspreisentwicklung) über höhere Verpflichtungen zur Eigenkapitalunterlegung einzudämmen. Die hohen Währungsbestände in den Notenbankbilanzen bringen zudem potenziell starke Bewertungsschwankungen mit sich und damit auch das Risiko von Bilanzverlusten. So hat die SNB im Jahr 2010, als sie erfolglos gegen die Frankenstärke intervenierte, einen Bilanzverlust von 21 Mrd CHF (4% des BIP) eingefahren. Im ersten Halbjahr 2012 machte die SNB hingegen einen Buchgewinn auf Fremdwährungen von 5,1 Mrd CHF, da der US-Dollar und Yen gegenüber dem EUR und somit dem CHF aufwertete. 33 HVPI-Inflationsrate %-Veränderung zum Vorjahresmonat 5 4 3 2 1 0 -1 -2 2006 2007 2008 2009 Schweiz 2010 2011 Dänemark 2012 Euroraum Quelle: Eurostat. Hauspreisentwicklung Index (2007=100) 140 120 100 80 60 40 20 0 1999 2001 2003 2005 Schweiz Quelle: EZB. Dänemark 2007 2009 2011 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Folgende Szenarien sind für die Schweiz denkbar: Wenn sich die Lage im Euroraum rasch beruhigt und sich die Kapitalzuflüsse wieder umkehren, würde der CHF wieder abwerten. Die SNB könnte den Mindestkurs aufgeben und würde Devisengewinne realisieren. Problematischer ist der Fall einer fortgesetzten Krise im Euroraum. Sobald die importierte Deflation nachlässt und insoweit die expansive Geldpolitik in weiterer Folge Inflationseffekte zeigt, stünde der Mindestkurs in einem Spannungsverhältnis zur Wahrung der Preisstabilität. Die Aufgabe der Wechselkursanbindung würde vermutlich eine neuerliche CHF-Aufwertung und damit massive Bilanzverluste für die SNB nach sich ziehen. Die SNB diskutiert als zusätzliche Maßnahmen Kapitalverkehrskontrollen und negative Zinssätze (Abgaben auf ausländische Einlagen). Die dänische Notenbank schließt vorläufig Kapitalverkehrskontrollen13 aus und setzt bis auf weiteres auf das Instrument der negativen Zinsen auf certificates of deposits. Eigene Währung als Hemmschuh? Die eigene Währung stellt die beiden Notenbanken in unsicheren Zeiten vor besondere Herausforderungen. Für die Schweiz fällt die konjunkturelle Entwicklung vergleichsweise positiv aus. So ist die Schweizer Wirtschaft in der Krise weniger stark eingebrochen als der Euroraum. Die derzeit nachlassende Nachfrage aus dem Euroraum wird Großteils durch Exporte in die USA und nach Lateinamerika und Asien Wachstum reales BIP kompensiert. Die Binnennachfrage profitiert von den in % Schweiz Dänemark Euroraum infolge der zuletzt deflationären Entwicklung 2008 2,2 -0,8 0,3 steigenden verfügbaren Einkommen. Generell hat sich 2009 -1,9 -5,8 -4,4 3,0 1,3 2,0 die Exportwirtschaft gegenüber der 2010 2011 2,1 0,8 1,5 Währungsaufwertung als deutlich robuster erwiesen als 2012* 0,9 1,1 -0,3 erwartet. Vor allem die Uhren-, Pharma- und 2013* 1,7 1,4 1,0 Nahrungsmittelindustrie entwickeln sich gut. Quelle: Eurostat; *Prognosen: Frühjahrsprognose der Europ. Kommission Dänemarks Wirtschaftsleistung brach während der Finanz- und Wirtschaftskrise stärker ein als im Euroraum und wuchs 2010 und 2011 nur verhalten. Grund dafür ist die hohe Abhängigkeit der Wirtschaftsentwicklung von den Exporten in den Euroraum und die schwache Binnennachfrage. Das moderate BIP-Wachstum, das von der Europäischen Kommission für 2012 erwartet wird, wird vor allem einem Fiskalstimulus geschuldet sein. Von den Nettoexporten wird heuer auf Grund der schwachen Nachfrage aus dem Euroraum ein leicht negativer Beitrag erwartet. Ab 2013 dürften sowohl der Privatkonsum als auch die dänischen Exporte, dank des hohen Anteils an Gütern, deren Nachfrage nicht zyklisch schwankt, wieder moderat steigen. 13 Allerdings wird der Spielraum für die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen durch die Vertragsbestimmungen des EWR, dem beide Staaten angehören, rechtlich eingeschränkt. 34 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Das Hilfsprogramm für den spanischen Bankensektor: Ein Überblick14 Ende Juni 2012 beantragte Spanien Unterstützung im Rahmen des EFSF zur Kapitalisierung und Restrukturierung des heimischen Bankensektors. Das hohe Exposure der Banken gegenüber dem Immobiliensektor in Verbindung mit fallenden Hauspreisen riss immer tiefere Löcher in die Bilanzen der Institute. Angesichts steigender öffentlicher Refinanzierungskosten entschloss sich die spanische Regierung schließlich, europäische Hilfe zur Rekapitalisierung des Bankensektors anzunehmen. Das Memorandum of Understanding (MoU), das Spaniens Regierung Ende Juli 2012 mit dem Europäischen Rat vereinbarte, sieht einen detaillierten Zeitplan für die Restrukturierung und Kapitalisierung des spanischen Bankensektors bis Mitte 2013 vor. Wesentliche Elemente sind die Einrichtung einer Bad Bank, die die spanischen Banken von Altlasten befreien soll, sowie die Beteiligung privater Gläubiger. Letzteres stellt insofern eine besondere Herausforderung dar, als viele Kleinanleger betroffen sind. Spanien beantragt EFSF-Unterstützung Ende Juni stellte Spanien einen Antrag auf EFSF-Hilfsmittel zur Rekapitalisierung spanischer Banken. Der Europäische Rat genehmigte diese Finanzhilfe am 20. Juli 2012, mit Auflagen, die vor allem auf die Restrukturierung des Bankensektors fokussiert sind. Bereits im Vorfeld waren bis zu 100 Mrd EUR (knapp 10% des BIP) zugesagt worden, die Laufzeit beträgt bis zu 15 Jahre. Ende Juni wurden die beiden von der spanischen Regierung beauftragen Gutachten (Roland Berger und Oliver Wyman) zum Kapitalbedarf der 14 größten spanischen Banken insgesamt (90% der Bilanzsumme aller Banken) veröffentlicht. Unter ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen könnte sich dieser auf bis zu 62 o belaufen. Dabei wurde eine negative Entwicklung von Wachstum, Arbeitslosigkeit und Immobilienpreisen angenommen, nicht jedoch die Auswirkungen eines Anleihen- oder Aktienpreisverfalls, sodass der Kapitalbedarf durchaus auch höher ausfallen könnte. Die genaue Summe wird sich erst in den kommenden Monaten konkretisieren (siehe unten). Aktuell spricht die Regierung von 60 Mrd EUR. Am 20. Juli 2012 wurde das Memorandum of Understanding (MoU) zwischen Spanien und dem Europäischen Rat veröffentlicht. Es enthält allgemeine Verfahrungsregeln, die Verpflichtung der spanischen Regierung, am Reform- und Konsolidierungspfad festzuhalten, detaillierte Richtlinien in den Bereichen Aufsicht und Regulierung sowie einen genauen Zeitplan für die Restrukturierung des spanischen Bankensektors (siehe unten). Der entscheidende Akteur neben den spanischen Behörden ist die EK; die EZB und die EBA (Europäische Bankenaufsicht) sind in einigen Bereichen unterstützend tätig. Der IWF beteiligt sich nicht an der Finanzierung, leistet jedoch technische Hilfe. Bei voller Ausnutzung der zugesagten Mittel würde sich die spanische Schuldenstandquote in den nächsten Jahren rasch an 100% des BIP annähern (2011: 76%). Sobald im Euroraum eine einheitliche Bankenaufsicht realisiert ist, könnten die Mittel in eine direkte ESM-Hilfszahlung an die Banken umgewidmet werden. Diese wäre für Spanien nicht mehr schuldenstandwirksam. 14 Autoren: Dominik Bernhofer, Maria Silgoner (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland) 35 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Bei der Umwidmung würde darauf verzichtet werden, den Mitteln – wie ursprünglich im ESM vorgesehen – bevorzugten Gläubigerstatus zu verleihen. Dadurch wird ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die Märkte beseitigt. Trotz dieser Beschlüsse beruhigen sich die Märkte für langfristige spanische Staatsanleihen nur sehr langsam: Ende August lagen die Renditen 10jähriger spanischer Staatsanleihen bei etwa 6,5%. Wohnimmobilienpreisindex in Spanien (2007=100) Staatsanleihen: Renditen in IT und ES 140 8 7 120 6 100 5 80 4 60 3 2 40 Veränderung 1999 zu Peak 2007/2008: 169,81 1 20 0 Jän.11 Mär.11 Mai.11 Jul.11 Sep.11 Nov.11 Jän.12 Mär.12 Mai.12 Jul.12 Quelle: Thomson Reuters. IT - 10 Jahre IT - 2 Jahre Veränderung Peak 2007/2008 zu aktuellstem Wert: - 25,62 0 1999 ES - 10 Jahre ES - 2 Jahre 2001 2003 2005 2007 2009 2011 Quelle: EZB. Ursachen und Ausmaß der spanischen Bankenkrise Ursache der Bankenkrise ist die starke Verquickung des Finanzsektors mit dem Immobilienmarkt, in Kombination mit dem Platzen der Immobilienpreisblase. Ende März 2012 lag das Gesamtexposure spanischer Banken gegenüber dem Immobiliensektor bei 1.222 Mrd EUR, 114% des BIP bzw. 33% der aggregierten Bilanzsumme des spanischen Bankensektors. Aktiva spanischer Banken mit Immobilienbezug Q1 2012 in Mrd EUR Kredite Baugewerbe 96,2 Kredite Immobiliendienstleister 295,7 Hypothekenkredite 649,6 Reale Aktiva (Häuser, Land, etc.)15 180,0 Summe 1221,5 Quelle: Bank of Spain, OeNB Die Bankbilanzen kommen von zwei Seiten unter Druck: Einerseits durch sinkende Immobilienpreise und andererseits durch überfällige bzw. nicht einbringliche Kredite. Die Wohnimmobilienpreise sind seit ihrem Höhepunkt vor der Krise um 25% gesunken. In Irland 15 Die realen Aktiva wurden von den Banken im Zuge sogenannter debt-equity swaps erworben. Im Zuge dieser Transaktionen tilgten Kreditnehmer ihre (bereits uneinbringlichen) Schulden mit den damit finanzierten Vermögenswerten (zu teils überhöhten Preisen). 36 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik haben sich die Preise – bei einem vergleichbaren Anstieg um über 160% zwischen 1999 und 2007/08 – seit dem Höhepunkt hingegen halbiert. Das eingangs erwähnte adverse Szenario von Berger und Wyman nimmt einen Rückgang ab dem Höhepunkt der Preisentwicklung von über 60% an. Gleichzeitig steigt die Zahl zweifelhafter Kredite seit nunmehr 15 Monaten16. Im Juni machten sie bereits 164,4 Mrd EUR oder 9,4% des ausstehenden Kreditvolumens aus. Entwicklung spanischer Bankeinlagen* Spanien: Zweifelhafte Kredite in % der gesamten Kredite 10 in Mrd Euro 1.900 9 1.700 8 7 1.500 6 5 1.300 4 1.100 3 2 900 1 0 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Jän.10 Jän.11 700 2005 Jän.12 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: EZB, *konsolidiert, ausgenommen Zentralregierung Quelle: BdE. Die Problematik des hohen Immobilienexposures wurde lange Zeit von den zuständigen Behörden massiv unterschätzt. Nach dem Platzen der Blase konnte sich Spanien – im Gegensatz zu Irland – nicht umgehend zur Einrichtung einer Bad Bank durchringen. Stattdessen entschied man sich für die Konsolidierung des Bankensektors: Die Zahl der spanischen Banken wurde von über 50 auf 14 reduziert. Dass ein Zusammenschluss mehrerer Banken mit ähnlichem Risikoprofil ohne hinreichende Kapitalzufuhr jedoch keine hinreichende Lösung ist, zeigt die finanzielle Misere der Bankia, die 2011 aus der Fusion 7 kleiner Sparkassen entstand. Bankia musste Anfang 2012 teilverstaatlicht werden, der Kapitalisierungsbedarf wird auf 23 Mrd EUR geschätzt. Die in der jüngeren Vergangenheit erfolgte schrittweise Erhöhung der Rückstellungs- und Eigenkapitalvorgaben für den spanischen Bankensektor wurde von den Märkten nicht als Fortschritt, sondern als Signal für die Größe der Problematik interpretiert. Das Misstrauen gegenüber dem Bankensektor zeigt sich unter anderem am Rückgang der Einlagen bei spanischen Banken und am Rückzug internationaler Banken vom spanischen Interbankenmarkt. Die erschwerten Refinanzierungsbedingungen hemmen die Kreditvergabe. Laut Banco d’España lag das ausstehende Kreditvolumen der Privatwirtschaft im Mai 2012 um 2,1 % unter dem Niveau vom Mai 2011. Besonders betroffen sind dabei Hypothekarkredite. Die gesamtwirtschaftliche Produktion im zweiten Quartal 2012 lag 1 % niedriger als im zweiten Quartal 2011. 16 Die spanische Notenbank definiert ausstehende Kredite als zweifelhaft, wenn vereinbarte Zinszahlungen und/oder Tilgungsraten mehr als 3 Monate überfällig sind. 37 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Der Zeitplan zur Restrukturierung des spanischen Bankensektors Der Zeitplan zur Restrukturierung des spanischen Bankensektors, der dem MoU zugrunde liegt, durchläuft mehrere Phasen (mit Schwerpunkt Jahreswechsel 2012/13) und soll bis Ende Juni 2013 abgeschlossen sein. Er enthält Elemente der Aufsicht, der Kapitalisierung und der Restrukturierung. • Bereits im Juli sind 30 Mrd EUR an Spanien ergangen und für den Fall eines akuten Finanzbedarfs spanischer Banken beim EFSF hinterlegt worden. • Nach den Gutachten von Roland Berger und Oliver Wyman (top-down) werden weitere Wirtschaftsprüfer bis Ende September Stresstests auf Einzelbankenbasis durchführen, um den notwendigen Kapitalisierungsbedarf zu ermitteln (bottom-up). Dabei werden die 14 Banken in vier Gruppen unterteilt: Die Gruppe 0 wird Banken ohne Kapitalisierungsbedarf enthalten. Die Gruppe 1 ist vordefiniert und enthält alle bereits vom Fund for Orderly Bank Restructuring (FROB) verwalteten Banken17. Die Gruppe 2 wird Banken umfassen, die ihren Kapitalisierungsbedarf nicht ohne staatliche Unterstützung finanzieren können, während die Gruppe 3 jene Banken beinhaltet, die in der Lage sind, sich über die Märkte zu rekapitalisieren. • Anfang Oktober präsentieren die Banken aus den Gruppen 1 und 2 ihre (eigenen) Vorschläge zur Finanzierung des notwendigen Kapitalbedarfs. Gemeinsam mit der EK bewerten die spanischen Behörden diese Vorschläge bis spätestens Ende Dezember. Sodann erfolgen die Kapitalinjektionen über den FROB. Banken, die nicht existenzfähig sind, sollen geordnet abgewickelt werden. • Die Banken aus Gruppe 3 präsentieren ihre Vorschläge ebenfalls Anfang Oktober18. Im Gegensatz zu den Banken aus Gruppe 1 und 2 bedürfen ihre Kapitalisierungspläne keiner Zustimmung durch die spanischen Behörden oder die EK. Banken, die eine signifikante Kapitalerhöhung planen (mehr als 2% der risiko-gewichteten Aktiva), müssen bis Ende Dezember spezielle Anleihen im Ausmaß des notwendigen Kapitalbedarfs an den FROB begeben19. Sollten in weiterer Folge private Investoren das notwendige Kapital bereitstellen, werden diese Papiere bis Ende Juni 2013 getilgt. Ansonsten werden sie in Aktien umgewandelt, und die Kapitalisierung erfolgt (ähnlich den Gruppen 1 und 2) durch den FROB. Jene Banken aus Gruppe 3, die keine signifikante Kapitalerhöhung planen (weniger als 2 % der risikogewichteten Aktiva), haben bis Ende Juni Zeit, das notwendige Kapital aufzunehmen. Für den Fall, dass sie nicht erfolgreich sind, erfolgt die Kapitalisierung durch den FROB. Ein wichtiger Teil des MoU ist die Einrichtung einer Asset Management Company (AMC), i.e. einer Bad Bank. Alle Banken, deren Kapitalisierung über den FROB organisiert wird, 17 Der FROB, eingerichtet Ende Juni 2009, unterstützt die Restrukturierung und –kapitalisierung spanischer Problembanken. Aktuell kontrolliert er die BFA/Bankia, die Catalunya Caixa die NCG Banco und die Banco de Valencia. 18 Prinzipiell kann die Aufbringung des Eigenkapitals durch interne Maßnahmen, den Verkauf von Vermögenswerten, Maßnahmen im Bereich der Verbindlichkeiten oder Ausgabe neuer Aktien erfolgen. 19 Solche Papiere werden als contingent convertible bond (CoCo) bezeichnet. Im Normalfall kann der Begeber solcher Anleihen am Fälligkeitsdatum entscheiden, sie zu tilgen oder sie in Aktien umzuwandeln. 