Erste Hilfe Hund im Sommer (original)_5

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Überblick
Erste Hilfe
beim Hund
Typische Notfälle
im Sommer
Eva
Eberspächer-Schweda
Fachtierärztin, Dipl. ACVAA
!  Transport / Bergung
!  Untersuchung beim Hund und Triage
!  Trauma
"  Ballen-, Haut-, Bissverletzungen
"  Augen- und Zahnverletzungen
"  Autounfall, akute Blutung
! 
! 
! 
! 
! 
Dehydratation, Kreislaufkollaps, Hitzeschock
Allergie, anaphylaktischer Schock
Atemnot
Erste Hilfe beim bewusstlosen Hund / Wiederbelebung
„Schliafhansl“
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Sommer... Hitze... Hund...?
Sommer... Hitze... Hund...?
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Aber von vorne...!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Bergung von verletzten Tieren
!  Was würden Sie als erstes tun?
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
1
Bergung bei Verkehrsunfällen
Bergung von verletzten Tieren
Erst die Unfallstelle absichern !
Dann das Tier mit Hilfe einer Decke aus dem
Gefahrenbereich entfernen…
…aber nicht so!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Bergung von verletzten Tieren
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Bergung von verletzten Tieren
Den Hund gerade auf die Decke legen......
... und aus der Gefahrenzone ziehen!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Bergung von verletzten Tieren
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Transport in die Praxis oder Klinik
!  Einen Hund tragen…
Im Sommer vor hohen
Temperaturen / Sonne schützen!
Rettungsdecke ist vorgeschriebener
Bestandteil des Erste-HilfeKastens im Auto
Hitzeschutz
!  Silberseite nach außen!
!  Sonnenschutzsegel-artig
aufspannen, nicht einwickeln!
So haben Sie
auch einen
schwereren Hund
sicher im Griff
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
2
Transport in die Tierarztpraxis
Richtig (Tri-)Agieren im Notfall
Bei Verdacht auf Querschnittlähmung oder
Wirbelsäulenverletzung das Tier auf einer harten
Unterlage transportieren z. B. Hutablage, Tablett,
Holzbrett
Triage ist eher der Begriff für die
Sortierung bei
Katastropheneinsätzen oder
Unfällen mit einer großen Anzahl
verletzter Individuen
Ersteinschätzung ist eher der
Begriff für routinemäßige
klinische Priorisierung
Im englischen
Sprachegebrauch
wird Triage für
beides verwendet!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Vorgehen bei der Ersteinschätzung
Ersteinschätzung
!  Erste Sortierung erfolgt bereits am Telefon mit Hilfe der
!  Kurze Anamnese
!  Signalement
!  Vorstellungsgrund
!  bereits bekannte Krankheiten
Anamnese und Beschreibung der Symptomatik:
Muss der Patient in die Klinik, ja oder nein?
!  Nächste Ebene ist die Sichtung der Patienten im
Wartezimmer
" Beurteilung des Zustandes aufgrund der Adspektion /
klinischen Untersuchung
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
!  Adspektion
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Hauptaugenmerk bei Adspektion
Fünf Kategorien
Organsysteme
!  Zentralnervensystem
!  Respirationstrakt / Atmung
!  Kreislaufsystem
!  Uro-genitales System
Nach dem Manchester-Triage-System
Level Dringlichkeits- Farbcode maximale Beispiel
stufe
Wartezeit
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
1
Absoluter
Notfall
rot
keine
dekompensierter Schock,
hochgradige Atemnot
2
Notfall
orange
15 min
Magendrehung
3
Dringend
gelb
30 min
unkontrollierbare kleine
Blutung, geringe Atemnot
4
Weniger
dringend
blau
60 min
unkomplizierte
Bissverletzung
5
Nicht dringend
grün
120 min
Impfung, Entwurmung
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
3
SOFORT in den Behandlungsraum!
Trauma
!  bei pathologischen Befunden in einem
Häufigste traumatische Verletzungen
!  Biss-, Hieb- oder Krallenverletzungen
!  Ballenverletzungen
!  Schuss- oder Stichverletzungen
! 
