Konjunktur aktuell September 2012

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OESTERREICHISCHE NATIONALBANK
EUROSYSTEM
KONJUNKTUR AKTUELL
Berichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage
September 201
Stabilität und Sicherheit.
Bericht über die wirtschaftliche Lage
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sind unter Nennung der Quelle freigegeben.
Auf geschlechtergerechte Formulierungen wird verzichtet, an ihrer Stelle verwendete Begriffe gelten im Sinn
der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.
Redaktionsschluss: 5. September 2012
Inhalt
Bericht über die wirtschaftliche Lage .................................................................................................................. 4
Überblick ................................................................................................................................................................................................................................... 5
Euroraum, USA und Asien – Konjunktur schwächt sich weiter ab ......................................................................................................... 6
EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa .............................................................................................................................. 12
Österreich: Heimische Wirtschaft kann sich internationaler Entwicklung nicht entziehen ........................................................ 14
Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats .......................................................................................................................................... 18
Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten................................................................................................................................................... 25
Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik ..........................................................................29
Schweiz und Dänemark – Verteidigung des Wechselkursziels ................................................................................................................ 30
Das Hilfsprogramm für den spanischen Bankensektor: Ein Überblick................................................................................................... 35
Portugal: Gelingt die Rückkehr an den Kapitalmarkt im Jahr 2013? ........................................................................................................ 40
Slowenien: Fiskalkonsolidierung, Bankensanierung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit als wesentlichste
Herausforderungen ........................................................................................................................................................................................................... 44
Kroatien: Wachstumsschwäche und fragile externe Position .................................................................................................................... 49
Annex..................................................................................................................................................................................54
Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik – EU und international Zeitraum 15. Juni 2012 bis 30.August 2012 ..... 55
Grafiken und Tabellen ...............................................................................................................................................62
Bericht über die wirtschaftliche Lage
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Überblick1
Die europäische Schuldenkrise und die sich abschwächende Konjunktur in Asien belasten derzeit
die Weltwirtschaft. In den meisten Regionen schwächt sich das Wachstum kontinuierlich ab.
Das BIP-Wachstum in den USA für das zweite Quartal 2012 wurde in der zweiten Schätzung
zwar leicht auf +0,4% (zum Vorquartal) nach oben korrigiert, es fiel jedoch schwächer als in den
beiden Vorquartalen (+0,5% im ersten Quartal 2011 und +1,0% im vierten Quartal 2011) aus. Die
private Inlandsnachfrage war – wie schon in den Quartalen zuvor – die treibende Kraft. Die
drohende radikale Fiskalkonsolidierung („fiscal cliff“) von über 4% des BIP, die für 2013 in der
aktuellen Gesetzgebung vorgesehen ist, stellt laut IWF das größte Abwärtsrisiko dar. Eine solch
starke Konsolidierung könnte zur Stagnation im Jahr 2013 führen und damit weitreichende Folgen
für die Weltwirtschaft haben.
Das Wachstum in den asiatischen Volkswirtschaften schwächt sich derzeit ebenfalls spürbar ab.
In Japan verlangsamte sich das Wachstum im zweiten Quartal auf +0,3% zum Vorquartal (nach
+1,3% im ersten Quartal); in China war ebenfalls eine Wachstumsverlangsamung (von +8,1% im
ersten Quartal im Vorjahresvergleich auf +7,6%) festzustellen.
Das sich verschlechternde internationale Umfeld führt zu einem Anstieg der makrofinanziellen
Risiken in der CESEE-Region. In Slowenien trugen außerdem auch länderspezifische Risikofaktoren
zu einer Verschlechterung des Risikoprofils bei. Dies findet in spürbaren Abwärtsrevisionen der
Wachstumsaussichten für das Jahr 2012 seinen Niederschlag. Diese liegen nun – laut
Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission – zwischen -1,4% (Slowenien) und 2,7% (Polen).
Problematisch ist dabei die rückläufige Binnennachfrage in fast allen Ländern, die nur teilweise durch
höhere Nettoexporte ausgeglichen werden konnte.
Das reale BIP im Euroraum ist laut der ersten Schätzung im zweiten Quartal 2012 gegenüber
der Vorperiode um 0,2% geschrumpft. Der Rückgang war bereits von Kurzfristprognosen erwartet
worden, die mit Wachstumsraten zwischen -0,1% und -0,3% gerechnet hatten. Für das dritte
Quartal erwarten rezente Prognosen ein BIP-Wachstum zwischen -0,2% und +0,1%. Die heterogene
BIP-Entwicklung auf Länderebene setzte sich im zweiten Quartal weiter fort. Während das BIP in
Spanien und Italien um 0,4% bzw. 0,7% im Quartalsvergleich zurückging, verzeichnete Deutschland
mit +0,3% nach wie vor ein positives Quartalswachstum.
Die Wirtschaft in Österreich kann sich den internationalen Entwicklungen nicht gänzlich
entziehen. Die österreichische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2012 um 0,2% gegenüber dem
Vorquartal gewachsen. Gleichzeitig wurde das Wachstum für das erste Quartal 2012 um 0,2
Prozentpunkte auf 0,5% und für das vierte Quartal 2011 um 0,3 Prozentpunkte auf 0,2% nach
oben revidiert. Gemäß den Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators vom Juli wird die
österreichische Wirtschaft im dritten Quartal 2012 mit einem Wachstum von nur mehr 0,1%
gegenüber dem Vorquartal praktisch stagnieren. Im Unterschied zu anderen Euroraumländern
zeichnet sich jedoch für Österreich derzeit kein Abgleiten in eine Rezession ab. Die österreichische
HVPI-Inflation lag im Juli mit 2,1% unter dem Euroraumdurchschnitt von 2,4% (Juni: 2,4%). Sie weist
seit Ende letzten Jahres einen rückläufigen Trend auf.
1
Autor: Gerhard Fenz (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).
5
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Euroraum, USA und Asien –
Konjunktur schwächt sich weiter ab2
Euroraum
Rückgang des realen BIP um 0,2% im zweiten Quartal 2012
Das reale BIP im Euroraum ist laut der ersten Schätzung im zweiten Quartal 2012 gegenüber
der Vorperiode um 0,2% geschrumpft. Der Rückgang war bereits von Kurzfristprognosen
erwartet worden, die mit Wachstumsraten zwischen -0,1% und -0,3% gerechnet hatten.
Gegenüber dem Vorjahresquartal ging die Wirtschaftsleistung um 0,4% zurück. Für das dritte
Quartal erwarten rezente Prognosen ein BIP-Wachstum zwischen -0,2% und +0,1%. Der
Großteil der Stimmungsindikatoren verschlechterte sich erneut im Juli, was ebenfalls auf einen
BIP-Rückgang im dritten Quartal hindeutet. Lediglich der Einkaufsmanagerindex (Industrie und
Dienstleistungen zusammengefasst) verbesserte sich im August leicht auf 46,2 Punkte (Juli:
45,6). Damit befindet er sich aber deutlich unter der 50-Punktemarke, die die Grenze zwischen
Expansion und Kontraktion markiert.
Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP im Euroraum
in %-Punkten gegenüber Vorperiode
2.0
1.0
0.0
-1.0
-2.0
-3.0
-4.0
2007q01
2007q03
2008q01
2008q03
2009q01
2009q03
Vorratsveränderungen und Statistische Differenz
Konsumausgaben des Staates
Außenbeitrag (Waren und Dienstleistungen)
2010q01
2010q03
2011q01
2011q03
2012q01
Konsumausgaben der privaten Haushalte und POoE
Bruttoanlageinvestitionen
Bruttoinlandsprodukt
Quelle: Eurostat.
Die heterogene BIP-Entwicklung auf Länderebene setzte sich im zweiten Quartal weiter fort.
Während das BIP in Spanien und Italien um -0,4% bzw. -0,7% im Quartalsvergleich
zurückging, verzeichnete Deutschland mit +0,3% nach wie vor ein positives Quartalswachstum.
Positive Impulse kamen in Deutschland vom privaten Konsum und vom Außenbeitrag, während
die Investitionen zurückgingen. Frankreichs BIP stagnierte erneut und damit bereits das dritte
Quartal in Folge. Im Gegensatz zu Deutschland trugen in Frankreich vor allem die
2
Autoren: Martin Gächter (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)
6
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Bruttoanlageinvestitionen zum Wachstum bei, während die Nettoexporte einen negativen
Beitrag lieferten. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet der IWF (WEO Update Juli 2012) ein
negatives BIP-Wachstum im Euroraum von -0,3%, die Wachstumsaussichten für 2013 wurden
leicht nach unten revidiert (+0,7%).
Auch die Situation auf dem europäischen Arbeitsmarkt verschlechterte sich seit Jahresbeginn
deutlich, die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 11,3% (unverändert gegenüber Juni) und damit
auf einem historischen Höchststand (+1,2 Pp. im Jahresvergleich). Diese Entwicklung ist vor
allem auf eine Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation in Spanien (Arbeitslosenquote:
25,1%) und Italien (10,7%) zurückzuführen, wo die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn
einbrach. Während auch in Frankreich (10,3%) ein Anstieg der Arbeitslosenquote verzeichnet
wurde, kam es in Deutschland in den letzten Monaten zu einer Reduktion auf 5,5%. Trotz des
rezenten Anstiegs auf 4,5% weist Österreich nach wie vor die niedrigste Arbeitslosenquote
unter allen Euroraum-Ländern auf.
Leichter Anstieg der Inflation im August
Laut erster Schätzung ist die HVPI-Inflationsrate im August leicht auf 2,6% angestiegen.
Zuvor war die Inflation im Jahresverlauf etwas zurückgegangen und lag im Juli zum dritten Mal
in Folge bei 2,4%, nachdem sie zu Jahresbeginn noch 2,7% betragen hatte. Der zu beobachtende
Rückgang war vor allem der Entwicklung der Energiepreise geschuldet, deren Beitrag zum
Gesamtindex seit März deutlich zurückging. Die Kerninflationsrate (ohne Energie,
Lebensmittel, Alkohol und Tabak) ist im Juli gegenüber dem Vormonatswert um 0,1 Pp. auf
1,7% angestiegen. Aktuelle HVPI-Prognosen gehen für das Gesamtjahr 2012 von einer
Inflationsrate von etwa 2,3% bis 2,4% aus. Aufwärtsrisiken gibt es vor allem im Zusammenhang
mit den zuletzt stark gestiegenen Nahrungsmittelpreisen, die in Folge der großen Dürre in den
USA weiter zulegen könnten. Auch die Energiepreise verzeichneten seit Mitte Juni wieder einen
deutlichen Aufwärtstrend. Aktuelle Prognosen für 2013, die allerdings die aktuellen
Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten noch nicht in vollem Umfang berücksichtigen, gehen
von einem Rückgang der Inflationsrate auf etwa 1,7% aus. Die mittelfristigen
Inflationserwartungen stehen somit im Einklang mit dem von der EZB angestrebten Zielwert für
den HVPI von unter, aber nahe 2%.
Weiterhin heterogene Entwicklung auf den Märkten für Staatsanleihen
10-jährige Staatsanleihen ausgewählter Länder
2-jährige Staatsanleihen ausgewählter Länder
Rendite in %
Rendite in %
8
8
7
7
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
Jul.09
Jän.10
AT
Jul.10
BE
Jän.11
FR
Jul.11
DE
Jän.12
IT
-1
Jul.09
Jul.12
Jän.10
AT
ES
Quelle: Thomson Reuters.
Quelle: Thomson Reuters.
7
Jul.10
BE
Jän.11
Jul.11
Jän.12
Jul.12
FR
DE
IT
ES
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Seit März 2012 entwickelten sich die Renditen der Anleihen der Euroraumländer wieder
deutlich auseinander. Während Länder wie Deutschland, Niederlande, Österreich, Frankreich
und Belgien Rückgänge um einen halben bis zu einem Prozentpunkt verzeichneten und auch die
Renditen auf 10-jährige Anleihen in den Programmländern Irland und Portugal zurückgingen,
verteuerte sich die Finanzierung für Italien und Spanien erheblich und erreichte Ende Juli mit
6,6% bzw. 7,6% neue Höchststände. Zuletzt gingen aber auch die Renditen für italienische und
spanische Anleihen zurück, da die Finanzmärkte nach den jüngsten Erklärungen von EZBPräsident Draghi ein erneutes Eingreifen der EZB für wahrscheinlich halten. Damit notierten die
10-jährigen Anleihen zuletzt für Spanien um etwa 110 Basispunkte und für Italien um etwa 80
Basispunkte (Stand: 28. August) unter ihren Rekordständen vom Juli.
USA: Leichte Abkühlung der Wachstumsdynamik
Das BIP-Wachstum in den USA wurde für
das zweite Quartal 2012 in der zweiten
Schätzung leicht nach oben korrigiert und
beträgt demnach +0,4% (zum Vorquartal,
+1,7%
annualisiert),
nachdem
die
Wachstumsraten für das erste Quartal auf
+0,5% (2,0% annualisiert) und für das vierte
Quartal 2011 auf +1,0% (4,1% annualisiert)
hinauf revidiert wurden. Zum Wachstum
trugen vor allem der private Konsum sowie
die Bruttoanlageinvestitionen bei, während die
öffentlichen Ausgaben und die Nettoexporte
jeweils einen knapp negativen Beitrag
lieferten.
Wachstumsbeitrag des realen BIP in USA
in % Punkten gegenüber Vorperiode
2.0
1.0
0.0
-1.0
-2.0
-3.0
2007q01
2008q01
2009q01
2010q01
2011q01
priv.Konsum
staatl.Konsum
Bruttoanlageinv.
Außenbeitrag
Vorratsveränderungen*)
BIP
2012q01
Quelle: Eurostat. *) inkl. Statistische Differenz.
Die
drohende
radikale
Fiskalkonsolidierung („fiscal cliff“) von über 4% des BIP, die für 2013 in der aktuellen
Gesetzgebung vorgesehen ist, stellt laut IWF das größte Abwärtsrisiko dar, da eine solch
starke Konsolidierung zur Stagnation im Jahr 2013 und damit weitreichenden Folgen für
die Weltwirtschaft führen könnte. Gleichzeitig wird angenommen, dass die
Konsolidierung deutlich geringer ausfällt (d.h. dass eine Einigung erzielt wird), um das
Wachstum nicht zu gefährden. Mittelfristig ist laut IWF eine glaubwürdige Strategie zur
Fiskalkonsolidierung notwendig, um die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen zu
gewährleisten.
Positive Zeichen kamen vom Immobilienmarkt. Die Immobilieninvestitionen lieferten
bereits das fünfte Quartal in Folge einen positiven Wachstumsbeitrag, wenngleich sich
dieser gegenüber dem ersten Quartal abschwächte. Der S&P/Case-Schiller-Index (20Cities) stieg im Juni um 0,9% (s.a.) und damit bereits den fünften Monat in Folge
(nachdem er zuvor in 19 von 20 Monaten gefallen war). Die Talsohle dürfte also
durchschritten sein, die Erholung allerdings aufgrund der nach wie vor großen Anzahl an
zu verkaufenden Immobilien noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Gemischte Signale kamen vom Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli
leicht auf 8,3% an, obwohl die Partizipationsrate leicht auf 63,7% sank. Gleichzeitig legte
8
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
die Beschäftigung (non-farm payroll) im Juli um 163.000 und damit wieder deutlich zu,
nachdem diese die drei Monate davor durchschnittlich nur um 73.000 pro Monat anstieg.
Das wieder erstarkte Beschäftigungswachstum könnte auf eine positive Trendumkehr
hindeuten, allerdings muss sich diese in den nächsten Monaten erst bestätigen.
Die neuesten Daten zeigen gemischte Signale, nachdem sich die Konjunktur in den
Monaten zuvor deutlich abgekühlt hatte. Das Konsumentenvertrauen stieg im Juli zwar
um 3,2 Punkte (auf 65,9%) und damit zum ersten Mal seit fünf Monaten, fiel jedoch im
August wieder deutlich um 4,8 Punkte. Die Industrieproduktion stieg im Juli um 0,6%
und die Einzelhandelsumsätze um 0,8% an. Auch der Einkaufsmanagerindex (Industrie
und Dienstleistungen zusammengefasst) stieg im Juli wieder an, nachdem er sich zuvor
seit März auf einem Abwärtstrend
befand.
Balance Sheet: Federal Reserve (Billions of USD)
3,500
Die Inflation (CPI) sank im Juli weiter
auf 1,4% im Jahresvergleich und ist damit 3,000
seit September 2011 (3,9%) deutlich 2,500
zurückgegangen. Die Kerninflation lag 2,000
zuletzt bei 2,1%. Wie erwartet ließ die 1,500
Fed den Leitzins unverändert bei 0- 1,000
0,25% und setzt das „Operation Twist“ 500
Programm bis Jahresende fort, um die
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
langfristigen Zinsen weiter zu senken.
U.S. Treasury Securities
Federal agency debt securities
Die Bilanzsumme der Fed blieb zuletzt
Mortgage-backed securities
Repurchase agreements
Loans
Other Federal Reserve assets
Central bank liquidity swaps
Gold stock
während
dieser
Erhöhung
der
Quelle: Fed.
durchschnittlichen
Maturität
der
Anleihen nahezu konstant. Eine dritte Runde der quantitativen Lockerung („quantitative
easing“) und eine damit verbundene weitere Ausdehnung der Bilanzsumme der Fed
erscheint jedoch durchaus möglich, wenn sich die Konjunktur in den nächsten Monaten
nicht nachhaltig erholt.
Japan: Deutliche Abschwächung
Konjunktur im zweiten Quartal
der
Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP in Japan
in % Punkten gegenüber Vorperiode
Die japanische Wirtschaft hat sich im
zweiten Quartal deutlich abgekühlt. Das
Wachstum verlangsamte sich auf 0,3% (zum
Vorquartal, 1,4% annualisiert), nachdem das
Wachstum im ersten Quartal nach einer
deutlichen Aufwärtsrevision noch 1,3% (5,5%
annualisiert) betragen hatte. Die inländische
Nachfrage trug 0,4 Prozentpunkte zum
Wachstum bei, während der Außenbeitrag
einen knapp negativen Beitrag lieferte (-0,1%).
Bemerkenswert war die Trendumkehr bei den
privaten Investitionen, die im ersten Quartal
(trotz des starken Wachstums) noch negativ
5.0
3.0
1.0
-1.0
-3.0
-5.0
2007q01
2008q01
2009q01
2011Q1
priv.Konsum
staatl.Konsum
Bruttoanlageinv.
Außenbeitrag
Vorratsveränderungen*)
BIP
Quelle: Eurostat. *) inkl. Statistische Differenz.
9
2010Q1
2012Q1
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
waren, im zweiten Quartal aber bereits einen positiven Beitrag lieferten. Der IWF
prognostiziert für 2012 ein Wachstum von 2,4%, nachdem das erste Quartal positiv, das zweite
jedoch negativ überraschte.
Neueste Daten bestätigen die konjunkturelle Abkühlung. Das Konsumentenvertrauen fiel im
Juli erstmals seit Februar wieder unter die Marke von 40 Punkten, sowohl der Leading (-2,6
Punkte auf 92,6) als auch der Coincident Indicator (-2,0 Punkte auf 93,8) gaben im Juni deutlich
nach. Der Grund dafür dürften die drohenden Energieengpässe über die Sommermonate sowie
das Auslaufen von Subventionen für umweltfreundliche Autos sein. Die Arbeitslosenrate fiel im
Juni weiter auf 4,3%. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend vor allem aufgrund der
schrumpfenden Erwerbsbevölkerung in den kommenden Monaten fortsetzen wird.
Der IWF warnte zuletzt, dass eine Fiskalkonsolidierung in der Höhe von etwa 10% des BIP in
den nächsten 10 Jahren notwendig sei. Obwohl die Ersparnisse der privaten Haushalte die
öffentlichen Schulden übersteigen und Japan auch ein positives Nettoauslandsvermögen
aufweist, wird die zunehmende Alterung der Bevölkerung zu sinkenden Spareinlagen und damit
potentiell zu verstärktem Druck auf die öffentliche Refinanzierung führen. Die Regierung plant
ab 2014 Konsolidierungsmaßnahmen, u.a. die Verdoppelung der Mehrwertsteuer auf 10%, um
das hohe Budgetdefizit von derzeit fast 10% des BIP zu senken.
Die Inflationsrate (CPI) betrug im Juli -0,4% (Juni: -0,2%) im Jahresvergleich, die
Kerninflation (ohne Energie- und Nahrungsmittel) blieb unverändert negativ bei -0,6%. Die
Bank of Japan ließ ihre Zinspolitik unverändert bei einem Leitzinssatz von 0-0,1%. Der IWF
empfiehlt weitere expansive Maßnahmen, um die Deflation zu bekämpfen.
China: Expansive Geld- und Fiskalpolitik
Die chinesische Konjunktur hat sich seit Jahresbeginn deutlich abgekühlt. Das BIP-Wachstum
sank im zweiten Quartal weiter auf 7,6% (im Jahresvergleich), nachdem im ersten Quartal noch
8,1% verzeichnet wurden. Der IWF erwartet für 2012 ein „soft landing“ mit einem BIPWachstum von 8,0%. Die Regierung reagierte mit vorgezogenen Infrastrukturmaßnahmen und
Subventionen für energieeffiziente Haushaltsgeräte. Der Effekt dieser fiskalischen Maßnahmen
dürfte sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar machen.
10
2012
2011
2010
2009
2008
2007
Die Inflation sank im Juli weiter auf 1,8%
im Jahresvergleich (Juni: 2,2%) und liegt Geldpol. Entscheidungen der People's Bank of China
damit deutlich unter dem Inflationsziel von Monatsende in %
Jährliche Inflation in %
10
4%. Um das Wachstum anzukurbeln, senkte 25
die People’s Bank of China erstmals seit 20
7.5
2008 die Referenzsätze für Einlagen- und
15
5
Kreditzinsen, und das sogar zwei Mal
2.5
innerhalb eines Monats (auf 6,00% für 10
0
Kredite und 3,00% für Einlagen). Bereits im 5
Februar und Mai hatte sie die 0
-2.5
Mindestreserveratio für Geschäftsbanken
jeweils um 50 Basispunkte gesenkt. Die
VPI (rA)
Einlagezinsen (lA)
überraschende Zinssenkung war von
Mindestreservesatz (lA)
Kreditzinsen (lA)
weiteren
Liberalisierungsmaßnahmen Quelle: Thomson Reuters.
begleitet. Die Einlagenzins-Deckelung
wurde auf 110% der Benchmark festgelegt, die Begrenzung für Kreditzinsen wurde auf 70% der
Referenzrate nach unten weiter ausgeweitet, wodurch die Zinssenkungen asymmetrisch wirkten
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
(die Kreditzinsen können damit stärker fallen als die Einlagenzinsen). Durch diese
Liberalisierungsmaßnahmen möchte die Zentralbank den Bankenwettbewerb ankurbeln, um
damit den Transmissionsmechanismus zu stärken. Der Handelsbilanzüberschuss Chinas war im
ersten Halbjahr höher als erwartet, die Währungsreserven Chinas haben sich jedoch seit Mitte
2011 kaum mehr erhöht.
11
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und
Südosteuropa3
Verschlechtertes internationales Umfeld führt zu einem Anstieg der
makrofinanziellen Risiken in der CESEE-Region
Seit dem Spätherbst 2011 haben sich die makrofinanziellen Risiken aufgrund der
internationalen Wirtschaftsentwicklung in der gesamten Region Zentral-, Ost- und
Südosteuropa (CESEE4) neuerlich erhöht. In Slowenien trugen außerdem auch länderspezifische
Risikofaktoren zu einer Verschlechterung des Risikoprofils bei. In der Slowakei und in Polen
wirkte sich die binnenwirtschaftliche Entwicklung risikodämpfend aus.
Die makroökonomischen und zyklischen Risiken haben sich erhöht, was in spürbaren
Abwärtsrevisionen der Wachstumsaussichten für das Jahr 2012 seinen Niederschlag findet.
Diese liegen nun – laut Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission – zwischen -1,4%
(Slowenien) und 2,7% (Polen). Problematisch ist dabei die rückläufige Binnennachfrage in fast
allen Ländern, die nur teilweise durch höhere Nettoexporte ausgeglichen werden konnte. Vor
allem die trüben Aussichten für die Eurozone, aber auch die Gefahr, dass sich die Konjunktur in
anderen Weltregionen schlechter als erwartet entwickelt, tragen wesentlich zur Erhöhung der
makroökonomischen Risiken der CESEE-Region bei. In Slowenien verschlechterte sich die
konjunkturelle Lage besonders spürbar. Rumänien entwickelte sich hingegen eher positiv, da
eine Verbesserung der heimischen Nachfrage den zuvor negativen Wachstumstrend leicht ins
Plus drehen konnte. Im Unterschied zu den mäßigen Wachstumsaussichten ist die
Fiskalentwicklung der Länder – unter den gegebenen Rahmenbedingungen – als
zufriedenstellend anzusehen. Die Budgetdefizite im Jahr 2011 lagen überall außer in Slowenien
unter dem Vorjahresniveau und es wird erwartet, dass sich die Fiskalkonsolidierung 2012 in fast
allen Ländern trotz der schwachen Wirtschaftsentwicklung weiter fortsetzen wird.
Auch die außenwirtschaftlichen Risiken und Wechselkursrisiken verschärften sich seit letztem
Spätherbst. In fast allen Ländern kam es zu einem gewissen Rückgang der preislichen
Wettbewerbsfähigkeit infolge steigender Lohnstückkosten. Besonders stark war dieser Trend in
Rumänien und konnte dort auch durch die leichte Abwertung der Landeswährung nur zu einem
kleinen Teil ausgeglichen werden. Hingegen entwickelte sich die Wettbewerbsfähigkeit in Polen
positiv, da die Arbeitsproduktivität im verarbeitenden Gewerbe stark gesteigert werden konnte.
Seit März 2012 kam es in allen Ländern mit flexiblen Wechselkursen zu Währungsabwertungen
gegenüber dem Euro. Das Risiko weiterer Abwertungen (resp. erhöhtem Druck auf Währungen
mit fixen Wechselkursen) kann aufgrund der erwarteten Schwächung der Auslandsnachfrage
nicht ausgeschlossen werden. Die außenwirtschaftliche Lage der einzelnen Länder entwickelte
sich im Jahr 2011 unterschiedlich. Das Leistungsbilanzdefizit war in Rumänien mit 4,1% des BIP
am höchsten und blieb gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert. Im Unterschied dazu
verringerte sich das Defizit in der Tschechischen Republik und in Polen und konnte in der
Slowakei in einen Überschuss gedreht werden. Die Direktinvestitionen stiegen insgesamt in den
3
Autorin: Isabella Moder (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)
4
In diesem Unterabschnitt werden die Länder Ungarn, Polen, Slowenien, die Tschechische Republik, Slowakei,
Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Russland und Ukraine behandelt.
12
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
hier betrachteten Ländern mehrheitlich an, jedoch besteht das Risiko, dass die Kapitalzuflüsse
unter der gestiegenen Unsicherheit und Risikoaversion der Investoren leiden werden. Ungarn
stellte eine Ausnahme dar, da erstmals ein leichter Abfluss von Direktinvestitionen verzeichnet
wurde. Jedoch wurde dieser durch einen starken Anstieg der Portfolioinvestitionen
ausgeglichen. Bei den sonstigen Investitionen verzeichneten Slowenien, Bulgarien sowie Ungarn
Kapitalabflüsse.
Die Kreditrisiken und die Risiken in Bezug auf den Bankensektor nahmen ebenfalls zu. Die
Finanzierungslücken (Differenz zwischen Einlagen und Krediten) verkleinerten sich in der
gesamten Region, in manchen Ländern wurde diese Entwicklung jedoch teilweise (bzw. in
Ungarn vollständig) durch eine Reduktion des Kreditvolumens getrieben. In Rumänien und
Bulgarien vergrößerte sich die Finanzierungslücke bei Fremdwährungskrediten. Der Anteil
notleidender Kredite (NPL) stieg in der Mehrheit der Länder an (Ausnahmen: Tschechische
Republik, Polen, Slowakei). Die Risiken eines krisenbedingten Deleveraging in der Region
bleiben bestehen, vor allem da das Ausmaß und das Tempo des weltweiten Deleveraging kaum
abschätzbar ist. Darüber hinaus stieg das Risiko eines griechischen Finanzkollapses, welcher vor
allem auf Rumänien und Bulgarien erhebliche Auswirkungen haben könnte. Länderspezifisch
war eine Verschlechterung der Situation in Slowenien festzustellen, da die notleidenden Kredite
hier stark angestiegen sind, die Ertragskraft der Banken negativ ist und die Kapitalausstattung des
Bankensektors deutlich niedriger als in anderen Ländern der Region ist. Im Unterschied dazu
verbesserte sich die Risikolage in der Slowakei, wo sich die genannten Indikatoren positiv
entwickelten.
13
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Österreich: Heimische Wirtschaft kann sich
internationaler Entwicklung nicht entziehen5
Veröffentlichung der VGR-Schnellschätzung für das zweite Quartal 2012
Die österreichische Wirtschaft ist laut Schnellschätzung der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung (Flash Estimate) im zweiten Quartal 2012 um 0,2% gegenüber dem
Vorquartal gewachsen (real, saison- und arbeitstätig bereinigt). Das Wachstum entsprach damit
genau dem Prognosewert des OeNB-Konjunkturindikators vom Juli 2012. Gleichzeitig wurde
das Wachstum für das erste Quartal 2012 um 0,2 Prozentpunkte auf 0,5% und für das vierte
Quartal 2011 um 0,3 Prozentpunkte auf 0,2% nach oben revidiert.
Wachstumsraten für das BIP und die Nachfragekomponenten (real, saison- und
arbeitstägig bereinigt, im Vergleich zur Vorperiode)
BIP
2011Q2
2011Q3
2011Q4
2012Q1
2012Q2
2009
2010
2011
pr.
öff.
Konsum Konsum
Bruttoanlageinvest.
Veränderung zur Vorperiode in % (SA)
0,3
0,2
0,7
1,5
0,0
0,1
1,0
1,1
0,2
0,1
0,8
0,6
0,5
0,2
0,6
0,3
0,2
0,0
0,5
0,4
-3,6
2,3
2,7
1,1
1,6
0,9
0,9
0,0
1,2
-6,4
0,7
6,3
Exporte
Importe
1,6
0,4
0,0
0,4
0,5
1,4
0,5
-0,3
-0,1
0,6
-15,4
8,9
7,2
-11,9
8,0
6,9
Gesamte inl. Nettoexporte
Lager
Stat.
Nachfrage
Diskrepanz
(ohne Lager)
Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punk ten
0,5
0,2
0,0
-0,4
0,5
0,0
-0,1
-0,3
0,3
0,2
0,0
-0,3
0,3
0,3
0,0
-0,1
0,2
0,0
0,0
0,0
-0,6
1,0
2,0
-2,9
0,8
0,5
-0,6
0,5
0,5
0,6
-0,1
-0,3
Quelle: WIFO, eigene Berechnungen.
Getragen wurde das Wachstum im zweiten Quartal von der Inlandsnachfrage mit einem
Wachstumsbeitrag von 0,2 Prozentpunkten. Die Bruttoanalageinvestitionen mit einem
Wachstum von 0,4% und der öffentliche Konsum mit 0,5% entwickelten sich dynamisch. Die
realen Konsumausgaben der privaten Haushalte stagnierten hingegen. Aufgrund einer deutlichen
Beschleunigung des Importwachstums stagnierte auch der zuletzt positive Wachstumsbeitrag der
Nettoexporte.
Revisionen des BIP-Wachstums und der Nachfragekomponenten: VGRSchnellschätzung für Q2 vs. VGR-Veröffentlichung für Q1 (real, saison- und arbeitstägig
bereinigt)
BIP
2011Q2
2011Q3
2011Q4
2012Q1
2009
2010
2011
pr.
öff.
Konsum Konsum
Bruttoanlageinvest.
Veränderung zur Vorperiode in % (SA)
-0,2
0,0
0,4
0,7
0,0
-0,1
0,7
0,2
0,3
-0,2
0,7
-0,3
0,2
0,1
0,5
-0,4
-0,1
-0,2
-0,3
0,9
-0,1
0,2
0,3
0,4
0,8
0,9
0,7
1,3
Exporte
Importe
0,3
0,1
0,0
0,0
0,2
0,0
-0,6
-0,3
-1,6
0,6
0,1
0,6
0,5
-0,5
Gesamte inl. Nettoexporte
Lager
Stat.
Nachfrage
Diskrepanz
(ohne Lager)
Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punk ten
0,2
0,0
-0,1
-0,4
0,1
0,1
0,1
-0,3
0,0
0,3
0,2
-0,1
0,1
0,2
0,1
-0,2
Quelle: WIFO, eigene Berechnungen.
