Info-Lab. August 2014

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Medizinisch Diagnostisches Zentrum
Vorpommern
Ihr Laborspezialist im Norden
Medizinisches Versorgungszentrum Stralsund GmbH
Gr.-Parower-Str. 47-53 · 18435 Stralsund
Ärztliche Leiterin Dipl. Med. U. Ohlinger
Fon 03831 – 66877-0 · Fax 03831 – 66877-85
eMail [email protected]
Web www.mdz-vorpommern.de
Info-Lab.
EDITORIAL
Sehr geehrte Partnerinnen und Partner,
ich freue mich sehr, Ihnen das neue LaborInfoblatt für den Monat August 2014 zusenden
zu dürfen.
Heute möchte ich Ihnen Informationen zu dem
Thema „Hepatitisdiagnostik (Teil 1)“ geben.
Auf weiterhin gute und konstruktive
Zusammenarbeit,
August
2014
SPEZIELLE HEPATITISDIAGNOSTIK
Wenn einer oder mehrere dieser Laborwerte
positiv ausfallen, besteht der Verdacht auf eine
Hepatitis. Es kann auch bereits eingegrenzt
werden, ob es sich beispielsweise um eine
Hepatitis A, B oder C handelt. Mit Hilfe der dann
folgenden Diagnostik können zusätzliche Informationen, z.B. über das Krankheitsstadium
gewonnen werden. Dabei sind für die verschiedenen Hepatitisformen unterschiedliche Laborwerte relevant.
HEPATITIS A
Ihre Urte Ohlinger
Ärztliche Leitung MDZ
ALLGEMEINE HEPATITISDIAGNOSTIK
Für die Diagnostik der verschiedenen Hepatitiden sind zahlreiche Laboruntersuchungen unentbehrlich, bei denen Antigene und Antikörper
nachgewiesen werden.
Ein Antigen ist eine Eiweißstruktur, die eine
Abwehrreaktion des Immunsystems auslöst.
Beispielsweise fungieren die Eiweiße auf der
Oberfläche von Bakterien als Antigene: Wenn
die Bakterien in den Körper gelangen, erkennt
das Immunsystem die Antigene auf der Oberfläche der Bakterien als „fremd“ und wird aktiv. So
stimulieren Bakterien-Antigene in Zellen des
Immunsystems die Bildung von Abwehrstoffen.
Solche Abwehrstoffe können unter anderem
Antikörper sein. Antikörper (Immunglobuline)
sind Eiweiße, die von bestimmten Zellen des
Immunsystems produziert werden und dazu
beitragen, Krankheitserreger abzuwehren.
Bei Verdacht auf eine Hepatitis kann durch
verschiedene Laboruntersuchungen auf eine
spezielle Hepatitisform hingewiesen werden:
• Frisch gebildete Antikörper gegen das Hepatitis A-Virus (HAV-IgM-Antikörper)
• Oberflächen- (Surface-) Antigen des Hepatitis B-Virus (HBs-Antigen)
• Frisch gebildete Antikörper gegen das Kern(Core) Antigen des Hepatitis-B-Virus (HBcIgM-Antikörper)
• Antikörper gegen das Hepatitis-C-Virus
(HCV-Antikörper)
■ Erreger
Die Hepatitis A (HA), früher auch als Hepatitis
infectiosa oder Hepatitis epidemica bezeichnet,
wird durch das Hepatitis-A-Virus (HAV) verursacht. Es handelt sich um ein einzelsträngiges
RNA-Virus aus der Familie der Picornaviridae
(Genus Hepatovirus). Der Erreger wird über den
Darm ausgeschieden. Charakteristisch für das
HAV sind seine ausgeprägte Umweltstabilität,
hohe Thermostabilität und hohe Desinfektionsmittelresistenz.
■ Vorkommen
Das HAV ist weltweit verbreitet. Die Infektionen
treten sporadisch, endemisch oder in Form von
Epidemien auf. In Entwicklungsländern machen
nahezu alle Menschen die Infektion bereits im
Kindes-und Jugendalter durch. In den industriell
entwickelten Ländern Europas und Nordamerikas mit hohem Hygienestandard kam es in den
letzten Jahrzehnten zu einem starken Rückgang der Erkrankungshäufigkeit. Dies hat dazu
geführt, dass immer mehr Jugendliche und
Erwachsene keine Immunität gegen HAV aufweisen und beispielsweise Personen, die in
Deutschland aufgewachsen sind durch Reisen
in Länder mit starker HAV-Verbreitung infektionsgefährdet sind. Der Anteil der „Reisehepatitis“ lag in den letzten Jahren bei etwa 40-50 %
aller in Deutschland gemeldeten Hepatitis-AFälle.