38 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik müssen im Zuge ihrer Restrukturierung notleidende Aktiva („impaired assets“) an die AMC zu übertragen. Die Bewertung dieser Aktiva erfolgt zu ihrem realen langfristigen Marktwert. Im Gegenzug für ihre Aktiva erhalten die Banken Anteile an der AMC, von der AMC begebene Anleihen, Liquidität oder andere Anleihen. Das Eigenkapital der AMC wird vom FROB bereitgestellt. Die AMC soll die frisch kapitalisierten Banken von Altlasten befreien und dadurch die Unsicherheit über den Zustand der spanischen Bankbilanzen verringern. Um die Kosten für die spanischen Steuerzahler so gering wie möglich zu halten, verlangt das MoU die Beteiligung privater Gläubiger an notwendigen Abschreibungen in den vom FROB kapitalisierten Banken. Das gilt nicht nur für die Aktionäre dieser Banken, sondern auch für die Halter von hybriden Papieren (wie CoCos) sowie nachrangiger Verbindlichkeiten. Da der Besitz dieser Papiere in Spanien unter Kleinanlegern breit gestreut ist, stellt die Ausgestaltung einer solchen Gläubigerbeteiligung eine erhebliche Herausforderung für die spanischen Behörden dar. 39 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Portugal: Gelingt die Rückkehr an den Kapitalmarkt im Jahr 2013?20 Portugal verfolgt ein ambitioniertes Anpassungs- und Reformprogramm, das von der EU und dem IWF finanziell unterstützt wird. Dieses Programm verfolgt das Ziel, dass Portugal ab 2013 wieder erfolgreich mehrjährige Papiere am Kapitalmarkt begeben kann. Jüngste Entwicklungen auf dem Sekundärmarkt für portugiesische Staatsanleihen zeigen einen gewissen Rückgang der Renditen, die sich allerdings nach wie vor auf hohem Niveau befinden. Risiken für die erfolgreiche Umsetzung des portugiesischen Programms ergeben sich vor allem aufgrund von zwei Entwicklungen: i) Die anhaltenden Refinanzierungsprobleme portugiesischer Banken am Interbankenmarkt dämpfen die Kreditvergabe an die Privatwirtschaft. ii) Pro-zyklische Effekte der Strukturreformen und der Fiskalkonsolidierung schwächen die Binnennachfrage. Beides hat negative BIP-Effekte. Im 2. Quartal 2012 ist die portugiesische Wirtschaft um 1,2 % geschrumpft (gegenüber Vorquartal). Eine weitere Verschärfung der konjunkturellen Situation könnte die Konsolidierungsziele 2012 gefährden. Eine Spirale aus höheren Schulden und steigenden Zinsaufschlägen würde die Rückkehr Portugals an die Kapitalmärkte hinauszögern. Rezente Einschätzungen von OECD und IWF halten aber an 2013 als realistischem Jahr für die Rückkehr Portugals an den Kapitalmarkt fest. Entwicklung der Renditeaufschläge zu Deutschland Seit Beginn 2012 ist eine stetige Beruhigung am Markt für portugiesische Staatsanleihen bemerkbar (siehe Grafik unten). Der Zinsaufschlag 10-jähriger Papiere gegenüber gleichlautenden deutschen Anleihen ist seit dem Jahresbeginn um fast 300 Basispunkte zurückgegangen, bleiben allerdings nach wie vor mit gut 800 Basispunkten sehr hoch. Gleichzeitig begibt Portugal erfolgreich kurzfristige Geldmarktpapiere (T-Bills). Seit Dezember 2011 steigen Laufzeit und ausstehende Volumina der Papiere, die Verzinsung ist deutlich zurückgegangen. Die portugiesische Notenbank bestätigt eine gestiegene Nachfrage heimischer Banken nach diesen Papieren (welche durch die langfristigen Refinanzierungsoperationen der EZB unterstützt worden ist), spricht aber auch von wachsendem Interesse aus dem Ausland. Gleichzeitig zeigen Schätzungen des IWF, dass die Zinsaufschläge für längerfristige Staatspapiere Portugals stark überzogen sind. So sind nach diesen Berechnungen (IWF Fiscal Monitor Juli 2012) mehr als zwei Drittel der gegenwärtigen Zinsaufschläge gegenüber Deutschland für 10-jährige Papiere nicht durch Fundamentalfaktoren (wie z.B. Schuldenstand, Leistungsbilanzdefizit etc.) erklärbar (siehe Grafik oben). Jüngste Simulationen gehen davon aus, dass die Staatsschulden 2013 mit 118,5% des BIP ihren Höhepunkt erreichen und dann bis 2030 auf 80 % zurückgehen werden (IWF Länderbericht Juli 2012). Die Verzinsung für 10-jährige Staatsanleihen wird dabei für den Zeitraum bis 2030 mit durchschnittlich 7% angenommen. Aktuell (Ende August 2012) sind es 9,6%. 20 Autor: Dominik Bernhofer ((Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland) 40 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Renditenaufschläge auf 10-jährige Staatsanleihen in Basispunkten, Vergleich mit Deutschland 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Jän.08 Jul.08 Jän.09 Jul.09 Jän.10 Jul.10 Jän.11 Jul.11 Jän.12 Jul.12 ES IE IT PT GR Quelle: EZB. Finanzmarkt: Anzeichen einer Kreditklemme? Das portugiesische Wachstumsmodell vor der Krise war stark abhängig von Kapitalzuflüssen im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Bankaktivitäten. Ausländische Banken stellten portugiesischen Banken umfangreiche Finanzmittel zur Verfügung, die diese Liquidität wiederum an die portugiesische Realwirtschaft weitergereicht haben. Infolge veränderter Risikoeinschätzungen ist dieser Zustrom seit Herbst 2008 versiegt. Zwischen Q2 2008 und Q1 2012 ging das Gesamtvolumen der Forderungen ausländischer Banken gegenüber der portugiesischen Wirtschaft (alle Sektoren) um etwa 40% zurück (siehe Grafik unten). Grenzüberschreitende Forderungen fielen dabei um 60 %. Hingegen erwies sich die Kreditvergabe der lokalen Töchter ausländischer Banken als stabil. Im Vergleich zu Q2 2008 sind ihre Forderungen sogar leicht angestiegen. Kreditvergabe Aktivitäten ausländischer Banken seit Beginn der Krise 120 Q2 2008 = 100 in % zum VJQ 14 110 12 100 90 10 80 8 70 60 6 50 2 4 40 0 30 20 2008q2 2008q4 2009q2 2009q4 2010q2 2010q4 2011q2 2011q4 Quelle: BIS -2 -4 -6 Forderungen Internationale Banken gesamt Kreditvergabe an Banken Finanzierungs des öffentlichen Sektors Grenzüberschreitende Forderungen Forderungen lokaler Töchter -8 2008q4 2009q2 2009q4 2010q2 2010q4 nichtfinanzielle Körperschaften 2011q2 2011q4 2012q2 private Haushalte Quelle: Bank of Portugal Statistiken der portugiesischen Notenbank legen nahe, dass die inländische Kreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen und Haushalte unter den erschwerten Refinanzierungsbedingungen des portugiesischen Bankensektors leidet. Das ausstehende Kreditvolumen an diese Sektoren lag im zweiten Quartal 2012 um 6,2 bzw. 4,2% niedriger als 41 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik im gleichen Quartal des Jahres 2011 (siehe Grafik)21. Positiv zu vermerken ist hingegen die laut portugiesischer Notenbank relativ stabile Liquiditätsversorgung der Exportindustrie. Stabile Einlagen und die Liquiditätsversorgung durch die EZB lindern die Refinanzierungsprobleme des portugiesischen Bankensektors. Ende August 2012 erreichte das Volumen der EZBRefinanzierungsoperationen gegenüber portugiesischen Banken 66 Mrd. EUR. Laut dem jüngsten IWF-Länderbericht (Juli 2012) ist zu erwarten, dass alle großen portugiesischen Banken per Ende 2012 eine Core Tier 1-Kapitalquote von 10% erreichen werden. Haben die Strukturreformen pro-zyklische Effekte? Das Reformprogramm der portugiesischen Regierung, das Anfang 2011 mit der Troika (EZB, IWF, EK) vereinbart wurde, umfasst im Wesentlichen zwei Punkte: i) eine nachhaltige Sanierung der öffentlichen Haushalte (inklusive ausgelagerter staatlicher Bereiche), und ii) eine nachhaltige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Exportpotentials22. In einem Umfeld erhöhter Unsicherheit und schwacher inländischer und internationaler Wachstumsentwicklung stellt die Erreichung dieser Ziele eine besondere Herausforderung dar. Wachstumsbeitrag des realen BIP in PT 8,0 Wettbewerbsfähigkeit 2000 = 100 in % Punkten gegenüber der Vorjahresperiode 115 110 4,0 105 0,0 100 -4,0 95 -8,0 90 -12,0 2008q01 2009q01 2010Q1 2011Q1 priv.Konsum staatl.Konsum Bruttoanlageinv. Außenbeitrag Vorratsveränderungen*) BIP 2012Q1 85 80 2000 2002 2004 2006 Exportleistung 2008 2010 2012 Realer effektiver Wechselkurs Quelle: OECD Quelle: Eurostat. *) inkl. Statistischer Differenz. Seit 2011 befindet sich die portugiesische Wirtschaft – wie bereits 2009 und Anfang 2010 – in einer Rezession. Im 2. Quartal 2012 ging das portugiesische BIP laut jüngstem Flash-Estimate um 1,2 % (gegenüber Vorquartal) zurück, und war damit das siebte Quartal in Folge negativ. Diese Entwicklung wird von der Binnennachfrage (insb. der Investitionsnachfrage) dominiert, der Wachstumsbeitrag der Nettoexporte ist hingegen positiv (siehe Grafik). Die Binnennachfrage wird dabei von pro-zyklischen Effekten der portugiesischen Fiskalpolitik und der Lohnmoderation gedämpft. Das negative Lohnwachstum pro Beschäftigten (2011 -4,6% geg. VJ, real) und die Rückführung des Budgetdefizits (um 5 ½% des BIP im Jahr 2011 gegenüber 2010) haben die Konsumnachfrage gedämpft23. In einem Umfeld erhöhter 21 Bis dato sind keine Studien verfügbar, die angebots- und nachfrageseitige Faktoren im portugiesischen Kreditwachstum systematisch untersuchen. Ähnlich gelagerte Untersuchungen für Spanien und Italien auf Basis des „Bank Lending Surveys“ der EZB kommen aber zum Ergebnis dass angebots- und nachfrageseitige Faktoren relevant sind. 22 Siehe auch OECD Länderbericht (Juli 2012). 23 Mindestens 50 % davon sind Einmaleffekte (OECD Länderbericht Juli 2012). 42 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Unsicherheit, schwacher Konsumnachfrage und erschwerter Kreditvergabebedingungen gehen auch die Unternehmensinvestitionen zurück24. Nach zweistelligen Wachstumsraten 2010 und 2011 machte sich im 2. Quartal 2012 nun auch eine deutliche Abschwächung der Exportdynamik bemerkbar. Grund ist die Abhängigkeit der Exporte von der europäischen Konjunktur. 77% der portugiesischen Exporte gehen nach Europa, 50% allein nach Spanien, Deutschland und Frankreich (Stand 2011). Im April gingen die Exporte Portugals in den Euroraum erstmals leicht zurück (im Vergleich zum VJM). Die aktuelle Situation hat zu erhöhten Diversifizierungsbemühungen der portugiesischen Industrie geführt. Im ersten Quartal 2012 stieg insbesondere der Anteil der Güterexporte in Märkte außerhalb der EU (dreistellige Zuwächse in China). Seit 2011 konnte Portugal seine Marktanteile im Welthandel ausweiten und damit etwa die Hälfte der Marktanteilsverluste seit 2000 wettmachen (siehe Grafik Exportleistungsindikator OECD). Die Rückkehr auf den Kapitalmarkt im Verlauf von 2013 Die Troika (EZB, IWF, EK) lobt das portugiesische Anpassungs- und Reformprogramm als erfolgreich, insbesondere im Kontext des schwierigen makroökonomischen Umfelds. Die fiskalischen und außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte gehen zurück, die finanzielle Stabilität des Bankensektors scheint gewährleistet. Die Zustimmung der Bevölkerung zu den Veränderungen ist hoch. Rund 80% der abgegebenen Stimmen bei den Parlamentswahlen Anfang Juni 2011 entfielen auf Parteien, die das Sparprogramm unterstützen. Der soziale Konsens wird von der Regierung als wichtige Stütze der Reformmaßnahmen hervorgehoben. Negativ zu vermerken ist das rückläufige Wachstum von Krediten und Binnennachfrage. Der IWF (Länderbericht Juli 2012) erwartet, dass Portugals Wirtschaft 2012 um 3% real schrumpfen wird und dies das Budgetdefizit um 0,5 % des BIP erhöhen könnte. Diese Lücke soll durch einen Anstieg der EU-Strukturmittel und geringer als erwartete Zinsausgaben kompensiert werden. Bis jetzt hält die Regierung am vereinbarten Defizitziel von 4,5% des BIP für 2012 fest. Nach letzten Meldungen des portugiesischen Finanzministeriums sank das gesamtstaatliche Defizit zwischen Jänner und Juli 2012 um 40% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein Großteil der Verbesserung stammt aus höheren Einnahmen (wie z.B. Gebührenerhöhungen); allerdings sind die Steuereinnahmen zurückgegangen. Gleichzeitig sind die Ausgaben angestiegen (+ 0,8%), und zwar infolge höherer Zinszahlungen (+ 16,9%), die Primärausgaben hingegen sind rückläufig. Angesichts der rückläufigen Steuereinnahmen ist es allerdings fraglich, ob die portugiesische Regierung das für 2012 angestrebte Defizitziel zur Gänze erreichen kann. Der Plan für die Rückkehr auf den Kapitalmarkt soll in zwei Phasen erfolgen: Ein erster Schritt ist die stetige Steigerung des Volumens und der Laufzeit der kurzfristigen Geldmarktpapiere. In einem zweiten Schritt sollen sogenannte „medium term notes“ (MTNs) mit einer Laufzeit von 1 – 5 Jahren an speziell ausgewählte Investoren begeben werden. Gelingt Portugal – so wie Irland – die Rückkehr an den Kapitalmarkt, so hätte dies auch positive Auswirkungen auf den Euroraum. Das erfolgreiche Abschließen eines Anpassungsprogramms innerhalb der Währungsunion könnte positive Vertrauens- und Vorbildeffekte entfalten. 24 2011 war auch erstmals der Wachstumsbeitrag der öffentlichen Investitionen negativ. Die öffentliche Hand kontrolliert traditionell etwa 15 % der Bruttoanlageinvestitionen Portugals. 43 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Slowenien: Fiskalkonsolidierung, Bankensanierung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit als wesentlichste Herausforderungen25 Die wirtschaftliche Entwicklung in Slowenien geriet in den vergangenen Monaten verstärkt in die Schlagzeilen. Angesichts der Verdoppelung der Staatsschulden zwischen 2008 und 2011, erwarteter weiterer Belastungen des Staatshaushaltes im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung der größten Banken des Landes und der angestiegenen Zinsen für Staatsanleihen wurde Slowenien in den Medien des öfteren als der nächste mögliche Kandidat für den EuroRettungsschirm genannt. Die drei größten Ratingagenturen setzten Anfang August die Ratings des Landes um eine (Fitch und S&P) bzw. drei (Moody’s) Stufen herab. Am pessimistischsten ist Moody’s, in deren Beurteilung (Baa2) Slowenien nur noch zwei Stufen vom Verlust des „investment grade“ trennt. In der Begründung ihrer Schritte nannten alle drei Agenturen die weitere Verschlechterung der Situation im slowenischen Bankensystem, die Verschlechterung der Finanzierungssituation des Staates und die schwache Konjunktur. Parallel dazu stuften Moody’s und Fitch die Ratings von ausgewählten slowenischen Banken (darunter auch der drei größten, zum Teil im Staatsbesitz befindlichen, Banken: NLB, NKBM und Abanka), während S&P ihr Rating für das slowenische Bankensystem herabsetzte. Rezession mit wenigen positiven Nebeneffekten Slowenien steckt seit 2009 in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Nach dem starken BIP-Rückgang 2009 (-8%), folgte zwar 2009 eine leichte Erholung, 2011 und voraussichtlich 2012 ist das Wirtschaftswachstum aber erneut negativ. Positive Impulse kommen ausschließlich von den Nettoexporten, während die Bruttoanlageinvestitionen 2012 bereits das vierte Jahr in Folge (zum Teil schwere) Einbrüche erleiden und auch der Konsum schrumpft. Die Europäische Kommission rechnet für heuer mit einem BIP-Rückgang von 1,4% und für 2013 mit einer leichten Erholung (+0,7%). Laut Kommission sind die Aussichten durch die schwache Baukonjunktur, eine Kreditklemme, beachtliche (und unerlässliche) fiskalische Konsolidierungsmaßnahmen, fallende Reallöhne und hohe Arbeitslosigkeit getrübt. Die Inflationsrate betrug im Juli 2012 2,6% im Jahresabstand und liegt nur leicht über dem Durchschnitt des Euroraumes (2,4%). Die Inflation wird vor allem durch die Preise für Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel getrieben, während die Kerninflation deutlich niedriger bei 1,4% lag. Laut Kommission wird die Inflationsrate im Gesamtjahr 2012 bei 2,2% liegen und nächstes Jahr auf 1,7% sinken. Mit der schwachen Binnennachfrage hängt die Verbesserung des Saldos der Leistungsbilanz und der Vermögensübertragungen seit Ausbruch der Wirtschaftskrise zusammen. Das Defizit verringerte sich von 7% des BIP in 2008 auf etwa 1% in den Jahren 2009 bis 2011. Der Saldo sollte nach Ansicht der Kommission 2012 ausgeglichen sein und 2013 ein leichtes Plus aufweisen. Die Verbesserung der Außenwirtschaftsposition kam zum Teil von der Handelsbilanz, aber auch der Einkommenssaldo verbesserte sich nicht zuletzt dank niedrigerer 25 Autor: Zoltan Walko (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland). Einzelne Tabellen sind aus den Originärquellen übernommen und deswegen in Englisch. 44 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Gewinnausschüttungen Unternehmenssektor. an ausländische Eigentümer im krisengeschüttelten Tabelle 1: Prognose wirtschaftlicher Kennzahlen: Quelle: Europäische Kommission Die drei größten Problembereiche Budget Die Anfang 2012 angetretene neue Regierung des Landes hat bereits nach kurzer Zeit einen ambitionierten Plan zur Verringerung des Budgetdefizits von 6,4% des BIP im Jahr 2011 auf 3,5% in 2012 und 2,5% in 2013 (und weiter auf 0,4% bis 2015) vorgelegt. Dies soll mehrheitlich durch eine (überwiegend zeitlich begrenzte) Verringerung von Staatsausgaben, und zum kleineren Teil durch gesteigerte Einnahmen erzielt werden. Aufgrund zahlreicher Risiken erwartet die Europäische Kommission einen höheren Defizitpfad: 4,3% in 2012 und 3,8% in 2013. Dementsprechend sieht die Kommission einen stärkeren weiteren Anstieg der Staatsschulden von 47,6% des BIP in 2011 auf 54,7% (Stabilitätsprogramm: 51,9%) in 2012 und 58,1% (53,1%) in 2013. Bei der derzeit laufenden Finalisierung des Budgetentwurfes für 2013-2014 will die Regierung an ihren ursprünglichen Zielen festhalten, und der Finanzminister hat vor kurzem weitere Einsparungen bei den Pensionen, den Sozialausgaben und bei den Löhnen im öffentlichen Sektor nicht ausgeschlossen. Immer wieder tauchen in den Medien Spekulationen über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf, was aber bislang offiziell nicht bestätigt wurde. Eine „Unbekannte“ ist derzeit noch der Fiskaleffekt der angepeilten Sanierung der drei größten Banken des Landes (siehe auch unten). Um die negativen Auswirkungen der Budgetkonsolidierung auf die Konjunktur teilweise abzufedern, hat die Regierung ein Maßnahmenpaket angekündigt (und teilweise schon implementiert), das durch die Verringerung 45 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik der Bürokratie und die Vereinfachung von staatlichen Entscheidungsverfahren das Geschäftsumfeld der Unternehmen verbessern und Investitionen begünstigen soll (z.B. Baugenehmigungen, Regionalentwicklung, Zahlungsdisziplin, Förderung der Energieeffizienz, SMEs). Grafik 1: Wirtschaftswachstum, Budgetsaldo und Staatsschulden Wirtschaftswachstum, Budgetsaldo und Staatsschulden 1.0 2007 0.0 23.1 Budgetsaldo in % des BIP -1.0 2005 2006 26.7 26.4 -2.0 2008 21.9 -3.0 -4.0 2012f 54.7 -5.0 2009 -6.0 -7.0 -10.0 -8.0 2010 2011 35.3 38.8 47.6 -6.0 -4.0 -2.0 0.0 2.0 4.0 6.0 8.0 10.0 Reales BIP-Wachstum Anmerkung: Die Blasen stellen die Staatsschulden dar. Die Zahlen neben den Blasen geben das Referenzjahr und die Höhe der Staatsschulden in % des BIP an. Quelle: Europäische Kommission, OeNB. Um ihrer Verpflichtung im Rahmen des EU-Fiskalpaktes nachzukommen und das Marktvertrauen zu stärken, strebt die Regierung die Verankerung einer Fiskalregel in der Verfassung an. Im Frühsommer musste diese legistische Maßnahme aufgrund des Widerstandes der Opposition (deren Stimmen für die Verabschiedung notwendig sind) verschoben werden und die seither laufenden Allparteien-Verhandlungen sind bislang erfolglos geblieben. Betreffend die langfristige Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen skizzierte die Regierung in ihrem Stabilitätsprogramm einen erneuten Anlauf zu einer Pensionsreform. Demnach soll ein Mehrsäulensystem eingeführt und das Pensionsantrittsalter angehoben werden (Beschlussfassung bis Ende 2013). In der Beurteilung der Kommission sind diese Pläne allerdings angesichts der Herausforderungen (alterungsbedingte Ausgaben in Slowenien deutlich über dem EUDurchschnitt) nur wenig ambitioniert. Banken Sloweniens Bankensystem gehört zu den am schwächsten kapitalisierten und am wenigsten ertragreichsten in der EU. Die größte, mehrheitlich im Staatsbesitz befindliche Bank des Landes NLB musste Mitte 2012 nach EBA-Vorgaben rekapitalisiert werden, wobei die Kosten (380 Mio EUR) vom Staat (320 Mio EUR) und staatlichen Fonds (60 Mio EUR) getragen wurden, da sich der Minderheitseigentümer KBC nicht an der Kapitalerhöhung beteiligte. Allerdings steht die Privatisierung der Bank (wie auch die Privatisierung der zweitgrößten Bank, NKBM) bis Mitte 2013 hoch auf der Prioritätenliste der Regierung. 