5
Autor: Christian Ragacs (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen)
14
0,7
0,2
0,5
-1,2
-0,1
0,2
-0,1
-0,2
-0,8
0,5
-0,1
-0,2
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
OeNB-Konjunkturindikator: Stagnation im dritten Quartal
Österreich zählt innerhalb des Euroraums derzeit zu den Ländern mit einer
überdurchschnittlichen Performance. Die heimische Wirtschaft kann sich jedoch nicht von den
internationalen Entwicklungen abkoppeln. Die negativen Folgen der Finanz- und Schuldenkrise
sind insbesondere in der österreichischen Exportwirtschaft und in der Industrie – den zuletzt
wichtigsten Wachstumsträgern – zu spüren. Gemäß den Ergebnissen des OeNBKonjunkturindikators wird die österreichische Wirtschaft im dritten Quartal 2012 mit einem
Wachstum von nur mehr 0,1% gegenüber dem Vorquartal praktisch stagnieren. Im Unterschied
zu anderen Euroraumländern zeichnet sich jedoch für Österreich derzeit kein Abgleiten in eine
Rezession ab. Diese Prognose gilt freilich nur unter der Annahme, dass es zu keiner neuerlichen
Verschärfung der europäischen Finanz- und Schuldenkrise und keiner weiteren
Verschlechterung der Konjunktur bei unseren wichtigsten Handelspartnern kommt.
Tendenzielle Verschlechterung der Kurzfrist- und Vertrauensindikatoren
Die Industrieproduktion (Eurostat) schrumpfte im Juni gegenüber dem Vormonat (-1,1%)
zwar, war im Mai und April mit 0,7 bzw. 1,2% Wachstum aber stark. Dies führte für das zweite
Quartal zu einem Plus von +1,6% gegenüber dem Vorquartal. Laut OeNB-Exportindikator
vom August 2012 setze sich das verhaltene Wachstum der nominellen Güterexporte (nicht in der
aktuellen vorläufigen VGR-Publikation enthalten) zur Jahresmitte fort (Juni: -0,8%, Juli: 2,2%,
jeweils gegenüber dem Vorquartal). Die fehlende Exportdynamik geht weiterhin vor allem auf
die schwache Performance wichtiger Absatzmärkte wie Italien, Spanien oder Ungarn zurück.
Die Exporte nach Deutschland und in die USA entwickeln sich hingegen deutlich besser. Die
Auftragseingänge (Eurostat) sanken im Juni um 0,8% gegenüber dem Vormonat, waren im
zweiten Quartal aber im Plus (2,2% gegenüber dem Vorquartal). Die Kapazitätsauslastung
stabilisiert sich im dritten Quartal bei 84,9% (Q2: 84,7%, Durchschnitt: 85,4%).
Die aktuellen wichtigsten Vertrauensindikatoren verschlechterten sich deutlich. Der Bank Austria
EinkaufsManagerIndex ist mit 46,7 Punkten (Juli: 47,4) auf den niedrigsten Wert seit Mitte
2009 gesunken. Er zeigt den zweiten Monat in Folge ein Schrumpfen der österreichischen
Industrieproduktion an. Der Economic Sentiment Indikator (der EK) sank im August zum
dritten Mal in Folge und brach auf 91,2 Punkte ein. Vertrauensverluste gab es in allen Bereichen
insbesondere im Baugewerbe. Das Industrievertrauen sank vergleichsweise wenig. Der Ifo-Index
ist im August zum vierten Mal in Folge gesunken (-0,9 Punkte auf 102,3). Die Erwartungen
gingen stärker zurück als die Beurteilung der aktuellen Lage.
Steigende Arbeitslosigkeit trotz Rekordbeschäftigung
Die Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ist im internationalen Vergleich nach wie vor
sehr gut. Österreich wies im Juli mit 4,5% vor den Niederlanden (5,3%) die mit Abstand
niedrigste Eurostat-Arbeitslosenquote in der gesamten Europäischen Union auf. Mit 8,9% war
die Jugendarbeitslosigkeitsquote die zweitniedrigste in der EU (Deutschland: 8,0%).
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten6 erreichte im August 2012 mit 3,55 Millionen ein
neues Rekordniveau für diesen Monat (Prognose BMASK, nicht saisonbereinigt). Damit setzte
sich die dynamische Beschäftigungsentwicklung der vergangenen beiden Jahre auch im dritten
Quartal 2012 fort. Das überrascht angesichts der - mit Ausnahme des ersten Quartals 2012 recht verhaltenen Konjunkturentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten. Gemäß den
6
Beschäftigungsverhältnisse.
15
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
aktuellsten verfügbaren Daten (Juli 2012) ist das gegenwärtig starke Beschäftigungswachstum
zur Gänze dem Zuwachs an ausländischen Beschäftigten geschuldet.
Mit 232.661 Arbeitslosen ist im August die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition von
6,0% im Juli auf 6,2% angestiegen, nach Eurostat-Definition blieb sie im Juli gegenüber dem
Vormonat zwar unverändert (4,5%), im April dieses Jahres lag sie aber noch bei 4,1%
(saisonbereinigt). Gegenüber dem Vorjahreswert steigt die Zahl arbeitsloser Personen bereits
seit einem Jahr. Seit April ist auch die Zahl der Personen in Schulungen wieder im Steigen
begriffen. Im August waren mit knapp 57.000 Personen um +4,3% mehr als im
Vorjahresmonat in Schulung.
Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und offene Stellen (nicht saisonbereinigt)
Unselbstständig
Beschäftigte
in 1.000
Arbeitslose
Arbeitslosenquote in
%
Veränderung in 1.000
Veränderung
zum Vorjahr in %
zum Vorjahr in %
AMS
Offene Stellen
Eurostat in 1.000
Veränderung
zum Vorjahr in %
2012M04
2012M05
2012M06
2012M07
2012M08 1)
3,431
3,466
3,489
3,562
3,550
1.5
1.4
1.1
1.7
1.5
252
231
220
228
233
6.6
4.4
5.8
8.6
6.1
6.8
6.3
5.9
6.0
6.2
4.1
4.3
4.5
4.5
32.0
32.3
32.3
32.0
31.5
-11.1
-10.8
-11.8
-10.6
-2.0
2011Q3
2011Q4
2012Q1
2012Q2
3,494
3,429
3,403
3,462
1.8
1.8
1.6
1.3
216
264
297
234
0.5
2.6
4.4
5.6
5.8
7.2
8.0
6.3
3.8
3.8
4.1
4.2
33.5
28.2
27.6
32.2
-3.9
-7.5
-11.6
-11.2
2009
2010
2011
3,339
3,360
3,422
-1.5
0.6
1.8
260
251
247
22.6
-3.7
-1.6
7.2
6.9
6.7
4.8
4.4
4.1
27.2
31.0
32.3
-27.6
14.1
4.2
Quelle: HSV, AMS, Eurostat (Arbeitslosenquote Eurostat: saisonbereinigt). 1) Beschäftigungszahlen: Prognose: BMASK
Die verfügbaren Vorlaufindikatoren signalisieren für die nächsten Monaten eine verhaltene
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der offenen Stellen (August -2,0% gegenüber dem
Vorjahreswert) ist saisonbereinigt seit Mitte 2011 zwar deutlich gesunken, weist seit
Jahresbeginn 2012 aber nur mehr einen leicht sinkenden Trend auf. Die Zahl der beabsichtigten
Kündigungen laut Frühwarnsystem ist im Juli zwar leicht gesunken, zeigt saisonbereinigt seit
Jahresbeginn aber einen leicht steigenden Trend.
HVPI-Inflation im Juli 2012 bei 2,1%
Im Juli 2012 belief sich die österreichische HVPI-Inflationsrate auf 2,1% und war damit
gegenüber dem Vormonat leicht niedriger (Juni: 2,2%). Die Kerninflationsrate (ohne
Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) war mit 1,9% im Juli 2012 ebenfalls
niedriger als im Vormonat (2,2%). Vor allem in den Sektoren Industriegüter ohne
Energie und Dienstleistungen war ein Rückgang der Inflationsraten zu beobachten.
Die österreichische HVPI-Inflation lag im Juli mit 2,1% unter dem Euroraumdurchschnitt
von 2,4% (Juni: 2,4%). Im Vergleich zu Deutschland war die österreichische Inflationsrate
zuletzt um 0,2 Prozentpunkte höher, während sie im Vergleich zu Italien (Juli 2012: 3,6%) im
Berichtsmonat wie bereits in den Vormonaten deutlich niedriger lag.
16
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
HVPI-Inflationsrate und Beiträge der Subkomponenten
Veränderung zum Vorjahr in % für HVPI und Kerninflation
bzw. in %-Punkten für Inflationsbeiträge
Letzte Beobachtung: Juli 2012
4.0
3.0
2.0
1.0
0.0
-1.0
-2.0
2004
2005
2006
2007
2008
Dienstleistungen (Gewicht: 44.6%)
Nahrungsmittel (Gewicht: 15.4%)
HVPI
2009
2010
2011
2012
Industriegüter ohne Energie (Gewicht:30.9%)
Energie (Gewicht: 9.1%)
Kerninflation
Quelle: Statistik Austria.
Im Nahrungsmittelsektor (einschließlich Alkohol und Tabak) betrug die Inflationsrate im Juli
wie im Juni 3,0%. Die Inflationsrate im Dienstleistungssektor fiel moderat von 2,4% im Juni auf
2,3% im Juli 2012. Im Sektor Industriegüter ohne Energie fiel die Inflationsrate im Juli 2012 auf
1,0% (Juni: 1,5%). Die Teuerungsrate der Sondergruppe Energie stieg von 2,9% im Juni auf
3,8% im Juli 2012. Für diesen Anstieg waren in erster Linie Treibstoffe sowie Heizöl
verantwortlich, deren Jahresteuerung auf Grund der zuletzt wieder höheren Ölpreise anstieg.
Doch auch die Teuerungsrate von Elektrizität war zuletzt höher als noch im Juni.
17
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats7
Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der
EZB-Rat am 2. August 2012 beschlossen, die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen,
nachdem er sie im Juli um 25 Basispunkte gesenkt hatte. Wie wir bereits vor einem Monat
gesagt haben, sollte die Inflation im Jahresverlauf 2012 weiter zurückgehen und 2013 wieder
unter 2% liegen. In Übereinstimmung hiermit ist die Grunddynamik der monetären Expansion
nach wie vor verhalten. Die Inflationserwartungen für die Wirtschaft im Eurogebiet bleiben fest
auf einem Niveau verankert, das mit dem Ziel des EZB-Rats im Einklang steht, die
Preissteigerung auf mittlere Sicht unter, aber nahe 2% zu halten. Zugleich ist das
Wirtschaftswachstum im Euroraum weiterhin schwach, und die anhaltenden Spannungen an den
Finanzmärkten sowie eine erhöhte Unsicherheit belasten das Vertrauen und die Stimmung. Eine
weitere Verschärfung der Spannungen an den Finanzmärkten könnte zu erhöhten Abwärtsrisiken
beim Wachstum und bei der Teuerung führen.
Der EZB-Rat beriet eingehend über mögliche geldpolitische Maßnahmen zur Behebung der
schweren Störungen des Preisbildungsprozesses an den Anleihemärkten der Länder des EuroWährungsgebiets. Die Kurse von Staatsanleihen einiger Länder enthalten außergewöhnlich hohe
Risikoprämien, und die Wirksamkeit der Geldpolitik wird durch die Fragmentierung der
Finanzmärkte erheblich erschwert. Risikoprämien, die mit Befürchtungen der Reversibilität des
Euro im Zusammenhang stehen, sind inakzeptabel, und es muss ihnen grundlegend begegnet
werden. Der Euro ist irreversibel.
Um die grundlegenden Voraussetzungen für die Beseitigung solcher Risikoprämien zu
schaffen, müssen die politischen Entscheidungsträger im Euro-Währungsgebiet die Haushaltskonsolidierung, Strukturreformen und die Schaffung europäischer Institutionen sehr
entschlossen vorantreiben. Da die Umsetzung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und es an
den Finanzmärkten oft erst dann zu Anpassungen kommt, wenn klare Erfolge ersichtlich sind,
müssen die Regierungen bereitstehen, die EFSF/den ESM an den Anleihemärkten zu aktivieren,
wenn außergewöhnliche Umstände an den Finanzmärkten vorherrschen und Risiken für die
Finanzstabilität bestehen; hierbei hat strenge und wirksame Konditionalität im Einklang mit den
bestehenden Leitlinien zu gelten.
Notwendige Voraussetzungen sind, dass die Regierungen ihre Verpflichtungen einhalten und
die EFSF/der ESM ihre Aufgaben erfüllen. Der EZB-Rat kann – im Rahmen seines Mandats der
Gewährleistung von Preisstabilität auf mittlere Sicht und unter Beachtung seiner Unabhängigkeit
bei der Festlegung der Geldpolitik – Offenmarktgeschäfte in einer Größenordnung durchführen,
die für die Erreichung seines Ziels angemessen ist. In diesem Zusammenhang werden auch die
Bedenken privater Anleger bezüglich der Vorrangstellung berücksichtigt. Darüber hinaus kann
der EZB-Rat – je nachdem, was für die Wiederherstellung der geldpolitischen Transmission als
erforderlich erachtet wird – weitere Sondermaßnahmen in Erwägung ziehen. In den
kommenden Wochen werden wir die geeigneten Modalitäten für derartige Maßnahmen
festlegen.
7
Der Bericht beinhaltet gekürzte Versionen der einleitenden Bemerkungen des EZB-Präsidenten nach dem EZBRat, die in englischer Sprache unter http://www.ecb.europa.eu/press/pressconf/2012/html/index.en.html
bzw.
in
deutscher
Übersetzung
durch
die
Deutsche
Bundesbank
unter
http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Presse/Pressenotizen/pressenotizen.html verfügbar sind.
18
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Gestatten Sie mir nun, unsere Einschätzung näher zu erläutern und dabei mit der
wirtschaftlichen Analyse zu beginnen. In vierteljährlicher Betrachtung blieb das reale BIP im
Euro-Währungsgebiet im ersten Quartal 2012 unverändert, nachdem im vorangegangenen
Vierteljahr ein Rückgang von 0,3% verzeichnet worden war. Die Konjunkturindikatoren deuten
in einem Umfeld erhöhter Unsicherheit auf eine schwache Wirtschaftstätigkeit im zweiten
Quartal 2012 und zu Beginn des dritten Jahresviertels hin. Über die kurze Frist hinaus rechnen
wir damit, dass sich die Wirtschaft im Eurogebiet nur sehr allmählich erholt, wobei die
Dynamik durch eine Reihe von Faktoren weiter gedämpft werden dürfte. Insbesondere ist zu
erwarten, dass die zugrunde liegende Wachstumsdynamik, die auch unter dem Einfluss der
anhaltenden weltwirtschaftlichen Abkühlung steht, durch Spannungen an einigen
Staatsanleihemärkten im Euroraum und deren Einfluss auf die Finanzierungsbedingungen, den
Prozess der Bilanzanpassungen im finanziellen und nichtfinanziellen Sektor sowie die hohe
Arbeitslosigkeit belastet wird.
Die Risiken für den Wirtschaftsausblick im Eurogebiet sind nach wie vor abwärtsgerichtet.
Sie ergeben sich insbesondere aus den Spannungen an einigen Finanzmärkten des Euroraums und
deren möglichem Übergreifen auf die Realwirtschaft des Euro-Währungsgebiets. Abwärtsrisiken
bestehen auch dahingehend, dass die Energiepreise auf mittlere Sicht abermals anziehen
könnten.
Die jährliche HVPI-Teuerungsrate für das Eurogebiet belief sich der Vorausschätzung von
Eurostat zufolge im Juli 2012 auf 2,4% und war somit unverändert gegenüber dem Vormonat.
Auf der Grundlage der aktuellen Preise der Öl-Terminkontrakte sollten die
Preissteigerungsraten im Jahresverlauf 2012 weiter zurückgehen und 2013 wieder unter 2%
liegen. Über die geldpolitisch relevante Frist dürfte der zugrunde liegende Preisdruck angesichts
eines verhaltenen Wachstums im Euroraum und fest verankerter langfristiger
Inflationserwartungen moderat bleiben.
Die Risiken in Bezug auf die Aussichten für die Preisentwicklung sind mittelfristig nach wie
vor weitgehend ausgewogen. Aufwärtsrisiken bestehen im Zusammenhang mit einer weiteren
Anhebung indirekter Steuern aufgrund der erforderlichen Haushaltskonsolidierung und auf
mittlere Sicht höher als erwartet ausfallenden Energiepreisen. Abwärtsrisiken ergeben sich vor
allem aus den Auswirkungen eines schwächer als erwartet ausfallenden Wachstums im
Eurogebiet insbesondere infolge einer weiteren Verschärfung der Spannungen an den
Finanzmärkten. Diese Verschärfung könnte die Abwärtsrisiken erhöhen.
Was die monetäre Analyse betrifft, so blieb die Grunddynamik der monetären Expansion
verhalten. Die Jahreswachstumsrate der Geldmenge M3 belief sich im Juni 2012 auf 3,2% und
lag damit etwas über den 3,1% des Vormonats sowie in der Nähe der gegen Ende des ersten
Quartals verzeichneten Marke. Die Zuflüsse bei der weit gefassten Geldmenge waren im
zweiten Quartal insgesamt schwach. Die jährliche Zuwachsrate von M1 erhöhte sich im Juni
weiter auf 3,5%, was mit der gestiegenen Präferenz der Anleger für liquide Instrumente
angesichts eines Niedrigzinsumfelds und einer hohen Unsicherheit im Einklang stand.
Die Jahreswachstumsrate der Buchkredite an den privaten Sektor (bereinigt um
Kreditverkäufe und -verbriefungen) sank von 0,5% im Mai auf 0,3% im Juni. Da es im Juni zu
einer Nettotilgung von Buchkrediten an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und private
Haushalte (jeweils bereinigt um Kreditverkäufe und -verbriefungen) kam, gingen die jährlichen
Zuwachsraten für Buchkredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und private Haushalte
(bereinigt um Kreditverkäufe und -verbriefungen) im Juni weiter zurück und beliefen sich auf
19
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
-0,3% bzw. 1,1%. Das verhaltene Kreditwachstum ist weitgehend Ausdruck der aktuellen
Konjunkturlage, der erhöhten Risikoaversion sowie der anhaltenden Bilanzanpassungen bei den
privaten Haushalten und den Unternehmen; alle diese Faktoren dämpfen die Kreditnachfrage.
Die Umfrage zum Kreditgeschäft der Banken im Euro-Währungsgebiet für das zweite Quartal
2012 bestätigt, dass Nachfragefaktoren in einem erheblichen Umfang zum schwachen Wachstum
der MFI-Kredite beitrugen. Aus der Umfrage geht auch hervor, dass die per saldo zu
verzeichnende Verschärfung der Kreditrichtlinien für Darlehen an Unternehmen und private
Haushalte durch die Banken auf Ebene des Eurogebiets im zweiten Jahresviertel 2012 (im
Vergleich zum Vorquartal) im Großen und Ganzen stabil blieb.
Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, dass die Banken ihre Widerstandsfähigkeit auch
künftig erhöhen, sofern dies erforderlich ist. Die Solidität der Bankbilanzen wird von
wesentlicher Bedeutung sein, wenn es darum geht, sowohl eine angemessene Bereitstellung von
Krediten an die Wirtschaft als auch die Normalisierung aller Finanzierungskanäle zu
unterstützen.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich der wirtschaftlichen Analyse zufolge die Preise
auf mittlere Sicht weiterhin im Einklang mit Preisstabilität entwickeln dürften. Die
Gegenprüfung anhand der Signale aus der monetären Analyse bestätigt dieses Bild.
Wenngleich in den vergangenen Jahren beträchtliche Fortschritte bei der
Haushaltskonsolidierung erzielt wurden, müssen weitere entschlossene und dringende Schritte
zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unternommen werden. Von 2009 bis 2011
verringerten die Länder des Euroraums die Defizitquote im Schnitt um 2,3 Prozentpunkte, und
das Primärdefizit verbesserte sich um rund 2½ Prozentpunkte. Die Haushaltsanpassungen im
Eurogebiet werden im laufenden Jahr weitergeführt, und es ist in der Tat von entscheidender
Bedeutung, dass die Bemühungen zur Wiederherstellung einer soliden Haushaltslage fortgesetzt
werden.
Zugleich
sind
Strukturreformen
genauso
unabdingbar
wie
Konsolidierungsanstrengungen und die Maßnahmen zur Sanierung des Finanzsystems. Auch in
diesem Bereich sind einige Fortschritte erzielt worden. So hat beispielsweise bei den
Lohnstückkosten und der Leistungsbilanzentwicklung in den meisten der von der Krise stark
betroffenen Länder bereits ein Korrekturprozess eingesetzt. Allerdings müssen weitere
Reformmaßnahmen rasch und entschieden umgesetzt werden. Reformen an den Gütermärkten
zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung effizienter und flexibler
Arbeitsmärkte sind Voraussetzungen für den Abbau bestehender Ungleichgewichte und die
Erzielung eines robusten, nachhaltigen Wachstums. Es kommt nun entscheidend darauf an, dass
die Mitgliedstaaten ihre länderspezifischen Empfehlungen mit Entschlossenheit umsetzen.
Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der
EZB-Rat am 5. Juli 2012 beschlossen, die Leitzinsen der EZB um 25 Basispunkte zu senken.
Über die geldpolitisch relevante Frist hat der inflationäre Druck weiter nachgelassen, da einige
der zuvor identifizierten Abwärtsrisiken für die Wachstumsaussichten des EuroWährungsgebiets zum Tragen kamen. In Übereinstimmung hiermit ist die Grunddynamik der
monetären Expansion nach wie vor verhalten. Die Inflationserwartungen für die Wirtschaft im
Eurogebiet bleiben fest auf einem Niveau verankert, das mit unserem Ziel im Einklang steht, die
Preissteigerung auf mittlere Sicht unter, aber nahe 2% zu halten. Zugleich bleibt das
Wirtschaftswachstum im Euroraum weiterhin schwach, während erhöhte Unsicherheit das
Vertrauen und die Stimmung belastet.
20
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Wir haben sowohl konventionelle geldpolitische Maßnahmen als auch Sondermaßnahmen
durchgeführt. Diese Kombination geldpolitischer Maßnahmen hat die Transmission unserer
Geldpolitik unterstützt. Alle unsere geldpolitischen Sondermaßnahmen sind vorübergehender
Natur, und wir sind weiterhin uneingeschränkt in der Lage, durch entschlossenes und
rechtzeitiges Handeln mittelfristig Preisstabilität zu gewährleisten. Ich möchte zudem daran
erinnern, dass der EZB-Rat am 22. Juni 2012 weitere Maßnahmen zur Erhöhung der
Verfügbarkeit von Sicherheiten für Geschäftspartner beschlossen hat.
Lassen Sie mich nun ein paar Bemerkungen zu sonstigen politischen Beschlüssen machen. Wir
begrüßen die Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 29. Juni 2012, Maßnahmen zur
Bewältigung der Spannungen an den Finanzmärkten, zur Wiederherstellung des Vertrauens und
zur Wiederbelebung des Wachstums zu ergreifen. Wir stimmen darin überein, dass die
Wirtschafts- und Währungsunion zukünftig auf eine solidere Grundlage gestellt werden muss
und dass nachhaltiges Wachstum, solide öffentliche Finanzen und Strukturreformen zur
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit weiterhin hohe wirtschaftspolitische Priorität haben. Mit
Wohlwollen nehmen wir den Beschluss zur Kenntnis, einen konkreten Fahrplan mit
Terminvorgaben für die Verwirklichung einer echten Wirtschafts- und Währungsunion
auszuarbeiten. Ferner begrüßen wir die auf dem Euroraum-Gipfel ergriffene Initiative für einen
einheitlichen Aufsichtsmechanismus, die Möglichkeit der direkten Rekapitalisierung von Banken
– unter angemessener Konditionalität – sowie den flexiblen und effizienten Einsatz der
bestehenden EFSF/ESM-Instrumente zur Stabilisierung der Märkte. Die EZB ist bereit, bei der
Durchführung von Marktoperationen als Fiskalagent für die EFSF/den ESM tätig zu werden.
21
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Chronik der geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems 2011/2012
Datum
der Geldpolitische Maßnahme
Bekanntgabe
2. August 2012
5. Juli 2012
22. Juni 2012
6. Juni 2012
3. Mai 2012
4. April 2012
8. März 2012
9. Februar 2012
12. Jänner 2012
8. Dezember 2011
3. November 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 0,75%, 1,5% bzw. 0% zu belassen.
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um
jeweils 25 Basispunkte auf 0,75%, 1,5% bzw. 0% zu senken.
Der EZB-Rat beschließt, die Verfügbarkeit von Sicherheiten für die Refinanzierung
beim Eurosystem auszudehnen. Dies weitet die Beschlüsse vom 8. Dezember 2011
aus, indem die Rating-Grenzen für mit Forderungen besicherte Wertpapiere (ABS)
weiter herunter gesetzt und die Liste der dabei zulässigen Forderungen ausgeweitet
wurde.
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest,
weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger
Laufzeit bis Mitte Jänner 2013 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die
Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem
durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen.
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen.
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Darüber hinaus genehmigt
er für eine Reihe von Ländern spezifische nationale Zulassungskriterien und
Risikokontrollmaßnahmen bezüglich der temporären Hereinnahme zusätzlicher
Kreditforderungen als Sicherheiten für die Kreditgeschäfte des Eurosystems.
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen.
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
um 25 Basispunkte auf 1,00% zu verringern. Er fasst ferner den Beschluss, die
Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um jeweils 25
Basispunkte auf 1,75% bzw. 0,25% zu senken. Außerdem beschließt er die
Einführung weiterer Sondermaßnahmen, und zwar a) die Durchführung von zwei
längerfristigen Refinanzierungsgeschäften mit einer Laufzeit von jeweils etwa drei
Jahren, eines im Dezember 2011 und das zweite im Februar 2012, b) die Erhöhung
der Verfügbarkeit von Sicherheiten, c) eine Absenkung des Mindestreservesatzes auf
1% und d) eine bis auf Weiteres gültige Aussetzung der am letzten Tag der
Mindestreserve-Erfüllungsperioden durchgeführten Feinsteuerungsoperationen.
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um
25 Basispunkte auf 1,25%, 2,00% und 0,50% zu senken.
22
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
6. Oktober 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,50%, 2,25% bzw. 0,75% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest,
weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger
Laufzeit bis Mitte Juli 2012 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die
Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem
durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen. Des
Weiteren beschließt er, zwei längerfristige Refinanzierungsgeschäfte durchzuführen,
eines im Oktober 2011 mit einer Laufzeit von ungefähr 12 Monaten und ein weiteres
im Dezember 2011 mit einer Laufzeit von rund 13 Monaten, und auch diese
Refinanzierungsgeschäfte als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln, wobei
der Zinssatz dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit entspricht.
6. Oktober 2011
Zudem hat der EZB-Rat beschlossen, ein neues Programm zum Ankauf gedeckter
Schuldverschreibungen (CBPP2) durchzuführen. Die Modalitäten des Programms
sind wie folgt: (i) Der für die Ankäufe intendierte Betrag beläuft sich auf 40 Mrd
EUR. (ii) Die Ankäufe können an den Primär- und Sekundarmärkten erfolgen und
werden als Direktkäufe durchgeführt. (iii) Die Ankäufe beginnen im November 2011
und sollten erwartungsgemäß bis Ende Oktober 2012 vollständig umgesetzt sein.
8. September 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,50%, 2,25% bzw. 0,75% zu belassen.
4. August 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,50%, 2,25% bzw. 0,75% zu belassen. Außerdem trifft er
verschiedene Maßnahmen, um den erneuten Spannungen an einigen Finanzmärkten
entgegenzuwirken. Insbesondere beschließt er, dass das Eurosystem ein zusätzliches
liquiditätszuführendes längerfristiges Refinanzierungsgeschäft mit einer Laufzeit von
rund sechs Monaten als Mengentender mit Vollzuteilung durchführen wird. Darüber
hinaus legt er fest, weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw.
dreimonatiger Laufzeit bis Mitte Jänner 2012 als Mengentender mit Vollzuteilung
abzuwickeln. Die Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden
dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen.
7. Juli 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um
25 Basispunkte auf 1,50%, 2,25% und 0,75% zu erhöhen.
9. Juni 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,25%, 2,00% bzw. 0,50% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest,
weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger
Laufzeit bis Oktober 2011 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die
Zinssätze für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem
durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen.
5. Mai 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,25%, 2,00% bzw. 0,50% zu belassen.
7. April 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um
25 Basispunkte auf 1,25%, 2,00% und 0,50% zu erhöhen.
23
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
3. März 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Darüber hinaus legt er fest,
weiterhin sowohl die HRG als auch die Geschäfte mit ein- bzw. dreimonatiger
Laufzeit bis Juli 2011 als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Die Zinssätze
für die ein- bzw. dreimonatigen Tendergeschäfte werden dem durchschnittlichen
Zinssatz im HRG über die jeweilige Laufzeit entsprechen.
3. Februar 2011
13. Jänner 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRG)
sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen.
Quelle: EZB, OeNB.
24
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten
Kreditinstitute8
Stagnierende unkonsolidierte Bilanzsumme bei starkem Einlagenwachstum und
zurückgehendem Auslandsgeschäft
Die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute lag
Ende Juni 2012 nur unmaßgeblich (–3,15 Mrd EUR oder –0,3%) unter dem Wert von Ende
Dezember 2011. Im Jahresvergleich wuchs die Bilanzsumme um 18,38 Mrd EUR oder 1,9%.
Rückgänge bei Auslandsforderungen standen einer Zunahme von Guthaben bei der OeNB und
Käufe von festverzinslichen Wertpapieren gegenüber. Auf der Passivseite nahmen
Auslandsverbindlichkeiten und hier vor allem die titrierten Kredite ab. Die Einlagen
insbesondere die Sichteinlagen stiegen dagegen weiter kräftig an. Kredite an Unternehmen
entwickelten sich ebenfalls weiter recht dynamisch.
Der Raiffeisensektor hielt Ende Juni 2012 mit 30,4% (–0,1 Prozentpunkte) Marktanteil
gemessen an der unkonsolidierten Gesamtbilanzsumme den ersten Platz. Danach folgten die
Aktienbanken mit 26,1% (+0,9 Prozentpunkte) vor den Sparkassen mit 16,5% (–0,1
Prozentpunkte).
Weiterhin robuste Kreditnachfrage österreichischer Unternehmen
Das Kreditwachstum nichtfinanzieller Unternehmen verlief in Österreich nach wie vor
dynamisch. Die vergleichsweise günstige konjunkturelle Entwicklung in Österreich und das
deutlich niedrigere Zinsniveau in Österreich verglichen mit dem gesamten Euroraum fanden in
den Kreditdaten ihren Niederschlag. So konnten sich Unternehmen in Österreich im Juni 2012
zu durchschnittlich 2,54% (bei Krediten bis 1 Million EUR) bzw. 1,93% (bei Krediten über
1 Million EUR) bei österreichischen Banken finanzieren, während die Zinssätze für
Unternehmen im Euroraum mit 4,10% (bei Krediten bis 1 Million EUR) bzw. 2,62% (bei
Krediten über 1 Million EUR) deutlich höher lagen. Der um Wechselkurseffekte,
Abschreibungen und Reklassifikationen bereinigte Jahresveränderungswert des Kreditvolumens
an nichtfinanzielle Unternehmen in Österreich belief sich Ende Juni 2012 auf 2,8%. Er lag damit
um mehr als einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt des Jahres 2011 (+1,7%). Im
Euroraum brachen die Kredite an Unternehmen dagegen ein. Die bereinigte
Jahreswachstumsrate der Unternehmenskredite ging seit seinem Höhepunkt im Oktober 2011
(+2,0%) kontinuierlich zurück und war im Juni 2012 mit –0,6% sogar deutlich negativ.
Die positive Entwicklung bei Unternehmenskrediten in Österreich lässt sich auch anhand
der Neugeschäftszahlen nachvollziehen. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 7,4 Mrd EUR –
2,0 Mrd EUR davon waren mit Laufzeit über 6 Monate – wurden mehr Kredite als im Juni des
Vorjahres vergeben.
Trotz rückläufigem Kreditwachstum in der ersten Jahreshälfte (–0,3 Mrd EUR) war die
bereinigte Jahresveränderungsrate für private Haushalte im Juni noch im positiven Bereich
(+0,5 Mrd EUR bzw. +0,4%). Der sich weiter beschleunigende Trend zur Rückführung von
Fremdwährungskrediten war für diese Entwicklung maßgeblich. Während die
8
Autor: Norbert Schuh (Abteilung Statistik – Außenwirtschaft Finanzierungsrechnung und Monetärstatistik)
25
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Jahreswachstumsrate im Eurosegment mit 4,9% ziemlich genau den Durchschnitt der letzten
2 Jahre (+5,0%) entsprach, erreichte die wechselkursbereinigte Abnahme der
Fremdwährungskredite mit 10,4% einen Rekordwert. Vor allem vermehrte KonvertierungsAktionen österreichischer Banken dürften für die immer stärker ausfallenden Rückgänge
verantwortlich sein. Aufgrund des – seit der Festlegung des CHF-Mindestwechselkurses von
1,20 durch die Schweizer Nationalbank – weitaus stabilen Wechselkurses (fast 90% der
Fremdwährungskredite an private Haushalte wurden in CHF vergeben) wirkten sich die
wechselkursbereinigten Rückgänge im Gegensatz zum Jahr 2011 auch unmittelbar auf den
aushaftenden Bestand aus. Mit 36,8 Mrd EUR hatte Österreich jedoch noch immer einen Anteil
von 36% an den gesamten im Euroraum aushaftenden Fremdwährungskrediten an private
Haushalte, dieser konnte aber im Vergleich zum Vorjahr (38%) um 2 Prozentpunkte deutlich
gesenkt werden. Insgesamt beträgt der Anteil Österreichs am gesamten aushaftenden
Kreditvolumen an private Haushalte im Euroraum zwischen 2-3%
Günstige Finanzierungsbedingungen der nichtfinanziellen Unternehmen und der privaten
Haushalte
Nicht nur dass sich die Kreditentwicklung in Österreich deutlich positiver gestaltet als im
Euroraum, entwickeln sich auch die Kreditkosten für österreichische Kunden günstiger. Die im
Dezember 2011 und Februar 2012 von der EZB aufgelegten 3-Jahres-Tender, welche
europäischen Banken Liquidität in der Höhe von insgesamt 1000 Mrd EUR zur Verfügung
stellten und die Leitzinssatzsenkungen im November und Dezember 2011 wirkten sich auf die
Zinssätze in Österreich aufgrund des viel höheren Anteils variabel verzinster Kredite stärker aus
als im Euroraum.
