Bekämpfung des Rapsglanzkäfers im Frühjahr

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Bei der Bekämpfung des
Rapsglanzkäfers im Frühjahr 2017
Bienenschutz und Resistenzen
berücksichtigen
Berlin, den 3. April 2017 – Meldungen über die Ausweitung der Resistenz bei
Rapsschädlingen gegenüber Insektiziden aus der Wirkstoffgruppe der
Pyrethroide prägen maßgeblich die Diskussion im deutschen Rapsanbau. Ziele
der für die Saison 2017 empfohlenen Pflanzenschutzstrategie sind die
Eingrenzung der Resistenzentwicklung bei gleichzeitig hinreichendem
Bekämpfungserfolg.
Für die Rapsglanzkäferbekämpfung im Frühjahr 2017 stehen Insektizide aus
unterschiedlichen Wirkstoffgruppen nach § 15 des Pflanzenschutzmittelgesetzes
bzw. Art. 29 Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 zur Verfügung, die nur gemäß der
Zulassung bzw. Genehmigung einzusetzen sind. Dabei muss vor allem folgendes
beachtet werden:

die unbedingte Einhaltung der Bekämpfungsrichtwerte als wichtigstem Baustein
einer Resistenzstrategie,

die ausschließliche Nutzung adäquater Spritztechnologie mit genügend
Wasseraufwand und voller Aufwandmenge,

die strikte Berücksichtigung des Bienenschutzes unter Beachtung der
verbindlichen B-Auflagen,

bei Tankmischungen mit Additiven und/oder Fungiziden kurz vor oder während
der Blüte nur solche Mischungen einsetzen, die im Hinblick auf den Bienenschutz
geprüft und sicher sind.
Bei der Rapsglanzkäferbekämpfung sollten je nach Entwicklung des Bestandes
sowie Zuflugtermin der Käfer im Knospenstadium die hoch wirksamen Insektizide
Avaunt und Plenum eingesetzt werden. Durch die B1-Einstufung ist die Anwendung
jedoch auf den Zeitraum vor dem Erscheinen der ersten Blüten begrenzt. Bei im Feld
vorhandenen Blüten sollten Biscaya und Mospilan gegenüber den Typ I Pyrethroiden
bevorzugt werden. Dabei ist zu beachten, dass bei Beginn der Rapsblüte das
Schadpotenzial des Rapsglanzkäfers massiv zurückgeht. B4-Neonikotinoide sollten
gegen Rapsglanzkäfer – wie alle Wirkstoffklassen – nur einmal je Saison eingesetzt
werden. Darüber hinaus ist ein Wirkstoffwechsel vorzusehen, falls Schotenschädlinge
ebenfalls bekämpft werden müssen. Gegen Kohlschotenrüssler ist bevorzugt
Biscaya einzusetzen, da auch bei diesem Schädling in weiten Teilen Deutschlands
bereits eine Pyrethroidresistenz nachgewiesen wurde.
Weitere Informationen zur verfügbaren Mittelpalette sowie der Bekämpfungsstrategie 2017 stehen als Download unter https://www.julius-kuehn.de/resistenz
zur Verfügung.
Insbesondere wenn B1-Insektizide zur Anwendung kommen, ist das
Anwendungsverbot ab Beginn der Blüte strengstens zu beachten. Ein Bestand gilt
als „blühend“, wenn darin eine Pflanze – auch eine Unkrautpflanze – blüht! Die
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) rät weiterhin dazu,
auch die Ausbringung von nicht bienengefährlich eingestuften B4-Mitteln und
besonders auch von allen Mischungen in die Abendstunden nach 19.00 Uhr zu
verlegen, wenn sich die Bienenflugaktivität i.d.R. verringert hat.
Redaktionskontakt:
Dr. Manuela Specht
UFOP e. V.
Tel.: 0 30/31 90 42 98
E-Mail: [email protected]
Kurzinfo UFOP e. V.:
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die politischen Interessen der an der
Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen,
Verbände und Institutionen in nationalen und internationalen Gremien. Die UFOP fördert Untersuchungen zur
Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten in den
Bereichen Food, Non-Food und Feed. Die Öffentlichkeitsarbeit der UFOP dient der Förderung des Absatzes der
Endprodukte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen.
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