46 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Die slowenischen Banken haben mit einem hohen und steigenden Anteil von notleidenden Krediten zu kämpfen (Ende Mai 2012 lag der Anteil von Krediten, die 90 Tage oder mehr überfällig waren, bei 12,8%). Dies schlägt sich in ihrem Erfolgsausweis nieder (auf Sektorebene Nachsteuerverlust 2010, 2011 und voraussichtlich auch 2012) und löst einen Rekapitalisierungsbedarf aus. Unterschiedlich hohe Schätzungen über die tatsächliche Höhe der effektiv notleidenden Kredite bei den größten Banken des Landes sowie Abgrenzungs- bzw. Definitionsprobleme bei notleidenden Krediten deuten auf Datenprobleme und Schwierigkeiten bei der Bewertung der Asset-Qualität hin. Dies wiederum erschwert die Ermittlung des effektiven Rekapitalisierungsbedarfs. Grafik 2: Notleidende Kredite des Bankensektors Anteil notleidender Kredite (>90 Tage überfällig) in % aller Kredite an den jeweiligen Sektor 25 20 15 10 5 0 Alle Sektoren 31/12/2007 Nichtfinanzielle Unternehmen 31/12/2008 31/12/2009 31/12/2010 Haushalte 31/12/2011 31/05/2012 Quelle: Banka Slovenije, OeNB. Das Problem der notleidenden Kredite, zusammen mit geringen Kapitalpuffern und möglichen mittelfristigen Liquiditätsengpässen (derzeit stellen langfristige Kredite der EZB sowie Staatseinlagen wichtige Finanzierungsformen für die Banken dar), beeinträchtigt die Kreditvergabewilligkeit der Banken. Das ausstehende Kreditvolumen an Unternehmen und Haushalte ist seit August 2008 rückläufig (negative Wachstumsraten im Jahresabstand), wobei vor allem Kredite an Unternehmen betroffen sind. Die schwache Kreditnachfrage der Unternehmen kann allerdings zum Teil als Umkehr der starken Kreditexpansion und des starken Anstiegs der Unternehmensverschuldung vor der Krise gesehen werden, sie verzögert allerdings die konjunkturelle Erholung. Um die angebotsseitigen Hemmnisse für das Kreditwachstum zu mildern, arbeitet die Regierung an Plänen, das Problem der notleidenden Kredite zu lösen. Nach jüngsten Informationen soll eine „Bad Bank“ die notleidenden Forderungen der drei größten Banken des Landes übernehmen und somit ihre Bilanzen entlasten. An den Details des Planes, einschließlich der Berechnungen über die Auswirkungen auf den Staatshaushalt, wird derzeit noch in Allparteien-Verhandlungen gefeilt; eine Entscheidung wird für den September erwartet. 47 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Die slowenische Notenbank warnte allerdings Ende August vor einer Überdramatisierung der Situation der slowenischen Banken. Die Bank erklärte, dass einzelne Fälle von schlechten Geschäftspraktiken, Missmanagement und vermuteter Korruption verallgemeinert würden und ein desolater Zustand des gesamten Bankensystems gezeichnet würde. Die Notenbank betonte, dass die slowenischen Banken stabil seien, normal funktionierten und laufend von ihr überwacht würden. Wettbewerbsfähigkeit Eine detaillierte Analyse der Europäischen Kommission im Rahmen des Verfahrens bei makroökonomischen Ungleichgewichten hielt fest, dass Slowenien sehr ernsthafte (aber keine übermäßigen) Ungleichgewichte aufweist, die dringend Maßnahmen erfordern. Neben der übermäßigen Verschuldung der Unternehmen und Risken für die Stabilität des Bankensektors hat die Kommission die ungünstigen Entwicklungen in der externen Wettbewerbsfähigkeit des Landes in den Jahren 2008-2010 hervorgehoben. In diesem Zusammenhang schlägt die Kommission verschiedene Maßnahmen vor, unter anderem die Verbesserung des Investitionsklimas, einschließlich des Klimas für ausländische Direktinvestitionen, Zurückhaltung bei den Lohnabschlüssen (insbesondere angesichts der Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor und der kräftigen Minimallohnerhöhung in den letzten Jahren), weiters eine Verringerung der Segmentierung des Arbeitsmarktes samt einer Abschwächung des sehr hohen Schutzes für permanente Arbeitsverträge. Politische Risiken bergen Finanzierungsrisiken Die Abstimmung über die Fiskalregel und die Bankensanierung sowie über weitere Reformmaßnahmen (Gründung eines einheitlichen staatlichen Vermögensverwaltungsfonds) soll nun im September stattfinden. Eine weitere Verzögerung oder eine Ablehnung der Fiskalregel und der für die Bankensanierung notwendigen legistischen Schritte im Parlament könnte zu negativen Vertrauenseffekten führen und damit die Finanzierung des Staates weiter verteuern bzw. erschweren. Nach Angaben des Finanzministers hat Slowenien einen Finanzierungsbedarf von mindestens 500 Mio EUR bis Ende 2012. Nach Daten von Bloomberg werden bis Ende 2012 slowenische Staatsschuldverschreibungen im Ausmaß von etwa 350 Mio EUR fällig (die größten Volumina Mitte September und Anfang November von je 100-130 Mio EUR). Finanzmarktnotierungen signalisierten im Laufe der zweiten Hälfte von August bereits zunehmende Verunsicherung: die Rendite von 10-jährigen slowenischen Staatsanleihen erreichte erneut die von vielen als kritisch angesehene Marke von 7% (in den letzten Augusttagen fiel die Rendite auf etwa 6,8% zurück) und auch die 5-jährigen CDS-Spreads kletterten auf die bisherige (slowenische) Höchstmarke von knapp 450 Basispunkten (und damit auf ein ähnliches Niveau wie in Spanien). Die Inanspruchnahme von Finanzhilfe im Rahmen des EFSM wurde zuletzt von der Regierung nicht mehr kategorisch ausgeschlossen, sondern als mögliche Konsequenz eines Scheiterns ihrer Reformvorhaben in den Raum gestellt. In diesem Zusammenhang warnte der Ministerpräsident Ende August in einem Zeitungsinterview vor Liquiditätsproblemen des Landes im Oktober, falls es nicht gelinge Staatsanleihen zu begeben. Seit der Absage einer Anleiheemission im April 2012 finanziert sich der Staat durch kurzfristige Treasury Bills; für November wurde jedoch die Emission einer USD-Anleihe im Ausmaß vom 1-1,5 Mrd USD angekündigt, bei deren Erfolg eine Euro-Anleihen folgen könnte. 48 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Kroatien: Wachstumsschwäche und fragile externe Position26 Nach der Rezession in den Jahren 2009/10 und einer Stagnation 2011 befindet sich die kroatische Wirtschaft im ersten Halbjahr 2012 neuerlich auf Talfahrt. Neben der Rezession in wichtigen Exportmärkten Kroatiens wirkte sich auch die schwache Binnennachfrage negativ auf das Wachstum aus. Für 2012 liegen die BIP-Prognosen zwischen -0,5% und -1,5%. Mittelfristig sind nur ein moderates Wachstum und somit allenfalls ein langsamer Aufholprozess zu erwarten. Laufende Herausforderungen für die Wirtschaftspolitik bestehen im erheblichen Budgetkonsolidierungsbedarf, der hohen Brutto-Auslandsverschuldung und des somit hohen Finanzierungsbedarfs, als auch in der notwendigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der kroatischen Wirtschaft. Im Bankensektor war das Kreditwachstum zuletzt leicht rückläufig. Die Banken sind gut kapitalisiert, jedoch mit steigenden notleidenden Krediten konfrontiert. Der EU-Beitritt Kroatiens ist für 1.7.2013 vorgesehen. Die Ratifizierung des Beitrittsvertrags ist im Laufen. Wachstums- und Exportschwäche Nach einer tiefen Rezession im Jahr 2009 mit einem BIP-Rückgang von 7% und einem erneuten Rückgang von 1½% im Folgejahr stagnierte die kroatische Wirtschaft 2011. Besonders negativ entwickelten sich in den letzten Jahren die Bruttoanlageinvestitionen einerseits und die Industrieproduktion andererseits. Im ersten Quartal 2012 verstärkte sich die Talfahrt (BIP -1,3% im Jahresabstand). Dies war auf sinkenden privaten und öffentlichen Konsum und rückläufige Bruttoanlageinvestitionen zurückzuführen. Die Wirtschaftsleistung lag im ersten Quartal 2012 um 13% unter dem BIP-Höchststand vom ersten Quartal 2008 – damit gehört Kroatien zu jenen Ländern, die seit Beginn der Krise die schlechteste Wachstumsperformance aufweisen. Im zweiten Quartal 2012 schrumpfte die Wirtschaft um 2,1%. Die BIP_komponenten werden Besonders stark ist Kroatien von der Rezession in seinem wichtigsten Handelspartner Italien, aber auch in Slowenien betroffen. Die Industrieproduktion war im ersten Halbjahr 2012 weiter rückläufig (-6,7% im Jahresvergleich). Im Schiffbau, der wichtigsten Exportindustrie, konnte die Produktion in den ersten vier Monaten 2012 um 17% gesteigert werden, allerdings fährt dieser Sektor nach wie vor hohe Verluste ein und wird derzeit (unter Überwachung durch die Europäische 26 Autoren: Katharina Steiner und Peter Backé (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland) 49 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Kommission) restrukturiert. In diesem Produktionskapazitäten zu erwarten. Prozeß ist ein deutlicher Abbau der Hingegen haben sich im Tourismus die Nächtigungszahlen im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% erhöht. Magere Wachstumsaussichten Die aktuellen Prognosen zeigen für Kroatien für 2012 einen BIP Rückgang von 0,5% bis 1,5%. Kroatien zählt damit neben Slowenien und Ungarn zu den Schlußlichtern in der CESEE-Region. Ab 2013 wird ein moderater Aufschwung erwartet, wobei sowohl für heuer als auch für nächstes Jahr die Abwärtsrisiken überwiegen. BIP Prognosen für 2012, in % 2012 2013 WIIW Juni'12 -1.5 1.0 Consensus Juni'12 -1.1 1.0 EC Mai'12 -1.2 0.8 IWF April'12 -0.5 1.0 OeNB März '12 -0.9 1.3 Arbeitsmarkt – Hauptproblem Jugendarbeitslosigkeit In der Krise hat sich die Lage am Arbeitsmarkt verschärft. Die Arbeitslosenrate lag im ersten Quartal 2012 bei 16,4% (+2,1 Pp. im Jahresvergleich), und damit doppelt so hoch wie vor Beginn der Krise. Im Zeitraum April bis Juli war (auf Basis der offiziell registrieren Arbeitslosigkeit) ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Besonders hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit mit 35%. Insgesamt haben die 2011 im Jahresabstand um 43% erhöhten Ausgaben im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik noch keine wesentlichen Wirkungen gezeitigt. Erheblicher Konsolidierungsbedarf im Fiskalbereich Das Budgetdefizit lag 2010 und 2011 laut EK bei 5% des BIP. Für 2012 und 2013 erwartet die EK (Frühlingsprognose 2012) ein Budgetdefizit von jeweils etwas mehr als 5% des BIP. Die kroatische Regierung hat jüngst ihre BIP-Wachstumsprognose für heuer auf 0% zurückgenommen und darauf basierend ihr Defizitziel 2012 von zuvor 3,8% des BIP revidiert, allerdings liegt noch kein neuer Zielwert nach ESA-95-Methodologie vor. Angesichts der pessimistischeren Wachstumsprognosen internationaler Institutionen ist es weiterhin fraglich, ob das Budgetziel erreicht werden kann. Die Mitte-Links-Regierung, die seit Ende 2011 amtiert, setzte bis dato unter anderen folgende Maßnahmen. Im Steuerbereich wurde die Belastung des Faktors Arbeit verringert (Senkung der arbeitgeberseitigen Krankenkassenbeiträge mit 1.Mai 2012 von 15% auf 13%) und die Besteuerung der Endverbraucher (MwSt.-Erhöhung von 23 auf 25% per 1.März 2012) erhöht. Zu Reformen kam es jüngst auch im Bereich der Grundsteuer, welche ab Anfang 2013 in Kraft treten werden. Auf Grund des bereits hohen Steuerniveaus im Vergleich zu anderen CESEE-Ländern sollte laut IWF und EK primär eine ausgabenseitige Konsolidierung (ohne Kürzung wachstumsfördernder Investitionen) verfolgt werden. Die öffentliche Verschuldung Kroatiens belief sich 2011 auf 46% des BIP. Für 2012 wird seitens der EK (Frühlingsprognose 2012) eine Erhöhung auf 51%, für 2013 auf 57% erwartet, womit sich die Schuldenquote binnen fünf Jahren verdoppeln würde. Darüber hinaus bestehen Staatsgarantien mit einem Gesamtvolumen von 8 Mrd EUR (d.s. 18% des BIP). 50 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Seit 2008 verschuldet sich die Zentralregierung zunehmend im Inland. Zwar wird das Risiko eines Kapitalabflusses und unerwarteter Zinsanstiege durch die vermehrte Inlandsverschuldung eingedämmt, jedoch hat sich der Anteil der kurzfristigen Inlandsverbindlichkeiten von 7% (2001) auf 17% (2010) wesentlich erhöht. Das Währungsrisiko bleibt ebenfalls aufrecht, da nahezu 60% der öffentlichen Inlandsverschuldung in Fremdwährung (mehrheitlich in EUR) denominiert bzw. indexiert sind. Hoher externer Finanzierungsbedarf und hohe Brutto-Auslandverschuldung Das Leistungsbilanzdefizit Kroatiens lag 2010 und 2011 jeweils bei etwa 1% des BIP und wurde zur Gänze durch FDI-Nettozuflüsse finanziert. Für heuer und für 2013 wird ein leichter Anstieg des Defizits erwartet. Im ersten Quartal 2012 waren die FDI-Nettozuflüsse negativ. Generell ist bemerkenswert, dass die Leistungsbilanzkorrektur in Kroatien während der Krise geringer ausgefallen ist als in etlichen anderen CESEE-Ländern. Die Brutto-Auslandsverschuldung Kroatiens liegt seit 2009 bei knapp über 100% des BIP. Etwa 60% davon entfallen auf nichtfinanzielle Unternehmen, 25% auf Banken und 15% auf den öffentlichen Sektor. Der Anteil der kurzfristigen Brutto-Auslandsverschuldung ist seit 2009 spürbar angestiegen und lag 2011 bei 15%. Die Währungsreserven beliefen sich per Ende Juni 2012 auf rund 11 Mrd EUR (25% des BIP). Die kroatische Notenbank hat seit Beginn des Jahres wiederholt am Devisenmarkt interveniert, um den Wechselkurs des kroatischen Kuna gegenüber dem Euro stabil zu halten (Gesamtvolumen 724 Mio EUR). Seit April 2012 sind die Währungsreserven um 8% gesunken und decken weniger als drei Viertel der kurzfristigen Auslandsverschuldung Kroatiens ab. Fast die Hälfte der kurzfristigen Verbindlichkeiten sind allerdings konzerninterne Verbindlichkeiten, welche tendenziell geringere Rollover-Risiken tragen. Nach Berechnungen des IWF aus dem Vorjahr liegt der jährliche externe BruttoFinanzierungsbedarf in den Jahren 2012 bis 2016 relativ stabil bei knapp über 30% des BIP. Allerdings beruhen diese Berechnungen auf inzwischen überholten Annahmen (hinsichtlich Verschuldung und BIP), so dass aus heutiger Sicht ein höherer Finanzierungsbedarf realistisch 51 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik erscheint. Aktualisierte IWF-Berechnungen werden voraussichtlich im Spätherbst 2012 im Zuge der nächsten Art. IV-Konsultationen mit Kroatien vorliegen. Die externen Finanzierungskosten für die kroatische Volkswirtschaft haben sich seit Mitte 2011 spürbar erhöht. Die Eurobond-Spreads erreichten Ende 2011/Anfang 2012 neue Höchststände, welche sogar die Spreads von Anfang 2009 übertrafen. Zuletzt waren die Spreads wieder etwas niedriger, verharrten jedoch auf hohem Niveau. Auch die CDS-Spreads entwickelten sich ähnlich. Wettbewerbsfähigkeit und Währungspolitik Die langjährige Politik der kroatischen Notenbank, den Wechselkurs des kroatischen Kuna zuerst gegenüber der DEM und später gegenüber dem EUR stabil zu halten, ist einerseits durch den hohen Grad der Euroisierung bestimmt, andererseits dient diese faktische Währungsanbindung der Stabilisierung der Inflationserwartungen. Größere Wechselkursschwankungen konnten bis dato vermieden werden, und die Inflation bewegte sich auf relativ niedrigem Niveau (in den letzten Jahren zwischen 1 und 3% - im Juli 2012 lag diese etwas erhöht bei 3,4%). Bisher hat sich diese Politik erfolgreich auf die Stabilität der kroatischen Wirtschaft ausgewirkt, sie verlangt jedoch eine adäquate Unterstützung im Bereich der Lohn-, Struktur- und Fiskalpolitik (Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen). Leicht rückläufige Kreditvergabe an den Privatsektor Der Bestand an Inlandskrediten an den Privatsektor (private Haushalte und Unternehmen (Nicht-Banken))27 belief sich mit Ende Juni 2012 auf 66% des BIP, wobei Haushaltskredite 35% und Kredite an nicht-finanzielle Unternehmen 31% des BIP ausmachten. Im Jahr 2011 stiegen die Kredite an den Privatsektor noch geringfügig an. Seit Anfang 2012 waren insbesondere Kredite an Unternehmen rückläufig. Fremdwährungskredite an den Privatsektor (einschließlich an Fremdwährung indexierte Kredite) stellen mit 76% an den Haushaltskrediten und 68% an den Krediten an nichtfinanzielle Unternehmen (per Ende Juni 2012) den Großteil aller Kredite dar. Seit Anfang 2012 waren insbesondere die Fremdwährungskredite an Unternehmen rückläufig. 