THEMEN DIESER
AUSGABE:
EDITORIAL
ALLGEMEINE HEPATITISDIAGNOSTIK
SPEZIELLE HEPATITISDIAGNOSTIK
HEPATITIS A
■ ERREGER
■ VORKOMMEN
■ URSACHEN
■ INFEKTIONSWEG
■ INKUBATIONSZEIT
■ DAUER DER ANSTECKUNGSFÄHIGKEIT
■ KLINISCHE SYMPTOMATIK
■ DIAGNOSTIK
■ THERAPIE
■ PRÄVENTIVE MAßNAHMEN
INFORMATION
■ Infektionsweg
Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion (z.B. im Kindergarten, gemeinsamer Haushalt, Sexualkontakte,
vor allem unter Männern sowie durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände).
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■ Inkubationszeit
■ Therapie
Ca. 15-50 Tage (allgemein 25-30 Tage)
Eine spezifische Therapie gegen die Hepatitis A
existiert nicht. Symptomatische Maßnahmen
bestehen in Bettruhe und Behandlung der Allgemeinsymptome. Potentiell lebertoxische
Medikamente dürfen nicht verabreicht werden.
Wichtig ist eine absolute Alkohohlkarenz. In der
ersten Zeit sollte eine kohlenhydratreiche und
fettarme Kost verabreicht werden
■ Dauer der Ansteckungsfähigkeit
Erkrankte Personen sind 1-2 Wochen vor und
bis zu 1 Woche nach Auftreten des Ikterus oder
Transaminasenerhöhung ansteckend. Infizierte
Säuglinge können das Virus unter Umständen
über mehrere Wochen im Stuhl ausscheiden.
■ Klinische Symptomatik
■ Präventive Maßnahmen
• Impfungen für Reisende in Gebiete mit hoher Hepatitis-Prävalenz; dazu gehören neben den meisten tropischen Gebieten bereits der gesamte Mittelmeerraum und Osteuropa
• Impfungen bei erhöhtem beruflichen Risiko
(z.B. Personal in Gesundheitseinrichtungen;
Kindertagesstätten; Laboratorien)
• Impfungen bei Homosexuellen; Personen
mit substitutionspflichtiger Hämophilie; Personen mit chronischer Leberkrankheit
Der Verlauf einer HAV-Infektion ist vor allem bei
Kindern häufig subklinisch oder asymptomatisch. Zunächst treten unspezifische gastrointestinale Symptome sowie allgemeines Krankheitsgefühl auf, gelegentlich einhergehend mit
Temperaturerhöhungen. Es kann sich die ikterische Phase anschließen, die wenige Tage bis
Wochen dauert. Es besteht eine Hepatomegalie, die in 25 % der Fälle mit einer Splenomegalie einhergeht. Häufig besteht Hautjucken.
In der folgenden 2- bis 4-wöchigen Genesungsphase kommt es zur Normalisierung des subjektiven Befindens und der labordiagnostischen
Befunde. Es gibt auch protrahierte Verlaufsformen, die über Monate dauern können. Bei bis
zu 0,1 % der Patienten kommt es zu fulminanten und dann meist letalen Verläufen. Die Infektion hinterlässt eine lebenslange Immunität.
IM NÄCHSTEN INFOLAB: HEPATITIS B
INFORMATION
■ Diagnostik
Bei den Hepatitis-A-Patienten ist in der Regel
eine deutliche Erhöhung der Transaminasen,
des direkten und indirekten Bilirubins sowie des
Urobilinogens im Harn zu beobachten.
Von Freitag, dem 08. August bis einschließlich
Freitag, dem 22. August 2014 werde ich im
Urlaub sein. Ihre Ansprechpartnerin in dieser
Zeit ist Frau Ulrike Bruns.
Frisch gebildete Antikörper gegen das HepatitisA-Virus (HAV-IgM-Antikörper) beweisen eine
frische Hepatitis A und sind in den ersten 3-4
Monaten nach der Ansteckung im Blut nachweisbar. Anti-HAV-IgM kann auch nach Hepatitis-A-Impfung für kurze Zeit nachweisbar sein.
Auch anti-HAV-IgG ist zu Beginn der Symptomatik bereits meist positiv; ansonsten zeigt das
Vorhandensein von anti-HAV-IgG eine früher
abgelaufene Infektion bzw. Impfung an.
Mit freundlichem Gruß
Ihre Urte Ohlinger
Der Nachweis von HAV-Antigen mittels ELISAMethode im Stuhl oder von HAV-RNA (z.B.
mittels PCR) im Stuhl oder Blut ist möglich und
beweist eine frische Infektion. Eine nur in Speziallaboratorien durchgeführte Sequenzierung
des HAV-Genoms kann zur Klärung von Infektionsketten bei Ausbrüchen beitragen.
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