Die Zinssätze für Unternehmenskredite über 1 Mio EUR sanken im Verlauf des Jahres
2012 unter 2%. Sie lagen im Juni 2012 mit 1,93% um 70 Basispunkte unter dem Durchschnitt
des Euroraumes. Für Kredite bis 1 Mio EUR bezahlten österreichische Unternehmen im Juni
2012 sogar um 156 Basispunkte weniger als im Euroraumdurchschnitt. Seit Oktober 2011 hat
sich der Zinsvorteil österreichischer Unternehmen für beide Kreditsegmente um rund
30 Basispunkte verbessert.
Der Zinssatz für Wohnbaukredite an österreichische private Haushalte sank im
Neugeschäft in den letzten 8 Monaten seit Oktober 2011 um 37 Basispunkte auf 2,67 % und
damit auf den tiefsten Wert seit März 2011 (2,64%). Im selben Zeitraum ging der Zinssatz für
Wohnbaukredite im Euroraum um 31 Basispunkte auf 3,43% zurück, sodass der Zinsvorteil
österreichischer Haushalte in diesem Kreditsegment auf 76 Basispunkte anstieg. Im Bereich der
Konsumkredite zahlten österreichische Kunden im Juni 2012 4,73%, das sind um
190 Basispunkte weniger als private Haushalte im Euroraum (6,63%).
Kräftiges Sichteinlagenwachstum von privaten Haushalten und Unternehmen
Die Gesamteinlagen aller in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute nahmen gegenüber
dem Jahresende 2011 um 3,5% (+10,00 Mrd EUR) zu. Die Einlagen inländischer Nichtbanken
in Höhe von 299,66 Mrd EUR verteilten sich zu 52,8% auf Spareinlagen (158,23 Mrd EUR), zu
35,5% auf Sichteinlagen (106,30 Mrd EUR) und zu 11,7% auf Termineinlagen (35,13 Mrd
EUR). Hauptverantwortlich dafür war das Sichteinlagenwachstum in Höhe von 9,40 Mrd EUR
(+9,7%). Die Spareinlagen wuchsen um 1,22 Mrd EUR (+0,8%), während die Termineinlagen
einen Rückgang von 0,6 Mrd EUR (–1,8%) verzeichneten.
26
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Zwei Drittel des Einlagenwachstums (+6,64Mrd EUR) gingen auf den
Unternehmenssektor (+3,1 Mrd EUR oder +6,2%) und die privaten Haushalte (+3,63 Mrd
EUR oder +1,8%) zurück.
Rückläufiges Auslandsgeschäft
Der Stand der Auslandsforderungen sank im ersten Halbjahr 2012 um 6,54 Mrd EUR oder
2,0% auf 314,43 Mrd EUR und der der Verbindlichkeiten um 8,02 Mrd EUR auf 243,02. Die
Forderungen gegen ausländische Kreditinstitute gingen um 3,20 Mrd EUR (–2,3%) zurück.
Titrierte Kredite gegen private Schuldner wurden im Ausmaß von 1,34 Mrd EUR abgebaut.
Sonstige Auslandsforderungen gingen um 2,52 Mrd EUR (–6,6%) zurück; zu etwa zu gleichen
Teilen betraf dies den Abbau von Schuldverschreibungen ausländischer öffentlicher Emittenten
sowie der Rückgang von Beteiligungen zwischen verbundenen Unternehmen. Auf der Seite der
Verbindlichkeiten reduzierte sich die titrierte Schuld um 9,14 Mrd EUR oder 10,3%.
Seit Ende 2008 gingen die Auslandsforderungen um 62,10 Mrd EUR (–16,5%) und die
Auslandsverbindlichkeiten um 26,61 Mrd EUR (–9,9%) zurück.
Konsolidierte Ertragslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute im 1. Quartal
20129
Im 1. Quartal 2012 erwirtschafteten Österreichs Kreditinstitute ein konsolidiertes
Quartalsergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen in Höhe von 2,13 Mrd EUR. Es lag
damit um 0,78 Mrd EUR bzw. 58,0% höher als der Vergleichswert im Jahr 2011. Gründe für
diese Steigerung waren vor allem Sondereffekte, die auf Neubewertungen und Gewinne aus
Finanzgeschäften zurückgehen. Rückgänge bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und
der Risikovorsorge im Kreditgeschäft trugen zudem zu der positiven Entwicklung bei.
Das Nettozinsergebnis, traditionell die wichtigste Ertragskomponente der österreichischen
Kreditinstitute, stagnierte. Da die Zinsaufwendungen stärker stiegen als die Zinserträge musste
eine Verringerung um 1,3% auf 4,94 Mrd EUR festgestellt werden. Auch das Provisionsgeschäft
verringerte sich um 4,2% auf 1,82 Mrd EUR.
Der Handelserfolg stieg unter anderem wegen Rückkäufen von Tier I- und Tier IIProdukten (Hybridkapital u.a.) stark um 150,2% auf 1,32 Mrd EUR. Die Komponenten des
Handelserfolgs (d.h. Handelsergebnis, sonstige Bewertungsergebnisse nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS) und realisierte Gewinne aus Finanzgeschäften)
entwickelten sich aber unterschiedlich. Die Rückkäufe von Hybridkapital und der Abbau von
langfristigem nachrangigem Kapital sind Maßnahmen, die von den Banken im Hinblick auf die
zukünftige Eigenmittelzusammensetzung unter Basel III durchgeführt wurden. Der sich daraus
ergebende Gewinn wird im Jahresabschluss 2012 wieder dem Kernkapital zugeführt. Beim
Handelsergebnis wiesen die Kreditinstitute im 1. Quartal 2012 einen Gewinn in Höhe von 0,37
Mrd EUR aus, der jedoch um 0,13 Mrd EUR geringer ausfiel als im 1. Quartal 2011. Die
sonstigen Bewertungsergebnisse nach IFRS (d.h. Währungsbewertung, Bewertung von
Sicherungsbeziehungen und sonstigen Vermögenswerten) wiesen ebenfalls einen Gewinn von
0,37 Mrd EUR aus. Bei den realisierten Gewinnen aus Finanzgeschäften gab es einen starken
Anstieg. Während im 1. Quartal 2011 ein leichter Verlust verzeichnet wurde, konnte zum
31. März 2012 ein Gewinn von 0,58 Mrd EUR ausgewiesen werden.
9
Da die unkonsolidierten Daten im Bereich der Ertragslage nur eine begrenzte Aussagekraft haben, erfolgt die
Analyse anhand der konsolidierten Daten, die jedoch einen größeren time-lag aufweisen.
27
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2012
Insgesamt erhöhten sich die Betriebserträge (ohne Risikovorsorgen) im Vergleich zum
Vorjahresquartal (+5,2%), bei einem Wert von 9,71 Mrd EUR.
Die Verwaltungsaufwendungen, bestehend aus Personal- und Sachaufwendungen, erhöhten
sich um 0,5% auf 4,08 Mrd EUR. Die Personalaufwendungen betrugen im 1. Quartal 2012
2,55 Mrd EUR und stiegen damit um 1,5%; die Sachaufwendungen verringerten sich um 1,0%
auf 1,53 Mrd EUR.
Das konsolidierte Betriebsergebnis (ohne Risikovorsorge) der Kreditinstitute lag um 0,56
Mrd EUR bzw. 17,5% über jenem des Vorjahresquartals und betrug 3,80 Mrd EUR, wobei sich
die Steigerung der Betriebserträge sowie der Rückgang bei den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen unmittelbar positiv auswirkten.
Der Saldo der konsolidierten Risikovorsorgen im Kreditgeschäft lag bei
erfolgsvermindernden 1,30 Mrd EUR. Im Vergleich zum 1.Quartal 2011 bildeten die
Kreditinstitute in Österreich um insgesamt 0,16 Mrd EUR bzw. 11,0% weniger
Kreditrisikovorsorgen.
Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2011 um 15,82
Mrd EUR bzw. 1,36 % auf 1.182,14 Mrd EUR.
Bausparkassen
Weiterer Rückgang der Neuabschlüsse im Bausparkassengeschäft
Die Halbierung des Prozentsatzes der Bausparprämie führt seit der Bekanntgabe im
November 2011 zu einem Rückgang der Neuabschlüsse von Bausparverträgen. Die
Neuabschlüsse, die bereits im 4. Quartal 2011 und im 1. Quartal 2012 im Jahresabstand
deutlich gesunken waren (-9% bzw. -15,7%), verzeichneten im 2. Quartal 2012 mit einen noch
deutlicheren Rückgang von 18,4% einen neuen langjährigen Tiefstand von 164.404 Stück. Die
weitere Abnahme der Neuabschlüsse wirkte sich folglich auch auf die Gesamtanzahl der
Bausparverträge aus; sie verringerten sich im Jahresabstand um 1,3%. Während die Stückzahl im
2. Quartal 2011 noch bei rund 5,5 Mio lag, sind es aktuell bereits knapp unter 5,4 Mio, was den
tiefsten Halbjahreswert seit Bestehen dieser Statistik bedeutet. Die Gesamtvertragssumme zeigte
seit Dezember 2011 einen stetigen Rückgang (1. Quartal -480 Mio EUR, 2. Quartal -273 Mio
EUR) und betrug per Juni 2012 122,5 Mrd EUR.
Der Zuwachs bei den Bauspareinlagen, welche im Vergleich zum Vorquartal um 138 Mio
EUR bzw. 0,7% auf 19,4 Mrd EUR angestiegen sind, lag deutlich unter dem Wachstum der
Einlagen bei allen Banken. Da die Ausleihungen mit 1,2% auf 19,0 Mrd EUR im 2. Quartal
2012 im Verhältnis zu den Bauspareinlagen wesentlich deutlicher gestiegen sind, hielt der Trend
des Rückgangs des Einlagenüberhangs weiter an und liegt aktuell bei seinem historischen
Tiefstwert von 381 Mio EUR.
28
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Spezielle Kurzanalysen
zu Geld- und Währungspolitik
29
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Schweiz und Dänemark – Verteidigung des
Wechselkursziels10
Starke Kapitalzuflüsse aus dem Ausland – auf der Suche nach einem sicheren Hafen – haben den
Schweizer Franken (CHF) und die Dänische Krone (DKK) zuletzt stark unter Aufwertungsdruck gesetzt. Da
in beiden Ländern die Leitzinsen bereits nahe Null liegen, sind die Möglichkeiten, mit konventionellen
Instrumenten den Kapitalzuflüssen gegenzusteuern, bereits weitgehend ausgeschöpft.
Die Schweizer Nationalbank (SNB) verteidigte bislang erfolgreich ihr am 6.9.2011 angekündigtes,
vorübergehendes Wechselkursziel von 1,20 CHF/EUR. Massive Devisenkäufe seit Mai 2012 haben die
Währungsreserven der SNB auf 70% des BIP anwachsen lassen – mit einem erheblichen Risiko hoher
Bilanzverluste. Der dänischen Notenbank gelang es durch die Absenkung des Leitzinssatzes auf 0,20% und
der Einführung negativer Zinsen auf Überschussliquidität die Kapitalzuflüsse einzudämmen und so den
DKK/EUR-Wechselkurs wieder nahe an den zentralen Leitkurs im WKM II, in dessen Rahmen die DKK an
den EUR gebunden ist, heranzuführen.
Trotz der starken Ausweitung der Geldmenge erscheinen die Inflationsrisiken in beiden Ländern derzeit
gering. Problematisch ist hingegen die Immobilienpreisentwicklung in der Schweiz.
Schweiz und Dänemark von starken Kapitalzuflüssen aus dem Ausland betroffen…
Der Schweizer Franken (CHF) gilt schon seit dem ersten Weltkrieg als sicherer Hafen in
Krisenzeiten, während die Dänische Krone (DKK) – ähnlich wie die Währungen Schwedens
oder Norwegens – erst im Lauf der aktuellen Krise als Fluchtwährung zusehends an Attraktivität
gewonnen hat. Neben der großen Unsicherheit im Zusammenhang mit der Eurokrise und den
guten Fundamentaldaten der beiden Länder Einlagen bei Banken
(stärkeres Wachstum als der Euroraum, Jänner 2007 = 100, Index basiert auf nationaler Währung
Staatsschuldenquote von nur knapp über 40% 150
des BIP) kommt bei der Schweiz noch das für 140
130
Anleger attraktive Bankgeheimnis dazu.
120
Im Fall der Schweiz treten die 110
Kapitalzuflüsse in Form von steil ansteigenden 100
Einlagen auf Schweizer Konten (siehe Grafik), 90
aber auch als Zuflüsse auf CHF-Konten im 80
70
Ausland zutage. In Dänemark führen die 60
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Kapitalzu- und -abflüsse der internationalen
Schweiz
=
Einlagen
Ansässiger
und
Gebietsfremder
(exkl.
MFI)
Investoren (Banken, Pensionsfonds und
= Einlagen private Haushalte und Gebietsfremder (inkl. MFI)
Versicherungen, im Gegensatz zur Schweiz aber Quelle: EigeneDänemark
Berechnungen, Dänische Nationabank, SNB.
kaum Privatkunden) ab 2008 zu einer erhöhten
Volatilität der Einlagen bei Banken. Seit der Intensivierung der Staatsschuldenkriese in einigen
Euroraumländern im Sommer 2011 sind die Einlagen bei dänischen Banken jedoch ziemlich
kontinuierlich angestiegen. Die Einlagen von Ansässigen aus den EU15-Ländern11 (exkl.
10
Autoren: Maria Silgoner und Thomas Scheiber (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im
Ausland)
11
Belgien, Dänemark, Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Österreich, Portugal, Schweden, Finnland und Vereinigtes Königreich.
30
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Dänemark) lagen im Juli 2012 um 35% über dem Niveau des gleichen Vorjahresmonats,
während der Anstieg der Einlagen der dänischen Haushalte im selben Zeitraum nur 4% betrug.
Deutlich zugenommen hat auch die
ausländische Nachfrage nach Staatsanleihen der
beiden Länder. Die Investoren sind dabei sogar
bereit, negative Renditen in Kauf zu nehmen.
So liegen die Renditen für kurzfristige
Schatzscheine in beiden Ländern seit Ende Mai
im negativen Bereich. Die Renditen liegen in
diesem Laufzeitsegment um etwa 20
Basispunkte tiefer als in Deutschland.
Da die Leitzinsen in beiden Ländern bereits
auf historisch niedrigem Niveau nahe Null
liegen, sind die Möglichkeiten, mit
konventionellen
Instrumenten
den
Kapitalzuflüssen
gegenzusteuern,
bereits
weitgehend ausgeschöpft.
… diese erhöhen den Aufwertungsdruck auf die beiden Währungen
Seit Beginn der Finanzkrise im August 2007
wertete der CHF in Folge der Kapitalzuflüsse bis
Mitte 2011 gegenüber dem Euro um über 30%
auf. Nachdem Leitzinssenkungen und eine
massive Liquiditätsausweitung die Aufwertung
nicht stoppen konnten, gab die Schweizer
Nationalbank (SNB) am 6.9.2011 bekannt,
keinen Wechselkurs unter 1,20 CHF/EUR
mehr zu tolerieren. Dieser Schritt wurde
national und international von den meisten
Beobachtern begrüßt. In den ersten Monaten
danach musste die SNB kaum intervenieren, die
Währungsreserven nahmen sogar ab. Erst in den
vergangenen Wochen wurde die Grenze 1,20
vereinzelt und kurzfristig durchbrochen und die
SNB musste stärker gegensteuern. Wie stark der
CHF zum Kurs von 1,20 überbewertet ist,
bleibt umstritten: die SNB hält den CHF weiter
für deutlich überbewertet, der IWF nur für
moderat (um 10-15%).
Dänemark hat den Wechselkurs seit 1987 an
die Deutsche Mark und seit 1999 an den Euro
gebunden. Gemäß WKM II darf die Dänische
31
Renditen für Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeit
in %
5
4
3
2
1
0
-1
2009
2010
2011
10-jährige Staatsanleihen Schweiz
2-jährige Staatsanleihen Schweiz
10-jährige Staatsanleihen Dänemark
2-jährige Staatsanleihen Dänemark
2012
Quelle: Thomson Reuters.
Wechselkurs und Bandbreite gegenüber dem Euro
CHF/EUR
1,80
DKK/EUR
7,65
1,70
7,60
1,60
7,55
1,50
7,50
1,40
7,45
1,30
7,40
1,20
7,35
1,10
7,30
1,00
2007
7,25
2008
2009
2010
2011
2012
Schweizer Franken (linke Achse)
Dänische Krone (rechte Achse)
Quelle: Thomson Reuters.
Leitzinsen in der Schweiz und Dänemark
in %
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
-0,5
2010
Quelle: Thomson Reuters.
2011
2012
Schweiz Bandbreite
Dänemark Leitzinssatz
Dänemark Zinssatz für certificates of deposits
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Krone nur innerhalb eines Bandes von +/−2,25% um den Leitkurs von 7,46 DKK/EUR
schwanken, die Dänische Nationalbank strebt aber einen Kurs möglichst nahe am Leitkurs an.12
Kurzfristig stabilisiert sie den Wechselkurs durch Interventionen am Devisenmarkt. Um die
Wechselkursanbindung zu halten, genügte es in der Vergangenheit, Zinsänderungen des
Euroraums nachzuvollziehen. Nun, da die DKK unter starken Aufwertungsdruck geraten ist,
senkte die dänische Notenbank unabhängig von der EZB im Mai 2012 zweimal den Leitzinssatz.
Dieser liegt seither um 55 Basispunkte unter dem Hauptrefinanzierungssatz der EZB. Die
Zinssenkung der EZB Anfang Juli wurde ebenfalls nachvollzogen, so dass der Leitzins seither bei
0,2% liegt. Analog sank auch die Verzinsung der Überschussliquidität bei der Dänischen
Nationalbank auf 0% bzw. auf −0,2% für certificates of deposits. Geschäftsbanken können
überschüssige Kronen-Liquidität nur bis zu einer Höhe von 70 Mrd DKK bei der Dänischen
Nationalbank (Einlage-Fazilität) veranlagen, darüberhinausgehende Beträge können sie bei der
Notenbank nur durch Ankauf der negativ verzinsten certificates of deposits anlegen. In Folge der
Zinsschritte ist es der Dänischen Nationalbank gelungen, den Kurs der Krone wieder nahe an
den Leitkurs heranzuführen. Der Durchschnittskurs seit 5. Juli 2012 beträgt 7,44 DKK/EUR.
Interventionen führen zu Ausweitung der Notenbankbilanzen
Beide Notenbanken haben in den vergangenen
Monaten in wechselnder Intensität auf den
Devisenmärkten interveniert, um die Aufwertung
ihrer Währungen zu begrenzen. Die Grafik zeigt,
dass sich vor allem die Bilanz der SNB seit Mai
2012 erneut massiv ausgeweitet hat. Seit Ausbruch
der Finanzkrise hat sich die Bilanz der SNB auf
72% des BIP vervierfacht und damit wesentlich
stärker ausgeweitet, als die konsolidierte Bilanz
des Eurosystems (33% des BIP) oder der Fed (19%
des BIP). Die Währungsreserven der SNB sind seit
Jänner 2012 im Zuge der Deviseninterventionen
um knapp 80% gestiegen und erreichten Ende Juli
2012 70% des BIP (406 Mrd CHF bzw. 338 Mrd
EUR).
Die
Bilanzausweitung
der
Dänischen
Nationalbank nimmt sich mit +50% seit
Vorkrisenzeiten dagegen vergleichsweise moderat
aus. Aber auch hier lagen die Währungsreserven
Ende Juli 2012 bei 28% des BIP (495 Mrd DKK
bzw. 67 Mrd EUR; +11% gg. Vorjahresmonat).
Die Bilanz macht – ähnlich wie im Euroraum –
31% des BIP aus.
In der Schweiz wurde zuletzt der Ruf nach einer
Auslagerung eines Teils der Währungsreserven in
einen Staatsfonds nach dem Vorbild Chinas,
12
Bilanzsumme der Zentralbanken
Jänner 2007 =100, Index basiert auf nationaler Währung
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
2007
2008
2009
2010
SNB
Dänische Nationalbank
Eurosystem (konsolidiert)
2011
2012
Quelle: Dänische Nationalbank, SNB, Thomson Reuters.
Währungsreserven ohne Gold
in % des BIP
80
70
60
50
40
30
20
10
0
2009
2010
SNB
2011
2012
Dänische Nationalbank
Quelle: Eurostat, EZB; errechnet jeweils am BIP des Vorjahres.
Dänemark ist auf Grund einer Ausnahmeregelung im EU-Vertrag nicht verpflichtet den Euro als Währung
einzuführen.
32
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Singapurs oder Norwegens laut, um sie so ertragreicher veranlagen zu können. Derzeit
veranlagt die SNB den Großteil der Devisenreserven in festverzinslichen Euro-Staatsanleihen –
die Schweiz ist bereits der größte Einzelgläubiger Deutschlands – und nur etwa 10% in
ausländischen Aktien. Der Erfolg der Wechselkursobergrenze, die explizit als temporäre
Notlösung bezeichnet wird, hängt jedoch auch davon ab, diese zu gegebener Zeit rasch wieder
rückgängig machen zu können, was einer längerfristigen Veranlagung in weniger liquide Titel
eher widerspricht.
Risiken der expansiven Geldpolitik
Vor dem Hintergrund der Devisenmarkt-Interventionen und der damit verbundenen starken
Ausweitung der Geldmenge stellt sich die Frage nach allfälligen Inflationsfolgen. Die Schweiz
machte bereits Ende der 70er-Jahre negative Erfahrungen mit der Ausweitung der Geldmenge
in Folge einer vorübergehenden Wechselkursanbindung, auf die eine Stagflationsphase folgte.
Derzeit werden die Inflationsrisiken in der Schweiz als sehr gering eingeschätzt. Bereits seit
Mitte 2011 befindet sich das Land in der Deflation (Juli 2012: −0,8%), vor allem dank
verbilligter Importgüter. Auch für Dänemark erscheint das Risiko eines unerwünschten
Inflationsschubs derzeit gering. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2012 hat sich die Inflationsrate
deutlich zurückgebildet und betrug im Juli 2,1%. Die Europäische Kommission prognostiziert
für 2013 einen Rückgang auf 1,5%, bei moderatem Lohnwachstum.
Problematischer
ist
hingegen
die
Immobilienpreisentwicklung in der Schweiz
(siehe Grafik unten rechts). So warnte die SNB
zuletzt immer lauter vor dem Entstehen einer
Immobilienpreisblase. Während in vielen
europäischen Ländern – wie auch in Dänemark
– die Eigenheimpreise mit der Krise stark
eingebrochen sind, ziehen sie in der Schweiz
kontinuierlich an. Um den Mindestkurs nicht zu
gefährden, kann die SNB nicht mit einer
Erhöhung der Leitzinsen gegensteuern und
versucht daher, die Hypothekarkreditvergabe
(und damit die Hauspreisentwicklung) über
höhere Verpflichtungen zur Eigenkapitalunterlegung einzudämmen.
Die hohen Währungsbestände in den
Notenbankbilanzen bringen zudem potenziell
starke Bewertungsschwankungen mit sich und
damit auch das Risiko von Bilanzverlusten. So
hat die SNB im Jahr 2010, als sie erfolglos gegen
die Frankenstärke intervenierte, einen
Bilanzverlust von 21 Mrd CHF (4% des BIP)
eingefahren. Im ersten Halbjahr 2012 machte
die SNB hingegen einen Buchgewinn auf
Fremdwährungen von 5,1 Mrd CHF, da der
US-Dollar und Yen gegenüber dem EUR und
somit dem CHF aufwertete.
33
HVPI-Inflationsrate
%-Veränderung zum Vorjahresmonat
5
4
3
2
1
0
-1
-2
2006
2007
2008
2009
Schweiz
2010
2011
Dänemark
2012
Euroraum
Quelle: Eurostat.
Hauspreisentwicklung
Index (2007=100)
140
120
100
80
60
40
20
0
1999
2001
2003
2005
Schweiz
Quelle: EZB.
Dänemark
2007
2009
2011
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Folgende Szenarien sind für die Schweiz denkbar: Wenn sich die Lage im Euroraum rasch
beruhigt und sich die Kapitalzuflüsse wieder umkehren, würde der CHF wieder abwerten. Die
SNB könnte den Mindestkurs aufgeben und würde Devisengewinne realisieren. Problematischer
ist der Fall einer fortgesetzten Krise im Euroraum. Sobald die importierte Deflation nachlässt
und insoweit die expansive Geldpolitik in weiterer Folge Inflationseffekte zeigt, stünde der
Mindestkurs in einem Spannungsverhältnis zur Wahrung der Preisstabilität. Die Aufgabe der
Wechselkursanbindung würde vermutlich eine neuerliche CHF-Aufwertung und damit massive
Bilanzverluste für die SNB nach sich ziehen. Die SNB diskutiert als zusätzliche Maßnahmen
Kapitalverkehrskontrollen und negative Zinssätze (Abgaben auf ausländische Einlagen).
Die dänische Notenbank schließt vorläufig Kapitalverkehrskontrollen13 aus und setzt bis auf
weiteres auf das Instrument der negativen Zinsen auf certificates of deposits.
Eigene Währung als Hemmschuh?
Die eigene Währung stellt die beiden Notenbanken in unsicheren Zeiten vor besondere
Herausforderungen. Für die Schweiz fällt die konjunkturelle Entwicklung vergleichsweise
positiv aus. So ist die Schweizer Wirtschaft in der Krise weniger stark eingebrochen als der
Euroraum. Die derzeit nachlassende Nachfrage aus dem Euroraum wird Großteils durch
Exporte in die USA und nach Lateinamerika und Asien Wachstum reales BIP
kompensiert. Die Binnennachfrage profitiert von den in %
Schweiz
Dänemark Euroraum
infolge der zuletzt deflationären Entwicklung 2008
2,2
-0,8
0,3
steigenden verfügbaren Einkommen. Generell hat sich 2009
-1,9
-5,8
-4,4
3,0
1,3
2,0
die
Exportwirtschaft
gegenüber
der 2010
2011
2,1
0,8
1,5
Währungsaufwertung als deutlich robuster erwiesen als 2012*
0,9
1,1
-0,3
erwartet. Vor allem die Uhren-, Pharma- und 2013*
1,7
1,4
1,0
Nahrungsmittelindustrie entwickeln sich gut.
Quelle: Eurostat; *Prognosen: Frühjahrsprognose der Europ. Kommission
Dänemarks Wirtschaftsleistung brach während der Finanz- und Wirtschaftskrise stärker ein
als im Euroraum und wuchs 2010 und 2011 nur verhalten. Grund dafür ist die hohe
Abhängigkeit der Wirtschaftsentwicklung von den Exporten in den Euroraum und die schwache
Binnennachfrage. Das moderate BIP-Wachstum, das von der Europäischen Kommission für
2012 erwartet wird, wird vor allem einem Fiskalstimulus geschuldet sein. Von den
Nettoexporten wird heuer auf Grund der schwachen Nachfrage aus dem Euroraum ein leicht
negativer Beitrag erwartet. Ab 2013 dürften sowohl der Privatkonsum als auch die dänischen
Exporte, dank des hohen Anteils an Gütern, deren Nachfrage nicht zyklisch schwankt, wieder
moderat steigen.
13
Allerdings wird der Spielraum für die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen durch die
Vertragsbestimmungen des EWR, dem beide Staaten angehören, rechtlich eingeschränkt.
34
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Das Hilfsprogramm für den spanischen
Bankensektor: Ein Überblick14
Ende Juni 2012 beantragte Spanien Unterstützung im Rahmen des EFSF zur Kapitalisierung und
Restrukturierung des heimischen Bankensektors. Das hohe Exposure der Banken gegenüber dem
Immobiliensektor in Verbindung mit fallenden Hauspreisen riss immer tiefere Löcher in die Bilanzen
der Institute. Angesichts steigender öffentlicher Refinanzierungskosten entschloss sich die spanische
Regierung schließlich, europäische Hilfe zur Rekapitalisierung des Bankensektors anzunehmen.
Das Memorandum of Understanding (MoU), das Spaniens Regierung Ende Juli 2012 mit dem
Europäischen Rat vereinbarte, sieht einen detaillierten Zeitplan für die Restrukturierung und
Kapitalisierung des spanischen Bankensektors bis Mitte 2013 vor. Wesentliche Elemente sind die
Einrichtung einer Bad Bank, die die spanischen Banken von Altlasten befreien soll, sowie die
Beteiligung privater Gläubiger. Letzteres stellt insofern eine besondere Herausforderung dar, als viele
Kleinanleger betroffen sind.
Spanien beantragt EFSF-Unterstützung
Ende Juni stellte Spanien einen Antrag auf EFSF-Hilfsmittel zur Rekapitalisierung spanischer
Banken. Der Europäische Rat genehmigte diese Finanzhilfe am 20. Juli 2012, mit Auflagen, die
vor allem auf die Restrukturierung des Bankensektors fokussiert sind. Bereits im Vorfeld waren
bis zu 100 Mrd EUR (knapp 10% des BIP) zugesagt worden, die Laufzeit beträgt bis zu 15 Jahre.
Ende Juni wurden die beiden von der spanischen Regierung beauftragen Gutachten (Roland
Berger und Oliver Wyman) zum Kapitalbedarf der 14 größten spanischen Banken insgesamt
(90% der Bilanzsumme aller Banken) veröffentlicht. Unter ungünstigen wirtschaftlichen
Bedingungen könnte sich dieser auf bis zu 62 o belaufen. Dabei wurde eine negative
Entwicklung von Wachstum, Arbeitslosigkeit und Immobilienpreisen angenommen, nicht
jedoch die Auswirkungen eines Anleihen- oder Aktienpreisverfalls, sodass der Kapitalbedarf
durchaus auch höher ausfallen könnte. Die genaue Summe wird sich erst in den kommenden
Monaten konkretisieren (siehe unten). Aktuell spricht die Regierung von 60 Mrd EUR.
Am 20. Juli 2012 wurde das Memorandum of Understanding (MoU) zwischen Spanien und
dem Europäischen Rat veröffentlicht. Es enthält allgemeine Verfahrungsregeln, die
Verpflichtung der spanischen Regierung, am Reform- und Konsolidierungspfad festzuhalten,
detaillierte Richtlinien in den Bereichen Aufsicht und Regulierung sowie einen genauen Zeitplan
für die Restrukturierung des spanischen Bankensektors (siehe unten). Der entscheidende Akteur
neben den spanischen Behörden ist die EK; die EZB und die EBA (Europäische Bankenaufsicht)
sind in einigen Bereichen unterstützend tätig. Der IWF beteiligt sich nicht an der Finanzierung,
leistet jedoch technische Hilfe.
Bei voller Ausnutzung der zugesagten Mittel würde sich die spanische Schuldenstandquote in
den nächsten Jahren rasch an 100% des BIP annähern (2011: 76%). Sobald im Euroraum eine
einheitliche Bankenaufsicht realisiert ist, könnten die Mittel in eine direkte ESM-Hilfszahlung an
die Banken umgewidmet werden. Diese wäre für Spanien nicht mehr schuldenstandwirksam.
14
Autoren: Dominik Bernhofer, Maria Silgoner (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im
Ausland)
35
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Bei der Umwidmung würde darauf verzichtet werden, den Mitteln – wie ursprünglich im ESM
vorgesehen – bevorzugten Gläubigerstatus zu verleihen. Dadurch wird ein wesentlicher
Unsicherheitsfaktor für die Märkte beseitigt. Trotz dieser Beschlüsse beruhigen sich die Märkte
für langfristige spanische Staatsanleihen nur sehr langsam: Ende August lagen die Renditen 10jähriger spanischer Staatsanleihen bei etwa 6,5%.
Wohnimmobilienpreisindex in Spanien (2007=100)
Staatsanleihen: Renditen in IT und ES
140
8
7
120
6
100
5
80
4
60
3
2
40
Veränderung 1999 zu Peak 2007/2008: 169,81
1
20
0
Jän.11 Mär.11 Mai.11 Jul.11 Sep.11 Nov.11 Jän.12 Mär.12 Mai.12 Jul.12
Quelle: Thomson Reuters.