27 Die Informationen basieren auf wechselkursbereinigten Daten zum fixen Wechselkurs vom März 2008. 52 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Die Loan-to-Deposit Ratio (Nicht-Banken Privatsektor) stand Ende Juni 2012 bei 104% und hat sich seit Ende 2011 geringfügig verringert. Im Fremdwährungssegment belief sich die Loanto-Deposit Ratio per Ende Juni 2012 auf 112%. Der Anteil notleidender Kredite an den Gesamtkrediten ist in den vergangenen Jahren angestiegen und lag Ende 2011 bei 9%. Die Wertberichtigungen belaufen sich auf knapp 5% aller Kredite. Die Kapitaladäquanz des kroatischen Bankensektors zählt unter den CESEELändern mit 19,2% (Ende 2011) zu den höchsten, so dass hier ein gewisser Puffer zur Abfederung von Schocks vorhanden ist. 53 Annex 54 Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik – EU28 und international29 Zeitraum 15. Juni 2012 bis 30.August 2012 1) EU, Eurosystem, ESZB Datum Institution Ereignis 18.Juni 2012 Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) Diskussionen über die Durchführbarkeit der Einführung von Stabilitätsanleihen Zwei Extrempositionen bestimmen die Diskussionen: Absolute Befürworter der Eurobonds und absolute Gegner, die jede Art der Vergemeinschaftung vehement ablehnen. Zwei Modelle werden diskutiert: der Schuldentilgungsfonds (die Schulden werden zeitlich befristet zusammengelegt und der Fonds baut sich automatisch von selbst ab;) und die Stabilitätsanleihen (nur ein kleiner Teil der Schulden wird zusammengelegt, um kurzfristig Liquidität in den Markt zu bringen;). Beide Modelle sind miteinander nicht kombinierbar. 21.Juni 2012 Eurogruppe Jean Claude Juncker gibt bekannt, dass die Troika nach Athen reisen wird, um die Auflagen für Griechenland zu definieren, die vor der nächsten Freigabe umzusetzen sind. Die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) wird den Restbetrag der ersten Tranche von 1 Mrd EUR noch im Juni auszahlen. Griechenland wird einen Teil davon nutzen, um damit Kapitalanteile in den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) einzuzahlen. Spaniens Rekapitalisierungsbedarf wird laut der unabhängigen Evaluierung des Bankensektors auf 51 – 62 Mrd EUR geschätzt. Sobald Spanien die Beihilfe offiziell beantragt, wird die Europäische Kommission (EK), zusammen mit der EZB und dem IWF mit dem Land verhandeln. Die genaue Summe wird im Memorandum of Understanding (MoU) festgesetzt. Die EFSF wird Finanzhilfe leisten, bis der ESM in Kraft tritt. In Portugal dürfte das Defizitziel für 2012 von 4,5% erreichen. Bisher hat die EU Finanzhilfe in Höhe von 35 Mrd EUR geleistet und nach Abschluss einer vierten Review Mission im September sollen 2,7 Mrd EUR ausgezahlt werden. In Irland ist im letzten Jahr das Wachstum wieder zurückgekehrt und das Defizit lag mit 9,4% deutlich unter dem Programmzielwert 28 Autorin: Nina-Kathrin Leutner (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen) 29 Autorin: Nina-Kathrin Leutner (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen) 55 (10,6%). Bis dato haben 8 Mitgliedstaaten den ESM ratifiziert. Olli Rehn, Kommissar für Wirtschaft und Währung, fordert neue Initiativen, die es ermöglichen, einer wirklichen Finanzunion nahe zu kommen. Er spricht von der Notwendigkeit eines Neubaus der Wirtschafts- und Währungsunion. 22. Juni 2012 ECOFIN-Rat Zentraler Punkt der Verhandlungen sind Debatten über die Einführung der Finanztransaktionssteuer, jedoch konnte kein konkretes Ergebnis erzielt werden. Die EK legt zur Umsetzung des Europäischen Semesters eine integrierte Bewertung als Basis für die Empfehlungen des ECOFIN-Rates an die einzelnen Mitgliedstaaten und die Eurozone vor. Diese wird vom Großteil der Mitgliedstaaten unterstützt. 25.Juni 2012 Spanien Die spanische Regierung beantragt offiziell bei der EU die Finanzhilfe für seinen Bankensektor. 25.Juni 2012 Zypern Die zypriotische Regierung beantragt offiziell bei der EU und beim IWF die Finanzhilfe für seinen Bankensektor. 28. - 29. Juni 2012 Europäischer Rat Zentrales Thema der Debatte sind die Vorschläge für einen einheitlichen Aufsichtsmechanismus in der EU. Bis zum Jahresende 2012 soll dessen Umsetzung konkretisiert werden. Im Gegenzug soll der ESM Banken direkt rekapitalisieren können. Spaniens Finanzhilfe erfolgt bis zur Verfügbarkeit des ESM aus der EFSF. Präsentation des Berichts “Towards a Genuine Economic and Monetary Union“ der Präsidenten (EZB, EK, Eurogruppe) über die Ziele von „EMU 2.0“. Der Bericht hat 4 Kernelemente: ein integriertes Finanzrahmenwerk, ein integriertes Budgetrahmenwerk, ein integriertes Rahmenwerk für die Wirtschaftspolitik sowie eine gestärkte demokratische Legitimierung und Verantwortlichkeit („accountability“). Außerdem wird der „Compact for Growth and Jobs“ (Pakt für Wachstum und Beschäftigung) beschlossen, der ein Rahmenwerk für Maßnahmen auf der Ebene der Mitgliedstaaten, der Eurozone und der EU bildet. 5. Juli 2012 EZB-Rat Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 0,75 % gesenkt. 9. Juli bis 10. 2012 Eurogruppe Jean Claude Juncker wird als Präsident der Eurogruppe wiedergewählt und Yves Mersch für das EZB-Direktorium empfohlen. Das MoU mit Spanien soll im Juli genehmigt werden. Die Finanzhilfe an Spanien wird sowohl an bankenspezifische als auch an sektorweite Konditionen geknüpft. Der Rekapitalisierungsbedarf wird durch Stresstests auf Einzelbankenniveau ermittelt. Parallel wird Spanien die Zusagen und eingegangenen Verpflichtungen unter der EDP hinsichtlich 56 der makroökonomischen Ungleichgewichte einhalten müssen. 10. Juli 2012 ECOFIN-Rat Der ECOFIN-Rat verlängert die Frist zur Rückführung des übermäßigen Defizits in Spanien vor dem Hintergrund der negativen Wirtschaftsentwicklung um ein Jahr bis 2014. Der Binnenmarktkommissar Michael Barnier spricht über den geographischen Anwendungsbereich des einheitlichen Aufsichtsmechanismus. Diese soll für die 17 Länder des Euroraums jedenfalls verpflichtend und für die 27 EU-Länder mittels Opt-in Klausel möglich sein. Zudem wird eine Verordnung verabschiedet, mit der die Pilotphase 2012-2013 für die EU Projekt-Bonds eingeleitet wird. Damit sollen bis zu 4,5 Mrd EUR private Finanzmittel mobilisiert werden. 12. Juli 2012 EK/EZB/ IWF Laut den Ergebnissen der 7. Review Mission der Troika in Irland befindet sich das Land, trotz schwieriger makroökonomischer Bedingungen, auf dem richtigen Weg. Fiskalziele des ersten Halbjahres 2012 wurden erreicht und ein Defizitziel von 8,6% des BIP scheint 2012 ebenfalls erreichbar. Somit wird es Irland voraussichtlich gelingen, den im Treffen der Eurogruppe vom 21.Juni 2012 bekanntgegebenen Defizitwert von 9,4% erneut zu unterschreiten. Dennoch bleibt Irlands Arbeitslosigkeit hoch. 20. Juli 2012 EZB -Rat Das Rückkaufgeschäft der handelbaren Schuldeninstrumente, die von der Griechischen Republik ausgegeben und garantiert werden, läuft aus. Somit kommen diese Instrumente als Besicherungen für geldpolitische Operationen im Euroraum nicht mehr in Frage. Der EZB-Rat wird die Fortschritte Griechenlands neu beurteilen. 20. Juli 2012 Eurogruppe Die Finanzminister des Euroraums stimmen der Rekapitalisierung der spanischen Banken zu. Die Finanzhilfe wird sich auf bis zu 100 Mrd EUR belaufen. Die Konditionalitäten konzentrieren sich auf den Finanzsektor, Strukturreformen und den Abbau des Budgetdefizits. Die Fortschritte dieser Maßnahmen werden stetigen Überwachungen unterzogen. 2) IWF und andere internationale Organisationen/Gremien Datum Institution Ereignis 15. Juni 2012 IWF Das Exekutivdirektorium des IWF stimmt den Modalitäten für bilaterale Finanzierungsabkommen zu. Dadurch kann der Fonds seine Ressourcen um bis zu 430 Mrd USD erhöhen. Die Mittel sollen in Form von bilateralen Darlehen oder in Anleihenabkommen zwischen dem Gläubigerland und dem IWF zur Verfügung gestellt werden. Das neue Abkommen soll jedoch erst zum Einsatz kommen, wenn der IWF die „Quoten und Mitteln“ der Neuen Kreditvereinbarungen (NAB) fast vollständig ausgeschöpft hat. 57 Ansprüche, die daraus für die Mitgliedstaaten entstehen, können als Teil der Währungsreserven eines Landes in der Zentralbankbilanz verbucht werden. 18. bis 19. Juni 2012 G20 Zentrales Thema des siebten G20 Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Los Cabos, Mexiko ist vor allem die Wiederherstellung des weltwirtschaftlichen Wachstums. Die wichtigsten kurzfristigen Maßnahmen zur Förderung des Wachstums und zur Minimierung der Risiken sind die Förderung der Stabilität und das Funktionieren der Finanzmärkte. Als mittelfristige Maßnahmen sagen die Industriestaaten zu, ihre Staatsfinanzen nachhaltig zu konsolidieren und die vereinbarten Finanzsektorreformen umzusetzen. Außerdem wird der “Los Cabos Action Plan for Growth and Employment” unterzeichnet. Zudem bestätigen die G20 die Erhöhung der IWF Ressourcen um bis zu 430 Mrd USD über bilaterale Darlehen und Note Purchase Agreements in Kombination mit einer ‚Firewall‘ auf europäischer Ebene sowie den Abschluss der Quotenreform 2010 bis Okt. 2012. 19. Juni 2012 IWF Christine Lagarde begrüßt zusätzliche Verpflichtungen der Mitgliedstaaten, die Mittel des Fonds zu erhöhen. Insgesamt 37 Mitgliedsländer unterstützen die kollektiven Bemühungen, dem Fond den Zugang zu adäquaten Ressourcen zu ermöglichen. Für Österreich ergibt sich eine neue bilaterale Darlehensverpflichtung gegenüber dem IWF von insgesamt 6,13 Mrd EUR. 21.Juni 2012 IWF Der IWF veröffentlicht die Art IV Konsultationen mit dem Euroraum. Zentrale Aussagen: 1. Die Rückkoppelungsprozesse zwischen den Staaten, den Banken und der Realwirtschaft verstärken sich; 2. Wichtige Maßnahmen wurden bereits durchgeführt (Zinssatzsenkung, Finanzierungsrunden, Ratifikation des Fiskalpakts und Konsolidierungsbemühungen) 3. Ein starker Einsatz für die Herstellung einer robusten Währungsunion könnte das Vertrauen in die WWU wieder stärken. Dazu zählen konkrete Schritte hin zu einer Banken- und Fiskalunion, gemeinschaftliche Schuldhaftung, stärkere Führung, und Strukturreformen 4. Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit muss zentrale Aufgabe der Politik sein; 5. Es müssen auch kurzfristige Maßnahmen bedacht werden: Dazu zählen Überlegungen des Wiedereinsatzes des Securities Market Programme und der längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte und direkte Rekapitalisierung der schwachen Banken. 21. Juni 2012 BIS Die Jahreskonferenz der Bank für Internationale Zahlungsaustausch findet statt. Zentraler Themenbereich der Konferenz ist finanzielle Globalisierung Der Jahresbericht befasst sich hauptsächlich mit den Auswirkungen der Finanzkrise. 58 28.Juni 2012 IWF/JVI Das Joint Vienna Institute (JVI) feiert sein 20. Jubiläum mit einer Konferenz am 12.bis 13. Juli in Wien. Zentrales Thema der Konferenz sind die wirtschaftlichen Aussichten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie ein Rückblick auf die durchgeführten Schulungen und Ausbildungen des JVI der letzten 20 Jahre. Zukünftige Ausbildungserfordernisse in der Region werden erörtert Das Joint Vienna Institute (JVI) ist eine Kooperation zwischen Österreich (OeNB und BMF) und dem IWF sowie vier internationaler Organisationen. Das JVI bietet Ausbildungsprogramme für Beamte und Manager aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa, der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS-Staaten) und asiatischen Ländern, die den Übergang zur Marktwirtschaft bereits absolviert haben oder noch absolvieren. Das JVI hat seinen offiziellen Sitz in Wien. 28. Juni 2012 IWF Susan Swart wird zum “Chief Information Manager“ (CIO) und zur stellvertretenden Direktorin des “Technology and General Services Department“ des Währungsfonds ernannt. 2. Juli 2012 IWF Vorläufiges Ergebnis der Art IV Konsultationen mit Österreich Nachdem das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2011 zurückging, wird für die Jahre 2012 und 2013 ein durchgehender Aufschwung erwartet. Da Österreich über eine gute Außenwirtschaftsposition verfügt, sollte die Stärkung der Binnennachfrage im Vordergrund der Politik stehen. Die größte Gefahr für Österreichs Wirtschaft stellt kurzfristig die Intensivierung der Ungleichgewichte im Finanzsystem dar. Die Konsolidierungsbemühungen entsprechen den EU-Vorgaben und gleichzeitig werden Wachstumsimpulse nicht gehemmt. Um den Schuldenabbau längerfristig zu verankern, sind weitere Haushaltsreformen notwendig. Außerdem ist eine umfassende Reform des Fiskalföderalismus („Finanzausgleich“) erforderlich. Angesichts der fragilen Marktsituation in Europa, ist eine intensivere Überwachung der systemrelevanten Banken (auch durch regelmäßige Stresstests) notwendig. Stärkere Eingriffsrechte können den österreichischen Aufsichtsorganen eine bessere Basis für ihre Aufgabenerfüllung geben. 2. Juli 2012 IWF Das Exekutivdirektorium des IWF heißt den neuen Chef der Weltbank Jim Yong Kim willkommen. 10. Juli 2012 OECD Die OECD veröffentlicht den „Employment Outlook“ für das Jahr 2013 und kommt zu folgenden Schlussfolgerungen: Durch das weltweit schwache Wachstum wird die Arbeitslosenquote in den OECD Ländern bis Ende 2013 hoch bleiben. Der Bericht schätzt die Arbeitslosenquote auf 7,7% für das vierte Quartal 2013. Somit wären insgesamt 48 Mio Menschen innerhalb der OECD arbeitslos. Um die Arbeitslosenquote wieder auf das Niveau vor der Krise zurückzuführen, müssen 14 Mio Arbeitsplätze geschaffen werden. Von der Beschäftigungslosigkeit sind vor allem Jugendliche und wenigerqualifizierte Menschen betroffen. 59 11. Juli 2012 IWF Österreich hat mit Belarus, dem Kosovo, der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, der Türkei und Ungarn nach mehrmonatigen Verhandlungen eine zentral- und osteuropäische Stimmrechtsgruppe beim IWF gegründet und das Stimmrechtsabkommen im Beisein des Bundespräsidenten in Wien unterzeichnet. Die Stimmrechtsgruppe wird ab November 2012 mit einem Sitz im Exekutivdirektorium des IWF vertreten sein. Nach einer zweijährigen Übergangsphase, in der Österreich die Stimmrechtsgruppe vertritt, sind die Funktion des Exekutivdirektors und der Sitz der Stimmrechtsgruppe im IWF auf Basis eines achtjährigen Rotationsprinzips zu besetzen, und zwar ausschließlich von den Ländern in Zentral- und Osteuropa und der Türkei. Ziel der Stimmrechtsgruppe ist die multilaterale Zusammenarbeit im IWF zu fördern und eine starke Stimme für Zentral- und Osteuropa im IWF zu schaffen. 16.Juli 2012 IWF Der IWF veröffentlicht das vierteljährliche Update des „Global Economic Outlook“, des „Global Financial Stability Report“ und des „Fiscal Monitor“ Zu den wichtigsten Aussagen und Schlussfolgerungen für Europa zählen: 1. Global Economic Outlook: Die Erholung der Weltwirtschaft geht nur schleppend voran (Welt-BIP: 2012: +3,5%, 2013: +3,9%). In der Eurozone (Euroraum-BIP: 2012: -0,3%, 2013: +0,7%) ist das Wachstum in den Kernländern positiv und in der Peripherie negativ. Die Divergenz zwischen den Kernländern und den peripheren Staaten wird zunehmend größer. Fiskalische Konsolidierung ist besonders wichtig, drückt allerdings das Wachstum. Strukturelle Reformen sind ebenfalls notwendig, können aber nur langfristig Probleme lösen. 2. Global Financial Stability Report: Die Risiken der Finanzstabilität haben sich aufgrund der nach wie vor bestehenden Finanz- und Marktspannungen erhöht. Der letzte EU-Gipfel hat wichtige Schritte gesetzt, aber es ist ein stärkeres gemeinschaftliches Handeln erforderlich. Die Entwicklung hin zu einer Banken- und Fiskalunion hat oberste Priorität. Um die Stabilität wiederherzustellen, werden auch politische Maßnahmen notwendig sein. 3. Fiscal Monitor: Der IWF prognostiziert einen Rückgang der Defizite in den Industrieländern um ein ¾% des BIP im Jahr 2012 und um 1% des BIP im Jahr 2013 (Defizit Industrieländer: 2012: 5,8%, 2013: -4,7%). Der Euroraum macht Fortschritte bei der fiskalischen Anpassung (Defizit Euroraum: 2012:-3,2%, 2013: 2,5%). 18. Juli 2012 IWF Das Exekutivdirektorium des IWF beschließt zwei Maßnahmen zur Verbesserung der Überwachung: 1. Bilaterale und multilaterale Überwachung (Bilateral and Multilateral Surveillance): Der Beschluss beinhaltet Entscheidungen zur Überwachung der Wirtschafts- und Finanzpolitiken der 188 Mitgliedstaaten des IWF sowie zur Überwachung der globalen wirtschaftlichen und 60 finanziellen Entwicklung. Art. IV-Konsultationen werden künftig als Instrument zur bilateralen und zur multilateralen Aufsicht verwendet. Der IWF wird verstärktes Augenmerk auf die Wirtschafts- und Währungspolitik der Länder legen und auch Spillovers nationaler Politiken auf die globale Stabilität berücksichtigen. 