Newsletter Nr5_2008deu - Autonome Provinz Bozen

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Newsletter Nr. 5-2008
Der 21. März, der nationale Tag des Pollens
Am 21. März, einem Tag nach dem heurigen Frühjahrsbeginn, jährt sich erstmals der Nationale Tag des
Pollens. Er wurde im Vorjahr von der Italienische Gesellschaft für Aerobiologie ins Leben gerufen. Diese
alljährlich stattfindende Initiative soll auf die Auswirkungen von Pollen und Pilzsporen auf das
alltägliche Leben aufmerksam machen, sei es auf Gesundheit, Umwelt und Landwirtschaft.…
„La primavera“, ein Meisterwerk der Renaissance
Eines der berühmtesten Werke, auf denen der Frühling dargestellt wird, ist „la Primavera“ von
Sandro Botticelli. Den Vordergrund dieses Meisterwerks der Renaissance bildet eine mit
zahlreichen Pflanzen versehene und in üppiger Pracht erblühte Wiese (siehe Detailansicht in
Abbildung oben rechts). Dieses Bild versinnbildlicht die komplexe und konstante Beziehung
zwischen Mensch und seiner Umwelt, daher wurde es als Banner für den nationalen Tag des
Pollens ausgewählt.
Die italienische Gesellschaft für Aerobiologie (AIA) hat im Vorjahr den
21. März als nationalen Tag des Pollens ausgerufen. Wozu dient diese Initiative?
Die Aerobiologie befasst sich mit biologischen Schwebeteilchen in der Luft, insbesondere mit Pollen
und Pilzsporen. Es geht um Herkunft, Freisetzung, Transport und Ablagerung dieser biologischen
Partikel sowie deren Einfluss auf Mensch und Umwelt. Aerobiologische Untersuchungen tragen
wesentlich dazu bei, den Mensch in seiner täglichen Auseinandersetzung mit der ihn umgebenden
Natur bzw. Umwelt zu schützen. Man möchte mit dem Tag des Pollens Bürger, öffentliche
Institutionen
und
Bildungseinrichtungen
auf
die
Bedeutung
und
Nützlichkeit
von
aerobiologischen Studien aufmerksam machen. Die Initiative soll auch als eine Art Aufhänger für
die Verbreitung der Informationen rund um den Pollenflug dienen - Informationen, die helfen sollen,
die Lebensqualität zu verbessern.
Weitere Infos unter www.ilpolline.it
Unseren Newsletter-Abonnenten ist sicher bekannt: Pollenkörner windblütiger Pflanzen sind
die Hauptverursacher der Pollenallergie!
Die windblütigen Pflanzen überlassen dem Wind die Bestäubung ihrer unscheinbaren Blüten. Zur
Sicherung ihrer Fortpflanzung schütten sie enorme Mengen an Blütenstaub aus, der auch über große
Distanzen transportiert wird.
Insektenblütige Pflanzen hingegen besitzen vorwiegend auffällig gefärbte und/oder duftende
Blüten, die kaum Pollen an die Luft abgeben. Die Oberfläche ihrer Pollenkörner ist meist reichlich
strukturiert. Dies begünstigt das Anheften der Pollen am Körper der Insekten, die somit die Aufgabe
der Bestäubung übernehmen.
ABER haben Sie schon gewusst, dass…?
•
Pollen und Lebensmittel
Bestimmte, in Allergie auslösenden Pollen enthaltene Substanzen kommen auch in pflanzlichen
Lebensmitteln vor. Personen mit Pollenallergie zeigen beim Genuss bestimmter pflanzlicher
Lebensmittel allergische Symptome (Anschwellungen im Mundbereich, seltener Hautreaktionen,
Asthma oder anaphylaktischer Schock). Man spricht von so genannten Kreuzallergien z. B.:
Birkenpollen-Allergiker können auf den Genuss von Mandeln, Haselnüssen, Stein- und Kernobst,
Tomaten sowie Karotten allergisch reagieren.
•
Pollenallergien – Vorsorge und Behandlung
Die meisten Pollenallergien sind reichlich erforscht und mittlerweile wurden wirksame, gut
verträgliche Medikamente auf den Markt gebracht. Pollenallergien können mit vorsorgenden oder
Symptom bekämpfenden Medikamenten sowie mit der spezifischen Immuntherapie behandelt
werden. Wenden sie sich an den Facharzt!