! 
! 
! 
! 
dieser vier Systeme
bei hochgradigen Schmerzen
bei beobachteter Giftaufnahme
Trauma, Frakturen
Verbrennungen
Abweichungen in der
Körpertemperatur / Hitzschlag
!  Augenverletzungen
!  Zahnverletzungen
!  Autounfall
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Arten von Wunden
Wunden behandeln
!  Saubere Wunden
!  “Schmutzige” Wunden – sind weit häufiger!
Gründliche Inspektion
!  Art der Wunde feststellen
!  Beispiel: Bei Bissverletzung sog. Gegenbiss suchen!
!  Fremdkörper sicht- oder tastbar?
!  Entfernen?
!  Muss ich mit einer Blutung rechnen?
!  Wie tief steckt der Fremdkörper?
!  Knochenbrüche?
!  Achtung: Sehr schmerzhaft!
!  Selbstschutz
!  Vermeintlich kleine Wunden sind nicht zu unterschätzen
!  Wunden mit Gewebeverlust
!  “Unsichtbare” Wunden
!  Biss, Schuss
!  Verbrennung / Erfrierung
!  Blasen, Blutergüsse, Quetschungen
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Wunden behandeln
Der Verband
Reinigung der Wunde
!  Wundauflage
!  Polsterstoff
!  Watte (RoltaSoft…)
!  Zellulose (Klopapier, Küchenrolle…)
!  Fixationsstoff
!  Peha-haft (elastisch)
!  Vetrap (wasserabweisend)
!  Mullbinde
!  Versteifung / Schienung
Wundauflagen
!  Sauber, falls möglich steril
!  Kompressen
!  Blutung stillen (Druckverband)
!  Antiseptisch
!  Feucht oder trocken
!  Saubere vs. schmutzige Wunde
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
4
Der Verband - Schienen
Erste Hilfe bei...
Versteifung bzw. Schienung bei
!  Knochenbrüchen
!  Schwerer Lahmheit
!  Ungewöhnlicher Fußstellung
Ballenverletzungen
!  Schürfverletzungen (Blasen), Stichverletzungen (Nagel),
Schnittverletzungen (Glas)
!  Versteifung NIE unterhalb des Polsterstoffs, immer
darüber!
!  Am besten ist dicker Polsterverband
Was tun?
!  Reinigung
!  Fell schneiden
!  Genaue Inspektion
!  Blutung stillen
!  Antiseptische Salbe
!  Verband
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Zwischenzehenbereich polstern?
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Zwischenzehenbereich polstern – wie?
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Pfotenverband - Polsterstoff
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Pfotenverband - Fixationsstoff
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
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Pfotenverband - Fixationsstoff
Pfotenverband – „Sohle“
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Erste Hilfe bei...
Erste Hilfe bei...
Bissverletzungen
Schuss- und Stichverletzungen
!  Ganz wichtig: Lokalisation! (Beispiel: Brustbereich =
! 
! 
! 
! 
Pneumothorax?)
!  Starke Blutung?
!  Knochenbruch (Lahmheit?)
!  Infektionsgefahr (Aujeszkysche Krankheit…)
Was tun?
! 
! 
! 
! 
Was tun?
! 
! 
! 
! 
Genaue Inspektion, Gegenbiss suchen
Fell um die Einbissstelle schneiden
Reinigung, Spülung, Drainage
Blutung stillen, Verband (schienen?)
Lokalisation – immer Notfall!
Kleine, tiefe Wunden
Infektionsgefahr sehr hoch!
Lebenswichtige Organe in der Nähe?
Gute Untersuchung und weiterführende Diagnostik
Akute Blutungen stillen
Verband, Antibiose, Analgesie
Hund ruhig stellen
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Erste Hilfe bei...
Erste Hilfe bei...
Augenverletzungen
Verletzungen der Maulhöhle
!  Immer Notfall!
!  Kommt die Blutung aus der Maulhöhle oder schleckt sich der Hund
Egal ob “nur” geschwollene Lider oder heraushängendes Auge
Was tun?