2. Pilotbericht über Außenwirtschaftspositionen (Pilot External Sector Report): Im Bericht beurteilt der IWF die Entwicklungen der globalen Außenwirtschaft für die größten Volkswirtschaften und zeigt mögliche wirtschaftspolitische Antworten auf. 20. Juli 2012 IWF/ Vienna Initiative Das Direktorium der Vienna Initiative einigt sich bei einem Treffen in Polen auf ein neues Leitbild. (Prioritäten: Vermeidung von “Disorderly Deleveraging“, Sicherung der Behebung von grenzüberschreitenden finanziellen Instabilitäten und Schaffung von Politikmaßnahmen, die beiderseitige Interessen der Länder wahren;) 26. Juli 2012 IWF Nicolás Eyzaguirre, der Direktor des „Western Hemisphere Department“ des IWF, tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. 5. August 2012 IWF/EZB/ EK Die Troika (IWF, EZB, EK) gibt die Schlussfolgerungen ihrer Review Mission in Griechenland bekannt, lobt die Fortschritte aber bekräftigt die Notwendigkeit die Reformmaßnahmen verstärkt umzusetzen. Der nächste Besuch in Athen steht Anfang September an. 10. August 2012 Weltbank Die Weltbankgruppe heißt Jin-Yong Cai als neuen VizeExekutivpräsidenten und CEO der International Finance Corporation (IFC) willkommen. 61 Grafiken und Tabellen Redaktionsschluss: 5. September 2012 62 Inhaltsverzeichnis Seite Zinsen Zinssätze im Euroraum A1 Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich A2 Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA A3 Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) A3 Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft A4 3-Monatsvergleich der Zinsstruktur A5 Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt A6 Wechselkurse Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A7 Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A8 Effektive Wechselkursindizes des Euro A8 Liquiditätsversorgung Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A9 Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A10 Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems A11 Geldmenge Entwicklung der Geldmenge M3 A12 Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich A12 Kredite und Fremdwährungsanteile Nichtfinanzielle Unternehmen A13 Private Haushalte A14 Nichtbanken (ohne Staat) A15 Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten A16 Aktienmarkt Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten A17 Internationale Aktienindizes A18 Preise HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederung A19 Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex A20 Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich A21 Preisentwicklung bei Rohstoffen A22 Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich A22 Konjunkturindikatoren Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum A23 Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich A24 Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum A25 Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich A26 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I) A27 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II) A28 Produktionsindex in Österreich A29 Arbeitsmarkt Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich A30 Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes A30 63 Gesamtwirschaftliche Finanzierungsrechnung Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors A31 Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen A32 Zahlungsbilanz Euroraum A33 Österreich A33 Leistungsbilanz - Euroraum A34 Kapitalbilanz - Euroraum A34 Leistungsbilanz - Österreich A35 Kapitalbilanz - Österreich A35 Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich Budgetäre Notifikation (Maastricht) A36 Österreichisches Stabilitätsprogramm A36 Gebarungserfolg des Bundes A37 Abgabenerfolg des Bundes A37 Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit A38 Österreichischer Außenhandel A39 Tourismus: Übernachtungen in Österreich A40 Österreichischer Bankensektor Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute A41 Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute A42 Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Kreditrichtlinien A43 Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Nachfrage nach Krediten A44 Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) A45 Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder Rendite 10-jähriger Staatsanleihen A46 Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum AAA und BBB A47 Entwicklung der Verbraucherpreise A48 Reales Bruttoinlandsprodukt A49 Industrieproduktion A50 Arbeitslosenquoten A51 Leistungsbilanzsalden A52 Fiskaldaten A53 Zeichenerklärung .. = Angabe liegt zur Zeit der Berichterstattung nicht vor. x = Angabe ist aus sachlichen Gründen nicht möglich. 0 = Wert ist kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit. Ø = Durchschnitt 64 in % 6 vom 4.1.1999 bis 4.9.2012 Zinsen Zinssätze im Euroraum 5 4 3 2 1 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: EZB. 65 2012 Seite A1 Spitzenrefinanzierungsfazilität Einlagefazilität Zuteilungssatz (Mengentender) bzw. Mindestbietungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäfts EONIA Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäftes Längerfristiges Refinanzierungsgeschäft - Marginaler Zuteilungssatz 2011 Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich in % 6 5 4 3 2 1 0 -1 -2 2002 2003 2004 Euroraum 1) 2005 2006 2007 2008 Österreich 1) Euroraum 2) 2009 2010 2011 2012 Österreich 2) 1) Renditen langfristiger Staatsanleihen (Benchmark, 10 Jahre), Monatsdurchschnitte. 2) Benchmarkrenditen abzüglich HVPI-Inflation. Seite A2 Quelle: BIZ, Eurostat. 66 Seite A3 Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA in % 7 6 5 4 3 2 1 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 10-jährige EUR-Anleihen 10-jährige USD-Anleihen Euro-3Monats Interbankzinsen US-3Monats Interbankzinsen 2011 2012 Quelle: Thomson Reuters. Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) Monatsdurchschnitte in % in Prozentpunkten 6 1,6 1,4 5 1,2 4 1,0 3 0,8 0,6 2 0,4 1 0,2 0 2002 0,0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Abstand zu Deutschland (rechte Achse) Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) (linke Achse) Quelle: OeNB, OeKB, BIZ. 67 2011 2012 Seite A4 Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft Einlagenzinsen - private Haushalte in % 4 3 2 1 0 Österreich: bis 12 Monate Euroraum: bis 12 Monate Österreich: über 12 Monate Euroraum: über 12 Monate Kreditzinsen in % 8 6 4 2 0 Österreich: Unternehmenskredite Euroraum: Unternehmenskredite Österreich: Konsumkredite Euroraum: Konsumkredite Quelle: OeNB, EZB. 68 3-Monatsvergleich der Zinsstruktur: 31. Mai 2012 mit 31. August 2012 Deutschland USA in % 4 3 in % 4 Impl. Terminzinsen: 31.08.12 Kassazinskurve: 31.08.12 Impl. Terminzinsen: 31.05.12 Kassazinskurve: 31.05.12 3 2 2 1 1 0 0 -1 31.08.2012 31.08.2014 31.08.2016 31.08.2018 31.08.2020 -1 31.08.2012 31.08.2022 3 31.08.2016 31.08.2018 31.08.2020 31.08.2022 31.08.2018 31.08.2020 31.08.2022 in % 4 Impl. Terminzinsen: 31.08.12 Kassazinskurve: 31.08.12 Impl. Terminzinsen: 31.05.12 Kassazinskurve: 31.05.12 3 2 2 1 1 0 0 31.08.2014 31.08.2016 31.08.2018 31.08.2020 -1 31.08.2012 31.08.2022 Quelle: OeNB. 69 Impl. Terminzinsen: 31.08.12 Kassazinskurve: 31.08.12 Impl. Terminzinsen: 31.05.12 Kassazinskurve: 31.05.12 31.08.2014 31.08.2016 Seite A5 -1 31.08.2012 31.08.2014 Japan UK in % 4 Impl. Terminzinsen: 31.08.12 Kassazinskurve: 31.08.12 Impl. Terminzinsen: 31.05.12 Kassazinskurve: 31.05.12 Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt in Basispunkten 400 350 300 250 200 150 100 50 0 USD 3-Monats-Interbankzinssatz (LIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (OIS) Quelle: Bloomberg. 70 Seite A6 EUR 3-Monats-Interbankzinssatz (EURIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (EONIA) Wechselkurse Seite A7 Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro US Dollar (USD) und Japanischer Yen (JPY) 1,7 1,6 USD/EUR (linke Achse) 180 JPY/EUR (rechte Achse) 170 1,5 160 1,4 150 1,3 140 1,2 130 1,1 120 1,0 110 0,9 100 0,8 2002 90 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Britisches Pfund (GBP) und Schweizer Franken (CHF) GBP/EUR (linke Achse) 1,00 CHF/EUR (rechte Achse) 1,70 0,95 1,60 0,90 1,50 0,85 1,40 0,80 1,30 0,75 1,20 0,70 1,10 0,65 0,60 2002 1,00 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Chinesischer Yuan (CNY) und Russischer Rubel (RUB) 12,0 CNY/EUR (linke Achse) 50 RUB/EUR (rechte Achse) 45 11,0 40 10,0 35 9,0 30 8,0 7,0 2002 25 20 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Quelle: Thomson Reuters. 71 2009 2010 2011 2012 Seite A8 Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro Ungarischer Forint (HUF) und Polnischer Zloty (PLN) 320 310 HUF/EUR (linke Achse) 5,5 PLN/EUR (rechte Achse) 300 290 280 270 5,0 260 250 240 4,0 4,5 3,5 230 220 2002 3,0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Tschechische Koruna (CZK) und Rumänischer Leu (ROL) 5,0 40 CZK/EUR (linke Achse) 38 ROL/EUR (rechte Achse) 4,5 36 4,0 34 32 3,5 30 3,0 28 2,5 26 2,0 24 1,5 22 20 2002 1,0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Effektive Wechselkursindizes des Euro1) Veränderung zum Vorjahr in % 20 15 10 5 0 -5 - 10 - 15 2002 2003 2004 2005 2006 Real, HVPI-gewichtet 2007 2008 2009 Nominell 1) weiter Länderkreis (16 Euroraumländer sowie 40 weitere Handelspartner). Quelle: EZB, Thomson Reuters. 72 2010 2011 2012 Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems Referenz- Laufzeit tender nummer Zinstender Mindest- Marginaler Gebote bietungs- Zuteilungs- Durchschnittssatz 18.01. 25.01. 01.02. 08.02. 15.02. 22.02. 29.02. 07.03. 14.03. 21.03. 28.03. 04.04. 11.04. 18.04. 25.04. 02.05. 09.05. 16.05. 23.05. 30.05. 06.06. 13.06. 20.06. 27.06. 04.07. 11.07. 18.07. 25.07. 01.08. 08.08. 15.08. 22.08. 29.08. 05.09. - 25.01.2012 - 01.02.2012 - 08.02.2012 - 15.02.2012 - 22.02.2012 - 29.02.2012 - 07.03.2012 - 14.03.2012 - 21.03.2012 - 28.03.2012 - 04.04.2012 - 11.04.2012 - 18.04.2012 - 25.04.2012 - 02.05.2012 - 09.05.2012 - 16.05.2012 - 23.05.2012 - 30.05.2012 - 06.06.2012 - 13.06.2012 - 20.06.2012 - 27.06.2012 - 04.07.2012 - 11.07.2012 - 18.07.2012 - 25.07.2012 - 01.08.2012 - 08.08.2012 - 15.08.2012 - 22.08.2012 - 29.08.2012 - 05.09.2012 - 12.09.2012 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 satz in % - satz - Bieter Zuteilung in 126,9 130,3 115,6 109,5 142,8 166,5 29,5 17,5 42,2 59,5 61,1 62,6 55,4 51,8 46,4 34,4 39,3 43,0 37,9 51,2 119,4 131,7 167,3 180,4 163,6 163,7 156,8 130,7 132,8 133,4 130,6 131,2 131,5 126,3 erfüllungs- zur periode in Mrd EUR - Zuteilung Kennzahlen Mrd EUR Fixrate in % 143 136 135 135 160 169 83 65 75 78 81 80 82 85 82 77 80 84 84 87 96 94 101 105 92 90 98 98 97 87 86 91 92 84 126,9 130,3 115,6 109,5 142,8 166,5 29,5 17,5 42,2 59,5 61,1 62,6 55,4 51,8 46,4 34,4 39,3 43,0 37,9 51,2 119,4 131,7 167,3 180,4 163,6 163,7 156,8 130,7 132,8 133,4 130,6 131,2 131,5 126,3 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 73 Gebote Bieter Zuteilung in in Mrd EUR Zuteilung zur Mrd EUR Fixrate in % 156.Periode Durchschnitt 18.01.12-14.02.12 Maximum Minimum 120,6 130,3 109,5 137,3 143,0 135,0 120,6 130,3 109,5 100,0 100,0 100,0 157.Periode Durchschnitt 15.02.12-13.03.12 Maximum Minimum 89,1 166,5 17,5 119,3 169,0 65,0 89,1 166,5 17,5 100,0 100,0 100,0 158.Periode Durchschnitt 14.03.12-10.04.12 Maximum Minimum 56,4 62,6 42,2 78,5 81,0 75,0 56,4 62,6 42,2 100,0 100,0 100,0 159.Periode Durchschnitt 11.04.12-08.05.12 Maximum Minimum 47,0 55,4 34,4 81,5 85,0 77,0 47,0 55,4 34,4 100,0 100,0 100,0 160.Periode Durchschnitt 09.05.12-12.06.12 Maximum Minimum 58,1 119,4 37,9 86,2 96,0 80,0 58,1 119,4 37,9 100,0 100,0 100,0 161.Periode Durchschnitt 13.06.12-10.07.12 Maximum Minimum 160,8 180,4 131,7 98,0 105,0 92,0 160,8 180,4 131,7 100,0 100,0 100,0 162.Periode Durchschnitt 11.07.12-07.08.12 Maximum Minimum 146,0 163,7 130,7 95,8 98,0 90,0 146,0 163,7 130,7 100,0 100,0 100,0 163.Periode Durchschnitt 08.08.12-11.09.12 Maximum Minimum 130,6 133,4 126,3 88,0 92,0 84,0 130,6 133,4 126,3 100,0 100,0 100,0 Seite A9 20120008 20120012 20120016 20120020 20120024 20120027 20120030 20120037 20120040 20120044 20120047 20120052 20120056 20120059 20120062 20120067 20120070 20120074 20120077 20120081 20120085 20120088 20120092 20120096 20120100 20120103 20120107 20120111 20120115 20120118 20120122 20120126 20120129 20120133 Quelle: EZB. MindestreserveGewichteter Liquiditätsversorgung Zinssatz Mengen- Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems Mengentender Referenz- Laufzeit Festsatz nummer Zinstender Mindestreserve- Marginaler Gewichteter Gebote Zuteilungs- Durchschnitts- in Mrd EUR satz satz Bieter Zuteilung Zuteilung erfüllungs- in Mrd EUR zur Grenzrate periode in % in % 30.06. - 29.09.2011 13.07. - 10.08.2011 28.07. - 27.10.2011 10.08. - 14.09.2011 11.08. - 01.03.2012 01.09. - 01.12.2011 14.09. - 12.10.2011 29.09. - 22.12.2011 12.10. - 09.11.2011 27.10. - 26.01.2012 27.10. - 01.11.2012 09.11. - 14.12.2011 01.12. - 01.03.2012 14.12. - 18.01.2012 22.12. - 29.03.2012 22.12. - 29.01.2015 18.01. - 15.02.2012 26.01. - 26.04.2012 15.02. - 14.03.2012 01.03. - 31.05.2012 01.03. - 26.02.2015 14.03. - 11.04.2012 29.03. - 28.06.2012 11.04. - 09.05.2012 26.04. - 26.07.2012 09.05. - 13.06.2012 31.05. - 30.08.2012 13.06. - 11.07.2012 28.06. - 27.09.2012 11.07. - 08.08.2012 26.07. - 01.11.2012 08.08. - 12.09.2012 30.08. - 29.11.2012 1,25 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,25 1,25 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,75 0,75 0,75 0,75 - - 132,2 67,7 85,0 75,8 49,8 49,4 54,2 140,6 59,1 44,6 56,9 55,5 38,6 41,2 29,7 489,2 38,7 19,6 14,3 6,5 529,5 9,8 25,1 11,4 21,3 13,0 8,3 18,9 26,3 24,4 8,5 25,2 9,7 265 57 165 39 114 128 37 214 39 91 181 47 108 42 72 523 44 54 18 30 800 19 48 20 39 20 33 21 50 27 36 28 36 Quelle: EZB. 74 132,2 67,7 85,0 75,8 49,8 49,4 54,2 140,6 59,1 44,6 56,9 55,5 38,6 41,2 29,7 489,2 38,7 19,6 14,3 6,5 529,5 9,8 25,1 11,4 21,3 13,0 8,3 18,9 26,3 24,4 8,5 25,2 9,7 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 149. 150. 150. 151. 151. 151. 152. 152. 153. 153. 153. 154. 154. 155. 155. 155. 156. 156. 157. 157. 157. 158. 158. 159. 159. 160. 160. 161. 161. 162. 162. 163. 163. Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Seite A10 20110071 20110075 20110082 20110086 20110089 20110096 20110100 20110107 20110111 20110118 20110119 20110122 20110132 20110141 20110148 20110149 20120009 20120014 20120023 20120033 20120034 20120041 20120049 20120055 20120064 20120071 20120083 20120089 20120098 20120104 20120113 20120119 20120131 Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems in Mrd EUR 850 800 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 -50 Spitzenrefinanzierungsfazilität 75 Einlagefazilität Seite A11 Quelle: EZB. Geldmenge Seite A12 Entwicklung der Geldmenge M3 Euroraum (saisonbereinigt) in % 20 15 10 5 0 -5 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Jän.10 Jän.11 Jän.12 Jän.10 Jän.11 Jän.12 Jän.10 Jän.11 Jän.12 Jahreswachstumsrate in % Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in % Österreich (nicht saisonbereinigt) in % 20 15 10 5 0 -5 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Jahreswachstumsrate in % Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in % Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich Veränderung zum Vorjahr in % 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Gesamtkredite Nettoforderungen gegenüber Ansässigen außerhalb des Euroraums Längerfristige finanzielle Verbindlichkeiten Jahreswachstumsrate Quelle: OeNB, EZB. 76 Kredite und Fremdwährungsanteile Seite A13 Nichtfinanzielle Unternehmen Kredite Jahreswachstumsrate in % 16 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 2006Q02 2007Q02 Euroraum 2008Q02 2009Q02 2010Q02 2011Q02 2012Q02 Österreich Fremdwährungskredite in Österreich Anteil 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2006Q02 2007Q02 sonstige FW 2008Q02 2009Q02 USD 2010Q02 JPY Quelle: OeNB, EZB. 77 2011Q02 CHF 2012Q02 Seite A14 Private Haushalte Kredite Jahreswachstumsrate in % 12 10 8 6 4 2 0 -2 2006Q02 2007Q02 Euroraum 2008Q02 2009Q02 2010Q02 2011Q02 2012Q02 Österreich Fremdwährungskredite in Österreich Anteil 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2006Q02 CHF 2007Q02 2008Q02 JPY 2009Q02 USD Quelle: OeNB, EZB. 78 2010Q02 sonstige FW 2011Q02 2012Q02 Seite A15 Nichtbanken (ohne Staat)1) Jahreswachstumsrate der Kredite von Nichtbanken ohne Staat in % 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 2006Q02 2007Q02 Euroraum 2008Q02 2009Q02 2010Q02 2011Q02 2012Q02 Österreich Fremdwährungskredite in Österreich Anteil 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2006Q02 2007Q02 sonstige FW 2008Q02 2009Q02 USD 2010Q02 JPY Quelle: OeNB, EZB. 1) Private Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen und Finanzinstitute, die keine MFIs sind. 79 2011Q02 CHF 2012Q02 Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten Umlauf in Mrd EUR 12 Monatsendstand in Mrd EUR 600 10 500 8 6 400 4 Schuldverschreibungen Nettoabsatz 300 2 0 200 -2 100 -4 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: OeNB. 80 Seite A16 -6 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten Marktkapitalisierung in Mrd EUR 7 Monatsendstand in Mrd EUR 200 6 180 5 160 4 Aktienmarkt Neuemissionen 140 3 120 2 100 1 80 0 60 -1 40 -2 20 -3 -4 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: OeNB. 81 Seite A17 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Internationale Aktienindizes DJ EURO STOXX 50 (linke Achse) DOW JONES INDUSTRIAL (rechte Achse) NIKKEI 225 STOCK AVERAGE (linke Achse) SHANGHAI 180 (rechte Achse) 5.500 5.000 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 2002 2004 2006 2008 2010 16.000 20.000 14.000 14.000 18.000 12.000 12.000 16.000 10.000 10.000 14.000 8.000 8.000 12.000 6.000 6.000 10.000 4.000 4.000 8.000 2.000 2.000 6.000 2012 0 2002 2004 2006 2008 2010 DAX 30 PERFORMANCE INDIA BSE (SENSEX) 30 SENSITIVE (linke Achse) ATX - AUSTRIAN TRADED INDEX CECE- INDEX (EURO) (rechte Achse) 9.000 2012 3.500 26.000 8.000 3.000 21.000 7.000 2.500 6.000 5.000 4.000 3.000 16.000 2.000 11.000 1.500 1.000 2.000 6.000 500 1.000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 0 1.000 2002 Quelle: OeNB, Thomson Reuters. 