•
Pilzsporen können auch Allergien auslösen – jedoch nicht nur!
Neben windblütigen Pollen können auch Pilzsporen Asthma und Heuschnupfen verursachen. Eine
große Anzahl von Pilzen lebt außerdem parasitisch auf pflanzlichen und tierischen Organismen,
einschließlich des Menschen (Mykosen). Zahlreiche Pilzarten verursachen große Schäden in der
Landwirtschaft, in Lebensmitteln, an Kulturgütern und Kunstschätzen. Im landwirtschaftlichen
Bereich dienen aerobiologische Untersuchungen vor allem dazu, Pflanzenschutzmittel im richtigen
Zeitraum einzusetzen. In Museen, Kirchen und Bibliotheken will man mit Hilfe von
Luftfeuchtigkeits-Messungen und aerobiologischen Untersuchungen Kunstschätze vor
zerstörerischen Mikroorganismen schützen.
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Pollenflug, Vegetation und Klimabedingungen
Klimaänderung und Tätigkeiten des Menschen beeinflussen Verbreitung und Blühperioden der
Pflanzen; dies wirkt sich auch auf die räumlich-zeitliche Verbreitung der windblütigen, Allergie
auslösenden Pollen aus. Das Auftreten von Heuschnupfen-Beschwerden variiert daher in
Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen und der Vegetation in einem Gebiet.
•
Pollen und Pollenflugerhebung
Die Erhebungsstationen für den Pollenflug sind sowohl auf nationaler (www.ilpolline.it,
www.rima.sinanet.apat.it) als auch auf europäischer (www.polleninfo.org) Ebene in Netzwerken
organisiert. Die Untersuchungsergebnisse des Pollenfluges interessieren nicht nur Pollenallergiker
(Vermeidung der Pollenexposition) und behandelnde Ärzte (für Diagnose und Therapie), sie sind
auch für Naturwissenschaftler, Rechtsmediziner, Landwirte und Touristen von Bedeutung. Neben
der Ausarbeitung von Pollenflugberichten und Pollenflugkalendern dienen zentrale Datenbanken
als wichtige Grundlage bei der Entwicklung von Prognosemodellen (z.B.: Abschätzung des
Blühbeginns der Birke).
•
Pollenflugerhebung zur Überwachung von Umweltveränderungen
Die Pollenflugerhebung liefert Informationen über die pflanzliche Biodiversität und erfasst
insbesondere das Einwandern von neuen, windblütigen Pflanzen. Die Ambrosie ist das beste
Beispiel für einen so genannten windblütigen Neophyten: Sie stammt ursprünglich aus NordAmerika, wo sie zu den Hauptverursachern der Pollenallergie zählt, und breitet sich zunehmend
auch in Europa aus.
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Pollen und Luftverschmutzung
Die Luftverschmutzung spielt in der Wechselwirkung zwischen Pollen und Atmungsorganen eine
wichtige Rolle. Schadstoffe tragen direkt zur Verschlechterung von allergischen
Atmungserkrankungen (insbesondere Asthma) bei, verstärken aber auch die negativen
Auswirkungen der Pollen auf die Patienten. Pollenallergene können sich zum Teil an Feinstaub
anlagern und gelangen dadurch bis in die unteren Atemwege.
Außerdem wird die Pollenvitalität selbst mit zunehmender Luftverschmutzung beeinträchtigt. In
rezenten Studien zur Überwachung der Luftqualität (Biomonitoring) kommt die Untersuchung der
Pollenvitalität vermehrt zum Einsatz.
•
Pollen und Pflanzenwahl für das öffentliche Grün sowie Privatgärten
Wegen des häufigen Auftretens von Pollenallergien soll bei Neuanpflanzungen neben den Kriterien
wie Standortsansprüche, Resistenz gegenüber Luftschadstoffen u. s. w. auch das allergene
Potenzial der Pollen berücksichtigt werden. Manche der windblütigen Zierpflanzen (vor allem die
Birke!) stellen eine nicht zu unterschätzende Quelle von „aggressiven“ Pollen dar!
© 2008 Autonome Provinz Bozen - Südtirol | Landesagentur für Umwelt
Biologisches Labor
Dieser Dienst wird vom Biologischen Labor - Arbeitsbereich Aerobiologie bereitgestellt.
http://www.provinz.bz.it/pollen
Biologisches Labor, Unterbergstr. 2, I-39055 Leifers
Tel.: 0471950431
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