über irgendeine Wunde am Körper?
Was tun?
!  Vorsichtige Inspektion des Kopfes
!  Lefzen heben (Vorsicht: Nicht sofort Maul öffnen
!  Feuchte, kühle Umschläge (Verband)
!  Hund ruhig halten
!  Zum Spezialisten überweisen?
aufreißen, Gefahr des Kieferbruchs)
!  Stellung und Zustand der Zähne?
!  Kann der Hund das Maul leicht öffnen? Dann vorsichtig öffnen
und Adspektion
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
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Erste Hilfe bei...
Erste Hilfe bei...
Autounfall
Autounfall
! 
! 
! 
! 
Immer Polytrauma!
Meist lebenswichtige Organe betroffen: Lunge, Herz…
Innere Blutungen?
Äußere sichtbare Blutungen?
Was tun?
!  Evtl. Wiederbelebungsmaßnahmen, A – B – C Schema
!  Äußere Verletzungen versorgen
!  NOTFALL – umfassende Diagnostik und Versorgung
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Erste Hilfe bei...
Kreislaufkollaps
Kreislaufkollaps
Ursachen…
!  Herzerkrankung
!  Nach Anstrengung
!  Bei höheren Temperaturen
!  Plötzliches Auftreten “ohne” Grund - Dekompensation
!  Blutung
!  Schock
!  Trauma
Anzeichen
•  Schwankender Gang (wie betrunken), Hund fällt um / bricht
• 
• 
• 
• 
• 
zusammen, Tier ist zu schwach um aufzustehen
Hecheln, flache Atmung
Tier reagiert nur wenig auf Ansprache
Schleimhäute (Maul): blass bis weiß, evtl. bläulich und/oder trocken
Puls kaum bis gar nicht fühlbar
Pulsfrequenz
•  Sehr hoch (> 120-160/min)
•  Sehr niedrig (< 40/min)
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Kreislaufkollaps
Erste Hilfe bei „Hitzschlag“
Was tun?
Warum und wann ist der Hund gefährdet?
"  Tier in kühle Umgebung bringen (Schatten, klimatisierter
Raum,…)
"  Einengende Halsbänder / Brustgeschirre lockern
"  Aufgeregte Tiere beruhigen
"  Kleine Mengen normal temperiertes Wasser anbieten
"  Evtl. Blutung stillen
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
!  Überanstrengung bei warmen Außentemperaturen
!  Kein Zugang zu Wasser oder Schatten
!  Heiße Umgebung
"  Auto
"  Haus / Wohnung
!  Hunde können eher Wärme konservieren als sie abzugeben
!  Brachycephale Rassen, die nicht ausreichend hecheln können,
sind besonders gefährdet
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
7
„Hitzschlag“ im Auto
„Hitzschlag“ im Auto
!  Offene Seitenfenster bieten keine Abhilfe
!  Bauart des Autos ist entscheidend: Backofeneffekt durch
große Windschutzscheibe!
!  Stellung der Scheiben zur Sonne
!  Isolation des Autos
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
„Hitzschlag“ im Auto
„Hitzschlag“
Ihre Rechte / Pflichten:
Anzeichen
!  Wenn Kind / Tier in einem abgeschlossenen Auto beobachtet
wird…
!  In der Sonne, heißer Tag,…
! 
! 
! 
! 
Einschätzen der Gefahr für Leib und Leben
Eltern / Besitzer versuchen zu finden
Polizei (133), Feuerwehr (122) verständigen
Bei Gefahr im Verzug: Auto aufbrechen und Kind / Tier retten
! 
! 
! 
! 
! 
! 
! 
Tier fühlt sich heiß an, Temperaturmessung >40 °C!
Distress
Erbrechen / Speicheln
Starkes Hecheln – nach Luft schnappen
Zyanotische bis tief rote Schleimhäute
Schwankender Gang
Tier kollabiert – Bewusstlosigkeit
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
„Hitzschlag“-Symptome
„Hitzschlag“
3 Symptom-Komplexe (Humanmedizin):
„Hitzekrampf“
Was tun?