82 2004 2006 2008 2010 2012 Seite A18 0 Preise Seite A19 1) HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederungen Euroraum COICOP-Verbrauchsgruppen 0 Gesamt-HVPI 1 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 2 Alkoholische Getränke und Tabak 3 Bekleidung und Schuhe 4 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 5 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 6 Gesundheitspflege 7 Verkehr 8 Nachrichtenübermittlung 9 Freizeit und Kultur 10 Bildungswesen 11 Hotels, Cafes und Restaurants 12 Verschiedene Waren und Dienstleistungen Ausgewählte Sondergruppen Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak Unbearbeitete Lebensmittel Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm. Güter Industriegüter Industrielle nichtenergetische Güter Energie Dienstleistungen Gesamtindex ohne Energie Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel Österreich 2011 2010 2011 Mär.12 Apr.12 Mai.12 Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in % 100,00 1,6 2,7 2,7 15,35 0,4 2,5 3,0 3,95 3,8 3,5 4,4 6,71 0,7 0,5 2,5 15,79 2,0 4,9 4,0 6,81 0,7 1,1 1,4 4,19 0,8 1,6 2,2 15,62 4,6 5,5 4,6 3,18 -0,8 -1,3 -2,8 9,52 -0,2 0,3 0,7 1,15 1,7 1,5 0,9 9,23 1,2 1,9 1,7 8,51 2,1 2,5 2,2 19,30 7,35 5,63 58,57 39,27 28,91 10,36 41,43 89,64 82,28 2011 1,1 1,3 15,3 1,8 2,2 0,5 7,4 1,4 1,0 1,0 2,7 1,8 15,3 3,3 3,7 0,8 11,9 1,8 1,7 1,7 2010 2011 3,3 2,2 9,9 3,3 3,4 1,4 8,5 1,8 2,0 1,9 83 Jul.12 2,6 2,7 4,7 2,2 3,9 1,4 2,2 4,3 -3,1 0,8 0,7 2,0 2,0 2,4 2,3 4,7 1,9 4,0 1,4 2,1 3,7 -3,3 1,3 0,7 2,0 1,8 2,4 2,8 4,9 2,2 3,7 1,4 2,0 3,1 -2,8 0,8 0,7 1,9 1,8 2,4 2,5 4,7 3,1 3,8 1,3 2,8 3,2 -3,1 1,0 0,7 2,1 1,6 3,1 2,1 9,1 3,2 3,2 1,3 8,1 1,7 1,9 1,9 2,8 1,8 7,4 2,9 3,0 1,3 7,3 1,8 1,8 1,8 3,2 3,1 5,2 2,8 2,6 1,3 6,1 1,7 1,9 1,8 2,9 2,9 5,4 2,8 2,8 1,5 6,1 1,8 2,0 1,9 Mär.12 Apr.12 Mai.12 Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in % COICOP-Verbrauchsgruppen Gesamt-HVPI 100,00 1,7 3,6 2,6 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 12,05 0,4 4,4 2,9 Alkoholische Getränke und Tabak 3,17 2,0 4,1 2,6 Bekleidung und Schuhe 6,31 1,1 3,0 0,4 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 14,65 2,8 3,6 3,6 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 8,02 1,2 1,5 2,0 Gesundheitspflege 5,27 1,9 2,0 1,4 Verkehr 14,94 3,4 6,1 3,7 Nachrichtenübermittlung 2,12 1,4 0,7 -0,3 Freizeit und Kultur 12,78 0,9 2,1 1,4 Bildungswesen 1,26 -4,2 4,1 4,5 Hotels, Cafes und Restaurants 12,30 0,9 3,7 3,4 Verschiedene Waren und Dienstleistungen 7,13 3,1 3,5 3,2 Ausgewählte Sondergruppen Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak 15,22 0,7 4,4 2,8 Unbearbeitete Lebensmittel 4,94 1,8 3,7 -0,5 Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm. 5,04 15,1 18,2 8,3 Güter 54,23 2,0 4,0 2,4 39,01 2,6 3,9 2,2 Industriegüter 30,13 1,2 1,7 1,0 Industrielle nichtenergetische Güter 8,89 7,6 11,3 6,3 Energie 45,77 1,4 3,1 2,9 Dienstleistungen Gesamtindex ohne Energie 91,11 1,2 2,8 2,3 Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel 86,18 1,2 2,8 2,4 Quelle: Statistik Austria, Eurostat. 1) Classification of individual consumption of purposes. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Jun.12 Jun.12 Jul.12 2,3 1,6 2,4 1,3 3,4 2,5 1,3 2,8 -0,7 0,8 4,7 3,1 3,1 2,2 2,4 2,6 0,2 3,6 2,9 1,4 2,7 -4,9 0,6 4,6 3,1 2,8 2,2 3,1 2,5 0,2 3,3 2,7 1,4 2,3 -0,6 0,9 4,5 2,9 2,9 2,1 3,3 2,0 0,9 3,7 2,4 1,1 2,3 0,1 -0,2 5,2 3,3 2,9 1,8 -1,8 7,9 2,2 2,4 1,5 5,6 2,4 2,0 2,2 2,5 -0,4 6,0 2,1 2,0 1,3 4,4 2,3 2,0 2,1 3,0 1,8 3,5 2,1 1,8 1,5 2,9 2,4 2,2 2,2 3,0 2,9 3,9 2,0 1,6 1,0 3,8 2,3 1,9 1,9 Seite A20 Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex Euroraum: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation in Prozentpunkten 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 -1,0 -2,0 2006 2007 2008 Lebensmittel Energie Gesamtindex 2009 2010 2011 2012 Industrielle nichtenergetische Güter Dienstleistungen Österreich: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation in Prozentpunkten 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 -1,0 -2,0 2006 2007 Lebensmittel Energie Gesamtindex 2008 2009 2010 2011 Industrielle nichtenergetische Güter Dienstleistungen Quelle: Eurostat, Statistik Austria, OeNB. 84 2012 Seite A21 Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich Periode Erzeugerpreisindex Großhandelspreisindex Verbraucherpreisindex (EPI) (GHPI) (VPI) Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) Tariflohnindex (TLI) Veränderung zum Vorjahr in % 2009 2010 2011 2012 2013 2014 1) 1) 1) Jul.11 Aug.11 Sep.11 Okt.11 Nov.11 Dez.11 Jän.12 Feb.12 Mär.12 Apr.12 Mai.12 Jun.12 Jul.12 -1,6 2,8 4,0 x x x -7,5 5,0 8,3 x x x 0,5 1,9 3,3 x x x 0,4 1,7 3,6 2,4 1,7 1,9 3,4 1,6 2,0 x x x 3,6 3,2 3,5 3,4 3,2 2,3 1,9 2,0 1,4 1,1 0,6 0,3 .. 9,3 6,9 6,5 6,2 5,5 3,4 1,8 1,5 2,0 1,7 1,9 0,2 1,2 3,5 3,5 3,6 3,4 3,6 3,2 2,8 2,6 2,4 2,3 2,1 2,2 2,1 3,8 3,7 3,9 3,8 3,9 3,4 2,9 2,6 2,6 2,3 2,2 2,2 2,1 2,0 2,1 2,1 2,1 2,2 2,2 2,5 3,2 3,2 3,3 3,4 3,4 3,4 Inflationsindikatoren für Österreich Veränderung zum Vorjahr in % 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Erzeugerpreisindex Harmonisierter Verbraucherpreisindex Tariflohnindex 2007 2008 2009 2010 Großhandelspreisindex Verbraucherpreisindex Quelle: Statistik Austria. 1) Prognose der OeNB vom Juni 2012. 85 2011 2012 Seite A22 Preisentwicklung bei Rohstoffen Preisentwicklung von Gold und Rohöl 2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 2003 160 140 120 100 80 60 40 20 0 2004 2005 2006 2007 USD/Unze Feingold (linke Achse) 2008 2009 2010 USD/Barrel (rechte Achse) 2011 2012 EUR/Barrel (rechte Achse) Quelle: Thomson Reuters. Weltmarktpreise für Rohstoffe HWWI-Index 'Euroland' 2010=100, Euro-Basis; Tagesdaten 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 2003 2004 2005 Gesamtindex 2006 2007 2008 Nahrung-Genussmittel 2009 2010 2011 NE-Metalle 2012 Energie Quelle: HWWI. Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich Veränderung zum Vorjahr in % Ölimportpreis 350 300 250 200 150 100 50 0 -50 -100 72 74 76 GHPI, VPI 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 78 80 82 84 Ölimportpreis (linke Achse) 86 88 90 92 94 96 GHPI (rechte Achse) Quelle: Statistik Austria, WIFO. 86 98 00 02 04 06 08 VPI (rechte Achse) 10 12 Konjunkturindikatoren Seite A23 Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum Periode BIP Konsumausgaben Bruttoanlageinvestitionen Exporte i.w.S. Importe i.w.S. Veränderung zum Vorjahr in % (real) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 3,3 3,0 0,4 -4,3 1,9 1,4 2,1 1,8 0,9 -0,2 0,8 0,2 5,7 4,7 -1,1 -12,1 -0,5 1,4 8,9 6,6 1,0 -12,7 11,3 6,1 8,7 6,2 0,9 -11,7 9,6 3,9 2Q10 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 3Q11 4Q11 1Q12 2Q12 2Q11 2,2 2,2 2,2 2,4 1,7 1,3 0,7 0,0 -0,4 1,3 0,7 0,9 0,8 0,7 0,1 0,0 -0,7 -0,5 .. 0,6 1,4 1,6 3,7 1,2 0,8 0,7 -2,6 .. 13,0 12,1 11,8 10,0 6,4 5,7 3,5 3,0 .. 12,0 10,4 11,1 8,3 4,5 3,6 0,3 -0,7 .. Wachstumsbeiträge zum realen BIP im Euroraum Beitrag zum saisonbereinigten BIP-Wachstum in Prozentpunkten 6 4 2 0 -2 -4 -6 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 1Q11 Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoanlageinvestitionen Statistische Differenz Nettoexporte BIP Quelle: Eurostat, OeNB. 87 1Q12 Seite A24 Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich Konsumausgaben BIP Periode Bruttoinvestitionen Exporte i.w.S. Importe i.w.S. Veränderung zum Vorjahr in % (real - auf Basis von Vorjahrespreisen, nicht saisonbereinigt) 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2,6 2,4 3,7 3,7 1,4 -3,8 2,1 2,7 1,8 2,1 2,0 1,2 1,6 0,9 1,3 0,5 1,3 2,1 1,6 6,7 -1,8 -11,2 3,8 9,6 10,1 7,4 7,7 8,9 1,4 -15,6 8,7 7,2 9,8 6,4 5,2 7,1 0,0 -13,3 8,8 7,2 2Q10 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 3Q11 4Q11 1Q12 2Q12 2,1 3,4 2,4 4,7 4,1 1,8 0,4 2,0 0,2 -0,5 1,0 1,7 -0,1 1,2 1,0 0,0 2,1 -0,1 6,6 11,4 5,4 26,2 9,7 5,8 2,9 0,5 -2,5 12,4 11,0 10,1 12,7 7,2 5,8 3,7 2,0 -0,4 10,6 11,5 9,6 13,6 6,3 5,8 4,0 1,2 -2,3 Wachstumsbeiträge zum realen BIP in Österreich in Prozentpunkten 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoinvestitionen Nettoexporte Statistische Differenz BIP-Wachstum Quelle: WIFO (Quartale), Statistik Austria (Jahre), OeNB. 88 1Q11 1Q12 Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum Eurosystem1) Juni 2012 Indikatoren 2012 IWF2) April 2012/Juli 2012 OECD Mai 2012 2013 2012 2013 2012 2013 EU-Kommission Mai 2012 2012 2013 Veränderung zum Vorjahr in % BIP, real Privater Konsum, real Öffentlicher Konsum, real Bruttoanlageinvestitionen, real Exporte, real Importe, real -0,5 bis 0,3 -0,5 bis 0,3 -0,7 bis 0,1 -3,2 bis -1,0 1,2 bis 5,0 -0,7 bis 2,9 bis 2,0 bis 2,0 bis 0,7 bis 3,8 bis 8,9 bis 7,9 -0,1 -0,5 -0,8 -1,8 x x 0,9 0,3 -0,5 1,3 x x -0,3 -1,1 -0,8 -1,5 x x 0,7 0,4 -0,2 0,9 x x -0,3 -0,6 -0,8 -1,5 2,1 0,4 1,0 0,5 0,0 1,9 4,6 3,9 x 2,3 bis 2,5 x x 1,0 bis 2,2 x 1,2 2,4 1,3 1,6 1,9 0,8 1,8 2,0 x 1,4 1,6 x 2,2 2,4 1,6 1,7 1,8 0,8 x x -0,6 -0,1 x x 0,5 0,0 x 10,8 11,1 x x 11,0 11,0 x x 1,0 -3,0 1,5 -2,0 x x x x 0,1 -3,2 0,6 -2,9 14,6 107,9 0,8 0,7 1,30 1,30 Veränderung zum Vorjahr in % x x 129,8 0,6 1,31 136,3 0,3 1,31 114,7 0,8 1,32 110,0 0,8 1,32 116,8 0,8 1,31 110,2 0,8 1,31 2,4 2,6 2,0 2,3 2,0 2,1 BIP Deflator HVPI Lohnstückkosten Beschäftigte 0,0 0,0 -0,7 -0,8 1,1 0,9 in % Arbeitslosenquote Leistungsbilanz Öffentliches Defizit Erdölpreis in USD/Barrel Kurzfristiger Zinssatz in % USD/EUR BIP, real USA BIP, real Welt (OECD: Wachstum von Gesamt OECD) Welthandel (EU-Kommission: Weltimporte) x in % des nominellen BIP x x 3,8 4,3 1,6 2,2 3,5 3,9 3,3 3,7 x x 4,1 7,0 3,8 5,1 4,1 5,7 89 Seite A25 Quelle: Eurosystem, OECD, IWF, EU-Kommission. 1) Die von Experten der EZB erstellten Projektionen (März und September) ergänzen die gesamtwirtschaftlichen Projektionen des Eurosystems, die halbjährlich (Juni und Dezember) von Experten der EZB und der nationalen Zentralbanken des Euroraums gemeinsam erarbeitet werden. Bandbreiten basieren auf dem Durchschnitt der absoluten Abweichungen von früheren Projektionen. BIP, real Welt: Welt ohne Euroraum. 2) IWF Update vom 13.7.2012: BIP und Welthandel. Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich Indikatoren 2012 OeNB WIFO IHS OECD IWF EU-Kommission Juni 2012 Juni 2012 Juni 2012 Mai 2012 April 2012 Mai 2012 2013 2014 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 Veränderung zum Vorjahr in % BIP, real Privater Konsum, real Öffentlicher Konsum, real Bruttoanlageinvestitionen, real Exporte, real Importe, real BIP je Erwerbstätigen 0,9 1,1 0,4 2,5 3,4 3,5 -0,7 1,7 1,0 0,9 2,5 6,1 5,9 0,7 2,1 1,3 0,9 2,2 6,8 6,5 0,8 0,6 0,8 0,0 1,1 2,8 2,1 -0,6 1,3 0,9 0,0 2,0 5,6 5,1 0,7 0,8 0,9 0,5 1,0 3,2 2,7 -0,4 1,7 1,2 0,0 2,0 5,7 5,4 1,0 0,8 0,9 0,7 1,8 2,6 2,9 x 1,6 1,2 0,0 2,1 6,3 5,6 x 0,9 x x x 2,5 2,9 x 1,8 x x x 5,6 5,5 x 0,8 0,8 0,7 1,4 2,8 2,2 0,3 1,7 1,0 1,2 2,3 5,1 4,9 1,0 1,6 x 2,4 3,1 1,5 x 1,7 1,6 1,7 x 1,9 2,0 2,2 2,3 2,4 3,8 1,5 1,9 1,9 1,4 2,1 2,1 x x 1,7 2,0 x x 1,5 x 2,3 x 1,4 x 1,8 x x x 2,2 x x x 1,9 x 1,9 x 2,4 3,2 1,5 x 2,0 0,9 0,4 1,2 0,7 x x 0,3 0,8 0,4 0,7 Arbeitslosenquote 1,6 1,0 1,3 1,3 in % des Arbeitskräfteangebots, Eurostat-Definition 4,3 4,3 4,2 4,5 4,8 4,4 4,4 4,6 4,8 4,4 4,3 4,3 4,2 Leistungsbilanz Finanzierungssaldo des Staates in % des nominellen BIP 2,1 2,6 -2,8 -1,6 2,9 -1,2 2,4 -2,9 2,7 -2,3 x -2,9 x -2,1 2,2 -2,9 2,5 -2,3 1,4 -3,1 1,4 -2,4 1,9 -3,0 1,9 -1,9 Erdölpreis in USD/Barrel Kurzfristiger Zinssatz in % USD/EUR Prognoseannahmen 115,7 109,3 0,8 0,7 1,31 1,31 103,1 1,0 1,31 110,0 0,9 1,25 110,0 1,0 1,20 112,0 0,8 1,27 117,0 0,9 1,24 129,8 0,6 1,31 136,3 0,3 1,31 114,7 0,8 1,32 110,0 0,8 1,32 116,8 0,8 1,31 110,2 0,8 1,31 -0,2 2,0 3,3 4,0 1,1 1,8 3,7 6,0 -0,3 2,3 x 4,5 1,0 2,1 x 7,0 -0,1 2,4 3,4 4,1 0,9 2,6 4,2 7,0 -0,3 2,1 3,5 4,0 0,9 2,4 4,1 5,6 -0,3 2,0 3,3 4,1 1,0 2,1 3,7 5,7 BIP Deflator VPI HVPI Lohnstückkosten Beschäftigte Veränderung zum Vorjahr in % -0,5 bis 0,3 0,0 bis 2,0 2,2 3,2 4,4 2,2 3,8 6,4 x 2,8 4,2 7,2 Quelle: OeNB, WIFO, IHS, EU-Kommission, IWF, OECD, 1) OeNB: EZB-Prognose vom 6.6.2012. 90 Seite A26 BIP, real Euroraum BIP, real USA BIP, real Welt Welthandel 1) Seite A27 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I) Economic Sentiment Indicator 1995=100 120 110 100 90 80 70 60 2002 2003 2004 Euroraum 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2010 2011 2012 Österreich Quelle: EU-Kommission. Geschäftsklima - Indikatoren Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung 2 1 0 -1 -2 -3 -4 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Euroraum (Industrievertrauen; EK) Deutschland (ifo Geschäftsklima) Euroraum (Industrie-Einkaufsmanager; Reuters-NTC) Eurocoin (Konjunkturindikator) Quelle: EU-Kommission, Institut für Wirtschaftsforschung, NTC Research, CEPR, OeNB. 91 Seite A28 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II) Konsumentenvertrauen Saldo aus positiven und negativen Antworten 20 10 0 -10 -20 -30 -40 2002 2003 2004 Euroraum 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Österreich Indikatoren der Industrie im Euroraum Veränderung zum Vorjahr in % 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 2002 Saldo aus positiven und negativen Antworten 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 2003 2004 2005 2006 Industrieprodukion (linke Skala) 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Industrievertrauen (rechte Skala) Indikatoren der Industrie in Österreich Veränderung zum Vorjahr in % Saldo aus positiven und negativen Antworten 15 20 10 10 5 0 0 -10 -5 -20 -10 -30 -15 -40 -20 2002 -50 2003 2004 2005 2006 Industrieprodukion (linke Skala) 2007 2008 2009 2010 Industrievertrauen (rechte Skala) Quelle: EU-Kommission, Eurostat. 92 2011 2012 Produktionsindex in Österreich1) Indikator 2011 2Q11 3Q11 4Q11 1Q12 2Q12 Jän.12 Feb.12 Mär.12 Apr.12 Mai.12 Jun.12 Insgesamt inkl Bau (B bis F) Industrie (B bis E) EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2) EU Industrie (B bis E)2) Index 2005=100 108,7 115,2 110,3 118,4 108,0 114,3 109,4 117,3 114,8 117,8 114,1 117,1 116,6 117,7 116,1 117,1 124,3 123,9 123,3 122,7 106,1 115,3 104,5 113,5 116,5 120,0 115,7 119,1 96,7 106,2 94,9 104,2 101,4 111,2 99,6 109,1 120,1 128,4 119,0 127,2 113,0 118,1 112,3 117,2 116,9 119,7 116,0 118,8 119,5 122,1 118,9 121,4 Insgesamt inkl Bau (B bis F) Industrie (B bis E) EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2) EU Industrie (B bis E)2) Veränderung zum Vorjahr in % 5,8 5,9 7,8 8,0 7,4 9,4 5,4 5,8 7,7 7,7 7,3 9,4 4,9 6,4 4,8 6,3 2,3 2,5 2,2 2,5 0,9 1,1 0,8 0,9 1,5 1,8 1,4 1,8 2,2 1,5 1,9 1,0 -0,2 0,7 -0,6 0,2 0,8 0,9 1,1 1,4 1,5 1,5 1,5 1,5 2,6 3,1 2,8 3,4 0,3 0,8 -0,1 0,5 Verwendungskategorien (MIG) Vorleistungen Energie Investitionsgüter Konsumgüter Langlebige Konsumgüter Kurzlebige Konsumgüter ÖNACE 2008 - Abschnitte Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (B) Herstellung von Waren (C) Energieversorgung (D) Wasserversorgung und entsorgung; Abfallentsorgung (E) Bau (F) Hochbau (F41) Tiefbau (F42) 2010 11,0 5,7 5,9 4,3 2,3 4,7 5,5 9,3 14,6 -0,2 -0,1 -0,3 6,9 11,9 18,0 1,0 -5,0 2,4 3,4 10,1 14,5 -0,6 0,4 -1,1 1,0 4,3 9,0 -4,5 2,3 -6,1 -2,1 8,8 5,4 -4,4 -0,2 -5,6 -0,2 9,1 1,4 1,2 2,7 0,9 -1,9 6,3 4,8 -3,6 2,0 -4,4 -3,3 12,0 4,5 -5,9 0,6 -8,2 -1,2 8,2 6,5 -3,6 -2,4 -4,3 -0,7 6,2 1,8 -1,6 6,5 -2,7 0,7 10,0 2,5 1,9 3,2 1,7 -0,6 11,3 -0,1 3,2 -1,1 3,7 5,9 7,9 8,1 -6,3 7,2 9,5 -9,2 9,4 12,0 -7,4 6,1 10,9 -3,4 2,1 5,7 5,1 -0,3 10,4 5,1 0,5 11,9 9,2 0,3 6,6 7,0 -1,3 15,3 0,3 0,0 9,8 7,9 -0,3 15,1 7,3 1,9 11,0 0,3 0,0 9,7 14,3 -3,3 -3,6 -10,7 17,0 0,0 18,6 -0,9 15,2 1,0 1,0 0,9 15,6 -0,7 -0,7 -0,7 12,2 1,2 0,6 5,2 4,8 -0,3 -2,0 11,0 4,4 0,0 -0,5 2,4 10,8 7,2 5,8 18,6 5,1 -6,5 -8,6 8,4 -0,4 -0,3 -1,7 8,5 3,2 2,0 1,0 6,7 7,3 1,0 1,1 1,3 2,8 -2,7 -3,3 0,1 93 Seite A29 Quelle: Statistik Austria. 