IT - 10 Jahre
IT - 2 Jahre
Veränderung Peak 2007/2008 zu aktuellstem Wert: - 25,62
0
1999
ES - 10 Jahre
ES - 2 Jahre
2001
2003
2005
2007
2009
2011
Quelle: EZB.
Ursachen und Ausmaß der spanischen Bankenkrise
Ursache der Bankenkrise ist die starke Verquickung des Finanzsektors mit dem
Immobilienmarkt, in Kombination mit dem Platzen der Immobilienpreisblase. Ende März 2012
lag das Gesamtexposure spanischer Banken gegenüber dem Immobiliensektor bei 1.222 Mrd
EUR, 114% des BIP bzw. 33% der aggregierten Bilanzsumme des spanischen Bankensektors.
Aktiva spanischer Banken mit
Immobilienbezug
Q1 2012 in Mrd EUR
Kredite Baugewerbe
96,2
Kredite Immobiliendienstleister
295,7
Hypothekenkredite
649,6
Reale Aktiva (Häuser, Land, etc.)15
180,0
Summe
1221,5
Quelle: Bank of Spain, OeNB
Die Bankbilanzen kommen von zwei Seiten unter Druck: Einerseits durch sinkende
Immobilienpreise und andererseits durch überfällige bzw. nicht einbringliche Kredite. Die
Wohnimmobilienpreise sind seit ihrem Höhepunkt vor der Krise um 25% gesunken. In Irland
15
Die realen Aktiva wurden von den Banken im Zuge sogenannter debt-equity swaps erworben. Im Zuge dieser
Transaktionen tilgten Kreditnehmer ihre (bereits uneinbringlichen) Schulden mit den damit finanzierten
Vermögenswerten (zu teils überhöhten Preisen).
36
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
haben sich die Preise – bei einem vergleichbaren Anstieg um über 160% zwischen 1999 und
2007/08 – seit dem Höhepunkt hingegen halbiert. Das eingangs erwähnte adverse Szenario von
Berger und Wyman nimmt einen Rückgang ab dem Höhepunkt der Preisentwicklung von über
60% an.
Gleichzeitig steigt die Zahl zweifelhafter Kredite seit nunmehr 15 Monaten16. Im Juni
machten sie bereits 164,4 Mrd EUR oder 9,4% des ausstehenden Kreditvolumens aus.
Entwicklung spanischer Bankeinlagen*
Spanien: Zweifelhafte Kredite
in % der gesamten Kredite
10
in Mrd Euro
1.900
9
1.700
8
7
1.500
6
5
1.300
4
1.100
3
2
900
1
0
Jän.07
Jän.08
Jän.09
Jän.10
Jän.11
700
2005
Jän.12
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Quelle: EZB, *konsolidiert, ausgenommen Zentralregierung
Quelle: BdE.
Die Problematik des hohen Immobilienexposures wurde lange Zeit von den zuständigen
Behörden massiv unterschätzt. Nach dem Platzen der Blase konnte sich Spanien – im Gegensatz
zu Irland – nicht umgehend zur Einrichtung einer Bad Bank durchringen. Stattdessen entschied
man sich für die Konsolidierung des Bankensektors: Die Zahl der spanischen Banken wurde von
über 50 auf 14 reduziert. Dass ein Zusammenschluss mehrerer Banken mit ähnlichem
Risikoprofil ohne hinreichende Kapitalzufuhr jedoch keine hinreichende Lösung ist, zeigt die
finanzielle Misere der Bankia, die 2011 aus der Fusion 7 kleiner Sparkassen entstand. Bankia
musste Anfang 2012 teilverstaatlicht werden, der Kapitalisierungsbedarf wird auf 23 Mrd EUR
geschätzt.
Die in der jüngeren Vergangenheit erfolgte schrittweise Erhöhung der Rückstellungs- und
Eigenkapitalvorgaben für den spanischen Bankensektor wurde von den Märkten nicht als
Fortschritt, sondern als Signal für die Größe der Problematik interpretiert. Das Misstrauen
gegenüber dem Bankensektor zeigt sich unter anderem am Rückgang der Einlagen bei
spanischen Banken und am Rückzug internationaler Banken vom spanischen Interbankenmarkt.
Die erschwerten Refinanzierungsbedingungen hemmen die Kreditvergabe. Laut Banco d’España
lag das ausstehende Kreditvolumen der Privatwirtschaft im Mai 2012 um 2,1 % unter dem
Niveau vom Mai 2011. Besonders betroffen sind dabei Hypothekarkredite. Die
gesamtwirtschaftliche Produktion im zweiten Quartal 2012 lag 1 % niedriger als im zweiten
Quartal 2011.
16
Die spanische Notenbank definiert ausstehende Kredite als zweifelhaft, wenn vereinbarte Zinszahlungen
und/oder Tilgungsraten mehr als 3 Monate überfällig sind.
37
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Der Zeitplan zur Restrukturierung des spanischen Bankensektors
Der Zeitplan zur Restrukturierung des spanischen Bankensektors, der dem MoU zugrunde
liegt, durchläuft mehrere Phasen (mit Schwerpunkt Jahreswechsel 2012/13) und soll bis Ende
Juni 2013 abgeschlossen sein. Er enthält Elemente der Aufsicht, der Kapitalisierung und der
Restrukturierung.
• Bereits im Juli sind 30 Mrd EUR an Spanien ergangen und für den Fall eines akuten
Finanzbedarfs spanischer Banken beim EFSF hinterlegt worden.
• Nach den Gutachten von Roland Berger und Oliver Wyman (top-down) werden weitere
Wirtschaftsprüfer bis Ende September Stresstests auf Einzelbankenbasis durchführen, um
den notwendigen Kapitalisierungsbedarf zu ermitteln (bottom-up). Dabei werden die 14
Banken in vier Gruppen unterteilt: Die Gruppe 0 wird Banken ohne
Kapitalisierungsbedarf enthalten. Die Gruppe 1 ist vordefiniert und enthält alle bereits
vom Fund for Orderly Bank Restructuring (FROB) verwalteten Banken17. Die Gruppe 2
wird Banken umfassen, die ihren Kapitalisierungsbedarf nicht ohne staatliche
Unterstützung finanzieren können, während die Gruppe 3 jene Banken beinhaltet, die in
der Lage sind, sich über die Märkte zu rekapitalisieren.
• Anfang Oktober präsentieren die Banken aus den Gruppen 1 und 2 ihre (eigenen)
Vorschläge zur Finanzierung des notwendigen Kapitalbedarfs. Gemeinsam mit der EK
bewerten die spanischen Behörden diese Vorschläge bis spätestens Ende Dezember.
Sodann erfolgen die Kapitalinjektionen über den FROB. Banken, die nicht existenzfähig
sind, sollen geordnet abgewickelt werden.
• Die Banken aus Gruppe 3 präsentieren ihre Vorschläge ebenfalls Anfang Oktober18. Im
Gegensatz zu den Banken aus Gruppe 1 und 2 bedürfen ihre Kapitalisierungspläne keiner
Zustimmung durch die spanischen Behörden oder die EK. Banken, die eine signifikante
Kapitalerhöhung planen (mehr als 2% der risiko-gewichteten Aktiva), müssen bis Ende
Dezember spezielle Anleihen im Ausmaß des notwendigen Kapitalbedarfs an den FROB
begeben19. Sollten in weiterer Folge private Investoren das notwendige Kapital
bereitstellen, werden diese Papiere bis Ende Juni 2013 getilgt. Ansonsten werden sie in
Aktien umgewandelt, und die Kapitalisierung erfolgt (ähnlich den Gruppen 1 und 2)
durch den FROB. Jene Banken aus Gruppe 3, die keine signifikante Kapitalerhöhung
planen (weniger als 2 % der risikogewichteten Aktiva), haben bis Ende Juni Zeit, das
notwendige Kapital aufzunehmen. Für den Fall, dass sie nicht erfolgreich sind, erfolgt
die Kapitalisierung durch den FROB.
Ein wichtiger Teil des MoU ist die Einrichtung einer Asset Management Company (AMC),
i.e. einer Bad Bank. Alle Banken, deren Kapitalisierung über den FROB organisiert wird,
17
Der FROB, eingerichtet Ende Juni 2009, unterstützt die Restrukturierung und –kapitalisierung spanischer
Problembanken. Aktuell kontrolliert er die BFA/Bankia, die Catalunya Caixa die NCG Banco und die Banco de
Valencia.
18
Prinzipiell kann die Aufbringung des Eigenkapitals durch interne Maßnahmen, den Verkauf von
Vermögenswerten, Maßnahmen im Bereich der Verbindlichkeiten oder Ausgabe neuer Aktien erfolgen.
19
Solche Papiere werden als contingent convertible bond (CoCo) bezeichnet. Im Normalfall kann der Begeber
solcher Anleihen am Fälligkeitsdatum entscheiden, sie zu tilgen oder sie in Aktien umzuwandeln.
38
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
müssen im Zuge ihrer Restrukturierung notleidende Aktiva („impaired assets“) an die AMC zu
übertragen. Die Bewertung dieser Aktiva erfolgt zu ihrem realen langfristigen Marktwert. Im
Gegenzug für ihre Aktiva erhalten die Banken Anteile an der AMC, von der AMC begebene
Anleihen, Liquidität oder andere Anleihen. Das Eigenkapital der AMC wird vom FROB
bereitgestellt. Die AMC soll die frisch kapitalisierten Banken von Altlasten befreien und dadurch
die Unsicherheit über den Zustand der spanischen Bankbilanzen verringern.
Um die Kosten für die spanischen Steuerzahler so gering wie möglich zu halten, verlangt das
MoU die Beteiligung privater Gläubiger an notwendigen Abschreibungen in den vom FROB
kapitalisierten Banken. Das gilt nicht nur für die Aktionäre dieser Banken, sondern auch für die
Halter von hybriden Papieren (wie CoCos) sowie nachrangiger Verbindlichkeiten. Da der Besitz
dieser Papiere in Spanien unter Kleinanlegern breit gestreut ist, stellt die Ausgestaltung einer
solchen Gläubigerbeteiligung eine erhebliche Herausforderung für die spanischen Behörden dar.
39
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Portugal: Gelingt die Rückkehr an den Kapitalmarkt
im Jahr 2013?20
Portugal verfolgt ein ambitioniertes Anpassungs- und Reformprogramm, das von der EU und dem
IWF finanziell unterstützt wird. Dieses Programm verfolgt das Ziel, dass Portugal ab 2013 wieder
erfolgreich mehrjährige Papiere am Kapitalmarkt begeben kann. Jüngste Entwicklungen auf dem
Sekundärmarkt für portugiesische Staatsanleihen zeigen einen gewissen Rückgang der Renditen, die
sich allerdings nach wie vor auf hohem Niveau befinden. Risiken für die erfolgreiche Umsetzung des
portugiesischen Programms ergeben sich vor allem aufgrund von zwei Entwicklungen: i) Die
anhaltenden Refinanzierungsprobleme portugiesischer Banken am Interbankenmarkt dämpfen die
Kreditvergabe an die Privatwirtschaft. ii) Pro-zyklische Effekte der Strukturreformen und der
Fiskalkonsolidierung schwächen die Binnennachfrage. Beides hat negative BIP-Effekte.
Im 2. Quartal 2012 ist die portugiesische Wirtschaft um 1,2 % geschrumpft (gegenüber
Vorquartal). Eine weitere Verschärfung der konjunkturellen Situation könnte die Konsolidierungsziele
2012 gefährden. Eine Spirale aus höheren Schulden und steigenden Zinsaufschlägen würde die
Rückkehr Portugals an die Kapitalmärkte hinauszögern. Rezente Einschätzungen von OECD und
IWF halten aber an 2013 als realistischem Jahr für die Rückkehr Portugals an den Kapitalmarkt
fest.
Entwicklung der Renditeaufschläge zu Deutschland
Seit Beginn 2012 ist eine stetige Beruhigung am Markt für portugiesische Staatsanleihen
bemerkbar (siehe Grafik unten). Der Zinsaufschlag 10-jähriger Papiere gegenüber
gleichlautenden deutschen Anleihen ist seit dem Jahresbeginn um fast 300 Basispunkte
zurückgegangen, bleiben allerdings nach wie vor mit gut 800 Basispunkten sehr hoch.
Gleichzeitig begibt Portugal erfolgreich kurzfristige Geldmarktpapiere (T-Bills). Seit Dezember
2011 steigen Laufzeit und ausstehende Volumina der Papiere, die Verzinsung ist deutlich
zurückgegangen. Die portugiesische Notenbank bestätigt eine gestiegene Nachfrage heimischer
Banken nach diesen Papieren (welche durch die langfristigen Refinanzierungsoperationen der
EZB unterstützt worden ist), spricht aber auch von wachsendem Interesse aus dem Ausland.
Gleichzeitig zeigen Schätzungen des IWF, dass die Zinsaufschläge für längerfristige
Staatspapiere Portugals stark überzogen sind. So sind nach diesen Berechnungen (IWF Fiscal
Monitor Juli 2012) mehr als zwei Drittel der gegenwärtigen Zinsaufschläge gegenüber
Deutschland für 10-jährige Papiere nicht durch Fundamentalfaktoren (wie z.B. Schuldenstand,
Leistungsbilanzdefizit etc.) erklärbar (siehe Grafik oben).
Jüngste Simulationen gehen davon aus, dass die Staatsschulden 2013 mit 118,5% des BIP
ihren Höhepunkt erreichen und dann bis 2030 auf 80 % zurückgehen werden (IWF
Länderbericht Juli 2012). Die Verzinsung für 10-jährige Staatsanleihen wird dabei für den
Zeitraum bis 2030 mit durchschnittlich 7% angenommen. Aktuell (Ende August 2012) sind es
9,6%.
20
Autor: Dominik Bernhofer ((Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)
40
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Renditenaufschläge auf 10-jährige Staatsanleihen
in Basispunkten, Vergleich mit Deutschland
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
Jän.08 Jul.08 Jän.09 Jul.09 Jän.10 Jul.10 Jän.11 Jul.11 Jän.12 Jul.12
ES
IE
IT
PT
GR
Quelle: EZB.
Finanzmarkt: Anzeichen einer Kreditklemme?
Das portugiesische Wachstumsmodell vor der Krise war stark abhängig von Kapitalzuflüssen
im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Bankaktivitäten. Ausländische Banken stellten
portugiesischen Banken umfangreiche Finanzmittel zur Verfügung, die diese Liquidität
wiederum an die portugiesische Realwirtschaft weitergereicht haben. Infolge veränderter
Risikoeinschätzungen ist dieser Zustrom seit Herbst 2008 versiegt.
Zwischen Q2 2008 und Q1 2012 ging das Gesamtvolumen der Forderungen ausländischer
Banken gegenüber der portugiesischen Wirtschaft (alle Sektoren) um etwa 40% zurück (siehe
Grafik unten). Grenzüberschreitende Forderungen fielen dabei um 60 %. Hingegen erwies sich
die Kreditvergabe der lokalen Töchter ausländischer Banken als stabil. Im Vergleich zu Q2 2008
sind ihre Forderungen sogar leicht angestiegen.
Kreditvergabe
Aktivitäten ausländischer Banken seit Beginn der Krise
120
Q2 2008 = 100
in % zum VJQ
14
110
12
100
90
10
80
8
70
60
6
50
2
4
40
0
30
20
2008q2 2008q4 2009q2 2009q4 2010q2 2010q4 2011q2 2011q4
Quelle: BIS
-2
-4
-6
Forderungen Internationale Banken gesamt
Kreditvergabe an Banken
Finanzierungs des öffentlichen Sektors
Grenzüberschreitende Forderungen
Forderungen lokaler Töchter
-8
2008q4
2009q2
2009q4
2010q2
2010q4
nichtfinanzielle Körperschaften
2011q2
2011q4
2012q2
private Haushalte
Quelle: Bank of Portugal
Statistiken der portugiesischen Notenbank legen nahe, dass die inländische Kreditvergabe an
nicht-finanzielle
Unternehmen
und
Haushalte
unter
den
erschwerten
Refinanzierungsbedingungen des portugiesischen Bankensektors leidet. Das ausstehende
Kreditvolumen an diese Sektoren lag im zweiten Quartal 2012 um 6,2 bzw. 4,2% niedriger als
41
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
im gleichen Quartal des Jahres 2011 (siehe Grafik)21. Positiv zu vermerken ist hingegen die laut
portugiesischer Notenbank relativ stabile Liquiditätsversorgung der Exportindustrie. Stabile
Einlagen und die Liquiditätsversorgung durch die EZB lindern die Refinanzierungsprobleme des
portugiesischen Bankensektors. Ende August 2012 erreichte das Volumen der EZBRefinanzierungsoperationen gegenüber portugiesischen Banken 66 Mrd. EUR. Laut dem
jüngsten IWF-Länderbericht (Juli 2012) ist zu erwarten, dass alle großen portugiesischen
Banken per Ende 2012 eine Core Tier 1-Kapitalquote von 10% erreichen werden.
Haben die Strukturreformen pro-zyklische Effekte?
Das Reformprogramm der portugiesischen Regierung, das Anfang 2011 mit der Troika
(EZB, IWF, EK) vereinbart wurde, umfasst im Wesentlichen zwei Punkte: i) eine nachhaltige
Sanierung der öffentlichen Haushalte (inklusive ausgelagerter staatlicher Bereiche), und ii) eine
nachhaltige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Exportpotentials22. In einem Umfeld
erhöhter Unsicherheit und schwacher inländischer und internationaler Wachstumsentwicklung
stellt die Erreichung dieser Ziele eine besondere Herausforderung dar.
Wachstumsbeitrag des realen BIP in PT
8,0
Wettbewerbsfähigkeit
2000 = 100
in % Punkten gegenüber der Vorjahresperiode
115
110
4,0
105
0,0
100
-4,0
95
-8,0
90
-12,0
2008q01
2009q01
2010Q1
2011Q1
priv.Konsum
staatl.Konsum
Bruttoanlageinv.
Außenbeitrag
Vorratsveränderungen*)
BIP
2012Q1
85
80
2000
2002
2004
2006
Exportleistung
2008
2010
2012
Realer effektiver Wechselkurs
Quelle: OECD
Quelle: Eurostat. *) inkl. Statistischer Differenz.
Seit 2011 befindet sich die portugiesische Wirtschaft – wie bereits 2009 und Anfang 2010 –
in einer Rezession. Im 2. Quartal 2012 ging das portugiesische BIP laut jüngstem Flash-Estimate
um 1,2 % (gegenüber Vorquartal) zurück, und war damit das siebte Quartal in Folge negativ.
Diese Entwicklung wird von der Binnennachfrage (insb. der Investitionsnachfrage) dominiert,
der Wachstumsbeitrag der Nettoexporte ist hingegen positiv (siehe Grafik). Die
Binnennachfrage wird dabei von pro-zyklischen Effekten der portugiesischen Fiskalpolitik und
der Lohnmoderation gedämpft. Das negative Lohnwachstum pro Beschäftigten (2011 -4,6%
geg. VJ, real) und die Rückführung des Budgetdefizits (um 5 ½% des BIP im Jahr 2011
gegenüber 2010) haben die Konsumnachfrage gedämpft23. In einem Umfeld erhöhter
21
Bis dato sind keine Studien verfügbar, die angebots- und nachfrageseitige Faktoren im portugiesischen
Kreditwachstum systematisch untersuchen. Ähnlich gelagerte Untersuchungen für Spanien und Italien auf Basis
des „Bank Lending Surveys“ der EZB kommen aber zum Ergebnis dass angebots- und nachfrageseitige Faktoren
relevant sind.
22
Siehe auch OECD Länderbericht (Juli 2012).
23
Mindestens 50 % davon sind Einmaleffekte (OECD Länderbericht Juli 2012).
42
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Unsicherheit, schwacher Konsumnachfrage und erschwerter Kreditvergabebedingungen gehen
auch die Unternehmensinvestitionen zurück24.
Nach zweistelligen Wachstumsraten 2010 und 2011 machte sich im 2. Quartal 2012 nun
auch eine deutliche Abschwächung der Exportdynamik bemerkbar. Grund ist die Abhängigkeit
der Exporte von der europäischen Konjunktur. 77% der portugiesischen Exporte gehen nach
Europa, 50% allein nach Spanien, Deutschland und Frankreich (Stand 2011). Im April gingen
die Exporte Portugals in den Euroraum erstmals leicht zurück (im Vergleich zum VJM). Die
aktuelle Situation hat zu erhöhten Diversifizierungsbemühungen der portugiesischen Industrie
geführt. Im ersten Quartal 2012 stieg insbesondere der Anteil der Güterexporte in Märkte
außerhalb der EU (dreistellige Zuwächse in China). Seit 2011 konnte Portugal seine
Marktanteile im Welthandel ausweiten und damit etwa die Hälfte der Marktanteilsverluste seit
2000 wettmachen (siehe Grafik Exportleistungsindikator OECD).
Die Rückkehr auf den Kapitalmarkt im Verlauf von 2013
Die Troika (EZB, IWF, EK) lobt das portugiesische Anpassungs- und Reformprogramm als
erfolgreich, insbesondere im Kontext des schwierigen makroökonomischen Umfelds. Die
fiskalischen und außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte gehen zurück, die finanzielle Stabilität
des Bankensektors scheint gewährleistet. Die Zustimmung der Bevölkerung zu den
Veränderungen ist hoch. Rund 80% der abgegebenen Stimmen bei den Parlamentswahlen
Anfang Juni 2011 entfielen auf Parteien, die das Sparprogramm unterstützen. Der soziale
Konsens wird von der Regierung als wichtige Stütze der Reformmaßnahmen hervorgehoben.
Negativ zu vermerken ist das rückläufige Wachstum von Krediten und Binnennachfrage. Der
IWF (Länderbericht Juli 2012) erwartet, dass Portugals Wirtschaft 2012 um 3% real
schrumpfen wird und dies das Budgetdefizit um 0,5 % des BIP erhöhen könnte. Diese Lücke soll
durch einen Anstieg der EU-Strukturmittel und geringer als erwartete Zinsausgaben
kompensiert werden. Bis jetzt hält die Regierung am vereinbarten Defizitziel von 4,5% des BIP
für 2012 fest. Nach letzten Meldungen des portugiesischen Finanzministeriums sank das
gesamtstaatliche Defizit zwischen Jänner und Juli 2012 um 40% gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Ein Großteil der Verbesserung stammt aus höheren Einnahmen (wie z.B.
Gebührenerhöhungen); allerdings sind die Steuereinnahmen zurückgegangen. Gleichzeitig sind
die Ausgaben angestiegen (+ 0,8%), und zwar infolge höherer Zinszahlungen (+ 16,9%), die
Primärausgaben hingegen sind rückläufig. Angesichts der rückläufigen Steuereinnahmen ist es
allerdings fraglich, ob die portugiesische Regierung das für 2012 angestrebte Defizitziel zur
Gänze erreichen kann.
Der Plan für die Rückkehr auf den Kapitalmarkt soll in zwei Phasen erfolgen: Ein erster
Schritt ist die stetige Steigerung des Volumens und der Laufzeit der kurzfristigen
Geldmarktpapiere. In einem zweiten Schritt sollen sogenannte „medium term notes“ (MTNs)
mit einer Laufzeit von 1 – 5 Jahren an speziell ausgewählte Investoren begeben werden. Gelingt
Portugal – so wie Irland – die Rückkehr an den Kapitalmarkt, so hätte dies auch positive
Auswirkungen auf den Euroraum. Das erfolgreiche Abschließen eines Anpassungsprogramms
innerhalb der Währungsunion könnte positive Vertrauens- und Vorbildeffekte entfalten.
24
2011 war auch erstmals der Wachstumsbeitrag der öffentlichen Investitionen negativ. Die öffentliche Hand
kontrolliert traditionell etwa 15 % der Bruttoanlageinvestitionen Portugals.
43
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Slowenien: Fiskalkonsolidierung, Bankensanierung
und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit als
wesentlichste Herausforderungen25
Die wirtschaftliche Entwicklung in Slowenien geriet in den vergangenen Monaten verstärkt
in die Schlagzeilen. Angesichts der Verdoppelung der Staatsschulden zwischen 2008 und 2011,
erwarteter weiterer Belastungen des Staatshaushaltes im Zusammenhang mit der geplanten
Sanierung der größten Banken des Landes und der angestiegenen Zinsen für Staatsanleihen
wurde Slowenien in den Medien des öfteren als der nächste mögliche Kandidat für den EuroRettungsschirm genannt. Die drei größten Ratingagenturen setzten Anfang August die Ratings
des Landes um eine (Fitch und S&P) bzw. drei (Moody’s) Stufen herab. Am pessimistischsten ist
Moody’s, in deren Beurteilung (Baa2) Slowenien nur noch zwei Stufen vom Verlust des
„investment grade“ trennt. In der Begründung ihrer Schritte nannten alle drei Agenturen die
weitere Verschlechterung der Situation im slowenischen Bankensystem, die Verschlechterung
der Finanzierungssituation des Staates und die schwache Konjunktur. Parallel dazu stuften
Moody’s und Fitch die Ratings von ausgewählten slowenischen Banken (darunter auch der drei
größten, zum Teil im Staatsbesitz befindlichen, Banken: NLB, NKBM und Abanka), während
S&P ihr Rating für das slowenische Bankensystem herabsetzte.
Rezession mit wenigen positiven Nebeneffekten
Slowenien steckt seit 2009 in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Nach dem starken
BIP-Rückgang 2009 (-8%), folgte zwar 2009 eine leichte Erholung, 2011 und voraussichtlich
2012 ist das Wirtschaftswachstum aber erneut negativ. Positive Impulse kommen ausschließlich
von den Nettoexporten, während die Bruttoanlageinvestitionen 2012 bereits das vierte Jahr in
Folge (zum Teil schwere) Einbrüche erleiden und auch der Konsum schrumpft. Die Europäische
Kommission rechnet für heuer mit einem BIP-Rückgang von 1,4% und für 2013 mit einer
leichten Erholung (+0,7%). Laut Kommission sind die Aussichten durch die schwache
Baukonjunktur, eine Kreditklemme, beachtliche (und unerlässliche) fiskalische
Konsolidierungsmaßnahmen, fallende Reallöhne und hohe Arbeitslosigkeit getrübt.
Die Inflationsrate betrug im Juli 2012 2,6% im Jahresabstand und liegt nur leicht über dem
Durchschnitt des Euroraumes (2,4%). Die Inflation wird vor allem durch die Preise für Energie
und unverarbeitete Nahrungsmittel getrieben, während die Kerninflation deutlich niedriger bei
1,4% lag. Laut Kommission wird die Inflationsrate im Gesamtjahr 2012 bei 2,2% liegen und
nächstes Jahr auf 1,7% sinken.
Mit der schwachen Binnennachfrage hängt die Verbesserung des Saldos der Leistungsbilanz
und der Vermögensübertragungen seit Ausbruch der Wirtschaftskrise zusammen. Das Defizit
verringerte sich von 7% des BIP in 2008 auf etwa 1% in den Jahren 2009 bis 2011. Der Saldo
sollte nach Ansicht der Kommission 2012 ausgeglichen sein und 2013 ein leichtes Plus
aufweisen. Die Verbesserung der Außenwirtschaftsposition kam zum Teil von der
Handelsbilanz, aber auch der Einkommenssaldo verbesserte sich nicht zuletzt dank niedrigerer
25
Autor: Zoltan Walko (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland). Einzelne Tabellen
sind aus den Originärquellen übernommen und deswegen in Englisch.
44
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Gewinnausschüttungen
Unternehmenssektor.
an
ausländische
Eigentümer
im
krisengeschüttelten
Tabelle 1: Prognose wirtschaftlicher Kennzahlen:
Quelle: Europäische Kommission
Die drei größten Problembereiche
Budget
Die Anfang 2012 angetretene neue Regierung des Landes hat bereits nach kurzer Zeit einen
ambitionierten Plan zur Verringerung des Budgetdefizits von 6,4% des BIP im Jahr 2011 auf
3,5% in 2012 und 2,5% in 2013 (und weiter auf 0,4% bis 2015) vorgelegt. Dies soll
mehrheitlich durch eine (überwiegend zeitlich begrenzte) Verringerung von Staatsausgaben, und
zum kleineren Teil durch gesteigerte Einnahmen erzielt werden. Aufgrund zahlreicher Risiken
erwartet die Europäische Kommission einen höheren Defizitpfad: 4,3% in 2012 und 3,8% in
2013. Dementsprechend sieht die Kommission einen stärkeren weiteren Anstieg der
Staatsschulden von 47,6% des BIP in 2011 auf 54,7% (Stabilitätsprogramm: 51,9%) in 2012 und
58,1% (53,1%) in 2013.
Bei der derzeit laufenden Finalisierung des Budgetentwurfes für 2013-2014 will die
Regierung an ihren ursprünglichen Zielen festhalten, und der Finanzminister hat vor kurzem
weitere Einsparungen bei den Pensionen, den Sozialausgaben und bei den Löhnen im
öffentlichen Sektor nicht ausgeschlossen. Immer wieder tauchen in den Medien Spekulationen
über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf, was aber bislang offiziell nicht bestätigt wurde.
Eine „Unbekannte“ ist derzeit noch der Fiskaleffekt der angepeilten Sanierung der drei größten
Banken des Landes (siehe auch unten). Um die negativen Auswirkungen der
Budgetkonsolidierung auf die Konjunktur teilweise abzufedern, hat die Regierung ein
Maßnahmenpaket angekündigt (und teilweise schon implementiert), das durch die Verringerung
45
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
der Bürokratie und die Vereinfachung von staatlichen Entscheidungsverfahren das
Geschäftsumfeld der Unternehmen verbessern und Investitionen begünstigen soll (z.B.
Baugenehmigungen, Regionalentwicklung, Zahlungsdisziplin, Förderung der Energieeffizienz,
SMEs).
Grafik 1: Wirtschaftswachstum, Budgetsaldo und Staatsschulden
Wirtschaftswachstum, Budgetsaldo und Staatsschulden
1.0
2007
0.0
23.1
Budgetsaldo in % des BIP
-1.0
2005
2006
26.7
26.4
-2.0
2008
21.9
-3.0
-4.0
2012f
54.7
-5.0
2009
-6.0
-7.0
-10.0
-8.0
2010
2011
35.3
38.8
47.6
-6.0
-4.0
-2.0
0.0
2.0
4.0
6.0
8.0
10.0
Reales BIP-Wachstum
Anmerkung: Die Blasen stellen die Staatsschulden dar. Die Zahlen neben den Blasen geben das Referenzjahr und die Höhe der Staatsschulden in % des BIP an.
Quelle: Europäische Kommission, OeNB.
Um ihrer Verpflichtung im Rahmen des EU-Fiskalpaktes nachzukommen und das
Marktvertrauen zu stärken, strebt die Regierung die Verankerung einer Fiskalregel in der
Verfassung an. Im Frühsommer musste diese legistische Maßnahme aufgrund des Widerstandes
der Opposition (deren Stimmen für die Verabschiedung notwendig sind) verschoben werden
und die seither laufenden Allparteien-Verhandlungen sind bislang erfolglos geblieben.
Betreffend die langfristige Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen skizzierte die Regierung in ihrem
Stabilitätsprogramm einen erneuten Anlauf zu einer Pensionsreform. Demnach soll ein
Mehrsäulensystem eingeführt und das Pensionsantrittsalter angehoben werden (Beschlussfassung
bis Ende 2013). In der Beurteilung der Kommission sind diese Pläne allerdings angesichts der
Herausforderungen (alterungsbedingte Ausgaben in Slowenien deutlich über dem EUDurchschnitt) nur wenig ambitioniert.
Banken
Sloweniens Bankensystem gehört zu den am schwächsten kapitalisierten und am wenigsten
ertragreichsten in der EU. Die größte, mehrheitlich im Staatsbesitz befindliche Bank des Landes
NLB musste Mitte 2012 nach EBA-Vorgaben rekapitalisiert werden, wobei die Kosten (380 Mio
EUR) vom Staat (320 Mio EUR) und staatlichen Fonds (60 Mio EUR) getragen wurden, da sich
der Minderheitseigentümer KBC nicht an der Kapitalerhöhung beteiligte. Allerdings steht die
Privatisierung der Bank (wie auch die Privatisierung der zweitgrößten Bank, NKBM) bis Mitte
2013 hoch auf der Prioritätenliste der Regierung.
46
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Die slowenischen Banken haben mit einem hohen und steigenden Anteil von notleidenden
Krediten zu kämpfen (Ende Mai 2012 lag der Anteil von Krediten, die 90 Tage oder mehr
überfällig waren, bei 12,8%). Dies schlägt sich in ihrem Erfolgsausweis nieder (auf Sektorebene
Nachsteuerverlust 2010, 2011 und voraussichtlich auch 2012) und löst einen
Rekapitalisierungsbedarf aus. Unterschiedlich hohe Schätzungen über die tatsächliche Höhe der
effektiv notleidenden Kredite bei den größten Banken des Landes sowie Abgrenzungs- bzw.
Definitionsprobleme bei notleidenden Krediten deuten auf Datenprobleme und Schwierigkeiten
bei der Bewertung der Asset-Qualität hin. Dies wiederum erschwert die Ermittlung des
effektiven Rekapitalisierungsbedarfs.