!  Tier von der Hitzequelle entfernen, in den Schatten oder
Muskelspasmus durch # Na und Cl
! 
! 
! 
! 
„Hitzekollaps“
Erschöpfung, Schwäche, Krämpfe,
Erbrechen, Durchfall
„Hitzschlag“
klimatisierten Raum bringen
LANGSAM anfangen zu kühlen, dabei Muskulatur massieren
Stress vermeiden
Kleine Mengen normal temperiertes Wasser anbieten
Transport zum Tierarzt / in die Ordination organisieren
Hochgradige zentralnervöse
Erscheinungen, multiples Organversagen
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
8
„Hitzschlag“ / Hyperthermie
„Hitzschlag“ / Hyperthermie
Kühlungsmaßnahmen
!  Achtung!!!
! 
! 
! 
! 
Nass machen (kühles, nicht kaltes Wasser verwenden)
Luftbewegung / Luftzug
„Coolpacks“
Alkohol auf Pfoten
!  Gefahr der Unterkühlung
!  Bei Erreichen von 39°C der inneren Körpertemperatur
!  Spielt bei Hunderassen mit dichtem, langem Fell auch eine
jegliche Kühlung stoppen!!!
Rolle während der Anästhesie oder stationären Aufnahme!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
„Hitzschlag“ / Hyperthermie
„Hitzschlag“ / Hyperthermie
Weitere initiale Maßnahmen
Prognose
!  IV Katheter und Infusion zur Behandlung der Hypovolämie und
Elektrolytabweichungen
!  Obere Atemwegspathologie? Behandlung möglich??
!  Blutuntersuchung (initial: Ausstrich, Hkt, TP, Crea, Glu, Na, Cl, K)
!  Urinuntersuchung (initial: Spez. Gewicht, Stick: Protein?
! 
! 
! 
! 
! 
Hämoglobin? Glukose?)
Gabe von Sauerstoff
Neurologische Untersuchung
Harnkatheter setzen
Evaluierung der Gerinnung
Behandlung der gastrointestinalen Symptome
!  Stark abhängig von dem initialen Zustand des Tieres und
die Dauer der (Hitze)Exposition
!  Benötigt aggressive Therapiemaßnahmen, wenn das
möglich ist, ist die Prognose gut!
!  Ein negativer prognostischer Indikator ist das Auftreten von
kernhaltigen Erythrozyten
"  >18 / 100 Leukozyten im Ausstrich = infauste Prognose
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Atemnot?
Gestreckter Hals
Starke
Bewegungen von
Brustkorb und
Bauch (Pumpen)
Abgespreizte
Ellbogen
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Erstuntersuchung - Adspektion
Abwehr des
Tieres
Laute
Atemgeräusche
Zyanotische
Zunge
Hecheln
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
!  Atemfrequenz
!  Dyspnoe
"  Inspiratorisch
"  Exspiratorisch
"  Gemischt
!  Atemtypus
" 
" 
" 
" 
Schnell und oberflächlich
Hecheln
Erhöhte Atemarbeit
Inverse Atmung
!  Brustwandverletzung / Emphysem
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
9
Erstuntersuchung - Auskultation
Stridor gibt Hinweis auf Lokalisation
! 
! 
! 
! 