1) ÖNACE 2008, EU harmonisiert, arbeitstägig bereinigt. 2) EU-Definition: ohne Wärme- und Kälteversorgung (353) und Wasserversorgung und -entsorgung; Abfallentsorgung (Abschnitt E). Arbeitsmarkt Seite A30 Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich 2009 Indikator 2010 2011 Mär. 12 Jahresdurchschnitt in % Arbeitslosenquote gesamt 9,6 Euroraum 4,8 Österreich Jugend-Arbeitslosenquote 20,2 Euroraum 10,0 Österreich Apr. 12 Mai. 12 Jun. 12 Jul. 12 in % 10,1 4,4 10,2 4,2 11,0 4,1 11,1 4,1 11,2 4,3 11,3 4,5 11,3 4,5 20,9 8,8 20,8 8,3 22,4 8,8 22,5 8,8 22,6 8,4 22,5 8,7 22,6 8,9 Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes in % 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 -1,0 -2,0 -3,0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Unselbstständig Beschäftigte - Veränderung zum Vorjahr 2009 2010 2011 2012 Arbeitslosenquote Quelle: Eurostat. Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes Periode 2009 2010 2011 Unselbstständig Beschäftigte Ver.z.Vj. in 1.000 in % 3.339,1 -1,5 3.360,2 0,6 3.421,7 1,8 Aug.11 3.498,6 Sep.11 3.481,5 Okt.11 3.450,0 Nov.11 3.435,0 Dez.11 3.403,0 Jän.12 3.383,9 Feb.12 3.391,9 Mär.12 3.433,7 Apr.12 3.430,8 Mai.12 3.465,8 Jun.12 3.489,3 Jul.12 3.540,0 Aug.12 3.550,0 Quelle: Eurostat, Hauptverband der Arbeitslose in 1.000 260,3 250,8 246,7 Ver.z.Vj. in % 22,6 -3,7 -1,6 Arbeitslosenquote in % laut EUlaut AMS Konzept 7,2 4,8 6,9 4,4 6,7 4,2 1,9 219,2 0,4 1,8 218,2 1,9 1,9 235,0 3,9 1,8 253,4 3,7 1,8 304,8 0,8 1,8 318,0 2,7 1,5 310,1 6,1 1,6 263,8 4,4 1,5 251,8 6,6 1,4 231,1 4,4 1,1 220,1 5,8 1,1 227,9 8,6 1,5 232,7 6,1 österreichischen Sozialversicherungsträger, 94 Offene Stellen in 1.000 27,2 31,0 32,3 5,9 3,8 32,1 5,9 4,0 32,7 6,4 4,2 30,9 6,9 4,3 27,0 8,2 4,2 26,7 8,6 4,1 25,2 8,4 4,1 27,5 7,1 4,1 30,1 6,8 4,1 32,0 6,3 4,3 32,3 5,9 4,5 32,3 6,0 4,5 32,0 6,2 .. 31,5 Arbeitsmarktservice Österreich. Ver.z.Vj. in % -27,6 14,1 4,2 -6,7 -6,7 -6,1 -9,0 -7,5 -13,9 -13,2 -7,9 -11,1 -10,8 -11,8 -10,6 -2,0 Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung Seite A31 Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors1) Euroraum gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 2006Q4 2007Q3 2008Q2 2009Q1 2009Q4 2010Q3 2011Q2 2012Q1 2010Q3 2011Q2 2012Q1 sonstige Finanzierung Kreditaufnahmen Sonstige Geldvermögensbildung Lebensversicherungs- und Pensionskassenansprüche Handelbare Wertpapiere 2) Bargeld und Einlagen Finanzierungssaldo Österreich 10 gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 8 6 4 2 0 -2 -4 2006Q4 2007Q3 2008Q2 2009Q1 2009Q4 Quelle: EZB, OeNB. 1) inklusive Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) verzinsliche Wertpapiere, börsennotierte Aktien und Investmentzertifikate. 95 Seite A32 Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen Euroraum gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 30 20 10 0 -10 -20 -30 2006Q4 2007Q3 2008Q2 2009Q1 2009Q4 2010Q3 2011Q2 2012Q1 Kreditgewährungen Erwerb von Anteilspapieren sonstige Geldvermögensbildung Wertpapieremissionen Kreditaufnahmen Emission von Anteilspapieren sonstige Finanzierung Finanzierungssaldo Österreich gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 30 25 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 2006Q4 2007Q3 2008Q2 2009Q1 2009Q4 Quelle: EZB, OeNB. 1) Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate. 96 2010Q3 2011Q2 2012Q1 Zahlungsbilanz Seite A33 Euroraum1) Salden 2009 2010 2011 Q4 10 Q1 11 Q2 11 Q3 11 Q4 11 Q1 12 in Mrd EUR Leistungsbilanz Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Vermögensübertragungen Kapitalbilanz Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investiitionen Währungsreserven Statistische Differenz -21,9 -6,8 -2,3 31,3 15,1 4,9 36,4 49,6 63,6 3,5 31,8 32,5 -93,1 -103,3 -103,3 6,7 6,4 10,7 9,4 -2,5 -20,8 -105,1 -113,9 -148,7 265,7 165,1 305,6 20,0 18,5 -21,5 -175,7 -61,7 -145,9 4,6 -10,5 -10,2 5,8 3,0 12,3 14,2 -21,3 -18,6 6,1 -10,1 -2,4 11,5 7,9 16,4 13,7 14,9 -11,7 -17,1 -33,9 -20,9 1,6 2,3 0,8 -12,3 -5,3 21,2 49,3 -42,8 -31,8 27,8 136,0 139,1 9,0 -0,4 3,6 -96,6 -86,4 -94,1 -1,8 -11,7 4,5 -3,5 24,2 -3,3 2,7 2,8 19,6 8,8 -28,5 1,7 3,5 -19,2 35,0 -14,8 -1,2 3,7 -7,9 34,9 14,6 19,7 20,6 -20,0 5,9 -40,2 -54,9 -4,5 -9,9 35,8 -6,8 -0,6 -6,0 5,3 15,1 12,0 -38,5 1,9 3,3 -5,3 -77,1 -5,4 92,7 -1,6 0,8 Quelle: EZB. 1) Zuflüsse (+); Abflüsse (-). Währungsreserven: Zunahme (-); Abnahme (+). Österreich1) Salden 2009 2010 2011 4Q 10 1Q 11 2Q 11 3Q 11 4Q 11 1Q 12 in Mrd EUR Leistungsbilanz Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Vermögensübertragungen Kapitalbilanz Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investiitionen Währungsreserven2) Statistische Differenz 7,5 -2,4 12,7 -1,1 -1,6 0,1 -9,9 -0,1 -7,0 0,5 -5,7 2,4 2,4 8,6 -3,2 13,1 0,7 -2,0 0,1 -1,9 -3,1 -6,8 -0,2 9,2 -1,1 -6,8 5,9 -7,0 14,0 0,9 -2,1 -0,5 -6,8 -13,1 14,6 0,8 -8,4 -0,7 1,5 3,2 -0,8 3,4 0,3 0,2 -0,1 0,0 -3,5 -0,7 -0,3 4,7 -0,2 -3,1 3,3 -1,9 5,9 0,3 -1,0 -0,1 -7,9 -3,6 2,7 1,2 -7,6 -0,5 4,7 0,5 -1,1 2,2 0,0 -0,5 -0,2 -0,1 1,3 4,0 0,2 -5,5 -0,2 -0,2 -0,1 -2,0 2,2 0,3 -0,6 -0,1 3,4 -6,5 8,5 -0,2 1,7 -0,1 -3,3 Quelle: OeNB; Transaktionen. 1) Bis 2009 endgültige Daten, 2010 revidierte Daten, 2011 und 2012 provisorische Daten. 2) OeNB: Gold, Devisen, IWF- Positionen, Sonderziehungsrechte etc; Zunahme: - / Abnahme: + 97 2,1 -1,9 3,8 0,3 0,1 -0,1 -2,2 -4,3 -0,6 -0,4 3,1 0,0 0,2 3,2 -1,8 6,2 -0,2 -1,0 -0,1 0,3 -3,3 -1,0 -0,2 4,9 -0,2 -3,4 Seite A34 Leistungsbilanz - Euroraum Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo in Mrd EUR 40 35 30 25 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 -30 -35 -40 -45 -50 Q1 07 Q3 07 Güter Q1 08 Q3 08 Dienstleistungen Q1 09 Q3 09 Q1 10 Einkommen Q3 10 Q1 11 Laufende Transfers Q3 11 Q1 12 Leistungsbilanz Quelle: EZB. Kapitalbilanz - Euroraum Teilkomponenten der Kapitalbilanz in Mrd EUR 180 150 120 90 60 30 0 -30 -60 -90 -120 -150 Q1 07 Q3 07 Q1 08 Q3 08 Q1 09 Q3 09 Q1 10 Q3 10 Q1 11 Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investiitionen Währungsreserven Kapitalbilanz Quelle: EZB. 98 Q3 11 Q1 12 Seite A35 Leistungsbilanz - Österreich Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo in Mrd EUR 7 6 5 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 Q1 07 Q3 07 Q1 08 Güter Q3 08 Q1 09 Dienstleistungen Q3 09 Q1 10 Einkommen Q3 10 Q1 11 Laufende Transfers Q3 11 Q1 12 Leistungsbilanz Quelle: OeNB, Statistik Austria. Kapitalbilanz - Österreich Teilkomponenten der Kapitalbilanz in Mrd EUR 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 Q1 07 Q3 07 Q1 08 Q3 08 Q1 09 Q3 09 Q1 10 Q3 10 Q1 11 Q3 11 Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investiitionen Währungsreserven Kapitalbilanz Quelle: OeNB. 99 Q1 12 Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich Seite A36 Budgetäre Notifikation (Maastricht) vom 30. März 2012 in Mrd EUR 2008 2009 2010 2011 2012 Finanzierungssaldo Staat Bundessektor Länder (ohne Wien) Gemeinden (mit Wien) Sozialversicherungsträger -2,6 -3,0 0,1 0,1 0,1 -11,3 -8,8 -2,0 -0,8 0,2 -12,9 -9,9 -2,2 -1,2 0,6 -7,8 -7,2 -0,9 -0,1 0,4 -9,2 -7,6 -1,3 -0,3 0,1 Zinszahlungen Primärsaldo Verschuldung des Staates 7,3 4,7 180,5 7,6 -3,7 191,1 7,6 -5,3 205,7 7,8 -0,1 217,4 8,3 -1,0 230,0 2008 2009 2010 2011 2012 in % des BIP Finanzierungssaldo Staat Bundessektor Länder (ohne Wien) Gemeinden (mit Wien) Sozialversicherungsträger -0,9 -1,1 0,0 0,0 0,1 -4,1 -3,2 -0,7 -0,3 0,1 -4,5 -3,5 -0,8 -0,4 0,2 -2,6 -2,4 -0,3 -0,0 0,1 -3,0 -2,5 -0,4 -0,1 0,0 Zinszahlungen Primärsaldo Verschuldung des Staates 2,6 1,7 63,8 2,8 -1,3 69,5 2,7 -1,8 71,9 2,6 -0,0 72,2 2,7 -0,3 74,7 Quelle: Statistik Austria, BMF (2012). Österreichisches Stabilitätsprogramm vom 24. April 2012 in % des BIP 2012 2013 2014 2015 2016 Finanzierungssaldo Staat Bundessektor Länder und Gemeinden Sozialversicherungsträger -3,0 -2,5 -0,5 0,0 -2,1 -1,7 -0,4 0,0 -1,5 -1,3 -0,3 0,1 -0,6 -0,6 -0,1 0,1 0,0 -0,2 0,0 0,1 Staat: Gesamteinnahmen Gesamtausgaben Zinszahlungen Primärsaldo Verschuldung des Staates 48,7 51,7 2,7 -0,3 74,7 48,9 51,0 2,7 0,6 75,3 48,7 50,3 2,7 1,2 74,6 48,7 49,3 2,7 2,0 72,8 48,7 48,7 2,6 2,6 70,6 Quelle: BMF. 100 Seite A37 Gebarungserfolg des Bundes im Juli 2012 Indikator Juli Jänner bis Juli Bundesvoranschlag 2012 2012 2012 in Mio EUR Allgemeiner Haushalt Ausgaben Personalausgaben Sachausgaben Einnahmen Saldo1) 6.793 820 5.973 4.613 -2.180 42.591 6.919 35.672 34.125 -8.466 75.580 11.798 63.782 65.340 -10.240 Quelle: BMF. Abgabenerfolg des Bundes im Juli 2012 Indikator Juli Jänner bis Juli Bundesvoranschlag 2012 2012 2012 in Mio EUR Einkommen- und Vermögensteuern davon: veranlagte Einkommensteuer Körperschaftsteuer Lohnsteuer Kapitalertragsteuer Kapitalertragsteuer auf Zinsen Umsatzsteuern Verbrauchsteuern Verkehrsteuern Übrige Abgaben 2) Öffentliche Abgaben brutto Überweisungen an andere öffentl. Rechtsträger (Länder, Gem., Fonds) Überweisungen an die EU Öffentliche Abgaben netto3) 2.278 17.474 36.934 -103 -72 2.122 173 60 1.972 551 494 40 5.335 426 1.867 13.191 711 398 14.068 3.304 3.331 503 38.680 2.860 5.500 23.000 1.415 1.565 24.230 6.270 5.672 617 73.723 2.655 159 2.520 15.387 1.899 21.394 26.344 2.500 44.879 1) Budgetüberschuss (+) oder Budgetdefizit (-) des Bundes. 2) Stempel-, Rechtsgebühren und Bundesverwaltungsabgaben, Nebenansprüche und Resteingänge weggefallener Abgaben. 3) Steuereinnahmen des Bundes. Quelle: BMF. 101 Seite A38 Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit Indikator 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 1) 2013 1) Veränderung zum Vorjahr in % Produktivität - Gesamtwirtschaft 2,2 1,1 2,0 1,8 -0,7 -2,9 1,5 1,2 -0,6 0,7 Bruttoverdienste je Arbeitnehmer 1,8 2,3 3,1 3,1 3,2 1,6 1,2 2,7 3,2 2,2 Lohnstückkosten - Gesamtwirtschaft -0,6 1,2 0,9 1,1 3,7 4,7 -0,3 1,4 3,8 1,4 Lohnstückkosten - Sachgütererzeugung -2,3 -1,7 -3,4 -2,3 5,2 15,0 -5,7 -4,5 3,6 -0,8 1,0 -0,9 -0,6 0,7 0,6 0,4 -2,6 0,7 -1,4 -0,7 Preisliche Wettbewerbsfähigkeit2) Entwicklung der Lohnstückkosten Veränderung zum Vorjahr in % 20 15 10 5 0 -5 -10 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Lohnstückkosten in der Sachgütererzeugung Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft Quelle: WIFO. 1) WIFO-Prognose vom Juni 2012. 2) Real-effektiver Wechselkurs des Euro auf Basis des österreichischen Außenhandels. 102 2010 2011 2012 1) 2013 1) Seite A39 Österreichischer Außenhandel Periode Export Import Kumulativ Export Veränderung zum Vorjahr in % Import Mio EUR % VJP Mio EUR Saldo % VJP Mio EUR 2007 2008 2009 2010 2011 10,5 2,5 -20,2 16,7 11,3 9,6 4,7 -18,4 16,5 15,3 114.680 117.525 93.739 109.373 121.774 10,5 2,5 -20,2 16,7 11,3 114.255 119.568 97.574 113.652 131.008 9,6 4,7 -18,4 16,5 15,3 425 -2.043 -3.835 -4.279 -9.234 1Q11 2Q11 3Q11 4Q11 1Q12 23,5 12,0 8,1 4,0 3,1 26,5 15,2 13,2 8,1 2,3 29.787 60.571 90.958 121.774 30.696 23,5 17,3 14,1 11,3 3,1 32.029 64.569 97.641 131.008 32.779 26,5 20,5 17,9 15,3 2,3 -2.242 -3.998 -6.683 -9.234 -2.083 Mai.11 Jun.11 Jul.11 Aug.11 Sep.11 Okt.11 Nov.11 Dez.11 Jän.12 Feb.12 Mär.12 Apr.12 Mai.12 21,7 2,6 4,1 11,7 8,9 6,1 3,5 2,3 7,6 4,3 -1,5 0,3 -2,7 23,9 6,7 13,2 18,6 8,7 8,1 11,3 4,6 6,0 3,1 -1,3 -0,6 -5,5 50.587 60.571 70.609 79.980 90.958 101.444 112.332 121.774 9.328 19.529 30.696 40.700 51.234 20,8 17,3 15,3 14,8 14,1 13,2 12,2 11,3 7,6 5,9 3,1 2,4 1,3 53.989 64.569 75.381 86.007 97.641 108.867 120.701 131.008 10.225 21.029 32.779 43.296 54.053 23,7 20,5 19,4 19,3 17,9 16,9 16,3 15,3 6,0 4,5 2,3 1,6 0,1 -3.402 -3.998 -4.772 -6.027 -6.683 -7.423 -8.369 -9.234 -896 -1.500 -2.083 -2.596 -2.819 Exporte und Importe Veränderung zum Vorjahr in % 30 20 10 0 -10 -20 -30 1Q99 1Q00 1Q01 1Q02 Exporte 1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 Importe Quelle: Statistik Austria, OeNB. 103 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 1Q11 1Q12 Seite A40 Tourismus: Übernachtungen in Österreich Insgesamt Periode in 1.000 davon Inländer Veränderung zum Vorjahr in % davon Ausländer Veränderung zum Vorjahr in % in 1.000 in 1.000 Veränderung zum Vorjahr in % 2009 2010 2011 124.307 124.881 126.003 -1,9 0,5 0,9 34.443 35.024 35.297 1,7 1,7 0,8 89.864 89.857 90.706 -3,2 0,0 0,9 Jul.11 Aug.11 Sep.11 Okt.11 Nov.11 Dez.11 Jän.12 Feb.12 Mär.12 Apr.12 Mai.12 Jun.12 Jul.12 14.900 17.201 9.862 6.517 3.983 9.368 14.691 16.649 12.168 7.450 6.757 9.317 15.119 -0,3 2,5 3,0 4,0 3,7 -2,2 1,9 12,2 -6,4 16,4 17,0 -4,5 1,5 4.305 4.826 3.092 2.374 1.873 2.151 2.791 3.516 2.791 2.214 2.656 3.138 4.208 -0,7 2,9 0,6 -2,7 1,3 4,1 3,5 0,4 7,1 3,5 7,4 -3,7 -2,3 10.595 12.375 6.769 4.143 2.109 7.217 11.900 13.133 9.377 5.236 4.101 6.179 10.911 -0,1 2,4 4,2 8,3 5,9 -3,9 1,6 15,9 -9,8 22,9 24,2 -4,9 3,0 2011 2012 79.072 82.151 0,3 3,9 Jänner bis Juli 20.980 21.313 0,4 1,6 58.092 60.839 0,2 4,7 0,8 -0,3 20.391 21.192 2,4 3,9 0,1 3,2 47.204 48.973 -1,3 3,8 Sommersaison Mai bis Juli 2011 2012 30.427 31.193 1,9 2,5 10.036 10.002 Wintersaison November bis April 2010/2011 2011/2012 62.063 64.309 -1,0 3,6 14.859 15.335 Wintersaison Sommersaison November bis April Mai bis Juli in Mio Übernachtungen in Mio Übernachtungen Veränderung zum Vorjahr in % 60 8 50 6 4 40 30 20 6 20 4 2 15 0 10 07/08 08/09 09/10 10/11 -4 0 -6 06/07 -2 5 -4 0 2 0 -2 10 Veränderung zum Vorjahr in % 25 -6 2007 11/12 Inländer (linke Achse) Ausländer (linke Achse) Insgesamt (rechte Achse) 2008 2009 2010 Inländer (linke Achse) Ausländer (linke Achse) Insgesamt (rechte Achse) Quelle: Statistik Austria. 104 2011 2012 Österreichischer Bankensektor Seite A41 Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute 2. Quartal 2012 Veränderung Bilanzpositionen Stand zum Vorquartal in Mio EUR in Mio EUR 1. Aktiva Kassenliquidität Forderungen an inl. Kreditinstitute Direktkredite an inl. Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Titrierte Kredite an inl. Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Sonstige Inlandsforderungen Auslandsforderungen 2. Passiva Verbindlichkeiten geg.inl.Kreditinstitute Einlagen von inländischen Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Eig. Inlandsemissionen an Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Sonstige Inlandsverbindlichkeiten Auslandsverbindlichkeiten 3. Bilanzsumme seit Jänner zum Vorjahr (Jahresabstand) in % in Mio EUR in % in Mio EUR in % 20.904 221.863 319.793 266.834 52.960 34.027 33.811 215 93.593 314.426 500 -2.206 1.680 3.465 -1.786 886 895 -8 2.292 -3.705 2,5 -1,0 0,5 1,3 -3,3 2,7 2,7 -3,8 2,5 -1,2 3.193 2.252 471 3.411 -2.940 3.182 3.187 -4 -5.573 -6.538 18,0 1,0 0,1 1,3 -5,3 10,3 10,4 -2,0 -5,6 -2,0 9.898 2.581 5.634 10.287 -4.653 3.337 3.347 -10 10.994 -15.635 89,9 1,2 1,8 4,0 -8,1 10,9 11,0 -4,5 13,3 -4,7 223.728 299.664 295.165 4.499 110.544 105.876 4.668 127.731 243.042 1.011.135 657 3.405 2.929 477 -1.932 -1.815 -117 3.976 -6.668 -718 0,3 1,1 1,0 11,8 -1,7 -1,7 -2,4 3,2 -2,7 -0,1 4.477 10.000 9.466 533 -1.557 -853 -704 -7.914 -8.018 -3.144 2,0 3,5 3,3 13,4 -1,4 -0,8 -13,1 -5,8 -3,2 -0,3 6.518 13.750 13.448 302 -7.863 -5.557 -2.306 3.474 921 18.387 3,0 4,8 4,8 7,2 -6,6 -5,0 -33,1 2,8 0,4 1,9 Bilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitute in % in Mrd EUR 1.200 10 8 1.000 6 4 800 2 600 0 -2 400 -4 200 -6 -8 2Q09 3Q09 4Q09 1Q10 2Q10 Veränderung zum Vorjahr in % 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 Stand in Mrd EUR Quelle: OeNB. 105 3Q11 4Q11 1Q12 0 2Q12 Seite A42 Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute Ertragspositionen 2. Quartal 2. Quartal 2. Quartal 2010 2011 2012 in Mrd EUR 1. 2. I. 3. 4. 5. 6. II. 7. 8. 9. III. IV. Zinsen und zinsähnliche Erträge Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen Nettozinsertrag (1. - 2.) Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen Saldo Ertrag/Aufwand aus Provisionen Saldo Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften Sonstige betriebliche Erträge Betriebserträge (I. + 3. + 4. + 5. + 6.) Allgemeine Verwaltungsaufwendungen davon Personalaufwand davon Sachaufwand Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsaufwendungen (7. + 8. + 9.) Betriebsergebnis (II. - III.) Ver.z.Vj. in % 1) in Mrd EUR Ver.z.Vj. in % 1) in Mrd EUR Ver.z.Vj. in % 1) 13,33 8,74 4,58 1,57 1,95 0,45 0,77 9,33 4,73 2,84 1,89 -0,3 -0,4 0,0 0,1 0,1 0,4 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 13,52 8,85 4,68 2,04 1,95 0,37 0,85 9,88 4,93 2,96 1,96 0,0 0,0 0,0 0,3 0,0 -0,2 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 13,64 9,14 4,50 1,82 1,90 0,34 0,99 9,55 4,98 2,98 1,99 0,0 0,0 0,0 -0,1 0,0 -0,1 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,27 0,54 5,53 3,80 0,0 0,2 0,0 0,1 0,25 0,52 5,69 4,19 -0,1 0,0 0,0 0,1 0,24 0,57 5,78 3,77 0,0 0,1 0,0 -0,1 6,81 0,1 7,36 0,1 6,49 -0,1 3,40 0,1 2,20 1,6 2,11 -0,1 -0,04 -1,1 0,17 -4,9 -0,33 -2,9 3,44 -0,04 0,3 -1,3 4,99 -0,07 0,4 0,7 4,70 -0,10 -0,1 0,4 0,43 0,2 1,05 1,4 1,03 0,0 2,97 0,2 3,88 0,3 3,58 -0,1 Quartalsweise aktualisierte Vorschauwerte V. Erwartetes Jahresbetriebsergebnis 10. Saldo aus Wertberichtigung auf Forderungen u. Zuführungen zu Rückstellungen f. Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisken gegenüber den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung (exkl. Wertpapiere) 11. Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere und Beteiligungen gegenüber den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung VI. Erwartetes Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit (IV. - 10. - 11.) 12. Erwartetes a.o. Ergebnis (Ertrag + / Aufwand -) 13. Erwartete Steuern von Einkommen, Ertrag und sonstige Steuern VII. Erwarteter Jahresüberschuss (+)/-Fehlbetrag (-) (V.+ 12. - 13.) Quelle: OeNB. 1) Die Veränderungen wurden für die Basis "in Mio EUR" errechnet und anschließend gerundet. 106 Seite A43 Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey: Veränderung der Kreditrichtlinien in den letzten drei Monaten an Unternehmen Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 Insgesamt 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 Kredite an kleine und mittlere Unternehmen 1Q10 1Q11 1Q12 Kredite an große Unternehmen an Private Haushalte Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 1Q05 Wohnbaukredite 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 1Q11 1Q12 Konsumkredite und sonstige Kredite Quelle: OeNB. 1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten. -1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert 107 Seite A44 Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey: Veränderung der Nachfrage nach Krediten in den letzten 3 Monaten an Unternehmen Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 1Q05 Insgesamt 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 Kredite an kleine und mittlere Unternehmen 1Q10 1Q11 1Q12 Kredite an große Unternehmen an Private Haushalte Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 1Q05 Wohnbaukredite 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 1Q11 1Q12 Konsumkredite und sonstige Kredite Quelle: OeNB. 1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten. -1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert 108 Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) Länder Tschechische Republik Rumaenien Kroatien Slowakei Ungarn Gesamt 2007 2008 2009 2010 1Q11 2Q11 3Q11 4Q11 1Q12 in Mio EUR 27.562 26.986 19.158 33.137 29.108 23.145 39.023 30.271 16.633 42.622 29.375 25.927 46.032 29.949 25.345 53.171 30.195 25.841 53.530 30.836 26.150 53.017 28.904 25.572 50.248 28.612 25.502 50.451 28.632 25.888 17.300 19.332 19.567 22.777 26.712 26.572 21.764 25.871 21.330 25.527 23.211 28.991 23.606 28.072 23.978 25.703 23.840 23.489 23.564 22.792 9.574 8.518 6.936 4.567 5.542 3.286 2.660 1.564 808 796 147 21 362 394 311 30 27 240 10 13.643 10.126 9.709 7.848 6.801 4.596 3.500 1.721 1.130 1.624 543 91 642 247 490 61 58 195 15 16.170 11.123 6.994 7.761 4.232 2.931 3.763 1.923 1.644 1.901 95 213 456 175 287 260 158 178 17 9.472 9.913 11.613 6.340 6.030 5.113 4.319 1.739 1.250 625 745 231 247 177 469 224 42 110 11 11.498 11.118 11.599 6.805 5.203 4.887 3.968 1.873 1.436 962 766 260 240 174 359 161 53 82 37 11.513 11.536 11.908 6.518 5.594 4.909 4.016 1.905 1.546 979 800 288 171 183 341 153 57 76 38 11.195 11.316 11.924 6.422 6.124 4.970 4.143 1.939 1.287 1.152 892 284 216 185 316 145 55 78 40 12.882 11.456 11.831 6.714 6.292 4.992 4.247 2.002 1.345 1.226 897 304 242 185 292 153 57 73 45 12.212 11.891 11.241 7.128 6.475 5.024 4.160 2.148 1.202 1.150 894 306 266 181 175 171 60 61 50 12.830 12.233 10.018 6.202 5.253 4.443 4.254 2.103 1.163 1.065 894 398 222 183 173 161 67 62 49 156.131 190.775 199.493 204.228 209.665 223.940 224.879 222.410 216.487 213.099 Quelle: OeNB. 109 Seite A45 Russische Foederation Polen Slowenien Ukraine Republik Serbien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Albanien Weissrussland Tuerkei Republik Montenegro Mazedonien Kasachstan Litauen Lettland Moldawien Aserbeidschan Estland Andere 2006 Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder Rendite 10-jähriger Staatsanleihen in % 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 AT BE DE GR ES Quelle: Thomson Reuters, EZB. 110 FR IE IT NL PT FI Seite A46 Differenz AT zu DE Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum - AAA und BBB in % 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 2002 2003 2005 2006 IBOXX EURO CORP. AAA RATED 2007 2008 2009 IBOXX EURO CORP. BBB RATED Quelle: Thomson Reuters. 111 2010 2011 2012 Seite A47 Differenz BBB - AAA 2004 Seite A48 Entwicklung der Verbraucherpreise1) Prognose2) 2009 2010 2011 2012 2013 Apr.12 Mai.12 Jun.12 Jul.12 Land Veränderung zum Vorjahr in % Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland 0,0 0,2 0,2 -1,7 1,3 -0,2 0,1 0,8 0,2 0,0 1,8 1,0 0,4 -0,9 0,9 0,9 1,6 2,3 1,2 2,7 -1,6 4,7 2,0 1,7 1,6 2,6 2,8 2,0 0,9 1,7 1,4 2,1 0,7 1,7 3,5 2,5 5,1 1,2 3,1 3,1 2,3 2,9 3,5 3,7 2,4 2,5 3,6 3,6 2,1 4,1 3,3 2,8 2,1 3,6 1,7 -0,4 1,8 1,6 3,2 2,9 2,7 2,0 2,2 2,4 3,1 2,2 2,5 3,0 2,0 1,7 3,2 1,2 -0,3 1,1 1,5 2,3 2,3 2,1 2,2 1,8 1,8 1,3 1,7 1,9 2,3 2,9 2,2 4,3 1,9 1,5 2,0 2,4 3,7 3,6 3,0 3,8 2,8 2,3 2,9 2,9 3,7 3,0 2,6 2,2 4,1 1,9 0,9 1,9 2,3 3,5 3,7 2,7 3,7 2,5 2,2 2,7 2,4 3,4 3,1 2,2 2,0 4,4 1,9 1,0 1,8 2,3 3,6 2,9 2,6 4,4 2,5 2,2 2,7 2,4 3,7 2,9 2,0 1,9 4,1 2,0 0,9 2,2 2,2 3,6 3,8 2,7 4,2 2,6 2,1 2,8 2,6 3,8 3,1 Euroraum 0,3 1,6 2,7 2,2 1,7 2,6 2,4 2,4 2,4 Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich 2,5 0,6 1,1 3,3 4,2 4,0 4,0 5,6 1,9 2,2 3,0 1,2 2,2 -1,2 1,2 4,7 2,7 6,1 1,9 3,3 3,4 2,1 2,7 4,2 4,1 3,9 3,9 5,8 1,4 4,5 3,2 2,0 1,5 1,8 3,0 3,9 3,0 3,3 1,3 1,9 2,1 3,5 2,6 2,6 3,1 5,2 3,8 2,9 2,5 2,4 2,0 4,0 2,3 2,8 3,3 5,6 4,0 1,9 1,0 3,0 1,8 3,5 2,1 2,3 2,6 5,4 3,6 2,0 0,9 2,8 1,6 3,8 2,2 2,1 2,6 5,6 4,2 2,2 0,9 2,4 2,4 3,3 2,1 1,9 2,9 5,7 4,0 3,1 0,7 2,6 EU 1,0 2,1 3,1 2,4 1,8 2,7 2,5 2,5 2,5 Kroatien Türkei 2,2 6,3 1,1 8,6 2,2 6,5 1,8 5,8 1,8 6,6 2,6 11,3 3,5 8,4 3,6 9,0 3,4 9,2 USA Japan Schweiz -0,3 -1,4 -0,7 1,6 -0,7 0,6 3,2 -0,3 0,1 2,0 -0,3 x 2,6 0,0 x 2,3 0,4 -1,1 1,7 0,2 -1,1 1,7 -0,2 -1,2 1,4 -0,4 -0,8 Russland Brasilien China Indien 11,8 5,1 -0,7 10,9 6,9 5,1 3,3 12,2 8,6 6,6 5,4 8,9 6,5 5,2 3,3 8,2 6,8 4,2 3,0 7,3 3,7 4,9 3,4 10,2 .. 4,9 3,0 10,1 .. 4,9 2,2 10,2 .. 5,4 1,8 9,8 Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter. 1) EU27, Türkei: HVPI; restliche Länder nationaler VPI. 2) EK-Prognose vom 11.5.2012. Brasilien, China, Indien: IWF Prog. Vom 17.4.2012 112 Seite A49 Reales Bruttoinlandsprodukt Prognose2) 2009 2010 2011 2012 2013 2011Q2 2011Q3 2011Q4 2012Q1 Land Veränderung zum Vorjahr in % Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland -2,8 -5,1 -14,3 -7,0 -3,3 -3,7 -3,1 -5,5 -1,9 -5,3 -2,7 -3,5 -3,8 -2,9 -8,0 -4,9 -8,4 2,2 3,7 2,3 -0,4 -3,5 -0,1 1,7 1,8 1,1 2,7 2,3 1,7 2,3 1,4 1,4 4,2 3,7 1,9 3,0 7,6 0,7 -6,9 0,7 1,7 0,4 0,5 1,6 2,1 1,2 3,1 -1,6 -0,2 3,3 2,9 0,0 0,7 1,6 0,5 -4,7 -1,8 0,5 -1,4 -0,8 1,1 1,2 -0,9 0,8 -3,3 -1,4 1,8 0,8 1,2 1,7 3,8 1,9 0,0 -0,3 1,3 0,4 0,3 2,1 1,9 0,7 1,7 0,3 0,7 2,9 1,6 2,0 3,0 8,1 2,6 .. 0,5 1,7 1,0 1,4 0,7 2,5 1,6 3,6 -1,1 0,6 3,4 -8,0 1,4 2,7 8,1 0,8 .. 0,6 1,5 0,4 -0,2 2,5 2,2 1,1 2,0 -2,0 -0,2 3,2 -9,0 0,9 1,9 5,1 2,9 .. 0,0 1,2 -0,5 -0,8 1,0 0,1 -0,4 1,1 -2,9 -1,5 3,3 1,1 0,4 1,2 3,7 1,4 .. -0,6 0,3 -1,4 -1,5 0,0 -0,4 -0,8 1,1 -2,2 -0,8 3,2 1,5 -4,3 1,9 1,5 -0,3 1,0 1,7 1,3 0,7 0,0 -5,5 -4,7 -5,8 -17,7 -14,8 -6,8 1,6 -6,6 -5,0 -4,4 0,4 2,7 1,3 -0,3 1,4 1,3 3,9 -1,6 6,1 2,1 1,7 1,7 1,0 5,5 5,9 1,7 4,3 2,5 3,9 0,7 0,5 0,0 1,1 2,2 2,4 -0,3 2,7 1,4 0,3 0,5 1,9 1,5 1,4 3,6 3,5 1,0 2,6 2,9 2,1 1,7 2,1 2,1 1,3 5,2 6,5 1,7 4,7 1,4 4,9 0,5 1,4 1,3 -0,2 5,8 6,7 1,4 4,0 3,2 3,9 0,5 0,9 0,6 0,1 5,7 5,2 1,2 4,0 2,1 1,2 0,6 0,5 -0,7 0,3 5,6 3,9 -1,4 3,5 0,8 1,6 -0,2 EU27 -4,3 2,0 1,5 0,0 1,3 1,7 1,4 0,8 0,1 Kroatien 1) Türkei1) -6,9 -4,8 -1,4 9,2 0,0 8,5 -1,2 3,6 0,8 4,6 0,8 8,4 -0,4 5,2 -1,3 3,2 .. .. USA Japan Schweiz -3,5 -5,5 -1,9 3,0 4,4 2,7 1,7 -0,7 1,9 2,0 1,9 x 2,1 1,7 x 1,9 -1,7 2,3 1,6 -0,7 1,7 2,0 -0,6 1,7 2,4 2,8 1,9 Russland1) Brasilien China Indien -7,8 -0,3 8,9 5,7 4,3 7,6 10,4 10,3 4,3 2,7 9,3 7,3 x x 8,4 x x x 8,2 x 5,0 3,3 9,5 8,5 4,8 2,2 9,1 6,9 4,9 1,2 8,9 6,2 .. 0,8 8,1 4,1 Euroraum Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter, Thomson Reuters. 1) nicht saisonbereinigt. 2) EK Frühjahrsprognose vom Mai 2012. 113 Seite A50 1) Industrieproduktion Land 2009 2010 2011 Feb. 12 Mär. 12 Apr. 12 Mai. 12 Jun. 12 Veränderung zum Vorjahr in % Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland -11,9 -16,3 -4,8 -4,5 -9,2 -15,8 -12,8 x -9,0 -15,9 -13,9 -7,6 -11,2 -8,5 -17,6 3,0 -18,1 8,3 10,9 -23,9 7,5 -6,6 0,9 4,8 x -2,0 9,4 7,5 7,7 6,7 1,6 6,0 -14,1 5,2 4,2 7,6 22,9 0,0 -8,8 -1,4 2,4 x -7,7 -2,4 1,2 -0,8 7,3 -2,1 1,9 18,3 1,3 -4,7 0,6 2,7 -3,1 -9,2 -5,3 -1,4 x -12,7 -10,0 -10,7 5,2 0,2 -7,1 -0,9 7,6 -3,6 -4,2 1,1 2,1 4,4 -8,6 -7,6 -1,7 x -16,0 -0,2 -3,7 -3,4 1,4 -4,6 -0,2 1,1 -3,7 -8,5 -1,1 -0,1 -0,4 -2,9 -8,4 1,6 x -8,5 -7,4 0,8 4,7 1,5 -7,7 3,3 2,0 -2,2 -7,5 -0,5 -0,4 4,5 -3,1 -6,5 -4,4 x -11,8 -8,0 0,6 0,8 3,5 -6,9 -3,3 2,2 -2,4 -2,1 -0,4 1,5 9,5 0,0 -6,3 -2,6 x -10,6 -1,5 -0,1 -0,1 0,5 -4,8 2,8 9,2 -1,1 Euroraum -14,9 7,3 3,5 -1,8 -1,7 -2,6 -2,6 -2,2 Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich 0,1 -2,4 -15,0 -3,2 5,2 -0,9 2,5 2,8 -17,8 -8,6 -18,0 -13,1 1,8 -17,7 -14,3 -17,5 -3,8 -6,3 8,7 1,8 1,9 9,8 2,0 14,4 6,4 10,3 10,8 5,4 5,7 -1,1 3,5 1,7 3,6 5,1 -1,4 3,3 7,0 4,4 -5,5 -3,3 1,7 5,4 -2,1 8,5 1,1 3,5 9,5 3,6 -3,9 -2,1 0,1 4,6 -4,2 3,2 -0,7 6,7 9,9 1,6 -2,6 -2,5 -2,2 0,6 -9,0 8,2 0,6 -2,7 9,2 2,3 0,2 -1,7 -5,2 1,0 -3,9 7,5 -0,9 -3,5 5,5 -2,0 2,9 -4,6 EU27 -13,6 6,7 3,2 -1,6 -1,5 -2,1 -2,2 -2,2 Kroatien Türkei 0,7 -0,8 -9,0 -10,1 -1,5 13,9 0,6 7,5 -0,3 5,3 1,2 3,8 -4,8 -1,2 -5,6 1,6 USA Japan Schweiz -11,2 -21,8 -0,2 5,3 16,6 1,8 4,1 -3,5 -0,6 4,0 4,7 5,6 3,5 3,8 -2,5 5,1 1,1 -3,6 4,6 1,3 -3,3 0,0 1,4 -4,9 Russland Brasilien China 2) Indien 2,5 -7,3 x 0,2 -9,4 10,6 x 9,7 8,3 0,3 x 4,7 3,6 -4,0 x 4,3 3,9 -4,8 x -2,8 2,4 -3,5 x -0,9 3,8 -5,7 x 2,5 6,4 -4,2 x -1,8 Quelle: Eurostat, OECD, WIIW, FED, Meti, Thomson Reuters. 1) nicht saisonal, jedoch arbeitstägig bereinigt; Schweiz, Russland, Brasilien, Indien nicht bereinigt. 2) Keine Werte vorhanden. 114 Seite A51 Arbeitslosenquoten 1) Prognose 2009 2010 2011 2) 2012 2013 Apr.12 Mai.12 Jun.12 Jul.12 Land in % gemäß ILO-Definition Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland 7,9 7,8 13,8 11,9 9,5 18,0 9,5 7,8 5,5 5,1 6,9 3,7 4,8 10,6 5,9 12,1 8,2 8,3 7,1 16,9 13,7 12,6 20,1 9,7 8,4 6,4 4,6 6,9 4,5 4,4 12,0 7,3 14,5 8,4 7,2 5,9 12,5 14,4 17,7 21,7 9,6 8,4 7,9 4,9 6,5 4,4 4,2 12,9 8,2 13,6 7,8 7,6 5,5 11,6 14,3 19,7 24,4 10,2 9,5 9,8 5,2 6,6 5,7 4,3 15,1 9,1 13,2 7,9 7,9 5,3 10,5 13,6 19,6 25,1 10,3 9,7 9,9 5,9 6,3 6,2 4,2 13,6 9,4 12,7 7,7 7,1 5,5 10,1 14,7 22,6 24,4 10,0 10,6 10,5 5,3 5,8 5,2 4,1 15,4 8,2 13,7 7,6 7,1 5,5 10,1 14,7 23,1 24,8 10,1 10,5 10,7 5,4 6,1 5,1 4,3 15,5 8,2 13,7 7,6 7,2 5,5 10,1 14,8 0,0 24,9 10,2 10,7 10,6 5,4 6,3 5,1 4,5 15,7 8,2 13,8 7,6 7,2 5,5 .. 14,9 .. 25,1 10,3 10,7 10,9 5,5 6,3 5,3 4,5 15,7 8,1 14,0 7,6 9,6 10,1 10,1 11,0 11,0 11,1 11,2 11,3 11,3 6,8 6,7 6,0 18,2 13,7 10,0 8,2 6,9 8,3 7,6 10,3 7,3 7,5 19,8 17,8 11,2 9,6 7,3 8,4 7,8 11,3 6,7 7,6 16,2 15,4 10,9 9,7 7,4 7,5 8,0 12,0 7,2 7,6 14,8 13,8 10,6 9,8 7,2 7,7 8,5 11,9 7,2 7,7 13,2 12,7 9,6 9,6 7,1 7,7 8,4 12,1 6,7 7,8 15,9 13,4 11,1 10,0 7,1 7,4 8,1 12,2 6,7 8,0 15,9 13,3 11,0 10,0 7,1 7,8 8,0 12,3 6,7 8,0 15,9 13,2 10,8 10,0 7,3 7,5 .. 12,4 6,6 7,9 .. 13,0 .. 10,0 7,0 7,5 .. 9,0 9,7 9,7 10,3 10,3 10,3 10,4 10,4 10,4 9,1 12,5 11,8 10,7 13,5 8,8 13,4 8,4 12,7 8,2 16,5 8,0 15,8 7,3 15,3 .. 14,6 .. USA Japan Schweiz 9,3 5,1 3,7 9,6 5,1 3,9 8,9 4,6 3,1 8,2 4,8 x 8,0 4,7 x 8,1 4,6 3,1 8,2 4,4 3,1 8,2 4,3 3,2 8,3 .. 3,2 Russland 4) Brasilien China Indien 5) 8,4 8,1 4,3 x 7,5 6,7 4,1 x 6,6 6,0 4,1 x 6,2 x x x 6,0 x x x .. 6,0 x x .. 5,8 x x .. .. x x .. .. x x Euroraum Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich EU27 Kroatien Türkei4) 3) Quelle: Eurostat, WIIW,Thomson Reuters. 1) EU27: saisonal bereinigte Arbeitslosenquoten. 2) EK Frühjahrsprognose vom Mai 2012. 3) Arbeitslosenquote auf Basis registrierter Arbeitsloser. 4) Unterjährig: Quartalsdaten. 5) Keine Werte vorhanden. 115 Seite A52 Leistungsbilanzsalden Prognose1) 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1,1 6,2 -9,1 -5,7 -17,9 -9,6 -1,9 -2,9 -12,2 5,1 -5,3 4,7 4,9 -12,6 -7,0 -6,3 3,2 0,7 5,8 4,6 -2,9 -14,3 -5,1 -2,1 -2,0 -11,0 6,5 -8,3 2,9 3,2 -10,8 -1,3 -3,6 2,0 3,2 5,8 3,8 0,5 -12,3 -4,5 -2,2 -3,5 -8,7 7,7 -6,4 5,1 2,9 -9,7 -0,8 -3,6 1,4 2,2 5,3 0,6 0,1 -11,3 -3,9 -2,7 -3,1 -7,3 7,1 -3,2 7,5 1,9 -6,6 -0,3 0,2 -0,4 1,5 4,7 -0,3 1,6 -7,8 -2,0 -2,4 -2,2 -7,7 4,5 -3,2 8,0 1,9 -3,6 -0,4 0,2 -0,6 1,6 4,5 -0,3 3,1 -6,3 -1,0 -2,1 -1,3 -7,2 4,9 -2,8 8,4 1,9 -2,9 0,7 0,2 -0,7 -0,7 -0,2 0,1 0,3 0,7 1,0 -23,2 -2,9 2,9 -13,1 -13,0 -6,9 -4,8 -11,4 8,8 -1,4 -9,0 -3,4 3,3 8,6 2,8 -0,2 -3,1 -4,2 6,8 -1,5 -0,4 -4,4 5,5 3,0 1,1 1,0 -3,7 -3,9 6,8 -3,3 1,7 -3,5 6,5 -1,2 -1,6 0,9 -4,3 -4,1 7,2 -1,9 0,6 -3,2 5,2 -1,8 -2,0 2,2 -3,9 -5,0 5,8 -1,7 -0,3 -3,3 4,9 -2,6 -2,1 3,7 -4,2 -5,0 5,9 -1,0 EU27 -0,9 -0,3 -0,3 0,0 0,3 0,7 Kroatien Türkei -8,9 -5,6 -5,0 -2,3 -1,0 -6,4 -1,0 -10,0 -1,3 -9,3 -2,1 -8,7 USA Japan Schweiz -4,8 3,3 2,7 -3,3 2,8 12,6 -3,3 3,6 16,9 -3,1 2,0 14,0 -3,3 2,2 12,1 -3,1 2,7 11,6 Russland Brasilien China Indien 6,1 -1,7 9,4 -2,2 3,9 -1,5 5,8 -1,8 4,7 -2,3 5,2 -3,2 5,4 -2,1 2,8 -2,8 4,5 -3,2 2,3 -3,2 4,1 -3,2 2,6 -2,9 Land in % des BIP Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland Euroraum Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich Quelle: Eurostat, EU-Kommission, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium. 1) EK Frühjahrsprognose vom Mai 2012. 116 Seite A 5 3 Fiskaldaten Bu d getsald en Staatssch u ld en P rogn ose 1 ) Realisierte W erte 2009 2010 Realisierte W erte P rogn ose 1 ) 2011 2012 2013 2009 2010 2011 2012 2013 Lan d in % des B IP Belgien D eu tsch lan d E stlan d Irlan d G riech en la nd Sp an ien Fran kreich Italien Zyp ern Lu x emb u rg Malta Nied erla nd e Österreic h P ortu gal Slowen ien Slowakisch e Rep u b lik Fin n lan d -5 ,6 -3 ,2 -2 ,0 -1 4 ,0 -1 5 ,6 -1 1 ,2 -7 ,5 -5 ,4 -6 ,1 -0 ,8 -3 ,8 -5 ,6 -4 ,1 -1 0 ,2 -6 ,1 -8 ,0 -2 ,5 -3 ,8 -4 ,3 0 ,2 -3 1 ,2 -1 0 ,3 -9 ,3 -7 ,1 -4 ,6 -5 ,3 -0 ,9 -3 ,7 -5 ,1 -4 ,5 -9 ,8 -6 ,0 -7 ,7 -2 ,5 -3 ,7 -1 ,0 1 ,0 -1 3 ,1 -9 ,1 -8 ,5 -5 ,2 -3 ,9 -6 ,3 -0 ,6 -2 ,7 -4 ,7 -2 ,6 -4 ,2 -6 ,4 -4 ,8 -0 ,5 -2 ,2 -0 ,4 -1 ,8 -7 ,8 -2 ,6 -4 ,5 -3 ,1 -0 ,6 -2 ,7 -0 ,6 -2 ,5 -2 ,4 -2 ,7 -2 ,6 -2 ,2 -4 ,3 0 ,3 -2 ,6 -0 ,3 -1 ,0 -7 ,9 -4 ,5 -4 ,8 -2 ,9 0 ,1 -1 ,7 -1 ,4 -3 ,1 -2 ,5 -1 ,8 -1 ,3 -1 ,9 -4 ,6 0 ,3 9 5 ,8 7 4 ,4 7 ,2 6 5 ,1 1 2 9 ,4 5 3 ,9 7 9 ,2 1 1 6 ,0 5 8 ,5 1 4 ,8 6 8 ,1 6 0 ,8 6 9 ,5 8 3 ,1 3 5 ,3 3 5 ,6 4 3 ,5 9 6 ,0 8 3 ,0 6 ,7 9 2 ,5 1 4 5 ,0 6 1 ,2 8 2 ,3 1 1 8 ,6 6 1 ,5 1 9 ,1 6 9 ,4 6 2 ,9 7 1 ,9 9 3 ,3 3 8 ,8 4 1 ,1 4 8 ,4 98 ,0 81 ,2 6 ,0 1 08 ,2 1 65 ,3 68 ,5 85 ,8 1 20 ,1 71 ,6 18 ,2 72 ,0 65 ,2 72 ,2 1 07 ,8 47 ,6 43 ,3 48 ,6 1 0 0 ,5 8 2 ,2 1 0 ,4 1 1 6 ,1 1 6 0 ,6 8 0 ,9 9 0 ,5 1 2 3 ,5 7 6 ,5 2 0 ,3 7 4 ,8 7 0 ,1 7 4 ,2 1 1 3 ,9 5 4 ,7 4 9 ,7 5 0 ,5 1 0 0 ,8 8 0 ,7 1 1 ,7 1 2 0 ,2 1 6 8 ,0 8 7 ,0 9 2 ,5 1 2 1 ,8 7 8 ,1 2 1 ,6 7 5 ,2 7 3 ,0 7 4 ,3 1 1 7 ,1 5 8 ,1 5 3 ,5 5 1 ,7 -6 ,4 -6 ,2 -4 ,1 -2 ,0 -1 ,8 7 9 ,9 8 5 ,3 87 ,2 9 1 ,8 9 2 ,6 -4 ,3 -5 ,8 -2 ,7 -9 ,8 -9 ,4 -4 ,6 -7 ,4 -9 ,0 -0 ,7 -1 1 ,5 -3 ,1 -4 ,8 -2 ,5 -8 ,2 -7 ,2 -4 ,2 -7 ,8 -6 ,5 0 ,3 -1 0 ,2 -2 ,1 -3 ,1 -1 ,8 -3 ,5 -5 ,5 4 ,3 -5 ,1 -6 ,5 0 ,3 -8 ,3 -0 ,7 -2 ,1 -2 ,6 -1 ,2 -2 ,6 -1 ,3 -2 ,7 -1 ,7 0 ,3 -5 ,1 -0 ,8 -1 ,8 -1 ,0 -1 ,7 -2 ,6 -2 ,0 -1 ,9 -1 ,2 0 ,4 -5 ,1 1 4 ,6 3 4 ,4 4 0 ,6 3 6 ,7 2 9 ,4 7 9 ,8 5 0 ,9 2 3 ,6 4 2 ,6 6 9 ,6 1 6 ,3 3 8 ,1 4 2 ,9 4 4 ,7 3 8 ,0 8 1 ,4 5 4 ,8 3 0 ,5 3 9 ,4 7 9 ,6 16 ,3 41 ,2 46 ,5 42 ,6 38 ,5 80 ,6 56 ,3 33 ,3 38 ,4 85 ,7 1 7 ,6 4 3 ,9 4 0 ,9 4 3 ,5 4 0 ,4 7 8 ,5 5 5 ,0 3 4 ,6 3 5 ,6 9 1 ,2 1 8 ,5 4 4 ,9 4 2 ,1 4 4 ,7 4 0 ,9 7 8 ,0 5 3 ,7 3 4 ,6 3 4 ,2 9 4 ,6 EU 27 -6 ,9 -6 ,5 -4 ,5 -2 ,4 -2 ,2 7 4 ,8 8 0 ,0 82 ,5 8 6 ,2 8 7 ,2 K roatien Tü rkei -4 ,1 -6 ,7 -5 ,3 -2 ,6 -5 ,3 -2 ,6 -5 ,1 -1 ,6 -5 ,5 -1 ,8 3 5 ,3 4 6 ,1 4 0 ,0 4 1 ,7 40 ,0 41 ,7 5 1 ,3 3 7 ,1 5 7 ,1 3 5 ,5 -1 1 ,6 -8 ,7 1 ,0 -1 0 ,6 -6 ,8 0 ,6 -1 0 ,0 -7 ,2 0 ,8 -8 ,3 -8 ,2 x -7 ,1 -8 ,0 x 8 5 ,0 1 9 4 ,1 4 3 ,7 9 4 ,2 2 0 0 ,0 4 2 ,6 97 ,6 2 11 ,7 42 ,0 1 0 8 ,9 2 1 9 ,0 x 1 1 1 ,8 2 2 1 ,8 x -6 ,3 -3 ,1 -3 ,1 -9 ,8 -3 ,5 -2 ,8 -2 ,3 -9 ,2 1 ,6 -2 ,6 -1 ,2 -8 ,7 -0 ,9 -2 ,3 -1 ,3 -8 ,3 -1 ,4 -2 ,4 -1 ,0 -8 ,2 8 ,3 6 6 ,9 1 7 ,7 7 5 ,0 8 ,6 6 5 ,2 3 3 ,5 6 9 ,4 9 ,2 66 ,2 25 ,8 68 ,1 1 1 ,4 6 5 ,1 2 2 ,0 6 7 ,6 1 0 ,7 6 3 ,1 1 9 ,4 6 6 ,8 Eu ro rau m Bulgarien Tsch ech ische Rep u b lik D än em ark Lettlan d Litau en Un garn P olen Ru m än ien Sch wed en Verein igtes K önigreich USA Jap an Sch weiz Ru sslan d Brasilien Ch in a In d ien Q uelle: E urostat, IW F, O E CD , Russisches Finanzm inisterium . 1 ) E K Frühjahrsprognose M ai 2 0 1 2 ; B rasilien, China, Indien: IW F Prognose April 20 1 2 . 117