Grafik 2: Notleidende Kredite des Bankensektors
Anteil notleidender Kredite (>90 Tage überfällig)
in % aller Kredite an den jeweiligen Sektor
25
20
15
10
5
0
Alle Sektoren
31/12/2007
Nichtfinanzielle Unternehmen
31/12/2008
31/12/2009
31/12/2010
Haushalte
31/12/2011
31/05/2012
Quelle: Banka Slovenije, OeNB.
Das Problem der notleidenden Kredite, zusammen mit geringen Kapitalpuffern und
möglichen mittelfristigen Liquiditätsengpässen (derzeit stellen langfristige Kredite der EZB
sowie Staatseinlagen wichtige Finanzierungsformen für die Banken dar), beeinträchtigt die
Kreditvergabewilligkeit der Banken. Das ausstehende Kreditvolumen an Unternehmen und
Haushalte ist seit August 2008 rückläufig (negative Wachstumsraten im Jahresabstand), wobei
vor allem Kredite an Unternehmen betroffen sind. Die schwache Kreditnachfrage der
Unternehmen kann allerdings zum Teil als Umkehr der starken Kreditexpansion und des starken
Anstiegs der Unternehmensverschuldung vor der Krise gesehen werden, sie verzögert allerdings
die konjunkturelle Erholung.
Um die angebotsseitigen Hemmnisse für das Kreditwachstum zu mildern, arbeitet die
Regierung an Plänen, das Problem der notleidenden Kredite zu lösen. Nach jüngsten
Informationen soll eine „Bad Bank“ die notleidenden Forderungen der drei größten Banken des
Landes übernehmen und somit ihre Bilanzen entlasten. An den Details des Planes, einschließlich
der Berechnungen über die Auswirkungen auf den Staatshaushalt, wird derzeit noch in
Allparteien-Verhandlungen gefeilt; eine Entscheidung wird für den September erwartet.
47
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Die slowenische Notenbank warnte allerdings Ende August vor einer Überdramatisierung der
Situation der slowenischen Banken. Die Bank erklärte, dass einzelne Fälle von schlechten
Geschäftspraktiken, Missmanagement und vermuteter Korruption verallgemeinert würden und
ein desolater Zustand des gesamten Bankensystems gezeichnet würde. Die Notenbank betonte,
dass die slowenischen Banken stabil seien, normal funktionierten und laufend von ihr überwacht
würden.
Wettbewerbsfähigkeit
Eine detaillierte Analyse der Europäischen Kommission im Rahmen des Verfahrens bei
makroökonomischen Ungleichgewichten hielt fest, dass Slowenien sehr ernsthafte (aber keine
übermäßigen) Ungleichgewichte aufweist, die dringend Maßnahmen erfordern. Neben der
übermäßigen Verschuldung der Unternehmen und Risken für die Stabilität des Bankensektors
hat die Kommission die ungünstigen Entwicklungen in der externen Wettbewerbsfähigkeit des
Landes in den Jahren 2008-2010 hervorgehoben. In diesem Zusammenhang schlägt die
Kommission verschiedene Maßnahmen vor, unter anderem die Verbesserung des
Investitionsklimas, einschließlich des Klimas für ausländische Direktinvestitionen,
Zurückhaltung bei den Lohnabschlüssen (insbesondere angesichts der Lohnerhöhungen im
öffentlichen Sektor und der kräftigen Minimallohnerhöhung in den letzten Jahren), weiters eine
Verringerung der Segmentierung des Arbeitsmarktes samt einer Abschwächung des sehr hohen
Schutzes für permanente Arbeitsverträge.
Politische Risiken bergen Finanzierungsrisiken
Die Abstimmung über die Fiskalregel und die Bankensanierung sowie über weitere
Reformmaßnahmen (Gründung eines einheitlichen staatlichen Vermögensverwaltungsfonds) soll
nun im September stattfinden. Eine weitere Verzögerung oder eine Ablehnung der Fiskalregel
und der für die Bankensanierung notwendigen legistischen Schritte im Parlament könnte zu
negativen Vertrauenseffekten führen und damit die Finanzierung des Staates weiter verteuern
bzw. erschweren. Nach Angaben des Finanzministers hat Slowenien einen Finanzierungsbedarf
von mindestens 500 Mio EUR bis Ende 2012. Nach Daten von Bloomberg werden bis Ende
2012 slowenische Staatsschuldverschreibungen im Ausmaß von etwa 350 Mio EUR fällig (die
größten Volumina Mitte September und Anfang November von je 100-130 Mio EUR).
Finanzmarktnotierungen signalisierten im Laufe der zweiten Hälfte von August bereits
zunehmende Verunsicherung: die Rendite von 10-jährigen slowenischen Staatsanleihen erreichte
erneut die von vielen als kritisch angesehene Marke von 7% (in den letzten Augusttagen fiel die
Rendite auf etwa 6,8% zurück) und auch die 5-jährigen CDS-Spreads kletterten auf die bisherige
(slowenische) Höchstmarke von knapp 450 Basispunkten (und damit auf ein ähnliches Niveau
wie in Spanien). Die Inanspruchnahme von Finanzhilfe im Rahmen des EFSM wurde zuletzt von
der Regierung nicht mehr kategorisch ausgeschlossen, sondern als mögliche Konsequenz eines
Scheiterns ihrer Reformvorhaben in den Raum gestellt. In diesem Zusammenhang warnte der
Ministerpräsident Ende August in einem Zeitungsinterview vor Liquiditätsproblemen des
Landes im Oktober, falls es nicht gelinge Staatsanleihen zu begeben. Seit der Absage einer
Anleiheemission im April 2012 finanziert sich der Staat durch kurzfristige Treasury Bills; für
November wurde jedoch die Emission einer USD-Anleihe im Ausmaß vom 1-1,5 Mrd USD
angekündigt, bei deren Erfolg eine Euro-Anleihen folgen könnte.
48
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Kroatien: Wachstumsschwäche und fragile externe
Position26
Nach der Rezession in den Jahren 2009/10 und einer Stagnation 2011 befindet sich die kroatische
Wirtschaft im ersten Halbjahr 2012 neuerlich auf Talfahrt. Neben der Rezession in wichtigen
Exportmärkten Kroatiens wirkte sich auch die schwache Binnennachfrage negativ auf das Wachstum aus. Für
2012 liegen die BIP-Prognosen zwischen -0,5% und -1,5%. Mittelfristig sind nur ein moderates Wachstum
und somit allenfalls ein langsamer Aufholprozess zu erwarten. Laufende Herausforderungen für die
Wirtschaftspolitik bestehen im erheblichen Budgetkonsolidierungsbedarf, der hohen Brutto-Auslandsverschuldung und des somit hohen Finanzierungsbedarfs, als auch in der notwendigen Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit der kroatischen Wirtschaft. Im Bankensektor war das Kreditwachstum zuletzt leicht
rückläufig. Die Banken sind gut kapitalisiert, jedoch mit steigenden notleidenden Krediten konfrontiert. Der
EU-Beitritt Kroatiens ist für 1.7.2013 vorgesehen. Die Ratifizierung des Beitrittsvertrags ist im Laufen.
Wachstums- und Exportschwäche
Nach einer tiefen Rezession im Jahr 2009 mit einem BIP-Rückgang von 7% und einem
erneuten Rückgang von 1½% im Folgejahr stagnierte die kroatische Wirtschaft 2011. Besonders
negativ entwickelten sich in den letzten Jahren die Bruttoanlageinvestitionen einerseits und die
Industrieproduktion andererseits.
Im ersten Quartal 2012 verstärkte sich die
Talfahrt (BIP -1,3% im Jahresabstand). Dies
war auf sinkenden privaten und öffentlichen
Konsum und rückläufige Bruttoanlageinvestitionen
zurückzuführen.
Die
Wirtschaftsleistung lag im ersten Quartal
2012 um 13% unter dem BIP-Höchststand
vom ersten Quartal 2008 – damit gehört
Kroatien zu jenen Ländern, die seit Beginn
der
Krise
die
schlechteste
Wachstumsperformance aufweisen. Im
zweiten Quartal 2012 schrumpfte die
Wirtschaft um 2,1%. Die BIP_komponenten
werden
Besonders stark ist Kroatien von der
Rezession
in
seinem
wichtigsten
Handelspartner Italien, aber auch in
Slowenien betroffen.
Die Industrieproduktion war im ersten Halbjahr 2012 weiter rückläufig (-6,7% im
Jahresvergleich). Im Schiffbau, der wichtigsten Exportindustrie, konnte die Produktion in den
ersten vier Monaten 2012 um 17% gesteigert werden, allerdings fährt dieser Sektor nach wie
vor hohe Verluste ein und wird derzeit (unter Überwachung durch die Europäische
26
Autoren: Katharina Steiner und Peter Backé (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im
Ausland)
49
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Kommission) restrukturiert. In diesem
Produktionskapazitäten zu erwarten.
Prozeß
ist
ein
deutlicher
Abbau
der
Hingegen haben sich im Tourismus die Nächtigungszahlen im ersten Halbjahr 2012 im
Vergleich zum Vorjahr um 4,6% erhöht.
Magere Wachstumsaussichten
Die aktuellen Prognosen zeigen für Kroatien für
2012 einen BIP Rückgang von 0,5% bis 1,5%.
Kroatien zählt damit neben Slowenien und Ungarn
zu den Schlußlichtern in der CESEE-Region. Ab
2013 wird ein moderater Aufschwung erwartet,
wobei sowohl für heuer als auch für nächstes Jahr die
Abwärtsrisiken überwiegen.
BIP Prognosen für 2012, in %
2012 2013
WIIW
Juni'12
-1.5
1.0
Consensus
Juni'12
-1.1
1.0
EC
Mai'12
-1.2
0.8
IWF
April'12
-0.5
1.0
OeNB
März '12
-0.9
1.3
Arbeitsmarkt – Hauptproblem Jugendarbeitslosigkeit
In der Krise hat sich die Lage am Arbeitsmarkt verschärft. Die Arbeitslosenrate lag im ersten
Quartal 2012 bei 16,4% (+2,1 Pp. im Jahresvergleich), und damit doppelt so hoch wie vor
Beginn der Krise. Im Zeitraum April bis Juli war (auf Basis der offiziell registrieren
Arbeitslosigkeit) ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Besonders hoch ist die
Jugendarbeitslosigkeit mit 35%. Insgesamt haben die 2011 im Jahresabstand um 43% erhöhten
Ausgaben im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik noch keine wesentlichen Wirkungen
gezeitigt.
Erheblicher Konsolidierungsbedarf im Fiskalbereich
Das Budgetdefizit lag 2010 und 2011 laut EK bei 5% des BIP. Für 2012 und 2013 erwartet
die EK (Frühlingsprognose 2012) ein Budgetdefizit von jeweils etwas mehr als 5% des BIP. Die
kroatische Regierung hat jüngst ihre BIP-Wachstumsprognose für heuer auf 0%
zurückgenommen und darauf basierend ihr Defizitziel 2012 von zuvor 3,8% des BIP revidiert,
allerdings liegt noch kein neuer Zielwert nach ESA-95-Methodologie vor. Angesichts der
pessimistischeren Wachstumsprognosen internationaler Institutionen ist es weiterhin fraglich, ob
das Budgetziel erreicht werden kann.
Die Mitte-Links-Regierung, die seit Ende 2011 amtiert, setzte bis dato unter anderen
folgende Maßnahmen. Im Steuerbereich wurde die Belastung des Faktors Arbeit verringert
(Senkung der arbeitgeberseitigen Krankenkassenbeiträge mit 1.Mai 2012 von 15% auf 13%) und
die Besteuerung der Endverbraucher (MwSt.-Erhöhung von 23 auf 25% per 1.März 2012)
erhöht. Zu Reformen kam es jüngst auch im Bereich der Grundsteuer, welche ab Anfang 2013
in Kraft treten werden. Auf Grund des bereits hohen Steuerniveaus im Vergleich zu anderen
CESEE-Ländern sollte laut IWF und EK primär eine ausgabenseitige Konsolidierung (ohne
Kürzung wachstumsfördernder Investitionen) verfolgt werden.
Die öffentliche Verschuldung Kroatiens belief sich 2011 auf 46% des BIP. Für 2012 wird
seitens der EK (Frühlingsprognose 2012) eine Erhöhung auf 51%, für 2013 auf 57% erwartet,
womit sich die Schuldenquote binnen fünf Jahren verdoppeln würde. Darüber hinaus bestehen
Staatsgarantien mit einem Gesamtvolumen von 8 Mrd EUR (d.s. 18% des BIP).
50
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Seit 2008 verschuldet sich die
Zentralregierung zunehmend im Inland.
Zwar wird das Risiko eines Kapitalabflusses
und unerwarteter Zinsanstiege durch die
vermehrte Inlandsverschuldung eingedämmt, jedoch hat sich der Anteil der
kurzfristigen Inlandsverbindlichkeiten von
7% (2001) auf 17% (2010) wesentlich
erhöht. Das Währungsrisiko bleibt ebenfalls
aufrecht, da nahezu 60% der öffentlichen
Inlandsverschuldung in Fremdwährung
(mehrheitlich in EUR) denominiert bzw.
indexiert sind.
Hoher externer Finanzierungsbedarf
und hohe Brutto-Auslandverschuldung
Das Leistungsbilanzdefizit Kroatiens lag
2010 und 2011 jeweils bei etwa 1% des BIP und wurde zur Gänze durch FDI-Nettozuflüsse
finanziert. Für heuer und für 2013 wird ein leichter Anstieg des Defizits erwartet. Im ersten
Quartal 2012 waren die FDI-Nettozuflüsse negativ. Generell ist bemerkenswert, dass die
Leistungsbilanzkorrektur in Kroatien während der Krise geringer ausgefallen ist als in etlichen
anderen CESEE-Ländern.
Die Brutto-Auslandsverschuldung Kroatiens liegt seit 2009 bei knapp über 100% des BIP.
Etwa 60% davon entfallen auf nichtfinanzielle Unternehmen, 25% auf Banken und 15% auf den
öffentlichen Sektor. Der Anteil der kurzfristigen Brutto-Auslandsverschuldung ist seit 2009
spürbar angestiegen und lag 2011 bei 15%.
Die Währungsreserven beliefen sich
per Ende Juni 2012 auf rund 11 Mrd
EUR (25% des BIP). Die kroatische
Notenbank hat seit Beginn des Jahres
wiederholt
am
Devisenmarkt
interveniert, um den Wechselkurs des
kroatischen Kuna gegenüber dem Euro
stabil zu halten (Gesamtvolumen 724
Mio EUR). Seit April 2012 sind die
Währungsreserven um 8% gesunken
und decken weniger als drei Viertel der
kurzfristigen
Auslandsverschuldung
Kroatiens ab. Fast die Hälfte der
kurzfristigen Verbindlichkeiten sind
allerdings
konzerninterne
Verbindlichkeiten, welche tendenziell
geringere Rollover-Risiken tragen.
Nach Berechnungen des IWF aus dem Vorjahr liegt der jährliche externe BruttoFinanzierungsbedarf in den Jahren 2012 bis 2016 relativ stabil bei knapp über 30% des BIP.
Allerdings beruhen diese Berechnungen auf inzwischen überholten Annahmen (hinsichtlich
Verschuldung und BIP), so dass aus heutiger Sicht ein höherer Finanzierungsbedarf realistisch
51
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
erscheint. Aktualisierte IWF-Berechnungen werden voraussichtlich im Spätherbst 2012 im Zuge
der nächsten Art. IV-Konsultationen mit Kroatien vorliegen.
Die externen Finanzierungskosten für die
kroatische Volkswirtschaft haben sich seit
Mitte 2011 spürbar
erhöht.
Die
Eurobond-Spreads
erreichten
Ende
2011/Anfang 2012
neue Höchststände,
welche sogar die
Spreads von Anfang
2009
übertrafen.
Zuletzt waren die
Spreads wieder etwas
niedriger, verharrten
jedoch auf hohem Niveau. Auch die CDS-Spreads entwickelten sich ähnlich.
Wettbewerbsfähigkeit und Währungspolitik
Die langjährige Politik der kroatischen Notenbank, den Wechselkurs des kroatischen Kuna
zuerst gegenüber der DEM und später gegenüber dem EUR stabil zu halten, ist einerseits durch
den hohen Grad der Euroisierung bestimmt, andererseits dient diese faktische
Währungsanbindung der Stabilisierung der Inflationserwartungen. Größere Wechselkursschwankungen konnten bis dato vermieden werden, und die Inflation bewegte sich auf
relativ niedrigem Niveau (in den letzten Jahren zwischen 1 und 3% - im Juli 2012 lag diese
etwas erhöht bei 3,4%). Bisher hat sich diese Politik erfolgreich auf die Stabilität der kroatischen
Wirtschaft ausgewirkt, sie verlangt jedoch eine adäquate Unterstützung im Bereich der Lohn-,
Struktur- und Fiskalpolitik (Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Nachhaltigkeit der
Staatsfinanzen).
Leicht rückläufige Kreditvergabe an den Privatsektor
Der Bestand an Inlandskrediten an den Privatsektor (private Haushalte und Unternehmen
(Nicht-Banken))27 belief sich mit Ende Juni 2012 auf 66% des BIP, wobei Haushaltskredite 35%
und Kredite an nicht-finanzielle Unternehmen 31% des BIP ausmachten. Im Jahr 2011 stiegen
die Kredite an den Privatsektor noch geringfügig an. Seit Anfang 2012 waren insbesondere
Kredite an Unternehmen rückläufig.
Fremdwährungskredite an den Privatsektor (einschließlich an Fremdwährung indexierte
Kredite) stellen mit 76% an den Haushaltskrediten und 68% an den Krediten an nichtfinanzielle
Unternehmen (per Ende Juni 2012) den Großteil aller Kredite dar. Seit Anfang 2012 waren
insbesondere die Fremdwährungskredite an Unternehmen rückläufig.
27
Die Informationen basieren auf wechselkursbereinigten Daten zum fixen Wechselkurs vom März 2008.
52
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Die Loan-to-Deposit Ratio (Nicht-Banken Privatsektor) stand Ende Juni 2012 bei 104% und
hat sich seit Ende 2011 geringfügig verringert. Im Fremdwährungssegment belief sich die Loanto-Deposit Ratio per Ende Juni 2012 auf 112%.
Der Anteil notleidender Kredite an den Gesamtkrediten ist in den vergangenen Jahren
angestiegen und lag Ende 2011 bei 9%. Die Wertberichtigungen belaufen sich auf knapp 5%
aller Kredite. Die Kapitaladäquanz des kroatischen Bankensektors zählt unter den CESEELändern mit 19,2% (Ende 2011) zu den höchsten, so dass hier ein gewisser Puffer zur
Abfederung von Schocks vorhanden ist.
53
Annex
54
Chronik:
Wirtschafts- und Währungspolitik – EU28 und
international29
Zeitraum 15. Juni 2012 bis 30.August 2012
1) EU, Eurosystem, ESZB
Datum
Institution
Ereignis
18.Juni 2012
Ausschuss für
Wirtschaft
und Währung
(ECON)
Diskussionen über die Durchführbarkeit der Einführung von
Stabilitätsanleihen
Zwei Extrempositionen bestimmen die Diskussionen: Absolute
Befürworter der Eurobonds und absolute Gegner, die jede Art der
Vergemeinschaftung vehement ablehnen.
Zwei Modelle werden diskutiert: der Schuldentilgungsfonds (die
Schulden werden zeitlich befristet zusammengelegt und der Fonds baut
sich automatisch von selbst ab;) und die Stabilitätsanleihen (nur ein
kleiner Teil der Schulden wird zusammengelegt, um kurzfristig
Liquidität in den Markt zu bringen;). Beide Modelle sind miteinander
nicht kombinierbar.
21.Juni 2012
Eurogruppe
Jean Claude Juncker gibt bekannt, dass die Troika nach Athen reisen
wird, um die Auflagen für Griechenland zu definieren, die vor der
nächsten Freigabe umzusetzen sind. Die Europäische
Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) wird den Restbetrag der ersten
Tranche von 1 Mrd EUR noch im Juni auszahlen. Griechenland wird
einen Teil davon nutzen, um damit Kapitalanteile in den Europäischen
Stabilitätsmechanismus (ESM) einzuzahlen.
Spaniens Rekapitalisierungsbedarf wird laut der unabhängigen
Evaluierung des Bankensektors auf 51 – 62 Mrd EUR geschätzt. Sobald
Spanien die Beihilfe offiziell beantragt, wird die Europäische
Kommission (EK), zusammen mit der EZB und dem IWF mit dem Land
verhandeln. Die genaue Summe wird im Memorandum of
Understanding (MoU) festgesetzt. Die EFSF wird Finanzhilfe leisten,
bis der ESM in Kraft tritt.
In Portugal dürfte das Defizitziel für 2012 von 4,5% erreichen. Bisher
hat die EU Finanzhilfe in Höhe von 35 Mrd EUR geleistet und nach
Abschluss einer vierten Review Mission im September sollen
2,7 Mrd EUR ausgezahlt werden.
In Irland ist im letzten Jahr das Wachstum wieder zurückgekehrt und
das Defizit lag mit 9,4% deutlich unter dem Programmzielwert
28
Autorin: Nina-Kathrin Leutner (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen)
29
Autorin: Nina-Kathrin Leutner (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen)
55
(10,6%).
Bis dato haben 8 Mitgliedstaaten den ESM ratifiziert.
Olli Rehn, Kommissar für Wirtschaft und Währung, fordert neue
Initiativen, die es ermöglichen, einer wirklichen Finanzunion nahe zu
kommen. Er spricht von der Notwendigkeit eines Neubaus der
Wirtschafts- und Währungsunion.
22. Juni 2012
ECOFIN-Rat
Zentraler Punkt der Verhandlungen sind Debatten über die Einführung
der Finanztransaktionssteuer, jedoch konnte kein konkretes Ergebnis
erzielt werden.
Die EK legt zur Umsetzung des Europäischen Semesters eine integrierte
Bewertung als Basis für die Empfehlungen des ECOFIN-Rates an die
einzelnen Mitgliedstaaten und die Eurozone vor. Diese wird vom
Großteil der Mitgliedstaaten unterstützt.
25.Juni 2012
Spanien
Die spanische Regierung beantragt offiziell bei der EU die Finanzhilfe
für seinen Bankensektor.
25.Juni 2012
Zypern
Die zypriotische Regierung beantragt offiziell bei der EU und beim IWF
die Finanzhilfe für seinen Bankensektor.
28. - 29. Juni
2012
Europäischer
Rat
Zentrales Thema der Debatte sind die Vorschläge für einen
einheitlichen Aufsichtsmechanismus in der EU. Bis zum Jahresende
2012 soll dessen Umsetzung konkretisiert werden. Im Gegenzug soll
der ESM Banken direkt rekapitalisieren können.
Spaniens Finanzhilfe erfolgt bis zur Verfügbarkeit des ESM aus der
EFSF.
Präsentation des Berichts “Towards a Genuine Economic and Monetary
Union“ der Präsidenten (EZB, EK, Eurogruppe) über die Ziele von
„EMU 2.0“. Der Bericht hat 4 Kernelemente: ein integriertes
Finanzrahmenwerk, ein integriertes Budgetrahmenwerk, ein
integriertes Rahmenwerk für die Wirtschaftspolitik sowie eine gestärkte
demokratische Legitimierung und Verantwortlichkeit
(„accountability“).
Außerdem wird der „Compact for Growth and Jobs“ (Pakt für
Wachstum und Beschäftigung) beschlossen, der ein Rahmenwerk für
Maßnahmen auf der Ebene der Mitgliedstaaten, der Eurozone und der
EU bildet.
5. Juli 2012
EZB-Rat
Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
wird um 25 Basispunkte auf 0,75 % gesenkt.
9. Juli bis 10.
2012
Eurogruppe
Jean Claude Juncker wird als Präsident der Eurogruppe wiedergewählt
und Yves Mersch für das EZB-Direktorium empfohlen.
Das MoU mit Spanien soll im Juli genehmigt werden. Die Finanzhilfe an
Spanien wird sowohl an bankenspezifische als auch an sektorweite
Konditionen geknüpft. Der Rekapitalisierungsbedarf wird durch
Stresstests auf Einzelbankenniveau ermittelt. Parallel wird Spanien die
Zusagen und eingegangenen Verpflichtungen unter der EDP hinsichtlich
56
der makroökonomischen Ungleichgewichte einhalten müssen.
10. Juli 2012
ECOFIN-Rat
Der ECOFIN-Rat verlängert die Frist zur Rückführung des
übermäßigen Defizits in Spanien vor dem Hintergrund der negativen
Wirtschaftsentwicklung um ein Jahr bis 2014.
Der Binnenmarktkommissar Michael Barnier spricht über den
geographischen Anwendungsbereich des einheitlichen
Aufsichtsmechanismus. Diese soll für die 17 Länder des Euroraums
jedenfalls verpflichtend und für die 27 EU-Länder mittels Opt-in
Klausel möglich sein.
Zudem wird eine Verordnung verabschiedet, mit der die Pilotphase
2012-2013 für die EU Projekt-Bonds eingeleitet wird. Damit sollen bis
zu 4,5 Mrd EUR private Finanzmittel mobilisiert werden.
12. Juli 2012
EK/EZB/
IWF
Laut den Ergebnissen der 7. Review Mission der Troika in Irland
befindet sich das Land, trotz schwieriger makroökonomischer
Bedingungen, auf dem richtigen Weg. Fiskalziele des ersten Halbjahres
2012 wurden erreicht und ein Defizitziel von 8,6% des BIP scheint
2012 ebenfalls erreichbar. Somit wird es Irland voraussichtlich gelingen,
den im Treffen der Eurogruppe vom 21.Juni 2012 bekanntgegebenen
Defizitwert von 9,4% erneut zu unterschreiten. Dennoch bleibt Irlands
Arbeitslosigkeit hoch.
20. Juli 2012
EZB -Rat
Das Rückkaufgeschäft der handelbaren Schuldeninstrumente, die von
der Griechischen Republik ausgegeben und garantiert werden, läuft aus.
Somit kommen diese Instrumente als Besicherungen für geldpolitische
Operationen im Euroraum nicht mehr in Frage. Der EZB-Rat wird die
Fortschritte Griechenlands neu beurteilen.
20. Juli 2012
Eurogruppe
Die Finanzminister des Euroraums stimmen der Rekapitalisierung der
spanischen Banken zu. Die Finanzhilfe wird sich auf bis zu
100 Mrd EUR belaufen.
Die Konditionalitäten konzentrieren sich auf den Finanzsektor,
Strukturreformen und den Abbau des Budgetdefizits. Die Fortschritte
dieser Maßnahmen werden stetigen Überwachungen unterzogen.
2) IWF und andere internationale Organisationen/Gremien
Datum
Institution
Ereignis
15. Juni 2012
IWF
Das Exekutivdirektorium des IWF stimmt den Modalitäten für
bilaterale Finanzierungsabkommen zu.
Dadurch kann der Fonds seine Ressourcen um bis zu 430 Mrd USD
erhöhen. Die Mittel sollen in Form von bilateralen Darlehen oder in
Anleihenabkommen zwischen dem Gläubigerland und dem IWF zur
Verfügung gestellt werden. Das neue Abkommen soll jedoch erst zum
Einsatz kommen, wenn der IWF die „Quoten und Mitteln“ der Neuen
Kreditvereinbarungen (NAB) fast vollständig ausgeschöpft hat.
57
Ansprüche, die daraus für die Mitgliedstaaten entstehen, können als Teil
der Währungsreserven eines Landes in der Zentralbankbilanz verbucht
werden.
18. bis 19. Juni
2012
G20
Zentrales Thema des siebten G20 Gipfels der Staats- und
Regierungschefs in Los Cabos, Mexiko ist vor allem die
Wiederherstellung des weltwirtschaftlichen Wachstums.
Die wichtigsten kurzfristigen Maßnahmen zur Förderung des
Wachstums und zur Minimierung der Risiken sind die Förderung der
Stabilität und das Funktionieren der Finanzmärkte. Als mittelfristige
Maßnahmen sagen die Industriestaaten zu, ihre Staatsfinanzen nachhaltig
zu konsolidieren und die vereinbarten Finanzsektorreformen
umzusetzen. Außerdem wird der “Los Cabos Action Plan for Growth
and Employment” unterzeichnet.
Zudem bestätigen die G20 die Erhöhung der IWF Ressourcen um bis zu
430 Mrd USD über bilaterale Darlehen und Note Purchase Agreements
in Kombination mit einer ‚Firewall‘ auf europäischer Ebene sowie den
Abschluss der Quotenreform 2010 bis Okt. 2012.
19. Juni 2012
IWF
Christine Lagarde begrüßt zusätzliche Verpflichtungen der
Mitgliedstaaten, die Mittel des Fonds zu erhöhen.
Insgesamt 37 Mitgliedsländer unterstützen die kollektiven
Bemühungen, dem Fond den Zugang zu adäquaten Ressourcen zu
ermöglichen. Für Österreich ergibt sich eine neue bilaterale
Darlehensverpflichtung gegenüber dem IWF von insgesamt
6,13 Mrd EUR.
21.Juni 2012
IWF
Der IWF veröffentlicht die Art IV Konsultationen mit dem Euroraum.
Zentrale Aussagen:
1. Die Rückkoppelungsprozesse zwischen den Staaten, den Banken
und der Realwirtschaft verstärken sich;
2. Wichtige Maßnahmen wurden bereits durchgeführt
(Zinssatzsenkung, Finanzierungsrunden, Ratifikation des Fiskalpakts
und Konsolidierungsbemühungen)
3. Ein starker Einsatz für die Herstellung einer robusten
Währungsunion könnte das Vertrauen in die WWU wieder
stärken. Dazu zählen konkrete Schritte hin zu einer Banken- und
Fiskalunion, gemeinschaftliche Schuldhaftung, stärkere Führung,
und Strukturreformen
4. Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit muss zentrale Aufgabe
der Politik sein;
5. Es müssen auch kurzfristige Maßnahmen bedacht werden: Dazu
zählen Überlegungen des Wiedereinsatzes des Securities Market
Programme und der längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte und
direkte Rekapitalisierung der schwachen Banken.
21. Juni 2012
BIS
Die Jahreskonferenz der Bank für Internationale Zahlungsaustausch
findet statt.
Zentraler Themenbereich der Konferenz ist finanzielle Globalisierung
Der Jahresbericht befasst sich hauptsächlich mit den Auswirkungen der
Finanzkrise.
58
28.Juni 2012
IWF/JVI
Das Joint Vienna Institute (JVI) feiert sein 20. Jubiläum mit einer
Konferenz am 12.bis 13. Juli in Wien. Zentrales Thema der Konferenz
sind die wirtschaftlichen Aussichten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa
sowie ein Rückblick auf die durchgeführten Schulungen und
Ausbildungen des JVI der letzten 20 Jahre. Zukünftige
Ausbildungserfordernisse in der Region werden erörtert
Das Joint Vienna Institute (JVI) ist eine Kooperation zwischen
Österreich (OeNB und BMF) und dem IWF sowie vier internationaler
Organisationen. Das JVI bietet Ausbildungsprogramme für Beamte und
Manager aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa, der Gemeinschaft
unabhängiger Staaten (GUS-Staaten) und asiatischen Ländern, die den
Übergang zur Marktwirtschaft bereits absolviert haben oder noch
absolvieren. Das JVI hat seinen offiziellen Sitz in Wien.
28. Juni 2012
IWF
Susan Swart wird zum “Chief Information Manager“ (CIO) und zur
stellvertretenden Direktorin des “Technology and General Services
Department“ des Währungsfonds ernannt.
2. Juli 2012
IWF
Vorläufiges Ergebnis der Art IV Konsultationen mit Österreich
Nachdem das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2011 zurückging,
wird für die Jahre 2012 und 2013 ein durchgehender Aufschwung
erwartet. Da Österreich über eine gute Außenwirtschaftsposition
verfügt, sollte die Stärkung der Binnennachfrage im Vordergrund der
Politik stehen. Die größte Gefahr für Österreichs Wirtschaft stellt
kurzfristig die Intensivierung der Ungleichgewichte im Finanzsystem
dar.
Die Konsolidierungsbemühungen entsprechen den EU-Vorgaben und
gleichzeitig werden Wachstumsimpulse nicht gehemmt. Um den
Schuldenabbau längerfristig zu verankern, sind weitere
Haushaltsreformen notwendig. Außerdem ist eine umfassende Reform
des Fiskalföderalismus („Finanzausgleich“) erforderlich.
Angesichts der fragilen Marktsituation in Europa, ist eine intensivere
Überwachung der systemrelevanten Banken (auch durch regelmäßige
Stresstests) notwendig. Stärkere Eingriffsrechte können den
österreichischen Aufsichtsorganen eine bessere Basis für ihre
Aufgabenerfüllung geben.
2. Juli 2012
IWF
Das Exekutivdirektorium des IWF heißt den neuen Chef der Weltbank
Jim Yong Kim willkommen.