!  Stridor nasalis: Verengung in der Nase, zumeist als
Verschärfte oder gedämpfte Lungengeräusche
Rasseln / Giemen
Herzgeräusch / Arrhythmien
Stridor
"  Inspiratorischer Stridor
„Schniefen“
!  Stridor pharyngealis: Verengung im Rachen, zumeist als
„Schnarchen“
□  Hinweis auf Verengung bzw. Verlegung der oberen Atemwege
Bsp. Entzündung der Epiglottis, Fremdkörperaspiration, Tumoren, einoder beidseitige Stimmbandlähmung, Trachealkollaps
"  Exspiratorischer Stridor
!  Stridor laryngealis: Verengung im Larynx, zumeist als
„Pfeifen“
!  Stridor trachealis: Verengung in der Trachea, zumeist als
„Brummen“
□  Hinweis auf obstruktive Lungenerkrankung
Bsp. Asthma
!  Stertor
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Weiterführende Untersuchungen
Brachycephalen Syndrom
!  Röntgenbilder von Kopf, Hals und Thorax
Primäre Veränderungen
!  Stenotische Nasenlöcher
!  Vergrößerte Mandeln / Lymphknoten
!  Verlängerter weicher Gaumen
!  (Große Zunge, überschüssiges Gewebe)
Sekundäre Veränderungen
!  Evertierte laterale Stimmtaschen
!  Laryngealer und trachealer Kollaps
" Ventro-dorsal
" Rechts und links lateral
!  Endoskopie (Larynx, Pharynx, Trachea)
!  Tracheallavage
!  Biopsieentnahme
!  Computertomographie
!  Entzündung, Schwellung, Ödem
!  Besondere Problematik bei Hitze!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Allergische Reaktion / Anaphylaxie
Can not intubate, can not ventilate
!  Kann durch viele verschiedene Trigger
Tracheotomie!
hervorgerufen werden
"  Im Sommer z. B. Insektenstiche, Allergene in
der Umwelt, Pestizide?
Was tun?
!  Bis zu hochgradiger, potentiell tödliche
Reaktionen hervorrufen
!  Bei Atemwegsverlegung und „can not
intubate, can not ventilate“ Situation nicht zu
lange warten...!!!!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
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10
Can not intubate, can not ventilate
Tracheotomie
Komplikation:
subkutanes Emphysem
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Atemnot
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Atemnot
!  Auch an Ursachen außerhalb des Respirationstrakts
denken!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
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Absoluter Notfall
Voraussetzung für Notfallversorgung
Wiederbelebungsmaßnahmen
cardio pulmonary resuscitation (CPR)
!  Notfallausrüstung
!  Basismaßnahmen einschließlich der Initialmaßnahmen –
Basic Life Support
!  Erweiterte Maßnahmen – Advanced Life Support
Kostenloser download:
RECOVER clinical guidelines
Fletcher et al. J Vet Emerg Crit Care 2012; 22: 102–131
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
" Zubehör für die Intubation
" Notfallmedikamente
" Zubehör für Infusion, Blutentnahme
" Alles zum Reinigen und Desinfizieren
" Thorakozentese-Set
" Monitoring-Equipment
" Sauerstoff
" Absaugung
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
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Basic Life Support
Initialmaßnahmen
Initialmaßnahmen
Prüfung der Vitalfunktionen
!  Atemwege und Atmung prüfen,
Beatmen
!  Bewusstsein prüfen
!  Situationsgerecht Hilfe alamieren
!  Zeit notieren
!  Wiederbelebung nach dem A – B – C Schema
" Atemwege frei – Beatmen – Kreislauf (Circulation)
" Kopf überstrecken, bis 10 sek
Sehen – Hören – Fühlen
" Bei insuffizienter, nicht-normaler
Atmung (auch Schnappatmung) ist
unverzüglich mit
Thoraxkompressionen zu beginnen
" Bei Schnappatmung nicht ins Maul
greifen!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Initialmaßnahmen
Beatmen
!  Atemwege und Atmung prüfen, Beatmen
!  Intubation
" Bei Asphyxie / Zyanose kann es geboten sein, mit
2 Beatmungen zu beginnen
" Bei entsprechendem Hinweis / Verdacht sollen
Maulhöhle und Pharynx inspiziert und ausgeräumt
werden
" Nur durch die Intubation kann zuverlässig beatmet
und 100% Sauerstoff verabreicht werden
" Cuff aufblasen
" Tubus gut festbinden
(hinter den Ohren)
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Tubus in Trachea?
Beatmung starten
Wichtige und -leider- häufige Komplikation im
Notfall:
!  Ösophageale Intubation
Kontrolle durch:
!  Sauerstofffluss 100-200 ml/kg/min über Tubus oder
AMBU-Beutel
!  Frequenz 8-12x /min
!  Wenn zu wenig Personal: Keine Beatmung sondern
Ventilation indirekt über Thoraxkompression
" Bilaterale Auskultation
während Beatmung
" Kapnograph
" Tubus beschlägt innen
" Nachschauen!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
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Basic Life Support
Technik der externen Herzmassage
!  Kreislauf prüfen
1.  Harte Unterlage
2.  Rechte Seitenlage (Rückenlage für fassförmigen
" Puls tasten (A. femoralis)
" Herzauskultation beidseits
" Schleimhautfarbe beurteilen
Thorax)
3.  Abhängig von Größe des Tieres: Brustkorb –
oder Herzkompressionen
!  Wenn kein Puls fühlbar bzw. kein Herzschlag
fühlbar oder auskultierbar = Asystolie →
Herzmassage
4.  Frequenz: 80-120 /min (!! 1-2 /sek !!)
5.  Überprüfen auf Effekt und NICHT aufhören
6.  “Herzmasseur” oft / regelmäßig austauschen
Verhältnis Herzmassage zu Beatmung ist 30:2
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Cardiac vs. thoracic pump
Cardiac vs. thoracic pump
!  Herzpumpe (bis 15 kg)
!  Thoraxpumpe (ab 15 kg)
Direktes Pumpen des Herzens mit ein paar
Fingern, einer Hand oder beiden Händen
Indirektes Pumpen des Herzens über
Kompression des Thorax mit beiden Händen
5. Interkostalraum
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Nicht vergessen!
Weitere initiale Diagnostik: FAST
!  Zustimmung des Tierbesitzers einholen
Focused Assessment with Sonography for Trauma
!  Kurze Ultraschalluntersuchung von
" zur Behandlung und
" den damit verbundenen Kosten
" am besten schriftlich!
" Thorax und/oder
" Abdomen
!  Wunsch des Besitzers erörtern
!  Sinnhaftigkeit von Wiederbelebungsmaßnahmen bei
Level 1 Patienten und/oder Herz-Kreislauf-Stillstand
(Code definieren)
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Trainingspuppe
FAST aus der
Humanmedizin
Freie Flüssigkeit kann schnell im Abdomen, im
Pleuralspalt oder innerhalb des Herzbeutels
diagnostiziert werden
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
13
Nach der Stabilisierung...
Re-evaluierung
kommt die zweite Erhebung:
Eine (zweite) gründliche Untersuchung
„von der Nasen- bis zur Schwanzspitze“
!  der vier wichtigsten Organsysteme
" Zentralnervensystem
" Respirationstrakt / Atmung
" Kreislaufsystem
" Uro-genitales System
Nachdem
!  die Ersteinschätzung abgeschlossen ist
!  lebensbedrohliche Zustände stabilisiert
worden sind
Daraus ergibt sich die Weiterbehandlung
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Zu „guter“ Letzt...
Fremdkörper Granne
...der „Schliafhansl“!
! 
! 
! 
! 
! 
Er ist besonders gefährlich
" von Mai bis Oktober
" vor allem nach
Trockenperioden
" für langhaarige Rassen
" für „Schnüffler“ und
„Feld-durchpflüger“
kann in die Nase ($ heftiges niesen, mit Pfote reiben)
das Ohr ($ Kopf schütteln, kratzen, schief halten)
in das Auge ($ Konjunktivitis, Schwellung)
über das Fell in die Haut ($ schlecken)
zwischen die Zehen eindringen ($ schlecken, Lahmheit)
!  Widerhaken machen die Entfernung schwierig
! VORBEUGUNG!!!!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
Fremdkörper Granne
Fremdkörper Granne
Was tun?
!  Was weiter tun?
!  So schnell wie möglich den Fremdkörper entfernen
!  Abhängig von der Lokalisation, der Dauer und dem
Schweregrad der Erkrankung
!  +/- Verband
!  Antibiose
!  Analgesie (Nicht-steroidale Antiphlogistika)
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
14
Fragen?
Danke!
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
PD Dr. Eva Eberspächer-Schweda
15
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