10. Juli 2012
OECD
Die OECD veröffentlicht den „Employment Outlook“ für das Jahr 2013
und kommt zu folgenden Schlussfolgerungen:
Durch das weltweit schwache Wachstum wird die Arbeitslosenquote in
den OECD Ländern bis Ende 2013 hoch bleiben. Der Bericht schätzt
die Arbeitslosenquote auf 7,7% für das vierte Quartal 2013. Somit
wären insgesamt 48 Mio Menschen innerhalb der OECD arbeitslos. Um
die Arbeitslosenquote wieder auf das Niveau vor der Krise
zurückzuführen, müssen 14 Mio Arbeitsplätze geschaffen werden. Von
der Beschäftigungslosigkeit sind vor allem Jugendliche und wenigerqualifizierte Menschen betroffen.
59
11. Juli 2012
IWF
Österreich hat mit Belarus, dem Kosovo, der Slowakei, Slowenien, der
Tschechischen Republik, der Türkei und Ungarn nach mehrmonatigen
Verhandlungen eine zentral- und osteuropäische Stimmrechtsgruppe
beim IWF gegründet und das Stimmrechtsabkommen im Beisein des
Bundespräsidenten in Wien unterzeichnet.
Die Stimmrechtsgruppe wird ab November 2012 mit einem Sitz im
Exekutivdirektorium des IWF vertreten sein. Nach einer zweijährigen
Übergangsphase, in der Österreich die Stimmrechtsgruppe vertritt, sind
die Funktion des Exekutivdirektors und der Sitz der Stimmrechtsgruppe
im IWF auf Basis eines achtjährigen Rotationsprinzips zu besetzen, und
zwar ausschließlich von den Ländern in Zentral- und Osteuropa und der
Türkei. Ziel der Stimmrechtsgruppe ist die multilaterale
Zusammenarbeit im IWF zu fördern und eine starke Stimme für
Zentral- und Osteuropa im IWF zu schaffen.
16.Juli 2012
IWF
Der IWF veröffentlicht das vierteljährliche Update des „Global
Economic Outlook“, des „Global Financial Stability Report“ und des
„Fiscal Monitor“
Zu den wichtigsten Aussagen und Schlussfolgerungen für Europa
zählen:
1. Global Economic Outlook: Die Erholung der Weltwirtschaft geht
nur schleppend voran (Welt-BIP: 2012: +3,5%, 2013: +3,9%). In
der Eurozone (Euroraum-BIP: 2012: -0,3%, 2013: +0,7%) ist das
Wachstum in den Kernländern positiv und in der Peripherie
negativ. Die Divergenz zwischen den Kernländern und den
peripheren Staaten wird zunehmend größer. Fiskalische
Konsolidierung ist besonders wichtig, drückt allerdings das
Wachstum. Strukturelle Reformen sind ebenfalls notwendig,
können aber nur langfristig Probleme lösen.
2. Global Financial Stability Report: Die Risiken der Finanzstabilität
haben sich aufgrund der nach wie vor bestehenden Finanz- und
Marktspannungen erhöht. Der letzte EU-Gipfel hat wichtige
Schritte gesetzt, aber es ist ein stärkeres gemeinschaftliches Handeln
erforderlich. Die Entwicklung hin zu einer Banken- und Fiskalunion
hat oberste Priorität. Um die Stabilität wiederherzustellen, werden
auch politische Maßnahmen notwendig sein.
3. Fiscal Monitor: Der IWF prognostiziert einen Rückgang der
Defizite in den Industrieländern um ein ¾% des BIP im Jahr 2012
und um 1% des BIP im Jahr 2013 (Defizit Industrieländer: 2012: 5,8%, 2013: -4,7%). Der Euroraum macht Fortschritte bei der
fiskalischen Anpassung (Defizit Euroraum: 2012:-3,2%, 2013: 2,5%).
18. Juli 2012
IWF
Das Exekutivdirektorium des IWF beschließt zwei Maßnahmen zur
Verbesserung der Überwachung:
1. Bilaterale und multilaterale Überwachung (Bilateral and
Multilateral Surveillance):
Der Beschluss beinhaltet Entscheidungen zur Überwachung der
Wirtschafts- und Finanzpolitiken der 188 Mitgliedstaaten des IWF
sowie zur Überwachung der globalen wirtschaftlichen und
60
finanziellen Entwicklung. Art. IV-Konsultationen werden künftig
als Instrument zur bilateralen und zur multilateralen Aufsicht
verwendet. Der IWF wird verstärktes Augenmerk auf die
Wirtschafts- und Währungspolitik der Länder legen und auch
Spillovers nationaler Politiken auf die globale Stabilität
berücksichtigen.
2. Pilotbericht über Außenwirtschaftspositionen (Pilot External Sector
Report):
Im Bericht beurteilt der IWF die Entwicklungen der globalen
Außenwirtschaft für die größten Volkswirtschaften und zeigt
mögliche wirtschaftspolitische Antworten auf.
20. Juli 2012
IWF/ Vienna
Initiative
Das Direktorium der Vienna Initiative einigt sich bei einem Treffen in
Polen auf ein neues Leitbild. (Prioritäten: Vermeidung von “Disorderly
Deleveraging“, Sicherung der Behebung von grenzüberschreitenden
finanziellen Instabilitäten und Schaffung von Politikmaßnahmen, die
beiderseitige Interessen der Länder wahren;)
26. Juli 2012
IWF
Nicolás Eyzaguirre, der Direktor des „Western Hemisphere
Department“ des IWF, tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Ein
Nachfolger steht noch nicht fest.
5. August 2012
IWF/EZB/
EK
Die Troika (IWF, EZB, EK) gibt die Schlussfolgerungen ihrer Review
Mission in Griechenland bekannt, lobt die Fortschritte aber bekräftigt
die Notwendigkeit die Reformmaßnahmen verstärkt umzusetzen. Der
nächste Besuch in Athen steht Anfang September an.
10. August
2012
Weltbank
Die Weltbankgruppe heißt Jin-Yong Cai als neuen VizeExekutivpräsidenten und CEO der International Finance Corporation
(IFC) willkommen.
61
Grafiken und Tabellen
Redaktionsschluss: 5. September 2012
62
Inhaltsverzeichnis
Seite
Zinsen
Zinssätze im Euroraum
A1
Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich
A2
Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA
A3
Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark)
A3
Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft
A4
3-Monatsvergleich der Zinsstruktur
A5
Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt
A6
Wechselkurse
Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
A7
Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
A8
Effektive Wechselkursindizes des Euro
A8
Liquiditätsversorgung
Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
A9
Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
A10
Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems
A11
Geldmenge
Entwicklung der Geldmenge M3
A12
Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich
A12
Kredite und Fremdwährungsanteile
Nichtfinanzielle Unternehmen
A13
Private Haushalte
A14
Nichtbanken (ohne Staat)
A15
Schuldverschreibungen
Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten
A16
Aktienmarkt
Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten
A17
Internationale Aktienindizes
A18
Preise
HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederung
A19
Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex
A20
Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich
A21
Preisentwicklung bei Rohstoffen
A22
Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich
A22
Konjunkturindikatoren
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum
A23
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich
A24
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum
A25
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich
A26
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I)
A27
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II)
A28
Produktionsindex in Österreich
A29
Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich
A30
Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes
A30
63
Gesamtwirschaftliche Finanzierungsrechnung
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors
A31
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen
A32
Zahlungsbilanz
Euroraum
A33
Österreich
A33
Leistungsbilanz - Euroraum
A34
Kapitalbilanz - Euroraum
A34
Leistungsbilanz - Österreich
A35
Kapitalbilanz - Österreich
A35
Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich
Budgetäre Notifikation (Maastricht)
A36
Österreichisches Stabilitätsprogramm
A36
Gebarungserfolg des Bundes
A37
Abgabenerfolg des Bundes
A37
Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit
A38
Österreichischer Außenhandel
A39
Tourismus: Übernachtungen in Österreich
A40
Österreichischer Bankensektor
Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute
A41
Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute
A42
Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Kreditrichtlinien
A43
Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Nachfrage nach Krediten
A44
Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)
A45
Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
A46
Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum AAA und BBB
A47
Entwicklung der Verbraucherpreise
A48
Reales Bruttoinlandsprodukt
A49
Industrieproduktion
A50
Arbeitslosenquoten
A51
Leistungsbilanzsalden
A52
Fiskaldaten
A53
Zeichenerklärung
.. = Angabe liegt zur Zeit der Berichterstattung nicht vor.
x = Angabe ist aus sachlichen Gründen nicht möglich.
0 = Wert ist kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit.
Ø = Durchschnitt
64
in %
6
vom 4.1.1999 bis 4.9.2012
Zinsen
Zinssätze im Euroraum
5
4
3
2
1
0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Quelle: EZB.
65
2012
Seite A1
Spitzenrefinanzierungsfazilität
Einlagefazilität
Zuteilungssatz (Mengentender) bzw. Mindestbietungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäfts
EONIA
Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäftes
Längerfristiges Refinanzierungsgeschäft - Marginaler Zuteilungssatz
2011
Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich
in %
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
2002
2003
2004
Euroraum 1)
2005
2006
2007
2008
Österreich 1)
Euroraum 2)
2009
2010
2011
2012
Österreich 2)
1) Renditen langfristiger Staatsanleihen (Benchmark, 10 Jahre), Monatsdurchschnitte.
2) Benchmarkrenditen abzüglich HVPI-Inflation.
Seite A2
Quelle: BIZ, Eurostat.
66
Seite A3
Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA
in %
7
6
5
4
3
2
1
0
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
10-jährige EUR-Anleihen
10-jährige USD-Anleihen
Euro-3Monats Interbankzinsen
US-3Monats Interbankzinsen
2011
2012
Quelle: Thomson Reuters.
Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark)
Monatsdurchschnitte in %
in Prozentpunkten
6
1,6
1,4
5
1,2
4
1,0
3
0,8
0,6
2
0,4
1
0,2
0
2002
0,0
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Abstand zu Deutschland (rechte Achse)
Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) (linke Achse)
Quelle: OeNB, OeKB, BIZ.
67
2011
2012
Seite A4
Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft
Einlagenzinsen - private Haushalte
in %
4
3
2
1
0
Österreich: bis 12 Monate
Euroraum: bis 12 Monate
Österreich: über 12 Monate
Euroraum: über 12 Monate
Kreditzinsen
in %
8
6
4
2
0
Österreich: Unternehmenskredite
Euroraum: Unternehmenskredite
Österreich: Konsumkredite
Euroraum: Konsumkredite
Quelle: OeNB, EZB.
68
3-Monatsvergleich der Zinsstruktur: 31. Mai 2012 mit 31. August 2012
Deutschland
USA
in %
4
3
in %
4
Impl. Terminzinsen: 31.08.12
Kassazinskurve: 31.08.12
Impl. Terminzinsen: 31.05.12
Kassazinskurve: 31.05.12
3
2
2
1
1
0
0
-1
31.08.2012
31.08.2014
31.08.2016
31.08.2018
31.08.2020
-1
31.08.2012
31.08.2022
3
31.08.2016
31.08.2018
31.08.2020
31.08.2022
31.08.2018
31.08.2020
31.08.2022
in %
4
Impl. Terminzinsen: 31.08.12
Kassazinskurve: 31.08.12
Impl. Terminzinsen: 31.05.12
Kassazinskurve: 31.05.12
3
2
2
1
1
0
0
31.08.2014
31.08.2016
31.08.2018
31.08.2020
-1
31.08.2012
31.08.2022
Quelle: OeNB.
69
Impl. Terminzinsen: 31.08.12
Kassazinskurve: 31.08.12
Impl. Terminzinsen: 31.05.12
Kassazinskurve: 31.05.12
31.08.2014
31.08.2016
Seite A5
-1
31.08.2012
31.08.2014
Japan
UK
in %
4
Impl. Terminzinsen: 31.08.12
Kassazinskurve: 31.08.12
Impl. Terminzinsen: 31.05.12
Kassazinskurve: 31.05.12
Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt
in Basispunkten
400
350
300
250
200
150
100
50
0
USD 3-Monats-Interbankzinssatz (LIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (OIS)
Quelle: Bloomberg.
70
Seite A6
EUR 3-Monats-Interbankzinssatz (EURIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (EONIA)
Wechselkurse
Seite A7
Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
US Dollar (USD) und Japanischer Yen (JPY)
1,7
1,6
USD/EUR (linke Achse)
180
JPY/EUR (rechte Achse)
170
1,5
160
1,4
150
1,3
140
1,2
130
1,1
120
1,0
110
0,9
100
0,8
2002
90
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Britisches Pfund (GBP) und Schweizer Franken (CHF)
GBP/EUR (linke Achse)
1,00
CHF/EUR (rechte Achse)
1,70
0,95
1,60
0,90
1,50
0,85
1,40
0,80
1,30
0,75
1,20
0,70
1,10
0,65
0,60
2002
1,00
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Chinesischer Yuan (CNY) und Russischer Rubel (RUB)
12,0
CNY/EUR (linke Achse)
50
RUB/EUR (rechte Achse)
45
11,0
40
10,0
35
9,0
30
8,0
7,0
2002
25
20
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Quelle: Thomson Reuters.
71
2009
2010
2011
2012
Seite A8
Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
Ungarischer Forint (HUF) und Polnischer Zloty (PLN)
320
310
HUF/EUR (linke Achse)
5,5
PLN/EUR (rechte Achse)
300
290
280
270
5,0
260
250
240
4,0
4,5
3,5
230
220
2002
3,0
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Tschechische Koruna (CZK) und Rumänischer Leu (ROL)
5,0
40
CZK/EUR (linke Achse)
38
ROL/EUR (rechte Achse)
4,5
36
4,0
34
32
3,5
30
3,0
28
2,5
26
2,0
24
1,5
22
20
2002
1,0
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Effektive Wechselkursindizes des Euro1)
Veränderung zum Vorjahr in %
20
15
10
5
0
-5
- 10
- 15
2002
2003
2004
2005
2006
Real, HVPI-gewichtet
2007
2008
2009
Nominell
1) weiter Länderkreis (16 Euroraumländer sowie 40 weitere Handelspartner).
Quelle: EZB, Thomson Reuters.
72
2010
2011
2012
Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
Referenz-
Laufzeit
tender
nummer
Zinstender
Mindest-
Marginaler
Gebote
bietungs- Zuteilungs- Durchschnittssatz
18.01.
25.01.
01.02.
08.02.
15.02.
22.02.
29.02.
07.03.
14.03.
21.03.
28.03.
04.04.
11.04.
18.04.
25.04.
02.05.
09.05.
16.05.
23.05.
30.05.
06.06.
13.06.
20.06.
27.06.
04.07.
11.07.
18.07.
25.07.
01.08.
08.08.
15.08.
22.08.
29.08.
05.09.
- 25.01.2012
- 01.02.2012
- 08.02.2012
- 15.02.2012
- 22.02.2012
- 29.02.2012
- 07.03.2012
- 14.03.2012
- 21.03.2012
- 28.03.2012
- 04.04.2012
- 11.04.2012
- 18.04.2012
- 25.04.2012
- 02.05.2012
- 09.05.2012
- 16.05.2012
- 23.05.2012
- 30.05.2012
- 06.06.2012
- 13.06.2012
- 20.06.2012
- 27.06.2012
- 04.07.2012
- 11.07.2012
- 18.07.2012
- 25.07.2012
- 01.08.2012
- 08.08.2012
- 15.08.2012
- 22.08.2012
- 29.08.2012
- 05.09.2012
- 12.09.2012
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
satz
in %
-
satz
-
Bieter Zuteilung
in
126,9
130,3
115,6
109,5
142,8
166,5
29,5
17,5
42,2
59,5
61,1
62,6
55,4
51,8
46,4
34,4
39,3
43,0
37,9
51,2
119,4
131,7
167,3
180,4
163,6
163,7
156,8
130,7
132,8
133,4
130,6
131,2
131,5
126,3
erfüllungs-
zur
periode
in
Mrd EUR
-
Zuteilung
Kennzahlen
Mrd EUR Fixrate in %
143
136
135
135
160
169
83
65
75
78
81
80
82
85
82
77
80
84
84
87
96
94
101
105
92
90
98
98
97
87
86
91
92
84
126,9
130,3
115,6
109,5
142,8
166,5
29,5
17,5
42,2
59,5
61,1
62,6
55,4
51,8
46,4
34,4
39,3
43,0
37,9
51,2
119,4
131,7
167,3
180,4
163,6
163,7
156,8
130,7
132,8
133,4
130,6
131,2
131,5
126,3
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
73
Gebote
Bieter Zuteilung
in
in
Mrd EUR
Zuteilung
zur
Mrd EUR Fixrate in %
156.Periode
Durchschnitt
18.01.12-14.02.12 Maximum
Minimum
120,6
130,3
109,5
137,3
143,0
135,0
120,6
130,3
109,5
100,0
100,0
100,0
157.Periode
Durchschnitt
15.02.12-13.03.12 Maximum
Minimum
89,1
166,5
17,5
119,3
169,0
65,0
89,1
166,5
17,5
100,0
100,0
100,0
158.Periode
Durchschnitt
14.03.12-10.04.12 Maximum
Minimum
56,4
62,6
42,2
78,5
81,0
75,0
56,4
62,6
42,2
100,0
100,0
100,0
159.Periode
Durchschnitt
11.04.12-08.05.12 Maximum
Minimum
47,0
55,4
34,4
81,5
85,0
77,0
47,0
55,4
34,4
100,0
100,0
100,0
160.Periode
Durchschnitt
09.05.12-12.06.12 Maximum
Minimum
58,1
119,4
37,9
86,2
96,0
80,0
58,1
119,4
37,9
100,0
100,0
100,0
161.Periode
Durchschnitt
13.06.12-10.07.12 Maximum
Minimum
160,8
180,4
131,7
98,0
105,0
92,0
160,8
180,4
131,7
100,0
100,0
100,0
162.Periode
Durchschnitt
11.07.12-07.08.12 Maximum
Minimum
146,0
163,7
130,7
95,8
98,0
90,0
146,0
163,7
130,7
100,0
100,0
100,0
163.Periode
Durchschnitt
08.08.12-11.09.12 Maximum
Minimum
130,6
133,4
126,3
88,0
92,0
84,0
130,6
133,4
126,3
100,0
100,0
100,0
Seite A9
20120008
20120012
20120016
20120020
20120024
20120027
20120030
20120037
20120040
20120044
20120047
20120052
20120056
20120059
20120062
20120067
20120070
20120074
20120077
20120081
20120085
20120088
20120092
20120096
20120100
20120103
20120107
20120111
20120115
20120118
20120122
20120126
20120129
20120133
Quelle: EZB.
MindestreserveGewichteter
Liquiditätsversorgung
Zinssatz
Mengen-
Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
Mengentender
Referenz-
Laufzeit
Festsatz
nummer
Zinstender
Mindestreserve-
Marginaler
Gewichteter
Gebote
Zuteilungs-
Durchschnitts-
in Mrd EUR
satz
satz
Bieter
Zuteilung
Zuteilung
erfüllungs-
in Mrd EUR
zur Grenzrate
periode
in %
in %
30.06. - 29.09.2011
13.07. - 10.08.2011
28.07. - 27.10.2011
10.08. - 14.09.2011
11.08. - 01.03.2012
01.09. - 01.12.2011
14.09. - 12.10.2011
29.09. - 22.12.2011
12.10. - 09.11.2011
27.10. - 26.01.2012
27.10. - 01.11.2012
09.11. - 14.12.2011
01.12. - 01.03.2012
14.12. - 18.01.2012
22.12. - 29.03.2012
22.12. - 29.01.2015
18.01. - 15.02.2012
26.01. - 26.04.2012
15.02. - 14.03.2012
01.03. - 31.05.2012
01.03. - 26.02.2015
14.03. - 11.04.2012
29.03. - 28.06.2012
11.04. - 09.05.2012
26.04. - 26.07.2012
09.05. - 13.06.2012
31.05. - 30.08.2012
13.06. - 11.07.2012
28.06. - 27.09.2012
11.07. - 08.08.2012
26.07. - 01.11.2012
08.08. - 12.09.2012
30.08. - 29.11.2012
1,25
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,25
1,25
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
0,75
0,75
0,75
0,75
-
-
132,2
67,7
85,0
75,8
49,8
49,4
54,2
140,6
59,1
44,6
56,9
55,5
38,6
41,2
29,7
489,2
38,7
19,6
14,3
6,5
529,5
9,8
25,1
11,4
21,3
13,0
8,3
18,9
26,3
24,4
8,5
25,2
9,7
265
57
165
39
114
128
37
214
39
91
181
47
108
42
72
523
44
54
18
30
800
19
48
20
39
20
33
21
50
27
36
28
36
Quelle: EZB.
74
132,2
67,7
85,0
75,8
49,8
49,4
54,2
140,6
59,1
44,6
56,9
55,5
38,6
41,2
29,7
489,2
38,7
19,6
14,3
6,5
529,5
9,8
25,1
11,4
21,3
13,0
8,3
18,9
26,3
24,4
8,5
25,2
9,7
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
149.
150.
150.
151.
151.
151.
152.
152.
153.
153.
153.
154.
154.
155.
155.
155.
156.
156.
157.
157.
157.
158.
158.
159.
159.
160.
160.
161.
161.
162.
162.
163.
163.
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Seite A10
20110071
20110075
20110082
20110086
20110089
20110096
20110100
20110107
20110111
20110118
20110119
20110122
20110132
20110141
20110148
20110149
20120009
20120014
20120023
20120033
20120034
20120041
20120049
20120055
20120064
20120071
20120083
20120089
20120098
20120104
20120113
20120119
20120131
Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems
in Mrd EUR
850
800
750
700
650
600
550
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
-50
Spitzenrefinanzierungsfazilität
75
Einlagefazilität
Seite A11
Quelle: EZB.
Geldmenge
Seite A12
Entwicklung der Geldmenge M3
Euroraum (saisonbereinigt)
in %
20
15
10
5
0
-5
Jän.03
Jän.04
Jän.05
Jän.06
Jän.07
Jän.08
Jän.09
Jän.10
Jän.11
Jän.12
Jän.10
Jän.11
Jän.12
Jän.10
Jän.11
Jän.12
Jahreswachstumsrate in %
Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %
Österreich (nicht saisonbereinigt)
in %
20
15
10
5
0
-5
Jän.03
Jän.04
Jän.05
Jän.06
Jän.07
Jän.08
Jän.09
Jahreswachstumsrate in %
Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %
Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
50
40
30
20
10
0
-10
-20
-30
Jän.03
Jän.04
Jän.05
Jän.06
Jän.07
Jän.08
Jän.09
Gesamtkredite
Nettoforderungen gegenüber Ansässigen außerhalb des Euroraums
Längerfristige finanzielle Verbindlichkeiten Jahreswachstumsrate
Quelle: OeNB, EZB.
76
Kredite und Fremdwährungsanteile
Seite A13
Nichtfinanzielle Unternehmen
Kredite
Jahreswachstumsrate in %
16
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
-4
2006Q02
2007Q02
Euroraum
2008Q02
2009Q02
2010Q02
2011Q02
2012Q02
Österreich
Fremdwährungskredite in Österreich
Anteil
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2006Q02
2007Q02
sonstige FW
2008Q02
2009Q02
USD
2010Q02
JPY
Quelle: OeNB, EZB.
77
2011Q02
CHF
2012Q02
Seite A14
Private Haushalte
Kredite
Jahreswachstumsrate in %
12
10
8
6
4
2
0
-2
2006Q02
2007Q02
Euroraum
2008Q02
2009Q02
2010Q02
2011Q02
2012Q02
Österreich
Fremdwährungskredite in Österreich
Anteil
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2006Q02
CHF
2007Q02
2008Q02
JPY
2009Q02
USD
Quelle: OeNB, EZB.
78
2010Q02
sonstige FW
2011Q02
2012Q02
Seite A15
Nichtbanken (ohne Staat)1)
Jahreswachstumsrate der Kredite von Nichtbanken ohne Staat
in %
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
2006Q02
2007Q02
Euroraum
2008Q02
2009Q02
2010Q02
2011Q02
2012Q02
Österreich
Fremdwährungskredite in Österreich
Anteil
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2006Q02
2007Q02
sonstige FW
2008Q02
2009Q02
USD
2010Q02
JPY
Quelle: OeNB, EZB.
1) Private Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen und Finanzinstitute, die keine MFIs sind.
79
2011Q02
CHF
2012Q02
Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten
Umlauf
in Mrd EUR
12
Monatsendstand in Mrd EUR
600
10
500
8
6
400
4
Schuldverschreibungen
Nettoabsatz
300
2
0
200
-2
100
-4
0
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quelle: OeNB.
80
Seite A16
-6
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten
Marktkapitalisierung
in Mrd EUR
7
Monatsendstand in Mrd EUR
200
6
180
5
160
4
Aktienmarkt
Neuemissionen
140
3
120
2
100
1
80
0
60
-1
40
-2
20
-3
-4
0
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quelle: OeNB.
81
Seite A17
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Internationale Aktienindizes
DJ EURO STOXX 50 (linke Achse)
DOW JONES INDUSTRIAL (rechte Achse)
NIKKEI 225 STOCK AVERAGE (linke Achse)
SHANGHAI 180 (rechte Achse)
5.500
5.000
4.500
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
2002
2004
2006
2008
2010
16.000
20.000
14.000
14.000
18.000
12.000
12.000
16.000
10.000
10.000
14.000
8.000
8.000
12.000
6.000
6.000
10.000
4.000
4.000
8.000
2.000
2.000
6.000
2012
0
2002
2004
2006
2008
2010
DAX 30 PERFORMANCE
INDIA BSE (SENSEX) 30 SENSITIVE (linke Achse)
ATX - AUSTRIAN TRADED INDEX
CECE- INDEX (EURO) (rechte Achse)
9.000
2012
3.500
26.000
8.000
3.000
21.000
7.000
2.500
6.000
5.000
4.000
3.000
16.000
2.000
11.000
1.500
1.000
2.000
6.000
500
1.000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
0
1.000
2002
Quelle: OeNB, Thomson Reuters.
82
2004
2006
2008
2010
2012
Seite A18
0
Preise
Seite A19
1)
HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederungen
Euroraum
COICOP-Verbrauchsgruppen
0 Gesamt-HVPI
1 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
2 Alkoholische Getränke und Tabak
3 Bekleidung und Schuhe
4 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe
5 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses
6 Gesundheitspflege
7 Verkehr
8 Nachrichtenübermittlung
9 Freizeit und Kultur
10 Bildungswesen
11 Hotels, Cafes und Restaurants
12 Verschiedene Waren und Dienstleistungen
Ausgewählte Sondergruppen
Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak
Unbearbeitete Lebensmittel
Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.
Güter
Industriegüter
Industrielle nichtenergetische Güter
Energie
Dienstleistungen
Gesamtindex ohne Energie
Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel
Österreich
2011
2010
2011
Mär.12 Apr.12 Mai.12
Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in %
100,00
1,6
2,7
2,7
15,35
0,4
2,5
3,0
3,95
3,8
3,5
4,4
6,71
0,7
0,5
2,5
15,79
2,0
4,9
4,0
6,81
0,7
1,1
1,4
4,19
0,8
1,6
2,2
15,62
4,6
5,5
4,6
3,18
-0,8
-1,3
-2,8
9,52
-0,2
0,3
0,7
1,15
1,7
1,5
0,9
9,23
1,2
1,9
1,7
8,51
2,1
2,5
2,2
19,30
7,35
5,63
58,57
39,27
28,91
10,36
41,43
89,64
82,28
2011
1,1
1,3
15,3
1,8
2,2
0,5
7,4
1,4
1,0
1,0
2,7
1,8
15,3
3,3
3,7
0,8
11,9
1,8
1,7
1,7
2010
2011
3,3
2,2
9,9
3,3
3,4
1,4
8,5
1,8
2,0
1,9
83
Jul.12
2,6
2,7
4,7
2,2
3,9
1,4
2,2
4,3
-3,1
0,8
0,7
2,0
2,0
2,4
2,3
4,7
1,9
4,0
1,4
2,1
3,7
-3,3
1,3
0,7
2,0
1,8
2,4
2,8
4,9
2,2
3,7
1,4
2,0
3,1
-2,8
0,8
0,7
1,9
1,8
2,4
2,5
4,7
3,1
3,8
1,3
2,8
3,2
-3,1
1,0
0,7
2,1
1,6
3,1
2,1
9,1
3,2
3,2
1,3
8,1
1,7
1,9
1,9
2,8
1,8
7,4
2,9
3,0
1,3
7,3
1,8
1,8
1,8
3,2
3,1
5,2
2,8
2,6
1,3
6,1
1,7
1,9
1,8
2,9
2,9
5,4
2,8
2,8
1,5
6,1
1,8
2,0
1,9
Mär.12 Apr.12 Mai.12
Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in %
COICOP-Verbrauchsgruppen
Gesamt-HVPI
100,00
1,7
3,6
2,6
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
12,05
0,4
4,4
2,9
Alkoholische Getränke und Tabak
3,17
2,0
4,1
2,6
Bekleidung und Schuhe
6,31
1,1
3,0
0,4
Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe
14,65
2,8
3,6
3,6
Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses
8,02
1,2
1,5
2,0
Gesundheitspflege
5,27
1,9
2,0
1,4
Verkehr
14,94
3,4
6,1
3,7
Nachrichtenübermittlung
2,12
1,4
0,7
-0,3
Freizeit und Kultur
12,78
0,9
2,1
1,4
Bildungswesen
1,26
-4,2
4,1
4,5
Hotels, Cafes und Restaurants
12,30
0,9
3,7
3,4
Verschiedene Waren und Dienstleistungen
7,13
3,1
3,5
3,2
Ausgewählte Sondergruppen
Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak
15,22
0,7
4,4
2,8
Unbearbeitete Lebensmittel
4,94
1,8
3,7
-0,5
Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.
5,04
15,1
18,2
8,3
Güter
54,23
2,0
4,0
2,4
39,01
2,6
3,9
2,2
Industriegüter
30,13
1,2
1,7
1,0
Industrielle nichtenergetische Güter
8,89
7,6
11,3
6,3
Energie
45,77
1,4
3,1
2,9
Dienstleistungen
Gesamtindex ohne Energie
91,11
1,2
2,8
2,3
Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel
86,18
1,2
2,8
2,4
Quelle: Statistik Austria, Eurostat.
1) Classification of individual consumption of purposes.
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Jun.12
Jun.12
Jul.12
2,3
1,6
2,4
1,3
3,4
2,5
1,3
2,8
-0,7
0,8
4,7
3,1
3,1
2,2
2,4
2,6
0,2
3,6
2,9
1,4
2,7
-4,9
0,6
4,6
3,1
2,8
2,2
3,1
2,5
0,2
3,3
2,7
1,4
2,3
-0,6
0,9
4,5
2,9
2,9
2,1
3,3
2,0
0,9
3,7
2,4
1,1
2,3
0,1
-0,2
5,2
3,3
2,9
1,8
-1,8
7,9
2,2
2,4
1,5
5,6
2,4
2,0
2,2
2,5
-0,4
6,0
2,1
2,0
1,3
4,4
2,3
2,0
2,1
3,0
1,8
3,5
2,1
1,8
1,5
2,9
2,4
2,2
2,2
3,0
2,9
3,9
2,0
1,6
1,0
3,8
2,3
1,9
1,9
Seite A20
Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex
Euroraum: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation
in Prozentpunkten
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
-2,0
2006
2007
2008
Lebensmittel
Energie
Gesamtindex
2009
2010
2011
2012
Industrielle nichtenergetische Güter
Dienstleistungen
Österreich: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation
in Prozentpunkten
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
-2,0
2006
2007
Lebensmittel
Energie
Gesamtindex
2008
2009
2010
2011
Industrielle nichtenergetische Güter
Dienstleistungen
Quelle: Eurostat, Statistik Austria, OeNB.
84
2012
Seite A21
Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich
Periode
Erzeugerpreisindex
Großhandelspreisindex
Verbraucherpreisindex
(EPI)
(GHPI)
(VPI)
Harmonisierter
Verbraucherpreisindex
(HVPI)
Tariflohnindex
(TLI)
Veränderung zum Vorjahr in %
2009
2010
2011
2012
2013
2014
1)
1)
1)
Jul.11
Aug.11
Sep.11
Okt.11
Nov.11
Dez.11
Jän.12
Feb.12
Mär.12
Apr.12
Mai.12
Jun.12
Jul.12
-1,6
2,8
4,0
x
x
x
-7,5
5,0
8,3
x
x
x
0,5
1,9
3,3
x
x
x
0,4
1,7
3,6
2,4
1,7
1,9
3,4
1,6
2,0
x
x
x
3,6
3,2
3,5
3,4
3,2
2,3
1,9
2,0
1,4
1,1
0,6
0,3
..
9,3
6,9
6,5
6,2
5,5
3,4
1,8
1,5
2,0
1,7
1,9
0,2
1,2
3,5
3,5
3,6
3,4
3,6
3,2
2,8
2,6
2,4
2,3
2,1
2,2
2,1
3,8
3,7
3,9
3,8
3,9
3,4
2,9
2,6
2,6
2,3
2,2
2,2
2,1
2,0
2,1
2,1
2,1
2,2
2,2
2,5
3,2
3,2
3,3
3,4
3,4
3,4
Inflationsindikatoren für Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
-10
-12
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Erzeugerpreisindex
Harmonisierter Verbraucherpreisindex
Tariflohnindex
2007
2008
2009
2010
Großhandelspreisindex
Verbraucherpreisindex
Quelle: Statistik Austria.
1) Prognose der OeNB vom Juni 2012.
85
2011
2012
Seite A22
Preisentwicklung bei Rohstoffen
Preisentwicklung von Gold und Rohöl
2.000
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
2003
160
140
120
100
80
60
40
20
0
2004
2005
2006
2007
USD/Unze Feingold (linke Achse)
2008
2009
2010
USD/Barrel (rechte Achse)
2011
2012
EUR/Barrel (rechte Achse)
Quelle: Thomson Reuters.
Weltmarktpreise für Rohstoffe
HWWI-Index 'Euroland' 2010=100, Euro-Basis; Tagesdaten
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
2003
2004
2005
Gesamtindex
2006
2007
2008
Nahrung-Genussmittel
2009
2010
2011
NE-Metalle
2012
Energie
Quelle: HWWI.
Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
Ölimportpreis
350
300
250
200
150
100
50
0
-50
-100
72 74 76
GHPI, VPI
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
78
80
82
84
Ölimportpreis (linke Achse)
86
88
90
92
94
96
GHPI (rechte Achse)
Quelle: Statistik Austria, WIFO.
86
98
00
02
04
06
08
VPI (rechte Achse)
10
12
Konjunkturindikatoren
Seite A23
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum
Periode
BIP
Konsumausgaben
Bruttoanlageinvestitionen
Exporte i.w.S.
Importe i.w.S.
Veränderung zum Vorjahr in % (real)
2006
2007
2008
2009
2010
2011
3,3
3,0
0,4
-4,3
1,9
1,4
2,1
1,8
0,9
-0,2
0,8
0,2
5,7
4,7
-1,1
-12,1
-0,5
1,4
8,9
6,6
1,0
-12,7
11,3
6,1
8,7
6,2
0,9
-11,7
9,6
3,9
2Q10
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
3Q11
4Q11
1Q12
2Q12
2Q11
2,2
2,2
2,2
2,4
1,7
1,3
0,7
0,0
-0,4
1,3
0,7
0,9
0,8
0,7
0,1
0,0
-0,7
-0,5
..
0,6
1,4
1,6
3,7
1,2
0,8
0,7
-2,6
..
13,0
12,1
11,8
10,0
6,4
5,7
3,5
3,0
..
12,0
10,4
11,1
8,3
4,5
3,6
0,3
-0,7
..
Wachstumsbeiträge zum realen BIP im Euroraum
Beitrag zum saisonbereinigten BIP-Wachstum in Prozentpunkten
6
4
2
0
-2
-4
-6
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
1Q11
Privater Konsum
Öffentlicher Konsum
Bruttoanlageinvestitionen
Statistische Differenz
Nettoexporte
BIP
Quelle: Eurostat, OeNB.
87
1Q12
Seite A24
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich
Konsumausgaben
BIP
Periode
Bruttoinvestitionen
Exporte
i.w.S.
Importe
i.w.S.
Veränderung zum Vorjahr in % (real - auf Basis von Vorjahrespreisen, nicht saisonbereinigt)
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2,6
2,4
3,7
3,7
1,4
-3,8
2,1
2,7
1,8
2,1
2,0
1,2
1,6
0,9
1,3
0,5
1,3
2,1
1,6
6,7
-1,8
-11,2
3,8
9,6
10,1
7,4
7,7
8,9
1,4
-15,6
8,7
7,2
9,8
6,4
5,2
7,1
0,0
-13,3
8,8
7,2
2Q10
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
3Q11
4Q11
1Q12
2Q12
2,1
3,4
2,4
4,7
4,1
1,8
0,4
2,0
0,2
-0,5
1,0
1,7
-0,1
1,2
1,0
0,0
2,1
-0,1
6,6
11,4
5,4
26,2
9,7
5,8
2,9
0,5
-2,5
12,4
11,0
10,1
12,7
7,2
5,8
3,7
2,0
-0,4
10,6
11,5
9,6
13,6
6,3
5,8
4,0
1,2
-2,3
Wachstumsbeiträge zum realen BIP in Österreich
in Prozentpunkten
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
1Q03
1Q04
1Q05
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
Privater Konsum
Öffentlicher Konsum
Bruttoinvestitionen
Nettoexporte
Statistische Differenz
BIP-Wachstum
Quelle: WIFO (Quartale), Statistik Austria (Jahre), OeNB.
88
1Q11
1Q12
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum
Eurosystem1)
Juni 2012
Indikatoren
2012
IWF2)
April 2012/Juli 2012
OECD
Mai 2012
2013
2012
2013
2012
2013
EU-Kommission
Mai 2012
2012
2013
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP, real
Privater Konsum, real
Öffentlicher Konsum, real
Bruttoanlageinvestitionen, real
Exporte, real
Importe, real
-0,5 bis 0,3
-0,5 bis 0,3
-0,7 bis 0,1
-3,2 bis -1,0
1,2 bis 5,0
-0,7 bis 2,9
bis 2,0
bis 2,0
bis 0,7
bis 3,8
bis 8,9
bis 7,9
-0,1
-0,5
-0,8
-1,8
x
x
0,9
0,3
-0,5
1,3
x
x
-0,3
-1,1
-0,8
-1,5
x
x
0,7
0,4
-0,2
0,9
x
x
-0,3
-0,6
-0,8
-1,5
2,1
0,4
1,0
0,5
0,0
1,9
4,6
3,9
x
2,3 bis 2,5
x
x
1,0 bis 2,2
x
1,2
2,4
1,3
1,6
1,9
0,8
1,8
2,0
x
1,4
1,6
x
2,2
2,4
1,6
1,7
1,8
0,8
x
x
-0,6
-0,1
x
x
0,5
0,0
x
10,8
11,1
x
x
11,0
11,0
x
x
1,0
-3,0
1,5
-2,0
x
x
x
x
0,1
-3,2
0,6
-2,9
14,6
107,9
0,8
0,7
1,30
1,30
Veränderung zum Vorjahr in %
x
x
129,8
0,6
1,31
136,3
0,3
1,31
114,7
0,8
1,32
110,0
0,8
1,32
116,8
0,8
1,31
110,2
0,8
1,31
2,4
2,6
2,0
2,3
2,0
2,1
BIP Deflator
HVPI
Lohnstückkosten
Beschäftigte
0,0
0,0
-0,7
-0,8
1,1
0,9
in %
Arbeitslosenquote
Leistungsbilanz
Öffentliches Defizit
Erdölpreis in USD/Barrel
Kurzfristiger Zinssatz in %
USD/EUR
BIP, real USA
BIP, real Welt
(OECD: Wachstum von Gesamt OECD)
Welthandel (EU-Kommission: Weltimporte)
x
in % des nominellen BIP
x
x
3,8
4,3
1,6
2,2
3,5
3,9
3,3
3,7
x
x
4,1
7,0
3,8
5,1
4,1
5,7
89
Seite A25
Quelle: Eurosystem, OECD, IWF, EU-Kommission.
1) Die von Experten der EZB erstellten Projektionen (März und September) ergänzen die gesamtwirtschaftlichen Projektionen des Eurosystems, die halbjährlich (Juni und Dezember) von Experten der
EZB und der nationalen Zentralbanken des Euroraums gemeinsam erarbeitet werden. Bandbreiten basieren auf dem Durchschnitt der absoluten Abweichungen von früheren Projektionen. BIP, real Welt:
Welt ohne Euroraum. 2) IWF Update vom 13.7.2012: BIP und Welthandel.
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich
Indikatoren
2012
OeNB
WIFO
IHS
OECD
IWF
EU-Kommission
Juni 2012
Juni 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
Mai 2012
2013
2014
2012
2013
2012
2013
2012
2013
2012
2013
2012
2013
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP, real
Privater Konsum, real
Öffentlicher Konsum, real
Bruttoanlageinvestitionen, real
Exporte, real
Importe, real
BIP je Erwerbstätigen
0,9
1,1
0,4
2,5
3,4
3,5
-0,7
1,7
1,0
0,9
2,5
6,1
5,9
0,7
2,1
1,3
0,9
2,2
6,8
6,5
0,8
0,6
0,8
0,0
1,1
2,8
2,1
-0,6
1,3
0,9
0,0
2,0
5,6
5,1
0,7
0,8
0,9
0,5
1,0
3,2
2,7
-0,4
1,7
1,2
0,0
2,0
5,7
5,4
1,0
0,8
0,9
0,7
1,8
2,6
2,9
x
1,6
1,2
0,0
2,1
6,3
5,6
x
0,9
x
x
x
2,5
2,9
x
1,8
x
x
x
5,6
5,5
x
0,8
0,8
0,7
1,4
2,8
2,2
0,3
1,7
1,0
1,2
2,3
5,1
4,9
1,0
1,6
x
2,4
3,1
1,5
x
1,7
1,6
1,7
x
1,9
2,0
2,2
2,3
2,4
3,8
1,5
1,9
1,9
1,4
2,1
2,1
x
x
1,7
2,0
x
x
1,5
x
2,3
x
1,4
x
1,8
x
x
x
2,2
x
x
x
1,9
x
1,9
x
2,4
3,2
1,5
x
2,0
0,9
0,4
1,2
0,7
x
x
0,3
0,8
0,4
0,7
Arbeitslosenquote
1,6
1,0
1,3
1,3
in % des Arbeitskräfteangebots, Eurostat-Definition
4,3
4,3
4,2
4,5
4,8
4,4
4,4
4,6
4,8
4,4
4,3
4,3
4,2
Leistungsbilanz
Finanzierungssaldo des Staates
in % des nominellen BIP
2,1
2,6
-2,8
-1,6
2,9
-1,2
2,4
-2,9
2,7
-2,3
x
-2,9
x
-2,1
2,2
-2,9
2,5
-2,3
1,4
-3,1
1,4
-2,4
1,9
-3,0
1,9
-1,9
Erdölpreis in USD/Barrel
Kurzfristiger Zinssatz in %
USD/EUR
Prognoseannahmen
115,7
109,3
0,8
0,7
1,31
1,31
103,1
1,0
1,31
110,0
0,9
1,25
110,0
1,0
1,20
112,0
0,8
1,27
117,0
0,9
1,24
129,8
0,6
1,31
136,3
0,3
1,31
114,7
0,8
1,32
110,0
0,8
1,32
116,8
0,8
1,31
110,2
0,8
1,31
-0,2
2,0
3,3
4,0
1,1
1,8
3,7
6,0
-0,3
2,3
x
4,5
1,0
2,1
x
7,0
-0,1
2,4
3,4
4,1
0,9
2,6
4,2
7,0
-0,3
2,1
3,5
4,0
0,9
2,4
4,1
5,6
-0,3
2,0
3,3
4,1
1,0
2,1
3,7
5,7
BIP Deflator
VPI
HVPI
Lohnstückkosten
Beschäftigte
Veränderung zum Vorjahr in %
-0,5 bis 0,3
0,0 bis 2,0
2,2
3,2
4,4
2,2
3,8
6,4
x
2,8
4,2
7,2
Quelle: OeNB, WIFO, IHS, EU-Kommission, IWF, OECD,
1) OeNB: EZB-Prognose vom 6.6.2012.
90
Seite A26
BIP, real Euroraum
BIP, real USA
BIP, real Welt
Welthandel
1)
Seite A27
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I)
Economic Sentiment Indicator
1995=100
120
110
100
90
80
70
60
2002
2003
2004
Euroraum
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2010
2011
2012
Österreich
Quelle: EU-Kommission.
Geschäftsklima - Indikatoren
Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung
2
1
0
-1
-2
-3
-4
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Euroraum (Industrievertrauen; EK)
Deutschland (ifo Geschäftsklima)
Euroraum (Industrie-Einkaufsmanager; Reuters-NTC)
Eurocoin (Konjunkturindikator)
Quelle: EU-Kommission, Institut für Wirtschaftsforschung, NTC Research, CEPR, OeNB.
91
Seite A28
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II)
Konsumentenvertrauen
Saldo aus positiven und negativen Antworten
20
10
0
-10
-20
-30
-40
2002
2003
2004
Euroraum
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Österreich
Indikatoren der Industrie im Euroraum
Veränderung zum Vorjahr in %
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
-25
2002
Saldo aus positiven und negativen Antworten
20
10
0
-10
-20
-30
-40
-50
2003
2004
2005
2006
Industrieprodukion (linke Skala)
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Industrievertrauen (rechte Skala)
Indikatoren der Industrie in Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
Saldo aus positiven und negativen Antworten
15
20
10
10
5
0
0
-10
-5
-20
-10
-30
-15
-40
-20
2002
-50
2003
2004
2005
2006
Industrieprodukion (linke Skala)
2007
2008
2009
2010
Industrievertrauen (rechte Skala)
Quelle: EU-Kommission, Eurostat.
92
2011
2012
Produktionsindex in Österreich1)
Indikator
2011
2Q11
3Q11
4Q11
1Q12
2Q12
Jän.12
Feb.12
Mär.12
Apr.12
Mai.12
Jun.12
Insgesamt inkl Bau (B bis F)
Industrie (B bis E)
EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2)
EU Industrie (B bis E)2)
Index 2005=100
108,7
115,2
110,3
118,4
108,0
114,3
109,4
117,3
114,8
117,8
114,1
117,1
116,6
117,7
116,1
117,1
124,3
123,9
123,3
122,7
106,1
115,3
104,5
113,5
116,5
120,0
115,7
119,1
96,7
106,2
94,9
104,2
101,4
111,2
99,6
109,1
120,1
128,4
119,0
127,2
113,0
118,1
112,3
117,2
116,9
119,7
116,0
118,8
119,5
122,1
118,9
121,4
Insgesamt inkl Bau (B bis F)
Industrie (B bis E)
EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2)
EU Industrie (B bis E)2)
Veränderung zum Vorjahr in %
5,8
5,9
7,8
8,0
7,4
9,4
5,4
5,8
7,7
7,7
7,3
9,4
4,9
6,4
4,8
6,3
2,3
2,5
2,2
2,5
0,9
1,1
0,8
0,9
1,5
1,8
1,4
1,8
2,2
1,5
1,9
1,0
-0,2
0,7
-0,6
0,2
0,8
0,9
1,1
1,4
1,5
1,5
1,5
1,5
2,6
3,1
2,8
3,4
0,3
0,8
-0,1
0,5
Verwendungskategorien (MIG)
Vorleistungen
Energie
Investitionsgüter
Konsumgüter
Langlebige Konsumgüter
Kurzlebige Konsumgüter
ÖNACE 2008 - Abschnitte
Bergbau und Gewinnung
von Steinen und Erden (B)
Herstellung von Waren (C)
Energieversorgung (D)
Wasserversorgung und entsorgung; Abfallentsorgung (E)
Bau (F)
Hochbau (F41)
Tiefbau (F42)
2010
11,0
5,7
5,9
4,3
2,3
4,7
5,5
9,3
14,6
-0,2
-0,1
-0,3
6,9
11,9
18,0
1,0
-5,0
2,4
3,4
10,1
14,5
-0,6
0,4
-1,1
1,0
4,3
9,0
-4,5
2,3
-6,1
-2,1
8,8
5,4
-4,4
-0,2
-5,6
-0,2
9,1
1,4
1,2
2,7
0,9
-1,9
6,3
4,8
-3,6
2,0
-4,4
-3,3
12,0
4,5
-5,9
0,6
-8,2
-1,2
8,2
6,5
-3,6
-2,4
-4,3
-0,7
6,2
1,8
-1,6
6,5
-2,7
0,7
10,0
2,5
1,9
3,2
1,7
-0,6
11,3
-0,1
3,2
-1,1
3,7
5,9
7,9
8,1
-6,3
7,2
9,5
-9,2
9,4
12,0
-7,4
6,1
10,9
-3,4
2,1
5,7
5,1
-0,3
10,4
5,1
0,5
11,9
9,2
0,3
6,6
7,0
-1,3
15,3
0,3
0,0
9,8
7,9
-0,3
15,1
7,3
1,9
11,0
0,3
0,0
9,7
14,3
-3,3
-3,6
-10,7
17,0
0,0
18,6
-0,9
15,2
1,0
1,0
0,9
15,6
-0,7
-0,7
-0,7
12,2
1,2
0,6
5,2
4,8
-0,3
-2,0
11,0
4,4
0,0
-0,5
2,4
10,8
7,2
5,8
18,6
5,1
-6,5
-8,6
8,4
-0,4
-0,3
-1,7
8,5
3,2
2,0
1,0
6,7
7,3
1,0
1,1
1,3
2,8
-2,7
-3,3
0,1
93
Seite A29
Quelle: Statistik Austria.
1) ÖNACE 2008, EU harmonisiert, arbeitstägig bereinigt.
2) EU-Definition: ohne Wärme- und Kälteversorgung (353) und Wasserversorgung und -entsorgung; Abfallentsorgung (Abschnitt E).
Arbeitsmarkt
Seite A30
Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich
2009
Indikator
2010
2011
Mär. 12
Jahresdurchschnitt in %
Arbeitslosenquote gesamt
9,6
Euroraum
4,8
Österreich
Jugend-Arbeitslosenquote
20,2
Euroraum
10,0
Österreich
Apr. 12
Mai. 12
Jun. 12
Jul. 12
in %
10,1
4,4
10,2
4,2
11,0
4,1
11,1
4,1
11,2
4,3
11,3
4,5
11,3
4,5
20,9
8,8
20,8
8,3
22,4
8,8
22,5
8,8
22,6
8,4
22,5
8,7
22,6
8,9
Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes
in %
6,0
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
-2,0
-3,0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Unselbstständig Beschäftigte - Veränderung zum Vorjahr
2009
2010
2011
2012
Arbeitslosenquote
Quelle: Eurostat.
Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes
Periode
2009
2010
2011
Unselbstständig
Beschäftigte
Ver.z.Vj.
in
1.000
in %
3.339,1
-1,5
3.360,2
0,6
3.421,7
1,8
Aug.11
3.498,6
Sep.11
3.481,5
Okt.11
3.450,0
Nov.11
3.435,0
Dez.11
3.403,0
Jän.12
3.383,9
Feb.12
3.391,9
Mär.12
3.433,7
Apr.12
3.430,8
Mai.12
3.465,8
Jun.12
3.489,3
Jul.12
3.540,0
Aug.12
3.550,0
Quelle: Eurostat, Hauptverband der
Arbeitslose
in
1.000
260,3
250,8
246,7
Ver.z.Vj.
in %
22,6
-3,7
-1,6
Arbeitslosenquote in %
laut EUlaut AMS
Konzept
7,2
4,8
6,9
4,4
6,7
4,2
1,9
219,2
0,4
1,8
218,2
1,9
1,9
235,0
3,9
1,8
253,4
3,7
1,8
304,8
0,8
1,8
318,0
2,7
1,5
310,1
6,1
1,6
263,8
4,4
1,5
251,8
6,6
1,4
231,1
4,4
1,1
220,1
5,8
1,1
227,9
8,6
1,5
232,7
6,1
österreichischen Sozialversicherungsträger,
94
Offene Stellen
in
1.000
27,2
31,0
32,3
5,9
3,8
32,1
5,9
4,0
32,7
6,4
4,2
30,9
6,9
4,3
27,0
8,2
4,2
26,7
8,6
4,1
25,2
8,4
4,1
27,5
7,1
4,1
30,1
6,8
4,1
32,0
6,3
4,3
32,3
5,9
4,5
32,3
6,0
4,5
32,0
6,2
..
31,5
Arbeitsmarktservice Österreich.
Ver.z.Vj.
in %
-27,6
14,1
4,2
-6,7
-6,7
-6,1
-9,0
-7,5
-13,9
-13,2
-7,9
-11,1
-10,8
-11,8
-10,6
-2,0
Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung
Seite A31
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des
privaten Haushaltssektors1)
Euroraum
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
10
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
2006Q4
2007Q3
2008Q2
2009Q1
2009Q4
2010Q3
2011Q2
2012Q1
2010Q3
2011Q2
2012Q1
sonstige Finanzierung
Kreditaufnahmen
Sonstige Geldvermögensbildung
Lebensversicherungs- und Pensionskassenansprüche
Handelbare Wertpapiere 2)
Bargeld und Einlagen
Finanzierungssaldo
Österreich
10
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
8
6
4
2
0
-2
-4
2006Q4
2007Q3
2008Q2
2009Q1
2009Q4
Quelle: EZB, OeNB.
1) inklusive Private Organisationen ohne Erwerbszweck.
2) verzinsliche Wertpapiere, börsennotierte Aktien und Investmentzertifikate.
95
Seite A32
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung
nichtfinanzieller Unternehmen
Euroraum
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
30
20
10
0
-10
-20
-30
2006Q4
2007Q3
2008Q2
2009Q1
2009Q4
2010Q3
2011Q2
2012Q1
Kreditgewährungen
Erwerb von Anteilspapieren
sonstige Geldvermögensbildung
Wertpapieremissionen
Kreditaufnahmen
Emission von Anteilspapieren
sonstige Finanzierung
Finanzierungssaldo
Österreich
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
30
25
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
2006Q4
2007Q3
2008Q2
2009Q1
2009Q4
Quelle: EZB, OeNB.
1) Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate.
96
2010Q3
2011Q2
2012Q1
Zahlungsbilanz
Seite A33
Euroraum1)
Salden
2009 2010 2011 Q4 10 Q1 11 Q2 11 Q3 11 Q4 11 Q1 12
in Mrd EUR
Leistungsbilanz
Güter
Dienstleistungen
Einkommen
Laufende Transfers
Vermögensübertragungen
Kapitalbilanz
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investiitionen
Währungsreserven
Statistische Differenz
-21,9
-6,8
-2,3
31,3
15,1
4,9
36,4
49,6
63,6
3,5
31,8
32,5
-93,1 -103,3 -103,3
6,7
6,4
10,7
9,4
-2,5 -20,8
-105,1 -113,9 -148,7
265,7 165,1 305,6
20,0
18,5 -21,5
-175,7 -61,7 -145,9
4,6 -10,5 -10,2
5,8
3,0
12,3
14,2 -21,3 -18,6
6,1 -10,1
-2,4
11,5
7,9
16,4
13,7
14,9 -11,7
-17,1 -33,9 -20,9
1,6
2,3
0,8
-12,3
-5,3 21,2
49,3 -42,8 -31,8
27,8 136,0 139,1
9,0
-0,4
3,6
-96,6 -86,4 -94,1
-1,8 -11,7
4,5
-3,5 24,2
-3,3
2,7
2,8
19,6
8,8
-28,5
1,7
3,5
-19,2
35,0
-14,8
-1,2
3,7
-7,9
34,9
14,6
19,7
20,6
-20,0
5,9
-40,2
-54,9
-4,5
-9,9
35,8
-6,8
-0,6
-6,0
5,3
15,1
12,0
-38,5
1,9
3,3
-5,3
-77,1
-5,4
92,7
-1,6
0,8
Quelle: EZB.
1) Zuflüsse (+); Abflüsse (-). Währungsreserven: Zunahme (-); Abnahme (+).
Österreich1)
Salden
2009 2010 2011 4Q 10 1Q 11 2Q 11 3Q 11 4Q 11 1Q 12
in Mrd EUR
Leistungsbilanz
Güter
Dienstleistungen
Einkommen
Laufende Transfers
Vermögensübertragungen
Kapitalbilanz
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investiitionen
Währungsreserven2)
Statistische Differenz
7,5
-2,4
12,7
-1,1
-1,6
0,1
-9,9
-0,1
-7,0
0,5
-5,7
2,4
2,4
8,6
-3,2
13,1
0,7
-2,0
0,1
-1,9
-3,1
-6,8
-0,2
9,2
-1,1
-6,8
5,9
-7,0
14,0
0,9
-2,1
-0,5
-6,8
-13,1
14,6
0,8
-8,4
-0,7
1,5
3,2
-0,8
3,4
0,3
0,2
-0,1
0,0
-3,5
-0,7
-0,3
4,7
-0,2
-3,1
3,3
-1,9
5,9
0,3
-1,0
-0,1
-7,9
-3,6
2,7
1,2
-7,6
-0,5
4,7
0,5
-1,1
2,2
0,0
-0,5
-0,2
-0,1
1,3
4,0
0,2
-5,5
-0,2
-0,2
-0,1
-2,0
2,2
0,3
-0,6
-0,1
3,4
-6,5
8,5
-0,2
1,7
-0,1
-3,3
Quelle: OeNB; Transaktionen.
1) Bis 2009 endgültige Daten, 2010 revidierte Daten, 2011 und 2012 provisorische Daten.
2) OeNB: Gold, Devisen, IWF- Positionen, Sonderziehungsrechte etc; Zunahme: - / Abnahme: +
97
2,1
-1,9
3,8
0,3
0,1
-0,1
-2,2
-4,3
-0,6
-0,4
3,1
0,0
0,2
3,2
-1,8
6,2
-0,2
-1,0
-0,1
0,3
-3,3
-1,0
-0,2
4,9
-0,2
-3,4
Seite A34
Leistungsbilanz - Euroraum
Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo
in Mrd EUR
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
-25
-30
-35
-40
-45
-50
Q1 07
Q3 07
Güter
Q1 08
Q3 08
Dienstleistungen
Q1 09
Q3 09
Q1 10
Einkommen
Q3 10
Q1 11
Laufende Transfers
Q3 11
Q1 12
Leistungsbilanz
Quelle: EZB.
Kapitalbilanz - Euroraum
Teilkomponenten der Kapitalbilanz
in Mrd EUR
180
150
120
90
60
30
0
-30
-60
-90
-120
-150
Q1 07
Q3 07
Q1 08
Q3 08
Q1 09
Q3 09
Q1 10
Q3 10
Q1 11
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investiitionen
Währungsreserven
Kapitalbilanz
Quelle: EZB.
98
Q3 11
Q1 12
Seite A35
Leistungsbilanz - Österreich
Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo
in Mrd EUR
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
-3
Q1 07
Q3 07
Q1 08
Güter
Q3 08
Q1 09
Dienstleistungen
Q3 09
Q1 10
Einkommen
Q3 10
Q1 11
Laufende Transfers
Q3 11
Q1 12
Leistungsbilanz
Quelle: OeNB, Statistik Austria.
Kapitalbilanz - Österreich
Teilkomponenten der Kapitalbilanz
in Mrd EUR
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
Q1 07
Q3 07
Q1 08
Q3 08
Q1 09
Q3 09
Q1 10
Q3 10
Q1 11
Q3 11
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investiitionen
Währungsreserven
Kapitalbilanz
Quelle: OeNB.
99
Q1 12
Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich
Seite A36
Budgetäre Notifikation (Maastricht) vom 30. März 2012
in Mrd EUR
2008
2009
2010
2011
2012
Finanzierungssaldo Staat
Bundessektor
Länder (ohne Wien)
Gemeinden (mit Wien)
Sozialversicherungsträger
-2,6
-3,0
0,1
0,1
0,1
-11,3
-8,8
-2,0
-0,8
0,2
-12,9
-9,9
-2,2
-1,2
0,6
-7,8
-7,2
-0,9
-0,1
0,4
-9,2
-7,6
-1,3
-0,3
0,1
Zinszahlungen
Primärsaldo
Verschuldung des Staates
7,3
4,7
180,5
7,6
-3,7
191,1
7,6
-5,3
205,7
7,8
-0,1
217,4
8,3
-1,0
230,0
2008
2009
2010
2011
2012
in % des BIP
Finanzierungssaldo Staat
Bundessektor
Länder (ohne Wien)
Gemeinden (mit Wien)
Sozialversicherungsträger
-0,9
-1,1
0,0
0,0
0,1
-4,1
-3,2
-0,7
-0,3
0,1
-4,5
-3,5
-0,8
-0,4
0,2
-2,6
-2,4
-0,3
-0,0
0,1
-3,0
-2,5
-0,4
-0,1
0,0
Zinszahlungen
Primärsaldo
Verschuldung des Staates
2,6
1,7
63,8
2,8
-1,3
69,5
2,7
-1,8
71,9
2,6
-0,0
72,2
2,7
-0,3
74,7
Quelle: Statistik Austria, BMF (2012).
Österreichisches Stabilitätsprogramm vom 24. April 2012
in % des BIP
2012
2013
2014
2015
2016
Finanzierungssaldo Staat
Bundessektor
Länder und Gemeinden
Sozialversicherungsträger
-3,0
-2,5
-0,5
0,0
-2,1
-1,7
-0,4
0,0
-1,5
-1,3
-0,3
0,1
-0,6
-0,6
-0,1
0,1
0,0
-0,2
0,0
0,1
Staat:
Gesamteinnahmen
Gesamtausgaben
Zinszahlungen
Primärsaldo
Verschuldung des Staates
48,7
51,7
2,7
-0,3
74,7
48,9
51,0
2,7
0,6
75,3
48,7
50,3
2,7
1,2
74,6
48,7
49,3
2,7
2,0
72,8
48,7
48,7
2,6
2,6
70,6
Quelle: BMF.
100
Seite A37
Gebarungserfolg des Bundes im Juli 2012
Indikator
Juli
Jänner bis Juli
Bundesvoranschlag
2012
2012
2012
in Mio EUR
Allgemeiner Haushalt
Ausgaben
Personalausgaben
Sachausgaben
Einnahmen
Saldo1)
6.793
820
5.973
4.613
-2.180
42.591
6.919
35.672
34.125
-8.466
75.580
11.798
63.782
65.340
-10.240
Quelle: BMF.
Abgabenerfolg des Bundes im Juli 2012
Indikator
Juli
Jänner bis Juli
Bundesvoranschlag
2012
2012
2012
in Mio EUR
Einkommen- und Vermögensteuern
davon:
veranlagte Einkommensteuer
Körperschaftsteuer
Lohnsteuer
Kapitalertragsteuer
Kapitalertragsteuer auf Zinsen
Umsatzsteuern
Verbrauchsteuern
Verkehrsteuern
Übrige Abgaben 2)
Öffentliche Abgaben brutto
Überweisungen an andere öffentl.
Rechtsträger (Länder, Gem., Fonds)
Überweisungen an die EU
Öffentliche Abgaben netto3)
2.278
17.474
36.934
-103
-72
2.122
173
60
1.972
551
494
40
5.335
426
1.867
13.191
711
398
14.068
3.304
3.331
503
38.680
2.860
5.500
23.000
1.415
1.565
24.230
6.270
5.672
617
73.723
2.655
159
2.520
15.387
1.899
21.394
26.344
2.500
44.879
1) Budgetüberschuss (+) oder Budgetdefizit (-) des Bundes.
2) Stempel-, Rechtsgebühren und Bundesverwaltungsabgaben, Nebenansprüche und Resteingänge
weggefallener Abgaben.
3) Steuereinnahmen des Bundes.
Quelle: BMF.
101
Seite A38
Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit
Indikator
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012 1)
2013 1)
Veränderung zum Vorjahr in %
Produktivität
- Gesamtwirtschaft
2,2
1,1
2,0
1,8
-0,7
-2,9
1,5
1,2
-0,6
0,7
Bruttoverdienste
je Arbeitnehmer
1,8
2,3
3,1
3,1
3,2
1,6
1,2
2,7
3,2
2,2
Lohnstückkosten
- Gesamtwirtschaft
-0,6
1,2
0,9
1,1
3,7
4,7
-0,3
1,4
3,8
1,4
Lohnstückkosten
- Sachgütererzeugung
-2,3
-1,7
-3,4
-2,3
5,2
15,0
-5,7
-4,5
3,6
-0,8
1,0
-0,9
-0,6
0,7
0,6
0,4
-2,6
0,7
-1,4
-0,7
Preisliche
Wettbewerbsfähigkeit2)
Entwicklung der Lohnstückkosten
Veränderung zum Vorjahr in %
20
15
10
5
0
-5
-10
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Lohnstückkosten in der Sachgütererzeugung
Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft
Quelle: WIFO.
1) WIFO-Prognose vom Juni 2012.
2) Real-effektiver Wechselkurs des Euro auf Basis des österreichischen Außenhandels.
102
2010
2011
2012
1)
2013
1)
Seite A39
Österreichischer Außenhandel
Periode
Export
Import
Kumulativ
Export
Veränderung
zum Vorjahr in %
Import
Mio EUR
% VJP
Mio EUR
Saldo
% VJP
Mio EUR
2007
2008
2009
2010
2011
10,5
2,5
-20,2
16,7
11,3
9,6
4,7
-18,4
16,5
15,3
114.680
117.525
93.739
109.373
121.774
10,5
2,5
-20,2
16,7
11,3
114.255
119.568
97.574
113.652
131.008
9,6
4,7
-18,4
16,5
15,3
425
-2.043
-3.835
-4.279
-9.234
1Q11
2Q11
3Q11
4Q11
1Q12
23,5
12,0
8,1
4,0
3,1
26,5
15,2
13,2
8,1
2,3
29.787
60.571
90.958
121.774
30.696
23,5
17,3
14,1
11,3
3,1
32.029
64.569
97.641
131.008
32.779
26,5
20,5
17,9
15,3
2,3
-2.242
-3.998
-6.683
-9.234
-2.083
Mai.11
Jun.11
Jul.11
Aug.11
Sep.11
Okt.11
Nov.11
Dez.11
Jän.12
Feb.12
Mär.12
Apr.12
Mai.12
21,7
2,6
4,1
11,7
8,9
6,1
3,5
2,3
7,6
4,3
-1,5
0,3
-2,7
23,9
6,7
13,2
18,6
8,7
8,1
11,3
4,6
6,0
3,1
-1,3
-0,6
-5,5
50.587
60.571
70.609
79.980
90.958
101.444
112.332
121.774
9.328
19.529
30.696
40.700
51.234
20,8
17,3
15,3
14,8
14,1
13,2
12,2
11,3
7,6
5,9
3,1
2,4
1,3
53.989
64.569
75.381
86.007
97.641
108.867
120.701
131.008
10.225
21.029
32.779
43.296
54.053
23,7
20,5
19,4
19,3
17,9
16,9
16,3
15,3
6,0
4,5
2,3
1,6
0,1
-3.402
-3.998
-4.772
-6.027
-6.683
-7.423
-8.369
-9.234
-896
-1.500
-2.083
-2.596
-2.819
Exporte und Importe
Veränderung zum Vorjahr in %
30
20
10
0
-10
-20
-30
1Q99
1Q00
1Q01
1Q02
Exporte
1Q03
1Q04
1Q05
1Q06
Importe
Quelle: Statistik Austria, OeNB.
103
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
1Q11
1Q12
Seite A40
Tourismus: Übernachtungen in Österreich
Insgesamt
Periode
in 1.000
davon Inländer
Veränderung zum
Vorjahr in %
davon Ausländer
Veränderung zum
Vorjahr in %
in 1.000
in 1.000
Veränderung zum
Vorjahr in %
2009
2010
2011
124.307
124.881
126.003
-1,9
0,5
0,9
34.443
35.024
35.297
1,7
1,7
0,8
89.864
89.857
90.706
-3,2
0,0
0,9
Jul.11
Aug.11
Sep.11
Okt.11
Nov.11
Dez.11
Jän.12
Feb.12
Mär.12
Apr.12
Mai.12
Jun.12
Jul.12
14.900
17.201
9.862
6.517
3.983
9.368
14.691
16.649
12.168
7.450
6.757
9.317
15.119
-0,3
2,5
3,0
4,0
3,7
-2,2
1,9
12,2
-6,4
16,4
17,0
-4,5
1,5
4.305
4.826
3.092
2.374
1.873
2.151
2.791
3.516
2.791
2.214
2.656
3.138
4.208
-0,7
2,9
0,6
-2,7
1,3
4,1
3,5
0,4
7,1
3,5
7,4
-3,7
-2,3
10.595
12.375
6.769
4.143
2.109
7.217
11.900
13.133
9.377
5.236
4.101
6.179
10.911
-0,1
2,4
4,2
8,3
5,9
-3,9
1,6
15,9
-9,8
22,9
24,2
-4,9
3,0
2011
2012
79.072
82.151
0,3
3,9
Jänner bis Juli
20.980
21.313
0,4
1,6
58.092
60.839
0,2
4,7
0,8
-0,3
20.391
21.192
2,4
3,9
0,1
3,2
47.204
48.973
-1,3
3,8
Sommersaison
Mai bis Juli
2011
2012
30.427
31.193
1,9
2,5
10.036
10.002
Wintersaison
November bis April
2010/2011
2011/2012
62.063
64.309
-1,0
3,6
14.859
15.335
Wintersaison
Sommersaison
November bis April
Mai bis Juli
in Mio Übernachtungen
in Mio Übernachtungen
Veränderung zum Vorjahr in %
60
8
50
6
4
40
30
20
6
20
4
2
15
0
10
07/08
08/09
09/10
10/11
-4
0
-6
06/07
-2
5
-4
0
2
0
-2
10
Veränderung zum Vorjahr in %
25
-6
2007
11/12
Inländer (linke Achse)
Ausländer (linke Achse)
Insgesamt (rechte Achse)
2008
2009
2010
Inländer (linke Achse)
Ausländer (linke Achse)
Insgesamt (rechte Achse)
Quelle: Statistik Austria.
104
2011
2012
Österreichischer Bankensektor
Seite A41
Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute
2. Quartal 2012
Veränderung
Bilanzpositionen
Stand
zum Vorquartal
in Mio EUR in Mio EUR
1. Aktiva
Kassenliquidität
Forderungen an inl. Kreditinstitute
Direktkredite an inl. Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Titrierte Kredite an inl. Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Sonstige Inlandsforderungen
Auslandsforderungen
2. Passiva
Verbindlichkeiten geg.inl.Kreditinstitute
Einlagen von inländischen Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Eig. Inlandsemissionen an Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Sonstige Inlandsverbindlichkeiten
Auslandsverbindlichkeiten
3. Bilanzsumme
seit Jänner
zum Vorjahr
(Jahresabstand)
in %
in Mio EUR
in %
in Mio EUR
in %
20.904
221.863
319.793
266.834
52.960
34.027
33.811
215
93.593
314.426
500
-2.206
1.680
3.465
-1.786
886
895
-8
2.292
-3.705
2,5
-1,0
0,5
1,3
-3,3
2,7
2,7
-3,8
2,5
-1,2
3.193
2.252
471
3.411
-2.940
3.182
3.187
-4
-5.573
-6.538
18,0
1,0
0,1
1,3
-5,3
10,3
10,4
-2,0
-5,6
-2,0
9.898
2.581
5.634
10.287
-4.653
3.337
3.347
-10
10.994
-15.635
89,9
1,2
1,8
4,0
-8,1
10,9
11,0
-4,5
13,3
-4,7
223.728
299.664
295.165
4.499
110.544
105.876
4.668
127.731
243.042
1.011.135
657
3.405
2.929
477
-1.932
-1.815
-117
3.976
-6.668
-718
0,3
1,1
1,0
11,8
-1,7
-1,7
-2,4
3,2
-2,7
-0,1
4.477
10.000
9.466
533
-1.557
-853
-704
-7.914
-8.018
-3.144
2,0
3,5
3,3
13,4
-1,4
-0,8
-13,1
-5,8
-3,2
-0,3
6.518
13.750
13.448
302
-7.863
-5.557
-2.306
3.474
921
18.387
3,0
4,8
4,8
7,2
-6,6
-5,0
-33,1
2,8
0,4
1,9
Bilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitute
in %
in Mrd EUR
1.200
10
8
1.000
6
4
800
2
600
0
-2
400
-4
200
-6
-8
2Q09
3Q09
4Q09
1Q10
2Q10
Veränderung zum Vorjahr in %
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
Stand in Mrd EUR
Quelle: OeNB.
105
3Q11
4Q11
1Q12
0
2Q12
Seite A42
Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute
Ertragspositionen
2. Quartal
2. Quartal
2. Quartal
2010
2011
2012
in
Mrd EUR
1.
2.
I.
3.
4.
5.
6.
II.
7.
8.
9.
III.
IV.
Zinsen und zinsähnliche Erträge
Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen
Nettozinsertrag (1. - 2.)
Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
Saldo Ertrag/Aufwand aus Provisionen
Saldo Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebserträge (I. + 3. + 4. + 5. + 6.)
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
davon Personalaufwand
davon Sachaufwand
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögensgegenstände
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsaufwendungen (7. + 8. + 9.)
Betriebsergebnis (II. - III.)
Ver.z.Vj.
in % 1)
in
Mrd EUR
Ver.z.Vj.
in % 1)
in
Mrd EUR
Ver.z.Vj.
in % 1)
13,33
8,74
4,58
1,57
1,95
0,45
0,77
9,33
4,73
2,84
1,89
-0,3
-0,4
0,0
0,1
0,1
0,4
0,0
0,1
0,0
0,0
0,0
13,52
8,85
4,68
2,04
1,95
0,37
0,85
9,88
4,93
2,96
1,96
0,0
0,0
0,0
0,3
0,0
-0,2
0,1
0,1
0,0
0,0
0,0
13,64
9,14
4,50
1,82
1,90
0,34
0,99
9,55
4,98
2,98
1,99
0,0
0,0
0,0
-0,1
0,0
-0,1
0,2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,27
0,54
5,53
3,80
0,0
0,2
0,0
0,1
0,25
0,52
5,69
4,19
-0,1
0,0
0,0
0,1
0,24
0,57
5,78
3,77
0,0
0,1
0,0
-0,1
6,81
0,1
7,36
0,1
6,49
-0,1
3,40
0,1
2,20
1,6
2,11
-0,1
-0,04
-1,1
0,17
-4,9
-0,33
-2,9
3,44
-0,04
0,3
-1,3
4,99
-0,07
0,4
0,7
4,70
-0,10
-0,1
0,4
0,43
0,2
1,05
1,4
1,03
0,0
2,97
0,2
3,88
0,3
3,58
-0,1
Quartalsweise aktualisierte Vorschauwerte
V. Erwartetes Jahresbetriebsergebnis
10. Saldo aus Wertberichtigung auf Forderungen u.
Zuführungen zu Rückstellungen f. Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisken gegenüber
den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung
(exkl. Wertpapiere)
11. Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere
und Beteiligungen gegenüber den entsprech.
Erträgen aus deren Auflösung
VI. Erwartetes Ergebnis der
gewöhnl. Geschäftstätigkeit (IV. - 10. - 11.)
12. Erwartetes a.o. Ergebnis (Ertrag + / Aufwand -)
13. Erwartete Steuern von Einkommen,
Ertrag und sonstige Steuern
VII. Erwarteter Jahresüberschuss (+)/-Fehlbetrag (-)
(V.+ 12. - 13.)
Quelle: OeNB.
1) Die Veränderungen wurden für die Basis "in Mio EUR" errechnet und anschließend gerundet.
106
Seite A43
Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:
Veränderung der Kreditrichtlinien in den letzten drei Monaten
an Unternehmen
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
Insgesamt
1Q05
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen
1Q10
1Q11
1Q12
Kredite an große Unternehmen
an Private Haushalte
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
1Q05
Wohnbaukredite
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
1Q11
1Q12
Konsumkredite und sonstige Kredite
Quelle: OeNB.
1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.
-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert
107
Seite A44
Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:
Veränderung der Nachfrage nach Krediten in den letzten 3 Monaten
an Unternehmen
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
1Q05
Insgesamt
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen
1Q10
1Q11
1Q12
Kredite an große Unternehmen
an Private Haushalte
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
1Q05
Wohnbaukredite
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
1Q11
1Q12
Konsumkredite und sonstige Kredite
Quelle: OeNB.
1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.
-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert
108
Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)
Länder
Tschechische Republik
Rumaenien
Kroatien
Slowakei
Ungarn
Gesamt
2007
2008
2009
2010
1Q11
2Q11
3Q11
4Q11
1Q12
in Mio EUR
27.562
26.986
19.158
33.137
29.108
23.145
39.023
30.271
16.633
42.622
29.375
25.927
46.032
29.949
25.345
53.171
30.195
25.841
53.530
30.836
26.150
53.017
28.904
25.572
50.248
28.612
25.502
50.451
28.632
25.888
17.300
19.332
19.567
22.777
26.712
26.572
21.764
25.871
21.330
25.527
23.211
28.991
23.606
28.072
23.978
25.703
23.840
23.489
23.564
22.792
9.574
8.518
6.936
4.567
5.542
3.286
2.660
1.564
808
796
147
21
362
394
311
30
27
240
10
13.643
10.126
9.709
7.848
6.801
4.596
3.500
1.721
1.130
1.624
543
91
642
247
490
61
58
195
15
16.170
11.123
6.994
7.761
4.232
2.931
3.763
1.923
1.644
1.901
95
213
456
175
287
260
158
178
17
9.472
9.913
11.613
6.340
6.030
5.113
4.319
1.739
1.250
625
745
231
247
177
469
224
42
110
11
11.498
11.118
11.599
6.805
5.203
4.887
3.968
1.873
1.436
962
766
260
240
174
359
161
53
82
37
11.513
11.536
11.908
6.518
5.594
4.909
4.016
1.905
1.546
979
800
288
171
183
341
153
57
76
38
11.195
11.316
11.924
6.422
6.124
4.970
4.143
1.939
1.287
1.152
892
284
216
185
316
145
55
78
40
12.882
11.456
11.831
6.714
6.292
4.992
4.247
2.002
1.345
1.226
897
304
242
185
292
153
57
73
45
12.212
11.891
11.241
7.128
6.475
5.024
4.160
2.148
1.202
1.150
894
306
266
181
175
171
60
61
50
12.830
12.233
10.018
6.202
5.253
4.443
4.254
2.103
1.163
1.065
894
398
222
183
173
161
67
62
49
156.131
190.775
199.493
204.228
209.665
223.940
224.879
222.410
216.487
213.099
Quelle: OeNB.
109
Seite A45
Russische Foederation
Polen
Slowenien
Ukraine
Republik Serbien
Bosnien und Herzegowina
Bulgarien
Albanien
Weissrussland
Tuerkei
Republik Montenegro
Mazedonien
Kasachstan
Litauen
Lettland
Moldawien
Aserbeidschan
Estland
Andere
2006
Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
in %
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
AT
BE
DE
GR
ES
Quelle: Thomson Reuters, EZB.
110
FR
IE
IT
NL
PT
FI
Seite A46
Differenz AT zu DE
Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum - AAA und BBB
in %
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
2002
2003
2005
2006
IBOXX EURO CORP. AAA RATED
2007
2008
2009
IBOXX EURO CORP. BBB RATED
Quelle: Thomson Reuters.
111
2010
2011
2012
Seite A47
Differenz BBB - AAA
2004
Seite A48
Entwicklung der Verbraucherpreise1)
Prognose2)
2009
2010
2011
2012
2013
Apr.12
Mai.12
Jun.12
Jul.12
Land
Veränderung zum Vorjahr in %
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
0,0
0,2
0,2
-1,7
1,3
-0,2
0,1
0,8
0,2
0,0
1,8
1,0
0,4
-0,9
0,9
0,9
1,6
2,3
1,2
2,7
-1,6
4,7
2,0
1,7
1,6
2,6
2,8
2,0
0,9
1,7
1,4
2,1
0,7
1,7
3,5
2,5
5,1
1,2
3,1
3,1
2,3
2,9
3,5
3,7
2,4
2,5
3,6
3,6
2,1
4,1
3,3
2,8
2,1
3,6
1,7
-0,4
1,8
1,6
3,2
2,9
2,7
2,0
2,2
2,4
3,1
2,2
2,5
3,0
2,0
1,7
3,2
1,2
-0,3
1,1
1,5
2,3
2,3
2,1
2,2
1,8
1,8
1,3
1,7
1,9
2,3
2,9
2,2
4,3
1,9
1,5
2,0
2,4
3,7
3,6
3,0
3,8
2,8
2,3
2,9
2,9
3,7
3,0
2,6
2,2
4,1
1,9
0,9
1,9
2,3
3,5
3,7
2,7
3,7
2,5
2,2
2,7
2,4
3,4
3,1
2,2
2,0
4,4
1,9
1,0
1,8
2,3
3,6
2,9
2,6
4,4
2,5
2,2
2,7
2,4
3,7
2,9
2,0
1,9
4,1
2,0
0,9
2,2
2,2
3,6
3,8
2,7
4,2
2,6
2,1
2,8
2,6
3,8
3,1
Euroraum
0,3
1,6
2,7
2,2
1,7
2,6
2,4
2,4
2,4
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
2,5
0,6
1,1
3,3
4,2
4,0
4,0
5,6
1,9
2,2
3,0
1,2
2,2
-1,2
1,2
4,7
2,7
6,1
1,9
3,3
3,4
2,1
2,7
4,2
4,1
3,9
3,9
5,8
1,4
4,5
3,2
2,0
1,5
1,8
3,0
3,9
3,0
3,3
1,3
1,9
2,1
3,5
2,6
2,6
3,1
5,2
3,8
2,9
2,5
2,4
2,0
4,0
2,3
2,8
3,3
5,6
4,0
1,9
1,0
3,0
1,8
3,5
2,1
2,3
2,6
5,4
3,6
2,0
0,9
2,8
1,6
3,8
2,2
2,1
2,6
5,6
4,2
2,2
0,9
2,4
2,4
3,3
2,1
1,9
2,9
5,7
4,0
3,1
0,7
2,6
EU
1,0
2,1
3,1
2,4
1,8
2,7
2,5
2,5
2,5
Kroatien
Türkei
2,2
6,3
1,1
8,6
2,2
6,5
1,8
5,8
1,8
6,6
2,6
11,3
3,5
8,4
3,6
9,0
3,4
9,2
USA
Japan
Schweiz
-0,3
-1,4
-0,7
1,6
-0,7
0,6
3,2
-0,3
0,1
2,0
-0,3
x
2,6
0,0
x
2,3
0,4
-1,1
1,7
0,2
-1,1
1,7
-0,2
-1,2
1,4
-0,4
-0,8
Russland
Brasilien
China
Indien
11,8
5,1
-0,7
10,9
6,9
5,1
3,3
12,2
8,6
6,6
5,4
8,9
6,5
5,2
3,3
8,2
6,8
4,2
3,0
7,3
3,7
4,9
3,4
10,2
..
4,9
3,0
10,1
..
4,9
2,2
10,2
..
5,4
1,8
9,8
Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter.
1) EU27, Türkei: HVPI; restliche Länder nationaler VPI.
2) EK-Prognose vom 11.5.2012. Brasilien, China, Indien: IWF Prog. Vom 17.4.2012
112
Seite A49
Reales Bruttoinlandsprodukt
Prognose2)
2009
2010
2011
2012
2013
2011Q2
2011Q3
2011Q4
2012Q1
Land
Veränderung zum Vorjahr in %
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
-2,8
-5,1
-14,3
-7,0
-3,3
-3,7
-3,1
-5,5
-1,9
-5,3
-2,7
-3,5
-3,8
-2,9
-8,0
-4,9
-8,4
2,2
3,7
2,3
-0,4
-3,5
-0,1
1,7
1,8
1,1
2,7
2,3
1,7
2,3
1,4
1,4
4,2
3,7
1,9
3,0
7,6
0,7
-6,9
0,7
1,7
0,4
0,5
1,6
2,1
1,2
3,1
-1,6
-0,2
3,3
2,9
0,0
0,7
1,6
0,5
-4,7
-1,8
0,5
-1,4
-0,8
1,1
1,2
-0,9
0,8
-3,3
-1,4
1,8
0,8
1,2
1,7
3,8
1,9
0,0
-0,3
1,3
0,4
0,3
2,1
1,9
0,7
1,7
0,3
0,7
2,9
1,6
2,0
3,0
8,1
2,6
..
0,5
1,7
1,0
1,4
0,7
2,5
1,6
3,6
-1,1
0,6
3,4
-8,0
1,4
2,7
8,1
0,8
..
0,6
1,5
0,4
-0,2
2,5
2,2
1,1
2,0
-2,0
-0,2
3,2
-9,0
0,9
1,9
5,1
2,9
..
0,0
1,2
-0,5
-0,8
1,0
0,1
-0,4
1,1
-2,9
-1,5
3,3
1,1
0,4
1,2
3,7
1,4
..
-0,6
0,3
-1,4
-1,5
0,0
-0,4
-0,8
1,1
-2,2
-0,8
3,2
1,5
-4,3
1,9
1,5
-0,3
1,0
1,7
1,3
0,7
0,0
-5,5
-4,7
-5,8
-17,7
-14,8
-6,8
1,6
-6,6
-5,0
-4,4
0,4
2,7
1,3
-0,3
1,4
1,3
3,9
-1,6
6,1
2,1
1,7
1,7
1,0
5,5
5,9
1,7
4,3
2,5
3,9
0,7
0,5
0,0
1,1
2,2
2,4
-0,3
2,7
1,4
0,3
0,5
1,9
1,5
1,4
3,6
3,5
1,0
2,6
2,9
2,1
1,7
2,1
2,1
1,3
5,2
6,5
1,7
4,7
1,4
4,9
0,5
1,4
1,3
-0,2
5,8
6,7
1,4
4,0
3,2
3,9
0,5
0,9
0,6
0,1
5,7
5,2
1,2
4,0
2,1
1,2
0,6
0,5
-0,7
0,3
5,6
3,9
-1,4
3,5
0,8
1,6
-0,2
EU27
-4,3
2,0
1,5
0,0
1,3
1,7
1,4
0,8
0,1
Kroatien 1)
Türkei1)
-6,9
-4,8
-1,4
9,2
0,0
8,5
-1,2
3,6
0,8
4,6
0,8
8,4
-0,4
5,2
-1,3
3,2
..
..
USA
Japan
Schweiz
-3,5
-5,5
-1,9
3,0
4,4
2,7
1,7
-0,7
1,9
2,0
1,9
x
2,1
1,7
x
1,9
-1,7
2,3
1,6
-0,7
1,7
2,0
-0,6
1,7
2,4
2,8
1,9
Russland1)
Brasilien
China
Indien
-7,8
-0,3
8,9
5,7
4,3
7,6
10,4
10,3
4,3
2,7
9,3
7,3
x
x
8,4
x
x
x
8,2
x
5,0
3,3
9,5
8,5
4,8
2,2
9,1
6,9
4,9
1,2
8,9
6,2
..
0,8
8,1
4,1
Euroraum
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter, Thomson Reuters.
1) nicht saisonbereinigt.
2) EK Frühjahrsprognose vom Mai 2012.
113
Seite A50
1)
Industrieproduktion
Land
2009
2010
2011
Feb. 12
Mär. 12
Apr. 12
Mai. 12
Jun. 12
Veränderung zum Vorjahr in %
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
-11,9
-16,3
-4,8
-4,5
-9,2
-15,8
-12,8
x
-9,0
-15,9
-13,9
-7,6
-11,2
-8,5
-17,6
3,0
-18,1
8,3
10,9
-23,9
7,5
-6,6
0,9
4,8
x
-2,0
9,4
7,5
7,7
6,7
1,6
6,0
-14,1
5,2
4,2
7,6
22,9
0,0
-8,8
-1,4
2,4
x
-7,7
-2,4
1,2
-0,8
7,3
-2,1
1,9
18,3
1,3
-4,7
0,6
2,7
-3,1
-9,2
-5,3
-1,4
x
-12,7
-10,0
-10,7
5,2
0,2
-7,1
-0,9
7,6
-3,6
-4,2
1,1
2,1
4,4
-8,6
-7,6
-1,7
x
-16,0
-0,2
-3,7
-3,4
1,4
-4,6
-0,2
1,1
-3,7
-8,5
-1,1
-0,1
-0,4
-2,9
-8,4
1,6
x
-8,5
-7,4
0,8
4,7
1,5
-7,7
3,3
2,0
-2,2
-7,5
-0,5
-0,4
4,5
-3,1
-6,5
-4,4
x
-11,8
-8,0
0,6
0,8
3,5
-6,9
-3,3
2,2
-2,4
-2,1
-0,4
1,5
9,5
0,0
-6,3
-2,6
x
-10,6
-1,5
-0,1
-0,1
0,5
-4,8
2,8
9,2
-1,1
Euroraum
-14,9
7,3
3,5
-1,8
-1,7
-2,6
-2,6
-2,2
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
0,1
-2,4
-15,0
-3,2
5,2
-0,9
2,5
2,8
-17,8
-8,6
-18,0
-13,1
1,8
-17,7
-14,3
-17,5
-3,8
-6,3
8,7
1,8
1,9
9,8
2,0
14,4
6,4
10,3
10,8
5,4
5,7
-1,1
3,5
1,7
3,6
5,1
-1,4
3,3
7,0
4,4
-5,5
-3,3
1,7
5,4
-2,1
8,5
1,1
3,5
9,5
3,6
-3,9
-2,1
0,1
4,6
-4,2
3,2
-0,7
6,7
9,9
1,6
-2,6
-2,5
-2,2
0,6
-9,0
8,2
0,6
-2,7
9,2
2,3
0,2
-1,7
-5,2
1,0
-3,9
7,5
-0,9
-3,5
5,5
-2,0
2,9
-4,6
EU27
-13,6
6,7
3,2
-1,6
-1,5
-2,1
-2,2
-2,2
Kroatien
Türkei
0,7
-0,8
-9,0
-10,1
-1,5
13,9
0,6
7,5
-0,3
5,3
1,2
3,8
-4,8
-1,2
-5,6
1,6
USA
Japan
Schweiz
-11,2
-21,8
-0,2
5,3
16,6
1,8
4,1
-3,5
-0,6
4,0
4,7
5,6
3,5
3,8
-2,5
5,1
1,1
-3,6
4,6
1,3
-3,3
0,0
1,4
-4,9
Russland
Brasilien
China 2)
Indien
2,5
-7,3
x
0,2
-9,4
10,6
x
9,7
8,3
0,3
x
4,7
3,6
-4,0
x
4,3
3,9
-4,8
x
-2,8
2,4
-3,5
x
-0,9
3,8
-5,7
x
2,5
6,4
-4,2
x
-1,8
Quelle: Eurostat, OECD, WIIW, FED, Meti, Thomson Reuters.
1) nicht saisonal, jedoch arbeitstägig bereinigt; Schweiz, Russland, Brasilien, Indien nicht bereinigt.
2) Keine Werte vorhanden.
114
Seite A51
Arbeitslosenquoten
1)
Prognose
2009
2010
2011
2)
2012
2013
Apr.12
Mai.12
Jun.12
Jul.12
Land
in % gemäß ILO-Definition
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
7,9
7,8
13,8
11,9
9,5
18,0
9,5
7,8
5,5
5,1
6,9
3,7
4,8
10,6
5,9
12,1
8,2
8,3
7,1
16,9
13,7
12,6
20,1
9,7
8,4
6,4
4,6
6,9
4,5
4,4
12,0
7,3
14,5
8,4
7,2
5,9
12,5
14,4
17,7
21,7
9,6
8,4
7,9
4,9
6,5
4,4
4,2
12,9
8,2
13,6
7,8
7,6
5,5
11,6
14,3
19,7
24,4
10,2
9,5
9,8
5,2
6,6
5,7
4,3
15,1
9,1
13,2
7,9
7,9
5,3
10,5
13,6
19,6
25,1
10,3
9,7
9,9
5,9
6,3
6,2
4,2
13,6
9,4
12,7
7,7
7,1
5,5
10,1
14,7
22,6
24,4
10,0
10,6
10,5
5,3
5,8
5,2
4,1
15,4
8,2
13,7
7,6
7,1
5,5
10,1
14,7
23,1
24,8
10,1
10,5
10,7
5,4
6,1
5,1
4,3
15,5
8,2
13,7
7,6
7,2
5,5
10,1
14,8
0,0
24,9
10,2
10,7
10,6
5,4
6,3
5,1
4,5
15,7
8,2
13,8
7,6
7,2
5,5
..
14,9
..
25,1
10,3
10,7
10,9
5,5
6,3
5,3
4,5
15,7
8,1
14,0
7,6
9,6
10,1
10,1
11,0
11,0
11,1
11,2
11,3
11,3
6,8
6,7
6,0
18,2
13,7
10,0
8,2
6,9
8,3
7,6
10,3
7,3
7,5
19,8
17,8
11,2
9,6
7,3
8,4
7,8
11,3
6,7
7,6
16,2
15,4
10,9
9,7
7,4
7,5
8,0
12,0
7,2
7,6
14,8
13,8
10,6
9,8
7,2
7,7
8,5
11,9
7,2
7,7
13,2
12,7
9,6
9,6
7,1
7,7
8,4
12,1
6,7
7,8
15,9
13,4
11,1
10,0
7,1
7,4
8,1
12,2
6,7
8,0
15,9
13,3
11,0
10,0
7,1
7,8
8,0
12,3
6,7
8,0
15,9
13,2
10,8
10,0
7,3
7,5
..
12,4
6,6
7,9
..
13,0
..
10,0
7,0
7,5
..
9,0
9,7
9,7
10,3
10,3
10,3
10,4
10,4
10,4
9,1
12,5
11,8
10,7
13,5
8,8
13,4
8,4
12,7
8,2
16,5
8,0
15,8
7,3
15,3
..
14,6
..
USA
Japan
Schweiz
9,3
5,1
3,7
9,6
5,1
3,9
8,9
4,6
3,1
8,2
4,8
x
8,0
4,7
x
8,1
4,6
3,1
8,2
4,4
3,1
8,2
4,3
3,2
8,3
..
3,2
Russland 4)
Brasilien
China
Indien 5)
8,4
8,1
4,3
x
7,5
6,7
4,1
x
6,6
6,0
4,1
x
6,2
x
x
x
6,0
x
x
x
..
6,0
x
x
..
5,8
x
x
..
..
x
x
..
..
x
x
Euroraum
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
EU27
Kroatien
Türkei4)
3)
Quelle: Eurostat, WIIW,Thomson Reuters.
1) EU27: saisonal bereinigte Arbeitslosenquoten.
2) EK Frühjahrsprognose vom Mai 2012.
3) Arbeitslosenquote auf Basis registrierter Arbeitsloser.
4) Unterjährig: Quartalsdaten.
5) Keine Werte vorhanden.
115
Seite A52
Leistungsbilanzsalden
Prognose1)
2008
2009
2010
2011
2012
2013
1,1
6,2
-9,1
-5,7
-17,9
-9,6
-1,9
-2,9
-12,2
5,1
-5,3
4,7
4,9
-12,6
-7,0
-6,3
3,2
0,7
5,8
4,6
-2,9
-14,3
-5,1
-2,1
-2,0
-11,0
6,5
-8,3
2,9
3,2
-10,8
-1,3
-3,6
2,0
3,2
5,8
3,8
0,5
-12,3
-4,5
-2,2
-3,5
-8,7
7,7
-6,4
5,1
2,9
-9,7
-0,8
-3,6
1,4
2,2
5,3
0,6
0,1
-11,3
-3,9
-2,7
-3,1
-7,3
7,1
-3,2
7,5
1,9
-6,6
-0,3
0,2
-0,4
1,5
4,7
-0,3
1,6
-7,8
-2,0
-2,4
-2,2
-7,7
4,5
-3,2
8,0
1,9
-3,6
-0,4
0,2
-0,6
1,6
4,5
-0,3
3,1
-6,3
-1,0
-2,1
-1,3
-7,2
4,9
-2,8
8,4
1,9
-2,9
0,7
0,2
-0,7
-0,7
-0,2
0,1
0,3
0,7
1,0
-23,2
-2,9
2,9
-13,1
-13,0
-6,9
-4,8
-11,4
8,8
-1,4
-9,0
-3,4
3,3
8,6
2,8
-0,2
-3,1
-4,2
6,8
-1,5
-0,4
-4,4
5,5
3,0
1,1
1,0
-3,7
-3,9
6,8
-3,3
1,7
-3,5
6,5
-1,2
-1,6
0,9
-4,3
-4,1
7,2
-1,9
0,6
-3,2
5,2
-1,8
-2,0
2,2
-3,9
-5,0
5,8
-1,7
-0,3
-3,3
4,9
-2,6
-2,1
3,7
-4,2
-5,0
5,9
-1,0
EU27
-0,9
-0,3
-0,3
0,0
0,3
0,7
Kroatien
Türkei
-8,9
-5,6
-5,0
-2,3
-1,0
-6,4
-1,0
-10,0
-1,3
-9,3
-2,1
-8,7
USA
Japan
Schweiz
-4,8
3,3
2,7
-3,3
2,8
12,6
-3,3
3,6
16,9
-3,1
2,0
14,0
-3,3
2,2
12,1
-3,1
2,7
11,6
Russland
Brasilien
China
Indien
6,1
-1,7
9,4
-2,2
3,9
-1,5
5,8
-1,8
4,7
-2,3
5,2
-3,2
5,4
-2,1
2,8
-2,8
4,5
-3,2
2,3
-3,2
4,1
-3,2
2,6
-2,9
Land
in % des BIP
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
Euroraum
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
Quelle: Eurostat, EU-Kommission, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium.
1) EK Frühjahrsprognose vom Mai 2012.
116
Seite A 5 3
Fiskaldaten
Bu d getsald en
Staatssch u ld en
P rogn ose 1 )
Realisierte W erte
2009
2010
Realisierte W erte
P rogn ose 1 )
2011
2012
2013
2009
2010
2011
2012
2013
Lan d
in % des B IP
Belgien
D eu tsch lan d
E stlan d
Irlan d
G riech en la nd
Sp an ien
Fran kreich
Italien
Zyp ern
Lu x emb u rg
Malta
Nied erla nd e
Österreic h
P ortu gal
Slowen ien
Slowakisch e Rep u b lik
Fin n lan d
-5 ,6
-3 ,2
-2 ,0
-1 4 ,0
-1 5 ,6
-1 1 ,2
-7 ,5
-5 ,4
-6 ,1
-0 ,8
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-5 ,6
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-6 ,1
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-3 ,8
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0 ,2
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-5 ,3
-0 ,9
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-3 ,7
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1 ,0
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-9 ,1
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-5 ,2
-3 ,9
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-4 ,7
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-7 ,8
-2 ,6
-4 ,5
-3 ,1
-0 ,6
-2 ,7
-0 ,6
-2 ,5
-2 ,4
-2 ,7
-2 ,6
-2 ,2
-4 ,3
0 ,3
-2 ,6
-0 ,3
-1 ,0
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-2 ,9
0 ,1
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EU 27
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K roatien
Tü rkei
-4 ,1
-6 ,7
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1 ) E K Frühjahrsprognose M ai 2 0 1 2 ; B rasilien, China, Indien: IW F Prognose April 20 1 2 .
117
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